VERITAS - Das Genussmagazin / Ausgabe - 13-2014
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2014
Harmonie
Das Genussmagazin
Ausgabe
Jahr13
Titelthema
Weinwege
Traubenanlieferung in Oberkirch
badische
Weinstrasse
Die schönsten Plätze
Patagonien
Martin Bäuerle auf Reisen
Wein trinkt Wasser
Die Kolumne von
Wasser- und Weinfee
Marissa Echtle
Das KUNDENMAGAZIN DER OBERKIRCHER WINZER
veritas-genuss.de
VORWORT
Liebe Weinfreundin, lieber Weinfreund!
In Oberkirch gehen Weinwanderer nicht nur über Stock
und Stein und Premiumwanderwege, nein, sie gehen
auch durch die Hölle. Wirklich? Ja, Oberkirchs Hölle ist
ein Gewann, also ein kleiner Fleck Erde, mit besonderem
Mikroklima. Etwas heißer ist es hier als andernorts. Viel
Sonne, wenig Wind, fertig ist die Hölle. Aber, wo es eine Hölle
gibt, ist auch das Paradies nicht weit, und es liegt tatsächlich
etwas oberhalb am Berg. Dort staut sich nicht die Hitze, sondern
der Wind weht angenehm von Osten her und der nahe
Wald kühlt Weinreben und Wanderer. Von hier ist die Aussicht
sprichwörtlich himmlisch. Ebenso die Aussicht auf Wein,
denn vis-à-vis dem Paradies arbeitet Leibspeise-Koch Peter
Zimmermann (Seite 14), bekannt für Küche und Keller. Sage
und schreibe 200 Posten zählt seine Weinkarte! Vieles wird
auch glasweise ausgeschenkt, was wir gutheißen, denn für ein
Menü braucht es verschiedene Weine. Vielfalt ist Programm in
und um Oberkirch. An dieser Stelle möchten wir Kellermeister
Martin Bäuerle zitieren, einer der Antreiber der Oberkircher
Weinvielfalt: „Die Trauben sprechen zu uns und das, was sie
wollen, tun wir.“ Das sagte er, als es während der Traubenanlieferung
(Seite 8) hoch herging. Darum gibt es nicht nur Riesling
und Spätburgunder, sondern auch trockene und weniger
trockene Weine, Gewächse von alten Reben wie der Riesling
1782 und Weine als Kabinett und Spätlese. Natürlich auch Winzersekt,
der einen Mädelsabend genauso in Schwung bringt
wie ein Festtagsessen. Da ist für jeden ein guter Tropfen dabei!
Da die Fest- und Feiertage anrollen (für die einen die Hölle, für
die anderen das Paradies), gibt es genügend Zeit und Anlässe,
sich durch die Weinlandschaft zu probieren. Apropos Weinlandschaft.
In und um Oberkirch zeigt sich aktuell die Natur
von ihrer schönsten Seite. Aus Anlass des Jubiläums 60 Jahre
Weinstraße (Seite 12) haben wir unsere Insider aus dem Acherund
dem Renchtal gefragt, wo es ihnen am besten gefällt. Mit
großer Freude stellen wir fest: Ein Platz ist schöner als der
andere. Wo geht Ihnen das Herz auf?
Herzlichst
Ihr VERITAS-Team
Immer oben auf. Veritas-Fotograf Jigal Fichtner macht sich von den
schönsten Plätzen der Badischen Weinstraße ein Bild.
INHALT
In Wahrheit schön Seite ...................6
Titelgeschichte Seite ................8
Lieblingsplätze Seite ................12
Leibspeise Seite ................14
Freizeit – Patagonien Seite ................16
Wein-ABC Seite ...............18
Kolumne ... von Wasser- & Weinfee Marissa Echtle Seite ................19
Weinbekenntnisse Seite ...............20
Gewinnspiel Seite ................21
Termine & Kalender Seite ...............22
Titelbild: Jigal Fichtner – herrfichtner.de
IMPRESSUM:
Herausgeber: Oberkircher Winzer eG I Postanschrift Redaktion: YUPANQUI, Hauptstraße 57, 77652 Offenburg
Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Rafael Yupanqui I Redaktion: Pascal Cames I Artdirektion: Jule Stiefelhagen I Fotos: Jigal Fichtner
Produktion: YUPANQUI GmbH, Offenburg
Anzeigenleitung: Martin Benz
Druck: Kehler Druck GmbH & Co. KG, Weststraße 26, 77694 Kehl
Bei dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Markus Ell, Martin Benz, Rafael Yupanqui, Jule Stiefelhagen, Isabell Müller,
Pascal Cames, Jigal Fichtner I Veritas im Abo: Heftbestellung: 0 78 02 / 9 25 80
3
Genussvoll
abheben!
Foto: Christian Wolf – www.wolfproductions.de
4
Ganz großes Kino: Das mit einer Drohne aufgenommene
Foto zeigt Oberkirchs Weinwelt in den schönsten Farben.
Links im Bild ist die vom Achertal kommende Badische
Weinstraße zu sehen. Gut zu erkennen sind auch die anderen
(Oberkircher) Weinstraßen, die zwar kein Jubiläum feiern,
aber trotzdem Feierlaune verbreiten.
5
In Wahrheit schön
»Mann trägt es,
Frau auch«
KOCHKLEIDUNG
Eigentlich wollte die aus dem
Kraichgau stammende Harriet
Deris Modedesign studieren.
Heute arbeitet sie als Köchin bei
Gaggenau, veranstaltet Events
und berät Restaurants. Als sie
auf den Bahamas kochte, fragte
sie sich, wie man sich funktionell
kleiden und doch gut aussehen
kann. Sie startete „Dancing
Chef“, Maßanfertigungen für
die stilvolle Arbeit am Herd.
Ohne groß Werbung zu machen, erhält Harriet Deris Aufträge
aus der ganzen Welt. Profis und ambitionierte Amateure
wissen: Das Auge kocht mit.
Kochjacken, ca. 135 Euro, www.dancing-chef.de
»Lecker Limo aus
dem Schwarzwald«
Schwarzwald-Limo
Sie war schon lange fällig … eine traditionell
hergestellte Limonade aus bestem Schwarzwaldwasser.
Schwarzwald-Sprudel
hat sich diesem Thema angenommen
und eine vorzügliche Produktreihe
in der handlichen 0,25-Liter-Flasche
gestartet. Nicht zu süß, nicht zu sauer
und schön fruchtig. Lecker und vollmundig
würde der Sommelier es
nennen. Erhältlich in den Geschmacksrichtungen
Holunderbeeren und
Limette mit Ingwer.
www.schwarzwald-sprudel.de
(Schwarzwald-Limo gibt es in der
Gastronomie)
»Man(n) wäre
gerne dabei«
Kochbuch für Mädels
Rose Marie Donhausers Rezepte für
Mädelsabend, Kaffeeklatsch, Brunch
und Buffet stammen von ihren sechs
Freundinnen, die sich schon seit Jahren
treffen. Diese „Montagsfrauen“
sind kulinarisch ganz schön beschlagen.
Man(n) wäre gerne dabei, wenn
es Nudelnester mit Pute und Gemüse,
Rheinischen Kartoffelsalat, Kaiserschmarren
im Wok und Tuttifrutti im
Tässchen gibt. Was in dieser illustren
Runde fehlt, ist ein anständiges Getränk. Es kann ja wohl nicht
sein, dass die „Mädchenbrause“ immer nur Prosecco ist. Wie
wär’s mit Sekt vom Winzer?
Rose Marie Donhauser: Mädelsabend, 136 Seiten,
Thorbecke, 19,99 Euro
»Des Markgrafen
Markstein«
Bester Riesling der Ortenau
Wir wissen nicht, was den Markgrafen von
Baden anno 1782 antrieb, seinen Klingelberg
sortenrein mit Riesling zu bepflanzen, aber er
setzte einen Markstein in Sachen Weinkultur.
Für die Oberkircher Winzer ist das Anlass für
einen besonderen Riesling. Alte Reben, eine fast
schon schmerzhafte Ertragsreduzierung von
unter 50 Litern je Ar und beste Kellertechnik
ergeben einen Riesling mit einem Ruf wie
Donnerhall. Der Gaumen will mehr und die
Kritiker rufen ob der saftigen, inneren Dichte:
„Bester Riesling der Ortenau.“
Collection Oberkirch Klingelberger 1782
(Riesling) Spätlese trocken, 15,40 Euro
6
In Wahrheit schön
»Süffiges Wein-Karussell«
Theater zum Dreissigsten:
Wo sich alles nur um Wein dreht
Jetzt geht’s rund. Wenn sich das „Wein-Karussell“ der Oberkircher Burgbühne
dreht, darf gelacht werden. Bekanntlich liegt im Wein nicht nur Wahrheit,
sondern auch Lebensfreude. Das rührige Burgbühnen-Ensemble hat Cornelia
Bitschs „Wein-Karussell“ (sie führt auch Regie) meisterlich in Szene gesetzt.
Zu sehen und zu hören gibt es in der Revue komödiantische Texte, Sketche
und Chansons von Benatzky, Raymond, Reutter, Porter, Künneke und anderen.
Aufgrund des großen Erfolgs dreht sich das „Wein-Karussell“ noch weitere
vier Mal im Oktober und November. In Oberkirch versteht man sich eben
aufs Theater – und den Wein. Burgbühnenbesucher dürfen sich zudem auf
eine Weinprobe freuen. Da die Burgbühne ihren 30. Geburtstag feiert, gibt es
auch allen Grund, das Glas zu erheben.
www.burgbuehne.com
Wiederaufnahmetermine:
Mittwoch, 5. November 20.00 Uhr; Samstag, 8. November 20.00 Uhr;
Sonntag, 9. November 19.00 Uhr
Buch und Regie: Cornelia Bitsch; Musikarrangements und
Titelsong: Matthias Schulz; Musiken von Benatzky, Raymond,
Reutter, Porter, Künneke u. a.
»Sternwanderung zum Sonnenuntergang«
Wunderschön: Das Renchtal feierte die Mittsommernacht
Ein Sonnenuntergang ist nicht nur auf Capri schön. Jeder, der am 21. Juni im Renchtal die Sommersonnenwende feierte, hatte
vor Augen, wie schön die Region im Allgemeinen und der Sonnenuntergang im Besonderen ist. Aber das war noch lange
nicht die einzige Attraktion. Auf der vom Hengsthofbauern gestellten Festwiese mit Traumblick gab es zudem Lichtspektakel,
Livemusik, Feuerzauber und ein paar der typischen Köstlichkeiten des Renchtals, natürlich auch Weine der Oberkircher
Winzer. Der längste Tag des Jahres wurde buchstäblich begangen, nämlich mit einer Sternwanderung. Zum Mittsommer
führten verschiedene Wandertouren, leichte für Familien mit Kindern und anspruchsvolle für den geübten Wanderer. Ausnahmsweise
war mal nicht der Weg das Ziel, sondern der Festplatz. Wer dann noch unternehmungslustig war, durfte sich ein
E-Bike ausleihen. Keine Frage, so kam der Sommer in Fahrt. Und nächstes Jahr wieder, die Sonne kommt auch, versprochen!
WELTWEIT WEIN
Auch in der Bronzezeit (2200 bis 800 vor Christus) wusste man einen gut gefüllten Weinkeller zu schätzen, wie eine Ausgrabung in
Nordisrael belegt. Damals wurden dort 2.000 Liter Wein gebunkert.
7
Titelgeschichte
Am großen
Ein Samstagabend unterscheidet sich in Oberkirch nicht
von anderen Orten in Deutschland. Auto geputzt, Rasen
gemäht, Zeit für die Sportschau. Nicht so im Herbst bei
der Weinernte, dann kann Feierabend auch mal nachts
um 4 Uhr sein, wie Veritas-Redakteur Pascal Cames und
Fotograf Jigal Fichtner erlebten.
Rad drehen
8
Geduld, Muskeln, Logistik:
Traubenannahme im Herbst
Durch außergewöhnlich warme Temperaturen startet
das Weinjahr früh, wird aber im Sommer – Regen! –
ausgebremst. Gerade noch rechtzeitig sorgt der warme,
sonnige September für ideale Bedingungen. Nichtsdestotrotz
kommt es zu Engpässen und verschiedene Traubensorten müssen
parallel geerntet werden. Lange Nächte!
Da die Zeit drängt, werden heute Müller-Thurgau und Spätburgunder
angeliefert. Für die Winzer bedeutet das zwei, drei Stunden
Wartezeit, für Martin Bäuerle und Team eine lange Nacht
bis 4 Uhr morgens. Den Kellermeister haut nichts um, er sagt
nur „spannend“ dazu. Hinter ihm ragen die turmhohen Tanks
in die Höhe, vor ihm ist der Anfang der Traktoren-Kette, die sich
von der Esperantostraße über die Konrad-Adenauer-Straße bis
in die Obstanlagen windet. Etwas lässt ihn aufmerken. „Es ist zu
ruhig“, murmelt er in die Geräuschkulisse der Maschinen und
Traktoren hinein und geht zu einem blauen Container. Hier
hockt ein Mann vor mehreren Bildschirmen. Die Schaltzentrale.
Das Problem wird online behoben und die Traubenannahme
läuft weiter. Der nächste Traktor rollt heran, auf dem Anhänger
vier mit einem „S“ gekennzeichnete Bütten à 700 Kilo Spätburgunder.
Das rote „S“ bedeutet „sortiert“. Keine faule Traube ist
darunter. Der Mann im Kabuff winkt, herfahren, winkt, zurücksetzen,
winkt, passt! Kurz drauf schwebt eine stählerne Gabel
heran, hebt die Bütt und kippt den Inhalt in die Traubenwanne,
in der sich eine stählerne Schnecke windet. Die ruckartigen
Bewegungen des Greifers werden von einem lauten Klacken
begleitet. Jetzt muss der Winzer einen guten Meter vorwärts tuckern
und der Mann im Häuschen bewegt mittels Joystick seine
eiserne Gabel zur nächsten Bütt. Sind alle Behälter geleert,
steigt ein älterer Herr vom Schlepper. Unverkennbar ein Winzer:
Hut, blaue Arbeitshose, Gummistiefel. Der Mann geht zum
Container und holt sich einen Beleg mit Kennnummer, Gewicht
und Öchsle ab. Kurzes Schwätzchen halten – Salli! Hesch Glick
ghet? – aufsitzen und heimfahren. So geht es Schlepper um
Schlepper. Aber was passiert mit den Trauben? Sie kommen
„je nachdem“ (O-Ton Bäuerle) in verschiedene Tanks, wo sie
entweder auf der Maische lagern oder in einer Presse landen
und ausgepresst werden. Zwischen 70 und 70.000 Litern wären
möglich, erklärt Bäuerle die Kapazitäten der Oberkircher
Winzer. Das Nadelöhr ist die Maischehauptverteilung, von der
die Kanäle zu den verschiedensten Fässern, Tanks und Pressen
9
Titelgeschichte
abgehen. Damit jede Traube ins richtige Gebinde kommt, werden
die Schläuche von Hand umgesteckt – eine Schufterei. Ein
mit Trauben gefüllter Schlauch drückt gut und gerne seine
70 Kilo auf die Schultern. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“,
schnauft Martin Bäuerle beim Schlauchumstecken. „Ein Spätburgunder
kann auf der Maische lagern, aber auch gleich von
seiner Schale getrennt werden.“ Wie es zu den „unterschiedlichen
Kriterien“ kommt, erklärt der Kellermeister auf gewohnte
Art und Weise: „Die Trauben sprechen zu uns und das, was
sie wollen, tun wir.“ Es kommt auf Rebsorte, Mostgewicht,
Traubengüte und andere Kriterien an.
Ein paar Trauben – so muss man es bei einer Gesamtmenge
von über einer Million Kilo Spätburgunder sagen – landen in
Gebinden mit 800 Kilo Fassungsvermögen. Zwei dieser Fässer
sind offen, auf der Oberfläche schwimmen Traubenschalen
wie Seerosenkolonien. Mit einem großen Stößel rührt Martin
Bäuerle den roten Saft um. Sein nächster Job erfordert mehr
Muskeln. In zwei weiteren Fässern schlummert ebenfalls
Spätburgunder, auch eine „Spielerei“ des Kellermeisters und
wahrscheinlich die kommende Collection Royale. Bäuerle
breitet die Arme aus wie zum Flug, packt mit beiden Händen
das Fass und dreht es mehrmals. So kommt Bewegung in den
Wein. Genauso würde es auch in den riesigen Tanks ablaufen,
allerdings mechanisch und minutiös getaktet. Hier wird am
ganz großen Rad gedreht.
10
„Die Trauben
sprechen zu
uns und das,
was sie wollen,
tun wir.“
Martin Bäuerle
INFO
Beispiel Spätburgunder. Auf 225 Hektar,
also fast 50 Prozent der Fläche der
Oberkircher Winzer, wächst Rotwein.
Vergangenes Jahr ergab das 1.876.000
Kilo Trauben. Nimmt man eine durchschnittliche
Gesamtmenge von 750
Kilogramm für eine Bütt, so braucht
es 2502 Bütten für den Transport. Geht
man davon aus, dass ein Schlepper
sechs Bütten transportiert, muss die
Traubenannahme fast 420 Mal angefahren
werden.
Lieblingsplätze
Wie Urlaub vor der Haustür
Rastatt
Badische Weinstraße
60 Jahre jung ist die Badische Weinstrasse, deren Herzstück
durch die Ortenau verläuft und hier wiederum zwischen
Kappelrodeck und Oberkirch. Die Strasse, die sich durch
eine „Landschaft wie gemalt“ (so ein Tourist) schlängelt,
ist keine zum Rasen, sondern zum Entschleunigen. Straßburg Von
lohnenswerten Stopps erzählen Menschen, die dort leben
und arbeiten, wo andere Urlaub machen.
Kehl
Rhein
Bühl
A5
Achern
Kappelrodeck
Renchen
R.-Erlach
Appenweier
Sinzheim
Baden-Baden
2 1
3
1
2
Bühlertal
Sasbachwalden
K.-Waldulm
O.-Ringelbach
3
B.-B.-Varnhalt
B.-B.-Steinbach
B.-B.-Neuweier
4 Ortenau
12
Hier stimmt einfach alles
Die Blosenkopf-Kapelle hat zu jeder Jahreszeit ihre Momente,
haben wir festgestellt. Im Herbst ist es schön,
wenn das Tal im Nebel liegt, und im Frühjahr leuchten
die blühenden Obstbäume. Manchmal spazieren wir
abends mit einer Flasche Wein oder Sekt hoch und genießen
den Sonnenuntergang. Das ist wie Urlaub vor
der Haustür. Hier stimmt einfach alles.
Ulrike Kohler und Mann Karl-Heinz bewirtschaften
Parzellen unterhalb des Blosenkopfs. Ihre Trauben
gehen zur Hex vom Dasenstein.
Am Hausberg
6
7
8
9
10
11
12
Rust
Europa-Park
6 Kaiserstuhl
Friesenheim
Kippenheim
Gengenbach
Auggen
Schliengen
Bad Bellingen
Kandern
Lahr
Durbach
Oberkirch
Schloss
Staufenberg
Schloss
Ortenberg
5 Breisgau
Fr.-Munzingen
Au
wir manchmal da und schauen ins Bottenau auf Fachwerkhäuser,
7 Tuniberg Obstbäume S.-Wolfenweiler und
Schallstadt
Ebringen
Pfaffenweiler
die Weinstraße, die sich
hier den Klingelberg hochwindet. Sogar einen Blick ins
Bad Krozingen
Ehrenkirchen
Rheintal A5 kann man erhaschen und auf den Geigerskopfturm.
Der liegt Heitersheim zwar nicht an der Weinstraße, ist aber
Staufen
Buggingen-Seefelden
Sulzburg-Laufen
immer einen Spaziergang wert.
Rhein
1
2
3
Kappel-
Grafenhausen
O.-Fessenbach
O.-Rammersweier
O.-Zell-Weierbach
Mahlberg
1 2
3
1
2
3
M.-Britzingen
Müllheim
Badenweiler
Franz Benz, hier mit Sohn Benedikt, ist Vollerwerbswinzer,
Brenner, Vorstand der Oberkircher
S.-Mauchen
Winzer und Vizepräsident 8 Markgräflerland
des Badischen Weinbauverbands.
Kander
2
1
3
Ortenberg
K.-Schmieheim
E.-Münchweier
Ringsheim
Herbolzheim
F.-Oberschopfheim
H.-Tutschfelden
H.-Broggingen
H.-Bleichheim
K.-Nordweil
Wyhl a.K.
Kenzingen
Blosenkopf-Kapelle
K.-Hecklingen K.-Bombach
Sasbach a.K.
Endingen a.K.
Malterdingen
Riegel a.K.
Burgruine
Hochburg
Teningen E.-Mundingen
Vogtsburg i.K. Bahlingen a.K.
Emmendingen
Eichstetten a.K.
S.-Jechtingen
S.-Leiselheim
V.-Oberbergen
V.-Burkheim
V.-Achkarren
V.-Bischoffingen
V.-Oberrotweil
V.-Schelingen
V.-Bickensohl
I.-Wasenweiler
7
B.-Oberrimsingen
B.-Niederrimsingen
3
4
5
10
8
E.-Königsschaffhausen
E.-Kiechlinsbergen
E.-Amoltern
2 3
9
6
5
11
1
2
3
1
2
3
T.-Nimburg
T.-Köndringen
T.-Heimbach
13 13
14
15
1
2
1
E.-K.-Istein
4
12
15
14
Offenburg
Ettenheim
Ballrechten-Dottingen
M.-Hügelheim
Badische Weinstraße
Fr.-St.Georgen
Fr.-Tiengen
2
1
1
2
E.-Scherzingen
E.-Norsingen
Kinzig
Rench
Waldkirch
W.-Bucholz
Bötzingen a.K.
Sexau
Ihringen a.K.
Den Klingelberg Gottenheim im Blick
Breisach a.Rh.
Denzlingen
Fr.-Waltershofen
Glottertal
Die Idee, hier am Fr.-Opfingen Hausberg eine Sitzbank
Merdingen
Freiburg zu installieren,
stammt von meinem Vater. Am Sonntag sitzen
Dreisam
Höllental
Efringen-Kirchen
Wittlingen
Karlsruhe
Walzbachtal
Bretten
Gernsbach
Durlach
Keltern
Ettlingen
Schloss
Eberstein
Weisenbach
Entschleunigen
Pforzheim
Vor einem Jahr wurden 21 Kleindenkmäler zum Ringelbacher
Erlebnisweg verbunden. Hier neben der badischen
Weinstraße findet man eine historische Trotte,
ein Grimmelshausen-Denkmal und den Kirchenpatron
St. Wendelin. Eine weitere Station ist der Steckenmacher-
Platz, wo früher Kastanienbäume zu Rebstecken gespalten
wurden. Von hier genießt man eine herrliche Aussicht
über Ringelbach, Oberkirch und darüber hinaus. An
diesem schönen Plätzchen fühle ich mich wohl. Wenn
man Entschleunigung sucht, hier findet man sie.
Murg
Herbert Vollmer, Aufsichtsratsvorsitzender der
Oberkircher Winzer und Winzermeister, lebt mit
Frau und Kindern in Ringelbach.
Ringelbacher Erlebnisweg
Schön ist es hier
Wer von der 1906 erbauten Brücke nach Süden schaut,
blickt ins Renchtal, und wer sich umdreht, schaut ins
Achertal. Der Wanderweg zur Schauenburg (4,5 Kilometer
Entfernung) geht ebenso über die Brücke wie
der Ortenauer Weinwanderpfad. Wohin man auch
schaut: Wein, Keschde (Kastanien) und Wiesen. Schön
ist es hier! Bloß die Mountainbiker schauen etwas angestrengt,
ein bisschen steil ist es schon. Dafür ist die
Abfahrt umso schöner.
Ringelbacher Kreuz
Helmut Jülg ist Koch und Vater dreier Kinder. Seine nur
100 Meter vom Ringelbacher Kreuz entfernte
Wirtschaft „Zur Einkehr“ ist für ihre Kastaniensuppe
bekannt.
Ein wunderbarer Aussichtspunkt
Vor zwei Jahren rodeten wir die Parzellen oberhalb
vom Häselhof und stellten fest, dass es ein wirklich
ganz wunderbarer Aussichtspunkt ist, runter in den
Talkessel und bei klarer Sicht bis zu den Vogesen. Auch
die Weinstraße liegt einem zu Füßen. Für die Wanderer
stellten Titisee wir eine Bank auf. Jetzt haben wir eine Aussichtsplattform
gebaut. Bank und Tisch kommen auch
noch drauf. Die Familie freut sich schon.
Obstbauer und Winzer Josef Schindler lebt mit
Schluchsee
Frau und zwei Töchtern auf dem Häselhof.
Häselhof
Karte: Schwarzwald Tourismus GmbH Text: Pascal Cames Foto: Jigal Fichtner
Singen
Bodman-Ludwigshafen
Radolfzell
9 Bodensee
Überlingen
Daisendorf
Salem
Bermatingen
13
Schaffhausen
Meersburg
LEIBSPEISE
Text: Pascal Cames Foto: Jigal Fichtner
14
We n und Essen gehoren
zusammen
Haus am Berg: Peter Zimmermann hat klare Vorstellungen von guter Küche
Nicht nur Winzer haben mit Steillagen zu kämpfen, auch Gastronomen.
Peter Zimmermanns „Haus am Berg“ leuchtet wie
hingezaubert am grünen Steilhang. Von seiner Terrasse hat
man Oberkirchs Wein-, Wald- und Wiesenherrlichkeit vor Augen.
Aber Peter Zimmermann (Jahrgang 1955) seufzt, nicht jeder
mag die Steigung hochfahren. Wer’s jedoch wagt, gewinnt,
nicht nur an Höhe, sondern auch Horizonte, kulinarische
natürlich.
Peter Zimmermann, das muss man wissen, hat seinen Stolz.
Aus Spaß an der Freude ist er Koch geworden, nicht, weil sein
Vater hier ein Restaurant hatte. Die Leidenschaft für die gute,
saubere und ehrliche Küche lodert. „Wenn ich keinen Spaß
mehr habe, soll’s der Sohn übernehmen“, sagt er. Aber das
dauert wohl noch eine Weile. Zum einen kocht er gerne das,
was andere nicht auf der Karte haben. Zum anderen sagt er:
„Wein und Essen gehören zusammen.“
Wenn die Weinkarte ein Berg wäre, dann hätten die meisten
Kollegen einen Feldberg und er die Zugspitze. 200 Posten Rot,
Rosé, Weiß. „Meine Frau schimpft schon mit mir“, lacht er, es
waren auch schon mal 250. Viele Weine bietet er glasweise
an. Zu Stammgästen sagt er manchmal: „Probier (die Flasche),
wenn’s nicht schmeckt, trink ich den Rest.“ Aber das kommt
eigentlich nie vor. Was er empfiehlt, kocht oder einschenkt,
das schmeckt.
Das Doppel Essen und Wein inspirierte ihn zu den monatlichen
Menü-Abenden, für das seine Gäste sogar aus Mulhouse,
Straßburg, Karlsruhe und Stuttgart anreisen. (So
weit strahlt das Haus am Berg!) Für die 100. Ausgabe hatte
er sich etwas Besonderes überlegt. „Deutschland gegen den
Rest der Welt“, lautete das ambitionierte Motto des Abends.
Als ein Stammgast „Chablis“ auf der Karte las, eilte er in die
Küche und schnalzte ein „Ich könnte dich knutschen“. Später
machte der Gast ein langes Gesicht. „Du hast mir den
Chablis madig gemacht“. Peter Zimmermann grinst, sein Plan
war aufgegangen, denn der Kontrahent des Chablis war ein
Riesling und der schmeckte zum Essen einfach besser. Zu einem
ähnlichen Ergebnis kommt er auch für sein Kaninchen.
Hier muss es ein Oberkircher Grauburgunder sein.
Warum setzt er auf heimische Gewächse? „Ich möchte den
Boden herausschmecken“, sagt er. Will heißen, Peter Zimmermann
sucht nicht nur den Wein, der zum Essen passt, sondern
den Wein mit Charakter. Dass er beides findet, hat auch etwas
mit dem Standort seines Hauses am Berg zu tun. Hier hat man
nicht nur die Lage im Glas, sondern auch vor Augen.
Haus am Berg, Am Rebhof 5,
77704 Oberkirch, Tel. +49 7802 4701,
www.haus-am-berg-oberkirch.de
Kaninchen mit
Ziegenfrischkäse,
Speck und Gänseleber
ZUTATEN (4 PERSONEN):
Fleisch: 2 parierte Kaninchenrücken, 4 Nieren, 2 Lebern,
Olivenöl, Salz, Pfeffer, Kardamom, 4 Scheiben Speck, 4 Ziegenfrischkäse,
Balsamicoessig. Soße: Kaninchenknochen, Karotten,
Sellerie, Petersilienwurzel (alles nach belieben), Tomatenmark,
0,25 l Spätburgunder, Gemüsebrühe, 1 Lorbeerblatt,
Thymian, Pfeffer, Currykraut, 80 gr rohe Gänsestopfleber.
Beilagen: Gemüsewürfel, gewürfelte Salzkartoffeln.
ZUBEREITUNG:
Soße: Knochen anrösten, gewürfeltes Gemüse mit Tomatenmark
anschwitzen, ablöschen und Gewürze hinzugeben. 1 Std.
köchelnd reduzieren. Gänsestopfleber durch Sieb in warme
Soße streichen, nicht mehr kochen! Fleisch: In fingerdicke
Streifen schneiden, mehlieren und in Öl schwach braten,
würzen. Anrichten: Auf tiefen Tellern anrichten, halbierten
Ziegenfrischkäse auf Kaninchen setzen, mit Balsamicoessig
beträufeln, gebratenen Speck und zum Schluss frische Kräuter
darübergeben.
Weinempfehlung: Collection Oberkirch Grauer Burgunder
Kabinett oder Spätlese trocken
15
Freizeit
Gletscher statt Weinberge, Pampa statt Schwarzwald,
keine Winzer, aber Gauchos. Wenn schon
Urlaub, dann richtig, muss sich Martin Bäuerle
gedacht haben und schenkte sich zum
50. Geburtstag eine Reise ans Ende der Welt.
Mit Ehefrau war er diesen Winter auf der Piste, bereiste Patagonien
von Süd nach Nord, von kühl nach warm. Fahrstrecke:
4.300 Kilometer.
Als der Kellermeister der Oberkircher Winzer sich vor zehn
Jahren einen Mercedes ML kaufte, begeisterte ihn auch die
Werbung dafür. Diese Landschaft aber auch! Die abgebildeten
Fjorde lagen aber nicht in Norwegen, sondern in Patagonien,
von nun an sein großes Ziel. Aber: Was ein „normales“ Reiseziel
hat, kann der raue Landstrich am Südzipfel Südamerikas
nicht bieten: Wettersicherheit. Wochenlang neblig kann es
sein, wusste Martin Bäuerle, und dann sieht man nichts, weder
Gletscher noch Gebirge, deren Zacken wie Hörner und Türme
ausschauen.
Ausgangspunkt war Punta Arenas in Chiles äußerstem Süden.
Land des Windes, hatte Bäuerle in Erfahrung gebracht,
Patagonien enttäuschte ihn nicht. Auch bei 20 Grad plus war
Winterjacke angesagt, so hart ging der Wind. Dafür war es
sonnig wie selten, nur zweimal nieselte es. Also hatte man
immer gute Sicht auf die Naturwunder. Vieles musste man
16
Reise lieber
Kellermeister Martin Bäuerle
bereiste Patagonien
zu Fuß machen, das war ihm recht. Wer Martin Bäuerle kennt,
weiß, dass ihm das ein großes Vergnügen war. Ein paar Gauchos
traf man in Argentinien, auf der Pampa tanzten wilde
Pferde und Guanakos, Nandus und Flamingos ließen sich blicken.
Die Estancias (Rinderfarmen) waren wie bei Bonanza,
nur mit weniger Komfort, aber sehr gutes Essen gab es und
feines, selbst gebrautes Bier.
Zweieinhalbtausend Kilometer ging es auf Schotterpisten
nach Norden, westlich der Anden fruchtbares Land, östlich
davon in Argentinien trocken, karg, staubig. 40 Stundenkilometer
waren Durchschnitt, mehr ging nicht bei all den
Querrinnen und Spurrillen. Aber warum rasen, wenn man
Phänomene wie eine 70 Meter hohe und fünf Kilometer breite
Gletscherwand vor Augen hat? Und wenn man weiß, dass der
vom Perito-Moreno-Gletscher gespeiste Lago Argentino noch
200 Kilometer ins Land reicht? Es war ein Fest fürs Auge. Weiter
nördlich wurde es immer wärmer und die Gletscher, waren
nun fast so erschlossen wie in Zermatt. Man traf mehr Menschen,
es war vorbei mit der Ruhe. Würde er noch mal hin? „Eigentlich
ja“, lacht er, „aber ich will das Schicksal nicht herausfordern.“
Mehrere Wochen Sonnenschein in Patagonien sind
fast wie ein Sechser im Lotto. Bei Regen würde es ihm definitiv
kein Vergnügen bereiten,, da wurde er zu sehr von der Sonne
verwöhnt.
17
WEIN-ABC
Um dem Kunden Vielfalt zu
bieten, werden hiesige Weine
in trocken, halbtrocken und
süß unterteilt. So weiß man
sofort, was Sache ist. Der eine
mag es gerne mild und schmeichelnd an
der Zungenspitze (hier wird die Süße wahrgenommen),
der andere gerne herb, also
Weine mit wenig Restzucker. Was macht
den Wein süß? Eine Zugabe von Zucker
zur Geschmacksabstimmung ist verboten.
Bei der alkoholischen Gärung wird der von
der Rebe produzierte Traubenzucker (Glucose)
und Fruchtzucker (Fructose) in Alkohol
umgewandelt. Eine gängige Methode,
um die Süße in den Wein zu bringen, ist
es, die alkoholische Gärung zu unterbrechen.
So hat der Wein zwar weniger Alkohol,
aber dafür mehr Lieblichkeit, weil ein
Teil des natürlichen Zuckers verbleibt. Die
zweite Möglichkeit besteht darin, vor der
Gärung einen Teil des Traubensaftes getrennt
einzulagern und an der Gärung zu
hindern. Dieser Saft wird dann direkt vor der
weise bei Riesling-Weinen, kann auch ein
halbtrockener Wein recht knackig schmecken
und die Süße ist kaum spürbar. Wenn
aber wenig Säure vorhanden ist, kann ein
eigentlich trockener Wein mit geringem
Restzucker bereits einen recht milden Geschmackseindruck
hinterlassen. Das Ziel
eines jeden Kellermeisters ist hier, die Balance
zwischen Säure und Zucker zu erreichen.
Wenn diese gegeben ist, dann schmeckt der
Wein harmonisch. Ähnlich wie beim Wetter,
wo es eine gefühlte Temperatur gibt,
gibt es auch beim Wein eine gefühlte Wahrnehmung
von trocken, halbtrocken, lieblich
und süß. Was für den einen halbtrocken ist,
ist für den anderen schon süß. Trotzdem
sind die Bezeichnungen als Anhaltspunkt
auf dem Etikett gut. Viele Winzer scheuen
sich aber, ein „Süß“ draufzuschreiben (es ist
nicht verpflichtend), obwohl derzeit Weine
mit etwas mehr Zucker „in“ sind.
Geschmacksangabe
Geschmacksangabe
Geschmacksangabe
Flaschenfüllung wieder zugegeben, um die
gewünschte Süße zu erhalten.
Was ist nun trocken, was süß? Hier gibt es
klare gesetzliche Vorgaben, deren Einhaltung
kontrolliert wird. Ein trockener Wein
darf maximal 9 Gramm Restzucker pro Liter
haben. Hat der Wein bis zu 18 Gramm
Zucker, kann er als „halbtrocken“ bezeichnet
werden. Bei „lieblich“ lässt das Weingesetz
45 Gramm Restzucker zu. „Süße“
Weine haben 45 Gramm Restzucker und
mehr. Zudem sind weitere Bezeichnungen
gebräuchlich, die zwar durch kein Gesetz
geregelt, aber trotzdem erlaubt sind. „Mild“
gilt als Umschreibung für „lieblich“ und
das neuerdings populäre „feinherb“ wird
meistens für halbtrockene Gewächse verwendet.
Die gleiche Klassifizierung von Trocken bis
Süß gibt es auch beim Sekt. Aber Achtung:
hinter der Bezeichnung „Trocken“ verbirgt
sich kein herber Sekt, sondern ein milder!
Wer´s gerne herb und perlig mag, der sollte
nach der Bezeichnung „Brut“ Ausschau halten.
Fazit: Da die Geschmacksangaben nicht
immer auf dem Etikett stehen, feinherb selten
herb, aber hoffentlich immer fein ist
und beim Schaumwein eh alles anders ist,
sollte man die Sache mit Neugierde und
Humor angehen, trockenem Humor.
WEIN-ABC von:
Frank Männle – Qualitätsmanager Weinbau
Oberkircher Winzer
Schmecken trockene Weine immer herb?
Nicht immer. Ein entscheidender Faktor
ist die Säure. Ist sie prägnant wie beispiels-
MESSAGE IN A BOTTLE
Wein
Die Kolumne
der Wasser- und
Weinfee von
Schwarzwald-Sprudel
Marissa Echtle
trinkt
Wasser
Edel sei das Wasser, harmonisch und gut
Liebe Leserinnen und Leser,
warten ist manchmal gar nicht so schlecht, denke ich. So wie neulich im Restaurant. Zuerst nippte ich am Rotwein,
dann am Wasser, am Rotwein, am Wasser. Den Rotwein fand ich sehr lecker, auch ohne Hauptgang. Alle Achtung,
der hat Charakter, stellte ich fest. Die Farbe war tiefrot, das Aroma beerig und leicht rauchig. Dann hatte ich das
Gefühl, dass jemand Vanille in meinen Mund zauberte. Sehr gut, sehr ausgewogen. Harmonisch. Klarer Fall von
Barrique. Dann stellte ich mir vor, wie der Kellermeister das gemacht hat. Zuerst muss er einen Wein haben, der
stark genug ist fürs Holzfass. Das ist nicht jeder, aber viele Rotweine und sogar Chardonnay bringen das mit und
vertragen ein bisschen Holz. Wenn der Kellermeister das weiß, muss er sich überlegen, ob er ein neues oder ein
älteres Fass nimmt, dann kriegt der Wein mehr oder weniger Holzaromen ab. Auch über die Zeit im Fass muss
man sich Gedanken machen. Monate oder Jahre? Kellertechnik ist schon arg kompliziert, grübelte ich. Und
dann beim nächsten Schluck machte es „pling“ – und ich stellte mir vor, dass es vielleicht auch einen Kellermeister
beim Mineralwasser geben könnte. Jemand mit einer Vorstellung davon, wie gutes Wasser
zu schmecken hat. Jemand, der weiß, wie man weiches Wasser noch runder und harmonischer
macht. Ein Wasserveredler, seufze ich. Und dann fällt mir ein, dass es diese Person tatsächlich
schon gibt. Auch Schwarzwald-Sprudel hat Wasser- und Edelsteinexperten und die
haben das Edelsteinwasser konzipiert. Dafür wird Mineralwasser aus der Bad Griesbacher
Antonius-Quelle mit besonderen Steinen in Berührung gebracht. Dabei gelangen
die mineralischen „Informationen“ ins Mineralwasser, ähnlich wie die Holzaromen in
den Wein. Welche Steine sind die richtigen? Da es Steine wie Sand am Meer gibt, braucht
man Wissen über Edelsteine und die Materialkunde. Ein Wissen, welches tatsächlich steinalt
ist und das auch schon eine Hildegard von Bingen faszinierte. Für das Edelsteinwasser wählte
Schwarzwald-Sprudel einen Dreiklang aus Amethyst, Rosenquarz und Bergkristall, auch bekannt als die Wellness-Mischung.
Jedem der drei Edelsteine wird eine besondere Eigenschaft zugeschrieben. Amethyst steht für
Frieden, Rosenquarz für Liebe und Bergkristall für Klarheit. Zufälligerweise war genau dieses Wasser in meinem
Glas und ich muss sagen, es fühlte sich gut an. Der Mensch braucht Harmonie, oder?
Liebe Grüße
Eure
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WEINBEKENNTNISSE
»... die beste Alternative zu Bier!«
Nichts als Wahrheiten. VERITAS-Leser erzählen, was ihnen zum Wein schmeckt, und andere Bekenntnisse.
Name: Michael Armbruster – Alter: 31 – Leibspeise:
Ein gutes Stück Fleisch / Wurstsalat mit
Pommes – Wohnort: Gengenbach – Beruf:
Chef bei empiric IT solutions – Wenn ich ein
Glas zu viel getrunken habe: Nehme ich mir
immer vor, es nicht mehr zu tun .-)
Name: Christine Baitinger – Alter: 40 – Leibspeise:
Zu dieser Jahreszeit natürlich Zwiebelkuchen
(am besten von Mama) – Wohnort:
Oberschopfheim – Beruf: Verwaltungsfachangestellte
(Hobby: Schiedsrichterin) – Wenn
ich ein Glas zu viel getrunken habe: … dann
bereue ich dies am nächsten Tag … :-)
Name: Jörg Ziebold – Alter: 43 – Leibspeise:
Mamas Sauerbraten mit Knödeln und Rotkraut
– Wohnort: Schutterwald – Beruf: Kfm. Angestellter
– Wenn ich ein Glas zu viel getrunken
habe: Werde ich gesprächig ...
Ich trinke Wein, weil ... es verdammt
spannende Weine gibt, es gesellig
macht und ich den Genuss liebe.
Ich trinke Wein, weil ... ich mir was
Besonderes gönnen möchte!
Ich trinke Wein, weil ... es für mich die
beste Alternative zu Bier ist und zu einem
guten Essen der passende Wein dazugehört.
Name: David Halsinger – Alter: 27 – Leibspeise:
Rumpsteak in der „Alten Zunft“ in Achern
– Wohnort: Gengenbach – Beruf: Sonderschullehramtsanwärter
– Wenn ich ein Glas zu viel
getrunken habe: ... wird’ s lustig.
Name: Christian Rebholz – Alter: 28 – Leibspeise:
Lasagne – Wohnort: Lautenbach oder
Radolfzell – Beruf: Azubi zum Weintechnologen
– Wenn ich ein Glas zu viel getrunken
habe: Singe ich noch schrecklicher
Name: Rafael Yupanqui – Alter: 41 – Leibspeise:
Rinderfilet in allen Facetten – Wohnort:
Gengenbach – Beruf: Berater – Wenn ich ein
Glas zu viel getrunken habe: Werde ich noch
philosophischer ;-)
Ich trinke Wein, weil ... es schmeckt!
Ich trinke Wein, weil ... sonst kein
Getränk so facettenreich und verschieden
von Jahr zu Jahr ist.
Ich trinke Wein, weil ... ich gerne
das Leben im Jetzt in all seiner Fülle
zusammen mit mir lieben Menschen
genieße.
20
»TRINKEN & GEWINNEN«
Übernachtung für zwei Personen
inkl. Frühstück und Hauscocktail
Gewinnen Sie eine Übernachtung für zwei Personen inklusive Frühstück
und Hauscocktail im Hotel Rebstock in Oppenau.
FRAGE:
„Bester Riesling der Ortenau“
Welcher Wein wurde zum besten Riesling der Ortenau gekürt?
Zu gewinnen gibt es eine Übernachtung für zwei Personen mit
Frühstück und Hauscocktail im Hotel Rebstock in Oppenau.
Und so geht’s: Einfach die Antwort auf unsere Facebook-Pinnwand
(www.facebook.com/oberkircherwinzereG) posten oder eine
E-Mail an info@oberkircher-winzer.de senden. Viel Glück!
MITMACHEN BIS
31.1.2015
Alternativ können Sie uns den Lösungssatz auch auf einer Postkarte an folgende Adresse senden: Oberkircher Winzer eG,
Renchener Straße 42, 77704 Oberkirch. Nur ausreichend frankierte Einsendungen mit vollständiger Absenderadresse
nehmen an der Verlosung teil.
Einsendeschluss ist der 31. 1. 2015. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen und deren
Angehörigen. Eine Barauszahlung des Gewinnes und der Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.
Gewinner des letzten Gewinnspiels: Eugen Beuttler, Sindelfingen
NÜTZLICHES WEINWISSEN
»Weinwissen für Small Talker«
Weinkenner im Schnelldurchgang, Teil 13. Wie begegnen Sie den selbst ernannten Weinexperten, die überall nerven? Sie kontern
mit präzisen und provokativen Wahrheiten, die jede Weinlüge entlarven. Hier kommt Ihr Stoff über Alkohol, Lagerfähigkeit,
Champagner und Klima.
Wahrheit Nr. 23
„Niemals Rotwein zum Fisch“
Nichts ist einfacher, als klaren Regeln zu folgen, zum Beispiel
dieser: Zu hellem Fleisch passt Weißwein, zu dunklem Fleisch
Rotwein. Hintergrund: Man geht davon aus, dass Fisch viel
feiner im Aroma ist und darum auch einen leichten Wein
braucht. Die einen halten eisern am Gesetz fest, die anderen
rütteln dran und sagen „anything goes“. Das eine wie das
andere ist Unsinn. Nicht jeder Fisch ist leicht: Scampi mit
Knoblauch haben eine herzhafte Note, ebenso Tunfisch. Damit
die Aromen nicht untergehen, braucht es einen ebenbürtigen
Gegenspieler. Ein frischer, fruchtiger Rotwein – idealerweise
ein Spätburgunder – wäre demnach ideal. Ansonsten bleibt
alles beim Alten: Fisch schwimmt am besten in Weißwein.
Wahrheit Nr. 24
„Rotweine sind unbegrenzt lagerfähig“
Es gibt Rotweine die lagerfähig sind, aber auf keinen Fall unbegrenzt.
Wie alle Lebensmittel sind auch Rotweine verderblich,
früher oder später erreichen sie ihren Höhepunkt. Das
kann in ein paar Jahren oder Jahrzehnten sein. Dann wechselt
die Farbe ins Bräunliche und die Aromen verflüchtigen
sich. Eine lange Haltbarkeit ist nur dann möglich, wenn der
Wein die nötigen Voraussetzungen mitbringt, zum Beispiel
Gerbstoffe in ausreichender Menge. Sind diese nicht in dem
Ausmaß vorhanden, muss das kein schlechtes Zeichen sein.
Ein Rotwein, der zum unmittelbaren Genuss geschaffen ist
und durch seine fruchtig-blumige Jugend überzeugt, braucht
keinen Weinkeller. Die Jugend würde verwelken, das wäre
wahrlich kein Genuss.
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TERMINE & KALENDER
Termine
Thema Datum Ort
Genuss-Seminar
„Wein & Käse“
6. November 2014 Oberkircher Winzer eG
Weinmesse
„WeinDüsseldorf“
8./9. November 2014
Hotel InterContinental
Düsseldorf
Die Welt der Käse ist ebenso vielfältig wie die der
Weine. Nur: Welche Weine passen zu welchen
Käsesorten, damit die Kombination die einzigartigen
Aromen entfaltet? Frank Männle, Qualitätsmanager
der Oberkircher Winzer eG, und Ulrich
Hölscher, langjähriger Leiter der Käsetheke des
Scheck-in Centers in Achern, zeigen Ihnen eindrucksvoll,
wie hervorragend Wein und Käse sich
zu einem besonderen Geschmackserlebnis verbinden.
Anmeldung unter Telefon 0 78 02 / 9 25 80
oder info@oberkircher-winzer.de
Baden-Württemberg
Classics Weinmesse
Oberkircher
Weihnachtsmarkt
22./23. November 2014
Kleine Olympiahalle,
Olympiagelände
12.–14. Dezember 2014 Oberkircher Kirchplatz
Kalender
2014
Musik & Kunst Datum Ort
Peter Kraus –
„Das Beste kommt zum Schluss“
Mittwoch,
5. November 2014
Festspielhaus
Baden-Baden
Peter Gabriel – „So live“
Donnerstag,
13. November 2014
Le Zénith, Straßburg
Y’akoto – Moody Blues Live 2014
Montag,
1. Dezember 2014
Jazzhaus, Freiburg
Peter Gabriel
Jetzt wird ein Traum wahr: Das mehr
als sechs Millionen Mal verkaufte
Peter-Gabriel-Album „So“ (1986)
kommt nun live und in voller Länge auf
die Bühne. Gespielt werden „Sledgehammer“,
„Don’t Give Up“ und die
anderen, zum Niederknien schönen
Songs. Was für ein Comeback!
Cassandra Wilson – Jazz Night
Revolverheld –
Immer in Bewegung
Die Fantastischen Vier –
„Rekord“-Tour
Freitag,
5. Dezember 2014
Donnerstag,
11. Dezember 2014
Montag,
19. Januar 2015
Festspielhaus
Baden-Baden
Oberrheinhalle,
Offenburg
Messe Freiburg
22
Schwarzwald -Limo
Neu
LLimette & Ingwer
LHolunderbeeren
in den zwei sorten
holunderbeeren und
limette & ingwer
Premium - Qualität aus
dem schwarzwald
Das OrI g I nal aus D em s chW arzW alD
EXKLUSIV FÜR DIE
G A S T R O N O M
I E
Bergkristall
Amethyst Rosenquarz
Edelsteinwasser
Natürliches Mineralwasser
ohne Kohlensäure
aus der Antonius-Quelle
nachher: edelsteinwasser
Natürliches Mineralwasser wird
sorgfältig durch einen Filter mit
ausgewählten Edelsteinen
geleitet, dabei geben sie
Informationen an das Wasser ab
Das Mineralwasser kann diese
aufnehmen und speichern
Jede Edelsteinsorte hat eine ganz
eigene Signatur, die unsere
inneren Kräfte aktivieren kann
Einzigartige Glasgravur
ohne Papieretikett
Unser Edelsteinwasser ist das
Resultat reiner Natur
Vorher: rohwasser
®
Weitere Informationen unter: www.schwarzwald-sprudel.de
mineralwasserkristall nach
dem umfließen der drei
edelsteine
mineralwasserkristall
vor dem umfließen der drei
edelsteine