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Ausgabe 01/2013 (PDF-Datei) - Ubi Bene

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1/2013

FRÜHJAHR

5,00 €

UBI BENE

LIFESTYLE IN DER

METROPOLREGION RHEIN-NECKAR

www.ubibene.eu

Feine englische Art

Der Jaguar XFR

Tanzunternehmerin

Nanine Linning

Aufgehübscht

Kulturhauptstadt Marseille

VERLAGE

Es lebe

das Buch!

NEU!

UBI BENE

EVENT-

KALENDER

AB SEITE 83


editorial

„Ein Haus ohne Bücher ist arm,

auch wenn schöne Teppiche

seine Böden und kostbare Tapeten

und Bilder die Wände bedecken.”

Ute Maag – Redaktion

Hermann Hesse

Gehören Sie zu den 20 Prozent der

Deutschen, die „besonders gerne“ Bücher

lesen oder zu den immerhin 33,6

Prozent der Bevölkerung, die „gern“ zum Buch

greifen? Und falls ja: Besitzen Sie eines der 12,3

Millionen E-Books, die im vergangenen Jahr in

Deutschland kostenpflichtig auf digitale Lesegeräte

gespeichert wurden?

Veränderte Freizeitgewohnheiten und der Siegeszug

von Kindle und Co. stellen Verlage und

Buchhandel vor große Herausforderungen. Seit

Jahren schon stimmen Experten den Abgesang

auf das gedruckte Buch an. Doch allen Unkenrufen

zum Trotz: Der Umsatzanteil der elektronischen

Bücher am gesamten Buchmarkt steigt

zwar stetig, betrug 2012 aber nur zwei Prozent.

Denn für viele Lesefreunde ist immer noch die

Haptik entscheidend. Sie wollen ein Buch in der

Hand halten, das Rascheln beim Umblättern hören,

sein Papier riechen und es nach dem Lesen

ins Regal stellen. Oder, wie Klaus Kehrer es formuliert:

„Ein Buch spricht alle Sinne an.“ Der

Chef des Heidelberger Kehrer Verlags ist einer

von vier Verlegern aus der Region, die wir gefragt

haben, wie sie auf die sich stellenden Herausforderungen

reagieren. Das Ergebnis der Recherche

ist ein optimistisches: „Es lebe das Buch!“

Die Frühjahrs-Ausgabe von UBI BENE ist

aber auch ein Heft über Frauen. In Heidelberg

mischt Nanine Linning als neue Ballett-

Chefin des Theaters die Szene auf. Unser

Autor Ralf-Carl Langhals hat mit dieser Tanz-

Unternehmerin und Strahlefrau gesprochen. In

Frankfurt und am 16. März auch in Bensheim

darf sich die Schauspielerin Constanze Becker

feiern lassen. Für ihre fulminante Darstellung

der Medea am Schauspiel Frankfurt erhält sie

den Eysoldt-Ring. Thomas Tritsch stellt sie

vor. Und in Berlin und Mannheim schreibt die

Nationaltheater-Hausautorin Felicia Zeller an

einem Stück, das in der kommenden Spielzeit

unter der Regie von Schauspielchef Burkhard

C. Kosminski uraufgeführt werden soll. Außerdem

machen gleich zwei Mode-Frauen von

sich reden. Die eine kennt man als Designerin:

Gabriele Franke. Doch die andere brachten wir

bislang nur mit Sport in Verbindung. Turnerin

Elisabeth Seitz entwirft aber auch ihre Anzüge

selbst. Sibylle Dornseiff sprach mit ihr zwischen

Training und Abiturstress über Farben und Formen.

Und natürlich auch über ihre Vorfreude

auf das Deutsche Turnfest im Mai in der Metropolregion

Rhein-Neckar.

Das Maimarkt-Turnier des Reitervereins Mannheim

ist ein weiteres Highlight, das der Sportstadt

Mannheim unmittelbar bevorsteht. 50 Jahre wird

diese „Grande Dame“ der Turnierlandschaft alt.

In die Jahre gekommen ist sie aber nicht, weil die

Macher um den Organisationschef Peter Hofmann

sie ständigen Verjüngungskuren aussetzen

– zum dritten Mal wird das rasante Arena-Polo

zum Programm gehören. Weitere Veranstaltungs-

Highlights finden Sie übrigens in unserem neuen

Eventkalender ab der Seite 83. Er erhebt keinen

Anspruch auf Vollständigkeit, soll Sie aber auf

dem Laufenden halten, was Sie in diesem Frühjahr

in der Region erwartet.

In diesem Sinne: Genießen Sie den Frühling.

UBI BENE. Wo es gut ist

Ihre UBI BENE Redaktion

UBI BENE 3


INHALT

Steigern Sie

08

60

42

38

Ihr Wohlbefinden.

70

30

83

122

TITELSTORY

Das Buch ist tot.

Es lebe das Buch!

Verlage in der Region 08

BACKSTAGE

Perspektiven

Die Ballett-Eigenproduktion

des Heidelberger Frühling 22

ladySpecial

Die Tanzunternehmerin

Heidelbergs Ballettchefin

Nanine Linning 30

TRENDART

Keine Rose ohne Dornen

Die Trends der

Fashion Week Berlin 38

pferdestärken

Sportliche Grande Dame

Das Maimarkt-Turnier wird 50 54

Die feine englische Art

Der Jaguar XFR im Test 60

gastgeber

Im Reich der süßen Dinge

Chocolatier Daniel Rebert

in Wissembourg 70

uNTERNEHMEN

Im siebten Pfälzer Himmel

Das Weinhaus Henninger 76

eventkalender

Veranstaltungs-Highlights 83

KUNSTSINN

Die Leidensfähige

Schauspielerin Constanze Becker 94

Aus der Mitte des Lebens

Felicia Zeller ist Hausautorin

am Nationaltheater Mannheim 100

Die Kunst des Weglassens

Die Designerin Gabriele Franke 104

Gehört und gelesen

Neue Bücher und CDs 110

KÖRPERGEFÜHL

Wie es ihr gefällt

Die Turnerin Elisabeth Seitz 112

Bewegungsfreiheit

Sportliche Funktionsbekleidung 118

rEISEFREUDE

Der Zauberhügel

Das Resort Collina d’Oro im Tessin 130

Die Liebe der Pavesi

Die lebenswerte Universitätsstadt

im Schatten Mailands 134

SZENETREFF

25 Jahre Galerie Arthea

Geburtstagsfeier inmitten der Kunst 141

1. UBI BENE-Weinseminar

Sensorik-Experte Martin Darting

begeistert 30 Teilnehmer 142

altebekannte

Neues

von alten Bekannten 145

WELLNESS | FITNESS | GESUNDHEIT

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Nischenkultur

Einzelhandelsaktionen

in der Region 48

fragebogen

Nachgefragt

bei Igor Levit 91

Die Aufgehübschte

Marseille ist Europäische

Kulturhauptstadt 122

Editorial 03

Impressum / Adressen 144

Ausblick 146

www.pfitzenmeier.de

6

UBI BENE

Mannheim | Schwetzingen | Heidelberg | Leimen | Wiesloch | Neustadt | Speyer | Bensheim


titelstory

Das Buch ist tot.

Es lebe das Buch!

Das Gedruckte hat ausgedient und gerade die kleineren Verlage sind dem Untergang

geweiht? Keine Sorge, so schlimm ist es nicht. Auch in der Metropolregion Rhein-

Neckar gibt es Verleger, die sich Krisen entgegenstellen, kluge Antworten auf neue

Herausforderungen geben und dem Buch eine gesicherte Zukunft prophezeien.

8 UBI BENE

UBI BENE 9


titelstory

Bereits 1993 schrieb der Medienwissenschaftler

Norbert Bolz in seinem

Buch „Am Ende der Gutenberg-

Galaxis“: „Wir leben in neuen Kommunikationsverhältnissen,

die mit dem Leitmedium der

Neuzeit, dem Buch, gebrochen haben. Computer

und elektronische Medien befördern das

Ende einer Welt, die von Gutenbergs Technik

des Drucks mit beweglichen Lettern geprägt

war.“ Zwanzig Jahre später widerlegen ihn – zumindest

bislang – die neuesten Zahlen: Im Jahr

2011 listete das Verzeichnis lieferbarer Bücher

insgesamt 96.273 Neuerscheinungen. Im Jahr

2002 hatte der Börsenverein des Deutschen

Buchhandels noch etwas weniger als 80.000

Erstauflagen gezählt. Es gibt also nicht immer

weniger Gedrucktes und Gebundenes, sondern

immer mehr. Stimmt also eher die These der

beiden Schriftsteller Umberto Eco und Jean-

Claude Carrière, die in ihrem 2010 bei Hanser

erschienenen Dialogband dem Buch eine „große

Zukunft“ prophezeien?

Glaubt man Verlegern aus der Region, wird das

gedruckte Buch seine Daseinsberechtigung behalten.

Doch so unterschiedlich ihre Verlage

auch aufgestellt sind und so verschieden sie ihre

Schwerpunkte setzen – die beiden Mannheimer

Barbara Waldkirch vom Verlag Waldkirch und

Bernhard Wipfler von der Edition Panorama

sowie Klaus Kehrer vom Heidelberger Kehrer

Verlag berichten von immer neuen Herausforderungen,

denen sich ihre Branche stellen muss.

Manfred Metzner vom Verlag Das Wunder-

10 UBI BENE

UBI BENE 11


titelstory

horn in Heidelberg formuliert es so: „Die Entwicklung

der letzten 20 Jahre hat das traditionelle

Verlegerdasein auf den Kopf gestellt.“

Den Spagat zwischen schöngeistiger Kunst

und Literatur hier und gewinnorientiertem

Wirtschaftsbetrieb dort vollführten Verleger

schon immer. Doch angesichts der Konzentrations-

und Fusionsprozesse, die auch nicht vor

dem traditionsreichen Bibliographischen Institut

in Mannheim haltmachten, scheint das

Postulat der Leipziger Verleger-Legende Kurt

Wolff, „Am Anfang war das Wort und nicht die

Zahl“, für viele immer weniger zu gelten.

Verlag Das Wunderhorn:

Die Poesie liegt auf der Straße

Einen intellektuellen Diskurs anzustoßen war

von Beginn an das Ziel von Manfred Metzner.

1978 gründete er gemeinsam mit seinen Studienkollegen

Angelika Andruchowicz und Hans

Thill den Verlag Das Wunderhorn. „Wir kamen

aus der 70er-Bewegung. Während viele Linke in

die Metropolen gingen, sind wir in Heidelberg

geblieben, um die Stadt zu verändern“, erzählt

der heute 65-Jährige. Ihre Leitsätze waren: „Die

Erneuerung der Literatur kommt aus den Peripherien

und nicht aus den Metropolen. Und die

Poesie liegt auf der Straße.“ Den Verlagsnamen

wählten sie in Anlehnung an die Volkspoesie-

Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“. „Das

lag nahe. Heidelberg ist die Stadt der Romantik

und die Romantiker waren in ihrer Zeit revolutionär.

Es hat uns gefallen, diese Tradition wiederzubeleben

und neu zu definieren“, begründet

der Jurist.

Heute ist Das Wunderhorn einer der profiliertesten

Verlage für Lyrik in Deutschland.

Schwerpunkte im Verlagsprogramm sind außerdem

deutschsprachige und frankophone Literatur,

Beiträge zur Geschichte der Stadt Heidelberg

und insbesondere die Erforschung der

Manfred Metzner,

verlag das wunderhorn

12 UBI BENE

UBI BENE 13


titelstory

klaus kehrer, chef des heidelberger kehrer verlags

Zeit des Nationalsozialismus sowie seit 1990

auch Kunst und Fotografie. Jüngstes Projekt ist

die Reihe „AfrikAWunderhorn“ mit zeitgenössischer

afrikanischer Literatur, die von der in

Johannesburg lebenden Kulturvermittlerin Indra

Wussow herausgegeben wird. Dem neuen

Afrika ein Forum geben, junge Stimmen publizieren

und aktuelle Themen aufgreifen ist die

Intention, die dahinter steht. „Wir haben durch

Autoren wie Édouard Glissant oder Abdelwahab

Meddeb schon Literatur zur Kreolisierung

der Gesellschaft und zum Islam im Programm,

da ist die Beschäftigung mit dem südlichen

Afrika nur logisch. Bei uns ist jedes Buch rhizomatisch

mit dem anderen verbunden“, sagt

Metzner in seinem Büro in der Rohrbacher

Straße, in dem sich ein altes Holzregal unter

Büchern und aufgestellten Fotos und Karten

biegt. „Meinen Altar“ nennt er es. Darin findet

sich der Katalog zur Ausstellung „Blau“ anlässlich

der Einweihung des neuen Heidelberger

Kunstvereins ebenso wie das Werk von Ré Soupault,

die Metzner 1986 als Fotografin entdeckt

hatte und deren Nachlassverwalter er ist. Über

400 Buchprojekte hat der nur drei Mitarbeiter

kleine Verlag in den 35 Jahren seines Bestehens

realisiert. Die Erstauflagen sind klein: bei Lyrik

in der Regel zwischen 300 und 800 Stück, bei

Prosa meist 1.500 bis 3.000. Die Auswahlkriterien,

ob ein Buch zum Verlag passt, sind, so

Metzner „unser Geschmack, was wir lesen wollen

und von dem wir glauben, dass es wichtige

gesellschaftspolitische Diskurse anstößt oder

die Geschichte der literarischen Moderne fortschreibt.

Das ist durchaus avantgardistisch.“

Nicht im Elfenbeinturm sitzen, sondern in die

Stadt hineinwirken, ist das Motto des Verlegers,

das sich in Michael Buselmeiers „Literarischen

Führungen“ zur Kulturgeschichte Heidelbergs

und auch in Metzners Engagement für ein Heidelberger

Literaturhaus und die Bewerbung um

den Titel „Unesco-City of Literature“ spiegelt.

Ein paar Kilometer weiter, im ehemaligen

Heinsteinwerk in Wieblingen, hat sich der

Kehrer Verlag niedergelassen. Wo früher Keramik

gebrannt und verarbeitet wurde, entstehen

heute aufwendig produzierte Kunst- und Fotografiebände

sowie hochwertige Ausstellungskataloge.

Kehrer Verlag: Garant für Qualität

und Beständigkeit

Direkt am Eingang steht ein Tischkicker. „Den

haben wir lange nicht benutzt“, sagt Verleger

Klaus Kehrer. Keine Zeit. Seine 15 Mitarbeiter

produzieren rund 100 Bücher pro Jahr. Sie

machen mithilfe des angeschlossenen Büros für

Gestaltung und Kommunikation alles im Haus:

Bildbearbeitung, Gestaltung; den Verlag verlassen

druckfähige Daten. „Das macht uns autark

und ist ein Garant für Qualität und Beständigkeit,

das geben wir ungern aus der Hand“,

begründet Kehrer. Eigentlich wollte Klaus

Kehrer Maler werden. Doch aus einer Familienverpflichtung

heraus entschied er sich für ein

BWL-Studium in Mannheim – ohne so rich-

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14

UBI BENE

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titelstory

bernhard und sebastian wipfler, edition panorama in mannheim

tig glücklich zu werden. „Ich habe die Kurve gekriegt“,

sagt er heute. Schon seine Diplomarbeit

schrieb er über zeitgenössische Kunst, danach

eröffnete er sein Gestaltungsbüro. „Der Verlag

ist daraus entstanden.“ 1995 war das, und die

ersten Jahre waren hart. „Ich bin relativ blauäugig

an die Sache herangegangen, aber wir haben

uns prima entwickelt“, bilanziert er zufrieden,

während er von seinem u-förmigen Schreibtisch

über Bücherstapel hinweg durch die Glaswand

ins große Loft blickt, in dem seine Leute vor

großen Bildschirmen sitzen. „Ein Buch selbst

zu gestalten ist mir heute kaum mehr vergönnt“,

erzählt er mit leichtem Bedauern und zeigt auf

Mappen und Papiere auf dem Tisch. „Ich muss

mich um Verträge und um das Wirtschaftliche

kümmern. Insofern war das damals ungeliebte

Wirtschaftsstudium sicher nicht umsonst.“

Die Fotokunst hat in den vergangenen Jahren

immer mehr Gewicht im Verlagsportfolio erhalten,

zum einen aus persönlichem Interesse,

zum anderen aber auch, weil die Fotografie ein

Wachstumsmarkt ist. Und: „Sie ließ sich leichter

internationalisieren.“ Die Internationalisierung

war ein bewusster Schritt Kehrers: „Deutschland

ist ein kleiner Markt. Unsere Hauptabsatzmärkte

sind heute neben den anderen europäischen

Ländern vor allem die USA.“ Seine

Buchprojekte findet er auf drei Wegen, oder sie

finden ihn. „Entweder Autoren oder Fotografen

sprechen uns an. Oder Institutionen sprechen

uns an, zum Beispiel für Ausstellungskataloge.

Und wir halten selbst ständig Ausschau nach

interessanten Künstlern und Projekten.“ Die

Entscheidung, was interessant ist, wird im

Team getroffen, ausschlaggebend sind Qualität

und Absatzchancen. Wobei Kehrer immer wieder

Überraschungen erlebt. „Wenn Sie einen

medizinischen Fachverlag haben, kennen Sie

Ihre Kunden und Leser relativ gut“, vergleicht

er. „Aber bei einem Fotokunstverlag?“

Edition Panorama:

Opulenz im Design

Diese Erfahrung hat auch Bernhard Wipfler

gemacht: „Warum ein Buch sich gut verkauft

und ein anderes gar nicht, ist oft schwer zu sagen.“

Der Mannheimer führt gemeinsam mit

seinem Sohn Sebastian die Edition Panorama

in den Mannheimer G-Quadraten. Der Senior

bezeichnet sich selbst als Quereinsteiger in die

Verlagsbranche. Er spielte mal mit dem Gedanken,

Psychologe zu werden, entschied sich aber

für den Sortimentsbuchhandel. 1976 gründete

er die Edition Quadrat als kleinen, regional

ausgerichteten Verlag, der in enger Kooperation

mit dem Stadtarchiv Dokumentationen zur

Geschichte Mannheims herausgab. Zur Initialzündung

wurde Mitte der 90er Jahre der Plan,

gemeinsam mit dem damals noch unbekannten

Mannheimer Fotografen Horst Hamann einen

Bildband mit Panorama-Fotos der Pfalz aufzulegen.

Das Buch wurde nie realisiert. Dafür aber

ein anderes: „New York Vertical“. „Wir haben

zunächst einen Dummy gemacht. Die Reaktion

war gleich Null“, erinnert er sich. Obwohl kaum

Vorbestellungen vorlagen, entschied Wipfler

sich für das Risiko. Mit Erfolg: Die Frankfurter

Allgemeine Zeitung widmete der Fotokunst

mit der senkrecht gestellten Panoramakamera

eine ganze Zeitungsseite, und auch in New York

wurden Buchhandel und Galerien aufmerksam.

„Wir haben uns als kleiner, regionaler Verlag an

ein Welt-Thema gewagt“, sagt Bernhard Wipfler,

heute noch fast staunend. „Dabei hatten wir dafür

gar nicht die Strukturen.“

Doch die wurden schnell geschaffen. Schon

die zweite Auflage des kiloschweren Buches

erschien mit dem Siegel der neu gegründeten

Edition Panorama, die seither mit sechs Mitarbeitern

großformatige Werke in höchster Qualität

produziert. Nur etwas mehr als die Hälfte der

Fotografen arbeitet mit der Panorama-Kamera.

„Aber der Name hat ja eine doppelte Bedeutung

und signalisiert auch das breite Spektrum, das

wir haben“, erklärt Wipfler. Seinen Verlag versteht

er als Autorenverlag, der ein umfassendes

Paket für seine Fotografen bietet, vom Druck der

Bücher über Kalender und Kunstdrucke bis hin

zum Lizenzgeschäft. Bis heute arbeiten er

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16

UBI BENE


titelstory

barbara waldkirch,

verlag waldkirch in

mannheim

und Horst Hamann eng zusammen. „Wir sind

wie ein altes Ehepaar. Den einen würde es ohne

den anderen so nicht geben.“

Dem Regionalen hat sich Barbara Waldkirch

bedingungslos verschrieben. „Büchermachen

ist Leidenschaft mit Suchtpotenzial“, sagt

die Chefin des Verlags Waldkirch, der auf die

längste Tradition aller Verlage der Region zurückblicken

kann. Bereits 1542 wurde das Familienunternehmen

in Basel gegründet, 1587

gab der Verlag die erste Miniaturausgabe des

Neuen Testaments heraus. Ein Exemplar ist

bis heute im Familienbesitz, wie etliche weitere

Bücher vergangener Jahrhunderte. Im 19.

Jahrhundert siedelten die Vorfahren zunächst

nach Ludwigshafen und dann nach Mannheim

über. Heute hat der Verlag seinen Sitz in

Feudenheim, die Produktion, die von Eheman

Ralf Waldkirch geleitet wird, befindet sich im

Pfeifferswörth, mit Blick auf den Neckarkanal.

Einen guten Verleger charakterisiert Barbara

Waldkirch, selbst Diplom-Übersetzerin für

Russisch und Englisch, als „vielfach interessiert,

offen, tolerant und respektvoll. Man sollte

ein Gefühl dafür haben, was die Menschen

haben wollen.“

Verlag Waldkirch: Entscheidung

nach dem Herzen

22 Bücher sind im vergangenen Jahr entstanden,

darunter regionale Krimis ebenso wie

Auftragsarbeiten, zum Beispiel Bildbände für

die umliegenden Gemeinden oder Vereinschroniken.

Besonders viel Zeit hat Barbara

Waldkirch in den aufwendigen Band über das

jüdische Leben, „Die Welt der Mannheimer

Klaus“, investiert. „Ursprünglich sollte das nur

ein kleines Bändchen werden, aber letzten Endes

saßen der Herausgeber Volker Keller und

ich eineinhalb Jahre an dem Projekt“, erzählt

sie. Sie entscheide am liebsten „nach dem Herzen“,

welches Buch der Verlag ins Programm

nehme. Das können dann auch Publikationen

für einen kleinen Leserkreis sein, wie der Bildband

über die Puppensammlung Neckarau, die

in Zusammenarbeit mit dem Verein Geschichte

Alt-Neckarau entstand. „Ein Buch fixiert die

Zeit auf Papier“, sagt Ralf Waldkirch: „Es dokumentiert

und stiftet Identität.“

Eines ist allen vier Verlagen gemein: Sie setzen

bedingungslos auf Qualität. Papier, Design, Verarbeitung,

alles muss passen. „Das hat bei uns

meist Vorrang vor der Wirtschaftlichkeit“, sagt

Bernhard Wipfler. Auch Klaus Kehrer arbeitet

nur mit einer Handvoll Druckereien zusammen

und lässt ausschließlich in Deutschland drucken,

„auch wenn das in Asien billiger wäre. Aber da

machen wir keine Experimente.“ Manfred Metzner

vom Verlag Das Wunderhorn lässt gern bei

Nino-Druck in Neustadt an der Weinstraße produzieren

und leistet sich „nur die besten Übersetzer.

Bei der Poesie gilt: Dichter übersetzen

Dichter.“ Ein Buch müsse Charakter haben, findet

nicht nur Wipfler. Für Metzner ist die Haptik

entscheidend. Klaus Kehrer lässt sich auch schon

mal Lackproben schicken, um den Duft zu testen:

„Das Buch muss zum Objekt der Begierde

werden und alle Sinne ansprechen, wenn man es

in der Hand hält.“

Der Anspruch: ein Buch, das alle

Sinne anspricht

E-Books sind da nur bedingt das Mittel der

Wahl. Waldkirch und Das Wunderhorn haben

die ersten Online-Bücher herausgebracht und

Bernhard Wipfler ist sicher: „Für Belletristik

macht das auch Sinn. Für Bildbände, wie wir

sie haben, nicht.“ Klaus Kehrer ist derselben

Meinung, auch wenn er gerade über ein Konzept

nachdenkt, wie er die neue Technik für

seine Produkte nutzen könnte: „Wir könnten sie

zu Werbezwecken einsetzen, weil sie sich mit

sehr wenig Aufwand weltweit streuen lassen.

Wir könnten Making-ofs integrieren oder Sound

und so zusätzlich Lust auf unsere gedruckten

Bücher machen.“

Den eigenen Qualitätsansprüchen gerecht zu

werden, ist für die Verleger nicht immer leicht.

„Bücher sind in den letzten zehn Jahren nicht

teurer geworden, aber die Produktionskosten

sind gestiegen und die verkaufte Auflage sinkt“,

rechnet Barbara Waldkirch vor. Die rückläufigen

Auflagen haben zum einen gesellschaftliche

Gründe. In der Verbraucher-Analyse 2012 der

Axel Springer AG und der Bauer Media Group

rangierte das Lesen auf dem elften Rang der

beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen.

Die Zahl der Menschen, die Bücher

täglich oder mehrmals die Woche nutzen, sinkt

langsam, aber stetig, wie das Institut für Demoskopie

Allensbach ermittelte. Zum anderen ist es

aber gerade für die kleinen, unabhängigen Verlage

schwer geworden, ihre Bücher überhaupt an

den Leser zu bringen, denn auch wenn immer

mehr produziert wird: In den Buchhandlungen

liegen immer weniger Titel. Und die, die angeboten

werden, kommen meist aus den großen

Verlagskonzernen.

Bernhard Wipfler kann sich noch gut erinnern,

wie er sich 1996 die Hacken ablief, um die

Händler zu überzeugen, „New York Vertical“ in

ihr Sortiment zu nehmen. „Zu groß, passt in kein

Regal“, bekam er zu hören, bis er eigens einen

Halter entwickeln ließ, mit dem man das Buch

stehend ausstellen konnte.


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18

UBI BENE


titelstory

zehn. „Wir haben dieses Experiment letztes Jahr

gemacht, mit gutem Erfolg“, erzählt sie. Dieses

Jahr werden weitere kleine Verlage der Region

dort ausstellen, es soll eine Leselounge und Beratung

durch zwei ehemalige Buchhändlerinnen

geben.

Seither hat sich die Lage für die kleinen Verlage

deutlich zugespitzt, zumal viele unabhängige

Buchhandlungen von großen Ketten verdrängt

worden sind. Und dort stehen die Independent-

Verlage zu großen Teil vor verschlossenen Türen.

„Die Vertriebswege haben sich verändert“, stellt

Manfred Metzner fest. Sein Verlag bietet auf der

Website einen eigenen Online-Shop an. „Das

war eine Investition, aber die musste sein“, findet

er. Einen anderen Weg ist Barbara Waldkirch

gegangen: Sie hat seit 2007 eine eigene Verlagsbuchhandlung,

nachdem sie den ehemaligen

Linde-Buchladen in der Feudenheimer Hauptstraße

übernommen hat. „Es war ein Rettungsversuch“,

sagt sie, der funktioniert habe. Seither

hat sie nicht nur gute Präsentationsmöglichkeiten

für ihre eigenen Publikationen und ein ausgewähltes

Sortiment anderer Verlage, sondern

auch ein Forum für Lesungen und Vernissagen

– ähnlich wie Bernhard Wipfler in seiner Galerie

im Neubau in G7 oder Klaus Kehrer, der in

Berlin einen kleinen Showroom unterhält. Manfred

Metzner hat ohnehin einen Gegentrend zur

bisherigen Entwicklung im Buchhandel ausgemacht.

„Die großen Flächen sind gescheitert, die

Händler müssen umdenken“, sagt er. In Berlin

und Brüssel hat er sich alternative Ladenmodelle

angesehen, mit integrierten Cafés und Kommunikationszentren,

tollem Service und gut informiertem

Personal.

In der Verlegerszene vernetzt sind alle vier.

Manfred Metzner hat vor Jahren die Kurt-

Wolff-Stiftung zur Förderung einer vielfältigen

Verlags- und Literaturszene mitgegründet, zu

deren Freundeskreis heute mehr als 60 unabhängige

Verlage mit einem literarischen

Programm und einem Jahresumsatz bis fünf

Millionen Euro gehören. Klaus Kehrer vergibt

gemeinsam mit Kollegen aus Frankreich, England,

Italien und Spanien den „European Publishers

Award for Photography“, mit dem die

Publikation zeitgenössischer Fotografie gefördert

werden soll. Teilnehmen können Fotografen

aus aller Welt, der Sieger erhält nicht nur

eine Ausstellung beim Fotofestival „Rencontres

d’Arles“, sondern auch ein Buch, das in allen

fünf Ländern verlegt wird. „Viel Arbeit, aber

eine sehr schöne Aufgabe, nicht nur weil der

Preis internationale Aufmerksamkeit bringt“,

erzählt Kehrer, der in diesem Jahr die Federführung

und damit auch die jährlich wechselnde

Verantwortung für die Buchproduktion innehat.

„Man kann einen Verleger ein bisschen

mit einem Galeristen vergleichen: Er kann die

Karriere eines Künstlers mit aufbauen.“

Auszeichnungen helfen im Kampf

um Aufmerksamkeit

Trotz überschaubarer Werbebudgets – die großen

und auch einige regionale Buchmessen sind

Pflichttermine für Kehrer, Wipfler und Metzner.

Barbara Waldkirch wird sich dieses Jahr zum

zweiten Mal auf dem Maimarkt präsentieren,

in der Fachschau Lesen und Wissen in Halle

Zwischen den Messen helfen Auszeichnungen

im Kampf um Aufmerksamkeit. Der Verlag

Das Wunderhorn erhielt im vergangenen Jahr

den „Kurt-Wolff-Preis“, den wichtigsten Verlegerpreis

Deutschlands, Klaus Kehrer wurde

2012 auf der Messe PhotoEspana als „Publisher

of the year“ geehrt und hat schon etliche

Fotobuchpreise gewonnen. Bernhard Wipflers

Edition Panorama gehört zu den meistausgezeichneten

Verlagen weltweit, unter anderem

mit etlichen RedDot-Awards für gutes Design.

„Neben Social Media brauchen wir auch die

Feuilletons“, sagt Klaus Kehrer – eine Rezension

in einer großen Zeitung weckt bei Freunden

der Fotografie nicht selten Begehrlichkeiten,

das Buch als Sammlerobjekt zu erwerben. Und

auch der ein oder andere Coup tut dem Selbstbewusstsein

kleiner Verlage gut. So wie die

Edition Panorama untrennbar mit dem Fotografen

Horst Hamann verbunden ist, verbindet

die Literaturszene den Verlag Das Wunderhorn

mit den Nobelpreisträgern Herta Müller und

vor allem Jean-Marie Gustave Le Clézio. „Als

er 2008 überraschend ausgezeichnet wurde,

waren wir der einzige Verlag, der sein neuestes

Buch in der deutschen Übersetzung hatte“,

erzählt Manfred Metzner. „Das hat uns eine

gigantische Aufmerksamkeit gebracht.“ Ebenso

wie der Deutsche Krimipreis International

2013 für seinen nigerianischen Autor Helon

Habila.

Sorgen, dass das Gedruckte ausgedient haben

könnte, macht sich keiner der vier Verleger.

Qualität setze sich durch, sagen sie unisono,

das Bedürfnis nach toll gemachtem Handwerk

bleibe. Bernhard Wipfler führt zusätzlich den

Entschleunigungseffekt ins Feld, den ein Buch

besitze, „auch gegenüber einem elektronischen

Buch, mit dem ich ganz anders umgehe“. Manfred

Metzner spricht für alle, wenn er sagt: „Wir

machen das Besondere und das wird wahrgenommen

und gesucht. Das ist wie bei gutem

Essen.“ Und: „Wir sind das Land Gutenbergs

und haben die Tradition des gedruckten Buchs

wie kein zweites.“

Text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert •

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20

UBI BENE


ackstage

Perspektiven

Die zweite Eigenproduktion des Heidelberger Frühling ist

erneut eine Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendballett.

Nach dem groSSen Erfolg der tänzerischen Interpretation

von Franz Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ im

vergangenen Jahr stehen diesmal „folk songs“ auf dem Programm.

Mit im Team der Tänzer, Musiker und Choreographen

sind auch ein Neu-Mannheimer und ein Rückkehrer.

22 UBI BENE

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ackstage

Choreograph Thiago Bordin

mit Tänzerin Winnie Dias

Kein Zweifel, der Plan hat funktioniert.

Thorsten Schmidt, der Intendant

des Festivals Heidelberger

Frühling, ist ja immer auf der Suche nach Möglichkeiten,

klassische Musik auf neuen Wegen

zu vermitteln und den Kreis ihrer Fans zu erweitern.

Im vergangenen Jahr hatte er deshalb für

die erste Eigenproduktion eine Zusammenarbeit

mit dem Bundesjugendballett initiiert. Das

Ensemble aus Hamburg interpretierte damals

zusammen mit Stipendiaten der Heidelberger

Lied Akademie Franz Schuberts Zyklus „Die

schöne Müllerin“ – mit beachtlichem Erfolg.

„Das Publikum hat dieses neue Format so begeistert

angenommen, dass wir eine zusätzliche

Vorstellung ansetzten mussten“, erzählt

Schmidt. Grund genug, die Kooperation in diesem

Jahr fortzusetzen.

Im Dialog mit dem Intendanten des Bundesjugendballetts,

John Neumeier, und dessen

künstlerischem Leiter Kevin Haigen entstand

die Idee zu „folk songs“. Choreographen unterschiedlichen

Alters und diverser Nationen

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ackstage

wurden aufgefordert, sich tänzerisch mit Volksliedbearbeitungen

und von Volksmusik beeinflussten

Werken des 19. und 20. Jahrhunderts

auseinanderzusetzen. Der musikalische Bogen

spannt sich von Benjamin Britten und Joseph

Canteloube über Peter I. Tschaikowsky und Johannes

Brahms bis zu Heitor Villa-Lobos und

Carlos Gardel. Auch John Neumeier selbst

steuert eine Choreographie bei. „Gleichzeitig

haben wir das Konzept weiterentwickelt und

die Verbindung von Ballett und Festival intensiviert,

indem wir diesmal nicht nur Stipendiaten

der Lied Akademie, sondern auch der Kammermusik

einbinden“, sagt Thorsten Schmidt.

Das passe auch zum diesjährigen Motto des

Heidelberger Frühlings, „Perspektiven“.

Hingabe, Demut,

Menschlichkeit

Für Kevin Haigen, den künstlerischen und pädagogischen

Leiter des Bundesjugendballetts,

war es keine Frage, die Zusammenarbeit fortzusetzen.

„Ich habe sehr positive Erinnerungen

an den letzten Heidelberger Frühling“, erzählt

der Amerikaner, der an John Neumeiers Hamburg

Ballett auch Erster Ballettmeister ist. „Die

Arbeitsatmosphäre in der Hebelhalle ist sehr

angenehm, die Menschen sehr freundlich. Wir

hatten eine wunderbare Helferin für die Kostüme,

sie hat ganz spontan ausgeholfen. Insgesamt

haben wir dort ein sehr produktives, künstlerisches

Umfeld erlebt.“ Für das junge Ensemble,

das erst im September 2011 gegründet worden

war, hatte die Produktion gleich Maßstäbe gesetzt.

„Es hat sich seitdem zum Markenzeichen

der Compagnie entwickelt, dass viele unserer

Projekte vom Austausch mit jungen Musikerinnen

und Musikern leben“, sagt er.

Das Bundesjugendballett ist keine gewöhnliche

Compagnie. Die acht jungen Tänzerinnen und

Intendant Thorsten Schmidt: „die Verbindung von Ballett und Festival intensivieren“.

Tänzer, die aus sechs verschiedenen Ländern

kommen, haben ihre Ausbildung abgeschlossen

und nutzen die zwei Jahre, die sie dem Ballett

angehören dürfen, zur persönlichen und künstlerischen

Weiterentwicklung. „Ich versuche den

Tänzerinnen und Tänzern jeden Tag zu vermitteln,

dass unsere Kunstform Werte erfordert wie

Hingabe, Demut, Menschlichkeit und vor allem

Ehrlichkeit. Die Tänzer sollen zu selbstbewussten

und vielseitigen Künstlerpersönlichkeiten

werden, die selbst Choreografien entwickeln

und ihre klassische Technik weiter verbessern.

Und die an den unterschiedlichsten Orten tanzen

und Menschen unterschiedlichster Herkunft

durch Tanz zusammenbringen“, erklärt

Kevin Haigen die Intention, mit der Neumeier

die Gründung des Balletts, das vom Bund gefördert

wird, vorangetrieben hatte. Ihr Publikum

müssen sie sich erarbeiten, eine eigene Bühne

haben sie nicht. Aber jede Menge Perspektiven.

„Neben der klassischen Technik war vor allem

das kreative Potenzial dieser jungen Menschen

ein Aufnahmekriterium“, sagt der Ballettpädagoge.

„Jeder ist gleichzeitig Gruppentänzer und

Solist. Deshalb war auch die Improvisation ein

wichtiger Teil des Vortanzens.“

Bislang haben die einzelnen Elemente dieser

Kooperation getrennt voneinander gearbeitet:

Studierende der Musikhochschule Mannheim

haben die Bearbeitung der Musikstücke übernommen.

In Hamburg haben die Tänzer mit den

Choreographen zu Musik vom Band ihre Bewegungen

einstudiert. Gleichzeitig haben die Sänger

und Musiker, zum großen Teil allein, geprobt.

In diesen Tagen sollen diese verschiedenen Perspektiven

zusammengeführt werden, damit am

20., 21. und 24. März in der Heidelberger Hebelhalle

eine perfekte Symbiose entsteht.

Mehr Klangfarben

durch die Streicher

Alexander Fleischer ist gespannt. Der 31-jährige

Pianist war als ehemaliger Stipendiat der

Lied Akademie unter der Leitung von Thomas

Hampson schon 2012 mit von der Partie. „Auch

damals haben wir nicht so viel zusammen geprobt,

erst in der Endphase“, erinnert er sich.

Das Timing sei extrem wichtig für die Tänzer,

sagt er: „Das Ballett gibt das Tempo der Musik

vor.“ Am Klavier habe er es ohnehin am schwersten,

weil er bei allen Stücken spielen müsse,

„aber im Ernst: Es hat großen Spaß gemacht

und in diesem Jahr wird es noch interessanter

werden, weil wir zusätzliche Arrangements für

Streicher und damit mehr Klangfarben haben.“

Das Stipendium an der Lied Akademie vor zwei

kevin haigen ist künstlerischer und pädagogischer leiter des bundesjugendballetts.

Jahren hatte er schon als ausgezeichnete Fortbildung

erlebt, jetzt freut er sich, „dass die Förderung

durch Thomas Hampson und Thorsten

Schmidt nicht nur weitergeht, sondern dass ich

auch bei einem Traumprojekt für jeden Liedpianisten

dabei sein darf“.

In Heidelberg wird Alexander Fleischer (fast)

ein Heimspiel haben. Seit kurzem wohnt er in

Mannheim, weil seine Frau, die Sopranistin

Juliane Herrmann, ein Engagement am Nationaltheater

hat. Der gebürtige Chemnitzer, der

an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in

Berlin studiert hat und nun dort Gastdozent an

der Hochschule und Assistent von Bassbariton

Thomas Quasthoff ist, pendelt regelmäßig in

die Hauptstadt, denn: „Das gibt man nicht auf,

ich kann dort so viel lernen.“ Am Projekt „folk

songs“ reizt ihn nicht nur, dass es außerhalb des

täglichen Repertoires eines Liedpianisten steht

und dass die Musik so international ist. Sondern

auch, die andere Perspektive des Balletts auf die

Musik kennenzulernen. „Tanz ist für mich ein

fremdes Metier, daher hat die Zusammenarbeit

für mich experimentellen Charakter“, gibt er zu.

„Ich finde es spannend, wie Tänzer und Choreograph

die Musik in Bewegung umsetzen.“

Ein anderer ist mittendrin in diesem Prozess.

Thiago Bordin, Brasilianer und Erster Solist

am Hamburg Ballett, ist einer der acht Choreographen

und zuständig für die Musik seines

Landsmannes Heitor Villa-Lobos. „Zum ersten

Mal habe ich die Musik nicht selbst ausgewählt,

sondern vorgegeben bekommen.“ Als Kevin Haigen

anfragte, ob er bereit wäre, diesen Part in

„folk songs“ zu übernehmen, sagte Bordin dennoch

sofort zu. „Jeder Brasilianer kennt diese

Musik“, erzählt er. Er habe sich in die Küche gesetzt

und angefangen den Klängen zu lauschen.

„Ein paar Momente später hatte ich die ersten

Bilder im Kopf. Ich bin Brasilianer. Für uns gehört

die Musik zum Leben wie der Fußball.“

Dass das Gastspiel in Heidelberg stattfindet,

erhöhe seine Vorfreude noch, verrät er. Schließlich

hat er in Mannheim an der Akademie

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26 UBI BENE

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ackstage

Pianist

Alexander Fleischer

des Tanzes bei Birgit Keil studiert. „Ich liebe

Mannheim und Heidelberg“, schwärmt er. „Ich

bin jetzt zwölf Jahre in Hamburg, aber ein ‚Grüß

dich’ und die süddeutsche Sprache klingen für

mich immer noch schöner als ‚Moin Moin’.

Meine ersten Wintermonate in Mannheim fand

ich grässlich. Aber jetzt weiß ich: In Hamburg

ist es noch dunkler.“

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Das Choreographieren gehörte für den heute

29-Jährigen schon immer zum Tanzen dazu.

„Ich wollte schon als Schüler beides, aber mein

früherer Lehrer hat gesagt, ich müsse erst tanzen.

Birgit Keil hat mich dann sehr unterstützt“,

erzählt Thiago Bordin. Was ihn so sehr reizt am

Choreographieren? „Als Tänzer tanzt du nur für

dich. Aber als Choreograph gibst du etwas weiter.

Du musst dich auf deine Tänzer einstellen.

Die Bewegungen müssen passen“, antwortet er.

„Und du bekommst auch etwas zurück.“ Auch

das: eine ganz neue Perspektive.

Wir sind der Überzeugung, dass es auf dem Markt

kein vergleichbares Produkt in Sachen Qualität,

handwerklicher Verarbeitung und Sitzkomfort gibt.


Text: Ute Maag •

Heidelberger Frühling

16. März bis 20. April

Neue Standpunkte wagen, alte Einschätzungen

infrage stellen, Kontexte bewusstmachen

– das internationale Musikfestival

steht 2013 unter dem Motto „Perspektiven“.

Erneut wirken große Künstler wie John Neumeier,

Thomas Hampson und Igor Levit als

„Artist in Residence“ mit. Zu den musikalischen

Sternstunden wird sicher das Orgelkonzert

von Cameron Carpenter am 26. März

im Kongresshaus der Stadthalle Heidelberg

gehören. Das Ausnahmetalent wird weltweit

gefeiert, aber auch kritisiert für die Unbekümmertheit,

mit der er stilistische Grenzen

überschreitet.

Die internationale Tagung am 22. und 23.

März im Kongresshaus steht im Zeichen der

Frage „Festivals 3.0 – eine Möglichkeit Zukunft

zu gestalten?“

Erstmals kooperiert der Heidelberger Frühling

mit der halle02: Der „Alternative Frühling

– Festival für Musik und Subkultur“ vom 11.

bis 21. April schafft einen Raum für musikalische

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Die Tanzunternehmerin

Die personifizierte Präsenz hat einen Namen: Nanine Linning.

Zu sphärischen Streicherklängen hebt sich der Vorhang.

Für Ballettvorstellungen tat er das in Heidelberg lange nicht.

Jetzt hat man wieder ein eigenes Ballett – und ist dank der

gutgelaunten Niederländerin wieder voll da.

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ladyspecial

Es gibt sie ja, diese Strahlefrauen. Nanine

Linning gehört zu ihnen. Wer ihr

gegenübertritt, spürt Energie, die von

ihr ausgeht. Sie strahlt, hat große neugierige

Augen und einen entschlossenen Zug um den

Mund. Sie will – und sie kann. Hier und jetzt.

Hinter dem Vorhang zu ihrer ersten Heidelberger

Arbeit „Zero“ verziehen sich apokalyptische

Nebelfronten, mit dem Einsatz der Harfe wird

der Zuschauer im neuen Theatersaal Skulpturen

gewahr, die wie Engel durch den Raum

schweben. Am Boden arbeiten sich zehn Tänzer

als Androiden wie Insekten im straffen Takt

bedrohlich weit ausschreitend zur Bühnenrampe

vor. Später werden wir mit offenem Mund

zusehen, wie sie buchstäblich und täuschend

echt die Schwerkraft überwinden, um über

Baumkronen und Flüsse zu schweben …

Physische Präsenz, aufwendige Kostüme von

Modedesignerin Iris van Herpen, großartige

Videokunst, akrobatische Finessen und fulminante

Musik sind Teil des gelungenen Überwältigungskonzepts,

mit dem Nanine Linning in

Heidelberg als neue Tanzchefin angetreten ist.

Briefe schreiben, um ans Ziel

zu kommen

Wie ist sie, die derzeit am Neckar alle begeistert?

Energetisch voll da, klar. Doch was sie

ausstrahlt, ist kein „Hoppla, hier komm ich“,

sondern eher ein „Hey, hier bin ich, was geht?“.

Wenn sie etwas will, dann schreibt sie und fragt

nach. So einfach ist das für Nanine Linning.

Holländer stehen ja im Ruf, praktisch und unkompliziert

zu sein, doch selbst für niederländische

Verhältnisse beweist die 1977 in Amsterdam

geborene Frau ausnehmend fröhlichen

Mut. Natürlich gehört auch eine Portion Glück

dazu. Das weiß sie, aber meist hat sie es eben.

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Kaum hatte sie ihre Ausbildung in Tanz und

Choreographie in Rotterdam abgeschlossen,

wusste sie: „Ich bin meine eigene Choreographin.“

Nach den Ideen anderer zu tanzen, kam

für Linning somit nicht in Frage. Da schrieb

sie an Tanzlegende William Forsythe nach

Frankfurt, ob sie nicht mit ihm arbeiten könne

– und wurde prompt Assistentin für seinen

Tanzfilm „From A Classical Position“, den

der Meisterchoreograph mit Dana Caspersen

drehte. In dieser kurzen, aber doch sehr intensiven

und intimen Zusammenarbeit konnte

Linning ihrem bewunderten Vorbild genau auf

die Finger schauen.

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Auch für ihre nächste Station ergriff sie zügig die

Initiative – und wurde Hauschoreographin

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am renommierten Rotterdamer Scapino Ballet,

für das sie von 2001 bis 2006 zwölf Choreografien

für das große Ensemble entwarf. Die Welt

war weit, Freelancer-Projekte, die Gründung

einer eigenen Compagnie und die Leitung des

Osnabrücker Tanztheaters folgten Schlag auf

Schlag – und irgendwie auch immer zeitgleich.

Vielseitigkeit ist schließlich auch eine Spezialität

Linnings, die Opern inszeniert, Musik liebt,

in ihren Projekten Tanz, Skulptur, Film und

Mode zu einer Art Gesamtkunstwerk verbindet.

„In die Modewelt bin ich gut eingearbeitet,

ich schätze die Theatralität der Mode, die eine

totale Erfahrung ist, weil sie ein Lebensgefühl

vermittelt und eben nicht nur Kleider verkauft.“

Finanzielle Freiheit ist

künstlerische Freiheit

Lieblingsdesigner? „Balenciaga, Alexander Mc-

Queen und natürlich Iris van Herpen“, kommt

es wie aus der Pistole geschossen. Wie es dazu

kam, dass letztere auch für sie Tanzkostüme

entwirft? „Ich habe sie angeschrieben!“, lächelt

sie entwaffnend. Berührungsängste kennt Linning

definitiv nicht.

Für die niederländische Nobelkaufhauskette

De Bijenkorf hat sie mit ihrem Ensemble einen

TV-Werbespot produziert, der ihr auch über die

Grenzen Hollands – und der Tanzszene – hinaus

große Popularität verschaffte. Ob ihr das, nun

ja, nicht auch ein wenig peinlich sei, als Künstlerin

Fernsehwerbung zu machen? Wir betreten

spannendes Terrain. „Keineswegs!“, kontert die

engagierte Choreographin, die von sich sagt: „Ich

bin Tanzunternehmerin.“ Kommerzielle Projekte

geben ihr Freiheit, und zwar finanzielle, die somit

auch künstlerische sei, betont sie.

Gesamtkunstwerke mit

poetischem Zauber

Dass das im deutschen Kunstbetrieb in der Regel

anders gesehen wird, stört Linning nicht.

Natürlich sei das toll, im Subventionsbetrieb

feste Strukturen, verlässliche Etats und regelmäßige

Kulturförderung zu haben, aber man

sei dann eben von den Gemeinden, Gremien

und Sponsoren auch stärker abhängig, die

Forderungen und Erwartungen hätten. Also

sucht sie nach anderen Möglichkeiten, persönliche

Sicherheit für ihre Kunst zu haben. Ist

die Abhängigkeit von kommerziellen Kunden

nicht ebenso groß? „Wenn man eine Win-Win-

Situation findet, nicht“, sagt Linning. Wenn

die Kunden das wollen, was sie anzubieten hat,

nämlich energiegeladene, kraftvolle körperliche

Tanzsprache, findet sie auch einen Zugang

zu der vom Kunden gestellten Aufgabe.

Als Unternehmerin hat sie mit Stardesigner

Marcel Wanders den „Happy Hour Chandelier“

entwickelt, ein Konzept, in dem eine Akrobatin

in einem riesigen Lüster hängt, um Sekt oder

Konfekt an Partygäste oder Vernissagebesucher

zu verteilen. Das Partykunstevent läuft weltweit

gut und ermöglicht ihr, mit den Einnahmen

daraus ihre eigene Compagnie „NANINELIN-

NING.NL“, für die sie die erfolgreichen Choreografien

„Bacon“, „Cry Love“ und „Dolby“ entwickelte,

nominell über einen Manager in den

Niederlanden aufrecht zu erhalten, obwohl sie

derzeit in Heidelberg in der Präsenzpflicht ist.

Ob ihr Heidelberg nicht zu eng ist? „Nein, keineswegs,

man spürt, wie sich die Menschen

hier freuen, wieder eine eigene Tanzcompagnie

in der Stadt zu haben, das gibt eine wahnsinnige

Energie“. Als gescheitertes Versuchsmodell

hatten sich Heidelberg und Freiburg seit 2006

eher halbherzig ein Minimaltanzprojekt geteilt.

Wenn man sich um eine Sache bei Nanine Linning

keine Sorgen machen muss, dann um ihren

Energiehaushalt und ihre Entschlossenheit.

In Heidelberg erleben Zuschauer und Kritiker

derzeit eine ganz neue Welt. Es ist eine

der vereinten Kunst - mit Mut zur Schönheit.

Statt schwarzem Guckkasten und ebensolchen

Gymnastikanzügen bietet Linning sinnliche

Körperskulpturen, Kostüm, Video, Licht. Hier

soll der Zuschauer nichts verstehen müssen,

sondern sich poetisch verzaubern lassen dürfen.

Ihre explodierende Euphorie zum Gesamtkunstwerk

bricht sich in ihrer Osnabrücker,

nun ebenfalls auf dem Heidelberger Theaterspielplan

stehenden Arbeit „Requiem“ Bahn:

Weiß gepuderte und üppig ausstaffierte Harpyien,

Sirenen und Centauern interagieren als

belebte Plastiken mit neugierig umherziehendem

Publikum. Das führt einen buchstäblich

ganz nah an die Kunst heran.

Für ihr ästhetisches Vorhaben, die unterschiedlichen

Sparten des Theaters und der Kunst zu

verschmelzen, stehen die Aktien am Neckar

derzeit gut: Ein neues, architektonisch begeisterndes

Theater bietet ideale räumliche Voraussetzungen,

Heidelbergs Intendant Holger

Schultze steht voll hinter der Powerfrau, die er

ja schließlich aus Osnabrück nach Heidelberg

mitgebracht hat. Das Unternehmen ihrer sinnlichen,

prallen und mitreißenden Tanzarbeit hat

bereits beim Heidelberger Start-up enormen Erfolg.

Und das Publikum platzt derzeit förmlich

vor Neugier. Ja, Nanine Lininnig hat wirklich

auch allen Grund zum Strahlen.

Text: Ralf-Carl Langhals •

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Promotion

rissen und detailgetreu wiederhergestellt, die Sandsteinmauern

im Innern freigelegt. Die Decke, die nach der Schließung

des alten Filmtheaters 1962 eingezogen worden war,

haben sie wieder entfernt und durch eine Stahlkonstruktion

ersetzt. Ein detailliertes Beleuchtungskonzept mit modernen

Strahlern und geschmackvollen Leuchten setzt die Mode

ins rechte Licht. Und wenn die Sonne durch die raumhohe

Glasfassade an der Rückseite des Gebäudes scheint, wird

der komplette Store von Licht durchflutet. Was der Kunde

nicht sieht: Hinter einem großformatigen, goldgerandeten

Spiegel im Obergeschoss verbirgt sich eine Tür, die in ein

großzügiges Penthouse mit Dachterrasse führt. Hier planen

die Stahlers Modenschauen oder andere Events.

der neue Mode

Hot-spot

In neustadt FrIedrIchstrasse

„Wir wollten weg vom Mainstream, sowohl was das Angebot

als auch die Präsentation angeht“, begründet Jochen Stahler.

Dass die Investition sich gelohnt hat, wurde schnell deutlich:

Die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ hat die neue Einkaufswelt

bereits ausgezeichnet. Auch beim renommierten Award

„Store of the year“, den der Handelsverband Deutschland

(HDE) am 20. März vergeben wird, gehört der Store der Stahlers

zu den vorgeschlagenen Kandidaten. „Das ist ein Ritterschlag“,

freut sich der Chef.

Modemeile

FriedrichstraSSe

Neustadt an der weinstrasse hat einen neuen Mode-Hotspot. Im vergangenen September

eröffneten Jochen und Alexandra Stahler das Stahlers in der FriedrichstraSSe. Der Lohn für

das ebenso innovative wie gelungene Ladenkonzept: Der Fashiontempel wurde für den

„Store of the year“-Award vorgeschlagen.

Seit Jochen und Alexandra Stahler das Modehaus Jacob

2004 übernommen haben, ist viel passiert: 2006 der Umzug

des Haupthauses in die Hetzelgalerie, später die Eröffnung

des House of Gerry Weber am ehemaligen Stammsitz

in der Friedrichstraße 14 und des Schiesser Outlet Store

ein paar Häuser weiter. In der Eröffnung der neuen Räume

sieht das Ehepaar aber nicht nur einen Meilenstein für

das eigene Unternehmen, sondern auch für Neustadt. „Wir

wollen dazu beitragen, Neustadt als Einkaufsstadt und insbesondere

die Friedrichstraße aufzuwerten“, erklärt der Inhaber.

Nicht nur der neue Straßenbelag und die Restaurierung

etlicher weiterer Fassaden hätten in den vergangenen

Jahren dazu geführt, dass heute mehr als doppelt so viele

Kunden als früher durch die Straße bummeln: „Die Leute

kommen gern hierher, denn sie finden hier auf hundert

Metern Laufweg ein kompetentes Markenangebot.“

Jahrelang hatte Jochen Stahler aus seinem

Bürofenster auf das gegenüberliegende

Gebäude geblickt und sich geärgert: „Schade,

dass es nicht adäquat genutzt wurde.“

Das ehemalige Kino, den älteren Neustädtern

noch als „Palast-Theater“ in Erinnerung, verfiel,

die Mieter wechselten häufig. „Ich kannte das

Potenzial des Hauses und ich fand, das alte Flair

sollte neu erlebbar gemacht werden“, erzählt

der Inhaber des alteingesessenen Modehauses

Jacob. Als sich die Chance bot, griff er zu und

erwarb die Immobilie. Nach einer grundlegenden

Sanierung ist sie nun ein Schmuckstück

geworden – mit zwei Mode-Stores, die das Angebot

des Modehauses Jacob zusätzlich zum

Stammhaus in der Hetzelgalerie, dem wenige

Schritte entfernten House of Gerry Weber und

dem Schiesser Outlet Store auf das Schönste

um trendige junge Mode ergänzen.

Vom Filmtheater

zum Modetempel

Dass hier einmal ein Kino war, lässt sich beim

Rundgang durch die zwei Etagen nur noch erahnen.

Der vordere Teil des Erdgeschosses, den

man von der Friedrichsstraße betritt, ist dem

s.Oliver-Store vorbehalten. Im hinteren Bereich,

zur Gutenbergstraße hin, flimmerten früher Filme

über die Leinwand, jetzt finden sich im Stahlers-Store

vor imposanten Sandsteinwänden von

mehr als acht Metern Höhe Labels wie Marc

O’Polo, Scotch&Soda oder Superdry für Herren.

Über die Treppe erreicht der Kunde die Empore.

Wo früher Logen und Projektorraum waren, ist

heute das Reich der Damenmode mit Schönem

von Comma, Drykorn, Maison Scotch, Mexx

oder yaya sowie Accessoires, zum Beispiel von

Codello und Liebeskind. Und eine Cafébar, die

zum Schauen und Genießen einlädt.

Denn nur die Mode wahrzunehmen, wäre trotz

des reichhaltigen und hochwertigen Sortiments

schade. Jochen Stahler und seine Frau Alexandra

haben viel Wert auf Architektur und Einrichtung

gelegt. Zusammen mit den renommierten

Ladenbauern Blocher Blocher Partners aus

Stuttgart und dem Gimmeldinger Architekten

Thomas Ritzer haben sie ein Konzept entwickelt,

das internationalen Vergleichen standhält.

Die Außenfassade wurde zu großen Teilen abge-

stahlers

Friedrichstr. 5 / Gutenbergstr. 6

s.Oliver store

Friedrichstr. 5

House of Gerry Weber

Friedrichstr. 14

Schiesser Outlet Store

Friedrichstr. 19

Modehaus Jacob

Friedrichstr. 2

67433 Neustadt / Weinstraße

Telefon 06321 2100

Fax 06321 33413

E-Mail: info@modehaus-jacob.de

www.modehaus-jacob.de

friedrichstrasse 5 gutenbergstrasse 6 www.stahlers.de

neustadt an der weinstrasse

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UBI BENE

Mo. - Fr. 10.00 - 19.00 Uhr

Sa. 10.00 - 17.00 Uhr


trendart

Jede

Rose

hat

ihre

Dornen

Bei ihrer zwölften Auflage war die Fashion

Week Berlin einmal mehr die wichtigste

Leistungsschau etablierter deutscher Modedesigner

und aufsehenerregender

Newcomer. UBI BENE zeigt die Trends des

kommenden Winters.

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trendart

Lala Berlin

Schwarz

Um es vorwegzunehmen – diese

Fotostrecke ist nur ein winziger Ausschnitt aus dem riesigen Bildangebot

unseres Fashion-Week-Fotografen Michael Wittig. Nicht einmal er hat es

geschafft, alle 50 Schauen im Zelt auf der Straße des 17. Juni und an zahlreichen

Offsite-Plätzen in der ganzen Stadt zu sehen. Auch ohne den Stammgast

Escada und das Berliner Label Kaviar Gauche, die diesmal fehlten, war

die Mercedes Benz Fashion Week so gut besucht wie nie. Und auch wenn

die Entwürfe der Designer so vielfältig wie selten waren, ließen sich einige

Trends für den Winter 2013/2014 ablesen. Nicht alles wird anders im kommenden

Winter! Schwarz bleibt ein wesentliches Element der Kollektionen.

Nicht nur das Berliner Label Augustin Teboul blieb seiner Linie treu und

zeigte Modelle in Schwarz und mit Spitze. Auch Lala Berlin schickte einige

Models dunkel gewandet auf den Laufsteg. Vom unangepassten Neuling

hat sich die Berlinerin Leyla Piedayesh längst zu einem der Stars in Berlin

gemausert und steht für tragbare Mode für Frauen mit Power, die alles andere

als trist ist: Kombinationen mit Weiß, transparente Stoffe und Sternenprints

sorgten für Effekte, Hingucker waren auch ihre Neuinterpretation

des klassischen Parka, Overalls aus Seide und kurze Wollkleider.

40 UBI BENE

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trendart

Glitzer

Nicht nur die klassischen Labels wie

Marccain oder Minx setzten auf schillernde Effekte. Auch Kilian Kerner

zeigte zum doppelten Jubiläum unter dem Motto „Sag mir, wie du heißt“

eine phantastische Schau. Seit zehn Jahren arbeitet der Kölner in Berlin,

die Winterkollektion 2013/2014 war seine zehnte Präsentation im Berliner

Zelt. Wie schon in den Vorjahren kam die Musik nicht vom Band.

Zu melancholischen Liveklängen der Rockband „Tunes of Dawn“ schritten

Models in kastigen Jacken und Breakfest-at-Tiffany’s-Kostümen im

Stil der 60er Jahre über den Laufsteg. Gebrochen wurde die schlichte

Linienführung durch die kubistischen und asymmetrischen Formen seiner

Kleider und durch tausende aufgesetzte Pailletten. Und: Er verhalf

Mireille Mathieu zu einem Comeback. Zumindest ihrer Frisur. Alle Models,

ob blond oder dunkel, Frau oder Mann, trugen den klassischen

Pagenkopf mit dem kurzen eingerollten Pony.

Kilian Kerner

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trendart

Silber

Metallische Kühle strahlte nicht nur die

Laurèl-Kollektion aus. Aufgesetzte Aluminium-Plättchen, metalldurchwirkte

Stoffe und vor allem Nieten waren auch bei anderen Designern

zu sehen. Dimitri inszenierte seine Schönheiten als Kämpferinnen in

Fransenkleidern und eisblauen Tönen. Die Kombination mit Grau signalisierte:

„Komm’ mir nicht zu nah“. Gold- und Bronzetöne komplettierten

den Metallic-Chic.

Laurel

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trendart

Zugeknöpft

Klar, herb, gedämpft

– nicht gerade sinnliche Attribute verliehen viele Kritiker der Mode für

den kommenden Winter. Das stimmt alles: Die Blusen sind hochgeschlossen,

die Schultern akzentuiert, Hosen sind ein großes Thema und an den

Füßen darf Frau gern klobige Boots und warm gefütterte Stiefel tragen.

Auch die Farben sind eher gedeckt: Tiefdunkles Bordeaux, Marine- und

Erdtöne dominieren. Doch es gibt sie durchaus, die leuchtenden Akzente

in Rot und Rosa, Türkis und Grün. Die Mainzerin Anja Gockel, seit Jahren

Garantin für Farbtupfer und exklusive Prints, wartete mit einem satten

Senfgelb auf. Hugo Boss stattete seine Businessfrauen zwar im gewohnt

klaren Look aus, ließ zwischen Lederkleidern in Flanellgrau und Weiß

aber auch immer wieder tomatenrote Töne durchscheinen. Neonfarben

waren dagegen nur noch in Details und Accessoires zu finden.

Beispielhaft für diesen Spagat aus femininer Sinnlichkeit und unnahbarer

Kühle steht die Mannheimerin Dorothee Schumacher. Schmale Hosen

und kurze Capes, Lederröcke und Oberteile mit Trompetenärmeln

spielen mit den Silhouetten und sind opulent in den Details. Neben

Pelz und Lurex setzt sie laminierte Spitze und grafische Prints. Schwarz,

Weiß und Mitternachtsblau kontrastiert sie mit Rosé- und Olivtönen.

Ihre Schau im vollbesetzten, mit Rosenduft parfümierten Zelt – die das

Publikum zu Beifallsstürmen hinriss – stand unter dem Motto „Every

rose has ist thorn“, das die Designerin folgendermaßen erklärte: „Die

Rose, so wunderschön, sinnlich und facettenreich, kann unglaublich zart

und fragil sein, denn sie hat ihren Dorn, der sie schützt. Sie entspricht

meinem Bild moderner Frauen. Doch ihr Stachel kann auch gefährlich

werden – nehmen wir es als charmante Warnung.“

Text: Ute Maag

Fotos: Michael Wittig •

schumacher

46

UBI BENE


trendart

Die Identität einer Stadt definiert sich in ihrem Kern. Der

Einzelhandel prägt die City. Hier formen sich unterschiedliche

Charaktere zu einem unverwechselbaren Profil. Eine

Innenstadt ohne inhabergeführte Geschäfte wirkt austauschbar, gesichtslos

und fad. Eine bunte, lebendige Einkaufslandschaft spiegelt immer einen

gesunden Mix aus vielen Fachgeschäften mit hochwertigen Angeboten

und kreativem Service. Das garantiert eine attraktive Innenstadt mit

Charme und starker Persönlichkeit.

WORAUF

STEHEN

erfolgreiche Männer?

Doch die Kleinen haben es schwer. Zwischen Filialisten, Franchise-

Shops und in geklonten Shoppingcentern müssen sie dafür sorgen, dass

sie nicht zum Auslaufmodell werden. Die Zahl der inhabergeführten

Läden, zum Teil mit langer Vergangenheit, hat sich in den vergangenen

Jahren stark reduziert. Die Marktanteile sacken ab. In den größeren

Städten macht sich indes ein entgegengesetzter Trend bemerkbar:

Kleine Geschäfte in exzellenten Lagen, die mit hohem Personaleinsatz

ausgewählte Waren und Dienstleistungen anbieten, überzeugen mit einem

Einkaufserlebnis abseits der ausgehöhlten Trampelpfade. Auch in

Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen.

Mannheim: Passgenaue Plattform

abseits des Mainstreams

In den Metropolen der Metropolregion haben sich einige Einzelhändler

zu Initiativen zusammengeschlossen. Mit dem Ziel, das Besondere im

Allgemeinen zu betonen und die Vielfalt des Standorts zu bewahren.

Nach dem Motto: Eine Stimme für die Kleinen. „Viele Kunden kommen

mit dem Shopping-Guide unterm’ Arm“, berichtet Wolfhard Federhaff

vom Erfolg des Projekts. Der Mitgeschäftsführer der Kurfürsten-Verwaltungsgesellschaft

hat mit seinem Team gerade die dritte Auflage eines

exklusiven kleinen Einkaufsführers fertig gestellt, die im März erscheinen

wird: „Der Mannheimer“ weist den Weg zu einigen der feinsten

Angebote der Stadt. Eine edel ausgestattete Navigationshilfe zu individuellen

Adressen abseits des Mainstreams. „Mannheim steht für den

inhabergeführten Einzelhandel“, so Federhaff, der darin ein wertvolles

Alleinstellungsmerkmal sieht – das es stärker zu betonen gelte.

... auf handgenähte

Herrenschuhe!

www.janus-wa.de

Der Anspruch des Netzwerks ist, den höherwertigen Einzelhandel zu bündeln

und dieses niveauvolle Konzentrat ansprechend zu vermarkten. Damit

sind vor fünf Jahren vier Einzelhändler und eine Grafikerin an den Start

gegangen. Heute ist „Der Mannheimer“ 34 Händler groß. Auch die Gastronomie

macht mit: Restaurants, Caterer, Feinkostläden. Aktuell denkt man

darüber nach, das Cross-Selling zu forcieren und damit noch enger zusammenzurücken,

damit jeder noch stärker vom anderen profitieren kann.

nischenkultur

Den Machern ging und geht es darum, den kleinen Händlern eine passgenaue

Plattform anbieten zu können, über die sie sich inszenieren und

bemerkbar machen können. Das Label ist ein geschütztes Markenzeichen.

Der Shopping-Guide erschien erstmals 2009 und wird heute an prominenten

öffentlichen Umschlagplätzen gestreut. „Quadratisch, praktisch und

immer frisch“, kommentiert Wolfhard Federhaff den kleinen Kompass zu

den außergewöhnlichen Adressen im Zentrum Mannheims.

Exklusive Marken bei Schuh-Keller

48

UBI BENE

Wer auf den HauptverkehrsstraSSen bleibt, fährt an den echten Sehens-

würdigkeiten meist vorbei. Auch beim Shopping. Die kostbarsten Perlen sind oft

am schwersten zu finden. Urbane Lebenswelten brauchen exklusive

Nischen, um nicht in die Anonymität abzugleiten.

Die Heidelberger Altstadt ist noch komprimierter. Ein Herz, dessen Pulsschlag

sich unmittelbar auf die Befindlichkeit der Gesamtstadt auswirkt.

Um den Interessen des Einzelhandels und der Gastronomie ein Forum zu

geben, haben sich die citynahen Akteure Anfang der 80er Jahre unter dem

Dach des Marketingvereins „Pro Heidelberg e.V.“ zusammengeschlossen.

Erster Vorsitzender ist der Augenoptiker Volker Dieterich. Motivation des

Vereins war und ist eine Fokussierung auf die Zielgruppe. Man woll-

Schuh-Keller KG

Wredestraße 10 | 67059 Ludwigshafen

Tel.: 0621/511294 | Fax: 0621/513208

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trendart

Feinste Pralinen und

Schokoladensorten

„Ich kann allem

widerstehen außer

der Versuchung“

Oscar Wilde

te nicht als eine Klientel unter mehreren verloren gehen, sondern sich

selbst als prominenten Innenstadt-Player inszenieren. Ein langer Weg, so

Dieterich, der im 15. Jahr den Vorstand anführt. Zweiter Mann ist der Geschäftsführer

der Galeria Kaufhof am Bismarckplatz, Charles Klein.

Heidelberg: Kleine und Große

verstehen sich gut

Kleine und Große verstehen sich gut, wenngleich das Gros der aktuell

160 Mitglieder zum inhabergeführten Einzelhandel gehört. Viele davon

sind tief in der Heidelberger Historie verwurzelt. Klangvolle Namen,

Traditionshäuser und Filialisten agieren gemeinsam. Eine lokale Integrationsleistung.

Zum Selbstverständnis des Netzwerks gehört die Zusammenarbeit mit Institutionen

aus Wirtschaft und Verwaltung. Volker Dieterich macht sich

seit Jahren erfolgreich für eine enge Vernetzung mit der Wirtschaftsförderung

stark. Möglich wird das auch durch die professionelle Geschäftsführung

unter der Regie von Pavlo Stroblja und dem städtischen Einzelhandelsbeauftragten

Matthias Friedrich. Die Geschäftsstelle ist bei der noch

jungen Heidelberger Event GmbH angesiedelt, einer einhundertprozentigen

Tochter der Stadt. Die gezielte Förderung des Einzelhandels spiegelt

sich auch in der Stelle eines direkten Ansprechpartners: „Kümmerer“ Jörg

Hormann ist der direkte Draht zu den Geschäftsleuten.

Klasse statt Masse: Sein durchdachter Aktivismus ist die große Stärke des

Vereins. Gerade bei Themen wie verkaufsoffenen Sonntagen braucht es

einen langen Atem. Die Resonanz ist jedes Mal riesig, doch die Hürden

liegen heute höher als früher. Hier ist auch politische Überzeugungsarbeit

gefragt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat erst jüngst verlauten lassen,

dass verkaufsoffene Feiertage grundsätzlich an eine konkrete örtliche

Veranstaltung mit einem außerordentlich großen Publikumsinteresse gebunden

sein müssten. Sprich: Der Anlass muss ein großer sein.

Auch Dieterich will eine ausgewogene Balance, von der alle profitieren –

auch und gerade die Kollegen in den Winkeln der Altstadt. Denn während

bei den langen Einkaufsnächten eher die Hauptstraße angesteuert wird,

verzeichnen die kleineren, inhabergeführten Geschäfte in den Seitengassen

vor allem bei den offenen Sonntagen eine hohe Beachtung. „Auch

diese Händler möchten wir gezielt fördern.“

Ludwigshafen: Roter Teppich

für die Kunden

Vor genau einem Jahr hat sich auch in Ludwigshafen eine Qualitätsoffensive

formiert, die Einkauf und Genuss in Einklang bringen will: Unter

dem Markenzeichen „TOP in LU“ bündeln sich Unternehmen, die

Fachkompetenz und Anspruch mit einem klaren Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort

vereinen. Motto: „Alles Beste für Sie!“ Dafür sind zehn

gute Adressen aus Einzelhandel und Gastronomie eng zusammengerückt.

Heute sind es zwölf. Motivation dieser abgestimmten Marketing-Initiative

war die Ausrichtung auf eine gemeinsame Zielgruppe: qualitätsbewusst,

anspruchsvoll und mit hohen Erwartungen an Service und Atmosphäre.

Die Vorgeschichte begann vor gut acht Jahren. Marcus Keller-Leist, Juniorchef

des Familienunternehmens Schuh-Keller, wollte dem Standort

und seinen Geschäften mehr Selbstbewusstsein geben. Gemeinsam zeigen,

was man drauf hat. „Ich dachte, Mensch, das muss doch möglich

sein!“ Der erste Versuch scheiterte trotz positiver Resonanz. Es haperte

an Teamgeist und belastbaren Strukturen. „Als Einzelkämpfer hat man

wenig Chancen“, so Keller-Leist, der das Projekt 2012 mit einem verfeinerten

Konzept und klarer Aufgabenverteilung neu gestartet hat. Diesmal

professionell unterstützt von einer Agentur, die Infos streut und Projekte

koordiniert. Die Resonanz spricht für sich. Mit der Überzeugung, dass

es in Ludwigshafen hervorragende Geschäfte gibt, gehen die Mitglieder

offensiv an die Öffentlichkeit. Das wirkt. „Ehrlich, nicht elitär“, beschreibt

Marcus Keller-Leist das Selbstverständnis der Kollegen.

Man versteht sich als Interessengemeinschaft. Alle für einen, einer für

alle. Auf der linken Rheinseite wird Empfehlungsmarketing groß geschrieben:

Der Kunde, der nach Ludwigshafen kommt, soll auch das Angebot

der anderen Fachgeschäfte kennenlernen. „Wir glauben, dass in dieser

Strategie der Schlüssel für eine positive Weiterentwicklung am Standort

liegt“, so Marcus Keller-Leist. Der Ansatz: Ein guter Name verweist auf einen

anderen. Jeder bürgt für jeden. Voraussetzung ist maximales Vertrauen

unter den Verbündeten. Die Initiative ist überzeugt: Kunde wie Händler

können dadurch gleich mehrfach profitieren.

Damit diese besondere Einkaufskultur schon aus der Distanz erkennbar

ist, haben sich die Geschäfte ein einheitliches Entrée gegeben und einen

roten Teppich ausgerollt, der auf das lokale Bündnis hinweist. Mit einem

eigenen Gütesiegel legt der Verbund die Messlatte noch höher. Durch

das Zertifikat verpflichten sich die Geschäftsinhaber, die Werte und Ziele

der Initiative nicht aus den Augen zu verlieren und sich in deren Sinne

gegenseitig zu unterstützen. Die Kriterien sind unermüdlicher Qualitätsanspruch,

Fachkompetenz und eine nachhaltige, verantwortungsbewusste

Unternehmensführung. Nicht zu vergessen die Identifikation mit der

Einkaufsstadt Ludwigshafen – das elementare Glaubensbekenntnis eines

ambitionierten Händlernetzes. Weitere Mitstreiter sind willkommen. Aber

es muss passen. Behutsames Wachstum bevorzugt. Das Kern-Geschäft

soll nicht nur einen Frühling blühen.


Text: Thomas Tritsch •

Inhaber

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50 UBI BENE

UBI BENE 51


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52 UBI BENE

UBI BENE 53


pferdestärken

„Wir wollen

unverwechselbar

bleiben“

Sportliche

Grande Dame

50 Jahre alt, aber kein bisschen in die Jahre gekommen – das Maimarkt-Turnier

des Reiter-vereins Mannheim feiert Jubiläum. Das Geheimnis ewiger Frische?

Erstens: Die GroSSen des Reitsports kommen jährlich zum gratulieren.

Und zweitens: Neuerungen, wie zum Beispiel die Aufnahme der Arena Polo

Championships vor zwei Jahren ins Turnierprogramm, halten jung.

Das Jahr 2013 ist das Jahr der Jubiläen:

im 400. Jahr des Maimarkts feiert das

Maimarkt-Turnier seinen 50. Geburtstag.

Seit zehn Jahren sind die Wettbewerbe der

Reiter mit Handicap fester Bestandteil des

Turnierprogramms und seit 30 Jahren ist

Peter Hofmann, Vorsitzender des Reiter-

Vereins Mannheim, Organisationschef. Mit

UBI BENE sprach der 62-jährige Jurist über

Vergangenheit und Zukunft des Turniers.

Herr Hofmann, Sie waren schon beim allerersten

Maimarkt-Turnier 1964 mit von

der Partie. Welche Erinnerungen haben Sie

daran?

Peter Hofmann: An was ich mich noch gut erinnere,

ist , dass ich das Schleifenpony zu den

Siegerehrungen führen durfte. Das wollte ich

unbedingt, weil ich die großen Idole meiner

Kindheit ganz aus der Nähe sehen konnte.

Ich hatte in meinem Zimmer eine ganze Wand

vollgeklebt mit Fotos und Zeitungsausschnitten

von Alwin Schockemöhle.

Stimmt es, dass Sie schon als Bub zu Ihrer

Mutter gesagt haben, dass Sie das Turnier

später einmal übernehmen würden?

Hofmann: Das habe ich auch gelesen (lacht).

Aber weder meine Mutter noch ich können

sich daran erinnern. Das Turnier hat mich

von Beginn an fasziniert, und ich hatte im

Lauf der Zeit fast alle Funktionen inne. Aber

es zu organisieren? Dieser Wunsch kam erst

viel später.

Wann und wie?

Hofmann: 1968, nach dem Abitur, bin ich

zu Springderbysieger Achaz von Buchwaldt

nach Warendorf gegangen, weil ich mich reiterlich

weiterentwickeln wollte. Dort habe ich

geritten und war als Pfleger bei den großen

internationalen Turnieren dabei. So habe ich

gelernt, Turniere aus der Sicht von Reitern

und Pflegern zu beurteilen, und dabei gemerkt,

was man bei uns in Mannheim noch

alles verbessern könnte: zum Beispiel ausreichend

Duschen für Männer und Frauen.

Eine Gastronomie, die von morgens um

fünf, wenn Reiter und Pfleger anfangen, bis

nachts um zwölf, wenn sie schlafen gehen,

besetzt ist. Einen Fahrdienst. Und so weiter.

Ich wollte, dass unser Turnier auch für die

Pfleger ein schönes Turnier wird. 1982 wurde

ich Vorsitzender des Reiter-Vereins, 1983

hatte ich erstmals die volle Verantwortung.

Damals hatte das Maimarkt-Turnier schon

seinen festen Platz im Kalender der großen

nationalen Turniere.

Hofmann: Meine Amtsvorgänger im Reiter-

Verein haben das Turnier 1964 ins Leben gerufen,

weil sie der Überzeugung waren, dass

Mannheim an seine pferdesportliche Tradition

anknüpfen sollte. Mannheim war vor dem

Zweiten Weltkrieg ja einer der großen Rennplätze

in Europa. Weil die Rennbahn kaputt

war, wurde entschieden, zur Zeit des Maimarkts

ein großes Reit- und Springturnier

zu veranstalten. Erster Turnierort war das

alte Maimarktgelände, wo heute das Landesmuseum

für Technik und Arbeit steht.

Mithilfe der Amerikaner wurde ein Platz angelegt

und schon im ersten Jahr hatten wir

eine Super-Besetzung. Später sind Stars wie

Josef Neckermann, Alwin Schockemöhle

oder Hans-Günter Winkler geritten. Fast alle

Olympiasieger, Welt- und Europameister aus

dieser langen Zeit seit 1964 sind irgendwann

einmal in Mannheim gestartet. Insofern ist

Mannheim wirklich einer der bedeutendsten

Plätze in Deutschland.

Gab es nie einen Tiefpunkt?

Hofmann: Ende der 70er Jahre haben wir

eine kleine Talsohle durchschritten. Auch

durch die Maimarktverlegung auf das neue

Gelände stand das Turnier Mitte der 80er

kurz am Scheideweg. Aber zum Glück ist es

uns gelungen, auch durch die Unterstützung

des Gemeinderats, 1985 ein neues, für große

nationale und internationale Meisterschaften

und Championate taugliches Stadion

zu bauen. Damit hatte Mannheim einen der

allerbesten Plätze in Deutschland mit den

modernsten Standards. Insbesondere der

Boden war hervorragend. Dadurch konnten

wir in der frühen Phase der Saison trotz unbeständiger

Wetterverhältnisse mit Bedingungen

aufwarten, die kaum ein anderes

Turnier hatte. 1986 haben wir dann erstmals

Deutsche Meisterschaften ausgerichtet, die

im Jahr 2002 war schon unsere fünfte – es

gibt keinen Platz in Deutschland, der so viele

Meisterschaften in so kurzer Zeit ausgerichtet

hat. Das alles ist aus dem Erfolg des

Maimarkt-Turniers heraus entstanden, weil

man uns, aufgrund dieser Erfahrungen, die

Organisation zugetraut hat.

Dazu kamen noch zwei Europameisterschaften

und zwei Bundes-Championate.

Hofmann: Mit dem Umzug ins neue Stadion

begann eine neue Zeit. Gerd Wiltfang fragte

mich schon wenige Jahre später, warum

hier eigentlich noch keine Europameisterschaft

gewesen sei. Ich dachte mir: Gute

Frage! Also haben wir uns beworben. Im ersten

Anlauf, 1995, sind wir St. Gallen knapp

unterlegen. Die nächste EM zwei Jahre später

haben wir ohne Ausschreibung gekriegt,

weil zum einen unsere Präsentation für 1995

einen gewaltigen Eindruck hinterlassen hatte

und wir uns darüber hinaus bereit erklärt

hatten, die Weltmeisterschaft der Voltigierer

auszurichten, die keiner so recht haben

wollte. Hier in Mannheim sind wir die Sache

mit gewohnter Professionalität angegangen

und hatten mit 25.000 Zuschauern einen

phantastischen Rekord. Das war der

54 UBI BENE

UBI BENE 55


pferdestärken

TRONCONE-Anz_UbiBene_01-13.qxd:Layout 1 28.01.2013 9:41 Uhr Seite 1

Einzigartige

Schmuckstücke

Individuell gefertigt

Stammgäste beim Maimarkt-Turnier: Isabell Werth und Ludger Beerbaum.

Q1, 18 · Fressgasse · 68161 Mannheim

Durchbruch für die Sportart Voltigieren vor

großem Publikum. Unser Konzept für die internationalen

Championate ging immer weit

über den Sport hinaus. Wir haben das Pferd

als großes Kulturerbe in Kunst und Kultur

präsentiert. Das war in Mannheim einzigartig.

Sie haben das Maimarkt-Turnier im Lauf

der Jahre auch durch andere Facetten des

Pferdesports wie Fahr-Wettbewerbe, Westernreiten

oder jetzt das Polo-Turnier bereichert,

die zu Publikumsmagneten wurden.

Sind Sie ein Visionär?

Hofmann: Wenn, dann bin ich nicht der einzige.

Als wir 1997 die erste Europameisterschaft

ausgerichtet haben, ist mir ein Zitat

von einem gewissen Amtmann Adler vom

Sport- und Bäderamt der Stadt Mannheim

aus dem Jahr 1963 in die Hände gefallen.

Der hat vor dem ersten Turnier gesagt:

„Macht aber was Richtiges. Es kann schon

die Größe von Aachen haben.“ Da hab ich

mir gedacht: Schade, dass der Herr Adler

die EM nicht mehr miterleben konnte! Aber

ganz im Ernst: Was mir später besonders

am Herzen lag, war, die Paraequestrians

ins Turnierprogramm einzubinden, die jetzt

auch schon zehn Jahre dabei sind. Wir sind

die einzige Veranstaltung in Kontinentaleuropa,

bei der die Reiter mit Handicap voll

integriert in ein Turnier sind. Wo sie die

Chance haben, sich einem großen Publikum

zu zeigen. Die Zuschauer sind immer

sehr beeindruckt, wenn sie sehen, was die

Paraequestrians leisten. Das ist auch für

uns ein Ansporn, es weiter so zu machen.

Auch im Breiten- und Gesundheitssport tut

der Reiter-Verein Mannheim viel für Behinderte.

Wieso?

Hofmannn: Das Thema Integration behinderter

Menschen ist uns ein großes Anliegen.

Das Pferd bietet darüber hinaus eine

wunderbare Möglichkeit der Inklusion. Wir

können zum Beispiel Menschen mit Einschränkungen

auf unseren Schulpferden

in einer Gruppe Nichtbehinderter mitreiten

lassen. Außerdem bieten wir durch unsere

Reitlehrerin Marion Blumrich-Brauer seit

vielen Jahren heilpädagogisches Reiten an.

Über das ganze Jahr haben wir rund 160

Teilnehmer. Mit großen Erfolgen. Das bekommen

wir immer wieder bestätigt.

Neben der Teilhabe: Welche Effekte hat das

therapeutische Reiten für Menschen mit

Einschränkungen?

Hofmann: Sie werden individuell gefördert

auch in den Bereichen Motorik und Wahrnehmung

und in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit.

Wir haben auch eine Gruppe

Sehbehinderter. Die Experten sagen, dass

sich durch die Arbeit mit dem Pferd mögliche

weitere Einschränkungen entdecken

lassen, die nichts mit der fehlenden Sehkraft

zu tun haben, und an denen dann gezielt gearbeitet

werden kann.

Das klingt nach einem hohen Aufwand.

Hofmann: Das ist es auch. Wir haben derzeit

fünf Pferde im Einsatz und sind gerade dabei,

ein sechstes zu kaufen. Dazu kommt der

personelle Aufwand. Leider gibt es zu wenige

ausgebildete Therapeuten. Zum Glück können

wir immer wieder junge Leute gewinnen, die

sich der Verantwortung stellen und viel Einfühlungsvermögen

mitbringen. Und wir haben

verlässliche Partner wie Radio Regenbogen

und sein Palazzo oder auch die Sparkasse.

Denn der allergrößte Teil der Kosten wird

durch Spenden und Patenschaften gedeckt.

Stichwort Partner: Auch bei der Durchführung

des Maimarkt-Turniers sind Sie auf die

Unterstützung von Sponsoren angewiesen …

Hofmann: … natürlich, immerhin reden wir

über einen Etat von rund 800.000 Euro für

das diesjährige Turnier. Wir haben drei Partner,

die schon seit 1964 dabei sind. Das sind

die Bäckerei Grimminger und die Firma Karl

Berrang, das Unternehmen meiner Familie.

Die Mannheimer Ausstellungsgesellschaft

ist ebenfalls seit Anbeginn mit dabei. Auch

die Nürnberger Versicherung unterstützt

uns seit Jahren, ebenso die Heinrich-Vetter-

Stiftung. Und, ganz wichtig: Ohne unseren

Hauptsponsor MVV, dessen Namen ja auch

das Stadion trägt, hätte das Maimarkt-Turnier

nie diese Entwicklung genommen. Auch

die nationalen und internationalen Meisterschaften

wären ohne die MVV nicht möglich

gewesen. Dafür sind wir sehr dankbar. Aber:

Die Sponsorensituation in Deutschland ist

schwierig geworden. Wir haben in der Region

viele börsennotierte Unternehmen, tun

uns aber dennoch schwer, Partner zu finden.

Vieles läuft über persönliche Kontakte.

Macht Ihnen das Sorgen?

Hofmann: Das treibt mich schon um. Aber

ich bin von Haus aus Optimist. Das Jubiläum

gibt uns sicher Gelegenheit, auch mit

neuen Leuten zu sprechen. Zumal wir auch

hier professioneller geworden sind. Früher

gab es am Montagabend den Empfang der

Stadt Mannheim und des Reiter-Vereins im

legendären Eichbaum-Keller. Danach im

Maritim-Hotel, unserem Turnierhotel. Seit

einigen Jahren findet der Empfang in unserem

VIP-Zelt statt mit der Orientierung

„Wirtschaft trifft Sport“. Das kommt gut an.

Außerdem achten wir darauf, dass wir beim

Turnier immer die Politik zu Gast haben.

Die Akzeptanz bei den Sportlern hat natürlich

höchste Priorität. Aber eine gewisse

gesellschaftliche und mediale Resonanz ist

auch wichtig. Bundeskanzler Helmut Kohl

war viele Jahre Stammgast, auch Ministerpräsidenten

und der IOC-Vizepräsident

Thomas Bach sind regelmäßig da. Letztes

Jahr ist uns ein besonderer Coup gelungen,

als Bahnchef Rüdiger Grube bei unserem

Empfang die bahnbrechende Äußerung gemacht

hat, es werde keinen Personenzug-

Bypass an Mannheim vorbei geben.

Welche Reiter werden in diesem Jahr

beim Maimarkt-Turnier zu sehen sein?

Hofmann: Für die Dressur hat Isabell Werth

sehr früh zugesagt, außerdem auch die

Springreiter Ludger Beerbaum und Christian

Ahlmann, der Weltranglisten-Erste.

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Frühlingserwachen in

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56 UBI BENE

UBI BENE 57


pferdestärken

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„polo ist sehr

kurzweilig und

spannend“

Ab 13. April

bei uns erleben!

wird die mehrfache Paralympics-Siegerin

Hanne Brenner starten. Und wir werden wieder

ein spannendes Polo-Turnier haben.

Hatten Sie vor der Premiere vor zwei Jahren

damit gerechnet, dass die doch relativ

unbekannte Sportart Arena-Polo in Mannheim

so ein Erfolg werden würde?

Hofmann: Ja. Ganz ehrlich. Ich bin seit vielen

Jahren hinter diesem Sport her. Lange

ist die Aufnahme in unser Turnierprogramm

daran gescheitert, dass wir in Mannheim

keinen Rasenplatz haben. Als ich gelesen

habe, dass Polo auch auf Sand gespielt wird,

dachte ich: Das ist unsere Chance. Ich habe

es mir angeschaut und war begeistert. Polo

ist sehr kurzweilig, spannend und auch für

Laien gut nachvollziehbar und verständlich.

Das hat uns eine ganz neue Klientel erschlossen.

Nicht nur bei den Zuschauern,

sondern auch bei den Sponsoren.

Was machen die Pläne für einen ständigen

Polo-Platz in Mannheim?

Hofmann: Unsere Idee ist, ein Gelände auf

den frei werdenden Konversionsflächen zu

bekommen. Wir haben bereits Gespräche

aufgenommen.

Wird es zum 50-jährigen Bestehen des Maimarkt-Turniers

besondere Feierlichkeiten

geben?

Hofmann: Zum Jubiläum haben wir alle

noch lebenden Badenia-Sieger seit 1964 eingeladen.

Ein Highlight wird sicherlich unsere

Dressur-Matinee am 5. Mai, die wir erstmals

im Programm haben. Die Elite wird eine

Grand Prix Kür mit Musik reiten, außerdem

werden wir Nachwuchspferde und junge

Dressurreiter aus Mannheim präsentieren.

Am Nachmittag findet dann das Championat

von Mannheim statt, einer der Höhepunkte

im Springen.

Ist es nicht einmal wieder an der Zeit für

eine internationale Meisterschaft im Mannheimer

Reitstadion?

Hofmann: Der Reiter-Verein ist Risikoträger

jeder Veranstaltung, die wir ausrichten, daher

muss die Finanzierung gesichert sein.

Derzeit sind wir zusammen mit Hamburg

in der Endausscheidung um den Nationenpreis

2015. Dieser Preis der Nationen wird

in jedem Land nur ein Mal pro Jahr ausgetragen

und wurde seit 1920 mit einer Ausnahme

im Jahr 1986 ausschließlich beim

Weltfest des Pferdesports in Aachen präsentiert.

Für 2015 hat Aachen erneut verzichtet.

Das wäre eine ganz große Aufgabe

und Chance. Was ich toll finde: Die Reiter

haben sich für Mannheim als Austragungsort

ausgesprochen.

Was mögen die so sehr an Mannheim?

Hofmann: Sicherlich die hochprofessionelle

Organisation gepaart mit der familiären Atmosphäre.

Wir sind eines von ganz wenigen

großen Turnieren, die auf einer privaten

Vereinsbasis und nicht durch eine Agentur

organisiert werden. Ich kann mich jederzeit

auf ein äußerst motiviertes Team von Helfern

verlassen. Und wir haben jedes Maimarkt-Turnier

mit so viel Herzblut gemacht,

als wäre es ein Championat. So werden wir

auch in Zukunft arbeiten, ob beim Maimarkt-

Turnier oder beim Nationenpreis. Wir wollen

unverwechselbar bleiben. Mannem halt.

Das 50. Maimarkt-Turnier im

MVV-Reitstadion Mannheim

Maimarkt ARENA Polo Championship 2013

26. bis 28. April 2013

Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe

hatten die Teams „Engelhorn“,

„Maimarkt“, „Maritim Parkhotel

Mannheim“, „Juwelier Franco Troncone“,

„Geldermann“ und „UBI BENE“ gemeldet.

Internationale Springprüfungen

3. bis 7. Mai 2013

Höhepunkte:

Das Championat von Mannheim am 5. Mai

Die Badenia – Der Große Preis von

MVV Energie am 7. Mai

Internationale Dressurprüfungen

3. bis 5. Mai 2013

Höhepunkte:

Grand Prix de Dressage am 3. Mai

Dressur-Matinee im

MVV-Reitstadion am 5. Mai

Internationale Dressurprüfungen

für behinderte Sportreiter

4. bis 7. Mai 2013

Höhepunkte:

Preis von MVV Energie am 7. Mai

Präsentation von Sportreitern mit

Behinderung am 7. Mai

Weitere Informationen und Zeitpläne:

www.maimarkt-turnier-mannheim.de

Weitere Infos zu den Arena Polo

Championships während der Turniertage

auf www.facebook.com/ubibene.eu

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Partner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau

Mannheim, Gottlieb-Daimler-Str. 11-17, Telefon 0621 453-833

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58

UBI BENE

1

Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,2-4,2 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 144-109 g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug

und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Abbildung enthält Sonderausstattungen.


pferdestärken

Die

feine

englische

art

Er ist auf dem Sprung. Jaguar setzt wieder an, die deutsche Eliteklasse

ernsthaft das Fürchten zu lehren. Mit der Limousine XFR zeigen die Briten

unmissverständlich, dass sie die Erfolgsfährte gewittert haben. Und dass

sie nicht nur legendäre Sportwagen bauen können.

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UBI BENE

61


pferdestärken

Gelungene Mischung aus Eleganz und Dynamik mit einem gehörigem Schuss britischen

Understatements: Der Jaguar XFR beeindruckt optisch und fahrtechnisch.

Fällt der Name Jaguar nicht in Zusammenhang

mit der Tierwelt, so kann er

– zumindest für bekennende Auto-Enthusiasten

– nur eines bedeuten: Kult. Vor den

Augen erscheint zuallererst in Großformat der

„E-Type“ aus den 60er Jahren, einer der schönsten

Sportwagen, der je gebaut wurde. Sogar Jerry

Cotton steuerte jene automobile Legende bei

seiner Jagd auf Verbrecher durch die Straßen von

New York. Jedenfalls in den Romanheften. Doch

die britische Edelschmiede mit der markanten

Raubkatze kann noch anders, nämlich gediegener

und komfortabler. Was sie mit der viertürigen

Limousine XFR mit ihren fünf Sitzplätzen beeindruckend

unter Beweis stellt. Zunächst einmal

seitens des optischen Auftritts.

monische Mischung aus Eleganz und Dynamik

dar. Wenngleich mit einem gehörigem Schuss

britischen Understatements.

Kein Macho-

Imponiergehabe

So kommt der Jaguar XFR denn auch nicht

als kraftstrotzendes Muskelpaket mit Macho-

Imponiergehabe daher. Sondern stilvoll und

souverän, selbstbewusst. Den Charakter des

Fahrzeugs prägen auch das hoch liegende

Heck und die eindrucksvolle Front, die durch

einen großen ovalen Lufteinlass und in die

Breite gezogene, einteilige Scheinwerfergehäuse

dominiert wird. Viele Details wirken

Doch hier gibt es erst einmal Irritationen. „Die

Japaner nähern sich im Design ziemlich einander

an“, sind sich zwei Passanten beim Anblick

des XFR einig. Aber hallo! Sorry, bitte noch mal

genauer hinschauen. Dieses Fahrzeug stammt

aus dem englischen Castle Bromwich bei Birmingham.

Zwar bedient man sich bei Jaguar

aktueller automobiler Formensprache, die

XF-Serie verrät aber klar eine eigene Charakteristik.

Das „R“ beim XFR der XF-Reihe steht

nach Firmenauskunft übrigens „für die Intensivierung

des sportlichen Fahrerlebnisses und

des für Jaguar typischen Komforts“. Vor allem

die coupéartige Linienführung dieser Limousinen,

kreiert vom Team um Designdirektor Ian

Callum, ist überaus gelungen, stellt eine harwie

sorgfältig geschmiedete Schmuckstücke.

Etwa die einteiligen Seitenfenstereinfassungen

aus Aluminium, die an Propellerblätter

erinnernden Chromstreben in den seitlichen

Lufteinlässen des Frontstoßfängers sowie die

Jaguar-Embleme im schwarzen Maschendrahtgrill

und am Kofferraumdeckel. Optisch

besonders heraus ragt der XFR mit seinen

exklusiven 20-Zoll-Rädern, einer Front mit

deutlich voluminöseren seitlichen Lufteinlässen

und sowie Lüftungsschlitzen auf der Haube.

Ein Detail jedoch vermissen viele Jaguar-

Freunde schmerzlich: den springenden Jaguar

als Kühlerfigur. Doch gemäß gesetzlicher Vorschriften

(StVZO) dürfen seit 01.01.1993

solche Elemente nicht mehr als starre Motorhaubenfigur

montiert werden. Die Raubkatze

findet sich beim XFR nun als flache Variante

am Heck wieder.

Tierisch gut und

tierisch stark

Was auffällt: Die flache, windschnittige Silhouette

täuscht über die wahren Platzverhältnisse

hinweg. Auch im Fond haben die Fahrgäste ausreichend

Platz. Die aerodynamische Konzeption

offenbart noch einen weiteren Pluspunkt: Der

XFR überrascht mit einem respektablen Cw-

Wert von 0,29, was eine Bestmarke für Jaguar-

Serienfahrzeuge bedeutet. Mit diesem Modell

bleiben die Engländer dem Credo vom Bau

schöner, komfortabler und schneller Autos treu.

Steigen wir doch einmal ein. Kaum hat man

es sich in den reichlich gepolsterten Sitzen bequem

gemacht, beginnt eine nette kleine Show:

Aus der Mittelkonsole fährt dezent ein Drehschalter

für das Automatikgetriebe aus, ebenso

geschmeidig schwenken die Belüftungsgitter

im Cockpit in eine offene Position, ein großes

Display mit vielerlei Anzeigen macht ebenso

Eindruck wie die phosphorblaue Innenbeleuchtung,

die bei eintretender Dunkelheit

besonders effektiv und nobel anmutet. Eine

elektrische Ent- und Verriegelungsfunktion des

Kofferraums gehört zu den weiteren angenehmen

Features. Adel verpflichtet. Vor allem eben

in Sachen Komfort. Und den bietet der

Geländer I Tore I Überdachungen I Treppen I Zaunanlagen

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pferdestärken

Jaguar XFR reichlich. Die Limousine besticht

im Interieur durch hochwertige, handgefertigte

Materialien. Dieses luxuriöse Ambiente wird

manifestiert durch elegante Paneele, Aluminium-Applikationen

oder exklusive Soft-Grain-

Ledersitze, die sowohl geheizt als auch gekühlt

werden können. Nach dieser beeindruckenden

Inspektion des Innenraums müsste eigentlich

die Zeit gekommen sein, dass von hinten Butler

James zum Fünf-Uhr-Tee auf einem Tablett ein

Tässchen Earl Grey reicht – selbstredend mit

einem Pfefferminzschokoblättchen.

Träumen wir aber nicht weiter, sondern testen

wir noch eine weitere Technik-Premiere:

den „JaguarSense“. Mit einer berührungslosen

Handbewegung wird damit die vordere Innenbeleuchtung

aktiviert. Tierisch gut. Tierisch stark

präsentiert sich die Leistung des Audiosystems

an Bord. Schon die Basis-Version (inklusive CD-

und DVD-Player) des Audio-Spezialisten Meridian

mit satten 380 Watt und hammerhartem

Zwölf-Kanal-Surround-Sound vermittelt über elf

Lautsprecher echte Konzertarena-Atmosphäre.

Voller Genuss mit britischen Rock-Heroen wie

den Stones, Led Zeppelin oder Coldplay. Funktioniert

auch bei Beethoven und Schubert. Im Bereich

Audio kann zudem „upgegradet“ werden:

mit der 825-Watt-Variante, die 15 Audio-Kanäle

für sogar 17 Lautsprecher nutzt.

Wolf im Schafspelz mit

sportlichen Genen

Mag der XFR äußerlich gediegen und distinguiert

daherkommen – Zweifel an der Bescheidenheit

erhalten bei näherer Betrachtung Nahrung.

Vier stattliche Endrohre signalisieren

britisches Understatement in Reinkultur. Und

in der Tat: Der Jaguar entpuppt sich bald als

ausgewachsener Wolf im Schafspelz. Und verrät

sportliche Gene: Die Briten haben nämlich

unter der Haube einen bärenstarken V8-Kompresssor-Motor

mit 5.0 Liter Hubraum und

510 PS platziert. Ergebnis zunächst: Der XFR

sprintet von Null auf 100 km/h in beeindruckenden

4,9 Sekunden. Und spurtet dann locker

weiter über die 200-km/h-Marke. Bei 250

Stundenkilometern hat Jaguar eine Spaßbremse

eingebaut: Die elektronische Geschwindigkeitsabregelung

lässt der Raubkatze die Puste

ausgehen. Was man mit großem Bedauern zur

Kenntnis nimmt. Wo doch gerade erst der Adrenalin-Kick

einsetzt.

Die Sechsgangautomatik mittels dem „Drive

Selector“-Drehrädchen in der Mittelkonsole

funktioniert einwandfrei. Harmonisch gleiten

die Gänge ineinander über. Erstaunlich, mit

welcher Ruhe die Limousine über die Straßen

rollt. Geradezu majestätisch scheint sie über

den Asphalt zu schweben. Dabei schnurrt die

Raubkatze, wo andere Krawallschachteln brüllen.

Lediglich bei höheren Drehzahlen tritt ein

sportlicherer Sound zu Tage. Die Lenkung arbeitet

präzise, der XFR wedelt auch handlich

und sicher um Kurven.

Zur aktiven und passiven Sicherheit tragen

mehrere Komponenten bei. So etwa die dynamische

Stabilitätskontrolle DSC oder der Notfall-

Bremsassistent (EBA). Dabei wird schon beim

abrupten Lupfen des Gaspedals der Hydraulikdruck

in den Bremszylindern leicht erhöht. Im

Ernstfall kann damit bei einer Notbremsung

der Bremsweg um wichtige Meter verkürzt

werden. Ein Sicherheitsplus ist daneben die

radargeführte Überwachung der „toten Winkel“

in den Außenspiegeln. Nicht unattraktiv sind

schließlich vordere und hintere Parksen-

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pferdestärken

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Ihr kompetenter Partner –

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soren oder eine Rückfahrkamera. Auch bei der

Beleuchtung spielt das Thema Sicherheit eine

Rolle. So beherbergen die Scheinwerfergehäuse

bi-funktionale HID-Xenon-Einsätze. Diese ermöglichen

eine optimierte Lichtausbeute. Der

Jaguar ist mit Kurvenlicht sowie einer automatische

Fernlicht-Funktion ausgestattet. Bei Heckleuchten

übernehmen ebenfalls leuchtstarke

und optisch attraktive LEDs die Funktionen

von Rück- und Bremslicht sowie des Blinkers.

Das Fazit:

„very amused“

„wir gehen

dem Problem

auf den Grund“

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Bleibt noch eine Aussage zum Verbrauch. Bei

den Werksangaben zeigt sich der typisch britische

Humor: Gemittelte 11,8 Liter lautet die

Mitteilung. Aber solche Scherze treibt auch die

Konkurrenz. Beim Jaguar darf man etwa zwei

Liter bei mittelflotter Fahrt dazurechnen. Und

wenn wir schon beim Meckern – auf kleinem

Level – sind: Für die fachgerechte Bedienung

der Bordheizung empfiehlt sich ein abgeschlossenes

Ingenieurstudium. Die Grenze zwischen

ärmelkanalfrischer Brise und Sauna-Niveau

sind nicht einfach auszuloten. Trotz dieser kleinen

Unebenheiten: „Very amused“ kann denn

als Fazit der näheren Betrachtung stehen.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle

Golf- oder Polo-Spieler: Der Kofferraum fasst ordentliche

540 Liter, die geteilt klappbaren Rücksitzlehnen

machen weitere 423 Liter frei. Genug,

um zusätzlich noch Mr. Goldfinger oder Mitglieder

des Hochadels und deren Ausrüstung zu den

entsprechenden Wirkungsstätten mitzunehmen.

Text: Michael Hörskens •

DER JAGUAR XFR IN ZAHLEN

Motor: V8 Kompressor

Hubraum: 5.000 ccm

Leistung: 510 PS (375 kW)

Maximales Drehmoment: 625 Nm

Getriebe: 8-Gang-Automatik

Kraftstoffverbrauch (Werksangaben):

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außerorts 7,9 l/100km

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Tankinhalt: 70 Liter

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Höchstgeschwindigkeit:

250 km/h (abgeregelt)

Kosten: ab 92.900 Euro

Dr. Uwe Radmacher ist Spezialist für Endodontie

und 3D-Implantologie. Besonders am

Herzen liegt dem Mannheimer Zahnmediziner

die Diagnostik, in die er nicht nur viel

Zeit, sondern auch seine ganze Erfahrung

investiert. In seiner Praxis Zahnraum am

Schloss haben wir mit ihm über die Notwendigkeit

einer sorgfältigen Erstuntersuchung

seiner Patienten gesprochen.

Herr Dr. Radmacher, warum ist eine umfassende

Diagnostik so wichtig?

Dr. Uwe Radmacher: Für mich ist die Diagnostik

die Basis der Zahnheilkunde. Daher

beginnt bei uns jede Behandlung mit einer

ausführlichen Untersuchung. Denn nur so

können wir Probleme frühzeitig erkennen.

Unser Ziel ist es, vorausschauend zu planen

und gemeinsam mit dem Patienten ein

strukturiertes Konzept zu entwickeln, um initiativ

zu behandeln.

Wie läuft eine diagnostische Untersuchung

ab?

Radmacher: Wir bieten unseren Patienten

ein Rundumpaket und bedienen uns der

kompletten Klaviatur der Diagnostik, zum

Beispiel mithilfe der fotografischen Dokumentation

und einem Videoscan der Zähne,

aber auch durch Röntgenaufnahmen in 3D.

Dafür braucht es neben den technischen

Voraussetzungen auch die nötige Erfahrung

und vor allem Zeit und Ruhe. Im anschließenden

Gespräch mit dem Patienten visualisieren

und erklären wir die Diagnose und

zeigen Behandlungsoptionen auf.

Wie hilft Ihnen die 3D-Diagnostik?

Radmacher: Beim herkömmlichen Röntgenbild

fehlt immer die dritte Dimension. Ich

arbeite bereits seit dem Jahr 2000 mit 3D-

Bildern und verwende die modernste Technik.

Mit dem nötigen Know-how für die systematische

Interpretation der Bilder lassen

sich neben dem offensichtlichen Problem,

mit dem der Patient zu uns kommt, häufig

auch Nebenbefunde feststellen, also Schäden,

von denen er nichts ahnt, weil er noch

keine Schmerzen hat.

Man sollte also mit der Behandlung nicht

warten, bis Schmerzen auftreten?

Radmacher: Schmerz ist ein ganz schlechter

Indikator für eine Behandlungsentscheidung.

Die Probleme fangen weit vorher an.

Nehmen Sie das Beispiel Karies: Entdeckt

man sie früh, lässt sie sich gut beherrschen.

Daher versuchen wir früh gegenzusteuern

und warten nicht, bis das Loch größer und

größer wird. Verursacht sie Schmerzen, ist

die Karies bereits am Nerv angelangt und

der Erhalt des Zahns in Gefahr. Ähnlich ist es

bei der Parodontose oder bei Entzündungen

im Kiefer, die eine Wurzelbehandlung erforderlich

machen. Durch eine gründliche

Diagnostik können wir viel dafür tun, dass

Schmerzen erst gar nicht auftreten und ein

Zahn seine Stabilität bewahrt.

Wie sieht ein strukturiertes Behandlungskonzept

aus?

Radmacher: Wir gehen dem Problem auf

den Grund. Liegt ein struktureller Defekt vor,

also beispielsweise eine Fehlstellung des

Kiefers, die abgeknirschte Zähne zur Folge

hat, müssen wir zunächst diesen beheben.

Dabei arbeiten wir mit Kieferorthopäden

zusammen. Übrigens auch, um schrägstehende

Zähne zu korrigieren, weil sich hier

häufig Bakterien einnisten können. Sind einzelne

Zähne schadhaft oder ist eine Wurzelbehandlung

erforderlich, entwickeln wir mit

dem Patienten zusammen einen sequenziellen,

oft langfristigen Behandlungsplan.

Erschreckt eine so umfassende Diagnose

nicht viele Patienten?

Radmacher: Im Gegenteil. Indem wir Probleme

früh erkennen, halten wir sie klein

und vermeiden ein Behandlungs-Patchwork.

In Kombination mit der regelmäßigen

Zahnreinigung alle drei Monate stellen wir

die Weichen auf den Erhalt der Zähne. Die

umfassende Diagnostik weist uns und dem

Patienten den Weg zur dauerhaften Zahngesundheit.

Zahnraum am Schloss

Dr. Uwe Radmacher

L 8, 1

68161 Mannheim

Telefon 0621 125089999

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pferdestärken

Promotion

50. MAIMARKT-TURNIER 2013

Wenn die Schulter

schmerzt

Erkrankungen der Schulter können äuSSerst schmerzhaft sein und eine Einschränkung

der Beweglichkeit des Arms zur Folge haben. Eine möglichst frühe Diagnose und Behandlung

kann dies verhindern. In der Mannheimer Orthopädischen Praxis-Klinik von Dr. Rupp und

Dr. Jacobsen erfolgen Schulterbehandlungen besonders häufig.

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Mannheim. Mehr Informationen finden Sie

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Foto: Holger Schupp

Herr Dr. Rupp, wie entstehen Erkrankungen

am Schultergelenk und mit welchen Beschwerden

kommen die Patienten zu Ihnen?

Dr. Thomas Rupp: Das Schultergelenk ist ein

technisches Wunderwerk der Natur, kann

aber auch überlasten und verschleißen und

sehr schmerzhaft sein. Die Schulter wird

muskulär von der sogenannten Rotatorenmanschette

umschlossen und muskulär

gesteuert. Diese dreht und stabilisiert das

Schultergelenk in alle Richtungen. Allerdings

ist der Raum zwischen dem Oberarmkopf und

dem Schulterdach relativ eng, so dass es im

Laufe des Lebens infolge von Verletzungen,

Reizungen und Entzündungen zu einer

schmerzhaften Bewegungseinschränkung

kommen kann. Die dadurch entstehenden

Probleme werden als Impingement bzw. Engpass-Syndrom

zusammengefasst. Auch der

lange Teil der Bizepssehne kann entzündet

und eingeengt sein und so bei Belastung und

in Ruhe erhebliche Schmerzen verursachen.

Sie nutzen zu therapeutischen Zwecken

auch die „Arthroskopische Operation“.

Wann macht diese Schlüsselloch-OP Sinn

und wie kann man sich das vorstellen?

Rupp: Die Behandlung wird in den meisten

Fällen zunächst konservativ durchgeführt.

Neben entzündungshemmenden Medikamenten

und Physiotherapie kommen auch

Injektionen in Betracht. Kommt es innerhalb

von drei bis sechs Monaten zu keiner wesentlichen

Besserung der Beschwerden, wird

eine arthroskopische Behandlung mit Arthroskopischer

Subakromialer Dekompression

(ASD) empfohlen. Bei der meist ambulant erfolgten

Operation wird der eingeengte Raum

zwischen der Rotatorenmanschette und dem

Schulterdach erweitert, neu angelagerte

Knochensporne und der häufig entzündete

Schleimbeutel entfernt. Das benachbarte

Schultereck-Gelenk ist in diesen Fällen nicht

selten mit erkrankt und wird dabei mit behandelt.

Ebenso die entzündete und teilgerissene

Bizepssehne. Um Risse in der Rotatorenmanschette

zu vermeiden, sollte die Arthroskopie

nicht zu lange verzögert werden. Der Eingriff

kann übrigens auch bei Kalkeinlagerungen,

bereits bestehenden Rissen der Rotatorenmanschette,

Instabilitäten und frühen Arthrosestadien

schonend erfolgen.

Herr Dr. Jacobsen, wie bald nach einer solchen

OP kann man den Arm wieder belasten?

Dr. Olaf Jabobsen: Nach der arthroskopischen

Operation wird die Schulter nur

wenig ruhiggestellt und der Arm kann frei

pendeln. Mit der Physiotherapie wird sofort

begonnen, zunächst mit abschwellenden

Maßnahmen und passiver Mobilisierung,

später mit Muskeltraining, um eine für die

Schulter enorm wichtige Muskelbalance zu

erhalten. Zusätzlich erhält der Patient für

zuhause eine Schulter-Motorschiene, die die

Beweglichkeit zusätzlich fördert. Volle Funktionsfähigkeit

der Schulter ist nach cirka

zwei bis drei Monaten zu erwarten.

Orthopädische Gemeinschaftspraxis

Dr. med. Thomas Rupp

Dr. med. Olaf Jacobsen

Auf dem Sand 76a

68309 Mannheim

Telefon 0621 7176640

Fax 0621 71766410

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gastgeber

Im

Reich

der

süSSen

Dinge

Grenzen waren für Daniel Rebert schon immer zum

Überwinden da. Längst gehört der reiselustige Elsässer

zu den besten Chocolatiers Frankreichs,

der Ruf seiner süSSen Köstlichkeiten reicht nicht nur

bis Mannheim, sondern auch nach Japan. Ein Besuch im

Allerheiligsten – den Backstuben an

der Place du Marché aux Coux in Wissembourg.

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gastgeber

Die Mittagszeit ist gerade vorüber,

die drei Teesalons hinter der

hübschen Barockfassade haben

sich geleert, doch die ersten Nachmittagsgäste

sind schon im Anmarsch. Vier Damen in Wanderkluft

haben sich eine Belohnung verdient

und der Blick, mit dem sie die Auslagen in den

gläsernen Vitrinen betrachten, signalisiert: Der

Höhepunkt des gemeinsamen Ausflugs steht

unmittelbar bevor. Die Wahl fällt nicht leicht.

Ein Stück Apfelkuchen oder lieber eins von diesen

zarten Éclairs? Ein Obsttörtchen probieren

oder doch ein paar Macarons?

Hinter dieser Bühne der Genüsse wird schon

am Nachschub gearbeitet. Ein Konditormeister

ist tief versunken. Mit der leichten Hand des

Routiners spritzt er aus einer Tülle cremige Verzierungen

auf kleine Sahneschnitten, eine sieht

aus wie die andere. Er lässt sich nicht stören,

weder von neugierigen Beobachtern noch vom

Kollegen, der aus dem mannshohen Backofen

Bleche voller Macaron-Hälften holt. Daniel Rebert

ist in seinem Element. „Riechen Sie“, fordert

er auf und hebt den Deckel eines großen

Plastikeimers. Haselmüsse verströmen einen

betörenden Duft. „Aus dem Piemont“, verrät er.

„Das sind die besten.“

Ein Praktikum in Paris

wird zur Offenbarung

Heimatstadt Wissembourg nach Paris zu einem

Praktikum beim Papst der Pâtissiers, Gaston

Lenôtre. Bis heute schwärmt er von dieser

ersten Begegnung, die für ihn „ein Schock, ein

Anstoß, totales Glück, eine Offenbarung“ war.

Und ein Karrieresprungbrett. „Lenôtre hat damals

schon wie kein anderer auf die Qualität

der Zutaten, Geruch, Geschmack und Textur

und auch auf die ästhetische Präsentation der

Produkte geachtet“, erzählt er. Dem jungen Pâtissier,

der seine Lehre in Haguenau als „bester

Lehrling des Elsass“ abgeschlossen hatte, eröffnete

der Meister eine neue Sicht auf den Beruf,

eine Ahnung vom Potenzial, das in ihm steckte.

Fortan steig er ein- bis zweimal pro Jahr in den

Käfer und tuckerte in die Hauptstadt, um dazuzulernen.

Denn: „In der Pâtisserie ist es wie

in der Musik oder der Malerei: Man muss erst

lernen, kopieren, die Grundlagen beherrschen,

ehe man selbst erschaffen kann.“

Nicht alle waren begeistert, als er begann, die

elterliche, vom protestantischen Arbeitsethos

geprägte Bäckerei-Konditorei, die der Vater

1960 in Wissembourg gegründet hatte, umzukrempeln

und bis dahin unbekannte Kreationen

zu servieren. Doch als sich kurz vor Weihnachten

erstmals eine Menschenschlange vor dem

damals noch kleineren Betrieb bildete, war er

sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.

Eine Alternative kam ohnehin nicht infrage.

„Als Kinder haben wir nach der Schule immer

beim Putzen der Bleche geholfen“, blickt er zurück.

„Ich habe schon früh angefangen, eigene

Produkte zu kreieren.“ Während Bruder und

Schwester studieren gingen, entschied er sich

für das Handwerk. Angesichts der Leidenschaft,

mit der er bis heute, mehr als 30 Jahre später,

seinen Beruf ausübt, könnte man meinen, die

Pâtisserie sei sein Leben. Doch weit gefehlt.

Diesen Satz wird er noch einige Male sagen. Als

er Vanilleschoten, dick wie Bleistifte, präsentiert.

„Aus Tahiti.“ Oder als er zum Verkosten

von kandierten Orangenstäbchen einlädt. „Die

lasse ich aus Korsika liefern. Ein ganz spezielles

Verfahren. Nicht so süß und zuckrig.“ Oder

als er das Geheimnis seiner Butter lüftet: „Aus

Échiré in der Charente. Sehr trocken und nussig

im Geschmack.“ Das Beste ist gerade gut genug

für den Pâtissier aus dem Elsass, daran lässt er

keinen Zweifel, denn: „Aus Schlechtem kann

nichts Gutes entstehen.“

Seit 1977 hat er diesen Satz verinnerlicht. Damals

fuhr der junge Konditormeister zum ersten

Mal in seinem alten grünen Käfer aus seiner

Aus Schlechtem kann nichts Gutes entstehen. Daher verwendet Daniel

Rebert nur die besten Zutaten für seine Leckereien wie mit Schokolade

überzogene Ingwerstäbchen oder die sehr französischen Macarons.

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gastgeber

„Es gibt nicht nur Pâtisserie im Leben, man

muss für alles offen sein, zuhören, reisen“, korrigiert

er. Und sich selbst vertrauen, aber auch

misstrauen.

Chantal – Ehefrau und

kongeniale Partnerin

Anfang der 90er Jahre lernt er seine heutige

Frau Chantal kennen. Sie ist damals leitende

Angestellte der Industrie- und Handelskammer

Straßburg und organisiert ein grenzübergreifendes

Seminar für Handwerker aus dem Elsass

und Südwestdeutschland, zu dem er eingeladen

wird. 1996 wird geheiratet, doch erst vier Jahre

später gibt sie ihre Stellung auf. „Ich habe lange

gezögert, denn ich hatte einen guten Job“, gibt

sie zu. Ihr Einstieg ins Unternehmen sprengt

eine weitere Grenze: Daniel Rebert kann sich

nun ganz seinen Kreationen widmen, sie hält

ihm in der Organisation den Rücken frei, bringt

die Marke Rebert auf Messen, kümmert sich

um neue Verpackungen, gestaltet den Laden um

und legt nicht nur die neuen Teesalons, sondern

auch die Gartenterrasse an, auf der heute in den

Sommermonaten zwischen Blumenrabatten und

blühendem Lavendel 80 Gäste Platz finden.

Weitere Inspiration gewinnt Rebert aus dem

Austausch mit den Besten der Zunft. Seit Anfang

der 90er ist der Mitglied der Gastronomen-

Organisation Étoiles d’Alsace, 1998 listete ihn

der renommierte Club des Croquers de Chocolat

erstmals unter den besten zehn Chocolatiers

Frankreichs. 2001 wurde er in die Vereinigung

Relais Dessert International aufgenommen,

in der weltweit rund 90 Pâtissiers und Chocolatiers

regelmäßig um die besten Süßigkeiten

wetteifern und Rezepte tauschen. „Das ist ein

Geben und Nehmen, jeder profitiert von den

Erfahrungen des anderen“, erklärt Daniel Rebert.

Im Lauf der Jahre sind so viele internationale

Kontakte entstanden. Er hat, vermittelt

durch Kollegen, Verbindungen zu den besten

Erzeugern geknüpft und, inspiriert durch die

vermeintliche Konkurrenz, seine Rezepturen

verfeinert. „Die Herstellung von Pâtisserie ist

sehr technisch. Sie erfordert genaues Arbeiten,

man braucht die richtigen Mengenverhältnisse

und muss die Zutaten bei den richtigen Temperaturen

verarbeiten. Da entscheiden Nuancen.“

Nicht nur seine Kontakte, sondern auch seine

Mitarbeiter sind international: Seit rund zehn

Jahren sind ständig japanische Konditoren bei

ihm beschäftigt, weitere Angestellte kommen

aus Brasilien, Kanada und Madagaskar.

Ein Abenteuer

und neue Ziele

Das beflügelt auch die ohnehin große Reiselust

des Ehepaars Rebert. Italien, Spanien, Thailand

– die Ziele sind so vielfältig wie die Aromen in

den Gebäcken und Pralinen. Als nächstes stehen

Kanada und Brasilien auf der Liste. „In Japan

waren wir schon mehrfach“, erzählt Chantal

Rebert. Ein Mitbringsel ist der Erdbeerkuchen

„Ichigo“, den es immer im Frühjahr gibt. „Bei

vielen Produkten orientieren wir uns an den Jahreszeiten“,

erzählt der Chef. Die Äpfel kommen

die Hälfte des Jahres aus dem eigenen Garten.

Längst hat sein guter Ruf die Grenze zu

Deutschland passiert. Seit fünf Jahren ist er

mit einem Stand im Mannheimer Modehaus

Engelhorn vertreten, und Daniel Reberts Augen

blitzen vergnügt, wenn er von den Anfängen der

Partnerschaft erzählt: „Richard Engelhorn war

schon lange Kunde bei uns. Aber wir wussten

gar nicht, wer er war, und er hat sich auch nie zu

erkennen gegeben.“ Erst 2007 lernten sie sich

kennen und für den Elsässer begann ein „wunderschönes

Abenteuer“. „Zu Ostern haben wir

einen 14-tägigen Probelauf gemacht, aber schon

am zweiten Tag war uns klar, das würde funktionieren“,

bekennt Chantal Rebert. Im Herbst

wurde der Stand offiziell eröffnet, der seitdem

aus dem Angebot des Mannheimer Traditionshauses

nicht mehr wegzudenken ist. „Wir sind

sehr zufrieden“, fügt sie bescheiden hinzu.

Sich auf den Erfolgen auszuruhen, kommt für

das Pâtisserie-Unternehmerpaar aber nicht in

Frage. „Mein Leben ist ständig in Bewegung.

Wer stehenbleibt, bleibt zurück“, sagt Daniel

Rebert. Die nächsten Ziele? Natürlich neue

feine Gebäcke und „Bonbons de Chocolat“,

wie er die leckeren Pralinen nennt. Vielleicht

irgendwann die fünfte Tafel, die höchste Auszeichnung

für einen Chocolatier in Frankreich,

die jährlich durch das Magazin „L’Express“ vergeben

wird. Vier hält er seit Jahren. Und: „Eine

eigene Schokolade entwickeln.“ Derzeit verwendet

er das Premiumprodukt Valrhona. In Venezuela

hat er die besten Kakaobohnen entdeckt.

Mit einem angenehmen Aroma, nicht zu bitter

und einer besonderen Länge im Geschmack.

Was man daraus alles kreieren könnte … Die

Reise geht also weiter.

Text: Ute Maag

Weitere Informationen

www.rebert.fr

Fotos: Christian Dammert •

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UBI BENE


unternehmen

Im siebten

Pfälzer Himmel

Zwei Tage vor Abflug: Franz Weber ist fast schon unterwegs ins berühmte

Raffles Hotel, als ihn ein Anruf vom Kurs abbringt. Die Wirtlegende

Walter Henninger bietet dem damals 25-Jährigen höchstpersönlich an,

sein renommiertes Kallstadter Weinhaus Henninger zu übernehmen.

Pfalz oder Singapur? Keine Frage!

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unternehmen

Dass er die gehobene Position im Hotel-Management hat

sausen lassen, bereitet dem Restaurantfachmann bis heute

keine Fältchen. Franz Weber ist gebürtiger Grünstädter. Er

kennt die Gegend bestens. Stammt aus einer Gastronomenfamilie. Dennoch

war diese biografisch bedeutsame Entscheidung alles andere als ein

Schuss aus der Hüfte. Nach Stationen in London, Berlin und Rom doch

wieder in die alte Heimat zurückzukehren, erfordert Mut und Selbstbewusstsein.

Statt prachtvollem Glanz und internationalem Flair erwarteten ihn in Kallstadt

Kachelofen, Hirschgeweih und Pfälzer Gemütlichkeit. Doch Weber

wusste schon damals, was er konnte – und wollte. „Ein eigenes Restaurant

war immer eine Perspektive.“ Also überlegte er nicht lange, dankte in

Singapur für die freundliche Einladung und startete im Januar 2003 als

Inhaber und Geschäftsführer zuhause durch.

Die Gästeliste reicht von

Carl Benz bis zur Queen

Das Henninger: Ein Traditionshaus mit bald 160-jähriger prägnanter Geschichte.

Kaum da, hat der Einsteiger die Fenster aufgerissen und kräftig

gelüftet. Aber vorsichtig genug, um nicht den historischen Duft authentischer

Pfälzer Gastlichkeit zu verlieren. Mit diesem Konzept war er schnell

auf Erfolgskurs. Das schmucke Weinhaus präsentiert sich modern, ohne

modisch zu sein - und zeitgenössisch, ohne die Vergangenheit zu verdrängen.

Warum sollte man auch? Schließlich haben hier seit 1855 so prominente

Köpfe wie Queen Elisabeth II., Aristoteles Onassis und der Champagner-König

Remy Heidsieck gern und lange Platz genommen.

Zumindest kulinarisch nicht weniger weltbewegend waren die Verdienste

der Weinhaus-Wirtin Luise Henninger (1871-1951), die aus einer beinahe

vergessen Spezialität eine berühmte Delikatesse gemacht hat: Der Pfälzer

Saumagen ist längst ein Klassiker und sein internationaler Ruf eng mit

dieser prominenten Gastwirtschaft verbunden. Hartnäckig hält sich das

Gerücht, dass Carl Benz das Automobil nur deshalb erfunden hat, um den

Weg von Ladenburg nach Kallstadt etwas flotter zu bewältigen. Der große

Erfinder war Stammgast im Weinhaus. Wenn man durch den Innenhof in

die geschmackvolle Gaststube kommt und sich hier sofort wohl fühlt, weiß

man, warum.

In den vergangenen Jahren hat Weber die bodenständige Premium-Gastronomie

pointiert ausgebaut und behutsam erweitert. Er hat das Neue

ins Alte integriert, ohne die historische Patina zu verwischen. Geblieben

ist nicht nur der original Saumagen nach altem Hausrezept - es ist die

Collage aus heimsicher Küche und regionalen Weinen, aus eleganter Gemütlichkeit

und unaufdringlicher Gastfreundschaft, die überzeugt. Das

Weinhaus ist ein Synonym für Pfälzer Delikatessen, es besitzt Charme,

Konturen und Identität weit abseits kurzlebiger Trends. Das sehen auch

andere so. Wiederholt wurde es in den vergangenen Jahren unter die besten

Gasthäuser Deutschlands gewählt. Unter Webers Regie hat sich eine

typische Regionalküche etabliert, die mit verfeinerten Pfälzer Genüssen

behutsam garniert ist.

Ausflüge in die gehobene Küche sind das i-Tüpfelchen, mit dem der Gastronom

seine Gäste begeistert. Mit Küchenchef Thomas Pesec hat er einen

kreativen wie virtuosen Kopf in zentraler Position, der das in jeder Hinsicht

frische Konzept des Inhabers seit sechs Jahren kulinarisch übersetzt. Seit

2004 lädt Weber berühmte Gastköche nach Kallstadt ein, darunter Alfons

Schuhbeck, Dieter Müller und, erst kürzlich, den Drei-Sterne-Koch Juan

Amador. Der Anspruch: Große Küche hautnah.

Große Küche hautnah

Wie eine erstklassige Menükarte liest sich auch die Biografie des sympathischen

Hausherrn: Mitte der 90er Jahre beginnt er seine Ausbildung

im Hotel Bareiss in Baiersbronn. Seine berufliche Karriere führt ihn zum

„Gravetye Manor“ bei London über das Ritz-Carlton in Berlin bis ins Cavalieri

Hilton nach Rom. Fünf-Sterne-Häuser von Weltrang. Während

seiner Lehr- und Wanderjahre hat Franz Weber zahlreiche prominente

Persönlichkeiten bestens bedient. Darunter Sean Connery, Leonardo

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unternehmen

unternehmen

fast einjähriger Umbauphase in neuem Glanz. Die neuen Besitzer Jochen

Lampert und Frank Nickel haben kräftig investiert und das traditionsreiche

Fachwerkgehöft aus dem Jahr 1615 aufwendig saniert, umgebaut und

erweitert. Altes Gebälk wurde erneuert, das gesamte Ensemble energetisch

optimiert. Ein Meisterwerk. Die Weinstube, das Herzstück, hat nichts von

ihrem Charme verloren. Der neue, 120 Quadratmeter große Küchentrakt

ist in der ehemaligen Kelterhalle untergebracht. Die stammt von 1923. Hier

hat alles ein Geburtsdatum. Das macht Persönlichkeiten aus.

Text: Thomas Tritsch Fotos: Christian Dammert •

Wintergartenbeschattungen

Henningers landhotel

Gebäude erzählen Geschichten. Und manche Gebäude sind selbst

Geschichte. Der historische Vierkanthof an der beschaulichen Weinstraße

mitten in Kallstadt gehört dazu. Umso anspruchsvoller erscheint

die Vision, einer über vier Jahrhunderte gewachsenen Persönlichkeit

architektonisch auf den Leib zu rücken. Der Dürkheimer

Architekt Jochen Ziegler hat es geschafft.

Glasdachsysteme

Wintergartenbeschattungen

di Caprio, Andre Agassi und Steffi Graf. „Drei Tage lang war ich sozusagen

der Privatbutler von Jennifer Lopez“, stöbert er für UBI BENE in seinem

beruflichen Privatarchiv.

Thurnhers Alpenhof in Zürs war dann die letzte Station vor Kallstadt, wo

der erfahrene und motivierte Jungchef seither pausenlos die Ärmel hochkrempelt

und hartnäckig an der Zukunft arbeitet. Weber verliert keine

Zeit. Gleich im ersten Jahr wird die Hofterrasse umgebaut und der Thekenbereich

erneuert.

Das Werk ist vollendet. Heute zeigt sich das behutsam renovierte

Fachwerkgehöft in altem Glanz - und neuer Nachbarschaft. Hauteng

an den bestehenden Komplex schmiegt sich ein zeitgemäßes Gästeressort,

das in seiner modernen Formensprache einen ästhetischen

Kontrast zum erfrischten Altbestand bildet.

Zwei Jahre Planung und ein Jahr Bauzeit wurden investiert, um dem

Weinhaus Henninger ein Hotel zu schenken. Der Komplex passt sich

harmonisch an das Traditionshaus an und bietet Gästen eine entspannte,

großzügige und weltoffene Atmosphäre, die von dezentem

Luxus und puristischer Eleganz geprägt ist. Pfälzer Lebensart zum

Übernachten.

Pergolamarkisen

Ab 2004 startet er den Catering-Service sowie einen Wein- und Feinkosthandel

mit bundesweiter Vertriebsstruktur. Im Folgejahr kommt die Weinwirtschaft

im alten Kallstadter Pfarrhaus dazu. Der Vollblut-Gastronom

bekommt den Zuschlag als Festwirt im „Winzergarten“ auf dem Dürkheimer

Wurstmarkt 2007, später übernimmt er die Weinstube Bach-Mayer

im nahen Bad Dürkheim. Parallel dazu widmet sich Weber weiterhin dem

Feinschliff am heimischen Anwesen. Viele Baustellen. Aber keine Gefahr

eines Kontrollverlusts. Im Business ist Weber ein Macher mit sensorischem

Talent und innovativen Visionen.

Komplizen im Auftrag des guten Geschmacks

Im Smalltalk bei Tisch ist er ganz Gastgeber. „Alles recht?“, fragt er immer

wieder. Der Wildschweinbraten vom Frischling ist vorzüglich, ebenso

die Kartoffelsuppe als Entrée. Dazu passt eine gereifte Riesling Spätlese

trocken aus dem Kallstadter Saumagen vom Weingut Koehler-Ruprecht.

Noch eine Legende. Die wohnt gleich gegenüber. Mit Spitzenwinzer

Bernd Philippi ist Weber eng befreundet. Die Henninger-Weinkollektionen

werden von der Elite des Pfälzer Weinbaus abgefüllt. Neben seinem

persönlichen Freund Markus Schneider gehören auch die Weingüter

Neiss und Bassermann-Jordan zu seinen Komplizen im Auftrag des guten

Geschmacks. Der Hausherr bleibt in Bewegung. Das gegenüberliegende

„Weinkastell Zum Weißen Ross“ wird gerade umfassend renoviert. Ab diesen

Monat wird ein neuer Pächter das Haus mit 14 Doppelzimmern weiter

führen. Er heißt Franz Weber. Sein Anspruch: Auf der anderen Straßenseite

soll keine Dependance des Henninger eröffnen, sondern ein Haus

mit eigenständigem Profil. Das Schmuckstück Henninger erstrahlt nach

In Zusammenarbeit mit Ziegler und der Kölner Innenarchitektin Susanne

Brandherm entstand ein charismatisches Landhotel mit exklusiver

Ausstattung und sympathischem Interieur, das auf jeglichen

Ballast verzichtet und das Besondere unterstreicht. Sieben Suiten

und sechs Zimmer, jedes mit individuellem Gesicht und doch unverkennbar

eine gemeinsame Sprache sprechend.

Die Suiten bieten ein überwältigendes Raumgefühl und durch die

großen Panoramafenster eine eindrucksvolle Aussicht über die

Weinberge direkt vor der Tür. Wer mit Blick auf die Premiumlage Kallstadter

Saumagen aufwacht, wähnt sich wahrlich im siebten Pfälzer

Himmel. Kronjuwel des Hotels ist die Penthouse-Gartensuite mit

spektakulären Perspektiven im Innern wie nach draußen.

Die Planer haben den verfügbaren Platz nicht in Masse übersetzt. Die

Zahl der Zimmer wurde mehrmals reduziert: weniger Räume, mehr

Raum. Im unteren Bereich zieht eine elegante Weinbar neben der

großzügigen Lobby alle Blicke auf sich, im Weinatelier finden Verkostungen

oder Meetings statt. Auch der alte Barrique-Gewölbekeller

ist für Veranstaltungen aller Art reserviert.

Mit dem neu eröffneten Hotel wurde dem Henninger-Chef ein Traum

erfüllt: anspruchsvollen Gästen mit Faible für Pfälzer Lebensart ein

zauberhaftes Ressort bieten zu können, in dem sich Vergangenheit

und Gegenwart harmonisch umarmen. Einem Risiko sollte Franz

Weber allerdings beherzt ins Auge blicken: Es könnte sein, dass hier

keiner mehr ausziehen will.

67227 Frankenthal . August-Bebel-Straße 4

Telefon 06233 2 84 44 . Fax 06233 2 16 57

67433 Neustadt . Friedrichstraße 23

Telefon 06321 80699

67547 Worms . Obermarkt 14

Telefon 06241 2 34 47


eventkalender

GERTRU

eysoldt

RING

PROGRAMM

Gertrud-Eysoldt-Ring Verleihung

16. März | 19.00 Uhr | Parktheater Bensheim

Gala 20.30 Uhr | Bürgerhaus

Matinee der Akademie

der Darstellenden Künste

17. März | 11.00 Uhr | Parkhotel Krone

WWW.STADTKULTUR-BENSHEIM.DE

HERZLICHEN DANK

veranstaltungshighlights

März bis Juni

2013

UBI BENE

Porsche Zentrum Mannheim

SPORTWAGENZENTRUM

UBI BENE

83


eventkalender

März

Ausstellungen

Jörn Kausch: Bis Jetzt

bis 6. April

Galerie Angelo Falzone Mannheim

Die Galerie Falzone zeigt neue Arbeiten des

Bildhauers Jörn Kausch.

www.galerie-falzone.de

Leipzig am Rhein

bis 14. April

Rudolf-Scharpf-Galerie Ludwigshafen

In der losen Reihe von Präsentationen deutscher

Kunstakademien wird die Malerei-

Klasse von Heribert C. Ottersbach (ehemals

Klasse Neo Rauch), der Hochschule für

Grafik und Buchkunst in Leipzig vorgestellt.

www.wilhelmhack.museum

Annabell Stübe: Treemotion

bis 20. April

Tom.Co Mannheim

Die Natur prägt die Arbeiten der österreichischen

Fotokünstlerin Annabell Stübe. In den

vergangenen Jahren hat sie sich dem Thema

Bäume gewidmet. Mit Hilfe einer analogen

Mittelformatkamera entstanden bewegte

und bewegende Bilder in Schwarz-Weiß. Im

Anschluss ist die Schau vom 29. April bis 8.

Juni im Tom.Co-Salon in Saarbrücken (Kaiserstr.

15) zu sehen. www.tomco.de

Miroslav Tichý: Stadt der Frauen

bis 26. Mai

ZEPHYR Mannheim

Nicht nur das künstlerische Werk, sondern

Annabell Stübe – Treemotion. Zu sehen bei Tom.Co in Mannheim und Saarbrücken.

auch das weitgehend unbekannte Leben des

tschechischen Künstlers Miroslav Tichý (1926

bis 2011), der sich der Inbesitznahme seitens

der Kunstwelt konsequent verweigerte, steht

im Mittelpunkt der Ausstellung.

www.zephyr-mannheim.de

Die Medici

bis 28. Juli

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen

blicken mit der Ausstellung „Die Medici –

Menschen, Macht und Leidenschaft" hinter

die Kulissen einer der berühmtesten Familien

der Welt. www.medici2013.de

Florenz genießen

bis 28. Juli

Café Prag Mannheim

Passend zur Sonderausstellung „Die Medici“

in den Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert

das Café Prag Bilder von Adonis Malamos

aus dem aktuellen Florenz.

www.medici2013.de

Geschichte der Arbeiterbewegung

bis 25. August

Technoseum Mannheim

1863 trat die erste politische Organisation

der deutschen Arbeiterbewegung auf den

Plan. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums

zeigt das Technoseum eine große Landesausstellung

zu Erfolgen, Niederlagen

und neuen Herausforderungen.

www.technoseum.de

Königreich Pfalz

bis 27. Oktober

Historisches Museum der Pfalz Speyer

Die Ausstellung stellt die Geschichte der

Pfalz unter der bayerischen Herrschaft in

den Jahren 1816 bis 1918 in den Fokus der

Betrachtung. www.museum.speyer.de

Internationaler WeldeKunstpreis: Longlist

8. bis 10. März

Alte Feuerwache Heidelberg

Erstmals nicht in der hauseigenen Flaschenfüllerei,

sondern in der Alten Feuerwache in

Heidelberg sind die Bewerber um den Fotokunstpreis

zu sehen, die von renommierten

Experten vorgeschlagen wurden. Die Besucher

der Ausstellung stimmen über den

Publikumspreis ab. www.welde.de

Nur Skulptur!

16. März bis 17. November

Kunsthalle Mannheim

Künstlerkurator Bogomir Ecker und seine

Bildhauerkollegen Kiki Smith, Roman Signer

und John Bock interpretieren und inszenieren

den historischen Skulpturenbestand

der Kunsthalle aus zeitgenössischer Perspektive.

Mit etwa 380 Werken von Auguste

Rodin über Henry Moore bis Thomas Hirschhorn

wird die Hälfte der Mannheimer Skulpturensammlung

zu erleben sein.

www.kunsthalle-mannheim.eu

L/B: Struktur und Zufall

17. März bis 20. Mai

Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen

Das Schweizer Künstlerpaar Sabina Lang

und Daniel Baumann wird den Ausstellungsbereich

des Museums komplett bespielen.

Inspiriert von der offenen 1970er-Jahre

Architektur des WHM schaffen Lang/Baumann

eine raumgreifende Installation aus

riesigen Luftschläuchen, die sich an Boden,

Wänden, Stufen und der Decke entlang

schmiegen und den Raumeindruck komplett

verändern. www.wilhelmhack.museum

Robert Häusser: Im Auftrag

24. März 2013 bis 12. Januar 2014

Museum Zeughaus Mannheim

Die Schau stellt Auftragsarbeiten in den

Mittelpunkt, die Robert Häusser für Industriebranchen

und Berufsgenossenschaften

ausgeführt hat. Der Hasselblad-Preisträger

von 1995 wird heute als Wegbereiter der

zeitgenössischen Fotografie bezeichnet.

www.rem-mannheim.de

Bühne

Power! Percussion

9. März, 20 Uhr

Capitol Mannheim

Die fünf Musiker entführen ihre Zuhörer in

die faszinierende Welt des Rhythmus. Alltagsgegenstände

zählen dabei ebenso zum

musikalischen Repertoire wie das klassische

Instrumentarium.

www.capitol-mannheim.de

Premiere: Götterdämmerung

22. März, 17 Uhr

Nationaltheater Mannheim

Mit der „Götterdämmerung“ in der Inszenierung

von Achim Freyer und unter der

musikalischen Leitung von Dan Ettinger

vollendet das Nationaltheater Wagners Ring.

(weitere Vorstellungen am 1. und 6. April).

www.nationaltheater-mannheim.de

Heute Abend: Lola Blau

24. März, 19 Uhr

Schatzkistl Mannheim

Glanzrolle für Anna Krämer in Georg Kreislers

Solostück über das Leben der jüdischen

Sängerin Lola. In zwanzig Kabarettsongs

schlüpft sie in viele Rollen und Charaktere

und zeigt Kreislers Spannweite von Komödie

bis Tragödie (weitere Vorstellung am 10. Mai).

www.schatzkistl.de

Konzerte

Patricia Kaas: Kaas chante Piaf

15. März, 20 Uhr

Rosengarten Mannheim

„Kaas chante Piaf“ ist eine außergewöhnliche

Hommage, die zwei Stimmen und zwei

Schicksale gegenüberstellt. 50 Jahre nach

dem Tod von Edith Piaf erinnert Patricia

Kaas an die berühmteste französische Sängerin.

www.rosengarten-mannheim.de

5. Kammermusikmatinee

17. März, 11 Uhr

Nationaltheater Mannheim

Sopranistin Juliane Herrmann und Mezzosopranistin

Susanne Scheffel singen,

begleitet von Alexander Fleischer am Klavier,

Lieder und Duette von Richard Wagner,

Olivier Messiaen und anderen.

www.nationaltheater-mannheim.de

Gregory Porter: Be good

17. März, 20 Uhr

Capitol Mannheim

Gregory Porter hat sich seit seinem Debütalbum

„Water“ zu einem der weltweit erfolgreichsten

Jazzsänger entwickelt. „Be Good“

ist das zweite Album des kalifornischen

Ausnahmekünstlers.

www.capitol-mannheim.de

Nightmoves: Daniel Prandl Quartett

18. März, 20.30 Uhr

Nationaltheater Mannheim

Für sein aktuelles Projekt fables&fiction

bei den Thomas Siffling’s Nightmoves hat

Daniel Prandl Figuren, Geschichten und

Legenden aus Literatur und Mythologie in

beredte Jazz-Kompositionen verwandelt.

www.nationaltheater-mannheim.de

Wormser Blue Nite: Anke Helfrich Trio

18. März, 20 Uhr

Das Wormser – Theater

Die in Hilversum und New York ausgebildete

deutsche Pianistin Anke Helfrich zählt zu

den herausragenden Jazzmusikern in Europa.

Mit ihrem Trio verbindet sie amerikanische

Tradition und europäische Freiheit zu

einem swingenden, aufregenden Stil.

www.das-wormser.de

Zehn Jahre „Menschen am Fluss“

21. März, 20 Uhr

Capitol Mannheim

Das Oder-Hochwasser im Jahr 2002 hat die

„Menschen am Fluss“ zusammengebracht.

Nun treffen sie sich wieder. Laith Al Deen,

Max Mutzke, Mousse T. & Band und andere

spielen, um Geld für die Stiftung von Initiator

Rolf Stahlhofen zu sammeln, die sich für

sauberes Trinkwasser in aller Welt einsetzt.

www.capitol-mannheim.de

3. Bachchor-Konzert

23. März, 19 Uhr

Peterskirche Heidelberg

Bachs h-Moll-Messe für fünf Solostimmen,

Chor, Orchester und Basso continuo

ist eines der bedeutendsten geistlichen

Auftragsarbeiten von Robert Häusser für die Industrie sind im Zeughaus Mannheim zu sehen.

84 UBI BENE

UBI BENE 85


eventkalender

Werke Johann Sebastian Bachs. Die groß

dimensionierte und reich besetzte Messekomposition

nimmt Elemente des konzertanten

Stils der Kantate auf.

www.theaterheidelberg.de

SWR-Konzertreihe Mannheim: Amerika!

23. März, 19.30 Uhr

Rosengarten Mannheim

Das SWR Vokalensemble Stuttgart präsentiert

unter der Leitung von Marcus Creed

populäre amerikanische A-capella-Musik

von Leonard Bernstein, Samuel Barber und

Individualisten wie John Cage, Morton Feldman

und Steve Reich, die in keine Schublade

passen und zum American Dream gehören

wie die Sterne aufs Streifenbanner.

www.rosengarten-mannheim.de

The 12 Tenors in Concert

24. März, 20 Uhr

Das Wormser – Theater

Begleitet von einer rein weiblichen Live-

Band beweisen die stimmgewaltigen Ausnahmesänger,

dass kein Genre vor ihnen

sicher ist und kein Publikum ihrem Charme

widerstehen kann. www.das-wormser.de

Messe

Veterama

15. bis 17. März

Hockenheimring

Mit dem Umzug auf den Hockenheimring

wird die bislang zweigeteilte Frühjahrs-Veterama

als eine geschlossene Veranstaltung an

den Start gehen. Auto und Motorrad bilden

das Herzstück des Dauerbrenners unter den

Oldtimermärkten. www.veterama.de

Festivals

Heidelberger Frühling

16. März bis 20. April

siehe Seite 22 – 28 und 91

Neuer Deutscher Jazzpreis

22. und 23. März

Alte Feuerwache Mannheim

Zum achten Mal vergibt die IG Jazz Rhein-

Neckar e. V. in Kooperation mit der Alten Feuerwache

Mannheim gGmbH den mit 10.000

Euro höchstdotierten Preis für professionelle

Jazzbands und den einzigen Publikumspreis

der deutschen Jazzszene. Am ersten Festivalabend

tritt der französische Klarinettist

Louis Sclavis mit dem „Atlas Trio“ auf, am

zweiten Abend folgen die Wettbewerbskonzerte

der drei vorausgewählten Bands und

die Publikumsabstimmung.

www.altefeuerwache.com

Event

hack-museumsgARTen: Frühlingserwachen

21. März, 18 Uhr

Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen

Seit März 2012 ist das Wilhelm-Hack-Museum

mit dem Kunstprojekt hack-museumsgARTen

auf dem Hans-Klüber-Platz aktiv.

Mitgärtnern darf jeder, mittlerweile pflanzen

etwa 200 Personen in Kisten und auf

Paletten Blumen, Gemüse und Kräuter an.

Der Platz ist zu einer erweiterten Plattform

des Museums geworden. Auch Künstler

beteiligen sich an dem Projekt. Regelmäßige

Gartentreffs finden jeden Donnerstag ab

18 Uhr statt.

www.wilhelmhack.museum

Im April gibt das Mannheimer Capitol Ben Becker und Giora Feidman sowie Chako Habekost eine Bühne.

April

Ausstellungen

Faszination Landschaft

13. April bis 14. Juli

Museum Zeughaus Mannheim

2011 erhielt der Mannheimer Altertumsverein

als Schenkung aus Privatbesitz eine

Sammlung mit nahezu 500 Zeichnungen und

Druckgrafiken. Ihr thematischer Schwerpunkt

liegt auf der Landschaftsdarstellung

vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Die Auswahl

von rund 150 Arbeiten wird in der Ausstellung

ergänzt durch Gemälde aus den Sammlungen

der Reiss-Engelhorn-Museen.

www.rem-mannheim.de

Internationaler WeldeKunstpreis: Shortlist

19. April bis 10. Mai

Volksbank Kur- und Rheinpfalz Speyer

Voraussichtlich fünf Bewerber um den Fotokunstpreis

werden von einer namhaften Jury

in die Shortlist aufgenommen. Der Sieger

erhält im November eine Einzelausstellung im

Mannheimer Zephyr. www.welde.de

Lange Nacht der Museen

20. April

Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg

Museen in Mannheim, Ludwigshafen und

Heidelberg öffnen eine ganze Nacht für Ausstellungen,

Performances, Installationen,

Lesungen, Tanz und Konzerte.

TEN GAMES 80

20. April bis 18. Mai

Ten Gallery Mannheim (T6, 10)

Die TEN GALLERY ist seit Oktober 2011 als

Galerie für zeitgenössische Fotografie, Medien

und Kunst in den Mannheimer Quadraten

aktiv. Die interaktive Ausstellung widmet sich

Computerspieleklassikern und Konsolen der

1980er-Jahre. www.ten-gallery.com

Bühne

Premiere: Die Fledermaus

7. April, 19 Uhr

Theater Heidelberg

Turbulent, ironisch, witzig und eingängig –

nicht umsonst gehört die komische Operette

in drei Akten von Johann Strauss zu den

meistgespielten Singspielen (weitere Vorstellungen

am 24. März, 14. April, 8., 10. 16.

18. und 20. Mai).

www.theaterheidelberg.de

Compañia Flamenco Solera

7. April, 20 Uhr

Schatzkistl Mannheim

Die Essenz des Flamenco, Liebe, Tod, Armut,

Freude und Hoffnung, werden von den Künstlern

nicht einfach nur dargeboten, sondern

gelebt (weitere Vorstellung am 1. Juni).

www.schatzkistl.de

Ballett: Reading Tosca

9. April, 19.30 Uhr

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Opernkenner werden Giacomo Puccinis

Oper Tosca durchblitzen sehen. Doch das

Tanzstück erzählt Tosca nicht einfach nach,

sondern stellt eine zeitgenössische Neukomposition

in Bewegung und Klang dar.

www.theater-im-pfalzbau.de

Buddenbrooks

12. April, 19.30 Uhr

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Autor John von Düffel hat Thomas Manns

großen Familienroman für die Bühne bearbeitet.

Die Inszenierung von Harald Demmer

ist eine Koproduktion von Pfalztheater Kaiserslautern

und Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

(weitere Aufführungen am 12. und

14. April). www.theater-im-pfalzbau.de

Premiere: B for Baby

12. April, 20 Uhr

Theater Heidelberg

Im Drama von Carmel Winters, das in Heidelberg

seine deutschsprachige Erstaufführung

erfährt, werden in rasanten Szenenwechseln

die zwei weiblichen sowie die zwei männlichen

Rollen von jeweils gleichen Darstellern

gespielt (weitere Vorstellung am 19. April).

www.theaterheidelberg.de

Chako Habekost: Habekostbarkeiten

12. April, 20 Uhr

Capitol Mannheim

Habekost präsentiert eine neue Show mit

seinen beliebtesten Nummern, kultigsten

Figuren und berüchtigtsten Stand-ups. Dazu

kommen Texte aus seinem aktuellen Buch

„Habekostbarkeiten“.

www.capitol-mannheim.de

Ben Becker & Giora Feidman: Zweistimmig

15. April, 20 Uhr

Capitol Mannheim

Giora Feidman, der Magier mit der Klarinette,

und der unverwechselbare Schauspieler und

Sänger Ben Becker treten erstmals gemeinsam

auf. Ben Becker liest Gedichte von

Paul Celan, Giora Feidman und sein starkes

Ensemble treten mit dem Wort in einen musikalischen

Dialog. www.capitol-mannheim.de

Richards Ring

18. April, 19 Uhr

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Bevor die einzelnen Opern des Ring-Zyklus

innerhalb einer Woche (am 21., 23., 25. und

27. April) in Ludwigshafen zu sehen sein werden,

bietet der Pianist und Komponist Richard

Vardigans eine fundierte und zugleich unterhaltsame

Vorbereitung auf die Operntetralogie

Richard Wagners. In drei Stunden erzählt

und spielt er den gesamten Ring des Nibelungen.

www.theater-im-pfalzbau.de

Wladimir Kaminer: Onkel Wanja kommt

19. April, 20 Uhr

Alte Wollfabrik Schwetzingen

Wladimir Kaminers Geschichten über

Ost und West sind längst Kult. In seinem

ersten Roman fängt der wahrscheinlich

berühmteste Russe Deutschlands skurrile

Gestalten und eigentlich unbeschreibliche

Atmosphären stilsicher ein und spielt mit

Klischees. www.alte-wollfabrik.de

Festlicher Opernabend: Parsifal

20. April, 17 Uhr

Nationaltheater Mannheim

Unter der musikalischen Leitung von Alois

Seidlmeier gibt Kammersängerin Evelyn

Herlitzius die Kundry, Stephen Milling singt

die Partie des Gurnemanz.

www.nationaltheater-mannheim.de

Caveman: Du sammeln – Ich jagen!

24. April, 20 Uhr

Capitol Mannheim

Mannheims beliebtester Höhlenbewohner

in neuer Besetzung: Erstmals schlüpft der

gebürtige Berliner und heutige Wahlstuttgarter

Martin Luding in die Rolle des Höhlenmannes

(weitere Vorstellungen vom 25.

bis 27. April und 3. bis 5. Mai).

www.capitol-mannheim.de

Premiere: König Ubu

27. April, 19.30 Uhr

Theater Heidelberg

Nicht nur das Stück hat Premiere im Neuen

Saal, auch Regisseur Viktor Bodó arbeitet

erstmals in Heidelberg und bringt das Drama

von Alfred Jarry aus dem Jahr 1896 um

Macht, Krieg und Geldgier auf die Bühne

(weitere Vorstellungen am 9., 11. und 28. Mai

sowie am 8., 12. und 14. Juni).

www.theaterheidelberg.de

Konzerte

Celtic Angels live

10. April, 19.30 Uhr

Das Wormser – Theater

Traditionelle irische Folklore, große Hits aus

Pop und Klassik neu interpretiert und eine

Auswahl der schönsten Lieder der Welt –

eine berührende und mitreißende Show für

alle Fans der keltischen Kultur.

www.das-wormser.de

Chris de Burgh - Live in Concert

13. April, 20 Uhr

SAP-Arena Mannheim

Der Meister singt die Songs seiner neuen

Alben „Footsteps 1&2“ mit ausgewählten

Stücken, die seine Karriere besonders

beeinflusst haben.

www.saparena.de

VI. Akademiekonzert

15. April, 20 Uhr

Rosengarten Mannheim

Generalmusikdirektor Dan Ettinger dirigiert

das Klaviertrio g-Moll op. 17 (1. Satz – Allegro

moderato) von Clara Schumann, Robert

Schumanns 4. Sinfonie d-Moll op. 120 und

die 4. Sinfonie e-Moll op. 98 von Johannes

Brahms (weitere Aufführung am 16. April).

www.nationaltheater-mannheim.de

Wormser Blue Nite: Gary Fuhrmann Trio

15. April, 20 Uhr

Das Wormser – Theater

Gary Fuhrmann zählt zu den aufstrebenden

jungen Saxophonisten des deutschen Jazz,

2009 gewann er den Jazzpreis der Stadt

Worms. Sein neues Trio vereint zwei weitere

kongeniale Musiker aus der Region: den

Bassisten Thomas Stabenow und Schlagzeuger

Holger Nesweda.

www.das-wormser.de


86 UBI BENE

UBI BENE 87


eventkalender

DAS WORMSER

PROGRAMM

LINCOLNTHEATER

FR 08.03.

20.00 UHR

LINCOLNTHEATER

SA 09.03.

20.00 UHR

THEATER

SO 10.03.

19.30 UHR

THEATER

SA 16.03.

20.00 UHR

THEATER

SO 24.03.

20.00 UHR

REICH UND TROTZDEM SEXY!

OLE LEHMANN

Ein Ausnahme-Comedian von

allererster Güte

WAHN.SINN!!!

PATRIZIA MORESCO

Zu alt für Limbo, zu jung zum

Sterben

HIGHLIGHTS MÄRZ/APRIL 2013

LIEBE

HAGEN RETHER

Das ständig aktualisierte, immer

neue Programm

BALLETT DES NATIONALTHEA-

TERS BRÜNN

DIE SCHÖPFUNG

Ballett mit der Musik von Joseph

Haydn in der legendären Fassung

von Uwe Scholz

WORLD WIDE EVENTS, KIEL

THE 12 TENORS IN

CONCERT

Nie war Musik von einer einzigen

Stimmlage so vielfältig

THEATER

SA 06.04.

20.00 UHR

KULTURZENTRUM

SO 07.04.

18.00 UHR

THEATER

DI 16.04.

16.00 UHR

THEATER

28.04.

20.00 UHR

WORMSER KANTOREI / ST.

ALBANS CHAMBER CHOIR / U.A.

KONZERT IM RAHMEN

DER STÄDTE-PARTNER-

SCHAFT WORMS-ST.

ALBANS

UNSERE DAMEN SIND

ECHTE KERLE

CHAPEAU CLAQUE

Travestietheater im Mozartsaal

MUSIKBÜHNE MANNHEIM

SCHNEEWITTCHEN UND

DIE SIEBEN ZWERGE

Familienmusical nach dem Märchen

der Gebrüder Grimm für alle

ab 5 Jahren

KONZERTDIREKTION SCHUTTE,

MÜNCHEN

CISNE NEGRO DANCE

COMPANY, SAO PAULO

Brasilianisches Tanz-Feuerwerk

voller Hingabe!

INFOS UND TICKETS:

TELEFON: (06241) 2000-450

WWW.DAS-WORMSER.DE


DAS WORMSER / RATHENAUSTRASSE 11

67547 WORMS

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Abonnieren

oder

verschenken:

1 Jahr UBI BENE für 18 Euro

Mehr unter www.ubibene.eu oder Tel. 0621 3921448

6. Philharmonisches Konzert

17. April, 20 Uhr

Stadthalle Heidelberg

Ursprünglich als einsätzige Symphonische

Dichtung angelegt, gedieh Gustav Mahlers Auferstehungssymphonie

Nr. 2 c-Moll in den sechs

Jahren ihrer Entstehung zu einem abendfüllenden,

fünfsätzigen Monumentalzyklus.

www.theaterheidelberg.de

Lang Lang

17. April, 20 Uhr

Rosengarten Mannheim

Der populärste Pianist der Gegenwart spielt

Klaviersonaten Mozarts – darunter die leidenschaftliche

a-Moll-Sonate – und vier Balladen

Chopins. www.rosengarten-mannheim.de

77. Silke Hauck Nacht mit Gästen

27. April, 20 Uhr

Schatzkistl Mannheim

Silke Hauck, Mannheimer Sängerin mit besonderem

Charisma, empfängt musikalische Gäste

aller Stilrichtungen. www.schatzkistl.de

Messe

400. Maimarkt Mannheim

und 50. Maimarktturnier

27. April bis 7. Mai

siehe Seite 54 – 58

Festival

Heidelberger Stückemarkt

24. April bis 5. Mai

Theater Heidelberg

Neue Theaterautoren entdecken und fördern

– mit dieser Idee hat sich der Heidelberger

Stückemarkt zu einem der wichtigsten deutschsprachigen

Schauspiel-Festivals entwickelt.

Eröffnet wird er mit der Premiere von Thomas

Arzts „Alpenvorland“, dem Gewinner des Autorenpreises

2012.

www.theaterheidelberg.de

Schwetzinger SWR Festspiele

26. April bis 8. Juni

Schloss Schwetzingen, Speyerer Kirchen

Die Schwetzinger Schlosstore öffnen sich für

großartige Künstler. Neben der Opern-Uraufführung

„Thomas“ von Georg Friedrich Haas

und der Wiederentdeckung „Indian Queen“ von

Henry Purcell stehen Konzerte mit den Geigenstars

Patricia Kopatchinskaja und Frank Peter

Zimmermann, der Klarinettistin Sabine Meyer,

dem Cellisten Johannes Moser und den Pianisten

Andreas Staier und Ragna Schirmer sowie

Liederabende auf dem Spielplan.

www.swr.de

Event

Time Warp

6. April

Maimarkthalle Mannheim

Elektronische Musik, Video-, Licht- und Lasertechnik

– die Time Warp ist ein Magnet für Technofans

aus der ganzen Welt. www.time-warp.de

Mai

Bühne

São Paulo Companhia de Dança

1.Mai, 19.30 Uhr

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Internationale klassische sowie moderne Choreographien

gehören ebenso zum Repertoire

der jungen Company wie eigens für sie geschaffene

(weitere Aufführung am 2. Mai).

www.theater-im-pfalzbau.de

Madeleine Sauveur

4. Mai, 20 Uhr

Schatzkistl Mannheim

Die Chansonette und Kabarettistin nimmt sich

des Verständigungsproblems zwischen Männern

und Frauen an. Am Piano: Clemens Maria

Kitschen. www.schatzkistl.de

Uraufführung: Der Idiot

5. Mai, 18.30 Uhr

Nationaltheater Mannheim

Mieczyslaw Weinberg gehörte bis vor kurzem zu

den zu Unrecht vergessenen Komponisten des

20. Jahrhunderts. Seine letzte Oper, entstanden

1986/1987, wurde bisher nur in einer reduzierten

Version aufgeführt. Die Uraufführung am

NTM inszenierte Regula Gerber (weitere Vorstellungen

am 9. und 16. Mai).

www.nationaltheater-mannheim.de

Szenen aus Goethes Faust

15. Mai, 19.30 Uhr

Nationaltheater Mannheim

Robert Schumann widmete sich fast ein Jahrzehnt

lang dem Faust-Stoff. Durch Krankheit

und Tod des Komponisten blieb das Werk ein

Fragment. Solisten und der Opernchor des

Nationaltheaters singen zur Musik der Philharmonie

Baden-Baden (weitere Vorstellungen am

24. und 30. Mai sowie am 1. Juni).

www.nationaltheater-mannheim.de

Festlicher Opernabend: Eugen Onegin

20. Mai, 19 Uhr

Nationaltheater Mannheim

Die international gefeierten Opernstars Bo






SWR Konzertreihe Mannheim

Rosengarten, 19.30 Uhr

2013_Mae-Apr_Medici.indd 1 28.01.2013 12:39:32

Sa 09. März 2013 I Abo 4

James MacMillan

Hector Berlioz

Jean-Yves Thibaudet,

Klavier

Radio-Sinfonieorchester

Stuttgart des SWR

Dirigent:

Stéphane Denève

Sa 23. März 2013 I Abo +

Amerika!

Chorwerke von Copland,

Bernstein, Barber

Reich, Cage

und Schwartz

Franz Vitzthum, Countertenor

SWR Vokalensemble Stuttgart

Dirigent: Marcus Creed

Karten und Informationen:

swr2kulturservice.de • Telefon: 07221 300200

Rhein-Neckar Ticketshop, Mannheim P3, 4-5

Jean-Yves Thibaudet

88 UBI BENE

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eventkalender

Fragebogen

tionsprojekts „Junges Theater im Delta“, in

dem sich die Theater der Städte Heidelberg,

Ludwigshafen, Mannheim, Speyer und Worms

engagieren. www.das-wormser.de

Deutsches Turnfest

18. bis 25. Mai

siehe Seite 112 – 117

Juni

nachgefragt

Igor Levit ist laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

„einer der groSSen Pianisten dieses Jahrhunderts“ –

mit gerade einmal 26 Jahren. Beim „Heidelberger Frühling“

zeigt er jetzt mehrfach sein Können.

Bühne

Premiere: Un Ballo in Maschera

2. Juni, 19 Uhr

Theater Heidelberg

In der Oper von Giusppe Verdi wird das -

wahre – Attentat auf den schwedischen

König Gustav III. mit einer – fiktiven – Liebesgeschichte

zwischen Gustav und Amelia,

der Frau seines Sekretärs, verknüpft.

www.theaterheidelberg.de

Zu Gast im Rosengarten: Pianist Till Fellner.

Skovhus (Eugen Onegin) und Pavol Breslik

(Lenski) gastieren in Mannheim.

www.nationaltheater-mannheim.de

Konzerte

VII. Akademiekonzert

13. Mai, 20 Uhr

Rosengarten Mannheim

Zur Aufführung kommen Sergei Prokofjews

Ouvertüre über hebräische Themen, Gustav

Mahlers 1. Sinfonie D-Dur und ein neues

Orchesterwerk von Richard Danielpour

(weitere Aufführung am 14. Mai).

www.nationaltheater-mannheim.de

SWR-Konzertreihe Mannheim

15. Mai, 19.30 Uhr

Rosengarten Mannheim

Pianist Till Fellner spielt, begleitet vom SWR

Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg,

Ludwig van Beethovens drittes Klavierkonzert

und Sergej Prokofjews erste und

vierte Sinfonie.

www.rosengarten-mannheim.de

Sweet Soul Music – Best of Soul

17. Mai, 20.30 Uhr

Alte Wollfabrik Schwetzingen

Seit den 60er Jahren gibt es die 22-köpfige

Formation Soulfinger um den Soulfather

Klaus Gassmann mit einem fetten Bläsersatz,

einer groovenden Rhythmusgruppe

und bis zu acht Sängerinnen und Sängern.

www.alte-wollfabrik.de

Events

Meile der Religionen

8. Mai, 18 Uhr

Innenstadt Mannheim

Entlang der alten Kirchenstraße zwischen

R2 und F4 werden bis zu 2.000 Menschen

an einer etwa 250 Meter langen Tafel Platz

nehmen und gemeinsam essen können.

Initiatoren sind die abrahamitischen Religionen

in Mannheim – repräsentiert durch

das Forum der Religionen und die Arbeitsgemeinschaft

Christlicher Kirchen (ACK).

Kirchen, Moscheen und die Synagoge sind

an diesem Abend geöffnet. www.kathma.de

Bühnenreif! – Workshops für Jugendliche

9. bis 12. Mai

Das Wormser

„Bühnenreif!“ lädt Jugendliche ab 14 Jahren

ein, sich, angeleitet durch Regisseure, Schauspieler,

Theaterpädagogen, Musiker und Maskenbildner,

in Theaterimprovisation, Choreografie,

Stimmtraining, Körpertraining, Maske,

Pantomime oder Musikworkshops zu versuchen.

Die Workshops sind Teil des Koopera-

Immer noch Sturm

5. Juni, 19.30 Uhr

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

In Peter Handkes Stück verwebt sich die

Geschichte einer Familie mit der politischen

zwischen 1936 und 1942. Prosa und Drama

verschwistern sich zu einem sprachmächtigen

Text. Es spielt das Ensemble des Theaters

an der Ruhr Mülheim.

www.theater-im-pfalzbau.de

Festival

19. Heidelberger Literaturtage

5. bis 9. Juni

Universitätsplatz Heidelberg

Das Literaturfestival gehört seit 1994 zu

den Höhepunkten des kulturellen Lebens in

Heidelberg. Das Programm aus Lesungen,

Autorengesprächen und Musik im besonderen

Ambiente des Jugendstilzelts genießt

überregionale Aufmerksamkeit.

www.heidellittage.de

Event

Tüten und Töne

1. Juni

Innenstadt Mannheim

In den Mannheimer Quadraten steckt Musik.

Den Beweis dafür tritt jedes Jahr das Einkaufs-

und Musikerlebnis „Tüten und Töne“

an. Der Handel lockt mit ausgeweiteten Öffnungszeiten

bis 22 Uhr.

www.mannheim.de

Zur Person

Orchester wie das London und das Israel

Philharmonic und renommierte Podien wie

das Wiener Konzerthaus und das Concergebouw

in Amsterdam reißen sich um Igor

Levit. Und das, obwohl der junge Russe, der

als Achtjähriger mit seiner Familie nach

Deutschland übersiedelte, sein Studium an

der Musikhochschule in Hannover gerade

erst abgeschlossen hat. Das allerdings mit

der höchsten Punktzahl in der Geschichte

des Instituts. Live erleben kann man Levit

beim Musikfestival „Heidelberger Frühling“,

denn dort ist er für zunächst drei Jahre zum

Künstlerischen Leiter der Kammermusik

Akademie ernannt worden. Als Artist in Residence

gibt er zudem am 10. April ein Solorezital

in der Heidelberger Stadthalle mit

Werken von Bach, Beethoven, Schubert und

Prokofjew. Und auch beim Festivalfinale am

20. April mit der Deutschen Kammerphilharmonie

Bremen wirkt Levit mit, dann als Solist

in Schumanns Klavierkonzert.

Jemand schenkt Ihnen 1.000 Euro. Was machen

Sie damit?

Bücher, kaufen … und Hemden.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Feuerwehrmann.

Ihr Vorbild?

Da gibt es zu viele.

Welches Talent hätten Sie gern?

Kochen!!!

Was haben Sie immer im Kühlschrank?

Fisch.

Was gehört nicht in Ihren Kühlschrank?

„Gesunde“ Fruchtjoghurts.

Wie kann man Sie kulinarisch verwöhnen?

Mit Austern und Fisch.

Wobei entspannen Sie?

Beim Arbeiten.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

„Allein unter Deutschen“ von Tuvia Tenenbom.

Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?

Den perfekten Tag gibt es nicht.

Welchen Traum hatten Sie mit 17?

Oh, es gab so sehr viele ...

Sie bekommen eine Woche frei. Wohin fahren

Sie?

Nach Rom oder Paris.

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Promotion

Stein erleben

Der Birkenauer Fachbetrieb Bräumer – Stein erleben bietet auSSergewöhnliche

Naturstein-Lösungen für Wohnräume, Küchen, Bäder und AuSSenbereiche an. Sie sind perfekt

auf die Bedürfnisse jedes Kunden abgestimmt und ebenso hochwertig wie exklusiv.

Vielfältige Materialien, perfekte Verarbeitung: Der Werkstoff Naturstein bietet fast

unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten für Innen- und AuSSenbereiche.

Der Ästhet schätzt das edle Material, der Pragmatiker seine

Robustheit, der Individualist seine Einzigartigkeit – der Werkstoff

Naturstein bietet fast unbegrenzte Möglichkeiten für alle

Lebens- und Wohnbereiche. Wie vielfältig die Materialien sind, zeigt

ein Rundgang durch die Ausstellung bei „Bräumer – Stein erleben“ in

Birkenau. Rund 100 verschiedene Gesteinsarten lagern hier. Ein grauer

Granit mit geflammter Oberfläche zum Beispiel, der einmal eine Außentreppe

werden könnte. Oder ein blau-grün marmorierter Quarzit, wie

geschaffen für eine Dusche. Oder ein sandfarbener, polierter Shivakashi,

der perfekt mit einer Massivholz-Küche harmonieren würde. Ob rustikal,

zeitlos-klassisch oder modern – die Varianten tragen jedem persönlichen

Geschmack Rechnung.

Dieter Bräumer führt seinen Meisterbetrieb in dritter Generation. Gemeinsam

mit seiner Frau, Diplom-Betriebswirtin Monika Dehmel, ist der

Steinmetzmeister und staatlich geprüfte Steintechniker ständig auf der

Suche nach der optimalen Lösung für jeden noch so ausgefallenen Kundenwunsch.

Für beide ist der Beruf auch Berufung. „Die perfekte Arbeit

mit Stein setzt viel Fachwissen, Erfahrung und Leidenschaft voraus“, sagt

Monika Dehmel. Und die beinhaltet neben dem technischen Know-how

auch Kreativität in der Gestaltung und ein geschultes Auge für das Material

und seine Maserung, die erst durch die richtige Verlegung ihre volle

Wirkung entfaltet. „Je nach Gesteinsart ist das wie ein großes Puzzle“,

erklärt Dieter Bräumer und zeigt eine Dusche mit zwei großformatigen

Steinplatten, die von Maserungen in verschiedenen Blautönen durchzogen

sind. In der Ecke stoßen sie exakt aufeinander. „Azul Imperial Quarzit.

Einer der exklusivsten Natursteine überhaupt”, schwärmt er.

Jedes Bad ein Unikat

Dieter Bräumer und Monika Dehmel beziehen ihre Steine aus der ganzen

Welt. Brasilianische Quarzite sind ebenso darunter wie Granite und

granitähnliche Hartgesteine aus Alaska, Afrika oder Indien. In Birkenau

erwachen sie zum Leben – dank der Veredelung und eines millimetergenauen

Zuschnitts, den Bräumer und sein Team in der Werkshalle computergesteuert

vornehmen. „Wir liefern das komplette Material fertig zugeschnitten

beim Kunden an. So erzielen wir die maximale Genauigkeit und

vermeiden Schmutz und Staub“, erklärt Monika Dehmel. Zur Planung

gehört daher auch herauszufinden, wie die quadratmetergroßen Platten

ins Haus oder die Wohnung kommen. Notfalls wuchtet der Kran den

Stein mittels Vakuumheber auch über den Balkon ins Bad oder die Küche.

Doch zuvor gilt es für die Fachleute zu wissen, was der Kunde will

und braucht. Wie soll das Bade- oder Wohnzimmer gegliedert werden?

Soll die Arbeitsplatte der Küche durch eine Wandverkleidung ergänzt

werden? Ist bereits Mobiliar vorhanden, das weiter genutzt werden soll?

„Für uns gilt: Alles ist möglich“, erzählt Monika Dehmel. „Aber wir beraten

natürlich umfassend. Hartgesteine wie Granit oder Quarzit sind

unempfindlicher als Weichgesteine wie Marmor. Kommt der Stein viel

mit Wasser in Berührung, ist die polierte Ausführung leichter zu reinigen

als eine nicht ganz so glatte Oberfläche.“ Dieter Bräumer ist ein Fan

von großen, fugenlosen Formaten. „So entsteht ein unvergleichliches

Bild der Natur“, begründet er. Pflegeleicht und angenehm für nackte

Füße sei diese Variante außerdem.

Maßgeschneiderte Lösungen

Doch nicht nur Maßanfertigungen für Waschbecken oder Kommoden

aus Stein ergänzen das Portfolio des Fachmanns. Auch bei komplexen

Raumlösungen und allen Vorarbeiten dürfen sich Kunden auf Bräumer

verlassen. „Wir bieten alles aus einer Hand an, von der Demontage bis zu

Estricharbeiten und dem Verlegen der Fußbodenheizung“, sagt Monika

Dehmel. Selbst bei der Beleuchtung der Räume wird nichts dem Zufall

überlassen: In den passenden Stein eingelassene Deckenstrahler bringen

die Maserungen an Wänden und Boden perfekt zur Geltung.

Auch im Außenbereich kreiert Dieter Bräumer ständig maßgeschneiderte

Lösungen für Terrasse, Beeteinfassung oder Sichtschutz. Seine Spezialität:

beleuchtete und beheizte Außentreppen. Energiesparende Heizschleifen

sorgen auch bei Eis und Schnee für trittsichere Oberflächen, und in die

Stufen integrierte LEDs schaffen nicht nur interessante Effekte, sondern

helfen auch Stolperfallen zu vermeiden. Bräumer sagt, es sei genau diese

Kombination aus solidem Handwerk, kreativer Gestaltung und Formvollendung,

die ihn an seiner Arbeit reize. Denn am Ende sollen alle zufrieden

sein. Der Pragmatiker, der Wert auf Funktionalität legt. Der Ästhet, der

sich jahrelang an seinem Stein erfreuen will. Und der Individualist, für

den das Werk vor allem eines ist: einzigartig.

Bräumer – Stein erleben

Hauptstr. 19 + 21

69488 Birkenau

Telefon: 06201 31193

Fax: 06201 34267

E-Mail: info@stein-erleben.de

www.stein-erleben.de

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kunstsinn

Die

Leidensfähige

Mit 34 Jahren hat sie fast alle groSSen Frauenrollen der griechischen

Tragödie hinter sich. Für das grausamste Weib von allen bekommt Constanze

Becker den Gertrud-Eysoldt-Ring 2012: Ihre Verkörperung der „Medea“

in der Frankfurter Inszenierung von Michael Thalheimer hat die Juroren

überzeugt. „Es scheint so“, betont der Jury-Vorsitzende Frank Baumbauer,

„als hätte Euripides` Medea auf diese Schauspielerin gewartet“.

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kunstsinn

Am 16. März findet im Bensheimer

Parktheater die Preisverleihung

statt. Nach dem Titel „Beste

Schauspielerin des Jahres 2008“ wird Constanze

Becker jetzt mit dem Eysoldt-Ring, dem bedeutendsten

Theaterpreis im deutschsprachigen

Raum, gewürdigt. Eine hohe Anerkennung für

eine junge Schauspielerin, die sich ganz in den

Dienst ihrer Figuren stellt, ohne dabei die eigene

Persönlichkeit zu verleugnen. So auch in der

weit und breit eindrucksvollsten Inszenierung

des Jahres, in der sie mit maximaler Bühnenpräsenz

und Intensität das Publikum in ihren Bann

zieht. Sie hat die exklusive Fähigkeit, den Zuschauer

mitleiden zu lassen. Ein Talent für Dramatik.

„Eine geborene Tragödin“, überschlagen

sich die Feuilletons in ganz Deutschland.

Sie ist früh oben angekommen. So früh, dass

die weiteren Meilen einen zwangsläufigen Abstieg

vermuten lassen. Doch Constanze Becker

wittert keinerlei Gefahr, konzentriert sich mit

voller Wucht immer auf die nächste künstlerische

Herausforderung. In ihrem Beruf vereint

sie Leidenschaft und Ehrgeiz mit einer tiefen

Ernsthaftigkeit, was ihr von außen regelmäßig

als streng, zugeknöpft und ein bisschen düster

ausgelegt wird. In diese Schublade wird sie

häufig gesteckt. Doch ihre chronische Lust an

fokussierter Professionalität will sie sich nicht

übelnehmen lassen. Nicht in den antiken Dramen,

die sie wegen ihrer elementaren Konflikte

und brachialen Sprachgewalt so liebt. Und

ebenso wenig in den leichteren, komischen Rollen,

in die sie nicht weniger Aufwand investiert.

Beklemmendes Spiel und

komödiantisches Talent

Als die Akademie der Darstellenden Künste

mit Sitz in Bensheim die Entscheidung bekannt

gibt, steht Constanze Becker abends am

Frankfurter Schauspiel in der Premiere von

Moritz Rinkes neuem Stück „Wir lieben und

wissen nichts“ auf der Bühne. An der Seite

ihres Manns Oliver Kraushaar. Als verhuschte

Tiertherapeutin auf High-Heels wuchert

sie mit komödiantischem Talent. Sie sei froh,

kommentierte sie während der Proben, einmal

nicht mit fettigen Haaren auf der Bühne herumschreien

zu müssen.

Am Schauspiel Frankfurt spielt Constanze Becker die Medea

(oben) und den Mephisto (unten) an der Seite von

Wolfgang Michael in der Inszenierung „Faust. Zweiter Teil“.

Man kennt sie als blutüberströmte Klytaimnestra

in Thalheimers „Orestie“ (der Durchbruch),

als besessene Frau John in dessen Inszenierung

von „Die Ratten“ und als verzweifelte Jelena in

Jürgen Goschs „Onkel Wanja“. Während und

nach ihrer Zeit am Deutschen Theater in Berlin

waren die beiden Regisseure die prägenden

Spielleiter ihrer Wanderjahre. Vier Mal Thalheimer,

zwei Mal Gosch. Und immer wieder Figuren

in tragischen Verstrickungen, Mörderinnen

und Furien. In Constanze Becker fusionieren

radikale Härte und schleierhafte Verletzlichkeit.

„Als Medea ist sie eine offene Wunde, ein Schrei

auch in der Stille, ist Schmerz und zugleich klar

und stark und messerscharf“, so Baumbauer.

In dieser Rolle sei sie so beklemmend, dass sie

die Zuschauer in eine Anspannung versetze, die

man im Theater nicht oft erleben könne.

Sie leidet gern, aber nicht

an Größenwahn

Constanze Becker besitzt schauspielerisches

Selbstbewusstsein. Sie leidet gern, aber sicher

nicht an Größenwahn. Sie schätzt das Epochale,

Spektakuläre, ohne das Subtile zu vernachlässigen.

Sie spielt nicht für die Resonanz,

sondern vor allem für die bewusste Kollision

mit sich selbst. Abgründe erforschen. Um der

Geschichte Willen.

Ihre eigene Geschichte wird in der Langzeit-

Doku „Die Spielwütigen“ hautnah begleitet.

Von 1996 bis 2003 hat Andres Veiel sie und

drei weitere angehende Schauspieler bei der

Ausbildung an der Ernst-Busch-Hochschule

beobachtet. Damals war ihr längst klar, dass es

auf dem Weg ins Theater keine Umwege geben

soll. Als sie mit zwölf Jahren Robert Wilsons

„The Black Rider“ im Thalia sieht, steht ihre

Zukunft fest. Aus der Idylle von Lübeck entfernt

sie sich nach dem Abi zum Vorsprechen

nach Berlin. Die Schauspielschule nimmt sie

beim ersten Versuch. Die Spielwut bleibt. Über

Leipzig und Düsseldorf kommt sie zurück in

die Hauptstadt, bis sie vom Metropolen-Hype

die Nase voll hat. Seit 2009 arbeitet sie am

Main. Als ungekrönte Königin des Frankfurter

Ensembles. Pah, Krone: Welcher Kopfschmuck

kann es mit diesem Ring schon aufnehmen?

Bronzeskulpturen von Teresa riba

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kunstsinn

Wesenszüge in sich zu entdecken und im

Sinne der Rolle weiter zu entwickeln – auf

einer Bühne, im Rahmen und unter dem

Schutz eines Stückes.

Im Dokumentarfilm „Die Spielwütigen“

über vier Studenten der Ernst-Busch-

Schule begleitet man Sie ein Stück weit auf

Ihrer Ausbildung. Wie spielwütig sind Sie

tatsächlich? Wie viel von sich geben Sie in

eine Rolle hinein?

Becker: Ich liebe meinen Beruf sehr und verbringe

viel Zeit damit. Ich weiß nicht genau,

ob das was mit Wut zu tun hat, das klingt

immer so ekstatisch und unkontrolliert. Natürlich

hat der Beruf auch mit Kontrolle, Ernüchterung

und Routine zu tun. Darüber bin

ich sehr froh. Wie viel von mir in einer Rolle

steckt, wird nicht verraten. Manchmal weiß

ich es auch selber nicht.

Wie gehen Sie mit Kritik um? Was hilft, was

schmerzt?

Becker: Den Umgang mit Kritik muss man

in diesem Beruf früh lernen. Hilfreich ist immer

die Kritik an der Sache, schwer die Kritik

an der Person. Das zu trennen fällt den

Kritisierenden oftmals schwer.

In Moritz Rinkes neuem Stück „Wir lieben und wissen nichts“ steht Constanze Becker an der Seite

ihres Manns Oliver Kraushaar auf der Bühne und wuchert mit komödiantischem Talent.

„Ich halte mich für

einen Menschen,

der recht wenig hasst.“

Ihr Bühnendrang ist offensichtlich. Könnte

man die Theaterschauspielerin Constanze

Becker für einen Kinofilm begeistern?

Wenn ja, mit welchen Argumenten wäre

man siegreich?

Becker: Ich merke häufig: Theater und Film

zu vereinen ist nicht einfach, allein von der

Zeit und der Organisation her. Um richtig in

den Film einzusteigen, müsste ich das Theater,

zumindest das Theater im Ensemble,

wohl eine Zeit aufgeben – und das fällt mir

schwer. Aber interessieren würde mich die

Arbeit beim Film natürlich schon.

Eine Frau, die aus Rachsucht ihre eigenen

Kinder tötet: Die Medea ist eine innerlich

gebrochene, äußerlich aber harte Frau. Haben

Sie sich mit dieser rätselhaften Rolle

auch psychologisch auseinandergesetzt?

Constanze Becker: Wir haben uns in der Arbeit

natürlich auch mit psychologischen Fragen

beschäftigt, sonst ist es auch schwierig,

aus einer Figur in einem Stück einen Menschen

zu machen. Aber wir hatten nie den

Anspruch, die Figur bis ins Letzte zu erklären

oder ein moralisches Urteil über sie zu

fällen. Vielleicht ist es auch ein Reiz für mich

bei antiken Stücken, dass sich die Figuren

nur bedingt mit heutiger Psychologie erklären

lassen."

Dramatische Rollen mit dunklen Seelen

liegen Ihnen. In der „Orestie“ ersticht eine

blutbefleckte Klytaimnestra ihren Mann

Agamemnon. Glauben Sie, dass Hass und

Gewalt im menschlichen Repertoire fest

angelegt sind?

Becker: Das nehme ich an, denn wenn es

keine gäbe, fände man für derartige Stücke

auch nur schwer ein Publikum. Ich halte

mich für einen Menschen, der in seiner Freizeit

recht wenig hasst, aber das war für mich

schon immer die größte Herausforderung:

Rollen, die möglichst wenig mit meinem

Wesen oder meiner Lebenserfahrung zu tun

haben.

Muss man wesentliche Grundzüge einer Figur

in sich haben, um sie sehr gut spielen

zu können?

Becker: Ich glaube, jeder Mensch hat vielfältigste

Wesenszüge in sich, und es geht bei

der Erarbeitung einer Figur darum, diese

Stimmt es, dass Robert Wilsons „Black

Rider“ Sie für das Theater begeistert hat?

Was hat diese düstere Inszenierung in Ihnen

ausgelöst?

Becker: Ich war damals noch recht klein.

Aber ich denke, mich hat einfach diese

Bilder-, diese Kunstwelt, in Verbindung

mit der Musik fasziniert. Aber das ist über

zwanzig Jahre her und heute sehr schwer

zu beantworten.

Text und Interview: Thomas Tritsch

Fotos: Birgit Hupfeld •

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kunstsinn

Aus der Mitte

des Lebens

Felicia Zeller gehört zu den meistgespielten jungen

Autorinnen des deutschen Theaters. In dieser Spielzeit ist

die gebürtige Stuttgarterin, die in Berlin-Neukölln lebt,

Hausautorin am Mannheimer Nationaltheater.

ZAUBERHAFT

WoHnEn

Stoffe erleben

Vor der außergewöhnlichen Zuhörerin

Felicia Zeller ist kein noch so leichtfertig

dahingesagter Satz sicher. Als

die Mitarbeiterin des Nationaltheaters Mannheim

die derzeitige Hausautorin von einer Probe

im Werkhaus zum Interview im Café des Theaters

begleitet, verabschiedet sie sich mit den

Worten: „Meine Kollegin führt Sie anschließend

wieder zurück.“ Felicia Zeller guckt verzweifelt.

„Oh Gott, schreiben Sie das bloß nicht. Frau

Zeller muss geführt werden. So weit ist es gekommen.“

Die 42-jährige Autorin hat ihre eigene Art, Menschen

zu beobachten. „Gesichter kann ich mir

nicht merken“, gibt sie zu. Dafür aber umso besser

ihre Gestik, ihre Handlungen und vor allem

das Gesprochene. Und was sich nicht sofort in

ihr Gehirn einprägt, wird aufgeschrieben. In kleine

Hefte und Büchlein, von denen sie immer eines

mit sich herumträgt. Irgendwann gehen viele

dieser Notizen in ihre Stücke ein, persifliert,

ironisiert und überhöht. Ihre Themen sind die

Themen unserer Zeit, die sich im Alltäglichen,

Banalen, in der Verstörtheit oder Verzweiflung

der Protagonisten spiegeln. Aus Alliterationen,

eingeflochteten Reimen und Satzwiederholungen

baut sie Sprachkaskaden von stakkatohaftem

Rhythmus, die sie sich beim Schreiben immer

wieder selbst vorliest, um ihre Wirkung zu

überprüfen. Das klingt nach Komik, ist es aber

nur bedingt. Klug inszeniert, entwickeln sich auf

der Bühne Szenen, bei denen dem Zuschauer

ein ums andere Mal das Lachen im Hals stecken

bleibt. „Eigentlich habe ich gar keinen Humor“,

findet Felicia Zeller. Vieles ist ironisch. Was sie

schreibt, und auch, was sie sagt.

Rückblende. Zur Karriere als Schriftstellerin gab

es keine Alternative. „Nie.“ Als Jugendliche versucht

sie sich in Liebeslyrik. „Das ist alles vernichtet.“

Ihren Durchbruch als Dramatikerin feiert

sie 1990 mit dem Stück „Meine Mutter war

einundsiebzig und die Spätzle waren im Feuer in

Haft“. Seitdem hat Felicia Zeller 17 Theaterstücke

geschrieben, darunter den Publikumsrenner

„Kaspar Häuser Meer“, der ihr den Publikumspreis

bei den Mülheimer Theatertagen 2008

bescherte, und „Gespräche mit Astronauten“,

das unter der Regie von Schauspieldirektor

Burkhard C. Kosminski 2011 in Mannheim uraufgeführt

wurde. Außerdem erschien der Prosaband

„Einsam lehnen am Bekannten“, für den

sie 2009 den Clemens Brentano Förderpreis für

Literatur der Stadt Heidelberg erhielt. Nebenbei

erwarb sie 1998 ihr Diplom an der Filmakademie

Baden-Württemberg in Stuttgart, ehe sie

nach Berlin zog, wo sie seither immer wieder

auch Kurzfilme produziert.

Bemerkungen,

die Befehle sind

Sie selbst findet dieses Pensum gar nicht so beachtlich.

„Das scheint nur so. Derzeit arbeite ich

nur an dem Stück für Mannheim. Auch wenn

ich hoffe, dass ich auch noch ein paar andere

Gedanken habe.“ Ihr Auftrag als Hausautorin

am Nationaltheater ist es, ein Stück zu schreiben,

das voraussichtlich im Herbst uraufgeführt

werden soll. Dass sie für die aktuelle Spielzeit

ausgewählt wurde, habe sicher mit der Zusammenarbeit

mit Kosminski für „Gespräche mit

Astronauten“ vor zwei Jahren zu tun, glaubt die

Schwäbin. Es scheint für beide Seiten gepasst

zu haben. „Kosminski ist ein Regisseur, der sich

nicht vor Autoren fürchtet“, sagt sie. Und umgekehrt?

Fürchtet sie sich vor Regisseuren? „Man

kann sich Regisseure nicht immer aussuchen.

Furcht ist sicher übertrieben. Hass wäre das

bessere Wort.“ Ein Regisseur müsse den Motor

des Textes verstehen, seine innere Sprachstruktur

und Rhythmik. Sie selber habe beim Schreiben

keine inszenatorischen Gedanken, daher

gebe sie auch keine Regieanweisungen. „Wenn

ein Regisseur das Stück versteht, braucht er sie

nicht. Wenn nicht, helfen sie auch nicht.“ Dennoch

stellt sie jedem Stück „Bemerkungen der

Autorin“ voran. „Aber eigentlich sind das doch

eher Befehle.“ Die Zusammenarbeit mit

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kunstsinn

dem Mannheimer Schauspielchef ist intensiver. Am Morgen saßen sie zusammen

über dem Textentwurf. Und? „Jetzt geh‘ ich wieder ran.“ Felicia

Zeller schätzt dieses Feedback, das sie als Förderung versteht. Und das

über die finanzielle Förderung eines Stipendiums hinausgeht, auf die sie

trotz aller Erfolge angewiesen ist.

Schreiben zur Kinderladen-Zeit

Seit drei Jahren ist sie Mutter einer kleinen Tochter, Ada. Die hat ihren

Schreibrhythmus verändert. „Ich arbeite von neun bis 16 Uhr, da ist Kinderladen-Zeit“,

erzählt sie. Früher habe sie das Schreiben oft bis in die

Abend- oder Nachstunden ausgedehnt. Heute nicht mehr. „Wenn man

konzentriert ist, reicht das aus.“ Sie ist während ihres Jahres als Hausautorin

in Berlin geblieben und kommt nur zu Besuchen in die Stadt, anders

als beispielsweise der Schweizer Reto Finger. Der zog seinerzeit in die

Mannheimer Quadrate und ließ sich vom benachbarten Discounter zu

dem wunderbaren Stück „Norma“ inspirieren. Dass sie in Neukölln lebe,

sei ohnehin Zufall, findet die gebürtige Stuttgarterin. „Berlin als Stadt ist

für mich keine Inspirationsquelle.“ Wohl aber Menschen, und die trifft sie

überall. Zum Beispiel im Zug, wo ihr die Idee zu „X Freunde“ kam, einer

Auftragsarbeit für das Schauspiel Frankfurt, die derzeit Erfolge feiert. „Mir

gegenüber saß eine Frau, die hat mehrere Dinge gleichzeitig gemacht und

war völlig hektisch. Ordnung versuchte sie zu schaffen, indem sie eine

Liste abarbeitete. Aber auch die war völlig planlos“, erzählt Felicia Zeller.

Das Resultat ist eine Studie über die Leistungsgesellschaft, über Arbeitssüchtige

und Verlierer. Eigentlich sind alle Verlierer.

Auch in ihrem neuen Stück geht es um ein gesellschaftspolitisches Thema,

Arbeitstitel: „Die Welt von hinten wie von vorne“. Im Mittelpunkt steht eine

PR-Agentur, die eine Kampagne gegen eine Gesetzesänderung initiieren soll.

Gleichzeitig erhält dieselbe Agentur aber auch den Auftrag, die gegenteilige

Kampagne für die Gesetzesänderung zu entwickeln. „Es geht ein bisschen

um Meinungsdesign“, erklärt Felicia Zeller. Die Idee sei ihr gekommen, als

sie las, dass der Politiker Wolfgang Clement gleichzeitig auch als Lobbyist

gearbeitet habe. Dennoch, darauf legt sie Wert: Das Stück ist fiktiv. „Ich

habe Reales ausprobiert. Aber die echten Dinge sind plump und unglaubwürdig.

Daher transferiere ich alles ins Fiktive, Erfundene“, begründet sie.

Wie viel von ihr selbst in ihren Stücken liegt, lässt die 42-Jährige offen.

Verständlich. Nur so viel gibt sie preis: „Ich bin gerade in der Midlife-

Crisis. Heute bin ich durch Mannheim getaumelt und habe meiner Trübseligkeit

gefrönt.“ Als Nachwuchsautorin geht sie nicht mehr durch, dazu

ist sie längst zu bekannt und zu erfolgreich. Den arrivierten Autoren wie

René Pollesch oder gar Elfriede Jelinek, mit denen sie zu ihrem großen

Unmut ab und an verglichen wird, fühlt sie sich aber auch nicht zugehörig.

Vielleicht ist es diese Midlife-Phase, die ihr zu schaffen macht. Und

vielleicht hätte sie auch einfach einen anderen Weg wählen sollen. „Ich

war am Collini-Center und habe lange auf einem Spielplatz herumgesessen“,

erzählt sie. „Auf einem Balkon stand eine Frau im bordeauxfarbenen

Schlafanzug und hat geraucht. Ich rauche keine Zigaretten mehr.“ Auch

diese Beobachtung: ein Fall fürs Notizbuch.

Text: Ute Maag •

Weitere Informationen

www.felicia-zeller.de

Lesung

Felicia Zellers Themen sind die Themen unserer Zeit. Oben: X Freunde am Schauspiel Frankfurt, unten: Gespräche mit Astronauten am Nationaltheater.

Am 11. März ab 20 Uhr wird NTM-Hausautorin Felicia Zeller in der Lobby

des Werkhauses in einer Lesung ihr neues Stück für Mannheim „Die Welt

von hinten wie von vorne“ (Arbeitstitel) vorstellen. Der Eintritt ist frei.

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kunstsinn

Die Kunst des

Weglassens

Die Unikatmode von Gabriele Franke steht für luxuriöse

Schlichtheit und klare Konturen. Doch die Mannheimer

Designerin hat auch eine romantische Seite.

Frau Franke, Ihr Leitspruch ist ein Zitat Albert

Einsteins: „Alles sollte so einfach wie

möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.“

Wie spiegelt sich das in Ihrer Mode

wider?

Gabriele Franke: Ich sehe mich in der Tradition

des Bauhauses und übe mich in der Kunst

des Weglassens. Ich mag das Lineare, Funktionale,

vielleicht, weil ich selbst eine bekennende

Pragmatikerin bin. Trotzdem ist meine

Mode nicht minimalistisch, sondern hat eine

gewisse subtile Raffinesse. Um es auf den

Punkt zu bringen: Meine Mode soll tragbar

und bequem, zeitlos und feminin sein, einen

gewissen Charme haben. Diese luxuriöse

Schlichtheit steht fast allen Frauen.

Sie sind Mitglied im Bundesverband Kunsthandwerk

und bezeichnen sich selbst als

Kunsthandwerkerin. Wäre Designerin nicht

treffender?

Franke: Der Begriff Kunsthandwerk ist schon

problematisch, weil damit gern Patchwork

assoziiert wird. Und das mache ich ja gerade

nicht. Aber ich bin beides: Designerin und

Handwerkerin, denn ich mache von A bis Z

alles selbst und bei Stoffen und Verarbeitung

achte ich kompromisslos auf Qualität. Wenn

der Begriff in diesem Sinne verwendet wird,

finde ich ihn schon passend.

Sie haben keine Mitarbeiter?

Franke: Ich bin und bleibe ein Ein-Frau-Betrieb

und will gar nicht größer werden. Ich

hatte auch nie den Traum, im weltweiten

Modezirkus aufzutreten, denn dazu wäre

vermutlich eine Produktion im Ausland

notwendig. Ich halte nichts von anonymer,

Ressourcen verschwendender Massenproduktion.

Mir macht es viel mehr Spaß, ganz

individuell für meine und mit meinen Kundinnen

Unikate zu erarbeiten – da möchte

ich nichts aus der Hand geben.

Wie entsteht ein Kleidungsstück?

Franke: Am besten im direkten Dialog mit der

Kundin. Sie kommt in mein Atelier, erzählt

von ihren Wünschen, gibt oft auch ein Stückchen

von ihrer Lebensgeschichte preis, wir

schauen Stoffe an, ich nehme Maß und schon

sind einige Stunden vergangen, bis überhaupt

genäht wird. Das ist vielleicht altmodisch,

kommt aber gut an. Wenn ich Kleidungsstücke

entwerfe, die ich auf einer Messe zeigen

will, orientiere ich mich an Grundformen,

die ich variiere, oder ich verfeinere oder verbessere

bereits existierende Modelle. Ich mache

Zeichnungen, aber die endgültige Form

entwickelt sich oft erst in der Produktion.

Ich habe den Ehrgeiz, auf jeder Messe etwas

Neues zu zeigen, das ich bislang noch nie gezeigt

habe. Gleichzeitig will ich aber auch eine

gewisse Kontinuität wahren.

Klassische Sommer- oder Winterkollektionen

gibt es bei Ihnen nicht.

Franke: Das wird von mir nicht erwartet. Ich

lasse mich sowieso nicht von kurzfristigen

Trends leiten und meine Mode ist auch keine

Saisonware, sondern langlebig und in gewisser

Weise zeitlos. Und sie kann das ganze

Jahr getragen werden. Nehmen Sie meine

Mäntel: Die kann man als Mantelkleid

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kunstsinn

tragen oder mit einer schmalen Hose kombinieren.

Meine Kundinnen kommen zu mir,

wenn sie etwas Neues möchten. Nicht weil

Frühling ist.

Ihre Stücke sind farbenfroh, aber immer uni.

Mögen Sie keine Muster oder Prints?

Franke: Das entspringt wahrscheinlich meiner

Sehnsucht nach Klarheit. Außerdem finde

ich, ein Uni-Teil bringt die Form besser zur

Geltung. Es gibt nur eine Ausnahme: Ich habe

einen sehr schönen Organza-Stoff entdeckt,

der eingewebte Ornamente hat.

Wo holen Sie sich die Inspiration für Ihre

Entwürfe?

Franke: Naja, manchmal ist es eine Anti-Inspiration.

Ich sehe etwas, was mir gar nicht

gefällt und überlege: Wie würde ich das machen?

Außerdem stelle ich seit Jahren auf

den Messen „Ambiente“ und „Tendence“ in

Frankfurt aus und auch auf der neuen Messe

für Angewandte Kunst und Design „Eunique“

in Karlsruhe. Das internationale Flair

und interessante Kontakte sind für mich ein

wichtiger Ansporn. Und einmal im Jahr besuche

ich meine Tochter, die in Kolumbien

lebt. Dort sind die Farben übermächtig, die

ganze Stimmung inspiriert mich. Vermutlich

ist meine aktuelle Kollektion deshalb so farbenprächtig.

Ihre Tochter Annelie Franke de Vergara ist

auch für die Inszenierung Ihrer Modefotos

zuständig. Wie arbeiten Sie zusammen?

Franke: Die meisten Shootings machen wir in

Bogotà. Annelie ist dort Professorin an der

Uni Los Andes und unterrichtet auch Fotografie.

Ich begebe mich sehr gern in ihre

Hand und weil wir total auf einer Linie liegen,

kann ich ihre Ideen sehr leicht akzeptieren.

Da habe ich großes Glück.


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kunstsinn

Diese Fotos sind wie Ihre Mode: klar, reduziert,

mit einfarbigen Hintergründen. Jetzt

aber haben Sie etwas ganz anderes gemacht


Franke: … Ja! Und das hat großen Spaß gemacht.

Erzählen Sie von dieser neuen Seite.

Franke: Es ist eher eine andere Seite, keine

neue. Ich habe im vergangenen Jahr zwei

Kleider aus Seide und Leinen wiedergefunden,

die ich vor etlichen Jahren entworfen

hatte. Indian-Summer-Stil, natürlich, ein

bisschen romantisch. Sie sind überhaupt

nicht aus der Zeit gefallen. Jetzt lege ich sie

neu auf.

Die Inszenierung ist diesmal eine völlig andere.

Franke: Das hat eine Vorgeschichte. Ich habe

eine Freundin, Christina Kinle. Sie modelt

regelmäßig und pflegt in ihrer Freizeit einen

wild-romantischen Garten mit einem verfallenen

Teehaus in Ruppertsberg. Bei einem

Besuch im letzten Spätsommer war ich fasziniert

von dieser Schönheit und dem besonderen

September-Licht und bekam Lust, meine

Mode einmal in die Natur zu versetzen. Das

passt in diesem Fall ja auch gut. Zeitgleich

habe ich einen älteren Fotoband entdeckt,

„Georgia O'Keeffe auf Ghost Ranch“, den ich

sehr inspirierend fand. Also haben wir ein

Shooting gemacht: Christina als Model, der

Fotograf Pietro Sutera und ich.

Ältere Models liegen im Trend …

Franke: Den Hessischen Staatspreis für das

Deutsche Kunsthandwerk, ja! Das hat natürlich

gutgetan und hat mir Aufwind gegeben,

meiner Linie treu zu bleiben. Diese andere Art

der Inszenierung meiner Mode war eine Ausnahme

und keine strategische Entscheidung.

Ich hab‘s einfach gemacht.

Interview: Ute Maag

Fotos: Annelie Franke deVergara, Pietro Sutera •

Zur Person

Interesse an Mode hatte Gabriele Franke

schon immer. Dennoch studierte sie zunächst

Soziologie und Bibliothekswissenschaften an

der Humboldt-Universität Berlin und arbeitete

bis 1984 als Diplom-Soziologin in der DDR.

1985 machte sie ihre Leidenschaft schließlich

zum Beruf und eröffnete eine eigene Textil-

Werkstatt in ihrer Heimat Brandenburg. Nach

der Wende zog sie zunächst nach Maxdorf,

2001 ließ sie sich mit ihrem Atelier für Modedesign

in Mannheim am Wasserturm nieder.

Hier entwirft und schneidert sie zeitlose,

leger-elegante Mode für Frauen aller Altersgruppen

und neuerdings auch Hemden für

Männer. Im vergangenen Herbst wurde sie mit

dem Hessischen Staatspreis für das Deutsche

Kunsthandwerk ausgezeichnet.

Weitere Informationen

www.gabrielefranke.com

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Telefonische Anmeldung unter

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Franke : … ja, aber häufig sind sie sehr zurechtgemacht.

Das wollte ich gerade nicht.

Ich wollte die natürliche Schönheit dieser

Frau zeigen. Sie ist auf den Fotos völlig ungeschminkt.

Beschäftigen Sie sich selbst mit dem Alter?

Franke: Natürlich. Ich werde älter, meine

Kunden werden älter, obwohl immer neue,

junge hinzukommen. Ich habe ein Kundenspektrum

von 25 bis 85. Dem Älterwerden

etwas Tolles abzugewinnen, ist mir ein Anliegen.

Deshalb: Keine Sorge, ich werde jetzt

nicht Old School! (lacht)

So war das auch nicht gemeint. Immerhin

haben Sie gerade eine hohe Auszeichnung

erhalten.

öffnungszeiten:

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kunstsinn | buch-tipps

cd-tipps | kunstsinn

Ein wunderbar erzählter Schelmenroman, ein fundiert recherchiertes Begleitbuch und

ein brillant fotografierter Bildband – die UBI BENE-Leseentdeckungen für das Frühjahr.

Ein Alters-Meisterwerk, das Debüt des Jahres und ein Tenor, der auch Wagner-

Skeptiker in seinen Bann schlägt – drei eindrucksvolle CDs zum Immer-Wieder-Hören.

Gut und Böse

Der Mann, der sich dem Leser als Joel Spazierer

vorstellt, ist ein Hochstapler, Verräter,

Lügner und Mörder, für den die Begriffe Gut

und Böse keine Bedeutung haben. Als nicht

ganz Vierjähriger bleibt er tagelang verlassen

in einer Budapester Wohnung zurück. Später

wird er zum Stricher und Drogendealer, weiter

trägt ihn das Leben mit wechselnden Identitäten

nach Mexiko und in die DDR, wo er den

Lehrstuhl für wissenschaftlichen Atheismus

innehat. Doch wer ist er wirklich?

Dem Österreicher Michael Köhlmeier ist auf

mehr als 600 Seiten ein grandioser Schelmenroman

gelungen, der den Leser mit der Frage

zurücklässt, ob er selbst noch weiß, was Gut

und Böse ist.

Michael Köhlmeier

Die Abenteuer des Joel Spazierer

Hanser 2013

Erfolg und Misserfolg

Das Fragezeichen ist berechtigt. „Eine Erfolgsgeschichte?“

nennen die Herausgeber im Untertitel

den Begleitband zum älteren Teil der

Wittelsbacher-Ausstellung, die ab September

in Mannheim zu sehen sein wird. 1214 übertrug

der Staufer Friedrich II. die Pfalzgrafschaft bei

Rhein an den bayerischen Herzog Ludwig I. und

seinen Sohn Otto II. Zahlreiche Autoren zeichnen

die Geschichte vom 13. bis zum Beginn des

16. Jahrhunderts nach.

Dramaturgisch geschickt, aber auch wissenschaftlich

begründet, endet das Buch mit der

desaströsen Niederlage Kurfürst Philipps im

Landshuter Erbfolgekrieg im Jahre 1504. Der

zweite Band zur Neuzeit erscheint im Sommer.

Jörg Peltzer u.a. (Hg.)

Die Wittelsbacher und

die Kurpfalz im Mittelalter

Schnell+Steiner 2013

Liebe und Leiden

„Etwas Unnennbares, etwas, das man begreifen

kann, ohne verstehen zu müssen.“ So charakterisiert

die Journalistin Gudrun Norbisrath

die Kunst der Tänzerin und Choreographin

Pina Bausch. Rund dreieinhalb Jahre nach deren

Tod ist eine umfassende Dokumentation zu

Leben und Werk der Gründerin des Wuppertaler

Tanztheaters erschienen.

Die Fotografin Ursula Kaufmann hat die Aufführungen

Pina Bauschs über viele Jahre begleitet.

Aus ihrem Fundus hat sie 380 Fotografien aus 40

Theaterstücken ausgewählt. Die Akribie dieser

Zusammenstellung und die hohe Qualität von

Druck und Gestaltung machen den schweren

Bildband zu einer Hommage an die Avantgardistin

des modernen Ausdruckstanzes.

Ursula Kaufmann

Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal

Edition Panorama 2012

Nick Cave & The Bad Seeds

Push The Sky Away

42 Minuten wie aus einem Guss: Das 15. Studioalbum

von Nick Cave & The Bad Seeds

zeigt, dass die Kombination aus dem inzwischen

55-jährigen düster-melancholischen

Frontmann und seinen Musikern auch nach

30 Jahren immer noch Songs für die Ewigkeit

erschaffen kann. Dabei haben die neun Stücke

keineswegs die explosive Energie, den Himmel

in die Luft zu jagen, wie noch zu Blixa Bargelds

Zeiten an der Seeds-Gitarre. Aber unter purer

streicherumflorter Schönheit wie in „We

Real Cool“ brodelt der Bass unheilschwanger

wie Höllenfeuer. Aus derlei Gegensätzen ziehen

die neun Songs trotz ihres beschaulichen

Tempos enorme Spannung. Die hält das Album

durchgängig reizvoll – obwohl es neben

den kommerziellen „Murder Ballads“ von 1996

wohl das einzige der Bad Seeds ist, das man

gefahrlos auch „nebenher“ laufen lassen kann.

Ein (Alters)Meisterwerk. (Rough Trade)

Jake Bugg

Jake Bugg

Jake Bugg scheint aus einer Zeitkapsel gefallen

zu sein. Er sieht aus wie der kleine, milchgesichtige

Bruder von Keith Richards um 1960

und singt wie der große von Bob Dylan zu Beginn

seiner Karriere, der sich dann in Donovan

verwandelt. Dabei ist der Songwriter aus Nottingham

Jahrgang 1994. Wer die 14 allesamt

selbst geschriebenen Songs auf seiner Albumpremiere

„Jake Bugg“ unvorbereitet hört,

käme nie auf die Idee, dass hier ein Teenager

am Werk ist - zu reif klingt die Stimme, zu versiert

ist das Fingerpicking auf der Gitarre, das

sogar extrem puristische Folkblues-Nummern

reif und authentisch klingen lässt. Aber der

junge Mann hat auch die Beatles und Oasis gehört,

was sich in vereinzeltem 60s-Pop-Geklingel

niederschlägt. Jetzt schon das Debüt des

Jahres. (Universal)

Kaufmann

Wagner

Als Wagnertenor, der so viel Bariton- und

überhaupt so viel typische Wagnerfarbe hat,

steht Jonas Kaufmann derzeit wohl weltweit

allein da. Dass der gebürtige Münchner Sunnyboy

dann auch noch äußerlich einiges vorzuweisen

hat, macht ihn zum Idealtypus der

Wagnerei. Die neue Scheibe mit Exzerpten

aus „Walküre“, „Siegfried“, „Rienzi“, „Tannhäuser“,

„Meistersinger“ und „Lohengrin“

sowie – was echten Seltenheitswert hat – den

Wesendonck-Liedern für Tenor stellt dies eindrucksvoll

unter Beweis. Kaufmann hat sogar

seine vielleicht einzige Schwäche, nämlich im

Piano etwas abgedeckt und mulmig zu klingen,

erfolgreich bekämpft. Und im Forte kann

ihm derzeit keiner das Wasser reichen. Der

Mann strahlt wie herrlich gerundeter Stahl.

Wunderbar. Überhaupt ist dieses Album dafür

gemacht, auch Wagner-Skeptiker zu überzeugen.

(Decca)

Texte: Ute Maag •

Texte: Stefan M. Dettlinger, Jörg-Peter Klotz •

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körpergefühl

Im Turnen gibt es – wie in vielen Sportarten

– eine Kleiderordnung. Anzüge für

Frauen müssen undurchsichtig sein, der

Halsausschnitt wird vorne von der Mitte

des Brustbeins, hinten von der unteren

Linie der Schulterblätter begrenzt, der Beinausschnitt

liegt zwischen Leistenbeuge und

einer Linie, die cirka zwei Zentimeter unterhalb

des Gesäßes verläuft. Verstöße werden mit

Punktabzügen bestraft. Soviel zum Schnitt. Was

das Design betrifft, so ist die Kleidung für National-

oder Landesmannschaften vom jeweiligen

Verband vorgeschrieben. Ein gewisses Mitspracherecht

haben Turnerinnen zwar, wenn es um

Vereinsanzüge geht, doch die Entscheidung, wie

ein Anzug aussieht, gründet meistens auf einem

Kompromiss. Nur in Einzelwettbewerben heißt

die Devise: Ich trage, was mir gefällt.

Wie viele ihrer Kolleginnen träumte auch die

Olympiasechste Elisabeth Seitz schon als junges

Mädchen von eigenen Entwürfen, vor drei

Jahren machte die zehnfache Deutsche Meisterin

und Vize-Europameisterin von 2010

dann Nägel mit Köpfen. „Ich hatte bis dahin

immer Anzüge aus den USA getragen. Aber

ihrWie

gefällt

es

Elisabeth „Eli“ Seitz ist auf dem besten Weg, eine Marke zu werden.

Nicht nur ein Flugelement am Barren ist nach ihr benannt. Neuerdings

trägt auch ein Wettkampfanzug ihren Namen. Sie hat ihn selbst

entworfen – neben täglichem Training und Abiturstress.

112 UBI BENE

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körpergefühl

„Ich habe

es lieber gemütlich

und bequem“

die waren teuer und die Lieferzeit war lang.

Dann entdeckte ich auf der Homepage des

Herstellers Christian Moreau die Möglichkeit,

eigene Muster und Farbzusammenstellungen

zu wählen. Für die Deutschen Meisterschaften

2011 habe ich meinen ersten eigenen Anzug

entworfen, für 2012 dann einen weiteren.“

Dass dieses Modell im Herbst dann sogar unter

ihrem Namen verkauft werden würde, damit

hätte die 19-Jährige von der TG Mannheim

nicht gerechnet. „Es wurde als Sondermodell

vorgestellt. Soweit ich weiß, wird jede Bestellung

extra produziert.“ Die Verkaufszahlen

kennt die Abiturientin des Ludwig-Frank-

Gymnasiums nicht, und dass sie möglicherweise

finanziell profitiert, spielt keine Rolle. „Als

ich gefragt wurde, ob ich einverstanden bin,

ging es mir eher darum, dass ein Modell unter

dem Namen Elisabeth Seitz angeboten wird.“

Hochgeschlossen

geht gar nicht

Bis es fertig war, dauerte es einige Stunden.

„Der erste Entwurf geht normalerweise schnell,

braucht etwa 15 Minuten. Aber ich probiere

dann noch sehr viel aus, bis mir etwas rundum

gefällt.“ Ein Kriterium ist „viel Glitzer, der von

allen Seiten zu sehen sein muss“. Lange Arme

müssen sein, weil sie „besser wirken, eleganter

sind“. Was den Ausschnitt betrifft, ist sie eher

offen. „Nur hochgeschlossen geht gar nicht! Ich

ziehe auch keine Rollis an.“ Als Stoff zieht Eli

Lycra dem Samt vor, der Look darf gerne extravagant

sein. „Entweder wähle ich ein auffälliges

Muster, dann halte ich mich bei den Farben

zurück, oder ich greife zu einem schlichten

Design, spiele dann aber mit ungewöhnlichen

Farbkombinationen.“ Wie beim Modell 2012.

„Ich war sehr gespannt, wie es live aussehen

würde und war positiv überrascht. Die Kombi

aus Blau, Weiß und Orange wirkt so, wie ich es

mir vorgestellt habe: bunt, knallig, frisch und

mutig.“ Für den perfekten Sitz greift Seitz zu

einem Trick. „Wer, wie ich, keine engen Gummis

mag, der klebt sich den Stoff an die Haut.

Mit einem Kleber, der auch für medizinische

Strümpfe verwendet wird. Ihn gibt es in Form

von Spray oder als eine Art Deo-Roller.“

Das Abitur hat

Vorrang

Auch für das Training im Mannheimer Leistungszentrum,

wo sie zwischen 24 und 30 Stunden

pro Woche verbringt, hat sie zwei eigene

Entwürfe. „Doch da habe ich es lieber gemütlich

und bequem.“ Das heißt, Kombinationen

aus verschiedenen Stoffen kommen nicht in

Frage, denn „die Nähte stören, das Tragegefühl

ist da an jeder Stelle anders“. Und die Anzüge

sind allesamt ärmellos. „Sie sind schwarz, ziemlich

schlicht, aber mit farbigen Streifen. Beim

einen Pink-Grün, beim anderen Blau-Orange.“

Für die Deutschen Meisterschaften 2013, die

während des internationalen Deutschen Turnfestes

in der Metropolregion Rhein-Neckar stattfinden,

würde sie nur zu gerne wieder ein neues

Seitz-Modell tragen, doch derzeit hat das Abitur

absoluten Vorrang. „Ich weiß nicht, ob die Zeit

reicht, denn die schriftlichen Prüfungen sind

erst kurz vor den Titelkämpfen. Ich habe 2012

alles getan, um mein großes Ziel Olympia zu erreichen,

wusste, dass ich viel Schule versäume.

Jetzt tue ich alles, um auch ein gutes Abitur zu

machen – und muss eben sehr viel nachholen,

habe mein Training auf 24 Wochenstunden

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körpergefühl

etwas Großes gibt. Und diesmal sogar bei uns.“

Obwohl Elisabeth Seitz einen großen Teil ihres

Lebens in Turnkleidung verbringt und auch sehr

gerne Jogginganzüge trägt, bezeichnet sie sich als

modischen Typ. „Aber ich bin selten topgestylt.

Wenn ich chic angezogen sein will, dann mag ich

es sportlich-chic: also eine schöne Hose, hohe

Schuhe und ein schlichtes Oberteil.“ Ab und

zu schlüpft sie auch in einen Rock oder in ein

Abendkleid. Zuletzt bei der Sportlerwahl im Dezember

in Baden-Baden. „Ich war diesmal eigentlich

gar nicht eingeladen, erhielt erst kurzfristig

zwei Karten. Ich habe dann vor Ort erfahren, dass

der siebenmalige Kunstradfahrer David Schnabel,

den ich 2011 in Baden-Baden kennenlernte,

mir zwei Karten überlassen hat, die er in einem

Gewinnspiel gewonnen hat. Er machte mit, weil

er nicht glaubte, im Olympiajahr eingeladen zu

werden und hatte plötzlich vier Karten.“ Eli trug

übrigens dieselbe schwarze Robe wie das Jahr

zuvor. „Ich finde sie immer noch sehr schön. Außerdem

habe ich es nicht leicht, etwas Passendes

zu finden. Meine Schultern sind halt etwas breit.

Ich vermeide alles, was den Rücken betont.“

Deutsches Turnfest

Das Internationale Deutsche Turnfest findet

vom 18. bis 25. Mai in der Metropolregion

Rhein-Neckar statt. Es ist die größte

Wettkampf- und Breitensportveranstaltung

der Welt. Erwartet werden 80.000 aktive

Teilnehmer. Um die Oberzentren Mannheim,

Ludwigshafen und Heidelberg herum

werden in 18 weiteren Orten in Nordbaden,

Rheinland-Pfalz und Südhessen Deutsche

Meisterschaften, Pokal- und Turnfestwettbewerbe

in 25 zum Turnen gehörenden

Sportarten ausgetragen. Zahlreiche über

die Städte verteilte Mitmachangebote richten

sich auch an Besucher.

Zentrale ist das Maimarktgelände in Mannheim,

wo auch die Turnfestmesse aufgebaut

wird. Die Maimarkthalle ist Schauplatz der

Deutschen Titelkämpfe, in der SAP-Arena

und der Friedrich-Ebert-Halle Ludwigshafen

finden die großen Abendveranstaltungen

statt. Die Mannheimer Augustaanlage wird

zur Turnfestmeile.

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Funktionales Design, ungewöhnliche Farbkombination: Der Anzug,

den Turnerin Eli Seitz selbst entworfen hat, trägt ihren Namen.

reduziert. Aber das ist okay, denn meine Lebenszukunft

ist nicht der Sport, sondern der Beruf

und dafür brauche ich einen guten Abschluss.“

Ihr Stil:

sportlich-chic

Zurzeit steht ein Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft

hoch im Kurs. „Ich

will aber auch weiterturnen und habe in Claudia

(Rödinger-Schunk, Anm. d. Red.) eine tolle

Trainerin. Zum Glück ist der Studiengang in

Mannheim möglich, denn ich spiele schon mit

dem Gedanken an die Olympischen Spiele in

Rio 2016. Ich würde London 2012 zu gerne noch

einmal erleben.“ Müsste sie ihren Sport aufgeben,

„dann könnte ich mir gut vorstellen, wo ganz

anders zu studieren. Aber nur dann.“

Doch der sportliche Fokus richtet sich zunächst

auf die deutschen Titelkämpfe im Mai, bei denen

sie trotz allen schulischen Stresses wieder gut

sein will. „Ich war schon zweimal bei einem Turnfest,

2009 in Frankfurt und 2005 in Berlin. Da

nahm ich erstmals an Deutschen Jugendmeisterschaften

teil. Es waren immer tolle Erlebnisse.

So viele Menschen haben Spaß, machen tolle

Stimmung und sind glücklich. Schön, dass es so

Text: Sibylle Dornseiff

Weitere Informartionen

www.turnfest.de

Zur Person

Fotos: Alexander Grüber •

Elisabeth Seitz wurde am 4. November

1993 in Heidelberg geboren, lebt in Altlußheim,

ist Abiturientin am Mannheimer

Ludwig-Frank-Gymnasium und startet für

die TG Mannheim. Sie begann 2000 mit

dem Turnen, ihre Heimtrainerin ist Claudia

Rödinger-Schunk, mit der sie den

„Seitz“ entwickelte, ein Flugelement am

Barren vom unteren zum oberen Holm

mit einer ganzen Längsachsendrehung.

Der „Seitz“ wurde im Januar 2012 in den

internationalen Code de Pointage aufgenommen,

erstmals seit 26 Jahren wurde

damit ein nach einer deutschen Turnerin

benanntes Element anerkannt.

Seitz ist zehnfache Deutsche Meisterin, sie

ist Spezialistin für den Mehrkampf und den

Barren. 2011 gewann sie bei den Europameisterschaften

im Vierkampf Silber. Als

erste Mannheimer Turnerin qualifizierte

sie sich für Olympische Spiele, in London

2012 wurde sie Zehnte im Mehrkampf und

Sechste am Barren. Im Weltcup und in der

Weltrangliste (Mehrkampf) liegt sie derzeit

auf Platz zwei.

Veranstaltungshöhepunkte (kartenpflichtig):

DM Geräteturnen – u.a. mit Eli Seitz:

19. bis 22. Mai, Maimarkthalle

Turnfestgala:

19./20. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena

TuJu-Stars Bundesfinale:

21. Mai, 20 Uhr Friedrich-Ebert-Halle

Ludwigshafen

Japanese Gymnastic and Culture Night:

21. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena

Gala „Rendezvous der Besten“:

22. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena

DM Rhythmische Sportgymnastik/Gruppe:

23. Mai, 19.30 Uhr, Maimarkthalle

Stadiongala/Abschlussfeier:

24. Mai, 15 und 20 Uhr, Carl-Benz-Stadion

Mannheim

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körpergefühl

Wer sich neue Laufkleidung anschafft, hat meist viele Wünsche

auf einmal: Sie sollte einen Schutz gegen Schnee, Regen,

Wind und Kälte bieten, atmungsaktiv sein und so das hauseigene

Thermomanagement des Körpers unterstützen. Dabei sollte sie leicht,

bequem und praktisch sein. Gut aussehen muss sie sowieso. Funktionalität

und Ästhetik aus einem Guss: für Hersteller eine sportliche Herausforderung.

Wer neben optischen und pragmatischen Ansprüchen auch noch ethische

Maßstäbe anlegt, steht schnell vor einem ziemlich kleinen Regal. Doch

es gibt sie, die Produzenten von professioneller und nachhaltig gefertigter

Bewegungs-Software. Auch in der Metropolregion Rhein-Neckar.

„Laufbekleidung muss können, was der Läufer will“, weiß André Kossmann

aus eigener Erfahrung. Der gebürtige Regensburger hat in Mannheim BWL

studiert. Und er ist gelaufen. Viel gelaufen. Erst in Ludwigshafen, dann bei

den Stuttgarter Kickers, später beim TV Mannheim-Rheinau. Bis zu zwölf

Mal die Woche. Seine Bestzeit auf der Marathon-Distanz beträgt zwei Stunden,

25 Minuten und 32 Sekunden. Nach dem Studium hat Kossmann seine

Top-Leistungen ins Business verlegt. Die Motivation hat sich verändert

– statt Zeiten zählen Qualität und Innovation.

Ästhetik & Laserzentrum

Dermatologische

Laserbehandlung

● Besenreiser, Äderchen

● Störende Warzen, Knötchen

● Altersflecken

● Narben u. Falten, Thermage

● Dauerhafte Laser-

Haarentfernung

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BEWEGUNGS

Freiheit

Wenn’s heiSS wird, springt die natürliche Kühlung an: Schwitzen ist eine

regulierende Gegenreaktion auf körperliche Bewegung. Beim Sport kann es

zwischen der ersten und zweiten Haut unangenehm stickig werden. Hier

kommen moderne Hightech-Hüllen ins Spiel, die den persönlichen

Klimawandel gekonnt ausbalancieren können.

Kossmann: Alles passiert

in Deutschland

Schlicht und einfach „Kossmann“ heißt die Marke, mit der er sich Anfang

2010 selbstständig gemacht hat. Im Alter von 50 Jahren. Die man ihm

aber nicht ansieht. Nach jahrelangen Erfahrungen in der Branche, unter

anderem mit eigenen Laufläden in Mannheim und Stuttgart, wagt er

von St.Leon-Rot aus den Sprung in einen heiß umkämpften Markt. Vom

Startschuss an setzt er auf Laufkleidung made in Germany. Alles passiert

in Deutschland, vom ersten Entwurf bis zum letzten Reißverschluss. Zuvor

hatte er als Produktmanager bei Zewa gearbeitet. Von den Blümchen

auf den Küchenrollen wechselte André Kossmann zu Membran-Jacken und

Sport-Tech-Tights. Die überschaubare Kollektion zeigt eine durchweg klare

Linie. Puristisches Design paart sich mit elementarer Funktionalität und

maximaler Qualität. Schnörkellose Hüllen für ambitionierte Läufer, die eine

optimale Leistung, elegante Optik und lange Lebensdauer wollen. Statt billig

zusammengenähter Stöffchen aus dem asiatischen Raum konzentriert

sich Kossmann auf geprüfte Qualität und konsequente Materialtransparenz.

Die Zulieferer kommen aus Deutschland und Westeuropa. Sämtliche Stoffe

sind Ökotex-zertifiziert. Etwa 50 Händler verkaufen die Kossmann-Lauftextilien

deutschlandweit.

Produziert wird nahe Chemnitz. „Nachhaltigkeit ist ein zentrales Unternehmenscredo“,

betont der Unternehmer, der heute „nur noch“ fünf bis sechs

Mal die Woche laufen geht. Den Spaß an der Bewegung will er auch seinen

Kunden vermitteln. Der ehemalige Leistungssportler protzt nicht mit

vermeintlich wichtigen Gimmicks, sondern liefert schöne und sehr gute

Kleidung, die lange hält. „Wer sich eine Laufjacke für 200 Euro kauft, der

will sie länger als eine Saison tragen.“ Zwei Mal im Jahr wird die Kollektion

erfrischt: Sommer und Winter. Neben neuen Produkten kommen dezente

farbliche Veränderungen. Außer dem konstanten Schwarz gibt es meist nur

vier, fünf verschiedene Farben. Das macht die Kleidung ebenso geradlinig

wie kombinationsstark. Die Designs wechseln nur alle zwei Jahre. Rund 25

Stücke umfasst das Sortiment. Tops und Tights, Jacken und Mützen. Alles

nüchtern, pur und ohne Schnickschnack. Damit man auch in voller Bewegung

eine gute Figur macht.

Auch Michael Schneider und die Geschwister Till und Florian Backfisch

sind begeisterte Sportler und waren viele Jahre lang im Leistungssport aktiv.

Drei bewegungsfrohe Kinder der Region. Bei ihren regelmäßigen


Dermatologische

Gesicht- und

Körperbehandlung

● Peelings, TCA, ACE

● Cellulite-Behandlung

● Fettwegspritze

● Radiofrequenztherapie

● Mesotherapie

● Akne-Rosacea-Therapie

● Faltenbehandlung und

Prävention

● Botox, Hyaluronsäure

und andere Filler,

Augenringe

● Lippenformung, Augmentation

● Lidstraffungen, Schlupflider,

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Dr. med. Ursula E. Kisiel

Hautärztin - Allergologie

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körpergefühl

Treffen im Fitnessstudio haben sie nicht nur gemeinsam trainiert, sondern

auch an einer außergewöhnlichen Geschäftsidee getüftelt: Spezielle Sportkleidung,

die die Leistung eines Athleten unterstützt oder sogar steigern

kann. Daraus entstand das Label „Entorch by Cameron Three“ mit Sitz in

Hockenheim. Im Dialog mit befreundeten Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern

hat das Trio muskuläre Wirkungslinien am Körper definiert

und in ein Shirt integriert. Das Ergebnis: ein starker Kompressionseffekt,

der dem Körper Stabilität verleiht, ohne die Beweglichkeit einzuschränken.

Das Verletzungsrisiko wird reduziert und die Regenerationsphase optimiert.

Entorch: positives Feedback

von Adlern und Löwen

Professionelles Feedback erhalten die Jungunternehmer unter anderem

von den Handballprofis der Rhein-Neckar-Löwen und den Mannheimer

Adlern. Löwen-Spieler Uwe Gensheimer hat sogar direkt an der Entwicklung

dieser dünnen und nahtlosen Textilstütze mitgewirkt. „Das Feedback

der Profis hat uns enorm unterstützt“, so der Mittdreißiger Michael

Schneider. Regelmäßig berichten die Leistungssportler über ihre Erfahrungen

mit den Performance-Shirts. Von Sportlern für Sportler: Eine wertvollere

Rückkopplung ist nicht möglich. Die Produkte sind unter realen

Trainings- und Wettkampfbedingungen höchsten Belastungen ausgesetzt.

Der Sportwissenschaftler Till Backfisch (32) erläutert die Funktionsweise:

Die stützende zweite Haut verbessert die Blutzirkulation in den Muskeln

und versorgt diese mit möglichst viel Sauerstoff. Das führt zu einer

spürbaren Leistungssteigerung. Das Start-up-Unternehmen orientiert sich

an der medizinischen Kompressionsklasse 1, was zu einer nachweisbaren

Wirksamkeit führt. „Wir konnten orthopädische Technik in den aktiven

Sport übertragen“, kommentiert Backfisch das Alleinstellungsmerkmal des

Labels. Die Fackel assoziiert den olympischen Geist. Und die flammende

Leidenschaft der Macher für ihr Produkt.

Die Bekleidung kann noch mehr. Sie reguliert das Betriebsklima des Körpers,

indem die Feuchtigkeit direkt in die äußere Hülle der Textilie abtransportiert

wird und dort verdunsten kann. Das passiert über ein zweilagiges

Polyamid-Polypropylen-Gemisch, dessen innere Schicht keine Flüssigkeit

aufnimmt. Der Effekt ist ein permanentes Trockenheitsgefühl durch ein

eingespieltes Feuchtigkeitsmanagement – High-tech auf der Haut. „Ein

optimales Tragegefühl“, versichert Florian Backfisch, Diplom-Physiker,

Volkswirt und Mitbegründer der GmbH. Das junge, innovative Sportlabel

aus Hockenheim produziert ausschließlich in Deutschland und nach allerhöchsten

Standards. Shirts und Pants für ambitionierte und professionelle

Sportler, die einen Dreiklang aus optimaler Funktionalität, kompromissloser

Qualität und schlankem Design zu schätzen wissen. „Wir wollen Höchstleistungen

auch in der Sportbekleidung“, sagt Till Backfisch, der mit seinem

Team im vergangenen Jahr einen Online-Store gestartet hat. Die Premium-

Kollektion ist noch im Aufbau. Entorch ist hoch eingestiegen und will in

der Branche mit Kraft, Ausdauer und guten Ideen neue Akzente setzen. Der

Startschuss ist gerade erst erfolgt. Der Bewegungsdrang ungebrochen.

Weitere Informationen

www.andrekossmann.com

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Text: Thomas Tritsch •

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war gestern!

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eisefreude

Le

soleil

se

lève

Ein schlechter Ruf verpflichtet,

sagten sich Marseilles Verantwortliche

und nahmen viel Geld in die

Hand, um der Stadt ein neues Image

zu verpassen. Das Jahr 2013 soll

allen zeigen, was aus der einst abgetakelten

Hafenstadt geworden ist.

Denn da ist Marseille europäische

Kulturhauptstadt.

122 UBI BENE

UBI BENE 123


eisefreude

Die mächtigen Türme der Basilika St. Victor sind ebenso beeindruckend wie

die Kuppel der Charité, die vom Architekten Pierre Puget geplant wurde.

Die Marseiller haben eine ganz

prominente Schutzpatronin. Sie

ist elf Meter hoch, sechzehn

Tonnen schwer, innen Kupfer, außen Gold. Es

ist Maria mit dem Jesuskind, die von der Turmspitze

der Kirche „Notre Dame de la Garde“

auf Marseille hinunterschaut. Ob sie mit dem,

was sie zu ihren Füßen sieht, zufrieden ist? Die

Betonwohnblöcke, die einförmig langweiligen

Hochhäuser, die das Stadtbild zu ersticken drohen,

werden ihr nicht besonders gefallen. Wahrscheinlich

auch nicht der Riesenturm, der von

überall zu sehen ist. Dass er von der Architektin

Zara Hadid gebaut wurde, beeindruckt die

Madonna sicherlich nicht sonderlich. Für ihr

ästhetisches Empfinden, das im 19. Jahrhundert

geprägt wurde, ist er zu grau, zu wuchtig

und nimmt sich zu wichtig. Die goldene Dame

ist jedoch darüber informiert, dass diese Art

von Architektur „in“ und jede Stadt davon infiziert

ist. Der Blick auf die Altstadt, die sich

rund um die Hafenanlage zieht, gefällt ihr bestimmt

besser. Die roten Ziegeldächer strahlen

Geborgenheit und Wärme aus, von wuchtigen

Festungen gegen jetzt nicht mehr existierende

Feinde beschützt. Im Hafen liegen Segler, Containerschiffe,

Kreuzfahrtschiffe. Das macht die

Schutzpatronin zufrieden. Zufrieden, weil sie

sieht, dass das Geschäft im Hafen wieder floriert,

dass sich einiges da unten zu ihren Füßen

tut und sich die Marseiller aus der „misère“, die

die Stadt jahrzehntelang im Griff hatte, befreien.

Zufrieden lässt sie den Blick über das Meer

schweifen, das vertraulich und fast zahm dahinplätschert.

Spezifischer Charme

und pralles Leben

Mit Paukenschlag, Glockengeläut und Riesenfeuerwerk

wurde das – fast – neue „Marseille

2013“ am 12. Januar begrüßt. Erwartungen und

Neugier sind groß. Doch auch ohne die angekündigten

Attraktionen ist und war Marseille

immer schon eine interessante Stadt. Nur hat

das bisher niemanden interessiert. Abseits vom

Kulturstress für Marseille 2013, in den bürgerlichen

Vierteln rund um die Oper, den

124 UBI BENE

UBI BENE 125


eisefreude

Elf Meter hoch, sechzehn Tonnen

schwer: Von der Turmspitze der

Kirche „Notre Dame de la Garde“

schaut die Schutzpatronin Maria

auf die Stadt.

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Cours Julien oder im Panier, entwickelt die

Stadt ihren spezifischen Charme. Hier wird

plurale Kultur nicht gepredigt, sondern schon

seit Langem gelebt. Nicht immer ganz freiwillig.

Denn Marseille war 1962, im Jahr der Unabhängigkeit

Algeriens, das Ziel aller „pieds noirs“,

wie die Expatriierten genannt werden. Dass

die meisten blieben, hat zu manchen Schwierigkeiten

geführt. Mit den Zuwanderern aus

Tunesien, Marokko und anderen afrikanischen

Staaten wurde die Situation immer kritischer.

Marseilles Ruf als gefährliche Stadt, in der man

seines Lebens nicht sicher ist, war einbetoniert.

Doch heute, fünfzig Jahre später, scheint sich

die Lage entspannt zu haben. Zwar berichten

Taxifahrer von gefährlichen Situationen in

den Randvierteln, aber in den alten „quartiers“

des Zentrums rund um den Cours Julien zum

Beispiel hat sich das Leben zwischen den Zugewanderten

und den Einheimischen eingespielt.

Da schaukelt ein blitzblondes Mädchen

mit einer farbigen Freundin höher und höher.

Sie krähen vor Vergnügen, Locken und Zöpfe

fliegen. Da duftet die Rue Bussy L’ Indien doch

tatsächlich nach indischen Aromen, um die

Ecke strömt aus dem Bistro „Mina“ der Geruch

von afrikanischen Gewürzen. Hier kocht Mina

Rouabah-Roux, die Berberin aus Algerien, nach

Rezepten ihrer Großmutter. Ihre „pastilla“, eine

Minitajine im Backteig, gefüllt mit Zwetschgen,

Huhn, Ei, Maroni und Rosinen, ist bei kleinen

und großen Gästen so beliebt, dass zu Mittag

kein Tisch frei bleibt. Wie ein Zitat aus der Vergangenheit

mutet die „Savonnerie de la Licorne“

an, wo im Hinterzimmer Seifen mit Honig

oder Olivenöl in den verschiedensten Formen

und Farben noch händisch produziert werden.

Ein paar Schritte weiter stellt Alain Le Gouic

Gitarren und Mandolinen her. Still versunken in

seine Arbeit sitzt er in seinem mit Instrumenten

bis zum Plafond voll gestopften Geschäft.

Rund um die Oper

spielt ein Theaterstück

Im Nachbarbezirk Belsunce ist Afrika zu Hause.

Da sitzen, wie zu einem Bild gefügt, dicke,

schwarze Mamis. In den weiten Kleidern und

mit den phantasievollen Kopfbedeckungen aus

afrikanischen Waxstoffen fallen sie nicht sonderlich

auf. Es ist ihre Tracht, ihre Mode, die

zum Straßenbild gehört. Sie haben auf dem

nahen Markt eingekauft, wo man ihre Sprache

spricht und sie Produkte aus ihrer Heimat bekommen.

Jetzt sitzen sie im Straßencafé. Der

um sie brausende Verkehr stört sie nicht. Sie haben

Zeit. Vielleicht werden sie am Abend noch

immer da sein.

Im Viertel rund um die Oper spielt ein anderes

Theaterstück: In den Straßen herrscht ein

fröhlicher Mix aus hipper Mode, bürgerlichen

Fassaden und frustrierten Damen aus dem Rotlicht.

Diese stöckeln gelangweilt in ihren High

Heels und minikurzen Röckchen über das Katzenkopfpflaster.

Aufsehen erregen sie schon

lange nicht mehr. Auch nicht bei den mit Einkaufstüten

beschwerten Madames. Die haben

nur Augen für die Modeboutiquen, die sich in

der Rue de Paradis aneinanderreihen.

Im Le Panier, dem allerältesten Viertel Marseilles,

hat sich das Leben anders entwickelt. Wo

einst die Armen der Armen in eng aneinan-

Frühlings-

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UBI BENE 127


eisefreude

der geklebten vier- und mehrstöckigen Häusern

ohne Licht und Wasser lebten, da ziehen jetzt

Künstler und Kunsthandwerker ein und verleihen

dem Panier einen Hauch von Bohème. Obwohl

auch schon einige Spekulanten mit dem

Viertel liebäugeln, hat es seinen Dorfcharakter

bewahrt. Kleine Plätze, auf denen Kinder spielen

und Mütter stricken, Läden, in denen Kunst

(oder was für Kunst gehalten wird) verkauft

wird, dunkle Cafés und die bei den Marseillern

beliebten Schokoläden bestimmen den Charakter.

Mit dem Flair von künstlerischer Unbekümmertheit

– da schwingt sich mitten in der Gasse

eine junge Athletin auf dem Stiegengeländer

zum Handstand auf, die Vorbeigehenden klatschen,

da malt ein recht begabter Straßenmaler

die Figur eines Mädchens als Trompe-l’oeil an

die Hausmauer – zieht Le Panier Touristen an.

Viele kommen auch, um die „Vieille Charité“ zu

besuchen. Von dem Barockarchitekten Pierre

Puget als Armenhospiz erbaut, wurde der mächtige

Bau 1962 zu einem interessanten Museumskomplex

umgebaut, dessen ägyptische, afrikanische

und mediterrane Kunstsammlung zum

Besten auf diesem Gebiet gehört. Ungeachtet

des wohl durchdachten Kulturhauptstadtprogramms

hatte Marseille immer schon das älteste

Theater der Welt zu bieten: das bunte und pralle

Leben in den Straßen.

Man isst ausgezeichnet mitten zwischen Büchern,

die man auch kaufen kann. Der Cours

d’ Estienne ist der Platz mit der größten Restaurantdichte.

Mina Kouk

21, rue Fontange

Algerische Gerichte nach Rezepten von Minas

Großmutter. Beliebt bei Müttern mit Kindern.

Fröhliches Ambiente.

Reiseführer

Klaus Simon: Marseille, Dumont direkt 2011

Gut recherchiert, doch der Autor neigt ein

wenig zur Verklärung.

Extratipp

Eine halbe Autostunde von Marseille entfernt

liegt das ehemalige Fischerdorf Cassis, von

den berühmten „Calanques“, wie die steil zum

Meer abfallenden Felswände heißen, und Weinbergen

eingeschlossen. In den bunten Häusern

am Hafen locken zahlreiche Restaurants und

Cafés. Bootsfahrten täglich mehrmals zu den

Calanques – so der Wind es zulässt.

Auskünfte und Websites


Alles andere als

eintönig...

...seit 25 Jahren


arthea

Text und Fotos: Silvia Matras •

Allgemeine Auskünfte bei Atout France,

Frankfurt am Main

info.de@rendezvousenfrance.com,

www.rendezvousenfrance.com

INFOS UND TIPPS

Wohnen

Le Ryad

16, rue Sénac, www.leryad.fr

Kleines, zentral gelegenes und ruhiges Hotel

im typischen marokkanischen Ryadstil.

Zu Marseille

www.tourismepaca.fr

www.visitprovence.com/de

www.marseille-tourisme.com/al

Zu „Marseille – Provence 2013“ –

Kulturhauptstadt

(In sieben Städten rund um

Marseille wird mitgefeiert)

www.mp2013.fr

Gabi Streile

Grüner Garten

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Hotel Carré

6, rue Beauvau,

www.hotel-vieux-port-marseille.com

Direkt am Hafen, fröhliches Design.

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Elegantes Businesshotel am „Vieux Port“.

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Les Arcenaulx

25, Cours Honoré d’Estienne d’ Orves

Einige Highlights, auf die man

neugierig sein darf:

Ausstellungen

Rodin, L’ombre de l’Antique, Arles, April bis Juli

De Van Gogh à Bonnard, Marseille, Mitte Juni

bis Mitte Oktober

Eröffnung des „Musée des Civilisations de

L’Europe et de La Mediterranée“ Ende Mai

Transhumance – 17. Mai bis 9. Juni

Eine der aufregendsten Aktivitäten: Hirten treiben

ihre Herden über die Alpes de Provence

und treffen in Marseille zusammen.

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128 UBI BENE

UBI BENE 129


eisefreude

Im späten schrägen Goldlicht steht

Das Volk der Häuser still durchglüht,

In kostbar tiefen Farben blüht

Sein Feierabend wie Gebet.

Der

Zauberhügel

Einst war die stattliche Herberge nahe Lugano ein Sanatorium für Lungenkranke,

dann Ruinierten die Nationalsozialisten ihren Ruf und sie verfiel. Dem Engagement

einer Tessiner Unternehmerfamilie ist es zu danken, dass das frühere „Deutsche Haus“

seine Vergangenheit abgestreift hat und heute mehr Grandezza ausstrahlt als je zuvor –

als Resort Collina d’Oro mit einem ganz besonderen Wellnesskonzept.

Im Jahr 1930 notierte der Literatur-Nobelpreisträger

Hermann Hesse: „Mir das Leben

leicht und bequem zu machen, habe

ich leider niemals verstanden. Eine Kunst aber

ist mir immer zu Gebote gestanden: die Kunst,

schön zu wohnen. (...) Nie aber habe ich so

schön gewohnt wie im Tessin.“* Die „charakteristische,

große, weite Landschaft“, die sich

vor seinen Fenstern auftat, hat der Schriftsteller

nicht nur in zahlreichen Gedichten, Novellen

und Aufzeichnungen gepriesen, sondern auch

in rund 3.000 Aquarellen festgehalten. Einige

von ihnen, und auch sein Arbeitszimmer mit der

alten Schreibmaschine und zahlreichen Korrespondenzen,

die der Autor penibel geführt und

archiviert hat, sind im Museo Hermann Hesse

in der Torre Camuzzi in Montagnola zu besichtigen.

Nach dem Ersten Weltkrieg war das Dörfchen

südlich von Lugano zu seiner Wahlheimat

geworden. Mehr als 40 Jahre blieb er, auf dem

kleinen Friedhof St. Abbondio ist er begraben.

In unmittelbarer Nachbarschaft, nur einen gemütlichen

Spaziergang entfernt, hat im vergangenen

Herbst ein außergewöhnliches Wellness-

Hotel eröffnet. Es steht in vollkommener Ruhe

und Abgeschiedenheit am Ortsrand von Agra,

hoch über dem Lago di Lugano auf dem Collina

d’Oro, dem Goldhügel, der ihm auch seinen

Namen gab. Auf 650 Metern über Meereshöhe

schweift der Blick über die von Hesse gerühmte

„charakteristische, große, weite Landschaft“. Die

belebte schweizerisch-italienische Grenzstadt,

die den grünen Hängen am See mit den Jahren

immer mehr Natur geraubt hat, ist nur acht Kilometer

entfernt und scheint doch unendlich

weit weg. Nicht nur die 46 Zimmer und Suiten,

sondern auch weitere 40 vollausgestattete Luxusapartments,

die zur Miete oder zum Verkauf angeboten

werden, bieten alle Annehmlichkeiten.

Und das großzügige Spa will nicht nur ein Refugium

der Entspannung sein, sondern soll nach

dem Willen der Betreiber zu einem der führenden

Well-Aging-Zentren Europas werden. „Wer

hierher kommt, zieht den Stecker und taucht in

eine neue Welt ein. Hier stehen Gesundheit und

Wohlbefinden, vor allem in der zweiten Lebenshälfte,

im Mittelpunkt“, erklärt Silvio Tarchini.

Ambitioniertes

Well-Aging-Konzept

Der 69-jährige Patriarch einer Tessiner Unternehmerfamilie

hatte das stattliche Anwesen mit

25 Hektar Land 2004 gekauft und seinen mehr

als 40 Jahre währenden Verfallsprozess beendet.

Gebaut worden war es Anfang des 20. Jahrhunderts

als Sanatorium für Lungenkranke. In den

20er Jahren kurten Erich Kästner und Gerhard

Hauptmann in dem Ableger des Davoser „Zauberbergs“,

der Chirurg Ferdinand Sauerbruch

führte Operationen durch. Auch Hermann Hesse

war viele Male als Gast kultureller Veranstaltungen

zu Besuch. Doch als der Chefarzt Hanns

Alexander sich als glühender Anhänger der Nationalsozialisten

entpuppte und jüdischen Patienten

die Aufnahme verweigerte, mied nicht

nur Hesse das „Deutsche Haus“. Nach dem

Ende des Zweiten Weltkriegs blieb der Ruf des

Sanatoriums ruiniert. 1963 wurde es geschlossen

und verrottete.

Vom einstigen Kurhaus steht heute nur noch das

Fundament. Tarchini hat die alten Mauern niederreißen

und, zum Teil mit dem Originalmaterial,

wieder aufbauen lassen. Das Collina d’Oro

ist das erste Hotelprojekt des Immobilienmagnaten,

der mit seinen drei Töchtern unter anderem

die Foxtown-Factory-Outlets in Mendrisio und

Shanghai betreibt. Nicht alles lief planmäßig,

doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch

wenn die Außenanlagen erst in diesem Frühjahr

ihren letzten Schliff erhalten können.

Vor allem das ambitionierte Well-Aging-Konzept

macht das Resort zu einer erstklassigen Wellness-Destination.

Verantwortliche Ärztin ist Dr.

Heidi Wolf Pagani. Die erfolgreiche Zürcher

Neurologin, die in Lugano niedergelassen ist,

weiß als „Best Agerin“ genau, wovon sie spricht,

wenn sie ihre Ziele lebhaft und mit viel Fachwissen

erläutert: „Mein Credo ist: Mens sana

in corpore sano. Ich möchte jedem Men-

Eins lehnt dem andern innig an,

Verschwistert wachsen sie am Hang,

Einfach und alt wie ein Gesang,

Den keiner lernt und jeder kann.

Gemäuer, Tünche, Dächer schief,

Armut und Stolz, Verfall und Glück,

Sie strahlen zärtlich, sanft und tief

Dem Tage seine Glut zurück.

Häuser

am Abend

Hermann Hesse

*zitiert aus: Hermann Hesse, Tessin,

Insel Taschenbuch 1993, Seite 224

130 UBI BENE

UBI BENE 131


eisefreude

schen in seiner Individualität begegnen und

ihm helfen, seine eigenen körperlichen und mentalen

Fähigkeiten zu erkennen.“ Das tut sie im

Einzelgespräch zu Beginn des Aufenthalts, um

aus ihren Erkenntnissen ein Behandlungs- und

Wellnessprogramm zu entwickeln, das der Gast

in vier, sieben oder 14 Tagen absolvieren kann.

Neben Massagen und Spa-Behandlungen steht

die Entspannung im Vordergrund, unter anderem

mit der „Floating Therapy“. Dabei schwebt

der Gast in einem abgedunkelten Raum auf einer

hochkonzentrierten Salzlösung, Verspannungen

lösen sich, vollkommende Ruhe stellt sich ein.

Der Koch ist auch Gärtner

In ihren Konsultationen geht Frau Doktor mit

einer entwaffnenden Unverblümtheit zu Werke.

„Wie, Sie rauchen?“ Ihre rechte Augenbraue

hebt sich. „Das ist nicht gut und das wissen

Sie auch.“ Ein Gast erzählt beim Frühstück,

sie habe ihm dringend geraten, zehn Kilo abzunehmen.

Gern gehört hat er das ganz offensichtlich

nicht. Und auch die onkelhafte Erwiderung

des Kellners, als er ein Rührei bestellt,

verschlägt ihm zunächst die Sprache: „Eier sind

sehr cholesterinreich. Möchten Sie nicht lieber

ein Müsli und etwas Obstsalat?“ Doch der Gast

fügt sich und bereut es nicht: Denn auch wenn

das Personal den Auftrag, gesundheitsbewusste

Kost anzubieten, offenkundig ernst nimmt –

darben muss im Resort Collina d’Oro niemand,

selbst die Gäste nicht, die sich freiwillig zu einer

Diät bereiterklären, bei der sie nur 1.000 Kalorien

pro Tag zu sich nehmen.

Verantwortlich für die Küche ist der erst 30-jährige

Arcangelo Gioia, ein in Deutschland geborenes

Naturtalent mit italienischen Wurzeln.

Zuvor hat er in Italien, den USA und Australien

gekocht, jetzt zaubert er im Tessin mediterrane

Menüs vorzugsweise mit Gemüse, das er im hoteleigenen

Bio-Garten selbst anbaut. „Kochen ist

wie das Malen eines Bildes“, vergleicht er, „eine

Reihe von kleinen manuellen Bewegungen, die

Schritt für Schritt aufeinander abgestimmt ausgeführt

werden.“ Dass da ein Künstler am Werk

ist, hat sich auch im genussfreudigen Lugano

schnell herumgesprochen. Das Restaurant ist

zum Mittagstisch und allabendlich gut besucht.

Angesichts solcher Kompetenz in Küche und

Kur-Abteilung und der traumhaften Landschaft

ringsum ließen sich bei unserem ersten Besuch

noch vor der offiziellen Eröffnung des Hotels

Schwächen beim Service lässig verzeihen. Wie

schrieb Hermann Hesse in seinem Gedicht

„Stufen“? „Jedem Anfang wohnt ein Zauber

inne.“ Nach wenigen Monaten ist das einstige

Sanatorium auf dem Weg zu einer Top-Adresse

in Sachen Wellness und Gesundheit. Viel

spricht dafür, dass der Zauber anhält.

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132 UBI BENE

UBI BENE 133


eisefreude

Die

Liebe der

Pavesi

Städte beginnen einander zu gleichen. Auch und gerade italienische

Städte verlieren immer mehr ihren charakteristischen Charme. Pavia, im Schatten

von Mailand gelegen, hat sich sein Charisma bewahrt.

Die Mauern des mächtigen Castello Visconti

leuchten im Abendlicht tiefrot

vor dem sich verdunkelnden Abendhimmel.

Im Turm rufen Papageien. Schrill

durchstoßen sie die Stille. Auf der Piazza Leonardo

da Vinci wandern Studenten langsam

heim. Elegante Paare – es könnten Eheleute

sein, so vertraut ist ihnen der Schritt ihres

Partners – schlendern gesetzten Schrittes auf

und ab. Die Absätze ihrer Schuhe hallen auf

dem Kieselsteinpflaster wider. Der Herr mit

dem grau gelockten Haar, der Pullmankappe,

unter der sich ein intelligentes, scharfkantiges

Gesicht verbirgt, schreitet mit seinem weiten

Mantel würdevoll über den Platz. Ein Radfahrer

weicht ihm geschickt aus, ohne auch nur

einmal ungeduldig zu klingeln. Mattes Abendlicht

fällt auf die roten Ziegelmauern der drei

Geschlechtertürme, die einst die reichen Familien

zum Zeichen ihrer Macht errichteten.

Fast wähnt man sich im Mittelalter, wenn wie

auf geheimen Ruf die Glocken der Kirchen

ringsum zur Abendmesse läuten.

Studieren in nobler

Atmosphäre

Pavia ist eine mystische Stadt, besonders wenn

die Nebel in die engen Gassen und über den

Fluss Ticino ziehen. Dann leuchten die rötlichen

Mauern der Paläste und Dome umso stärker

auf, die Menschen werden zu schemenhaften

Figuren. Manchmal kann der Nebel

so dicht werden, dass er die mächtige Brücke

über den Fluss und die alten Fischerhäuser am

anderen Ufer verschluckt. Die Menschen mögen

den Nebel, weil er einen geheimnisvollen

Zauber über alles legt.

Pavia ist eine Stadt, in der man gerne leben

möchte. Ohne Hektik, ohne optischen Ballast

Charmante Winkel einer charismatischen Stadt, die der Athene zu FüSSen liegt:

der Hof des Palazzo Broletto (oben), die Certosa (linke Seite oben) und die Altstadtgässchen.

wie Werbeplakate, protzige Geschäftsschilder,

ohne randalierende Jugendliche. Die haben anderes

zu tun, nämlich studieren. Stadtväter und

Bewohner haben sich einem Motto verschrieben,

das da heißt: Lebensqualität. Deshalb ist die

Altstadt Fußgängerzone, deshalb hat man Gassen

und Plätze mit den „ciottoli“ – Flusssteinen

– nach traditioneller Weise bepflastert, deshalb

gibt es ein Theater, das das ganze Jahr über bespielt

wird, deshalb wurden die Paläste, Kirchen

und Türme nicht abgerissen, sondern liebevoll

restauriert. Aus all diesen Gründen lieben die Pavesi

ihre Altstadt und wandeln abends oder am

Wochenende lieber den Corso auf und ab, statt

vor dem Fernseher zu sitzen. „Sabato pomeriggio

la gente fa lo struscio“, erzählt Marta und meint

damit, dass am Samstagnachmittag die Menge

dicht an dicht, sich aneinander reibend, über

den Corso schlendert. Marta hat über die Geschlechtertürme

der Stadt, von denen es an die

fünfzig und mehr in Pavia gibt, ihre Diplomarbeit

geschrieben und ist auf ihre Stadt sehr stolz: „Ich

würde nirgendwo anders leben wollen. Für mich

ist die Altstadt ein erweitertes Wohnzimmer, wo

ich Freunde treffe, ins Theater gehe oder mich in

eine Bar auf ein Glas Wein setze.“

Die Geschichte Pavias lässt sich auf verschiedene

Arten erzählen. Zum Beispiel über die Universität.

Wer darf sich mit dem Titel „erste Universität“

schmücken? Bologna oder Pavia? Die Pavesi

schlagen eine diplomatische Lösung vor: In

134 UBI BENE

UBI BENE 135


eisefreude

Bologna erfand man das Wort „Università“, in

Pavia gab es das erste „centro di studi“. Später

borgte man sich von Bologna den Namen aus.

Dass im Mittelalter und auch später das Studium

absolut nicht unterhaltsam war, weiß man:

Die Studenten langweilten sich gehörig, wenn

der Professore seine Weisheiten von der Kanzel

leierte. Bücher gab es keine, wer eine Abschrift

des Manuskriptes wollte, musste kräftig zahlen.

Erst unter Maria Theresia wurde alles anders.

Sie beauftragte den berühmten Architekten

Giuseppe Piermairini mit einem zentralen Bau

der Universität, gründete die wertvolle Bibliothek,

ließ das „teatro anatomico“ bauen, damit

die Studenten sezieren lernten, was bis dahin

verboten war. Die Medizin lag der weisen Herrscherin

besonders am Herzen. Sie installierte

die Chirurgie, die bis dahin nur auf dem Markt

praktiziert wurde, als Studienfach und schickte

Joseph Frank, einen ihrer besten Ärzte, um

die hygienischen Zustände in den Spitälern zu

verbessern. Kein Wunder, wenn die Pavesi noch

heute von dieser Frau schwärmen!

Die Stadt, die sich so stark über die Universität

definiert, lässt ihre Studenten nicht in irgendwelchen

Buden studieren. Zahlreiche Seminarien

bieten Kost und Quartier zu moderaten

Preisen oder auch kostenlos an. Berühmt ist

das „Collegio Borromeo“, das der Kardinal Carlo

Borromeo Mitte des 15. Jahrhunderts für arme

Studenten aller Fakultäten errichten ließ. In dieser

noblen, schlossähnlichen Unterkunft würde

jeder gerne studieren! Barocke Üppigkeit in

Ausstattung und Größe der Räume ist selbstverständlich.

In der mit herrlichen Fresken ausgemalten

Mensa wird gegessen, im Schlossgarten

studiert oder was auch immer. Wer im Studium

bummelt, muss gehen. Eine sehr effiziente Weise,

den Ehrgeiz der Studenten wach zu halten.

Gut essen, gut denken,

gut lieben

Die Geschichte Pavias lässt sich auch über

die Genussfreudigkeit der Bewohner erzählen.

Niemand soll glauben, die Pavesi seien „verstudierte“

Leute! Im Gegenteil, arrivierte Bürgersleute

ebenso wie Studenten genießen das

Leben in vollen Zügen. Dass alles im Rahmen

der Vernunft bleibt, dafür sorgt die weise Göttin

Athene, der Pavia ein riesiges Standbild am

Eingang zur Altstadt errichtet hat.

Sie sorgt nicht nur in den Studentenlokalen,

sondern auch in den Restaurants für wirklich

gute Speisen zu akzeptablen Preisen. Immer

zum Brechen voll ist das Studentenlokal „Pane

Salame“ vis à vis der Universität. Auf bunten

Wachstüchern wird das selbstgebackene Hausbrot

serviert, ein leichter Soave schmeckt zu

Pasta della casa. Das Motto des Hauses, „Uno

non può pensare bene, amare bene, se non ha

mangiato bene“ – nur wer gut gegessen hat,

kann auch gut denken und lieben – steht in großen

Lettern an der Wand. Die bei allen Pavesi

beliebte Osteria „La Torre degli aquila“ hat sich

ganz offensichtlich demselben Motto verschrieben:

Adamo Perins „gnudi“ (spezielle Polentaknödelchen)

oder seine Ravioli mit piemontesischem

Bergkäse gefüllt sind Legende. Für

Dessertfeinschmecker gibt es im „Ristorante

Peo“ ein Sorbet mit frisch gepresstem Mandarinensaft.

Die Liste der Gourmetbesonderheiten

ließe sich beliebig fortsetzen.

Einer, der Macht und Reichtum voll genossen

hat, war Graf Galeazzo Visconti. Weil er sicher

gehen wollte, dass er und seine Familie im

Jenseits gut aufgenommen werden, ließ er die

„Certosa“ bauen – eine gigantische Anlage

Pavia ist eine Universitätsstadt mit reich geschmückten Kirchenportalen

und hoch aufragenden Geschlechtertürmen.

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136 UBI BENE

UBI BENE 137


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Promotion

Keine Kompromisse

In seiner Klinik für Ästhetisch Plastische Chirurgie Rhein-

Neckar in Ludwigshafen bietet Dr. Martin Koschnick ein facettenreiches

Spektrum ästhetischer Korrekturen an, um Gesicht

und Körper ihre harmonischen Formen zurückzugeben.

Gerade im Gesicht spiegeln sich Alterungsprozesse

wider: Das Volumen der

Wangen und Lippen nimmt ab, die Haut

verliert an Elastizität und das verbliebene Gewebe

sinkt zum Kinn und dem Hals ab. „Das führt

dazu, dass das Gesicht seine harmonische ovale

Form verliert“, erklärt Dr. Martin Koschnick. Seit

zwei Jahren behandelt der Facharzt für Chirurgie,

Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie

in seiner Klinik am Berliner Platz Patientinnen

und Patienten, die jugendliche Frische

zurückgewinnen wollen. Dabei setzt der erfahrene

Mediziner das klassische Facelift ebenso ein

wie nicht-invasive Verfahren. „Allein das Glätten

der Falten führt nicht in jedem Fall zu einem

jüngeren Aussehen“, erklärt er. Die Behandlung

müsse daher individuell abgestimmt werden:

„Häufig ist eine Kombination aus straffenden

Maßnahmen und dem gezielten Einbringen von

körpereigenem Fett sinnvoll, um dem Gesicht

seine ursprüngliche Fülle zurückzugeben.“ Der

Vorteil ist ein dauerhaft sichtbarer Behandlungserfolg.

Das Skalpell kommt nicht in jedem Fall

zum Einsatz. „Die Radiofrequenztherapie hat

sich ebenfalls als hoch wirksam erwiesen, weil

sie die Collagenproduktion des Gewebes stimuliert

und Falten reduziert“, stellt Koschnick fest.

Auch bei Brustkorrekturen, Fettabsaugungen

oder Bauchstraffungen macht der Nachfolger

des Schönheitschirurgen Dr. Rüdiger Fuchs am

Standort Ludwigshafen keine Kompromisse. Er

sagt: „Hohe medizinische Kompetenz, Sensibilität

und Einfühlungsvermögen sind in der ästhetischen

Medizin von größter Bedeutung.“

Klinik für Ästhetisch Plastische Chirurgie

Rhein-Neckar

Dr. med. Martin Koschnick

Berliner Platz 1

67059 Ludwigshafen

Telefon 0621 5292793

kontakt@schoenheitschirugie-rhein-neckar.de

www.schoenheitschirurgie-rhein-neckar.de

Die Piazza Vittoria zählt zu den schönsten Plätzen der Stadt am Fluss Ticino.

mit Kirche, Kloster und Gärten. Dort sollten er

und seine Familie begraben sein. Ein riesiger

Park, der ihm und seinen Gästen als Jagdgebiet

diente, verband die Certosa direkt mit dem

Kastell. Es ging weniger darum, den Hirsch zu

erlegen, als vielmehr um das gesellschaftliche

Drumherum: Man speiste königlich, schwamm

und saunierte ausgiebig, verspielte oder gewann

viel Geld und freute sich an schönen

Frauenkörpern. Zum Abschluss solch eines

Wellness-Tages betete man ein wenig in der

Certosa. Auch den dort wohnenden Mönchen

ging es nicht schlecht: Jeder hatte seine eigene

Behausung mit mehreren Zimmern und Bad

und diskretem, uneinsichtigem Garten. Schade,

dass es dieses Jagdgebiet nicht mehr gibt.

Text und Fotos: Silvia Matras •

INFORMATIONEN

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der Visconti ein. Alles sehr edel bis zu den

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Casteggio.

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Nur Mittagstisch. Immer voll, unbedingt

reservieren. Gekocht wird nach Rezepten

der Mamma und Nonna. Getrunken wird

der Edelwein der Kantine „Olmo Antico“

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138 UBI BENE

UBI BENE 139


Szenetreff

Regina Reim, Clapeko, Werner Schmidt, Gabi Streile, Karl Schwarzenberg, Thea Gänzler

mit Enkelin Lene, Sibylle Wagner und Bruno Kurz

Ian Fullwood

Anthony Foskett

Bruno Kurz, Thea und Werner Gänzler

Sabine und Christoph Mosmann

25 Jahre Galerie Arthea

Ende 1987 gründete Thea Gänzler ihre Galerie Arthea, die seit 2007 in der Mannheimer StresemannstraSSe

ihr Zuhause gefunden hat. Zum 25-jährigen Jubiläum gratulierten hier zahlreiche

Freunde, Künstler und Kunden. Statt Geschenken hatte sich die Galeristin groSSzügige Spenden

für das Kinderhospiz Sterntaler gewünscht.

Karl Schwarzenberg und Thea Gänzler

Monica Ruppert, Ulrike Gaffga

Roland Heinzmann, Jürgen und Ellen Müller, Sabine Petri

140 UBI BENE

UBI BENE 141


Szenetreff

Martin Darting

Frank und Martina Püschel

Thomas Boxberger-von Schaabner

Ralph Schmich und Christian Weckauf

Gregor und Tanja Püschel

Beate und Julian Schraut

UBI BENE-Weinseminar

Ganz im Zeichen des Riechens und Schmeckens edler Weine und der darin enthaltenen

Aromen stand das 1. UBI BENE-Weinseminar. Insgesamt 30 Teilnehmer lieSSen sich in

zwei Gruppen vom Sensoriker Martin Darting und Thomas Boxberger-von Schaabner,

dem Chef der Weinhandlung Extraprima in Mannheim, Einblicke in die Welt des Wein-

baus und Begrifflichkeiten wie „Spontanvergärung“ oder „Terroir“ geben.

Britta Meyer-Hübner

Seminarraum der Weinhandlung Extraprima in Mannheim

Thomas Magin

Martin Baumgart

Katharina Göpner

Raum für Notizen

Dr. Wolfgang Hapke

Karlfred Bodmer

Michele Losurdo

Erika Hauß-Delker

Jürgen Bichelmeier

Ute Maag und Dr. Wolfgang Hapke

Hermann Grüning, Walter Siegmund, Ulrike Grüning, Marion Siegmund

Hans-Georg Willhauck, Klaus Ell

Freddy von Bettendorf

Dr. Alexander Wünsche

Mario Paba

Thomas Beißwanger

142 UBI BENE

UBI BENE 143


impressum

Altebekannte

Herausgeber

Redaktionsleitung

Anschrift der Redaktion

Autoren dieser Ausgabe

Fotos /Bildmaterial

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Für Fragen und Informationen

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Abonnement

Verlosung

Mannheimer Morgen, Großdruckerei & Verlag GmbH, Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim

Ute Maag, Stefan Wagner (V.i.S.d.P.)

impuls Verlags GmbH, Redaktion UBI BENE,

Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim, E-Mail: swagner@mamo.de

Stefan M. Dettlinger, Sibylle Dornseiff, Michael Hörskens, Jörg-Peter Klotz,

ralf-Carl Langhals, Silvia Matras, Thomas Tritsch

Silvano Ballone (24), Christoph Blüthner (58, 142-143), Felix Broede (91), Felix Broede/Arne Meister

(86 links), Christian Dammert (Titel, Seite 3, 8-20, 22, 25, 28, 31, 54, 70-74, 76-80, 100, 145 unten, 146),

Decca/Universal (111), Ben Ealovega (90), Edition Panorama (110), Entorch by Cameron Three (120 oben),

FotodesignBERLIN (26), fotolia (128 unten, 131, 136 unten rechts, 138)Annelie Franke deVergara (104-107,

109), Alexander Grüber (113-117), Robert Häusser (85), Hanser (110), Birgit Hupfeld für Schauspiel

Frankfurt (94-98, 102 oben), Jaguar Land Rover Deutschland GmbH (60-65), Christian Kleiner für Nationaltheater

Mannheim (102 unten), Gerhard Kopatz (141, 142-143), André Kossmann (118, 120 unten), Kalle

kuikkaniemi für Theater Heidelberg (30, 32, 34), Bernhard Kunz (56, 57), Longchamp Paris (50), Marc O'Polo

(48), Thommy Mardo (86 rechts), Silvia Matras (122-128 oben, 134-136), Resort Collina d'Oro (132-133),

Jens Ritter Instruments (145 oben), Rough Trade (111), Schnell und Steiner (110), Yohan Stegli (27), Annabell

stübe (84), Pietro Sutera (108), Universal (111), Michael Wittig (38-46)

Andrea Heckel

Gerhard Haeberle

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Die komplette Auflage enthält eine Beilage von Sportiv Kampmann, Heidelberg,

und BoConcept, Mannheim. Einer Teilauflage liegt ein Flyer von UBI BENE bei.

UBI BENE ist im Abo viermal im Jahr für 18 Euro inkl. Mwst. und

Versand erhältlich. Bestellung unter ubibene@mamo.de und www.ubibene.eu

Das Kunstwerk „Sommer“ von Susanne Zuehlke gewann

Dr. Heidi Jung-König aus Edingen-Neckarhausen.

In früheren UBI BENE-Ausgaben haben wir viele Menschen aus der

Region vorgestellt. Was tun sie heute? Neues von alten Bekannten.

jens ritter

Berühmte Musiker wie Prince, George Benson, Mary J. Blige oder Phil

Lesh von Grateful Dead spielen auf Jens Ritters Instrumenten und sind

begeistert von dem unverwechselbaren Design, dem wundervollen

Sound und der perfekten Bespielbarkeit dieser außergewöhnlichen

Kunstwerke, die der Gitarrenbauer in handwerklicher Vollendung in

Deidesheim fertigt. Bereits 2011 nahm das Smithsonian Museum in

Washington D.C. als erstes Museum eine seiner Gitarren in die ständige

Sammlung auf, jetzt startet das Metropolitan Museum of Art in

New York seine Bass-Gitarren-Sammlung ausgerechnet mit einem

Instrument aus Ritters Werkstatt. Die Gitarre aus der Pfalz wird somit

Teil einer der weltweit hochkarätigsten Sammlungen bedeutender

Musikinstrumente und neben Geigen von Stradivari und Amati sowie

legendären Jazz-Gitarren der 20er Jahre zu sehen sein. Jens Ritter

ist mächtig stolz: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, offiziell als

Teil der Instrumentenbaugeschichte definiert zu werden.“

www.ritter-instruments.com

Dietmar Brixy

adressen

AHM GmbH & Co. KG Autohaus Oster, An der Fohlenweide 17, 67112 Mutterstadt, www.autohaus-mutterstadt.de / Ästhetik-Zentrum Ludwigshafen

GmbH, Berliner Platz 1, 67059 Ludwigshafen, www.schoenheitschirurgie-rhein-neckar.de / Arthea Galerie am Rosengarten, Stresemannstr.

4, 68165 Mannheim, www.arthea.de / Art Niveau, L 8, 2, 68161 Mannheim, www.art-niveau.de / Beauty Corner, Scheffelstr. 53, 68259 Mannheim,

www.parfuemerie-frank.de / Beier Blumen, Viernheimer Weg 43, 68307 Mannheim, www.beierblumen.de / Bethmann Bank, Niederlassung

Mannheim, Am Oberen Luisenpark 5, 68165 Mannheim, www.bethmannbank.de / Betten Lang, Schnurgasse 24, 67227 Frankenthal, www.

betten-lang.de / BoConcept, D 2, 5–8, 68159 Mannheim, www.boconcept.de / Born Brillen Optik, O 4, 5, 68161 Mannheim, www.born-brillen-optik.

de / Bräumer Natursteine, Hauptstr. 19, 69488 Birkenau, www.braeumer-natursteine.de / Büro Krumb, C 1, 1, 68159 Mannheim, www.buerokrumb.de

/ Cars and Art, Alois-Senefelder-Str. 5-7, 68167 Mannheim, www.cars-and-art.com / Chocolat Noir, L 8, 4, 68161 Mannheim, www.

chocolatnoir.de / Conceptform Einrichtungen GmbH, Am Herrschaftsweiher 39, 67071 Ludwigshafen, www.conceptform-gmbh.de / dermaforum

Dr. Kisiel, Bahnhofstr. 29, 68526 Ladenburg, Tel. 06203 – 18 01 18 / Dobrzynski Leihhaus GmbH, E 3, 68159 Mannheim, www.doby-gold.de /

Druckhaus Diesbach GmbH, Bergstr. 249, 69469 Weinheim, www.druckhausdiesbach.de / Elektro Gordt, Q 3, 20, 68161 Mannheim, www.gordtelektro.de

/ Engelhorn Mode GmbH, O 5, 68161 Mannheim, www.engelhorn.de / Expert Esch, Kaiserring 42 / 44, 68161 Mannheim, Brückeswasen

36–40, 68199 Mannheim, Sofienstr. 3, 69115 Heidelberg, www.expert-esch.de / FliesenHandel Walldorf, Daimlerstr. 57, 69190 Walldorf, www.

fliesenhandel-walldorf.de / Fotoatelier Keil, N 3, 6, 68161 Mannheim, www.keil-fotoatelier.de / Geiß & Niedersetz GmbH, Untermühlaustr. 81 A,

68169 Mannheim, www.geiss-niedersetz.de / Georg Seyfarth Einrichtungen GmbH, Augustaanlage 21–23, 68165 Mannheim, www.seyfartheinrichtungen.de

/ Goldschmiede am Wasserturm, Friedrich-Karl-Str. 7, 68165 Mannheim, www.goldschmiede-am-wasserturm.de / Grothe

Neue Gärten GmbH, Rheintalstr. 45, 68723 Schwetzingen, www.gartengestaltung-grothe.de / Habermehl & Wallé GmbH, Saarburger Str. 23,

67071 Ludwigshafen, www.habermehlundwalle.de / Häse Keramik + Mosaik GmbH, Coblitzallee 8, 68163 Mannheim, www.haese-keramik.de

/ Hammer Stahl-Manufaktur e.K., Neulandstr. 19, 74889 Sinsheim, www.ths-hammer.de / HWS-GAWAS Wassertechnik GmbH, Daimlerstr. 2,

67141 Neuhofen, http://www.hwt-gawas.info / ICHP Deutschland, Postfach 12 06 10, 68057 Mannheim, www.ichp.de / Joleen Shoes & More, P 7

24, 68161 Mannheim, www.joleen-schuhe.de / Juwelier Franco Troncone, Q 1, 18, 68161 Mannheim, www.troncone.de / Juwelier Nitsch, P 7,

2–3, 68161 Mannheim, www.nitsch.de / KAHL Büroeinrichtungen GmbH, Industriestr. 17–19, 68169 Mannheim, www.kahlgmbh.de / Kindermann

Catering GmbH, Adolf-Kolping-Str. 18, 67071 Ludwigshafen, www.kindermann-catering.de / Kosmetikinstitut Wachenheim, P 6, 23–25, 68161

Mannheim, www.kosmetik-mannheim.de / Kozlowski Immobilien, Friedrichsplatz 19, 68165 Mannheim, www.kozlowski-immobilien.de / Kultur

und Veranstaltungs GmbH Worms, Von-Steuben-Str. 5, 67549 Worms, www.kvg-worms.de / Ladwig Fenstertechnik GmbH, Riedstr. 28, 67125

Dannstadt-Schauernheim, www.ladwig-fenstertechnik.de / Lauth Kunsthandlung, Mundenheimer Str. 252, 67061 Ludwigshafen, www.galerielauth.de

/ Lipowa Polsterwarenfabrik, Heidelberger Str.18, 68535 Edingen-Neckarhausen, www.lipowa.de / MAG Mannheimer Ausstellungs

GmbH, Xaver-Fuhr-Str. 101, 68163 Mannheim, www.maimarkt.de / med.BodyForming, O 7, 13, 68161 Mannheim, www.med-body-forming.de /

Mercedes Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau der Daimler AG, MA-Fahrlachstr. 50, HD-Rohrbach-Süd, Haberstr. 26, LD-Am

Schänzel 1, www.unser-mercedes.de / Modehaus Jacob GmbH, Friedrichstr. 2, 67433 Neustadt, www.modehaus-jacob.de / Optik Wagner GmbH,

Römerplatz 8, 67098 Bad Dürkheim, www.optik-wagner-gmbh.de / Orthopädische Praxis Dr. Rupp, Auf dem Sand 76 a, 68309 Mannheim, www.

ortho-rupp.de / Pfitzenmeier Wellness & Fitness Park, MA-Angelstr. 7, Schwetzingen-Duisburger Str. 3, www.pfitzenmeier.de / Raum-Konzepte

Sabine Kümmel oHG, Lorscher Str. 26, 68519 Viernheim, www.raum-konzepte.com / Reiter-Verein Mannheim e.V., Gartenschauweg 8, 68165

Mannheim, www.reiter-verein-mannheim.de / rem Reiss-Engelhorn Museen, D 5, 68159 Mannheim, www.rem-mannheim.de / Rhein-Neckar-

Zentrum Viernheim, Robert-Schumann-Str. 8, 68519 Viernheim, www.rhein-neckar-zentrum-viernheim.de / Roetzel Raumausstattung,

Käfertaler Str. 27, 68167 Mannheim, www.roetzel-raumausstattung.de / Sanitherm, Hans-Thoma-Str. 89–99, 68163 Mannheim, www.sanithermmannheim.de

/ Schuh-Keller KG, Wredestr. 10, 67059 Ludwigshafen, www.keller-klassik.de / Schuhschachtel, August-Bebel-Str. 4 a, 67227

Frankenthal, Tel. 06233 – 2 84 44 / Segmüller, Seckenheimer Landstr. 252–256, 68163 Mannheim, www.segmueller.de / Sportiv Kampmann,

Sofienstraße 25, 69115 Heidelberg, www.sportiv-kampmann.de / Stadt Bensheim, Kirchbergstr. 18, 64625 Bensheim, www.stadtkultur-bensheim.

de / Stärk GmbH, Rheinhorststr. 16–20, 67071 Ludwigshafen, www.diestaerk.de / SWR, Wilhelm-Varnholt-Allee 5, 68165 Mannheim, www.swr.de

/ Triptic, S-Quadrat-Konzepte GmbH, www.3d-spiegel.com, Will pools & wellness, Am Weidensatz 4, 76756 Bellheim, www.whirlpool-info.de /

Willer Sanitär + Heizung GmbH, Oppauer Straße 81, 67069 Ludwigshafen, www.willergmbh.de / Zahnraum am Schloss, L 8, 1, 68161 Mannheim,

www.zahnraum.de

www.facebook.com/ubibene.eu

Avantgarde Acoustik

Nach mehr als einjähriger Umbauzeit ist der

neue Master Showroom des Lautsprecher-

Bauers aus Lautertal im Odenwald nun eröffnet.

„Unser Showroom ist nicht nur das

größte Hornstudio der Welt, sondern auch

ein besonderer Ort der musikalischen Erlebnisse

und Begegnungen“, erklärt Firmengründer

Holger Fromme. Schon vor

30 Jahren war der Klang-Fanatiker auf den

Trichter gekommen, dass das Horn der natürlichste

und effizienteste Schallverstär-

ker ist, der sich denken lässt. Gemeinsam

mit seinem Partner Matthias Ruff machte

er sich an die Entwicklung, 1991 wurde

Avantgarde Acoustik gegründet. Die außergewöhnlichen

Klangskulpturen haben sich

bis heute optisch kaum verändert, ihr High-

Tech-Innenleben aber stetig optimiert. Die

ihnen entströmenden Hörgenüsse kann die

akustische Avantgarde nun im perfekten

Ambiente erleben.

www.avantgarde-acoustic.de

leominda

Der Mannheimer Künstler präsentierte seine

Werke erstmals in Zermatt. Unter dem

Motto „Discover“ waren nicht nur neueste

Arbeiten zu sehen, sondern auch Gemälde

aus den Serien Eden und Ripe & Juicy sowie

eine große Bubbles-Installation. Bürgermeister

Michael Grötsch ließ es sich nicht nehmen,

ein Grußwort zu sprechen. Den rund 90

Gästen in den Kunsträumen Zermatt erklärte

er: „Wenn Sie an Mannheimer Kultur denken,

dann kennen Sie jetzt nicht mehr nur

die Musik der Söhne Mannheims, sondern

auch die Bilder von Dietmar Brixy.“ Vom 23.

März bis 11. Mai wird die Ausstellung in der

Galerie Arrigoni in Baar im Schweizer Kanton

Zug zu sehen sein.

www.brixy.de

Designerin Nina Blatz hat zu ihren handbestickten Polo-Shirts nun

die passenden Accessoires entworfen. Seit kurzem gibt es Armbänder,

Schlüsselanhänger und iPhone-Hüllen in hochwertigem Rindsleder

in den Farben Leinenblau, Orange und Taupe, alle geprägt mit

dem stilisierten Pferdekopf, der auch ihren Kleidungsstücken ihre

Unverwechselbarkeit gibt und nicht nur Pferdefreunden gefällt. „Ich

möchte mein Portfolio stetig erweitern und damit noch mehr Leute

ansprechen“, begründet sie. Die in Deutschland gefertigten Accessoires

kommen, so die Mannheimerin, „dem derzeitigen Drang nach

Farbe nach, ohne aber allzu bunt zu sein.“

www.leominda.de

144 UBI BENE

UBI BENE 145


ausblick

Full-Service

Agentur

Die nächste ausgabe UBI BENE sommer 2013

erscheint am 6. Juni mit folgenden Themen:

mobiles Internet

Social-Media-

Marketing

Im Wein liegt die Wahrheit ...

... aber auch jede Menge anderer Aromen und Inhaltsstoffe.

Die Experten Martin Darting und Thomas Boxberger-von Schaabner

schauen ins Glas. In einer neuen UBI BENE-Kolumne.

App-

Programmierung

E-Mail-

Marketing

Am Wasser gebaut ...

... haben einige Städte in der Metropolregion Rhein-Neckar. Was machen

sie aus dieser Lage? UBI BENE stellt spannende Projekte vor.

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Im Wagen vor mir ...

... fährt zwar nicht Bertha Benz. Aber ihre Nachfahrinnen

und Nachfahren, die in diesem Jahr in ihren liebevoll gepflegten

Oldtimern zur Jubiläumsfahrt aufbrechen werden.

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