04·2013 - Thema: Türme - Fassaden - Brandschutz - Umrisse
04·2013 - Thema: Türme - Fassaden - Brandschutz - Umrisse
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Schriftzug vor Geländerumrahmung<br />
© FEA Consult<br />
Betonköpfe auf Klinkerlisenen<br />
© FEA Consult<br />
Um eine hohe Detailqualität zu erreichen,<br />
waren alle Klinkerlagen des Bauteils A 3<br />
mit differenzierten Fugenmaßen vor den<br />
Hauptetagen und den Staffelgeschossen<br />
zu konzipieren. Alle Achsen in den linearen<br />
und den gerundeten <strong>Fassaden</strong>bereichen<br />
sowie den Verschneidungsstellen am Turm<br />
mit den variierenden Ecksteinen sind daher<br />
zwei- und dreidimensional gezeichnet worden,<br />
so dass der Hersteller eine genaue<br />
Vorgabe zur Produktion erhielt. Trotz der<br />
Schrumpfungen im Brennprozess, gerade<br />
bei den teilweise übergroßen Bausteinen,<br />
hat Gima sehr gute, formgenaue Klinker-<br />
Unikate liefern können. Ebenso muss den<br />
Maurern ein Lob ausgesprochen werden,<br />
da sie diese schweren Steine hervorragend<br />
vermauert haben.<br />
Innerhalb des gesamten IVG-Bauvorhabens<br />
erwies sich die GASAG-Haus-Fassade als<br />
die komplizierteste und aufwendigste für<br />
die Ausführungsplanung, realisiert wurde<br />
sie von uns mit Unterstützung von zwei<br />
Fachbüros, da es überschneidende Einbausituationen<br />
mit den wechselnden<br />
Aluminium-Fenstersystemen zu berücksichtigen<br />
galt. Allein dafür wurden von<br />
den Büros Priedemann sowie Franke 75<br />
Zeichnungen mit Fensteranschlüssen<br />
und den statischen Fensterbauhinweisen<br />
erarbeitet.<br />
Für den Produktionsprozess der Steine<br />
wurden von uns alle <strong>Fassaden</strong>bereiche<br />
analysiert und in verschiedenen Maßstäben<br />
vorgegeben. Aus den 160 Formsteintypen<br />
in diversen Abmessungen resultierten<br />
dann am Ende über 300 Steintypen, die<br />
in Berlin verbaut wurden. Die Klinker wurden<br />
aus rotbrennendem Ton hergestellt<br />
und im Salzbrandverfahren gebrannt, und<br />
zwar unter bewusstem Verzicht auf Engoben<br />
oder anderweitige künstliche Farbaufträge.<br />
Für das Bauteil A 3 wurden die<br />
Modulsteinklinker zudem mit sehr niedriger<br />
Wasseraufnahme gebrannt, ebenso sollten<br />
die Oberflächen mit einer handwerklichen<br />
Struktur bis zur Grundflächengröße von<br />
440 mm x 270 mm und bis zu Schichthöhen<br />
von 290 mm produziert werden, um dem<br />
Gebäude eine Unikatwirkung zu verleihen.<br />
Verschneidungen am Turmansatz<br />
© FEA Consult<br />
Wichtig sind in solchen Fällen, das heißt<br />
bei komplexen Herausforderungen, die<br />
frühzeitige Bemusterung und die Anfertigung<br />
eines Modells. Für das Bauteil A 3<br />
stand eine solche Mock-up-Fassade zur<br />
Entscheidungsfindung zur Verfügung,<br />
wobei die zuvor aus Brandversuchen<br />
ausgewählten Salzbrandklinker bereits<br />
Verwendung fanden. Im Zusammenspiel<br />
mit den goldfarben eloxierten Aluminium-<br />
Fensterelementen von Schüco erfüllt sich<br />
jetzt das gewünschte Bild von der neuen<br />
GASAG-Zentrale in Berlin-Mitte. Es scheint<br />
im Übrigen, dass der Entwurfskollege Ivan<br />
Müller mit seiner <strong>Fassaden</strong>gestaltung in<br />
Material, farblichem Ansatz und Tiefenwirkung<br />
der Keramik auf die uns bekannt<br />
anmutenden Beispiele des Hamburger<br />
Klinker-Expressionismus eines Fritz Höger<br />
Bezug genommen hat. So sticht das<br />
GASAG-Haus auch deshalb aus den<br />
anderen sechs Bauteilen besonders<br />
hervor.<br />
Ausrundung der Staffelgeschosse<br />
© FEA Consult<br />
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[<strong>Umrisse</strong>]