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Stehende Gewässer

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LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

SACH<br />

INFORMATION<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

<strong>Stehende</strong> <strong>Gewässer</strong> wie Seen, Weiher,Tümpel oder Teiche weisen keine<br />

Strömung auf. Nur in großen Seen kann es durch Wind zu geringen<br />

Strömungen kommen. Weiher und Tümpel sind natürliche <strong>Gewässer</strong>, wobei<br />

Tümpel regelmäßig trocken fallen.Teiche sind vom Menschen künstlich<br />

angelegt und dienen der Fischzucht, der Wasserversorgung oder als Lebensraum<br />

für seltene Tier- und Pflanzenarten.<br />

ES WERDE LICHT!<br />

Fließgewässer werden anhand der ökologischen Bedingungen in ihrer<br />

Längserstreckung unterschieden. Bei den stehenden <strong>Gewässer</strong>n ist hingegen die<br />

Wassertiefe und damit das vorhandene Licht von großer Bedeutung. Das Licht ist<br />

für die Photosynthese der Pflanzen und Algen unbedingt notwendig. Ab einer<br />

bestimmten Tiefe ist aber zu wenig Licht für diesen Prozess vorhanden. Unterhalb<br />

dieser Tiefe können nur mehr Tiere leben. Wie weit das Licht in die Tiefe eines Sees<br />

eindringen kann, hängt davon ab, wie viele Schwebstoffe und winzige Planktonalgen<br />

im Wasser vorhanden sind. Ist der Gehalt hoch, werden die Lichtstrahlen reflektiert<br />

und stoßen nicht mehr in größere Tiefen vor. Klare Seen mit hoher Sichttiefe wie<br />

etwa der Erlaufsee oder der Lunzersee weisen daher eine geringe Besiedlung<br />

mit Planktontieren auf. In kleinen flachen Seen oder Weihern dringt das<br />

Licht meist bis zum Seegrund vor.<br />

Man unterscheidet bei Seen die Uferregion, den Bereich der freien<br />

Wassersäule und den Seegrund. Die meisten Tiere und Pflanzen<br />

sind im Uferbereich zu finden, wo das meiste Licht hinkommt<br />

und daher auch am leichtesten Nahrung zu finden ist. Die Gestaltung der Ufer ist<br />

sehr unterschiedlich. Bei Flachlandseen wie zum Beispiel dem Neusiedlersee nimmt<br />

die Wassertiefe nur sehr langsam zu. An Hochgebirgsseen stürzen die Ufer oft steil<br />

ab. Gespeist werden Seen entweder aus oberirdischen Zuflüssen wie Bächen und<br />

Flüssen oder durch Quellen am Seegrund. Im freien Wasser von Seen und Weihern<br />

findet sich eine vielfältige Planktonwelt aus oft mikroskopisch kleinen Tieren und<br />

Pflanzen. Diese Mikroorganismen dienen anderen Tieren wie Krebsen, Muscheln,<br />

Insektenlarven und Fischen als Nahrung. Der Seegrund ist bei tieferen Seen oft nur<br />

mit Schlamm bedeckt und bietet nur spezialisierten Formen einen Lebensraum. Die<br />

Gesamtfläche der Seen beträgt mit 2,5 Millionen<br />

Quadratkilometern etwa 1,8% der Erdoberfläche.<br />

Österreich zählt zu den seenreichen<br />

Ländern. Dank Ringkanalisationen<br />

und Kläranlagen zählen Österreichs<br />

Seen heute zu den reinsten der<br />

Welt.<br />

Wasser hat auf Kinder eine<br />

besondere Anziehungskraft. Teiche<br />

eignen sich besonders gut zum<br />

Beobachten.<br />

So mancher Seerosenteich erhält<br />

seine besondere Pracht durch<br />

Goldfische. In trüben, sauerstoffarmen,<br />

stehenden <strong>Gewässer</strong>n<br />

müssen Fische daher richtiggehend<br />

„nach Luft schnappen“.<br />

LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

4.4


SACH<br />

INFORMATION<br />

LEBENSRAUM STEHENDE GEWÄSSER<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Der größte Binnensee der Erde ist der Kaspisee mit 424.000<br />

Quadratkilometern, der Baikalsee weist mit über 1700 Metren die größte Tiefe eines<br />

Sees auf. Eine Besonderheit in Österreich ist der Neusiedlersee, der größte<br />

ZUSAMMENFASSUNG: Viele Seen in Österreich waren noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten stark in ihrer Existenz bedroht. Durch die Einleitung von ungeklärten<br />

Abwässern aus Haushalten und großen Industriebetrieben ging den Seen die<br />

Luft aus und sie drohten umzukippen. Erst durch den Bau von Kanalisationen und<br />

Kläranlagen konnte diese Entwicklung gestoppt werde. Heute zählen Österreichs<br />

Seen zu den saubersten Europas.<br />

Steppensee Mitteleuropas. Er ist durchschnittlich nur 1,5 Meter tief und hat eine<br />

Fläche von knapp 500 Quadratkilometern. Da er einen erhöhten Gehalt an gelösten<br />

Salzen aufweist, herrschen im Neusiedlersee ganz besondere Bedingungen, die eine<br />

speziell angepasste Tier- und Pflanzenwelt zur Folge haben.Viele Arten sind nur hier<br />

zu finden und kommen sonst in Österreich nirgends vor.<br />

Im Nationalpark Donauauen werden<br />

regelmäßig Führungen<br />

angeboten, um sich der<br />

einzigartigen Welt<br />

fachkundig zu<br />

nähern, siehe<br />

Wasser<br />

Service.<br />

LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

4.4 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH


LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

<strong>Stehende</strong> <strong>Gewässer</strong> bieten einen vielfältigen Lebensraum für Tiere<br />

und Pflanzen. Für die Tiere in trägen oder stehenden <strong>Gewässer</strong>n spielt<br />

die Sauerstoffproduktion der Pflanzen eine wichtige Rolle.<br />

LERNZIELE:<br />

■ Durch die fantasievolle Auseinandersetzung mit dem Leben am Weiher werden den<br />

Kindern Vorerfahrungen ins Gedächtnis gerufen und emotionale Bezüge hergestellt.<br />

■ Die typischen Pflanzen und Tiere am und im stehenden <strong>Gewässer</strong> werden kennen<br />

gelernt. Die Dosenlupe unterstützt dabei.<br />

GEDANKENREISE ZUM WEIHER<br />

Kinder lieben es im Wasser zu<br />

plantschen.<br />

ORT: Klassenraum.<br />

ZEITAUFWAND: 30 Minuten.<br />

MATERIALIEN: Erzählkonzept.<br />

KOSTEN: keine.<br />

UMSETZUNG:<br />

Bei der Gedankenreise führen Sie die Kinder mittels einer Geschichte aus dem<br />

Klassenraum zu einem Weiher und denselben Weg wieder zurück. Die Kinder<br />

suchen sich gemütliche Liegeplätze in der Klasse und schließen die Augen. Regen Sie<br />

die Kinder an, während Ihrer Erzählung Bilder in ihrem „Kopfkino“ entstehen zu lassen.<br />

Der Beginn der Reise könnte lauten: „Stelle dir vor, du stehst jetzt langsam auf<br />

und verlässt den Raum. Du gehst ins Freie und folgst einem schmalen Weg.“<br />

Elemente, die in die Geschichte eingebaut werden können, sind entferntes Froschquaken,<br />

eine große Weide mit hängenden Ästen,Vogelgezwitscher, das Surren der<br />

Libellen. Am Weiher angekommen, stellen Sie den Kindern Fragen: „Was kannst du<br />

hören? Entdeckst du schon Tiere?“ usw. Am Ende der Reise fordern Sie die Kinder<br />

auf, die Augen noch etwas geschlossen zu halten und sich an ihre Reise zu erinnern.<br />

Jedes Kind kann selbst entscheiden, wann es die Augen wieder öffnen will. Wer will,<br />

kann von seiner Reise erzählen oder ein Bild davon malen.<br />

Interessant ist, die Gedankenwanderung vor und nach einem Lehrausgang zum<br />

<strong>Gewässer</strong> einzusetzen. Meist werden die vorgestellten Bilder durch die Naturbegegnung<br />

viel differenzierter. Wenn die Kinder beide Male Bilder anfertigen,<br />

INFO SERVICE:<br />

Nahrungsketten spielen in stehenden<br />

<strong>Gewässer</strong>n eine große Rolle.<br />

Informationen zu Nahrungsketten<br />

finden Sie auch im Ordner<br />

Lebensraum, Kapitel Wald und<br />

Wiese – Waldbewohner.<br />

LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

4.4


DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

LEBENSRAUM STEHENDE GEWÄSSER<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

kann die unterschiedliche Ausgestaltung auch als<br />

Gesprächsanlass verwendet werden.<br />

HERSTELLEN EINER DOSENLUPE<br />

Ideen zum Thema <strong>Gewässer</strong> lassen<br />

sich gut in Form von Wassertropfen<br />

festhalten, ordnen und präsentieren.<br />

ORT: Klassenraum.<br />

ZEITAUFWAND: 20 Minuten.<br />

MATERIALIEN:<br />

leere Konservendosen,<br />

Dosenöffner, Einkochfolie,<br />

Schmirgelpapier,<br />

Klebeband (z.B.<br />

Isolierband).<br />

KOSTEN: gering.<br />

Ein Netz zum Tümpeln<br />

lässt sich aus Drahtbügeln,<br />

einem Holzstab und einem<br />

alten Strumpf leicht herstellen.<br />

INFO SERVICE:<br />

Nützliche Hinweise finden Sie<br />

auch im Ordner Lebensraum,<br />

Kapitel Wasser – Fließgewässer<br />

und Kapitel Wasser – Pflanzen<br />

und Tiere am Weiher.<br />

Informationen zu den<br />

Besonderheiten des Tier- und<br />

Pflanzenlebens in einer<br />

Aulandschaft finden Sie im<br />

Ordner Lebensraum, Kapitel Wald<br />

und Wiese – Aulandschaften.<br />

UMSETZUNG:<br />

Zur Vorbereitung die<br />

Dosen über Nacht in<br />

ein Wasserbecken<br />

geben, damit sich die<br />

Etiketten lösen.<br />

Vorsichtig werden<br />

beide Deckel mit dem<br />

Dosenöffner entfernt,<br />

die Ränder werden mit<br />

dem Schmirgelpapier<br />

geglättet, bis sie nicht<br />

mehr scharf sind. Nun<br />

wird das Folienblatt auf<br />

die Öffnung gelegt und mit<br />

ca. 2 cm Überstand zugeschnitten.<br />

Die überstehende<br />

Folie wird mit dem Klebeband<br />

außen an der Dose befestigt (die<br />

Folie sollte nicht zu locker sitzen).<br />

Beim Eintauchen der Dosenlupe in das<br />

Wasser eines Tümpels oder Teichs können<br />

die Kinder Pflanzen und Tiere beobachten.<br />

LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

4.4 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH


ARBEITSBLATT<br />

LEBENSRAUM<br />

ALTERSGRUPPE<br />

STEHENDE GEWÄSSER 6-10<br />

STECKBRIEF DES WASSERFROSCHES<br />

Aussehen:<br />

■ kurze Vorderbeine<br />

■ gute Augen<br />

■ gute Ohren<br />

■ breites Maul<br />

■ klebrige Zunge<br />

■ glatte, schleimige Haut<br />

■ kräftige, lange Hinterbeine<br />

■ Schwimmhäute<br />

FROSCHTELEGRAMM<br />

Wie muss das erste Wort jeder Telegrammzeile lauten?<br />

__________________:Teich,Tümpel oder Weiher mit vielen<br />

Wasserpflanzen.<br />

Setze folgende<br />

Wörter ein!<br />

__________________: Unken und Kröten.<br />

__________________: Er kann besonders weit springen.<br />

__________________: Storch, Iltis, Ringelnatter, Reiher.<br />

Besondere Fähigkeit<br />

Lebensraum<br />

Arten<br />

Verwandte<br />

Feinde<br />

__________________: Grüner Wasserfrosch, Brauner Grasfrosch,<br />

Laubfrosch, Springfrosch usw.<br />

LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

4.4


ARBEITSBLATT<br />

LEBENSRAUM STEHENDE GEWÄSSER<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

TIERSTECKBRIEFE<br />

Am und im Tümpel,Teich oder Weiher leben viele verschiedene<br />

Tierarten. In dieses <strong>Gewässer</strong> haben sich fünf Fantasietiere<br />

eingeschlichen. Finde sie und streiche sie durch. Die Fantasietiere<br />

tragen <strong>Gewässer</strong>namen in sich, du wirst sie sicher leicht finden.<br />

Libelle<br />

Gelbrandkäfer<br />

Frosch Hecht<br />

Karpfen<br />

Höckerschwan<br />

Wasserläufer<br />

Storch Posthornschnecke<br />

Bachgiraffe<br />

Stockente Kröte<br />

Weiherlöwe Tümpelelefant<br />

Wasserfloh Rückenschwimmer<br />

Teichaffe<br />

Ringelnatter<br />

Stechmücke<br />

Flussdrachen<br />

All die anderen Tiere kannst du in einem stehenden <strong>Gewässer</strong><br />

antreffen. Suche in Bestimmungsbüchern Informationen zu den<br />

Tieren und gestalte gemeinsam mit deinen MitschülerInnen<br />

Steckbriefkarten!<br />

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LEBENSRAUM<br />

STEHENDE GEWÄSSER<br />

4.4 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

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