GESUNDHEIT LAGERUNG VON LEBENSMITTELN
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INFORMATION<br />
<strong>GESUNDHEIT</strong><br />
ALTERSGRUPPE<br />
<strong>LAGERUNG</strong> <strong>VON</strong><br />
<strong>LEBENSMITTELN</strong> 6-10<br />
Die richtige Lagerung von Lebensmitteln soll diese so lang wie möglich frisch,<br />
nähr- und vitalstoffreich halten. Gleichzeitig soll der gesundheitsschädliche,<br />
durch Schimmel und Fäulnis beginnende Zersetzungsprozess verhindert werden.<br />
Lagermethoden haben sich im Laufe der Menschheitsgeschichte bereits<br />
sehr früh entwickelt. Konnten doch Zeiten des Hungers damit verkürzt werden.<br />
Folglich sind einige Methoden schon sehr alt, andere „fast“ brandaktuell. Auch hat<br />
sich die Grenze zwischen Konservieren und Lagern „verwischt“.<br />
ERDKELLER<br />
Ökologisch orientierte BauherrInnen lassen sich nicht nur aus Energiespargründen<br />
einen zweckmäßigen, modernen Erdkeller auch ins/ans Haus (ein)bauen, denn er<br />
bietet ideale Lagerbedingungen mit einem ausgeglichenen, kühlen Raumklima mit<br />
hoher Luftfeuchtigkeit. Ein schattiger Eingang von außen und ein Lehm/Erdboden<br />
halten die Temperatur niedrig. Ziegelwände bzw. Lehmputz speichern die notwendige<br />
Luftfeuchtigkeit. Eine Belüftungsklappe empfiehlt sich ebenfalls. Ideal ist eine<br />
Temperatur von 5°C. Über 10°C sind genauso ungünstig wie unter Null Grad. Will<br />
man die Ernte vor Mäusen schützen, eignen sich luftige Holzkisten und feinmaschige<br />
Drahtgitter. Äpfel und Birnen breitet man auf (mit Heu oder Laub gepolsterten)<br />
Holzrosten aus. Erdäpfel finden in einer luftigen Holzkiste Platz. Wurzelgemüse,<br />
ungewaschen vor dem ersten Frost geerntet, hält sich besonders gut in leicht<br />
feuchtem Sand oder Erde. Äpfel in größeren Mengen sollten separat gelagert<br />
werden. Sie strömen ein Reifegas aus, das bei anderen Pflanzen Fäulnis auslöst .<br />
In alten Häusern ist es noch<br />
möglich Lebensmittel im Keller<br />
einzulagern: Hier warten Kartoffel,<br />
Zwiebel, Karotten und Co auf ihren<br />
Einsatz in der Küche.<br />
Weinkeller und Weinregale gibt<br />
es in vielen Ausfertigungen.<br />
Wichtig für die richtige<br />
Weinlagerung ist eine konstante<br />
Temperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />
EINMIETEN<br />
Das Einmieten ist ein Erdkeller im Kleinen. Eine Grubentiefe von 70 cm unter<br />
Erdniveau, max. 70 cm breit und max. 150 cm lang, mit einem feinmaschigen Gitter<br />
ausgekleidet und mit Stroh ausgepolstert, einem regenbeständigen Dach versehen<br />
und im Schatten, auf der Nordseite angelegt, erfüllt den Zweck genauso. Im<br />
Frühjahr, nach der Frostperiode, kann die Strohdämmung<br />
zwecks<br />
besserer Durchlüftung entfernt werden.<br />
Kartoffeln lagert man am besten<br />
in luftigen Holzkisten. Licht schadet<br />
ihnen, sie werden grün und<br />
entwickeln dabei einen für den<br />
Menschen schädlichen Giftstoff.<br />
EINFRIEREN<br />
Einfrieren zählt, wenn sehr schnell „schockgefroren“ wird,<br />
zu den schonendsten modernen Methoden der Konservierung/Lagerung.<br />
Der ökologische Nachteil: Gefrierschränke<br />
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ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
und -räume haben einen hohen Energieverbrauch. TROCKNEN<br />
Das Trocknen von Lebensmitteln ist eine sehr alte Technik. Besitzt der Trockenraum<br />
ZUSAMMENFASSUNG: Das Lagern von Lebensmitteln hat eine<br />
lange Tradition. Einkellern, früher auch Einmieten, ist heute noch durchaus<br />
üblich. In der Stadt, wo Kellerabteile beheizt sind, übernimmt der Kühl- und<br />
Gefrierschrank die Lagerleistung, jedoch mit höherem Energieaufwand.<br />
Schimmel und Fäulnis, der „Feind“ der Lagerhaltung, sind stark krebserregend,<br />
haben jedoch beim Einfrieren keine Chance. Reduzieren bzw. verhindern<br />
kann man den Befall durch ausreichende Belüftung und Sauberkeit<br />
bei der Vorbereitung (Trocknen, Dörren) und bei der Lagerung.<br />
Getrocknetes Fleisch und<br />
getrockneter Fisch waren einst<br />
die Notration für schlechte Zeiten:<br />
Diese waren der Konsistenz von<br />
Schuhsohlen nicht unähnlich und<br />
nur für gesunde Zähne geeignet.<br />
Heutzutage kann man mithilfe<br />
moderner Trocknungsverfahren<br />
Spezialitäten aus diesen<br />
Lebensmitteln anfertigen.<br />
eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit, kann dieser gleich als Lagerraum<br />
verwendet werden. Beim Trocknen ist es wichtig, dass ausreichend Luft zirkulieren<br />
kann, sonst besteht wie beim Dörren (bei 60°C – 80°C) die Gefahr von Schimmelbildung<br />
und Fäulnis. Zu schnelles Dörren bei zu großer Trockenheit lässt das<br />
Gut hart werden. Dies wird verhindert, wenn man Obst und<br />
Gemüse mit unterschiedlichem Dörrfortschritt gemeinsam<br />
dörrt oder eine kleine Wasserschüssel aufstellt.<br />
SCHIMMEL IST NICHT SCHIMMEL<br />
UND PILZ NICHT PILZ<br />
Schimmelpilze zählen zu den niedrigen Pilzen und zeichnen<br />
sich dadurch aus, dass sie ihre Nahrung aus abgestorbenen<br />
Substanzen, welche sie dabei zersetzen, beziehen. Pilze<br />
vernichten im Westen 5% der Nahrung in der Zeit zwischen Ernte und Verwendung, im<br />
tropischen Süden entstehen Verluste bis zu einem Drittel, da Wärme und Feuchtigkeit<br />
die Bildung von Pilzen fördern. Rund 200 Arten können Gift (Mykotoxine, stark<br />
krebserregend) produzieren. Erkennbar ist meist lediglich der unschädliche, aber muffig<br />
schmeckende „Pilzrasen“. Die feinen Pilzfäden (dieses Mycel ist der vegetative, ungeschlechtliche<br />
Teil des Pilzes) durchziehen bereits große Teile des befallenen Produktes<br />
und scheiden die Gifte aus, bevor der Pilzrasen, das sind die Fruchtkörper mit den<br />
Sporen, auf der Oberfläche sichtbar wird. Die winzigen Sporen und die Giftstoffe, können<br />
auch durch Erhitzen nicht zerstört werden, weshalb verschimmelte Lebensmittel<br />
daher sofort und zur Gänze entsorgt werden sollten. Ausnahmen: Marmeladen mit 50%<br />
Zuckeranteil und Hartkäse. Hier genügt die großzügige Entfernung der<br />
Schimmelschicht. Getreideschimmel ist besonders gefährlich: Brotdosen sollten daher<br />
regelmäßig mit einer leichten Essiglösung gereinigt werden.<br />
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DIDAKTISCHE<br />
UMSETZUNG<br />
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Das nicht ausgeräumte Bankfach bringt es an den Tag: Reste von<br />
Jausenbroten und nicht entsorgte Apfelbutzen sind mit einem<br />
pelzigen Belag überzogen. Schimmelpilze haben mit ihrer<br />
Zerlegungsarbeit begonnen. Die Sporen der Pilze sind überall in der Luft<br />
vorhanden, sie benötigen Feuchtigkeit zum Überleben und finden bei warmen<br />
Temperaturen ideale Lebensbedingungen. Deshalb verschimmeln Lebensmittel im<br />
Kühlschrank auch langsamer. Grünliche Schimmelpilze (Penicillium) gehören in die<br />
Gruppe der Pinselpilze, die als winzige, verzweigte Pinselchen auftreten. Aus solchen<br />
Pilzen wird Penicillin produziert. Edelschimmel wird bei der Zubereitung verschiedener<br />
Lebensmittel (Schimmelkäse) verwendet. Im Gegensatz dazu sind manche<br />
Schimmelpilze sehr giftig. Keinesfalls dürfen angeschimmelte Lebensmittel gegessen<br />
werden, auch nach diesem Versuch sollten die Sackerln nicht geöffnet, sondern im<br />
verschlossenen Zustand entsorgt werden.<br />
Die Natur kennt keinen Abfall, am<br />
Komposthaufen wird alles wieder<br />
verwertet!<br />
LERNZIELE:<br />
■ Die Kinder sollen erkennen, dass angeschimmelte Lebensmittel eine<br />
Gesundheitsgefahr darstellen.<br />
■ Sie sollen über die richtige Lagerung von Lebensmitteln Bescheid wissen.<br />
■ Andererseits sollen Pilze als wichtige Helfer im Ökokreislauf kennen gelernt<br />
werden.<br />
INFO SERVICE:<br />
Informationen und didaktische<br />
Anregungen finden Sie auch<br />
Ordner Lebensraum, Kapitel Wald<br />
und Wiese – Pilze.<br />
SCHIMMELPILZE ZÜCHTEN<br />
INFORMATIONSTEIL: Schon nach wenigen Tagen setzt beim Experiment<br />
„Schimmelpilze züchten“ auf den ungekühlten Lebensmitteln eine deutliche<br />
Veränderung ein. Der feine, pelzige Belag ist entweder grün oder schwarz gefärbt.<br />
Die Beobachtungen sollten nur<br />
an verschlossenen Objekten<br />
durchgeführt werden, damit die<br />
Pilzsporen nicht eingeatmet werden.<br />
ORT: Klassenzimmer.<br />
ZEITAUFWAND: tägliche Beobachtungen, zur Erläuterung<br />
gemeinsam mit anderen Versuchen eine Schulstunde.<br />
MATERIALIEN: 5 Jausensackerl, 1 Orange, 1 Zitrone,<br />
2 Scheiben Brot, 2 Wattebäusche, etwas Wasser, 1 Paprikaschote<br />
halbiert, Kühlschrank, Komposthaufen, Zeitungspapier,<br />
Kunststoffverpackung, Glasflasche.<br />
KOSTEN: keine.<br />
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UMSETZUNG<br />
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ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Brot schimmelt leicht, vor allem,<br />
wenn es feucht gelagert wird.<br />
Für den Versuch „Schimmelpilze<br />
züchten“ kommt zu den Zitrusfrüchten<br />
noch ein nasser<br />
Wattebausch in das<br />
Jausensackerl. Dicht<br />
verschließen und<br />
gut beobachten!<br />
UMSETZUNG: In jedes Jausensackerl kommt eine Zitrone, eine<br />
Orange, je eine Scheibe Brot. Man kann im Lebensmittelgeschäft nach altem<br />
Obst, Gemüse oder Brot fragen. Zu den Zitrusfrüchten kommt noch ein getränkter<br />
Wattebausch um feuchtes Klima sicherzustellen. Danach werden alle Beutel dicht<br />
verschlossen. Je eine Zitrusfrucht und eine Scheibe Brot werden im Kühlschrank aufbewahrt,<br />
die anderen beiden Beutel werden an einem dunklen, warmen Ort gestellt.<br />
Täglich werden nun alle Beutel kontrolliert. Die Säckchen keinesfalls während des<br />
Versuchs oder danach öffnen!<br />
Die Paprikaschote wird halbiert und eine Hälfte davon in ein Plastiksackerl gesteckt,<br />
ebenfalls an einem dunklen Ort aufbewahren. Die andere Hälfte kommt gut sichtbar<br />
auf den Komposthaufen. Daneben werden Zeitungspapier, Glasflasche und<br />
Kunststoffverpackungen gelegt. Nun täglich die Veränderungen der „verpackten“<br />
Paprikaschote und der Abfälle auf dem Komposthaufen beobachten. Die Ergebnisse<br />
auf dem Arbeitsblatt eintragen. So wird erstens der Zerfallsprozess dokumentiert, die<br />
Kinder erfahren aber auch, dass die Natur keine Abfälle kennt. Im Gegensatz dazu<br />
verändert sich weder die Glasflasche noch die Kunststoffverpackung.<br />
Untersucht Blauschimmelkäse<br />
doch einmal unter der<br />
Lupe oder dem Mikroskop.<br />
Wer kann die feinen<br />
Pilzfäden ausmachen?<br />
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ARBEITSBLATT<br />
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Hier findest du eine Reihe von Lebensmitteln.<br />
Schreib auf, wie man diese frisch halten oder lagern kann.<br />
Kraut kann man in Essig einlegen, dann wird es zu Sauerkraut.<br />
Die Menschen früher lagerten Kraut oft in einer Erdmiete, so hält<br />
es sich lange frisch.<br />
Brot<br />
___________________________________<br />
Fleisch<br />
___________________________________<br />
Zwetschken<br />
___________________________________<br />
Erdäpfel<br />
___________________________________<br />
Weintrauben<br />
___________________________________<br />
Äpfel<br />
___________________________________<br />
Tortenstücke<br />
___________________________________<br />
Birnen<br />
___________________________________<br />
Bananen<br />
___________________________________<br />
Getreide<br />
___________________________________<br />
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ARBEITSBLATT<br />
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ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Beobachte, wie eine Paprikaschote zersetzt wird.<br />
Gib die Paprikahälfte in ein Sackerl. Schau regelmäßig nach und<br />
trage deine Beobachtungen auf dem Arbeitsblatt ein.<br />
Verschließ das Kunststoffsackerl gut und öffne es nicht mehr.<br />
Führe den gleichen Versuch mit einer Kunststoffverpackung, mit<br />
einer Glasflasche oder mit Zeitungspapier durch.Verändern sich<br />
diese Abfälle ebenso? Berichte über deine Beobachtungen nach dem<br />
1.Tag, dem 5.Tag, dem 8.Tag, dem 10.Tag und dem 15.Tag<br />
______________________________________________________<br />
______________________________________________________<br />
Die Natur kennt keinen<br />
Abfall. Wenn du die<br />
Paprikaschote nach deinem<br />
Versuch auf den Komposthaufen<br />
legst, wird sie bald<br />
verschwunden sein.<br />
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