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DER NEUE MENSCH - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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WIE LEBT <strong>DER</strong> <strong>NEUE</strong> <strong>MENSCH</strong>? | Energie-Wände<br />

Krankt noch an der Benutzerfreundlichkeit:<br />

das digitale Zuhause.<br />

Heizzeiten umständlich mit der Hand einstellen und so weiter.“<br />

<br />

ob das Fenster geöffnet wurde oder ob sich ein Mensch im<br />

<br />

regeln dann die Temperatur entsprechend der Wohnraumnutzung.<br />

Vollkomfort sähe so aus: „Warum nicht einfach beim Verlassen<br />

des Hauses rufen: ‚Ich bin dann mal zehn Tage weg...‘,<br />

und die intelligente Wohnung schaltet alle Systeme automatisch<br />

in einen energiesparenden und sicheren Zustand. Am neunten<br />

<br />

nungen<br />

in Deutschland stehen da, so Kleineidam – vollgepfropft<br />

mit Technik. Nur: Technisch wenig ambitionierte Menschen kön-<br />

<br />

dem Nutzer das Leben schwer, der Umgang mit der Technik ist<br />

manchmal umständlich oder kompliziert. „Selbst für einen Ingenieur<br />

wie mich“, gibt Kleineidam zu.<br />

Bestandsbauten im Visier<br />

„Wir sind hier in Deutschland Späteinsteiger in Sachen<br />

E-Home“, räumt Kleineidam ein: Erst seit Mitte 2012 laufen<br />

ernsthafte Versuche – Leuchtturmprojekte. Einfamilienhäuser<br />

sind das, verspielt, hochtechnisiert. Die Zielgruppe für die Wissenschaft<br />

– und für die Politik, die eine Energiewende vorantreiben<br />

will und muss – ist das nicht: „Entscheidend ist die breite<br />

<br />

Motivation zu Investitionen. „Die meisten Menschen leben eben<br />

nicht im Einfamilienhaus, sie leben in Städten und in Mehrfamilienhäusern<br />

– und mehr als die Hälfte wohnt zur Miete. Darauf<br />

muss unser Fokus liegen.“ Ein Mieter kann keine neue Heizung<br />

für seine Wohnung beschaffen, und der Wohnungseigentümer<br />

sieht nicht ein, warum er das tun sollte, so lange nicht er, sondern<br />

der Mieter für den hohen Energieverbrauch zahlen muss.<br />

Ein weiteres großes Ziel: Selbständigkeit für Ältere mithilfe des<br />

E-Home. Unzweifelhaft wünschen sich die meisten Menschen<br />

auch im höheren Alter selbstbestimmtes und erschwingliches<br />

Wohnen. Kleineidam macht eine Rechnung auf: Statt aufs Al-<br />

<br />

Freunde unter den Senioren haben, könnte die Politik das Geld<br />

in altersgerechten Wohnungsbau investieren. Hilfreich wäre<br />

<br />

-<br />

<br />

dies alarmierend sein. Ist der Senior gestürzt oder ohnmächtig?<br />

Muss die Tochter automatisch alarmiert werden? „Das ist die<br />

Intelligenz, die wir erreichen wollen“, so Kleineidam.<br />

Um für das E-Home einen Markt zu schaffen, gibt es in Kleinei-<br />

-<br />

-<br />

<br />

energetisch sanierungsbedürftig – und alles andere als altersgerecht.<br />

Etwa 4,8 Milliarden Euro Sanierungsbedarf sieht Kleineidam,<br />

grob geschätzt, in dieser Stadt – 24.000 Euro pro Wohnung<br />

wären nötig, um sie energetisch auf modernen Stand zu<br />

<br />

„Smart Home“ – also intelligenter Wohntechnologie. Die Kostenfrage<br />

ist immer noch offen: Wer zahlt dafür?<br />

„Das Zuhause der Zukunft sieht so aus wie die Rahmenbedingungen,<br />

die unsere Politiker schaffen“, so das Fazit von Kleineidam.<br />

Sie alle, meint er, kennen die Probleme und kommen zum<br />

<br />

oben auf die Agenda. Anzeichen für Umdenken gebe es:<br />

KfW-Darlehen für elektrische Speicher im Haushalt werden seit<br />

Mai 2013 angeboten, die Abschaffung der Nachtspeicheröfen<br />

ist ausgesetzt worden.<br />

Derweil versuchen Kleineidam und sein Team, das Thema Smart<br />

Home an den Menschen zu bringen: „Wir bauen aktuell die<br />

Foto: www.shutterstock.de<br />

10 friedrich – forschungsmagazin der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<strong>Universität</strong>

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