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RELIGION »GOTT SEI DANK, DASS ALLES SO KAM, WIE ES KAM.« Anton Aschenbrenner war 12 Jahre Priester. Dann kündigte ihm die Kirche, weil er für Frau und Tochter da sein wollte. Doch der Geistliche stand und steht für mehr. Wovon er nun in einem Buch berichtet. Am 6. Mai liest er in Passau. Von Tobias Schmidt „Ex-Pfarrer“ steht auf dem Klingelschild von Anton Aschenbrenner. Seit reichlich zehn Jahren wohnt er nun mit seiner Familie nahe Waldkirchen. Nahe seiner ehemaligen Wirkungsstätte als Priester der römisch-katholischen Kirche. 12 Jahre füllte er dieses Amt gern aus; stand der Gemeinde nicht nur vor, er war für sie da. Doch: „Auch wenn man mit Manchem in der Gemeinde per Du ist, man bleibt eben immer auch die Amtsperson, die stark, perfekt und an exponierter Stelle und angesichts seelischer Nöte nie um Ratschläge verlegen sein soll“. Und wer fragt eigentlich, wie’s dem Pfarrer damit geht? Was in Hochwürdens Hirn „nachbrennt“, und wo er das dann ablädt, wenn er nach Hause kommt. Denn da ist ja niemand, und es geschieht eben zuviel zwischen Mensch und Mensch, Herz, Hirn und Seele, Schöpfer und Geschöpf, als dass man alles im Brevier, bei Kirchenvätern oder theologischen Lehrern nachlesen könnte. Dies privatissime vor Gott bringen? Eine Möglichkeit, aber „kühlt es das heiße und eben manchmal heiß laufende Priesterherz runter“? Geht einem dann nicht der Charakter des „Pfadfinders“ auf dem Weg der Gemeinde verloren, weil man nicht mehr Suchender ist? Wie oft über diese Herausforderung des Zölibats gesprochen wird, wissen wir nicht, sehr wohl jedoch, dass der Sucher Anton Aschenbrenner ihr begegnete. Der fragte schon als Kind nach Gott, und als Jugendlicher nach der Rolle des Christen in Gottes Welt. Braucht’s gar so viel Fleisch auf dem Teller? Müssen Atomkraftwerke sein? So konkret wurde das. Der heilige Franz von Assisi, der faszinierte ihn. Wie der weltlichen Gütern entsagte und darüber einen ganz neuen Zugang zur Schöpfung gewann, aber eben auch der Kirche des frühen 13. Jahrhunderts Reformimpulse gab. Aschenbrenner fasst dieses Denken so zusammen: „Ich lebe auf einer Seite der Welt, wo es mir gut geht. Nun ist’s an mir, das Leben so zu ändern, dass die Welt mit Gott solidarischer und freier wird“. Diese Ansage steht. Immer noch. Nein, „jetzt erst recht“ träfe es nicht, sagt Aschenbrenner, auch wenn er sich zur Umsetzung dieser Mission für das Pfarramt entschied, sich als Priester in eine Frau verliebte, die diesen Weg mit ihm gehen und dem gemeinsamen Kind vorleben wollte. Woraufhin Bischof Wilhelm Schraml 2003 ihn wegen Verstoßes gegen den Zölibat vom Dienst suspendierte. Als Religionslehrer an einem Passauer Gymnasium zu arbeiten, wurde nach „4 tollen Wochen“ auf bischöflichen Geheiß unterbunden, die Amtskirche 6 Foto: Bori Foto: Aschenbrenner schneidet ihn bis heute, auch mit seiner Konversion wurde Aschenbrenner nicht wirklich froh. Beinahe hätte es mit einer Mitarbeit im Zentrum für Unternehmenskultur im Kloster Andechs geklappt, als sich dieses aufgrund interner Querelen auflöste. Doch Aschenbrenner dachte sich: „das kannst Du selbst doch auch“. Seither arbeitet er als freiberuflicher Seelsorger ohne Kirchenmitgliedschaft, sucht das Gespräch über Werte im Leben – als Kursleiter aber besonders gern im individuellen Rahmen als Begleiter von Lebenswenden. „Hier wünschen sich Menschen Rituale, und in der Kirche habe ich gelernt, so etwas zu komponieren. Meine Zeremonien um Geburt, Liebe und Tod ebenso wie meine Dienste als Berater speisen sich aus der Gnade, die ich bei meiner eigenen Lebenswende erfahren durfte“. In einigen Tagen erscheint im Münchner dtv-Verlag Anton Aschenbrenners Buch „Ich liebe Gott (und eine Frau)“. Von der Frau hatten wir’s bereits kurz (weil andere länger über sie schrieben und schreiben), bliebe also noch von Gott zu sprechen. „Gott ist für mich nicht mehr rein personal, vielmehr erlebe ich, wie sich Gott in Solidarität, im Teilen im Üben von Gerechtigkeit ereignet. In mir selbst und der Welt.“ So einer schreibt kein Zorneszeugnis, vielmehr ist Aschenbrenners Buch eine Niederschrift dessen, wie sich ein in der Kirche gereifter Glaube in der Welt bewährt. Kein Rechenschaftsbericht, der der Amtskirche die lange Nase zeigen, weil es eben doch außerhalb ihrer selbst ein Heil gäbe, sondern eines, dass kund tut, warum Anton Aschenbrenner heute sagt: „Für diese Botschaft bin ich angetreten. Gott sei Dank, das alles so kam, wie es kam.“ Am Dienstag 6. Mai ist der Autor mit seinem dieser Tage bei dtv premium erscheinenden Buch „Ich liebe Gott (und eine Frau)“ in der Buchhandlung Pustet in Passau zu Gast. Die Lesung beginnt um 20:15 Uhr; der Eintritt beträgt EUR 7,-. Tel.: 08505/918383-0 schustergebaeudetechnik.de anzeige.indd 1 02.07.12 12:58
VERMISCHTES Anzeige präsentierten Eine Expedition rund um die Welt ZDF-Moderator Dirk Steffens referiert zum Thema „Nachhaltigkeit“ Pocking. Dichtes Gedränge herrschte in der frisch renovierten Stadthalle, als die Volks- und Raiffeisenbanken in der Stadt und im Landkreis Passau zu einem unvergesslichen Abend luden. Kein geringerer als Dirk Steffens, Moderator der ZDF-Sendung „Terra X“ referierte auf sympathisch-amüsante Art über das Thema „Reisen und Kulturen verschiedener Länder mit Blick auf Nachhaltigkeit“. Dies war bereits die sechste Veranstaltung in einer Reihe für treue Kunden und Mitglieder, mit der der größte Finanzdienstleister im Landkreis Passau zeigte, dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ auch für eine Bank und deren Dienstleistungen von großer Bedeutung ist. Kreisverbandsvorsitzender Ludwig Pongratz begrüßte Freuten sich mit Dirk Steffens (Mitte) über einen interessanten Abend: v.l. Vorstandssprecher der Rottaler Raiffeisenbank eG Peter Voggenreiter, Bürgermeister der Stadt Pocking Franz Krah, Kreisverbandsvorsitzender Ludwig Pongratz und Vorsitzender des Kreismarketing-Ausschusses Bernhard Bergmann. die über 600 Gäste und resümierte, dass die zehn Volksund Raiffeisenbanken in der Stadt und im Landkreis Passau im Jahr 2013 „gut gewirtschaftet“ hätten und in „allen Bereichen“ Zuwachs zu verzeichnen sei. Pongratz zeigte sich zudem sehr erfreut, den bekannten Moderator, Journalist und Tierfilmer Dirk Steffens in der Stadthalle Pocking begrüßen zu dürfen. Seit März 2009 ist Steffens Botschafter des WWF und wurde für sein Engagement im letzten Jahr mit dem Walter-Scheel-Preis ausgezeichnet. Inspiriert, sich mit dem Thema „Faszination Erde“ auseinander zu setzen, wurde der 46-jährige Hamburger von Tierfilmer Bernhard Grzimek. Als Moderator von diversen Tier- und Reiseformaten liegt Dirk Steffens daher die Zukunft der Erde sehr am Herzen. Dies wollte er auch den geladenen Gästen in Pocking näher bringen. Reiste zu Anschauungszwecken mitsamt Koffer an: Moderator Dirk Steffens. Auf lockere, aber dennoch sehr lehrreiche Weise zeigte er anhand von drei Kapiteln auf, was wir Menschen an Ressourcen verbrauchen (Stichwort ökologischer Fußabdruck), was wir verursachen (z.B. Klimawandel) und was wir letztendlich verlieren (Aussterben bedrohter Tierarten). Die Konklusio: Menschen, Tiere und Pflanzen sind miteinander verbunden und brauchen einander, um weiterhin auf der Erde bestehen zu können. „Wir alle sind eine globale WG“, so der Moderator. Kluge Ratschläge wollte Dirk Steffens am Ende seines Vortrags nicht geben, jeder solle seine eigenen Schlussfolgerungen aus dem Gehörten ziehen. Er ließ stattdessen Nelson Mandelas Zitat „Alles scheint unmöglich, bis man es getan hat“ sprechen. Zum Abschluss gesellte sich der Moderator - ganz allürenfrei - unter die Gäste und gab auf Wunsch Autogramme. Ach Herr, schenk mir noch ein Weilchen die Gesellschaft dieser charmanten jungen Maid. Und ihr schenke ein wenig Gnade mit der Bierrechnung. Dem Ignaz sein Leopold: „Hoffnungsfrohe Maidultzeit“ „Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht. Sein Herz hofft unverzagt auf den Herrn.“ (Psalm 112,7) Und Ignaz‘ Leber hofft auch. Cartoon: Stephanie Wüstinger Text: Tobias Schmidt 7
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