Fingerzeige für Berlin - bei den UBC Tigers Hannover

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SEITE 10 · NEUE PRESSE Sport DIENSTAG, 7. JULI 2009 · NR. 155 BALLGESCHICHTEN Mecklenheide muss kalt starten, Möller steigt aus Die Vorbereitung fällt aus: Beim Kreisligisten TuS Mecklenheide spielen fast nur Griechen – und die sind alle bei VW beschäftigt. Weil die Werksferien genau in die Vorbereitungszeit fallen, fällt diese nun kurzerhand aus. „Es wird nur ein oder zwei Einheiten vor dem Auftakt geben“, sagt Spartenleiter Stavros Christidis. In der vergangenen Saison reichte es trotz Kaltstarts (nur ein Punkt aus den ersten drei Spielen) am Ende noch zu Platz neun. ✳✳✳ Weitere Neue für Bezirksoberliga- Aufsteiger Wettbergen: Torwart Julian Podesky (eigenen Jugend), Daniel Trochymiuk (Ramlingen), Damian Trochymiuk (Germania Grasdorf), Sven Ohle (HSC) und Jan-Niklas Ohntrup (SV Wilkenburg) kommen. Ahmet Yildizadoymaz wechselt von Ricklingen Daniel nach Egestorf. Auch Trochymiuk Bezirksligist Krähenwinkel/Kaltenweide hat sich verstärkt: Daniel Pittich kommt von Arminia, Sascha und Christian Daniel aus Altwarmbüchen. ✳✳✳ Rückzug: Altwarmbüchens Trainer Egon Möller hat aus beruflichen Gründen seinen Rücktritt erklärt. Der sportliche Leiter des Bezirksligisten Hans-Joachim Kock war vor Möller 15 Jahre lang Trainer des TuS – und übernimmt wieder. Nach dem verpassten Aufstieg im letzten Jahr hat er bescheidene Ziele: „Wir Hans-Joachim wollen einen Mittelfeldplatz.“ Kock ✳✳✳ Seit gestern steht der Spielplan der neuen Oberliga-Saison fest: Start ist am Freitag, 7. August, mit dem Spiel Meppen gegen Emden. Der SV Ramlingen spielt zwei Tage später zu Hause gegen Oythe, der SC Langenhagen muss gegen Cloppenburg ran. Der TSV Havelse hat spielfrei. 2. Spieltag: Freitag, 14. August: Havelse – Hameln (20 Uhr), Sonnabend, 15. August: Rehden – Ramlingen (16 Uhr). Sonntag, 16. August: Oythe – Langenhagen (15 Uhr). 3. Spieltag: Sonnabend, 22. August: Rehden – Havelse (16 Uhr), Sonntag, 23. August: Ramlingen – Langenhagen (15 Uhr). Den Autor erreichen Sie unter burchardt@neuepresse.de oder Telefon 0511/51012224. Rau (27) hört auf und studiert BIELEFELD. Der frühere Nationalspieler Tobias Rau hat seine Karriere beendet und will sich künftig einem Lehramtsstudium widmen. „In mir ist der Entschluss lange gereift. Ich konnte mir schon vorstellen, noch mal anzugreifen. Aber der Reiz des Studiums war größer. Ich habe etwas gefunden, das mich glücklich macht“, sagte der 27-Jährige. Rau, der zuletzt in Bielefeld spielte, werde dort auch Sport und Erziehungswissenschaften studieren, wahrscheinlich auch Chemie, und dann als Lehrer arbeiten. Der schnelle Linksverteidiger machte 2003 sieben Länderspiele und galt als großes Talent, wurde aber durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. Rau spielte in der Bundesliga zusammen 93-mal (ein Tor) für den VfL Wolfsburg, Bayern München und Bielefeld. Profi erschießt Pöbel-Fan BARRANQUILLA. Blutige Tragödie in Kolumbien: Fußballprofi Javier Antonio Florez Valoyes ist nach stundenlangen Schmährufen eines Nachbarn (24) ausgerastet und hat ihn erschossen. Der Fan des Traditionsvereins Atletico Junior de Barranquilla, ein Kfz-Mechaniker, hatte Florez wegen des verlorenen Meisterschaftsfinals gegen Once Caldas immer wieder beleidigt. Die Umstände des Mordes sind noch unklar. In Zeitungsberichten ist von einer Hinrichtung die Rede: Das angeschlagene Opfer habe sich nach drei Schüssen noch einige Meter weit schleppen können, ehe Florez die Verfolgung aufnahm und einen letzten tödlichen Schuss abfeuerte. Das Opfer hinterlässt zwei Töchter. Wenige Stunden nach der Tat stellte sich Florez der Polizei. Wieder Cavendish Doch heute holt sich Armstrong Gelb. Martin in Weiß. VON STEFAN TABELING UND THOMAS BACHMANN GRANDE-MOTTE. „ManXpress“ Mark Cavendish setzt seine Sprinter-Show fort, aber der große Gewinner heißt Lance Armstrong. Der siebenmalige Tour- Sieger knöpfte seinem Teamrivalen und Topfavoriten Alberto Contador auf der dritten Etappe der Tour de France 41 Sekunden ab und ist mit einem Schlag zur Nummer 1 im Astana-Team aufgestiegen. Dem Amerikaner, der nun Dritter im Gesamtklassement ist, winkt beim heutigen Mannschaftszeitfahren sogar das Gelbe Trikot. Den Sieg auf dem 196,5 Kilometer langen Teilstück INTERVIEW Anklage gegen Ullrich MÜNCHEN. Jan Ullrich muss sich nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ einem Dopingverfahren stellen. „Ich kann bestätigen, dass wir ein Verfahren eröffnet haben“, sagte ein Sprecher. Ullrich lebt in der Schweiz. Neue Vorwürfe gibts gegen Andreas Klöden. Ergänzend zum Experten-Bericht, der Blutdoping bei der Tour 2006 als erwiesen hält, sagte der Sprecher der Freiburger Kommission: „Patrik Sinkewitz hat uns gesagt, er habe neben Klöden gelegen.“ Sinkewitz’ Freundin habe Klöden zum Blutaustausch an die Uniklinik gefahren. AUF EMPFANG: Mark Cavendish sicherte sich gestern seinen zweiten Etappensieg. Foto: Reuters von Marseille nach La Grande-Motte holte sich wie am Vortag Cavendish, der im Schlussspurt einer 27-köpfigen Spitzengruppe triumphierte. Cavendishs deutscher Teamkollege Tony Martin gehörte der Fluchtgruppe, die sich 30 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt hatte, ebenfalls an und ist mit 33 Sekunden Rückstand auf den Gesamtersten Fabian Cancellara nun Zweiter. Columbia-Sportdirektor Rolf Aldag ist gar fest davon überzeugt, dass Armstrong heute das Zepter übernimmt: „Diese Etappe hat dafür gesorgt, dass der gute alte Lance Armstrong ins Gelbe Trikot fahren wird.“ Nach einer 160 Kilometer langen Bummelfahrt überschlugen sich die Ereignisse. Urplötzlich entstand zwischen dem Columbia- Zug und dem Peloton ein Loch. Armstrong bewies den richtigen Riecher und gehörte der Gruppe ebenso an wie Linus Gerdemann vom Milram-Team. Die 27 Fahrer arbeiteten perfekt zusammen und fuhren einen großen Vorsprung heraus. Contador hatte dagegen die Situation genauso wie seine Teamkollegen Andreas Klöden und Levi Leipheimer verpasst und verlor viel Zeit. Martin jubelte unterdessen über das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. „Das ist gigantisch und der größte Moment meiner Karriere. Ich wollte einmal das Weiße Trikot tragen“, sagte der 24-Jährige. Harte Strafe für Astana? DA WARTET DIE ARBEIT: Der neue Tigers-Coach Mahmut Ataman zeigt auf den Maschsee, um den er laufen will – und Richtung AWD-Hall, wo der UBC seine Basketballspiele austragen wird. Seine Chefs sind die Zwillingsbrüder Markus (kleines Bild links) und Michael Goch, die zusammen mit Ataman den Klub vor sieben Jahren gegründet haben. Fotos: Petrow VON SIMON LANGE Herr Ataman, wie wichtig ist es für Sie, wieder in Hannover zu sein? Ich bin unheimlich glücklich, wieder zu Hause zu sein. Ich war zehn Jahre lang weg, bin immer viel gependelt. Ich habe meine Koffer nie richtig ausgepackt, wollte immer nach Hannover zurück. Ich lebe und liebe diese Stadt, bin ein Lindener Junge. War es logisch, das Sie als UBC-Gründungsmitglied mal Trainer hier werden? Es war immer sehr wahrscheinlich, dass ich irgendwann eine Funktion übernehme, die über einen beratenden Freund hinausgeht. Ich war auch schon mal als Manager im Gespräch. Jetzt hat sich die Situation so ergeben, dass ich als Trainer gefragt bin, meinen Teil beizutragen. GRANDE-MOTTE. Lance Armstrong und sein Rennstall Astana sorgen bei den Organisatoren der Tour de France für Verstimmung. Das Team kam wiederholt zu spät zur Einschreibung und wurde mit einer Strafe von 65 Euro belegt. „Wie gewöhnlich war das Team zu spät“, sagte Renndirektor Jean-Francois Pescheux. Der Franzose plädiert für eine härtere Strafe. „Das Geld ist ihnen egal. Wir werden den Weltverband bitten, härter durchzugreifen“, so Pescheux. Die Fahrer müssen sich mindestens 20 Minuten vorm Etappen- Start einschreiben. Was war ausschlaggebend, nach Hannover zu kommen? Die einzige Möglichkeit, dass ich Trainer in Hannover werde, war, dass Michael Goch mit dem Gedanken gespielt hat, eine andere Rolle beim UBC zu übernehmen. Er war der Auslöser. Ein bisschen spekuliert aber habe ich schon auf den UBC, als ich in Wolfenbüttel nicht verlängert habe. Bringen Sie von Ihrem alten Verein Spieler mit? Schwierig. Der Wolfenbütteler Präsident Burghard Junger hat fast alle frühzeitig verhaftet. Tobias Grauel und Connor Whitman sind auf der Suche. Ich kann das weder bestätigen noch dementieren. Wer wird aus dem alten Team dabei sein? Jeder Spieler aus der letzten Saison hat eine Chance bei mir. Es muss sport- Montpellier – Montpellier 39 km, Teamzeitfahren Start erster Fahrer 14.30 Uhr Montpellier 43 m Dienstag, 7. Juli 4. Etappe Grabels 96 m Ziel letzter Fahrer 17.26 Uhr Murviel-lès-Montpellier 143 m Ziel Paris FRANK- E REICH Cournonterral 61 m Pignan 27 m Lavérune 47 m CH I Start Monaco 0 km 9 19,5 26,5 30,7 32 39 km Zeitnahmen 11016 IN ZAHLEN 3. Etappe, Marseille – Le Grande-Motte (196,5 km): 1. Cavendish (Großbritannien, Columbia) 5:01:24 Std.; 2. Hushovd (Norwegen, Cervélo); 3. Lemoine (Frankreich, Skil- Shimano); … 6. Cancellara (Schweiz, Saxo Bank); 7. Wegmann (Freiburg, Milram); 10. Gerdemann (Münster, Milram); … 15. Martin (Schwalbach, Columbia); 19. Armstrong (USA, Astana) alle gleiche „Glücklich, wieder zu Hause zu sein“ Mahmut Ataman (40) ist neuer Trainer der Tigers. Er hat darauf spekuliert. lich, charakterlich und finanziell passen. Was ist mit Spielmacher DeAndre Townsend? Auch er hat eine Chance zu kommen. Die haben aber 3500 andere Amerikaner auch. Bei Townsend darf man nicht vergessen: Er war Publikumsliebling. Sie selbst gelten als Heißsporn … Das ist doch alles auch ein Zeit; … 36. Knees (Euskirchen, Milram) + 0:41 Min.; 93. Klöden (Kreuzlingen, Astana); 126. Niermann (Hannover, Rabobank) alle gleiche Zeit Gesamtwertung: 1. Cancellara 9:50:58 Std.; 2. Martin + 0:33 Min.; 3. Armstrong + 0:40; 4. Alberto Contador (Spanien, Astana) + 0:59; 5. Wiggins (Großbritannien, Garmin- Slipstream) + 1:00; 6. Klö- bisschen Show. Klappern, Emotionen zeigen gehört doch zum Geschäft. Ich bin seit mehr als 20 Jahre Trainer, da wird man schon ruhiger. Schon Angst vor den Schiedsrichtern in der Pro A? Ich habe kein Angst vor Schiris. Im Gegenteil. Ich habe mir in den Jahren doch ein wenig Respekt bei ihnen verschafft. Die müssen sich auch auf mich einstellen. den + 1:03; 7. Gerdemann gleiche Zeit; 106. Niermann + 2:36 Sprintwertung: 1. Cavendish 70; 2. Hushovd 54; 3. Dumoulin 36 Bergwertung: 1. Veikkanen 9; 2. Martin 6; 3. de Kort 6 Mannschaftswertung: 1. Astana 29:34:04 Std.; 2. Columbia + 1:46 Min.; 3. Saxo Bank + 1:53; 8. Milram + 3:45 UBC will mit Ataman in die 1. Liga HANNOVER. „Endlich wieder zu Hause.“ Mahmut Ataman steht mit ausgebreiteten Armen auf der Aussichtsplattform der Rathauskuppel und atmet tief ein. „Wunderbar, Kultur, Maschsee. Alles, was man braucht“, sagt er und grinst: „Um den Maschsee werde ich laufen, dann geht die Molle weg.“ Vorwiegend wird der gebürtige Türke aber den Basketballern der Tigers Beine machen. Es war ja kein Geheimnis mehr. Gestern stellte der UBC seinen neuen Trainer offiziell vor – ausgestattet mit einem Dreijahresvertrag. „Er macht gute Arbeit, für so einen Mann kann man schon mal seinen Posten räumen“, so Atamans Vorgänger und UBC-Boss Michael Goch. „Er ist ein Meister der Motivation. Und wie wir alle ist auch er ein wenig verrückt – besser geht es nicht.“ UBC-Gründungsmitglied Ataman hatte „ein Bauchgefühl“, als er in Wolfenbüttel die Frist auf eine Vertragsverlängerung verstreichen ließ. So stand der Trainer zur Verfügung, der laut Verein seit Jahren dazu bestimmt war, Gochs Posten eines Tages zu übernehmen. Goch wechselt in die sportliche Leitung, um zu helfen, „den Klub erstligareif zu machen. Den finanziellen Aufstieg hinzukriegen, ist dieses Jahr das Wichtigste.“ Der UBC braucht „ein paar hunderttausend oder besser eine Million Euro, um unser Ziel Bundesliga zu erreichen“, so Geschäftsführer Markus Goch. Nachdem der Aufstieg am grünen Tisch in die 2. Liga Pro A – bis zum 15. Juli unter Vorbehalt – feststeht, laufen die Planungen auf Hochtouren. Mit David Arigbabu ist aber erst ein Spieler sicher. Kein Problem für Markus Goch: „Wir haben Zeit. Die Spieler, die gesagt haben, wir spielen nur Pro A, stehen jetzt Schlange bei uns.“ Trainingsstart ist im August, die Saison beginnt am 29. September. Zwölf bis 15 Heimspiele trägt der UBC in der AWD-Hall aus – vornehmlich samstagabends. 1500 Fans sollen im Schnitt kommen. Beim Stichwort Halle meldet sich Ataman eilig zu Wort. „Ein Punkt, der mir nicht so gefällt, ist die Hallensituation. Die ist katastrophal.“ Dem UBC steht seit Jahren keine feste Trainingshalle mit festen Zeiten zur Verfügung. „Ich hoffe, dass wir mit der Unterstützung der Stadt das hinbekommen.“ Ataman ändert auch ein wenig die ehrgeizigen Klub-Pläne, den UBC 2011 in der Bundesliga zu haben. „Ein realistisches Ziel ist: Klassenerhalt im ersten Jahr, Mittelfeldplatz im zweiten Jahr, Aufstieg 2012.“ sl
GEDRÄNGE IM TEAM Lance Armstrong gibt sich mit einer Rolle als Wasserträger nicht zufrieden Sport GEDRÄNGE AUF RASEN Robert Mohr soll der deutschen Rugby-Nationalmannschaft Impulse verleihen Seite 27 Seite 27 SEITE 25 – DONNERSTAG, 9. JULI 2009 – NR. 157 HANNOVERS TOP 20 Sportart Vereine Mitglieder Fußball 83 23 068 Turnen 85 22 260 Tennis 49 8924 Schwimmen 24 6245 Handball 33 3662 Leichtathletik 24 2769 Tanzsport 37 2476 Kanu 14 2442 Volleyball 47 2210 Segeln 16 1997 Schießsport 25 1881 Rudern 12 1870 Hockey 8 1811 Rugby 12 1673 Judo 16 1459 Pferdesport 8 1345 Badminton 36 1282 Golf 2 1003 Petanque 18 965 Basketball 15 848 Quelle: Stadtsportbund Stichtag: 1. Januar 2009 DIE „EXOTEN“ Sportart Vereine Mitglieder Rasenkraftsport 1 5 Motorbootsport 1 7 Squash 2 43 Wasserski 2 65 Dart 3 68 Ringen 1 71 Base- und Softball 1 83 Casting 2 92 Bahnengolf 1 97 Rettungsschwimmen 1 117 Gewichtheben 2 137 Moderner Fünfkampf 1 182 Quelle: Stadtsportbund Stichtag: 1. Januar 2009 DAS KOSTEN TICKETS HANNOVER 96 Einzelkarten: 13 bis 48 Euro Dauerkarten: 175 bis 625 Euro TSV HANNOVER-BURGDORF Einzelkarten: 10 bis 19 Euro Dauerkarten: 130 bis 250 Euro HSV HANNOVER* Einzelkarten: 9 Euro Dauerkarten: 120 Euro HANNOVER SCORPIONS Einzelkarten: 15 bis 30 Euro Dauerkarten: 270 bis 540 Euro EC HANNOVER INDIANS* Einzelkarten: 12 bis 16 Euro Dauerkarten: 270 bis 385 Euro UBC HANNOVER TIGERS* Einzelkarten: 9 Euro Dauerkarten: 115 Euro Alle Kartenpreise ohne Ermäßigungen für sogenannte „Vollzahler“ und ohne VIP-Karten. *Preise aus der vergangenen Saison. Die Eintrittspreise für die kommende Spielzeit werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben. 96 ist in Hannover die Nummer 1, daran wird sich so schnell nichts ändern. Aber Spitzensport gibt es längst nicht nur im Fußballstadion, wie die Aufstiege des UBC Hannover (rechts oben) und der TSV Hannover-Burgdorf, aber auch die Renntage auf der Neuen Bult beweisen. zur Nieden (2), Petrow (2) Neue Breite in der Spitze Sport satt in der Sportstadt: Hannover bietet so viel Spitzensport wie kaum eine andere deutsche Stadt VON STEFAN KNOPF Hannover. Der jüngste Aufstieg geschah in aller Stille. Fast lautlos kletterten die Basketballer der UBC Tigers in der vergangenen Woche in die 2. Liga Pro A; am grünen Tisch allerdings und darum ohne lautstarke Party wie die Eishockey-Mannschaft der Hannover Indians oder die Handballer der TSV Hannover-Burgdorf wenige Wochen zuvor. Sieben Aufstiege sind den Tigers in Folge gelungen, und die Erfolgsgeschichte des Basketballvereins darf auch ein bisschen beispielhaft stehen für die sportliche Entwicklung der Stadt. Klammheimlich hat sich Hannover vorgearbeitet in die 1. Liga des Spitzensports. „Hannover wurde ja immer als Sportstadt beschrieben, war aber keine“, sagt Martin Kind, der Klubchef von Hannover 96. „Langsam entwickelt sie sich wirklich dazu, und der Slogan beginnt sich mit Leben zu füllen.“ Wenn nach den Sommerferien die vier großen Mannschaftssportarten Fußball, Handball, Basketball und Eishockey in ihre jeweilige Saison starten, dann haben die Sportfans der Region eine Auswahl wie noch nie zuvor: Gleich drei hannoversche Erstligisten sind dann am Start, die Fußballer von Hannover 96, die Burgdorfer Handballer und die Hannover Scorpions in der Deutschen Eishockey-Liga, außerdem drei Zweitligisten: der HSV Hannover im Handball, die UBC Tigers und die Hannover Indians. Kaum eine andere deutsche Großstadt bietet im Spitzensport eine vergleichbare Breite: Hamburg und Frankfurt zum Beispiel schicken zwar ebenfalls je drei Erstligisten ins Rennen, doch beiden Städten fehlt entweder im Basketball (Hamburg) oder im Handball (Frankfurt) ein Topklub. Und noch besser als Hannover ist derzeit nur die Hauptstadt: Berlin ist in allen vier großen Mannschaftssportarten mit einem Erstligisten vertreten. Da kann es schon mal eng werden im Kalender. „Wichtig wäre eine gemeinsame Terminplanung“, sagt Kind, damit es nicht zu folgendem Szenario kommt: Während am Pferdeturm die Indians an einem Freitagabend um Zweitligapunkte kämpfen, empfangen die Scorpions fast zeitgleich den Meister Eisbären Berlin zum Spitzenspiel, die TSV Hannover-Burgdorf kämpft gegen den VfL Gummersbach um wichtige Zähler für den Klassenerhalt, und 96 hat ein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Zugegeben: Das Beispiel ist erfunden, zeigt aber die Kehrseite der neuen Breite in der Spitze. Die Konkurrenz um Zuschauer und Sponsoren wird größer. Als Chef des Marktführers kann sich Kind das Gedränge relativ entspannt ansehen, sagt aber auch: „Ich halte es für sinnvoll, dass wir gemeinsam den Markt weiterentwickeln.“ Kind kann sich weitere gemeinsame Kartenaktionen mit der TSV Hannover-Burgdorf vorstellen, wie es sie schon vorige Saison vereinzelt gegeben hat. Und mit den großen vier ist die hannoversche Sportwelt längst nicht erschlossen; noch mehr Erstligisten gibt es in den Sportarten, die Zuschauer selten in Massen anlocken wie Rugby, Frauen-Tischtennis und Wasserball, die Neue Bult hat bundesweit einen guten Ruf, und die „Nacht von Hannover“ und der Marathon im Mai gehören zur Stadt wie das Maschseefest. Dabei darf Hannover durchaus stolz darauf sein, dass die Spitzenvereine allesamt aus der Region stammen, während sich Hamburg zum Beispiel seinen Spitzensport zugekauft hat: Hinter dem Handball-Erstligisten HSV Hamburg verbirgt sich der VfL Bad Schwartau, und der DEL-Klub Hamburg Freezers hieß vor seinem Umzug München Barons. NACHGEFRAGT „Man muss Hannover erwähnen“ Herr Timaeus, hat die Stadt Hannover den Slogan „Sportstadt“ nun endgültig verdient? Den hatten wir schon lange verdient, aber jetzt sind wir auch im Spitzensport klasse. Zur Sportstadt gehört auch die Begeisterung der Menschen: 80 Prozent der Hannoveraner betreiben Sport. Nur wenige deutsche Großstädte haben so viele Spitzenvereine wie Hannover. Wie wichtig ist das für die bundesweite Wahrnehmung der Stadt? Das geht vor allem über den Spitzensport, denn der kommt stark in den Medien vor. Wer jetzt über Spitzensport spricht, der muss Hannover erwähnen. Das ist ein Zeichen für Dynamik, Erfolg und eine nach vorn blickende Stadt. Befürchten Sie nicht, dass sich die Erst- und Zweitligisten zu viel Konkurrenz machen könnten, etwa beim Kampf um Sponsoren? Das wird sicherlich immer schwieriger. Da kommt keiner an Hannover 96 heran. Aber die anderen Vereine sind clever. Die müssen in die Nischen gehen. Und beim Kampf um die Zuschauer? Handball zum Beispiel wird auch im Fernsehen übertragen, das kann Schwung geben. Da geht man gerne hin, wenn man das später vor dem Fernsehgerät noch einmal nachverfolgen kann. Auch wenn Hannover 96 immer eine Ausnahmestellung haben wird: Ist es ganz gut, dass die „Roten“ mal ein bisschen Konkurrenz bekommen? Für eine Stadt ist es immer gut, wenn es mehr gibt als nur einen Platzhirsch. Wobei 96 ja mehr ist als die 1. Fußballmannschaft. Der Verein ist ja auch im Tischtennis oder Triathlon sehr erfolgreich. Worauf freuen Sie sich am meisten? Am Wochenende haben wir ja die Siebener- Rugby-EM. Die hat eine ganz besondere Bedeutung, weil die Verbände darauf schauen, ob die Sportart olympisch wird. Und sonst? Fehlt Hannover noch etwas? Eine Fußball-WM könnten wir natürlich gerne wieder ausrichten, da können wir jederzeit einspringen (lacht). Ich würde mir noch einen Fußball-Zweitligisten wünschen. Und dem UBC wünsche ich, dass er in die 1. Bundesliga aufsteigt. Interview: Stefan Knopf Klaus Timaeus, Sportmanager der Stadt Hannover DIE ZUSCHAUERMAGNETEN IM VERGLEICH Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Fußball, 1. Liga 2. Liga Hertha BSC Berlin 1. FC Union Berlin – Fortuna Düsseldorf Eintracht Frankfurt FSV Frankfurt Hamburger SV FC St. Pauli Handball, 1. Liga 2. Liga Füchse Berlin – HSG Düsseldorf – – – HSV Hamburg – Basketball, 1. Liga* 2. Liga* Alba Berlin – Giants Düsseldorf – Frankfurt Skyliners – – – Eishockey, 1. Liga 2. Liga Eisbären Berlin – Düsseldorfer EG – Frankfurt Lions – Hamburg Freezers – Köln München Stuttgart Hannover Fußball, 1. Liga 2. Liga 1. FC Köln – FC Bayern München TSV 1860 München VfB Stuttgart – Hannover 96 – Handball, 1. Liga 2. Liga – – – – – – TSV Hannover-Burgdorf HSV Hannover Basketball, 1. Liga* 2. Liga* Köln 99ers – – FC Bayern München – – – UBC Tigers Eishockey, 1. Liga 2. Liga Kölner Haie – – EHC München – – Hannover Scorpions EC Hannover Indians *Vorbehaltlich der endgültigen Einteilung der Ligen. Bis Mitte Juli entscheidet die Basketball-Bundesliga (BBL), ob es einen zusätzlichen dritten Absteiger aus der 1. Liga gibt. 60422401_09070900100000109
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