GESUNDHEIT KONSERVIEREN
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<strong>GESUNDHEIT</strong><br />
<strong>KONSERVIEREN</strong><br />
SACH<br />
INFORMATION<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Im Prinzip kann man alles konservieren – manches verliert jedoch an Geschmack,<br />
Geruch oder Aussehen. Nicht jede Methode ist für jedes Lebensmittel sinnvoll.<br />
Honig ist das einzige Lebensmittel, dass ohne Konservierung fast unbegrenzt haltbar<br />
ist. Alle anderen beginnen unter Einwirkung von Mikroorganismen wie Pilzen,<br />
Bakterien usw. zu faulen, zu verwesen oder zu vergären. Dieser Verfallsprozess wird<br />
mittels Konservierung verzögert bzw. aufgehalten. Unbegrenzt haltbar sind<br />
„Konserven“ nicht, zumindest Farbe, Konsistenz oder Geschmack verändern sich.<br />
Grundsätzlich teilt man in chemische (zum Beispiel Alkohol, Pökeln) und physikalische<br />
(zum Beispiel Trocknen, Einfrieren) Konservierungsmethoden. Es gilt eine<br />
Grundregel: Je weniger die Lebensmittel verändert (denaturiert) werden umso<br />
mehr Inhaltsstoffe bleiben erhalten.<br />
ALKOHOL<br />
Das populäre Hilfsmittel zur Haltbarmachung ist selbst bereits eine „Konserve“!<br />
Wurde doch ein Vielfaches an Obst, Getreide eingesetzt um ein alkoholische<br />
Getränke (Bier, Wein, Likör, Brand) mit hohem Energiegehalt (Kalorien) herzustellen.<br />
Im Rumtopf werden die Lebensbedingungen für Mikroorganismen mittels<br />
hochprozentigem Alkohol und Zucker verändert, sodass sie absterben.<br />
EINSALZEN<br />
Einsalzen ist eines der sehr alten Verfahren, das bereits Römer und Griechen zur<br />
Konservierung von Oliven einsetzten. Auch die Seefahrer nutzten diese<br />
Methode für ihre langen Reisen. Salz entzieht Wasser und wirkt dadurch den<br />
mikrobiologischen Vorgängen entgegen. Einsalzen erfolgt entweder mit grobem Salz,<br />
schichtweise zwischen Gurken, Heringen usw. eingestreut, oder mittels Salzlösungen<br />
(Eier). Die sich möglicherweise daraus ergebende Geschmacksveränderung ist<br />
erwünscht. Oliven würden ohne diesen Prozess der Osmose bitter schmecken.<br />
Marmelade ist die wohl<br />
berühmteste Konserve – und<br />
überdies sehr schmackhaft!<br />
Heringe gibt es in vielen<br />
Variationen: in Salzlake, sauer<br />
zu „Russen“ zusammengedreht,<br />
feurig als Teufelsroller usw.<br />
Hartkäse zählt ebenfalls zu den<br />
haltbaren Konserven, vorausgesetzt<br />
er wird gekühlt.<br />
PÖKELN<br />
Dies ist eine besondere Form des Einsalzens von Fleisch. Die Zusammensetzung<br />
von Pökelsalzen ist gesetzlich geregelt.Trockenpökeln benötigt ca. acht Wochen<br />
zur Herstellung von Rohschinken oder Speck. Nasspökeln produziert in max. vier<br />
Wochen Selch- oder Surfleisch. Industrielles Schnellpökeln erfolgt durch direktes<br />
Einspritzen der Pökelsalze ins Fleisch. Beim Vakuumpökeln wird in einem Vorgang<br />
<strong>GESUNDHEIT</strong><br />
<strong>KONSERVIEREN</strong><br />
ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
3.10
SACH<br />
INFORMATION<br />
<strong>GESUNDHEIT</strong> <strong>KONSERVIEREN</strong><br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
ZUSAMMENFASSUNG: Lebensmittel über die normale Lagerzeit<br />
hinaus haltbar zu machen ist das Ziel der Konservierung. Chemische und<br />
physikalische Methoden stehen zur Verfügung. Doch nicht alles, was haltbar ist, ist<br />
gesund: In Alkohol oder Zucker eingelegt bedeutet mit einer Menge Kalorien<br />
„versetzt“. Gepökeltes kann krebserregende Stoffe enthalten, genauso wie zu lang,<br />
„schwarz“ Geräuchertes. Milch(säure),Vergorenes wie Sauerkraut ist hingegen ein<br />
echter „Stoffwechselmotor“, weil es einen hohen Vitamin C-Gehalt besitzt.<br />
die Luft abgesaugt und die Pökellake um das Fleisch zugeführt. Gepökelte<br />
Ware niemals grillen, bei der Erhitzung wandelt sich das oft im Pökelsalz enthaltene<br />
Natriumnitrit in Verbindung mit Eiweißen in Nitrosamine um, welche krebserregend<br />
wirken.<br />
Schinken, Würste in Vakuum oder<br />
luftgetrocknet gibt es in vielen<br />
Regionen: Tiroler Speck, ungarische<br />
Salami, französische Knoblauchwurst<br />
sind einige davon.<br />
RÄUCHERN<br />
Auch Räuchern zählt zu den „Uraltmethoden“ des Haltbarmachens. Mittels Holzrauch<br />
wird der Oberfläche Wasser entzogen. Gleichzeitig wirkt Rauch bakterientötend bzw.<br />
-hemmend und verhindert damit das Ranzigwerden von Fett. „Schwarzgeräuchertes“<br />
kann jedoch krebserregende Stoffe enthalten. Rohwürste, Schinken, Lachs und Käse<br />
werden kaltgeräuchert (15 – 20°C), Warmräuchern (30 – 50°C) wird für Kochschinken,<br />
Geflügel und Fisch eingesetzt. Beide Verfahren benötigen mehrere Wochen.<br />
SÄUERN<br />
Diese Methode entzieht dem Lebensmittel Wasser und somit<br />
die Lebensgrundlage für Mikroorganismen. Gesäuert wird<br />
Gemüse (Sauerkraut, Oliven, Perlzwiebel, Essiggurken usw.) mit<br />
Hilfe von Fruchtsäure, Essig oder Milchsäure. Bei dieser Methode<br />
wird der ph-Wert in den stark sauren Bereich (ph-Wert 4)<br />
gesenkt (Wasser ist neutral und hat einen Wert von 7), wodurch<br />
das Wachstum von Mikroorganismen gehemmt wird. Hefe- und<br />
Schimmelpilze können mittels zusätzlicher Pasteurisation (kurzes Erhitzen knapp unter<br />
100°C mit anschließend rascher Abkühlung) in ihrer Entwicklung gehemmt werden.<br />
ZUCKERN<br />
Zuckern stört das Leben von Mikroorganismen empfindlich. Starke Zuckerlösungen<br />
finden beim Einkochen von Marmelade, Gelee und Kondensmilch genauso ihre<br />
Anwendung, wie bei der Durchdringung bzw. „Ummantelung“ mit Zucker bei Angelika<br />
(Engelwurz), Zitronat, Aranzini, essbaren Blüten, Ananasecken usw.<br />
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3.10 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
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DIDAKTISCHE<br />
UMSETZUNG<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Kaum wärmen die ersten Sonnenstrahlen den Boden, sind wir umgeben von einer<br />
Fülle von Knospen und Trieben. Gleichzeitig beginnt für viele GärtnerInnen wieder<br />
die Zeit des Zupfens und Jätens. Manch lästiges Unkraut muss nun einer Kulturpflanze<br />
aus der Gärtnerei weichen. Wenigen ist bekannt, dass Pflanzen, die wir so<br />
hartnäckig bekämpfen, im Mittelalter begehrte Gemüse- und Heilpflanzen waren.<br />
Giersch beispielsweise wurde wie Spinat verwendet.<br />
Durch Konservieren können wir einen Teil der „Unkraut-Köstlichkeiten“ aufbewahren<br />
und als abwechslungsreiche Spezialitäten auf den Tisch bringen.<br />
LERNZIELE:<br />
■ Den Kindern soll vermittelt werden, dass auch „Unkräuter“ nützlich sein können.<br />
■ „Sammeltipps“ geben den Kindern Ratschläge für richtiges Verhalten in freier<br />
Natur – Standorte sollen nicht radikal geplündert werden!<br />
■ Kinder lernen Methoden um Lebensmittel haltbar zu machen.<br />
BLÜTENKNOSPEN ALS KAPERN EINLEGEN<br />
INFORMATIONSTEIL: Herrlich erfrischend und würzig schmeckt unser<br />
Kapernersatz zu belegten Broten, Salaten und als Gewürz in Saucen. Je nach verwendeten<br />
Zutaten sind die Kapern sauer bis scharf-würzig. Kapuzinerkresse beispielsweise<br />
ergibt ein fast feuriges Aroma, während Löwenzahn besonders mild<br />
schmeckt. Wichtig ist, die Schraubgläser sehr gründlich zu reinigen.<br />
Des einen Freud, des anderen Leid:<br />
BiogärtnerInnen wissen Wildkräuter<br />
im eigenen Garten zu schätzen!<br />
INFO SERVICE:<br />
Viele Informationen über Kräuter<br />
finden Sie auch im Ordner<br />
Lebensraum, Kapitel Wald und<br />
Wiese - Wiese, sowie im Kapitel<br />
Naturgarten – Kräuter.<br />
ORT: Klassenzimmer, Ausflug.<br />
ZEITAUFWAND: ein Vormittag, mit Experiment Kräuter-Pesto kombinierbar.<br />
MATERIALIEN: (Mengenangabe für ca. 4 Gläser) 100 g Blütenknospen (je<br />
nach Verfügbarkeit sortenrein oder auch als Mischung - Kapuzinerkresse,<br />
Löwenzahn, Gänseblümchenknospen, Bärlauchknospen, Brunnenkresse (Vorsicht,<br />
kann sehr scharf werden!), Schnittlauchblüten), 150 ml Essig, etwas Salz, etwas<br />
Zucker; kleine Schraubgläser, die gut schließen.<br />
KOSTEN: sehr gering.<br />
Die Kapuzinerkresse ist ein<br />
hervorragender Kapernersatz<br />
und schmeckt würzig-scharf.<br />
Außerdem gibt sie jedem Salat<br />
einen kräftigen Farbtupfer.<br />
UMSETZUNG: Die Blütenknospen gründlich waschen, sorgfältig<br />
trocken tupfen und in die Schraubgläser füllen. Essig mit Salz und Zucker<br />
aufkochen und noch heiß über die Blütenknospen gießen. Gläser ver-<br />
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3.10
DIDAKTISCHE<br />
UMSETZUNG<br />
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ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
schließen und mindestens eine Woche ziehen lassen. Die<br />
Gläser sollten dunkel und kühl stehen, aber nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.<br />
Kinder lieben es Kräuter selbst zu<br />
pflücken und zu verarbeiten.<br />
KRÄUTERPESTO<br />
INFORMATIONSTEIL: Viele schmackhafte Kräuter am Wegrand eignen sich<br />
für dieses Pesto. Achten Sie beim Sammeln jedoch darauf, dass an möglichst unbelasteten<br />
Standorten (nicht am Straßenrand) gesammelt wird. Die Blätter sollen frisch<br />
und jung sein, ältere Blätter enthalten oft Bitterstoffe, die den Genuss des Pestos trüben<br />
können. Pikante Kräuter, wie Knoblauchsrauke oder Kapuzinerkresse eignen sich<br />
auch gut zu Mozarella mit Tomaten oder Pastasalaten. Das Kräuterpesto ist eine gute<br />
Basis für Pastasaucen, Kräuterbutter oder Salatdressing<br />
Gemeinsam mit anderen Kräutern<br />
kann man die Knoblauchsrauke<br />
zu einem schmackhaften Pesto<br />
verarbeiten.<br />
ORT: Klassenzimmer, Ausflug.<br />
ZEITAUFWAND: ein Vormittag, gut mit Experiment „Kapern“ kombinierbar.<br />
MATERIALIEN: (Mengenangabe für ca. 2 Gläser):100 g frische Kräuter<br />
(Brennnesseln,Taubnesseln, Kapuzinerkresse, Brunnenkresse, Knoblauchsrauke, Giersch,<br />
Wegerich, Gundelrebe,Vogelmiere, Gundermann etc), Olivenöl oder anderes kaltgepresstes<br />
Öl, Salz, Pfeffer, Stabmixer, kleine Schraubgläser, Messer, Schneidbretter.<br />
KOSTEN: sehr gering.<br />
UMSETZUNG: Kräuter sortieren, auf Genießbarkeit überprüfen, waschen,<br />
trocken tupfen und die Blätter abzupfen. Die Kräuter klein schneiden und mit Salz und<br />
Pfeffer bestreuen. Mit dem Stabmixer fein pürieren. In die gut gereinigten Gläser füllen<br />
und mit einer Schichte Öl bedecken. Die<br />
Blätter müssen unter dem Öl<br />
liegen, damit sie nicht<br />
verderben. Das<br />
Kräuterpesto ist<br />
sofort verwendbar!<br />
Verschiedene Essigsorten<br />
ergeben unterschiedliches<br />
Aroma! Verziert und<br />
dekoriert ergeben sowohl<br />
Pesto als auch Kapern ein<br />
schönes Geschenk!<br />
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3.10 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
<strong>GESUNDHEIT</strong><br />
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ARBEITSBLATT<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Mach mit Murli eine Reise um die Welt.Viele Menschen<br />
konservieren ihre Lebensmittel auf unterschiedlichste Weise.<br />
Finde aus den Lieblingsspeisen der Kinder heraus, welche Zutaten<br />
konserviert wurden. Schreib sie in die Zeile unter dem Text.<br />
Ines macht mit ihren Eltern einen Ausflug in die Wachau. In einer<br />
Buschenschank essen sie eine Bretteljause. Darauf befinden sich<br />
Liptauer, Käse, Geselchtes, Eier,Tomaten und Gewürzgurken. Ines<br />
möchte unbedingt die rote Paprikaschote kosten, die mit<br />
Sauerkraut gefüllt ist.<br />
_____________________________________________________<br />
Ole ist in Schweden daheim. Oft gibt es eingelegten Hering zum<br />
Frühstück. Ole mag besonders gerne die Heringstücke in<br />
Senfsauce, seine Schwester Annika isst lieber Knäckebrot mit<br />
Marmelade.<br />
_____________________________________________________<br />
Maya stammt aus Japan. Auch ihre Lieblingsspeise ist Fisch.<br />
Allerdings essen viele Leute den Fisch roh mit Reis, das Gericht<br />
nennt man Sushi. Dazu reicht man eine grüne Krensauce (Wasabi)<br />
und eingelegten Ingwer (Gari), der zum Reinigen des Mundes<br />
dienen soll, damit jeder Bissen aufs Neue gut schmeckt.<br />
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<strong>GESUNDHEIT</strong><br />
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ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
3.10
ARBEITSBLATT<br />
<strong>GESUNDHEIT</strong> <strong>KONSERVIEREN</strong><br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Uwe wohnt im Norden Deutschlands. Heute kommt seine<br />
Lieblingsspeise auf den Tisch: Soleier. Sie werden in starker<br />
Salzlösung mit Zwiebelschalen gekocht und schmecken sehr pikant.<br />
Besonders gut schmecken Uwe die scharfen Saucen, die seine<br />
Mutter dazu macht.<br />
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Anisha aus Indien hilft heute wie jeden Tag in der Küche. Heute<br />
muss sie Sambal für die nächsten Tage vorbereiten. Das ist eine<br />
scharfe Chillipaste aus roten Chillis, Salz, Öl und anderen Gewürzen.<br />
Ohne Sambal sind viele Speisen in Indien undenkbar. Anisha mag<br />
besonders gerne Gado-Gado, das ist Gemüse in Erdnusssauce, das<br />
mit Palmzucker und Sambal verfeinert wird.<br />
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Bosina stammt aus Polen. Dorf freut sie sich auf den Borschtsch,<br />
einen Eintopf aus Sauerkraut und Roten Rüben, in dem<br />
Fleischstückchen schwimmen. Besonders im Winter tut dieser heiße<br />
Eintopf gut!<br />
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Maria wohnt in Sizilien. Ihre absolute Lieblingsspeise sind Penne à la<br />
Norma. Besonders gerne nascht sie aus der Tomatensauce die<br />
schwarzen Oliven heraus. Ihre Großmutter darf aber nicht sehen,<br />
dass sie mit den Fingern im Essen herumstochert.<br />
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<strong>GESUNDHEIT</strong><br />
<strong>KONSERVIEREN</strong><br />
3.10 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH