Ausgabe 01/2013 (PDF-Datei) - Ubi Bene
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1/2013
FRÜHJAHR
5,00 €
UBI BENE
LIFESTYLE IN DER
METROPOLREGION RHEIN-NECKAR
www.ubibene.eu
Feine englische Art
Der Jaguar XFR
Tanzunternehmerin
Nanine Linning
Aufgehübscht
Kulturhauptstadt Marseille
VERLAGE
Es lebe
das Buch!
NEU!
UBI BENE
EVENT-
KALENDER
AB SEITE 83
editorial
„Ein Haus ohne Bücher ist arm,
auch wenn schöne Teppiche
seine Böden und kostbare Tapeten
und Bilder die Wände bedecken.”
Ute Maag – Redaktion
Hermann Hesse
Gehören Sie zu den 20 Prozent der
Deutschen, die „besonders gerne“ Bücher
lesen oder zu den immerhin 33,6
Prozent der Bevölkerung, die „gern“ zum Buch
greifen? Und falls ja: Besitzen Sie eines der 12,3
Millionen E-Books, die im vergangenen Jahr in
Deutschland kostenpflichtig auf digitale Lesegeräte
gespeichert wurden?
Veränderte Freizeitgewohnheiten und der Siegeszug
von Kindle und Co. stellen Verlage und
Buchhandel vor große Herausforderungen. Seit
Jahren schon stimmen Experten den Abgesang
auf das gedruckte Buch an. Doch allen Unkenrufen
zum Trotz: Der Umsatzanteil der elektronischen
Bücher am gesamten Buchmarkt steigt
zwar stetig, betrug 2012 aber nur zwei Prozent.
Denn für viele Lesefreunde ist immer noch die
Haptik entscheidend. Sie wollen ein Buch in der
Hand halten, das Rascheln beim Umblättern hören,
sein Papier riechen und es nach dem Lesen
ins Regal stellen. Oder, wie Klaus Kehrer es formuliert:
„Ein Buch spricht alle Sinne an.“ Der
Chef des Heidelberger Kehrer Verlags ist einer
von vier Verlegern aus der Region, die wir gefragt
haben, wie sie auf die sich stellenden Herausforderungen
reagieren. Das Ergebnis der Recherche
ist ein optimistisches: „Es lebe das Buch!“
Die Frühjahrs-Ausgabe von UBI BENE ist
aber auch ein Heft über Frauen. In Heidelberg
mischt Nanine Linning als neue Ballett-
Chefin des Theaters die Szene auf. Unser
Autor Ralf-Carl Langhals hat mit dieser Tanz-
Unternehmerin und Strahlefrau gesprochen. In
Frankfurt und am 16. März auch in Bensheim
darf sich die Schauspielerin Constanze Becker
feiern lassen. Für ihre fulminante Darstellung
der Medea am Schauspiel Frankfurt erhält sie
den Eysoldt-Ring. Thomas Tritsch stellt sie
vor. Und in Berlin und Mannheim schreibt die
Nationaltheater-Hausautorin Felicia Zeller an
einem Stück, das in der kommenden Spielzeit
unter der Regie von Schauspielchef Burkhard
C. Kosminski uraufgeführt werden soll. Außerdem
machen gleich zwei Mode-Frauen von
sich reden. Die eine kennt man als Designerin:
Gabriele Franke. Doch die andere brachten wir
bislang nur mit Sport in Verbindung. Turnerin
Elisabeth Seitz entwirft aber auch ihre Anzüge
selbst. Sibylle Dornseiff sprach mit ihr zwischen
Training und Abiturstress über Farben und Formen.
Und natürlich auch über ihre Vorfreude
auf das Deutsche Turnfest im Mai in der Metropolregion
Rhein-Neckar.
Das Maimarkt-Turnier des Reitervereins Mannheim
ist ein weiteres Highlight, das der Sportstadt
Mannheim unmittelbar bevorsteht. 50 Jahre wird
diese „Grande Dame“ der Turnierlandschaft alt.
In die Jahre gekommen ist sie aber nicht, weil die
Macher um den Organisationschef Peter Hofmann
sie ständigen Verjüngungskuren aussetzen
– zum dritten Mal wird das rasante Arena-Polo
zum Programm gehören. Weitere Veranstaltungs-
Highlights finden Sie übrigens in unserem neuen
Eventkalender ab der Seite 83. Er erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit, soll Sie aber auf
dem Laufenden halten, was Sie in diesem Frühjahr
in der Region erwartet.
In diesem Sinne: Genießen Sie den Frühling.
UBI BENE. Wo es gut ist
Ihre UBI BENE Redaktion
UBI BENE 3
INHALT
Steigern Sie
08
60
42
38
Ihr Wohlbefinden.
70
30
83
122
TITELSTORY
Das Buch ist tot.
Es lebe das Buch!
Verlage in der Region 08
BACKSTAGE
Perspektiven
Die Ballett-Eigenproduktion
des Heidelberger Frühling 22
ladySpecial
Die Tanzunternehmerin
Heidelbergs Ballettchefin
Nanine Linning 30
TRENDART
Keine Rose ohne Dornen
Die Trends der
Fashion Week Berlin 38
pferdestärken
Sportliche Grande Dame
Das Maimarkt-Turnier wird 50 54
Die feine englische Art
Der Jaguar XFR im Test 60
gastgeber
Im Reich der süßen Dinge
Chocolatier Daniel Rebert
in Wissembourg 70
uNTERNEHMEN
Im siebten Pfälzer Himmel
Das Weinhaus Henninger 76
eventkalender
Veranstaltungs-Highlights 83
KUNSTSINN
Die Leidensfähige
Schauspielerin Constanze Becker 94
Aus der Mitte des Lebens
Felicia Zeller ist Hausautorin
am Nationaltheater Mannheim 100
Die Kunst des Weglassens
Die Designerin Gabriele Franke 104
Gehört und gelesen
Neue Bücher und CDs 110
KÖRPERGEFÜHL
Wie es ihr gefällt
Die Turnerin Elisabeth Seitz 112
Bewegungsfreiheit
Sportliche Funktionsbekleidung 118
rEISEFREUDE
Der Zauberhügel
Das Resort Collina d’Oro im Tessin 130
Die Liebe der Pavesi
Die lebenswerte Universitätsstadt
im Schatten Mailands 134
SZENETREFF
25 Jahre Galerie Arthea
Geburtstagsfeier inmitten der Kunst 141
1. UBI BENE-Weinseminar
Sensorik-Experte Martin Darting
begeistert 30 Teilnehmer 142
altebekannte
Neues
von alten Bekannten 145
WELLNESS | FITNESS | GESUNDHEIT
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Nischenkultur
Einzelhandelsaktionen
in der Region 48
fragebogen
Nachgefragt
bei Igor Levit 91
Die Aufgehübschte
Marseille ist Europäische
Kulturhauptstadt 122
Editorial 03
Impressum / Adressen 144
Ausblick 146
www.pfitzenmeier.de
6
UBI BENE
Mannheim | Schwetzingen | Heidelberg | Leimen | Wiesloch | Neustadt | Speyer | Bensheim
titelstory
Das Buch ist tot.
Es lebe das Buch!
Das Gedruckte hat ausgedient und gerade die kleineren Verlage sind dem Untergang
geweiht? Keine Sorge, so schlimm ist es nicht. Auch in der Metropolregion Rhein-
Neckar gibt es Verleger, die sich Krisen entgegenstellen, kluge Antworten auf neue
Herausforderungen geben und dem Buch eine gesicherte Zukunft prophezeien.
8 UBI BENE
UBI BENE 9
titelstory
Bereits 1993 schrieb der Medienwissenschaftler
Norbert Bolz in seinem
Buch „Am Ende der Gutenberg-
Galaxis“: „Wir leben in neuen Kommunikationsverhältnissen,
die mit dem Leitmedium der
Neuzeit, dem Buch, gebrochen haben. Computer
und elektronische Medien befördern das
Ende einer Welt, die von Gutenbergs Technik
des Drucks mit beweglichen Lettern geprägt
war.“ Zwanzig Jahre später widerlegen ihn – zumindest
bislang – die neuesten Zahlen: Im Jahr
2011 listete das Verzeichnis lieferbarer Bücher
insgesamt 96.273 Neuerscheinungen. Im Jahr
2002 hatte der Börsenverein des Deutschen
Buchhandels noch etwas weniger als 80.000
Erstauflagen gezählt. Es gibt also nicht immer
weniger Gedrucktes und Gebundenes, sondern
immer mehr. Stimmt also eher die These der
beiden Schriftsteller Umberto Eco und Jean-
Claude Carrière, die in ihrem 2010 bei Hanser
erschienenen Dialogband dem Buch eine „große
Zukunft“ prophezeien?
Glaubt man Verlegern aus der Region, wird das
gedruckte Buch seine Daseinsberechtigung behalten.
Doch so unterschiedlich ihre Verlage
auch aufgestellt sind und so verschieden sie ihre
Schwerpunkte setzen – die beiden Mannheimer
Barbara Waldkirch vom Verlag Waldkirch und
Bernhard Wipfler von der Edition Panorama
sowie Klaus Kehrer vom Heidelberger Kehrer
Verlag berichten von immer neuen Herausforderungen,
denen sich ihre Branche stellen muss.
Manfred Metzner vom Verlag Das Wunder-
10 UBI BENE
UBI BENE 11
titelstory
horn in Heidelberg formuliert es so: „Die Entwicklung
der letzten 20 Jahre hat das traditionelle
Verlegerdasein auf den Kopf gestellt.“
Den Spagat zwischen schöngeistiger Kunst
und Literatur hier und gewinnorientiertem
Wirtschaftsbetrieb dort vollführten Verleger
schon immer. Doch angesichts der Konzentrations-
und Fusionsprozesse, die auch nicht vor
dem traditionsreichen Bibliographischen Institut
in Mannheim haltmachten, scheint das
Postulat der Leipziger Verleger-Legende Kurt
Wolff, „Am Anfang war das Wort und nicht die
Zahl“, für viele immer weniger zu gelten.
Verlag Das Wunderhorn:
Die Poesie liegt auf der Straße
Einen intellektuellen Diskurs anzustoßen war
von Beginn an das Ziel von Manfred Metzner.
1978 gründete er gemeinsam mit seinen Studienkollegen
Angelika Andruchowicz und Hans
Thill den Verlag Das Wunderhorn. „Wir kamen
aus der 70er-Bewegung. Während viele Linke in
die Metropolen gingen, sind wir in Heidelberg
geblieben, um die Stadt zu verändern“, erzählt
der heute 65-Jährige. Ihre Leitsätze waren: „Die
Erneuerung der Literatur kommt aus den Peripherien
und nicht aus den Metropolen. Und die
Poesie liegt auf der Straße.“ Den Verlagsnamen
wählten sie in Anlehnung an die Volkspoesie-
Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“. „Das
lag nahe. Heidelberg ist die Stadt der Romantik
und die Romantiker waren in ihrer Zeit revolutionär.
Es hat uns gefallen, diese Tradition wiederzubeleben
und neu zu definieren“, begründet
der Jurist.
Heute ist Das Wunderhorn einer der profiliertesten
Verlage für Lyrik in Deutschland.
Schwerpunkte im Verlagsprogramm sind außerdem
deutschsprachige und frankophone Literatur,
Beiträge zur Geschichte der Stadt Heidelberg
und insbesondere die Erforschung der
Manfred Metzner,
verlag das wunderhorn
12 UBI BENE
UBI BENE 13
titelstory
klaus kehrer, chef des heidelberger kehrer verlags
Zeit des Nationalsozialismus sowie seit 1990
auch Kunst und Fotografie. Jüngstes Projekt ist
die Reihe „AfrikAWunderhorn“ mit zeitgenössischer
afrikanischer Literatur, die von der in
Johannesburg lebenden Kulturvermittlerin Indra
Wussow herausgegeben wird. Dem neuen
Afrika ein Forum geben, junge Stimmen publizieren
und aktuelle Themen aufgreifen ist die
Intention, die dahinter steht. „Wir haben durch
Autoren wie Édouard Glissant oder Abdelwahab
Meddeb schon Literatur zur Kreolisierung
der Gesellschaft und zum Islam im Programm,
da ist die Beschäftigung mit dem südlichen
Afrika nur logisch. Bei uns ist jedes Buch rhizomatisch
mit dem anderen verbunden“, sagt
Metzner in seinem Büro in der Rohrbacher
Straße, in dem sich ein altes Holzregal unter
Büchern und aufgestellten Fotos und Karten
biegt. „Meinen Altar“ nennt er es. Darin findet
sich der Katalog zur Ausstellung „Blau“ anlässlich
der Einweihung des neuen Heidelberger
Kunstvereins ebenso wie das Werk von Ré Soupault,
die Metzner 1986 als Fotografin entdeckt
hatte und deren Nachlassverwalter er ist. Über
400 Buchprojekte hat der nur drei Mitarbeiter
kleine Verlag in den 35 Jahren seines Bestehens
realisiert. Die Erstauflagen sind klein: bei Lyrik
in der Regel zwischen 300 und 800 Stück, bei
Prosa meist 1.500 bis 3.000. Die Auswahlkriterien,
ob ein Buch zum Verlag passt, sind, so
Metzner „unser Geschmack, was wir lesen wollen
und von dem wir glauben, dass es wichtige
gesellschaftspolitische Diskurse anstößt oder
die Geschichte der literarischen Moderne fortschreibt.
Das ist durchaus avantgardistisch.“
Nicht im Elfenbeinturm sitzen, sondern in die
Stadt hineinwirken, ist das Motto des Verlegers,
das sich in Michael Buselmeiers „Literarischen
Führungen“ zur Kulturgeschichte Heidelbergs
und auch in Metzners Engagement für ein Heidelberger
Literaturhaus und die Bewerbung um
den Titel „Unesco-City of Literature“ spiegelt.
Ein paar Kilometer weiter, im ehemaligen
Heinsteinwerk in Wieblingen, hat sich der
Kehrer Verlag niedergelassen. Wo früher Keramik
gebrannt und verarbeitet wurde, entstehen
heute aufwendig produzierte Kunst- und Fotografiebände
sowie hochwertige Ausstellungskataloge.
Kehrer Verlag: Garant für Qualität
und Beständigkeit
Direkt am Eingang steht ein Tischkicker. „Den
haben wir lange nicht benutzt“, sagt Verleger
Klaus Kehrer. Keine Zeit. Seine 15 Mitarbeiter
produzieren rund 100 Bücher pro Jahr. Sie
machen mithilfe des angeschlossenen Büros für
Gestaltung und Kommunikation alles im Haus:
Bildbearbeitung, Gestaltung; den Verlag verlassen
druckfähige Daten. „Das macht uns autark
und ist ein Garant für Qualität und Beständigkeit,
das geben wir ungern aus der Hand“,
begründet Kehrer. Eigentlich wollte Klaus
Kehrer Maler werden. Doch aus einer Familienverpflichtung
heraus entschied er sich für ein
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14
UBI BENE
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titelstory
bernhard und sebastian wipfler, edition panorama in mannheim
tig glücklich zu werden. „Ich habe die Kurve gekriegt“,
sagt er heute. Schon seine Diplomarbeit
schrieb er über zeitgenössische Kunst, danach
eröffnete er sein Gestaltungsbüro. „Der Verlag
ist daraus entstanden.“ 1995 war das, und die
ersten Jahre waren hart. „Ich bin relativ blauäugig
an die Sache herangegangen, aber wir haben
uns prima entwickelt“, bilanziert er zufrieden,
während er von seinem u-förmigen Schreibtisch
über Bücherstapel hinweg durch die Glaswand
ins große Loft blickt, in dem seine Leute vor
großen Bildschirmen sitzen. „Ein Buch selbst
zu gestalten ist mir heute kaum mehr vergönnt“,
erzählt er mit leichtem Bedauern und zeigt auf
Mappen und Papiere auf dem Tisch. „Ich muss
mich um Verträge und um das Wirtschaftliche
kümmern. Insofern war das damals ungeliebte
Wirtschaftsstudium sicher nicht umsonst.“
Die Fotokunst hat in den vergangenen Jahren
immer mehr Gewicht im Verlagsportfolio erhalten,
zum einen aus persönlichem Interesse,
zum anderen aber auch, weil die Fotografie ein
Wachstumsmarkt ist. Und: „Sie ließ sich leichter
internationalisieren.“ Die Internationalisierung
war ein bewusster Schritt Kehrers: „Deutschland
ist ein kleiner Markt. Unsere Hauptabsatzmärkte
sind heute neben den anderen europäischen
Ländern vor allem die USA.“ Seine
Buchprojekte findet er auf drei Wegen, oder sie
finden ihn. „Entweder Autoren oder Fotografen
sprechen uns an. Oder Institutionen sprechen
uns an, zum Beispiel für Ausstellungskataloge.
Und wir halten selbst ständig Ausschau nach
interessanten Künstlern und Projekten.“ Die
Entscheidung, was interessant ist, wird im
Team getroffen, ausschlaggebend sind Qualität
und Absatzchancen. Wobei Kehrer immer wieder
Überraschungen erlebt. „Wenn Sie einen
medizinischen Fachverlag haben, kennen Sie
Ihre Kunden und Leser relativ gut“, vergleicht
er. „Aber bei einem Fotokunstverlag?“
Edition Panorama:
Opulenz im Design
Diese Erfahrung hat auch Bernhard Wipfler
gemacht: „Warum ein Buch sich gut verkauft
und ein anderes gar nicht, ist oft schwer zu sagen.“
Der Mannheimer führt gemeinsam mit
seinem Sohn Sebastian die Edition Panorama
in den Mannheimer G-Quadraten. Der Senior
bezeichnet sich selbst als Quereinsteiger in die
Verlagsbranche. Er spielte mal mit dem Gedanken,
Psychologe zu werden, entschied sich aber
für den Sortimentsbuchhandel. 1976 gründete
er die Edition Quadrat als kleinen, regional
ausgerichteten Verlag, der in enger Kooperation
mit dem Stadtarchiv Dokumentationen zur
Geschichte Mannheims herausgab. Zur Initialzündung
wurde Mitte der 90er Jahre der Plan,
gemeinsam mit dem damals noch unbekannten
Mannheimer Fotografen Horst Hamann einen
Bildband mit Panorama-Fotos der Pfalz aufzulegen.
Das Buch wurde nie realisiert. Dafür aber
ein anderes: „New York Vertical“. „Wir haben
zunächst einen Dummy gemacht. Die Reaktion
war gleich Null“, erinnert er sich. Obwohl kaum
Vorbestellungen vorlagen, entschied Wipfler
sich für das Risiko. Mit Erfolg: Die Frankfurter
Allgemeine Zeitung widmete der Fotokunst
mit der senkrecht gestellten Panoramakamera
eine ganze Zeitungsseite, und auch in New York
wurden Buchhandel und Galerien aufmerksam.
„Wir haben uns als kleiner, regionaler Verlag an
ein Welt-Thema gewagt“, sagt Bernhard Wipfler,
heute noch fast staunend. „Dabei hatten wir dafür
gar nicht die Strukturen.“
Doch die wurden schnell geschaffen. Schon
die zweite Auflage des kiloschweren Buches
erschien mit dem Siegel der neu gegründeten
Edition Panorama, die seither mit sechs Mitarbeitern
großformatige Werke in höchster Qualität
produziert. Nur etwas mehr als die Hälfte der
Fotografen arbeitet mit der Panorama-Kamera.
„Aber der Name hat ja eine doppelte Bedeutung
und signalisiert auch das breite Spektrum, das
wir haben“, erklärt Wipfler. Seinen Verlag versteht
er als Autorenverlag, der ein umfassendes
Paket für seine Fotografen bietet, vom Druck der
Bücher über Kalender und Kunstdrucke bis hin
zum Lizenzgeschäft. Bis heute arbeiten er
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16
UBI BENE
titelstory
barbara waldkirch,
verlag waldkirch in
mannheim
und Horst Hamann eng zusammen. „Wir sind
wie ein altes Ehepaar. Den einen würde es ohne
den anderen so nicht geben.“
Dem Regionalen hat sich Barbara Waldkirch
bedingungslos verschrieben. „Büchermachen
ist Leidenschaft mit Suchtpotenzial“, sagt
die Chefin des Verlags Waldkirch, der auf die
längste Tradition aller Verlage der Region zurückblicken
kann. Bereits 1542 wurde das Familienunternehmen
in Basel gegründet, 1587
gab der Verlag die erste Miniaturausgabe des
Neuen Testaments heraus. Ein Exemplar ist
bis heute im Familienbesitz, wie etliche weitere
Bücher vergangener Jahrhunderte. Im 19.
Jahrhundert siedelten die Vorfahren zunächst
nach Ludwigshafen und dann nach Mannheim
über. Heute hat der Verlag seinen Sitz in
Feudenheim, die Produktion, die von Eheman
Ralf Waldkirch geleitet wird, befindet sich im
Pfeifferswörth, mit Blick auf den Neckarkanal.
Einen guten Verleger charakterisiert Barbara
Waldkirch, selbst Diplom-Übersetzerin für
Russisch und Englisch, als „vielfach interessiert,
offen, tolerant und respektvoll. Man sollte
ein Gefühl dafür haben, was die Menschen
haben wollen.“
Verlag Waldkirch: Entscheidung
nach dem Herzen
22 Bücher sind im vergangenen Jahr entstanden,
darunter regionale Krimis ebenso wie
Auftragsarbeiten, zum Beispiel Bildbände für
die umliegenden Gemeinden oder Vereinschroniken.
Besonders viel Zeit hat Barbara
Waldkirch in den aufwendigen Band über das
jüdische Leben, „Die Welt der Mannheimer
Klaus“, investiert. „Ursprünglich sollte das nur
ein kleines Bändchen werden, aber letzten Endes
saßen der Herausgeber Volker Keller und
ich eineinhalb Jahre an dem Projekt“, erzählt
sie. Sie entscheide am liebsten „nach dem Herzen“,
welches Buch der Verlag ins Programm
nehme. Das können dann auch Publikationen
für einen kleinen Leserkreis sein, wie der Bildband
über die Puppensammlung Neckarau, die
in Zusammenarbeit mit dem Verein Geschichte
Alt-Neckarau entstand. „Ein Buch fixiert die
Zeit auf Papier“, sagt Ralf Waldkirch: „Es dokumentiert
und stiftet Identität.“
Eines ist allen vier Verlagen gemein: Sie setzen
bedingungslos auf Qualität. Papier, Design, Verarbeitung,
alles muss passen. „Das hat bei uns
meist Vorrang vor der Wirtschaftlichkeit“, sagt
Bernhard Wipfler. Auch Klaus Kehrer arbeitet
nur mit einer Handvoll Druckereien zusammen
und lässt ausschließlich in Deutschland drucken,
„auch wenn das in Asien billiger wäre. Aber da
machen wir keine Experimente.“ Manfred Metzner
vom Verlag Das Wunderhorn lässt gern bei
Nino-Druck in Neustadt an der Weinstraße produzieren
und leistet sich „nur die besten Übersetzer.
Bei der Poesie gilt: Dichter übersetzen
Dichter.“ Ein Buch müsse Charakter haben, findet
nicht nur Wipfler. Für Metzner ist die Haptik
entscheidend. Klaus Kehrer lässt sich auch schon
mal Lackproben schicken, um den Duft zu testen:
„Das Buch muss zum Objekt der Begierde
werden und alle Sinne ansprechen, wenn man es
in der Hand hält.“
Der Anspruch: ein Buch, das alle
Sinne anspricht
E-Books sind da nur bedingt das Mittel der
Wahl. Waldkirch und Das Wunderhorn haben
die ersten Online-Bücher herausgebracht und
Bernhard Wipfler ist sicher: „Für Belletristik
macht das auch Sinn. Für Bildbände, wie wir
sie haben, nicht.“ Klaus Kehrer ist derselben
Meinung, auch wenn er gerade über ein Konzept
nachdenkt, wie er die neue Technik für
seine Produkte nutzen könnte: „Wir könnten sie
zu Werbezwecken einsetzen, weil sie sich mit
sehr wenig Aufwand weltweit streuen lassen.
Wir könnten Making-ofs integrieren oder Sound
und so zusätzlich Lust auf unsere gedruckten
Bücher machen.“
Den eigenen Qualitätsansprüchen gerecht zu
werden, ist für die Verleger nicht immer leicht.
„Bücher sind in den letzten zehn Jahren nicht
teurer geworden, aber die Produktionskosten
sind gestiegen und die verkaufte Auflage sinkt“,
rechnet Barbara Waldkirch vor. Die rückläufigen
Auflagen haben zum einen gesellschaftliche
Gründe. In der Verbraucher-Analyse 2012 der
Axel Springer AG und der Bauer Media Group
rangierte das Lesen auf dem elften Rang der
beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen.
Die Zahl der Menschen, die Bücher
täglich oder mehrmals die Woche nutzen, sinkt
langsam, aber stetig, wie das Institut für Demoskopie
Allensbach ermittelte. Zum anderen ist es
aber gerade für die kleinen, unabhängigen Verlage
schwer geworden, ihre Bücher überhaupt an
den Leser zu bringen, denn auch wenn immer
mehr produziert wird: In den Buchhandlungen
liegen immer weniger Titel. Und die, die angeboten
werden, kommen meist aus den großen
Verlagskonzernen.
Bernhard Wipfler kann sich noch gut erinnern,
wie er sich 1996 die Hacken ablief, um die
Händler zu überzeugen, „New York Vertical“ in
ihr Sortiment zu nehmen. „Zu groß, passt in kein
Regal“, bekam er zu hören, bis er eigens einen
Halter entwickeln ließ, mit dem man das Buch
stehend ausstellen konnte.
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18
UBI BENE
titelstory
zehn. „Wir haben dieses Experiment letztes Jahr
gemacht, mit gutem Erfolg“, erzählt sie. Dieses
Jahr werden weitere kleine Verlage der Region
dort ausstellen, es soll eine Leselounge und Beratung
durch zwei ehemalige Buchhändlerinnen
geben.
Seither hat sich die Lage für die kleinen Verlage
deutlich zugespitzt, zumal viele unabhängige
Buchhandlungen von großen Ketten verdrängt
worden sind. Und dort stehen die Independent-
Verlage zu großen Teil vor verschlossenen Türen.
„Die Vertriebswege haben sich verändert“, stellt
Manfred Metzner fest. Sein Verlag bietet auf der
Website einen eigenen Online-Shop an. „Das
war eine Investition, aber die musste sein“, findet
er. Einen anderen Weg ist Barbara Waldkirch
gegangen: Sie hat seit 2007 eine eigene Verlagsbuchhandlung,
nachdem sie den ehemaligen
Linde-Buchladen in der Feudenheimer Hauptstraße
übernommen hat. „Es war ein Rettungsversuch“,
sagt sie, der funktioniert habe. Seither
hat sie nicht nur gute Präsentationsmöglichkeiten
für ihre eigenen Publikationen und ein ausgewähltes
Sortiment anderer Verlage, sondern
auch ein Forum für Lesungen und Vernissagen
– ähnlich wie Bernhard Wipfler in seiner Galerie
im Neubau in G7 oder Klaus Kehrer, der in
Berlin einen kleinen Showroom unterhält. Manfred
Metzner hat ohnehin einen Gegentrend zur
bisherigen Entwicklung im Buchhandel ausgemacht.
„Die großen Flächen sind gescheitert, die
Händler müssen umdenken“, sagt er. In Berlin
und Brüssel hat er sich alternative Ladenmodelle
angesehen, mit integrierten Cafés und Kommunikationszentren,
tollem Service und gut informiertem
Personal.
In der Verlegerszene vernetzt sind alle vier.
Manfred Metzner hat vor Jahren die Kurt-
Wolff-Stiftung zur Förderung einer vielfältigen
Verlags- und Literaturszene mitgegründet, zu
deren Freundeskreis heute mehr als 60 unabhängige
Verlage mit einem literarischen
Programm und einem Jahresumsatz bis fünf
Millionen Euro gehören. Klaus Kehrer vergibt
gemeinsam mit Kollegen aus Frankreich, England,
Italien und Spanien den „European Publishers
Award for Photography“, mit dem die
Publikation zeitgenössischer Fotografie gefördert
werden soll. Teilnehmen können Fotografen
aus aller Welt, der Sieger erhält nicht nur
eine Ausstellung beim Fotofestival „Rencontres
d’Arles“, sondern auch ein Buch, das in allen
fünf Ländern verlegt wird. „Viel Arbeit, aber
eine sehr schöne Aufgabe, nicht nur weil der
Preis internationale Aufmerksamkeit bringt“,
erzählt Kehrer, der in diesem Jahr die Federführung
und damit auch die jährlich wechselnde
Verantwortung für die Buchproduktion innehat.
„Man kann einen Verleger ein bisschen
mit einem Galeristen vergleichen: Er kann die
Karriere eines Künstlers mit aufbauen.“
Auszeichnungen helfen im Kampf
um Aufmerksamkeit
Trotz überschaubarer Werbebudgets – die großen
und auch einige regionale Buchmessen sind
Pflichttermine für Kehrer, Wipfler und Metzner.
Barbara Waldkirch wird sich dieses Jahr zum
zweiten Mal auf dem Maimarkt präsentieren,
in der Fachschau Lesen und Wissen in Halle
Zwischen den Messen helfen Auszeichnungen
im Kampf um Aufmerksamkeit. Der Verlag
Das Wunderhorn erhielt im vergangenen Jahr
den „Kurt-Wolff-Preis“, den wichtigsten Verlegerpreis
Deutschlands, Klaus Kehrer wurde
2012 auf der Messe PhotoEspana als „Publisher
of the year“ geehrt und hat schon etliche
Fotobuchpreise gewonnen. Bernhard Wipflers
Edition Panorama gehört zu den meistausgezeichneten
Verlagen weltweit, unter anderem
mit etlichen RedDot-Awards für gutes Design.
„Neben Social Media brauchen wir auch die
Feuilletons“, sagt Klaus Kehrer – eine Rezension
in einer großen Zeitung weckt bei Freunden
der Fotografie nicht selten Begehrlichkeiten,
das Buch als Sammlerobjekt zu erwerben. Und
auch der ein oder andere Coup tut dem Selbstbewusstsein
kleiner Verlage gut. So wie die
Edition Panorama untrennbar mit dem Fotografen
Horst Hamann verbunden ist, verbindet
die Literaturszene den Verlag Das Wunderhorn
mit den Nobelpreisträgern Herta Müller und
vor allem Jean-Marie Gustave Le Clézio. „Als
er 2008 überraschend ausgezeichnet wurde,
waren wir der einzige Verlag, der sein neuestes
Buch in der deutschen Übersetzung hatte“,
erzählt Manfred Metzner. „Das hat uns eine
gigantische Aufmerksamkeit gebracht.“ Ebenso
wie der Deutsche Krimipreis International
2013 für seinen nigerianischen Autor Helon
Habila.
Sorgen, dass das Gedruckte ausgedient haben
könnte, macht sich keiner der vier Verleger.
Qualität setze sich durch, sagen sie unisono,
das Bedürfnis nach toll gemachtem Handwerk
bleibe. Bernhard Wipfler führt zusätzlich den
Entschleunigungseffekt ins Feld, den ein Buch
besitze, „auch gegenüber einem elektronischen
Buch, mit dem ich ganz anders umgehe“. Manfred
Metzner spricht für alle, wenn er sagt: „Wir
machen das Besondere und das wird wahrgenommen
und gesucht. Das ist wie bei gutem
Essen.“ Und: „Wir sind das Land Gutenbergs
und haben die Tradition des gedruckten Buchs
wie kein zweites.“
Text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert •
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20
UBI BENE
ackstage
Perspektiven
Die zweite Eigenproduktion des Heidelberger Frühling ist
erneut eine Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendballett.
Nach dem groSSen Erfolg der tänzerischen Interpretation
von Franz Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ im
vergangenen Jahr stehen diesmal „folk songs“ auf dem Programm.
Mit im Team der Tänzer, Musiker und Choreographen
sind auch ein Neu-Mannheimer und ein Rückkehrer.
22 UBI BENE
UBI BENE
23
ackstage
Choreograph Thiago Bordin
mit Tänzerin Winnie Dias
Kein Zweifel, der Plan hat funktioniert.
Thorsten Schmidt, der Intendant
des Festivals Heidelberger
Frühling, ist ja immer auf der Suche nach Möglichkeiten,
klassische Musik auf neuen Wegen
zu vermitteln und den Kreis ihrer Fans zu erweitern.
Im vergangenen Jahr hatte er deshalb für
die erste Eigenproduktion eine Zusammenarbeit
mit dem Bundesjugendballett initiiert. Das
Ensemble aus Hamburg interpretierte damals
zusammen mit Stipendiaten der Heidelberger
Lied Akademie Franz Schuberts Zyklus „Die
schöne Müllerin“ – mit beachtlichem Erfolg.
„Das Publikum hat dieses neue Format so begeistert
angenommen, dass wir eine zusätzliche
Vorstellung ansetzten mussten“, erzählt
Schmidt. Grund genug, die Kooperation in diesem
Jahr fortzusetzen.
Im Dialog mit dem Intendanten des Bundesjugendballetts,
John Neumeier, und dessen
künstlerischem Leiter Kevin Haigen entstand
die Idee zu „folk songs“. Choreographen unterschiedlichen
Alters und diverser Nationen
24 UBI BENE
UBI BENE
25
ackstage
wurden aufgefordert, sich tänzerisch mit Volksliedbearbeitungen
und von Volksmusik beeinflussten
Werken des 19. und 20. Jahrhunderts
auseinanderzusetzen. Der musikalische Bogen
spannt sich von Benjamin Britten und Joseph
Canteloube über Peter I. Tschaikowsky und Johannes
Brahms bis zu Heitor Villa-Lobos und
Carlos Gardel. Auch John Neumeier selbst
steuert eine Choreographie bei. „Gleichzeitig
haben wir das Konzept weiterentwickelt und
die Verbindung von Ballett und Festival intensiviert,
indem wir diesmal nicht nur Stipendiaten
der Lied Akademie, sondern auch der Kammermusik
einbinden“, sagt Thorsten Schmidt.
Das passe auch zum diesjährigen Motto des
Heidelberger Frühlings, „Perspektiven“.
Hingabe, Demut,
Menschlichkeit
Für Kevin Haigen, den künstlerischen und pädagogischen
Leiter des Bundesjugendballetts,
war es keine Frage, die Zusammenarbeit fortzusetzen.
„Ich habe sehr positive Erinnerungen
an den letzten Heidelberger Frühling“, erzählt
der Amerikaner, der an John Neumeiers Hamburg
Ballett auch Erster Ballettmeister ist. „Die
Arbeitsatmosphäre in der Hebelhalle ist sehr
angenehm, die Menschen sehr freundlich. Wir
hatten eine wunderbare Helferin für die Kostüme,
sie hat ganz spontan ausgeholfen. Insgesamt
haben wir dort ein sehr produktives, künstlerisches
Umfeld erlebt.“ Für das junge Ensemble,
das erst im September 2011 gegründet worden
war, hatte die Produktion gleich Maßstäbe gesetzt.
„Es hat sich seitdem zum Markenzeichen
der Compagnie entwickelt, dass viele unserer
Projekte vom Austausch mit jungen Musikerinnen
und Musikern leben“, sagt er.
Das Bundesjugendballett ist keine gewöhnliche
Compagnie. Die acht jungen Tänzerinnen und
Intendant Thorsten Schmidt: „die Verbindung von Ballett und Festival intensivieren“.
Tänzer, die aus sechs verschiedenen Ländern
kommen, haben ihre Ausbildung abgeschlossen
und nutzen die zwei Jahre, die sie dem Ballett
angehören dürfen, zur persönlichen und künstlerischen
Weiterentwicklung. „Ich versuche den
Tänzerinnen und Tänzern jeden Tag zu vermitteln,
dass unsere Kunstform Werte erfordert wie
Hingabe, Demut, Menschlichkeit und vor allem
Ehrlichkeit. Die Tänzer sollen zu selbstbewussten
und vielseitigen Künstlerpersönlichkeiten
werden, die selbst Choreografien entwickeln
und ihre klassische Technik weiter verbessern.
Und die an den unterschiedlichsten Orten tanzen
und Menschen unterschiedlichster Herkunft
durch Tanz zusammenbringen“, erklärt
Kevin Haigen die Intention, mit der Neumeier
die Gründung des Balletts, das vom Bund gefördert
wird, vorangetrieben hatte. Ihr Publikum
müssen sie sich erarbeiten, eine eigene Bühne
haben sie nicht. Aber jede Menge Perspektiven.
„Neben der klassischen Technik war vor allem
das kreative Potenzial dieser jungen Menschen
ein Aufnahmekriterium“, sagt der Ballettpädagoge.
„Jeder ist gleichzeitig Gruppentänzer und
Solist. Deshalb war auch die Improvisation ein
wichtiger Teil des Vortanzens.“
Bislang haben die einzelnen Elemente dieser
Kooperation getrennt voneinander gearbeitet:
Studierende der Musikhochschule Mannheim
haben die Bearbeitung der Musikstücke übernommen.
In Hamburg haben die Tänzer mit den
Choreographen zu Musik vom Band ihre Bewegungen
einstudiert. Gleichzeitig haben die Sänger
und Musiker, zum großen Teil allein, geprobt.
In diesen Tagen sollen diese verschiedenen Perspektiven
zusammengeführt werden, damit am
20., 21. und 24. März in der Heidelberger Hebelhalle
eine perfekte Symbiose entsteht.
Mehr Klangfarben
durch die Streicher
Alexander Fleischer ist gespannt. Der 31-jährige
Pianist war als ehemaliger Stipendiat der
Lied Akademie unter der Leitung von Thomas
Hampson schon 2012 mit von der Partie. „Auch
damals haben wir nicht so viel zusammen geprobt,
erst in der Endphase“, erinnert er sich.
Das Timing sei extrem wichtig für die Tänzer,
sagt er: „Das Ballett gibt das Tempo der Musik
vor.“ Am Klavier habe er es ohnehin am schwersten,
weil er bei allen Stücken spielen müsse,
„aber im Ernst: Es hat großen Spaß gemacht
und in diesem Jahr wird es noch interessanter
werden, weil wir zusätzliche Arrangements für
Streicher und damit mehr Klangfarben haben.“
Das Stipendium an der Lied Akademie vor zwei
kevin haigen ist künstlerischer und pädagogischer leiter des bundesjugendballetts.
Jahren hatte er schon als ausgezeichnete Fortbildung
erlebt, jetzt freut er sich, „dass die Förderung
durch Thomas Hampson und Thorsten
Schmidt nicht nur weitergeht, sondern dass ich
auch bei einem Traumprojekt für jeden Liedpianisten
dabei sein darf“.
In Heidelberg wird Alexander Fleischer (fast)
ein Heimspiel haben. Seit kurzem wohnt er in
Mannheim, weil seine Frau, die Sopranistin
Juliane Herrmann, ein Engagement am Nationaltheater
hat. Der gebürtige Chemnitzer, der
an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in
Berlin studiert hat und nun dort Gastdozent an
der Hochschule und Assistent von Bassbariton
Thomas Quasthoff ist, pendelt regelmäßig in
die Hauptstadt, denn: „Das gibt man nicht auf,
ich kann dort so viel lernen.“ Am Projekt „folk
songs“ reizt ihn nicht nur, dass es außerhalb des
täglichen Repertoires eines Liedpianisten steht
und dass die Musik so international ist. Sondern
auch, die andere Perspektive des Balletts auf die
Musik kennenzulernen. „Tanz ist für mich ein
fremdes Metier, daher hat die Zusammenarbeit
für mich experimentellen Charakter“, gibt er zu.
„Ich finde es spannend, wie Tänzer und Choreograph
die Musik in Bewegung umsetzen.“
Ein anderer ist mittendrin in diesem Prozess.
Thiago Bordin, Brasilianer und Erster Solist
am Hamburg Ballett, ist einer der acht Choreographen
und zuständig für die Musik seines
Landsmannes Heitor Villa-Lobos. „Zum ersten
Mal habe ich die Musik nicht selbst ausgewählt,
sondern vorgegeben bekommen.“ Als Kevin Haigen
anfragte, ob er bereit wäre, diesen Part in
„folk songs“ zu übernehmen, sagte Bordin dennoch
sofort zu. „Jeder Brasilianer kennt diese
Musik“, erzählt er. Er habe sich in die Küche gesetzt
und angefangen den Klängen zu lauschen.
„Ein paar Momente später hatte ich die ersten
Bilder im Kopf. Ich bin Brasilianer. Für uns gehört
die Musik zum Leben wie der Fußball.“
Dass das Gastspiel in Heidelberg stattfindet,
erhöhe seine Vorfreude noch, verrät er. Schließlich
hat er in Mannheim an der Akademie
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26 UBI BENE
UBI BENE 27
ackstage
Pianist
Alexander Fleischer
des Tanzes bei Birgit Keil studiert. „Ich liebe
Mannheim und Heidelberg“, schwärmt er. „Ich
bin jetzt zwölf Jahre in Hamburg, aber ein ‚Grüß
dich’ und die süddeutsche Sprache klingen für
mich immer noch schöner als ‚Moin Moin’.
Meine ersten Wintermonate in Mannheim fand
ich grässlich. Aber jetzt weiß ich: In Hamburg
ist es noch dunkler.“
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zwischen aussergewöhnlichem Design und höchsten
Sitzkomfort.
Das Choreographieren gehörte für den heute
29-Jährigen schon immer zum Tanzen dazu.
„Ich wollte schon als Schüler beides, aber mein
früherer Lehrer hat gesagt, ich müsse erst tanzen.
Birgit Keil hat mich dann sehr unterstützt“,
erzählt Thiago Bordin. Was ihn so sehr reizt am
Choreographieren? „Als Tänzer tanzt du nur für
dich. Aber als Choreograph gibst du etwas weiter.
Du musst dich auf deine Tänzer einstellen.
Die Bewegungen müssen passen“, antwortet er.
„Und du bekommst auch etwas zurück.“ Auch
das: eine ganz neue Perspektive.
Wir sind der Überzeugung, dass es auf dem Markt
kein vergleichbares Produkt in Sachen Qualität,
handwerklicher Verarbeitung und Sitzkomfort gibt.
Text: Ute Maag •
Heidelberger Frühling
16. März bis 20. April
Neue Standpunkte wagen, alte Einschätzungen
infrage stellen, Kontexte bewusstmachen
– das internationale Musikfestival
steht 2013 unter dem Motto „Perspektiven“.
Erneut wirken große Künstler wie John Neumeier,
Thomas Hampson und Igor Levit als
„Artist in Residence“ mit. Zu den musikalischen
Sternstunden wird sicher das Orgelkonzert
von Cameron Carpenter am 26. März
im Kongresshaus der Stadthalle Heidelberg
gehören. Das Ausnahmetalent wird weltweit
gefeiert, aber auch kritisiert für die Unbekümmertheit,
mit der er stilistische Grenzen
überschreitet.
Die internationale Tagung am 22. und 23.
März im Kongresshaus steht im Zeichen der
Frage „Festivals 3.0 – eine Möglichkeit Zukunft
zu gestalten?“
Erstmals kooperiert der Heidelberger Frühling
mit der halle02: Der „Alternative Frühling
– Festival für Musik und Subkultur“ vom 11.
bis 21. April schafft einen Raum für musikalische
Grenzgänge von elektronischer Avantgarde
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ladyspecial
Die Tanzunternehmerin
Die personifizierte Präsenz hat einen Namen: Nanine Linning.
Zu sphärischen Streicherklängen hebt sich der Vorhang.
Für Ballettvorstellungen tat er das in Heidelberg lange nicht.
Jetzt hat man wieder ein eigenes Ballett – und ist dank der
gutgelaunten Niederländerin wieder voll da.
30 UBI BENE
UBI BENE 31
ladyspecial
Es gibt sie ja, diese Strahlefrauen. Nanine
Linning gehört zu ihnen. Wer ihr
gegenübertritt, spürt Energie, die von
ihr ausgeht. Sie strahlt, hat große neugierige
Augen und einen entschlossenen Zug um den
Mund. Sie will – und sie kann. Hier und jetzt.
Hinter dem Vorhang zu ihrer ersten Heidelberger
Arbeit „Zero“ verziehen sich apokalyptische
Nebelfronten, mit dem Einsatz der Harfe wird
der Zuschauer im neuen Theatersaal Skulpturen
gewahr, die wie Engel durch den Raum
schweben. Am Boden arbeiten sich zehn Tänzer
als Androiden wie Insekten im straffen Takt
bedrohlich weit ausschreitend zur Bühnenrampe
vor. Später werden wir mit offenem Mund
zusehen, wie sie buchstäblich und täuschend
echt die Schwerkraft überwinden, um über
Baumkronen und Flüsse zu schweben …
Physische Präsenz, aufwendige Kostüme von
Modedesignerin Iris van Herpen, großartige
Videokunst, akrobatische Finessen und fulminante
Musik sind Teil des gelungenen Überwältigungskonzepts,
mit dem Nanine Linning in
Heidelberg als neue Tanzchefin angetreten ist.
Briefe schreiben, um ans Ziel
zu kommen
Wie ist sie, die derzeit am Neckar alle begeistert?
Energetisch voll da, klar. Doch was sie
ausstrahlt, ist kein „Hoppla, hier komm ich“,
sondern eher ein „Hey, hier bin ich, was geht?“.
Wenn sie etwas will, dann schreibt sie und fragt
nach. So einfach ist das für Nanine Linning.
Holländer stehen ja im Ruf, praktisch und unkompliziert
zu sein, doch selbst für niederländische
Verhältnisse beweist die 1977 in Amsterdam
geborene Frau ausnehmend fröhlichen
Mut. Natürlich gehört auch eine Portion Glück
dazu. Das weiß sie, aber meist hat sie es eben.
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Kaum hatte sie ihre Ausbildung in Tanz und
Choreographie in Rotterdam abgeschlossen,
wusste sie: „Ich bin meine eigene Choreographin.“
Nach den Ideen anderer zu tanzen, kam
für Linning somit nicht in Frage. Da schrieb
sie an Tanzlegende William Forsythe nach
Frankfurt, ob sie nicht mit ihm arbeiten könne
– und wurde prompt Assistentin für seinen
Tanzfilm „From A Classical Position“, den
der Meisterchoreograph mit Dana Caspersen
drehte. In dieser kurzen, aber doch sehr intensiven
und intimen Zusammenarbeit konnte
Linning ihrem bewunderten Vorbild genau auf
die Finger schauen.
32
UBI BENE
Auch für ihre nächste Station ergriff sie zügig die
Initiative – und wurde Hauschoreographin
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am renommierten Rotterdamer Scapino Ballet,
für das sie von 2001 bis 2006 zwölf Choreografien
für das große Ensemble entwarf. Die Welt
war weit, Freelancer-Projekte, die Gründung
einer eigenen Compagnie und die Leitung des
Osnabrücker Tanztheaters folgten Schlag auf
Schlag – und irgendwie auch immer zeitgleich.
Vielseitigkeit ist schließlich auch eine Spezialität
Linnings, die Opern inszeniert, Musik liebt,
in ihren Projekten Tanz, Skulptur, Film und
Mode zu einer Art Gesamtkunstwerk verbindet.
„In die Modewelt bin ich gut eingearbeitet,
ich schätze die Theatralität der Mode, die eine
totale Erfahrung ist, weil sie ein Lebensgefühl
vermittelt und eben nicht nur Kleider verkauft.“
Finanzielle Freiheit ist
künstlerische Freiheit
Lieblingsdesigner? „Balenciaga, Alexander Mc-
Queen und natürlich Iris van Herpen“, kommt
es wie aus der Pistole geschossen. Wie es dazu
kam, dass letztere auch für sie Tanzkostüme
entwirft? „Ich habe sie angeschrieben!“, lächelt
sie entwaffnend. Berührungsängste kennt Linning
definitiv nicht.
Für die niederländische Nobelkaufhauskette
De Bijenkorf hat sie mit ihrem Ensemble einen
TV-Werbespot produziert, der ihr auch über die
Grenzen Hollands – und der Tanzszene – hinaus
große Popularität verschaffte. Ob ihr das, nun
ja, nicht auch ein wenig peinlich sei, als Künstlerin
Fernsehwerbung zu machen? Wir betreten
spannendes Terrain. „Keineswegs!“, kontert die
engagierte Choreographin, die von sich sagt: „Ich
bin Tanzunternehmerin.“ Kommerzielle Projekte
geben ihr Freiheit, und zwar finanzielle, die somit
auch künstlerische sei, betont sie.
Gesamtkunstwerke mit
poetischem Zauber
Dass das im deutschen Kunstbetrieb in der Regel
anders gesehen wird, stört Linning nicht.
Natürlich sei das toll, im Subventionsbetrieb
feste Strukturen, verlässliche Etats und regelmäßige
Kulturförderung zu haben, aber man
sei dann eben von den Gemeinden, Gremien
und Sponsoren auch stärker abhängig, die
Forderungen und Erwartungen hätten. Also
sucht sie nach anderen Möglichkeiten, persönliche
Sicherheit für ihre Kunst zu haben. Ist
die Abhängigkeit von kommerziellen Kunden
nicht ebenso groß? „Wenn man eine Win-Win-
Situation findet, nicht“, sagt Linning. Wenn
die Kunden das wollen, was sie anzubieten hat,
nämlich energiegeladene, kraftvolle körperliche
Tanzsprache, findet sie auch einen Zugang
zu der vom Kunden gestellten Aufgabe.
Als Unternehmerin hat sie mit Stardesigner
Marcel Wanders den „Happy Hour Chandelier“
entwickelt, ein Konzept, in dem eine Akrobatin
in einem riesigen Lüster hängt, um Sekt oder
Konfekt an Partygäste oder Vernissagebesucher
zu verteilen. Das Partykunstevent läuft weltweit
gut und ermöglicht ihr, mit den Einnahmen
daraus ihre eigene Compagnie „NANINELIN-
NING.NL“, für die sie die erfolgreichen Choreografien
„Bacon“, „Cry Love“ und „Dolby“ entwickelte,
nominell über einen Manager in den
Niederlanden aufrecht zu erhalten, obwohl sie
derzeit in Heidelberg in der Präsenzpflicht ist.
Ob ihr Heidelberg nicht zu eng ist? „Nein, keineswegs,
man spürt, wie sich die Menschen
hier freuen, wieder eine eigene Tanzcompagnie
in der Stadt zu haben, das gibt eine wahnsinnige
Energie“. Als gescheitertes Versuchsmodell
hatten sich Heidelberg und Freiburg seit 2006
eher halbherzig ein Minimaltanzprojekt geteilt.
Wenn man sich um eine Sache bei Nanine Linning
keine Sorgen machen muss, dann um ihren
Energiehaushalt und ihre Entschlossenheit.
In Heidelberg erleben Zuschauer und Kritiker
derzeit eine ganz neue Welt. Es ist eine
der vereinten Kunst - mit Mut zur Schönheit.
Statt schwarzem Guckkasten und ebensolchen
Gymnastikanzügen bietet Linning sinnliche
Körperskulpturen, Kostüm, Video, Licht. Hier
soll der Zuschauer nichts verstehen müssen,
sondern sich poetisch verzaubern lassen dürfen.
Ihre explodierende Euphorie zum Gesamtkunstwerk
bricht sich in ihrer Osnabrücker,
nun ebenfalls auf dem Heidelberger Theaterspielplan
stehenden Arbeit „Requiem“ Bahn:
Weiß gepuderte und üppig ausstaffierte Harpyien,
Sirenen und Centauern interagieren als
belebte Plastiken mit neugierig umherziehendem
Publikum. Das führt einen buchstäblich
ganz nah an die Kunst heran.
Für ihr ästhetisches Vorhaben, die unterschiedlichen
Sparten des Theaters und der Kunst zu
verschmelzen, stehen die Aktien am Neckar
derzeit gut: Ein neues, architektonisch begeisterndes
Theater bietet ideale räumliche Voraussetzungen,
Heidelbergs Intendant Holger
Schultze steht voll hinter der Powerfrau, die er
ja schließlich aus Osnabrück nach Heidelberg
mitgebracht hat. Das Unternehmen ihrer sinnlichen,
prallen und mitreißenden Tanzarbeit hat
bereits beim Heidelberger Start-up enormen Erfolg.
Und das Publikum platzt derzeit förmlich
vor Neugier. Ja, Nanine Lininnig hat wirklich
auch allen Grund zum Strahlen.
Text: Ralf-Carl Langhals •
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34 UBI BENE
UBI BENE 35
Promotion
rissen und detailgetreu wiederhergestellt, die Sandsteinmauern
im Innern freigelegt. Die Decke, die nach der Schließung
des alten Filmtheaters 1962 eingezogen worden war,
haben sie wieder entfernt und durch eine Stahlkonstruktion
ersetzt. Ein detailliertes Beleuchtungskonzept mit modernen
Strahlern und geschmackvollen Leuchten setzt die Mode
ins rechte Licht. Und wenn die Sonne durch die raumhohe
Glasfassade an der Rückseite des Gebäudes scheint, wird
der komplette Store von Licht durchflutet. Was der Kunde
nicht sieht: Hinter einem großformatigen, goldgerandeten
Spiegel im Obergeschoss verbirgt sich eine Tür, die in ein
großzügiges Penthouse mit Dachterrasse führt. Hier planen
die Stahlers Modenschauen oder andere Events.
der neue Mode
Hot-spot
In neustadt FrIedrIchstrasse
„Wir wollten weg vom Mainstream, sowohl was das Angebot
als auch die Präsentation angeht“, begründet Jochen Stahler.
Dass die Investition sich gelohnt hat, wurde schnell deutlich:
Die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ hat die neue Einkaufswelt
bereits ausgezeichnet. Auch beim renommierten Award
„Store of the year“, den der Handelsverband Deutschland
(HDE) am 20. März vergeben wird, gehört der Store der Stahlers
zu den vorgeschlagenen Kandidaten. „Das ist ein Ritterschlag“,
freut sich der Chef.
Modemeile
FriedrichstraSSe
Neustadt an der weinstrasse hat einen neuen Mode-Hotspot. Im vergangenen September
eröffneten Jochen und Alexandra Stahler das Stahlers in der FriedrichstraSSe. Der Lohn für
das ebenso innovative wie gelungene Ladenkonzept: Der Fashiontempel wurde für den
„Store of the year“-Award vorgeschlagen.
Seit Jochen und Alexandra Stahler das Modehaus Jacob
2004 übernommen haben, ist viel passiert: 2006 der Umzug
des Haupthauses in die Hetzelgalerie, später die Eröffnung
des House of Gerry Weber am ehemaligen Stammsitz
in der Friedrichstraße 14 und des Schiesser Outlet Store
ein paar Häuser weiter. In der Eröffnung der neuen Räume
sieht das Ehepaar aber nicht nur einen Meilenstein für
das eigene Unternehmen, sondern auch für Neustadt. „Wir
wollen dazu beitragen, Neustadt als Einkaufsstadt und insbesondere
die Friedrichstraße aufzuwerten“, erklärt der Inhaber.
Nicht nur der neue Straßenbelag und die Restaurierung
etlicher weiterer Fassaden hätten in den vergangenen
Jahren dazu geführt, dass heute mehr als doppelt so viele
Kunden als früher durch die Straße bummeln: „Die Leute
kommen gern hierher, denn sie finden hier auf hundert
Metern Laufweg ein kompetentes Markenangebot.“
Jahrelang hatte Jochen Stahler aus seinem
Bürofenster auf das gegenüberliegende
Gebäude geblickt und sich geärgert: „Schade,
dass es nicht adäquat genutzt wurde.“
Das ehemalige Kino, den älteren Neustädtern
noch als „Palast-Theater“ in Erinnerung, verfiel,
die Mieter wechselten häufig. „Ich kannte das
Potenzial des Hauses und ich fand, das alte Flair
sollte neu erlebbar gemacht werden“, erzählt
der Inhaber des alteingesessenen Modehauses
Jacob. Als sich die Chance bot, griff er zu und
erwarb die Immobilie. Nach einer grundlegenden
Sanierung ist sie nun ein Schmuckstück
geworden – mit zwei Mode-Stores, die das Angebot
des Modehauses Jacob zusätzlich zum
Stammhaus in der Hetzelgalerie, dem wenige
Schritte entfernten House of Gerry Weber und
dem Schiesser Outlet Store auf das Schönste
um trendige junge Mode ergänzen.
Vom Filmtheater
zum Modetempel
Dass hier einmal ein Kino war, lässt sich beim
Rundgang durch die zwei Etagen nur noch erahnen.
Der vordere Teil des Erdgeschosses, den
man von der Friedrichsstraße betritt, ist dem
s.Oliver-Store vorbehalten. Im hinteren Bereich,
zur Gutenbergstraße hin, flimmerten früher Filme
über die Leinwand, jetzt finden sich im Stahlers-Store
vor imposanten Sandsteinwänden von
mehr als acht Metern Höhe Labels wie Marc
O’Polo, Scotch&Soda oder Superdry für Herren.
Über die Treppe erreicht der Kunde die Empore.
Wo früher Logen und Projektorraum waren, ist
heute das Reich der Damenmode mit Schönem
von Comma, Drykorn, Maison Scotch, Mexx
oder yaya sowie Accessoires, zum Beispiel von
Codello und Liebeskind. Und eine Cafébar, die
zum Schauen und Genießen einlädt.
Denn nur die Mode wahrzunehmen, wäre trotz
des reichhaltigen und hochwertigen Sortiments
schade. Jochen Stahler und seine Frau Alexandra
haben viel Wert auf Architektur und Einrichtung
gelegt. Zusammen mit den renommierten
Ladenbauern Blocher Blocher Partners aus
Stuttgart und dem Gimmeldinger Architekten
Thomas Ritzer haben sie ein Konzept entwickelt,
das internationalen Vergleichen standhält.
Die Außenfassade wurde zu großen Teilen abge-
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friedrichstrasse 5 gutenbergstrasse 6 www.stahlers.de
neustadt an der weinstrasse
36
UBI BENE
Mo. - Fr. 10.00 - 19.00 Uhr
Sa. 10.00 - 17.00 Uhr
trendart
Jede
Rose
hat
ihre
Dornen
Bei ihrer zwölften Auflage war die Fashion
Week Berlin einmal mehr die wichtigste
Leistungsschau etablierter deutscher Modedesigner
und aufsehenerregender
Newcomer. UBI BENE zeigt die Trends des
kommenden Winters.
38 UBI BENE
UBI BENE
39
trendart
Lala Berlin
Schwarz
Um es vorwegzunehmen – diese
Fotostrecke ist nur ein winziger Ausschnitt aus dem riesigen Bildangebot
unseres Fashion-Week-Fotografen Michael Wittig. Nicht einmal er hat es
geschafft, alle 50 Schauen im Zelt auf der Straße des 17. Juni und an zahlreichen
Offsite-Plätzen in der ganzen Stadt zu sehen. Auch ohne den Stammgast
Escada und das Berliner Label Kaviar Gauche, die diesmal fehlten, war
die Mercedes Benz Fashion Week so gut besucht wie nie. Und auch wenn
die Entwürfe der Designer so vielfältig wie selten waren, ließen sich einige
Trends für den Winter 2013/2014 ablesen. Nicht alles wird anders im kommenden
Winter! Schwarz bleibt ein wesentliches Element der Kollektionen.
Nicht nur das Berliner Label Augustin Teboul blieb seiner Linie treu und
zeigte Modelle in Schwarz und mit Spitze. Auch Lala Berlin schickte einige
Models dunkel gewandet auf den Laufsteg. Vom unangepassten Neuling
hat sich die Berlinerin Leyla Piedayesh längst zu einem der Stars in Berlin
gemausert und steht für tragbare Mode für Frauen mit Power, die alles andere
als trist ist: Kombinationen mit Weiß, transparente Stoffe und Sternenprints
sorgten für Effekte, Hingucker waren auch ihre Neuinterpretation
des klassischen Parka, Overalls aus Seide und kurze Wollkleider.
40 UBI BENE
UBI BENE 41
trendart
Glitzer
Nicht nur die klassischen Labels wie
Marccain oder Minx setzten auf schillernde Effekte. Auch Kilian Kerner
zeigte zum doppelten Jubiläum unter dem Motto „Sag mir, wie du heißt“
eine phantastische Schau. Seit zehn Jahren arbeitet der Kölner in Berlin,
die Winterkollektion 2013/2014 war seine zehnte Präsentation im Berliner
Zelt. Wie schon in den Vorjahren kam die Musik nicht vom Band.
Zu melancholischen Liveklängen der Rockband „Tunes of Dawn“ schritten
Models in kastigen Jacken und Breakfest-at-Tiffany’s-Kostümen im
Stil der 60er Jahre über den Laufsteg. Gebrochen wurde die schlichte
Linienführung durch die kubistischen und asymmetrischen Formen seiner
Kleider und durch tausende aufgesetzte Pailletten. Und: Er verhalf
Mireille Mathieu zu einem Comeback. Zumindest ihrer Frisur. Alle Models,
ob blond oder dunkel, Frau oder Mann, trugen den klassischen
Pagenkopf mit dem kurzen eingerollten Pony.
Kilian Kerner
42 UBI BENE
UBI BENE 43
trendart
Silber
Metallische Kühle strahlte nicht nur die
Laurèl-Kollektion aus. Aufgesetzte Aluminium-Plättchen, metalldurchwirkte
Stoffe und vor allem Nieten waren auch bei anderen Designern
zu sehen. Dimitri inszenierte seine Schönheiten als Kämpferinnen in
Fransenkleidern und eisblauen Tönen. Die Kombination mit Grau signalisierte:
„Komm’ mir nicht zu nah“. Gold- und Bronzetöne komplettierten
den Metallic-Chic.
Laurel
44
UBI BENE
Joleen
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trendart
Zugeknöpft
Klar, herb, gedämpft
– nicht gerade sinnliche Attribute verliehen viele Kritiker der Mode für
den kommenden Winter. Das stimmt alles: Die Blusen sind hochgeschlossen,
die Schultern akzentuiert, Hosen sind ein großes Thema und an den
Füßen darf Frau gern klobige Boots und warm gefütterte Stiefel tragen.
Auch die Farben sind eher gedeckt: Tiefdunkles Bordeaux, Marine- und
Erdtöne dominieren. Doch es gibt sie durchaus, die leuchtenden Akzente
in Rot und Rosa, Türkis und Grün. Die Mainzerin Anja Gockel, seit Jahren
Garantin für Farbtupfer und exklusive Prints, wartete mit einem satten
Senfgelb auf. Hugo Boss stattete seine Businessfrauen zwar im gewohnt
klaren Look aus, ließ zwischen Lederkleidern in Flanellgrau und Weiß
aber auch immer wieder tomatenrote Töne durchscheinen. Neonfarben
waren dagegen nur noch in Details und Accessoires zu finden.
Beispielhaft für diesen Spagat aus femininer Sinnlichkeit und unnahbarer
Kühle steht die Mannheimerin Dorothee Schumacher. Schmale Hosen
und kurze Capes, Lederröcke und Oberteile mit Trompetenärmeln
spielen mit den Silhouetten und sind opulent in den Details. Neben
Pelz und Lurex setzt sie laminierte Spitze und grafische Prints. Schwarz,
Weiß und Mitternachtsblau kontrastiert sie mit Rosé- und Olivtönen.
Ihre Schau im vollbesetzten, mit Rosenduft parfümierten Zelt – die das
Publikum zu Beifallsstürmen hinriss – stand unter dem Motto „Every
rose has ist thorn“, das die Designerin folgendermaßen erklärte: „Die
Rose, so wunderschön, sinnlich und facettenreich, kann unglaublich zart
und fragil sein, denn sie hat ihren Dorn, der sie schützt. Sie entspricht
meinem Bild moderner Frauen. Doch ihr Stachel kann auch gefährlich
werden – nehmen wir es als charmante Warnung.“
Text: Ute Maag
Fotos: Michael Wittig •
schumacher
46
UBI BENE
trendart
Die Identität einer Stadt definiert sich in ihrem Kern. Der
Einzelhandel prägt die City. Hier formen sich unterschiedliche
Charaktere zu einem unverwechselbaren Profil. Eine
Innenstadt ohne inhabergeführte Geschäfte wirkt austauschbar, gesichtslos
und fad. Eine bunte, lebendige Einkaufslandschaft spiegelt immer einen
gesunden Mix aus vielen Fachgeschäften mit hochwertigen Angeboten
und kreativem Service. Das garantiert eine attraktive Innenstadt mit
Charme und starker Persönlichkeit.
WORAUF
STEHEN
erfolgreiche Männer?
Doch die Kleinen haben es schwer. Zwischen Filialisten, Franchise-
Shops und in geklonten Shoppingcentern müssen sie dafür sorgen, dass
sie nicht zum Auslaufmodell werden. Die Zahl der inhabergeführten
Läden, zum Teil mit langer Vergangenheit, hat sich in den vergangenen
Jahren stark reduziert. Die Marktanteile sacken ab. In den größeren
Städten macht sich indes ein entgegengesetzter Trend bemerkbar:
Kleine Geschäfte in exzellenten Lagen, die mit hohem Personaleinsatz
ausgewählte Waren und Dienstleistungen anbieten, überzeugen mit einem
Einkaufserlebnis abseits der ausgehöhlten Trampelpfade. Auch in
Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen.
Mannheim: Passgenaue Plattform
abseits des Mainstreams
In den Metropolen der Metropolregion haben sich einige Einzelhändler
zu Initiativen zusammengeschlossen. Mit dem Ziel, das Besondere im
Allgemeinen zu betonen und die Vielfalt des Standorts zu bewahren.
Nach dem Motto: Eine Stimme für die Kleinen. „Viele Kunden kommen
mit dem Shopping-Guide unterm’ Arm“, berichtet Wolfhard Federhaff
vom Erfolg des Projekts. Der Mitgeschäftsführer der Kurfürsten-Verwaltungsgesellschaft
hat mit seinem Team gerade die dritte Auflage eines
exklusiven kleinen Einkaufsführers fertig gestellt, die im März erscheinen
wird: „Der Mannheimer“ weist den Weg zu einigen der feinsten
Angebote der Stadt. Eine edel ausgestattete Navigationshilfe zu individuellen
Adressen abseits des Mainstreams. „Mannheim steht für den
inhabergeführten Einzelhandel“, so Federhaff, der darin ein wertvolles
Alleinstellungsmerkmal sieht – das es stärker zu betonen gelte.
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Der Anspruch des Netzwerks ist, den höherwertigen Einzelhandel zu bündeln
und dieses niveauvolle Konzentrat ansprechend zu vermarkten. Damit
sind vor fünf Jahren vier Einzelhändler und eine Grafikerin an den Start
gegangen. Heute ist „Der Mannheimer“ 34 Händler groß. Auch die Gastronomie
macht mit: Restaurants, Caterer, Feinkostläden. Aktuell denkt man
darüber nach, das Cross-Selling zu forcieren und damit noch enger zusammenzurücken,
damit jeder noch stärker vom anderen profitieren kann.
nischenkultur
Den Machern ging und geht es darum, den kleinen Händlern eine passgenaue
Plattform anbieten zu können, über die sie sich inszenieren und
bemerkbar machen können. Das Label ist ein geschütztes Markenzeichen.
Der Shopping-Guide erschien erstmals 2009 und wird heute an prominenten
öffentlichen Umschlagplätzen gestreut. „Quadratisch, praktisch und
immer frisch“, kommentiert Wolfhard Federhaff den kleinen Kompass zu
den außergewöhnlichen Adressen im Zentrum Mannheims.
Exklusive Marken bei Schuh-Keller
48
UBI BENE
Wer auf den HauptverkehrsstraSSen bleibt, fährt an den echten Sehens-
würdigkeiten meist vorbei. Auch beim Shopping. Die kostbarsten Perlen sind oft
am schwersten zu finden. Urbane Lebenswelten brauchen exklusive
Nischen, um nicht in die Anonymität abzugleiten.
Die Heidelberger Altstadt ist noch komprimierter. Ein Herz, dessen Pulsschlag
sich unmittelbar auf die Befindlichkeit der Gesamtstadt auswirkt.
Um den Interessen des Einzelhandels und der Gastronomie ein Forum zu
geben, haben sich die citynahen Akteure Anfang der 80er Jahre unter dem
Dach des Marketingvereins „Pro Heidelberg e.V.“ zusammengeschlossen.
Erster Vorsitzender ist der Augenoptiker Volker Dieterich. Motivation des
Vereins war und ist eine Fokussierung auf die Zielgruppe. Man woll-
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„Ich kann allem
widerstehen außer
der Versuchung“
Oscar Wilde
te nicht als eine Klientel unter mehreren verloren gehen, sondern sich
selbst als prominenten Innenstadt-Player inszenieren. Ein langer Weg, so
Dieterich, der im 15. Jahr den Vorstand anführt. Zweiter Mann ist der Geschäftsführer
der Galeria Kaufhof am Bismarckplatz, Charles Klein.
Heidelberg: Kleine und Große
verstehen sich gut
Kleine und Große verstehen sich gut, wenngleich das Gros der aktuell
160 Mitglieder zum inhabergeführten Einzelhandel gehört. Viele davon
sind tief in der Heidelberger Historie verwurzelt. Klangvolle Namen,
Traditionshäuser und Filialisten agieren gemeinsam. Eine lokale Integrationsleistung.
Zum Selbstverständnis des Netzwerks gehört die Zusammenarbeit mit Institutionen
aus Wirtschaft und Verwaltung. Volker Dieterich macht sich
seit Jahren erfolgreich für eine enge Vernetzung mit der Wirtschaftsförderung
stark. Möglich wird das auch durch die professionelle Geschäftsführung
unter der Regie von Pavlo Stroblja und dem städtischen Einzelhandelsbeauftragten
Matthias Friedrich. Die Geschäftsstelle ist bei der noch
jungen Heidelberger Event GmbH angesiedelt, einer einhundertprozentigen
Tochter der Stadt. Die gezielte Förderung des Einzelhandels spiegelt
sich auch in der Stelle eines direkten Ansprechpartners: „Kümmerer“ Jörg
Hormann ist der direkte Draht zu den Geschäftsleuten.
Klasse statt Masse: Sein durchdachter Aktivismus ist die große Stärke des
Vereins. Gerade bei Themen wie verkaufsoffenen Sonntagen braucht es
einen langen Atem. Die Resonanz ist jedes Mal riesig, doch die Hürden
liegen heute höher als früher. Hier ist auch politische Überzeugungsarbeit
gefragt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat erst jüngst verlauten lassen,
dass verkaufsoffene Feiertage grundsätzlich an eine konkrete örtliche
Veranstaltung mit einem außerordentlich großen Publikumsinteresse gebunden
sein müssten. Sprich: Der Anlass muss ein großer sein.
Auch Dieterich will eine ausgewogene Balance, von der alle profitieren –
auch und gerade die Kollegen in den Winkeln der Altstadt. Denn während
bei den langen Einkaufsnächten eher die Hauptstraße angesteuert wird,
verzeichnen die kleineren, inhabergeführten Geschäfte in den Seitengassen
vor allem bei den offenen Sonntagen eine hohe Beachtung. „Auch
diese Händler möchten wir gezielt fördern.“
Ludwigshafen: Roter Teppich
für die Kunden
Vor genau einem Jahr hat sich auch in Ludwigshafen eine Qualitätsoffensive
formiert, die Einkauf und Genuss in Einklang bringen will: Unter
dem Markenzeichen „TOP in LU“ bündeln sich Unternehmen, die
Fachkompetenz und Anspruch mit einem klaren Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort
vereinen. Motto: „Alles Beste für Sie!“ Dafür sind zehn
gute Adressen aus Einzelhandel und Gastronomie eng zusammengerückt.
Heute sind es zwölf. Motivation dieser abgestimmten Marketing-Initiative
war die Ausrichtung auf eine gemeinsame Zielgruppe: qualitätsbewusst,
anspruchsvoll und mit hohen Erwartungen an Service und Atmosphäre.
Die Vorgeschichte begann vor gut acht Jahren. Marcus Keller-Leist, Juniorchef
des Familienunternehmens Schuh-Keller, wollte dem Standort
und seinen Geschäften mehr Selbstbewusstsein geben. Gemeinsam zeigen,
was man drauf hat. „Ich dachte, Mensch, das muss doch möglich
sein!“ Der erste Versuch scheiterte trotz positiver Resonanz. Es haperte
an Teamgeist und belastbaren Strukturen. „Als Einzelkämpfer hat man
wenig Chancen“, so Keller-Leist, der das Projekt 2012 mit einem verfeinerten
Konzept und klarer Aufgabenverteilung neu gestartet hat. Diesmal
professionell unterstützt von einer Agentur, die Infos streut und Projekte
koordiniert. Die Resonanz spricht für sich. Mit der Überzeugung, dass
es in Ludwigshafen hervorragende Geschäfte gibt, gehen die Mitglieder
offensiv an die Öffentlichkeit. Das wirkt. „Ehrlich, nicht elitär“, beschreibt
Marcus Keller-Leist das Selbstverständnis der Kollegen.
Man versteht sich als Interessengemeinschaft. Alle für einen, einer für
alle. Auf der linken Rheinseite wird Empfehlungsmarketing groß geschrieben:
Der Kunde, der nach Ludwigshafen kommt, soll auch das Angebot
der anderen Fachgeschäfte kennenlernen. „Wir glauben, dass in dieser
Strategie der Schlüssel für eine positive Weiterentwicklung am Standort
liegt“, so Marcus Keller-Leist. Der Ansatz: Ein guter Name verweist auf einen
anderen. Jeder bürgt für jeden. Voraussetzung ist maximales Vertrauen
unter den Verbündeten. Die Initiative ist überzeugt: Kunde wie Händler
können dadurch gleich mehrfach profitieren.
Damit diese besondere Einkaufskultur schon aus der Distanz erkennbar
ist, haben sich die Geschäfte ein einheitliches Entrée gegeben und einen
roten Teppich ausgerollt, der auf das lokale Bündnis hinweist. Mit einem
eigenen Gütesiegel legt der Verbund die Messlatte noch höher. Durch
das Zertifikat verpflichten sich die Geschäftsinhaber, die Werte und Ziele
der Initiative nicht aus den Augen zu verlieren und sich in deren Sinne
gegenseitig zu unterstützen. Die Kriterien sind unermüdlicher Qualitätsanspruch,
Fachkompetenz und eine nachhaltige, verantwortungsbewusste
Unternehmensführung. Nicht zu vergessen die Identifikation mit der
Einkaufsstadt Ludwigshafen – das elementare Glaubensbekenntnis eines
ambitionierten Händlernetzes. Weitere Mitstreiter sind willkommen. Aber
es muss passen. Behutsames Wachstum bevorzugt. Das Kern-Geschäft
soll nicht nur einen Frühling blühen.
Text: Thomas Tritsch •
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52 UBI BENE
UBI BENE 53
pferdestärken
„Wir wollen
unverwechselbar
bleiben“
Sportliche
Grande Dame
50 Jahre alt, aber kein bisschen in die Jahre gekommen – das Maimarkt-Turnier
des Reiter-vereins Mannheim feiert Jubiläum. Das Geheimnis ewiger Frische?
Erstens: Die GroSSen des Reitsports kommen jährlich zum gratulieren.
Und zweitens: Neuerungen, wie zum Beispiel die Aufnahme der Arena Polo
Championships vor zwei Jahren ins Turnierprogramm, halten jung.
Das Jahr 2013 ist das Jahr der Jubiläen:
im 400. Jahr des Maimarkts feiert das
Maimarkt-Turnier seinen 50. Geburtstag.
Seit zehn Jahren sind die Wettbewerbe der
Reiter mit Handicap fester Bestandteil des
Turnierprogramms und seit 30 Jahren ist
Peter Hofmann, Vorsitzender des Reiter-
Vereins Mannheim, Organisationschef. Mit
UBI BENE sprach der 62-jährige Jurist über
Vergangenheit und Zukunft des Turniers.
Herr Hofmann, Sie waren schon beim allerersten
Maimarkt-Turnier 1964 mit von
der Partie. Welche Erinnerungen haben Sie
daran?
Peter Hofmann: An was ich mich noch gut erinnere,
ist , dass ich das Schleifenpony zu den
Siegerehrungen führen durfte. Das wollte ich
unbedingt, weil ich die großen Idole meiner
Kindheit ganz aus der Nähe sehen konnte.
Ich hatte in meinem Zimmer eine ganze Wand
vollgeklebt mit Fotos und Zeitungsausschnitten
von Alwin Schockemöhle.
Stimmt es, dass Sie schon als Bub zu Ihrer
Mutter gesagt haben, dass Sie das Turnier
später einmal übernehmen würden?
Hofmann: Das habe ich auch gelesen (lacht).
Aber weder meine Mutter noch ich können
sich daran erinnern. Das Turnier hat mich
von Beginn an fasziniert, und ich hatte im
Lauf der Zeit fast alle Funktionen inne. Aber
es zu organisieren? Dieser Wunsch kam erst
viel später.
Wann und wie?
Hofmann: 1968, nach dem Abitur, bin ich
zu Springderbysieger Achaz von Buchwaldt
nach Warendorf gegangen, weil ich mich reiterlich
weiterentwickeln wollte. Dort habe ich
geritten und war als Pfleger bei den großen
internationalen Turnieren dabei. So habe ich
gelernt, Turniere aus der Sicht von Reitern
und Pflegern zu beurteilen, und dabei gemerkt,
was man bei uns in Mannheim noch
alles verbessern könnte: zum Beispiel ausreichend
Duschen für Männer und Frauen.
Eine Gastronomie, die von morgens um
fünf, wenn Reiter und Pfleger anfangen, bis
nachts um zwölf, wenn sie schlafen gehen,
besetzt ist. Einen Fahrdienst. Und so weiter.
Ich wollte, dass unser Turnier auch für die
Pfleger ein schönes Turnier wird. 1982 wurde
ich Vorsitzender des Reiter-Vereins, 1983
hatte ich erstmals die volle Verantwortung.
Damals hatte das Maimarkt-Turnier schon
seinen festen Platz im Kalender der großen
nationalen Turniere.
Hofmann: Meine Amtsvorgänger im Reiter-
Verein haben das Turnier 1964 ins Leben gerufen,
weil sie der Überzeugung waren, dass
Mannheim an seine pferdesportliche Tradition
anknüpfen sollte. Mannheim war vor dem
Zweiten Weltkrieg ja einer der großen Rennplätze
in Europa. Weil die Rennbahn kaputt
war, wurde entschieden, zur Zeit des Maimarkts
ein großes Reit- und Springturnier
zu veranstalten. Erster Turnierort war das
alte Maimarktgelände, wo heute das Landesmuseum
für Technik und Arbeit steht.
Mithilfe der Amerikaner wurde ein Platz angelegt
und schon im ersten Jahr hatten wir
eine Super-Besetzung. Später sind Stars wie
Josef Neckermann, Alwin Schockemöhle
oder Hans-Günter Winkler geritten. Fast alle
Olympiasieger, Welt- und Europameister aus
dieser langen Zeit seit 1964 sind irgendwann
einmal in Mannheim gestartet. Insofern ist
Mannheim wirklich einer der bedeutendsten
Plätze in Deutschland.
Gab es nie einen Tiefpunkt?
Hofmann: Ende der 70er Jahre haben wir
eine kleine Talsohle durchschritten. Auch
durch die Maimarktverlegung auf das neue
Gelände stand das Turnier Mitte der 80er
kurz am Scheideweg. Aber zum Glück ist es
uns gelungen, auch durch die Unterstützung
des Gemeinderats, 1985 ein neues, für große
nationale und internationale Meisterschaften
und Championate taugliches Stadion
zu bauen. Damit hatte Mannheim einen der
allerbesten Plätze in Deutschland mit den
modernsten Standards. Insbesondere der
Boden war hervorragend. Dadurch konnten
wir in der frühen Phase der Saison trotz unbeständiger
Wetterverhältnisse mit Bedingungen
aufwarten, die kaum ein anderes
Turnier hatte. 1986 haben wir dann erstmals
Deutsche Meisterschaften ausgerichtet, die
im Jahr 2002 war schon unsere fünfte – es
gibt keinen Platz in Deutschland, der so viele
Meisterschaften in so kurzer Zeit ausgerichtet
hat. Das alles ist aus dem Erfolg des
Maimarkt-Turniers heraus entstanden, weil
man uns, aufgrund dieser Erfahrungen, die
Organisation zugetraut hat.
Dazu kamen noch zwei Europameisterschaften
und zwei Bundes-Championate.
Hofmann: Mit dem Umzug ins neue Stadion
begann eine neue Zeit. Gerd Wiltfang fragte
mich schon wenige Jahre später, warum
hier eigentlich noch keine Europameisterschaft
gewesen sei. Ich dachte mir: Gute
Frage! Also haben wir uns beworben. Im ersten
Anlauf, 1995, sind wir St. Gallen knapp
unterlegen. Die nächste EM zwei Jahre später
haben wir ohne Ausschreibung gekriegt,
weil zum einen unsere Präsentation für 1995
einen gewaltigen Eindruck hinterlassen hatte
und wir uns darüber hinaus bereit erklärt
hatten, die Weltmeisterschaft der Voltigierer
auszurichten, die keiner so recht haben
wollte. Hier in Mannheim sind wir die Sache
mit gewohnter Professionalität angegangen
und hatten mit 25.000 Zuschauern einen
phantastischen Rekord. Das war der
54 UBI BENE
UBI BENE 55
pferdestärken
TRONCONE-Anz_UbiBene_01-13.qxd:Layout 1 28.01.2013 9:41 Uhr Seite 1
Einzigartige
Schmuckstücke
Individuell gefertigt
Stammgäste beim Maimarkt-Turnier: Isabell Werth und Ludger Beerbaum.
Q1, 18 · Fressgasse · 68161 Mannheim
Durchbruch für die Sportart Voltigieren vor
großem Publikum. Unser Konzept für die internationalen
Championate ging immer weit
über den Sport hinaus. Wir haben das Pferd
als großes Kulturerbe in Kunst und Kultur
präsentiert. Das war in Mannheim einzigartig.
Sie haben das Maimarkt-Turnier im Lauf
der Jahre auch durch andere Facetten des
Pferdesports wie Fahr-Wettbewerbe, Westernreiten
oder jetzt das Polo-Turnier bereichert,
die zu Publikumsmagneten wurden.
Sind Sie ein Visionär?
Hofmann: Wenn, dann bin ich nicht der einzige.
Als wir 1997 die erste Europameisterschaft
ausgerichtet haben, ist mir ein Zitat
von einem gewissen Amtmann Adler vom
Sport- und Bäderamt der Stadt Mannheim
aus dem Jahr 1963 in die Hände gefallen.
Der hat vor dem ersten Turnier gesagt:
„Macht aber was Richtiges. Es kann schon
die Größe von Aachen haben.“ Da hab ich
mir gedacht: Schade, dass der Herr Adler
die EM nicht mehr miterleben konnte! Aber
ganz im Ernst: Was mir später besonders
am Herzen lag, war, die Paraequestrians
ins Turnierprogramm einzubinden, die jetzt
auch schon zehn Jahre dabei sind. Wir sind
die einzige Veranstaltung in Kontinentaleuropa,
bei der die Reiter mit Handicap voll
integriert in ein Turnier sind. Wo sie die
Chance haben, sich einem großen Publikum
zu zeigen. Die Zuschauer sind immer
sehr beeindruckt, wenn sie sehen, was die
Paraequestrians leisten. Das ist auch für
uns ein Ansporn, es weiter so zu machen.
Auch im Breiten- und Gesundheitssport tut
der Reiter-Verein Mannheim viel für Behinderte.
Wieso?
Hofmannn: Das Thema Integration behinderter
Menschen ist uns ein großes Anliegen.
Das Pferd bietet darüber hinaus eine
wunderbare Möglichkeit der Inklusion. Wir
können zum Beispiel Menschen mit Einschränkungen
auf unseren Schulpferden
in einer Gruppe Nichtbehinderter mitreiten
lassen. Außerdem bieten wir durch unsere
Reitlehrerin Marion Blumrich-Brauer seit
vielen Jahren heilpädagogisches Reiten an.
Über das ganze Jahr haben wir rund 160
Teilnehmer. Mit großen Erfolgen. Das bekommen
wir immer wieder bestätigt.
Neben der Teilhabe: Welche Effekte hat das
therapeutische Reiten für Menschen mit
Einschränkungen?
Hofmann: Sie werden individuell gefördert
auch in den Bereichen Motorik und Wahrnehmung
und in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit.
Wir haben auch eine Gruppe
Sehbehinderter. Die Experten sagen, dass
sich durch die Arbeit mit dem Pferd mögliche
weitere Einschränkungen entdecken
lassen, die nichts mit der fehlenden Sehkraft
zu tun haben, und an denen dann gezielt gearbeitet
werden kann.
Das klingt nach einem hohen Aufwand.
Hofmann: Das ist es auch. Wir haben derzeit
fünf Pferde im Einsatz und sind gerade dabei,
ein sechstes zu kaufen. Dazu kommt der
personelle Aufwand. Leider gibt es zu wenige
ausgebildete Therapeuten. Zum Glück können
wir immer wieder junge Leute gewinnen, die
sich der Verantwortung stellen und viel Einfühlungsvermögen
mitbringen. Und wir haben
verlässliche Partner wie Radio Regenbogen
und sein Palazzo oder auch die Sparkasse.
Denn der allergrößte Teil der Kosten wird
durch Spenden und Patenschaften gedeckt.
Stichwort Partner: Auch bei der Durchführung
des Maimarkt-Turniers sind Sie auf die
Unterstützung von Sponsoren angewiesen …
Hofmann: … natürlich, immerhin reden wir
über einen Etat von rund 800.000 Euro für
das diesjährige Turnier. Wir haben drei Partner,
die schon seit 1964 dabei sind. Das sind
die Bäckerei Grimminger und die Firma Karl
Berrang, das Unternehmen meiner Familie.
Die Mannheimer Ausstellungsgesellschaft
ist ebenfalls seit Anbeginn mit dabei. Auch
die Nürnberger Versicherung unterstützt
uns seit Jahren, ebenso die Heinrich-Vetter-
Stiftung. Und, ganz wichtig: Ohne unseren
Hauptsponsor MVV, dessen Namen ja auch
das Stadion trägt, hätte das Maimarkt-Turnier
nie diese Entwicklung genommen. Auch
die nationalen und internationalen Meisterschaften
wären ohne die MVV nicht möglich
gewesen. Dafür sind wir sehr dankbar. Aber:
Die Sponsorensituation in Deutschland ist
schwierig geworden. Wir haben in der Region
viele börsennotierte Unternehmen, tun
uns aber dennoch schwer, Partner zu finden.
Vieles läuft über persönliche Kontakte.
Macht Ihnen das Sorgen?
Hofmann: Das treibt mich schon um. Aber
ich bin von Haus aus Optimist. Das Jubiläum
gibt uns sicher Gelegenheit, auch mit
neuen Leuten zu sprechen. Zumal wir auch
hier professioneller geworden sind. Früher
gab es am Montagabend den Empfang der
Stadt Mannheim und des Reiter-Vereins im
legendären Eichbaum-Keller. Danach im
Maritim-Hotel, unserem Turnierhotel. Seit
einigen Jahren findet der Empfang in unserem
VIP-Zelt statt mit der Orientierung
„Wirtschaft trifft Sport“. Das kommt gut an.
Außerdem achten wir darauf, dass wir beim
Turnier immer die Politik zu Gast haben.
Die Akzeptanz bei den Sportlern hat natürlich
höchste Priorität. Aber eine gewisse
gesellschaftliche und mediale Resonanz ist
auch wichtig. Bundeskanzler Helmut Kohl
war viele Jahre Stammgast, auch Ministerpräsidenten
und der IOC-Vizepräsident
Thomas Bach sind regelmäßig da. Letztes
Jahr ist uns ein besonderer Coup gelungen,
als Bahnchef Rüdiger Grube bei unserem
Empfang die bahnbrechende Äußerung gemacht
hat, es werde keinen Personenzug-
Bypass an Mannheim vorbei geben.
Welche Reiter werden in diesem Jahr
beim Maimarkt-Turnier zu sehen sein?
Hofmann: Für die Dressur hat Isabell Werth
sehr früh zugesagt, außerdem auch die
Springreiter Ludger Beerbaum und Christian
Ahlmann, der Weltranglisten-Erste.
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56 UBI BENE
UBI BENE 57
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„polo ist sehr
kurzweilig und
spannend“
Ab 13. April
bei uns erleben!
wird die mehrfache Paralympics-Siegerin
Hanne Brenner starten. Und wir werden wieder
ein spannendes Polo-Turnier haben.
Hatten Sie vor der Premiere vor zwei Jahren
damit gerechnet, dass die doch relativ
unbekannte Sportart Arena-Polo in Mannheim
so ein Erfolg werden würde?
Hofmann: Ja. Ganz ehrlich. Ich bin seit vielen
Jahren hinter diesem Sport her. Lange
ist die Aufnahme in unser Turnierprogramm
daran gescheitert, dass wir in Mannheim
keinen Rasenplatz haben. Als ich gelesen
habe, dass Polo auch auf Sand gespielt wird,
dachte ich: Das ist unsere Chance. Ich habe
es mir angeschaut und war begeistert. Polo
ist sehr kurzweilig, spannend und auch für
Laien gut nachvollziehbar und verständlich.
Das hat uns eine ganz neue Klientel erschlossen.
Nicht nur bei den Zuschauern,
sondern auch bei den Sponsoren.
Was machen die Pläne für einen ständigen
Polo-Platz in Mannheim?
Hofmann: Unsere Idee ist, ein Gelände auf
den frei werdenden Konversionsflächen zu
bekommen. Wir haben bereits Gespräche
aufgenommen.
Wird es zum 50-jährigen Bestehen des Maimarkt-Turniers
besondere Feierlichkeiten
geben?
Hofmann: Zum Jubiläum haben wir alle
noch lebenden Badenia-Sieger seit 1964 eingeladen.
Ein Highlight wird sicherlich unsere
Dressur-Matinee am 5. Mai, die wir erstmals
im Programm haben. Die Elite wird eine
Grand Prix Kür mit Musik reiten, außerdem
werden wir Nachwuchspferde und junge
Dressurreiter aus Mannheim präsentieren.
Am Nachmittag findet dann das Championat
von Mannheim statt, einer der Höhepunkte
im Springen.
Ist es nicht einmal wieder an der Zeit für
eine internationale Meisterschaft im Mannheimer
Reitstadion?
Hofmann: Der Reiter-Verein ist Risikoträger
jeder Veranstaltung, die wir ausrichten, daher
muss die Finanzierung gesichert sein.
Derzeit sind wir zusammen mit Hamburg
in der Endausscheidung um den Nationenpreis
2015. Dieser Preis der Nationen wird
in jedem Land nur ein Mal pro Jahr ausgetragen
und wurde seit 1920 mit einer Ausnahme
im Jahr 1986 ausschließlich beim
Weltfest des Pferdesports in Aachen präsentiert.
Für 2015 hat Aachen erneut verzichtet.
Das wäre eine ganz große Aufgabe
und Chance. Was ich toll finde: Die Reiter
haben sich für Mannheim als Austragungsort
ausgesprochen.
Was mögen die so sehr an Mannheim?
Hofmann: Sicherlich die hochprofessionelle
Organisation gepaart mit der familiären Atmosphäre.
Wir sind eines von ganz wenigen
großen Turnieren, die auf einer privaten
Vereinsbasis und nicht durch eine Agentur
organisiert werden. Ich kann mich jederzeit
auf ein äußerst motiviertes Team von Helfern
verlassen. Und wir haben jedes Maimarkt-Turnier
mit so viel Herzblut gemacht,
als wäre es ein Championat. So werden wir
auch in Zukunft arbeiten, ob beim Maimarkt-
Turnier oder beim Nationenpreis. Wir wollen
unverwechselbar bleiben. Mannem halt.
Das 50. Maimarkt-Turnier im
MVV-Reitstadion Mannheim
Maimarkt ARENA Polo Championship 2013
26. bis 28. April 2013
Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe
hatten die Teams „Engelhorn“,
„Maimarkt“, „Maritim Parkhotel
Mannheim“, „Juwelier Franco Troncone“,
„Geldermann“ und „UBI BENE“ gemeldet.
Internationale Springprüfungen
3. bis 7. Mai 2013
Höhepunkte:
Das Championat von Mannheim am 5. Mai
Die Badenia – Der Große Preis von
MVV Energie am 7. Mai
Internationale Dressurprüfungen
3. bis 5. Mai 2013
Höhepunkte:
Grand Prix de Dressage am 3. Mai
Dressur-Matinee im
MVV-Reitstadion am 5. Mai
Internationale Dressurprüfungen
für behinderte Sportreiter
4. bis 7. Mai 2013
Höhepunkte:
Preis von MVV Energie am 7. Mai
Präsentation von Sportreitern mit
Behinderung am 7. Mai
Weitere Informationen und Zeitpläne:
www.maimarkt-turnier-mannheim.de
Weitere Infos zu den Arena Polo
Championships während der Turniertage
auf www.facebook.com/ubibene.eu
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58
UBI BENE
1
Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,2-4,2 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 144-109 g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug
und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Abbildung enthält Sonderausstattungen.
pferdestärken
Die
feine
englische
art
Er ist auf dem Sprung. Jaguar setzt wieder an, die deutsche Eliteklasse
ernsthaft das Fürchten zu lehren. Mit der Limousine XFR zeigen die Briten
unmissverständlich, dass sie die Erfolgsfährte gewittert haben. Und dass
sie nicht nur legendäre Sportwagen bauen können.
60 UBI BENE
UBI BENE
61
pferdestärken
Gelungene Mischung aus Eleganz und Dynamik mit einem gehörigem Schuss britischen
Understatements: Der Jaguar XFR beeindruckt optisch und fahrtechnisch.
Fällt der Name Jaguar nicht in Zusammenhang
mit der Tierwelt, so kann er
– zumindest für bekennende Auto-Enthusiasten
– nur eines bedeuten: Kult. Vor den
Augen erscheint zuallererst in Großformat der
„E-Type“ aus den 60er Jahren, einer der schönsten
Sportwagen, der je gebaut wurde. Sogar Jerry
Cotton steuerte jene automobile Legende bei
seiner Jagd auf Verbrecher durch die Straßen von
New York. Jedenfalls in den Romanheften. Doch
die britische Edelschmiede mit der markanten
Raubkatze kann noch anders, nämlich gediegener
und komfortabler. Was sie mit der viertürigen
Limousine XFR mit ihren fünf Sitzplätzen beeindruckend
unter Beweis stellt. Zunächst einmal
seitens des optischen Auftritts.
monische Mischung aus Eleganz und Dynamik
dar. Wenngleich mit einem gehörigem Schuss
britischen Understatements.
Kein Macho-
Imponiergehabe
So kommt der Jaguar XFR denn auch nicht
als kraftstrotzendes Muskelpaket mit Macho-
Imponiergehabe daher. Sondern stilvoll und
souverän, selbstbewusst. Den Charakter des
Fahrzeugs prägen auch das hoch liegende
Heck und die eindrucksvolle Front, die durch
einen großen ovalen Lufteinlass und in die
Breite gezogene, einteilige Scheinwerfergehäuse
dominiert wird. Viele Details wirken
Doch hier gibt es erst einmal Irritationen. „Die
Japaner nähern sich im Design ziemlich einander
an“, sind sich zwei Passanten beim Anblick
des XFR einig. Aber hallo! Sorry, bitte noch mal
genauer hinschauen. Dieses Fahrzeug stammt
aus dem englischen Castle Bromwich bei Birmingham.
Zwar bedient man sich bei Jaguar
aktueller automobiler Formensprache, die
XF-Serie verrät aber klar eine eigene Charakteristik.
Das „R“ beim XFR der XF-Reihe steht
nach Firmenauskunft übrigens „für die Intensivierung
des sportlichen Fahrerlebnisses und
des für Jaguar typischen Komforts“. Vor allem
die coupéartige Linienführung dieser Limousinen,
kreiert vom Team um Designdirektor Ian
Callum, ist überaus gelungen, stellt eine harwie
sorgfältig geschmiedete Schmuckstücke.
Etwa die einteiligen Seitenfenstereinfassungen
aus Aluminium, die an Propellerblätter
erinnernden Chromstreben in den seitlichen
Lufteinlässen des Frontstoßfängers sowie die
Jaguar-Embleme im schwarzen Maschendrahtgrill
und am Kofferraumdeckel. Optisch
besonders heraus ragt der XFR mit seinen
exklusiven 20-Zoll-Rädern, einer Front mit
deutlich voluminöseren seitlichen Lufteinlässen
und sowie Lüftungsschlitzen auf der Haube.
Ein Detail jedoch vermissen viele Jaguar-
Freunde schmerzlich: den springenden Jaguar
als Kühlerfigur. Doch gemäß gesetzlicher Vorschriften
(StVZO) dürfen seit 01.01.1993
solche Elemente nicht mehr als starre Motorhaubenfigur
montiert werden. Die Raubkatze
findet sich beim XFR nun als flache Variante
am Heck wieder.
Tierisch gut und
tierisch stark
Was auffällt: Die flache, windschnittige Silhouette
täuscht über die wahren Platzverhältnisse
hinweg. Auch im Fond haben die Fahrgäste ausreichend
Platz. Die aerodynamische Konzeption
offenbart noch einen weiteren Pluspunkt: Der
XFR überrascht mit einem respektablen Cw-
Wert von 0,29, was eine Bestmarke für Jaguar-
Serienfahrzeuge bedeutet. Mit diesem Modell
bleiben die Engländer dem Credo vom Bau
schöner, komfortabler und schneller Autos treu.
Steigen wir doch einmal ein. Kaum hat man
es sich in den reichlich gepolsterten Sitzen bequem
gemacht, beginnt eine nette kleine Show:
Aus der Mittelkonsole fährt dezent ein Drehschalter
für das Automatikgetriebe aus, ebenso
geschmeidig schwenken die Belüftungsgitter
im Cockpit in eine offene Position, ein großes
Display mit vielerlei Anzeigen macht ebenso
Eindruck wie die phosphorblaue Innenbeleuchtung,
die bei eintretender Dunkelheit
besonders effektiv und nobel anmutet. Eine
elektrische Ent- und Verriegelungsfunktion des
Kofferraums gehört zu den weiteren angenehmen
Features. Adel verpflichtet. Vor allem eben
in Sachen Komfort. Und den bietet der
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62 UBI BENE
UBI BENE 63
pferdestärken
Jaguar XFR reichlich. Die Limousine besticht
im Interieur durch hochwertige, handgefertigte
Materialien. Dieses luxuriöse Ambiente wird
manifestiert durch elegante Paneele, Aluminium-Applikationen
oder exklusive Soft-Grain-
Ledersitze, die sowohl geheizt als auch gekühlt
werden können. Nach dieser beeindruckenden
Inspektion des Innenraums müsste eigentlich
die Zeit gekommen sein, dass von hinten Butler
James zum Fünf-Uhr-Tee auf einem Tablett ein
Tässchen Earl Grey reicht – selbstredend mit
einem Pfefferminzschokoblättchen.
Träumen wir aber nicht weiter, sondern testen
wir noch eine weitere Technik-Premiere:
den „JaguarSense“. Mit einer berührungslosen
Handbewegung wird damit die vordere Innenbeleuchtung
aktiviert. Tierisch gut. Tierisch stark
präsentiert sich die Leistung des Audiosystems
an Bord. Schon die Basis-Version (inklusive CD-
und DVD-Player) des Audio-Spezialisten Meridian
mit satten 380 Watt und hammerhartem
Zwölf-Kanal-Surround-Sound vermittelt über elf
Lautsprecher echte Konzertarena-Atmosphäre.
Voller Genuss mit britischen Rock-Heroen wie
den Stones, Led Zeppelin oder Coldplay. Funktioniert
auch bei Beethoven und Schubert. Im Bereich
Audio kann zudem „upgegradet“ werden:
mit der 825-Watt-Variante, die 15 Audio-Kanäle
für sogar 17 Lautsprecher nutzt.
Wolf im Schafspelz mit
sportlichen Genen
Mag der XFR äußerlich gediegen und distinguiert
daherkommen – Zweifel an der Bescheidenheit
erhalten bei näherer Betrachtung Nahrung.
Vier stattliche Endrohre signalisieren
britisches Understatement in Reinkultur. Und
in der Tat: Der Jaguar entpuppt sich bald als
ausgewachsener Wolf im Schafspelz. Und verrät
sportliche Gene: Die Briten haben nämlich
unter der Haube einen bärenstarken V8-Kompresssor-Motor
mit 5.0 Liter Hubraum und
510 PS platziert. Ergebnis zunächst: Der XFR
sprintet von Null auf 100 km/h in beeindruckenden
4,9 Sekunden. Und spurtet dann locker
weiter über die 200-km/h-Marke. Bei 250
Stundenkilometern hat Jaguar eine Spaßbremse
eingebaut: Die elektronische Geschwindigkeitsabregelung
lässt der Raubkatze die Puste
ausgehen. Was man mit großem Bedauern zur
Kenntnis nimmt. Wo doch gerade erst der Adrenalin-Kick
einsetzt.
Die Sechsgangautomatik mittels dem „Drive
Selector“-Drehrädchen in der Mittelkonsole
funktioniert einwandfrei. Harmonisch gleiten
die Gänge ineinander über. Erstaunlich, mit
welcher Ruhe die Limousine über die Straßen
rollt. Geradezu majestätisch scheint sie über
den Asphalt zu schweben. Dabei schnurrt die
Raubkatze, wo andere Krawallschachteln brüllen.
Lediglich bei höheren Drehzahlen tritt ein
sportlicherer Sound zu Tage. Die Lenkung arbeitet
präzise, der XFR wedelt auch handlich
und sicher um Kurven.
Zur aktiven und passiven Sicherheit tragen
mehrere Komponenten bei. So etwa die dynamische
Stabilitätskontrolle DSC oder der Notfall-
Bremsassistent (EBA). Dabei wird schon beim
abrupten Lupfen des Gaspedals der Hydraulikdruck
in den Bremszylindern leicht erhöht. Im
Ernstfall kann damit bei einer Notbremsung
der Bremsweg um wichtige Meter verkürzt
werden. Ein Sicherheitsplus ist daneben die
radargeführte Überwachung der „toten Winkel“
in den Außenspiegeln. Nicht unattraktiv sind
schließlich vordere und hintere Parksen-
64 UBI BENE
UBI BENE 65
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soren oder eine Rückfahrkamera. Auch bei der
Beleuchtung spielt das Thema Sicherheit eine
Rolle. So beherbergen die Scheinwerfergehäuse
bi-funktionale HID-Xenon-Einsätze. Diese ermöglichen
eine optimierte Lichtausbeute. Der
Jaguar ist mit Kurvenlicht sowie einer automatische
Fernlicht-Funktion ausgestattet. Bei Heckleuchten
übernehmen ebenfalls leuchtstarke
und optisch attraktive LEDs die Funktionen
von Rück- und Bremslicht sowie des Blinkers.
Das Fazit:
„very amused“
„wir gehen
dem Problem
auf den Grund“
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Bleibt noch eine Aussage zum Verbrauch. Bei
den Werksangaben zeigt sich der typisch britische
Humor: Gemittelte 11,8 Liter lautet die
Mitteilung. Aber solche Scherze treibt auch die
Konkurrenz. Beim Jaguar darf man etwa zwei
Liter bei mittelflotter Fahrt dazurechnen. Und
wenn wir schon beim Meckern – auf kleinem
Level – sind: Für die fachgerechte Bedienung
der Bordheizung empfiehlt sich ein abgeschlossenes
Ingenieurstudium. Die Grenze zwischen
ärmelkanalfrischer Brise und Sauna-Niveau
sind nicht einfach auszuloten. Trotz dieser kleinen
Unebenheiten: „Very amused“ kann denn
als Fazit der näheren Betrachtung stehen.
Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle
Golf- oder Polo-Spieler: Der Kofferraum fasst ordentliche
540 Liter, die geteilt klappbaren Rücksitzlehnen
machen weitere 423 Liter frei. Genug,
um zusätzlich noch Mr. Goldfinger oder Mitglieder
des Hochadels und deren Ausrüstung zu den
entsprechenden Wirkungsstätten mitzunehmen.
Text: Michael Hörskens •
DER JAGUAR XFR IN ZAHLEN
Motor: V8 Kompressor
Hubraum: 5.000 ccm
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Dr. Uwe Radmacher ist Spezialist für Endodontie
und 3D-Implantologie. Besonders am
Herzen liegt dem Mannheimer Zahnmediziner
die Diagnostik, in die er nicht nur viel
Zeit, sondern auch seine ganze Erfahrung
investiert. In seiner Praxis Zahnraum am
Schloss haben wir mit ihm über die Notwendigkeit
einer sorgfältigen Erstuntersuchung
seiner Patienten gesprochen.
Herr Dr. Radmacher, warum ist eine umfassende
Diagnostik so wichtig?
Dr. Uwe Radmacher: Für mich ist die Diagnostik
die Basis der Zahnheilkunde. Daher
beginnt bei uns jede Behandlung mit einer
ausführlichen Untersuchung. Denn nur so
können wir Probleme frühzeitig erkennen.
Unser Ziel ist es, vorausschauend zu planen
und gemeinsam mit dem Patienten ein
strukturiertes Konzept zu entwickeln, um initiativ
zu behandeln.
Wie läuft eine diagnostische Untersuchung
ab?
Radmacher: Wir bieten unseren Patienten
ein Rundumpaket und bedienen uns der
kompletten Klaviatur der Diagnostik, zum
Beispiel mithilfe der fotografischen Dokumentation
und einem Videoscan der Zähne,
aber auch durch Röntgenaufnahmen in 3D.
Dafür braucht es neben den technischen
Voraussetzungen auch die nötige Erfahrung
und vor allem Zeit und Ruhe. Im anschließenden
Gespräch mit dem Patienten visualisieren
und erklären wir die Diagnose und
zeigen Behandlungsoptionen auf.
Wie hilft Ihnen die 3D-Diagnostik?
Radmacher: Beim herkömmlichen Röntgenbild
fehlt immer die dritte Dimension. Ich
arbeite bereits seit dem Jahr 2000 mit 3D-
Bildern und verwende die modernste Technik.
Mit dem nötigen Know-how für die systematische
Interpretation der Bilder lassen
sich neben dem offensichtlichen Problem,
mit dem der Patient zu uns kommt, häufig
auch Nebenbefunde feststellen, also Schäden,
von denen er nichts ahnt, weil er noch
keine Schmerzen hat.
Man sollte also mit der Behandlung nicht
warten, bis Schmerzen auftreten?
Radmacher: Schmerz ist ein ganz schlechter
Indikator für eine Behandlungsentscheidung.
Die Probleme fangen weit vorher an.
Nehmen Sie das Beispiel Karies: Entdeckt
man sie früh, lässt sie sich gut beherrschen.
Daher versuchen wir früh gegenzusteuern
und warten nicht, bis das Loch größer und
größer wird. Verursacht sie Schmerzen, ist
die Karies bereits am Nerv angelangt und
der Erhalt des Zahns in Gefahr. Ähnlich ist es
bei der Parodontose oder bei Entzündungen
im Kiefer, die eine Wurzelbehandlung erforderlich
machen. Durch eine gründliche
Diagnostik können wir viel dafür tun, dass
Schmerzen erst gar nicht auftreten und ein
Zahn seine Stabilität bewahrt.
Wie sieht ein strukturiertes Behandlungskonzept
aus?
Radmacher: Wir gehen dem Problem auf
den Grund. Liegt ein struktureller Defekt vor,
also beispielsweise eine Fehlstellung des
Kiefers, die abgeknirschte Zähne zur Folge
hat, müssen wir zunächst diesen beheben.
Dabei arbeiten wir mit Kieferorthopäden
zusammen. Übrigens auch, um schrägstehende
Zähne zu korrigieren, weil sich hier
häufig Bakterien einnisten können. Sind einzelne
Zähne schadhaft oder ist eine Wurzelbehandlung
erforderlich, entwickeln wir mit
dem Patienten zusammen einen sequenziellen,
oft langfristigen Behandlungsplan.
Erschreckt eine so umfassende Diagnose
nicht viele Patienten?
Radmacher: Im Gegenteil. Indem wir Probleme
früh erkennen, halten wir sie klein
und vermeiden ein Behandlungs-Patchwork.
In Kombination mit der regelmäßigen
Zahnreinigung alle drei Monate stellen wir
die Weichen auf den Erhalt der Zähne. Die
umfassende Diagnostik weist uns und dem
Patienten den Weg zur dauerhaften Zahngesundheit.
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66 UBI BENE
UBI BENE 67
pferdestärken
Promotion
50. MAIMARKT-TURNIER 2013
Wenn die Schulter
schmerzt
Erkrankungen der Schulter können äuSSerst schmerzhaft sein und eine Einschränkung
der Beweglichkeit des Arms zur Folge haben. Eine möglichst frühe Diagnose und Behandlung
kann dies verhindern. In der Mannheimer Orthopädischen Praxis-Klinik von Dr. Rupp und
Dr. Jacobsen erfolgen Schulterbehandlungen besonders häufig.
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Herr Dr. Rupp, wie entstehen Erkrankungen
am Schultergelenk und mit welchen Beschwerden
kommen die Patienten zu Ihnen?
Dr. Thomas Rupp: Das Schultergelenk ist ein
technisches Wunderwerk der Natur, kann
aber auch überlasten und verschleißen und
sehr schmerzhaft sein. Die Schulter wird
muskulär von der sogenannten Rotatorenmanschette
umschlossen und muskulär
gesteuert. Diese dreht und stabilisiert das
Schultergelenk in alle Richtungen. Allerdings
ist der Raum zwischen dem Oberarmkopf und
dem Schulterdach relativ eng, so dass es im
Laufe des Lebens infolge von Verletzungen,
Reizungen und Entzündungen zu einer
schmerzhaften Bewegungseinschränkung
kommen kann. Die dadurch entstehenden
Probleme werden als Impingement bzw. Engpass-Syndrom
zusammengefasst. Auch der
lange Teil der Bizepssehne kann entzündet
und eingeengt sein und so bei Belastung und
in Ruhe erhebliche Schmerzen verursachen.
Sie nutzen zu therapeutischen Zwecken
auch die „Arthroskopische Operation“.
Wann macht diese Schlüsselloch-OP Sinn
und wie kann man sich das vorstellen?
Rupp: Die Behandlung wird in den meisten
Fällen zunächst konservativ durchgeführt.
Neben entzündungshemmenden Medikamenten
und Physiotherapie kommen auch
Injektionen in Betracht. Kommt es innerhalb
von drei bis sechs Monaten zu keiner wesentlichen
Besserung der Beschwerden, wird
eine arthroskopische Behandlung mit Arthroskopischer
Subakromialer Dekompression
(ASD) empfohlen. Bei der meist ambulant erfolgten
Operation wird der eingeengte Raum
zwischen der Rotatorenmanschette und dem
Schulterdach erweitert, neu angelagerte
Knochensporne und der häufig entzündete
Schleimbeutel entfernt. Das benachbarte
Schultereck-Gelenk ist in diesen Fällen nicht
selten mit erkrankt und wird dabei mit behandelt.
Ebenso die entzündete und teilgerissene
Bizepssehne. Um Risse in der Rotatorenmanschette
zu vermeiden, sollte die Arthroskopie
nicht zu lange verzögert werden. Der Eingriff
kann übrigens auch bei Kalkeinlagerungen,
bereits bestehenden Rissen der Rotatorenmanschette,
Instabilitäten und frühen Arthrosestadien
schonend erfolgen.
Herr Dr. Jacobsen, wie bald nach einer solchen
OP kann man den Arm wieder belasten?
Dr. Olaf Jabobsen: Nach der arthroskopischen
Operation wird die Schulter nur
wenig ruhiggestellt und der Arm kann frei
pendeln. Mit der Physiotherapie wird sofort
begonnen, zunächst mit abschwellenden
Maßnahmen und passiver Mobilisierung,
später mit Muskeltraining, um eine für die
Schulter enorm wichtige Muskelbalance zu
erhalten. Zusätzlich erhält der Patient für
zuhause eine Schulter-Motorschiene, die die
Beweglichkeit zusätzlich fördert. Volle Funktionsfähigkeit
der Schulter ist nach cirka
zwei bis drei Monaten zu erwarten.
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UBI BENE 69
gastgeber
Im
Reich
der
süSSen
Dinge
Grenzen waren für Daniel Rebert schon immer zum
Überwinden da. Längst gehört der reiselustige Elsässer
zu den besten Chocolatiers Frankreichs,
der Ruf seiner süSSen Köstlichkeiten reicht nicht nur
bis Mannheim, sondern auch nach Japan. Ein Besuch im
Allerheiligsten – den Backstuben an
der Place du Marché aux Coux in Wissembourg.
70 UBI BENE
UBI BENE 71
gastgeber
Die Mittagszeit ist gerade vorüber,
die drei Teesalons hinter der
hübschen Barockfassade haben
sich geleert, doch die ersten Nachmittagsgäste
sind schon im Anmarsch. Vier Damen in Wanderkluft
haben sich eine Belohnung verdient
und der Blick, mit dem sie die Auslagen in den
gläsernen Vitrinen betrachten, signalisiert: Der
Höhepunkt des gemeinsamen Ausflugs steht
unmittelbar bevor. Die Wahl fällt nicht leicht.
Ein Stück Apfelkuchen oder lieber eins von diesen
zarten Éclairs? Ein Obsttörtchen probieren
oder doch ein paar Macarons?
Hinter dieser Bühne der Genüsse wird schon
am Nachschub gearbeitet. Ein Konditormeister
ist tief versunken. Mit der leichten Hand des
Routiners spritzt er aus einer Tülle cremige Verzierungen
auf kleine Sahneschnitten, eine sieht
aus wie die andere. Er lässt sich nicht stören,
weder von neugierigen Beobachtern noch vom
Kollegen, der aus dem mannshohen Backofen
Bleche voller Macaron-Hälften holt. Daniel Rebert
ist in seinem Element. „Riechen Sie“, fordert
er auf und hebt den Deckel eines großen
Plastikeimers. Haselmüsse verströmen einen
betörenden Duft. „Aus dem Piemont“, verrät er.
„Das sind die besten.“
Ein Praktikum in Paris
wird zur Offenbarung
Heimatstadt Wissembourg nach Paris zu einem
Praktikum beim Papst der Pâtissiers, Gaston
Lenôtre. Bis heute schwärmt er von dieser
ersten Begegnung, die für ihn „ein Schock, ein
Anstoß, totales Glück, eine Offenbarung“ war.
Und ein Karrieresprungbrett. „Lenôtre hat damals
schon wie kein anderer auf die Qualität
der Zutaten, Geruch, Geschmack und Textur
und auch auf die ästhetische Präsentation der
Produkte geachtet“, erzählt er. Dem jungen Pâtissier,
der seine Lehre in Haguenau als „bester
Lehrling des Elsass“ abgeschlossen hatte, eröffnete
der Meister eine neue Sicht auf den Beruf,
eine Ahnung vom Potenzial, das in ihm steckte.
Fortan steig er ein- bis zweimal pro Jahr in den
Käfer und tuckerte in die Hauptstadt, um dazuzulernen.
Denn: „In der Pâtisserie ist es wie
in der Musik oder der Malerei: Man muss erst
lernen, kopieren, die Grundlagen beherrschen,
ehe man selbst erschaffen kann.“
Nicht alle waren begeistert, als er begann, die
elterliche, vom protestantischen Arbeitsethos
geprägte Bäckerei-Konditorei, die der Vater
1960 in Wissembourg gegründet hatte, umzukrempeln
und bis dahin unbekannte Kreationen
zu servieren. Doch als sich kurz vor Weihnachten
erstmals eine Menschenschlange vor dem
damals noch kleineren Betrieb bildete, war er
sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.
Eine Alternative kam ohnehin nicht infrage.
„Als Kinder haben wir nach der Schule immer
beim Putzen der Bleche geholfen“, blickt er zurück.
„Ich habe schon früh angefangen, eigene
Produkte zu kreieren.“ Während Bruder und
Schwester studieren gingen, entschied er sich
für das Handwerk. Angesichts der Leidenschaft,
mit der er bis heute, mehr als 30 Jahre später,
seinen Beruf ausübt, könnte man meinen, die
Pâtisserie sei sein Leben. Doch weit gefehlt.
Diesen Satz wird er noch einige Male sagen. Als
er Vanilleschoten, dick wie Bleistifte, präsentiert.
„Aus Tahiti.“ Oder als er zum Verkosten
von kandierten Orangenstäbchen einlädt. „Die
lasse ich aus Korsika liefern. Ein ganz spezielles
Verfahren. Nicht so süß und zuckrig.“ Oder
als er das Geheimnis seiner Butter lüftet: „Aus
Échiré in der Charente. Sehr trocken und nussig
im Geschmack.“ Das Beste ist gerade gut genug
für den Pâtissier aus dem Elsass, daran lässt er
keinen Zweifel, denn: „Aus Schlechtem kann
nichts Gutes entstehen.“
Seit 1977 hat er diesen Satz verinnerlicht. Damals
fuhr der junge Konditormeister zum ersten
Mal in seinem alten grünen Käfer aus seiner
Aus Schlechtem kann nichts Gutes entstehen. Daher verwendet Daniel
Rebert nur die besten Zutaten für seine Leckereien wie mit Schokolade
überzogene Ingwerstäbchen oder die sehr französischen Macarons.
72 UBI BENE
UBI BENE 73
gastgeber
„Es gibt nicht nur Pâtisserie im Leben, man
muss für alles offen sein, zuhören, reisen“, korrigiert
er. Und sich selbst vertrauen, aber auch
misstrauen.
Chantal – Ehefrau und
kongeniale Partnerin
Anfang der 90er Jahre lernt er seine heutige
Frau Chantal kennen. Sie ist damals leitende
Angestellte der Industrie- und Handelskammer
Straßburg und organisiert ein grenzübergreifendes
Seminar für Handwerker aus dem Elsass
und Südwestdeutschland, zu dem er eingeladen
wird. 1996 wird geheiratet, doch erst vier Jahre
später gibt sie ihre Stellung auf. „Ich habe lange
gezögert, denn ich hatte einen guten Job“, gibt
sie zu. Ihr Einstieg ins Unternehmen sprengt
eine weitere Grenze: Daniel Rebert kann sich
nun ganz seinen Kreationen widmen, sie hält
ihm in der Organisation den Rücken frei, bringt
die Marke Rebert auf Messen, kümmert sich
um neue Verpackungen, gestaltet den Laden um
und legt nicht nur die neuen Teesalons, sondern
auch die Gartenterrasse an, auf der heute in den
Sommermonaten zwischen Blumenrabatten und
blühendem Lavendel 80 Gäste Platz finden.
Weitere Inspiration gewinnt Rebert aus dem
Austausch mit den Besten der Zunft. Seit Anfang
der 90er ist der Mitglied der Gastronomen-
Organisation Étoiles d’Alsace, 1998 listete ihn
der renommierte Club des Croquers de Chocolat
erstmals unter den besten zehn Chocolatiers
Frankreichs. 2001 wurde er in die Vereinigung
Relais Dessert International aufgenommen,
in der weltweit rund 90 Pâtissiers und Chocolatiers
regelmäßig um die besten Süßigkeiten
wetteifern und Rezepte tauschen. „Das ist ein
Geben und Nehmen, jeder profitiert von den
Erfahrungen des anderen“, erklärt Daniel Rebert.
Im Lauf der Jahre sind so viele internationale
Kontakte entstanden. Er hat, vermittelt
durch Kollegen, Verbindungen zu den besten
Erzeugern geknüpft und, inspiriert durch die
vermeintliche Konkurrenz, seine Rezepturen
verfeinert. „Die Herstellung von Pâtisserie ist
sehr technisch. Sie erfordert genaues Arbeiten,
man braucht die richtigen Mengenverhältnisse
und muss die Zutaten bei den richtigen Temperaturen
verarbeiten. Da entscheiden Nuancen.“
Nicht nur seine Kontakte, sondern auch seine
Mitarbeiter sind international: Seit rund zehn
Jahren sind ständig japanische Konditoren bei
ihm beschäftigt, weitere Angestellte kommen
aus Brasilien, Kanada und Madagaskar.
Ein Abenteuer
und neue Ziele
Das beflügelt auch die ohnehin große Reiselust
des Ehepaars Rebert. Italien, Spanien, Thailand
– die Ziele sind so vielfältig wie die Aromen in
den Gebäcken und Pralinen. Als nächstes stehen
Kanada und Brasilien auf der Liste. „In Japan
waren wir schon mehrfach“, erzählt Chantal
Rebert. Ein Mitbringsel ist der Erdbeerkuchen
„Ichigo“, den es immer im Frühjahr gibt. „Bei
vielen Produkten orientieren wir uns an den Jahreszeiten“,
erzählt der Chef. Die Äpfel kommen
die Hälfte des Jahres aus dem eigenen Garten.
Längst hat sein guter Ruf die Grenze zu
Deutschland passiert. Seit fünf Jahren ist er
mit einem Stand im Mannheimer Modehaus
Engelhorn vertreten, und Daniel Reberts Augen
blitzen vergnügt, wenn er von den Anfängen der
Partnerschaft erzählt: „Richard Engelhorn war
schon lange Kunde bei uns. Aber wir wussten
gar nicht, wer er war, und er hat sich auch nie zu
erkennen gegeben.“ Erst 2007 lernten sie sich
kennen und für den Elsässer begann ein „wunderschönes
Abenteuer“. „Zu Ostern haben wir
einen 14-tägigen Probelauf gemacht, aber schon
am zweiten Tag war uns klar, das würde funktionieren“,
bekennt Chantal Rebert. Im Herbst
wurde der Stand offiziell eröffnet, der seitdem
aus dem Angebot des Mannheimer Traditionshauses
nicht mehr wegzudenken ist. „Wir sind
sehr zufrieden“, fügt sie bescheiden hinzu.
Sich auf den Erfolgen auszuruhen, kommt für
das Pâtisserie-Unternehmerpaar aber nicht in
Frage. „Mein Leben ist ständig in Bewegung.
Wer stehenbleibt, bleibt zurück“, sagt Daniel
Rebert. Die nächsten Ziele? Natürlich neue
feine Gebäcke und „Bonbons de Chocolat“,
wie er die leckeren Pralinen nennt. Vielleicht
irgendwann die fünfte Tafel, die höchste Auszeichnung
für einen Chocolatier in Frankreich,
die jährlich durch das Magazin „L’Express“ vergeben
wird. Vier hält er seit Jahren. Und: „Eine
eigene Schokolade entwickeln.“ Derzeit verwendet
er das Premiumprodukt Valrhona. In Venezuela
hat er die besten Kakaobohnen entdeckt.
Mit einem angenehmen Aroma, nicht zu bitter
und einer besonderen Länge im Geschmack.
Was man daraus alles kreieren könnte … Die
Reise geht also weiter.
Text: Ute Maag
Weitere Informationen
www.rebert.fr
Fotos: Christian Dammert •
74
UBI BENE
unternehmen
Im siebten
Pfälzer Himmel
Zwei Tage vor Abflug: Franz Weber ist fast schon unterwegs ins berühmte
Raffles Hotel, als ihn ein Anruf vom Kurs abbringt. Die Wirtlegende
Walter Henninger bietet dem damals 25-Jährigen höchstpersönlich an,
sein renommiertes Kallstadter Weinhaus Henninger zu übernehmen.
Pfalz oder Singapur? Keine Frage!
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UBI BENE 77
unternehmen
Dass er die gehobene Position im Hotel-Management hat
sausen lassen, bereitet dem Restaurantfachmann bis heute
keine Fältchen. Franz Weber ist gebürtiger Grünstädter. Er
kennt die Gegend bestens. Stammt aus einer Gastronomenfamilie. Dennoch
war diese biografisch bedeutsame Entscheidung alles andere als ein
Schuss aus der Hüfte. Nach Stationen in London, Berlin und Rom doch
wieder in die alte Heimat zurückzukehren, erfordert Mut und Selbstbewusstsein.
Statt prachtvollem Glanz und internationalem Flair erwarteten ihn in Kallstadt
Kachelofen, Hirschgeweih und Pfälzer Gemütlichkeit. Doch Weber
wusste schon damals, was er konnte – und wollte. „Ein eigenes Restaurant
war immer eine Perspektive.“ Also überlegte er nicht lange, dankte in
Singapur für die freundliche Einladung und startete im Januar 2003 als
Inhaber und Geschäftsführer zuhause durch.
Die Gästeliste reicht von
Carl Benz bis zur Queen
Das Henninger: Ein Traditionshaus mit bald 160-jähriger prägnanter Geschichte.
Kaum da, hat der Einsteiger die Fenster aufgerissen und kräftig
gelüftet. Aber vorsichtig genug, um nicht den historischen Duft authentischer
Pfälzer Gastlichkeit zu verlieren. Mit diesem Konzept war er schnell
auf Erfolgskurs. Das schmucke Weinhaus präsentiert sich modern, ohne
modisch zu sein - und zeitgenössisch, ohne die Vergangenheit zu verdrängen.
Warum sollte man auch? Schließlich haben hier seit 1855 so prominente
Köpfe wie Queen Elisabeth II., Aristoteles Onassis und der Champagner-König
Remy Heidsieck gern und lange Platz genommen.
Zumindest kulinarisch nicht weniger weltbewegend waren die Verdienste
der Weinhaus-Wirtin Luise Henninger (1871-1951), die aus einer beinahe
vergessen Spezialität eine berühmte Delikatesse gemacht hat: Der Pfälzer
Saumagen ist längst ein Klassiker und sein internationaler Ruf eng mit
dieser prominenten Gastwirtschaft verbunden. Hartnäckig hält sich das
Gerücht, dass Carl Benz das Automobil nur deshalb erfunden hat, um den
Weg von Ladenburg nach Kallstadt etwas flotter zu bewältigen. Der große
Erfinder war Stammgast im Weinhaus. Wenn man durch den Innenhof in
die geschmackvolle Gaststube kommt und sich hier sofort wohl fühlt, weiß
man, warum.
In den vergangenen Jahren hat Weber die bodenständige Premium-Gastronomie
pointiert ausgebaut und behutsam erweitert. Er hat das Neue
ins Alte integriert, ohne die historische Patina zu verwischen. Geblieben
ist nicht nur der original Saumagen nach altem Hausrezept - es ist die
Collage aus heimsicher Küche und regionalen Weinen, aus eleganter Gemütlichkeit
und unaufdringlicher Gastfreundschaft, die überzeugt. Das
Weinhaus ist ein Synonym für Pfälzer Delikatessen, es besitzt Charme,
Konturen und Identität weit abseits kurzlebiger Trends. Das sehen auch
andere so. Wiederholt wurde es in den vergangenen Jahren unter die besten
Gasthäuser Deutschlands gewählt. Unter Webers Regie hat sich eine
typische Regionalküche etabliert, die mit verfeinerten Pfälzer Genüssen
behutsam garniert ist.
Ausflüge in die gehobene Küche sind das i-Tüpfelchen, mit dem der Gastronom
seine Gäste begeistert. Mit Küchenchef Thomas Pesec hat er einen
kreativen wie virtuosen Kopf in zentraler Position, der das in jeder Hinsicht
frische Konzept des Inhabers seit sechs Jahren kulinarisch übersetzt. Seit
2004 lädt Weber berühmte Gastköche nach Kallstadt ein, darunter Alfons
Schuhbeck, Dieter Müller und, erst kürzlich, den Drei-Sterne-Koch Juan
Amador. Der Anspruch: Große Küche hautnah.
Große Küche hautnah
Wie eine erstklassige Menükarte liest sich auch die Biografie des sympathischen
Hausherrn: Mitte der 90er Jahre beginnt er seine Ausbildung
im Hotel Bareiss in Baiersbronn. Seine berufliche Karriere führt ihn zum
„Gravetye Manor“ bei London über das Ritz-Carlton in Berlin bis ins Cavalieri
Hilton nach Rom. Fünf-Sterne-Häuser von Weltrang. Während
seiner Lehr- und Wanderjahre hat Franz Weber zahlreiche prominente
Persönlichkeiten bestens bedient. Darunter Sean Connery, Leonardo
78 UBI BENE
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unternehmen
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fast einjähriger Umbauphase in neuem Glanz. Die neuen Besitzer Jochen
Lampert und Frank Nickel haben kräftig investiert und das traditionsreiche
Fachwerkgehöft aus dem Jahr 1615 aufwendig saniert, umgebaut und
erweitert. Altes Gebälk wurde erneuert, das gesamte Ensemble energetisch
optimiert. Ein Meisterwerk. Die Weinstube, das Herzstück, hat nichts von
ihrem Charme verloren. Der neue, 120 Quadratmeter große Küchentrakt
ist in der ehemaligen Kelterhalle untergebracht. Die stammt von 1923. Hier
hat alles ein Geburtsdatum. Das macht Persönlichkeiten aus.
Text: Thomas Tritsch Fotos: Christian Dammert •
Wintergartenbeschattungen
Henningers landhotel
Gebäude erzählen Geschichten. Und manche Gebäude sind selbst
Geschichte. Der historische Vierkanthof an der beschaulichen Weinstraße
mitten in Kallstadt gehört dazu. Umso anspruchsvoller erscheint
die Vision, einer über vier Jahrhunderte gewachsenen Persönlichkeit
architektonisch auf den Leib zu rücken. Der Dürkheimer
Architekt Jochen Ziegler hat es geschafft.
Glasdachsysteme
Wintergartenbeschattungen
di Caprio, Andre Agassi und Steffi Graf. „Drei Tage lang war ich sozusagen
der Privatbutler von Jennifer Lopez“, stöbert er für UBI BENE in seinem
beruflichen Privatarchiv.
Thurnhers Alpenhof in Zürs war dann die letzte Station vor Kallstadt, wo
der erfahrene und motivierte Jungchef seither pausenlos die Ärmel hochkrempelt
und hartnäckig an der Zukunft arbeitet. Weber verliert keine
Zeit. Gleich im ersten Jahr wird die Hofterrasse umgebaut und der Thekenbereich
erneuert.
Das Werk ist vollendet. Heute zeigt sich das behutsam renovierte
Fachwerkgehöft in altem Glanz - und neuer Nachbarschaft. Hauteng
an den bestehenden Komplex schmiegt sich ein zeitgemäßes Gästeressort,
das in seiner modernen Formensprache einen ästhetischen
Kontrast zum erfrischten Altbestand bildet.
Zwei Jahre Planung und ein Jahr Bauzeit wurden investiert, um dem
Weinhaus Henninger ein Hotel zu schenken. Der Komplex passt sich
harmonisch an das Traditionshaus an und bietet Gästen eine entspannte,
großzügige und weltoffene Atmosphäre, die von dezentem
Luxus und puristischer Eleganz geprägt ist. Pfälzer Lebensart zum
Übernachten.
Pergolamarkisen
Ab 2004 startet er den Catering-Service sowie einen Wein- und Feinkosthandel
mit bundesweiter Vertriebsstruktur. Im Folgejahr kommt die Weinwirtschaft
im alten Kallstadter Pfarrhaus dazu. Der Vollblut-Gastronom
bekommt den Zuschlag als Festwirt im „Winzergarten“ auf dem Dürkheimer
Wurstmarkt 2007, später übernimmt er die Weinstube Bach-Mayer
im nahen Bad Dürkheim. Parallel dazu widmet sich Weber weiterhin dem
Feinschliff am heimischen Anwesen. Viele Baustellen. Aber keine Gefahr
eines Kontrollverlusts. Im Business ist Weber ein Macher mit sensorischem
Talent und innovativen Visionen.
Komplizen im Auftrag des guten Geschmacks
Im Smalltalk bei Tisch ist er ganz Gastgeber. „Alles recht?“, fragt er immer
wieder. Der Wildschweinbraten vom Frischling ist vorzüglich, ebenso
die Kartoffelsuppe als Entrée. Dazu passt eine gereifte Riesling Spätlese
trocken aus dem Kallstadter Saumagen vom Weingut Koehler-Ruprecht.
Noch eine Legende. Die wohnt gleich gegenüber. Mit Spitzenwinzer
Bernd Philippi ist Weber eng befreundet. Die Henninger-Weinkollektionen
werden von der Elite des Pfälzer Weinbaus abgefüllt. Neben seinem
persönlichen Freund Markus Schneider gehören auch die Weingüter
Neiss und Bassermann-Jordan zu seinen Komplizen im Auftrag des guten
Geschmacks. Der Hausherr bleibt in Bewegung. Das gegenüberliegende
„Weinkastell Zum Weißen Ross“ wird gerade umfassend renoviert. Ab diesen
Monat wird ein neuer Pächter das Haus mit 14 Doppelzimmern weiter
führen. Er heißt Franz Weber. Sein Anspruch: Auf der anderen Straßenseite
soll keine Dependance des Henninger eröffnen, sondern ein Haus
mit eigenständigem Profil. Das Schmuckstück Henninger erstrahlt nach
In Zusammenarbeit mit Ziegler und der Kölner Innenarchitektin Susanne
Brandherm entstand ein charismatisches Landhotel mit exklusiver
Ausstattung und sympathischem Interieur, das auf jeglichen
Ballast verzichtet und das Besondere unterstreicht. Sieben Suiten
und sechs Zimmer, jedes mit individuellem Gesicht und doch unverkennbar
eine gemeinsame Sprache sprechend.
Die Suiten bieten ein überwältigendes Raumgefühl und durch die
großen Panoramafenster eine eindrucksvolle Aussicht über die
Weinberge direkt vor der Tür. Wer mit Blick auf die Premiumlage Kallstadter
Saumagen aufwacht, wähnt sich wahrlich im siebten Pfälzer
Himmel. Kronjuwel des Hotels ist die Penthouse-Gartensuite mit
spektakulären Perspektiven im Innern wie nach draußen.
Die Planer haben den verfügbaren Platz nicht in Masse übersetzt. Die
Zahl der Zimmer wurde mehrmals reduziert: weniger Räume, mehr
Raum. Im unteren Bereich zieht eine elegante Weinbar neben der
großzügigen Lobby alle Blicke auf sich, im Weinatelier finden Verkostungen
oder Meetings statt. Auch der alte Barrique-Gewölbekeller
ist für Veranstaltungen aller Art reserviert.
Mit dem neu eröffneten Hotel wurde dem Henninger-Chef ein Traum
erfüllt: anspruchsvollen Gästen mit Faible für Pfälzer Lebensart ein
zauberhaftes Ressort bieten zu können, in dem sich Vergangenheit
und Gegenwart harmonisch umarmen. Einem Risiko sollte Franz
Weber allerdings beherzt ins Auge blicken: Es könnte sein, dass hier
keiner mehr ausziehen will.
67227 Frankenthal . August-Bebel-Straße 4
Telefon 06233 2 84 44 . Fax 06233 2 16 57
67433 Neustadt . Friedrichstraße 23
Telefon 06321 80699
67547 Worms . Obermarkt 14
Telefon 06241 2 34 47
eventkalender
GERTRU
eysoldt
RING
PROGRAMM
Gertrud-Eysoldt-Ring Verleihung
16. März | 19.00 Uhr | Parktheater Bensheim
Gala 20.30 Uhr | Bürgerhaus
Matinee der Akademie
der Darstellenden Künste
17. März | 11.00 Uhr | Parkhotel Krone
WWW.STADTKULTUR-BENSHEIM.DE
HERZLICHEN DANK
veranstaltungshighlights
März bis Juni
2013
UBI BENE
Porsche Zentrum Mannheim
SPORTWAGENZENTRUM
UBI BENE
83
eventkalender
März
Ausstellungen
Jörn Kausch: Bis Jetzt
bis 6. April
Galerie Angelo Falzone Mannheim
Die Galerie Falzone zeigt neue Arbeiten des
Bildhauers Jörn Kausch.
www.galerie-falzone.de
Leipzig am Rhein
bis 14. April
Rudolf-Scharpf-Galerie Ludwigshafen
In der losen Reihe von Präsentationen deutscher
Kunstakademien wird die Malerei-
Klasse von Heribert C. Ottersbach (ehemals
Klasse Neo Rauch), der Hochschule für
Grafik und Buchkunst in Leipzig vorgestellt.
www.wilhelmhack.museum
Annabell Stübe: Treemotion
bis 20. April
Tom.Co Mannheim
Die Natur prägt die Arbeiten der österreichischen
Fotokünstlerin Annabell Stübe. In den
vergangenen Jahren hat sie sich dem Thema
Bäume gewidmet. Mit Hilfe einer analogen
Mittelformatkamera entstanden bewegte
und bewegende Bilder in Schwarz-Weiß. Im
Anschluss ist die Schau vom 29. April bis 8.
Juni im Tom.Co-Salon in Saarbrücken (Kaiserstr.
15) zu sehen. www.tomco.de
Miroslav Tichý: Stadt der Frauen
bis 26. Mai
ZEPHYR Mannheim
Nicht nur das künstlerische Werk, sondern
Annabell Stübe – Treemotion. Zu sehen bei Tom.Co in Mannheim und Saarbrücken.
auch das weitgehend unbekannte Leben des
tschechischen Künstlers Miroslav Tichý (1926
bis 2011), der sich der Inbesitznahme seitens
der Kunstwelt konsequent verweigerte, steht
im Mittelpunkt der Ausstellung.
www.zephyr-mannheim.de
Die Medici
bis 28. Juli
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen
blicken mit der Ausstellung „Die Medici –
Menschen, Macht und Leidenschaft" hinter
die Kulissen einer der berühmtesten Familien
der Welt. www.medici2013.de
Florenz genießen
bis 28. Juli
Café Prag Mannheim
Passend zur Sonderausstellung „Die Medici“
in den Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert
das Café Prag Bilder von Adonis Malamos
aus dem aktuellen Florenz.
www.medici2013.de
Geschichte der Arbeiterbewegung
bis 25. August
Technoseum Mannheim
1863 trat die erste politische Organisation
der deutschen Arbeiterbewegung auf den
Plan. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums
zeigt das Technoseum eine große Landesausstellung
zu Erfolgen, Niederlagen
und neuen Herausforderungen.
www.technoseum.de
Königreich Pfalz
bis 27. Oktober
Historisches Museum der Pfalz Speyer
Die Ausstellung stellt die Geschichte der
Pfalz unter der bayerischen Herrschaft in
den Jahren 1816 bis 1918 in den Fokus der
Betrachtung. www.museum.speyer.de
Internationaler WeldeKunstpreis: Longlist
8. bis 10. März
Alte Feuerwache Heidelberg
Erstmals nicht in der hauseigenen Flaschenfüllerei,
sondern in der Alten Feuerwache in
Heidelberg sind die Bewerber um den Fotokunstpreis
zu sehen, die von renommierten
Experten vorgeschlagen wurden. Die Besucher
der Ausstellung stimmen über den
Publikumspreis ab. www.welde.de
Nur Skulptur!
16. März bis 17. November
Kunsthalle Mannheim
Künstlerkurator Bogomir Ecker und seine
Bildhauerkollegen Kiki Smith, Roman Signer
und John Bock interpretieren und inszenieren
den historischen Skulpturenbestand
der Kunsthalle aus zeitgenössischer Perspektive.
Mit etwa 380 Werken von Auguste
Rodin über Henry Moore bis Thomas Hirschhorn
wird die Hälfte der Mannheimer Skulpturensammlung
zu erleben sein.
www.kunsthalle-mannheim.eu
L/B: Struktur und Zufall
17. März bis 20. Mai
Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Das Schweizer Künstlerpaar Sabina Lang
und Daniel Baumann wird den Ausstellungsbereich
des Museums komplett bespielen.
Inspiriert von der offenen 1970er-Jahre
Architektur des WHM schaffen Lang/Baumann
eine raumgreifende Installation aus
riesigen Luftschläuchen, die sich an Boden,
Wänden, Stufen und der Decke entlang
schmiegen und den Raumeindruck komplett
verändern. www.wilhelmhack.museum
Robert Häusser: Im Auftrag
24. März 2013 bis 12. Januar 2014
Museum Zeughaus Mannheim
Die Schau stellt Auftragsarbeiten in den
Mittelpunkt, die Robert Häusser für Industriebranchen
und Berufsgenossenschaften
ausgeführt hat. Der Hasselblad-Preisträger
von 1995 wird heute als Wegbereiter der
zeitgenössischen Fotografie bezeichnet.
www.rem-mannheim.de
Bühne
Power! Percussion
9. März, 20 Uhr
Capitol Mannheim
Die fünf Musiker entführen ihre Zuhörer in
die faszinierende Welt des Rhythmus. Alltagsgegenstände
zählen dabei ebenso zum
musikalischen Repertoire wie das klassische
Instrumentarium.
www.capitol-mannheim.de
Premiere: Götterdämmerung
22. März, 17 Uhr
Nationaltheater Mannheim
Mit der „Götterdämmerung“ in der Inszenierung
von Achim Freyer und unter der
musikalischen Leitung von Dan Ettinger
vollendet das Nationaltheater Wagners Ring.
(weitere Vorstellungen am 1. und 6. April).
www.nationaltheater-mannheim.de
Heute Abend: Lola Blau
24. März, 19 Uhr
Schatzkistl Mannheim
Glanzrolle für Anna Krämer in Georg Kreislers
Solostück über das Leben der jüdischen
Sängerin Lola. In zwanzig Kabarettsongs
schlüpft sie in viele Rollen und Charaktere
und zeigt Kreislers Spannweite von Komödie
bis Tragödie (weitere Vorstellung am 10. Mai).
www.schatzkistl.de
Konzerte
Patricia Kaas: Kaas chante Piaf
15. März, 20 Uhr
Rosengarten Mannheim
„Kaas chante Piaf“ ist eine außergewöhnliche
Hommage, die zwei Stimmen und zwei
Schicksale gegenüberstellt. 50 Jahre nach
dem Tod von Edith Piaf erinnert Patricia
Kaas an die berühmteste französische Sängerin.
www.rosengarten-mannheim.de
5. Kammermusikmatinee
17. März, 11 Uhr
Nationaltheater Mannheim
Sopranistin Juliane Herrmann und Mezzosopranistin
Susanne Scheffel singen,
begleitet von Alexander Fleischer am Klavier,
Lieder und Duette von Richard Wagner,
Olivier Messiaen und anderen.
www.nationaltheater-mannheim.de
Gregory Porter: Be good
17. März, 20 Uhr
Capitol Mannheim
Gregory Porter hat sich seit seinem Debütalbum
„Water“ zu einem der weltweit erfolgreichsten
Jazzsänger entwickelt. „Be Good“
ist das zweite Album des kalifornischen
Ausnahmekünstlers.
www.capitol-mannheim.de
Nightmoves: Daniel Prandl Quartett
18. März, 20.30 Uhr
Nationaltheater Mannheim
Für sein aktuelles Projekt fables&fiction
bei den Thomas Siffling’s Nightmoves hat
Daniel Prandl Figuren, Geschichten und
Legenden aus Literatur und Mythologie in
beredte Jazz-Kompositionen verwandelt.
www.nationaltheater-mannheim.de
Wormser Blue Nite: Anke Helfrich Trio
18. März, 20 Uhr
Das Wormser – Theater
Die in Hilversum und New York ausgebildete
deutsche Pianistin Anke Helfrich zählt zu
den herausragenden Jazzmusikern in Europa.
Mit ihrem Trio verbindet sie amerikanische
Tradition und europäische Freiheit zu
einem swingenden, aufregenden Stil.
www.das-wormser.de
Zehn Jahre „Menschen am Fluss“
21. März, 20 Uhr
Capitol Mannheim
Das Oder-Hochwasser im Jahr 2002 hat die
„Menschen am Fluss“ zusammengebracht.
Nun treffen sie sich wieder. Laith Al Deen,
Max Mutzke, Mousse T. & Band und andere
spielen, um Geld für die Stiftung von Initiator
Rolf Stahlhofen zu sammeln, die sich für
sauberes Trinkwasser in aller Welt einsetzt.
www.capitol-mannheim.de
3. Bachchor-Konzert
23. März, 19 Uhr
Peterskirche Heidelberg
Bachs h-Moll-Messe für fünf Solostimmen,
Chor, Orchester und Basso continuo
ist eines der bedeutendsten geistlichen
Auftragsarbeiten von Robert Häusser für die Industrie sind im Zeughaus Mannheim zu sehen.
84 UBI BENE
UBI BENE 85
eventkalender
Werke Johann Sebastian Bachs. Die groß
dimensionierte und reich besetzte Messekomposition
nimmt Elemente des konzertanten
Stils der Kantate auf.
www.theaterheidelberg.de
SWR-Konzertreihe Mannheim: Amerika!
23. März, 19.30 Uhr
Rosengarten Mannheim
Das SWR Vokalensemble Stuttgart präsentiert
unter der Leitung von Marcus Creed
populäre amerikanische A-capella-Musik
von Leonard Bernstein, Samuel Barber und
Individualisten wie John Cage, Morton Feldman
und Steve Reich, die in keine Schublade
passen und zum American Dream gehören
wie die Sterne aufs Streifenbanner.
www.rosengarten-mannheim.de
The 12 Tenors in Concert
24. März, 20 Uhr
Das Wormser – Theater
Begleitet von einer rein weiblichen Live-
Band beweisen die stimmgewaltigen Ausnahmesänger,
dass kein Genre vor ihnen
sicher ist und kein Publikum ihrem Charme
widerstehen kann. www.das-wormser.de
Messe
Veterama
15. bis 17. März
Hockenheimring
Mit dem Umzug auf den Hockenheimring
wird die bislang zweigeteilte Frühjahrs-Veterama
als eine geschlossene Veranstaltung an
den Start gehen. Auto und Motorrad bilden
das Herzstück des Dauerbrenners unter den
Oldtimermärkten. www.veterama.de
Festivals
Heidelberger Frühling
16. März bis 20. April
siehe Seite 22 – 28 und 91
Neuer Deutscher Jazzpreis
22. und 23. März
Alte Feuerwache Mannheim
Zum achten Mal vergibt die IG Jazz Rhein-
Neckar e. V. in Kooperation mit der Alten Feuerwache
Mannheim gGmbH den mit 10.000
Euro höchstdotierten Preis für professionelle
Jazzbands und den einzigen Publikumspreis
der deutschen Jazzszene. Am ersten Festivalabend
tritt der französische Klarinettist
Louis Sclavis mit dem „Atlas Trio“ auf, am
zweiten Abend folgen die Wettbewerbskonzerte
der drei vorausgewählten Bands und
die Publikumsabstimmung.
www.altefeuerwache.com
Event
hack-museumsgARTen: Frühlingserwachen
21. März, 18 Uhr
Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Seit März 2012 ist das Wilhelm-Hack-Museum
mit dem Kunstprojekt hack-museumsgARTen
auf dem Hans-Klüber-Platz aktiv.
Mitgärtnern darf jeder, mittlerweile pflanzen
etwa 200 Personen in Kisten und auf
Paletten Blumen, Gemüse und Kräuter an.
Der Platz ist zu einer erweiterten Plattform
des Museums geworden. Auch Künstler
beteiligen sich an dem Projekt. Regelmäßige
Gartentreffs finden jeden Donnerstag ab
18 Uhr statt.
www.wilhelmhack.museum
Im April gibt das Mannheimer Capitol Ben Becker und Giora Feidman sowie Chako Habekost eine Bühne.
April
Ausstellungen
Faszination Landschaft
13. April bis 14. Juli
Museum Zeughaus Mannheim
2011 erhielt der Mannheimer Altertumsverein
als Schenkung aus Privatbesitz eine
Sammlung mit nahezu 500 Zeichnungen und
Druckgrafiken. Ihr thematischer Schwerpunkt
liegt auf der Landschaftsdarstellung
vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Die Auswahl
von rund 150 Arbeiten wird in der Ausstellung
ergänzt durch Gemälde aus den Sammlungen
der Reiss-Engelhorn-Museen.
www.rem-mannheim.de
Internationaler WeldeKunstpreis: Shortlist
19. April bis 10. Mai
Volksbank Kur- und Rheinpfalz Speyer
Voraussichtlich fünf Bewerber um den Fotokunstpreis
werden von einer namhaften Jury
in die Shortlist aufgenommen. Der Sieger
erhält im November eine Einzelausstellung im
Mannheimer Zephyr. www.welde.de
Lange Nacht der Museen
20. April
Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg
Museen in Mannheim, Ludwigshafen und
Heidelberg öffnen eine ganze Nacht für Ausstellungen,
Performances, Installationen,
Lesungen, Tanz und Konzerte.
TEN GAMES 80
20. April bis 18. Mai
Ten Gallery Mannheim (T6, 10)
Die TEN GALLERY ist seit Oktober 2011 als
Galerie für zeitgenössische Fotografie, Medien
und Kunst in den Mannheimer Quadraten
aktiv. Die interaktive Ausstellung widmet sich
Computerspieleklassikern und Konsolen der
1980er-Jahre. www.ten-gallery.com
Bühne
Premiere: Die Fledermaus
7. April, 19 Uhr
Theater Heidelberg
Turbulent, ironisch, witzig und eingängig –
nicht umsonst gehört die komische Operette
in drei Akten von Johann Strauss zu den
meistgespielten Singspielen (weitere Vorstellungen
am 24. März, 14. April, 8., 10. 16.
18. und 20. Mai).
www.theaterheidelberg.de
Compañia Flamenco Solera
7. April, 20 Uhr
Schatzkistl Mannheim
Die Essenz des Flamenco, Liebe, Tod, Armut,
Freude und Hoffnung, werden von den Künstlern
nicht einfach nur dargeboten, sondern
gelebt (weitere Vorstellung am 1. Juni).
www.schatzkistl.de
Ballett: Reading Tosca
9. April, 19.30 Uhr
Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Opernkenner werden Giacomo Puccinis
Oper Tosca durchblitzen sehen. Doch das
Tanzstück erzählt Tosca nicht einfach nach,
sondern stellt eine zeitgenössische Neukomposition
in Bewegung und Klang dar.
www.theater-im-pfalzbau.de
Buddenbrooks
12. April, 19.30 Uhr
Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Autor John von Düffel hat Thomas Manns
großen Familienroman für die Bühne bearbeitet.
Die Inszenierung von Harald Demmer
ist eine Koproduktion von Pfalztheater Kaiserslautern
und Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
(weitere Aufführungen am 12. und
14. April). www.theater-im-pfalzbau.de
Premiere: B for Baby
12. April, 20 Uhr
Theater Heidelberg
Im Drama von Carmel Winters, das in Heidelberg
seine deutschsprachige Erstaufführung
erfährt, werden in rasanten Szenenwechseln
die zwei weiblichen sowie die zwei männlichen
Rollen von jeweils gleichen Darstellern
gespielt (weitere Vorstellung am 19. April).
www.theaterheidelberg.de
Chako Habekost: Habekostbarkeiten
12. April, 20 Uhr
Capitol Mannheim
Habekost präsentiert eine neue Show mit
seinen beliebtesten Nummern, kultigsten
Figuren und berüchtigtsten Stand-ups. Dazu
kommen Texte aus seinem aktuellen Buch
„Habekostbarkeiten“.
www.capitol-mannheim.de
Ben Becker & Giora Feidman: Zweistimmig
15. April, 20 Uhr
Capitol Mannheim
Giora Feidman, der Magier mit der Klarinette,
und der unverwechselbare Schauspieler und
Sänger Ben Becker treten erstmals gemeinsam
auf. Ben Becker liest Gedichte von
Paul Celan, Giora Feidman und sein starkes
Ensemble treten mit dem Wort in einen musikalischen
Dialog. www.capitol-mannheim.de
Richards Ring
18. April, 19 Uhr
Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Bevor die einzelnen Opern des Ring-Zyklus
innerhalb einer Woche (am 21., 23., 25. und
27. April) in Ludwigshafen zu sehen sein werden,
bietet der Pianist und Komponist Richard
Vardigans eine fundierte und zugleich unterhaltsame
Vorbereitung auf die Operntetralogie
Richard Wagners. In drei Stunden erzählt
und spielt er den gesamten Ring des Nibelungen.
www.theater-im-pfalzbau.de
Wladimir Kaminer: Onkel Wanja kommt
19. April, 20 Uhr
Alte Wollfabrik Schwetzingen
Wladimir Kaminers Geschichten über
Ost und West sind längst Kult. In seinem
ersten Roman fängt der wahrscheinlich
berühmteste Russe Deutschlands skurrile
Gestalten und eigentlich unbeschreibliche
Atmosphären stilsicher ein und spielt mit
Klischees. www.alte-wollfabrik.de
Festlicher Opernabend: Parsifal
20. April, 17 Uhr
Nationaltheater Mannheim
Unter der musikalischen Leitung von Alois
Seidlmeier gibt Kammersängerin Evelyn
Herlitzius die Kundry, Stephen Milling singt
die Partie des Gurnemanz.
www.nationaltheater-mannheim.de
Caveman: Du sammeln – Ich jagen!
24. April, 20 Uhr
Capitol Mannheim
Mannheims beliebtester Höhlenbewohner
in neuer Besetzung: Erstmals schlüpft der
gebürtige Berliner und heutige Wahlstuttgarter
Martin Luding in die Rolle des Höhlenmannes
(weitere Vorstellungen vom 25.
bis 27. April und 3. bis 5. Mai).
www.capitol-mannheim.de
Premiere: König Ubu
27. April, 19.30 Uhr
Theater Heidelberg
Nicht nur das Stück hat Premiere im Neuen
Saal, auch Regisseur Viktor Bodó arbeitet
erstmals in Heidelberg und bringt das Drama
von Alfred Jarry aus dem Jahr 1896 um
Macht, Krieg und Geldgier auf die Bühne
(weitere Vorstellungen am 9., 11. und 28. Mai
sowie am 8., 12. und 14. Juni).
www.theaterheidelberg.de
Konzerte
Celtic Angels live
10. April, 19.30 Uhr
Das Wormser – Theater
Traditionelle irische Folklore, große Hits aus
Pop und Klassik neu interpretiert und eine
Auswahl der schönsten Lieder der Welt –
eine berührende und mitreißende Show für
alle Fans der keltischen Kultur.
www.das-wormser.de
Chris de Burgh - Live in Concert
13. April, 20 Uhr
SAP-Arena Mannheim
Der Meister singt die Songs seiner neuen
Alben „Footsteps 1&2“ mit ausgewählten
Stücken, die seine Karriere besonders
beeinflusst haben.
www.saparena.de
VI. Akademiekonzert
15. April, 20 Uhr
Rosengarten Mannheim
Generalmusikdirektor Dan Ettinger dirigiert
das Klaviertrio g-Moll op. 17 (1. Satz – Allegro
moderato) von Clara Schumann, Robert
Schumanns 4. Sinfonie d-Moll op. 120 und
die 4. Sinfonie e-Moll op. 98 von Johannes
Brahms (weitere Aufführung am 16. April).
www.nationaltheater-mannheim.de
Wormser Blue Nite: Gary Fuhrmann Trio
15. April, 20 Uhr
Das Wormser – Theater
Gary Fuhrmann zählt zu den aufstrebenden
jungen Saxophonisten des deutschen Jazz,
2009 gewann er den Jazzpreis der Stadt
Worms. Sein neues Trio vereint zwei weitere
kongeniale Musiker aus der Region: den
Bassisten Thomas Stabenow und Schlagzeuger
Holger Nesweda.
www.das-wormser.de
86 UBI BENE
UBI BENE 87
eventkalender
DAS WORMSER
PROGRAMM
LINCOLNTHEATER
FR 08.03.
20.00 UHR
LINCOLNTHEATER
SA 09.03.
20.00 UHR
THEATER
SO 10.03.
19.30 UHR
THEATER
SA 16.03.
20.00 UHR
THEATER
SO 24.03.
20.00 UHR
REICH UND TROTZDEM SEXY!
OLE LEHMANN
Ein Ausnahme-Comedian von
allererster Güte
WAHN.SINN!!!
PATRIZIA MORESCO
Zu alt für Limbo, zu jung zum
Sterben
HIGHLIGHTS MÄRZ/APRIL 2013
LIEBE
HAGEN RETHER
Das ständig aktualisierte, immer
neue Programm
BALLETT DES NATIONALTHEA-
TERS BRÜNN
DIE SCHÖPFUNG
Ballett mit der Musik von Joseph
Haydn in der legendären Fassung
von Uwe Scholz
WORLD WIDE EVENTS, KIEL
THE 12 TENORS IN
CONCERT
Nie war Musik von einer einzigen
Stimmlage so vielfältig
THEATER
SA 06.04.
20.00 UHR
KULTURZENTRUM
SO 07.04.
18.00 UHR
THEATER
DI 16.04.
16.00 UHR
THEATER
28.04.
20.00 UHR
WORMSER KANTOREI / ST.
ALBANS CHAMBER CHOIR / U.A.
KONZERT IM RAHMEN
DER STÄDTE-PARTNER-
SCHAFT WORMS-ST.
ALBANS
UNSERE DAMEN SIND
ECHTE KERLE
CHAPEAU CLAQUE
Travestietheater im Mozartsaal
MUSIKBÜHNE MANNHEIM
SCHNEEWITTCHEN UND
DIE SIEBEN ZWERGE
Familienmusical nach dem Märchen
der Gebrüder Grimm für alle
ab 5 Jahren
KONZERTDIREKTION SCHUTTE,
MÜNCHEN
CISNE NEGRO DANCE
COMPANY, SAO PAULO
Brasilianisches Tanz-Feuerwerk
voller Hingabe!
INFOS UND TICKETS:
TELEFON: (06241) 2000-450
WWW.DAS-WORMSER.DE
—
DAS WORMSER / RATHENAUSTRASSE 11
67547 WORMS
RZ_DW.0389 Anzeige DW 03/04 Uni Bene 95*130.indd 1 05.02.13 15:08
Abonnieren
oder
verschenken:
1 Jahr UBI BENE für 18 Euro
Mehr unter www.ubibene.eu oder Tel. 0621 3921448
6. Philharmonisches Konzert
17. April, 20 Uhr
Stadthalle Heidelberg
Ursprünglich als einsätzige Symphonische
Dichtung angelegt, gedieh Gustav Mahlers Auferstehungssymphonie
Nr. 2 c-Moll in den sechs
Jahren ihrer Entstehung zu einem abendfüllenden,
fünfsätzigen Monumentalzyklus.
www.theaterheidelberg.de
Lang Lang
17. April, 20 Uhr
Rosengarten Mannheim
Der populärste Pianist der Gegenwart spielt
Klaviersonaten Mozarts – darunter die leidenschaftliche
a-Moll-Sonate – und vier Balladen
Chopins. www.rosengarten-mannheim.de
77. Silke Hauck Nacht mit Gästen
27. April, 20 Uhr
Schatzkistl Mannheim
Silke Hauck, Mannheimer Sängerin mit besonderem
Charisma, empfängt musikalische Gäste
aller Stilrichtungen. www.schatzkistl.de
Messe
400. Maimarkt Mannheim
und 50. Maimarktturnier
27. April bis 7. Mai
siehe Seite 54 – 58
Festival
Heidelberger Stückemarkt
24. April bis 5. Mai
Theater Heidelberg
Neue Theaterautoren entdecken und fördern
– mit dieser Idee hat sich der Heidelberger
Stückemarkt zu einem der wichtigsten deutschsprachigen
Schauspiel-Festivals entwickelt.
Eröffnet wird er mit der Premiere von Thomas
Arzts „Alpenvorland“, dem Gewinner des Autorenpreises
2012.
www.theaterheidelberg.de
Schwetzinger SWR Festspiele
26. April bis 8. Juni
Schloss Schwetzingen, Speyerer Kirchen
Die Schwetzinger Schlosstore öffnen sich für
großartige Künstler. Neben der Opern-Uraufführung
„Thomas“ von Georg Friedrich Haas
und der Wiederentdeckung „Indian Queen“ von
Henry Purcell stehen Konzerte mit den Geigenstars
Patricia Kopatchinskaja und Frank Peter
Zimmermann, der Klarinettistin Sabine Meyer,
dem Cellisten Johannes Moser und den Pianisten
Andreas Staier und Ragna Schirmer sowie
Liederabende auf dem Spielplan.
www.swr.de
Event
Time Warp
6. April
Maimarkthalle Mannheim
Elektronische Musik, Video-, Licht- und Lasertechnik
– die Time Warp ist ein Magnet für Technofans
aus der ganzen Welt. www.time-warp.de
Mai
Bühne
São Paulo Companhia de Dança
1.Mai, 19.30 Uhr
Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
Internationale klassische sowie moderne Choreographien
gehören ebenso zum Repertoire
der jungen Company wie eigens für sie geschaffene
(weitere Aufführung am 2. Mai).
www.theater-im-pfalzbau.de
Madeleine Sauveur
4. Mai, 20 Uhr
Schatzkistl Mannheim
Die Chansonette und Kabarettistin nimmt sich
des Verständigungsproblems zwischen Männern
und Frauen an. Am Piano: Clemens Maria
Kitschen. www.schatzkistl.de
Uraufführung: Der Idiot
5. Mai, 18.30 Uhr
Nationaltheater Mannheim
Mieczyslaw Weinberg gehörte bis vor kurzem zu
den zu Unrecht vergessenen Komponisten des
20. Jahrhunderts. Seine letzte Oper, entstanden
1986/1987, wurde bisher nur in einer reduzierten
Version aufgeführt. Die Uraufführung am
NTM inszenierte Regula Gerber (weitere Vorstellungen
am 9. und 16. Mai).
www.nationaltheater-mannheim.de
Szenen aus Goethes Faust
15. Mai, 19.30 Uhr
Nationaltheater Mannheim
Robert Schumann widmete sich fast ein Jahrzehnt
lang dem Faust-Stoff. Durch Krankheit
und Tod des Komponisten blieb das Werk ein
Fragment. Solisten und der Opernchor des
Nationaltheaters singen zur Musik der Philharmonie
Baden-Baden (weitere Vorstellungen am
24. und 30. Mai sowie am 1. Juni).
www.nationaltheater-mannheim.de
Festlicher Opernabend: Eugen Onegin
20. Mai, 19 Uhr
Nationaltheater Mannheim
Die international gefeierten Opernstars Bo
SWR Konzertreihe Mannheim
Rosengarten, 19.30 Uhr
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Sa 09. März 2013 I Abo 4
James MacMillan
Hector Berlioz
Jean-Yves Thibaudet,
Klavier
Radio-Sinfonieorchester
Stuttgart des SWR
Dirigent:
Stéphane Denève
Sa 23. März 2013 I Abo +
Amerika!
Chorwerke von Copland,
Bernstein, Barber
Reich, Cage
und Schwartz
Franz Vitzthum, Countertenor
SWR Vokalensemble Stuttgart
Dirigent: Marcus Creed
Karten und Informationen:
swr2kulturservice.de • Telefon: 07221 300200
Rhein-Neckar Ticketshop, Mannheim P3, 4-5
Jean-Yves Thibaudet
88 UBI BENE
UBI BENE 89
eventkalender
Fragebogen
tionsprojekts „Junges Theater im Delta“, in
dem sich die Theater der Städte Heidelberg,
Ludwigshafen, Mannheim, Speyer und Worms
engagieren. www.das-wormser.de
Deutsches Turnfest
18. bis 25. Mai
siehe Seite 112 – 117
Juni
nachgefragt
Igor Levit ist laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
„einer der groSSen Pianisten dieses Jahrhunderts“ –
mit gerade einmal 26 Jahren. Beim „Heidelberger Frühling“
zeigt er jetzt mehrfach sein Können.
Bühne
Premiere: Un Ballo in Maschera
2. Juni, 19 Uhr
Theater Heidelberg
In der Oper von Giusppe Verdi wird das -
wahre – Attentat auf den schwedischen
König Gustav III. mit einer – fiktiven – Liebesgeschichte
zwischen Gustav und Amelia,
der Frau seines Sekretärs, verknüpft.
www.theaterheidelberg.de
Zu Gast im Rosengarten: Pianist Till Fellner.
Skovhus (Eugen Onegin) und Pavol Breslik
(Lenski) gastieren in Mannheim.
www.nationaltheater-mannheim.de
Konzerte
VII. Akademiekonzert
13. Mai, 20 Uhr
Rosengarten Mannheim
Zur Aufführung kommen Sergei Prokofjews
Ouvertüre über hebräische Themen, Gustav
Mahlers 1. Sinfonie D-Dur und ein neues
Orchesterwerk von Richard Danielpour
(weitere Aufführung am 14. Mai).
www.nationaltheater-mannheim.de
SWR-Konzertreihe Mannheim
15. Mai, 19.30 Uhr
Rosengarten Mannheim
Pianist Till Fellner spielt, begleitet vom SWR
Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg,
Ludwig van Beethovens drittes Klavierkonzert
und Sergej Prokofjews erste und
vierte Sinfonie.
www.rosengarten-mannheim.de
Sweet Soul Music – Best of Soul
17. Mai, 20.30 Uhr
Alte Wollfabrik Schwetzingen
Seit den 60er Jahren gibt es die 22-köpfige
Formation Soulfinger um den Soulfather
Klaus Gassmann mit einem fetten Bläsersatz,
einer groovenden Rhythmusgruppe
und bis zu acht Sängerinnen und Sängern.
www.alte-wollfabrik.de
Events
Meile der Religionen
8. Mai, 18 Uhr
Innenstadt Mannheim
Entlang der alten Kirchenstraße zwischen
R2 und F4 werden bis zu 2.000 Menschen
an einer etwa 250 Meter langen Tafel Platz
nehmen und gemeinsam essen können.
Initiatoren sind die abrahamitischen Religionen
in Mannheim – repräsentiert durch
das Forum der Religionen und die Arbeitsgemeinschaft
Christlicher Kirchen (ACK).
Kirchen, Moscheen und die Synagoge sind
an diesem Abend geöffnet. www.kathma.de
Bühnenreif! – Workshops für Jugendliche
9. bis 12. Mai
Das Wormser
„Bühnenreif!“ lädt Jugendliche ab 14 Jahren
ein, sich, angeleitet durch Regisseure, Schauspieler,
Theaterpädagogen, Musiker und Maskenbildner,
in Theaterimprovisation, Choreografie,
Stimmtraining, Körpertraining, Maske,
Pantomime oder Musikworkshops zu versuchen.
Die Workshops sind Teil des Koopera-
Immer noch Sturm
5. Juni, 19.30 Uhr
Theater im Pfalzbau Ludwigshafen
In Peter Handkes Stück verwebt sich die
Geschichte einer Familie mit der politischen
zwischen 1936 und 1942. Prosa und Drama
verschwistern sich zu einem sprachmächtigen
Text. Es spielt das Ensemble des Theaters
an der Ruhr Mülheim.
www.theater-im-pfalzbau.de
Festival
19. Heidelberger Literaturtage
5. bis 9. Juni
Universitätsplatz Heidelberg
Das Literaturfestival gehört seit 1994 zu
den Höhepunkten des kulturellen Lebens in
Heidelberg. Das Programm aus Lesungen,
Autorengesprächen und Musik im besonderen
Ambiente des Jugendstilzelts genießt
überregionale Aufmerksamkeit.
www.heidellittage.de
Event
Tüten und Töne
1. Juni
Innenstadt Mannheim
In den Mannheimer Quadraten steckt Musik.
Den Beweis dafür tritt jedes Jahr das Einkaufs-
und Musikerlebnis „Tüten und Töne“
an. Der Handel lockt mit ausgeweiteten Öffnungszeiten
bis 22 Uhr.
www.mannheim.de
Zur Person
Orchester wie das London und das Israel
Philharmonic und renommierte Podien wie
das Wiener Konzerthaus und das Concergebouw
in Amsterdam reißen sich um Igor
Levit. Und das, obwohl der junge Russe, der
als Achtjähriger mit seiner Familie nach
Deutschland übersiedelte, sein Studium an
der Musikhochschule in Hannover gerade
erst abgeschlossen hat. Das allerdings mit
der höchsten Punktzahl in der Geschichte
des Instituts. Live erleben kann man Levit
beim Musikfestival „Heidelberger Frühling“,
denn dort ist er für zunächst drei Jahre zum
Künstlerischen Leiter der Kammermusik
Akademie ernannt worden. Als Artist in Residence
gibt er zudem am 10. April ein Solorezital
in der Heidelberger Stadthalle mit
Werken von Bach, Beethoven, Schubert und
Prokofjew. Und auch beim Festivalfinale am
20. April mit der Deutschen Kammerphilharmonie
Bremen wirkt Levit mit, dann als Solist
in Schumanns Klavierkonzert.
Jemand schenkt Ihnen 1.000 Euro. Was machen
Sie damit?
Bücher, kaufen … und Hemden.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Feuerwehrmann.
Ihr Vorbild?
Da gibt es zu viele.
Welches Talent hätten Sie gern?
Kochen!!!
Was haben Sie immer im Kühlschrank?
Fisch.
Was gehört nicht in Ihren Kühlschrank?
„Gesunde“ Fruchtjoghurts.
Wie kann man Sie kulinarisch verwöhnen?
Mit Austern und Fisch.
Wobei entspannen Sie?
Beim Arbeiten.
Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Allein unter Deutschen“ von Tuvia Tenenbom.
Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?
Den perfekten Tag gibt es nicht.
Welchen Traum hatten Sie mit 17?
Oh, es gab so sehr viele ...
Sie bekommen eine Woche frei. Wohin fahren
Sie?
Nach Rom oder Paris.
90
UBI BENE
UBI BENE 91
Promotion
Stein erleben
Der Birkenauer Fachbetrieb Bräumer – Stein erleben bietet auSSergewöhnliche
Naturstein-Lösungen für Wohnräume, Küchen, Bäder und AuSSenbereiche an. Sie sind perfekt
auf die Bedürfnisse jedes Kunden abgestimmt und ebenso hochwertig wie exklusiv.
Vielfältige Materialien, perfekte Verarbeitung: Der Werkstoff Naturstein bietet fast
unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten für Innen- und AuSSenbereiche.
Der Ästhet schätzt das edle Material, der Pragmatiker seine
Robustheit, der Individualist seine Einzigartigkeit – der Werkstoff
Naturstein bietet fast unbegrenzte Möglichkeiten für alle
Lebens- und Wohnbereiche. Wie vielfältig die Materialien sind, zeigt
ein Rundgang durch die Ausstellung bei „Bräumer – Stein erleben“ in
Birkenau. Rund 100 verschiedene Gesteinsarten lagern hier. Ein grauer
Granit mit geflammter Oberfläche zum Beispiel, der einmal eine Außentreppe
werden könnte. Oder ein blau-grün marmorierter Quarzit, wie
geschaffen für eine Dusche. Oder ein sandfarbener, polierter Shivakashi,
der perfekt mit einer Massivholz-Küche harmonieren würde. Ob rustikal,
zeitlos-klassisch oder modern – die Varianten tragen jedem persönlichen
Geschmack Rechnung.
Dieter Bräumer führt seinen Meisterbetrieb in dritter Generation. Gemeinsam
mit seiner Frau, Diplom-Betriebswirtin Monika Dehmel, ist der
Steinmetzmeister und staatlich geprüfte Steintechniker ständig auf der
Suche nach der optimalen Lösung für jeden noch so ausgefallenen Kundenwunsch.
Für beide ist der Beruf auch Berufung. „Die perfekte Arbeit
mit Stein setzt viel Fachwissen, Erfahrung und Leidenschaft voraus“, sagt
Monika Dehmel. Und die beinhaltet neben dem technischen Know-how
auch Kreativität in der Gestaltung und ein geschultes Auge für das Material
und seine Maserung, die erst durch die richtige Verlegung ihre volle
Wirkung entfaltet. „Je nach Gesteinsart ist das wie ein großes Puzzle“,
erklärt Dieter Bräumer und zeigt eine Dusche mit zwei großformatigen
Steinplatten, die von Maserungen in verschiedenen Blautönen durchzogen
sind. In der Ecke stoßen sie exakt aufeinander. „Azul Imperial Quarzit.
Einer der exklusivsten Natursteine überhaupt”, schwärmt er.
Jedes Bad ein Unikat
Dieter Bräumer und Monika Dehmel beziehen ihre Steine aus der ganzen
Welt. Brasilianische Quarzite sind ebenso darunter wie Granite und
granitähnliche Hartgesteine aus Alaska, Afrika oder Indien. In Birkenau
erwachen sie zum Leben – dank der Veredelung und eines millimetergenauen
Zuschnitts, den Bräumer und sein Team in der Werkshalle computergesteuert
vornehmen. „Wir liefern das komplette Material fertig zugeschnitten
beim Kunden an. So erzielen wir die maximale Genauigkeit und
vermeiden Schmutz und Staub“, erklärt Monika Dehmel. Zur Planung
gehört daher auch herauszufinden, wie die quadratmetergroßen Platten
ins Haus oder die Wohnung kommen. Notfalls wuchtet der Kran den
Stein mittels Vakuumheber auch über den Balkon ins Bad oder die Küche.
Doch zuvor gilt es für die Fachleute zu wissen, was der Kunde will
und braucht. Wie soll das Bade- oder Wohnzimmer gegliedert werden?
Soll die Arbeitsplatte der Küche durch eine Wandverkleidung ergänzt
werden? Ist bereits Mobiliar vorhanden, das weiter genutzt werden soll?
„Für uns gilt: Alles ist möglich“, erzählt Monika Dehmel. „Aber wir beraten
natürlich umfassend. Hartgesteine wie Granit oder Quarzit sind
unempfindlicher als Weichgesteine wie Marmor. Kommt der Stein viel
mit Wasser in Berührung, ist die polierte Ausführung leichter zu reinigen
als eine nicht ganz so glatte Oberfläche.“ Dieter Bräumer ist ein Fan
von großen, fugenlosen Formaten. „So entsteht ein unvergleichliches
Bild der Natur“, begründet er. Pflegeleicht und angenehm für nackte
Füße sei diese Variante außerdem.
Maßgeschneiderte Lösungen
Doch nicht nur Maßanfertigungen für Waschbecken oder Kommoden
aus Stein ergänzen das Portfolio des Fachmanns. Auch bei komplexen
Raumlösungen und allen Vorarbeiten dürfen sich Kunden auf Bräumer
verlassen. „Wir bieten alles aus einer Hand an, von der Demontage bis zu
Estricharbeiten und dem Verlegen der Fußbodenheizung“, sagt Monika
Dehmel. Selbst bei der Beleuchtung der Räume wird nichts dem Zufall
überlassen: In den passenden Stein eingelassene Deckenstrahler bringen
die Maserungen an Wänden und Boden perfekt zur Geltung.
Auch im Außenbereich kreiert Dieter Bräumer ständig maßgeschneiderte
Lösungen für Terrasse, Beeteinfassung oder Sichtschutz. Seine Spezialität:
beleuchtete und beheizte Außentreppen. Energiesparende Heizschleifen
sorgen auch bei Eis und Schnee für trittsichere Oberflächen, und in die
Stufen integrierte LEDs schaffen nicht nur interessante Effekte, sondern
helfen auch Stolperfallen zu vermeiden. Bräumer sagt, es sei genau diese
Kombination aus solidem Handwerk, kreativer Gestaltung und Formvollendung,
die ihn an seiner Arbeit reize. Denn am Ende sollen alle zufrieden
sein. Der Pragmatiker, der Wert auf Funktionalität legt. Der Ästhet, der
sich jahrelang an seinem Stein erfreuen will. Und der Individualist, für
den das Werk vor allem eines ist: einzigartig.
Bräumer – Stein erleben
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69488 Birkenau
Telefon: 06201 31193
Fax: 06201 34267
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92 UBI BENE
UBI BENE 93
kunstsinn
Die
Leidensfähige
Mit 34 Jahren hat sie fast alle groSSen Frauenrollen der griechischen
Tragödie hinter sich. Für das grausamste Weib von allen bekommt Constanze
Becker den Gertrud-Eysoldt-Ring 2012: Ihre Verkörperung der „Medea“
in der Frankfurter Inszenierung von Michael Thalheimer hat die Juroren
überzeugt. „Es scheint so“, betont der Jury-Vorsitzende Frank Baumbauer,
„als hätte Euripides` Medea auf diese Schauspielerin gewartet“.
94 UBI BENE
UBI BENE 95
kunstsinn
Am 16. März findet im Bensheimer
Parktheater die Preisverleihung
statt. Nach dem Titel „Beste
Schauspielerin des Jahres 2008“ wird Constanze
Becker jetzt mit dem Eysoldt-Ring, dem bedeutendsten
Theaterpreis im deutschsprachigen
Raum, gewürdigt. Eine hohe Anerkennung für
eine junge Schauspielerin, die sich ganz in den
Dienst ihrer Figuren stellt, ohne dabei die eigene
Persönlichkeit zu verleugnen. So auch in der
weit und breit eindrucksvollsten Inszenierung
des Jahres, in der sie mit maximaler Bühnenpräsenz
und Intensität das Publikum in ihren Bann
zieht. Sie hat die exklusive Fähigkeit, den Zuschauer
mitleiden zu lassen. Ein Talent für Dramatik.
„Eine geborene Tragödin“, überschlagen
sich die Feuilletons in ganz Deutschland.
Sie ist früh oben angekommen. So früh, dass
die weiteren Meilen einen zwangsläufigen Abstieg
vermuten lassen. Doch Constanze Becker
wittert keinerlei Gefahr, konzentriert sich mit
voller Wucht immer auf die nächste künstlerische
Herausforderung. In ihrem Beruf vereint
sie Leidenschaft und Ehrgeiz mit einer tiefen
Ernsthaftigkeit, was ihr von außen regelmäßig
als streng, zugeknöpft und ein bisschen düster
ausgelegt wird. In diese Schublade wird sie
häufig gesteckt. Doch ihre chronische Lust an
fokussierter Professionalität will sie sich nicht
übelnehmen lassen. Nicht in den antiken Dramen,
die sie wegen ihrer elementaren Konflikte
und brachialen Sprachgewalt so liebt. Und
ebenso wenig in den leichteren, komischen Rollen,
in die sie nicht weniger Aufwand investiert.
Beklemmendes Spiel und
komödiantisches Talent
Als die Akademie der Darstellenden Künste
mit Sitz in Bensheim die Entscheidung bekannt
gibt, steht Constanze Becker abends am
Frankfurter Schauspiel in der Premiere von
Moritz Rinkes neuem Stück „Wir lieben und
wissen nichts“ auf der Bühne. An der Seite
ihres Manns Oliver Kraushaar. Als verhuschte
Tiertherapeutin auf High-Heels wuchert
sie mit komödiantischem Talent. Sie sei froh,
kommentierte sie während der Proben, einmal
nicht mit fettigen Haaren auf der Bühne herumschreien
zu müssen.
Am Schauspiel Frankfurt spielt Constanze Becker die Medea
(oben) und den Mephisto (unten) an der Seite von
Wolfgang Michael in der Inszenierung „Faust. Zweiter Teil“.
Man kennt sie als blutüberströmte Klytaimnestra
in Thalheimers „Orestie“ (der Durchbruch),
als besessene Frau John in dessen Inszenierung
von „Die Ratten“ und als verzweifelte Jelena in
Jürgen Goschs „Onkel Wanja“. Während und
nach ihrer Zeit am Deutschen Theater in Berlin
waren die beiden Regisseure die prägenden
Spielleiter ihrer Wanderjahre. Vier Mal Thalheimer,
zwei Mal Gosch. Und immer wieder Figuren
in tragischen Verstrickungen, Mörderinnen
und Furien. In Constanze Becker fusionieren
radikale Härte und schleierhafte Verletzlichkeit.
„Als Medea ist sie eine offene Wunde, ein Schrei
auch in der Stille, ist Schmerz und zugleich klar
und stark und messerscharf“, so Baumbauer.
In dieser Rolle sei sie so beklemmend, dass sie
die Zuschauer in eine Anspannung versetze, die
man im Theater nicht oft erleben könne.
Sie leidet gern, aber nicht
an Größenwahn
Constanze Becker besitzt schauspielerisches
Selbstbewusstsein. Sie leidet gern, aber sicher
nicht an Größenwahn. Sie schätzt das Epochale,
Spektakuläre, ohne das Subtile zu vernachlässigen.
Sie spielt nicht für die Resonanz,
sondern vor allem für die bewusste Kollision
mit sich selbst. Abgründe erforschen. Um der
Geschichte Willen.
Ihre eigene Geschichte wird in der Langzeit-
Doku „Die Spielwütigen“ hautnah begleitet.
Von 1996 bis 2003 hat Andres Veiel sie und
drei weitere angehende Schauspieler bei der
Ausbildung an der Ernst-Busch-Hochschule
beobachtet. Damals war ihr längst klar, dass es
auf dem Weg ins Theater keine Umwege geben
soll. Als sie mit zwölf Jahren Robert Wilsons
„The Black Rider“ im Thalia sieht, steht ihre
Zukunft fest. Aus der Idylle von Lübeck entfernt
sie sich nach dem Abi zum Vorsprechen
nach Berlin. Die Schauspielschule nimmt sie
beim ersten Versuch. Die Spielwut bleibt. Über
Leipzig und Düsseldorf kommt sie zurück in
die Hauptstadt, bis sie vom Metropolen-Hype
die Nase voll hat. Seit 2009 arbeitet sie am
Main. Als ungekrönte Königin des Frankfurter
Ensembles. Pah, Krone: Welcher Kopfschmuck
kann es mit diesem Ring schon aufnehmen?
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96 UBI BENE
UBI BENE 97
kunstsinn
Wesenszüge in sich zu entdecken und im
Sinne der Rolle weiter zu entwickeln – auf
einer Bühne, im Rahmen und unter dem
Schutz eines Stückes.
Im Dokumentarfilm „Die Spielwütigen“
über vier Studenten der Ernst-Busch-
Schule begleitet man Sie ein Stück weit auf
Ihrer Ausbildung. Wie spielwütig sind Sie
tatsächlich? Wie viel von sich geben Sie in
eine Rolle hinein?
Becker: Ich liebe meinen Beruf sehr und verbringe
viel Zeit damit. Ich weiß nicht genau,
ob das was mit Wut zu tun hat, das klingt
immer so ekstatisch und unkontrolliert. Natürlich
hat der Beruf auch mit Kontrolle, Ernüchterung
und Routine zu tun. Darüber bin
ich sehr froh. Wie viel von mir in einer Rolle
steckt, wird nicht verraten. Manchmal weiß
ich es auch selber nicht.
Wie gehen Sie mit Kritik um? Was hilft, was
schmerzt?
Becker: Den Umgang mit Kritik muss man
in diesem Beruf früh lernen. Hilfreich ist immer
die Kritik an der Sache, schwer die Kritik
an der Person. Das zu trennen fällt den
Kritisierenden oftmals schwer.
In Moritz Rinkes neuem Stück „Wir lieben und wissen nichts“ steht Constanze Becker an der Seite
ihres Manns Oliver Kraushaar auf der Bühne und wuchert mit komödiantischem Talent.
„Ich halte mich für
einen Menschen,
der recht wenig hasst.“
Ihr Bühnendrang ist offensichtlich. Könnte
man die Theaterschauspielerin Constanze
Becker für einen Kinofilm begeistern?
Wenn ja, mit welchen Argumenten wäre
man siegreich?
Becker: Ich merke häufig: Theater und Film
zu vereinen ist nicht einfach, allein von der
Zeit und der Organisation her. Um richtig in
den Film einzusteigen, müsste ich das Theater,
zumindest das Theater im Ensemble,
wohl eine Zeit aufgeben – und das fällt mir
schwer. Aber interessieren würde mich die
Arbeit beim Film natürlich schon.
Eine Frau, die aus Rachsucht ihre eigenen
Kinder tötet: Die Medea ist eine innerlich
gebrochene, äußerlich aber harte Frau. Haben
Sie sich mit dieser rätselhaften Rolle
auch psychologisch auseinandergesetzt?
Constanze Becker: Wir haben uns in der Arbeit
natürlich auch mit psychologischen Fragen
beschäftigt, sonst ist es auch schwierig,
aus einer Figur in einem Stück einen Menschen
zu machen. Aber wir hatten nie den
Anspruch, die Figur bis ins Letzte zu erklären
oder ein moralisches Urteil über sie zu
fällen. Vielleicht ist es auch ein Reiz für mich
bei antiken Stücken, dass sich die Figuren
nur bedingt mit heutiger Psychologie erklären
lassen."
Dramatische Rollen mit dunklen Seelen
liegen Ihnen. In der „Orestie“ ersticht eine
blutbefleckte Klytaimnestra ihren Mann
Agamemnon. Glauben Sie, dass Hass und
Gewalt im menschlichen Repertoire fest
angelegt sind?
Becker: Das nehme ich an, denn wenn es
keine gäbe, fände man für derartige Stücke
auch nur schwer ein Publikum. Ich halte
mich für einen Menschen, der in seiner Freizeit
recht wenig hasst, aber das war für mich
schon immer die größte Herausforderung:
Rollen, die möglichst wenig mit meinem
Wesen oder meiner Lebenserfahrung zu tun
haben.
Muss man wesentliche Grundzüge einer Figur
in sich haben, um sie sehr gut spielen
zu können?
Becker: Ich glaube, jeder Mensch hat vielfältigste
Wesenszüge in sich, und es geht bei
der Erarbeitung einer Figur darum, diese
Stimmt es, dass Robert Wilsons „Black
Rider“ Sie für das Theater begeistert hat?
Was hat diese düstere Inszenierung in Ihnen
ausgelöst?
Becker: Ich war damals noch recht klein.
Aber ich denke, mich hat einfach diese
Bilder-, diese Kunstwelt, in Verbindung
mit der Musik fasziniert. Aber das ist über
zwanzig Jahre her und heute sehr schwer
zu beantworten.
Text und Interview: Thomas Tritsch
Fotos: Birgit Hupfeld •
98
UBI BENE
kunstsinn
Aus der Mitte
des Lebens
Felicia Zeller gehört zu den meistgespielten jungen
Autorinnen des deutschen Theaters. In dieser Spielzeit ist
die gebürtige Stuttgarterin, die in Berlin-Neukölln lebt,
Hausautorin am Mannheimer Nationaltheater.
ZAUBERHAFT
WoHnEn
Stoffe erleben
Vor der außergewöhnlichen Zuhörerin
Felicia Zeller ist kein noch so leichtfertig
dahingesagter Satz sicher. Als
die Mitarbeiterin des Nationaltheaters Mannheim
die derzeitige Hausautorin von einer Probe
im Werkhaus zum Interview im Café des Theaters
begleitet, verabschiedet sie sich mit den
Worten: „Meine Kollegin führt Sie anschließend
wieder zurück.“ Felicia Zeller guckt verzweifelt.
„Oh Gott, schreiben Sie das bloß nicht. Frau
Zeller muss geführt werden. So weit ist es gekommen.“
Die 42-jährige Autorin hat ihre eigene Art, Menschen
zu beobachten. „Gesichter kann ich mir
nicht merken“, gibt sie zu. Dafür aber umso besser
ihre Gestik, ihre Handlungen und vor allem
das Gesprochene. Und was sich nicht sofort in
ihr Gehirn einprägt, wird aufgeschrieben. In kleine
Hefte und Büchlein, von denen sie immer eines
mit sich herumträgt. Irgendwann gehen viele
dieser Notizen in ihre Stücke ein, persifliert,
ironisiert und überhöht. Ihre Themen sind die
Themen unserer Zeit, die sich im Alltäglichen,
Banalen, in der Verstörtheit oder Verzweiflung
der Protagonisten spiegeln. Aus Alliterationen,
eingeflochteten Reimen und Satzwiederholungen
baut sie Sprachkaskaden von stakkatohaftem
Rhythmus, die sie sich beim Schreiben immer
wieder selbst vorliest, um ihre Wirkung zu
überprüfen. Das klingt nach Komik, ist es aber
nur bedingt. Klug inszeniert, entwickeln sich auf
der Bühne Szenen, bei denen dem Zuschauer
ein ums andere Mal das Lachen im Hals stecken
bleibt. „Eigentlich habe ich gar keinen Humor“,
findet Felicia Zeller. Vieles ist ironisch. Was sie
schreibt, und auch, was sie sagt.
Rückblende. Zur Karriere als Schriftstellerin gab
es keine Alternative. „Nie.“ Als Jugendliche versucht
sie sich in Liebeslyrik. „Das ist alles vernichtet.“
Ihren Durchbruch als Dramatikerin feiert
sie 1990 mit dem Stück „Meine Mutter war
einundsiebzig und die Spätzle waren im Feuer in
Haft“. Seitdem hat Felicia Zeller 17 Theaterstücke
geschrieben, darunter den Publikumsrenner
„Kaspar Häuser Meer“, der ihr den Publikumspreis
bei den Mülheimer Theatertagen 2008
bescherte, und „Gespräche mit Astronauten“,
das unter der Regie von Schauspieldirektor
Burkhard C. Kosminski 2011 in Mannheim uraufgeführt
wurde. Außerdem erschien der Prosaband
„Einsam lehnen am Bekannten“, für den
sie 2009 den Clemens Brentano Förderpreis für
Literatur der Stadt Heidelberg erhielt. Nebenbei
erwarb sie 1998 ihr Diplom an der Filmakademie
Baden-Württemberg in Stuttgart, ehe sie
nach Berlin zog, wo sie seither immer wieder
auch Kurzfilme produziert.
Bemerkungen,
die Befehle sind
Sie selbst findet dieses Pensum gar nicht so beachtlich.
„Das scheint nur so. Derzeit arbeite ich
nur an dem Stück für Mannheim. Auch wenn
ich hoffe, dass ich auch noch ein paar andere
Gedanken habe.“ Ihr Auftrag als Hausautorin
am Nationaltheater ist es, ein Stück zu schreiben,
das voraussichtlich im Herbst uraufgeführt
werden soll. Dass sie für die aktuelle Spielzeit
ausgewählt wurde, habe sicher mit der Zusammenarbeit
mit Kosminski für „Gespräche mit
Astronauten“ vor zwei Jahren zu tun, glaubt die
Schwäbin. Es scheint für beide Seiten gepasst
zu haben. „Kosminski ist ein Regisseur, der sich
nicht vor Autoren fürchtet“, sagt sie. Und umgekehrt?
Fürchtet sie sich vor Regisseuren? „Man
kann sich Regisseure nicht immer aussuchen.
Furcht ist sicher übertrieben. Hass wäre das
bessere Wort.“ Ein Regisseur müsse den Motor
des Textes verstehen, seine innere Sprachstruktur
und Rhythmik. Sie selber habe beim Schreiben
keine inszenatorischen Gedanken, daher
gebe sie auch keine Regieanweisungen. „Wenn
ein Regisseur das Stück versteht, braucht er sie
nicht. Wenn nicht, helfen sie auch nicht.“ Dennoch
stellt sie jedem Stück „Bemerkungen der
Autorin“ voran. „Aber eigentlich sind das doch
eher Befehle.“ Die Zusammenarbeit mit
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100 UBI BENE
UBI BENE 101
kunstsinn
dem Mannheimer Schauspielchef ist intensiver. Am Morgen saßen sie zusammen
über dem Textentwurf. Und? „Jetzt geh‘ ich wieder ran.“ Felicia
Zeller schätzt dieses Feedback, das sie als Förderung versteht. Und das
über die finanzielle Förderung eines Stipendiums hinausgeht, auf die sie
trotz aller Erfolge angewiesen ist.
Schreiben zur Kinderladen-Zeit
Seit drei Jahren ist sie Mutter einer kleinen Tochter, Ada. Die hat ihren
Schreibrhythmus verändert. „Ich arbeite von neun bis 16 Uhr, da ist Kinderladen-Zeit“,
erzählt sie. Früher habe sie das Schreiben oft bis in die
Abend- oder Nachstunden ausgedehnt. Heute nicht mehr. „Wenn man
konzentriert ist, reicht das aus.“ Sie ist während ihres Jahres als Hausautorin
in Berlin geblieben und kommt nur zu Besuchen in die Stadt, anders
als beispielsweise der Schweizer Reto Finger. Der zog seinerzeit in die
Mannheimer Quadrate und ließ sich vom benachbarten Discounter zu
dem wunderbaren Stück „Norma“ inspirieren. Dass sie in Neukölln lebe,
sei ohnehin Zufall, findet die gebürtige Stuttgarterin. „Berlin als Stadt ist
für mich keine Inspirationsquelle.“ Wohl aber Menschen, und die trifft sie
überall. Zum Beispiel im Zug, wo ihr die Idee zu „X Freunde“ kam, einer
Auftragsarbeit für das Schauspiel Frankfurt, die derzeit Erfolge feiert. „Mir
gegenüber saß eine Frau, die hat mehrere Dinge gleichzeitig gemacht und
war völlig hektisch. Ordnung versuchte sie zu schaffen, indem sie eine
Liste abarbeitete. Aber auch die war völlig planlos“, erzählt Felicia Zeller.
Das Resultat ist eine Studie über die Leistungsgesellschaft, über Arbeitssüchtige
und Verlierer. Eigentlich sind alle Verlierer.
Auch in ihrem neuen Stück geht es um ein gesellschaftspolitisches Thema,
Arbeitstitel: „Die Welt von hinten wie von vorne“. Im Mittelpunkt steht eine
PR-Agentur, die eine Kampagne gegen eine Gesetzesänderung initiieren soll.
Gleichzeitig erhält dieselbe Agentur aber auch den Auftrag, die gegenteilige
Kampagne für die Gesetzesänderung zu entwickeln. „Es geht ein bisschen
um Meinungsdesign“, erklärt Felicia Zeller. Die Idee sei ihr gekommen, als
sie las, dass der Politiker Wolfgang Clement gleichzeitig auch als Lobbyist
gearbeitet habe. Dennoch, darauf legt sie Wert: Das Stück ist fiktiv. „Ich
habe Reales ausprobiert. Aber die echten Dinge sind plump und unglaubwürdig.
Daher transferiere ich alles ins Fiktive, Erfundene“, begründet sie.
Wie viel von ihr selbst in ihren Stücken liegt, lässt die 42-Jährige offen.
Verständlich. Nur so viel gibt sie preis: „Ich bin gerade in der Midlife-
Crisis. Heute bin ich durch Mannheim getaumelt und habe meiner Trübseligkeit
gefrönt.“ Als Nachwuchsautorin geht sie nicht mehr durch, dazu
ist sie längst zu bekannt und zu erfolgreich. Den arrivierten Autoren wie
René Pollesch oder gar Elfriede Jelinek, mit denen sie zu ihrem großen
Unmut ab und an verglichen wird, fühlt sie sich aber auch nicht zugehörig.
Vielleicht ist es diese Midlife-Phase, die ihr zu schaffen macht. Und
vielleicht hätte sie auch einfach einen anderen Weg wählen sollen. „Ich
war am Collini-Center und habe lange auf einem Spielplatz herumgesessen“,
erzählt sie. „Auf einem Balkon stand eine Frau im bordeauxfarbenen
Schlafanzug und hat geraucht. Ich rauche keine Zigaretten mehr.“ Auch
diese Beobachtung: ein Fall fürs Notizbuch.
Text: Ute Maag •
Weitere Informationen
www.felicia-zeller.de
Lesung
Felicia Zellers Themen sind die Themen unserer Zeit. Oben: X Freunde am Schauspiel Frankfurt, unten: Gespräche mit Astronauten am Nationaltheater.
Am 11. März ab 20 Uhr wird NTM-Hausautorin Felicia Zeller in der Lobby
des Werkhauses in einer Lesung ihr neues Stück für Mannheim „Die Welt
von hinten wie von vorne“ (Arbeitstitel) vorstellen. Der Eintritt ist frei.
102 UBI BENE
UBI BENE 103
kunstsinn
Die Kunst des
Weglassens
Die Unikatmode von Gabriele Franke steht für luxuriöse
Schlichtheit und klare Konturen. Doch die Mannheimer
Designerin hat auch eine romantische Seite.
Frau Franke, Ihr Leitspruch ist ein Zitat Albert
Einsteins: „Alles sollte so einfach wie
möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.“
Wie spiegelt sich das in Ihrer Mode
wider?
Gabriele Franke: Ich sehe mich in der Tradition
des Bauhauses und übe mich in der Kunst
des Weglassens. Ich mag das Lineare, Funktionale,
vielleicht, weil ich selbst eine bekennende
Pragmatikerin bin. Trotzdem ist meine
Mode nicht minimalistisch, sondern hat eine
gewisse subtile Raffinesse. Um es auf den
Punkt zu bringen: Meine Mode soll tragbar
und bequem, zeitlos und feminin sein, einen
gewissen Charme haben. Diese luxuriöse
Schlichtheit steht fast allen Frauen.
Sie sind Mitglied im Bundesverband Kunsthandwerk
und bezeichnen sich selbst als
Kunsthandwerkerin. Wäre Designerin nicht
treffender?
Franke: Der Begriff Kunsthandwerk ist schon
problematisch, weil damit gern Patchwork
assoziiert wird. Und das mache ich ja gerade
nicht. Aber ich bin beides: Designerin und
Handwerkerin, denn ich mache von A bis Z
alles selbst und bei Stoffen und Verarbeitung
achte ich kompromisslos auf Qualität. Wenn
der Begriff in diesem Sinne verwendet wird,
finde ich ihn schon passend.
Sie haben keine Mitarbeiter?
Franke: Ich bin und bleibe ein Ein-Frau-Betrieb
und will gar nicht größer werden. Ich
hatte auch nie den Traum, im weltweiten
Modezirkus aufzutreten, denn dazu wäre
vermutlich eine Produktion im Ausland
notwendig. Ich halte nichts von anonymer,
Ressourcen verschwendender Massenproduktion.
Mir macht es viel mehr Spaß, ganz
individuell für meine und mit meinen Kundinnen
Unikate zu erarbeiten – da möchte
ich nichts aus der Hand geben.
Wie entsteht ein Kleidungsstück?
Franke: Am besten im direkten Dialog mit der
Kundin. Sie kommt in mein Atelier, erzählt
von ihren Wünschen, gibt oft auch ein Stückchen
von ihrer Lebensgeschichte preis, wir
schauen Stoffe an, ich nehme Maß und schon
sind einige Stunden vergangen, bis überhaupt
genäht wird. Das ist vielleicht altmodisch,
kommt aber gut an. Wenn ich Kleidungsstücke
entwerfe, die ich auf einer Messe zeigen
will, orientiere ich mich an Grundformen,
die ich variiere, oder ich verfeinere oder verbessere
bereits existierende Modelle. Ich mache
Zeichnungen, aber die endgültige Form
entwickelt sich oft erst in der Produktion.
Ich habe den Ehrgeiz, auf jeder Messe etwas
Neues zu zeigen, das ich bislang noch nie gezeigt
habe. Gleichzeitig will ich aber auch eine
gewisse Kontinuität wahren.
Klassische Sommer- oder Winterkollektionen
gibt es bei Ihnen nicht.
Franke: Das wird von mir nicht erwartet. Ich
lasse mich sowieso nicht von kurzfristigen
Trends leiten und meine Mode ist auch keine
Saisonware, sondern langlebig und in gewisser
Weise zeitlos. Und sie kann das ganze
Jahr getragen werden. Nehmen Sie meine
Mäntel: Die kann man als Mantelkleid
104 UBI BENE
UBI BENE 105
kunstsinn
tragen oder mit einer schmalen Hose kombinieren.
Meine Kundinnen kommen zu mir,
wenn sie etwas Neues möchten. Nicht weil
Frühling ist.
Ihre Stücke sind farbenfroh, aber immer uni.
Mögen Sie keine Muster oder Prints?
Franke: Das entspringt wahrscheinlich meiner
Sehnsucht nach Klarheit. Außerdem finde
ich, ein Uni-Teil bringt die Form besser zur
Geltung. Es gibt nur eine Ausnahme: Ich habe
einen sehr schönen Organza-Stoff entdeckt,
der eingewebte Ornamente hat.
Wo holen Sie sich die Inspiration für Ihre
Entwürfe?
Franke: Naja, manchmal ist es eine Anti-Inspiration.
Ich sehe etwas, was mir gar nicht
gefällt und überlege: Wie würde ich das machen?
Außerdem stelle ich seit Jahren auf
den Messen „Ambiente“ und „Tendence“ in
Frankfurt aus und auch auf der neuen Messe
für Angewandte Kunst und Design „Eunique“
in Karlsruhe. Das internationale Flair
und interessante Kontakte sind für mich ein
wichtiger Ansporn. Und einmal im Jahr besuche
ich meine Tochter, die in Kolumbien
lebt. Dort sind die Farben übermächtig, die
ganze Stimmung inspiriert mich. Vermutlich
ist meine aktuelle Kollektion deshalb so farbenprächtig.
Ihre Tochter Annelie Franke de Vergara ist
auch für die Inszenierung Ihrer Modefotos
zuständig. Wie arbeiten Sie zusammen?
Franke: Die meisten Shootings machen wir in
Bogotà. Annelie ist dort Professorin an der
Uni Los Andes und unterrichtet auch Fotografie.
Ich begebe mich sehr gern in ihre
Hand und weil wir total auf einer Linie liegen,
kann ich ihre Ideen sehr leicht akzeptieren.
Da habe ich großes Glück.
106 UBI BENE
UBI BENE 107
kunstsinn
Diese Fotos sind wie Ihre Mode: klar, reduziert,
mit einfarbigen Hintergründen. Jetzt
aber haben Sie etwas ganz anderes gemacht
…
Franke: … Ja! Und das hat großen Spaß gemacht.
Erzählen Sie von dieser neuen Seite.
Franke: Es ist eher eine andere Seite, keine
neue. Ich habe im vergangenen Jahr zwei
Kleider aus Seide und Leinen wiedergefunden,
die ich vor etlichen Jahren entworfen
hatte. Indian-Summer-Stil, natürlich, ein
bisschen romantisch. Sie sind überhaupt
nicht aus der Zeit gefallen. Jetzt lege ich sie
neu auf.
Die Inszenierung ist diesmal eine völlig andere.
Franke: Das hat eine Vorgeschichte. Ich habe
eine Freundin, Christina Kinle. Sie modelt
regelmäßig und pflegt in ihrer Freizeit einen
wild-romantischen Garten mit einem verfallenen
Teehaus in Ruppertsberg. Bei einem
Besuch im letzten Spätsommer war ich fasziniert
von dieser Schönheit und dem besonderen
September-Licht und bekam Lust, meine
Mode einmal in die Natur zu versetzen. Das
passt in diesem Fall ja auch gut. Zeitgleich
habe ich einen älteren Fotoband entdeckt,
„Georgia O'Keeffe auf Ghost Ranch“, den ich
sehr inspirierend fand. Also haben wir ein
Shooting gemacht: Christina als Model, der
Fotograf Pietro Sutera und ich.
Ältere Models liegen im Trend …
Franke: Den Hessischen Staatspreis für das
Deutsche Kunsthandwerk, ja! Das hat natürlich
gutgetan und hat mir Aufwind gegeben,
meiner Linie treu zu bleiben. Diese andere Art
der Inszenierung meiner Mode war eine Ausnahme
und keine strategische Entscheidung.
Ich hab‘s einfach gemacht.
Interview: Ute Maag
Fotos: Annelie Franke deVergara, Pietro Sutera •
Zur Person
Interesse an Mode hatte Gabriele Franke
schon immer. Dennoch studierte sie zunächst
Soziologie und Bibliothekswissenschaften an
der Humboldt-Universität Berlin und arbeitete
bis 1984 als Diplom-Soziologin in der DDR.
1985 machte sie ihre Leidenschaft schließlich
zum Beruf und eröffnete eine eigene Textil-
Werkstatt in ihrer Heimat Brandenburg. Nach
der Wende zog sie zunächst nach Maxdorf,
2001 ließ sie sich mit ihrem Atelier für Modedesign
in Mannheim am Wasserturm nieder.
Hier entwirft und schneidert sie zeitlose,
leger-elegante Mode für Frauen aller Altersgruppen
und neuerdings auch Hemden für
Männer. Im vergangenen Herbst wurde sie mit
dem Hessischen Staatspreis für das Deutsche
Kunsthandwerk ausgezeichnet.
Weitere Informationen
www.gabrielefranke.com
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Franke : … ja, aber häufig sind sie sehr zurechtgemacht.
Das wollte ich gerade nicht.
Ich wollte die natürliche Schönheit dieser
Frau zeigen. Sie ist auf den Fotos völlig ungeschminkt.
Beschäftigen Sie sich selbst mit dem Alter?
Franke: Natürlich. Ich werde älter, meine
Kunden werden älter, obwohl immer neue,
junge hinzukommen. Ich habe ein Kundenspektrum
von 25 bis 85. Dem Älterwerden
etwas Tolles abzugewinnen, ist mir ein Anliegen.
Deshalb: Keine Sorge, ich werde jetzt
nicht Old School! (lacht)
So war das auch nicht gemeint. Immerhin
haben Sie gerade eine hohe Auszeichnung
erhalten.
öffnungszeiten:
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108 UBI BENE
UBI BENE 109
kunstsinn | buch-tipps
cd-tipps | kunstsinn
Ein wunderbar erzählter Schelmenroman, ein fundiert recherchiertes Begleitbuch und
ein brillant fotografierter Bildband – die UBI BENE-Leseentdeckungen für das Frühjahr.
Ein Alters-Meisterwerk, das Debüt des Jahres und ein Tenor, der auch Wagner-
Skeptiker in seinen Bann schlägt – drei eindrucksvolle CDs zum Immer-Wieder-Hören.
Gut und Böse
Der Mann, der sich dem Leser als Joel Spazierer
vorstellt, ist ein Hochstapler, Verräter,
Lügner und Mörder, für den die Begriffe Gut
und Böse keine Bedeutung haben. Als nicht
ganz Vierjähriger bleibt er tagelang verlassen
in einer Budapester Wohnung zurück. Später
wird er zum Stricher und Drogendealer, weiter
trägt ihn das Leben mit wechselnden Identitäten
nach Mexiko und in die DDR, wo er den
Lehrstuhl für wissenschaftlichen Atheismus
innehat. Doch wer ist er wirklich?
Dem Österreicher Michael Köhlmeier ist auf
mehr als 600 Seiten ein grandioser Schelmenroman
gelungen, der den Leser mit der Frage
zurücklässt, ob er selbst noch weiß, was Gut
und Böse ist.
Michael Köhlmeier
Die Abenteuer des Joel Spazierer
Hanser 2013
Erfolg und Misserfolg
Das Fragezeichen ist berechtigt. „Eine Erfolgsgeschichte?“
nennen die Herausgeber im Untertitel
den Begleitband zum älteren Teil der
Wittelsbacher-Ausstellung, die ab September
in Mannheim zu sehen sein wird. 1214 übertrug
der Staufer Friedrich II. die Pfalzgrafschaft bei
Rhein an den bayerischen Herzog Ludwig I. und
seinen Sohn Otto II. Zahlreiche Autoren zeichnen
die Geschichte vom 13. bis zum Beginn des
16. Jahrhunderts nach.
Dramaturgisch geschickt, aber auch wissenschaftlich
begründet, endet das Buch mit der
desaströsen Niederlage Kurfürst Philipps im
Landshuter Erbfolgekrieg im Jahre 1504. Der
zweite Band zur Neuzeit erscheint im Sommer.
Jörg Peltzer u.a. (Hg.)
Die Wittelsbacher und
die Kurpfalz im Mittelalter
Schnell+Steiner 2013
Liebe und Leiden
„Etwas Unnennbares, etwas, das man begreifen
kann, ohne verstehen zu müssen.“ So charakterisiert
die Journalistin Gudrun Norbisrath
die Kunst der Tänzerin und Choreographin
Pina Bausch. Rund dreieinhalb Jahre nach deren
Tod ist eine umfassende Dokumentation zu
Leben und Werk der Gründerin des Wuppertaler
Tanztheaters erschienen.
Die Fotografin Ursula Kaufmann hat die Aufführungen
Pina Bauschs über viele Jahre begleitet.
Aus ihrem Fundus hat sie 380 Fotografien aus 40
Theaterstücken ausgewählt. Die Akribie dieser
Zusammenstellung und die hohe Qualität von
Druck und Gestaltung machen den schweren
Bildband zu einer Hommage an die Avantgardistin
des modernen Ausdruckstanzes.
Ursula Kaufmann
Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal
Edition Panorama 2012
Nick Cave & The Bad Seeds
Push The Sky Away
42 Minuten wie aus einem Guss: Das 15. Studioalbum
von Nick Cave & The Bad Seeds
zeigt, dass die Kombination aus dem inzwischen
55-jährigen düster-melancholischen
Frontmann und seinen Musikern auch nach
30 Jahren immer noch Songs für die Ewigkeit
erschaffen kann. Dabei haben die neun Stücke
keineswegs die explosive Energie, den Himmel
in die Luft zu jagen, wie noch zu Blixa Bargelds
Zeiten an der Seeds-Gitarre. Aber unter purer
streicherumflorter Schönheit wie in „We
Real Cool“ brodelt der Bass unheilschwanger
wie Höllenfeuer. Aus derlei Gegensätzen ziehen
die neun Songs trotz ihres beschaulichen
Tempos enorme Spannung. Die hält das Album
durchgängig reizvoll – obwohl es neben
den kommerziellen „Murder Ballads“ von 1996
wohl das einzige der Bad Seeds ist, das man
gefahrlos auch „nebenher“ laufen lassen kann.
Ein (Alters)Meisterwerk. (Rough Trade)
Jake Bugg
Jake Bugg
Jake Bugg scheint aus einer Zeitkapsel gefallen
zu sein. Er sieht aus wie der kleine, milchgesichtige
Bruder von Keith Richards um 1960
und singt wie der große von Bob Dylan zu Beginn
seiner Karriere, der sich dann in Donovan
verwandelt. Dabei ist der Songwriter aus Nottingham
Jahrgang 1994. Wer die 14 allesamt
selbst geschriebenen Songs auf seiner Albumpremiere
„Jake Bugg“ unvorbereitet hört,
käme nie auf die Idee, dass hier ein Teenager
am Werk ist - zu reif klingt die Stimme, zu versiert
ist das Fingerpicking auf der Gitarre, das
sogar extrem puristische Folkblues-Nummern
reif und authentisch klingen lässt. Aber der
junge Mann hat auch die Beatles und Oasis gehört,
was sich in vereinzeltem 60s-Pop-Geklingel
niederschlägt. Jetzt schon das Debüt des
Jahres. (Universal)
Kaufmann
Wagner
Als Wagnertenor, der so viel Bariton- und
überhaupt so viel typische Wagnerfarbe hat,
steht Jonas Kaufmann derzeit wohl weltweit
allein da. Dass der gebürtige Münchner Sunnyboy
dann auch noch äußerlich einiges vorzuweisen
hat, macht ihn zum Idealtypus der
Wagnerei. Die neue Scheibe mit Exzerpten
aus „Walküre“, „Siegfried“, „Rienzi“, „Tannhäuser“,
„Meistersinger“ und „Lohengrin“
sowie – was echten Seltenheitswert hat – den
Wesendonck-Liedern für Tenor stellt dies eindrucksvoll
unter Beweis. Kaufmann hat sogar
seine vielleicht einzige Schwäche, nämlich im
Piano etwas abgedeckt und mulmig zu klingen,
erfolgreich bekämpft. Und im Forte kann
ihm derzeit keiner das Wasser reichen. Der
Mann strahlt wie herrlich gerundeter Stahl.
Wunderbar. Überhaupt ist dieses Album dafür
gemacht, auch Wagner-Skeptiker zu überzeugen.
(Decca)
Texte: Ute Maag •
Texte: Stefan M. Dettlinger, Jörg-Peter Klotz •
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110 UBI BENE
UBI BENE 111
körpergefühl
Im Turnen gibt es – wie in vielen Sportarten
– eine Kleiderordnung. Anzüge für
Frauen müssen undurchsichtig sein, der
Halsausschnitt wird vorne von der Mitte
des Brustbeins, hinten von der unteren
Linie der Schulterblätter begrenzt, der Beinausschnitt
liegt zwischen Leistenbeuge und
einer Linie, die cirka zwei Zentimeter unterhalb
des Gesäßes verläuft. Verstöße werden mit
Punktabzügen bestraft. Soviel zum Schnitt. Was
das Design betrifft, so ist die Kleidung für National-
oder Landesmannschaften vom jeweiligen
Verband vorgeschrieben. Ein gewisses Mitspracherecht
haben Turnerinnen zwar, wenn es um
Vereinsanzüge geht, doch die Entscheidung, wie
ein Anzug aussieht, gründet meistens auf einem
Kompromiss. Nur in Einzelwettbewerben heißt
die Devise: Ich trage, was mir gefällt.
Wie viele ihrer Kolleginnen träumte auch die
Olympiasechste Elisabeth Seitz schon als junges
Mädchen von eigenen Entwürfen, vor drei
Jahren machte die zehnfache Deutsche Meisterin
und Vize-Europameisterin von 2010
dann Nägel mit Köpfen. „Ich hatte bis dahin
immer Anzüge aus den USA getragen. Aber
ihrWie
gefällt
es
Elisabeth „Eli“ Seitz ist auf dem besten Weg, eine Marke zu werden.
Nicht nur ein Flugelement am Barren ist nach ihr benannt. Neuerdings
trägt auch ein Wettkampfanzug ihren Namen. Sie hat ihn selbst
entworfen – neben täglichem Training und Abiturstress.
112 UBI BENE
UBI BENE 113
körpergefühl
„Ich habe
es lieber gemütlich
und bequem“
die waren teuer und die Lieferzeit war lang.
Dann entdeckte ich auf der Homepage des
Herstellers Christian Moreau die Möglichkeit,
eigene Muster und Farbzusammenstellungen
zu wählen. Für die Deutschen Meisterschaften
2011 habe ich meinen ersten eigenen Anzug
entworfen, für 2012 dann einen weiteren.“
Dass dieses Modell im Herbst dann sogar unter
ihrem Namen verkauft werden würde, damit
hätte die 19-Jährige von der TG Mannheim
nicht gerechnet. „Es wurde als Sondermodell
vorgestellt. Soweit ich weiß, wird jede Bestellung
extra produziert.“ Die Verkaufszahlen
kennt die Abiturientin des Ludwig-Frank-
Gymnasiums nicht, und dass sie möglicherweise
finanziell profitiert, spielt keine Rolle. „Als
ich gefragt wurde, ob ich einverstanden bin,
ging es mir eher darum, dass ein Modell unter
dem Namen Elisabeth Seitz angeboten wird.“
Hochgeschlossen
geht gar nicht
Bis es fertig war, dauerte es einige Stunden.
„Der erste Entwurf geht normalerweise schnell,
braucht etwa 15 Minuten. Aber ich probiere
dann noch sehr viel aus, bis mir etwas rundum
gefällt.“ Ein Kriterium ist „viel Glitzer, der von
allen Seiten zu sehen sein muss“. Lange Arme
müssen sein, weil sie „besser wirken, eleganter
sind“. Was den Ausschnitt betrifft, ist sie eher
offen. „Nur hochgeschlossen geht gar nicht! Ich
ziehe auch keine Rollis an.“ Als Stoff zieht Eli
Lycra dem Samt vor, der Look darf gerne extravagant
sein. „Entweder wähle ich ein auffälliges
Muster, dann halte ich mich bei den Farben
zurück, oder ich greife zu einem schlichten
Design, spiele dann aber mit ungewöhnlichen
Farbkombinationen.“ Wie beim Modell 2012.
„Ich war sehr gespannt, wie es live aussehen
würde und war positiv überrascht. Die Kombi
aus Blau, Weiß und Orange wirkt so, wie ich es
mir vorgestellt habe: bunt, knallig, frisch und
mutig.“ Für den perfekten Sitz greift Seitz zu
einem Trick. „Wer, wie ich, keine engen Gummis
mag, der klebt sich den Stoff an die Haut.
Mit einem Kleber, der auch für medizinische
Strümpfe verwendet wird. Ihn gibt es in Form
von Spray oder als eine Art Deo-Roller.“
Das Abitur hat
Vorrang
Auch für das Training im Mannheimer Leistungszentrum,
wo sie zwischen 24 und 30 Stunden
pro Woche verbringt, hat sie zwei eigene
Entwürfe. „Doch da habe ich es lieber gemütlich
und bequem.“ Das heißt, Kombinationen
aus verschiedenen Stoffen kommen nicht in
Frage, denn „die Nähte stören, das Tragegefühl
ist da an jeder Stelle anders“. Und die Anzüge
sind allesamt ärmellos. „Sie sind schwarz, ziemlich
schlicht, aber mit farbigen Streifen. Beim
einen Pink-Grün, beim anderen Blau-Orange.“
Für die Deutschen Meisterschaften 2013, die
während des internationalen Deutschen Turnfestes
in der Metropolregion Rhein-Neckar stattfinden,
würde sie nur zu gerne wieder ein neues
Seitz-Modell tragen, doch derzeit hat das Abitur
absoluten Vorrang. „Ich weiß nicht, ob die Zeit
reicht, denn die schriftlichen Prüfungen sind
erst kurz vor den Titelkämpfen. Ich habe 2012
alles getan, um mein großes Ziel Olympia zu erreichen,
wusste, dass ich viel Schule versäume.
Jetzt tue ich alles, um auch ein gutes Abitur zu
machen – und muss eben sehr viel nachholen,
habe mein Training auf 24 Wochenstunden
114 UBI BENE
UBI BENE 115
körpergefühl
etwas Großes gibt. Und diesmal sogar bei uns.“
Obwohl Elisabeth Seitz einen großen Teil ihres
Lebens in Turnkleidung verbringt und auch sehr
gerne Jogginganzüge trägt, bezeichnet sie sich als
modischen Typ. „Aber ich bin selten topgestylt.
Wenn ich chic angezogen sein will, dann mag ich
es sportlich-chic: also eine schöne Hose, hohe
Schuhe und ein schlichtes Oberteil.“ Ab und
zu schlüpft sie auch in einen Rock oder in ein
Abendkleid. Zuletzt bei der Sportlerwahl im Dezember
in Baden-Baden. „Ich war diesmal eigentlich
gar nicht eingeladen, erhielt erst kurzfristig
zwei Karten. Ich habe dann vor Ort erfahren, dass
der siebenmalige Kunstradfahrer David Schnabel,
den ich 2011 in Baden-Baden kennenlernte,
mir zwei Karten überlassen hat, die er in einem
Gewinnspiel gewonnen hat. Er machte mit, weil
er nicht glaubte, im Olympiajahr eingeladen zu
werden und hatte plötzlich vier Karten.“ Eli trug
übrigens dieselbe schwarze Robe wie das Jahr
zuvor. „Ich finde sie immer noch sehr schön. Außerdem
habe ich es nicht leicht, etwas Passendes
zu finden. Meine Schultern sind halt etwas breit.
Ich vermeide alles, was den Rücken betont.“
Deutsches Turnfest
Das Internationale Deutsche Turnfest findet
vom 18. bis 25. Mai in der Metropolregion
Rhein-Neckar statt. Es ist die größte
Wettkampf- und Breitensportveranstaltung
der Welt. Erwartet werden 80.000 aktive
Teilnehmer. Um die Oberzentren Mannheim,
Ludwigshafen und Heidelberg herum
werden in 18 weiteren Orten in Nordbaden,
Rheinland-Pfalz und Südhessen Deutsche
Meisterschaften, Pokal- und Turnfestwettbewerbe
in 25 zum Turnen gehörenden
Sportarten ausgetragen. Zahlreiche über
die Städte verteilte Mitmachangebote richten
sich auch an Besucher.
Zentrale ist das Maimarktgelände in Mannheim,
wo auch die Turnfestmesse aufgebaut
wird. Die Maimarkthalle ist Schauplatz der
Deutschen Titelkämpfe, in der SAP-Arena
und der Friedrich-Ebert-Halle Ludwigshafen
finden die großen Abendveranstaltungen
statt. Die Mannheimer Augustaanlage wird
zur Turnfestmeile.
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Funktionales Design, ungewöhnliche Farbkombination: Der Anzug,
den Turnerin Eli Seitz selbst entworfen hat, trägt ihren Namen.
reduziert. Aber das ist okay, denn meine Lebenszukunft
ist nicht der Sport, sondern der Beruf
und dafür brauche ich einen guten Abschluss.“
Ihr Stil:
sportlich-chic
Zurzeit steht ein Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft
hoch im Kurs. „Ich
will aber auch weiterturnen und habe in Claudia
(Rödinger-Schunk, Anm. d. Red.) eine tolle
Trainerin. Zum Glück ist der Studiengang in
Mannheim möglich, denn ich spiele schon mit
dem Gedanken an die Olympischen Spiele in
Rio 2016. Ich würde London 2012 zu gerne noch
einmal erleben.“ Müsste sie ihren Sport aufgeben,
„dann könnte ich mir gut vorstellen, wo ganz
anders zu studieren. Aber nur dann.“
Doch der sportliche Fokus richtet sich zunächst
auf die deutschen Titelkämpfe im Mai, bei denen
sie trotz allen schulischen Stresses wieder gut
sein will. „Ich war schon zweimal bei einem Turnfest,
2009 in Frankfurt und 2005 in Berlin. Da
nahm ich erstmals an Deutschen Jugendmeisterschaften
teil. Es waren immer tolle Erlebnisse.
So viele Menschen haben Spaß, machen tolle
Stimmung und sind glücklich. Schön, dass es so
Text: Sibylle Dornseiff
Weitere Informartionen
www.turnfest.de
Zur Person
Fotos: Alexander Grüber •
Elisabeth Seitz wurde am 4. November
1993 in Heidelberg geboren, lebt in Altlußheim,
ist Abiturientin am Mannheimer
Ludwig-Frank-Gymnasium und startet für
die TG Mannheim. Sie begann 2000 mit
dem Turnen, ihre Heimtrainerin ist Claudia
Rödinger-Schunk, mit der sie den
„Seitz“ entwickelte, ein Flugelement am
Barren vom unteren zum oberen Holm
mit einer ganzen Längsachsendrehung.
Der „Seitz“ wurde im Januar 2012 in den
internationalen Code de Pointage aufgenommen,
erstmals seit 26 Jahren wurde
damit ein nach einer deutschen Turnerin
benanntes Element anerkannt.
Seitz ist zehnfache Deutsche Meisterin, sie
ist Spezialistin für den Mehrkampf und den
Barren. 2011 gewann sie bei den Europameisterschaften
im Vierkampf Silber. Als
erste Mannheimer Turnerin qualifizierte
sie sich für Olympische Spiele, in London
2012 wurde sie Zehnte im Mehrkampf und
Sechste am Barren. Im Weltcup und in der
Weltrangliste (Mehrkampf) liegt sie derzeit
auf Platz zwei.
Veranstaltungshöhepunkte (kartenpflichtig):
DM Geräteturnen – u.a. mit Eli Seitz:
19. bis 22. Mai, Maimarkthalle
Turnfestgala:
19./20. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena
TuJu-Stars Bundesfinale:
21. Mai, 20 Uhr Friedrich-Ebert-Halle
Ludwigshafen
Japanese Gymnastic and Culture Night:
21. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena
Gala „Rendezvous der Besten“:
22. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena
DM Rhythmische Sportgymnastik/Gruppe:
23. Mai, 19.30 Uhr, Maimarkthalle
Stadiongala/Abschlussfeier:
24. Mai, 15 und 20 Uhr, Carl-Benz-Stadion
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116 UBI BENE
UBI BENE 117
körpergefühl
Wer sich neue Laufkleidung anschafft, hat meist viele Wünsche
auf einmal: Sie sollte einen Schutz gegen Schnee, Regen,
Wind und Kälte bieten, atmungsaktiv sein und so das hauseigene
Thermomanagement des Körpers unterstützen. Dabei sollte sie leicht,
bequem und praktisch sein. Gut aussehen muss sie sowieso. Funktionalität
und Ästhetik aus einem Guss: für Hersteller eine sportliche Herausforderung.
Wer neben optischen und pragmatischen Ansprüchen auch noch ethische
Maßstäbe anlegt, steht schnell vor einem ziemlich kleinen Regal. Doch
es gibt sie, die Produzenten von professioneller und nachhaltig gefertigter
Bewegungs-Software. Auch in der Metropolregion Rhein-Neckar.
„Laufbekleidung muss können, was der Läufer will“, weiß André Kossmann
aus eigener Erfahrung. Der gebürtige Regensburger hat in Mannheim BWL
studiert. Und er ist gelaufen. Viel gelaufen. Erst in Ludwigshafen, dann bei
den Stuttgarter Kickers, später beim TV Mannheim-Rheinau. Bis zu zwölf
Mal die Woche. Seine Bestzeit auf der Marathon-Distanz beträgt zwei Stunden,
25 Minuten und 32 Sekunden. Nach dem Studium hat Kossmann seine
Top-Leistungen ins Business verlegt. Die Motivation hat sich verändert
– statt Zeiten zählen Qualität und Innovation.
Ästhetik & Laserzentrum
Dermatologische
Laserbehandlung
● Besenreiser, Äderchen
● Störende Warzen, Knötchen
● Altersflecken
● Narben u. Falten, Thermage
● Dauerhafte Laser-
Haarentfernung
118
UBI BENE
BEWEGUNGS
Freiheit
Wenn’s heiSS wird, springt die natürliche Kühlung an: Schwitzen ist eine
regulierende Gegenreaktion auf körperliche Bewegung. Beim Sport kann es
zwischen der ersten und zweiten Haut unangenehm stickig werden. Hier
kommen moderne Hightech-Hüllen ins Spiel, die den persönlichen
Klimawandel gekonnt ausbalancieren können.
Kossmann: Alles passiert
in Deutschland
Schlicht und einfach „Kossmann“ heißt die Marke, mit der er sich Anfang
2010 selbstständig gemacht hat. Im Alter von 50 Jahren. Die man ihm
aber nicht ansieht. Nach jahrelangen Erfahrungen in der Branche, unter
anderem mit eigenen Laufläden in Mannheim und Stuttgart, wagt er
von St.Leon-Rot aus den Sprung in einen heiß umkämpften Markt. Vom
Startschuss an setzt er auf Laufkleidung made in Germany. Alles passiert
in Deutschland, vom ersten Entwurf bis zum letzten Reißverschluss. Zuvor
hatte er als Produktmanager bei Zewa gearbeitet. Von den Blümchen
auf den Küchenrollen wechselte André Kossmann zu Membran-Jacken und
Sport-Tech-Tights. Die überschaubare Kollektion zeigt eine durchweg klare
Linie. Puristisches Design paart sich mit elementarer Funktionalität und
maximaler Qualität. Schnörkellose Hüllen für ambitionierte Läufer, die eine
optimale Leistung, elegante Optik und lange Lebensdauer wollen. Statt billig
zusammengenähter Stöffchen aus dem asiatischen Raum konzentriert
sich Kossmann auf geprüfte Qualität und konsequente Materialtransparenz.
Die Zulieferer kommen aus Deutschland und Westeuropa. Sämtliche Stoffe
sind Ökotex-zertifiziert. Etwa 50 Händler verkaufen die Kossmann-Lauftextilien
deutschlandweit.
Produziert wird nahe Chemnitz. „Nachhaltigkeit ist ein zentrales Unternehmenscredo“,
betont der Unternehmer, der heute „nur noch“ fünf bis sechs
Mal die Woche laufen geht. Den Spaß an der Bewegung will er auch seinen
Kunden vermitteln. Der ehemalige Leistungssportler protzt nicht mit
vermeintlich wichtigen Gimmicks, sondern liefert schöne und sehr gute
Kleidung, die lange hält. „Wer sich eine Laufjacke für 200 Euro kauft, der
will sie länger als eine Saison tragen.“ Zwei Mal im Jahr wird die Kollektion
erfrischt: Sommer und Winter. Neben neuen Produkten kommen dezente
farbliche Veränderungen. Außer dem konstanten Schwarz gibt es meist nur
vier, fünf verschiedene Farben. Das macht die Kleidung ebenso geradlinig
wie kombinationsstark. Die Designs wechseln nur alle zwei Jahre. Rund 25
Stücke umfasst das Sortiment. Tops und Tights, Jacken und Mützen. Alles
nüchtern, pur und ohne Schnickschnack. Damit man auch in voller Bewegung
eine gute Figur macht.
Auch Michael Schneider und die Geschwister Till und Florian Backfisch
sind begeisterte Sportler und waren viele Jahre lang im Leistungssport aktiv.
Drei bewegungsfrohe Kinder der Region. Bei ihren regelmäßigen
Dermatologische
Gesicht- und
Körperbehandlung
● Peelings, TCA, ACE
● Cellulite-Behandlung
● Fettwegspritze
● Radiofrequenztherapie
● Mesotherapie
● Akne-Rosacea-Therapie
● Faltenbehandlung und
Prävention
● Botox, Hyaluronsäure
und andere Filler,
Augenringe
● Lippenformung, Augmentation
● Lidstraffungen, Schlupflider,
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Dr. med. Ursula E. Kisiel
Hautärztin - Allergologie
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körpergefühl
Treffen im Fitnessstudio haben sie nicht nur gemeinsam trainiert, sondern
auch an einer außergewöhnlichen Geschäftsidee getüftelt: Spezielle Sportkleidung,
die die Leistung eines Athleten unterstützt oder sogar steigern
kann. Daraus entstand das Label „Entorch by Cameron Three“ mit Sitz in
Hockenheim. Im Dialog mit befreundeten Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern
hat das Trio muskuläre Wirkungslinien am Körper definiert
und in ein Shirt integriert. Das Ergebnis: ein starker Kompressionseffekt,
der dem Körper Stabilität verleiht, ohne die Beweglichkeit einzuschränken.
Das Verletzungsrisiko wird reduziert und die Regenerationsphase optimiert.
Entorch: positives Feedback
von Adlern und Löwen
Professionelles Feedback erhalten die Jungunternehmer unter anderem
von den Handballprofis der Rhein-Neckar-Löwen und den Mannheimer
Adlern. Löwen-Spieler Uwe Gensheimer hat sogar direkt an der Entwicklung
dieser dünnen und nahtlosen Textilstütze mitgewirkt. „Das Feedback
der Profis hat uns enorm unterstützt“, so der Mittdreißiger Michael
Schneider. Regelmäßig berichten die Leistungssportler über ihre Erfahrungen
mit den Performance-Shirts. Von Sportlern für Sportler: Eine wertvollere
Rückkopplung ist nicht möglich. Die Produkte sind unter realen
Trainings- und Wettkampfbedingungen höchsten Belastungen ausgesetzt.
Der Sportwissenschaftler Till Backfisch (32) erläutert die Funktionsweise:
Die stützende zweite Haut verbessert die Blutzirkulation in den Muskeln
und versorgt diese mit möglichst viel Sauerstoff. Das führt zu einer
spürbaren Leistungssteigerung. Das Start-up-Unternehmen orientiert sich
an der medizinischen Kompressionsklasse 1, was zu einer nachweisbaren
Wirksamkeit führt. „Wir konnten orthopädische Technik in den aktiven
Sport übertragen“, kommentiert Backfisch das Alleinstellungsmerkmal des
Labels. Die Fackel assoziiert den olympischen Geist. Und die flammende
Leidenschaft der Macher für ihr Produkt.
Die Bekleidung kann noch mehr. Sie reguliert das Betriebsklima des Körpers,
indem die Feuchtigkeit direkt in die äußere Hülle der Textilie abtransportiert
wird und dort verdunsten kann. Das passiert über ein zweilagiges
Polyamid-Polypropylen-Gemisch, dessen innere Schicht keine Flüssigkeit
aufnimmt. Der Effekt ist ein permanentes Trockenheitsgefühl durch ein
eingespieltes Feuchtigkeitsmanagement – High-tech auf der Haut. „Ein
optimales Tragegefühl“, versichert Florian Backfisch, Diplom-Physiker,
Volkswirt und Mitbegründer der GmbH. Das junge, innovative Sportlabel
aus Hockenheim produziert ausschließlich in Deutschland und nach allerhöchsten
Standards. Shirts und Pants für ambitionierte und professionelle
Sportler, die einen Dreiklang aus optimaler Funktionalität, kompromissloser
Qualität und schlankem Design zu schätzen wissen. „Wir wollen Höchstleistungen
auch in der Sportbekleidung“, sagt Till Backfisch, der mit seinem
Team im vergangenen Jahr einen Online-Store gestartet hat. Die Premium-
Kollektion ist noch im Aufbau. Entorch ist hoch eingestiegen und will in
der Branche mit Kraft, Ausdauer und guten Ideen neue Akzente setzen. Der
Startschuss ist gerade erst erfolgt. Der Bewegungsdrang ungebrochen.
Weitere Informationen
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Text: Thomas Tritsch •
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eisefreude
Le
soleil
se
lève
Ein schlechter Ruf verpflichtet,
sagten sich Marseilles Verantwortliche
und nahmen viel Geld in die
Hand, um der Stadt ein neues Image
zu verpassen. Das Jahr 2013 soll
allen zeigen, was aus der einst abgetakelten
Hafenstadt geworden ist.
Denn da ist Marseille europäische
Kulturhauptstadt.
122 UBI BENE
UBI BENE 123
eisefreude
Die mächtigen Türme der Basilika St. Victor sind ebenso beeindruckend wie
die Kuppel der Charité, die vom Architekten Pierre Puget geplant wurde.
Die Marseiller haben eine ganz
prominente Schutzpatronin. Sie
ist elf Meter hoch, sechzehn
Tonnen schwer, innen Kupfer, außen Gold. Es
ist Maria mit dem Jesuskind, die von der Turmspitze
der Kirche „Notre Dame de la Garde“
auf Marseille hinunterschaut. Ob sie mit dem,
was sie zu ihren Füßen sieht, zufrieden ist? Die
Betonwohnblöcke, die einförmig langweiligen
Hochhäuser, die das Stadtbild zu ersticken drohen,
werden ihr nicht besonders gefallen. Wahrscheinlich
auch nicht der Riesenturm, der von
überall zu sehen ist. Dass er von der Architektin
Zara Hadid gebaut wurde, beeindruckt die
Madonna sicherlich nicht sonderlich. Für ihr
ästhetisches Empfinden, das im 19. Jahrhundert
geprägt wurde, ist er zu grau, zu wuchtig
und nimmt sich zu wichtig. Die goldene Dame
ist jedoch darüber informiert, dass diese Art
von Architektur „in“ und jede Stadt davon infiziert
ist. Der Blick auf die Altstadt, die sich
rund um die Hafenanlage zieht, gefällt ihr bestimmt
besser. Die roten Ziegeldächer strahlen
Geborgenheit und Wärme aus, von wuchtigen
Festungen gegen jetzt nicht mehr existierende
Feinde beschützt. Im Hafen liegen Segler, Containerschiffe,
Kreuzfahrtschiffe. Das macht die
Schutzpatronin zufrieden. Zufrieden, weil sie
sieht, dass das Geschäft im Hafen wieder floriert,
dass sich einiges da unten zu ihren Füßen
tut und sich die Marseiller aus der „misère“, die
die Stadt jahrzehntelang im Griff hatte, befreien.
Zufrieden lässt sie den Blick über das Meer
schweifen, das vertraulich und fast zahm dahinplätschert.
Spezifischer Charme
und pralles Leben
Mit Paukenschlag, Glockengeläut und Riesenfeuerwerk
wurde das – fast – neue „Marseille
2013“ am 12. Januar begrüßt. Erwartungen und
Neugier sind groß. Doch auch ohne die angekündigten
Attraktionen ist und war Marseille
immer schon eine interessante Stadt. Nur hat
das bisher niemanden interessiert. Abseits vom
Kulturstress für Marseille 2013, in den bürgerlichen
Vierteln rund um die Oper, den
124 UBI BENE
UBI BENE 125
eisefreude
Elf Meter hoch, sechzehn Tonnen
schwer: Von der Turmspitze der
Kirche „Notre Dame de la Garde“
schaut die Schutzpatronin Maria
auf die Stadt.
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Cours Julien oder im Panier, entwickelt die
Stadt ihren spezifischen Charme. Hier wird
plurale Kultur nicht gepredigt, sondern schon
seit Langem gelebt. Nicht immer ganz freiwillig.
Denn Marseille war 1962, im Jahr der Unabhängigkeit
Algeriens, das Ziel aller „pieds noirs“,
wie die Expatriierten genannt werden. Dass
die meisten blieben, hat zu manchen Schwierigkeiten
geführt. Mit den Zuwanderern aus
Tunesien, Marokko und anderen afrikanischen
Staaten wurde die Situation immer kritischer.
Marseilles Ruf als gefährliche Stadt, in der man
seines Lebens nicht sicher ist, war einbetoniert.
Doch heute, fünfzig Jahre später, scheint sich
die Lage entspannt zu haben. Zwar berichten
Taxifahrer von gefährlichen Situationen in
den Randvierteln, aber in den alten „quartiers“
des Zentrums rund um den Cours Julien zum
Beispiel hat sich das Leben zwischen den Zugewanderten
und den Einheimischen eingespielt.
Da schaukelt ein blitzblondes Mädchen
mit einer farbigen Freundin höher und höher.
Sie krähen vor Vergnügen, Locken und Zöpfe
fliegen. Da duftet die Rue Bussy L’ Indien doch
tatsächlich nach indischen Aromen, um die
Ecke strömt aus dem Bistro „Mina“ der Geruch
von afrikanischen Gewürzen. Hier kocht Mina
Rouabah-Roux, die Berberin aus Algerien, nach
Rezepten ihrer Großmutter. Ihre „pastilla“, eine
Minitajine im Backteig, gefüllt mit Zwetschgen,
Huhn, Ei, Maroni und Rosinen, ist bei kleinen
und großen Gästen so beliebt, dass zu Mittag
kein Tisch frei bleibt. Wie ein Zitat aus der Vergangenheit
mutet die „Savonnerie de la Licorne“
an, wo im Hinterzimmer Seifen mit Honig
oder Olivenöl in den verschiedensten Formen
und Farben noch händisch produziert werden.
Ein paar Schritte weiter stellt Alain Le Gouic
Gitarren und Mandolinen her. Still versunken in
seine Arbeit sitzt er in seinem mit Instrumenten
bis zum Plafond voll gestopften Geschäft.
Rund um die Oper
spielt ein Theaterstück
Im Nachbarbezirk Belsunce ist Afrika zu Hause.
Da sitzen, wie zu einem Bild gefügt, dicke,
schwarze Mamis. In den weiten Kleidern und
mit den phantasievollen Kopfbedeckungen aus
afrikanischen Waxstoffen fallen sie nicht sonderlich
auf. Es ist ihre Tracht, ihre Mode, die
zum Straßenbild gehört. Sie haben auf dem
nahen Markt eingekauft, wo man ihre Sprache
spricht und sie Produkte aus ihrer Heimat bekommen.
Jetzt sitzen sie im Straßencafé. Der
um sie brausende Verkehr stört sie nicht. Sie haben
Zeit. Vielleicht werden sie am Abend noch
immer da sein.
Im Viertel rund um die Oper spielt ein anderes
Theaterstück: In den Straßen herrscht ein
fröhlicher Mix aus hipper Mode, bürgerlichen
Fassaden und frustrierten Damen aus dem Rotlicht.
Diese stöckeln gelangweilt in ihren High
Heels und minikurzen Röckchen über das Katzenkopfpflaster.
Aufsehen erregen sie schon
lange nicht mehr. Auch nicht bei den mit Einkaufstüten
beschwerten Madames. Die haben
nur Augen für die Modeboutiquen, die sich in
der Rue de Paradis aneinanderreihen.
Im Le Panier, dem allerältesten Viertel Marseilles,
hat sich das Leben anders entwickelt. Wo
einst die Armen der Armen in eng aneinan-
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126 UBI BENE
UBI BENE 127
eisefreude
der geklebten vier- und mehrstöckigen Häusern
ohne Licht und Wasser lebten, da ziehen jetzt
Künstler und Kunsthandwerker ein und verleihen
dem Panier einen Hauch von Bohème. Obwohl
auch schon einige Spekulanten mit dem
Viertel liebäugeln, hat es seinen Dorfcharakter
bewahrt. Kleine Plätze, auf denen Kinder spielen
und Mütter stricken, Läden, in denen Kunst
(oder was für Kunst gehalten wird) verkauft
wird, dunkle Cafés und die bei den Marseillern
beliebten Schokoläden bestimmen den Charakter.
Mit dem Flair von künstlerischer Unbekümmertheit
– da schwingt sich mitten in der Gasse
eine junge Athletin auf dem Stiegengeländer
zum Handstand auf, die Vorbeigehenden klatschen,
da malt ein recht begabter Straßenmaler
die Figur eines Mädchens als Trompe-l’oeil an
die Hausmauer – zieht Le Panier Touristen an.
Viele kommen auch, um die „Vieille Charité“ zu
besuchen. Von dem Barockarchitekten Pierre
Puget als Armenhospiz erbaut, wurde der mächtige
Bau 1962 zu einem interessanten Museumskomplex
umgebaut, dessen ägyptische, afrikanische
und mediterrane Kunstsammlung zum
Besten auf diesem Gebiet gehört. Ungeachtet
des wohl durchdachten Kulturhauptstadtprogramms
hatte Marseille immer schon das älteste
Theater der Welt zu bieten: das bunte und pralle
Leben in den Straßen.
Man isst ausgezeichnet mitten zwischen Büchern,
die man auch kaufen kann. Der Cours
d’ Estienne ist der Platz mit der größten Restaurantdichte.
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Fröhliches Ambiente.
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Gut recherchiert, doch der Autor neigt ein
wenig zur Verklärung.
Extratipp
Eine halbe Autostunde von Marseille entfernt
liegt das ehemalige Fischerdorf Cassis, von
den berühmten „Calanques“, wie die steil zum
Meer abfallenden Felswände heißen, und Weinbergen
eingeschlossen. In den bunten Häusern
am Hafen locken zahlreiche Restaurants und
Cafés. Bootsfahrten täglich mehrmals zu den
Calanques – so der Wind es zulässt.
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Zu „Marseille – Provence 2013“ –
Kulturhauptstadt
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Marseille wird mitgefeiert)
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neugierig sein darf:
Ausstellungen
Rodin, L’ombre de l’Antique, Arles, April bis Juli
De Van Gogh à Bonnard, Marseille, Mitte Juni
bis Mitte Oktober
Eröffnung des „Musée des Civilisations de
L’Europe et de La Mediterranée“ Ende Mai
Transhumance – 17. Mai bis 9. Juni
Eine der aufregendsten Aktivitäten: Hirten treiben
ihre Herden über die Alpes de Provence
und treffen in Marseille zusammen.
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128 UBI BENE
UBI BENE 129
eisefreude
Im späten schrägen Goldlicht steht
Das Volk der Häuser still durchglüht,
In kostbar tiefen Farben blüht
Sein Feierabend wie Gebet.
Der
Zauberhügel
Einst war die stattliche Herberge nahe Lugano ein Sanatorium für Lungenkranke,
dann Ruinierten die Nationalsozialisten ihren Ruf und sie verfiel. Dem Engagement
einer Tessiner Unternehmerfamilie ist es zu danken, dass das frühere „Deutsche Haus“
seine Vergangenheit abgestreift hat und heute mehr Grandezza ausstrahlt als je zuvor –
als Resort Collina d’Oro mit einem ganz besonderen Wellnesskonzept.
Im Jahr 1930 notierte der Literatur-Nobelpreisträger
Hermann Hesse: „Mir das Leben
leicht und bequem zu machen, habe
ich leider niemals verstanden. Eine Kunst aber
ist mir immer zu Gebote gestanden: die Kunst,
schön zu wohnen. (...) Nie aber habe ich so
schön gewohnt wie im Tessin.“* Die „charakteristische,
große, weite Landschaft“, die sich
vor seinen Fenstern auftat, hat der Schriftsteller
nicht nur in zahlreichen Gedichten, Novellen
und Aufzeichnungen gepriesen, sondern auch
in rund 3.000 Aquarellen festgehalten. Einige
von ihnen, und auch sein Arbeitszimmer mit der
alten Schreibmaschine und zahlreichen Korrespondenzen,
die der Autor penibel geführt und
archiviert hat, sind im Museo Hermann Hesse
in der Torre Camuzzi in Montagnola zu besichtigen.
Nach dem Ersten Weltkrieg war das Dörfchen
südlich von Lugano zu seiner Wahlheimat
geworden. Mehr als 40 Jahre blieb er, auf dem
kleinen Friedhof St. Abbondio ist er begraben.
In unmittelbarer Nachbarschaft, nur einen gemütlichen
Spaziergang entfernt, hat im vergangenen
Herbst ein außergewöhnliches Wellness-
Hotel eröffnet. Es steht in vollkommener Ruhe
und Abgeschiedenheit am Ortsrand von Agra,
hoch über dem Lago di Lugano auf dem Collina
d’Oro, dem Goldhügel, der ihm auch seinen
Namen gab. Auf 650 Metern über Meereshöhe
schweift der Blick über die von Hesse gerühmte
„charakteristische, große, weite Landschaft“. Die
belebte schweizerisch-italienische Grenzstadt,
die den grünen Hängen am See mit den Jahren
immer mehr Natur geraubt hat, ist nur acht Kilometer
entfernt und scheint doch unendlich
weit weg. Nicht nur die 46 Zimmer und Suiten,
sondern auch weitere 40 vollausgestattete Luxusapartments,
die zur Miete oder zum Verkauf angeboten
werden, bieten alle Annehmlichkeiten.
Und das großzügige Spa will nicht nur ein Refugium
der Entspannung sein, sondern soll nach
dem Willen der Betreiber zu einem der führenden
Well-Aging-Zentren Europas werden. „Wer
hierher kommt, zieht den Stecker und taucht in
eine neue Welt ein. Hier stehen Gesundheit und
Wohlbefinden, vor allem in der zweiten Lebenshälfte,
im Mittelpunkt“, erklärt Silvio Tarchini.
Ambitioniertes
Well-Aging-Konzept
Der 69-jährige Patriarch einer Tessiner Unternehmerfamilie
hatte das stattliche Anwesen mit
25 Hektar Land 2004 gekauft und seinen mehr
als 40 Jahre währenden Verfallsprozess beendet.
Gebaut worden war es Anfang des 20. Jahrhunderts
als Sanatorium für Lungenkranke. In den
20er Jahren kurten Erich Kästner und Gerhard
Hauptmann in dem Ableger des Davoser „Zauberbergs“,
der Chirurg Ferdinand Sauerbruch
führte Operationen durch. Auch Hermann Hesse
war viele Male als Gast kultureller Veranstaltungen
zu Besuch. Doch als der Chefarzt Hanns
Alexander sich als glühender Anhänger der Nationalsozialisten
entpuppte und jüdischen Patienten
die Aufnahme verweigerte, mied nicht
nur Hesse das „Deutsche Haus“. Nach dem
Ende des Zweiten Weltkriegs blieb der Ruf des
Sanatoriums ruiniert. 1963 wurde es geschlossen
und verrottete.
Vom einstigen Kurhaus steht heute nur noch das
Fundament. Tarchini hat die alten Mauern niederreißen
und, zum Teil mit dem Originalmaterial,
wieder aufbauen lassen. Das Collina d’Oro
ist das erste Hotelprojekt des Immobilienmagnaten,
der mit seinen drei Töchtern unter anderem
die Foxtown-Factory-Outlets in Mendrisio und
Shanghai betreibt. Nicht alles lief planmäßig,
doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch
wenn die Außenanlagen erst in diesem Frühjahr
ihren letzten Schliff erhalten können.
Vor allem das ambitionierte Well-Aging-Konzept
macht das Resort zu einer erstklassigen Wellness-Destination.
Verantwortliche Ärztin ist Dr.
Heidi Wolf Pagani. Die erfolgreiche Zürcher
Neurologin, die in Lugano niedergelassen ist,
weiß als „Best Agerin“ genau, wovon sie spricht,
wenn sie ihre Ziele lebhaft und mit viel Fachwissen
erläutert: „Mein Credo ist: Mens sana
in corpore sano. Ich möchte jedem Men-
Eins lehnt dem andern innig an,
Verschwistert wachsen sie am Hang,
Einfach und alt wie ein Gesang,
Den keiner lernt und jeder kann.
Gemäuer, Tünche, Dächer schief,
Armut und Stolz, Verfall und Glück,
Sie strahlen zärtlich, sanft und tief
Dem Tage seine Glut zurück.
Häuser
am Abend
Hermann Hesse
*zitiert aus: Hermann Hesse, Tessin,
Insel Taschenbuch 1993, Seite 224
130 UBI BENE
UBI BENE 131
eisefreude
schen in seiner Individualität begegnen und
ihm helfen, seine eigenen körperlichen und mentalen
Fähigkeiten zu erkennen.“ Das tut sie im
Einzelgespräch zu Beginn des Aufenthalts, um
aus ihren Erkenntnissen ein Behandlungs- und
Wellnessprogramm zu entwickeln, das der Gast
in vier, sieben oder 14 Tagen absolvieren kann.
Neben Massagen und Spa-Behandlungen steht
die Entspannung im Vordergrund, unter anderem
mit der „Floating Therapy“. Dabei schwebt
der Gast in einem abgedunkelten Raum auf einer
hochkonzentrierten Salzlösung, Verspannungen
lösen sich, vollkommende Ruhe stellt sich ein.
Der Koch ist auch Gärtner
In ihren Konsultationen geht Frau Doktor mit
einer entwaffnenden Unverblümtheit zu Werke.
„Wie, Sie rauchen?“ Ihre rechte Augenbraue
hebt sich. „Das ist nicht gut und das wissen
Sie auch.“ Ein Gast erzählt beim Frühstück,
sie habe ihm dringend geraten, zehn Kilo abzunehmen.
Gern gehört hat er das ganz offensichtlich
nicht. Und auch die onkelhafte Erwiderung
des Kellners, als er ein Rührei bestellt,
verschlägt ihm zunächst die Sprache: „Eier sind
sehr cholesterinreich. Möchten Sie nicht lieber
ein Müsli und etwas Obstsalat?“ Doch der Gast
fügt sich und bereut es nicht: Denn auch wenn
das Personal den Auftrag, gesundheitsbewusste
Kost anzubieten, offenkundig ernst nimmt –
darben muss im Resort Collina d’Oro niemand,
selbst die Gäste nicht, die sich freiwillig zu einer
Diät bereiterklären, bei der sie nur 1.000 Kalorien
pro Tag zu sich nehmen.
Verantwortlich für die Küche ist der erst 30-jährige
Arcangelo Gioia, ein in Deutschland geborenes
Naturtalent mit italienischen Wurzeln.
Zuvor hat er in Italien, den USA und Australien
gekocht, jetzt zaubert er im Tessin mediterrane
Menüs vorzugsweise mit Gemüse, das er im hoteleigenen
Bio-Garten selbst anbaut. „Kochen ist
wie das Malen eines Bildes“, vergleicht er, „eine
Reihe von kleinen manuellen Bewegungen, die
Schritt für Schritt aufeinander abgestimmt ausgeführt
werden.“ Dass da ein Künstler am Werk
ist, hat sich auch im genussfreudigen Lugano
schnell herumgesprochen. Das Restaurant ist
zum Mittagstisch und allabendlich gut besucht.
Angesichts solcher Kompetenz in Küche und
Kur-Abteilung und der traumhaften Landschaft
ringsum ließen sich bei unserem ersten Besuch
noch vor der offiziellen Eröffnung des Hotels
Schwächen beim Service lässig verzeihen. Wie
schrieb Hermann Hesse in seinem Gedicht
„Stufen“? „Jedem Anfang wohnt ein Zauber
inne.“ Nach wenigen Monaten ist das einstige
Sanatorium auf dem Weg zu einer Top-Adresse
in Sachen Wellness und Gesundheit. Viel
spricht dafür, dass der Zauber anhält.
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132 UBI BENE
UBI BENE 133
eisefreude
Die
Liebe der
Pavesi
Städte beginnen einander zu gleichen. Auch und gerade italienische
Städte verlieren immer mehr ihren charakteristischen Charme. Pavia, im Schatten
von Mailand gelegen, hat sich sein Charisma bewahrt.
Die Mauern des mächtigen Castello Visconti
leuchten im Abendlicht tiefrot
vor dem sich verdunkelnden Abendhimmel.
Im Turm rufen Papageien. Schrill
durchstoßen sie die Stille. Auf der Piazza Leonardo
da Vinci wandern Studenten langsam
heim. Elegante Paare – es könnten Eheleute
sein, so vertraut ist ihnen der Schritt ihres
Partners – schlendern gesetzten Schrittes auf
und ab. Die Absätze ihrer Schuhe hallen auf
dem Kieselsteinpflaster wider. Der Herr mit
dem grau gelockten Haar, der Pullmankappe,
unter der sich ein intelligentes, scharfkantiges
Gesicht verbirgt, schreitet mit seinem weiten
Mantel würdevoll über den Platz. Ein Radfahrer
weicht ihm geschickt aus, ohne auch nur
einmal ungeduldig zu klingeln. Mattes Abendlicht
fällt auf die roten Ziegelmauern der drei
Geschlechtertürme, die einst die reichen Familien
zum Zeichen ihrer Macht errichteten.
Fast wähnt man sich im Mittelalter, wenn wie
auf geheimen Ruf die Glocken der Kirchen
ringsum zur Abendmesse läuten.
Studieren in nobler
Atmosphäre
Pavia ist eine mystische Stadt, besonders wenn
die Nebel in die engen Gassen und über den
Fluss Ticino ziehen. Dann leuchten die rötlichen
Mauern der Paläste und Dome umso stärker
auf, die Menschen werden zu schemenhaften
Figuren. Manchmal kann der Nebel
so dicht werden, dass er die mächtige Brücke
über den Fluss und die alten Fischerhäuser am
anderen Ufer verschluckt. Die Menschen mögen
den Nebel, weil er einen geheimnisvollen
Zauber über alles legt.
Pavia ist eine Stadt, in der man gerne leben
möchte. Ohne Hektik, ohne optischen Ballast
Charmante Winkel einer charismatischen Stadt, die der Athene zu FüSSen liegt:
der Hof des Palazzo Broletto (oben), die Certosa (linke Seite oben) und die Altstadtgässchen.
wie Werbeplakate, protzige Geschäftsschilder,
ohne randalierende Jugendliche. Die haben anderes
zu tun, nämlich studieren. Stadtväter und
Bewohner haben sich einem Motto verschrieben,
das da heißt: Lebensqualität. Deshalb ist die
Altstadt Fußgängerzone, deshalb hat man Gassen
und Plätze mit den „ciottoli“ – Flusssteinen
– nach traditioneller Weise bepflastert, deshalb
gibt es ein Theater, das das ganze Jahr über bespielt
wird, deshalb wurden die Paläste, Kirchen
und Türme nicht abgerissen, sondern liebevoll
restauriert. Aus all diesen Gründen lieben die Pavesi
ihre Altstadt und wandeln abends oder am
Wochenende lieber den Corso auf und ab, statt
vor dem Fernseher zu sitzen. „Sabato pomeriggio
la gente fa lo struscio“, erzählt Marta und meint
damit, dass am Samstagnachmittag die Menge
dicht an dicht, sich aneinander reibend, über
den Corso schlendert. Marta hat über die Geschlechtertürme
der Stadt, von denen es an die
fünfzig und mehr in Pavia gibt, ihre Diplomarbeit
geschrieben und ist auf ihre Stadt sehr stolz: „Ich
würde nirgendwo anders leben wollen. Für mich
ist die Altstadt ein erweitertes Wohnzimmer, wo
ich Freunde treffe, ins Theater gehe oder mich in
eine Bar auf ein Glas Wein setze.“
Die Geschichte Pavias lässt sich auf verschiedene
Arten erzählen. Zum Beispiel über die Universität.
Wer darf sich mit dem Titel „erste Universität“
schmücken? Bologna oder Pavia? Die Pavesi
schlagen eine diplomatische Lösung vor: In
134 UBI BENE
UBI BENE 135
eisefreude
Bologna erfand man das Wort „Università“, in
Pavia gab es das erste „centro di studi“. Später
borgte man sich von Bologna den Namen aus.
Dass im Mittelalter und auch später das Studium
absolut nicht unterhaltsam war, weiß man:
Die Studenten langweilten sich gehörig, wenn
der Professore seine Weisheiten von der Kanzel
leierte. Bücher gab es keine, wer eine Abschrift
des Manuskriptes wollte, musste kräftig zahlen.
Erst unter Maria Theresia wurde alles anders.
Sie beauftragte den berühmten Architekten
Giuseppe Piermairini mit einem zentralen Bau
der Universität, gründete die wertvolle Bibliothek,
ließ das „teatro anatomico“ bauen, damit
die Studenten sezieren lernten, was bis dahin
verboten war. Die Medizin lag der weisen Herrscherin
besonders am Herzen. Sie installierte
die Chirurgie, die bis dahin nur auf dem Markt
praktiziert wurde, als Studienfach und schickte
Joseph Frank, einen ihrer besten Ärzte, um
die hygienischen Zustände in den Spitälern zu
verbessern. Kein Wunder, wenn die Pavesi noch
heute von dieser Frau schwärmen!
Die Stadt, die sich so stark über die Universität
definiert, lässt ihre Studenten nicht in irgendwelchen
Buden studieren. Zahlreiche Seminarien
bieten Kost und Quartier zu moderaten
Preisen oder auch kostenlos an. Berühmt ist
das „Collegio Borromeo“, das der Kardinal Carlo
Borromeo Mitte des 15. Jahrhunderts für arme
Studenten aller Fakultäten errichten ließ. In dieser
noblen, schlossähnlichen Unterkunft würde
jeder gerne studieren! Barocke Üppigkeit in
Ausstattung und Größe der Räume ist selbstverständlich.
In der mit herrlichen Fresken ausgemalten
Mensa wird gegessen, im Schlossgarten
studiert oder was auch immer. Wer im Studium
bummelt, muss gehen. Eine sehr effiziente Weise,
den Ehrgeiz der Studenten wach zu halten.
Gut essen, gut denken,
gut lieben
Die Geschichte Pavias lässt sich auch über
die Genussfreudigkeit der Bewohner erzählen.
Niemand soll glauben, die Pavesi seien „verstudierte“
Leute! Im Gegenteil, arrivierte Bürgersleute
ebenso wie Studenten genießen das
Leben in vollen Zügen. Dass alles im Rahmen
der Vernunft bleibt, dafür sorgt die weise Göttin
Athene, der Pavia ein riesiges Standbild am
Eingang zur Altstadt errichtet hat.
Sie sorgt nicht nur in den Studentenlokalen,
sondern auch in den Restaurants für wirklich
gute Speisen zu akzeptablen Preisen. Immer
zum Brechen voll ist das Studentenlokal „Pane
Salame“ vis à vis der Universität. Auf bunten
Wachstüchern wird das selbstgebackene Hausbrot
serviert, ein leichter Soave schmeckt zu
Pasta della casa. Das Motto des Hauses, „Uno
non può pensare bene, amare bene, se non ha
mangiato bene“ – nur wer gut gegessen hat,
kann auch gut denken und lieben – steht in großen
Lettern an der Wand. Die bei allen Pavesi
beliebte Osteria „La Torre degli aquila“ hat sich
ganz offensichtlich demselben Motto verschrieben:
Adamo Perins „gnudi“ (spezielle Polentaknödelchen)
oder seine Ravioli mit piemontesischem
Bergkäse gefüllt sind Legende. Für
Dessertfeinschmecker gibt es im „Ristorante
Peo“ ein Sorbet mit frisch gepresstem Mandarinensaft.
Die Liste der Gourmetbesonderheiten
ließe sich beliebig fortsetzen.
Einer, der Macht und Reichtum voll genossen
hat, war Graf Galeazzo Visconti. Weil er sicher
gehen wollte, dass er und seine Familie im
Jenseits gut aufgenommen werden, ließ er die
„Certosa“ bauen – eine gigantische Anlage
Pavia ist eine Universitätsstadt mit reich geschmückten Kirchenportalen
und hoch aufragenden Geschlechtertürmen.
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136 UBI BENE
UBI BENE 137
eisefreude
Promotion
Keine Kompromisse
In seiner Klinik für Ästhetisch Plastische Chirurgie Rhein-
Neckar in Ludwigshafen bietet Dr. Martin Koschnick ein facettenreiches
Spektrum ästhetischer Korrekturen an, um Gesicht
und Körper ihre harmonischen Formen zurückzugeben.
Gerade im Gesicht spiegeln sich Alterungsprozesse
wider: Das Volumen der
Wangen und Lippen nimmt ab, die Haut
verliert an Elastizität und das verbliebene Gewebe
sinkt zum Kinn und dem Hals ab. „Das führt
dazu, dass das Gesicht seine harmonische ovale
Form verliert“, erklärt Dr. Martin Koschnick. Seit
zwei Jahren behandelt der Facharzt für Chirurgie,
Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie
in seiner Klinik am Berliner Platz Patientinnen
und Patienten, die jugendliche Frische
zurückgewinnen wollen. Dabei setzt der erfahrene
Mediziner das klassische Facelift ebenso ein
wie nicht-invasive Verfahren. „Allein das Glätten
der Falten führt nicht in jedem Fall zu einem
jüngeren Aussehen“, erklärt er. Die Behandlung
müsse daher individuell abgestimmt werden:
„Häufig ist eine Kombination aus straffenden
Maßnahmen und dem gezielten Einbringen von
körpereigenem Fett sinnvoll, um dem Gesicht
seine ursprüngliche Fülle zurückzugeben.“ Der
Vorteil ist ein dauerhaft sichtbarer Behandlungserfolg.
Das Skalpell kommt nicht in jedem Fall
zum Einsatz. „Die Radiofrequenztherapie hat
sich ebenfalls als hoch wirksam erwiesen, weil
sie die Collagenproduktion des Gewebes stimuliert
und Falten reduziert“, stellt Koschnick fest.
Auch bei Brustkorrekturen, Fettabsaugungen
oder Bauchstraffungen macht der Nachfolger
des Schönheitschirurgen Dr. Rüdiger Fuchs am
Standort Ludwigshafen keine Kompromisse. Er
sagt: „Hohe medizinische Kompetenz, Sensibilität
und Einfühlungsvermögen sind in der ästhetischen
Medizin von größter Bedeutung.“
Klinik für Ästhetisch Plastische Chirurgie
Rhein-Neckar
Dr. med. Martin Koschnick
Berliner Platz 1
67059 Ludwigshafen
Telefon 0621 5292793
kontakt@schoenheitschirugie-rhein-neckar.de
www.schoenheitschirurgie-rhein-neckar.de
Die Piazza Vittoria zählt zu den schönsten Plätzen der Stadt am Fluss Ticino.
mit Kirche, Kloster und Gärten. Dort sollten er
und seine Familie begraben sein. Ein riesiger
Park, der ihm und seinen Gästen als Jagdgebiet
diente, verband die Certosa direkt mit dem
Kastell. Es ging weniger darum, den Hirsch zu
erlegen, als vielmehr um das gesellschaftliche
Drumherum: Man speiste königlich, schwamm
und saunierte ausgiebig, verspielte oder gewann
viel Geld und freute sich an schönen
Frauenkörpern. Zum Abschluss solch eines
Wellness-Tages betete man ein wenig in der
Certosa. Auch den dort wohnenden Mönchen
ging es nicht schlecht: Jeder hatte seine eigene
Behausung mit mehreren Zimmern und Bad
und diskretem, uneinsichtigem Garten. Schade,
dass es dieses Jagdgebiet nicht mehr gibt.
Text und Fotos: Silvia Matras •
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Trattoria “Leon d´Oro”, Via Vigorelli 80,
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reservieren. Gekocht wird nach Rezepten
der Mamma und Nonna. Getrunken wird
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138 UBI BENE
UBI BENE 139
Szenetreff
Regina Reim, Clapeko, Werner Schmidt, Gabi Streile, Karl Schwarzenberg, Thea Gänzler
mit Enkelin Lene, Sibylle Wagner und Bruno Kurz
Ian Fullwood
Anthony Foskett
Bruno Kurz, Thea und Werner Gänzler
Sabine und Christoph Mosmann
25 Jahre Galerie Arthea
Ende 1987 gründete Thea Gänzler ihre Galerie Arthea, die seit 2007 in der Mannheimer StresemannstraSSe
ihr Zuhause gefunden hat. Zum 25-jährigen Jubiläum gratulierten hier zahlreiche
Freunde, Künstler und Kunden. Statt Geschenken hatte sich die Galeristin groSSzügige Spenden
für das Kinderhospiz Sterntaler gewünscht.
Karl Schwarzenberg und Thea Gänzler
Monica Ruppert, Ulrike Gaffga
Roland Heinzmann, Jürgen und Ellen Müller, Sabine Petri
140 UBI BENE
UBI BENE 141
Szenetreff
Martin Darting
Frank und Martina Püschel
Thomas Boxberger-von Schaabner
Ralph Schmich und Christian Weckauf
Gregor und Tanja Püschel
Beate und Julian Schraut
UBI BENE-Weinseminar
Ganz im Zeichen des Riechens und Schmeckens edler Weine und der darin enthaltenen
Aromen stand das 1. UBI BENE-Weinseminar. Insgesamt 30 Teilnehmer lieSSen sich in
zwei Gruppen vom Sensoriker Martin Darting und Thomas Boxberger-von Schaabner,
dem Chef der Weinhandlung Extraprima in Mannheim, Einblicke in die Welt des Wein-
baus und Begrifflichkeiten wie „Spontanvergärung“ oder „Terroir“ geben.
Britta Meyer-Hübner
Seminarraum der Weinhandlung Extraprima in Mannheim
Thomas Magin
Martin Baumgart
Katharina Göpner
Raum für Notizen
Dr. Wolfgang Hapke
Karlfred Bodmer
Michele Losurdo
Erika Hauß-Delker
Jürgen Bichelmeier
Ute Maag und Dr. Wolfgang Hapke
Hermann Grüning, Walter Siegmund, Ulrike Grüning, Marion Siegmund
Hans-Georg Willhauck, Klaus Ell
Freddy von Bettendorf
Dr. Alexander Wünsche
Mario Paba
Thomas Beißwanger
142 UBI BENE
UBI BENE 143
impressum
Altebekannte
Herausgeber
Redaktionsleitung
Anschrift der Redaktion
Autoren dieser Ausgabe
Fotos /Bildmaterial
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Für Fragen und Informationen
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Mannheimer Morgen, Großdruckerei & Verlag GmbH, Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim
Ute Maag, Stefan Wagner (V.i.S.d.P.)
impuls Verlags GmbH, Redaktion UBI BENE,
Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim, E-Mail: swagner@mamo.de
Stefan M. Dettlinger, Sibylle Dornseiff, Michael Hörskens, Jörg-Peter Klotz,
ralf-Carl Langhals, Silvia Matras, Thomas Tritsch
Silvano Ballone (24), Christoph Blüthner (58, 142-143), Felix Broede (91), Felix Broede/Arne Meister
(86 links), Christian Dammert (Titel, Seite 3, 8-20, 22, 25, 28, 31, 54, 70-74, 76-80, 100, 145 unten, 146),
Decca/Universal (111), Ben Ealovega (90), Edition Panorama (110), Entorch by Cameron Three (120 oben),
FotodesignBERLIN (26), fotolia (128 unten, 131, 136 unten rechts, 138)Annelie Franke deVergara (104-107,
109), Alexander Grüber (113-117), Robert Häusser (85), Hanser (110), Birgit Hupfeld für Schauspiel
Frankfurt (94-98, 102 oben), Jaguar Land Rover Deutschland GmbH (60-65), Christian Kleiner für Nationaltheater
Mannheim (102 unten), Gerhard Kopatz (141, 142-143), André Kossmann (118, 120 unten), Kalle
kuikkaniemi für Theater Heidelberg (30, 32, 34), Bernhard Kunz (56, 57), Longchamp Paris (50), Marc O'Polo
(48), Thommy Mardo (86 rechts), Silvia Matras (122-128 oben, 134-136), Resort Collina d'Oro (132-133),
Jens Ritter Instruments (145 oben), Rough Trade (111), Schnell und Steiner (110), Yohan Stegli (27), Annabell
stübe (84), Pietro Sutera (108), Universal (111), Michael Wittig (38-46)
Andrea Heckel
Gerhard Haeberle
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Nadja Kohl
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Die komplette Auflage enthält eine Beilage von Sportiv Kampmann, Heidelberg,
und BoConcept, Mannheim. Einer Teilauflage liegt ein Flyer von UBI BENE bei.
UBI BENE ist im Abo viermal im Jahr für 18 Euro inkl. Mwst. und
Versand erhältlich. Bestellung unter ubibene@mamo.de und www.ubibene.eu
Das Kunstwerk „Sommer“ von Susanne Zuehlke gewann
Dr. Heidi Jung-König aus Edingen-Neckarhausen.
In früheren UBI BENE-Ausgaben haben wir viele Menschen aus der
Region vorgestellt. Was tun sie heute? Neues von alten Bekannten.
jens ritter
Berühmte Musiker wie Prince, George Benson, Mary J. Blige oder Phil
Lesh von Grateful Dead spielen auf Jens Ritters Instrumenten und sind
begeistert von dem unverwechselbaren Design, dem wundervollen
Sound und der perfekten Bespielbarkeit dieser außergewöhnlichen
Kunstwerke, die der Gitarrenbauer in handwerklicher Vollendung in
Deidesheim fertigt. Bereits 2011 nahm das Smithsonian Museum in
Washington D.C. als erstes Museum eine seiner Gitarren in die ständige
Sammlung auf, jetzt startet das Metropolitan Museum of Art in
New York seine Bass-Gitarren-Sammlung ausgerechnet mit einem
Instrument aus Ritters Werkstatt. Die Gitarre aus der Pfalz wird somit
Teil einer der weltweit hochkarätigsten Sammlungen bedeutender
Musikinstrumente und neben Geigen von Stradivari und Amati sowie
legendären Jazz-Gitarren der 20er Jahre zu sehen sein. Jens Ritter
ist mächtig stolz: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, offiziell als
Teil der Instrumentenbaugeschichte definiert zu werden.“
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Dietmar Brixy
adressen
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GmbH, Berliner Platz 1, 67059 Ludwigshafen, www.schoenheitschirurgie-rhein-neckar.de / Arthea Galerie am Rosengarten, Stresemannstr.
4, 68165 Mannheim, www.arthea.de / Art Niveau, L 8, 2, 68161 Mannheim, www.art-niveau.de / Beauty Corner, Scheffelstr. 53, 68259 Mannheim,
www.parfuemerie-frank.de / Beier Blumen, Viernheimer Weg 43, 68307 Mannheim, www.beierblumen.de / Bethmann Bank, Niederlassung
Mannheim, Am Oberen Luisenpark 5, 68165 Mannheim, www.bethmannbank.de / Betten Lang, Schnurgasse 24, 67227 Frankenthal, www.
betten-lang.de / BoConcept, D 2, 5–8, 68159 Mannheim, www.boconcept.de / Born Brillen Optik, O 4, 5, 68161 Mannheim, www.born-brillen-optik.
de / Bräumer Natursteine, Hauptstr. 19, 69488 Birkenau, www.braeumer-natursteine.de / Büro Krumb, C 1, 1, 68159 Mannheim, www.buerokrumb.de
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chocolatnoir.de / Conceptform Einrichtungen GmbH, Am Herrschaftsweiher 39, 67071 Ludwigshafen, www.conceptform-gmbh.de / dermaforum
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68169 Mannheim, www.geiss-niedersetz.de / Georg Seyfarth Einrichtungen GmbH, Augustaanlage 21–23, 68165 Mannheim, www.seyfartheinrichtungen.de
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Neue Gärten GmbH, Rheintalstr. 45, 68723 Schwetzingen, www.gartengestaltung-grothe.de / Habermehl & Wallé GmbH, Saarburger Str. 23,
67071 Ludwigshafen, www.habermehlundwalle.de / Häse Keramik + Mosaik GmbH, Coblitzallee 8, 68163 Mannheim, www.haese-keramik.de
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67141 Neuhofen, http://www.hwt-gawas.info / ICHP Deutschland, Postfach 12 06 10, 68057 Mannheim, www.ichp.de / Joleen Shoes & More, P 7
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2–3, 68161 Mannheim, www.nitsch.de / KAHL Büroeinrichtungen GmbH, Industriestr. 17–19, 68169 Mannheim, www.kahlgmbh.de / Kindermann
Catering GmbH, Adolf-Kolping-Str. 18, 67071 Ludwigshafen, www.kindermann-catering.de / Kosmetikinstitut Wachenheim, P 6, 23–25, 68161
Mannheim, www.kosmetik-mannheim.de / Kozlowski Immobilien, Friedrichsplatz 19, 68165 Mannheim, www.kozlowski-immobilien.de / Kultur
und Veranstaltungs GmbH Worms, Von-Steuben-Str. 5, 67549 Worms, www.kvg-worms.de / Ladwig Fenstertechnik GmbH, Riedstr. 28, 67125
Dannstadt-Schauernheim, www.ladwig-fenstertechnik.de / Lauth Kunsthandlung, Mundenheimer Str. 252, 67061 Ludwigshafen, www.galerielauth.de
/ Lipowa Polsterwarenfabrik, Heidelberger Str.18, 68535 Edingen-Neckarhausen, www.lipowa.de / MAG Mannheimer Ausstellungs
GmbH, Xaver-Fuhr-Str. 101, 68163 Mannheim, www.maimarkt.de / med.BodyForming, O 7, 13, 68161 Mannheim, www.med-body-forming.de /
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Zentrum Viernheim, Robert-Schumann-Str. 8, 68519 Viernheim, www.rhein-neckar-zentrum-viernheim.de / Roetzel Raumausstattung,
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Frankenthal, Tel. 06233 – 2 84 44 / Segmüller, Seckenheimer Landstr. 252–256, 68163 Mannheim, www.segmueller.de / Sportiv Kampmann,
Sofienstraße 25, 69115 Heidelberg, www.sportiv-kampmann.de / Stadt Bensheim, Kirchbergstr. 18, 64625 Bensheim, www.stadtkultur-bensheim.
de / Stärk GmbH, Rheinhorststr. 16–20, 67071 Ludwigshafen, www.diestaerk.de / SWR, Wilhelm-Varnholt-Allee 5, 68165 Mannheim, www.swr.de
/ Triptic, S-Quadrat-Konzepte GmbH, www.3d-spiegel.com, Will pools & wellness, Am Weidensatz 4, 76756 Bellheim, www.whirlpool-info.de /
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Avantgarde Acoustik
Nach mehr als einjähriger Umbauzeit ist der
neue Master Showroom des Lautsprecher-
Bauers aus Lautertal im Odenwald nun eröffnet.
„Unser Showroom ist nicht nur das
größte Hornstudio der Welt, sondern auch
ein besonderer Ort der musikalischen Erlebnisse
und Begegnungen“, erklärt Firmengründer
Holger Fromme. Schon vor
30 Jahren war der Klang-Fanatiker auf den
Trichter gekommen, dass das Horn der natürlichste
und effizienteste Schallverstär-
ker ist, der sich denken lässt. Gemeinsam
mit seinem Partner Matthias Ruff machte
er sich an die Entwicklung, 1991 wurde
Avantgarde Acoustik gegründet. Die außergewöhnlichen
Klangskulpturen haben sich
bis heute optisch kaum verändert, ihr High-
Tech-Innenleben aber stetig optimiert. Die
ihnen entströmenden Hörgenüsse kann die
akustische Avantgarde nun im perfekten
Ambiente erleben.
www.avantgarde-acoustic.de
leominda
Der Mannheimer Künstler präsentierte seine
Werke erstmals in Zermatt. Unter dem
Motto „Discover“ waren nicht nur neueste
Arbeiten zu sehen, sondern auch Gemälde
aus den Serien Eden und Ripe & Juicy sowie
eine große Bubbles-Installation. Bürgermeister
Michael Grötsch ließ es sich nicht nehmen,
ein Grußwort zu sprechen. Den rund 90
Gästen in den Kunsträumen Zermatt erklärte
er: „Wenn Sie an Mannheimer Kultur denken,
dann kennen Sie jetzt nicht mehr nur
die Musik der Söhne Mannheims, sondern
auch die Bilder von Dietmar Brixy.“ Vom 23.
März bis 11. Mai wird die Ausstellung in der
Galerie Arrigoni in Baar im Schweizer Kanton
Zug zu sehen sein.
www.brixy.de
Designerin Nina Blatz hat zu ihren handbestickten Polo-Shirts nun
die passenden Accessoires entworfen. Seit kurzem gibt es Armbänder,
Schlüsselanhänger und iPhone-Hüllen in hochwertigem Rindsleder
in den Farben Leinenblau, Orange und Taupe, alle geprägt mit
dem stilisierten Pferdekopf, der auch ihren Kleidungsstücken ihre
Unverwechselbarkeit gibt und nicht nur Pferdefreunden gefällt. „Ich
möchte mein Portfolio stetig erweitern und damit noch mehr Leute
ansprechen“, begründet sie. Die in Deutschland gefertigten Accessoires
kommen, so die Mannheimerin, „dem derzeitigen Drang nach
Farbe nach, ohne aber allzu bunt zu sein.“
www.leominda.de
144 UBI BENE
UBI BENE 145
ausblick
Full-Service
Agentur
Die nächste ausgabe UBI BENE sommer 2013
erscheint am 6. Juni mit folgenden Themen:
mobiles Internet
Social-Media-
Marketing
Im Wein liegt die Wahrheit ...
... aber auch jede Menge anderer Aromen und Inhaltsstoffe.
Die Experten Martin Darting und Thomas Boxberger-von Schaabner
schauen ins Glas. In einer neuen UBI BENE-Kolumne.
App-
Programmierung
E-Mail-
Marketing
Am Wasser gebaut ...
... haben einige Städte in der Metropolregion Rhein-Neckar. Was machen
sie aus dieser Lage? UBI BENE stellt spannende Projekte vor.
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Im Wagen vor mir ...
... fährt zwar nicht Bertha Benz. Aber ihre Nachfahrinnen
und Nachfahren, die in diesem Jahr in ihren liebevoll gepflegten
Oldtimern zur Jubiläumsfahrt aufbrechen werden.