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Kap. 13 Brandschutz (Stand 12/2008), Auszug aus ... - Kalksandstein

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PLANUNG, KONSTRUKTION, AUSFÜHRUNG<br />

<strong>Kap</strong>itel <strong>13</strong>: <strong>Brandschutz</strong><br />

<strong>Stand</strong>: Dezember <strong>2008</strong>


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> *<br />

* Dipl.-Ing. Christiane Hahn, ö.b.u.v. Sachverständige für <strong>Brandschutz</strong>, Braunschweig/Hamburg<br />

<strong>Stand</strong>: Dezember <strong>2008</strong><br />

1. EINLEITUNG<br />

Alle Landesregierungen haben sich zum<br />

Ziel gesetzt, das Bauen zu vereinfachen<br />

und zu deregulieren. Davon ist auch der<br />

<strong>Brandschutz</strong> betroffen. Die Verantwortung<br />

wird durch die Neuregelungen in den<br />

Landesbauordnungen den Planverfassern<br />

übertragen. Diese sind aber aufgrund mangelnder<br />

Kenntnisse oft überfordert, weil<br />

der <strong>Brandschutz</strong> mittlerweile sehr komplex<br />

und allübergreifend ist.<br />

Bei rechtzeitiger Beachtung der <strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />

und der Normen sowie<br />

bei Auswahl geeigneter Bauprodukte<br />

(B<strong>aus</strong>toffe) in der Planung ist der erforderliche<br />

<strong>Brandschutz</strong> häufig bereits sichergestellt.<br />

Die <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an<br />

Mauerwerkswände werden in den Landesbauordnungen<br />

definiert und durch Verordnungen,<br />

Richtlinien und Verwaltungsvorschriften<br />

ergänzt bzw. spezifiziert.<br />

Aufgrund der europäischen Harmonisierung<br />

in der Normung ist einiges auch im <strong>Brandschutz</strong><br />

im Fluss. Dies beeinflusst jedoch<br />

nicht nur die Normung, sondern hat sich<br />

auch auf die Bauordnungen hinsichtlich<br />

der Begriffe und der Nachweise <strong>aus</strong>gewirkt.<br />

DIN 4102 – Brandverhalten von B<strong>aus</strong>toffen<br />

und Bauteilen – diente über Jahrzehnte<br />

als Prüfnorm zum Prüfen des Brandverhaltens<br />

von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen<br />

und wurde schrittweise durch die europäischen<br />

Prüfnormen ersetzt. DIN 4102-4 [1]<br />

mit der A1-Fassung [2] dient zurzeit noch<br />

als direkter <strong>Brandschutz</strong>nachweis für bereits<br />

klassifizierte B<strong>aus</strong>toffe und Bauteile.<br />

Bauaufsichtlich werden im Genehmigungsverfahren<br />

überwiegend <strong>Brandschutz</strong>nachweise<br />

gefordert. Dies kann in Form von<br />

<strong>Brandschutz</strong>konzepten, z.B. für Sonderbauten,<br />

oder auch nur durch Ausfüllen von<br />

vorgegebenen Nachweis-Tabellen erfolgen.<br />

Für Sonderbauten sind <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />

allein <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Gesichtpunkten<br />

unabdingbar, weil der <strong>Brandschutz</strong><br />

durch den Rohbau nur noch zu ca. 25-35 %<br />

abdeckt wird. Der Rest spielt sich in dem<br />

immer komplexer werdenden Ausbau einschließlich<br />

der H<strong>aus</strong>technik ab.<br />

2. GRUNDLAGEN UND ANFORDERUNGEN<br />

Die folgenden Ausführungen können nur<br />

einen Überblick zu den brandschutztechnischen<br />

Grundlagen und Anforderungen<br />

geben. Weitere Details sind der Fachliteratur<br />

und den jeweiligen Vorschriften zu<br />

entnehmen.<br />

Tafel 1: B<strong>aus</strong>toffklassen nach DIN 4102-1 – Bauaufsichtliche<br />

Benennung<br />

B<strong>aus</strong>toffklassen<br />

nach<br />

DIN 4102-1<br />

A<br />

A1<br />

A2<br />

B<br />

B1<br />

B2<br />

B3<br />

Bauaufsichtliche<br />

Benennung<br />

nichtbrennbare B<strong>aus</strong>toffe<br />

ohne Entflammung<br />

Entflammung < 20 s<br />

brennbare B<strong>aus</strong>toffe<br />

schwer entflammbar<br />

normal entflammbar<br />

leicht entflammbar<br />

2.1 DIN 4102<br />

Die Gesamtnorm DIN 4102 enthält die<br />

Grundlagen für die Definition der bauaufsichtlichen<br />

Begriffe hinsichtlich <strong>Brandschutz</strong><br />

sowie die sich dar<strong>aus</strong> ergebenen<br />

Anforderungen. DIN 4102 setzt sich <strong>aus</strong><br />

19 Teilen (Teile 1-9, 11-18 und 21, 22) zusammen.<br />

DIN 4102 ist im Wesentlichen<br />

eine Prüfnorm. Hiervon <strong>aus</strong>genommen<br />

sind DIN 4102-4, -22 [3] die genormte und<br />

klassifizierte B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile und Sonderbauteile<br />

zusammenfassen und mögliche<br />

Anwendungen in brandschutztechnischer<br />

Hinsicht darstellt. Bild 1 gibt eine Übersicht<br />

über DIN 4102 sowie die Verbindung<br />

zu Brandereignissen und <strong>Brandschutz</strong>nachweisen.<br />

<strong>Brandschutz</strong>technische Begriffe, Anforderungen<br />

und Prüfungen werden für B<strong>aus</strong>toffe,<br />

Bauteile und Sonderbauteile in<br />

den Normteilen 1-3, 5-9 und 11-<strong>13</strong> der<br />

DIN 4102 definiert. B<strong>aus</strong>toffe (Bauprodukte)<br />

werden gemäß DIN 4102-1 in die<br />

B<strong>aus</strong>toffklassen A (nichtbrennbar) und<br />

B (brennbar) klassifiziert. Die einzelnen<br />

Schadenfeuer<br />

Entstehungsbrand<br />

Brandverhalten von B<strong>aus</strong>toffen<br />

Entflammbarkeit, Flammen<strong>aus</strong>breitung<br />

Wärmeentwicklung, Brandnebenerscheinung<br />

Prüfhilfsmittel<br />

Prüfnormen<br />

Voll entwickelter Brand<br />

Bauteil- bzw. Sonderbauteil-Verhalten<br />

Verlust von Raumabschluss und ggf. Tragfähigkeit<br />

bei Bauteilen bzw. Sonderbauteilen<br />

B<strong>aus</strong>toffe<br />

DIN 4101-1<br />

DIN 4101-14<br />

Rauch<br />

Toxizide<br />

Abtropfen<br />

Fußbodenbeläge<br />

Brandschacht Schmelzpunkt<br />

Konstr. Prüfung<br />

DIN<br />

4102-15 4102-16<br />

Kleinprüfstand<br />

DIN 4102-17 DIN 4102-8<br />

Bauteile<br />

DIN 4102-2<br />

Brandwände<br />

Außenwände<br />

DIN 4102-3<br />

Feuer.-Abschlüsse<br />

Brand Funktion<br />

DIN<br />

4102-5 4102-18<br />

DIN 4102-6 DIN 4102-7 DIN 4102-9<br />

Lüftungsleitungen<br />

Bedachungen<br />

Kabelabschottungen<br />

Rohrabschottungen<br />

Funktion<br />

E-Kabel<br />

G- u. F-Verglasungen<br />

I-Kanäle<br />

DIN 4102-11 DIN 4102-<strong>12</strong> DIN 4102-<strong>13</strong><br />

Prüf-/Untersuchungsberichte<br />

Verwendbarkeitsnachweise<br />

Allgemeines<br />

bauaufsichtliches<br />

Prüfzeugnis (abP)<br />

A1 ohne brennende<br />

Bestandteile<br />

Allgemeine<br />

bauaufsichtliche<br />

Zulassung (abZ)<br />

des DIBt<br />

A1 – A2 – B1<br />

DIN 4102-4/A1<br />

DIN 4102-22<br />

Zusammenstellung<br />

klassifizierter<br />

B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile,<br />

Sonderbauteile<br />

Allgemeines<br />

bauaufsichtliches<br />

Prüfzeugnis (abP)<br />

nach DIN 4102 von<br />

anerkannter Prüfstelle<br />

Allgemeine<br />

bauaufsichtliche<br />

Zulassung (abZ)<br />

des DIBt<br />

Bild 1: Übersicht DIN 4102 (<strong>Stand</strong> September <strong>2008</strong>)<br />

237


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Klassen werden gemäß Tafel 1 noch weiter<br />

unterteilt. Bauaufsichtlich wird die<br />

B<strong>aus</strong>toffklasse A nicht unterteilt. <strong>Brandschutz</strong>technisch<br />

werden jedoch die B<strong>aus</strong>toffklassen<br />

A 1 und A 2 unterschieden.<br />

Die B<strong>aus</strong>toffklasse A 1 charakterisiert die<br />

klassischen B<strong>aus</strong>toffe, die nicht brennen,<br />

z.B. Beton und <strong>Kalksandstein</strong>. In die B<strong>aus</strong>toffklasse<br />

A 2 werden diejenigen B<strong>aus</strong>toffe<br />

eingereiht, die den klassischen Bau<br />

stoffen ähneln, aber einen gewissen Anteil<br />

brennbarer Bestandteile enthalten, z.B.<br />

EPS-Leichtbetone. Als Grenzwert zwischen<br />

den beiden Klassen wird die Entflammung<br />

zugrunde gelegt.<br />

Als Bauteile (Bauprodukte) im Sinne der<br />

Norm gelten Wände (Mauerwerk), Decken,<br />

Stützen (Pfeiler), Unterzüge, Treppen usw.<br />

Als Sonderbauteile (Bauprodukte) gelten<br />

Brandwände, nichttragende Außenwände,<br />

Feuerschutzabschlüsse (Türen, Tore),<br />

Lüftungsleitungen, Kabelabschottungen,<br />

Installationskanäle, Installationsschächte<br />

(Schachtabmauerungen), Rohrabschottungen,<br />

Kabelanlagen, Verglasungen usw.<br />

In DIN 4102-2 wird der Begriff der Feuerwiderstandsklasse<br />

in Abhängigkeit von der<br />

Zeit (30 min bis 180 min) definiert und<br />

Bauteile den Feuerwiderstandsklassen<br />

F 30 bis F 180 zugeordnet. Für Bauteile<br />

und Sonderbauteile gelten unterschiedliche<br />

Abkürzungen (Tafel 2).<br />

Es gibt für einige Sonderbauteile keine<br />

Abkürzungen. Außerdem ist anzumerken,<br />

dass Komplextrennwände lediglich in einer<br />

Fußnote von DIN 4102-3 erwähnt werden.<br />

Dies beruht darauf, dass derartige Anforderungen<br />

nur im Versicherungsbereich und<br />

nicht bauaufsichtlich erhoben werden.<br />

DIN 4102-4 erschien 1994 in überarbeiteter<br />

Form, sie war im Mauerwerksbau<br />

aufgrund der umfangreichen Weiterentwicklungen<br />

wesentlich erweitert worden.<br />

Danach sind <strong>Kalksandstein</strong>e der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />

A 1 zuzuordnen, ebenso Mörtel nach<br />

DIN 1053. Außerdem sind umfangreiche<br />

Angaben zur Klassifizierung und Anwendung<br />

von Mauerwerkswänden <strong>aus</strong> <strong>Kalksandstein</strong>en<br />

enthalten.<br />

Aufgrund der europäischen Normung wurde<br />

eine nach fünf Jahren fällige Überarbeitung<br />

mehrfach verschoben. 2001 wurde<br />

im DIN-Ausschuss beschlossen, keine<br />

Überarbeitung durchzuführen, sondern eine<br />

Anwendungsnorm zu erstellen. Die Anwendungsnorm<br />

sollte lediglich eine Verknüpfung<br />

zu den zukünftigen Eurocode-Bemessungsnormen<br />

ermöglichen und in geringem<br />

Tafel 2: Benennung von Bauteilen und Sonderbauteilen nach DIN 4102<br />

Bauteile und Sonderbauteile<br />

(Bauprodukte – Bauarten)<br />

Tafel 3: B<strong>aus</strong>toffklassen nach den europäischen Prüfnormen (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Benennung – Abkürzungen<br />

nach DIN 4102<br />

Bauteile Wände, Decken, Stützen, Unterzüge,<br />

Balken, Unterdecken, Dächer usw. F 30 bis F 180<br />

Sonderbauteile nichttragende Außenwände W 30 bis W 90<br />

Feuerschutzabschlüsse T 30 bis T 90<br />

<strong>Brandschutz</strong>verglasungen<br />

Wärmestrahlung durchlässig G 30 bis G <strong>12</strong>0<br />

EN <strong>13</strong>501<br />

Euro-<br />

Klassen<br />

A 1<br />

A 2<br />

B<br />

C<br />

D<br />

undurchlässig F 30 bis F 90<br />

Lüftungsleitungen L 30 bis L <strong>12</strong>0<br />

Kabelabschottungen S 30 bis S <strong>12</strong>0<br />

Rohrabschottungen R 30 bis R <strong>12</strong>0<br />

Installationskanäle und -schächte I 30 bis I <strong>12</strong>0<br />

Funktionserhalt von Kabelanlagen E 30 bis E <strong>12</strong>0<br />

Brandwand<br />

Eignung als Brandwand<br />

Bedachung<br />

harte Bedachung<br />

Fahrschachtabschlüsse<br />

Fahrschachtabschlüsse<br />

widerstandsfähig gegen<br />

Feuer und Rauch<br />

Prüfverfahren<br />

EN ISO 1182 1) und<br />

EN ISO 1716<br />

EN ISO 1182 1) oder<br />

EN ISO 1716 und<br />

EN <strong>13</strong>823 (SBI)<br />

EN <strong>13</strong>823 (SBI) und<br />

EN ISO 11925-2 2) :<br />

Beanspruchung = 30 s<br />

EN <strong>13</strong>823 (SBI) und<br />

EN ISO 11925-2 2) :<br />

Beanspruchung = 30 s<br />

EN <strong>13</strong>823 (SBI) und<br />

EN ISO 11925-2 2) :<br />

Beanspruchung = 30 s<br />

E EN ISO 11925-2 2) :<br />

Beanspruchung = 15 s<br />

F –<br />

Anforderungsniveau<br />

kein Beitrag<br />

zum Brand<br />

vernachlässigbarer<br />

Beitrag<br />

zum Brand<br />

sehr geringer<br />

Beitrag zum<br />

Brand<br />

geringer Beitrag<br />

zum Brand<br />

hinnehmbarer<br />

Beitrag zum<br />

Brand<br />

hinnehmbares<br />

Brandverhalten<br />

keine<br />

Anforderungen<br />

Umfang neuere Erkenntnisse berücksichtigen.<br />

Ziel war es, die Anwendungsnorm<br />

Ende 2002 zu veröffentlichen. 2004 wurde<br />

eine A1-Ergänzung zu DIN 4102-4 sowie<br />

DIN 4102-22 veröffentlicht. DIN 4102-22<br />

schafft die Verknüpfung zwischen DIN 4102-4<br />

und dem neuen semiprobabilistischem Bemessungskonzept.<br />

In Europa gibt es bisher<br />

kein Mandat, eine der DIN 4102-4 entsprechende<br />

Norm zu erarbeiten. Eine derartige<br />

Norm wird auch von einigen europäischen<br />

Ländern abgelehnt, weil diese der Ansicht<br />

sind, es muss alles über Prüfzeugnisse<br />

nachgewiesen sein in Verbindung mit einer<br />

wirksamen Kontrolle auf der B<strong>aus</strong>telle. Zur<br />

Zeit wird eine A2-Fassung zu DIN 4102-4<br />

und eine A1-Fassung zu DIN 4102-22 erarbeitet.<br />

Veröffentlichung Anfang 2009.<br />

Brandszenarium<br />

voll entwickelter<br />

Brand<br />

ca.<br />

60 kW/m²<br />

DIN<br />

4102-<br />

Klasse<br />

A 1<br />

– – A 2<br />

einzelner<br />

brennender<br />

Gegenstand<br />

ca.<br />

40 kW/m²<br />

– – –<br />

– – –<br />

kleine<br />

Flammen<br />

20 mm<br />

Flamme<br />

B 1<br />

B 2<br />

– – B 3<br />

1)<br />

Für homogene Produkte und wesentliche Bestandteile von nicht homogenen Produkten<br />

2)<br />

Bei einer Flankenbeanspruchung der Oberfläche und – sofern für die Endanwendung des Produkts<br />

relevant – einer Flankenbeanspruchung der Probenkante<br />

238


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

2.2 Europäische Prüfnormen<br />

Für den Nachweis des Brandverhaltens der<br />

B<strong>aus</strong>toffe (Bauprodukte) und damit der<br />

B<strong>aus</strong>toffklassen wurden in Europa neue<br />

Prüfverfahren entwickelt und verabschiedet,<br />

weil die bisherigen Prüfverfahren sehr<br />

unterschiedlich waren. Die Prüfungen erfolgen<br />

nach unterschiedlichen Normen, die<br />

neuen Bezeichnungen der B<strong>aus</strong>toffklassen<br />

sind in Tafel 3 zusammengefasst.<br />

<strong>Kalksandstein</strong>e und Mörtel mit organischen<br />

Bestandteilen bis zu 1 M.-% müssen<br />

nicht neu geprüft werden; sie wurden<br />

gemäß Entscheidung der Europäischen<br />

Kommission in ein Verzeichnis von Bauprodukten<br />

der Kategorie A aufgenommen, d.h.<br />

in die B<strong>aus</strong>toffklasse A 1 eingestuft.<br />

Ebenso wurden in Europa für den Nachweis<br />

des Brandverhaltens von Bauteilen<br />

neue Prüfverfahren erarbeitet, von denen<br />

bereits diverse verabschiedet sind. In der<br />

Tafel 4 ist der derzeitige <strong>Stand</strong> zusammengefasst.<br />

Die Prüfnormen sind in Europa<br />

sehr aufgebläht worden, weil einige<br />

Länder es für erforderlich halten, für jedes<br />

Einzelbauteil jede Prüfeinzelheit schriftlich<br />

niederzulegen. Andererseits mag dieses<br />

auch erforderlich sein, um vergleichbare<br />

Prüfergebnisse zu erhalten.<br />

Im Folgenden werden nur die für die<br />

Prüfung von Mauerwerk relevanten Prüfnormen<br />

näher erläutert.<br />

DIN EN <strong>13</strong>63 beinhaltet die Grundlagen<br />

zur Durchführung von Brandprüfungen<br />

an Bauteilen, u.a. die Brandraumkurven.<br />

Diese entsprechen den bisher in Deutschland<br />

verwendeten (Bild 2). DIN EN <strong>13</strong>64-1<br />

regelt die speziellen Anforderungen zur<br />

Prüfungsdurchführung von nichttragenden<br />

Wänden und DIN EN <strong>13</strong>65-1 von tragenden<br />

Wänden. Diese Prüfnormen sind<br />

1999 erschienen. Im bauaufsichtlichen<br />

Verfahren darf entweder nach deutscher<br />

oder europäischer Prüfnorm geprüft werden.<br />

Die europäische Klassifizierungsnorm<br />

DIN EN <strong>13</strong>501 mit den Teilen 1 und<br />

2 ist mittlerweile verabschiedet. Im ersten<br />

Schritt hatte Deutschland dagegen<br />

gestimmt. In der Bauregelliste 2002/1<br />

Anlage 0.1.1 wurden die europäischen<br />

Klassifizierungen bereits eingeführt und<br />

den bauaufsichtlichen Verwendungsvorschriften<br />

gegenübergestellt. Sie sind damit<br />

im bauaufsichtlichen Verfahren alternativ<br />

zu den Klassifizierungen von DIN 4102-2<br />

anwendbar. Nach dem jetzigen <strong>Stand</strong> bleiben<br />

die Klassifizierungen nach DIN 4102-2<br />

noch fünf bis zehn Jahre erhalten.<br />

Tafel 4: Europäische Prüfnormen für Bauteile (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Grundnorm<br />

Feuerwiderstandsprüfung<br />

Klassifizierungen<br />

Nichttragende<br />

Bauteile<br />

Tragende<br />

Bauteile<br />

Dächer<br />

Installationen<br />

Bekleidungen<br />

Türen<br />

1)<br />

In Vorbereitung<br />

Norm Inhalt Entsprechende<br />

deutsche Norm<br />

DIN EN <strong>13</strong>63-1:1999-10 Allgemeine Anforderungen DIN 4102-2<br />

DIN EN <strong>13</strong>63-2:1999-10<br />

DIN EN <strong>13</strong>501-1:2007-05<br />

DIN EN <strong>13</strong>501-2:<strong>2008</strong>-01<br />

DIN EN <strong>13</strong>501-3:2006-03<br />

Alternative und<br />

ergänzende Verfahren<br />

Klassifizierung<br />

Brandverhalten (B<strong>aus</strong>toffe)<br />

Klassifizierung Feuerwiderstand<br />

(Bauteile)<br />

Leitungen und <strong>Brandschutz</strong>klappen<br />

DIN 4102-2 +<br />

DIN 4102-3<br />

DIN 4102-1<br />

DIN 4102-2<br />

DIN 4102-5<br />

DIN EN <strong>13</strong>501-4:2007-04 Anlagen zur Rauchfreihaltung keine<br />

DIN EN <strong>13</strong>501-5:2006-03 Bedachungen DIN 4102-7<br />

DIN EN <strong>13</strong>64-1:1999-10<br />

Wände inklusive<br />

Verglasungen DIN 4102-2<br />

DIN EN <strong>13</strong>64-2:1999-10 Unterdecken<br />

DIN EN <strong>13</strong>64-3:2006-<strong>12</strong> Vorhangfassaden – Gesamt keine<br />

DIN EN <strong>13</strong>64-4:2007-06<br />

Vorhangfassaden –<br />

Teilbereich<br />

DIN 4102-3<br />

DIN EN <strong>13</strong>65-1:1999-10 Wände<br />

DIN EN <strong>13</strong>65-2:2000-02 Decken und Dächer<br />

DIN EN <strong>13</strong>65-3:2000-02 Balken<br />

DIN EN <strong>13</strong>65-4:1999-10 Stützen<br />

DIN 4102-2<br />

DIN EN <strong>13</strong>65-5:2005-02 Balkone und Laubengänge<br />

DIN EN <strong>13</strong>65-6 :2005-02 Treppen<br />

DIN V ENV 1187:2006-10 Dächer von außen<br />

DIN EN 1187-1:1995-10 Dächer von außen<br />

DIN 4102-7<br />

DIN EN 1187-2:1994-02 Dächer von außen<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-1:<strong>2008</strong>-09 Leitungen DIN 4102-11<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-2:1999-10 Lüftungsleitungen DIN 4102-6<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-3:2006-10 Abschottungen DIN 4102-9<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-4:2006-08 Abdichtungssysteme<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-4/A1:<strong>2008</strong>-08 für Fugen<br />

DIN 4102-2<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-5:2007-11 Installationskanäle DIN 4102-11<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-6:2005-02 Doppel- und Hohlraumböden<br />

DIN 4102-2 +<br />

Prüfgrundsätze<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-7:2004-05<br />

Feuerschutzabschlüsse bahngebundener<br />

Förderanlagen<br />

DIN 4102-5<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-8:2004-10 Entrauchungsleitungen keine<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-9:<strong>2008</strong>-08<br />

Entrauchungsleitungen/<br />

Einzelabschnitt<br />

keine<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-10:2004-<strong>12</strong> Entrauchungsklappen keine<br />

DIN EN <strong>13</strong>66-11 1)<br />

Funktionserhalt von<br />

Kabelanlagen<br />

DIN 4102-<strong>12</strong><br />

DIN V ENV <strong>13</strong>381-1 1) Horizontale Bekleidungen /<br />

Unterdecken<br />

DIN EN <strong>13</strong>381-2:<strong>2008</strong>-10 Vertikale Bekleidungen<br />

DIN EN <strong>13</strong>381-3:<strong>2008</strong>-10 Beton<br />

DIN V ENV <strong>13</strong>381-4:2003-09 Stahl<br />

DIN 4102-2<br />

DIN EN <strong>13</strong>381-5:<strong>2008</strong>-10 Verbund<br />

DIN EN <strong>13</strong>381-6:<strong>2008</strong>-10 Holz<br />

DIN EN <strong>13</strong>381-7:<strong>2008</strong>-10 Holzbauteile<br />

DIN EN 1634-1:<strong>2008</strong>-03 Feuerschutzabschlüsse DIN 4102-5<br />

DIN EN 1634-2:2006-10<br />

Türbeschläge für<br />

Feuerschutzabschlüsse<br />

keine<br />

DIN EN 1634-3:2005-01 Rauchschutzabschlüsse DIN 18095<br />

239


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

T [ C]<br />

<strong>12</strong>00<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Hydrokarbonkurve<br />

ETK<br />

Schwelbrandkurve<br />

Bild 2: Temperaturkurven nach DIN 4102<br />

Tafel 5: Europäische Klassifizierungen von Bauteilen<br />

Außenbrandkurve<br />

0 30 60 90 <strong>12</strong>0<br />

t [min]<br />

Kurzzeichen – Bedeutung<br />

Beurteilungskriterium<br />

R Résistance Tragfähigkeit eines tragenden Bauteils<br />

E Étanchéité Raumabschluss tragender oder nichttragender<br />

Bauteile<br />

I Isolation Wärmedämmung – Temperaturkriterium<br />

unter Brandeinwirkung<br />

W Radiation Begrenzung des Strahlungsdurchtritts<br />

M Mechanical impact Mechanische Einwirkung auf Wände –<br />

Stoßbeanspruchung<br />

(Brandwände, Komplextrennwände)<br />

S Smoke Begrenzung der Rauchdurchlässigkeit –<br />

Dichtheit bzw. Leckrate<br />

C Closing Selbstschließende Eigenschaft (ggf. mit Anzahl<br />

der Lastspiele einschl. Dauerfunktion)<br />

P<br />

Aufrechterhaltung der Energieversorgung und/<br />

PH<br />

oder Signalübermittlung<br />

l 1 , l 2<br />

Unterschiedliche Wärmedämmkriterien<br />

...200, 300... °C Angabe der Temperaturbeanspruchung<br />

i → o in – out Richtung der klassifizierten Feuerwiderstandsi<br />

← o<br />

fähigkeit bei vertikalen Bauteilen<br />

i ↔ o<br />

a → b above – below Richtung der klassifizierten Feuerwiderstandsa<br />

← b<br />

fähigkeit bei horizontalen Bauteilen<br />

a ↔ b<br />

v e , h o vertical – horizontal für vertikalen / horizontalen Einbau klassifiziert<br />

Tafel 6: Klassifizierung von Wänden nach DIN EN <strong>13</strong>501-2, Beispiele<br />

Bauaufsichtliche Tragende Wände<br />

Nicht-<br />

Benennung<br />

tragende<br />

Innenwände<br />

nichtraumabschließend<br />

raumabschließend<br />

feuerhemmend R 30 REI 30 EI 30<br />

hochfeuerhemmend<br />

R 60 REI 60 EI 60<br />

feuerbeständig R 90 REI 90 EI 90<br />

Brandwand – – – –<br />

Wände mit<br />

Stoßbeanspruchung<br />

tragend/<br />

nichttragend<br />

Feuerwiderstandsdauer<br />

<strong>12</strong>0 min<br />

1)<br />

Nach Industriebaurichtlinie<br />

R <strong>12</strong>0 REI <strong>12</strong>0 EI <strong>12</strong>0 1) –<br />

Nichttragende<br />

Außenwände<br />

E 30 (i → o)<br />

E 30 (o ← i)<br />

E 60 (i → o)<br />

E 60 (o ← i)<br />

E 90 (i → o)<br />

E 90 (o ← i)<br />

REI-M 30 1)<br />

EI-M 30 1)<br />

REI-M 60 1)<br />

EI-M 60 1)<br />

–<br />

REI-M 90<br />

EI-M 90<br />

REI-M <strong>12</strong>0 1)<br />

EI-M <strong>12</strong>0 1)<br />

Die Prüfnormen für Wände unterscheiden<br />

sich von DIN 4102 nur wenig, weil<br />

die deutsche Delegierte den deutschen<br />

<strong>Stand</strong>punkt gut durchsetzen konnte. Die<br />

Normen unterscheiden sich durch andere<br />

Brandraum-Thermoelemente (Plate-Elemente),<br />

durch einen erhöhten Überdruck im<br />

Brandraum (20 Pa anstelle von 10 Pa) und<br />

geringere Anforderungen an die Messung<br />

der Oberflächentemperaturen (keine Messung<br />

unmittelbar auf Fugen bzw. Schraubenköpfen).<br />

Diese Unterschiede haben<br />

bei der Prüfung von Mauerwerkswänden<br />

keinen wesentlichen Einfluss auf die Prüfergebnisse<br />

und damit keinen für die Klassifizierung<br />

maßgebenden Einfluss.<br />

In den Europäischen Prüfnormen wurde in<br />

DIN EN <strong>13</strong>63-2 das rein deutsche Prüfverfahren<br />

zum Nachweis von Brandwänden<br />

aufgenommen.<br />

Die Kurzbezeichnungen für die Klassifizierungen<br />

von Bauteilen haben sich jedoch<br />

geändert. Es gibt jetzt für jedes Prüfkriterium<br />

einen eigenen Buchstaben und die<br />

Bezeichnung setzt sich dann <strong>aus</strong> mehreren<br />

Buchstaben sowie der Prüfdauer<br />

zusammen. Die Bezeichnungen wurden<br />

<strong>aus</strong> dem Französischen und Englischen<br />

abgeleitet. Sie sind in der Tafel 5 zusammengefasst.<br />

Zu diesen Beispielen lässt sich zusammenfassend<br />

feststellen, dass nach den<br />

europäischen Bezeichnungen – die Wände<br />

als Beispiel herangezogen – zwischen<br />

den einzelnen Wandarten deutlicher unterschieden<br />

wird. Damit werden zwar umfangreichere<br />

Benennungen erforderlich, aber<br />

es gibt hoffentlich weniger Missverständnisse,<br />

weil jeder eindeutig zum Ausdruck<br />

bringen muss, welche Wandart gemeint ist.<br />

D.h. aber auch, es muss sorgfältig geprüft<br />

werden, ob die richtige Wandart angeboten<br />

und <strong>aus</strong>geführt wird. Weitere Angaben<br />

können [4] entnommen werden.<br />

2.3 DIN ENV 1996-1-2<br />

Die Vornorm DIN ENV 1996-1-2 (Fassung<br />

1995) [5], früher Eurocode 6, liegt mit<br />

einem Nationalen Anwendungsdokument<br />

(NAD) vor. Obwohl sie für den Mauerwerksbereich<br />

bisher sehr unbefriedigend<br />

ist, wurde sie zusammen mit den übrigen<br />

Eurocodes bauaufsichtlich eingeführt.<br />

Mittlerweile liegt die überarbeitete Fassung<br />

DIN EN 1996-1-2:2006-10 vor. Der<br />

Nationale Anhang soll Anfang 2009 fertig<br />

werden. Die Bemessungsnorm von Mauerwerk<br />

für den Brandfall umfasst Tabellen<br />

entsprechend DIN 4102-4, außerdem ein<br />

vereinfachtes und ein allgemeines Rechen-<br />

240


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

verfahren. Da langfristig damit zu rechnen<br />

ist, dass die europäischen Bemessungsnormen<br />

bauaufsichtlich eingeführt werden<br />

und dann DIN 4102-4 zurückgezogen wird,<br />

ist es wichtig, möglichst weit den deutschen<br />

Erkenntnisstand einzubringen.<br />

2.4 Bauordnung – Richtlinien<br />

2.4.1 Bauordnung – Musterbauordnung<br />

Die Generalkl<strong>aus</strong>el des <strong>Brandschutz</strong>es, die<br />

in ähnlicher Fassung in allen Landesbauordnungen<br />

enthalten ist, lautet:<br />

„Bauliche Anlagen müssen so beschaffen<br />

sein, dass<br />

● der Entstehung und der Ausbreitung<br />

von Feuer und Rauch vorgebeugt wird<br />

und<br />

● bei einem Brand wirksame Löscharbeiten<br />

und<br />

● die Rettung von Menschen und Tieren<br />

möglich sind.“<br />

Um diese Grundsatzanforderung zu erfüllen,<br />

gibt es zahlreiche Einzelanforderungen.<br />

Für Bauteile gibt es u.a. die<br />

Anforderungen feuerhemmend, hochfeuerhemmend<br />

und feuerbeständig. Zusatzanforderungen<br />

für B<strong>aus</strong>toffe werden mit<br />

z.B. nichtbrennbar oder im Wesentlichen<br />

nichtbrennbar umschrieben.<br />

Die Grundlagen bauaufsichtlicher <strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />

sind in den jeweils<br />

gültigen Landesbauordnungen und den<br />

dazugehörigen Verordnungen sowie technischen<br />

Baubestimmungen und den Verwaltungsvorschriften<br />

enthalten. In Tafel 7<br />

sind die zzt. gültigen Bauordnungen zusammengefasst.<br />

Obwohl die Landesbauordnungen<br />

auf der Muster-Bauordnung<br />

basieren, die in der ARGE Bau erarbeitet<br />

wird, ist es bis heute nicht gelungen, einheitliche<br />

Bauordnungen hinsichtlich der<br />

<strong>Brandschutz</strong>anforderungen zu schaffen.<br />

Alle Landesbauordnungen, die dazugehörenden<br />

Durchführungsverordnungen bzw.<br />

die Verwaltungsvorschriften unterscheiden<br />

nach<br />

Tafel 7: Landesbauordnungen und Ausführungsvorschriften (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Bundesländer Landesbauordnung (LBO) Fassung Ausführungsvorschriften<br />

(DVO, TVO, AVO, VV, BTA)<br />

Baden-Württemberg 17. Nov. 1995 / Ä 14. Dez. 2004 28. Juni <strong>2008</strong><br />

Bayern 14. Aug. 2007 / Ä 22. Juli <strong>2008</strong> <strong>12</strong>. Feb. <strong>2008</strong><br />

Berlin 29. Sept. 2005 / Ä 07. Juni 2007 19. Okt. <strong>2008</strong><br />

Brandenburg 16. Juli 2003 / Ä 14. Juli <strong>2008</strong> 22. Okt. 2003<br />

Bremen 27. März 1995 / Ä 08. April 2003 03. Dez. 2001<br />

Hamburg 14. Dez. 2005 / Ä 11. April 2006 BTA Jan. 2007 + BPD<br />

Hessen 18. Juni 2002 / Ä 20. Sep. 2007 03. Jan. 2005<br />

Mecklenburg-Vorpommern 18. April 2006 / Ä 23. Mai 2006 27. Sept. 2004<br />

Niedersachsen 1) 10. Feb. 2003 / Ä <strong>12</strong>. Juli 2007 22. Juli 2006<br />

Nordrhein-Westfalen 01. März 2000 / Ä 11. Dez. 2007 01. Juni 2000<br />

Rheinland-Pfalz 24. Nov. 1998 / Ä 04. Juli. 2007 16. Jan. 2002<br />

Saarland 18. Feb. 2004 / Ä 21. Nov. 2007 <strong>12</strong>. Nov. 2002<br />

Sachsen 28. Mai 2004 / Ä 29. Jan. <strong>2008</strong> 15. Okt. 2007<br />

Sachsen-Anhalt 20. Dez. 2005 26. April 2005<br />

Schleswig-Holstein 1) 10. Jan. 2000 / Ä 06. März 2007 22. Nov. 2000<br />

Thüringen 16. März 2004 / Ä 05. Feb. <strong>2008</strong> <strong>13</strong>. Juli 2004<br />

DVO = Durchführungsverordnung, TVO = Technische Durchführungsverordnung, AVO = Allgemeine<br />

Ausführungsverordnung, VV = Verwaltungsvorschriften, BTA = <strong>Brandschutz</strong>technische Auslegung,<br />

BPD = Bauprüfdienst<br />

1)<br />

LBO nach MBO 2002 in Vorbereitung<br />

Tafel 8: Einteilung der Gebäude in Gebäudeklassen (alte Bauordnungen vor MBO 2002)<br />

Gebäudeklassen<br />

1 2 3 4 5<br />

Wohngebäude<br />

frei stehend<br />

Gebäude geringer Höhe<br />

Anleitbarkeit H 8 m<br />

1 WE 2 WE 3 WE<br />

8 m<br />

OFF 7 m<br />

Feuerwehreinsatz mit<br />

Steckleitern möglich<br />

OFF < 7 m<br />

Gebäude mittlerer<br />

Höhe H > 8 m<br />

> 7 m OFF<br />

22 m<br />

OFF < 22 m<br />

Hochhäuser<br />

mind. 1 Aufenthaltsraum<br />

> 22 m über OFF<br />

OFF > 22 m<br />

● Gebäuden normaler Art und Nutzung<br />

(z.B. Wohngebäude und Gebäude vergleichbarer<br />

Nutzung einschließlich einfacher<br />

Büro- und Verwaltungsgebäude)<br />

und<br />

● Gebäude besondere Art oder Nutzung<br />

(z.B. Versammlungsstätten, Verkaufsstätten,<br />

Hotels, Gaststätten, Schulen,<br />

Krankenhäuser, Hochhäuser oder Industriebauten<br />

usw.).<br />

Im Bereich der Gebäude normaler Art und<br />

Nutzung wird nach Gebäudearten bzw.<br />

Gebäudeklassen unterschieden. Nach<br />

einheitlich geltendem Baurecht erfolgt die<br />

Einteilung der Gebäude nach Vollgeschossen,<br />

die <strong>Brandschutz</strong>anforderungen werden<br />

in Abhängigkeit von der Anzahl der Geschosse<br />

festgelegt. Bei den Bauordnungen<br />

nach MBO (<strong>Stand</strong> November 2002) erfolgt<br />

die Einteilung nach Gebäudeklassen, die<br />

in Abhängigkeit von der Anleiterbarkeit bei<br />

einem Feuerwehreinsatz definiert werden<br />

(Tafel 8). Außerdem werden die Begriffe<br />

Vollgeschoss und oberster Aufenthaltsraum<br />

mit herangezogen.<br />

241


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Gemäß MBO 2002 sind die Gebäude in<br />

fünf Gebäudeklassen unterteilt (Tafel 9).<br />

Die zusätzlichen Unterteilungen erfolgen<br />

im Höhenbereich zwischen 7 und 22 m.<br />

Teilweise werden Hochhäuser getrennt<br />

über die Hochh<strong>aus</strong>richtlinie betrachtet.<br />

Zunehmend erfolgt auch eine Unterteilung<br />

in Abhängigkeit von der Anzahl und Größe<br />

der Nutzung. Hierbei wird als Grenze für die<br />

Größe eine Fläche von 400 m 2 gesetzt.<br />

● Gebäudeklasse 1<br />

Freistehende Gebäude mit einer Höhe<br />

bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten<br />

von insgesamt nicht<br />

mehr als 400 m²<br />

● Gebäudeklasse 2<br />

Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m<br />

und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten<br />

von insgesamt nicht mehr als<br />

400 m²<br />

● Gebäudeklasse 3<br />

Sonstige Gebäude mit einer Höhe bis<br />

zu 7 m<br />

● Gebäudeklasse 4<br />

Gebäude mit einer Höhe bis zu <strong>13</strong> m<br />

und Nutzungseinheiten mit jeweils<br />

nicht mehr als 400 m²<br />

● Gebäudeklasse 5<br />

Sonstige Gebäude einschließlich unterirdische<br />

Gebäude.<br />

B<strong>aus</strong>toffe werden nach den Anforderungen<br />

an ihr Brandverhalten unterschieden –<br />

nichtbrennbar, schwerentflammbar, normalentflammbar.<br />

Bauteile werden nach den<br />

Anforderungen an ihre Feuerwiderstandsfähigkeit<br />

unterschieden – feuerbeständig,<br />

hochfeuerhemmend, feuerhemmend.<br />

Bauteile werden zusätzlich nach dem<br />

Brandverhalten ihrer B<strong>aus</strong>toffe unterschieden.<br />

● Bauteile <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen.<br />

● Bauteile, deren tragende und <strong>aus</strong>steifende<br />

Teile <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />

bestehen und die bei raumabschließenden<br />

Bauteilen zusätzlich<br />

eine in Bauteilebene durchgehende<br />

Schicht <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />

haben, und<br />

Tafel 9: Gebäudeklassen nach der Musterbauordnung MBO 2002 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Gebäudeklasse 1)<br />

1<br />

2<br />

Beschreibung<br />

freistehende Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m mit nicht mehr als zwei<br />

Nutzungseinheiten von insgesamt 400 m²<br />

freistehende landwirtschaftlich genutzte Gebäude<br />

Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m mit maximal zwei Nutzungseinheiten<br />

von insgesamt 400 m²<br />

3 sonstige Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m<br />

4<br />

Gebäude mit einer Höhe > 7 m bis zu <strong>13</strong> m und Nutzungseinheiten mit<br />

jeweils 400 m² in einem Geschoss<br />

5 1) sonstige Gebäude einschließlich unterirdischer Gebäude<br />

1)<br />

In einigen Landesbauordnungen ist eine Höhenbegrenzung OFF < 22 m bzw. 22 m aufgenommen.<br />

Damit sind dann Hochhäuser Sonderbauten.<br />

● Bauteile, deren tragende und <strong>aus</strong>steifende<br />

Teile <strong>aus</strong> brennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />

bestehen und die allseitig eine brandschutztechnisch<br />

wirksame Bekleidung<br />

<strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />

(<strong>Brandschutz</strong>bekleidung) und Dämmstoffe<br />

<strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />

haben.<br />

In den Tafeln 10 bis <strong>13</strong> sind einige wesentliche<br />

<strong>Brandschutz</strong>anforderungen aller<br />

Landesbauordnungen für Wände – unterteilt<br />

nach Gebäudeklassen gemäß Tafel 8<br />

bzw. 9 – soweit tabellarisch möglich,<br />

gegenübergestellt. Ergänzende Erläuterungen<br />

und Ausnahmen sind in Fußnoten<br />

bzw. den jeweiligen Landesbauordnungen<br />

angegeben.<br />

Maßgebend ist immer die jeweilige<br />

Landesbauordnung.<br />

Außerdem erfolgen bei alten LBO zusätzliche<br />

Unterteilungen in Abhängigkeit von<br />

den Vollgeschossen, z.B. zwei Vollgeschosse<br />

und > zwei Vollgeschosse oder<br />

drei bis fünf Vollgeschosse. Nicht alle<br />

Bundesländer unterteilen in Gebäudeklassen.<br />

Es zeigt sich aber bereits an diesen<br />

Zusammenstellungen deutlich, wie wichtig<br />

es ist, die jeweils maßgebenden Landesbauordnung<br />

zu beachten. Dies kann einen<br />

erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Gebäudes haben.<br />

Gebäudeabschlusswände stellen für den<br />

Mauerwerksbereich ein wichtiges Anwendungsgebiet<br />

dar. Es ist zu beachten, dass<br />

der Begriff „Gebäudeabschlusswand“<br />

nicht in allen Bundesländern <strong>aus</strong>drücklich<br />

definiert wird. In einigen Fällen wird der<br />

Anwendungsbereich im Bereich der Brandwände<br />

oder Außenwände umschrieben.<br />

In der Tafel 10 ist die Musterbauordnung<br />

(MBO), <strong>Stand</strong> 2002, in einer zusätzlichen<br />

Spalte abgebildet, um den Vergleich zu<br />

ermöglichen.<br />

2.4.2 Richtlinien und Sonderverordnungen<br />

In den Bauordnungen werden die baulichen<br />

Anlagen besonderer Art oder<br />

Nutzung nur im Grundsatz behandelt.<br />

Die Landesbauordnungen werden durch<br />

Richtlinien bzw. Verordnungen ergänzt,<br />

die die jeweils besonderen Gegebenheiten<br />

berücksichtigen. In Tafel 14 sind<br />

die wichtigsten Vorschriften zusammengestellt,<br />

die jeweils im Einzelfall heranzuziehen<br />

sind.<br />

Viele Verordnungen beruhen auf Musterentwürfen<br />

der ARGE Bau im Rahmen<br />

der Musterbauordnung (MBO). Da sich<br />

zahlreiche Bundesländer nur an die Musterentwürfe<br />

angelehnt haben und eigene<br />

Richtlinien oder auch gar keine Richtlinien<br />

eingeführt haben, ist die ARGE Bau einen<br />

neuen Weg gegangen. Ab 1999 wurden die<br />

Muster-Richtlinien in den Mitteilungsblättern<br />

des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />

(DIBt) als technische Baubestimmung<br />

veröffentlicht. Mittlerweile sind die Mustervorschriften<br />

unter www.is-argebau.de<br />

verfügbar. Damit sind sie allgemein anwendbar<br />

und <strong>Stand</strong> der Technik. Trotzdem<br />

führen einzelne Bundesländer auch diese<br />

Richtlinien wiederum einzeln ein ohne<br />

zu versäumen, Änderungen bzw. Modifikationen<br />

vorzunehmen. Maßgebend ist<br />

daher zunächst immer die eingeführte<br />

Regel des Bundeslandes; der Rest ist<br />

Ermessenssache. Bei veralteten Regeln<br />

sollte es leicht sein, den <strong>Stand</strong> der Technik<br />

– Mustervorschrift – umzusetzen. Dies<br />

sollte man auch unbedingt dann tun,<br />

wenn die Mustervorschrift höhere Anforderungen<br />

stellt, weil damit der <strong>Stand</strong> der<br />

Technik abgedeckt wird und sich gerade<br />

242


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

Tafel 10: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklassen 1 und 2 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Bundesländer alle Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern Berlin Brandenburg<br />

Gebäudeklasse (MBO) 1 1) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1)<br />

LBO (alt)<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

Tragende Wände<br />

VG < 2 Vollgeschosse < 3<br />

freistehend<br />

1 WE<br />

Wohngebäude mit geringer Höhe (OFF < 7 m) < 2 WE<br />

Dach 0 0 0 0 0 0 0 F 30-B /B2 2) 0<br />

Sonstige 0 3) F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Keller 0 3)4) F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-AB F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Nichttragende Außenwände 0 1) 0 0 B1 / W 30 A / W 30 0 0 B2 0<br />

Außenwand-Bekleidungen<br />

einschließlich Thermohaut<br />

Gebäudeabschlusswände<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Trennwände zwischen<br />

Nutzungseinheiten<br />

0 B1 5) B1 5) B2 B1 5) B1 5) 0 B2 0<br />

s. LBO<br />

GK 2<br />

BW<br />

F 60-A<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

BW<br />

F 90-AB<br />

F 60-BA F 90-A<br />

F 60-A BW F 60-A + M<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 30-B +<br />

F90 B<br />

Dach 0 0 0 0 0 0 0 B2/F 30-B 0<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

Sonstige 0 F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Keller 0 4) F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

s. LBO<br />

GK 2<br />

BW<br />

F 60-A<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

BW<br />

F 90-BA F 60-A F 90-A F 30-B +<br />

F 60-A<br />

F 90-B<br />

BW F 60-A BW F 60-A + M<br />

F 60-A F 30-B +<br />

F 90-BA F 90-B<br />

Dach – F 30-B 0 0 F 30-B F 30-B F 30-B 0 0<br />

Sonstige – F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0 0<br />

Bundesländer<br />

Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland Sachsen Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen MBO 6)<br />

Gebäudeklasse (MBO) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1)<br />

LBO (alt) Vollgeschosse < 3<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

Tragende Wände<br />

Wohngebäude mit geringer Höhe (OFF < 7 m) < 2 WE<br />

Dach 0 0 2) 0 0 2) 0 0 0 0 0 2)<br />

Sonstige F 30-B F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Keller F 30-B F 30-AB F 30-AB F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Nichttragende Außenwände 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Außenwand-Bekleidungen<br />

einschließlich Thermohaut<br />

Gebäudeabschlusswände<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Trennwände zwischen<br />

Nutzungseinheiten<br />

1)<br />

s. Tafel 9<br />

2)<br />

Wenn darüber kein Aufenthaltsraum ist<br />

3)<br />

in einzelnen LBO Anforderungen<br />

0 0 0 0 0 0 B2 5) 0 0<br />

F 90-AB F 90-AB F 90-A F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB<br />

F 90-B<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB<br />

Dach 0 0 0 0 2) 0 0 0 0 0<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB<br />

Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Keller F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

F 90-AB F 90-AB F 90-A F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />

F 30-B<br />

+ F 90-B<br />

F 30-B<br />

+ F 90-B<br />

F 30-B<br />

+ F 90-B<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB4<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB<br />

F 90-B<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-AB<br />

Dach F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B<br />

4)<br />

Hessen und Sachsen-Anhalt F 30-B<br />

5)<br />

B<strong>aus</strong>toffklasse B2 mit geeigneten<br />

Maßnahmen<br />

6)<br />

Die Gebäudeklassen der MBO unterscheiden sich von<br />

den Gebäudeklassen der LBO.<br />

243


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Tafel 11: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklasse 3 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Bundesländer<br />

Gebäudeklasse (MBO)<br />

(OFF 7 m)<br />

LBO (alt)<br />

(OFF 7 m)<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

Tragende Wände<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

3 3 3 3 3<br />

Vollgeschosse < 3<br />

Wohngebäude mit geringer Höhe 3 WE<br />

Dach 0 0 0 0 0 0<br />

F 30-B<br />

B2 1)<br />

F 30-B<br />

Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-AB F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F30-B F 90-AB<br />

Nichttragende Außenwände 0 0 0 A / W 30 0 0 B2 0<br />

Außenwand-Bekleidungen<br />

einschließlich Thermohaut<br />

Gebäudeabschlusswände<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Trennwände zwischen<br />

Nutzungseinheiten<br />

B1 B2 B2 B1 2) B1 2) 0 B2 0<br />

BW<br />

F 60-A F 60-A F 60-A<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 90-AB<br />

BW<br />

F 60-A<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

Dach 0 F 30-B 0 0 F 30-B F 30-B<br />

BW<br />

F 90-BA<br />

F 60-A<br />

F 30-B<br />

B2 1)<br />

F 60-A<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-AB<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 30-B F 90-AB<br />

BW<br />

F 60-A F 60-A F 60-A<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 90-AB<br />

BW<br />

F 60-A BW F 60-A<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

0<br />

F 90-BA F 30-B +<br />

F 60-A F 90-B<br />

Dach F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Sonstige F 90-AB F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 90-AB F 30-B F 30-B<br />

Bundesländer<br />

Gebäudeklasse (MBO)<br />

(OFF 7 m)<br />

LBO (alt)<br />

(OFF 7 m)<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

Tragende Wände<br />

Nichttragende Außenwände<br />

Außenwand-Bekleidungen<br />

einschließlich Thermohaut<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland Sachsen Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen<br />

3 3 3 3<br />

Vollgeschosse < 3<br />

Wohngebäude mit geringer Höhe 3 WE<br />

Dach 0 0 1) 0 1) 0 1) 0 0 0 0<br />

Sonstige F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />

Gebäudeabschlusswände BW BW F 90-AB<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Trennwände zwischen<br />

Nutzungseinheiten<br />

0 0 0 0 0 0<br />

F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

Dach 0 1) 0 1) 0 1) 0 1) 0 0 0 0<br />

Sonstige F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0<br />

0<br />

B2 2)<br />

BW<br />

0<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 30-B F 30-B<br />

BW BW F 90-AB<br />

F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

Dach F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0<br />

BW<br />

F 60-BA<br />

F 30-B +<br />

F 90-B<br />

Sonstige F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

1)<br />

Wenn darüber kein Aufenthaltsraum ist<br />

2)<br />

B<strong>aus</strong>toffklasse B2 mit geeigneten Maßnahmen<br />

244


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

Tafel <strong>12</strong>: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklasse 4 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Bundesländer<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Gebäudeklasse (MBO)<br />

(7 m < OFF <strong>13</strong> m) 1) 2) 4 4 4 4 4<br />

LBO (alt)<br />

(7m < OFF 22 m)<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

Tragende Wände<br />

Dach 0 F 60-BA 0<br />

Vollgeschosse > 3<br />

Wohngebäude mit mittlerer Höhe 3 WE<br />

F 30-B<br />

F 60-A<br />

F 90-AB 0<br />

F 60-BA F 90-B<br />

Sonstige F 90-AB F 60-BA F 60-BA F 90-AA F 90-AB F 60-BA<br />

F 60-A<br />

F 90-BA<br />

F 60-BA 3)<br />

F 60-BA<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />

Nichttragende Außenwände A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />

Außenwand-Bekleidungen<br />

einschließlich Thermohaut<br />

B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />

Gebäudeabschlusswände BW F 60-A+M F 60-A+M BW BW F 60-A+M<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Trennwände zwischen<br />

Nutzungseinheiten<br />

F 60-A+M<br />

F 90-BA+M<br />

Dach 0 0 3) 0 3) F 60-BA 0 0 3) B2<br />

F 60-A<br />

F 90-B<br />

F 60-A+M<br />

Sonstige F 90-A F 60-BA F 60-BA F 90-AB F 90-AB F 60-BA F 90-A F 60-AB<br />

Keller F 90-A F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />

BW F 60-A+M F 60-A+M BW BW F 60-A+M<br />

Dach F 30-B F 30-B F 30-B<br />

F 30-B<br />

F 60-BA<br />

Sonstige F 90-AB F 60-AB F 60-BA F 90-AB F 90-AB F 60-AB<br />

F 60-A+M<br />

F 90-BA+M<br />

0 3)<br />

F 60-A+M<br />

F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 3)<br />

F 60-A<br />

F 90-BA<br />

F 60-BA<br />

Bundesländer<br />

Gebäudeklasse (MBO)<br />

(7 m < OFF <strong>13</strong> m)<br />

LBO (alt)<br />

(7m < OFF 22 m)<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

Tragende Wände<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland Sachsen Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen<br />

4 4 4 4<br />

Vollgeschosse > 3<br />

Wohngebäude mit mittlerer Höhe 3 WE<br />

Dach 0 0 3) 0 0 3) 0 0 3) 0 0<br />

Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />

F 60-AB<br />

F 60-BA<br />

F 60-BA F 60-BA F 90-AB F 60-BA<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />

Nichttragende Außenwände A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />

Außenwand-Bekleidungen<br />

einschließlich Thermohaut<br />

Gebäudeabschlusswände BW BW BW<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Trennwände zwischen<br />

Nutzungseinheiten<br />

B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />

F 60-AB+M<br />

F 60-BA+M<br />

F 60-A+M F 60-A+M BW F 60-A+M<br />

Dach 0 3) 0 3) 0 3) 0 3) 0 3) 0 3) 0 0 3)<br />

Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 60-AB F 60-BA F 60-BA F 90-AB F 60-BA<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />

BW BW BW<br />

F 60-AB+M<br />

F 60-BA+M<br />

F 60-A+M F 60-A+M BW F 60-A+M<br />

Dach F 30-B F 90-AB F 30-A F 30-B F 60-AB F 30-B F 30-B 0<br />

Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />

F 60-AB<br />

F 60-BA<br />

F 60-AB F 60-AB F 90-AB F 60-AB<br />

1)<br />

Nutzungseinheit < 400 m²<br />

2)<br />

Baden-Württemberg OFF < 11 m<br />

3)<br />

B2, wenn darüber kein Aufenthaltsraum<br />

245


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Tafel <strong>13</strong>: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklassen 5 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Bundesländer<br />

Gebäudeklassen (MBO)<br />

(<strong>13</strong> m < OFF 22 m)<br />

LBO (alt)<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

5 5 5 5<br />

Wohngebäude mittlerer Höhe 3 WE, Vollgeschosse > 3<br />

1) 2)<br />

Hochhäuser (OFF > 22 m)<br />

Tragende Wände<br />

Dach 0 F 90-AB F 90-AB F 30-B F 90-AB F 90-AB F 90-BA 3) 4) F 90-AB 4)<br />

Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />

Nichttragende Außenwände W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />

Außenwand-Bekleidungen einschließlich<br />

Thermohaut<br />

B1 B1 3) B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />

Gebäudeabschlusswände BW BW BW BW BW BW BW BW<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Dach 0 F 30-B F90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-BA 3) F 90-AB<br />

Sonstige F 90-AB F 90-AB F90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />

Keller F 90-AB F 90-AB F90-AB F 90-AB F 90-A B F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />

BW BW BW BW BW BW BW BW<br />

Trennwände zwischen Dach F 90-AB F30-B F30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />

Nutzungseinheiten Sonstige F 90-AB F 90-AB F90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />

Bundesländer<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen<br />

Gebäudeklasse (MBO)<br />

(<strong>13</strong> m < OFF 22 m)<br />

LBO (alt)<br />

Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />

5 5 5 5<br />

Wohngebäude mittlerer Höhe 3 WE, Vollgeschosse > 3<br />

1) 2)<br />

Hochhäuser (OFF > 22 m)<br />

Dach 0 F90 0 F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB 4)<br />

Tragende Wände<br />

Sonstige F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />

Keller F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />

Nichttragende Außenwände A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />

Außenwand-Bekleidungen<br />

einschließlich Thermohaut<br />

B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />

Gebäudeabschlusswände BW BW BW BW BW BW BW BW<br />

Decken<br />

Gebäudetrennwände 40 m<br />

Gebäudeabschnitte<br />

Trennwände<br />

zwischen<br />

Nutzungseinheiten<br />

Dach F 90-AB 4) F90-A 0 3) F90-AB F90-AB F90-AB F90-A F90-AB<br />

Sonstige F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />

Keller F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />

BW BW BW BW BW BW BW BW<br />

Dach F 30-B F90-AB F 30-A F30-B 4) F90-AB 4) F90-AB F30-B F90-AB<br />

Sonstige F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />

1)<br />

Höhe > 60 m: F <strong>12</strong>0-A nach MHHR<br />

3)<br />

Einschl. Unterkonstruktion<br />

2)<br />

Nicht geregelt in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, im Einzelfall klären<br />

4)<br />

Nur, wenn Aufenthaltsräume darüber<br />

246


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

Tafel 14: Richtlinien und Sonderverordnungen für bauliche Anlagen besonderer Art und Nutzung (Sonderbauten) zum <strong>Brandschutz</strong> (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />

Hochhäuser<br />

HHR<br />

–<br />

Versammlungsstätten<br />

VStättVO<br />

28.04.04/<br />

10.08.04<br />

Beherbergungsstätten<br />

BeVO<br />

–<br />

Gaststätten<br />

(alt)<br />

GastVO 1)<br />

18.02.91/<br />

23.07.02<br />

Bayern 25.05.83 02.11.07 02.07.07/ <strong>13</strong>.08.86/<br />

29.11.07 03.08.01<br />

Berlin<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Brandenburg<br />

MHHR<br />

24.06.08/<br />

29.07.08<br />

MVStättV<br />

01.06.04<br />

–<br />

29.11.05<br />

15.06.01/<br />

23.03.05<br />

VkVO<br />

Bundesländer<br />

Krankenhäuser<br />

Verkaufsstätten<br />

Geschäftshäuser<br />

(alt) 2)<br />

Garagen<br />

GarVO<br />

Fliegende<br />

Bauten<br />

Bauaufsichtliche<br />

Richtlinien<br />

Schulen<br />

Baulicher<br />

<strong>Brandschutz</strong><br />

von Industriebauten<br />

26.04.07 11.02.97 – 07.07.97 10.09.98 15.<strong>12</strong>.77 01.10.01<br />

–<br />

06.11.97/<br />

29.11.07<br />

10.09.71/<br />

14.<strong>12</strong>.05 05.10.99 MVkVO<br />

01.06.04<br />

–<br />

21.02.03/ 21.07.98/<br />

19.<strong>12</strong>.06 23.03.05<br />

Bremen 27.08.79 – – 03.05.71 – – –<br />

Hamburg<br />

Hessen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Meck-<br />

lenburg-<br />

Vorpommern<br />

Niedersachsen<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

BPD<br />

01.08<br />

MHHR<br />

04.08<br />

27.04.91/<br />

05.08.03/<br />

25.09.07 15.08.03 03.<strong>12</strong>.03<br />

BPD<br />

08.85<br />

MVStättV<br />

06.05<br />

– 05.08.03<br />

MBeVO 23.01.91/<br />

16.05.07 01.01.02 25.01.96 MVkVO<br />

09.05<br />

03.<strong>12</strong>.90 28.04.03 <strong>12</strong>.02.02 11.91 22.10.90 24.05.96/<br />

18.04.01<br />

–<br />

08.11.04/<br />

22.04.05<br />

11.6.86/ 20.09.02/<br />

05.04.05 14.11.06<br />

– – –<br />

Saarland – – –<br />

– – <strong>12</strong>.76<br />

–<br />

09.<strong>12</strong>.83/<br />

20.02.00<br />

02.<strong>12</strong>.71/<br />

23.10.01<br />

22.01.79/<br />

18.02.04<br />

17.01.97/<br />

22.07.04<br />

21.02.78/ 08.09.00/<br />

05.04.05 05.04.05<br />

–<br />

08.07.98/<br />

16.<strong>12</strong>.02<br />

01.03.03<br />

25.09.00/<br />

18.02.04<br />

–<br />

–<br />

–<br />

BPD<br />

11.84<br />

04.06.73/<br />

<strong>12</strong>.08.91<br />

–<br />

–<br />

–<br />

30.04.76/<br />

<strong>13</strong>.07.90<br />

Sachsen 03.<strong>12</strong>.90 07.09.04 18.03.05 08.92 22.10.90 18.03.05 –<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

21.05.02/<br />

26.04.05<br />

Thüringen 22.10.90/<br />

08.<strong>12</strong>.93<br />

21.05.02/ 21.05.02/<br />

20.05.08 20.05.08<br />

26.04.05 26.04.05<br />

9.95 –<br />

21.07.83/<br />

<strong>12</strong>.05.03 05.07.04 01.04.03 – – 04.<strong>12</strong>.97/<br />

22.11.00<br />

22.10.90 MBeVO<br />

09.01.92/<br />

01.06.04<br />

22.10.90 <strong>13</strong>.06.97<br />

09.01.1992/<br />

01.06.04<br />

30.11.93/<br />

26.05.08 <strong>13</strong>.03.00 30.<strong>12</strong>.94/<br />

27.11.03<br />

MIndBauRL<br />

03.00<br />

MGarVO<br />

01.06.04 29.09.05 <strong>12</strong>.08.75 MIndBauRL<br />

03.00<br />

<strong>12</strong>.10.94/<br />

23.03.05 01.02.08 10.07.98 MIndBauRL<br />

22.09.01<br />

10.11.80/<br />

18.07.89<br />

17.04.90/<br />

02.06+<br />

BPD 06.98<br />

16.11.95<br />

Bund<br />

07.00<br />

02.94<br />

BPD<br />

11.90<br />

31.07.00<br />

MFlBau-<br />

VwV<br />

–<br />

_<br />

MSchulbau R<br />

10.07.98<br />

MIndBauRL<br />

03.<strong>12</strong>.01<br />

MIndBauRL<br />

09.11.01<br />

MIndBauRL<br />

31.01.05<br />

10.11.93/<br />

20.03.01 11.11.99 06.04.99 MIndBauRL<br />

15.01.01<br />

04.09.89/<br />

22.07.04 18.<strong>12</strong>.00 11.08.00 MIndBauRL<br />

29.<strong>12</strong>.03<br />

02.11.90/<br />

05.04.05 08.09.00 29.11.00 MIndBauRL<br />

28.05.01<br />

<strong>13</strong>.07.90/<br />

16.<strong>12</strong>.02<br />

Bund<br />

07.00<br />

18.03.04<br />

MIndBauRL<br />

<strong>13</strong>.03.02<br />

– 01.11.76 04.09.97 31.01.00 –<br />

–<br />

17.01.95/<br />

28.09.04 26.10.99 18.03.05 MIndBauRL<br />

05.<strong>12</strong>.01<br />

15.05.97/<br />

07.<strong>12</strong>.01 03.10.90 19.05.00<br />

30.11.95/<br />

11.03.04<br />

MIndBauRL<br />

03.10.90<br />

19.05.00 30.09.99 –<br />

28.03.95 20.<strong>12</strong>.99 15.08.99<br />

BPD = Bauprüfdienst MHHR = Muster-Hochh<strong>aus</strong>richtlinie MBeVO = Muster-Beherbergungsverordnung<br />

1)<br />

ersetzt durch VStättVO und BeVO<br />

2)<br />

ersetzt durch VkVO<br />

MIndBauRL<br />

03.10.90<br />

in diesem Bereich einige Entwicklungen<br />

abgespielt haben. Beispielsweise haben<br />

Sonderbauten gegenüber früher einen<br />

wesentlichen höheren Installationsgrad<br />

im Bereich der Lüftung und Elektrotechnik.<br />

Damit wurde das Brandrisiko vergrößert.<br />

Außerdem werden zunehmend verschiedene<br />

Nutzungen in einem Gebäude zusammengefasst,<br />

so dass auch hierdurch<br />

das Brandrisiko anders und komplexer zu<br />

beurteilen ist.<br />

Als Beispiel soll die Muster-Industriebau-<br />

Richtlinie (Fassung März 2000) in Verbindung<br />

mit der DIN 18230-1:1998-05<br />

– Baulicher <strong>Brandschutz</strong> im Industriebau<br />

– (Normentwurf <strong>2008</strong>-06) erwähnt werden.<br />

Die Norm DIN 18230 ermöglicht die <strong>Brandschutz</strong>bemessung<br />

von Industriebauten für<br />

den Einzelfall.<br />

Mit Hilfe der Norm werden die tatsächlich<br />

anzusetzenden Brandlasten aufgrund der<br />

Nutzung für ein konkretes Industriegebäude<br />

in Abhängigkeit von den Abmessungen<br />

des Gebäudes und der Ventilation sowie<br />

der abwehrenden <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />

bestimmt. Mit den Ergebnissen werden<br />

dann die <strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />

an Bauteile festgelegt. Es wird die „rechnerisch<br />

erforderliche Feuerwiderstandsdauer<br />

(erf t F )“ ermittelt, <strong>aus</strong> der sich die<br />

„<strong>Brandschutz</strong>klassen I bis V“ ergeben.<br />

Innerhalb eines umfassenden <strong>Brandschutz</strong>konzeptes<br />

werden insbesondere<br />

brandschutztechnische Anforderungen an<br />

Wände ermittelt, die das Industriegebäude<br />

in Brandabschnitte (BA) und auch in Brandbekämpfungsabschnitte<br />

(BBA) unterteilen.<br />

Das kann zu feuerhemmenden Wänden, zu<br />

feuerbeständigen oder auch zu Brandwänden<br />

führen. Im Bereich der Brandwände<br />

gibt es die Besonderheit, dass für Brandwände<br />

auch die Eigenschaften feuerhemmend<br />

(F 30) oder F <strong>12</strong>0 gefordert werden<br />

kann. Gemäß Landesbauordnungen und<br />

DIN 4102-3 sind Brandwände feuerbeständig.<br />

Dar<strong>aus</strong> folgt, dass Brandwände,<br />

247


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

geprüft nach DIN 4102-3, immer die Anforderung<br />

feuerhemmend weit auf der sicheren<br />

Seite liegend erfüllen. Die Erfüllung<br />

der Anforderung „Brandwand und F <strong>12</strong>0“<br />

ist jedoch gesondert nachzuweisen.<br />

In Anlehnung an DIN 18230 werden auch<br />

für andere Gebäude als Industriebauten<br />

Brandlasten ermittelt und im Rahmen<br />

von <strong>Brandschutz</strong>konzepten tatsächlich<br />

erforderliche Feuerwiderstandsdauern<br />

von Bauteilen ermittelt. Der Weg führt immer<br />

mehr zu einer ingenieurmäßigen Bemessung<br />

von Bauteilen im Brandfall, weil<br />

für die heutigen modernen Gebäude die<br />

<strong>Brandschutz</strong>anforderungen mit Einzelvorschriften<br />

nicht mehr zu regeln sind.<br />

Auch hier wird wieder deutlich, dass es<br />

wichtig ist, die richtige bzw. maßgebende<br />

<strong>Brandschutz</strong>anforderung zu bestimmen<br />

und damit wirtschaftliches Bauen zu ermöglichen.<br />

2.4.3 Rauchdichte Bauteile<br />

Zunächst ist einmal festzustellen, dass<br />

es keine rauchgasdichten Bauteile gibt. In<br />

den Bauordnungen gibt es lediglich Anforderungen<br />

an dichte Türen oder rauchdichte<br />

Türen oder Rauchschutztüren. Die Definitionen<br />

sind in den einzelnen Bundesländern<br />

teilweise unterschiedlich. Unter dichten<br />

Türen werden in der Regel lediglich Türen<br />

mit Doppelfalz und Dichtung verstanden.<br />

Unter rauchdichten Türen werden heute<br />

Rauchschutztüren nach DIN 18095<br />

verstanden. Für Rauchschutztüren nach<br />

DIN 18095 wird nachgewiesen, dass bestimmte<br />

Grenzwerte einer Leckrate bis<br />

zu einer Temperaturbeanspruchung von<br />

200 °C nicht überschritten werden. Die<br />

Klassifizierung lautet „RS“. Das Schutzziel<br />

ist, dass ein Mensch hinter einer derartigen<br />

Tür ohne Atemgerät mindestens<br />

10 min überleben kann. Also sind auch<br />

diese Türen nicht rauchgasdicht. Normale<br />

<strong>Brandschutz</strong>türen T 30 oder T 90 erfüllen<br />

keine Anforderungen hinsichtlich einer<br />

Rauchdichtigkeit. Sie erfüllen diese Anforderungen<br />

nur dann, wenn sie zusätzlich<br />

nach DIN 18095 geprüft wurden.<br />

aufgrund von Prüferfahrungen festgestellt<br />

werden, dass beidseitig mit mindestens<br />

10 mm dickem Putz verputzte Mauerwerkswände<br />

hinsichtlich der Rauchgasdichtigkeit<br />

bessere Werte zur Leckrate erzielen<br />

als Rauchschutztüren. Durch beim Brand<br />

auftretende Risse werden jedoch immer<br />

Rauchgase in einem gewissen Umfang<br />

durchtreten. Für eine geforderte Rauchgasdichtigkeit,<br />

z.B. für Computerräume mit<br />

Datensicherung, müssen daher im Einzelfall<br />

gesonderte konstruktive Maßnahmen<br />

und Beurteilungen erfolgen.<br />

2.4.4 Verknüpfung <strong>Brandschutz</strong>forderungen<br />

– <strong>Brandschutz</strong>normen<br />

Es gelten Bauordnung, Verwaltungsvorschriften,<br />

Sonderverordnungen, Richtlinien<br />

und Normen, die alle Anteil an den <strong>Brandschutz</strong>forderungen<br />

haben. Bild 3 erläutert<br />

in einem Überblick die Zusammenhänge<br />

und ihre gegenseitige Einflussnahme. Es<br />

ist deutlich erkennbar, wie viele und welche<br />

Vorschriften für ein Bauwerk zu berücksichtigen<br />

sind, um die jeweils maßgebende<br />

<strong>Brandschutz</strong>forderungen zu ermitteln.<br />

Bauliche Anlagen<br />

normaler Art und Nutzung<br />

Durchführungsverordnungen<br />

Ausführungsbestimmungen<br />

Wohngebäude und<br />

vergleichbare Gebäude,<br />

z.B. Bürogebäude<br />

Landesbauordnung<br />

Die bauaufsichtlichen <strong>Brandschutz</strong>vorschriften<br />

nennen Begriffe wie feuerhemmend,<br />

hochfeuerhemmend, feuerbeständig<br />

und in seltenen Fällen hochfeuerbeständig.<br />

Die bauaufsichtlichen Vorschriften unterscheiden<br />

weiter, ob Bauteile teilweise oder<br />

ganz <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen bestehen<br />

müssen. Die Tafeln 15 und 16 erläutern<br />

die Verknüpfung des Baurechts mit<br />

DIN 4102, insbesondere hinsichtlich der<br />

Benennung und Kurzbezeichnungen der<br />

Bauteile. Die bauaufsichtliche Verbindung<br />

erfolgte über Einführungserlasse und jetzt<br />

in der Bauregelliste des DIBt.<br />

Dies war für den Praktiker bisher schon<br />

relativ unübersichtlich. Durch die europäische<br />

Harmonisierung in Verbindung mit<br />

dem Bauproduktengesetz und der Bauproduktenrichtlinie<br />

wurden die Landesbauordnungen<br />

seit 1995 geändert. Die Verwendbarkeitsnachweise<br />

für Bauprodukte<br />

wurden neu definiert und zwar muss für<br />

ein Bauprodukt entweder<br />

● ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis<br />

(abP) oder<br />

● eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

(abZ) oder<br />

● eine Zustimmung im Einzelfall (Z.i.E.)<br />

vorgelegt werden oder<br />

● für genormte Bauprodukte der Nachweis<br />

nach DIN 4102-4 / -22 geführt<br />

werden.<br />

Bauliche Anlagen<br />

besonderer Art oder Nutzung<br />

Sonderverordnungen<br />

Richtlinien<br />

Versammlungs-, Verkaufsstätten,<br />

Behergergungsbetriebe, Garagen,<br />

Krankenhäuser, Hochhäuser, Schulen,<br />

Industriebauten<br />

Wände sind nicht rauchdicht, weil die<br />

Prüfkriterien der DIN 4102 keine direkten<br />

Beurteilungskriterien für diesen Gesichtspunkt<br />

enthalten. Die Forderungen der<br />

Landesbauordnungen, der Entstehung<br />

und Ausbreitung von Feuer und Rauch<br />

vorzubeugen, wird durch die Prüfkriterien<br />

der DIN 4102 erfüllt, d.h. mit einer Klassifizierung<br />

nach DIN 4102 wird auch die<br />

Anforderung, den Durchtritt von Rauch zu<br />

verhindern, nachgewiesen. Allerdings kann<br />

eingeführte Technische<br />

Baubestimmungen<br />

DIN 4102<br />

DIN 18230<br />

Europäische Prüfnormen für<br />

Bauteile (siehe Tafel 4)<br />

<strong>Brandschutz</strong>forderung<br />

Einführungserlasse<br />

Bauregelliste des<br />

DIBt<br />

Bild 3: Überblick über die bauaufsichtlichen <strong>Brandschutz</strong>vorschriften<br />

Verwaltungsvorschriften<br />

Obwohl in den Bauordnungen nicht mehr<br />

erwähnt, sind für unwesentliche Abweichungen<br />

weiterhin gutachtliche Stellung-<br />

Verwendbarkeitsnachweise<br />

abP<br />

248


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

Tafel 15: Benennung gemäß DIN 4102 und gemäß Baurecht<br />

Bauaufsichtliche<br />

Benennung<br />

Kurzbezeichnung<br />

Benennung nach DIN 4102<br />

feuerhemmend F 30-B Feuerwiderstandsklasse F 30<br />

feuerhemmend und in den<br />

tragenden Teilen <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />

B<strong>aus</strong>toffen<br />

hochfeuerhemmend<br />

feuerbeständig<br />

feuerbeständig und <strong>aus</strong><br />

nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />

F 30-AB<br />

F 60-BA<br />

F 90-AB<br />

F 90-A<br />

Tafel 16: Benennung von Sonderbauteilen nach DIN 4102<br />

Feuerwiderstandsklasse F 30 und in den<br />

wesentlichen Teilen <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />

B<strong>aus</strong>toffen<br />

Feuerwiderstandsklasse F 60 und in den tragenden<br />

Teilen <strong>aus</strong> brennbaren B<strong>aus</strong>toffen mit<br />

brandschutztechnisch wirksame Bekleidung<br />

Feuerwiderstandsklasse F 90 und in den<br />

wesentlichen Teilen <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />

B<strong>aus</strong>toffen<br />

Feuerwiderstandsklasse F 90 und <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />

B<strong>aus</strong>toffen<br />

Bauaufsichtliche Benennung Bauteile Benennung Bauaufsichtlicher<br />

Nachweis<br />

feuerhemmend nicht tragende W 30<br />

feuerbeständig Außenwände W 90<br />

abP 1)<br />

feuerhemmend<br />

Türen, Tore<br />

T 30<br />

feuerbeständig<br />

T 90<br />

abZ<br />

Vorkehrungen gegen Über- L 30, L 60,<br />

Lüftungsleitungen<br />

tragung von Feuer und Rauch<br />

L90, L <strong>12</strong>0<br />

abP<br />

Vorkehrungen gegen Über- Klappen in<br />

tragung von Feuer und Rauch Lüftungsleitungen K 30, K 90<br />

abZ<br />

feuerhemmend Verglasungen F 30<br />

feuerbeständig – undurchlässig F 90<br />

abZ<br />

keine gesonderte Benennung Verglasungen G 30, G 60,<br />

– durchlässig G 90, G <strong>12</strong>0<br />

abZ<br />

Vorkehrungen gegen Übertragung<br />

von Feuer und Rauch<br />

Rohrabschottungen<br />

– brennbar R 30, R 60,<br />

– nichtbrennbar R 90, R <strong>12</strong>0<br />

Vorkehrungen gegen Über- S 30, S 60,<br />

Kabelabschottungen abZ<br />

tragung von Feuer und Rauch<br />

S 90, S <strong>12</strong>0<br />

Vorkehrungen gegen Übertragung<br />

von Feuer und Rauch<br />

Funktionserhalt<br />

Installationsschächte, I 30, I 60,<br />

-kanäle I 90, I <strong>12</strong>0<br />

Funktionserhalt von<br />

elektrischen E 30, E 60,<br />

Kabelanlagen E 90, E <strong>12</strong>0<br />

abZ / abP<br />

abP: allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis, erstellt durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle<br />

abZ: allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, erstellt durch das DIBt<br />

1)<br />

KS-Wände mit F 30- oder F 90-Klassifizierung erfüllen auch die Anforderungen der entsprechenden<br />

W-Klassifizierung.<br />

Tafel 17: Regeln zur Verwendung von Bauprodukten<br />

Europäische Produkte<br />

Harm. CEN-Norm<br />

Europ. Techn.<br />

Zulassung<br />

Bauregelliste B<br />

Verwendungsbeschränkungen<br />

Konformitätsnachweis<br />

CE-Zeichen<br />

Geregelte<br />

Produkte<br />

Bauregelliste<br />

A, Teil 1<br />

Techn. Regeln<br />

der Liste A<br />

allgemeine<br />

untergeordnete<br />

Sicherheit<br />

–<br />

abZ oder<br />

Z.i.E.<br />

Nationale Produkte<br />

nicht geregelte Produkte<br />

keine erhöhten<br />

Anforderungen<br />

an Sicherheit<br />

oder allgemein<br />

anerkannte<br />

Prüfverfahren<br />

Bauregelliste<br />

A, Teil 2<br />

abP<br />

Übereinstimmungsnachweis<br />

Ü-Zeichen<br />

abP<br />

abP<br />

„sonstige“<br />

Produkte<br />

nach<br />

allgemein<br />

anerkannten<br />

Regeln<br />

Liste C –<br />

kein Verwendbarkeitsnachweis<br />

kein Verwendbarkeitsnachweis<br />

kein Übereinstimmungsnachweis,<br />

kein Ü-Zeichen<br />

nahmen anerkannter Personen erforderlich,<br />

weil die o.a. Nachweise in der Regel<br />

so allgemein sind, dass die Ausführungsdetails<br />

für die B<strong>aus</strong>telle nicht nachgewiesen<br />

bzw. dargelegt sind. Welcher Nachweis<br />

jeweils erforderlich ist, ist in der Bauregelliste<br />

des DIBt, die jährlich neu überarbeitet<br />

wird, festgeschrieben.<br />

Außerdem wird zwischen nationalen<br />

Bauprodukten (geregelt und nicht geregelt),<br />

europäischen Bauprodukten und<br />

sonstigen Bauprodukten sowie Bauarten<br />

unterschieden. Welcher Verwendbarkeitsnachweis<br />

für welches Bauprodukt<br />

vorzulegen ist, wird in der jährlich erweiterten<br />

Bauregelliste zusammengefasst.<br />

Die Bauregelliste befasst sich mit allen<br />

am Bau zu verwendenden Bauprodukten<br />

– B<strong>aus</strong>toffen, Bauteilen – für alle maßgebenden<br />

Eigenschaften, also nicht nur mit<br />

dem <strong>Brandschutz</strong>. In der Tafel 17 erfolgt<br />

eine Zusammenfassung der wesentlichen<br />

Punkte zu diesem Thema.<br />

2.5 <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />

Im Rahmen von Baugenehmigungsverfahren<br />

werden überwiegend <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />

gefordert. In vielen Bundesländern<br />

werden Sonderbauten ohne <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />

nicht mehr genehmigt. Dies ist<br />

dort bereits in den Bauordnungen bzw.<br />

Bauvorlagenverordnungen geregelt. In<br />

diesen Ländern ist auch geregelt, was ein<br />

<strong>Brandschutz</strong>konzept enthalten soll.<br />

<strong>Brandschutz</strong>konzepte werden in vielen<br />

Beiträgen, u.a. in [6], vorgestellt und <strong>aus</strong>führlich<br />

erläutert. Daher werden an dieser<br />

Stelle nur die wesentlichen Punkte zusammengefasst.<br />

Ein <strong>Brandschutz</strong>konzept berücksichtigt in<br />

Abstimmung mit dem Architekten, dem<br />

Bauherren, der Bauaufsicht, der Feuerwehr<br />

und ggf. dem Versicherer die Nutzung (hohe<br />

Brandlasten, geringe Brandlasten, erforderliche<br />

Rettungswege in Abhängigkeit<br />

von den Personen) und die Bauweise (z.B.<br />

brennbar oder nichtbrennbare B<strong>aus</strong>toffe<br />

bzw. Massivbau oder Leichtbau). Damit<br />

wird für das jeweilige Einzelobjekt die objektiv<br />

wirtschaftlichste <strong>Brandschutz</strong>lösung<br />

ermöglicht.<br />

Für die Erarbeitung dieser wirtschaftlichen<br />

Lösungen sind jedoch langjährige und intensive<br />

Kenntnisse sowohl des baulichen<br />

als auch des abwehrenden <strong>Brandschutz</strong>es<br />

und selbstverständlich der Vorschriften<br />

erforderlich.<br />

249


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

3. BRANDSCHUTZ MIT<br />

KS-KONSTRUKTIONEN<br />

3.1 Grundlagen<br />

Umfangreiche Brandprüfungen und Forschung<br />

belegen, dass sich <strong>Kalksandstein</strong><br />

in brandschutztechnischer Hinsicht<br />

vorteilhaft verhält. KS-Mauerwerk hat im<br />

Brandfall eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit.<br />

Brandfälle <strong>aus</strong> der Praxis bestätigen<br />

dieses sehr eindrucksvoll.<br />

Das vorteilhafte Verhalten von KS-Mauerwerk<br />

im Brandfall ergibt sich <strong>aus</strong> dem<br />

B<strong>aus</strong>toff und dem Herstellungsverfahren<br />

der <strong>Kalksandstein</strong>e. Wände <strong>aus</strong> KS-Produkten<br />

haben einen vergleichsweise hohen<br />

Kristallwassergehalt. In den hydraulischen<br />

Reaktionsprodukten, die während<br />

des Härtungsprozesses von KS-Steinen<br />

in Autoklaven entstehen, wird Kristallwasser<br />

in den chemischen Bindungen eingebunden.<br />

Aufgrund der Porenstruktur von<br />

<strong>Kalksandstein</strong> wird außerdem freies, nicht<br />

gebundenes Wasser eingelagert.<br />

In KS-Wänden stellt sich beim Austrocknen,<br />

abhängig von den klimatischen<br />

Bedingungen, ein relativ geringer Restfeuchtegehalt<br />

ein. Im Brandfall wird bei<br />

<strong>Kalksandstein</strong> das freie und das gebundene<br />

Kristallwasser abgebaut, bevor die<br />

B<strong>aus</strong>toffstrukturen angegriffen werden.<br />

Im Temperaturbereich zwischen 300 °C<br />

bis 500 °C ergibt sich im Brandfall sogar<br />

eine Zunahme der Festigkeit. Ein wesentlicher<br />

Eingriff in die KS-Struktur erfolgt im<br />

Laufe eines Brandes erst bei Temperaturen<br />

ab 600 °C.<br />

In DIN 4102-4 flossen alle seit längerem<br />

brandschutztechnisch nachgewiesenen<br />

Ausführungsarten von KS-Konstruktionen<br />

ein, die durch B<strong>aus</strong>toff- und Bemessungsnormen<br />

abgedeckt sind. Auch bei allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen wurden<br />

diese Erkenntnisse berücksichtigt.<br />

Die möglichen Ausführungen nach<br />

DIN 1053-1, z.B. Dünnbettmörtel, ohne<br />

Stoßfugenvermörtelung, Verwendung von<br />

höheren Steinfestigkeiten und größeren<br />

zulässigen Spannungen, wurden für KS-<br />

Konstruktionen auch in brandschutztechnischer<br />

Hinsicht nachgewiesen. Weitere<br />

Nachweise erfolgten durch abZ und gutachtliche<br />

Stellungnahmen.<br />

vorhandenen Wände brandschutztechnisch<br />

in verschiedene Arten eingeteilt.<br />

Neben der Unterscheidung in tragend<br />

und nichttragend erfolgt die Trennung in<br />

raumabschließend und nichtraumabschließend:<br />

● Nichttragende Wände sind Bauteile,<br />

die auch im Brandfall überwiegend nur<br />

durch ihr Eigengewicht beansprucht<br />

werden und auch nicht der Knick<strong>aus</strong>steifung<br />

tragender Wände dienen; sie<br />

müssen aber auf ihre Fläche wirkende<br />

Windlasten auf tragenden Bauteile<br />

abtragen. Nichttragende Wände sind<br />

in brandschutztechnischer Hinsicht<br />

grundsätzlich raumabschließend.<br />

● Tragende, raumabschließende Wände<br />

sind überwiegend auf Druck beanspruchte<br />

Bauteile, die im Brandfall<br />

die Tragfähigkeit gewährleisten müssen<br />

und außerdem die Brandübertragung<br />

von einem Raum zum anderen<br />

verhindern, z.B. Treppenraumwände,<br />

Wohnungstrennwände, Wände zu Rettungswegen<br />

oder auch Brandabschnittstrennwände.<br />

Sie werden im Brandfall<br />

nur einseitig vom Brand beansprucht.<br />

2<br />

2<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Wohnung I<br />

1,0<br />

> 1,0<br />

Wohnung II<br />

1,0<br />

4<br />

4<br />

Wohnung III<br />

1 Tragende, raumabschließende Wände<br />

1<br />

● Tragende, nichtraumabschließende<br />

Wände sind überwiegend auf Druck<br />

beanspruchte Bauteile, die im Brandfall<br />

<strong>aus</strong>schließlich die Tragfähigkeit<br />

gewährleisten müssen, z.B. tragende<br />

Innenwände innerhalb eines Brandabschnittes<br />

(einer Wohnung), Außenwandscheiben<br />

mit einer Breite 1,0 m<br />

oder Mauerwerkspfeiler. Sie werden im<br />

Brandfall zwei-, drei- oder vierseitig vom<br />

Brand beansprucht.<br />

● Stürze über Wandöffnungen sind für<br />

eine dreiseitige Brandbeanspruchung<br />

zu bemessen.<br />

● Brandwände und Komplextrennwände<br />

sind Bauteile, an die erhöhte Anforderungen<br />

hinsichtlich des <strong>Brandschutz</strong>es<br />

gestellt werden.<br />

In Bild 4 werden die einzelnen Wandarten<br />

anhand von Gebäudegrundrissen verdeutlicht.<br />

3.2.1 Nichttragende, raumabschließende<br />

Wände<br />

Nichttragende, raumabschließende Wände<br />

können z.B. zur Trennung von Brandabschnitten<br />

oder zur Sicherung von<br />

Rettungswegen eingesetzt werden. Raumabschließende<br />

Wände werden per Definition<br />

nur einseitig vom Brand beansprucht,<br />

d.h. Durchführungen bzw. Öffnungen müssen<br />

brandschutztechnisch verschlossen<br />

werden.<br />

Die Angaben gelten für Wände, die von<br />

Rohdecke bis Rohdecke spannen. Werden<br />

raumabschließende Wände z.B. an<br />

Unterdecken angeschlossen, so muss<br />

auch für diesen Anschluss und die Unterdecke<br />

ein brandschutztechnischer Nachweis<br />

vorliegen.<br />

Büro<br />

III<br />

3 3<br />

2<br />

Fertigung<br />

1<br />

Lager<br />

1<br />

I<br />

II<br />

3.2 KS-Wände der Feuerwiderstandsklassen<br />

F 30 – F 180 nach DIN 4102-2<br />

(1977) und DIN 4102-4 (1994)<br />

Im Sinne des Baurechts und auch nach<br />

DIN 4102 werden die in einem Bauwerk<br />

2 Tragende, nichtraumabschließende Wände<br />

3 Nichttragende, raumabschließende Wände<br />

4 Pfeiler<br />

Bild 4: Wandarten im Wohnungsbau sowie Industriebau (Beispiele)<br />

I-III Brandabschnitte<br />

Deckenspannrichtung<br />

250


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

3.2.2 Aussteifung von nichttragenden<br />

Wänden<br />

In der Praxis werden nichttragende Wände<br />

<strong>aus</strong> architektonischen, Montage- und<br />

Kostengründen gern mit Stahlstützen oder<br />

Stahlprofilen <strong>aus</strong>gesteift. DIN 4102-4 sagt<br />

lediglich, dass die <strong>aus</strong>steifenden Bauteile<br />

in ihrer <strong>aus</strong>steifenden Wirkung mindestens<br />

der entsprechenden Feuerwiderstandsklasse<br />

angehören müssen.<br />

In Bild 5 wird hierfür eine Lösungsmöglichkeit,<br />

die nur in Verbindung mit KS-Wänden<br />

gilt, vorgestellt. Für Feuerwiderstandsklassen<br />

F 90 sind im Bereich der Stahlbauteile<br />

in brandschutztechnischer Hinsicht<br />

Zusatzmaßnahmen erforderlich.<br />

Einerseits können die Stahlprofile thermisch<br />

getrennt werden oder andererseits<br />

ist eine Bekleidung der Stahlprofile mit<br />

<strong>Brandschutz</strong>platten möglich.<br />

A<br />

Mörtel<br />

b = h/2<br />

T -Profil<br />

T<br />

Tafel 18: Stürze und Ringbalken <strong>aus</strong> KS-U-Schalen, KS-Flachstürzen, KS-Fertigteilstürzen<br />

3.2.3 Tragende, raumabschließende<br />

Wände<br />

Tragende, raumabschließende Wände<br />

können ebenfalls zur Trennung von Brandabschnitten<br />

verwendet werden. Für sie gilt<br />

das bereits für nichttragende KS-Wände<br />

Gesagte. Sie unterscheiden sich nur durch<br />

ihre Tragfunktion von den o.a. Wänden.<br />

Aufgrund dieser Tragfunktion sind jedoch<br />

größere Mindestwanddicken erforderlich.<br />

Da das Brandverhalten der Wände wesentlich<br />

von dem Ausnutzungsgrad a abhängt<br />

und eine Wand bei voller Ausnutzung die<br />

ungünstigsten Wanddicken benötigt, wur-<br />

Mindesthöhe<br />

h<br />

[mm]<br />

den unterschiedliche Ausnutzungsfaktoren<br />

eingeführt. Hiermit soll in Abhängigkeit<br />

von den Anwendungsbereichen der Praxis<br />

wirtschaftlicheres Bauen ermöglicht werden.<br />

Der Ausnutzungsfaktor a 2 ist das Verhältnis<br />

der vorhandenen Beanspruchung<br />

(vorh N) zur zulässigen Beanspruchung<br />

(zul N) nach DIN 1053-1. Weitere Angaben<br />

zur Bemessung der tragenden Wände können<br />

DIN 4102-4 entnommen werden. Wichtig<br />

ist, dass die Werte der DIN 4102-4 nur<br />

für eine Bemessung nach DIN 1053-1 gelten.<br />

Für eine Bemessung nach DIN 1053-<br />

100 mit Teilsicherheitsbeiwerten wird in<br />

DIN 4102-22 / A1 durch eine Umrechnungsformel<br />

eine Verknüpfung zu DIN 4102-4 hergestellt.<br />

DIN EN 1996-1-2 gilt nur in Verbindung<br />

mit dem nationalen Anhang.<br />

Raumabschließende Wände der Klassifizierung<br />

F nach DIN 4102 können in einigen<br />

Ländern auch als Gebäudeabschluss- bzw.<br />

Gebäudetrennwand anstelle einer Brandwand<br />

eingesetzt werden.<br />

Mindestbreite b<br />

für die Feuerwiderstandsklasse 1) [mm]<br />

F 30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />

KS-Flachstürze nach Z-17.1-978 71 115 115 175 (115) (175) –<br />

1<strong>13</strong> 115 115 115 (175) –<br />

KS-Fertigteilstürze nach Z-17.1-621 248-498 115 115 115 (175) –<br />

KS-Fertigteilstürze nach Z-17.1-774 196-498 115 115 115 (175) –<br />

KS-Fertigteilstürze nach Z-17.1-855 196-748 115 115 115 (175) –<br />

<strong>aus</strong>betonierte KS-U-Schalen 2) 238 115 115 175 – –<br />

1)<br />

Die ()-Werte gelten für Stürze mit dreiseitigem Putz nach DIN 18550-2 MG PIV oder DIN 18550-4 Leichtmörtel.<br />

Auf den Putz an der Sturzunterseite kann bei Anordnung von Stahl- oder Holz-Umfassungszargen<br />

verzichtet werden.<br />

2)<br />

Nach DIN 4102-4<br />

<strong>aus</strong>gefüllt werden. Häufig wird aber auf der<br />

B<strong>aus</strong>telle der Dämmstreifen nur lose aufgelegt,<br />

so dass er teilweise r<strong>aus</strong>rutscht.<br />

Zur Lagesicherung empfiehlt es sich, den<br />

Dämmstreifen mit Dünnbettmörtel anzukleben.<br />

Weitere Anschlussmöglichkeiten<br />

wurden in [7] bearbeitet. Sie sind ebenfalls<br />

in Bild 6 dargestellt. Weitere Beispiele<br />

finden sich im Mauerwerk-Kalender, der<br />

gemäß DIN 4102-4 als anerkannte Literaturstelle<br />

genannt wird.<br />

3.2.5 Stürze und Ringbalken<br />

Stürze werden <strong>aus</strong> KS-U-Schalen, überwiegend<br />

jedoch als KS-Flachstürze oder als<br />

KS-Fertigteilstürze eingebaut. Der brandschutztechnische<br />

Nachweis für vorgefertigte<br />

Stürze wurde für die Feuerwiderstandsklassen<br />

F 90 und F <strong>12</strong>0 erbracht. So<br />

können ohne weiteren Nachweis 11,5 cm<br />

breite Stürze in die Feuerwiderstandsklasse<br />

F 90 und 17,5 cm breite Stürze in die<br />

Feuerwiderstandsklasse F <strong>12</strong>0 eingestuft<br />

werden (Tafel 18).<br />

d h<br />

A<br />

Dämmschicht<br />

Fugendicke 20 T <strong>aus</strong> Mineralwolle *)<br />

20<br />

max. T = 30 mm für F 30<br />

max. T = 20 mm für F 60<br />

Schnitt A-A (Fußpunkt) Darstellung ohne Mauerwerk<br />

T -Profil<br />

T<br />

Langlöcher<br />

Dübelanschluss<br />

*) B<strong>aus</strong>toffklasse A, Schmelzpunkt 1000 C<br />

Rohdichte 30 kg/m 3<br />

Bild 5: Anschluss nicht tragender KS-Wand an nicht<br />

tragende Stahl-Aussteifungsstütze für die Feuerwiderstandsklassen<br />

F 30 und F 60<br />

3.2.4 Ausführungsdetails für raumabschließende<br />

KS-Wände, Anschlüsse<br />

von KS-Wänden an die angrenzenden<br />

Bauteile<br />

Anschlüsse von KS-Mauerwerk an angrenzendes<br />

Mauerwerk können als Verbandsmauerwerk<br />

oder auch als Stumpfstoß<br />

<strong>aus</strong>geführt werden. Ebenso können Anschlüsse<br />

tragender und nichttragender KS-<br />

Wände gemäß Bild 6 <strong>aus</strong>geführt werden.<br />

Hierbei sind die Angaben zum Verschluss<br />

der Fugen zu beachten.<br />

Dämmschichten in Anschlussfugen, die<br />

<strong>aus</strong> brandschutztechnischen Gründen<br />

angeordnet werden, müssen <strong>aus</strong> Mineralwolle<br />

bestehen, der B<strong>aus</strong>toffklasse A nach<br />

DIN 4102-1 angehören, einen Schmelzpunkt<br />

1000 °C besitzen und eine Rohdichte<br />

30 kg/m 3 aufweisen. Wichtig ist,<br />

dass die Fugen wirklich stramm und dicht<br />

3.2.6 Einbauten<br />

Abgesehen von den im Folgenden aufgeführten<br />

Ausnahmen beziehen sich die Feuerwiderstandsklassen<br />

klassifizierter Wände<br />

stets auf Wände ohne Einbauten. Die erforderliche<br />

Feuerwiderstandsklasse für die<br />

Einbauten ist im Einzelfall zu überprüfen.<br />

Beispielsweise werden für raumabschließende<br />

F 90-Wände in der Regel nur T 30-<br />

Türen gefordert. Im Einzelfall werden auch<br />

keine Anforderungen gestellt, z.B. bei Flurwänden<br />

in Hamburg. Im Industriebau wird<br />

dagegen immer die gleiche Anforderung<br />

der Trennwand auch an den Verschluss von<br />

Öffnungen gestellt. Dies gilt auch für Türen,<br />

d.h. F 90-Wand mit T 90-Tür, F 60-Wand mit<br />

T 60-Tür und F 30-Wand mit T 30-Tür. Aber<br />

auch hier gibt es wiederum eine Ausnahme:<br />

Für F <strong>12</strong>0- und F 180-Wände werden<br />

nur T 90-Türen gefordert, weil es seinerzeit<br />

keine entsprechenden Türen gab.<br />

251


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Wandanschlüsse nach DIN 4102-4<br />

Deckenanschlüsse nach gutachterlicher<br />

Stellungnahme Hahn [4]<br />

Nichttragende Wand, dreiseitig gehalten, oberer Rand frei<br />

Nichttragende Wände, vierseitig gehalten<br />

Zu den Einbauten zählen aber auch z.B.<br />

Schlitze, Nischen für Rohre, Schaltschränke<br />

und Elektro-Installationen. Bei derartigen<br />

Einbauten ist der <strong>Brandschutz</strong> gesondert<br />

nachzuweisen. Der Restquerschnitt<br />

einer Wand muss auch im Bereich von<br />

Schlitzen die geforderte Mindestwanddicke<br />

für eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse<br />

besitzen oder es sind Sondermaßnahmen<br />

durchzuführen. Beispielsweise ist<br />

es <strong>aus</strong>reichend, wenn einzelne Kabel in<br />

Schlitzen verlegt und übergeputzt werden<br />

oder wenn die Schlitze mit entsprechenden<br />

nichtbrennbaren <strong>Brandschutz</strong>platten <strong>aus</strong>reichender<br />

Dicke verschlossen werden.<br />

Auch Schalterkästen können mit entsprechenden<br />

nichtbrennbaren <strong>Brandschutz</strong>platten,<br />

z.B. Kalzium-Silikat- oder Gips-<br />

Feuerschutz- bzw. Gipsfaser-Platten etc.<br />

verschlossen werden. Für diesen Bereich<br />

gibt es bereits zahlreiche <strong>Brandschutz</strong>nachweise<br />

für so genannte „Revisionsöffnungen“<br />

oder für Schaltschränke.<br />

Alternativ werden separate Kabelschächte<br />

vor den Wänden angeordnet und dann<br />

mit nachgewiesenen Schachtwänden abgeschottet.<br />

Sie können auch mit nichttragenden<br />

KS-Wänden der entsprechenden<br />

Feuerwiderstandsklasse verschlossen<br />

werden, in die ggf. Feuerschutzabschlüsse<br />

– T 30- bzw. T 90-Türen oder -Klappen<br />

– eingebaut werden.<br />

Insbesondere in Rettungswegen – notwendigen<br />

Fluren – und Treppenräumen<br />

ist auf die brandschutztechnisch richtige<br />

Ausführung zu achten, da i.d.R. die Forderung<br />

besteht, dass nur nichtbrennbare<br />

B<strong>aus</strong>toffe bzw. Wandverkleidungen eingesetzt<br />

werden. In diesem Bereich wurden<br />

durch die neuen Muster-Richtlinien für Leitungsanlagen<br />

die brandschutztechnischen<br />

Anforderungen teilweise erhöht, d.h. der<br />

offene Einbau von elektrischen Kabeln<br />

ist, <strong>aus</strong>genommen bei direkter Beleuchtung,<br />

untersagt.<br />

Im Bereich von Sonderbauten, z.B. Hotels,<br />

Verkaufsstätten etc., gibt es häufig Probleme,<br />

da Installationsschächte und deren<br />

Revisionsöffnungen, auch zu Sanitäreinrichtungen,<br />

überwiegend in Fluren angeordnet<br />

werden. Bei rechtzeitiger Planung lassen<br />

sich derartige Installationsschächte<br />

jedoch problemlos und fachgerecht ohne<br />

Mehraufwand errichten. Dies gilt besonders<br />

für den Mauerwerksbau.<br />

Bild 6: Anschlüsse nichttragender und tragender, raumabschließender KS-Wände<br />

Steckdosen, Schalterdosen, Verteilerdosen<br />

dürfen i.d.R. bei raumabschließenden<br />

Wänden nicht unmittelbar gegenüber<br />

liegend eingebaut werden. Bei Wänden<br />

252


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

<strong>aus</strong> Mauerwerk mit einer Gesamtdicke<br />

140 mm gilt diese Einschränkung unabhängig<br />

von der Wanddicke nicht. In<br />

100 mm oder 115 mm dicken KS-Wänden<br />

dürfen nur einseitig Steckdosen eingebaut<br />

werden. Beim Bohren muss jedoch sichergestellt<br />

werden, dass das Loch nur auf<br />

Dosentiefe und nicht durch die gesamte<br />

Wanddicke gebohrt wird und abschließend<br />

die Dosen eingeputzt werden. Beim Einbau<br />

von Elektrodosen in 115 mm dicke<br />

KS-E-Steine ist sicherzustellen, dass die<br />

Dosen mit einem Gipsbatzen eingesetzt<br />

werden. Sonst ist der Restquerschnitt<br />

aufgrund der vorhandenen Lochreihe mit<br />

nur 35 mm zu gering. Bei Dosenreihen<br />

kann es aber bei tragenden Wänden allein<br />

schon hinsichtlich der <strong>Stand</strong>sicherheit<br />

Probleme geben, so dass hier im<br />

Einzelfall entschieden werden muss, ob<br />

mehrere Dosen neben- oder untereinander<br />

möglich sind, vgl. DIN 1053-1,<br />

Tabelle 10. Bei Wanddicken < 60 mm sind<br />

jedoch nur Aufputzdosen erlaubt. Diese<br />

Einschränkung ist insbesondere bei Ausfachungs-<br />

und Schachtwänden zu beachten,<br />

da hier häufig schlankere Wände zur<br />

Ausführung kommen.<br />

Für die Durchführung von Kabelbündeln,<br />

Rohrleitungen oder Lüftungsleitungen<br />

etc. durch raumabschließende Wände<br />

sind brandschutztechnische Maßnahmen<br />

erforderlich, deren Verwendbarkeit durch<br />

bauaufsichtliche Zulassungen nachgewiesen<br />

sein muss.<br />

Wenn in raumabschließenden Wänden mit<br />

bestimmter Feuerwiderstandsklasse Verglasungen<br />

oder Feuerschutzabschlüsse<br />

(Türen oder Tore) eingebaut werden sollen,<br />

so wird auch diese Einbaumaßnahme<br />

i.d.R. durch bauaufsichtliche Zulassungen<br />

geregelt. Diese Bauteile dürfen jeweils nur<br />

in bestimmte Wände – Mindestdicke, Mindestfestigkeit<br />

– eingebaut werden. Außerdem<br />

sind bestimmte konstruktive Details<br />

zu beachten, z.B. die Verankerung einer<br />

T 90-Tür im Mauerwerk, die sich je nach<br />

Zulassung unterscheiden können.<br />

Für Verankerungen liegen mittlerweile die<br />

verschiedensten Nachweise vor. Dübelbefestigung<br />

oder Maueranker sind ebenso in<br />

Zulassungen enthalten wie nachträglicher<br />

Einbau über Stahlrahmen oder Sonderlösungen.<br />

Auch liegen inzwischen zahlreiche<br />

Nachweise für den Einbau von Feuerschutzabschlüssen<br />

in schlanke Wände,<br />

z.B. 11,5 cm dicke KS-Wände, vor.<br />

etc. – als Sperrschicht gegen aufsteigende<br />

Feuchtigkeit beeinflussen die Feuerwiderstandsklasse<br />

und Benennung nicht.<br />

DIN 4102-4 hält <strong>aus</strong>drücklich fest, dass<br />

sämtliche Klassifizierungen – Tabellenwerte<br />

– für alle Stoßfugenvermörtelungen<br />

nach DIN 1053-1 gelten, d.h. auch für unvermörtelte<br />

Stoßfugen bis 5 mm Breite. Im<br />

Prüfverfahren nach DIN 4102-2 und -3 wurden<br />

weder Temperaturüberschreitungen<br />

noch der Durchtritt von Flammen festgestellt.<br />

Allerdings treten mehr Rauchgase<br />

als bei geputzten Wänden durch. Dies ist<br />

nach den Prüfverfahren zulässig, vgl. 2.4.3<br />

Rauchdichte Bauteile. Diese Beurteilung<br />

gilt <strong>aus</strong>drücklich auch für Brandwände. Sie<br />

setzt allerdings vor<strong>aus</strong>, dass fachgerecht<br />

nach DIN 1053 gemauert wird. Putz ist<br />

<strong>aus</strong> brandschutztechnischer Sicht nicht<br />

erforderlich.<br />

3.2.7 Tragende, nichtraumabschließende<br />

Wände<br />

Tragende, nichtraumabschließende Wände<br />

sind tragende Innenwände innerhalb eines<br />

Brandabschnittes. Diese Wände werden<br />

häufig brandschutztechnisch nicht beachtet.<br />

Sie sind für die Tragfähigkeit eines Gebäudes<br />

im Brandfall jedoch entscheidend.<br />

Diese Wände werden im Brandfall zweiseitig,<br />

teilweise auch drei- oder vierseitig vom<br />

Brand beansprucht.<br />

An derartige Wände werden keine Anforderungen<br />

hinsichtlich des Raumabschlusses<br />

gestellt, so dass auch an die Fugendichtung<br />

keine zusätzlichen Anforderungen<br />

gestellt werden.<br />

3.2.8 Tragende Pfeiler bzw. tragende,<br />

nichtraumabschließende Wandabschnitte<br />

Tragende Pfeiler in Außenwänden, z.B.<br />

Fensterpfeiler, und in Innenwandbereichen,<br />

z.B. Einzelpfeiler, werden im Brandfall<br />

mehr- und bis zu vierseitig beansprucht.<br />

DIN 4102 definiert außerdem<br />

Wandabschnitte mit einer Breite 1,0 m<br />

als nichtraumabschließend. Es wird davon<br />

<strong>aus</strong>gegangen, dass im Brandfall das Feuer<br />

z.B. <strong>aus</strong> Fenstern schlägt und derartige<br />

Wandabschnitte daher mehrseitig brandbeansprucht<br />

werden.<br />

Da es sich um tragende Bauteile handelt,<br />

muss die <strong>Stand</strong>sicherheit auch im Brandfall<br />

gewährleistet werden. Aufgrund der<br />

mehrseitigen Brandbeanspruchung werden<br />

brandschutztechnisch die höchsten<br />

Anforderungen gestellt.<br />

3.3 Brandwände<br />

3.3.1 Grundlagen<br />

Brandwände werden nach DIN 4102-3<br />

geprüft und sind damit nachgewiesen<br />

(Bild 7). Weitere Nachweise, z.B. statische<br />

Nachweise hinsichtlich der Stoßbean-<br />

Querschnittsabdichtungen – bituminöse Folien,<br />

kunststoffmodifizierte Mörtel, Bleche<br />

Bild 7: Prüfanordnung für Brand- und Komplextrennwände nach DIN 4102-3<br />

253


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

spruchung, sind nicht erforderlich, s.a.<br />

DIN 4102-22. Mindestabmessungen von<br />

Brandwänden nach DIN 4102-4 sind in<br />

Tafel 25 zusammengefasst.<br />

Produktion<br />

Produktion<br />

Brandwände müssen folgende erhöhte<br />

Anforderungen erfüllen:<br />

Endfertigung<br />

Lager<br />

Büro<br />

Brandwand<br />

● Sie müssen <strong>aus</strong> B<strong>aus</strong>toffen der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />

A nach DIN 4102-1 bestehen.<br />

● Sie müssen mindestens die Anforderungen<br />

der Feuerwiderstandsklasse<br />

F 90 nach DIN 4102-2 erfüllen; tragende<br />

Wände müssen diese Anforderung<br />

bei mittiger und bei <strong>aus</strong>mittiger<br />

Belastung erfüllen.<br />

Wohnteil<br />

40 m<br />

A ʺ 1600 m2<br />

5 m<br />

30 cm über Dach<br />

● Brandwände müssen unter einer dreimaligen<br />

Stoßbeanspruchung – Pendelstöße<br />

mit 3000 Nm Stoßarbeit<br />

(200 kg Bleischrotsack) – standsicher<br />

und raumabschließend im Sinne von<br />

DIN 4102-2 bleiben (Bild 8).<br />

40 m 40 m 40 m 40 m<br />

Bild 9: Anordnung von Brandwänden innerhalb von Gebäuden (Beispiele)<br />

15 m<br />

● Brandwände müssen die vorstehend<br />

genannten Anforderungen auch ohne<br />

Bekleidung erfüllen. In Absprache mit<br />

der Bauaufsicht werden jetzt auch solche<br />

geputzten Mauerwerksarten als<br />

Brandwände anerkannt, die aufgrund<br />

ihrer Materialien und Oberflächenstruktur<br />

grundsätzlich in der Praxis geputzt<br />

werden.<br />

Ganz wichtig ist hierbei, dass die Stoßbeanspruchung<br />

ein reines Prüfkriterium ist.<br />

Sie ist nicht durch einen zusätzlichen statischen<br />

Nachweis zu belegen. Die Wand ist<br />

durch Prüfung und Klassifizierung „Brandwand“<br />

und erfüllt damit das Stoßkriterium.<br />

Die angrenzenden Bauteile zur Aussteifung<br />

müssen lediglich F 90 erfüllen, vgl.<br />

DIN 4102-4:1994-03, Abschnitt 4.8.2.1.<br />

3.3.2 Anforderungen an Brandwände<br />

nach den Landesbauordnungen<br />

Für Brandwände ist nicht nur entscheidend,<br />

dass sie den Prüfanforderungen<br />

entsprechen, sondern auch, dass sie in<br />

der Praxis richtig angeordnet und <strong>aus</strong>geführt<br />

werden. Brandwände werden u.a.<br />

auf Grundstückgrenzen, zur Trennung bestimmter<br />

Gebäude, z.B. „sonstige Gebäu-<br />

Tafel 19: Bauaufsichtliche Anforderungen an Brandwände<br />

Bild 8: Stoßbeanspruchung bei einer KS-Brandwandprüfung<br />

Bauteile<br />

Brandwände<br />

Tragende und <strong>aus</strong>steifende<br />

Bauteile<br />

Anzahl von Öffnungen<br />

Verschluss von Öffnungen<br />

Anforderungen von<br />

Brandwänden<br />

Anforderungen<br />

F 90-A + Stoßbeanspruchung 3 x 3000 Nm<br />

F 90-A<br />

unbegrenzt<br />

T 90-Feuerschutzabschlüsse –Türen, Tore, Förderbahnabschlüsse,<br />

etc. (selbstschließend)<br />

F 90 <strong>Brandschutz</strong>verglasungen<br />

S 90 Kabelabschottungen<br />

R 90 Rohrabschottungen<br />

K 90 <strong>Brandschutz</strong>klappen<br />

an der Nachbargrenze<br />

zwischen aneinander gereihten Gebäuden<br />

innerhalb <strong>aus</strong>gedehnter Gebäude<br />

in Abhängigkeit von der Gebäudehöhe und der Dacheindeckung:<br />

3 Vollgeschosse bis unter die Dachhaut<br />

> 3 Vollgeschosse mindestens 30 cm über Dach<br />

weiche Bedachung mindestens 50 cm über Dach<br />

Bauteile dürfen soweit eingreifen, wenn der Restquerschnitt der<br />

Wände F 90 dicht und standsicher bleibt. Ggf. kann die Anforderung<br />

F 90, z.B. bei Einbindung einer Holzpfette in die Brandwand,<br />

auch erfüllt werden, wenn die Trennung mit geeigneten,<br />

nichtbrennbaren Bauplatten (mit abZ bzw. abP) erfolgt.<br />

254


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

de“ oder zur Bildung von Brandabschnitten<br />

in bestimmten Abständen, erforderlich.<br />

In Bild 9 wird anhand eines Gebäudegrundrisses<br />

(Beispiel) dargestellt, wo Brandwände<br />

gefordert werden.<br />

Da Brandwände brandschutztechnisch eine<br />

sehr wesentliche Funktion haben, werden<br />

zusätzliche erhöhte Anforderungen im<br />

Bereich der Brandwände gestellt, z.B. an<br />

den Verschluss von Öffnungen. In Tafel 19<br />

werden die brandschutztechnischen Anforderungen<br />

im Bereich von Brandwänden<br />

zusammengefasst.<br />

3.3.3 Aussteifung von Brandwänden<br />

Eine sehr wesentliche Anforderung an<br />

Brandwände ist die Aussteifung: Gemäß<br />

DIN 4102-4:1994-03, Abschnitt 4.8.2.1<br />

wird festgelegt, dass die Aussteifung – z.B.<br />

<strong>aus</strong>steifende Querwände, Decken, Riegel,<br />

Stützen oder Rahmen – mindestens der<br />

Feuerwiderstandsklasse F 90 entsprechen<br />

müssen. Unabhängig davon, in welchem<br />

Brandabschnitt der Brand auftritt, muss<br />

die Aussteifung der Brandwände über<br />

einen Zeitraum vom mindestens 90 min<br />

gewährleistet werden. Diese Forderung<br />

führt zu Schwierigkeiten, insbesondere<br />

bei Industriebauten und auch bei nachträglichen<br />

baulichen Erweiterungen, weil<br />

an die angrenzenden Bauteile geringere<br />

oder auch gar keine brandschutztechnischen<br />

Anforderungen gestellt werden<br />

bzw. wurden.<br />

238 <strong>12</strong> 238<br />

<strong>Brandschutz</strong>technisch beidseitig<br />

<strong>aus</strong>gesteifte Brandwand<br />

F 90<br />

F 90<br />

BW<br />

BA 1 BA 2<br />

BW<br />

BA 1 BA 2<br />

A einschalige Brandwände zulässig ohne obere Haltung 1)<br />

Normalmörtel 2)<br />

F 90<br />

<strong>Brandschutz</strong>technisch einseitig<br />

<strong>aus</strong>gesteifte Brandwand<br />

Konstruktive<br />

Nachweise erforderlich<br />

< F 90<br />

Bild 10: Aussteifungsmöglichkeiten von Brandwänden<br />

Statisches System<br />

248 2 248<br />

Eingespannte Brandwand<br />

< F 90<br />

< F 90<br />

Dünnbettmörtel<br />

BW<br />

BA 1 BA 2<br />

Doppelbrandwände<br />

BW<br />

Konstruktive<br />

Nachweise erforderlich<br />

BW<br />

BA 1 BA 2<br />

KS XL<br />

< F 90<br />

< F 90<br />

≥ 498<br />

In Bild 10 werden Lösungsmöglichkeiten<br />

vorgestellt, die Brandwände <strong>aus</strong>reichend<br />

<strong>aus</strong>steifen:<br />

● <strong>Brandschutz</strong>technisch beidseitig <strong>aus</strong>gesteifte<br />

Brandwände sind der bekannte<br />

Regelfall. Es werden ohne besonderen<br />

Nachweis oben und unten gelenkig<br />

gelagerte Brandwände in ein Bauwerk<br />

integriert und die <strong>aus</strong>steifende Tragkonstruktion<br />

auf beiden Seiten der<br />

Wände wird für die Feuerwiderstandsklasse<br />

F 90 <strong>aus</strong>gelegt.<br />

● <strong>Brandschutz</strong>technisch einseitig <strong>aus</strong>gesteifte<br />

Brandwände können <strong>aus</strong>geführt<br />

werden, wenn ein konstruktiver Nachweis<br />

vorgelegt wird, der gewährleistet,<br />

dass im Brandfall bei einem Versagen<br />

der Tragkonstruktion mit einer Feuerwiderstandsdauer<br />

> 90 min die <strong>Stand</strong>sicherheit<br />

der Brandwand durch einstürzende<br />

Bauteile nicht gefährdet wird.<br />

● Bei im Fußpunkt eingespannten Brandwänden<br />

ist sicherzustellen, dass die<br />

≥ 300 ≥ 240 ≥ 175 ≥ 214 ≥ 200<br />

RDK ≥ 0,9 RDK ≥ 1,4 RDK ≥ 1,8 RDK ≥ 1,8 RDK ≥ 2,0<br />

B sonstige Brandwände <strong>aus</strong> KS XL; Dünnbettmörtel<br />

obere Halterung 3) erforderlich<br />

≥ 498<br />

2<br />

≥ 175<br />

RDK ≥ 1,8<br />

obere Aussteifung<br />

nicht erforderlich<br />

≥ 150 ≥ 150 ≥ 150 ≥ 150<br />

RDK ≥ 1,8<br />

RDK ≥ 2,0<br />

1) Halterung nach Details Bild 6<br />

2) auch Dünnbettmörtel zulässig<br />

3) die obere Haltung wird durch voll aufliegende F90-Geschossdecke gewährleistet<br />

Bild 11: Halterung von KS-Brandwänden<br />

≥ 498<br />

2<br />

2<br />

255


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Anschlüsse der Tragkonstruktionen mit<br />

Feuerwiderstandsdauern < 90 min so<br />

<strong>aus</strong>gebildet werden, dass einstürzende<br />

Bauteile keine Zwangskräfte auf die<br />

Brandwand <strong>aus</strong>üben, die zum vorzeitigen<br />

Einsturz führen können.<br />

● Bei Doppelbrandwänden (zwei komplette<br />

Brandwände nebeneinander gesetzt)<br />

können beidseitig Tragkonstruktionen<br />

ohne brandschutztechnische<br />

Anforderungen anschließen, da bei<br />

einem Einsturz eines Brandabschnittes<br />

mit der dazugehörigen Brandwand die<br />

zweite Brandwand ohne weiteren Nachweis<br />

stehen bleibt und durch die Bauteile<br />

des nicht brandbeanspruchten<br />

Brandabschnittes <strong>aus</strong>gesteift wird.<br />

Im Gegensatz dazu sind die zweischaligen<br />

Brandwände gemäß DIN 4102-4 [1], Tabelle<br />

45 zu betrachten. Sie dürfen nicht<br />

mit den Doppelbrandwänden verwechselt<br />

werden. Die zweischaligen Brandwände<br />

müssen grundsätzlich beidseitig brandschutztechnisch<br />

<strong>aus</strong>gesteift werden, weil<br />

nur beide Schalen zusammen die Anforderung<br />

Brandwand erfüllen.<br />

3.3.4 Anschlüsse von Brandwänden<br />

Es ist <strong>aus</strong>reichend, wenn die Anschlussfugen<br />

vollfugig mit Mörtel nach DIN 1053<br />

oder DIN 1045 verschlossen werden.<br />

Für Anschlüsse von KS-Brandwänden an<br />

angrenzende Massivbauteile können auch<br />

die in Bild 6 dargestellten Anschlüsse verwendet<br />

werden, weil Brandwände <strong>aus</strong> Mauerwerk<br />

in der Brandprüfung grundsätzlich<br />

mit frei verformbaren Anschlüssen geprüft<br />

werden. Im gleichen Bild sind weitere mögliche<br />

Anschlüsse dargestellt, die aufgrund<br />

Ausführungen in der Praxis entwickelt<br />

und in [4] beurteilt wurden. Brandwände<br />

<strong>aus</strong> Mauerwerk müssen im Prüfverfahren<br />

beim dritten Stoß immer frei stehen, so<br />

dass auch Anschlüsse nur <strong>aus</strong> Gründen<br />

des Raumabschlusses <strong>aus</strong>reichend sind,<br />

wenn <strong>aus</strong> statischer Sicht keine weiteren<br />

Anschlüsse erforderlich sind (Bild 11).<br />

In den Bildern 6 und <strong>12</strong> bis 14 werden einige<br />

Beispiele zu Ausführungsdetails im<br />

Dachbereich sowie zu Bauteilabschlüssen<br />

gezeigt, die zu beachten sind, da gerade<br />

hier häufig Fehler gemacht werden. In den<br />

Bildern 15 und 16 sind die Auswirkungen<br />

falscher und richtiger Ausführung von<br />

Anschlüssen im Bereich von KS-Wänden<br />

deutlich erkennbar.<br />

3.3.5 Öffnungen in Brandwänden<br />

Nach den Landesbauordnungen sind Öffnungen<br />

in Brandwänden unzulässig. Wenn<br />

die Nutzung des Gebäudes oder notwendige<br />

Rettungsmaßnahmen es erfordern,<br />

können Öffnungen in inneren Brandwänden<br />

erlaubt oder verlangt werden. Die<br />

Öffnungen müssen mit selbstschließenden,<br />

feuerbeständigen Abschlüssen,<br />

z.B. Türen T 90, Lüftungsleitungen L 90,<br />

Klappen in Lüftungsleitungen K 90 oder<br />

Abschottungen von Kabeldurchführungen<br />

S 90 und von Rohrdurchführungen R 90<br />

verschlossen werden. Die Wände und Decken<br />

anschließender Räume müssen <strong>aus</strong><br />

nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen hergestellt<br />

werden.<br />

Bild 17 zeigt deutlich die Auswirkungen<br />

falsch <strong>aus</strong>geführter Abschlüsse. Der Brand<br />

wurde trotz Brandwand ungebremst weitergeleitet.<br />

Dehnfugen in Brandwänden sind so zu verschließen,<br />

dass Bewegungen der einzelnen<br />

Bauteile möglich sind. Die raumabschließende<br />

Funktion der Brandwand muss jedoch<br />

voll erhalten bleiben. Die Fugen sind,<br />

<strong>aus</strong>genommen die äußere Versiegelung,<br />

in voller Fugentiefe mit nichtbrennbarem<br />

Material bzw. mit nach DIN 4102-2 nachgewiesenen<br />

Fugenabdichtungen zu verschließen.<br />

Brennbare bituminöse Weichfaserplatten<br />

dürfen in Brandwänden nicht<br />

verwendet werden.<br />

Die Errichtung einer Brandwand an brandschutztechnisch<br />

sinnvoller Stelle stellt<br />

heute kein größeres Problem dar, da für<br />

fast alle gewünschten betriebstechnischen<br />

Öffnungen und Durchlässe zahlreiche<br />

feuerbeständige Abschlüsse zur Auswahl<br />

stehen.<br />

Tafel 20: Versicherungstechnische Anforderungen an Komplextrennwände<br />

3.3.6 KS-Brandwände<br />

DIN 4102-4 unterscheidet nicht zwischen<br />

tragenden und nichttragenden Brandwänden.<br />

Bild 15 zeigt eine KS-Brandwand nach<br />

einem Brand. Abgesehen von Einbaumängeln<br />

im Bereich des Dachanschlusses sowie<br />

bei Durchführungen hat die KS-Wand<br />

einwandfrei ihrer Anforderung beim tatsächlichen<br />

Brand erfüllt und dies sogar<br />

bei einer zweiseitigen Brandbeanspruchung<br />

sowie mit Sicherheit bei einer längeren<br />

Brandbeanspruchung als 90 min.<br />

In DIN 4102-4 wurden die Angaben zu<br />

Brandwänden <strong>aus</strong> KS-Mauerwerk wesentlich<br />

erweitert.<br />

Nach [8] dürfen im Bereich von Brandwänden<br />

auch KS-Wärmedämmsteine in<br />

Wandfuß- sowie Wandkopfbereich eingesetzt<br />

werden.<br />

3.4 Komplextrennwände<br />

3.4.1 Grundlagen<br />

Komplextrennwände sind Wände, die versicherungstechnisch<br />

definiert sind. Die<br />

Bestimmungen der Sachversicherer sind in<br />

Tafel 20 zusammengefasst. Wesentlich ist<br />

zu beachten, dass die Feuerwiderstandsklasse<br />

F 180 auch für <strong>aus</strong>steifende Bauteile<br />

gefordert wird. Komplextrennwände<br />

müssen unversetzt durch alle Geschosse<br />

gehen. Bauteile dürfen in diese Wände<br />

weder eingreifen noch diese überbrücken.<br />

Diese vorstehenden Anforderungen werden<br />

häufig nicht beachtet. Das bedeutet,<br />

dass die Wand selber zwar von ihrer Ausführung<br />

her eine Komplextrennwand ist,<br />

aber das Gesamtsystem nicht funktioniert<br />

und damit der Versicherungsschutz verloren<br />

ist bzw. gar nicht erst besteht.<br />

Da Komplextrennwände im Baurecht nicht<br />

aufgeführt sind, werden in DIN 4102-4 auch<br />

keine Angaben zu derartigen Bauteilen<br />

Bauteile<br />

Anforderungen<br />

Komplextrennwände<br />

F 180-A + Stoßbeanspruchung 3 x 4000 Nm<br />

Tragende und <strong>aus</strong>steifende Bauteile F 180-A<br />

max. vier pro Geschoss, Gesamtfläche 22 m 2 ,<br />

Anzahl von Öffnungen<br />

Beschränkung auf unbedingt notwendiges Maß<br />

T 90-Feuerschutzabschlüsse – Türen, Tore,<br />

Verschluss von Öffnungen<br />

Förderbahnabschlüsse, etc. (selbstschließend)<br />

F 90 <strong>Brandschutz</strong>verglasungen nur in zwingenden<br />

Ausnahmefällen<br />

unversetzt durch alle Geschosse<br />

mindestens 50 cm über Dach des höheren Gebäudes<br />

Anordnung von Komplextrennwänden<br />

Bauteile dürfen weder in Komplextrennwände eingreifen,<br />

noch diese überbrücken<br />

256


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

Wohngebäude ≤ 2 VG ≤ 2 Whg.<br />

mit höchstens zwei Wohnungen und bis zu<br />

zwei Vollgeschossen in offener<br />

Bauweise.<br />

Wände ohne Öffnungen, die vom<br />

Gebäudeinneren die Anforderung der<br />

Feuerwiderstandsklasse F 30-B und<br />

vom Gebäudeäußeren die der Feuerwiderstandsklasse<br />

F 90-B erfüllen.<br />

2. VG<br />

1. VG<br />

Hölzerne Dachlatten<br />

dürfen übergreifen.<br />

Wärmedämmung<br />

nichtbrennbar<br />

(B<strong>aus</strong>toffklasse A,<br />

Schmelzpunkt ≥ 1000 °C,<br />

Rohdichte ≥ 30 kg/m 3 ),<br />

raumbeständig<br />

Wohngebäude ≤ 3 VG<br />

mit bis zu drei Vollgeschossen.<br />

3. VG<br />

2. VG<br />

1. VG<br />

Hölzerne Dachlatten<br />

dürfen übergreifen.<br />

Wärmedämmung<br />

nichtbrennbar<br />

(B<strong>aus</strong>toffklasse A,<br />

Schmelzpunkt ≥ 1000 °C,<br />

Rohdichte ≥ 30 kg/m 3 ),<br />

raumbeständig<br />

Wände feuerbeständig (F 90),<br />

öffnungslos und<br />

insgesamt so dick<br />

wie Brandwände<br />

Gebäude (keine Wohngebäude) ≤ 3 VG<br />

mit bis zu drei Vollgeschossen, <strong>aus</strong>genommen<br />

Gebäude mit erhöhter Brandgefahr.<br />

Als erhöht brandgefährlich gelten in der Regel<br />

Industriegebäude (abhängig von der Art der<br />

Produktion oder Lagerung).<br />

3. VG<br />

2. VG<br />

1. VG<br />

Blechwinkel<br />

Mörtelbett<br />

Elastischer<br />

Dämmstoff<br />

nichtbrennbar<br />

(B<strong>aus</strong>toffklasse A,<br />

Schmelzpunkt ≥<br />

1000 °C, Rohdichte<br />

≥ 30 kg/m 3 ),<br />

raumbeständig<br />

Brandwand<br />

Dacheindeckung auf<br />

Brandwänden satt<br />

aufgemörtelt<br />

Hölzerne Dachlatten<br />

dürfen nicht übergreifen,<br />

brennbare Bauteile<br />

dürfen nicht in die<br />

Brandwand eingreifen<br />

oder über diese<br />

hinwegführen.<br />

Gebäude > 3 VG<br />

mit mehr als drei Vollgeschossen<br />

Gebäude mit erhöhter Brandgefahr.<br />

Als erhöht brandgefährlich gelten in der Regel<br />

Industriegebäude (abhängig von der Art der<br />

Produktion oder Lagerung).<br />

4. VG<br />

3. VG<br />

≥ 30 cm<br />

Brennbare Bauteile<br />

dürfen nicht in die<br />

Brandwand eingreifen<br />

oder über diese<br />

hinwegführen.<br />

2. VG<br />

Gebäude mit<br />

erhöhter Brandgefahr<br />

1. VG<br />

Brandwand<br />

Gebäude ...<br />

mit Dachaufbauten<br />

(z.B. Dachgauben)<br />

oder Öffnungen<br />

(z.B. Dachfenster<br />

in der Dachhaut)<br />

(§ 8 Abs. 3 DV BayBO)<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 1,25 m<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 1,25 m<br />

Bild <strong>12</strong>: Brandwände im Dachbereich – Wohnungsbau (Länderunterschiede möglich). <strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong>: Bayerische Versicherungskammer München,<br />

Brandwände und Öffnungen in Brandwänden, Anforderungen und Ausführung<br />

257


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Gebäude mit feuerbeständigen Dachkonstruktionen<br />

und unbekiester Bedachung<br />

Produktion<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

Lager<br />

Dachhaut,<br />

Klebstoffe und<br />

Wärmedämmung<br />

brennbar<br />

Wärmedämmung<br />

nichtbrennbar<br />

≥ 30 cm<br />

Brandwand<br />

Brennbare Dachbahnen<br />

und andere brennbare<br />

Bauteile dürfen nicht<br />

in die Brandwand eingreifen<br />

oder über diese<br />

hinwegführen.<br />

Brandwand<br />

Gebäude mit feuerbeständigen Dachkonstruktionen<br />

und bekiester Bedachung<br />

Produktion<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

Brandwand<br />

Lager<br />

≥ 1 m<br />

≥ 1 m<br />

Wärmedämmung auf einer Breite von mind. 1 m<br />

beidseits der Brandwand nichtbrennbar<br />

Dachhaut,<br />

Klebstoffe<br />

und Wärmedämmung<br />

brennbar<br />

Gebäude mit unbekiesten Trapezblechdächern<br />

Produktion<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

≥ 50 cm<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

Lager<br />

Wärmedämmung<br />

nichtbrennbar<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 50 cm<br />

Brennbare Dachbahnen<br />

und andere brennbare<br />

Bauteile dürfen nicht<br />

in die Brandwand eingreifen<br />

oder über diese<br />

hinwegführen.<br />

Wärmedämmung brennbar<br />

Trapezblech<br />

Brandwand<br />

Stahlauflagen<br />

Stahlstutzen<br />

Gebäude mit bekiesten Trapezblechdächern<br />

Produktion<br />

Lager<br />

≥ 5 m ≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

≤ 40 m<br />

Brandwand<br />

Bekiesung<br />

≥ 1 m<br />

≥ 1 m<br />

Wärmedämmung auf einer Breite von mind. 1 m<br />

beidseits der Brandwand nicht brennbar<br />

Dachhaut,<br />

Klebstoffe und<br />

Wärmedämmung<br />

brennbar<br />

Trapezbleche liegen<br />

voneinander getrennt<br />

und werden von der<br />

Brandwand unterbrochen.<br />

Gebäude mit Papp- oder gleichwertigen<br />

Bahnendächern<br />

≥ 30 cm<br />

Produktion<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

≥ 50 cm<br />

≥ 5 m<br />

≤ 40 m<br />

Lager<br />

Wärmedämmung<br />

nichtbrennbar<br />

≥ 30 cm<br />

≥ 50 cm<br />

Brennbare Dachbahnen<br />

und andere brennbare<br />

Bauteile dürfen nicht<br />

in die Brandwand eingreifen<br />

oder über diese<br />

hinwegführen.<br />

Wärmedämmung<br />

brennbar<br />

Brandwand<br />

Gebäude mit weicher Bedachung<br />

Als weich gilt jede brennbare Bedachung,<br />

für die nicht der Nachweis erbracht ist, dass sie<br />

gegen Flugfeuer und strahlende Wärme<br />

widerstandsfähig ist.<br />

≥ 50 cm<br />

Bild <strong>13</strong>: Brandwände im Dachbereich – Industriebau. <strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong>: Bayerische Versicherungskammer München, Brandwände und Öffnungen in Brandwänden,<br />

Anforderungen und Ausführung<br />

258


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

Brandwände zwischen<br />

Holzaußenwänden<br />

1 2 3<br />

≥ 30<br />

erf.d erf.d erf.d<br />

Bauteile <strong>aus</strong> brennbaren B<strong>aus</strong>toffen dürfen<br />

nicht in Brandwände eingreifen oder Brandwände<br />

überbrücken. Brandwände müssen<br />

bei Gebäuden mit Außenwänden <strong>aus</strong> brennbaren<br />

B<strong>aus</strong>toffen 30 cm vor der Außenwand<br />

geführt werden.<br />

Trennung von Längspfetten<br />

4 5<br />

erf.d<br />

Stahlstützen an und in<br />

Brandwänden<br />

Stahlstützen, die unmittelbar vor oder in<br />

einer Brandwand stehen, sind feuerbeständig<br />

zu ummanteln, damit sie im<br />

Brandfall ihre <strong>aus</strong>steifende Funktion<br />

gewährleisten.<br />

Schornsteine an Brandwänden<br />

gemacht. Lediglich das Prüfverfahren<br />

ist in einer Fußnote von DIN 4102-3 beschrieben.<br />

3.4.2 KS-Komplextrennwände<br />

Nach den Angaben der Sachversicherer<br />

[9] werden 36,5 cm (einschalig) bzw.<br />

2 x 24 cm (zweischalig) dicke KS-Wände<br />

nach DIN 1053-1 Mörtelgruppe II, II a und<br />

III (Normalmörtel in Stoß- und Lagerfuge)<br />

als Komplextrennwände eingestuft.<br />

Für 24 cm dicke, tragende Wände <strong>aus</strong><br />

KS-Mauertafeln gemäß der Zulassung<br />

Z-17.1-338 mit unvermörtelter Stoßfuge<br />

wurde ebenfalls der Nachweis Komplextrennwand<br />

erbracht.<br />

Außerdem werden 24 cm dicke, nichttragende<br />

KS-Wände, Rohdichte 1,8,<br />

mit Dünnbettmörtel in den Lagerfugen, bis<br />

zu einer Wandhöhe von 6 m als Komplextrennwände<br />

geprüft und eingestuft.<br />

3.4.3 Öffnungen in Komplextrennwänden<br />

Öffnungen in Komplextrennwänden sind<br />

auf das für die Nutzung des Gebäudes unbedingt<br />

notwendige Maß zu beschränken.<br />

erf.d<br />

Längspfetten <strong>aus</strong> Holz oder Stahl<br />

dürfen nicht in Brandwände eingreifen.<br />

erfd. gemäß Tafel 25<br />

Bild 14: Bauteilanschlüsse an Brandwände<br />

Beim Anschluss von Schornsteinen an<br />

Brandwände darf <strong>aus</strong> Gründen der<br />

<strong>Stand</strong>sicherheit die Mindestwanddicke der<br />

Brandwände nicht verringert werden.<br />

Das Gleiche gilt auch für Nischen,<br />

Einbauten etc.<br />

Pro Geschoss dürfen nicht mehr als vier<br />

Öffnungen (einschließlich Schlupftüren)<br />

mit insgesamt 22 m 2 Fläche vorhanden<br />

sein. <strong>Brandschutz</strong>verglasungen F 90 sollen<br />

nur dann eingebaut werden, wenn<br />

dies <strong>aus</strong> zwingenden Gründen für einen<br />

Betriebsablauf erforderlich ist, da die<br />

Stoßfestigkeit 200mal geringer als bei<br />

Komplextrennwänden ist.<br />

Ansonsten wurde von den Versicherungen<br />

akzeptiert, dass nur T 90-Türen oder -Tore<br />

eingebaut werden, weil es bisher keine Zulassungen<br />

für T 180 gibt. Da also bisher<br />

keine Anforderung bestand, wurde von<br />

den Türenherstellern auch nicht geprüft.<br />

Bei höheren Brandlasten werden jetzt<br />

jedoch vereinzelt T <strong>12</strong>0-Türen oder -Tore<br />

gefordert.<br />

Bild 15: Brandwand mit einem nicht ordnungsgemäß <strong>aus</strong>geführten Dachanschluss sowie fehlenden Verschlüssen<br />

im Bereich der Lüftung nach einem Brandereignis<br />

3.5 Gebäudeabschlusswände –<br />

Gebäudetrennwände<br />

3.5.1 Grundlagen<br />

Die Begriffe Gebäudeabschluss- und Gebäudetrennwand<br />

werden sehr deutlich in<br />

der LBO NRW erläutert. Gebäudetrennwände<br />

sind in <strong>aus</strong>gedehnten Gebäuden alle<br />

40 m zu errichten, um Brandabschnitte<br />

(BA) zu bilden. Gebäudeabschlusswände<br />

sind bei Gebäuden, die weniger als 2,5 m<br />

von der Grundstücksgrenze entfernt errichtet<br />

werden, und bei aneinander gereihten<br />

Gebäuden auf demselben Grundstück<br />

herzustellen.<br />

259


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Bild 16: KS-Brandwand nach einem Brandereignis mit richtig <strong>aus</strong>geführtem Dachanschluss<br />

Bild 17: Brandwand mit nicht ordnungsgemäß <strong>aus</strong>geführten Verschlüssen nach einem Brandereignis<br />

Gebäudetrennwände sind in der Regel als<br />

Brandwände mit T 90-Türen <strong>aus</strong>zubilden.<br />

In Ausnahmefällen dürfen in einigen Bundesländern<br />

Wände der Feuerwiderstandsklasse<br />

F 90 eingesetzt werden (vgl. Tafeln<br />

5 bis 9).<br />

Gebäudeabschlusswände müssen nach<br />

den bauaufsichtlichen Bestimmungen je<br />

nach Lage der Gebäude, der Anzahl der<br />

Geschosse und Nutzung einer bestimmten<br />

Feuerwiderstandsklasse entsprechen.<br />

Häufig sind Brandwände oder Wände der<br />

Feuerwiderstandsklasse F 90 (feuerbeständig)<br />

zu errichten.<br />

Die jeweils erforderliche Feuerwiderstandsklasse<br />

ergibt sich in Abhängigkeit von<br />

der Anzahl der Geschosse und der Landesbauordnung.<br />

Es gibt die Möglichkeit,<br />

F 90-Wände oder sogar die Kombination<br />

F 90 + F 30 einzusetzen.<br />

3.5.2 Reihenhäuser<br />

Aus Schallschutzgründen werden bei Reihenhäusern<br />

meistens zweischalige KS-<br />

H<strong>aus</strong>trennwände hoher Rohdichte mit<br />

durchgehender Trennfuge gebaut.<br />

Aus brandschutztechnischer Sicht werden<br />

bei derartigen Wänden je nach Lage im<br />

Gebäude und nach Landesbauordnung<br />

unterschiedliche Anforderungen gestellt.<br />

Es können Gebäudetrennwände zur Bil-<br />

260


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

dung von 40 m langen Brandabschnitten<br />

oder Gebäudeabschlusswände gefordert<br />

werden.<br />

Zweischalige H<strong>aus</strong>trennwände/Gebäudeabschlusswände<br />

mit oder ohne Dämmschicht/Luftschicht<br />

<strong>aus</strong> Mauerwerk sind<br />

Wände, die nicht miteinander verbunden<br />

sind und daher keine Anker besitzen. Bei<br />

tragenden Wänden bildet jede Schale für<br />

sich jeweils das Endauflager einer Decke<br />

bzw. eines Daches.<br />

Der brandschutztechnisch erforderliche<br />

Putz – ()-Wert bei den o.a. Tafeln – ist bei<br />

zweischaligen Trennwänden jeweils nur<br />

auf den Außenseiten der Schalen, nicht<br />

zwischen den Schalen, erforderlich.<br />

Für Wohngebäude mit nicht mehr als zwei<br />

Wohnungen und bis zu zwei Vollgeschossen<br />

in offener Bauweise bzw. für Wohngebäude<br />

geringer Höhe sind anstelle von Brandwänden<br />

oder feuerbeständigen Wänden – je<br />

nach Landesbauordnung – auch Gebäudeabschlusswände<br />

zulässig, die von innen<br />

nach außen der Feuerwiderstandsklasse<br />

F 30 und von außen nach innen der Feuerwiderstandsklasse<br />

F 90 entsprechen.<br />

3.5.3 Grenzbebauung<br />

Bei einer Grenzbebauung sind die Anforderungen<br />

an die Ausführungsdetails von<br />

Brandwänden im Dachbereich üblicherweise<br />

bekannt und bautechnisch relativ<br />

einfach lösbar. Bei Reihenhäusern mit<br />

übergreifenden Dächern, versetzten Höhen,<br />

durchlaufenden Ortgängen oder giebelständig<br />

angeordneten Reihenhäusern<br />

müssen die Ausführungsdetails rechtzeitig<br />

geplant werden. Auf diese Details wurde in<br />

der Vergangenheit häufig nicht geachtet.<br />

Dies hat bei Bränden dazu geführt, dass<br />

das Feuer auf die unmittelbar angrenzenden<br />

Gebäude übergegriffen hat.<br />

Das Ziel muss sein, dass das Feuer von<br />

einem Gebäude nicht zum angrenzenden<br />

nächsten überspringt oder weitergeleitet<br />

1<br />

1<br />

2 2<br />

Schemazeichnung<br />

wird. Problematisch wird es auch, wenn<br />

Dächer belüftet werden, und die Lüftungsschlitze<br />

sich aufgrund von Dachüberständen<br />

bereits auf dem anderen Grundstück<br />

befinden, weil die Außenwand auf der<br />

Grenze steht.<br />

Der gemäß Bauordnung festgeschriebene<br />

Nachbarschutz muss brandschutztechnisch<br />

sichergestellt werden.<br />

In Bild 19 sind zwei Beispiele zur möglichen<br />

Ausführung dargestellt.<br />

3.6 Außenwände<br />

Für nichttragende Außenwände der Feuerwiderstandsklassen<br />

W 30 bis W 180 können<br />

ohne jeden weiteren Nachweis die Angaben<br />

von nichttragenden KS-Wänden der<br />

B2<br />

≥ 0,5<br />

≥ 1,0<br />

Bei versetzter Gebäudeanordnung werden<br />

in den nicht überlappenden Bereichen<br />

der Gebäude an der Grundstücksgrenze<br />

Brandwände oder F 90-Wände jeweils mit<br />

Aussteifung F 90 gefordert. Nach den<br />

Richtlinien für die Verwendung brennbarer<br />

B<strong>aus</strong>toffe im Hochbau müssen bei derartigen<br />

Gebäuden<br />

● nicht bekleidete Bauteiloberflächen,<br />

● Außenwandbekleidung,<br />

B2<br />

≥ 1,0<br />

1<br />

Brandwand: Aussteifung F 90-A<br />

oder F 90-AB: Aussteifung F 90-AB<br />

2<br />

Gebäudeabschlusswände je nach LBO<br />

F 90-AB: Aussteifung F 90-AB<br />

oder F 30-B + F 90-B: Aussteifung F 30<br />

B<strong>aus</strong>toffe der Klasse A<br />

Bild 18: Reihenhäuser – Details im Bereich versetzter Gebäude<br />

B2<br />

B2<br />

Detail<strong>aus</strong>bildung im Bereich<br />

versetzter Reihenhäuser.<br />

Bei Gebäuden der Gebäudeklasse<br />

1 und 2 sind je nach<br />

LBO Ausnahmen möglich.<br />

● großflächige Unterkonstruktionen,<br />

● Dämmschichten unter Bekleidungen<br />

Stahlblechwinkel<br />

Mörtelbett<br />

Mörtelbett<br />

in bestimmten Bereichen der unmittelbar<br />

aneinander grenzenden Gebäude <strong>aus</strong><br />

nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen, B<strong>aus</strong>toffklasse<br />

A, bestehen (Bild 18). Es ist jeweils im<br />

Einzelfall zu klären, welche Anforderung<br />

tatsächlich maßgebend ist. Es muss aufgrund<br />

der neuen Bauordnungen darauf<br />

hingewiesen werden, dass der Entwurfsverfasser<br />

mit seiner Unterschrift auch für<br />

den gesetzlich erforderlichen <strong>Brandschutz</strong><br />

verantwortlich ist bzw. die Verantwortung<br />

übernommen hat.<br />

KS-Wände lassen sich in den hier beschriebenen<br />

Anwendungsfällen vorteilhaft und<br />

wirtschaftlich einsetzen.<br />

KS–Brandwand<br />

Traufe<br />

Bild 19: Brandwände bei Grenzbebauung<br />

Stahlblechwinkel<br />

Ortgang<br />

Min. Dämmstoff, B<strong>aus</strong>toffe Klasse A,<br />

Schmelzpunkt ≥ 1000 C,<br />

Rohdichte ≥ 30 kg/m 3<br />

261


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Feuerwiderstandsklassen F 30 bis F 180<br />

zugrunde gelegt werden. Sie liegen damit<br />

weit auf der sicheren Seite, weil nach<br />

DIN 4102-3 geringere Temperaturen an der<br />

Außenseite gefordert werden.<br />

Für tragende Außenwände gelten die Angaben<br />

gemäß den Angaben für o.a. tragende<br />

KS-Wände in Abhängigkeit von der raumabschließenden<br />

Funktion.<br />

In der Praxis werden die unterschiedlichen<br />

Anforderungen an die Außenwände<br />

i.d.R. nicht beachtet. Es wird lediglich<br />

zwischen nichttragender und tragender<br />

Wand unterschieden. Wände der Feuerwiderstandsklasse<br />

F erfüllen immer die<br />

entsprechenden Anforderungen.<br />

Bei Außenwänden kann der brandschutztechnisch<br />

erforderliche Putz – ()-Werte in<br />

den Tafeln 23 und 25 – durch eine Vormauerschale<br />

ersetzt werden. Bei Verwendung<br />

eines Wärmedämm-Verbundsystems darf<br />

der Aufbau mit<br />

● einer Dämmschicht <strong>aus</strong> B<strong>aus</strong>toffen der<br />

B<strong>aus</strong>toffklasse B nicht als Putz angesetzt<br />

werden und<br />

● einer Dämmschicht <strong>aus</strong> B<strong>aus</strong>toffen<br />

der B<strong>aus</strong>toffklasse A (z.B. Mineralwolleplatte)<br />

als Putz angesetzt werden.<br />

Wenn bei Außenwänden Wärmedämm-Verbundsysteme<br />

verwendet werden, sind die<br />

jeweilige LBO sowie die Zulassungen zu<br />

beachten. In Abhängigkeit von den Gebäudeklassen<br />

bzw. Vollgeschossen dürfen entweder<br />

Dämmschichten der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />

B 1 (Ausnahmeregelung bis zu zwei Vollgeschossen:<br />

B 2) oder der B<strong>aus</strong>toffklasse A<br />

eingesetzt werden. In der Regel müssen<br />

bei Gebäuden außer Hochhäusern Dämmschichten<br />

oder Außenwandbekleidungen<br />

<strong>aus</strong> B1-B<strong>aus</strong>toffen bestehen. Zu den<br />

Wärmedämm-Verbundsystemen gehören<br />

grundsätzlich allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassungen, in denen in Abhängigkeit von<br />

der Dämmdicke für den Sturzbereich spezielle<br />

brandschutztechnische Ausführungen<br />

oder zusätzlich Brandriegel gefordert werden<br />

können. Es gab bei Bränden Probleme<br />

der Brandweiterleitung oberhalb von Fenstern<br />

innerhalb der Dämmschichten.<br />

Als Regel kann angegeben werden, dass<br />

bei einer Dämmschichtdicke > 10 cm Zusatzmaßnahmen<br />

erforderlich werden. Die<br />

erforderlichen Abmessungen und sonstigen<br />

Bestimmung sind der jeweiligen<br />

Zulassung zu entnehmen. Im Einzelfall<br />

sind aber auch Sonderlösungen möglich,<br />

z.B. ein besonders dicker Putz oder auch<br />

Blecheinlagen zum Verschließen des Hohlraumes.<br />

Bei Hochhäusern müssen B<strong>aus</strong>toffe der<br />

B<strong>aus</strong>toffklasse A verwendet werden. Ebenso<br />

werden auf Brandwänden, bei geringeren<br />

Grenzabständen oder bei aneinander<br />

gereihten Gebäuden im Bereich der H<strong>aus</strong>trennwände<br />

B<strong>aus</strong>toffe der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />

A gefordert.<br />

3.7 Sonstige KS-Anwendungen<br />

3.7.1 Bekleidungen <strong>aus</strong> KS-Mauerwerk<br />

für Stahlbauteile<br />

DIN 4102-4, Abschnitt 6.2 enthält Angaben<br />

zu Bekleidungen für Stahlbauten<br />

u.a. <strong>aus</strong> Mauerwerk. Die Angaben in Tafel<br />

21 gelten für statisch bestimmt oder<br />

unbestimmt gelagerte, auf Biegung beanspruchte,<br />

bekleidete Stahlträger nach<br />

DIN 18800-1 mit maximal dreiseitiger<br />

Brandbeanspruchung. Eine dreiseitige<br />

Brandbeanspruchung liegt vor, wenn die<br />

Oberseite der Träger durch Stahlbetonplatten<br />

oder Hohldielen jeweils mindestens<br />

der geforderten Feuerwiderstandsklasse<br />

vollständig abgedeckt ist.<br />

Die Angaben in Tafel 22 gelten für bekleidete<br />

Stahlstützen nach DIN 18800-1 und<br />

-2 mit weniger als vierseitiger Brandbeanspruchung.<br />

Bekleidungen <strong>aus</strong> KS-Mauerwerk<br />

müssen im Verband errichtet werden<br />

und die angegebenen Mindestdicken<br />

besitzen. Lochungen von Steinen dürfen<br />

nicht senkrecht zur Stützenlängsachse<br />

verlaufen. Die Bekleidung darf unmittelbar<br />

am Stahl anliegen. Die Bekleidungen sind<br />

durch eingelegte Stahlbügel mit einem<br />

Durchmesser ≥ 5 mm mindestens in Abständen<br />

von 250 mm in der Bekleidungsmitte<br />

zu bewehren. Diese Bewehrung ist<br />

nicht erforderlich, wenn die Stützen in<br />

ganzer Höhe in Wände nach den Abschnitten<br />

3.2 bis 3.5 eingebaut werden und die<br />

an den Stützen vorbeigeführten Wandteile<br />

mit der in Tafel 22 angegebenen Mindestdicke<br />

durch Verband mit den angrenzenden<br />

Wandteilen verbunden sind.<br />

3.7.2 Schachtwände<br />

Trennwände zum Verschließen von Schächten<br />

sind in der Regel nichttragende Wände,<br />

die nach Abschluss der Installationsarbeiten<br />

gesetzt werden. Wichtig ist hierbei<br />

zu klären, welche h<strong>aus</strong>technischen Anla-<br />

Tafel 21: Mindestdicke d M in mm in der Ausmauerung von Stahlträger mit Putzbekleidung der Untergurte 1) nach<br />

DIN 4102-4<br />

Platten oder Hohldielen nach den Abschnitten<br />

3.4 und 3.6 DIN 4102-4:1994<br />

Platten oder Hohldielen nach den Abschnitten 3.4 bis 3.6<br />

D<br />

≥ 30<br />

1 2<br />

d M<br />

d<br />

d<br />

D<br />

Klemmbefestigung<br />

der Putzträger<br />

ø ≥ 5<br />

Bügel<br />

A ʺ 500<br />

Abstandhalter ø ≥ 5,<br />

2 bis 3 Stück je Breite<br />

Tafel 22: Mindestbekleidungsdicke d in mm von Stahlstützen mit U/A 300 m -1 mit einer Bekleidung <strong>aus</strong><br />

KS-Mauerwerk nach DIN 4102-4<br />

Bekleidung <strong>aus</strong><br />

Mauerwerk oder Wandplatten nach DIN 1053-1<br />

unter Verwendung von <strong>Kalksandstein</strong>en nach<br />

DIN 106<br />

d<br />

d<br />

D<br />

d M<br />

D<br />

≥ 50<br />

Mindestdicke d M<br />

2)3)<br />

der Ausmauerung<br />

für die Feuerwiderstandsklasse-Benennung<br />

Mauerwerk nach DIN 1053-1 F 30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />

<strong>Kalksandstein</strong> DIN 106 50 50 50 70 115<br />

1)<br />

Die Mindestputzdicken d und D für den Bereich der Untergurte sind den Angaben nach DIN 4102-4,<br />

Tabelle 90 zu entnehmen.<br />

2)<br />

Bei hohen Trägern können <strong>aus</strong> Gründen der <strong>Stand</strong>sicherheit gegebenenfalls größere Dicken notwendig<br />

werden.<br />

3)<br />

Lochungen von Steinen dürfen nicht senkrecht zum Trägersteg verlaufen.<br />

Feuerwiderstandsklasse-Benennung<br />

F 30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />

50 50 70 70 115<br />

(50) (50) (50) (70) (70)<br />

Die ()-Werte gelten für Stützen <strong>aus</strong> Hohlprofilen, die vollständig <strong>aus</strong>betoniert sind, sowie für Stützen mit<br />

offenen Profilen, bei denen die Flächen zwischen den Flanschen vollständig <strong>aus</strong>betoniert, vermörtelt oder<br />

<strong>aus</strong>gemauert sind.<br />

262


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

gen in dem Schacht verlaufen. Bei Lüftungsleitungen,<br />

die mit einer <strong>Brandschutz</strong>klappe<br />

<strong>aus</strong> dem Schacht geführt werden,<br />

sind die Schachtwände, insbesondere die<br />

erforderliche Dicke, in Abhängigkeit von der<br />

tatsächlichen <strong>Brandschutz</strong>klappe festzulegen.<br />

In Abhängigkeit vom Fabrikat und<br />

damit von der allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassung der <strong>Brandschutz</strong>klappe<br />

variieren die Anforderungen an die Wand<br />

hinsichtlich Dicke und Feuerwiderstandsklasse.<br />

Die brandschutztechnische Anforderung<br />

an Schachtwände hängt außerdem davon<br />

ab, ob die Schächte horizontal in Höhe<br />

der Geschossdecke geschottet werden<br />

oder nicht. Bei nicht abgeschotteten Decken<br />

muss die Schachtwand der Anforderung<br />

der Geschossdecke entsprechen,<br />

d.h. F 90-Geschossdecke bedeutet F 90-<br />

Schachtwand. Bei horizontal abgeschotteten<br />

Schächten hängt die Anforderung<br />

an die Schachtwand von der Lage des<br />

Schachtes – z.B. im Rettungsweg – und der<br />

Brandlast im Schacht ab. Wenn im Schacht<br />

keine Brandlast vorhanden ist oder wenn<br />

eine Brandlast in einem gekapselten Raum<br />

vorliegt, kann die Schachtwand auch ohne<br />

Anforderungen sein. Zusammengefasst<br />

bedeutet dies, dass die Anforderung zwischen<br />

„F 0“ und F 90 variieren kann und<br />

daher im Einzelfall geklärt werden muss.<br />

Jede klassifizierte KS-Wand kann als<br />

Schachtwand eingesetzt werden. Bereits<br />

50 mm dicke Wände <strong>aus</strong> KS-Bauplatten<br />

erfüllen die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse<br />

F 30.<br />

4. HAUSTECHNISCHE ASPEKTE<br />

Im Wohnungsbau sind h<strong>aus</strong>technische Aspekte<br />

relativ einfach zu lösen – solange es<br />

sich um Massivbauten handelt. Hier sind<br />

lediglich Rohrleitungen für Sanitär und<br />

Heizung und Elektroleitungen für Beleuchtung<br />

und Steckdosen zu führen. Bei den<br />

Rohrleitungen handelt es sich bisher in<br />

der Regel um nichtbrennbare Rohre, <strong>aus</strong>genommen<br />

Abwasserleitungen, die teilweise<br />

<strong>aus</strong> Kunststoffen errichtet werden. Bei<br />

den Elektroleitungen handelt es sich um<br />

vergleichsweise wenige Leitungen. Anders<br />

sieht es schon bei den vergleichbaren Gebäuden,<br />

den Bürogebäuden <strong>aus</strong>. Hier wird<br />

heute sehr viel H<strong>aus</strong>technik, insbesondere<br />

Lüftungstechnik sowie Elektrokabel und<br />

Datenleitungen, verlegt. Damit wächst das<br />

Brandrisiko einerseits durch die Brandlast<br />

und andererseits durch die Brandweiterleitung,<br />

wenn keine fachgerechte Bildung<br />

von Brandabschnitten mit Abschottungen<br />

erfolgt. Bei einer Massivbauweise, wie mit<br />

<strong>Kalksandstein</strong>en, ist es relativ einfach,<br />

fachgerechte Anschlüsse und Abschottungen<br />

zu bauen.<br />

Bei Sonderbauten spielt sich der <strong>Brandschutz</strong><br />

mittlerweile im Wesentlichen im<br />

Ausbau ab, weil der Massivbau leider reduziert<br />

wird und der Trockenbau sowie die<br />

H<strong>aus</strong>technik immer umfangreicher werden.<br />

Diesem Umstand haben auch die Bauaufsichten<br />

der Länder Rechnung getragen<br />

und weitere Vorschriften in der ARGE Bau<br />

entwickelt und als Muster-Richtlinien veröffentlicht:<br />

● Muster-Richtlinie über brandschutztechnische<br />

Anforderungen an Leitungsanlagen<br />

(Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie<br />

MLAR). Fachkommission Bauaufsicht<br />

der Bauministerkonferenz, Fassung<br />

November 2005<br />

● Muster-Richtlinie über die brandschutztechnischen<br />

Anforderungen an Lüftungsanlagen<br />

(M-LüAR). Fassung September<br />

2005<br />

● Muster-Richtlinie über brandschutztechnische<br />

Anforderungen an Systemböden.<br />

Fassung September 2005<br />

● Richtlinie über automatische Schiebetüren<br />

in Rettungswegen (MAutSchR).<br />

Fassung Dezember 1997<br />

● Richtlinie über elektrische Verriegelungssysteme<br />

von Türen in Rettungswegen<br />

(MEltVTR). Fassung Dezember<br />

1997<br />

Diese Richtlinien werden als Muster-Richtlinien<br />

im Internet veröffentlicht und sind<br />

damit <strong>Stand</strong> der Technik. Von den meisten<br />

Bundesländern werden diese Vorschriften<br />

durch Einführungserlass eingeführt – teilweise<br />

lediglich durch den Hinweis, dass die<br />

Muster-Richtlinie anzuwenden ist – oder<br />

sie werden leider in einigen Punkten oder<br />

Details geändert und dann als eigene<br />

Richtlinie eingeführt. Einige Bundesländer<br />

hinken aber dem <strong>Stand</strong> der Technik hinterher<br />

und haben bisher keine derartigen<br />

Richtlinien eingeführt. In diesen Ländern<br />

ist es dann manchmal schwer, den zuständigen<br />

Bezirks- oder Gemeindeämtern den<br />

<strong>Stand</strong> der Technik zu verdeutlichen, weil<br />

sie davon noch nichts gehört haben.<br />

Als Grundsatzregel gilt heute eigentlich,<br />

dass alle Durchführungen, die durch eine<br />

Trennwand – eine raumabschließende<br />

Wand mit <strong>Brandschutz</strong>anforderungen – geführt<br />

werden, entsprechend der Wandqualität<br />

abgeschottet werden müssen. Dies gilt<br />

für brennbare und nichtbrennbare Rohre,<br />

Kabelanlagen – Elektrokabel, Datenleitungen,<br />

Kabel mit verbessertem Brandverhalten,<br />

etc. – sowie Lüftungsleitungen.<br />

Aber wie immer hat jede Regel eine Ausnahme,<br />

so dürfen z.B. in Hamburg nichtbrennbare<br />

Lüftungsleitungen durch F 90-<br />

Flurtrennwände ohne <strong>Brandschutz</strong>klappen<br />

geführt werden, wenn an die Türen des<br />

jeweiligen Raumes keine Anforderungen<br />

gestellt werden.<br />

Außerdem gilt seit 2000 grundsätzlich,<br />

dass in Rettungswegen (notwendigen<br />

Fluren) keine Brandlasten ohne <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />

verlegt werden dürfen.<br />

Hiervon <strong>aus</strong>genommen sind die<br />

Kabel, die für die unmittelbare Beleuchtung<br />

des Flures erforderlich sind. Weitere<br />

Ausnahmen sind möglich. Bei sonstigen<br />

Brandlasten sind daher grundsätzlich<br />

F 30-Unterdecken oder I 30-Kabelkanäle<br />

einzubauen.<br />

Neben den bereits beschriebenen <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />

gibt es außerdem<br />

Kabelkanäle oder -schächte zum Funktionserhalt<br />

von Kabelanlagen. Diese Kabel<br />

dienen zum Betreiben von Sicherheitsanlagen<br />

im Brandfall, z.B. Sicherheitsbeleuchtung,<br />

Druckerhöhungspumpe von<br />

Steigeleitungen der Löschwasserversorgung<br />

oder Sprinkleranlagen, zum Betrieb<br />

von Entrauchungsanlagen, etc. Schächte<br />

können mit KS-Mauerwerk erstellt werden.<br />

Hier muss nur sichergestellt werden, dass<br />

auf der Rückseite nicht mehr als 80 °C<br />

Temperaturerhöhung auftritt. Dies wird<br />

z.B. für 90 min mit einer 150 mm dicken<br />

KS-Wand sichergestellt.<br />

Bei Rohrleitungen ist ganz wesentlich,<br />

dass zwischen brennbaren und nichtbrennbaren<br />

Rohren unterschieden wird.<br />

Brennbare Rohre müssen ab Durchmesser<br />

DN 50 mit Rohrmanschetten gemäß allgemeiner<br />

bauaufsichtlicher Zulassungen<br />

abgeschottet werden. Derartige Rohrmanschetten<br />

quetschen im Brandfall das weich<br />

werdende Kunststoffrohr zusammen und<br />

der Restquerschnitt wird zugeschäumt.<br />

Bei nichtbrennbaren Rohren müssen ab<br />

Durchmesser DN 100 Rohrummantelungen<br />

eingebaut werden, um die Temperaturweiterleitung<br />

zu verringern und damit<br />

die Brandweiterleitung auf angrenzende<br />

Brand- oder Brandbekämpfungsabschnitte<br />

über 30 min, 60 min oder 90 min zu verhindern.<br />

Derartige Rohrummantelungen<br />

bestehen in der Regel <strong>aus</strong> Steinwolle der<br />

B<strong>aus</strong>toffklasse A mit einem Schmelzpunkt<br />

263


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

> 1000 °C. Die erforderliche Dämmdicke<br />

hängt von dem jeweiligen Rohrmaterial,<br />

dem Durchmesser sowie der Wandungsdicke<br />

ab. Die Werte sind dem allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Prüfzeugnis zu<br />

entnehmen.<br />

Ganz wichtig ist im Bereich der H<strong>aus</strong>technik,<br />

dass rechtzeitig eine Gewerke<br />

übergreifende Planung in brandschutztechnischer<br />

Hinsicht erfolgt, weil die erforderlichen<br />

<strong>Brandschutz</strong>maßnahmen sehr<br />

komplex und umfangreich geworden sind<br />

– insbesondere wenn im Ausbau überwiegend<br />

Trockenbau zum Einsatz kommt.<br />

Hier kann es erforderlich sein, für jede<br />

Abschottungsmaßnahme separate andere<br />

Anschlüsse herzurichten. Bei der Verwendung<br />

von KS-Mauerwerkswänden muss<br />

lediglich die Größe der Aussparung <strong>aus</strong>reichend<br />

sein, denn Massivwände haben<br />

keine Hohlräume, die Zusatzmaßnahmen<br />

erfordern. Außerdem ist der <strong>Brandschutz</strong><br />

von massiven KS-Wänden höher als erforderlich.<br />

Noch wichtiger als die Gewerke übergreifende<br />

Planung ist die brandschutztechnische<br />

Baubegleitung während der<br />

Ausführung, weil in allen Bauwerken brandschutztechnische<br />

Mängel <strong>aus</strong> Unkenntnis,<br />

Schlamperei und Kostengründen eingebaut<br />

werden. Eine nachträgliche Beseitigung<br />

von <strong>Brandschutz</strong>mängeln oder das<br />

Nachrüsten von <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />

wird jedoch wesentlich teurer als die Berücksichtigung<br />

der notwendigen Maßnahmen<br />

bei Planung und Ausführung.<br />

5. VERSICHERUNGSTECHNISCHE<br />

ASPEKTE<br />

Die Versicherungen setzen vor<strong>aus</strong>, dass<br />

zunächst einmal alle gesetzlichen Anforderungen<br />

erfüllt sind. Bei Schadensfällen<br />

wird diese Vor<strong>aus</strong>setzung auch überprüft<br />

und bei Mängeln kann der Versicherungsnehmer,<br />

der gesetzlich für die Einhaltung<br />

der erforderlichen <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />

verantwortlich ist, mit in die Verantwortung<br />

gezogen werden. Das kann zu<br />

reduzierten Zahlungen führen.<br />

Zum Abschluss der Sachversicherung<br />

und ggf. auch der Betriebsunterbrechung<br />

wird dann das jeweilige Brandrisiko abgeschätzt.<br />

Das Brandrisiko setzt sich <strong>aus</strong><br />

der Nutzung sowie dem Gebäude selber<br />

zusammen. Die Nutzung kann man wenig<br />

beeinflussen, weil einem Mieter einer<br />

Wohnung nicht vorgeschrieben werden<br />

kann, welche Einrichtungen – Möbel, Gardinen<br />

etc. – er verwenden darf. In einem<br />

Industriebetrieb ergibt sich die Nutzung<br />

auch ganz einfach <strong>aus</strong> dem jeweiligen<br />

Gewerbe. Hier haben die Versicherungen<br />

nur Einfluss darauf, wie groß Abschnitte<br />

mit besonders gefährlichen Stoffen hinsichtlich<br />

Brandentstehung, Brandlasten,<br />

Brandweiterleitung oder auch explosiven<br />

Stoffen sein können.<br />

Beim Bauwerk ist zu beachten, dass<br />

die im Gebäude vorhandenen B<strong>aus</strong>toffe<br />

– brennbar/nichtbrennbar – hinsichtlich<br />

deren Brandverhalten einen wesentlichen<br />

Einfluss auf das Brandrisiko haben, d.h.<br />

das im Gebäude vorhandene Risiko ist<br />

primär abhängig von den Brandlasten. Die<br />

Brandlasten bestimmen maßgeblich den<br />

Brandverlauf hinsichtlich<br />

● Brandentstehung bzw. Brandentwicklung,<br />

● Brand<strong>aus</strong>breitung und<br />

● Entstehung eines „Flashovers“ (schlagartige<br />

Entzündung aller brennbaren<br />

Materialien), d.h. Vollbrand.<br />

Aus internationalen Untersuchungen ist<br />

bestätigt, dass das Brandgeschehen um<br />

so kritischer ist, je größer der Anteil der<br />

brennbaren und brandschutztechnisch ungeschützten<br />

Bauteile im Gebäude ist.<br />

In Bild 20 ist die Zusammensetzung der<br />

Brandlastanteile in einem Gebäude zusammengefasst.<br />

Im Wohnungsbau stellt die bauweisenspezifische<br />

Brandlast einen wesentlichen<br />

Part dar. In einem mehrgeschossigen<br />

Wohnungsbau mit einer durchschnittlichen<br />

Wohnnutzfläche von etwa 800 m 2 kann<br />

sich die Brandlast bei unterschiedlichen<br />

Konstruktionsarten bis zum Faktor 4 unterscheiden.<br />

In einem Massivbau sind<br />

die 2- bis 4-fachen geringeren Mengen<br />

an brennbaren Stoffen gegenüber einem<br />

Holzbau möglich [10] und [11].<br />

Durch die Bauweise werden nicht nur<br />

die Höhe der Brandlasten und damit das<br />

Brandrisiko wesentlich beeinflusst, sondern<br />

auch die Sanierungskosten. Ein Massivbau<br />

hat in der Regel geringere Sanierungskosten,<br />

weil wesentliche Teile weiter<br />

bzw. wieder verwendet werden können.<br />

Außerdem wird der Brand allein durch die<br />

Massivbauweise begrenzt.<br />

Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass die<br />

Eintrittshäufigkeit eines Brandes neben<br />

der mobilen Brandlast ebenfalls von der<br />

Die gesetzlichen Forderungen zum <strong>Brandschutz</strong><br />

haben als wesentliches Ziel <strong>aus</strong>schließlich<br />

den Personenschutz. Ein<br />

Sachwertschutz ist nur in der Hinsicht<br />

enthalten, dass der Nachbar vor einem<br />

Brandübergriff geschützt werden soll und<br />

dass ein Brand auf eine bestimmte Fläche<br />

40 m x 40 m (Abstand von Brandwänden)<br />

begrenzt werden soll. Hiermit sollen der<br />

Feuerwehr Rettungs- und Löscharbeiten<br />

ermöglicht werden.<br />

Den Versicherungen geht es dagegen<br />

vordringlich um den Sachschutz, um das<br />

Schadenvolumen zu begrenzen.<br />

Mobile Brandlast<br />

nutzungsspezifische Brandlast<br />

Ausstattung, Möbel, Lagergüter etc.<br />

Gesamtbrandlast<br />

bauweisenspezifische<br />

Brandlast<br />

Massivbau,<br />

Holzbau,<br />

Trockenbau<br />

Bild 20: Zusammensetzung der Brandlastanteile in einem Gebäude<br />

Bauteil-Brandlast<br />

Trag- und<br />

Ausbaukonstruktion<br />

konstruktionsneutrale<br />

Brandlast<br />

nutzungsababhängiger<br />

Ausbau<br />

Fenster, Türen,<br />

Gebäudetechnik<br />

264


V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />

Bauweise abhängt. Insgesamt betrachtet<br />

ist somit der Werteerhalt einer Massivbauweise<br />

günstig.<br />

Die Versicherungen haben früher bei der<br />

Massivbauweise einen wesentlichen Rabatt<br />

in den Prämiensätzen gegeben. Nach<br />

der Öffnung des Marktes fielen diese Überlegungen<br />

zur Rabattierung weg, weil eine<br />

Massivbauweise vor<strong>aus</strong>gesetzt wurde.<br />

Mittlerweile setzt hier jedoch wieder ein<br />

Umdenken ein, weil gemäß den neuen<br />

Bauordnungen bauliche Erleichterungen<br />

im <strong>Brandschutz</strong> bereits möglich sind bzw.<br />

werden. Damit wird das Brandrisiko wieder<br />

größer und die Schadensminimierung<br />

wird in den Verantwortungsbereich der<br />

Versicherungen abgeschoben. Die Bauordnungen<br />

geben nur noch einen Mindeststandard<br />

vor, d.h. der bewährte deutsche<br />

Sicherheitsstandard wird eindeutig<br />

reduziert. Die Massivbauweise und damit<br />

auch die KS-Bauweise gewährt jedoch<br />

den bisherigen <strong>Stand</strong>ard, so dass damit<br />

zukünftig auch wieder Rabatte möglich<br />

werden könnten.<br />

6. Zusammenfassung aller<br />

brandschutztechnisch<br />

nachgewiesenen KS-Konstruktionen<br />

6.1 KS-Mauerwerk nach DIN 1053-1<br />

in Verbindung mit DIN 4102-4 sowie<br />

DIN 4102-4/A1<br />

Für KS-Mauerwerkswände wurden zahlreiche<br />

Nachweise geführt – nicht nur die<br />

Nachweise der üblichen Mauerwerksarten,<br />

die durch DIN 4102-4 abgedeckt werden,<br />

sondern auch zahlreiche Nachweise in<br />

Verbindung mit Dünnbettmörtel, die die<br />

KS-Bauart hinsichtlich <strong>Brandschutz</strong> unterstützen.<br />

Es wurde nachgewiesen, dass<br />

KS-Konstruktionen auch ohne Stoßfugenvermörtelung,<br />

knirsch gestoßen gemäß<br />

DIN 1053, Feuerwiderstandsklassen von<br />

F 30 bis F 180 erfüllen. Hierbei muss<br />

selbstverständlich die erforderliche Mindestwanddicke<br />

gemäß DIN 4102-4 oder<br />

allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis<br />

oder allgemeiner bauaufsichtlicher<br />

Zulassung oder gutachtlicher Stellungnahmen<br />

eingehalten werden. Zusatzmaßnahmen<br />

wie Verspachtelung oder Putz sind bei<br />

unvermörtelter Stoßfuge nicht erforderlich.<br />

Diese Aussage gilt auch für KS-Steine mit<br />

Nut-Feder-Systemen.<br />

Die Tafeln 23 bis 25 gelten für Wände und<br />

Pfeiler, bemessen nach DIN 1053-1 und -3<br />

sowie nach DIN 4103.<br />

Der Ausnutzungsfaktor a 2 ist das Verhältnis<br />

der vorhandenen Beanspruchung<br />

Tafel 23: <strong>Brandschutz</strong> mit KS-Wandkonstruktionen 1)<br />

Wandart Stein, Mörtel Mindestdicke d [mm] bei Feuerwiderstandsklasse<br />

d<br />

nichttragend,<br />

raumabschließend<br />

– Wände –<br />

tragend,<br />

raumabschließend<br />

– Wände –<br />

tragend,<br />

nichtraumabschließend<br />

– Wände –<br />

Wandlänge<br />

I 1,0 m<br />

DIN V 106, NM<br />

DIN V 106, DM<br />

DIN V 106, DM,<br />

RDK 1,8<br />

DIN V 106, NM / DM<br />

Ausnutzungsfaktor<br />

a 2 = 0,2<br />

Ausnutzungsfaktor<br />

a 2 = 0,6<br />

F30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />

70<br />

(50)<br />

115<br />

(115)<br />

115<br />

(70)<br />

70<br />

(70)<br />

115<br />

(115)<br />

115<br />

(100)<br />

115<br />

(100)<br />

100<br />

(70)<br />

115<br />

(115)<br />

115<br />

(115)<br />

115<br />

(115)<br />

150<br />

(115)<br />

Ausnutzungsfaktor<br />

a 2 = 1,0 2) 200<br />

(150)<br />

DIN V 106, NM / DM<br />

Ausnutzungsfaktor<br />

a 2 = 0,2<br />

Ausnutzungsfaktor<br />

a 2 = 0,6<br />

115<br />

(115)<br />

115<br />

(115)<br />

115<br />

(115)<br />

140 / 115 3)<br />

(115)<br />

150<br />

(115)<br />

150<br />

(115)<br />

Ausnutzungsfaktor<br />

a 2 = 1,0 2) 200<br />

(175)<br />

Die ( )-Werte gelten für Wände mit beidseitigem bzw. allseitigem Putz nach DIN 18550-2, MG PIV oder<br />

DIN 18550-4, Leichtmörtel. Der Putz kann ein- oder mehrseitig durch eine Verblendung ersetzt werden.<br />

175<br />

(150)<br />

175<br />

(150)<br />

200<br />

(150)<br />

240<br />

(175)<br />

175<br />

(150)<br />

200<br />

(175)<br />

240<br />

(200)<br />

1)<br />

Nach DIN 4102-4, DIN 4102-4/A1, abZ und gutachterlichen Stellungnahmen.<br />

2)<br />

Bei 3,0 < vorh. σ 4,5 N/mm² gelten die Werte nur für KS-Mauerwerk <strong>aus</strong> Voll-, Block- und Plansteinen.<br />

3)<br />

115 mm mit Dünnbettmörtel<br />

zu der zulässigen Beanspruchung gemäß<br />

DIN 1053-1. Für die Ermittlung<br />

der Druckspannungen s gilt ebenfalls<br />

DIN 1053-1. Es wurden KS-Wände mit<br />

Druckspannungen bis zu s = 4,5 N/mm 2<br />

nachgewiesen.<br />

Die Angaben in den Tafeln 23 und 24<br />

decken Exzentrizitäten nach DIN 1053<br />

bis e d/6 ab. Bei Exzentrizitäten<br />

d/6 < e d/3 ist die Lastenleitung konstruktiv<br />

zu zentrieren.<br />

Für KS-Wände dürfen i.d.R. Voll- und<br />

Lochsteine mit Normalmörtel und Dünnbettmörtel<br />

eingesetzt werden. Einschränkungen<br />

werden in den Fußnoten der o.a.<br />

Tafeln angegeben.<br />

Weitere Angaben und Randbedingungen<br />

sowie Einsatzmöglichkeiten können<br />

DIN 4102-4, den allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Prüfzeugnissen bzw. den allgemeinen<br />

bauaufsichtlichen Zulassungen entnommen<br />

werden. Z.Zt. ist DIN 4102-4/A2<br />

in Vorbereitung.<br />

6.2 KS-Mauerwerk nach DIN 1053-100 in<br />

Verbindung mit DIN 4102-22<br />

DIN 1053-100 ermöglicht die Bemessung<br />

von Mauerwerk mit Teilsicherheitsbeiwerten.<br />

DIN 1053-100 soll Anfang 2009<br />

bauaufsichtlich eingeführt werden.<br />

DIN 4102-22 enthält bisher keine Regeln<br />

zur <strong>Brandschutz</strong>bemessung von Mauerwerk<br />

unter Berücksichtigung von Teilsicherheitsbeiwerten,<br />

weil 2004 DIN 1053-100<br />

noch nicht endgültig verabschiedet war.<br />

Nunmehr wird in DIN 4102-22/A1 (z. Zt. in<br />

Vorbereitung) der <strong>Brandschutz</strong> geregelt. Es<br />

erfolgt eine Verknüpfung mit DIN 4102-4.<br />

Bei Bemessung nach DIN 1053-100 mit<br />

265


KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />

Tafel 24: <strong>Brandschutz</strong> mit KS-Pfeilern 1)<br />

Pfeiler / Wandabschnitt (I < 1,0 m)<br />

b<br />

DIN V 106, NM / DM<br />

Ausnutzungsfaktor a 2 = 0,6<br />

Mindestdicke<br />

d<br />

[mm]<br />

115<br />

150<br />

175<br />

240<br />

115<br />

DIN V 106, NM / DM<br />

150<br />

Ausnutzungsfaktor a 2 = 1,0 2) 175<br />

240<br />

DIN V 106, NM / DM<br />

Ausnutzungsfaktor a 2 = 1,0 2)<br />

h k /d 10<br />

DIN V 106, NM / DM<br />

Ausnutzungsfaktor a 2 = 1,0 2)<br />

h k /d 15, DM, vorh. 3,0 N/mm²<br />

Mindestlänge des Pfeilers [mm]<br />

bei Feuerwiderstandsklasse<br />

F30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />

365<br />

300<br />

240<br />

175<br />

(365)<br />

300<br />

240<br />

175<br />

490<br />

300<br />

240<br />

175<br />

(490)<br />

300<br />

240<br />

175<br />

(615)<br />

300<br />

240<br />

175<br />

(730)<br />

300<br />

300<br />

240<br />

(990)<br />

365<br />

240<br />

175<br />

– 3)<br />

490<br />

300<br />

240<br />

– 3)<br />

898<br />

365<br />

300<br />

– 3)<br />

– 3) )<br />

490<br />

365<br />

175 240 240 240 – 3) – 3)<br />

175 240 240 240 240 – 3)<br />

Die ( )-Werte gelten für Wände mit beidseitigem bzw. allseitigem Putz nach DIN 18550-2, MG PIV oder DIN<br />

18550-4, Leichtmörtel. Der Putz kann ein- oder mehrseitig durch eine Verblendung ersetzt werden.<br />

1)<br />

Nach DIN 4102-4, DIN 4102-4/A1, abZ und gutachterlichen Stellungnahmen.<br />

2)<br />

Bei 3,0 < vorh. 4,5 N/mm² gelten die Werte nur für KS-Mauerwerk <strong>aus</strong> Voll-, Block- und Plansteinen.<br />

3)<br />

Mindestlänge b 1,0 m. Bei Außenwänden Bemessung als raumabschließende Wand sonst als nichtraumabschließende<br />

Wand.<br />

d<br />

Tafel 25: <strong>Brandschutz</strong> mit KS-Brandwänden und KS-Komplextrennwänden 1)<br />

Wandart Steinart, RDK Mörtel Brandwände/<br />

Komplextrennwände<br />

Brandwand<br />

Komplextrennwand<br />

DIN V 106 2) , RDK 0,9<br />

MG II<br />

MG IIa<br />

MG III<br />

MG IIIa<br />

DM<br />

einschalig<br />

300<br />

(300)<br />

zweischalig<br />

2 x 200<br />

(2 x 175)<br />

DIN V 106 2) , RDK 1,4 240 2 x 175<br />

DIN V 106 2) , RDK 1,8 DM 175 2 x 150<br />

KS XL nach abZ, RDK 1,8<br />

KS XL nach abZ, RDK 2,0<br />

DIN V 106<br />

DM<br />

DM<br />

MG II<br />

MG IIa<br />

MG III<br />

MG IIIa<br />

175 3)<br />

214<br />

175 3)<br />

200<br />

2 x 150 3)<br />

2 x 175<br />

2 x 150<br />

365 2 x 240<br />

KS-Mauertafeln nach Z-17.1-338 MG III 240 –<br />

DIN V 106, SFK <strong>12</strong>, RDK 1,8 DM 240 –<br />

Die ( )-Werte gelten für Wände mit beidseitigem bzw. allseitigem Putz nach DIN 18550-2, MG PIV oder<br />

DIN 18550-4, Leichtmörtel. Der Putz kann ein- oder mehrseitig durch eine Verblendung ersetzt werden.<br />

1)<br />

Nach DIN 4102-4, abZ und gutachterlichen Stellungnahmen.<br />

2)<br />

Bemessung nach DIN 1053-1, Exzentrizität e d/3.<br />

3)<br />

Mit konstruktiver oberer Halterung.<br />

Teilsicherheitswerten ist die Umrechnungsformel<br />

<strong>aus</strong> DIN 4102-22/A1 anzuwenden,<br />

um den <strong>Brandschutz</strong>nachweis zu führen.<br />

LITERATUR<br />

[1] DIN 4102-4:1994-03 Brandverhalten<br />

von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen<br />

– Zusammenstellung und Anwendung<br />

klassifizierter B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile und<br />

Sonderbauteile<br />

[2] DIN 4102-4/A1:2004-11 Brandverhalten<br />

von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen<br />

– Zusammenstellung und Anwendung<br />

klassifizierter B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile und<br />

Sonderbauteile, Fassung A1<br />

[3] DIN 4102-22:2004-11 Brandverhalten<br />

von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen – Anwendungsnorm<br />

zu DIN 4102-4 auf der<br />

Bemessungsbasis von Teilsicherheitsbeiwerten<br />

[4] Herzog, I.: Einführung des europäischen<br />

Klassifizierungssystems für den<br />

<strong>Brandschutz</strong>. – In: DIBt-Mitteilungen,<br />

Heft 4/2002, Seite 110-<strong>12</strong>2<br />

[5] DIN ENV 1996-1-2:1997-05 Bemessung<br />

und Konstruktion von Mauerwerksbauten.<br />

Teil 1-2: Allgemeine<br />

Regeln – Tragwerksbemessung für<br />

den Brandfall, Deutsche Fassung ENV<br />

1996-1-2:1995, mit nationalem Anwendungsdokument<br />

(NAD)<br />

[6] Hahn, Chr.: <strong>Brandschutz</strong>planung – Lästiges<br />

Übel oder Beitrag zum kostengünstigen<br />

Bauen? – In: BBauBl 44<br />

(1995) 10<br />

[7] Hahn Consult: Gutachtliche Stellungnahme<br />

Nr. 28092 zum Brandverhalten<br />

von Anschlüssen nichttragender Wände<br />

an Massivdecken (30.10.08)<br />

[8] Hahn Consult: Gutachtliche Stellungnahme<br />

Nr. 20006 zum Brandverhalten<br />

von Kalksand-Wandkonstruktionen unter<br />

Verwendung von KS-ISO-Kimmsteinen<br />

(21.<strong>12</strong>.01)<br />

[9] Brandwände und Komplextrennwände<br />

– Merkblatt für die Anordnung und Ausführung.<br />

Vds 2097-3:1999-03<br />

[10] The SFPE Handbook of Fire Protection<br />

Engineering. National Fire Protection<br />

Association, Quincy, Massachusetts,<br />

2 nd Edition, ISBN 0-87765-354-2<br />

[11] Wilmot, R.T.D.: United Nations Fire<br />

Statistics Study. World Fire Statistics<br />

Centre Bulletin, Geneva Association,<br />

Genf Sept. 1999<br />

[<strong>12</strong>] DIN V 18550:2005-04 Putze und Putzsysteme<br />

– Ausführung<br />

266


Beratung:<br />

Überreicht durch:<br />

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90552 Röthenbach a.d. Pegnitz<br />

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21614 Buxtehude<br />

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