KREATIV REIME
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<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
SACH<br />
INFORMATION<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Wörter reimen sich im üblichen Sprachgebrauch dann, wenn ihre Enden<br />
gleich klingen. Diese Enden werden mit dem Fachwort „Reimbaustein“ bezeichnet.<br />
Diese Reimbausteine sind die letzten Buchstaben eines Wortes und beginnen<br />
immer mit einem Vokal. So haben die Worte „Sein, Rhein, kein, Gebein“ den<br />
gemeinsamen Reimbaustein „ein“. Die Rechtschreibung besitzt beim Reimen keinen<br />
hohen Stellenwert, entscheidend ist der Klang der Endsilben. So reimen sich problemlos<br />
„Gepäck“ auf „weg“ und „Bohne“ auf „Kanone“.<br />
ÄUSSERE FORM VON GEDICHTEN<br />
Ob es sich bei einem Text um ein Gedicht handelt oder nicht, erkennt man im<br />
Allgemeinen sofort am Schriftbild bzw. an der Anordnung der Textzeilen. Üblicherweise<br />
werden Gedichte in Versen und Strophen geschrieben. Als Vers kann man<br />
also auch eine Zeile in einem Gedicht bezeichnen. Das Ende eines Verses ist meist<br />
dort, wo man beim Lesen eine Pause macht. Das muss zwar nicht immer auch<br />
gleichzeitig mit dem Ende des Satzes zusammenfallen, oft steht an dieser Stelle allerdings<br />
zumindest ein Komma. In Gedichten, die auf dem Grundsatz des Endreimes<br />
aufgebaut sind, steht am Ende des Satzes aber immer das Reimwort.<br />
Mehrere Verse bilden zusammen eine Strophe. Die Länge einer Strophe ist durchaus<br />
unterschiedlich, sie besteht allerdings zumindest aus zwei Versen, manchmal<br />
auch aus vier, sechs oder mehr. Auch die Anzahl der Strophen, die zusammen dann<br />
das ganze Gedicht ausmachen, ist variabel.<br />
An Reimwörterbüchern gibt es eine<br />
große Auswahl.<br />
Die Bezeichnung „Strophe“ kennen<br />
wir hauptsächlich von Liedern,<br />
sie wird aber auch für Reime<br />
verwendet.<br />
LIEDER<br />
Die Bezeichnung „Strophe“ kennen wir auch aus Liedern. Ein Text eines Liedes ist<br />
sozusagen ein gesungenes Gedicht. Der Überbegriff „Lyrik“, unter dem Gedichte<br />
zusammengefasst sind, weist ja auch auf diesen Ursprung hin. Bei den alten<br />
Griechen wurden Gedichte eben „zur Lyra“ gesungen.<br />
Unterteilungen bei den Texten von Liedern bestehen noch in Refrain und<br />
Zwischenstrophe. Dabei ist der Refrain ein immer wiederkehrender Vers aus meist<br />
nur wenigen Zeilen, während die Zwischenstrophe unterschiedlichen Inhalts<br />
ist und die Handlung der Geschichte vorantreibt.<br />
Viele Lieder haben Gedichte als<br />
Grundlage und reimen sich oft.<br />
Es ist interessant, Liedtexte einmal<br />
ohne Musik unter die Lupe zu<br />
nehmen.<br />
REIMSCHEMA<br />
Der Bauplan eines Gedichtes mit Endreim wird als Reimschema bezeichnet. Es<br />
bezeichnet die Struktur der aufeinanderfolgenden Verse, ob sich direkt aufeinander<br />
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
6.2
SACH<br />
INFORMATION<br />
<strong>KREATIV</strong> <strong>REIME</strong><br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
folgende Zeilen reimen sollen oder ob diese Reimstruktur anderen Strukturen folgen<br />
soll. Das einfachste Reimschema nennt man Paarreim. Bei ihm reimen sich die<br />
jeweils aufeinanderfolgenden Verse. Beim Kreuzreim reimt sich die erste mit der<br />
ZUSAMMENFASSUNG: Die Beschäftigung mit Reimen kann als lustiger<br />
Denksport betrachtet werden, mit dem man neue Zugänge zur Sprache und zum<br />
eigenen Wortschatz gewinnen kann. Doch sollte man beim Reimen auch einige<br />
Grundsätze befolgen, um wirklich „gute“ Gedichte fabrizieren zu können. Doch soll<br />
auf jeden Fall die Freude am sprachlichen Gestalten im Vordergrund stehen.<br />
dritten Zeile und die zweite mit der vierten. Beim umarmenden Reim gehören die<br />
erste und vierte Zeile zusammen, auch die zweite und dritte Zeile reimen sich.<br />
Mithilfe von Reimwörterbüchern ist<br />
es schon im Kindesalter möglich,<br />
kleine Reime oder Gedichte zu<br />
schreiben. Es macht Kindern viel<br />
Spaß, mit Wörtern kreativ zu sein.<br />
VERSFUSS UND VERSMASS<br />
Man unterscheidet zwischen betonten und unbetonten Wörtern,Teilen bzw. Silben.<br />
Man kann diese auch mit Hebungen und Senkungen oder ganz einfach mit „leichten“<br />
und „schweren“ Wortteilen bezeichnen. Eine regelmäßig sich wiederholende Abfolge<br />
von betonten und unbetonten Silben nennt man Versmaß. Dieses kann man wiederum<br />
in verschiedene Gruppen unterteilen.<br />
Der Jambus ist die Abfolge von jeweils einem schweren und einem leichten Wortteil.<br />
Man erkannt den Jambus beim Lesen des kurzen Gedichtes:<br />
„Die Fénsterbánk, die Fénsterbánk<br />
ist nícht sehr bréit, doch zíemlich láng.“<br />
Es existieren noch andere Versmaße mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, von<br />
denen der Trochäus der leichteste, da er nur ein umgekehrter Jambus ist. Es folgt bei<br />
ihm also ein leichter auf einen schweren Wortteil. Ein Beispiel:<br />
„Tánte Èmma hát indéssen<br />
schón drei Wóchen nìchts gegèssen.“<br />
BETONUNG EINZELNER<br />
SILBEN<br />
Durch unterschiedliche Betonung einzelner<br />
Silben kann es zu durchaus interessanten<br />
Sinnverdrehungen kommen. Der<br />
Unterschied zwischen „Blúmentopf-Erde“<br />
und „Bluménto-Pférde“ sowie „Schúl-<br />
Zéntrum“ und „Schulzen-Trúm“ beruht auch auf<br />
der unterschiedlichen Betonung der Silben.<br />
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
6.2 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
DIDAKTISCHE<br />
UMSETZUNG<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
Worte mit ähnlichem Klang aneinanderzureihen gehört zu einem der ersten<br />
Sprachspiele der Kinder. Das Kleinkind erlernt die Sprache in einem großen<br />
Maß durch das Spiel mit Klängen, die Freude am Experimentieren und freies<br />
Aneinanderreihen von ähnlich klingenden Silben und Klängen.<br />
Im Laufe des „Erwachsenwerdens“ kommt es häufig zu einer Erstarrung des<br />
lockeren Umganges mit der Sprache. Der Aspekt der grammatikalisch richtigen<br />
Anwendung der Sprache bewirkt sehr rasch eine Unfreiheit im Umgang mit ihr.<br />
Dem kann die Beschäftigung mit Reimen eine gewisse Abhilfe schaffen. Schülerinnen<br />
und Schüler, die auf der Suche nach passenden Reimwörtern ihren Sprachschatz<br />
durchstöbern, beginnen dadurch oftmals erst zu diesem Zeitpunkt die Existenz des<br />
Sprachschatzes zu begreifen und erleben somit Sprache erstmals als etwas<br />
Bewegliches, das wachsen, größer und reicher werden kann. Auch kann durch die<br />
Beschäftigung mit Reim und Versmaß die Freude an der Sprache und deren aktiver<br />
Einsatz gesteigert werden.<br />
Ein großes Erfolgserlebnis: Wörter<br />
schreiben zu können!<br />
LERNZIELE:<br />
■ Die SchülerInnen sollten die Sprache als etwas Lebendiges erleben.<br />
■ Die Fähigkeit, Sprache selbst zu gestalten, soll gestärkt werden.<br />
■ Durch aktive Beschäftigung mit Sprachlauten wird der Wortschatz<br />
der SchülerInnen gestärkt und vergrößert.<br />
Kinder sollten die Möglichkeit<br />
bekommen, mit der Sprache<br />
experimentieren zu können.<br />
WIR DICHTEN<br />
INFORMATIONSTEIL: Wichtig beim Umgang mit Reimen und Versen ist<br />
es, den jungen Poetinnen und Poeten die Freiheit des Neuerfindens der Sprache zu<br />
gestatten. Kontraproduktiv wäre, grammatikalische Einwände vorzubringen bzw. neu<br />
gefundene literarische Schöpfungen abzulehnen. Durch Fehler verzeichnet man oft<br />
die besten Fortschritte. Nur wer spielerisch mit der Sprache<br />
experimentieren und mittels Fehler Konventionen in Frage<br />
stellen darf, erwirbt eigene Fähigkeiten am Gestalten einer<br />
lebendigen Sprache. Reimen und der spielerische Umgang sind<br />
oft der Anfang einer wunderbaren Freundschaft mit der eigenen Sprache.<br />
ORT: Klassenzimmer.<br />
ZEITAUFWAND: eine bis zwei Unterrichtsstunden.<br />
Man kann auch versuchen, den<br />
selbst gereimten Vers zu vertonen.<br />
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
6.2
DIDAKTISCHE<br />
UMSETZUNG<br />
<strong>KREATIV</strong> <strong>REIME</strong><br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
MATERIALIEN: Papier, Bleistift, Radiergummi, Arbeitsblatt 1.<br />
KOSTEN: keine.<br />
Vor Zuhörern zu reden ist keine<br />
leichte Sache. Vielen Menschen fällt<br />
dies ausgesprochen schwer. Deshalb<br />
ist es wichtig, den freien Ausdruck<br />
schon im Kindesalter zu fördern.<br />
UMSETZUNG:<br />
Beginnen Sie nicht zu kompliziert. Die Kinder können durch Überforderung sehr<br />
leicht die Freude an der eigenen Dichtung verlieren. Geben Sie zuerst Beispiele kurzer,<br />
verständlicher Reime, die aus dem Wortschatz der Kinder stammen könnten. Erst<br />
später und mit größerer Sicherheit sollten schwierigere Reime versucht werden. Am<br />
Arbeitsblatt 1 finden Sie Reimpaare, die den Kindern das Dichten und Reimen erleichtern<br />
können.<br />
■ Als Einstiegshilfe beginnen Sie mit vorgefertigten Reimen. Lesen Sie den<br />
SchülerInnen einen Reim bis auf das letzte Wort vor und lassen Sie die Klasse dann<br />
das letzte Wort raten. Oftmals kann es hier bereits zu verschiedenen<br />
Lösungsmöglichkeiten kommen. Lassen Sie mehrere Lösungsmöglichkeiten gelten.<br />
Man kann die Klasse über die beste Reimlösung<br />
abstimmen lassen.<br />
■ Als zweiter Schritt zum eigenen Gedicht<br />
empfiehlt sich, die erste Zeile eines Reimes<br />
vorzutragen und die SchülerInnen die<br />
ganze zweite Reimzeile selbst finden zu<br />
lassen.<br />
■ Die nächste Schwierigkeitssteigerung<br />
besteht dann darin, nur noch das<br />
Anfangswort eines zweizeiligen Reimes<br />
vorzugeben. Lassen Sie sich überraschen.<br />
Nicht immer werden die „besten“<br />
SchülerInnen auch gleich die „besten“<br />
Reimerfolge erbringen.<br />
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
6.2 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
ARBEITSBLATT<br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
WIR DICHTEN<br />
Versuche anhand der folgenden Reimpaare zweizeilige Gedichte<br />
zu schreiben!<br />
Qual – Wahl Magen – klagen mein – klein – rein<br />
Schal – Wal Haus – Maus schlief – rief<br />
Aal – kahl Marzipan – Zahn tief – rief<br />
Lokal – kahl alt – halt ritt – Tritt<br />
Pirat – Salat Baum – Traum Grille – Brille<br />
Fabel – Gabel Halle – Qualle Bazille – Pille<br />
schade – Wade Kanne – Pfanne Ring – ging<br />
Affen – gaffen Kranz – Tanz Not – Pilot<br />
mager – Schwager Seil – steil Kummer – Hummer<br />
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Habt ihr gewusst, dass es<br />
eigene Bänder mit<br />
Festgedichten zu kaufen<br />
gibt? Darin gibt es kurze<br />
und lange Gedichte für jeden<br />
Anlass, vom Geburtstag über<br />
die Taufe bis zur Goldenen<br />
Hochzeit. So braucht man<br />
nicht lange suchen, wenn<br />
man ein Gedicht als<br />
Geschenk vortragen möchte.<br />
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
ÖKO<br />
LOG NIEDERÖSTERREICH<br />
6.2
ARBEITSBLATT<br />
<strong>KREATIV</strong> <strong>REIME</strong><br />
ALTERSGRUPPE<br />
6-10<br />
REIMTRANSPORT<br />
Versucht paarweise Reime zu bilden! Immer abwechselnd ein Wort<br />
sagen und versuchen, einen Reim dazu zu finden. Wenn es euch<br />
gelungen ist, ein Reimpaar zu bilden, schreibt oder zeichnet es auf<br />
und versucht gemeinsam ein kleines Gedicht zu fabrizieren.<br />
<strong>KREATIV</strong><br />
<strong>REIME</strong><br />
6.2 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH