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Magazin No.2

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2. Ausgabe<br />

REPORT<br />

Beim Spielen lernen<br />

Tipps für häusliche Pflege<br />

Krux in Aktion<br />

Strahlende<br />

Kinderaugen<br />

sind der schönste Lohn


2<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Ein Jahr ist vergangen seit dem Erscheinen unseres ersten<br />

Firmenmagazins, dem KRUX-REPORT.<br />

Ein Jahr, in dem wir wieder einmal so manche Herausforderung<br />

gemeistert haben – wenn es darum ging, umfassend<br />

zu beraten, Lösungen zu finden oder auch „nur“ Termine<br />

einzuhalten. Ein Jahr aber auch, in dem das Krux-Team über<br />

das Alltagsgeschäft hinaus wieder so einiges auf die Beine<br />

gestellt hat, zum Beispiel durch die Beteiligung an Veranstaltungen,<br />

aber auch mit Schulungen und Infoabenden.<br />

Mit allem, was wir tun, verfolgen wir aber letztlich nur ein<br />

Ziel: Wir wollen unsere Kunden rundum zufrieden stellen.<br />

Daher stellen wir unsere Arbeit Jahr für Jahr auf den Prüfstand<br />

und lassen die Betriebsabläufe von unabhängiger<br />

Seite durchleuchten. Wie dieser Check ausgegangen ist,<br />

lesen Sie auf dieser Seite.<br />

Was in einer solchen Überprüfung allerdings nicht bewertet<br />

wird, ist die Bandbreite des Angebots – schade eigentlich!<br />

Denn welches Sanitätshaus kann schon mit einem ausgewählten<br />

Sortiment an pädagogisch<br />

sinnvollen, schadstofffreien Spielsachen<br />

aufwarten? Oder mit hochwertigen<br />

Hausschuhen namhafter Hersteller? „Bei Ihnen finden<br />

wir immer ein passendes Geschenk, das gut ankommt“, bestätigen<br />

uns unsere Kunden immer wieder.<br />

Mit diesem Heft wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und<br />

Leser, nicht nur unsere Arbeit näherbringen. Wir freuen uns<br />

auch, dass wir erneut Experten aus den verschiedensten Bereichen<br />

gewinnen konnten, die den KRUX-REPORT mit Gastbeiträgen<br />

zu interessanten Themen bereichern. In diesem<br />

Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre.<br />

Tilman Krux<br />

Geschäftsführer Sanitätshaus Krux<br />

Tilman Krux<br />

Orthopädietechniker-Meister<br />

Geschäftsführer Sanitätshaus Krux<br />

Überwachungsaudit erneut bestanden<br />

Dass in seinem Unternehmen alles rund läuft, hat Tilman Krux jetzt schwarz auf weiß: Wie in jedem<br />

Jahr wurden die Betriebsabläufe im Rahmen eines sogenannten Überwachungsaudits auf Herz und<br />

Nieren geprüft. „Erfolgreich bestanden“ lautete das erfreuliche Ergebnis, das Dipl. Ing. Günter Huth,<br />

unabhängiger Prüfer, zum Abschluss verkünden konnte. Für Tilman Krux und seine Mitarbeiter ist<br />

diese Bestätigung Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.<br />

Immer mehr Unternehmen entschließen<br />

sich für die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />

nach ISO-Normen.<br />

Die Gründe sind vielfältig: Die Kunden<br />

oder Kostenträger legen zunehmend<br />

Wert auf eine Zertifizierung und die<br />

Konkurrenz schläft nicht. Vor allem aber<br />

soll hierdurch eine Verbesserung der<br />

internen Abläufe erreicht werden – zum<br />

Vorteil der Kunden.<br />

Tilman Krux war 2001 einer der Ersten<br />

in der Branche, der sich mit der Einführung<br />

eines Qualitätsmanagementsystems<br />

befasste und sein Unternehmen<br />

nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO<br />

13485 zertifizieren ließ. Effektivität<br />

und Effizienz des eingeführten Organisationssystems<br />

werden seitdem regelmäßig<br />

durch eine unabhängige Stelle<br />

überprüft.<br />

Neutrale Bewertung<br />

Die Zertifizierung ist eine jährlich zu<br />

wiederholende, neutrale Bewertung der<br />

Qualitätsfähigkeit des Unternehmens<br />

durch eine anerkannte Stelle mit dem<br />

Ziel, Vertrauen gegenüber den Kunden<br />

und Krankenkassen zu schaffen. Im<br />

Rahmen dieser sogenannten Audits<br />

(von lateinisch audire = hören) werden<br />

die in einem Organisationshandbuch<br />

beschriebenen Abläufe im Unternehmen<br />

stichprobenartig überprüft.<br />

So verfolgt beispielsweise der Auditor,<br />

wie ein Auftrag durch das Unternehmen<br />

läuft, Schritt für Schritt, vom ersten<br />

Kundenkontakt über den Kostenvoranschlag<br />

an die Krankenkasse bis zur<br />

Auslieferung, Wartung der Hilfsmittel<br />

und Nachbetreuung der Kunden. Dabei<br />

wird das „Regelwerk“ des Qualitätsmanagementsystems,<br />

welches sich das<br />

Unternehmen in Form von zum Beispiel<br />

Verfahrensanweisungen, Formularen<br />

und Handlungsleitfäden gegeben hat,<br />

begutachtet und hinterfragt nach den<br />

Kriterien:<br />

• Wer ist verantwortlich?<br />

• Welche Informationen, Materialien<br />

und Unterlagen werden für den jeweiligen<br />

Arbeitsschritt benötigt?<br />

• Was ist das Ergebnis dieses Schrittes?<br />

• Qualifikation des Personals<br />

• Eingesetzte Mittel<br />

• Welches ist der nächste Schritt?<br />

Tilman Krux: „Durch das Überwachungsaudit<br />

erhalte ich wertvolle Hinweise,<br />

wie ich die Abläufe in meinem Hause<br />

weiterentwickeln und letztendlich die<br />

Kundenzufriedenheit noch mehr steigern<br />

kann.“ Die jährliche Zertifizierung<br />

hat daher längst ihren festen Platz im<br />

Terminkalender des Unternehmens.<br />

Die Unternehmensabläufe wurden durch den<br />

Auditor kritisch unter die Lupe genommen.


KRUX REPORT 3<br />

Das Kind im Mittelpunkt<br />

Von Tilman Krux<br />

Sanitätshaus – Orthopädietechnik – Hilfsmittel: Wer denkt bei diesen Begriffen schon an Kinder?<br />

In der Praxis sieht das anders aus. Die Versorgung unserer jüngsten Kunden, gerade im<br />

Bereich der Orthopädietechnik, macht einen ganz erheblichen Teil unserer<br />

täglichen Arbeit aus. Viele Kinder sind mit Handicaps behaftet – die einen<br />

nur ganz geringfügig oder vorübergehend, andere haben schwerste<br />

Einschränkungen, oft ihr Leben lang. Diese Kinder in jedem<br />

Abschnitt ihres jungen Lebens optimal zu versorgen, stellt,<br />

im Vergleich zu Erwachsenen, einen Orthopädietechniker<br />

vor eine ungleich schwierigere Aufgabe.<br />

Spaß an<br />

der Arbeit<br />

Soll ein Kind mit einem Hilfsmittel versorgt werden, kommt es<br />

nicht ausschließlich darauf an, dass es selbst mit dem Produkt<br />

gut zurechtkommt und zufrieden ist. Vielmehr gilt es, die verschiedensten<br />

Interessen aller Personen, die in seinem Alltag<br />

eine Rolle spielen, bestmöglich zu vereinen. So ist es aus<br />

meiner Sicht unerlässlich, mit allen Beteiligten das Gespräch<br />

zu suchen, noch besser, sie alle an einen Tisch zu bekommen,<br />

bevor ich mit der Konzeption beginne. Der behandelnde<br />

Arzt, der Physiotherapeut, der Ergotherapeut, Eltern, Lehrer<br />

oder Erzieher – sie alle sollen ihre Vorstellungen äußern<br />

und begründen dürfen. Und natürlich ist auch das Kind<br />

selbst gefragt.<br />

Erfahrung<br />

Mediator-Funktion<br />

Sämtliche Wünsche der Beteiligten zu erfüllen, ist allerdings<br />

zuweilen schlicht unmöglich. Meine Funktion sehe ich dann<br />

als eine Art Mediator, der sich gegenüber allen Argumenten<br />

offen zeigt und versucht, den bestmöglichen Kompromiss<br />

herbeizuführen, mit dem am Ende jeder zufrieden ist.<br />

Im direkten Kontakt mit diesen Personen erhalte ich wertvolle<br />

weitere Informationen, die unbedingt in die Planung<br />

einfließen sollen, beispielsweise zum Entwicklungsstand,<br />

eventuellen Entwicklungsverzögerungen oder einer geistigen<br />

Behinderung des Kindes.<br />

Weitere Besonderheit bei der Versorgung von Kindern: Sie wachsen<br />

noch – ein Umstand, der sowohl bei der Konzeption Berücksichtigung<br />

finden muss als auch bei der Häufigkeit der sich anschließenden Kontrolltermine.<br />

Gespräche<br />

Zuwendung<br />

Zeit<br />

Einfühlungsvermögen und Geduld gefragt<br />

Für mich stellt die Versorgung eines Kindes stets eine enorme, aber auch willkommene<br />

Herausforderung dar. Jede Produktanfertigung für einen jungen Menschen ist hoch individuell<br />

und extrem zeitaufwendig. Sie erfordert außerdem viel Geduld, nicht nur bei den einzelnen<br />

Herstellungsschritten, sondern auch im Umgang. Denn Kinder haben Ängste, verweigern die erforderliche<br />

Mitarbeit, sind passiv oder aggressiv, brauchen viel Zeit und Zuwendung. Um dennoch das optimale Ergebnis zu<br />

erzielen, sind ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, auch gegenüber den Eltern, und viel Erfahrung erforderlich.<br />

Regelmäßige Fortbildungen sind für diese verantwortungsvolle Tätigkeit ebenso unerlässlich wie der ständige interdisziplinäre<br />

Austausch.<br />

Spaß an der Arbeit<br />

Doch neben all diesen unbestritten wichtigen fachlichen und menschlichen Herausforderungen ist für mich auch<br />

nach 20 Jahren der Spaß an der Arbeit immer noch der Motor für mein Engagement.<br />

Und schließlich: Das Ergebnis gibt mir wieder viel von dem zurück, was ich eingesetzt habe.


4<br />

Strahlende Kinderaugen<br />

sind der schönste Lohn<br />

Aroldo ist sechseinhalb Jahre alt. Ein aufgewecktes Kind, das durch<br />

seinen Humor und seine Schlagfertigkeit verblüfft und seine Umgebung<br />

rasch für sich einnimmt. Ein Kind wie viele – und auch wieder<br />

nicht. Denn eines unterscheidet Aroldo von den meisten seiner<br />

Altersgenossen: Eine angeborene Erkrankung hindert ihn daran,<br />

es anderen Sechsjährigen gleichzutun.<br />

Rennen, hüpfen, Fußball spielen, kurz<br />

all das, wofür man sicher auf beiden<br />

Beinen stehen und gehen können<br />

muss, wird wohl nie auf Aroldos Freizeitplan<br />

stehen. Heute aber strahlt der<br />

Lockenkopf übers ganze Gesicht: Gerade<br />

hat er seine neue Orthese bekommen,<br />

ein abenteuerlich aussehendes<br />

Gestell aus Schienen, Gurten und Polstern,<br />

in dem seine Beine fixiert sind.<br />

Nicht gerade das, wovon ein Junge in<br />

seinem Alter träumt. Für Aroldo aber<br />

ist der Apparat der Schlüssel zu größerer<br />

Mobilität und damit mehr Unabhängigkeit.<br />

Spina bifida, auch bekannt<br />

als „Offener Rücken“, lautete die Diagnose,<br />

mit der man Aroldos Eltern nach<br />

der Geburt ihres Kindes konfrontierte.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Neuralrohrfehlbildung<br />

– der Wirbelkanal der<br />

Wirbelsäule ist nicht vollständig ausgebildet<br />

– bei der es zur Aussackung von<br />

Rückenmark kommt. Die Krankheit kann<br />

verschiedene Ausprägungen haben und<br />

sich dementsprechend unterschiedlich<br />

auswirken – von nur geringfügigen Beeinträchtigungen<br />

bis hin zu schwersten<br />

Schäden wie Lähmungen, fehlender<br />

Kontrolle über Darm und Blase sowie<br />

der Bildung eines Hydrozephalus, besser<br />

bekannt als „Wasserkopf“.<br />

Gelähmt trotz OP<br />

Aufgrund der heutigen Möglichkeiten<br />

pränataler Diagnostik ist es möglich,<br />

die Erkrankung bereits im Mutterleib<br />

festzustellen. Die betroffenen Kinder<br />

werden in der Regel per Kaiserschnitt<br />

auf die Welt geholt und müssen – wegen<br />

des Infektionsrisikos – möglichst sofort<br />

von Neurochirurgen operiert werden.<br />

In Aroldos Fall wussten die Eltern vor<br />

seiner Geburt nichts von der Erkrankung.<br />

Wie eine Orthese entsteht<br />

Schritt 1: Am Anfang steht die Konzeption. Das heißt, es wird gefragt, was die Orthese können soll vielmehr, was das Kind<br />

oder der Erwachsene mit der Orthese können soll. Darüber hinaus ist es wichtig, das genaue Krankheitsbild zu kennen.<br />

Durch Palpation (Abtasten) verschafft sich der Orthopädietechniker einen aktuellen Eindruck, der mit in die Planung einfließt.<br />

Im Fall von Aroldo soll die Orthese das Knöchel-, Knie- und Hüftgelenk stabilisieren, hierdurch den Körper aufrichten<br />

und den Jungen in die Lage versetzen zu gehen.<br />

Schritt 2: Ein Gipsabdruck des zu korrigierenden Körperteils, hier<br />

Beine und Becken, wird genommen, und zwar in weitestgehend<br />

korrigierter Körperhaltung. Ein Gipsnegativ entsteht. Bereits in<br />

diesem Arbeitschritt wird ein Maßblatt für die spätere Anfertigung<br />

angelegt.<br />

Schritt 3: Am Gipsnegativ werden nach den ermittelten Maßen<br />

Schritt 2<br />

die Gelenkdrehpunkte von Knöchel-, Knie- und Hüftgelenk angezeichnet.<br />

Schritt 3<br />

Schritt 4: Das Negativ wird mit einem Gipsbrei ausgegossen.<br />

Nach der Aushärtung braucht nur die Außenform abgelöst zu<br />

werden und man erhält ein Gipspositiv, das bereits ein sehr<br />

detailliertes Abbild des zu versorgenden Körperteils darstellt.<br />

Schritt 4


KRUX REPORT 5<br />

Unmittelbar nach der Diagnose Spina<br />

bifida wurde der Neugeborene in die<br />

Universitätsklinik Freiburg verlegt und<br />

dort operiert. Dennoch bleibt er wohl<br />

für den Rest seines Lebens querschnittsgelähmt.<br />

Er kann die Muskeln<br />

seiner Beine nicht bewusst bewegen<br />

und somit Knöchel-, Knie- und Hüftgelenk<br />

nicht stabilisieren. Ohne Unterstützung<br />

würde er im Stand einfach<br />

zusammenklappen – und fortbewegen<br />

könnte er sich nur robbend, unter Zuhilfenahme<br />

seiner Arme.<br />

Stützende Schiene<br />

Dass der Junge dennoch in der Lage ist<br />

zu stehen und zu gehen, verdankt er<br />

einer Orthese. Hierbei handelt es sich,<br />

einfach ausgedrückt, um eine Schiene,<br />

die den Körper da unterstützt, wo die<br />

erforderlichen Funktionen nicht oder<br />

nicht ausreichend vorhanden sind.<br />

Bereits im Alter von drei Jahren erhielt<br />

der Kleine seine erste Orthese. Ziel war<br />

nicht nur, ihm eine Fortbewegung in<br />

aufrechter Haltung zu ermöglichen. Im<br />

Blickpunkt standen und stehen auch<br />

die weiteren zentralen Vorteile dieser<br />

so genannten Vertikalisierung, wie zum<br />

Beispiel der positive Einfluss auf Kreislauf,<br />

Atmung, Knochenwachstum, Orientierung<br />

im Raum und körperliche<br />

Fitness. Außerdem wird im Gegensatz<br />

zur Fortbewegung mit dem Rollstuhl die<br />

vorhandene Restmuskulatur genutzt<br />

und so verhindert, dass diese gänzlich<br />

verkümmert.<br />

Viel Erfahrung nötig<br />

Einige Wochen sind ins Land gegangen<br />

vom ersten Kontakt mit Orthopädietechnikermeister<br />

Tilman Krux bis zu dem<br />

Tag, an dem Aroldo die ersten Schritte<br />

mit seinem neuen Hilfsmittel wagen<br />

kann. Denn die Orthese ist das Ergebnis<br />

aufwendiger und sorgfältiger Arbeit,<br />

von der Konzeption bis zur Übergabe<br />

des fertigen Produkts. Immer wieder<br />

muss gemessen, geplant, modelliert,<br />

anprobiert und eventuell korrigiert<br />

werden. Eine entsprechende fachliche<br />

Qualifikation und viel Erfahrung des<br />

Orthopädietechnikers sind notwendig,<br />

damit das Hilfsmittel schließlich perfekt<br />

sitzt und die ihr zugedachte Funktion<br />

erfüllt.<br />

Aroldos Orthese passt optimal. Dennoch<br />

ist sich der Junge auch mit seinen<br />

sechs Jahren schon über eines im Klaren:<br />

Gesunde Beine kann auch die beste Orthese<br />

nicht ersetzen. „Bei einem schwer<br />

behinderten Jungen wie Aroldo kann<br />

durch eine Orthese nie die vollständige<br />

Mobilität erreicht werden“, erläutert<br />

Tilman Krux. Selbst bei intensivstem<br />

Training wird er immer langsamer sein<br />

als ein „normaler“ Fußgänger, mit nicht<br />

behinderten Gleichaltrigen kann er<br />

niemals mithalten.<br />

Rollstuhl für lange Strecken<br />

Die Orthese ist allerdings nicht das einzige<br />

Hilfsmittel, um Aroldo zu mehr Mobilität<br />

zu verhelfen. Ergänzend kommt<br />

ein Rollstuhl zum Einsatz. „Der Rolli ist<br />

für schnelle und lange Wege gedacht.<br />

Mit der Orthese, die das Kind im Rollstuhl<br />

anbehält, kann es zum Beispiel<br />

Stufen überwinden, um in ein Gebäude<br />

zu gelangen“, erläutert Tilman Krux.<br />

Endlich ist der Tag der Übergabe da:<br />

Eine ganz schöne Prozedur muss Aroldo<br />

über sich ergehen lassen, bis das neue<br />

Stück sachgerecht angelegt ist. Doch<br />

nun geht es ab auf die Probestrecke.<br />

Und während er die ersten, ziemlich<br />

anstrengenden Schritte wagt, blicken<br />

strahlende Kinderaugen in die Runde.<br />

Tilman Krux: „Das ist der schönste Lohn<br />

für meine Arbeit.“<br />

Schritt 5: Als „Zweckmodellieren“ wird die Veränderung des<br />

Gipspositivs in Richtung der gewünschten Körperhaltung bezeichnet.<br />

So können zum Beispiel die Winkelgrade verändert<br />

werden, um ein in Bezug auf die Konzeption korrigiertes<br />

Modell zu erhalten.<br />

Schritt 6: Eine Probeorthese wird angefertigt und anprobiert,<br />

die in Form und Funktion dem endgültigen Produkt<br />

schon sehr nahe kommt. Eventuell erforderliche Korrekturen,<br />

auch am Gipsmodell, können in diesem Stadium ohne<br />

Weiteres erfolgen.<br />

Schritt 7: Nun wird die eigentliche Orthese in Carbonfaserlaminat-Technik<br />

gearbeitet. Hierbei werden Carbonfasermatten<br />

auf das Modell aufgebracht. Anschließend erfolgt<br />

die Einarbeitung der Passteile, in diesem Fall Knöchel-, Knieund<br />

Hüftgelenk, zwischen die Fasermatten. Die erforderliche<br />

Stabilität erreicht der Orthopädietechniker, indem er Harz<br />

in den Hohlraum zwischen Modell und Matten einfüllt.<br />

Schritt 8: Bei mehreren statischen<br />

und dynamischen Anproben<br />

werden sämtliche Maße,<br />

Formen und konzipierte Funktionen<br />

genau überprüft und<br />

erforderliche Änderungen vorgenommen<br />

bis zur optimalen<br />

Passform.<br />

Schritt 9: Zur endgültigen Fertigstellung<br />

müssen nun noch<br />

die Kanten, Verschlüsse und<br />

Verschlusspolster endbearbeitet<br />

werden, danach wird die<br />

Orthese mit einem Innenfutter<br />

versehen.<br />

Schritt 9<br />

Schritt 10: Der Abgabetermin steht an: Gemeinsam mit<br />

den Eltern erfolgt eine letzte Anprobe mit Einweisung in<br />

den Gebrauch.<br />

Schritt 11: Nach einer Eingewöhnungsphase wird ein Kontrolltermin<br />

durchgeführt.<br />

Schritt 8<br />

Schritt 7


6<br />

Der etwas andere Kindergarten<br />

Kleine Gruppen von vier bis sechs Kindern bieten<br />

die Möglichkeit einer individuellen Betreuung und<br />

Förderung.<br />

Von Günter Fier, Leiter des Schulkindergartens für körperbehinderte Kinder Rastatt<br />

Wenn ein Kind in den Kindergarten kommt, gleich ob behindert<br />

oder nicht, sind die folgenden drei oder vier Jahre mit die prägendsten<br />

in seinem Leben. Das Kind trennt sich in der Regel zum ersten<br />

Mal von seinen Eltern, begegnet gleichaltrigen Jungen und Mädchen<br />

und muss sich dabei vollkommen neue Fertigkeiten und Verhaltensweisen<br />

aneignen. Soziale, kognitive und motorische Fähigkeiten<br />

werden erlernt und weiterentwickelt. Dies gilt für Kinder im Regelkindergarten<br />

ebenso wie für die Besucher des Rastatter Schulkindergartens<br />

im Westring, in dem Kinder mit Körper- und Mehrfachbehinderung<br />

sowie mit Seh- und Hörschädigungen betreut und<br />

gefördert werden.<br />

„Mut tut gut“ – der Leitspruch des Trägers<br />

der Einrichtung, der Reha-Südwest,<br />

und der Satz des englischen Philosophen<br />

John Locke (1632-1704) „Die größte<br />

Kunst ist, den Kleinen alles, was sie tun<br />

oder lernen sollen, zum Spiel und Zeitvertreib<br />

zu machen“, gehören zu den<br />

Säulen unseres täglichen Handelns.<br />

Vielfältige Angebote<br />

und Aktivitäten<br />

Jeder Tag im Schulkindergarten soll für<br />

die Jungen und Mädchen lehrreich, fördernd,<br />

spannend, interessant, ermutigend<br />

und mit Spaß und Liebe gestaltet<br />

sein. Dies wollen wir mit vielfältigen<br />

Angeboten und Aktivitäten erreichen:<br />

Regelmäßiges Schwimmen, Psychomotorik<br />

in der Sporthalle, Kooperation<br />

mit dem allgemeinen Kindergarten<br />

St. Laurentius in Rastatt, gruppenübergreifende<br />

Projektarbeit, ein Snoezelenraum,<br />

Musikprojekte und Ferienfreizeiten,<br />

ein bilinguales Projekt und<br />

Yoga sind nur einige Beispiele hierfür.<br />

Unsere Aufgabe ist es, noch nicht<br />

schulpflichtige oder wegen fehlender<br />

Schulreife zurückgestellte körper- und<br />

mehrfachbehinderte Kinder sowie Kin-<br />

Flankiert wird die Arbeit des Schulkindergartens<br />

durch den Förderverein „Rasselbande“,<br />

der sich nicht nur als „Geldbeschaffer“<br />

versteht, sondern vielmehr als<br />

ein Instrument, Eltern und Kinder auch<br />

nach der Zeit im Schulkindergarten zu<br />

begleiten und ihnen Lebenshilfe zu geben<br />

(Weitere Infos zum Förderverein gibt es<br />

unter www.rasselbande-rastatt.de).<br />

Spannende und mit viel Spaß und Liebe<br />

gestaltete Tage erleben die Kleinen im<br />

Schulkindergarten. Zu den zahlreichen<br />

dort angebotenen Aktivitäten zählt auch<br />

das „Verzieren” eines Autos.<br />

der mit Seh- und Hörschädigung vom<br />

vollendeten zweiten Lebensjahr an zu<br />

fördern. Insbesondere die Vorbereitung<br />

auf den Besuch der Schule für Körperbehinderte,<br />

einer anderen adäquaten<br />

Förderschule oder einer allgemeinen<br />

Grundschule stehen dabei im Fokus.<br />

Zur Verwirklichung unseres Auftrags<br />

sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

mit Engagement, persönlicher Befähigung,<br />

hoher Motivation und der Bereitschaft<br />

zu ständiger Fortbildung notwendig.<br />

So arbeiten in der Einrichtung<br />

Fachlehrerinnen, Erzieherinnen, Physiotherapeutinnen,<br />

eine Kinderkrankenschwester,<br />

eine Logopädin, eine Ergotherapeutin,<br />

Sonderschullehrer sowie<br />

ein Musikpädagoge. Sie werden von Zivildienstleistenden,<br />

jungen Menschen<br />

im Freiwilligen Sozialen Jahr oder Praktikanten<br />

unterstützt.<br />

Individuelle Betreuung in<br />

kleinen Gruppen<br />

Selbstverständlich arbeiten wir auch<br />

mit Kinderärzten, Kinderzentren und<br />

anderen Fachärzten eng zusammen.<br />

Die Möglichkeit zur Entspannung, zum<br />

Beispiel mittels Klangschalentherapie, ist<br />

wichtig für die Entwicklung der Kinder.<br />

Die kleinen Gruppen mit vier bis sechs<br />

Kindern bieten genügend Raum für Individualität<br />

und methodisch breite Differenzierung.<br />

Wir wollen die Kinder als Persönlichkeiten<br />

achten, annehmen und ihnen<br />

mit Liebe, Einfühlungsvermögen und<br />

Geduld begegnen. Auch die kleinsten<br />

Schritte führen uns gemeinsam zum<br />

Ziel. In einem freundschaftlichen Miteinander<br />

möchten wir mit den Kindern und<br />

ihren Eltern gute und schwierige Zeiten<br />

durchleben. Dies verbindet uns und<br />

gibt uns Kraft und Mut für die Zukunft.<br />

„Mut tut gut!“<br />

Gerne können sich Interessierte vor Ort<br />

über unsere Arbeit informieren.<br />

Kontakt:<br />

Günter Fier<br />

Schulkindergarten für<br />

körperbehinderte Kinder Rastatt<br />

Telefon 07222 39310 oder E-Mail:<br />

skiga.rastatt@reha-suedwest.de.<br />

Informationen gibt es auch im Internet<br />

unter www. reha-suedwest.de/skigara.


KRUX REPORT 7<br />

Versorgung brustoperierter Frauen:<br />

Beratung erfordert viel Feingefühl<br />

Auch wenn der Begriff nicht falsch ist: Das Wort „Brustprothese“ hört Renate Laubel nicht gerne.<br />

„Wir sprechen von Brustausgleich oder kosmetischem Ausgleich“, sagt die langjährige Fachberaterin<br />

im Sanitätshaus Krux. Und nicht nur bei der Wortwahl ist Feingefühl gefragt, denn die prothetische<br />

Versorgung von Frauen unmittelbar nach einer Brustoperation zählt zu einem der sensibelsten Bereiche<br />

im Sanitätsfachhandel überhaupt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es um die Anpassung des ersten<br />

Ausgleichs nach dem Eingriff geht oder um eine Folgeversorgung. „Die Frauen sollen sich in ihren<br />

Bedürfnissen verstanden und gut aufgehoben wissen, außerdem ist Diskretion ein absolutes Muss“,<br />

stellt Renate Laubel heraus.<br />

Im Sanitätshaus Krux ist sie nicht die<br />

Einzige, die als kompetente Ansprechpartnerin<br />

für die Anpassung eines Brustausgleichs<br />

zur Verfügung steht. „Es ist<br />

praktisch immer jemand da, der sich der<br />

Kundin kompetent annehmen kann.“<br />

Wie ihre Kolleginnen bringt sich auch<br />

Renate Laubel durch regelmäßige Fortbildung<br />

stets auf den neuesten Stand.<br />

Modelle für jeden Anspruch<br />

Gerade im Bereich der Versorgung<br />

brustoperierter Frauen hat die Entwicklung<br />

in den letzten Jahren rasante<br />

Fortschritte gemacht. Während sich die<br />

Betroffenen vor einigen Jahren noch<br />

mit schweren, wenig komfortablen<br />

Modellen mehr schlecht als recht behelfen<br />

mussten, stehen heute die unterschiedlichsten<br />

Varianten für jeden<br />

Anspruch zur Verfügung. Zur Auswahl<br />

stehen entweder sogenannte Kontaktprothesen,<br />

die mittels einer speziellen<br />

Oberfläche direkt auf der Haut haften,<br />

oder eine Einlage, die in die Innentasche<br />

eines Spezial-BHs oder Badeanzugs geschoben<br />

wird.<br />

Die schicken Dessous oder Bademoden<br />

brauchen sich übrigens hinter „normalen“<br />

Wäschemodellen nicht zu verstecken.<br />

Neben modischen Aspekten spielen<br />

jedoch vor allem praktische Gesichtspunkte,<br />

wie angenehme Trageeigenschaften<br />

und Qualität, bei der Auswahl<br />

die entscheidende Rolle.<br />

Beratung in separaten Räumen<br />

Eine gute Beratung ist immer aufwendig<br />

und braucht Zeit. „Wenn eine Kundin<br />

mit einem entsprechenden Rezept für<br />

einen Brustausgleich zu uns kommt,<br />

wird sie umgehend von einer Fachberaterin<br />

in einen separaten Raum begleitet.<br />

Dort findet dann auch die Anpassung<br />

statt“, schildert Renate Laubel<br />

den Ablauf.<br />

Für die Fachfrau eine Selbstverständlichkeit:<br />

„Bevor ich<br />

mit der eigentlichen Beratung<br />

beginne, frage ich die<br />

Kundin, wie es ihr geht.“<br />

Man müsse sich schließlich<br />

bewusst machen, dass die<br />

Betroffenen sich mit einer<br />

schwerwiegenden Erkrankung<br />

auseinandergesetzt<br />

haben und daher außerordentlich<br />

empfindsam sein<br />

können. „Auch Stimmungen<br />

und das körperliche Befinden<br />

können von Tag zu Tag sehr stark<br />

schwanken. Viele Frauen haben dann<br />

zunächst einmal das Bedürfnis, einfach<br />

nur zu reden.“<br />

Renate Laubel, Fachberaterin im Sanitätshaus Krux,<br />

weiß um die besonderen Anforderungen, die eine<br />

Beratung von Frauen nach einer Brust-OP erfordert.<br />

Genaues Ausmessen<br />

Dann geht es an die Auswahl eines<br />

BHs. Allen Modellen gemeinsam sind<br />

relativ breite Träger, um ein Einschneiden<br />

zu vermeiden, eine Polsterauflage<br />

über der Schulter sowie ein hoher Steg<br />

im vorderen Bereich. Die Taschen sind<br />

entweder rechts oder links, manchmal<br />

auch auf beiden Seiten eingearbeitet.<br />

Anschließend wird der geeignete Brustausgleich<br />

ermittelt. Ganz wichtig, damit<br />

dieser später auch richtig sitzt, ist das<br />

Ausmessen. „Von den Herstellern werden<br />

uns Tabellen zur Verfügung gestellt,<br />

so dass die Größe sehr genau<br />

bestimmt werden kann. Nicht jede Kundin<br />

empfindet es dabei als angenehm,<br />

von einer ihr fremden Person berührt<br />

zu werden. Ich frage daher vorher<br />

immer nach“, sagt Renate Laubel.<br />

Ob man mit dem ausgewählten Modell<br />

auch wirklich zurechtkommt, zeigt sich<br />

bei der anschließenden Anprobe. Der<br />

kosmetische Ausgleich wird angelegt,<br />

das heißt in die vorgesehene Tasche des<br />

BHs eingeschoben. Zu guter Letzt muss<br />

die Versorgung noch die Probe aufs Exempel<br />

bestehen: Die Kundin zieht ein<br />

enges, körpernahes Shirt über, damit<br />

die Optik genauestens überprüft werden<br />

kann. Jetzt sieht man zum Beispiel<br />

sofort, ob die Höhe des kosmetischen<br />

Ausgleichs mit den Konturen auf der<br />

anderen Brustseite übereinstimmt.<br />

Ausgleich auch nach<br />

brusterhaltender OP<br />

Was viele nicht wissen: Auch bei einer<br />

brusterhaltenden OP, wie sie heute in<br />

der Mehrzahl der Fälle durchgeführt<br />

wird, kann ein Ausgleich erforderlich<br />

sein. „Nicht selten kommt es vor, dass<br />

nach der OP die Optik nicht mehr ganz<br />

stimmt“, erklärt Renate Laubel.<br />

Schließlich werde in der Regel nicht nur<br />

der Tumor selbst, sondern zur Sicherheit<br />

auch gesundes Gewebe in einem Radius<br />

von zwei bis drei Zentimetern entfernt.<br />

Um hier die Symmetrie wieder herzustellen<br />

und den Frauen damit Sicherheit<br />

und Selbstbewusstsein zu geben, stehen<br />

heute spezielle Ausgleichsmodelle in<br />

den unterschiedlichsten Varianten zur<br />

Verfügung.


8<br />

Krux in Aktion<br />

Wer sich als Unternehmer in einer Stadt wohl und zu Hause fühlt, will dies auch nach außen zeigen.<br />

Für Tilman Krux ist es daher keine Frage, dass er und sein Team sich an Veranstaltungen wie dem verkaufsoffenen<br />

Sonntag oder der Frühjahrsmesse in Rastatt beteiligen. Präsenz zeigte das Sanitätshaus<br />

auch beim Tag der offenen Tür der chirurgischen Abteilung im Kreiskrankenhaus Forbach, wo sich –<br />

neben Rastatt und Durmersheim – ein weiterer Krux-Standort befindet. Auf teils überwältigende Resonanz<br />

stießen auch die verschiedenen Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen, zu denen<br />

das Unternehmen Fachleute, Betroffene und Interessierte eingeladen hatte.<br />

Osteoporose vorbeugen,<br />

erkennen, behandeln<br />

Fast die Hälfte der über 70-Jährigen, zumeist Frauen, leiden an Osteoporose.<br />

Diese Alterserkrankung des Knochens kann aber auch bei jüngeren Menschen<br />

auftreten. Das auch als Knochenschwund bezeichnete Leiden zeichnet sich<br />

aus durch eine geringe Knochenmasse und den außerordentlich raschen<br />

Abbau von Knochensubstanz und -struktur.<br />

Auf Einladung des Sanitätshauses Krux nahmen rund 20 Mitarbeiterinnen von<br />

Arztpraxen aus dem Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden die Gelegenheit<br />

wahr, sich in einem Seminar über dieses wichtige Thema zu informieren.<br />

In den Rastatter Geschäftsräumen referierten zwei Experten über<br />

Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose.<br />

Venenscreening – ja bitte!<br />

Wie immer, wenn das Sanitätshaus Krux ein kostenloses Venenscreening anbietet, ist der Andrang groß. Auch beim Tag der<br />

offenen Tür der chirurgischen Abteilung des Kreiskrankenhauses in Forbach ließen zahlreiche Besucher ihre Venenfunktion<br />

– natürlich schmerzfrei – überprüfen. „Eine solche Messung liefert zwar keine Ergebnisse im Sinne einer ärztlichen Diagnose.<br />

Bei kritischen Messwerten geben wir aber den Rat, mit einem Arzt des Vertrauens darüber zu sprechen“, erklärt Tilman Krux.<br />

Den Tag der offenen Tür nutzte der Orthopädietechniker-Meister auch zu einem informativen Rundgang mit dem Chefarzt<br />

der chirurgischen Abteilung, Dr. Ulrich Penski (rechtes Bild, links).


KRUX REPORT 9<br />

Krampfadern sind mehr<br />

als ein Schönheitsfehler<br />

Gefäßerkrankungen, insbesondere Krampfadern, zählen zu<br />

den häufigsten Krankheitsbildern in Deutschland, Tendenz<br />

steigend. Kein Wunder also, dass in der Bevölkerung ein großes<br />

Interesse an diesem Thema besteht. Wie groß, zeigte sich<br />

bei einem Informationsabend, zu dem das Sanitätshaus Krux<br />

in das Kreiskrankenhaus Rastatt eingeladen hatte. „Bereits<br />

lange vor Beginn der Veranstaltung waren sämtliche Stühle<br />

belegt und am Ende gab es nicht einmal mehr einen Stehplatz“,<br />

sieht Tilman Krux sich in seinem Konzept bestätigt,<br />

Betroffenen und Interessierten bereits zum wiederholten<br />

Mal wertvolle Informationen aus erster Hand zu vermitteln.<br />

Dr. Volker Mickley, leitender Oberarzt des Fachbereichs Gefäßchirurgie<br />

am Kreiskrankenhaus Rastatt, und Oberarzt Dr.<br />

Dietmar Paul, Facharzt für Chirurgie, erläuterten vor einem<br />

aufmerksamen Publikum die verschiedenen Untersuchungsverfahren<br />

sowie die heutigen Möglichkeiten einer Behandlung<br />

von Gefäßkrankheiten. Am Ende stellten sich die<br />

beiden Mediziner den Fragen der Zuhörer.<br />

Auf großes Interesse stießen die Ausführungen von Dr. Volker<br />

Mickley über das Angebot und den Behandlungsablauf<br />

am Kreiskrankenhaus Rastatt. Durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit der Medizinischen Klinik und der Radiologischen<br />

Abteilung des Hauses ist ein regelrechtes Gefäßzentrum entstanden.<br />

Der Vorteil für den Patienten liegt darin, dass<br />

immer ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung<br />

steht. Nach den erforderlichen Untersuchungen werden mit<br />

den Betroffenen die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten<br />

erörtert und ein maßgeschneidertes Therapiekonzept<br />

erstellt. Dr. Volker Mickley: „Wir machen nichts Besonderes,<br />

aber wir machen es besonders.“<br />

Frühlingsgefühle pur<br />

Sie hat in Rastatt eine lange Tradition und<br />

eine große Zahl von Anhängern: Die Badische<br />

Frühjahrsmesse mit Hochzeitsmatinee<br />

erlebte im Februar bereits ihre 16. Auflage.<br />

In der BadnerHalle Rastatt präsentierten<br />

regionale Einzelhändler und Gewerbetreibende<br />

ihr Leistungsspektrum. Am frühlingshaft<br />

dekorierten Messestand des Sanitätshauses<br />

Krux gab es neben vielfältigen Informationen<br />

auch kleine Aufmerksamkeiten<br />

für die Besucher.<br />

Informationen<br />

aus erster Hand<br />

Den sachgerechten Umgang mit Rumpforthesen<br />

demonstrierte Tilman Krux im<br />

Rahmen einer Schulung in der Chirurgie<br />

des Kreiskrankenhauses Rastatt. Sowohl<br />

Krankenschwestern als auch Ärzte ließen<br />

sich in der Handhabung unterweisen.


10<br />

Sonntagsvergnügen<br />

Die ganze Stadt ist auf den Beinen, wenn Rastatts Einzelhändler zweimal im Jahr zum verkaufsoffenen Sonntag einladen.<br />

Stets mit dabei ist das engagierte Team um Tilman Krux, das den Besuchern eine breite Auswahl aus dem vielseitigen<br />

Angebot des Sanitätshauses fachkundig vorstellt.<br />

Die Bandbreite ist dabei größer als manch einer vermutet: Neben hochwertigen Spielsachen erwiesen sich, selbst im Frühjahr,<br />

kuschelige Hausschuhe als Renner – der nächste Winter kommt ja bestimmt.<br />

Kompressionstherapie in der Praxis<br />

Eine große Zahl von Arzthelferinnen folgte der Einladung des Sanitätshauses<br />

Krux, um sich in einem Workshop über die Anwendung der<br />

Kompressionstherapie in der täglichen Praxis auf den neuesten Stand zu<br />

bringen. Nach einem einführenden Vortrag hatten die Teilnehmerinnen<br />

ausreichend Gelegenheit, die<br />

Theorie sogleich in die Praxis<br />

umzusetzen. Geübt wurden<br />

das An- und Ausziehen von<br />

Kompressionsstrümpfen mit<br />

verschiedenen Hilfsmitteln<br />

sowie das Anlegen eines<br />

Kompressionsverbandes zur<br />

Behandlung des Ulcus cruris,<br />

des sogenannten „Offenen<br />

Beins“.<br />

Alles für die Gesundheit<br />

Ganz im Zeichen der Gesundheit stand eine große Familienveranstaltung des Klinikums<br />

Mittelbaden in Kooperation mit der AOK Mittlerer Oberrhein. Kostenlose<br />

Check-ups, Arztvorträge, Infostände, ein buntes Bühnenprogramm sowie eine Experimentierhalle<br />

lockten die Besucher scharenweise ins Mercedes-Benz Kundencenter.<br />

Am Stand des Sanitätshauses Krux wurde insbesondere das Angebot, die<br />

Venenfunktion mittels Licht-Reflektions-Reographie testen zu lassen, gern angenommen<br />

– inklusive fachkundiger Erläuterung durch den Chef.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Orthopädie-Technik Krux GmbH<br />

Geschäftsführer Tilman Krux (V.i.S.d.P.)<br />

Kaiserstraße 38 | 76437 Rastatt<br />

Telefon 07222 77790 | www.krux.de<br />

Konzeption und Realisation<br />

SCHAUPPEL | PR<br />

Kaiserstraße 38<br />

76437 Rastatt<br />

Telefon 07222 157970<br />

www.schauppel-pr.de<br />

Texte: Tilman Krux, Renate Bikar,<br />

Stephanie Schönemann<br />

Gastautoren: Karel Dekempe, Günter Fier,<br />

Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner,<br />

Heike Keller<br />

Fotos: SCHAUPPEL | PR, privat<br />

Gestaltung: Manuela Frei<br />

Druck<br />

Greiserdruck GmbH & Co. KG<br />

Karlsruher Straße 22 | 76437 Rastatt<br />

Telefon 07222 1050 | www.greiserdruck.de


KRUX REPORT 11<br />

Maden – kleine Mikrochirurgen<br />

in der chronischen Wundversorgung<br />

Von Heike Keller, zertifizierte Wundmanagerin am KKH Rastatt<br />

Fliegenmaden gegen chronische Wunden: Was dem Laien unvorstellbar erscheint, ist<br />

in der Medizin inzwischen anerkannte Praxis. Der positive Einfluss von Fliegenmaden<br />

auf offene Wunden wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder beschrieben.<br />

Schon seit jeher machen sich australische Aborigines Fliegenlarven zur Reinigung<br />

von Wunden zunutze. Militärärzte, die während des Zweiten Weltkrieges im nördlichen<br />

Burma stationiert waren, konnten die therapeutischen Anwendungen von Fliegenlarven<br />

bei den dort ansässigen Völkern beobachten.<br />

Es wird vermutet, dass die Effizienz des Madeneinsatzes<br />

nicht auf einen einzigen Wirkstoff zurückzuführen ist. Sie<br />

könnte sich vielmehr aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren<br />

ergeben:<br />

• Wundreinigung<br />

• Vernichtung von Keimen<br />

• Stimulation der Wundheilung<br />

Die Vorgänge lassen sich folgendermaßen erklären:<br />

Die in einem Labor steril gezüchteten Larven zerkleinern<br />

und verdauen ihre Nahrung nicht innerhalb ihres Körpers,<br />

sondern geben ihre Verdauungssäfte an die Umgebung ab.<br />

So verflüssigen sie abgestorbenes Gewebe und saugen es anschließend<br />

ein.<br />

Wundreinigung durch<br />

Verdauungsenzyme<br />

Beißwerkzeuge werden bei dieser Ernährungsweise nicht<br />

benötigt, die Wundreinigung erfolgt ausschließlich durch<br />

Verdauungsenzyme. Lebendes Körpergewebe wird nicht<br />

verletzt, allerdings kann eine mechanische Reizung der Haut<br />

auftreten.<br />

Bei der chronisch gestörten Wundheilung versagt die Fähigkeit<br />

des Organismus zur Selbstheilung. Die mikrobiologische<br />

Barriere der Haut ist durch die Wundsetzung zusammengebrochen.<br />

Bakterien, Pilze und Viren besiedeln diesen neuen<br />

Futterplatz, verhindern die Wundheilung und können sogar<br />

das Leben des Menschen bedrohen.<br />

Hier kann die Madentherapie helfen. Doch eines kann sie<br />

nicht: Die Ursache für die Entstehung chronischer Wunden<br />

beseitigen, wie Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörung,<br />

Mangelernährung<br />

oder Aufliegedruck des Patienten.<br />

Wundbeläge sind Hauptsitz der oft<br />

pathogenen (das heißt krankheitserregenden)<br />

Wundflora. Mit der Wundreinigung<br />

durch Eiweiß zersetzende<br />

Enzyme ist vielen Bakterien bereits die<br />

Lebensgrundlage entzogen. Auf der<br />

Wundoberfläche verbleibende Mikroben<br />

werden samt ihren Giftstoffen<br />

durch die reichlich gesteigerte Wundsekretion<br />

ausgespült.<br />

Stimulierende<br />

Wachstumsfaktoren<br />

Die rasche Heilung und die außerordentlich schnelle Entwicklung<br />

von wundverschließendem Granulationsgewebe<br />

führt man darauf zurück, dass die Verdauungssekrete der<br />

Maden auch stimulierende Wachstumsfaktoren enthalten<br />

wie zum Beispiel Allantoin, Ammoniumbikarbonat und<br />

Harnstoff.<br />

Die moderne Madenbehandlung erfolgt mit einer teebeutelartigen<br />

Wundauflage, dem sogenannten Biobag. Die Larven<br />

werden dabei in eine offenporige Membran aus Polyvinylalkohol<br />

eingeschlossen, die das Madensekret ebenso durchlässt<br />

wie die Nährstoffe der Wunde. Die Vorteile liegen in<br />

der problemlosen Applikation, rascher Entsorgung, Verringerung<br />

des Wundschmerzes sowie im weitgehend sicheren<br />

Verschluss der kaum sichtbaren Maden. Die Wunde kann auf<br />

diese Weise jederzeit inspiziert und therapiert werden.<br />

Die Behandlung chronischer Wunden erfordert ein erfahrenes<br />

Behandlungsteam, das die Ursache diagnostiziert, eine fachgerechte<br />

Behandlung einleitet und die Wunde nach neuesten<br />

medizinischen Erkenntnissen zur Heilung bringt. Die Madentherapie<br />

ist dabei ein wichtiger Baustein und aus der modernen<br />

Wundversorgung nicht mehr wegzudenken.<br />

Abb. links: Bei der Madentherapie werden in einem Labor steril<br />

gezüchtete Larven der Goldfliegenart Lucilia sericata zur Wundversorgung<br />

eingesetzt.<br />

Abb. rechts: Die moderne Madenbehandlung erfolgt mit einer<br />

teebeutelartigen Wundauflage. Dabei werden die Larven in eine<br />

offenporige Membran aus Polyvinylalkohol eingeschlossen.<br />

Fotos: www.biomonde.de


12<br />

Therapieerfolge<br />

durch Vibrationstraining<br />

Von Dr. med. Christel<br />

Kannegießer-Leitner<br />

In meiner Praxis erstelle ich im Rahmen der von mir entwickelten Psychomotorischen Ganzheitstherapie<br />

(PMG) Übungsprogramme für entwicklungsauffällige und behinderte Kinder. Die PMG ist ein interdisziplinäres<br />

Therapiekonzept, welches die theoretisch bestehende Forderung nach Zusammenarbeit<br />

zwischen den geltenden Therapierichtungen als ganzheitlicher Therapieansatz konsequent in die<br />

Praxis umsetzt.<br />

Die eigentliche Therapie wird darauf<br />

aufbauend von den Eltern mit ihrem<br />

Kind zu Hause durchgeführt. Die Kontrolltermine<br />

in der Praxis, um entsprechend<br />

der erreichten Fortschritte den<br />

Therapieplan anzupassen, finden im Abstand<br />

von vier bis sechs Monaten statt.<br />

Aufgrund dieser grundlegenden Strukturen<br />

der Psychomotorischen Ganzheitstherapie<br />

können die jeweiligen Übungen<br />

mit dem Kind regelmäßig, häufig und<br />

intensiv durchgeführt werden.<br />

Heute möchte ich über den Einsatz des<br />

sogenannten Galileo-Vibrationstrainings<br />

berichten. Man muss sich bei diesem<br />

Therapiegerät eine Platte vorstellen, die<br />

rechts und links abwechselnd angehoben<br />

und gesenkt wird – und das mit einer<br />

Frequenz von zum Beispiel 25 Hertz,<br />

also 25-mal pro Sekunde. Steht man<br />

nun auf dieser Platte, beugt und streckt<br />

man beide Beine im schnellen Wechsel<br />

und dies wegen der Geschwindigkeit<br />

eher reflektorisch. Auf weitere physiologische<br />

und anatomische Grundlagen<br />

möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen,<br />

sondern verweise auf die nachstehend<br />

genannte Adresse, über die<br />

entsprechende Informationen nachgefragt<br />

werden können. Ich möchte sehr<br />

viel mehr meine praktischen Erfahrungen<br />

der letzten Monate mit diesem<br />

Therapiegerät beschreiben:<br />

Laura ist 13 Jahre alt und seit 1999 meine<br />

Patientin. Aufgrund einer Frühgeburt in<br />

der 33. Schwangerschaftswoche kam es<br />

bei ihr zu einer Hirnschädigung mit<br />

daraus resultierender globaler psychomotorischer<br />

Entwicklungsstörung. Als<br />

ich sie kennenlernte, war es Laura nicht<br />

möglich, barfuß oder in Schuhen das<br />

Körpergewicht zu übernehmen. Spitzfuß<br />

und Auswärtsdrehung der Füße waren<br />

zu stark ausgeprägt, die Übernahme<br />

des Körpergewichtes nur mit Hilfe von<br />

Orthesen möglich. Die Verbesserung in<br />

der Motorik erreichte ich mittels eines<br />

Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner mit<br />

ihrem Sohn Frank-Udo, der auf dem Vibrationsgerät<br />

seine Rumpf- und Beinmuskulatur<br />

trainiert.<br />

Gesamtprogramms im Rahmen der Psychomotorischen<br />

Ganzheitstherapie,<br />

das unter anderem Kreuzmuster-,<br />

Krabbel- und Rückenübungen sowie<br />

ein Gehtraining beinhaltete.<br />

Füße deutlich lockerer<br />

Seit Mai 2007 führt Laura nun zusätzlich<br />

regelmäßig mehrmals täglich das<br />

Galileo-Vibrationstraining durch. Hierbei<br />

steht sie auf dem Gerät, indem ihre<br />

Mutter sie von hinten stützt. Bis vor<br />

Kurzem trug sie dabei noch Orthesen.<br />

Nachdem sich jedoch innerhalb weniger<br />

Monate die Lockerung der Füße<br />

deutlich verbessert hat, habe ich empfohlen,<br />

Laura lediglich in Strümpfen<br />

auf die vibrierende Platte zu stellen.<br />

Die 13-Jährige kann ihren linken Fuß<br />

jetzt selbst ganz plan aufstellen, beim<br />

rechten hat sich die Stellung wesentlich<br />

verbessert. Außerdem trainiert sie<br />

nicht nur im Stehen, sondern auch im<br />

Sitzen, wobei zusätzlich die untere<br />

Rumpfmuskulatur gekräftigt wird. Die<br />

Haltung des Oberkörpers wurde aufrechter<br />

und die Kopfkontrolle besser.<br />

Spastische Spitzfußstellung<br />

Derjenige meiner „Patienten“, mit dem<br />

ich die intensivsten Erfahrungen sammeln<br />

konnte, ist auch bei dem Galileo-<br />

Training mein Sohn Frank-Udo.<br />

Frank-Udo ist 19 Jahre alt, 1,80 Meter<br />

groß und wiegt rund 60 Kilogramm. Er<br />

hat ein Angelman-Syndrom, was sich<br />

unter anderem darin äußert, dass er<br />

noch nicht frei gehen kann. Geführt<br />

geht er schon seit einiger Zeit. Bei ihm<br />

kommen – typisch für die Erkrankung<br />

– eine Hypotonie (zu geringe Muskelspannung)<br />

des Oberkörperbereichs und<br />

eine Hypertonie (zu hohe Muskelspannung)<br />

der unteren Extremitäten zusammen.<br />

Diese spastische Spitzfußstellung<br />

mit Supinationsstellung der Füße wurde<br />

immer stärker, sodass er 1997 Nancy-<br />

Hylton-Einlagen (DFO: Dynamic Foot<br />

Ortheses) bekam. Als diese nicht mehr<br />

ausreichten, erhielt er 1999 knöchelübergreifende<br />

NH-Orthesen (DAFO).<br />

Zu diesem Zeitpunkt konnte man mit<br />

ihm nicht mehr laufen, wenn er barfuß<br />

war, so stark verdrehte er die Füße.<br />

Frank-Udo wurde 2002 und 2004 im<br />

Orthozentrum München operiert. Zum<br />

ersten Mal seit langem hatten wir nun<br />

wieder den Eindruck, dass es aufwärts<br />

geht. Er konnte jetzt sogar barfuß gehen<br />

und trug ganz normale Sportschuhe –<br />

natürlich musste man ihn nach wie vor<br />

beim Gehen führen. Die Gehstrecke<br />

ließ sich kontinuierlich in kleinen<br />

Schritten steigern, 2006 lag sie wieder<br />

bei ein bis zwei Kilometer pro Tag.


KRUX REPORT 13<br />

Doch immer wieder gab es Tage, an<br />

denen er nur 100 Meter am Stück<br />

gehen konnte und dann eine Pause benötigte.<br />

Unser Gehtraining findet sowohl<br />

draußen als auch auf dem<br />

Laufband statt.<br />

Muskelkraft verbessert<br />

Im Januar 2007 begann ich mit Frank-<br />

Udo das Galileo-Vibrationstraining. Zu<br />

Beginn musste ich ihn fast komplett<br />

am Oberköper umfassen, wenn er stehend<br />

trainierte. Nach und nach aber<br />

wurde er immer sicherer. Die Anfangsfrequenz<br />

lag bei 12 Hertz, inzwischen<br />

trainiert er mit 25 Hertz. Im Januar<br />

2007 trainierte er mehrmals ein bis<br />

zwei Minuten am Tag, heute sind es<br />

vier bis fünf Mal jeweils drei Minuten<br />

stehend und zusätzlich noch mehrmals<br />

sitzend. In den vergangenen Monaten<br />

hat sich seine Muskelkraft deutlich verbessert.<br />

Die Wadenmuskulatur war im<br />

Januar 2007 fast einer geraden Linie<br />

ähnlich, jetzt zeigt sie eine deutliche<br />

Muskelkurve. Womit ich vorher nicht<br />

gerechnet hatte: Auch die Körperkoordination<br />

hat sich erheblich verbessert,<br />

denn inzwischen muss man Frank-Udo<br />

lediglich noch an einer Gürtelschlaufe<br />

oder an einer Hand festhalten. Zudem<br />

ist es ein großes Plus, dass seine Füße<br />

wesentlich lockerer geworden sind.<br />

Auch an der gesamten Laufleistung<br />

meines Sohnes kann man die Verbesserung<br />

ablesen. Denn jetzt können wir<br />

zwischendurch auch mal eine Gehstrecke<br />

von 1.000 Metern am Stück erreichen,<br />

bei einem Tempo von 3,7 bis 4<br />

km/h.<br />

Die Erfahrung mit dem Galileo-Vibrationstraining<br />

bei meinen Patienten<br />

zeigt, dass dieses Training, integriert in<br />

ein ganzheitliches Konzept, zu einer<br />

deutlichen Verbesserung im motorischen<br />

Bereich führen kann, indem die<br />

Muskulatur gekräftigt wird und auch<br />

hypertone Anteile gelockert werden –<br />

bei zusätzlicher Verbesserung der Körperkoordination.<br />

Weitere Informationen:<br />

Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner<br />

Ludwig-Wilhelm-Straße 6/2<br />

76437 Rastatt<br />

Telefon: 07222 21176<br />

Information über den Galileo-Vibrationstrainer:<br />

über Novotec Medical GmbH,<br />

Durlacher Straße 35, 75172 Pforzheim,<br />

Mail: kontakt@novotecmedical.de<br />

oder über: Freyway Medical, Im Siegen 2,<br />

76456 Kuppenheim, Mail: info@freyway.com<br />

In der Therapie behinderter Kinder ist Kreativität<br />

gefragt. Dieser Junge hat noch Probleme<br />

das Körpergewicht zu übernehmen.<br />

Seine Mutter behilft sich mit einem Bügelbrett,<br />

auf das er sich bei Bedarf abstützen<br />

kann.<br />

Preisrätsel<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Von Januar bis November 2009 gibt es monatlich einen Krux-Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro zu gewinnen.<br />

Unter allen richtigen Einsendungen wird zudem der Hauptpreis verlost: 300 Euro in bar!<br />

Das Lösungswort (Felder 1 bis 13) bitte einsenden an SCHAUPPEL|PR, Kaiserstraße 38, 76437 Rastatt.<br />

Die Ziehung erfolgt jeweils am 10. eines Monats, der Hauptgewinner wird am 10. November 2009 ermittelt.<br />

Alle Gewinner werden telefonisch benachrichtigt und in der Presse bekannt gegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


14<br />

Tipps und Tricks<br />

für die häusliche Pflege<br />

Von Karel Dekempe, stellvertretender Pflegedienstleiter der Sozialstation St. Elisabeth e.V., Rastatt<br />

Jemanden zu Hause zu pflegen, bedeutet oft eine sehr große Belastung für die Angehörigen,<br />

sowohl körperlich als auch seelisch. Nicht selten stehen die Familienmitglieder von einem Tag auf den<br />

anderen vor der Herausforderung, umfassend für einen schwerkranken Verwandten sorgen zu müssen.<br />

Doch oft fehlt es an den notwendigen Kenntnissen im Umgang mit Pflegebedürftigen. Wer den vielfältigen<br />

Aufgaben gerecht werden will, ohne sich dabei selbst zu überfordern, sollte daher alle sich<br />

bietenden Gelegenheiten zur Information nutzen und Hilfe von außen annehmen.<br />

Praktische Anleitungen und wertvolle Tipps vermitteln beispielsweise<br />

Hauskrankenpflegekurse. In verschiedenen Einheiten<br />

werden die wichtigsten Themen wie Griffe und<br />

Lagerungen, das Umsetzen und der Einsatz von verschiedenen<br />

Hilfsmitteln behandelt. Praktische Übungen nehmen bei diesen<br />

Kursen einen breiten Raum ein. Außerdem lernen die<br />

Teilnehmer vieles über den Umgang mit kranken und alten<br />

Menschen. Einige Tipps und Tricks, welche die häusliche Pflege<br />

erleichtern, möchte ich pflegenden Angehörigen an dieser<br />

Stelle auf den Weg geben. Hierzu sind weder medizinische<br />

Kenntnisse noch vorheriges Üben erforderlich:<br />

1. Machen Sie nicht, was der Patient selbst machen kann<br />

Häufig werden Kranke gefüttert, obwohl sie durchaus in der<br />

Lage sind, ihre Mahlzeiten eigenständig einzunehmen. Wird<br />

ihnen diese Aufgabe abgenommen, verlernen sie das selbstständige<br />

Essen und sind dann erst recht auf Hilfe angewiesen.<br />

Denken Sie immer daran: Es schadet überhaupt nicht, wenn<br />

mal etwas daneben geht oder das Essen länger dauert. Die<br />

täglichen Mahlzeiten sind Abwechslung und Therapie zugleich.<br />

Der Kranke hat viel Zeit und zum Schutz der Kleidung<br />

kann zum Beispiel ein großes Handtuch verwendet werden.<br />

Vermeiden Sie dabei, in der Kindersprache mit dem Kranken<br />

zu sprechen: Sagen Sie z.B. „Serviette“ statt „Lätzchen“.<br />

Bevor Sie den Pflegebedürftigen im Bett hochlegen, fragen<br />

Sie ihn, ob er nicht selbst hochrutschen kann, oder ob er zumindest<br />

mithelfen kann. Dies gilt auch fürs Umsetzen vom<br />

Bett auf den Nachtstuhl oder in den Rollstuhl. Viele Kranke<br />

können dies durchaus noch alleine oder mit wenig Hilfe.<br />

2. Machen Sie nicht alleine, was Sie zu zweit, zu dritt,<br />

oder zu mehreren tun können<br />

Es kommt immer wieder vor, dass Kranke stürzen. Wenn der<br />

Kranke sich dabei verletzt hat, rufen Sie am besten gleich<br />

den Arzt. Blieb der Sturz ohne Blessuren, befinden sich die<br />

Kranken dennoch oft in einer hilflosen Lage, aus der sie sich<br />

ohne fremde Hilfe nicht befreien können. Viele Pflegepersonen<br />

versuchen in dieser Situation den Kranken alleine aufzuheben<br />

und ziehen sich dabei nicht selten einen schweren<br />

Rückenschaden zu. Holen Sie daher lieber Ihren netten<br />

Nachbarn zu Hilfe oder rufen Sie einen Verwandten. Dauert<br />

es etwas länger, bis Hilfe eintrifft, legen sie dem Gestürzten<br />

ein Kissen unter den Kopf und decken Sie ihn mit einer<br />

Praktische Informationen über den sachgerechten Umgang mit<br />

Kranken erhalten pflegende Angehörige in Hauskrankenpflegekursen.<br />

Unser Bild zeigt Karel Dekempe, den Autor dieses Beitrags,<br />

während eines Kurses der Sozialstation St. Elisabeth e.V., Rastatt.<br />

Decke zu. Ist der Kranke im Bett nach unten gerutscht, geht es<br />

ebenfalls zu zweit viel leichter, ihn wieder in die gewünschte<br />

Position zu bringen.<br />

3. Machen Sie nicht in einem Schritt,<br />

was in vielen kleinen Schritten geht<br />

Ein Pflegebedürftiger muss nicht auf einmal vom Fußende<br />

des Bettes ans Kopfende hochgezogen werden. Auch in kleinen<br />

Schritten wird das Ziel erreicht: 2 Zentimeter, 5 Zentimeter,<br />

10 Zentimeter … und schon ist der Kranke wieder<br />

richtig gebettet. Dasselbe Prinzip gilt bei einem Sturz: Der<br />

Angehörige muss nicht gleich direkt vom Fußboden auf den<br />

Stuhl gehoben werden. Sie können ihn beispielsweise zuerst<br />

auf einen niedrigen Schemel setzen, dann auf einen umgedrehten<br />

Getränkekasten und von dort aus auf den Stuhl.<br />

Die Sozialstation St. Elisabeth e.V. bietet zur Unterstützung<br />

von pflegenden Angehörigen nicht nur Pflegekurse in eigenen<br />

Räumen in Rastatt an, sondern auch Schulungen daheim am<br />

Krankenbett.<br />

Weitere Informationen erhalten pflegende Angehörige vormittags<br />

zwischen 8 und 12 Uhr unter Telefon 07222 93750.


KRUX REPORT 15<br />

Beim Spielen lernen<br />

Spielen ist mehr als nur Zeitvertreib. Im Spiel können Kinder ihre<br />

motorischen Fähigkeiten erproben und soziales Verhalten erlernen.<br />

Sie können forschen, experimentieren, ausprobieren und ihrer<br />

Fantasie freien Lauf lassen.<br />

Doch nicht jedes im Handel erhältliche Spielzeug fördert die<br />

Kreativität. Sprechende Puppen und Roboter, dröhnende<br />

Autos und Flugzeuge oder nervig blinkende Mini-Computer<br />

und Kinderhandys regen die Fantasie nicht an, sondern engen<br />

sie eher ein. Das hat zur Folge, dass Spielsachen dieser Art<br />

häufig schon nach kurzer Zeit langweilig werden. Pädagogisch<br />

wertvolles Spielzeug dagegen bleibt länger interessant. Weil<br />

es bewusst einfach gehalten ist, gibt es dem Kind Freiraum<br />

für eigene Entdeckungen.<br />

Welches Spielzeug aber ist das richtige? Angesichts der erdrückenden<br />

Angebotsvielfalt überfällt auch erfahrene Eltern<br />

oder Großeltern zuweilen Ratlosigkeit. Orientierung gibt<br />

hier beispielsweise der „spiel gut Arbeitsausschuss Kinderspiel<br />

und Spielzeug e.V.“. Diese gemeinnützige Einrichtung<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht, gutes Spielzeug zu fördern.<br />

Unabhängige Experten bewerten die im Handel erhältlichen<br />

Produkte nach strengen Kriterien. Danach sollten Spielsachen<br />

• dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes entsprechen<br />

• die Fantasie anregen<br />

• absolut sicher und gesundheitlich unbedenklich sein<br />

• haltbar und belastbar sein<br />

• in Farbe, Form und Material kindgerecht beschaffen sein.<br />

Jährlich bewertet der Arbeitsausschuss rund 600 Spiele und<br />

Spielsachen. Die Produkte, die den Kriterien entsprechen,<br />

erhalten das kleine orangefarbene „spiel gut“ Qualitätssiegel,<br />

auf das man beim Kauf ebenso achten sollte wie auf das CEoder<br />

besser noch GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit).<br />

Was viele nicht wissen: In der Rastatter Hauptgeschäftsstelle<br />

des Sanitätshauses Krux gibt es eine spezielle Abteilung für<br />

Holzspielzeug und andere entwicklungsfördernde Spielsachen<br />

mit Produkten namhafter Hersteller wie Haba, Käthe Kruse,<br />

Sigikid, Margarete Ostheimer und NIC. Die Auswahl ist riesengroß:<br />

Greiflinge, Figuren, Autos, Flugzeuge, Puzzles aus Holz,<br />

aber auch hochwertige Plüschtiere, (Finger-)Puppen, Bücher<br />

und vieles mehr zur optimalen Entwicklungsförderung des<br />

Kindes finden anspruchsvolle Eltern und Großeltern im Hause<br />

Krux. Bei der Auswahl des individuell richtigen Spielzeugs<br />

sind geschulte Fachberaterinnen gerne behilflich.<br />

Im Sanitätshaus Krux findet man eine große<br />

Auswahl an pädagogisch sinnvollen Spielsachen<br />

namhafter Hersteller.


Orthopädie-Technik Krux GmbH<br />

Kaiserstraße 38 | 76437 Rastatt | 07222 77790<br />

Hauptstraße 96 | 76488 Durmersheim | 07245 919790<br />

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