LinuxUser Videos bearbeiten (Vorschau)
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Schwerpunkt<br />
<strong>Videos</strong>chnitt-Vergleich<br />
4 Das Urgestein Kino beschränkt sich auf <strong>Videos</strong> in Standardauflösung.<br />
Kdenlive<br />
Ende letzten Jahres verschwand plötzlich<br />
der Projektleiter und maßgebliche<br />
Hauptprogrammierer von Kdenlive .<br />
In der Folge fror die Weiterentwicklung<br />
mehrere Monate ein. Dank einiger engagierter<br />
Helfer nahm das Projekt im März<br />
jedoch wieder Fahrt auf.<br />
Im Mai erschien die fehlerkorrigierte<br />
Version 0.9.8, von der die Entwickler Binärpakete<br />
für mehrere große Distributionen<br />
bereitstellen. Das Übersetzen des<br />
<strong>Videos</strong>chnittprogramms aus den Quellen<br />
gestaltet sich aufgrund der zahlreichen<br />
Abhängigkeiten extrem aufwendig.<br />
Wie Flowblade basiert auch Kdenlive<br />
maßgeblich auf dem Multimedia-<br />
Framework MLT.<br />
Die Benutzeroberfläche von Kdenlive<br />
erschlägt Neulinge mit zahlreichen Registern<br />
und kleinen Symbolen 3 . Das<br />
Hauptmenü wirkt aufgrund der vielen<br />
Funktionen überladen. Importierte Medien<br />
landen links oben in einer kleinen<br />
Medienverwaltung. Rechts daneben erscheinen<br />
die Einstellungen des gerade<br />
ausgewählten Effekts. Der Bereich rechts<br />
außen gestattet eine <strong>Vorschau</strong> auf das<br />
fertige Video.<br />
Sie können Clips per Mausklick in der<br />
<strong>Vorschau</strong> öffnen und dort zurechtkürzen.<br />
Aufgrund der kleinen Schaltflächen<br />
ist das jedoch etwas fummelig. Immerhin<br />
dürfen Sie Kdenlive auch fast vollständig<br />
über Tastaturkürzel steuern. Am<br />
unteren Fensterrand wartet eine Zeitleiste<br />
mit mehreren Video- und Audiospuren,<br />
Kdenlive bietet mehrere verschiedene<br />
Schnitt- und Einfügemodi. Beim<br />
Schnitt mit der Maus gilt es allerdings,<br />
exakt zu zielen – genauer klappt es auch<br />
hier nur über Tastenkürzel.<br />
Auf einen Clip dürfen Sie beliebig viele<br />
Effekte anwenden, wobei auch eine<br />
umfangreiche Farbkorrektur zur Auswahl<br />
steht. Spezielle Ansichten wie ein<br />
Histogramm oder eine RGB-Parade erleichtern<br />
die entsprechenden Einstellungen.<br />
Effekte lassen sich über Keyframes<br />
bildgenau kontrollieren, Überblendungen<br />
erstellt Kdenlive mit nur einem gezielten<br />
Mausklick. Um die Länge der<br />
Überblendung zu verändern, schieben<br />
Sie den dazu von Kdenlive eingefügten,<br />
viel zu kleinen Balken mit der Maus zusammen.<br />
Da sich die Video- und Audiospuren<br />
in ihrer Höhe nicht vergrößern lassen,<br />
gerät das auf großen Monitoren zu<br />
einem kleinen Geduldspiel.<br />
Bei Bedarf zapfen Sie aus Kdenlive heraus<br />
die Open-Clip-Art-Library, die Archive.org-Videobibliothek<br />
und die Free-<br />
Sound-Audiobibliothek an. Über weitere<br />
Assistenten fügen Sie dem Projekt einen<br />
Titel oder eine Diashow hinzu. Auf<br />
Wunsch assistiert Kdenlive bei der Aufnahme<br />
von Trickfilmen in der Stop-Motion-Technik.<br />
Sowohl beim Anlegen eines<br />
neuen Projekts wie auch bei dessen späterem<br />
Export müssen Sie lediglich eine<br />
passende Vorlage („Profil“) aussuchen.<br />
Experten dürfen das Videoformat und<br />
die Kompression aber auch selbst einstellen.<br />
Auf Wunsch gibt ein Assistent<br />
den Film direkt als DVD aus.<br />
Kino<br />
Man mag es kaum glauben: Bereits 2009<br />
stellten die Entwickler die Arbeit am<br />
Schnittprogramm Kino ein, dennoch<br />
liegt es immer noch in den Repositories<br />
aktueller Distributionen. Die Anwendung<br />
22 www.linux-user.de<br />
11.2014