19.10.2014 Aufrufe

KREATIV KEILE, RUNEN & KNOTEN

KREATIV KEILE, RUNEN & KNOTEN

KREATIV KEILE, RUNEN & KNOTEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

SACH<br />

INFORMATION<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

VON ZEICHNUNGEN…<br />

Das Bedürfnis der Menschen, sich anderen mitzuteilen ist schon sehr alt. Das zeigen<br />

zum Beispiel Höhlenmalereien und Felszeichnungen, z.B.in<br />

der Höhle von Lascaux (ca. 20.000 v. Chr.). Dort wurden bereits<br />

abstrakte Zeichen verwendet, die wohl magischen und symbolischen<br />

Charakter hatten. Seit Zehntausenden von Jahren benutzen<br />

Menschen diese Zeichen und Bilder, um Botschaften zu hinterlassen.<br />

Bereits in der Jungsteinzeit (Neolithikum) wurden Steine mit geometrischen<br />

Linien hergestellt, von denen die Forschung mit einiger<br />

Gewissheit sagen kann, dass sie zum Zählen dienten. Die wahrscheinlich wichtigste<br />

Grundlage einer echten Schriftentwicklung. Diese Steine wurden entsprechend lateinisch<br />

„calculi“ genannt, woraus sich das französische „calcul“ (Rechnen, Rechnung)<br />

und das deutsche „kalkulieren“ ableiten.<br />

Im Orient haben Kulturen, die eine blühende Landwirtschaft hatten, auf der ihr<br />

Überleben basierte, mehr Zählhilfen gebraucht um die Ernte genau administrieren<br />

zu können. Man fand im heutigen Iran bereits aus der Zeit um 8500 v. Chr. solche<br />

Zählhilfen in Form von Kugeln und Halbkugeln. Später gab man diese Zählhilfen<br />

sogar versiegelt dem Handelsgut bei – ähnlich unserem heutigen Lieferschein.<br />

…ZUR ENTWICKLUNG DER SCHRIFT<br />

Von Schrift kann erst gesprochen werden, wenn ein festgelegtes Zeichensystem zum<br />

Ausdruck für verschiedene Informationen zur Verfügung steht.<br />

Die älteste Schrift ist die von den Sumerern am Ende des 4. Jahrtausends v. Chr.<br />

erfundene Bilderschrift, aus der die sumerisch-babylonische Keilschrift entstanden<br />

ist. Die zweitälteste Schrift sind die ägyptischen Hieroglyphen.<br />

Sobald mit der Keilschrift auch grammatische Formen ausgedrückt werden konnten,<br />

entstanden erste literarische Zeugnisse. Autoren schrieben Geschichten aus<br />

ihrer Fantasie auf, andere wiederum hielten Taten der Herrscher und erfolgreiche<br />

Ereignisse fest. Die Geschichtsschreibung entstand. Sobald der<br />

Mensch sich im kreativ-künstlerischen Bereich betätigte und immer<br />

mehr wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen wurden, stand<br />

natürlich die Frage der Dokumentation und der Verbreitung im<br />

Vordergrund.<br />

Die ägyptischen Hieroglyphen haben<br />

bis heute nichts von ihrer<br />

Faszination eingebüßt.<br />

Höhlenmalereien erzählen mit<br />

Bildern Geschichten.<br />

Viele alte Schriften sind bereits<br />

in Vergessenheit geraten und<br />

werden vielleicht nie<br />

entschlüsselt werden.<br />

<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

ÖKO<br />

LOG NIEDERÖSTERREICH<br />

6.5


SACH<br />

INFORMATION<br />

<strong>KREATIV</strong> <strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> & <strong>KNOTEN</strong><br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Die Assyrer und die Babylonier besaßen Bibliotheken aus Tontafeln. Die<br />

erste Nationalbibliothek wurde vom Assyrer-König Assurbanipal gegründet.<br />

ZUSAMMENFASSUNG: Der Mensch begann schon sehr früh mit<br />

Bildern zu kommunizieren, davon zeugen die Höhlenmalereien. Die<br />

Notwendigkeit etwas zu notieren kam wahrscheinlich in wirtschaftlichen<br />

Belangen auf, besonders bei den Hochkulturen. Aus diesen Zählhilfen entstand<br />

dann die Schrift. Die älteste Schrift ist die sumerische Bilderschrift, aus der die<br />

Keilschrift entstanden ist. Die zweitälteste Schrift sind die ägyptischen Hieroglyphen.<br />

Die Erfindung des Buchdrucks<br />

hatte Auswirkungen auf die<br />

gesamte weitere Entwicklung der<br />

Gesellschaft.<br />

Die älteste heute noch<br />

verwendete Schrift ist die<br />

chinesische Schrift, in der<br />

Zeichen für Begriffe<br />

stehen.<br />

INFO SERVICE:<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

im Ordner Kreativ, Kapitel<br />

Gestalten – Papier, und im<br />

Kapitel Texten – Buchdruck.<br />

Die mesopotamischen Bibliotheken hatten sogar umfassende Kataloge zur<br />

Datenerfassung. Die gebrannten Tontafeln waren sehr widerstandsfähig und wurden<br />

sogar als Briefe versandt. Natürlich waren sie doch ein etwas sperriges<br />

Kommunikationsmittel, so stand der weiten Verbreitung von Papyrus nichts mehr im<br />

Weg. Papyrus wurde um 3000 v. Chr. in Ägypten hergestellt. Im Nil-Delta gab es genügend<br />

Rohstoff in Form von Schilfgras. Die Schilfstücke wurden geschält, in Wasser eingeweicht,<br />

geklopft, mit den Fasern im rechten Winkel übereinander gelegt und gepresst.<br />

Nach dem Trocknen hat man die entstandenen, papierartigen Stücke geglättet<br />

und poliert. Die Ägypter exportierten Papyrusrollen auch in andere Staaten. In<br />

Mexiko entstand unabhängig davon eine einfachere Art des Papiers, die aus der Rinde<br />

des Feigenbaums hergestellt wurde. Als weder die fehlende Schrift noch die sperrigen<br />

Materialien im Wege standen, brauchte man für die Bewältigung der Administration<br />

genug Schriftkundige. Schreiber wurde ein wichtiger Beruf, der viele Jahre harte<br />

Übung und Lernen erforderte, aber von der Gesellschaft anerkannt war. Die Kunst<br />

des Schreibens blieb noch sehr lange ein Privileg, im Christentum war sie der<br />

Geistlichkeit vorbehalten. Die Kalligraphie<br />

haben nur wenige beherrscht,<br />

selbst Herrscher waren<br />

oft auf andere Schriftkundige<br />

angewiesen, um<br />

Briefe lesen zu können.<br />

Unter den Frauen war<br />

es überhaupt nicht üblich<br />

lesen und schreiben zu<br />

lernen. Der Weg zur<br />

allgemein zugänglichen<br />

Schulbildung war noch<br />

sehr lang.<br />

<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

6.5 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH


<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Es ist absolut selbstverständlich, dass wir lesen und schreiben lernen, dass wir uns<br />

Bücher und Zeitungen besorgen, dass wir etwas notieren, in den Computer schreiben<br />

usw. Aber die Möglichkeit etwas niederschreiben und in weiterer Folge lesen zu<br />

können setzt eine allgemeine Kodierung der Sprache voraus, die dann eine größere<br />

Menschengruppe entziffern kann.Vielen Menschen auf der Welt bleibt das Privileg<br />

Lesen und Schreiben zu lernen und damit die Chance sich bilden zu können verwehrt.<br />

Auch in unseren Breiten war Bildung und Schriftkunde früher nur den<br />

höheren gesellschaftlichen Schichten, im Mittelalter sogar nur den Bewohnern<br />

der Klöster vorbehalten. Die Entwicklung der heute gültigen Schriftformen hat<br />

lange gedauert.<br />

LERNZIELE:<br />

■ Die SchülerInnen sollen mit der langen Entwicklung der uns bekannten<br />

Schrift vertraut gemacht werden.<br />

■ Sie sollen mit der Vielfalt der existierenden Schriftarten konfrontiert<br />

werden.<br />

■ Die Kinder sollen einen Eindruck davon bekommen, welche<br />

Wichtigkeit die Möglichkeit schreiben zu können hat.<br />

Das Erlernen der Schrift stellt für<br />

ein chinesisches Kind eine sehr<br />

große Herausforderung dar.<br />

Die Chinesische Schrift ist eine<br />

Bilderschrift.<br />

FREMDE SCHRIFT<br />

INFORMATIONSTEIL: Wenn wir in andere Länder fahren, können wir die<br />

Schrift lesen, vorausgesetzt wir haben gewisse Fremdsprachenkenntnisse. Zumindest<br />

sind wir in der Lage mit Hilfe eines Wörterbuches etwas zu verstehen – auch wenn<br />

wir mit der Aussprache nicht vertraut sind –, weil wir die Buchstaben identifizieren<br />

können. Wirklich schwierig wird es dann, wenn wir die Schriftzeichen nicht mehr<br />

vergleichen können, weil das Bild zu ungewohnt und zu vielschichtig<br />

ist, um verglichen werden zu können. Das ist der Fall in<br />

Griechenland und Russland, im arabischen Raum, in Israel, China<br />

und Japan. In solchen Ländern sind wir von vielen Informationen<br />

abgeschnitten, weil wir nicht einmal den Namen der Straße lesen<br />

können.<br />

Das Eintauchen in eine fremde<br />

Kultur ist immer leichter, wenn<br />

man mit ihrer Schrift und Sprache<br />

vertraut ist.<br />

<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

ÖKO<br />

LOG NIEDERÖSTERREICH<br />

6.5


DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

<strong>KREATIV</strong> <strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> & <strong>KNOTEN</strong><br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Die Entschlüsselung der<br />

Hieroglyphen hat viele neue<br />

Erkenntnisse über das alte<br />

Ägypten gebracht.<br />

Es existieren immer noch<br />

Schriften, die nicht entschlüsselt<br />

werden können.<br />

Eine 4000 Jahre alte<br />

Schrift aus Nordindien<br />

weist über 400 verschiedene<br />

Zeichen auf und man<br />

weiß immer noch nicht,<br />

was sie bedeuten.<br />

INFO SERVICE:<br />

Ein Arbeitsblatt zum Thema<br />

Hieroglyphen finden Sie im<br />

Ordner Konsum, Kapitel Wandel<br />

– Altertum & Antike.<br />

ORT: Klassenzimmer.<br />

ZEITAUFWAND: eine bis zwei Unterrichtsstunden.<br />

MATERIALIEN: einige Wörterbücher, Bücher oder<br />

gedruckte Texte in fremder Schrift, zum Beispiel in Russisch,<br />

Japanisch, Chinesisch und Griechisch. Selbstverständlich können auch arabische oder<br />

hebräische Texte dabei sein. Einige Kopien von Schriftzeichen.<br />

KOSTEN: keine, wenn sich fremdsprachige Bücher in der Bibliothek befinden oder<br />

einige der Kinder etwas in ihrer Muttersprache von zu Hause mitnehmen. Es dürfte<br />

auch keine Schwierigkeit sein, aus dem chinesischen oder griechischen Restaurant eine<br />

Zeitung oder Ähnliches mitzunehmen.<br />

UMSETZUNG:<br />

■ Fragen Sie die Kinder, ob sie wissen, welche Länder eine andere<br />

Schrift haben als wir. Manche Kinder werden sicher<br />

schon in solchen Ländern Urlaub gemacht haben<br />

und können über ihre Erlebnisse berichten.<br />

■ Nehmen Sie einige fremde Wörter als<br />

Beispiel und schreiben Sie diese auf die<br />

Tafel, zum Beispiel in Französisch und<br />

Englisch.<br />

■ Lassen Sie die Kinder raten,<br />

um welche Sprache es sich handelt<br />

und wie man die Wörter<br />

aussprechen könnte. Erklären<br />

Sie ihnen kurz, welche Regeln<br />

der Aussprache in dem Fall<br />

gelten.<br />

■ Zeigen Sie den SchülerInnen<br />

die Texte in fremder Schrift.<br />

Lassen Sie sie raten, um welche<br />

Schrift es sich handelt, in welcher<br />

Richtung sie gelesen wird und was sie<br />

für einen Eindruck über die Zeichen<br />

haben.<br />

■ Teilen Sie einige Vergrößerungen in Kopie aus<br />

und lassen Sie die Kinder nachzeichnen.<br />

<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

6.5 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH


ARBEITSBLATT<br />

<strong>KREATIV</strong><br />

ALTERSGRUPPE<br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong> 6-10<br />

ERFINDE EINE SCHRIFT!<br />

Denke dir für jeden Buchstaben ein Spezialzeichen aus. Mach es<br />

nicht zu kompliziert, verwende Striche und Punkte oder Bilder.<br />

Wenn du fertig bist, schreibe einige Wörter in deiner tollen,<br />

neu erfundenen Schrift. Wenn du fertig bist, tausche mit einer/m<br />

Schulkameraden/in deinen Text und das „Wörterbuch“.<br />

Versucht jetzt mit Hilfe der Liste die Wörter zu entziffern!<br />

A<br />

<br />

J<br />

S<br />

B<br />

<br />

K<br />

T<br />

C<br />

<br />

L<br />

U<br />

D<br />

M<br />

V<br />

E<br />

N<br />

W<br />

F<br />

O<br />

X<br />

G<br />

P<br />

Y<br />

H<br />

Q<br />

Z<br />

I<br />

R<br />

<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

ÖKO<br />

LOG NIEDERÖSTERREICH<br />

6.5


ARBEITSBLATT<br />

<strong>KREATIV</strong> <strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> & <strong>KNOTEN</strong><br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

BUCHSTABEN-SPIEL<br />

Die Kinder gehen in kleine Gruppen zusammen.<br />

Als Aufgabe bekommt jede Gruppe nun einige Buchstaben<br />

zugeteilt und muss überlegen, wie man diese zu zweit oder<br />

zu dritt darstellen kann.<br />

Können die MitschülerInnen die Buchstaben richtig lesen?<br />

Wenn die Darstellung der Buchstaben gut gelingt, kann man<br />

versuchen kurze Wörter darzustellen.<br />

<strong>KREATIV</strong><br />

<strong>KEILE</strong>, <strong>RUNEN</strong> &<br />

<strong>KNOTEN</strong><br />

6.5 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!