Moralische Entwicklung und soziale Umwelt - Universität Konstanz
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Zweiter Teil: Erfahrungen mit dem moralischen <strong>Entwicklung</strong>sansatz in einer<br />
<strong>soziale</strong>n Dienstleistungsanstalt<br />
Ausgebend von diesen 3 Widersprüchen des beruflichen Handelns können sich<br />
professionelle Gestalter <strong>soziale</strong>r <strong>Umwelt</strong>en folgende Fragen stellen:<br />
- “Wie werden <strong>Entwicklung</strong>schancen, d.h. eine gerechte Gestaltung des Zusammenlebens<br />
in <strong>soziale</strong>n Einrichtungen verwirklicht?<br />
- “Was können wir aus unserem beruflichen Wissen heraus tun, um die erste<br />
Tugend von <strong>soziale</strong>n Institutionen, die Gerechtigkeit, zu verwirklichen?”<br />
- “Was können wir tun, um für die gerechte Gestaltung sozialpolitischer settings<br />
für kognitive <strong>Entwicklung</strong> innovativ zu werden?”<br />
Unsere Erfahrungen beziehen sich besonders auf die Auflösung des Widerspruchs<br />
W 1. Sie umfassen (erstens) die personale Ebene der Arbeits- <strong>und</strong><br />
Wohnungslosen als Arme, ihr moralisches Urteil, ihre Ich-<strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong><br />
ihre Fähigkeiten zur Bewältigung eines Alltags unter den Bedingungen der<br />
Armut, (zweitens) die organisatorische Ebene von Gesprächskreisen in Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> (drittens) die Ausschußebene der b<strong>und</strong>esweiten Sozialplanung<br />
<strong>und</strong> Koordination von Sozialleistungen zur Verwirklichung bedarfsgerechter<br />
Leistungen <strong>und</strong> <strong>Entwicklung</strong>schancen.<br />
Unsere Erfahrungen mit den arbeits- <strong>und</strong> wohnungslosen Personen wurden<br />
teilweise in den Arbeitsmaterialien Nr. 2,3 <strong>und</strong> 4 des Innovationsprojekts<br />
Nichtsesshaftenhilfe (IPN) <strong>und</strong> in dem Sonderheft Nr. 1 der Gefährdetenhilfe<br />
veröffentlicht.<br />
Die organisatorischen Erfahrungen haben im Jahre 1976 in einer Arbeiterkolonie<br />
begonnen <strong>und</strong> sind beute auf ein städtisches Wohnheim mit 250 Plätzen,<br />
eine Arbeiterkolonie mit 160 Plätzen, ein Resozialisierungsheim mit 40<br />
Plätzen <strong>und</strong> ein kleines Wohnheim mit 30 Plätzen ausgedehnt.<br />
Diese Erfahrungen der Forschungsgruppe sind teilweise veröffentlicht in der<br />
Zeitschrift “Kontakte” der Erlacher Höhe 1977, in der Zeitschrift “Gefährdetenhilfe”<br />
Nr. 1/79, sowie in den Arbeitsmaterialien Nr. 1 <strong>und</strong> in der Projekt-<br />
Info Nr. 2/78 des IPN.<br />
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