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Barftgaans April-Mai 2014

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Kommentar<br />

Europawahl <strong>2014</strong>: Gehen Sie hin!<br />

Sie entscheiden mit, wer für Sie in Brüssel und Straßburg entscheidet<br />

Wissen Sie, wer für Ihren Wahlkreis im Europäischen<br />

Parlament sitzt und für Sie entscheidet? Nein?<br />

– Das ist schade, denn etwa 70 Prozent der Gesetze,<br />

die heute in Deutschland umgesetzt werden, wurden<br />

in Brüssel verabschiedet. Das Europäische Parlament hat in<br />

den letzten Jahrzehnten immer mehr an Einfluss gewonnen.<br />

Beispiel Umwelt<br />

Vieles, was unser Leben bestimmt, wird durch europäische<br />

Vorschriften geregelt. Nehmen wir den Bereich unserer natürlichen<br />

Umwelt. Hier haben sich die Staaten der Europäischen<br />

Union auf wichtige Standards geeinigt und das war<br />

auch nötig. Umweltverschmutzung kennt keine Grenzen.<br />

So gibt es eine »Feinstaubrichtlinie«, die bestimmt, wie viele<br />

(krebserregende) Staubpartikel unsere Atemluft höchstens<br />

enthalten darf und es gibt eine »Trinkwasserrichtlinie«, die<br />

Höchstwerte für Giftstoffe im Trinkwasser festlegt. Eine<br />

Richtlinie gibt dabei lediglich die Ziele vor. Wie die Staaten<br />

diese Ziele erreichen, verbleibt in ihrer eigenen Regelungskompetenz.<br />

Das Europäische Parlament entscheidet über die europäischen<br />

Gesetze, die Sie betreffen und darüber, wie Ihr Geld<br />

aus dem EU-Haushalt ausgegeben wird – quer durch alle Lebensbereiche.<br />

Wahl für rund 500 Millionen Bürger<br />

In der zweitgrößten demokratischen Wahl der Welt sind<br />

500 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme für das<br />

Europäische Parlament abzugeben. In Deutschland sind am<br />

Sonntag, 25. <strong>Mai</strong>, rund 63 Millionen Bürgerinnen und Bürger<br />

aufgerufen, die 96 Abgeordneten aus Deutschland für das<br />

Europäische Parlament zu wählen.<br />

Warum ist diese Wahl so wichtig?<br />

Die Europawahl <strong>2014</strong> wird zudem darüber entscheiden, wer<br />

der Nachfolger oder die Nachfolgerin von José Manuel Barroso<br />

als Präsident der Europäischen Kommission wird. Die<br />

Staats- und Regierungschefs werden zum ersten Mal den<br />

Ausgang der Europawahl zu berücksichtigen haben, wenn<br />

sie den Kandidaten für dieses Amt bestimmen.<br />

Die Wählerinnen und Wähler haben also einen Einfluss darauf,<br />

wer an die Spitze der nächsten EU-Kommission kommt<br />

und damit quasi Regierungschef von Europa wird. Die neue<br />

politische Mehrheit, die sich aus der Europawahl ergibt,<br />

wird die EU-Gesetzgebung für die kommenden fünf Jahre<br />

Mein Aufruf: »Gehen Sie wählen!« Die Teilnahme<br />

an der Europawahl ist mehr als eine<br />

Möglichkeit zur Mitwirkung an europäischen<br />

Entscheidungen. Selbst diejenigen, die der<br />

EU kritisch gegenüberstehen, werden nicht<br />

bestreiten, dass der Integrationsprozess einen<br />

Schlussstrich unter zweitausend Jahre<br />

Leid, Krieg und Konflikte gesetzt hat.<br />

Trotz aller Kritik, die man am System EU äußern<br />

muss: wir Bürger der Union haben die<br />

Verpflichtung, am Prozess der Weiterentwicklung<br />

der EU mitzuwirken. Die Beteiligung<br />

an der Europawahl bietet hierfür eine Gelegenheit.<br />

<br />

[nicole]<br />

formen. Das Europäische Parlament – die einzige direkt gewählte<br />

EU-Institution – ist zu einem Angelpunkt im Europäischen<br />

Entscheidungsfindungs-System geworden und ist mit<br />

den Regierungen der Mitgliedsstaaten gleichberechtigter<br />

Gesetzgeber für praktisch alle EU-Gesetze. Die Wählerinnen<br />

und Wähler haben bei dieser Europawahl mehr Einfluss als je<br />

zuvor. Die Kandidaten für die Europawahl werden von Parteien<br />

oder sonstigen politischen Vereinigungen aufgestellt<br />

und auf einer bundesweiten Liste (Bundesliste) bzw. auf den<br />

Listen einzelner Länder (Landeslisten) platziert. [nicole]<br />

Spitzenkandidaten der Parteien:<br />

CDU (Landeslisten); Spitzenkandidat: David McAllister<br />

SPD (Bundesliste): Spitzenkandidat: Martin Schulz<br />

Bündnis 90/Die Grünen (Bundesliste); Spitzenkandidatin:<br />

Rebecca Harms<br />

FDP (Bundesliste); Spitzenkandidat:<br />

Alexander Graf Lambsdorff<br />

Die Linke (Bundesliste); Spitzenkandidatin: Gabi Zimmer<br />

Wer macht was in der EU?<br />

Das Europäische Parlament<br />

Einzig direkt gewähltes Organ der EU. Das Parlament spielt<br />

eine Schlüsselrolle bei der Wahl des Kommissionspräsidenten.<br />

Gemeinsam mit dem Parlament entscheidet es über den<br />

EU-Haushalt.<br />

Die Europäische Kommission<br />

Ist so etwas wie die »Regierung« der Europäischen Union.<br />

Sie ist verantwortlich für Gesetzesinitiativen und die Umsetzung<br />

von EU-Regelungen. Dazu überwacht sie die Einhaltung<br />

der EU-Verträge.<br />

Rat der Europäischen Union<br />

Gesetzgebendens Organ, zusammengesetzt aus den Ministern<br />

der Mitgliedstaaten. Teilt sich mit dem Europäischen<br />

Parlament die Haushaltshoheit.<br />

Europäischer Rat<br />

Besteht aus den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten<br />

und entscheidet über die Eckpunkte der Europäischen<br />

Politik.<br />

Mehr Informationen: http://europa.eu/index_de.htm<br />

18 | www.barftgaans.de | <strong>April</strong> / <strong>Mai</strong> <strong>2014</strong> |

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