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Presseinformationen zum Werk Werner Kiesels

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<strong>Presseinformationen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Werk</strong> <strong>Werner</strong> <strong>Kiesels</strong><br />

Einige Gedanken zu den Arbeiten <strong>Werner</strong> <strong>Kiesels</strong><br />

von Johannes Schütz<br />

Die Arbeiten des Aschaffenburger Malers <strong>Werner</strong> Kiesel zeigen Varianten des Lichts<br />

und lassen dabei Landschaften, Architektur und Pflanzen vermuten. Die oft lasierend<br />

aufgetragenen Farbschichten lassen dabei einen Farbraum entstehen, der wiederum<br />

Licht transzendiert.<br />

Keine großen Themen benötigt <strong>Werner</strong> Kiesel, denn ihm genügt für seine Malerei die<br />

Farbe selbst, um das Unwägbare, was die Zeit ausmacht auszudrücken. Die Arbeiten<br />

entstehen – wie bei Malewitsch – auf der Basis der „Suprematie“ des Gefühls und<br />

Positionen des abstrakten Expressionismus. Sie sind ein sinnlicher Akt. Die Farbe<br />

selbst fordert beim Malakt die ganze Kraft und Kreativität. Keine Konzepte werden<br />

abgearbeitet. <strong>Kiesels</strong> Arbeiten sind reine Malerei – in innerem Frieden, in<br />

Rückgezogenheit, als traumwandlerischer Akt, lyrisch wie Musik. (Kiesel mag sich<br />

auch als Musiker fühlen, und sicherlich wirkt sich seine musikalische Tätigkeit im<br />

Jazz wie auch im klassischen Bereich auf die Malerei aus.)<br />

Der Inhalt der Arbeiten will nicht großartig sein, keine Aufarbeitung von Geschichte,<br />

Politik oder Selbstzweifel. Es geht dem Künstler um die Auslotung von<br />

Farbereignissen, die letztlich auf seinem Fühlen und Erkennen basieren und seiner<br />

Kreativität und der Sensibilität entfließen. Wenn die Syntax, die Sprache und die<br />

Durchdringung des farbigen Gefüges stimmt, ist die malerische Arbeit gelungen. Sie<br />

fordert interesseloses Wohlgefallen. Es geht um Malerei ohne inhaltliches „Gedöhns“.<br />

Kiesel interessiert der Umgang mit der Farbe, ihr Schmelz, der Gestus, die<br />

Komposition, das Licht.<br />

<strong>Kiesels</strong> Bilder wollen mit zeitgemäßen Mitteln die Seele in Bewegung bringen,<br />

Prozesse in ihr auslösen. Die Bilder sollen unmittelbar wirken; sie wollen nicht nur<br />

informieren und den Menschen verändern; sie wollen nicht alleine den Verstand mit<br />

mehr Wissen anreichern. Es geht nicht um das Schaffen von Abbildern, sondern um<br />

das Verhältnis der Farben zueinander, um Rhythmik, die Art und Weise, wie sich<br />

Farben begegnen. <strong>Kiesels</strong> Arbeiten inspirieren zu einem frischen Blick auf die Welt<br />

und die Seele. Sie laden zu einer Entdeckungsreise ein, bei der der Betrachter<br />

eigene Empfindungen einbringen kann und so das Gesehene verdichten kann.<br />

• Farbereignisse, die sich auf persönliche Erinnerungen beziehen<br />

• Komprimierung vielfältiger Sinneseindrücke<br />

• Malerische Vielschichtigkeit und Transparenz<br />

• Malerei als sinnlicher Prozess<br />

• Malerei auf der Suche nach der richtigen Syntax<br />

• Licht als übergeordnetes Thema, raumbildende Farbigkeit<br />

• Reine Malerei ohne inhaltliches „Lametta“<br />

• Malerei, die sich nicht nur an den Verstand richtet, sondern die Seele in<br />

Bewegung bringt


Zu <strong>Kiesels</strong> Arbeiten von Georg Ruedinger 2007 (Ausstellungsrezension)<br />

Das Licht-Universum. In den Bildern, Varianten des Lichts. Das Gleißende, wie eine<br />

Schweißflamme, lässt einen blinzeln. Das sanfte Grün des Waldes. Dem mit<br />

quellenden Moosen und Flechtenbärten. Wässriges Licht an einem Regentag, in<br />

bleierner Farbe. Das freundliche Gelbe der Wärme, die Leben erhält und das Gelbe<br />

des Wärmetodes, der alle Ordnung schluckt. Das Licht der Nacht und sogar das<br />

schwarze Licht.<br />

Sie regen zur Poesie an, diese Bilder des Malers <strong>Werner</strong> Kiesel. Alles ist leicht,<br />

tendiert zur Transparenz, breitet sich in Facetten aus. Formen und Farben sind<br />

abstrakt. Dennoch sind Konturen und abgesetzte Partien vorhanden, die an<br />

Landschaft erinnern. Jedoch diese Malerei distanziert sich noch von<br />

gegenständlichen Manifestationen und harten Gewichtungen.<br />

Die Bildtafeln, in großen und mittleren Formaten ausgeführt, demonstrieren eine auf<br />

die Spitze getriebene gut Mal-Technik. Auf einem glatt verschliffenen Bildgrund wird<br />

mit einer Rakel verdünnte Acrylfarbe ausgezogen. Der Malprozess umfasst bis zur<br />

Vollendung mehrere übereinanderliegende Farblasuren.<br />

Ausschnitt aus einer Rede zu <strong>Kiesels</strong> Arbeiten<br />

von Dr. Anke Halbach Jurca<br />

.... In <strong>Werner</strong> <strong>Kiesels</strong> Malerei dominiert ein bildimmanentes, aus der Bildtiefe<br />

hervorstrahlendes, helles, farbiges Licht. Seine Malerei wird bestimmt durch Farben<br />

und Formen, die kantig-kristallin wie Edelsteine facettiert erscheinen, aber auch<br />

weich geschwungen sind, sich überschneiden und ineinander fließen, sich verbinden<br />

und verschmelzen, sich auflösen und zu verändern scheinen; dies alles empfindsamdistanziert,<br />

kühl, leise und unaufdringlich.<br />

Seine Malerei zeichnet sich aus durch eine farblich und formal beruhigte,<br />

harmonische, lyrische Expressivität. Sie ist stark abstrahierend, meist abstrakt. Die<br />

malerischen Abstraktionen entwickeln sich durch eine Reduktion des Naturvorbildes<br />

auf das als wesentlich Empfundene; Zusammenfassungen und Komprimierungen<br />

von vielen unterschiedlichen und komplexen Einzeleindrücken zu einer Bildeinheit;<br />

eine malerische Verbildlichung einer Vielschichtigkeit von Erinnerungen an<br />

Beobachtungen und Wahrnehmungen von Wirklichkeit; Erinnerungen an Eindrücke,<br />

an Stimmungen und Empfindungen, die nicht mit Worten oder durch eine<br />

gegenständliche Darstellung zu erfassen sind, werden mit malerischen Mitteln –<br />

Fläche und Farbe – sichtbar gemacht. Gefühle und Stimmungen, die einerseits den<br />

Malprozess ausgelöst haben, ihn aber auch weiterentwickeln, d.h. durch das gerade<br />

Gemalte werden neue Erinnerungen hervorgerufen, die wie in einer Art Feedback


wiederum in das Bild einfließen; ein Malprozess, der in seinem Ergebnis, dem Bild,<br />

festgehalten und offenbar wird, der im Bild sichtbar bleibt.<br />

Bei intensiver Betrachtung scheint zuweilen noch das Motiv hindurch; Silhouetten der<br />

menschlichen Gestalt, statisch oder in Bewegung, Assoziationen an vegetabile und<br />

florale Formen im Sonnenlicht oder umgeben von reflektierendem Wasser,<br />

Erinnerungen an Formen einer Landschaft, weite Strände und Meer, bizarre Felsen<br />

im Wind und sanft geschwungene Täler; lichte Farbformen mit wirbelnden<br />

Schwingungen oder dezent akzentuierte Bewegungsrhythmen.<br />

Viel Unterschiedliches kann die Phantasie des aufmerksamen, suchenden<br />

Betrachters in <strong>Kiesels</strong> Bildern entdecken und finden, denn seine Bilder haben meist<br />

keinen Titel, der den Betrachter einengen, binden und fixieren könnte. Ohne Titel<br />

bleibt das Aufnehmen, Erkennen, Empfinden, bleibt die Phantasie des Betrachters<br />

unbegrenzt frei. ....

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