PDF-Download - Unfallkasse Nord
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sicher & gesund<br />
4/2011<br />
Foto: Klaudia Gottheit<br />
Keine Last mehr mit der Last<br />
In Mitgliedsunternehmen erleichtern Vakuumheber die Lastenhandhabung<br />
Der Hamburger Flughafen feiert in diesem Jahr<br />
sein 100-jähriges Jubiläum. Rund 13 Millionen<br />
Fluggäste hoben 2010 in Hamburg ab, 90 Jahre<br />
zuvor waren es knapp 250. Auch wenn Großraumjets<br />
den Propellerflug abgelöst haben – bei<br />
der Reisegepäckabfertigung spielt wie eh und je<br />
die Muskelkraft eine Rolle. Die Flughafentochter<br />
GroundSTARS, Mitgliedsunternehmen der UK<br />
<strong>Nord</strong>, wickelt 95 Prozent des Gepäckhandlings<br />
am Hamburger Flughafen ab. Rund 20 Millionen<br />
Reisegepäckstücke bewegen die Gepäckabfertiger<br />
im Jahr, vom Schminkköfferchen bis zum<br />
Surfbrett. Die gesamte Abfertigungskette ist auf<br />
die Minute durchgeplant, 15 Minuten vor Abflug<br />
muss das letzte Gepäckstück zum Flugzeug<br />
unterwegs sein.<br />
Lasten heben im engen Takt der Flüge; das geht<br />
im Laufe eines Arbeitslebens nicht spurlos an<br />
den Gepäckabfertigern vorbei. Der demographische<br />
Wandel stellt auch die Mitgliedsunternehmen<br />
der UK <strong>Nord</strong> vor die Frage, wie die Beschäftigten<br />
länger gesund und arbeitsfähig bleiben.<br />
„Unsere Mitglieder können sich mit ihren Fragen<br />
an uns wenden“, sagt Hans-Jürgen Müller, Leiter<br />
der Abteilung Prävention und Arbeitsschutz der<br />
Fortsetzung auf Seite III<br />
III<br />
Titelthema: Lasten leichter heben<br />
IV Falkensteiner Empfehlung –<br />
Berufskrankheiten-Sachbearbeiter<br />
aus <strong>Nord</strong>deutschland bildeten sich<br />
bei der UK <strong>Nord</strong> fort<br />
VI<br />
VI<br />
Sozialwahl 2011: Die neuen Vorsitzenden<br />
der Vertreterversammlung<br />
und des Vorstands<br />
Haustür oder Gartenpforte?<br />
Wo beginnt und endet der<br />
versicherte Arbeitsweg?<br />
VII Tödliche Aussetzer –<br />
Gefahren der Schlafapnoe<br />
VIII<br />
I N H A L T<br />
„Regel-gerecht“ – Neue Aktion für<br />
Verantwortung im Straßenverkehr<br />
sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong> · I
N A C H G E F R A G T<br />
Gemeinsam Lasten leichter heben<br />
Drei Fragen an<br />
Dipl.-Ing. Rolf Landmann,<br />
UK <strong>Nord</strong>, Teamleiter „Besondere<br />
Betriebe und Behörden“<br />
in Hamburg<br />
Vor welchem Hintergrund haben Sie<br />
Welche Erfahrungen haben Sie in den<br />
1 2<br />
die Einführung von Hebehilfen in<br />
Mitgliedsunternehmen der UK <strong>Nord</strong><br />
Mitgliedsunternehmen der UK <strong>Nord</strong> unterstützt?<br />
bei der Lastenhandhabung gemacht?<br />
Hier kommen primär die langjährigen Kontakte<br />
in Angelegenheiten des Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzes zu Mitarbeitern, Verantwortlichen<br />
und anderen Personen der<br />
innerbetrieblichen Arbeitsschutzorganisation<br />
zum Tragen. Sowohl durch Kenntnis der<br />
Arbeitsabläufe als auch durch Gespräche<br />
mit diesem Personenkreis und Experten<br />
außerhalb der Betriebe konnte der Bedarf<br />
ermittelt und gemeinsam konkretisiert werden.<br />
Begleitend spielt hier das Verständnis<br />
unseres Hauses von den Aufgaben einer<br />
Aufsichtsperson eine Rolle. Nicht Einfordern<br />
von Maßnahmen, sondern Unterstützen und<br />
Beraten stehen im Vordergrund. Mir erscheint<br />
deshalb die Berufsbezeichnung „Präventionsberater“<br />
treffender als „Aufsichtsperson“.<br />
Foto: Klaudia Gottheit<br />
Die Betriebe haben selbst großes Interesse,<br />
durch geeignete Maßnahmen Erleichterungen<br />
und Verbesserungen bei der manuellen<br />
Handhabung von Lasten zu erzielen. Das<br />
erfolgt auch vor dem Hintergrund eines kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses, der<br />
Verfahrensoptimierung, der Senkung von<br />
Fehlzeiten und des demographischen<br />
Wandels.<br />
Nicht alle erprobten Maßnahmen führten<br />
direkt zum erwünschten Erfolg. So war vor<br />
mehreren Jahren die Erprobung einer pneumatischen<br />
Hebehilfe zur Gepäckbeförderung<br />
am Flughafen nur sehr eingeschränkt<br />
einsetzbar und führte in der Gesamtbewertung<br />
zu einer Ablehnung. Gleichwohl war es<br />
Anlass und Ausgangslage für die heutige<br />
Konzeption der Vakuumhebeanlage. Auch<br />
bei der jetzt installierten Plattenhebeanlage<br />
in der Tischlerei führten Umwege zum positiven<br />
Ergebnis. Es ist verbunden mit hoher<br />
Motivation der Mitarbeiter, da sie rechtzeitig<br />
an dem Auswahlprozess beteiligt wurden.<br />
Doch nicht nur die Verhältnisprävention,<br />
auch die Verhaltensprävention wird in den<br />
Betrieben unterstützt und gefördert. Sowohl<br />
bei den Gepäckabfertigern am Flughafen<br />
als auch bei den Bühnentechnikern an Hamburger<br />
Theatern wurde ein Rücken-Coaching<br />
durchgeführt, verbunden mit dem Ziel, eine<br />
nach haltige rückenschonende Arbeitsweise<br />
bei der Lastenhandhabung zu erreichen.<br />
Welche Unterstützung kann die UK<br />
3<br />
<strong>Nord</strong> zur Prävention von Muskel- und<br />
Skeletterkrankungen leisten?<br />
Die Möglichkeiten in der Verhältnisprävention<br />
reichen von Individual-Beratung vor Ort<br />
zu technischen und organisatorischen Maßnahmen,<br />
wie in den Beispielen dargestellt,<br />
bis zu Seminarangeboten zur individuellen<br />
Verhaltensprävention. Für besonders innovative<br />
und kreative Präventionsmaßnahmen,<br />
die über die Unternehmerpflichten hinausgehen,<br />
besteht auch die Möglichkeit eines<br />
finanziellen Zuschusses.<br />
In der Präventionsabteilung wird diese Form<br />
der Zusammenarbeit gern angenommen,<br />
denn unser Auftrag lautet ja auch, mit allen<br />
geeigneten Mitteln Prävention zu betreiben.<br />
Interview: Klaudia Gottheit<br />
E D I T O R I A L<br />
Foto: Hamburg Airport<br />
II · sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wer in den Urlaub fliegt oder geschäftlich<br />
mit dem Flugzeug unterwegs ist, wird am<br />
Flughafen viele Menschen entdecken, die<br />
ihre Reise erst möglich machen: vom Personal<br />
am Check-in-Schalter bis zur Sicherheitsfachkraft.<br />
Doch auch hinter den Kulissen<br />
wird fleißig gearbeitet. Und viele Koffer werden<br />
gehoben. Rund 600 Mitarbeiter sind am<br />
Hamburg Airport für die Gepäckbeladung<br />
und -entladung zuständig. Sie leisten einen<br />
essenziellen Beitrag zum Flugbetrieb. Zur<br />
Unterstützung der täglichen Arbeit haben<br />
wir Hebehilfen eingeführt, die beim Bewegen<br />
von schweren Koffern entlasten. Sie ermöglichen<br />
den Mitarbeitern, ihre Arbeitskraft<br />
dauerhaft zu erhalten. Wer bereits über eine<br />
verminderte Leistungskraft verfügt, kann<br />
dank der Hebehilfen weiterhin der Gepäckbeladung<br />
und -entladung nachkommen.<br />
Gerade im Kontext des demographischen<br />
Wandels ist sich der Flughafen seiner Verantwortung<br />
bewusst, jedem Mitarbeiter eine<br />
sichere und gesunde Arbeitsumgebung zu<br />
bieten. Hamburg Airport hat mit den neuen<br />
Hebehilfen in die Gesundheit seiner Mit -<br />
arbeiter und damit in die Zukunft des Unternehmens<br />
investiert. Wir freuen uns, mit der<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> einen kompetenten und<br />
zuverlässigen Partner für die Arbeitssicherheit<br />
gefunden zu haben.<br />
Claus-Dieter Wehr<br />
Geschäftsführer Hamburg Airport
T I T E L T H E M A<br />
Foto: Klaudia Gottheit<br />
Keine Last mehr mit der Last<br />
Fortsetzung<br />
Vakuumheber in der Gepäckabfertigung am Flughafen Hamburg<br />
UK <strong>Nord</strong>. „Wir beraten sie bei der generationengerechten<br />
Gestaltung der Arbeitsplätze<br />
und der Arbeitsorganisation.“<br />
In Sachen Lasten heben hat GroundSTARS<br />
mit Unterstützung des Integrationsamtes<br />
und der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> eine praktische<br />
Lösung gefunden. Im Sommer 2011 wurden<br />
vier Vakuumheber installiert, die wie große<br />
Staubsauger funktionieren. Die Schläuche<br />
laufen an einem Schienensystem unter der<br />
Decke entlang. Eins nach dem anderen<br />
rutschen Koffer, Taschen, Rucksäcke die<br />
Gepäckrutsche herab. Der Gepäckabfertiger<br />
nimmt Stück für Stück mit dem Vakuumheber<br />
auf. Anheben, Fixieren, Absenken und Loslassen<br />
funktionieren mit einer Hand, mit der<br />
zweiten wird das Gepäckstück geführt.<br />
„Dank der Vakuumheber können leistungsgeminderte<br />
Kollegen mit Rückenproblemen<br />
diese Tätigkeit weiter ausführen“, erklärt<br />
Achim Goss, Sicherheitsingenieur bei<br />
GroundSTARS. Präventiv haben auch die<br />
jüngeren Kollegen etwas davon. Inzwischen<br />
sei die Anlage von den Kollegen gut angenommen<br />
worden. Einige „starke Jungs“<br />
hätten allerdings umdenken müssen. „Kein<br />
Muskeleinsatz mehr, das entsprach nicht<br />
ihrem Selbstbild“, erinnert sich Achim Goss<br />
schmunzelnd.<br />
Szenenwechsel. Wir sind in der Tischlerei<br />
des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.<br />
Es ist kurz vor der Eröffnung der neuen<br />
Spielzeit, in den Werkstätten wird gesägt,<br />
gemalt etc. In der Tischlerei werden Dekorationsteile<br />
aus Holz gefertigt, überwiegend<br />
Wände und Fußböden. Die Holzplatten stehen<br />
senkrecht im Plattenlager oder liegen<br />
horizontal auf Plattenwagen. Bis vor Kurzem<br />
mussten sie von Hand bis zur Plattensäge<br />
transportiert werden. Ohne Hilfsmittel waren<br />
dazu wenigstens zwei Personen nötig. Die<br />
Arbeit belastete den Rücken und die Handgelenke;<br />
Mitarbeiter mit Rückenproblemen<br />
konnten sie nicht mehr ausführen.<br />
Inzwischen erleichtert eine vakuumbetriebene<br />
Plattenhebeanlage die Arbeit. Jetzt<br />
kann eine Person die bis zu 120 Kilogramm<br />
schweren und bis zu fünf Meter langen Platten<br />
allein transportieren. Der Transportarm<br />
mit vier großflächigen, verstellbaren Saugtellern<br />
läuft an einem Schienensystem, mit<br />
dem man die Holzplatten durch den ganzen<br />
Raum bewegen kann. Die Hebevorrichtung<br />
ist waagerecht und senkrecht schwenkbar.<br />
Das ist wichtig, weil die Platte an der Säge<br />
senkrecht auf einer Führungsschiene abgelegt<br />
werden muss. Die Anlage werde sehr<br />
gut angenommen, resümiert Thorsten Großer,<br />
Leiter der Tischlerei. Der Hebe- und Transportvorgang<br />
sei kein Aufwand.<br />
Die Beschäftigten der Tischlerei hatten sich<br />
schon länger Gedanken gemacht, wie die<br />
schweren und sperrigen Platten rücken- und<br />
gelenkschonend zu transportieren wären.<br />
Die UK <strong>Nord</strong> riet zu einer Vakuumhebeanlage<br />
und leistete einen Zuschuss. In einem Schreiben<br />
an die UK <strong>Nord</strong> bewerteten Thorsten<br />
Großer und die Sicherheitsingenieurin<br />
Kerstin Budde die Anschaffung der Anlage<br />
als „bestes Ereignis im Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
in der Spielzeit 2010/2011“.<br />
Klaudia Gottheit<br />
sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong> · III
S E M I N A R E<br />
Fortbildung zur „Falkensteiner Empfehlung“<br />
Begutachtung von asbestbedingten Erkrankungen –<br />
Sachbearbeiter aus <strong>Nord</strong>deutschland bildeten sich in der UK <strong>Nord</strong> fort<br />
Am 30. Juni 2011 führte die UK <strong>Nord</strong> zusammen<br />
mit dem Landesverband <strong>Nord</strong>west der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) eine Fortbildungsveranstaltung zur<br />
Begutachtung von asbestbedingten Erkrankungen<br />
nach der „Falkensteiner Empfehlung“<br />
durch. Sie richtete sich an Sachbearbeiterinnen<br />
und Sachbearbeiter für Berufskrankheiten.<br />
Rund 50 Kolleginnen und Kollegen aus<br />
dem norddeutschen Raum nahmen teil.<br />
Die Begutachtungsempfehlung richtet sich<br />
in erster Linie an ärztliche Sachverständige,<br />
die prüfen, ob eine asbestbedingte Erkrankung<br />
(Berufskrankheit nach Nrn. 4103, 4104,<br />
4105 und 4114 der BKV) vorliegt und ob und<br />
in welchem Ausmaß es durch die Folgen der<br />
Berufskrankheit zu einer Minderung der<br />
Erwerbsfähigkeit (MdE) gekommen ist. Die<br />
notwendigen Untersuchungen sind nach<br />
den von den medizinischen Fachgesellschaften<br />
vorgegebenen Standards durch -<br />
zuführen.<br />
Darüber hinaus dient die Empfehlung aber<br />
auch der Ori entierung der Sachbearbeiter<br />
bei den Unfallversicherungsträgern, zu<br />
deren Aufgabe u. a. die Ermittlung der entscheidungserhebli<br />
chen Daten, insbesondere<br />
zu Exposition und Erkrankung, gehört.<br />
Schließlich soll sie die Schlüssigkeitsprüfung<br />
der Gutachten für die UV-Träger und die<br />
Sozialgerichtsbarkeit erleichtern und die<br />
Transparenz für die betroffenen Versicherten<br />
erhöhen.<br />
Entscheidungen über die Anerkennung<br />
asbestbedingter Berufskrankheiten können<br />
so künftig wesentlich besser nach einheit -<br />
li chen Kriterien getroffen und nachvollzogen<br />
werden.<br />
Auch wenn die Herstellung und Verwendung<br />
von Asbest in Deutschland schon seit 1993<br />
verboten ist, ist dies von Bedeutung, da<br />
in den nächsten Jahren die Zahl der durch<br />
beruflichen Asbestkontakt verursachten<br />
Erkrankungen noch nicht spürbar zurück -<br />
gehen dürfte. Dies erklärt sich daraus, dass<br />
zwischen dem Erstkontakt mit Asbest und<br />
einer möglichen Erkrankung in der Regel bis<br />
zu mehreren Jahrzehnten liegen können.<br />
Am Ende gab es von den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern sehr gute Noten für die<br />
Veranstaltung. Insgesamt wurden von den<br />
DGUV-Landesverbänden deutschlandweit<br />
circa 700 Sachbearbeiter für Berufskrankheiten<br />
geschult.<br />
Arno Pansegrau<br />
Absperrmaßnahmen<br />
bei Arbeiten im Straßenverkehr<br />
Seminarnummer 22.518.01<br />
Mit Handicap<br />
zurück in den Job<br />
Das Seminar richtet sich an Beschäftigte der<br />
Straßenunterhaltung und findet in Zusam -<br />
menarbeit mit dem Deutschen Verkehrs -<br />
sicherheitsrat (DVR) statt.<br />
Termine 2012:<br />
24. Januar, Leitung Hartmut Nitz<br />
25. Januar, Leitung Rolf Landmann<br />
IV · sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong><br />
Inhalt<br />
• Baustellenabsicherung:<br />
Mängel, Risiken, Ursachen, Folgen<br />
• Verantwortung und Haftung<br />
• Verkehrssicherungsmaßnahmen planen<br />
• Anforderungen an Verkehrszeichen und<br />
-einrichtungen, Anbringung, Aufstellung<br />
• Verkehrsführung<br />
• Planspiele:<br />
Übung an konkreten Beispielen<br />
• Schutzeinrichtungen:<br />
Auswahl und Kennzeichnung<br />
• Fahrzeuge, Maschinen und Geräte<br />
• Einweiser, Sicherungsposten,<br />
Warnposten<br />
• Persönliche Schutzausrüstung und<br />
Warnkleidung<br />
• Transport und Ladungssicherung<br />
Ein schwerer Arbeitsunfall kann das Leben<br />
schlagartig verändern. Fragen, die an die<br />
Existenz gehen, tauchen auf. Was ist, wenn<br />
ich auf Dauer mit Behinderungen leben<br />
muss? Kann ich zurück in meinen Job? Hier<br />
hilft DGUV job, der Service für Personal- und<br />
Arbeitsvermittlung der <strong>Unfallkasse</strong>n und Berufsgenossenschaften.<br />
DGUV job vermittelt<br />
motivierte Bewerberinnen und Bewerber,<br />
die nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit<br />
eine neue berufliche Perspektive<br />
suchen.<br />
Unter www.dguv.de/job finden Arbeitgeber<br />
und Bewerber alle wichtigen Informationen<br />
und Kontaktdaten.<br />
Fotoquelle: Katja Nitsche
V E R A N S T A L T U N G E N<br />
Bewegung, Fair Play, Partnerschaft<br />
Gesamtschule Mümmelmannsberg holte den Fairnesspreis der UK <strong>Nord</strong><br />
Beim ersten Metropolregion Hamburg Cup<br />
zeigten die norddeutschen Mädchen, was in<br />
Sachen Fußball in ihnen steckte. Auf DFB-<br />
Minispielfeldern kickten rund 40 Mädchenteams<br />
aus Schulen und Vereinen um den<br />
Einzug ins Finale. Und um den eigens von<br />
der UK <strong>Nord</strong> gestifteten Fairnesscup.<br />
Foto: Klaudia Gottheit<br />
„Faires Zusammenspiel hilft, das Verletzungsrisiko<br />
beim Sport zu senken. Beim<br />
Fairnesspreis zählen nicht die Tore, sondern<br />
der achtsame Umgang miteinander. Die<br />
Erfahrung, dass Fairness gewinnt, wirkt sich<br />
in aller Regel auch positiv im Klassenraum<br />
aus“, sagte Uwe Gade, Vorstandsvorsitzender<br />
der UK <strong>Nord</strong> bei der Preisverleihung zum<br />
Finale am 21. Juni auf der Landesgartenschau<br />
in <strong>Nord</strong>erstedt.<br />
Jeweils acht Teams pro Bundesland qualifizierten<br />
sich für das Endspiel. Den mit 500<br />
Euro dotierten Fairnesspreis holten die Spielerinnen<br />
der Gesamtschule Hamburg-Mümmelmannsberg.<br />
Der faire, freundschaftliche<br />
Umgang miteinander, mit der Trainerin und<br />
den gegnerischen Teams überzeugte die<br />
Jury. Ein Extrapreis ging an die Spielerinnen<br />
des SV Friedrichsgabe, die ein Tor zurück -<br />
gegeben hatten, das ihnen zu Unrecht zuerkannt<br />
worden war.<br />
Der Cup wurde ausgerichtet von der Metropolregion<br />
Hamburg, der UK <strong>Nord</strong> und den<br />
Foto: Klaudia Gottheit<br />
Die Spielerinnen der Gesamtschule Mümmelmannsberg und Trainerin Marcia Monroe Merchant<br />
Fußballverbänden Hamburg, Schleswig-Holstein<br />
und Niedersachsen. Schirmherr des<br />
Wettbewerbs war der Innenminister des<br />
Landes Schleswig-Holstein, Klaus Schlie.<br />
Klaudia Gottheit<br />
Schulunfälle wie aus dem richtigen Leben<br />
Der 5. Wettbewerb Hamburger Schulsanitätsdienste<br />
Schminken der Gabel-Wunde<br />
Foto: Lilian Meyer<br />
Es war ein kleines Jubiläum: Beim 5. Wettbewerb<br />
Hamburger Schulsanitätsdienste (SSD)<br />
traten 26 Teams aus 17 Schulen gegeneinander<br />
an. Die jungen Sanitätskräfte testeten<br />
am 21. Juni ihre Kenntnisse anhand von zehn<br />
Aufgaben aus Theorie und Praxis der Ersten<br />
Hilfe. Vom ausgerissenen Ohrring bis zur<br />
Verätzung mit Chemikalien.<br />
Dafür wurden jugendliche Verletztendarsteller<br />
täuschend echt geschminkt. Eine der<br />
nervenaufreibendsten Übungen war eine<br />
Gabel, die sich dem Unfallopfer nach einem<br />
Sturz in die Stirn gebohrt hatte. Vorbild für<br />
die Testaufgabe war ein Unfall, der sich tatsächlich<br />
in einer Schulkantine ereignet hat.<br />
Nach Auswertung aller Aufgaben standen<br />
die Sieger des Wettbewerbs fest: das Schulsanitätsteam<br />
des Gymnasiums Bornbrook.<br />
Die UK <strong>Nord</strong> unterstützt die Einrichtung<br />
von Schulsanitätsdiensten finanziell, die<br />
Aus -bildung übernehmen die Hilfeleistungsorganisationen.<br />
Als die gesetzliche Unfallversicherung<br />
der Schülerinnen und Schüler<br />
in Hamburg hat die UK <strong>Nord</strong> die Aufgabe,<br />
für eine ausreichende Erste Hilfe an den<br />
Schulen zu sorgen. Denn bei einem Unfall<br />
ist die Erste Hilfe von zentraler Bedeutung.<br />
Lilian Meyer<br />
sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong> · V
A K T U E L L E S & T I P P S<br />
Konstituierende Sitzung der Selbstverwaltung<br />
Michael Rüther<br />
Wilfried Kley<br />
Reimer Lucht<br />
Uwe Gade<br />
Am 21. September fand in Neumünster die<br />
konstituierende Sitzung der neuen Vertreterversammlung<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong> statt.<br />
Das Gremium wählte Michael Rüther (Versicherte)<br />
zum amtierenden und Wilfried Kley<br />
(Arbeitgeber) zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />
der Vertreterversammlung. Weiter<br />
wurden die Mitglieder des Vorstands gewählt.<br />
Amtierende Mitglieder der Versichertenseite<br />
sind Uwe Gade, Dirk Teichmann, Petra Klöppelt,<br />
Rolf Buhmann und Wolfgang Hübsch.<br />
Auf Arbeitgeberseite amtieren Ulf Stecher,<br />
Reimer Lucht, Dominik Völk, Bettina Lentz<br />
und Christoph Lucks. Vorsitzende des Vorstands<br />
sind Reimer Lucht (2011 amtierend)<br />
und Uwe Gade (Stellvertreter 2011).<br />
Der Vorsitz in der Vertreterversammlung und<br />
im Vorstand wechselt jährlich zum Jahresanfang.<br />
Mehr Informationen zur neuen Selbstverwaltung<br />
unter<br />
www.uk-nord.de, Webcode P00312<br />
Klaudia Gottheit<br />
Haustür oder Gartenpforte?<br />
Beginn und Ende des versicherten Arbeitsweges<br />
Gut zu wissen: Arbeitnehmer sind schon auf<br />
dem Weg zur Arbeit unfallversichert, Schüler<br />
auf dem Schulweg. Aber wo beginnt eigentlich<br />
„der Arbeitsweg“? An der Wohnungstür<br />
oder erst an der Gartenpforte? Und wo endet<br />
er? Unser Artikel gibt Aufschluss.<br />
Arbeitsunfälle sind solche Unfälle, die versicherte<br />
Personen infolge ihrer versicherten<br />
Tätigkeit erleiden (§ 8 Abs. 1 Sozialgesetzbuch<br />
Sieben (SGB VII). Absatz 2 dieser Vorschrift<br />
bezieht das Zurücklegen des mit der<br />
versicherten Tätigkeit zusammenhängenden<br />
unmittelbaren Weges zum Ort der Tätigkeit<br />
ein. Ebenso den unmittelbaren Weg vom Ort<br />
der Tätigkeit (Wegeunfall). Die Träger der<br />
gesetzlichen Unfallversicherung und die<br />
Sozialgerichtsbarkeit haben Klarheit zu<br />
Beginn und Ende des versicherten Weges<br />
geschaffen.<br />
Der Versicherungsschutz beginnt und endet<br />
mit dem Durchschreiten der Außenhaustür<br />
des vom Versicherten bewohnten Gebäudes.<br />
Die Außenhaustür ist neben der Haustür<br />
jede Außentür, durch die der häusliche<br />
Bereich verlassen wird. Beim Verlassen<br />
eines Mehrfamilienhauses beginnt also der<br />
Versicherungsschutz nicht bereits, wenn der<br />
Versicherte durch die eigene Wohnungstür<br />
geht, sondern erst dann, wenn die Außenhaustür<br />
durchschritten wird. Somit gehört<br />
das Treppenhaus nicht zum gesetzlich ver -<br />
sicherten Bereich. Beim Verlassen der Wohnung<br />
auf einen Hinterhof besteht dagegen<br />
bereits Versicherungsschutz beim Erreichen<br />
des Hinterhofs.<br />
Der häusliche Wirkungskreis ist vom gesetzlichen<br />
Unfallversicherungsschutz ausgenommen.<br />
So ist ein vom Wohngebäude<br />
direkt zugänglicher Raum (z. B. Garage)<br />
noch dem unversicherten Privatbereich zuzuordnen,<br />
wenn in diesem Raum das für den<br />
Arbeitsweg benutzte Fahrzeug abgestellt<br />
wird. Für den Weg zur Arbeit muss der Versicherte<br />
es logischerweise aus der Garage<br />
fahren. Geht er durch eine Tür direkt in seine<br />
Garage, um dort mit dem Auto zur Arbeit zu<br />
fahren, ist er erst nach dem Verlassen der<br />
Garage versichert. Benutzt er den Weg durch<br />
die Außenhaustür zum Garagentor, so ist<br />
dieser Weg versichert, der Garagenbereich<br />
jedoch nicht. Gibt es keinen direkten Zugang<br />
vom Wohngebäude zur Garage, ist sowohl<br />
der Weg zur Garage als auch der Aufenthalt<br />
im Garagenbereich versichert.<br />
Ziel des Weges ist die versicherte Tätigkeit.<br />
Ort der versicherten Tätigkeit ist bei größeren<br />
Betrieben das gesamte Betriebsgelände,<br />
nicht nur die unmittelbare Arbeitsstelle. Der<br />
Weg beginnt und endet daher in der Regel<br />
am Werkstor bzw. an der Außentür der Arbeitsstätte.<br />
Wege innerhalb des Betriebes<br />
sind ohnehin als sogenannte Betriebswege<br />
nach Absatz 1 des § 8 SGB VII versichert.<br />
Jana Boltres<br />
VI · sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong>
Im gegenseitigen Auftrag<br />
Bekanntmachung über die Vereinbarung der gegenseitigen Beauftragung<br />
nach §§ 17 Abs. 2 SGB VII, 88 ff. SGB X<br />
Leiharbeitskräfte und Beschäftigte mit Werkverträgen<br />
sind in deutschen Unternehmen<br />
inzwischen Standard. Für die Stammbelegschaft<br />
ist in der Regel ein anderer Unfallversicherungsträger<br />
(UV-Träger) zuständig als<br />
für die Beschäftigten mit Leih- oder Werk -<br />
verträgen. Welcher UV-Träger hat letztlich<br />
die Überwachungs- und Anordnungsbefugnis?<br />
Dieselbe Frage stellt sich bei Projekten,<br />
in denen unterschiedliche Gewerke zusam -<br />
men arbeiten, etwa auf Baustellen.<br />
Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger<br />
der öffentlichen Hand haben<br />
mit Inkrafttreten zum 1. Mai 2011 eine Vereinbarung<br />
zur Überwachung und Beratung<br />
„in Fremdunternehmen“ geschlossen. Diese<br />
Vereinbarung regelt die Überwachung und<br />
Beratung in „Fremdunternehmen“ in den<br />
Fällen, in denen in einem Unternehmen<br />
neben den Versicherten des originär zuständigen<br />
Unfallversicherungsträgers weitere<br />
Versicherte tätig sind, für die ein anderer<br />
UV-Träger zuständig ist (Rechtsgrundlage:<br />
Paragraph 17 Absatz 2 SGB VII). Sie findet<br />
Anwendung auf Beschäftigte eines anderen<br />
Unternehmens, die in dem Unternehmen<br />
tätig werden. Ebenso findet sie Anwendung<br />
auf Beschäftigte, die für das fremde Unternehmen<br />
tätig werden. Die gegenseitige Beauftragung<br />
betrifft insbesondere Fälle der<br />
Arbeitnehmerüberlassung sowie die Überwachung<br />
von Arbeiten, die im Rahmen von<br />
Werkverträgen ausgeübt werden. Danach<br />
haben die Aufsichtspersonen zum Beispiel<br />
die Befugnis, Anhörungen durchzuführen<br />
oder bei Gefahr im Verzug sofort vollziehbare<br />
Anordnungen zu treffen.<br />
Die Vereinbarung lässt die Aufgaben des<br />
originär zuständigen Unfallversicherungs -<br />
trägers im Übrigen unberührt. Den vollständigen<br />
Wortlaut der Vereinbarung können Sie<br />
nachlesen:<br />
www.uk-nord.de/Webcode P00329<br />
Den Link zum Text finden Sie unten auf der<br />
Seite.<br />
Sigrid Jacob<br />
Tödliche Aussetzer<br />
Schlafapnoe ist mehr als ein<br />
lästiges Übel<br />
Sie wird oft belächelt, hat aber folgenschwere<br />
Auswirkungen: die Schlafapnoe.<br />
Darunter versteht man unbemerkte Atemstillstände<br />
beim Schnarchen.<br />
Schnarchen ist weit verbreitet. Ab dem mittleren<br />
Lebensalter sind rund 50 Prozent der<br />
Erwachsenen davon betroffen. Eine gesundheitlich<br />
stark bedrohliche Komplikation ist<br />
das obstruktive (atemwegsverschließende)<br />
Schlafapnoe-Syndrom. Dabei fällt der Zungengrund<br />
gegen die Rachenhinterwand<br />
zurück, es kommt zu vorübergehenden<br />
Atemstillständen. Wiederholt sich das mehr<br />
als 30 Mal pro Stunde, liegt eine schwere<br />
Schlafapnoe mit einem sehr hohen Herz-<br />
Kreislauf-Risiko vor.<br />
Definition der Schlafapnoe:<br />
Atempausen im Schlaf<br />
• mehr als 5 Mal pro Stunde Schlaf<br />
• mehr als 10 Sekunden lang<br />
Folgen<br />
• Müdigkeit am Tage und/oder<br />
• Schlafstörungen<br />
Die Schlafapnoe betrifft zwei Prozent der<br />
Frauen und vier Prozent der Männer im Alter<br />
zwischen 30 und 60 Jahren. Die Folgen sind<br />
Tagesschläfrigkeit und Sekundenschlaf, beides<br />
hoch riskant im Arbeitsalltag und im<br />
Straßenverkehr. Müdigkeit ist ein häufiger<br />
Grund für menschliches Versagen bei Unfällen.<br />
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:<br />
• 7 Mal höhere Unfallrate bei Personen mit<br />
Schlafapnoe.<br />
• Jeder 4. Autounfall wird durch Müdigkeit<br />
am Steuer verursacht.<br />
• Circa 24 Prozent der LKW-Unfälle werden<br />
durch Einschlafen verursacht.<br />
Sigrid Jacob<br />
Tipp: Wenn Sie in Ihrem Unternehmen<br />
einen großen Fuhrpark oder Maschinenpark<br />
führen, bieten wir Ihnen eine Beratung<br />
für Multiplikatoren oder Kurzvorträge<br />
auf Betriebs-/Personalversammlungen an.<br />
Nehmen Sie Kontakt auf:<br />
andreas.dittmann@uk-nord.de<br />
sicher & gesund · UK <strong>Nord</strong> · VII
M E D I E N<br />
UK/BG/DVR-SCHWERPUNKTAKTION<br />
Regel-gerecht<br />
Vorfahrt für Verantwortung –<br />
neue Schwerpunktaktion<br />
Im Juni startete die jährliche Schwerpunktaktion<br />
zur Verkehrssicherheit der Unfall -<br />
kassen, Berufsgenossenschaften und des<br />
Deutschen Verkehrssicherheitsrates.<br />
Diesmal geht es um Regeln und ihre<br />
(Nicht-)Befolgung.<br />
Vorfahrt für<br />
Verantwortung<br />
Viele Verkehrsteilnehmer schätzen ihre<br />
Kompetenz hinter dem Steuer falsch ein und<br />
verhalten sich zudem nicht regelgerecht.<br />
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen<br />
Umfrage, die tns-emnid im Auftrag der Präventionskampagne<br />
„Risiko raus!“ durchführte:<br />
46 Prozent der Befragten meinten,<br />
ihre Kompetenz am Steuer sei gut bis sehr<br />
gut. Gleichzeitig jedoch gaben 70 Prozent<br />
an, hin und wieder Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
zu übertreten. Bei der Altersgruppe<br />
zwischen 30 und 39 Jahren sind es<br />
sogar 90 Prozent. Mehr als 40 Prozent aller<br />
Befragten missachten Park- und Halteverbote,<br />
mehr als 30 Prozent halten nicht<br />
immer vor Stoppschildern an und blinken<br />
nicht beim Spurwechseln oder Abbiegen.<br />
42 Prozent der unter 30-Jährigen gibt zu,<br />
das Handy am Steuer zu nutzen.<br />
Dieser Widerspruch zwischen der Selbsteinschätzung<br />
der Autofahrerinnen und -fahrer<br />
und ihrem objektiv überprüfbaren Verhalten<br />
thematisiert die diesjährige UK/BG/DVR-<br />
Schwerpunktaktion „Regel-gerecht. Vorfahrt<br />
für Verantwortung“.<br />
Zentrales Element der Aktion ist eine Broschüre,<br />
die der Frage nachgeht, warum wir<br />
uns eigentlich im Straßenverkehr so oft<br />
nicht regelkonform verhalten. Sie erklärt die<br />
Bedeutung von Regeln und von Eigenverantwortung<br />
im Straßenverkehr und gibt Tipps,<br />
wie man stressfrei, entspannt und sicher<br />
unterwegs ist, sodass man erst gar nicht<br />
gegen Regeln verstoßen muss.<br />
Impressum<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>Nord</strong>, Seekoppelweg 5a, 24113 Kiel<br />
Telefon 04 31 / 64 07 - 0, Fax 04 31 / 64 07 - 2 50<br />
Verantwortlich: Jan Holger Stock, Geschäftsführer<br />
Gesamtkoordination: Klaudia Gottheit<br />
Weitere Elemente sind Multiple-Choice-Tests,<br />
in denen man seine eigene Regelkenntnis<br />
kritisch überprüfen kann. Denn schließlich<br />
sind 80 Prozent der von tns-emnid Befragten<br />
der Ansicht, dass sie sich regelkonform verhalten<br />
würden, wenn dadurch ihre eigene<br />
Sicherheit oder die anderer Menschen<br />
gewährleistet ist. Die UK/BG/DVR-Schwerpunktaktion<br />
will ihnen bewusst machen,<br />
dass dies durch eine bessere Regelbefolgung<br />
erreicht wird.<br />
Alle Informationen und das Gewinnspiel zur<br />
Aktion mit attraktiven Preisen finden Sie<br />
unter www.regel-gerecht.de<br />
E-Mail Redaktion: presse@uk-nord.de<br />
Telefon Redaktion: 0 40 / 2 71 53 - 4 03<br />
Redaktion: Birgit Faßbender, Klaudia Gottheit,<br />
Sigrid Jacob, Lilian Meyer, Ronny Welbing<br />
Sammeln Sie Punkte?<br />
Anfang 2009 trat in Deutschland ein neuer<br />
Bußgeldkatalog in Kraft. Die Regelsätze bei<br />
Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung<br />
(StVO) wurden zum Teil drastisch erhöht.<br />
Wer etwa als Autofahrer eine rote Ampel<br />
miss achtet, zahlt mindestens 90 Euro Bußgeld<br />
und erhält drei Strafpunkte im Zentralregister<br />
des Kraftfahrtbundesamtes in Flensburg.<br />
Wer mit diesem fahrlässigen Manöver<br />
andere Verkehrsteilnehmer gefährdet,<br />
nimmt ein Bußgeld bis zu 320 Euro, vier<br />
Strafpunkte und ein Fahrverbot in Kauf. Was<br />
viele Verkehrsteilnehmer nicht wissen: Auch<br />
als Fahrradfahrer sammeln sie bei Verstößen<br />
gegen die StVO Punkte in Flensburg,<br />
und zwar ab einem Buß- oder Verwarngeld<br />
von 40 Euro. Informationen zum Punktesystem<br />
und über den eigenen Punktestand:<br />
www.kba.de unter „Punktsystem“.<br />
Klaudia Gottheit<br />
Gestaltung, Satz: SoPunkt Agentur GmbH<br />
Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen