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Pilotprojekt Talentprobe - Universität Flensburg

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Teenager an einer Graffitimauer<br />

<strong>Pilotprojekt</strong> <strong>Talentprobe</strong><br />

U 25 + ZAV-Künstlervermittlung-Bühne<br />

Dokumentation eines Versuchs zu einer aktiven<br />

und interaktiven Berufsberatung anlässlich der<br />

Messe "Studieren GANZ im Norden"<br />

April 2013<br />

Dr. Maike Lorenzen<br />

Beraterin für Akademische Berufe<br />

Agentur für Arbeit <strong>Flensburg</strong><br />

Rüdiger List<br />

Künstlervermittler-Schauspiel-Bühne<br />

ZAV-Hamburg-Künstlervermittlung<br />

Logo


GLIEDERUNG<br />

„Fast Reading“ - Kurzfassung für Eilige<br />

Einleitung<br />

Vorgeschichte: Die Idee<br />

Eine örtliche Besonderheit: Die „Theater-“ bzw. Schauspielschulen im Nahpendelbereich<br />

Erste praktische Schritte<br />

Inhalt: Der Aufbau der <strong>Talentprobe</strong><br />

Genius loci: Das Theater als Ort des Geschehens<br />

Vorbereitung: Die Kandidatenauswahl<br />

Der Umgang mit Theater<br />

Die Anmeldung<br />

Die Zusammenarbeit mit Schulen und Lehrern<br />

Kontaktdichtekonzept<br />

Briefe<br />

Eingangsbestätigung und Vorbereitungsbrief<br />

Zusage/B-Liste<br />

Bühnenpass<br />

Die Bewerber<br />

Region<br />

Altersstruktur<br />

Die Absagen /Inhaltliche Wertigkeit von Absagen<br />

27. April 2013, 10:00 – 15:00 Uhr: Die <strong>Talentprobe</strong> - als aktive Komponente<br />

Die „Auftritte“: Der aktive Teil<br />

Ortswechsel<br />

Ab 15:00 Uhr: Regenerative Pause<br />

Ab 15:30 Uhr: Das Podiumsgespräch<br />

27. April 2013, 16:00 - 19:00 Uhr:- Die Auswertungsgespräche - als interaktive<br />

Komponente<br />

Inhalte<br />

1


Teamberatung und Kompetenzgewinn<br />

Ausgewählte Einzelbeispiele<br />

Robert (20)<br />

Wilfried (18)<br />

Miriam (18)<br />

Andreas (19)<br />

Resümee und Ausblick<br />

Auswertung der Fragebögen<br />

Jugendliche, die keine Schauspielausbildung (mehr) absolvieren wollen<br />

Jugendliche, die Schauspieler werden wollen<br />

Erfahrungszuwachs<br />

Kritik<br />

Langzeitwirkung<br />

Die Zukunft<br />

Wiederholung der <strong>Talentprobe</strong> in <strong>Flensburg</strong> und in den umliegenden Landkreisen<br />

Die <strong>Talentprobe</strong> in Hamburg<br />

Ein denkbares Experiment: <strong>Talentprobe</strong> auf Antrag, ZAV-Künstlervermittlung als<br />

Fachdienst für die Mitarbeiter<br />

Die <strong>Talentprobe</strong> im deutschsprachigen Theaterraum<br />

Rückschau<br />

Literatur<br />

Anhang 1 - Anmeldung<br />

Anhang 2 - Lehrerbrief<br />

Anhang 3 - Vorbereitungsbrief<br />

Anhang 4 - Zusage<br />

Anhang 5 - B-Liste<br />

Anhang 6 - Zusendung Bühnenpass<br />

Anhang 6a - Bühnenpass<br />

Anhang 7 - Fragebogen<br />

Messebroschüre<br />

2


„Fast Reading“ - Kurzfassung für Eilige<br />

Einleitung<br />

Was machen wir hier eigentlich?<br />

Vorgeschichte: Die Idee<br />

„Traumberuf“ Schauspieler: Hilfe zur Selbsthilfe für Jugendliche, die auf die Bühne<br />

wollen.<br />

Eine örtliche Besonderheit: Die „Theater-“ bzw. Schauspielschulen im Nahpendelbereich<br />

Unterstützung für die Theaterinteressierten in regionalen Schauspielschulen?<br />

Gewogen und zu leicht befunden, keine Hilfe, nirgends.<br />

Erste praktische Schritte<br />

Wie misst man ein Talent - und vor allem wer?<br />

Inhalt: Der Aufbau der <strong>Talentprobe</strong><br />

Keine neue Castingshow, aber was dann?<br />

Genius loci: Das Theater als Ort des Geschehens<br />

Wer auf die Bühne will, braucht eine Bühne.<br />

Vorbereitung: Die Kandidatenauswahl<br />

Die BA sucht nicht den Superstar, sondern Jugendliche mit Talent.<br />

Der Umgang mit Theater<br />

Bühnenerfahrung ist nicht alles, aber viel.<br />

Die Anmeldung<br />

Das Profiling der Kandidaten.<br />

Die Zusammenarbeit mit Schulen und Lehrern<br />

Talentsuche in der Schule, schwerer als man denkt.<br />

3


Kontaktdichtekonzept<br />

Kundenbindung durch Schriftverkehr.<br />

Briefe<br />

Eine alte Kommunikationsform, neu entdeckt und zweckmäßig eingesetzt.<br />

Eingangsbestätigung und Vorbereitungsbrief<br />

Spannung halten und informieren.<br />

Zusage / B-Liste<br />

Hier trennen sich die Begabten von den noch Begabteren, doch am Ende bekommt<br />

jeder seine Bühne.<br />

Bühnenpass<br />

Ein Ausweis des Talents – „Ich bin gut“.<br />

Die Bewerber<br />

Who is who on stage?<br />

Region<br />

Schauspielaspiranten aus aller Herren Länder.<br />

Altersstruktur<br />

Zwischen Kindheit und „Erwachsen sein“, das richtige Alter für die <strong>Talentprobe</strong>.<br />

Die Absagen/Inhaltliche Wertigkeit von Absagen<br />

Auch wer nicht dabei sein will gewinnt.<br />

27. April 2013, 10:00 – 15:00 Uhr: Die <strong>Talentprobe</strong> - als aktive Komponente<br />

….und Action! - Berater, Vermittler und Arbeitgeber bilden die Jury bei einem ganz<br />

besonderen „Berufswahltest“.<br />

Die „Auftritte“: Der aktive Teil<br />

Bühnenreife Auftritte, was sonst?<br />

4


Ortswechsel<br />

Zurück zu den Wurzeln der Veranstaltung - man trifft sich in der Arbeitsagentur.<br />

Ab 15:00 Uhr: Regenerative Pause<br />

Essen, trinken, lesen, ein Rückzugsraum für junge Kreative.<br />

Ab 15:30 Uhr: Das Podiumsgespräch<br />

Eine BO (Berufsorientierung) der besonderen Art - Zwei Schauspieler, ein Filmvermittler<br />

und ein Dramaturg erklären ihre Welt.<br />

27. April 2013, 16:00 - 19:00 Uhr: Die Auswertungsgespräche - als interaktive<br />

Komponente<br />

Talent oder kein Talent - die konstruktive Auswertung der Bühnenauftritte durch ZAV<br />

und U 25.<br />

Inhalte<br />

Künstlervermittler und Berufsberater klären die Schüler individuell über ihre Chancen in<br />

künstlerischen Berufen auf.<br />

Teamberatung und Kompetenzgewinn<br />

Teamübergreifende Berufsberatung - und jeder hat dabei gelernt.<br />

Ausgewählte Einzelbeispiele<br />

Am Einzelnen zeigt sich der Geist der Gruppenveranstaltung.<br />

Robert (20), Wilfried (18), Miriam (18), Andreas (19)<br />

Vier Wege auf die verschiedenen Bühnen des Erwachsenenlebens.<br />

Resümee und Ausblick<br />

Was vom Tage übrig blieb – Berater, Vermittler und Arbeitgeber werten die<br />

Veranstaltung aus.<br />

5


Auswertung der Fragebögen<br />

Wer viel fragt, bekommt viele Antworten - Die Jugendlichen geben Rückmeldungen zur<br />

<strong>Talentprobe</strong>.<br />

Jugendliche, die keine Schauspielausbildung (mehr) absolvieren wollen<br />

Neue Selbsterkenntnis, neues Glück - auch die anders Begabten sind zufrieden.<br />

Jugendliche, die Schauspieler werden wollen<br />

„Fame - Der Weg zum Ruhm“: die besonders Talentierten haben viel vor.<br />

Erfahrungszuwachs<br />

Was man zum zweiten Mal macht, muss man nicht zum ersten Mal machen - wie die<br />

<strong>Talentprobe</strong> bei Eignungsprüfungen helfen kann.<br />

Kritik<br />

Konstruktiv und leicht umzusetzen.<br />

Langzeitwirkung<br />

Bleibt die <strong>Talentprobe</strong> im kollektiven Gedächtnis?<br />

Die Zukunft<br />

Braucht die Welt eine <strong>Talentprobe</strong>?<br />

Wiederholung der <strong>Talentprobe</strong> in <strong>Flensburg</strong> und in den umliegenden Landkreisen<br />

Never change a winning team: Was bei Wiederholungen der Veranstaltung zu beachten<br />

wäre.<br />

Die <strong>Talentprobe</strong> in Hamburg<br />

Wie könnte das Konzept in der „Hauptstadt des Darstellenden Spiels“ mit einem Sitz<br />

der ZAV-Künstlervermittlung aussehen?<br />

6


Ein denkbares Experiment: <strong>Talentprobe</strong> auf Antrag, ZAV-Künstlervermittlung als<br />

Fachdienst für die Mitarbeiter<br />

Die ZAV-Künstlervermittlung an der Seite von Ärztlichem Dienst und Berufspsychologischem<br />

Service.<br />

Die <strong>Talentprobe</strong> im deutschsprachigen Theaterraum<br />

Von <strong>Flensburg</strong> in den Rest der Welt. Überlegungen zur flächendeckenden Einführung<br />

der „<strong>Talentprobe</strong>“.<br />

Rückschau<br />

Ein Blick zurück ganz ohne Zorn.<br />

7


Einleitung<br />

Im April 2013 fand in einem <strong>Flensburg</strong>er Theater eine von der Arbeitsagentur und der<br />

ZAV-Künstlervermittlung organisierte „<strong>Talentprobe</strong>“ statt, bei der schauspielinteressierte<br />

Jugendliche die Möglichkeit bekamen, vor Künstlervermittlern, Berufsberatern und Personalverantwortlichen<br />

des Landestheaters Schleswig-Holstein vorzusprechen, um danach<br />

eine Einschätzung ihres Bühnentalents zu erhalten. Diese Dokumentation beschreibt<br />

den Weg von der Ideenfindung bis zur Umsetzung und Auswertung des Projekts.<br />

Außerdem wird erörtert, ob der durchgeführte Versuch wiederholbar ist oder möglicherweise<br />

zu einem neuen Modul im Kanon der bereits etablierten Eignungsfeststellungsverfahren<br />

der Bundesagentur für Arbeit werden könnte und inwieweit die hier vorgestellte<br />

Zusammenarbeit und Methodik auf andere Bereiche der Arbeitsagentur übertragbar<br />

ist.<br />

Vorgeschichte: Die Idee<br />

Die bisherige Situation der Jugendlichen im Umgang mit dem „Traumberuf“ Schauspieler:<br />

In den Berufs- und Studienberatungsgesprächen der Arbeitsagentur <strong>Flensburg</strong> fielen<br />

Schüler 1 , die sich für den Beruf des Film- oder Bühnenschauspielers interessierten in<br />

den letzten Jahren häufig durch große Unsicherheit und Desinformiertheit über die damit<br />

verbundenen möglichen Ausbildungswege und die späteren Berufsperspektiven auf.<br />

In vielen Fällen, in denen „Schauspieler“ als Traumberuf genannt wurde, verfolgten die<br />

Jugendlichen diesen Gedanken nicht weiter, da sie ihn letztlich für zu unrealistisch hielten.<br />

Gewöhnlich hatten auch Eltern und Freunde nicht nur abgeraten, sondern den Berufswunsch<br />

für nicht umsetzbar erklärt. Die Jugendlichen gehorchten ihrem Umfeld<br />

zwar, häufig blieb jedoch eine gewisse Bitterkeit zurück, die damit zusammenhing, dass<br />

der Verzicht auf die Schauspielerkarriere nicht als eigene Entscheidung, sondern als<br />

fremdbestimmt wahrgenommen wurde. Diese Unzufriedenheit führte bei einzelnen sogar<br />

zu einer deutlich wahrnehmbaren inneren Abwehr gegen die nun notwendige alternative<br />

Berufswegplanung und zu einem oft länger anhaltenden allgemeinen Verdruss<br />

über die verbleibenden Angebote der Ausbildungs- und Arbeitswelt.<br />

Parallel dazu mussten sich Abiturientenberater im Hinblick auf die darstellenden Berufe<br />

bislang auf die reine Information über geeignete Schauspielschulen und die dort angebotenen<br />

Auswahlverfahren beschränken. Weder konnten sie die etwaige Eignung für<br />

das Schauspiel an Schulzensuren ablesen, noch selbst überprüfen oder einen Fachdienst<br />

wie den Ärztlichen Dienst oder den Berufspsychologischen Service einschalten.<br />

Äußerst unerfreulich war es zudem, den Schülern mitzuteilen, dass erfahrungsgemäß<br />

auch schauspielerisch begabte Jugendliche an mehreren staatlichen Schauspielschulen<br />

vorzusprechen hätten, um aufgenommen zu werden, dass diese Fahrten aber nicht<br />

über das Vermittlungsbudget gefördert werden. Dies trifft bekanntlich für alle Studiengänge<br />

zu, ist normalerweise aber nicht relevant, da ein persönliches Erscheinen an den<br />

1 Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurden im Text fast nur männliche Endungen verwendet;<br />

gemeint ist aber selbstverständlich stets sowohl die weibliche als auch die männliche Form.<br />

8


Hochschulen im Verlauf des Bewerbungsverfahrens nur in den allerseltensten Fällen<br />

notwendig ist. Dass das gesamte aufwendige Bewerbungsprocedere für darstellerisch<br />

weniger begabte Jugendliche vollständig sinnlos ist, nicht zum Erfolg führen kann, aber<br />

Zeit, Geld und Energie verschlingt, dass Berufsberater diese aber nicht davor warnen<br />

konnten, weil ihnen die nötigen Kriterien für eine Eignungsfeststellung fehlten, war gerade<br />

bei finanziell schwächer gestellten Familien ein weiterer sehr unbefriedigender Aspekt<br />

der Beratung.<br />

Eine örtliche Besonderheit: Die „Theater“- bzw. Schauspielschulen im Nahpendelbereich<br />

Da in der Region zwei „Theaterschulen“ existieren, wurde zunächst die Frage, ob hier<br />

eine Unterstützung für die Berufsberatung zu finden sei erwogen und überprüft.<br />

Sowohl die Theaterschule-<strong>Flensburg</strong> 2 als auch die Schule für Schauspiel in Kiel 3 bieten<br />

Schauspielkurse bzw. Informationsveranstaltungen für Schüler an. Es läge daher natürlich<br />

nahe, Ratsuchende auf diese Institutionen hinzuweisen. Dass dies als seriöse Unterstützung<br />

für die Jugendlichen bei der Berufswahl dienen könnte und den beraterischen<br />

Kriterien der Arbeitsagentur, vor allem hinsichtlich der Neutralität, Professionalität<br />

und Kostenfreiheit, entspräche, darf allerdings bezweifelt werden.<br />

I. Die Theaterschule-<strong>Flensburg</strong> hat es sich, der eigenen Homepage zufolge - zumindest<br />

im ersten Unterrichtsjahr - nicht zum eigentlichen Ziel gesetzt, Jugendliche auf eine<br />

Schauspielausbildung vorzubereiten, sondern ihre Persönlichkeit zu stärken und ihnen<br />

die Möglichkeit zu geben, sich in einer Gruppe auszuprobieren. Der Unterricht wird<br />

größtenteils von Lehrkräften erteilt, die keine professionellen Schauspiellehrer sind,<br />

sondern hauptberuflich andere Tätigkeiten ausüben.<br />

Schülern des zweiten „Lehrjahres“ wird jedoch auf Wunsch auch Einzelunterricht angeboten,<br />

um sich auf das Vorsprechen an einer Schauspielschule vorzubereiten. Inwieweit<br />

diese Schauspielkurse - zu deren Besuch die Berufsberatung allein aufgrund der anfallenden<br />

Gebühren nicht raten könnte - als geeignete Grundlage für eine Bühnenausbildung<br />

angesehen werden dürfen, ist schon angesichts der Dozenten durchaus fraglich.<br />

Grundsätzlich könnte hier die Gefahr bestehen, dass sich Jugendliche aufgrund der<br />

ungewöhnlichen Kombination von „Persönlichkeitsbildung“ im ersten Unterrichtsjahr“<br />

und „Vorsprechvorbereitung“ im zweiten allzu lange der Illusion hingeben, für ein Berufsfeld<br />

geeignet zu sein, für das sie dann doch kein Talent besitzen.<br />

II. Ob die Zusammenarbeit der Theaterschule-<strong>Flensburg</strong> mit der Niederdeutschen Bühne<br />

und die Option, dort gelegentlich - unter Laienschauspielern - aufzutreten, wirklich<br />

hilfreich ist 4 oder eine etwaige darstellerische Selbstüberschätzung der Jugendlichen<br />

vielleicht unterstützt, ist ebenfalls ungewiss.<br />

2 www.theaterschule-flensburg.de<br />

3 www.schule-fuer-schauspiel.de<br />

4 Eine Kooperation z.B. mit dem professionell arbeitenden Landestheater wäre vertrauenerweckender, findet aber<br />

derzeit nicht statt.<br />

9


III. Bei der etwas entfernt gelegenen, aber für die meisten Schüler noch gut erreichbaren,<br />

Schauspielschule in Kiel handelt es sich dagegen um eine professionelle Ausbildungsstätte<br />

mit einem recht großen, gut ausgebildeten Kollegium, dessen grundsätzliche<br />

Fähigkeit, talentierte Jugendliche zu erkennen und zu fördern unstrittig ist. Allerdings<br />

kann von Mitarbeitern einer privaten Schauspielschule, die eigenen wirtschaftlichen<br />

Interessen folgen müssen, kaum erwartet werden, Jugendliche unvoreingenommen<br />

über ihr Talent und die für sie bestmögliche private Schule oder staatliche<br />

Hochschule zu informieren.<br />

Keine der beiden Einrichtungen kann von Berufsberatern also ernstlich als Unterstützung<br />

bei der Eignungsfeststellung für schauspielinteressierte Schüler herangezogen<br />

werden.<br />

Parallel dazu zeigte die beraterische Erfahrung vieler Jahre, dass zahlreiche Schüler,<br />

die sich für Schauspiel interessierten, nicht zur Berufsberatung kamen bzw. dort die<br />

Vermutung äußerten, man werde sich mit diesen Berufswünschen nicht befassen. Je<br />

ernsthafter diese Schüler sich mit künstlerischen Berufen beschäftigten, desto eher<br />

suchten sie Unterstützung bei Talentcoaches oder privaten Schulen für die Vorbereitung<br />

auf die Zulassungsprüfungen an Schauspielschulen jeder Couleur. Kunden der<br />

Berufsberatung wurden sie damit zunächst nicht, so dass auch die Erarbeitung von beruflichen<br />

Alternativen ausblieb. 5<br />

Jugendliche in einem Berufsfeld fast völlig allein zu lassen, welches eine Vielzahl von<br />

ihnen zumindest als kurze Phantasie unterschiedlich ernsthaft interessiert und das derzeit<br />

aufgrund einer Fülle von Casting-Shows und ähnlichen Formaten praktisch täglich<br />

öffentlich erörtert wird, kann nicht im Einklang mit den Grundsätzen einer umfassenden<br />

und gelungenen Berufsberatung stehen.<br />

Selbst wenn darstellende Berufe bei Bühne und Film als realistische Option letztendlich<br />

nur für die wenigsten in Frage kommen, erscheint es doch notwendig, jeden ernsthaft<br />

geäußerten ausbildungsbezogenen Gedanken eines Schülers schon in seinen Anfängen<br />

sehr ernst zu nehmen.<br />

Die Realisierbarkeit ist auch im Sinne einer frühzeitigen Kundenbindung und vertrauensvollen<br />

Bürgernähe mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu überprüfen, weil dies<br />

die Jugendlichen, falls sie sich schließlich beruflich umorientieren, dazu bewegen kann,<br />

sich als Bewerber oder Ratsuchende für andere Ausbildungsgänge an die BA zu wenden<br />

und registrieren zu lassen. 6<br />

Zusammengenommen führten all diese Erkenntnisse und Erfahrungen dazu, dass die<br />

Abiturientenberater der Arbeitsagentur <strong>Flensburg</strong> im Herbst 2012 dringenden Unterstützungsbedarf<br />

bei der Beratung der Jugendlichen mit Interesse an darstellenden Berufen<br />

sahen und mit der Bitte, sie beim Finden eines Weges zur Eignungsfeststellung<br />

der Jugendlichen zu unterstützen, an die ZAV-Künstlervermittlung in Hamburg herantraten.<br />

5 Einzelne kamen Jahre nach ihrem Schulabschluss und einer erfolglosen Odyssee zu den Hochschulen für Schauspiel<br />

und Theater, im Einzelfall auch nach dem Besuch einer privaten Schauspielschule mit dem - aufgrund des vergleichsweise<br />

hohen Lebensalters - nun wesentlich schwieriger zu realisierenden - Wunsch, in eine „normale“ versicherungspflichtige<br />

Ausbildung vermittelt zu werden.<br />

6 Letztlich entscheidet sich ja auch nur ein minimaler Prozentsatz der Kunden der Berufsberatung z.B. für ein Mathematik-<br />

oder Informatikstudium, dennoch gibt es für diese Interessengruppe einen eigenen „Studienfeldbezogenen<br />

Test“ vom Berufspsychologischen Service.<br />

10


Erste praktische Schritte<br />

Bei den ZAV-Künstlervermittlern - die ständig im Kontakt mit begabten und weniger<br />

bühnentauglichen Absolventen von Schauspielschulen unterschiedlichster Qualität stehen<br />

- gab es schon seit längerem ein gewisses Problembewusstsein dafür, dass die<br />

Eignung der jungen Schauspieler eigentlich lange vor der Ausbildungsaufnahme geprüft<br />

werden müsste, um zu verhindern, dass untalentierte Jugendliche viele Jahre an Schulen<br />

mit geringen Zugangsanforderungen verbrächten, ohne letztlich die darstellerischen<br />

Fähigkeiten erlangen zu können, die nötig sind, um am Theater eine Anstellung zu finden<br />

oder von der ZAV als Bewerber aufgenommen zu werden.<br />

Die Anfrage der Berufsberatung wurde daher sofort als Möglichkeit zu einem - auch für<br />

die Vermittlung - wahrscheinlich sehr bereichernden gemeinsamen Versuch der Zusammenarbeit<br />

in einer Form der aktiven und interaktiven Berufsberatung und -orientierung<br />

verstanden.<br />

Eine vorläufige Gedanken-, Material- und Motivsammlung der Vermittler und Berater<br />

führte zunächst zur Erörterung zweier Grundpfeiler des Schauspielens: Talent und Öffentlichkeit.<br />

Es war die Frage zu beantworten, wie man das Talent der Schüler überhaupt<br />

erfahrbar machen und gleichzeitig der Besonderheit gerecht werden könne, dass<br />

Schauspieler ein ausschließlich in der Öffentlichkeit stattfindender Beruf ist, was den<br />

Jugendlichen von Anfang an unmissverständlich ins Bewusstsein gerufen werden sollte.<br />

In einem längeren Diskussionsprozess wurde entschieden, künftig nicht mehr das Wort<br />

„Eignungsfeststellung“ zu verwenden, da es als zu theaterfern und statisch empfunden<br />

wurde. Stattdessen einigte man sich - auch um die Abgrenzung zu „Casting-Shows“<br />

deutlich zu machen - auf den bewusst etwas altertümlich erscheinenden, nicht fernsehtauglichen<br />

aber für das schauspielerische Handwerk probaten Begriff: „<strong>Talentprobe</strong>“.<br />

Wegen des öffentlichen Charakters des Berufes sollte diese in Form eines für Zuschauer<br />

frei zugänglichen (!) Vorsprechens auf einer Bühne erfolgen - notfalls auch auf einer<br />

eigens dafür improvisierten.<br />

Da es aus Sicht aller Beteiligten natürlich zugleich notwendig war, die Privatsphäre gerade<br />

der minderjährigen Jugendlichen zu schützen und erneut eine sichtbare Distanzierung<br />

von „Fernsehtalentshows“ vorgenommen werden sollte, wurde vereinbart, den jeweiligen<br />

„Auftritt“ der Jugendlichen in einem individuellen Auswertungsgespräch im<br />

kleinen Kreis, ganz ohne Publikum zu erörtern.<br />

Um den Bühnenberufen im Beratungsprozess einen angemessenen Platz zwischen<br />

allen anderen Ausbildungs- und Studienfeldern zuzuweisen, entschloss man sich, die<br />

<strong>Talentprobe</strong> zunächst als einmaliges <strong>Pilotprojekt</strong> im Rahmen der jährlich in <strong>Flensburg</strong><br />

stattfindenden Studienwahlmesse „Studieren GANZ im Norden“ am 27. 04. 2013 durchzuführen.<br />

Indem man dieses ganz neue Format an eine in der Region bereits etablierte<br />

Messe band, hoffte man zugleich, dass beide Veranstaltungen insbesondere hinsichtlich<br />

der Öffentlichkeitsarbeit voneinander profitieren könnten und sich der jeweilige Bekanntheitsgrad<br />

durch die gemeinsame Aktion erhöhen würde. 7<br />

7 Die Presse-und Öffentlichkeitsarbeit wurde von der Pressesprecherin der Arbeitsagentur <strong>Flensburg</strong> koordiniert und<br />

geleitet.<br />

11


Inhalt: Der Aufbau der <strong>Talentprobe</strong><br />

Das Projekt mit all seinen unterschiedlichen Facetten und Aspekten war als ein Wechselspiel<br />

von aktiver und interaktiver Beratung sowie Orientierung geplant worden; zusätzlich<br />

sollte es bewusst eher kontemplative Komponenten und natürlich auch regenerative<br />

Pausen enthalten.<br />

Inhaltlich und formal orientierte sich die <strong>Talentprobe</strong> an den Zulassungsprüfungen bzw.<br />

dem Vorauswahlverfahren von staatlichen Schauspielhochschulen und einzelnen Privatschulen.<br />

Jeder Jugendliche hatte insgesamt 15 Minuten Zeit um je einen Monolog zu<br />

spielen, ein Lied zu singen und eine eigene Idee umzusetzen. Die Schüler sollten sich<br />

allein auf der Bühne präsentieren, Hilfestellungen durch Freunde oder das „Einlesen“<br />

einer anderen Rolle war nicht gestattet. Eine Begleitung durch einen Pianisten oder<br />

durch Instrumentalmusik vom Tonträger wurde lediglich während des Liedes bzw. der<br />

eigenen Idee erlaubt. All dies sollte nicht nur der realitätsnahen Vorbereitung auf etwaige<br />

künftige Vorsprechtermine dienen, die unter vergleichbaren Rahmenbedingungen<br />

ablaufen, sondern auch die individuelle Eigenverantwortung der Schüler von Anfang an<br />

einfordern und unterstützen.<br />

Als Spielmaterial wurden den Jugendlichen am Tag der Messe - genau wie an Schauspielhochschulen<br />

- mehrere Stühle und ein Tisch angeboten. Ein Klavier stand als Begleitinstrument<br />

für Lied oder Idee zur Verfügung, individuell benötigte Requisiten waren<br />

dagegen von den Teilnehmern mitzubringen.<br />

Da man sich – auch hinsichtlich der Zeitvorgaben für die Auftritte und die anschließenden<br />

Auswertungsgespräche - an den bewährten Aufnahmekriterien der ZAV-Künstlervermittlung<br />

orientierte, wurde die Zahl der teilnehmenden Schüler auf 20 begrenzt.<br />

Die „Jury“ bestand aus zwei Fachvermittlern der ZAV-Künstlervermittlung, dem Schauspieldirektor,<br />

dem Chefdramaturgen und der Theaterpädagogin des Landestheaters<br />

Schleswig-Holstein sowie zwei Berufsberatern für Abiturienten der Arbeitsagentur<br />

<strong>Flensburg</strong>.<br />

Sie vereinte damit die drei wichtigen, tragenden Säulen, des gemeinsamen Projekts:<br />

Berufsberatung, Vermittlung und Arbeitgeber.<br />

Genius loci: Das Theater als Ort des Geschehens<br />

Schon in einer frühen Phase der gemeinsamen Planungen gelangten die Berufsberater<br />

der Arbeitsagentur <strong>Flensburg</strong> zur Überzeugung, dass die eigenen Räumlichkeiten für<br />

die <strong>Talentprobe</strong> ungeeignet seien. Die ZAV stimmte dem zu und schlug, um der nötigen<br />

Authentizität des Ortes willen vor, die „Kleine Bühne“ des <strong>Flensburg</strong>er Theaters zu mieten.<br />

Dies erwies sich in jeder Phase des gemeinsamen Projekts als ausgesprochen<br />

sinnvoll und zielführend, da den Jugendlichen von Anfang an, allein durch die Ortsangabe<br />

die Ernsthaftigkeit ihres Auftritts und die enge Beziehung zum Theater verdeutlicht<br />

werden konnte. Einzelne, nur halbherzig interessierte Schüler verzichteten bezeichnenderweise<br />

angesichts des - allzu realen - Ortes nach einigem Nachdenken auf die Teilnahme.<br />

Als Versuch im Vorfeld der Messe, in Annäherung an das Projekt wurde einigen anderen,<br />

ebenfalls etwas unschlüssigen Kandidaten, die aber den Wunsch, Schauspieler zu<br />

12


werden mehrfach klar formuliert hatten, die Gelegenheit gegeben, den Ort des Geschehens<br />

zu besichtigen und ihren Monolog auf der Bühne zu erproben. Obwohl diese<br />

Schüler fast ohne Publikum agieren konnten und sehr wertschätzende, individuelle Hilfestellungen<br />

von einem ZAV-Künstlervermittler erhielten, gaben alle den Gedanken an<br />

die Teilnahme an der <strong>Talentprobe</strong> und an eine Bühnenkarriere auf.<br />

Es mag seltsam anmuten, auch die Absage eines Jugendlichen positiv zu werten. Aber<br />

jede eigene Entscheidung der Schüler - und natürlich auch die gegen das Theater - ist<br />

hier im Sinne einer freien Berufswahl und eines von Anfang an selbstbestimmten Erwachsenenlebens<br />

immer zu begrüßen.<br />

Ein weiterer, ausgesprochen positiver Aspekt der Anmietung der „Kleinen Bühne“ bestand<br />

in der sich daraus ganz selbstverständlich ergebenden engen Zusammenarbeit<br />

mit dem Schleswig-Holsteinischen Landestheater, die durch die bereits bestehenden<br />

sehr guten Kontakte zur ZAV-Künstlervermittlung noch gestärkt wurde. Auf diese Weise<br />

konnte das Theater leicht gewonnen werden, als Arbeitgeber Mitglieder der Fachjury zu<br />

stellen.<br />

Nach mehreren Planungssitzungen mit dem Landestheater war man dort von dem Projekt<br />

so begeistert, dass sich außerdem Schauspieler, Kostüm- und Bühnenbildner sowie<br />

der Generalmusikdirektor unentgeltlich als Ansprechpartner für die Jugendlichen zur<br />

Verfügung stellten und aus einer <strong>Talentprobe</strong> für 20 Schüler ein vergleichsweise großes<br />

Event der darstellenden und bildenden Künste für die ganze Region machten.<br />

Vorbereitung: Die Kandidatenauswahl<br />

Um die <strong>Talentprobe</strong> als <strong>Pilotprojekt</strong> auszuweisen, bedurfte es überprüfbarer Kriterien<br />

auf allen Ebenen, so auch bei den Kandidaten. Diesem Zweck sollte eine kritische Vorauswahl<br />

dienen.<br />

Der Umgang mit Theater<br />

Praktische Theatererfahrung in vielfältiger Weise war eine unabdingbare Voraussetzung<br />

für die Teilnahme, die Mitgliedschaft in einer Theatergruppe bei der Vorauswahl gern<br />

gesehen und zudem folgten die Kriterien den Aufnahmerichtlinien der deutschen<br />

Schauspielschulen und -hochschulen: nur wer das Abitur hatte oder auf dem Weg dorthin<br />

war konnte sich bewerben, weil die meisten staatlichen Hochschulen die - nicht<br />

zwingend an Formalien geknüpfte - „Hochschulreife“ 8 einfordern und diese am ehesten<br />

unter Oberstufenschülern vermutet werden kann.<br />

Da nahezu alle Hochschulen für Schauspiel ihren Bewerbern Altersgrenzen setzen, war<br />

es nötig, auch bei der <strong>Talentprobe</strong> entsprechende Vorgaben zu machen und lediglich<br />

Jugendliche zwischen 17 und 23 zuzulassen, damit die Option, sich den Auswahlverfahren<br />

an jeder gewünschten Ausbildungsstätte zu stellen, für alle Teilnehmer realistisch<br />

blieb.<br />

8 Wenn kein Abitur vorliegt, wird von den Hochschulen stets eine Eignungsprüfung verlangt.<br />

13


Die Anmeldung<br />

Ein Anmeldeformular wurde erstellt, um all diese Aspekte abzufragen (siehe Anhang 1).<br />

Außerdem wurde, um auch hier die Aufnahmesituation von Schauspielschulen zu „simulieren“,<br />

die gewöhnlich eine Fülle von Angaben erfragen und zugleich umfassende<br />

Hinweise und Richtlinien für ihre Auswahlverfahren ausgeben - die allesamt zu lesen<br />

und zu bearbeiten sind - ein intensiver Schriftverkehr per Post und E-Mail mit den Bewerbern<br />

geführt. Neben allem anderen sollten Verlässlichkeit und Leistungsbereitschaft<br />

der Jugendlichen überprüft und ihr Umgang mit verschiedenen, für sie im Zeitalter des<br />

Internets durchaus nicht mehr alltäglichen, Kontaktformen gefördert werden. Zugleich<br />

musste berücksichtigt werden, dass gerade in den ländlichen Regionen des Bezirks und<br />

auf den Inseln und Halligen durchaus nicht alle Schüler uneingeschränkten Zugang zu<br />

den modernen Medien haben, daher erschien es notwendig, alle relevanten Informationen<br />

auf dem Postweg zu verschicken.<br />

Die Zusammenarbeit mit Schulen und Lehrern<br />

Um die geeigneten Jugendlichen zu erreichen, die Informationen über die <strong>Talentprobe</strong><br />

aber zugleich sinnvoll zu „kanalisieren“ wählten die Berufsberater den - für sie ohnehin<br />

„normalen“ und auf der Hand liegenden - Weg über die Schulen.<br />

Die Leiter aller Theatergruppen der örtlichen Gymnasien wurden mündlich und schriftlich<br />

darum gebeten, ihre Schüler über die Veranstaltung zu informieren. (Lehrerbrief<br />

siehe Anhang 2). Zunächst wurde erwogen, die Bewerbungen zusätzlich von ihnen<br />

steuern zu lassen und bevorzugt Anmeldeformulare zu akzeptieren, die von einem Lehrer<br />

avisiert worden waren. Dies erwies sich jedoch nur in seltenen Fällen als erfolgreich.<br />

Zahlreiche Lehrkräfte gaben die Materialien der Arbeitsagentur lediglich kommentarlos<br />

weiter oder verzichteten sogar darauf. Andere engagierte und kenntnisreiche Lehrkräfte<br />

unterrichteten ihre Theatergruppen dagegen verantwortungsvoll, wiesen auf die Vorteile<br />

des Angebots hin und machten die Berufsberater auf geeignete Kandidaten aufmerksam.<br />

Trotz des bewusst gewählten, wenig offensiven Weges der Öffentlichkeitsarbeit bewarben<br />

sich rund 40 Jugendliche um die Teilnahme an der <strong>Talentprobe</strong>.<br />

Anhand der vorliegenden Angaben über bisherige Theatererfahrungen und des Gesamteindrucks<br />

der Bewerbung wählten die ZAV und die Berufsberatung gemeinsam die<br />

20 Kandidaten, die den Auswahlkriterien am ehesten entsprachen aus. Angesichts der<br />

hohen Qualität der meisten Interessenbekundungen entschieden die Mitarbeiter der<br />

ZAV, eine B-Liste zu erstellen und die dort aufgeführten Jugendlichen im Mai für eine<br />

zusätzliche <strong>Talentprobe</strong> nach Hamburg einzuladen. Beide Kandidatengruppen wurden<br />

schriftlich über den Stand des Verfahrens informiert (siehe Anhänge 4 u. 5).<br />

Es sollte bei diesem zweiten Termin auch überprüft werden, ob die <strong>Talentprobe</strong> unter<br />

den reinen ZAV-Bedingungen d.h. ohne externes Publikum, ohne die Beteiligung eines<br />

Arbeitgebers und auf einer Bühne, die den Bedingungen eines Theaters zwar entspricht<br />

aber eben nicht real ist, sinnvoll und für die Jugendlichen zielführend sein könne.<br />

14


Kontaktdichtekonzept<br />

Um den Jugendlichen ausreichend viel Zeit zur Vorbereitung zu lassen, erschien es<br />

notwendig, sie frühzeitig, d.h. mehrere Monate im Voraus über die <strong>Talentprobe</strong> zu informieren.<br />

Allerdings bestand dabei die Gefahr, dass sie in der mehrmonatigen Wartephase<br />

das Ziel aus den Augen verlieren und die Teilnahme vielleicht sogar vergessen<br />

würden. Zugleich bot dieser lange zeitliche Vorlauf aber für die Jugendlichen eine Gelegenheit,<br />

selbstständig zu überprüfen ob sie die Ausdauer hatten, ein Vorhaben über<br />

einen längerfristigen Zeitraum zu realisieren. Sie wurden indirekt und für sie zunächst<br />

unbewusst mit dem Eignungsfeststellungsprocedere an Hochschulen und dem realen<br />

Leben eines Schauspielers vertraut gemacht.<br />

So kann sich das Aufnahmeverfahren z.B. an der „Hochschule für Schauspielkunst<br />

Ernst Busch“ über ein halbes Jahr hinziehen, in dem zunächst ein Vorauswahlauftritt im<br />

November bewältigt werden muss, während die Zugangsprüfung erst im Mai des darauffolgenden<br />

Jahres stattfindet. Auch bei der späteren Bewerbung um ein Engagement<br />

am Theater ist es oft mit einem einmaligen Kontakt nicht getan, sondern es kommt nach<br />

der Bewerbung häufig zu einem ersten Vorsprechen (Kenntnisnahme) und möglicherweise<br />

erst mehrere Wochen oder Monate später zum zweiten, sogenannten Arbeitsvorsprechen<br />

etc.<br />

Für einen jungen Schauspielinteressierten ist es also nicht nur sinnvoll, sondern zwingend<br />

erforderlich, so früh wie möglich zu lernen, seine Konzentration auch über Wochen<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Um die Teilnehmer der <strong>Talentprobe</strong> dabei zu unterstützen sowie ihre Spannung und<br />

Vorfreude gelegentlich anzufachen, und nicht nur aufgrund der Notwendigkeit ihnen<br />

Informationen zuzusenden, erhielten sie in der Vorbereitungsphase mehrfach Erinnerungsschreiben,<br />

die von der Berufsberatung und der ZAV gemeinsam verfasst wurden.<br />

Briefe<br />

Der Dialog mit den angemeldeten Schülern wurde begonnen, indem man sie – aus den<br />

o. g. Gründen (vgl. „Die Anmeldung“) – zunächst auf dem Postweg anschrieb. Die Briefe<br />

waren bewusst sehr persönlich gehalten und die Schüler wurden geduzt (was alle<br />

problemlos akzeptierten). Immer gab es sowohl eine männliche als auch eine weibliche<br />

Variante, um den Jugendlichen nicht durch ständig variierende Endungen oder „Binnen-<br />

I“ anzudeuten, dass man eben doch nicht genau wusste, mit wem man es zu tun hatte.<br />

Um die Schreiben schon auf den ersten Blick von anderen Behördenmitteilungen abzugrenzen,<br />

wurde farbiges Papier gewählt - zugleich aber stets der übliche Briefkopf der<br />

BA verwendet, um die Tatsache, dass die Arbeitsagentur Initiatorin und Hauptakteurin<br />

dieser ungewöhnlichen Veranstaltung war nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.<br />

Eingangsbestätigung und Vorbereitungsbrief<br />

Sobald die Anmeldung zur <strong>Talentprobe</strong> eingegangen war, erhielten die Jugendlichen –<br />

jetzt gewöhnlich per E-Mail – eine formlose Eingangsbestätigung. Eine Woche später<br />

bekam jeder einen Brief mit Hinweisen zur geeigneten Rollenwahl, zur Vorbereitung des<br />

Monologs und zum weiteren Vorgehen (siehe Anhang 3).<br />

15


Zusage/B - Liste<br />

Etwa einen Monat vor dem Messetermin erreichte die Jugendlichen entweder eine verbindliche<br />

Zusage für ihre Teilnahme oder die Information, dass sie zunächst nicht berücksichtigt<br />

werden konnten, aber schon im Mai an der zusätzlich geplanten <strong>Talentprobe</strong><br />

in Hamburg teilnehmen dürften und zugleich „Ersatzkandidaten“ für die <strong>Flensburg</strong>er<br />

Veranstaltung seien (siehe Anhänge 4 u. 5).<br />

Alle Bewerber wurden aufgefordert, ihr „Programm“ einzureichen, über die Uhrzeit ihres<br />

„Auftritts“ und des Auswertungsgesprächs informiert und an die Rahmenbedingungen<br />

erinnert. Auch der Eingang des „Programms“ wurde ihnen individuell per Mail oder telefonisch<br />

bestätigt.<br />

Bühnenpass<br />

Eine Woche vor ihrem „Auftritt“ erhielten alle endgültigen Teilnehmer per Post einen<br />

Bühnenpass. Dies geschah einerseits aus ganz praktischen Gründen, um die Abläufe<br />

im Theater zu erleichtern, andererseits aber auch, um den Jugendlichen ein sichtbares,<br />

für sie durchaus bedeutendes Zeichen ihrer Teilnahme und eine damit verbundene<br />

Möglichkeit zur Identitätsbildung auch in der - recht exklusiven - Gruppe der Auftretenden<br />

zu geben.<br />

Es handelt sich dabei um ein Dokument im Checkkartenformat, auf dem unter dem Logo<br />

der Studienwahlmesse „Studieren GANZ im Norden“ - zu der hiermit ein deutlicher<br />

Zusammenhang hergestellt werden sollte - außer dem Namen auch die für die Teilnehmer<br />

relevanten Uhrzeiten und Zimmernummern für Auftritt und Auswertungsgespräch<br />

festgehalten waren – eingedenk der langjährigen Erfahrung aller Berufsberater,<br />

dass solche Details und auch die Briefe, in denen sie aufgeführt sind, von Schülern sehr<br />

oft vergessen werden (siehe Anhänge 6 u. 6 a).<br />

Ein beigelegtes Schlüsselband mit dem Aufdruck „Ich bin gut“ das der gleichnamigen<br />

Ausbildungskampagne der Berufsberatung entstammt, ermöglichte es, den Bühnenpass<br />

um den Hals zu tragen, sollte erneut einen unübersehbaren Bezug zur Arbeitsagentur<br />

herstellen und dürfte, da die Jugendlichen es am Tag der <strong>Talentprobe</strong> sichtlich<br />

gern trugen, für viele inzwischen zu einem netten Erinnerungsstück an ihren Auftritt geworden<br />

sein.<br />

Im Begleitbrief wurden die Teilnehmer erneut auf den öffentlichen Charakter der <strong>Talentprobe</strong><br />

hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht, dass Vertreter von Presse, Funk<br />

und Fernsehen vor Ort sein könnten. Zugleich wurde ihnen Gelegenheit gegeben, einer<br />

Veröffentlichung von Fotos usw. gegebenenfalls zu widersprechen.<br />

16


Die Bewerber<br />

Region<br />

Alle allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien mit Theater-AG im Einzugsgebiet<br />

der Arbeitsagentur <strong>Flensburg</strong> waren gezielt über das Projekt unterrichtet worden, die<br />

Informationen darüber verbreiteten sich jedoch weit über die Grenzen des Agenturbezirks<br />

hinaus, so dass sich auch Jugendliche aus Dithmarschen und Niedersachsen bewarben.<br />

Als regionale Besonderheit bemerkenswert war zudem, dass immerhin 10 % der Teilnehmer<br />

vom kleinen Deutschen Gymnasium in Apenrade, DK stammte (das aufgrund<br />

einer Sonderregelung von der Berufsberatung <strong>Flensburg</strong> betreut wird). Angesichts der<br />

Tatsache, dass hier weniger als 170 Oberstufenschüler unterrichtet werden, während<br />

die Agentur <strong>Flensburg</strong> auf deutscher Seite rund 9000 Schüler in den Jahrgängen 11-13<br />

betreut, eine ungewöhnlich hohe Quote.<br />

Weitere 10 % der jungen Akteure gehörten der dänischen Minderheit in Südschleswig<br />

an. Ebenfalls äußerst überraschend erschien die weit überproportionale Bewerberzahl<br />

von der Westküste (Husum, Sylt, Meldorf, Tönning, Nordstrand), die letztlich rund 40 %<br />

der Teilnehmer stellten. Das Interesse der <strong>Flensburg</strong>er Schüler, deren Teilnahme naturgemäß<br />

in großen Zahlen erwartet worden war, überraschte im negativen Sinne, obwohl<br />

an den vier städtischen Gymnasien und zwei Gesamtschulen sehr intensive Theaterarbeit<br />

geleistet wird, bewarben sich insgesamt nur drei Schülerinnen.<br />

Sehr große Begeisterung für die <strong>Talentprobe</strong> bestand zunächst im Raum Angeln, überraschend<br />

mussten sämtliche Interessenten ihre Bewerbung allerdings aufgrund einer<br />

gleichzeitig am Wochenende stattfinden Schulveranstaltung zurückziehen.<br />

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass das größte Interesse für die <strong>Talentprobe</strong><br />

bei den Jugendlichen in den ländlichen Randbezirken der Agentur vorherrschte<br />

und dass diese bereit waren, für ihre Teilnahme erstaunlich lange Anfahrzeiten auf sich<br />

zu nehmen (im Falle der Sylter betrug z.B. allein die Bahnfahrt schon fast 5 Stunden).<br />

Altersstruktur<br />

Eine Erfahrung aus der Berufsberatung, dass Angebote für öffentliche Auftritte, seien<br />

sie bei Film, Fernsehen, auf dem Laufsteg oder auf der Bühne im Zeitalter der Castingshows<br />

vor allem sehr junge Frauen anziehen, bestätigte sich auch im Vorfeld dieses<br />

Projekts. Obwohl nur Gymnasiasten ab Klasse 11 aufgefordert worden waren, sich zu<br />

bewerben, reichten auch einige zwölf- bis vierzehnjährige Mädchen mit dem Traumberuf<br />

Musicaldarstellerin formlose - aber dringliche - Interessenbekundungen ein. Sie wurden<br />

individuell kontaktiert, auf einen möglichen Termin für eine weitere <strong>Talentprobe</strong> in<br />

etwa fünf Jahren vertröstet und für die nächste Zeit an die Theaterpädagogin des Landestheaters<br />

verwiesen.<br />

Ähnlich wird mit den Studienfeldbezogenen Tests des Berufspsychologischen Service<br />

verfahren, zu denen nur Oberstufenschüler angemeldet werden können. Auch die Eignungsuntersuchungen<br />

des Ärztlichen Dienstes stehen immer in einem engen zeitlichen<br />

Zusammenhang mit dem Ausbildungsbeginn der Jugendlichen.<br />

17


Da es darum gehen sollte, Jugendliche bei einer in der nahen Zukunft realisierbaren<br />

Berufswegplanung zu unterstützen, was hier aufgrund des Alters schlicht unmöglich<br />

war, und da das Projekt nicht als Kindercasting missverstanden werden durfte, konnten<br />

diese Schülerinnen - trotz ihrer Enttäuschung - nicht als Kandidatinnen zugelassen<br />

werden.<br />

Die Altersspanne unter den zugelassenen Bewerbern rangierte im Spektrum zwischen<br />

17 und 21, die große Mehrheit der Interessenten war 19 oder 20 Jahre alt und besuchte<br />

den 12. oder 13. Jahrgang einer Oberstufe, Bewerber also, die genau zum richtigen<br />

Zeitpunkt für die Vorbereitung auf ein Schauspielstudium oder eine berufliche Umorientierung<br />

erreicht werden konnten.<br />

Es mag verwundern, dass bei der <strong>Talentprobe</strong> auch die vergleichsweise jungen (gewöhnlich<br />

siebzehnjährigen) Schüler aus dem 11. Jahrgang angesprochen wurden. Dies<br />

geschah ganz bewusst. Die Jugendlichen sollten zu einem Zeitpunkt der Berufswahl<br />

erreicht werden, an dem ihnen ausreichend viel Zeit für eine Umorientierung blieb.<br />

Künstlerisch begabte Jugendliche konnten sich so z. B. mit einem ganz neuen Programm<br />

und veränderten kreativen Ansätzen auf die Auswahlverfahren an den Hochschulen<br />

vorbereiten. 9<br />

Den darstellerisch weniger Befähigten ermöglichte man dagegen eine frühzeitige alternative<br />

Berufswegplanung, die noch alle Chancen offen ließ.<br />

Die Absagen/Inhaltliche Wertigkeit von Absagen<br />

Mehrere Jugendliche, die im Vorfeld hoch motiviert gewesen waren, viel Theatererfahrung<br />

aus der Schule vorwiesen und in allen Sachfragen gut informiert schienen, sagten<br />

ihre Teilnahme wenige Tage vor der Veranstaltung ab. Sie gaben dabei häufig an, sie<br />

hätten festgestellt, dass sie sich die Aufregung des Bühnenauftritts wider Erwarten nicht<br />

zumuten könnten, seien zur Überzeugung gekommen, im Theater doch ganz falsch zu<br />

sein oder würden sich die <strong>Talentprobe</strong> in diesem Jahr lieber aus dem Zuschauerraum<br />

ansehen und vielleicht 2014 teilnehmen.<br />

Allein die Anmeldung führte bei den Jugendlichen also zu einem sehr wertvollen Zugewinn<br />

an Selbsterkenntnis und wird - da es bei der Wahl der richtigen Ausbildung ja letztlich<br />

vor allem anderen um die Fragen, wer man ist und was man will, geht - nicht unerheblich<br />

zu ihrer Berufswahlreife beitragen. Auch die gut durchdachte Absage der Jugendlichen<br />

kann folglich als ein berufsorientierender Erfolg gewertet werden.<br />

Wenn es - wie hier geschehen - gelingt, Jugendliche ohne größeren Arbeitsaufwand<br />

und Mitteleinsatz allein dadurch, dass man ihnen anbietet, ihre Phantasien in einem<br />

realen Raum auszuleben, von eben diesen Wunschvorstellungen abzubringen, weil ih-<br />

9 Zugleich besteht in diesem Lebensalter noch leicht die Möglichkeit, etwaige künstlerische Fehlentwicklungen korrigieren<br />

zu lassen. Diese könnten z. B. von einem ungeeigneten Mentor herrühren oder von zu viel Theaterspiel in<br />

einer Laienspielgruppe, die das Selbstbewusstsein über Gebühr stärkt, aber keine darstellerischen Fertigkeiten beibringen<br />

kann. Auch erleichtert dieser frühe Zeitpunkt es den Jugendlichen, an Defiziten wie einer fehlerhafter Lautbildungen,<br />

Dialektfärbungen o. ä. zu arbeiten.<br />

18


nen selbst bewusst wird, dass sie sich in ein Traumgespinst verirrt haben, welches sie<br />

gar nicht ernsthaft ins wirkliche Leben transferieren wollen oder können, so ist dies<br />

vermutlich die ökonomischste und effektivste Form der Berufsberatung, die vorstellbar<br />

ist.<br />

Ausgesprochen erfreulich war, dass keiner der angemeldeten Kandidaten sich von der<br />

<strong>Talentprobe</strong> unentschuldigt zurückzog. Angesichts der Tatsache, dass bei Jugendlichen,<br />

die ohne Rechtsfolgen - auf eigenen Wunsch! - von den Fachdiensten (ÄD und<br />

BPS) zur Eignungsabklärung eingeladen werden, normalerweise Ausfallquoten von<br />

10 % - 30 % zu verzeichnen sind, zeigte sich hier eine sehr ungewöhnliche Verlässlichkeit.<br />

10<br />

27. April 2013, 10:00 - 15:00 Uhr - die <strong>Talentprobe</strong> - als aktive Komponente<br />

Nach fast halbjähriger Vorbereitungszeit fand die <strong>Talentprobe</strong> schließlich auf der „Kleinen<br />

Bühne“ des <strong>Flensburg</strong>er Theaters statt. Wie bereits beim ersten Gedankenaustausch<br />

der Initiatoren vereinbart, wurde der Zuschauerraum für Publikum geöffnet, um<br />

den öffentlichen Charakter der Bühnenberufe von Anfang an erfahrbar zu machen. Später<br />

aufgekommenen Bedenken und Sorgen, die von den Zuschauern ausgehende Unruhe<br />

könnte die Aktionen auf der Bühne nachhaltig behindern, wurde begegnet, indem<br />

man den Einlass regulierte; sie erwiesen sich ohnehin als unbegründet. Die zahlreichen<br />

Freunde und Familienangehörigen der Teilnehmer waren naturgemäß an einer ruhigen,<br />

konzentrationssteigernden Atmosphäre interessiert und die aus reiner Neugier ins Theater<br />

hineingeratenen Flaneure ließen sich schnell von der Vorstellung der Schüler fesseln.<br />

Als angenehmer Nebeneffekt besuchten zur Freude der Mitarbeiter des Landestheaters<br />

im Laufe des Tages über 300 vorwiegend junge Zuschauer die <strong>Talentprobe</strong>, die, da sie<br />

nicht zum typischen Theaterpublikum gehörten, eine interessante Zielgruppe für das<br />

Theater darstellen und angesichts ihrer positiven Erfahrung an diesem Tag in Zukunft<br />

vielleicht als Zuschauer gewonnen werden können.<br />

Die „Auftritte“: Der aktive Teil<br />

Die Monologe, die die Jugendlichen erarbeitet hatten, gingen weit über Schullektüre<br />

bzw. das übliche Theatergruppenrepertoire hinaus und zeigten ein so umfassendes Bildungsinteresse<br />

und einen so starken Drang, sich auch ungewohnten, oft schwer erfassbaren<br />

Texten anzunähern, dass Publikum und Fachjury gleichermaßen überrascht<br />

wurden. Die Teilnehmer hatten sich weder gescheut, bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurückzugehen<br />

und Aischylos` Kassandra darzustellen, noch waren sie vor sprachlich<br />

kaum weniger anspruchsvollen Monologen von Shakespeare oder Schiller zurückgeschreckt.<br />

Aber auch neuere Autoren wie Shaw, Ibsen, Tschechow oder Dea Loher, die<br />

10 Dies könnte auf die enge Kontaktdichte und die dadurch erzeugte starke Kundenbindung im Vorfeld der Veranstaltung<br />

zurückzuführen sein. Andererseits hatten die Jugendlichen an diesem Projekt wahrscheinlich ein höheres Interesse<br />

als an den für sie – von Dritten – zusammengestellten Untersuchungsverfahren da sie sich als selbst steuernde<br />

Mitwirkende empfanden und folglich eine höhere Eigenverantwortung entwickelten.<br />

19


man kaum (noch) im Unterricht liest, wurden auf der Bühne präsentiert. Die Schüler<br />

zeigten sowohl bei der Text- und Szenenauswahl als auch hinsichtlich der Darstellungskraft<br />

eine verblüffende Vielfalt und Tiefe und befassten sich mit Inhalten, die eigentlich<br />

weit über ihr Alter hinausgingen, so gelang es z.B. einer Neunzehnjährigen erstaunlich<br />

überzeugend das Ende einer Ehe in Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“ darzustellen,<br />

mehrere achtzehnjährige näherten sich dagegen bemerkenswert durchdacht,<br />

feinfühlig und phantasievoll den Themen Mord, Selbstmord und den Lebenskrisen der<br />

mittleren Jahre.<br />

.<br />

Das Liedgut war homogener, altersgemäß wählten die Schüler größtenteils Musicalhits<br />

oder Popsongs, die sie z. T. mit hervorragender Singstimmen und großer Musikalität<br />

vortrugen, während sie bei der Umsetzung der „eigenen Idee“ wieder eine Fülle von<br />

abwechslungsreichen Kreationen darboten: Sketche von Loriot reihten sich hier an<br />

Jazzdance Performances, klassisches Ballett folgte einem Adventsgedicht und selbstgeschriebene<br />

Monologe sowie Poetry Slam zeugten von z. T. erstaunlicher literarischer<br />

Begabung der Jugendlichen.<br />

Insgesamt überwog an diesem Tag bei Beratern und Vermittlern das Erstaunen über<br />

die darstellerischen Fähigkeiten, die hohe Kreativität und die innere Reife, die fast alle<br />

Teilnehmer besaßen.<br />

Selbst die Fachleute des Theaters hatten dies bei so jungen Menschen nicht erwartet<br />

und waren ausgesprochen positiv überrascht.<br />

Die Künstlervermittler kamen im Austausch mit dem Arbeitgeber über das Talent der<br />

Jugendlichen gewöhnlich schnell zu einem Konsens, der als inhaltliche Grundlage für<br />

das spätere individuelle Auswertungsgespräch diente.<br />

Ortswechsel<br />

Während das Theater als idealer Ort für das „Vorsprechen“ ausgewählt worden war und<br />

es auch als optimale Stätte für Begegnungen und Gespräche mit Schauspielern des<br />

Landestheaters und anderen Angehörigen der Bühnenberufe betrachtet werden durfte,<br />

wurden die Auswertungsgespräche bewusst in der Arbeitsagentur geführt, um Privatsphäre<br />

und Datenschutz der Jugendlichen zu gewährleisten und erneut einen Bogen<br />

zur Messe „Studieren GANZ im Norden“ zu schlagen, die dort ganztägig stattfand und<br />

leicht zu Fuß oder mittels eines von der Arbeitsagentur bereitgestellten Shuttlebusses<br />

zu erreichen war. 11<br />

Ab 15:00 Uhr: Regenerative Pause<br />

Um den jungen Teilnehmern der <strong>Talentprobe</strong> angemessene Fürsorge und Wertschätzung<br />

entgegenzubringen wurde auch ihre „energetische Grundversorgung“ bedacht. Im<br />

Theater bot man ihnen lediglich Mineralwasser an, in der Wartezeit vor dem Auswertungsgespräch<br />

standen jedoch verschieden Getränke, Brötchen und andere Erfrischungen<br />

in einem eigens für sie eingerichteten Aufenthaltsbereich in der Arbeitsagentur zur<br />

Verfügung, um einer Unterzuckerung vorzubeugen und die Jugendlichen gleichzeitig<br />

11 Für Ortsunkundige wurden kleine Stadtpläne mit Wegskizze ausgegeben.<br />

20


angenehm zu beschäftigen. Hier fanden sie auch Theatermagazine, die Feuilletons<br />

großer Tageszeitungen und anderen Lesestoff zur themenbezogenen Entspannung vor.<br />

Ab 15:30 Uhr: Das Podiumsgespräch<br />

Um zusätzlich zu allen aktiven und interaktiven Angeboten der Messe ein kontemplatives<br />

Moment einzubauen und es den Jugendlichen zu ermöglichen, ohne eigene Aktivität<br />

zusätzliche Informationen aufzunehmen, war gemeinsam von der ZAV, der Arbeitsagentur<br />

und dem Arbeitgeber eine Vortragsveranstaltung organisiert worden, die neben<br />

dem Berufsfeld Bühne zum ersten Mal an diesem Tag auch den Film und das Fernsehen<br />

berührte.<br />

Der Chefdramaturg des Landestheaters, eine etablierte Fernseh-, Film- und Bühnenschauspielerin,<br />

sowie ein junger Absolvent der Hochschule für Musik, Theater und Medien<br />

Hannover, der von den Schülern noch fast als Altersgenosse betrachtet werden<br />

konnte, traten unter der stringenten Moderation eines ZAV-Filmvermittlers gemeinsam<br />

zu einer offenen Podiumsdiskussion an.<br />

In ihrem Verlauf konnten alle Interessierten ein lebendiges Bild des Schauspielstudiums,<br />

der darstellenden Berufe und des Alltags von Fernseh- und Bühnenschauspielern<br />

gewinnen. Die Diskussion reihte sich passgenau in die anderen Aktionen dieses<br />

Tages ein und wurde mit besonderem Interesse auch von den Familienangehörigen der<br />

Schüler angenommen.<br />

27. April 2013, 16:00 - 19:00 Uhr: Die Auswertungsgespräche - als interaktive<br />

Komponente<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der <strong>Talentprobe</strong> war das auf den Bühnenauftritt folgende<br />

Auswertungsgespräch, in dem der Auftritt der Teilnehmer individuell gewürdigt und kritisch<br />

erörtert werden sollte und das zugleich als Einleitung zu einem weiteren Berufsberatungsprozess<br />

diente.<br />

Die Jugendlichen waren in zwei Gruppen aufgeteilt worden, die Gespräche wurden jeweils<br />

von einem Berufsberater und einem ZAV-Fachvermittler geführt, der den Teilnehmern<br />

dabei immer wieder klar gekennzeichnet auch die Meinung des Arbeitgebers<br />

übermittelte. Sie waren stets nur für 15 Minuten terminiert worden, um die Konzentrationsfähigkeit<br />

der Jugendlichen noch einmal zu schärfen. Jedem Teilnehmer wurde aber<br />

vom Berufsberater zeitnah ein zusätzlicher Termin angeboten, um weitere Ausbildungsdetails<br />

im üblichen Rahmen eines einstündigen Berufsberatungsgesprächs zu<br />

erörtern. Dies Angebot wurde von fast allen genutzt.<br />

Die Auswertungsgespräche erfolgten absichtlich größtenteils allein mit den Jugendlichen;<br />

in einzelnen Fällen kamen Eltern oder andere Familienangehörige auf Wunsch<br />

der Schüler hinzu. Dies wurde ausnahmsweise von den Vermittlern und Beratern akzeptiert,<br />

da die Realisierbarkeit gerade einer künstlerischen Ausbildung oft auch von der<br />

grundsätzlichen Akzeptanz und finanziellen Unterstützung im Elternhaus abhängt.<br />

21


Die Anwesenheit von Freunden - insbesondere von anderen Beteiligten der <strong>Talentprobe</strong><br />

- war dagegen nicht gestattet worden, um die offene Gesprächsatmosphäre nicht zu<br />

gefährden und um den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre Eigenverantwortung<br />

und ihre Kritikfähigkeit im Dialog zu erproben. Zudem sollten sie gerade angesichts des<br />

oft allzu sorglosen Umgangs mit persönlichen Informationen im Internet für den Eigendatenschutz<br />

und den besonderen Wert ihrer Privatsphäre sensibilisiert werden.<br />

Inhalte<br />

Die Schüler erhielten nicht nur eine Rückmeldung zu ihrer voraussichtlichen Eignung<br />

als Schauspieler, sondern auch konkrete Hinweise zu den geeigneten Ausbildungsstätten,<br />

den späteren Arbeitsbedingungen am Theater und zum aktuellen Arbeitsmarkt der<br />

Bühnenberufe. Auch Alternativen konnten schnell gemeinsam erarbeitet bzw. zumindest<br />

angerissen werden: ein Vorteil der gebündelten Fachkompetenz, die sich aus der<br />

Zusammenarbeit der drei an diesem Projekt beteiligten „Säulen“ - Berufsberatung, Arbeitsvermittlung<br />

und Arbeitgeber - planvoll ergab.<br />

Es gelang in allen Fällen - unabhängig vom Grad ihrer schauspielerischen Begabung -<br />

mit den Jugendlichen ein konstruktives, positiv gestimmtes Gespräch zu führen. Die<br />

Selbsteinschätzung stimmte größtenteils aber durchaus nicht immer mit der Ansicht des<br />

Fachgremiums überein, die Schüler respektierten aber durchweg die hohe Fachkompetenz<br />

des Künstlervermittlers und des von ihm zitierten Arbeitgebers. Künstlerische Ratschläge<br />

wurden sehr dankbar aufgenommen, kritische Kommentare über eine wahrscheinlich<br />

schwierige Bühnenkarriere im Licht seiner unleugbaren Erfahrung gewöhnlich<br />

vorbehaltlos akzeptiert.<br />

Da die jungen Akteure, die nach kritischer Vorauswahl und mehrwöchiger innerer und<br />

äußerer Vorbereitung tatsächlich an der <strong>Talentprobe</strong> teilnahmen, fast ausnahmslos ein<br />

hohes darstellerisches, gesangliches oder literarisches Talent aufwiesen, musste ohnehin<br />

nur in Einzelfällen eine völlig fehlende künstlerische Eignung attestiert werden. Hier<br />

war es stets möglich, noch in diesem kurzen Gespräch andere Interessen der Jugendlichen<br />

festzustellen und sich mit gedanklichen Arbeitsaufträgen für die Schüler bis zum<br />

nächsten Berufsberatungsgespräch zu vertagen.<br />

Teamberatung und Kompetenzgewinn<br />

Die aktive Zusammenarbeit von Vermittlern und Beratern in den Auswertungsgesprächen<br />

bot aber nicht nur Vorteile für die Ratsuchenden, sie diente - da sie deutlich über<br />

eine Hospitation hinausging - auch der Erweiterung des jeweiligen Kompetenzspektrums<br />

der Fachkräfte und hatte neben dem fortbildenden Aspekt auch etwas vom Charakter<br />

einer Supervision. Berufsberater und Künstlervermittler fühlten sich durch die<br />

dienststellenübergreifende gemeinsame Beratung fachlich gleichermaßen bereichert.<br />

22


Ausgewählte Einzelbeispiele<br />

Robert (20)*<br />

Robert hatte, bevor er an der <strong>Talentprobe</strong> teilnahm, schon sehr lange und sehr viel in<br />

einer Laiengruppe Theater gespielt. Seit Jahren ist sein Traumberuf Schauspieler; aufgrund<br />

des großen Erfolges, den seine Theatergruppe gewöhnlich hat und seiner inzwischen<br />

fest verankerten regionalen Prominenz, traut er sich einen Bühnenberuf zu.<br />

Im Rahmen der <strong>Talentprobe</strong> stellte sich heraus, dass er zwar eine überraschend hohe<br />

Spielroutine, aber nur sehr begrenzte technische Mittel für den spielerischen Ausdruck<br />

besaß, zudem fehlte es ihm fast völlig an Authentizität. Trotz eines durchaus vorhandenen<br />

naiven Talents erschien in seinem Fall die Aufnahme an einer Hochschule unwahrscheinlich,<br />

weil er schon zu viel und in einem seiner Natürlichkeit nicht förderlichen Umfeld<br />

gespielt hatte.<br />

Im Auswertungsgespräch wurde ihm geraten, künftig möglichst eigene Gefühle und ihre<br />

Ausdrucksform soweit als möglich zu analysieren, um sie so auch besser abrufen und<br />

auszudrücken zu können und es an einer Hochschule zu versuchen.<br />

Wilfried (18)*<br />

Wilfried besucht ein deutsches Gymnasium in Dänemark. Bisher spielte er in mehreren<br />

Schultheaterproduktionen die Hauptrolle. Sein Lehrer ist extrem am Theater interessiert,<br />

recht kenntnisreich und sehr um das künstlerische Fortkommen der einzelnen<br />

Schüler bemüht. Er schlug Wilfried vor, sich für die <strong>Talentprobe</strong> zu bewerben, unterstützte<br />

ihn bei den Vorbereitungen und motivierte auch die Eltern, am Auswertungsgespräch<br />

teilzunehmen.<br />

Wilfrieds Traumberuf ist Schauspieler, er war trotz seiner öffentlichen Erfolge aber nicht<br />

sicher, dafür geeignet zu sein, da die einzige halbwegs kompetente Rückmeldung zu<br />

seinem Talent von seinem Lehrer kam. Berufliche Alternativen konnte er sich allerdings<br />

auch nicht vorstellen, daher wollte er seine Berufswahlentscheidung eigentlich zurück<br />

stellen und nach dem Abitur zunächst reisen. An die Berufsberatung hatte er sich vor<br />

der <strong>Talentprobe</strong> gar nicht gewandt, da er von der Arbeitsagentur keine Lösungsansätze<br />

für seine Probleme erwartete.<br />

Wilfried war zudem sicher, völlig unmusikalisch zu sein und traute sich eine Bewerbung<br />

an einer Hochschule nicht recht zu, da ihm bekannt war, dass er dort vorzusingen hätte.<br />

Sein Umfeld hatte ihm ebenfalls bestätigt, nicht das geringste rhythmische Gefühl zu<br />

haben.<br />

Zur Vorbereitung auf die <strong>Talentprobe</strong> entschied er sich aber, Gesangsunterricht zu<br />

nehmen und erarbeitete gemeinsam mit seinem Musiklehrer ein Lied, das er gesanglich<br />

und szenisch gut darstellen konnte.<br />

Im Auswertungsgespräch wurde ihm sein Talent von allen Jurymitgliedern ausführlich<br />

bestätigt und er erhielt sogar eine positive Rückmeldung zu seiner Gesangsdarbietung.<br />

____________________________<br />

*Die Namen der Mitwirkenden wurden aus Datenschutzgründen geändert.<br />

23


Wilfried ist nun fest entschlossen, wirklich Schauspieler zu werden und seine Eltern wollen<br />

ihn dabei unterstützen. Die geplante Weltreise will er radikal verkürzen, um die Termine<br />

für die Aufnahmeprüfungen an den Hochschulen einhalten zu können.<br />

Ihm konnten konkrete Hinweise zu geeigneten Schauspielschulen gegeben und seine<br />

Frage, ob er eine dänische oder eine deutsche Hochschule besuchen solle, beantwortet<br />

werden. Da der deutschsprachige Theaterraum - und damit auch die Zahl der relevanten<br />

Arbeitgeber - wesentlich größer ist als der dänische, wurde selbstverständlich zum<br />

Besuch einer deutschen Hochschule bzw. Schauspielschule geraten.<br />

Miriam (18)*<br />

Miriam ist eine Schülerin mit Migrationshintergrund, die gern Schauspielerin oder Musicalsängerin<br />

werden würde. Zugleich interessiert sie sich aber auch für Naturwissenschaften.<br />

Bei der <strong>Talentprobe</strong> stellte sich heraus, dass sie eine schöne Singstimme hatte,<br />

aber kaum über Bühnenpräsenz verfügte. Im Auswertungsgespräch wurden ihr die<br />

Ausbildungssituation und der Arbeitsmarkt für reine Musicaldarsteller geschildert und<br />

sie erkannte schnell, dass ein künstlerisches Berufsfeld mit all seinen Risiken vielleicht<br />

doch nicht recht zu ihr passe. Im Gegensatz dazu wurde die Beschäftigungssituation<br />

der Naturwissenschaftler und der Mediziner kurz angerissen und ein Berufsberatungsgespräch<br />

über diese Richtung vereinbart. Miriam selbst gab am Ende des Gesprächs<br />

an, dass sie sich wahrscheinlich mehr für diesen Bereich interessiere.<br />

Ohne jegliche Irritation oder Verletzung auf Seiten der Jugendlichen konnte im Rahmen<br />

der <strong>Talentprobe</strong> also ein für sie geeigneteres Berufsfeld gefunden werden, als die Bühne.<br />

Andreas (19)*<br />

Andreas spielt seit frühester Kindheit in niederdeutschen Theatergruppen und wirkt in<br />

anderen Ensembles bei Musicalaufführungen mit. Im Musical sah er bislang auch seine<br />

berufliche Zukunft, daher nimmt er z.B. Gesangs- und seit einem Jahr auch Tanzunterricht.<br />

Bei der <strong>Talentprobe</strong> führte er u.a. eine eigene mitreißende Jazzdance Choreographie<br />

auf und erwies sich tatsächlich als ausgezeichneter Sänger und Tänzer, seine schauspielerischen<br />

Fähigkeiten - die ihn auch am wenigsten interessierten - waren dagegen<br />

erwartungsgemäß begrenzt, erschienen aber ausbaufähig. Seine emotionale Entäußerungskraft<br />

war beachtlich. Ihm wurde im Auswertungsgespräch nahegelegt, an seinem<br />

darstellerischen Ausdrucksvermögen zu arbeiten und im Gegensatz zu seinem bisherigen<br />

Plan keine Musicalausbildung, sondern ein Schauspielstudium zu absolvieren, welches<br />

ihm ein deutlich breiteres Spektrum der darstellenden Berufe eröffnen werde, als<br />

die auf Musikproduktionen begrenzten Ausbildungsgänge.<br />

Andreas nahm dies überrascht zur Kenntnis, da er sich selbst bisher kaum als talentierten<br />

Schauspieler gesehen hatte, konnte die Vorteile einer umfassenden Bühnenausbildung<br />

aber schnell erkennen und für sich ergebnisoffen annehmen.<br />

24


Resümee und Ausblick<br />

Die ausschließlich positiven Reaktionen der <strong>Talentprobe</strong>nteilnehmer, der Begleitpersonen<br />

und des Arbeitgebers ermutigen die beiden Initiatoren des Projekts zur Feststellung<br />

dass ZAV-Künstlervermittlung und Berufsberatung hier gemeinsam ein offensichtlich<br />

tragfähiges Konzept zur aktiven und interaktiven Berufsberatung angeboten und erprobt<br />

haben, welches, um noch umfassender Erkenntnisse über Didaktik und Methode gewinnen<br />

und auswerten zu können 2014 wiederholt und möglichst als regelmäßig stattfindende<br />

Veranstaltung fest etabliert werden sollte.<br />

Auswertung der Fragebögen<br />

Um die Effekte der <strong>Talentprobe</strong> auf die Teilnehmer und ihre persönliche Meinung über<br />

ihren Auftritt und das Auswertungsgespräch zu erfahren, wurden wenige Tage nach der<br />

Messe Fragebögen an alle Teilnehmer verschickt (siehe Anhang 7).<br />

Inzwischen haben sechs Schüler die Fragebogen ausgefüllt, vier weitere gaben im Gespräch<br />

oder per E-Mail ihre Eindrücke des Tages wieder. Die Rücklaufquote liegt derzeit<br />

also bei 50 % und übertrifft damit leicht den in sozialwissenschaftlichen Untersuchungen<br />

festgestellten Normalwert für postalische Befragungen, der bei etwa 40 % liegt<br />

(vgl. Petermann 2005, 56-78; Lorenzen 2007, 362). In der Altersgruppe der Siebzehnbis<br />

Fünfundzwanzigjährigen liegt die Teilnahmebereitschaft ohne weitere Erinnerungsschreiben<br />

oder materielle Anreize sogar noch weit darunter. Petermann (2005, 67) verzeichnete<br />

z.B. bei einer Untersuchung in Halle Rücklaufquoten von kaum 27 %, in zahlreichen<br />

Studien muss aber auch auf der Grundlage von weniger als 20 % beantworteter<br />

Fragebögen gearbeitet werden (so verfährt z.B. Böhnke, 1996). Die jugendlichen Absolventen<br />

der <strong>Talentprobe</strong> haben sich also schon jetzt altersuntypisch vergleichsweise<br />

zahlreich zurückgemeldet.<br />

Jugendliche, die keine Schauspielausbildung (mehr) absolvieren wollen<br />

Die Jugendlichen, die im Rahmen der <strong>Talentprobe</strong> gemeinsam mit Beratern und Vermittlern<br />

Alternativen zu den Bühnenberufen entwickelt hatten, äußerten sich 12 - trotz<br />

einer eigentlich zu erwartenden Enttäuschung - sehr positiv über den Tag. Sie alle hatten<br />

das Auswertungsgespräch als zielführend und wertschätzend erlebt, überlegen teilweise,<br />

die festgestellten - aber beruflich wahrscheinlich nicht tragfähigen - künstlerischen<br />

Fertigkeiten in die Freizeit zu übertragen und beschäftigen sich derzeit aktiv und<br />

offensichtlich recht guten Mutes mit ihren beruflichen Alternativen. Sie baten um weitere<br />

Unterstützung der Berufsberatung und werden als Bewerber oder Ratsuchende registriert.<br />

Es kann also vermutet werden, dass mithilfe der durchgeführten oder auch nur<br />

angebotenen <strong>Talentprobe</strong> (vgl. oben „Die Absagen/Inhaltliche Wertigkeit von Absagen“)<br />

eine Fülle von schauspielinteressierten Jugendlichen ohne beruflich verwertbare Bühneneignung<br />

selbständig, ohne größere Bitterkeit und ohne eine dominante Fremdbestimmung<br />

erlebt zu haben, erkannt hat, dass andere Berufswege eingeschlagen werden<br />

müssen. Es ist davon auszugehen, dass sie diese nun auch beschreiten werden - entschiedener,<br />

freudiger und vielleicht sogar etwas erwachsener, als zuvor.<br />

12 In den o.g. Fragebögen, per E-Mail oder im Gespräch.<br />

25


Jugendliche, die Schauspieler werden wollen<br />

Sämtliche als geeignet befundenen Teilnehmer, die das Ziel verfolgen, Schauspieler zu<br />

werden, erklärten, die <strong>Talentprobe</strong> habe sie in ihren Wünschen bestärkt, jeder von ihnen<br />

schilderte das Auswertungsgespräch als hilfreiche, wegweisende, im Einzelfall sogar<br />

„lebensverändernde“, Erfahrung.<br />

Die weiterhin schauspielinteressierten Schüler, gaben ausnahmslos an, sich, bestärkt<br />

durch das Auswertungsgespräch und einen von der ZAV-Künstlervermittlung initiierten<br />

Vortrag, ausschließlich an staatlichen Hochschulen bewerben zu wollen.<br />

Obwohl „Schauspieler“ keine geschützte Berufsbezeichnung ist und die Tätigkeit auch<br />

ohne eine geregelte Ausbildung oder ein Studium ausgeübt werden kann, wollte keiner<br />

der jungen Akteure versuchen ungelernt (also beispielsweise über Castings o.ä.) in diesen<br />

Berufszweig zu gelangen. Da eine umfassende Ausbildung bzw. ein Hochschulstudium<br />

die Berufsaussichten bei den darstellenden Berufen genau wie in jeder anderen<br />

Branche verbessert und das Einsatzspektrum für die Jugendlichen sich dadurch deutlich<br />

erhöht (die meisten Theater interessieren sich z .B. zu allererst für Schauspieler mit<br />

Hochschulabschuss!) kann auch diese Entscheidung als ausgesprochen positives Ergebnis<br />

der Messe gesehen werden.<br />

Erfahrungszuwachs<br />

Die Ausgestaltung der <strong>Talentprobe</strong> orientiert sich eng an den Eignungsprüfungen der<br />

Hochschulen (vgl. „Inhalt: Der Aufbau der <strong>Talentprobe</strong>“), die für darstellende Berufe besonders<br />

begabten Teilnehmer, konnten daher schon durch ihren Bühnenauftritt und das<br />

Auswertungsgespräch zu einer realistischen Einschätzung dieses Procederes gelangen<br />

und es ist denkbar, dass sie allein deshalb etwas bessere Aufnahmechancen an den<br />

Schauspielschulen haben werden, als Jugendliche, die sich einem solchen Verfahren<br />

zum ersten Mal und völlig unvorbereitet stellen.<br />

Man mag die Veranstaltung im <strong>Flensburg</strong>er Theater hier einfach als Übung verstehen<br />

und als allgemein akzeptierte Lebenserfahrung schlicht folgern, dass Üben sich insgesamt<br />

als eine gute vorbereitende Grundlage für die meisten Prüfungssituationen erwiesen<br />

hat, man kann aber auch auf die sozial-kognitive Lerntheorie zurückgreifen und die<br />

<strong>Talentprobe</strong> im Licht der Selbstwirksamkeitserwartung nach Bandura (1977, 1992,<br />

1997) betrachten. Banduras Konzept sehr verkürzend, haben die Teilnehmer hier durch<br />

direktes selbständiges Handeln erlebt (und damit auch gelernt), dass die eigene Anstrengung<br />

zum gewünschten Erfolg bzw. zur gewünschten Erkenntnis führte. Die durch<br />

direkte Erfahrung erworbene Selbstwirksamkeitserwartung ist am stärksten gefestigt,<br />

(vgl. Pfeiffer 2000, 62) daher werden die „erfolgreichen“ Teilnehmer der Messe selbstsicherer<br />

und motivierter an die künftigen Eignungsprüfungen für Bühnenberufe herangehen<br />

als zuvor. Ihre Lernbereitschaft und Ausdauer wird steigen und sie werden eine<br />

höhere Kompetenzüberzeugung vorweisen. Ob allein dies dauerhaft zu höheren Leistungen<br />

führt, ist wissenschaftlich durchaus umstritten (Pfeiffer 2000, 72-77), kurzzeitige<br />

Effekte sind aber immer wieder festgestellt worden, und letztlich geht es bei allem<br />

Durchhaltevermögen, das ein Bühnenberuf den Jugendlichen insgesamt abverlangen<br />

wird, zunächst ja um ein vergleichsweise kurzes Vorsprechen an einer Hochschule. Zudem<br />

kommen im vorliegenden Fall objektive Leistungsfähigkeit und eine gesteigerte<br />

positive Selbstwirksamkeitswahrnehmung zusammen, was nicht zur Selbstüberschät-<br />

26


zung, sondern zu einem berechtigt erhöhten Selbstbewusstsein führen wird und beim<br />

Vorsprechen helfen dürfte.<br />

Kritik<br />

Die von der Projektgruppe erbetene Kritik wurde von den Schülern lediglich zu Detailfragen<br />

geäußert. So wünschten sich einige z. B. noch umfassendere Vorabinformationen<br />

zum Auftritt oder anderes Spielmaterial auf der Bühne. Die aufgeführten Änderungswünsche<br />

können bei Wiederholungen der <strong>Talentprobe</strong> daher leicht und problemlos<br />

berücksichtigt werden, ließen am grundsätzlichen Konzept aber keinen Zweifel aufkommen.<br />

Langzeitwirkung<br />

Um zu überprüfen, ob die Teilnahme an der <strong>Talentprobe</strong> eine dauerhafte Wirkung -<br />

gerade auf die schauspielerisch besonders begabten - Schüler hat, wäre eine Langzeitstudie<br />

notwendig, wie sie z. B. auch zur Evaluierung der Testverfahren des Berufspsychologischen<br />

Service nach fünf bis sieben Jahren erfolgt.<br />

So könnte im vorliegenden Fall über die nächsten zehn Jahre versucht werden, zu ermitteln,<br />

wie viele der „erfolgreichen“ Teilnehmer der <strong>Talentprobe</strong> wirklich ein Schauspielstudium<br />

aufnehmen und ob sie danach tatsächlich in einen Bühnenberuf einmünden.<br />

Zudem wäre natürlich zu überprüfen, ob die frühzeitig aufgebaute Bindung zur<br />

ZAV-Künstlervermittlung dazu führt, dass diese später auch als Vermittlungsagentur<br />

gewählt wird.<br />

Angesichts der momentan noch sehr geringen Fallzahlen, wäre die Aussagekraft einer<br />

solchen Untersuchung aber äußerst begrenzt. Sollten in den nächsten Jahren weitere<br />

<strong>Talentprobe</strong>n durchgeführt und deren Teilnehmer längerfristig beobachtet werden,<br />

könnte man aber letztlich zu interessanten, auswertbaren Ergebnissen über die Wirkungsweise<br />

des Projekts auf die jungen Akteure, deren Berufswege und ihre Verbundenheit<br />

mit der BA kommen.<br />

Die Zukunft<br />

Wiederholung der <strong>Talentprobe</strong> in <strong>Flensburg</strong> und in den umliegenden Landkreisen<br />

Da alle an der <strong>Talentprobe</strong> beteiligten Akteure, die drei tragenden Säulen: Berater,<br />

Vermittler und Arbeitgeber, aber auch zahlreiche Lehrer und Schüler entschieden für<br />

eine Wiederaufnahme der Veranstaltung im Jahr 2014 plädieren, wurde die erneute<br />

Durchführung im nächsten Jahr bereits fest beschlossen und mit dem Landestheater<br />

vereinbart.<br />

Aufgrund einzelner kritischer Anmerkungen der Schüler und mehrerer Auswertungsund<br />

Planungsgespräche der Projektgruppe, wurden einige Änderungen bei der Durchführung<br />

beschlossen, die sich aber auf Details beschränken. Sie betreffen angesichts<br />

27


der Erfahrung in der Zusammenarbeit mit den Schulen (vgl. „Die Zusammenarbeit mit<br />

Schulen und Lehrern“) vor allem die Öffentlichkeitsarbeit:<br />

• Erweiterung der Fachjury um einen Experten für Musical (aufgrund des großen<br />

Interesses vieler Teilnehmer an diesem Genre).<br />

• Leichte Modifikation der Informationsschreiben<br />

• Etwas gezieltere Auswahl beim Spielmaterial auf der Bühne<br />

• Intensivere und längerfristige „Werbung“ für die <strong>Talentprobe</strong> vor allem in den<br />

<strong>Flensburg</strong>er Schulen durch die Berufsberater bei den regelmäßigen Berufsorientierungsveranstaltungen.<br />

• Engere Zusammenarbeit im Vorfeld der <strong>Talentprobe</strong> mit Lehrern und gezieltere<br />

Information und Vorteilsübersetzung für diese auch in Kooperation mit der Theaterpädagogin<br />

des Landestheaters.<br />

• Nutzung der „Schultheatertage des Landestheaters“, um über die <strong>Talentprobe</strong> zu<br />

informieren.<br />

• Gesonderte Einbeziehung der Schüler der <strong>Flensburg</strong>er Theaterschule<br />

• Bekanntmachung der <strong>Talentprobe</strong> auch im Internet und in einzelnen anderen<br />

ausgesuchten Medien. (Dies könnte zur „Explosion“ der Anmeldezahlen führen,<br />

das Problem der Begrenzung wird aber derzeit in der Projektgruppe diskutiert).<br />

• Bei hinreichendem Interesse aus den ländlichen Bezirken: Durchführung von <strong>Talentprobe</strong>n<br />

(gegebenenfalls auch mit geringeren Teilnehmerzahlen als in der<br />

Hauptagentur) an den Spielstätten des Landestheater im Kreis Nordfriesland<br />

und in Schleswig.<br />

Die <strong>Talentprobe</strong> in Hamburg<br />

Um die Umsetzbarkeit des Konzepts in einer Großstadt zu untersuchen, könnte der<br />

Versuch der Durchführung einer <strong>Talentprobe</strong> in Hamburg unternommen werden.<br />

Dies kann, aufgrund der völlig anderen regionalen Rahmenbedingungen, als zweites<br />

„<strong>Pilotprojekt</strong>“ bezeichnet werden.<br />

Die Gründe für die Wahl dieser Stadt sind vielfältig und naheliegend:<br />

• Hamburg hat bei der Einführung des Unterrichtsfachs „Darstellendes Spiel“ bundesweit<br />

eine Vorreiterrolle, seit 2011/12 ist es ein versetzungsrelevantes Pflichtfach,<br />

welches von der ersten Klasse bis zum Abitur belegt werden kann/muss. 13<br />

Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass das Interesse an Bühnenberufen hier<br />

sehr hoch ist, gleichzeitig könnte vermutet werden, dass sich unter den hiesigen,<br />

13 http://bildungsserver.hamburg.de/darstellendes-spiel<br />

28


derart vorgebildeten Schülern besonders viele begabte junge Darsteller finden<br />

werden. All dies wäre bei einer <strong>Talentprobe</strong> zu überprüfen.<br />

• Aufgrund der Fülle der Theater, die z.T. schon enge Kooperationen mit einzelnen<br />

Schulen unterhalten, sollte es ausgesprochen einfach sein, einen geeigneten Ort<br />

für die Durchführung der <strong>Talentprobe</strong> zu finden.<br />

• In Hamburg befindet sich ein Standort der ZAV-Künstlervermittlung, sie ist daher<br />

vor Ort bereits bekannt und etabliert, was den Vorbereitungsaufwand insgesamt<br />

reduzieren dürfte.<br />

Ein denkbares Experiment: <strong>Talentprobe</strong> auf Antrag, ZAV-Künstlervermittlung als<br />

Fachdienst für die Mitarbeiter<br />

Zusätzlich zu den <strong>Talentprobe</strong>n, die im größeren Zusammenhang einer Messe und mit<br />

öffentlichem Charakter stattfinden, würde sich die Berufsberatung wünschen, die Fachvermittler<br />

der ZAV in einer ähnlichen Weise wie die Fachdienste, Ärztlicher Dienst und<br />

Berufspsychologischer Service für eine Eignungsfeststellung „einschalten“ zu können.<br />

Die beantragten Überprüfungen des Talents könnten dann einzeln, z. B. auf der Bühne<br />

der ZAV-Künstlervermittlung in Hamburg, durchgeführt werden. Fahrtkosten wären hier,<br />

wie auch sonst bei der Einschaltung von Fachdiensten über das Vermittlungsbudget<br />

abzurechnen, so dass dies Angebot für jeden Jugendlichen realisierbar ist.<br />

Ob ein solches Angebot einen ähnlich positiven Effekt auf die Jugendlichen hätte, wie<br />

die gerade durchgeführte Veranstaltung, ist angesichts der völlig anderen Rahmenbedingungen<br />

und der fehlenden Öffentlichkeit allerdings ergebnisoffen. Ein bereits für<br />

2013 geplanter entsprechender Versuch für die <strong>Flensburg</strong>er Schüler der B-Liste in<br />

Hamburg kam letztendlich aufgrund der zahlreichen Absagen nicht zustande. In naher<br />

Zukunft wäre es daher wünschenswert, die Durchführbarkeit der <strong>Talentprobe</strong> unter<br />

„reinen“ ZAV-Bedingungen zu überprüfen.<br />

Die <strong>Talentprobe</strong> im deutschsprachigen Theaterraum<br />

Auch ohne eine erneute Überprüfung der Wirksamkeit der <strong>Talentprobe</strong> im <strong>Flensburg</strong>er<br />

Arbeitsagenturbezirk kann dieses Instrument aufgrund seiner hohen Akzeptanz bei den<br />

Jugendlichen, dem Arbeitgeber und allen anderen Beteiligten - mit allen nötigen Vorbehalten<br />

und unter Einbeziehung aller regionalen Unterschiede - für vergleichbar strukturierte<br />

Bezirke im deutschen Sprachraum empfohlen werden.<br />

Ob sich das Projekt ohne größere Modifikationen auch in Großstädten durchführen<br />

lässt, muss der geplante Versuch in Hamburg im Jahr 2014 zeigen.<br />

Rückschau<br />

Der Gedanke an eine Dokumentation des Projekts „<strong>Talentprobe</strong>“ entwickelte sich gegen<br />

Ende der Planungsphase. Zunächst war die Verschriftlichung vor allem für den internen<br />

29


Gebrauch des Projektteams vorgesehen. Sie diente dazu, gemeinsam inne zu halten<br />

und die einzelnen Aktionen und ihre jeweilige Zweckmäßigkeit immer wieder neu zu<br />

reflektieren, sollte aber auch anderen Interessenten, die die Veranstaltung in ähnlicher<br />

Weise durchführen wollten, als Arbeitshilfe zur Verfügung gestellt werden.<br />

In der Rückschau lässt sich allerdings sagen, dass die Kooperation der ZAV-Künstlervermittlung<br />

und der <strong>Flensburg</strong>er Berufsberatung nicht nur zu einer konstruktiven Lösung<br />

für das anfangs eigentlich aufgeworfene Problem: „Auf welche Weise kann die<br />

Arbeitsagentur Schüler unterstützen, die Schauspieler werden wollen?“ führte, sondern<br />

auch viel allgemeinere Themenfelder berührte:<br />

• Wie kann eine zweckmäßige Zusammenarbeit zwischen Arbeitsvermittlung und<br />

Berufsberatung aussehen?<br />

• Wie können sich die verschiedenen Beratungsebenen sinnvoll ergänzen?<br />

• Wie kann größtmögliche Nähe zum Arbeitgeber hergestellt werden?<br />

• Welche Schnittstellen ergeben sich zwischen den einzelnen Bereichen und wie<br />

können etwaige daraus resultierende Schwierigkeiten überwunden werden?<br />

• Wie lässt sich Berufsberatung erlebbarer und für die Jugendlichen aktiver gestalten?<br />

• Wie können Berufsfelder visualisiert werden?<br />

Gemeinsam wurde versucht, für diese immer wieder neu gestellten, in der Bundesagentur<br />

für Arbeit höchst relevanten Fragen, auf vielen Ebenen praktikable Ansätze zu finden.<br />

Inwieweit diese auf dem Boden eines als „<strong>Talentprobe</strong>“ gestarteten <strong>Pilotprojekt</strong>s begangenen<br />

Wege auf andere Bereiche der BA übertragbar sind, mögen die Leser und möglichen<br />

„ Anwender“ selbst entscheiden.<br />

30


Literatur<br />

Bandura 1977<br />

A. Bandura, Self-efficacy: Toward a unifying theory of behavioral change.<br />

Psychological Review, 84, 191-215.<br />

Bandura 1992<br />

A. Bandura, Self-Efficacy and Human Functioning. In R. Schwarzer (Ed.), Self-<br />

Efficacy - Thought Control of Action. (pp. 3-38). Washington: Hemisphere Publishing<br />

Corporation.<br />

Bandura 1997<br />

A. Bandura, Self-Efficacy - The Exercise of Control. New York: W.H. Freeman and<br />

Company.<br />

Böhnke 1996<br />

P. Böhnke, Zwischen Wissenschaft und Praxis: Berufsfindung und Berufsverläufe von<br />

Germanistinnen und Germanisten (Berlin 1996).<br />

Lorenzen 2007<br />

M. Lorenzen, Chancen und Perspektiven für Archäologen auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Überlegungen und Befragungen zur Beschäftigungssituation von Absolventen<br />

des Studienfaches Ur- und Frühgeschichte In: S. Burmeister/ H. Derks /J. von Richthofen<br />

(Hrsg.), Zweiundvierzig: Festschrift für Michael Gebühr zum 65. Geburtstag<br />

(Rahden/Westf.) 2007, 361-375.<br />

Petermann 2005<br />

S. Petermann, Rücklauf und systematische Verzerrungen bei Postalischen Befragungen.<br />

Eine Analyse der Bürgerumfrage Halle 2003. ZUMA-Nachrichten 57, Jg. 29: 56-78.<br />

Pfeiffer 2000<br />

I. Pfeiffer, Berufliche Umorientierung: Ressourcen und Risikofaktoren<br />

Eine empirische Studie zum Umschulungserfolg im Kontext der beruflichen Rehabilitation.<br />

Dissertation FU Berlin 2000<br />

http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000229<br />

[18.06.2013]<br />

31


Anhänge<br />

32


Anhang 1 – Anmeldung<br />

Lieber Schüler, liebe Schülerin,<br />

am 27. April 2013 bieten wir Dir die Möglichkeit, auf der „Kleinen Bühne“ des Landestheaters<br />

in <strong>Flensburg</strong> vor einer Expertenrunde, bestehend aus Regisseuren, Schauspielern und Dramaturgen<br />

des Landestheaters Schleswig-Holstein sowie Mitarbeitern der Zentralen Künstlervermittlung,<br />

vorzusprechen, um Dein Talent als Schauspieler zu überprüfen.<br />

Es handelt sich hier nicht um ein Casting und es gibt am Ende auch weder eine Rolle noch einen<br />

Plattenvertrag, stattdessen bekommst Du eine konstruktive Auswertung Deines Talents<br />

und viele hilfreiche Hinweise für die künstlerische Aufnahmeprüfung an Hochschulen und für<br />

Deine weitere Ausbildung.<br />

Wenn Du an dieser <strong>Talentprobe</strong> interessiert bist, lies Dir bitte die folgenden Angaben genau<br />

durch und schicke uns den ausgefüllten Anmeldebogen bis zum 18. Februar 2013 zurück oder<br />

entwirf ein eigenes Formular bzw. schick uns eine Mail! Welche Angaben wir von Dir benötigen,<br />

kannst Du dem Anmeldebogen entnehmen.<br />

Zum Theaterauftritt selbst:<br />

Du hast auf der Bühne insgesamt etwa 10 - 12 Minuten Zeit für Deinen Auftritt, und wir erwarten<br />

dabei die folgenden drei Dinge:<br />

1. Sprich einen Monolog aus einem Theaterstück Deiner Wahl!<br />

Es kann ein klassisches oder ein modernes Stück sein, von Goethe und Schiller über Gerhart<br />

Hauptmann und Max Frisch bis zu Elfriede Jelinek ist alles erlaubt. Auch ausländische Dichter<br />

(deutsch vorgetragen!) können gern gewählt werden.<br />

Am besten wäre es, wenn Du das Stück in Deiner Theater-AG schon geübt, im Deutschkurs<br />

durchgearbeitet oder wenigstens selbst intensiv studiert hättest.<br />

2. Singe ein Lied!<br />

Das Genre ist völlig egal, von einer Opernarie über ein Kunst- oder ein Volkslied bis zum Rap<br />

ist alles erlaubt. Bring gern eine CD oder eine andere Musikdatei (ohne Gesang natürlich) für<br />

die musikalische Untermalung mit! Ein Abspielgerät steht im Theater zur Verfügung.<br />

3. Setze eine eigene Idee um!<br />

Mach auf der Bühne noch irgendetwas, wozu Du Lust hast. Sprich erneut einen Monolog vor,<br />

sag ein Gedicht auf, sing ein weiteres Lied, zeig eine Tanzeinlage oder etwas Artistisches - dieser<br />

Teil ist völlig freigestellt und (fast) alles ist erlaubt!<br />

Ausstattung:<br />

Auf der Bühne stehen ein Tisch und mehrere Stühle für Dich zur Verfügung, falls Du weitere<br />

Requisiten brauchst, solltest Du sie mitbringen.<br />

Kostüm/Maske<br />

Im Theater steht Dir eine Garderobe zum Umziehen und Schminken zur Verfügung. Ob Du sie<br />

nutzt und ob Du im Kostüm oder in Deiner Alltagskleidung auftrittst, ist Dir aber völlig freigestellt.<br />

Toi, toi, toi!<br />

33


Anmeldebogen für die <strong>Talentprobe</strong> im <strong>Flensburg</strong>er Theater am 27.04.2013<br />

Nachname:___________________________________<br />

Hier bitte möglichst<br />

ein Foto einkleben<br />

Vorname:__________________________________<br />

Telefonnummer (möglichst mobil):________________________<br />

Adresse: ____________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

Geburtsdatum: ________________________________<br />

Schule:_________________________________<br />

Jahrgang: ___________<br />

In welcher Theatergruppe hast Du bisher gespielt? _________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

In welche Rollen bist Du schon aufgetreten?<br />

Name des Theaterstücks<br />

Name der Rolle<br />

____________________________________________<br />

_________________________<br />

____________________________________________<br />

_________________________<br />

____________________________________________<br />

________________________<br />

____________________________________________<br />

________________________<br />

____________________________________________<br />

____________________________________________<br />

________________________<br />

________________________<br />

34


Bitte zurücksenden an:<br />

Dr. Maike Lorenzen<br />

Agentur für Arbeit <strong>Flensburg</strong><br />

Waldstr. 2<br />

24939 <strong>Flensburg</strong><br />

E-Mail: Maike.Lorenzen001@arbeitsagentur.de<br />

35


Anhang 2 - Lehrerbrief<br />

Sehr geehrter Herr ….<br />

seit einigen Jahren veranstaltet die Arbeitsagentur <strong>Flensburg</strong> im Frühling die Studienwahlmesse<br />

„Studieren GANZ im Norden“. Im nächsten Jahr, am 27. April 2013 legen<br />

wir dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Berufe am Theater.<br />

Wir arbeiten diesmal mit dem Landestheater zusammen und bieten interessierten Schülern<br />

in einer einmaligen Aktion ein Vorsprechen auf der „Kleinen Bühne“ des <strong>Flensburg</strong>er<br />

Stadttheaters an.<br />

Regisseure, Dramaturgen, Schauspieler und Mitarbeiter der Künstlervermittlung werden<br />

im Publikum sitzen, den Jugendlichen eine qualifizierte Einschätzung ihres Talents<br />

geben, und sie darüber beraten, ob und wie sie ihren künstlerischen Weg fortsetzen<br />

sollten.<br />

Während der Bühnenauftritt der Schüler öffentlich stattfindet und Freunde, Familienangehörige<br />

und Lehrer gern im Zuschauerraum platznehmen können, findet das spätere<br />

Auswertungsgespräch im geschützten Rahmen in den Räumen der Arbeitsagentur<br />

statt. Öffentlichkeit ist dabei unerwünscht und abwertende Bemerkungen, vernichtende<br />

Urteile oder verletzende Äußerungen über die Jugendlichen wird es nicht geben. Es<br />

geht darum, begabten jungen Menschen einen Weg in einen geeigneten künstlerischen<br />

Beruf aufzuzeigen oder Alternativen mit ihnen zu erarbeiten.<br />

Mit den üblichen Fernseh-Castingshows hat unsere Veranstaltung nichts zu tun, wir<br />

bieten auch keine Rollen oder Plattenverträge an; die von uns durchgeführte <strong>Talentprobe</strong><br />

ähnelt aber stark dem Vorsprechen an Schauspiel- und Musicalschulen und kann<br />

den besonders talentierten Jugendlichen dabei helfen, sich auf diese Zugangsprüfungen<br />

vorzubereiten.<br />

Der Bühnenauftritt der Jugendlichen sollte jeweils 10-12 Minuten dauern, wir erwarten<br />

dabei dreierlei:<br />

1. Vorsprechen eines Monologes aus einem frei gewählten Theaterstück einer beliebigen<br />

Epoche. (Das Stück sollte möglichst aus dem Schulunterricht bzw. der Theater-AG bekannt<br />

sein)<br />

2. Vorsingen eines Liedes!<br />

Das Genre ist gleichgültig, es geht vor allem darum, die Stimmkraft, Musikalität und<br />

das rhythmische Gefühl der Jugendlichen einzuschätzen; daneben kann aber natürlich<br />

auch eine eventuell vorhandene Eignung für eine Musicalausbildung überprüft werden.<br />

3. Umsetzen einer eigenen Idee!<br />

Der Schüler darf hier frei auf der Bühne agieren, tanzen, jonglieren, rappen, einen zweiten<br />

Monolog vorsprechen, ein Gedicht aufsagen, fast alles ist erlaubt.<br />

36


Wir möchten Sie nun bitten, die beiliegenden Informationsschreiben und Anmeldebögen<br />

an interessierte Oberstufenschüler auszugeben, damit sie sich bei uns für das Vorsprechen<br />

bewerben können. Die Plätze sind leider begrenzt, wir garantieren aber mindestens<br />

20 Schülern die Teilnahme an unserer <strong>Talentprobe</strong>. Einsendeschluss für die<br />

Bewerbungsbögen ist der 18. Februar 2013.<br />

Die Bewerber sollten möglichst Erfahrung aus einer Theater-AG o.ä. haben und natürlich<br />

ernsthaftes Interesse an einer Bühnenkarriere mitbringen.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!<br />

Viele Grüße und vielleicht bis bald im <strong>Flensburg</strong>er Theater<br />

Dr. Maike Lorenzen<br />

Agentur für Arbeit <strong>Flensburg</strong><br />

Waldstraße 2<br />

24901 <strong>Flensburg</strong><br />

Tel.: 0461- 819 408 Fax: 0461- 819 910 112<br />

E-mail: Maike.Lorenzen001@arbeitsagentur.de<br />

37


Anhang 3 - Vorbereitungsbrief<br />

Lieber XXX<br />

vielen Dank für Deine Anmeldung zur <strong>Talentprobe</strong> am 27. April im <strong>Flensburg</strong>er Stadttheater!<br />

Wir werden Deine Unterlagen gemeinsam mit Künstlervermittlern und Regisseuren prüfen und<br />

Dir spätestens Ende März mitteilen, ob Du am 27.04. auf der Bühne stehen darfst. - Schon jetzt<br />

können wir Dir aber sagen, dass Du es in die engere Auswahl geschafft hast, es lohnt sich für<br />

Dich also auf jeden Fall, Deinen (möglichen) Auftritt vorzubereiten.<br />

Dafür hier ein paar Tipps:<br />

Du hast jetzt noch rund sieben Wochen Zeit! Wahrscheinlich hast Du Dich längst entschieden,<br />

was Du vortragen/vorsingen willst und arbeitest daran. Wenn das so ist, bleibe dabei und lass<br />

Dich nicht beirren. Lass Dir keinesfalls in letzter Minute ein Stück ausreden, denn die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Du mit einem neuen, überhastet einstudierten Text sicher und souverän auf<br />

der Bühne erscheinen kannst, ist gering.<br />

Falls Du noch überlegst oder mehrere Texte einstudiert hast, ist es vernünftig, eine Rolle zu<br />

wählen, die möglichst physisch, hinsichtlich des Alters und des Geschlechts zu Dir passt.<br />

Nur wenn Du in Deiner Theatergruppe etwas Gegenteiliges gespielt und schon viel Zeit darauf<br />

verwendet hast, solltest Du daran festhalten, ansonsten wäre es günstig, eine Männerrolle zu<br />

wählen, die Deinem Typ - zumindest ungefähr - entspricht. So würde man Dich auch bei einem<br />

Engagement am Theater einsetzen und darum geht es bei unserer <strong>Talentprobe</strong> ja - zumindest<br />

auf lange Sicht.<br />

Es ist sinnvoll, Deinen Auftritt mit bzw. vor anderen Leuten zu üben und Du kannst all Deine<br />

Freunde und Deine Familie am 27.04. gern ins Theater mitbringen, damit sie Dich unterstützen<br />

und Deinen Auftritt aus dem Zuschauerraum verfolgen, aber auf die Bühne musst Du allein!<br />

Du solltest also keinen Text wählen, bei dem ein anderer z.B. Dialogzeilen "einlesen" oder Dich<br />

auf andere Weise unterstützen muss, denn das ist bei unserer <strong>Talentprobe</strong> ebenso wenig erlaubt,<br />

wie bei der Aufnahmeprüfung an Schauspielschulen oder beim späteren Vorsprechen für<br />

eine Rolle.<br />

Wenn Du für Dein Lied oder für die Umsetzung Deiner „eigenen Idee" einen musikalischen<br />

Begleiter brauchst, darf dieser ausnahmsweise mit auf die Bühne - aber nur während des musikalischen<br />

Vortrags. Ein Klavier steht bereit, alle anderen Instrumente müssten mitgebracht<br />

werden.<br />

Detailinformationen zu Deinem (möglichen) Auftritt, Uhrzeit, Ablauf des Tages usw. bekommst<br />

Du in unserem nächsten Schreiben in zwei bis drei Wochen.<br />

Bis dahin wünschen wir Dir viel Spaß und die nötige Disziplin bei den Vorbereitungen!<br />

Toi,toi, toi !<br />

Herzliche Grüße<br />

Dr. Maike Lorenzen<br />

Beraterin für Akademische Berufe<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Rüdiger List<br />

Künstlervermittler - Schauspiel<br />

ZAV- Künstlervermittlung<br />

38


Anhang 4 - Zusage<br />

Liebe XXX,<br />

wir freuen uns, Dir mitteilen zu können, dass Du am 27. April bei der <strong>Talentprobe</strong> im Stadttheater<br />

<strong>Flensburg</strong> dabei sein kannst.<br />

Der Ablauf des Tages sieht wie folgt aus:<br />

Von 10:00 – 15:00 Uhr findet die <strong>Talentprobe</strong> im Theater für insgesamt 20 Jugendliche statt.<br />

Jeder hat 10-12 Minuten auf der Bühne Zeit und wird dabei von Regisseuren, Künstlervermittlern,<br />

Dramaturgen und vom Schauspieldirektor des Landestheaters begutachtet. Im Zuschauerraum<br />

sitzen wahrscheinlich auch einige interessierte Jugendliche, die <strong>Talentprobe</strong> ist also (in<br />

recht kleinem Rahmen) öffentlich.<br />

Die genannten Fachleute geben Dir während Deines Auftritts möglicherweise kurze Hinweise,<br />

sie werten ihn dort aber noch nicht mit Dir aus, weil so etwas nicht vor Publikum stattfinden<br />

sollte. Eine ausführliche Rückmeldung zu Deiner <strong>Talentprobe</strong> und persönliche Ratschläge von<br />

Künstlervermittlern und Berufsberatern zu einer für Dich geeigneten Ausbildung erhältst Du<br />

am Nachmittag in einem Besprechungsraum der Arbeitsagentur. Bei diesem Gespräch bist Du<br />

mit den Fachleuten allein, d.h. auch die anderen Jugendlichen, die an der <strong>Talentprobe</strong> teilgenommen<br />

haben, werden nicht daran beteiligt. Falls Du gern ein Familienmitglied an Deiner<br />

Seite haben möchtest, darfst Du aber natürlich jemanden mitbringen.<br />

Wenn Du nach der Auswertung am 27.04. noch Fragen hast oder wenn Deine Eltern wissen<br />

möchten, was bei einer Schauspielausbildung auf Dich zukommt, ist das kein Problem. Ein Berufsberater<br />

wird Dich und alle eventuell gewünschten Familienmitglieder gern im Mai zu einem<br />

ausführlichen Berufsberatungsgespräch in die Arbeitsagentur einladen.<br />

Deine <strong>Talentprobe</strong> im Theater findet um XX:00 Uhr statt.<br />

Bitte komm` etwa eine halbe Stunde früher, um Dich mit den Räumlichkeiten vertraut zu machen<br />

und pünktlich auf der Bühne zu stehen. (Falls Du die „Kleine Bühne“ noch nicht kennst,<br />

wäre es sicher hilfreich, Dir dort in den nächsten Wochen ein Theaterstück anzusehen, dann ist<br />

Dir am 27. April nicht alles fremd.)<br />

Dein Auftritt sollte mit einer kurzen Vorstellung beginnen! Ein Satz wie: „Ich heiße…. und<br />

spreche jetzt die Rolle des …. aus dem Stück….“ reicht dabei völlig aus. - Und dann legst<br />

Du los!<br />

Für unsere Planung ist es notwendig, dass Du den beiliegenden Fragebogen ausgefüllt zurücksendest<br />

oder uns die dort erbetenen Informationen auf anderem Weg bis zum 15. April übermittelst.<br />

Dein Auswertungsgespräch in der Arbeitsagentur erfolgt um XX:00 Uhr im Raum XX.<br />

Für den Weg zur Arbeitsagentur kannst Du bei Bedarf unseren ganztägig verkehrenden, kostenfreien<br />

Shuttlebus benutzen.<br />

Ungefähr eine Woche vor der <strong>Talentprobe</strong> werden wir erneut Kontakt zu Dir aufnehmen, um<br />

uns von Dir noch einmal deine endgültige Teilnahme bestätigen zu lassen.<br />

Dann erhältst Du auch Deinen Bühnenpass.<br />

Toi, toi, toi!<br />

39


Noch einmal die Rahmenbedingungen zur Erinnerung:<br />

Ausstattung:<br />

Auf der Bühne stehen ein Tisch und mehrere Stühle für Dich zur Verfügung. Falls Du weitere<br />

Requisiten brauchst, solltest Du sie mitbringen.<br />

Musik<br />

Es ist ein Klavier vor Ort (aber kein Pianist), falls Du andere Musikinstrumente benötigst, musst<br />

Du sie mitbringen.<br />

Ein Abspielgerät für CDs oder andere (zeitgemäße) Tonträger steht zur Verfügung.<br />

Kostüm/Maske<br />

Im Theater steht Dir eine Garderobe zum Umziehen und Schminken zur Verfügung. Ob Du sie<br />

nutzt und ob Du im Kostüm oder in Deiner Alltagskleidung auftrittst, ist Dir aber völlig freigestellt.<br />

in<br />

Anett Kruschke und<br />

Stefan Hufschmidt<br />

„Stella“<br />

Zusatzinfo:<br />

Ab 15:30 Uhr kannst Du in der Arbeitsagentur einen Vortrag<br />

über die Berufsperspektiven und den Alltag von Film- und<br />

Bühnenschauspielern hören, der für Dich ganz sicher interessant<br />

und hilfreich sein wird: „Zwischen Tatort und Landestheater –<br />

ein Filmvermittler, ein Dramaturg und die Schauspieler<br />

Annett Kruschke und Jonas Minthe berichten über<br />

Ausbildung und Karriere bei Film und Bühne!“<br />

Jonas Minthe<br />

40


Ablaufplan für Deine <strong>Talentprobe</strong> am 27.04.2013<br />

Nachname:________________________Vorname:____________________________<br />

E-Mail-Adresse: ________________________________________________________<br />

Teil 1 - Monolog<br />

Name des Theaterstücks:_____________________________________________________<br />

Autor:_____________________________________________________________________<br />

Name der Rolle:_____________________________________________________________<br />

Du kannst gern kurz darlegen, welchen Monolog Du sprichst, bzw. in welcher Situation sich<br />

die Person befindet, die Du spielst:_____________________________________________<br />

___________________________________________________________________________<br />

Teil 2 - Lied<br />

Titel:______________________________________________________________________<br />

Komponist:_________________________________________________________________<br />

Texter:_____________________________________________________________________<br />

Falls das Lied aus einem Bühnenstück oder Film stammt, bitte den Titel nennen:____<br />

___________________________________________________________________________<br />

Teil 3 - eigene Idee<br />

Bitte schreibe kurz auf, was Du vorhast.<br />

Wenn Du singst oder etwas vorsprichst, benötigen wir wieder die oben genannten Angaben.<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

__________________________________________________________________________<br />

41


Anhang 5 - B-Liste<br />

Lieber....<br />

noch einmal herzlichen Dank für Deine Bewerbung um die Teilnahme an unserer <strong>Talentprobe</strong>.<br />

Da sich sehr viele Jugendliche gemeldet haben, die unsere Anforderungen erfüllen, ist es leider<br />

nicht möglich, allen geeigneten Kandidaten die Gelegenheit zu bieten, am 27. April im Theater<br />

auf der Bühne zu stehen.<br />

Deshalb haben wir uns entschieden, einen zusätzlichen Termin am 13. Mai anzubieten.<br />

Wir müssen Dir daher heute mitteilen, dass Du am 27. April aller Voraussicht nach nicht dabei<br />

sein kannst, wir laden Dich aber jetzt schon herzlich zur <strong>Talentprobe</strong> im Mai ein.<br />

(Detailinformationen dazu schicken wir Dir in den nächsten Wochen).<br />

Der Zeitpunkt Deines „Auftritts“ hat nichts mit der Qualität Deiner Bewerbung und schon gar<br />

nichts mit Deiner Begabung zu tun!<br />

Falls jedoch Teilnehmer, die eigentlich für den 27.04. eingeladen sind, spontan absagen sollten,<br />

melden wir uns noch kurzfristig bei Dir. Es lohnt sich also weiterhin, Dich auf diesen Tag vorzubereiten<br />

- und auf den Termin im Mai natürlich sowieso.<br />

Für unsere Planung ist es notwendig, dass Du den beiliegenden Fragebogen ausgefüllt zurücksendest<br />

oder uns die dort erbetenen Informationen auf anderem Weg bis zum 15. April übermittelst.<br />

Auch wenn Du am 27. April noch nicht auf der Bühne stehen kannst, würden wir uns sehr<br />

freuen, wenn Du trotzdem ins Theater kämest. Es wird Dir bestimmt bei Deinen eigenen Vorbereitungen<br />

helfen, den anderen Teilnehmern zuzusehen und Regisseure, Künstlervermittler und<br />

Dramaturgen bei der Arbeit zu beobachten.<br />

Außerdem stehen im Foyer zahlreiche Bühnenschauspieler des Landestheaters für Gespräche<br />

zur Verfügung und werden versuchen, all Deine Fragen zum Schauspielberuf und zu ihrer<br />

Ausbildung zu beantworten.<br />

Wir freuen uns auf Dich!<br />

Herzliche Grüße<br />

Dr. Maike Lorenzen<br />

Beraterin für Akademische Berufe<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Rüdiger List<br />

Künstlervermittler - Schauspiel<br />

ZAV - Künstlervermittlung<br />

42


Anhang 6 - Zusendung Bühnenpass<br />

Lieber XXXX<br />

vielen Dank für die Rückmeldung zu Deinem Fragebogen!<br />

Hiermit erhältst Du Deinen Bühnenpass! Bitte bringe ihn am 27. April unbedingt mit<br />

ins Theater!<br />

Wie schon im letzten Schreiben erwähnt, findet Deine <strong>Talentprobe</strong> um XX:XX Uhr im<br />

Stadttheater <strong>Flensburg</strong> („Kleine Bühne“, Eingang Nordergraben 12) statt.<br />

Die Auswertung erfolgt um XX:00 Uhr im Raum 1109 in der Arbeitsagentur <strong>Flensburg</strong>.<br />

Einige Journalisten haben darum gebeten, am Tag der <strong>Talentprobe</strong> im Theater Bilder<br />

und Tonmitschnitte für Zeitungen, Radiosender oder das Fernsehen aufnehmen zu dürfen.<br />

Bitte schicke uns unbedingt eine E-Mail o.ä. wenn Du nicht damit einverstanden<br />

bist!<br />

Alles Gute und bis zum 27. April!<br />

Wir freuen uns auf Dich!<br />

Herzliche Grüße<br />

Dr. Maike Lorenzen<br />

Beraterin für Akademische Berufe<br />

Bundesagentur für Arbeit<br />

Rüdiger List<br />

Künstlervermittler - Schauspiel<br />

ZAV - Künstlervermittlung<br />

43


Anhang 6 a – Bühnenpass<br />

Vorderseite:<br />

Studieren GANZ im Norden<br />

27. April 2013<br />

Max Mustermann<br />

Rückseite:<br />

Vorsprechen im Theater<br />

XX:00 Uhr<br />

Auswertung in der<br />

Agentur für Arbeit<br />

XX:00 Uhr Raum 2040<br />

Max Mustermann<br />

44


Anhang 7 – Fragebogen<br />

Fragebogen zur <strong>Talentprobe</strong><br />

Hattest Du, als Du Dich für die <strong>Talentprobe</strong> anmeldetest, den ernsthaften Wunsch,<br />

Schauspieler oder Sänger zu werden?<br />

Nein Ja, Schauspieler Ja, Sänger Ja, Musicaldarsteller<br />

Ich war mir nicht sicher<br />

Hat Deine Teilnehme an der <strong>Talentprobe</strong> deine Wünsche/Deine Entscheidung verändert?<br />

Ja, ich habe mich inzwischen dagegen entschieden, Schauspieler / Sänger /<br />

Musicaldarsteller zu werden.<br />

Ja, ich möchte jetzt unbedingt folgendes werden: Schauspieler<br />

Musicaldarsteller Sängern<br />

Ich habe meine Entscheidung nicht verändert, aber ich bin in meinen Wünschen bestärkt<br />

worden.<br />

Ich will jetzt eine ganz andere berufliche Richtung einschlagen<br />

und zwar:<br />

Nein, die <strong>Talentprobe</strong> hatte gar keine Auswirkungen auf meine Berufswünsche<br />

Falls Du eine Schauspielschule besuchen willst, hat das Gespräch mit den Künstlervermittlern<br />

oder der Vortrag Deine Entscheidung beeinflusst, an welcher Schule<br />

/ welchen Schulen Du Dich bewerben willst?<br />

Ja, der Vortrag hat mich beeinflusst<br />

Das Gespräch hat mich beeinflusst<br />

Ich werde mich an einer staatlichen Hochschule bewerben<br />

Ich werde mich an einer privaten Hochschule bewerben<br />

Im Vorfeld der <strong>Talentprobe</strong> hast Du einige Briefe von uns bekommen, fühltest Du<br />

Dich dadurch gut informiert?<br />

Ja Nein Mir haben folgende Informationen gefehlt:<br />

45


Hast Du Dich während der <strong>Talentprobe</strong> und später im Auswertungsgespräch wohl<br />

gefühlt?<br />

Ja, auf der Bühne war alles in Ordnung<br />

Ja, das Gespräch war ok<br />

Nein, auf der der Bühne / im Theater habe ich mich nicht wohl gefühlt<br />

weil<br />

Nein, im Auswertungsgespräch habe ich mich nicht wohl gefühlt<br />

weil<br />

Wenn Du etwas am Ablauf der <strong>Talentprobe</strong> oder am Auswertungsgespräch verändern<br />

könntest, was wäre das?<br />

Ich würde Folgendes ändern:<br />

Würdest Du insgesamt sagen, dass es gut war, an der <strong>Talentprobe</strong> teilgenommen zu<br />

haben?<br />

Ja<br />

Nein<br />

, weil<br />

, weil<br />

Würdest Du Freunden, die sich für den Beruf des Schauspielers oder Sängers<br />

interessieren dazu raten, an einer vergleichbaren <strong>Talentprobe</strong> teilzunehmen?<br />

Ja Nein weil<br />

Falls Du ein persönliches Fazit oder eine Meinung zur <strong>Talentprobe</strong> und zum<br />

Auswertungsgespräch hast, würden wir uns freuen!<br />

46


Logo<br />

Studieren GANZ im Norden<br />

- Studienwahlmesse -<br />

in der Agentur für Arbeit<br />

<strong>Flensburg</strong><br />

Studenten im Hörsaal mit Fragezeichen und Ausrufezeichen vor dem Gesicht<br />

Einklinker DIN A5<br />

27. April 2013<br />

10.00 - 16.00 Uhr


Was soll ich studieren?<br />

Wo kann ich studieren?<br />

Wie finde ich einen Studienplatz?<br />

Die Hochschulmesse<br />

„Studieren GANZ im Norden“<br />

am 27. April 2013<br />

von 10:00-16:00 Uhr<br />

Agentur für Arbeit <strong>Flensburg</strong><br />

Waldstr. 2<br />

24939 <strong>Flensburg</strong><br />

und<br />

Stadttheater<br />

Kleine Bühne<br />

Nordergraben 12<br />

24937 <strong>Flensburg</strong><br />

unterstützt Sie dabei, die<br />

passenden Antworten zu finden.<br />

Neben dem bewährten<br />

Informationsangebot von<br />

Fachhochschulen und<br />

<strong>Universität</strong>en liegt der<br />

Schwerpunkt der Messe in diesem<br />

Jahr auf Berufen am Theater und in<br />

der Musik!<br />

An Messeständen und mit Vorträgen<br />

informieren z.B.:<br />

• Akademie Mode & Design Hamburg<br />

• das akademische Team der<br />

Berufsberatung und<br />

• der Berufspsychologische Service<br />

der Agentur für Arbeit<br />

• EURES (EURopean Employment<br />

Services)<br />

• Fernuniversität Hagen<br />

• FH <strong>Flensburg</strong><br />

• FH für Verwaltung und<br />

Dienstleistung, Altenholz<br />

• FH Kiel<br />

• FH Westküste (Heide)<br />

• Helmut-Schmidt-<strong>Universität</strong> der<br />

Bundeswehr<br />

• Hochschule der Bundesagentur für<br />

Arbeit<br />

• Hochschule Fresenius<br />

• Hochschule für Künste im Sozialen,<br />

Ottersberg<br />

• Landespolizei Schleswig-Holstein<br />

• Macromedia, Hochschule für<br />

Medien und Kommunikation<br />

• mr.net group GmbH & Co.KG<br />

• Muthesius Kunsthochschule<br />

• Nordakademie<br />

• Studentenwerk Schleswig-Holstein<br />

• Syddansk Universitet<br />

• Uni <strong>Flensburg</strong><br />

• Wirtschaftsakademie<br />

Schleswig-Holstein (WAK)<br />

• Zentrale Auslands- und<br />

Fachvermittlung -<br />

Künstlervermittlung (ZAV)<br />

2


Auf der „Kleinen Bühne“ des<br />

Stadttheaters findet ein<br />

Vorsprechen für (angemeldete)<br />

Schüler statt.<br />

Regisseure, Dramaturgen,<br />

Schauspieler und<br />

Künstlervermittler beurteilen das<br />

Talent der jungen Leute und geben<br />

Ihnen wichtige Hinweise für die<br />

Eignungsprüfungen an den<br />

Theaterhochschulen.<br />

Anmeldung unter:<br />

<strong>Flensburg</strong>.U25@arbeitsagentur.de<br />

Zuschauer erwünscht: Jede/r<br />

Interessierte kann unangemeldet und<br />

natürlich kostenfrei im Zuschauerraum<br />

Platz nehmen und sich<br />

diese <strong>Talentprobe</strong> ansehen, um zu<br />

überlegen, ob die eigene Zukunft im<br />

Theater liegen soll. Außerdem ist es<br />

möglich, am Rande des Geschehens<br />

mit Bühnenschauspielern ins<br />

Gespräch zu kommen und sich aus<br />

erster Hand über Ausbildungswege<br />

und Karrierechancen zu informieren!<br />

In weiteren Räumen informieren<br />

Bühnenbildner, Kostümbildner und<br />

Dramaturgen über ihre Berufe und<br />

die dazugehörigen Studiengänge!<br />

Sängerin auf einer Bühne<br />

3


Vortragsprogramm<br />

in der Agentur für Arbeit <strong>Flensburg</strong><br />

International Management,<br />

Vermittlungswissenschaften und mehr<br />

Studieren an der Uni <strong>Flensburg</strong><br />

10:00 Uhr - Vortragssaal 2<br />

Flemming oder Zwei bei Kallwas<br />

Was Therapeuten wirklich machen<br />

Eine Psychologin gibt Auskunft<br />

10:15 Uhr - Vortragssaal 1<br />

Karriere in Uniform<br />

Studieren bei der Bundeswehr<br />

10:15 Uhr - Vortragssaal 3<br />

Soziales, Windenergie, Medien…<br />

Studienangebote an den FH´s in<br />

Kiel und <strong>Flensburg</strong><br />

10:30 Uhr - Vortragssaal 2<br />

Praxis von Anfang an!<br />

Dual studieren an der WAK<br />

11:00 Uhr - Vortragssaal 3<br />

Zwischen Supernanny und<br />

Peter Zwegat<br />

ein Sozialpädagoge<br />

schildert seinen Alltag<br />

11:15 Uhr - Vortragssaal 1<br />

Der Landarzt oder Dr. House?<br />

Das Medizinstudium und<br />

das Leben danach<br />

Ein Facharzt referiert<br />

11:30 Uhr - Vortragssaal 2<br />

Ihre Karriere im Bereich<br />

Wirtschaft und Medien<br />

Hochschule Fresenius<br />

11:45 Uhr - Vortragssaal 3<br />

Design, Innenarchitektur und mehr<br />

Studienangebote an der<br />

Muthesius Kunsthochschule in Kiel<br />

12:15 Uhr - Vortragssaal 1<br />

Weltweit unterwegs für die Medien<br />

Ein Radiomoderator und Journalist<br />

beschreibt seinen Weg zu<br />

Ruhm und Erfolg<br />

12:30 Uhr - Vortragssaal 3<br />

International Management,<br />

Vermittlungswissenschaften und mehr<br />

Studieren an der Uni <strong>Flensburg</strong><br />

12:30 Uhr - Vortragssaal 2<br />

Orchestermusiker oder Solist?<br />

Ein Berufsmusiker erzählt<br />

13:00 Uhr - Vortragssaal 1<br />

Alles ganz einfach!<br />

Ein Klick und Du bist drin<br />

Wie bewerbe ich mich<br />

um ein Studium?<br />

Die Berufsberatung informiert<br />

13:30 Uhr - Vortragssaal 2<br />

4


Oberster Chef vom Großstadrevier<br />

Ein Kriminaldirektor erzählt<br />

13:30 Uhr - Vortragssaal 3<br />

Therapie studieren<br />

Logopädie und Physiotherapie<br />

Hochschule Fresenius<br />

13:45 Uhr - Vortragssaal 1<br />

Der schnelle Weg zum großen Geld<br />

Perspektiven für Betriebswirte<br />

und Informatiker<br />

14:15 Uhr - Vortragssaal 2<br />

Zwischen Bühne und Therapie<br />

Theater im Sozialen, Theaterpädagogik<br />

Ein Schauspiel-Dozent erklärt<br />

Therapieformen mit Theater<br />

und Kunst<br />

14:30 Uhr - Vortragssaal 1<br />

Harvard, Yale oder Cambridge?<br />

Studieren im Ausland<br />

Möglichkeiten, Finanzierung,<br />

Bewerbung…<br />

EURES gibt Rat<br />

14:30 Uhr - Vortragssaal 3<br />

Ihre Karriere im Bereich<br />

Wirtschaft und Medien<br />

Hochschule Fresenius<br />

14:45 Uhr - Vortragssaal 2<br />

Boston Legal – Jura und die Folgen<br />

Ein Richter sagt die ganze Wahrheit<br />

über einen Studiengang, der unzählige<br />

Berufsperspektiven eröffnet<br />

Trocken ist was anderes<br />

15:30 Uhr - Vortragssaal 2<br />

Damit die Chemie stimmt<br />

Vortrag des Leiters des Fachbereichs<br />

Physikalische und Theoretische<br />

Chemie der Uni Wuppertal<br />

15:30 Uhr - Vortragssaal 3<br />

Zwischen Tatort und Landestheater<br />

Ein Filmvermittler, ein Dramaturg und<br />

die Schauspieler Annett Kruschke<br />

und Jonas Minthe berichten über<br />

Ausbildung und Karriere bei Film<br />

und Bühne<br />

15:30 Uhr - Vortragssaal 1<br />

Und was sonst?<br />

Infos über:<br />

• Studienfinanzierung<br />

• Studentenwohnheime<br />

• BAföG-Beratung<br />

• Tourismus studieren in Heide<br />

• Kostümbildner werden<br />

im Landestheater<br />

• Sicherheitsmanagement<br />

studieren in Altenholz<br />

• Hafenwirtschaft studieren<br />

oder Nautik<br />

• Modemanagement oder Design<br />

• Fernstudium oder ins Ausland gehen<br />

und, und, und...<br />

5


Studienwahltests:<br />

Kostenlose studienfeldbezogene<br />

Eignungstests, die genaue Auskunft<br />

darüber geben, ob man für die<br />

folgenden Studienfelder geeignet ist:<br />

• Rechtswissenschaften<br />

• Wirtschaftswissenschaften<br />

• Ingenieurwissenschaften<br />

• Naturwissenschaften<br />

• Sprachenwissenschaften<br />

• Mathe / Informatik<br />

Mappenberatung:<br />

Die Muthesius Kunsthochschule<br />

zeigt, wie eine künstlerische<br />

Bewerbungsmappe für<br />

Designstudiengänge aussehen<br />

sollte und hilft mit Rat und Tat.<br />

Keine Voranmeldung erforderlich,<br />

aber begrenzte Platzzahl!<br />

Testzeiten: 10:30 Uhr und 13:30 Uhr<br />

Filmkamera<br />

6


Die Teilnahme ist kostenlos, eine<br />

Anmeldung zur Messe ist nicht<br />

erforderlich.<br />

Wer also eine akademische<br />

Ausbildung in Erwägung zieht, sollte<br />

unbedingt in die:<br />

Agentur für Arbeit <strong>Flensburg</strong><br />

Waldstraße 2<br />

24939 <strong>Flensburg</strong><br />

und das:<br />

Stadttheater<br />

Kleine Bühne<br />

Nordergraben 12<br />

24937 <strong>Flensburg</strong><br />

Zwischen der Kleinen Bühne und<br />

der Arbeitsagentur verkehrt<br />

an diesem Tag von<br />

10:00 - 16:00 Uhr<br />

ein kostenfreier Pendelbus<br />

kommen!<br />

Studienwahlmesse<br />

27. April 2013<br />

10:00 -16:00 Uhr<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.studieren-ganz-im-norden.de<br />

7


Herausgeber<br />

Berufsberatung<br />

Landestheater<br />

ZAV-Künstlervermittlung

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