Kap. 13 Brandschutz (Stand 12/2008), Auszug aus ... - Kalksandstein
Kap. 13 Brandschutz (Stand 12/2008), Auszug aus ... - Kalksandstein
Kap. 13 Brandschutz (Stand 12/2008), Auszug aus ... - Kalksandstein
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PLANUNG, KONSTRUKTION, AUSFÜHRUNG<br />
<strong>Kap</strong>itel <strong>13</strong>: <strong>Brandschutz</strong><br />
<strong>Stand</strong>: Dezember <strong>2008</strong>
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> *<br />
* Dipl.-Ing. Christiane Hahn, ö.b.u.v. Sachverständige für <strong>Brandschutz</strong>, Braunschweig/Hamburg<br />
<strong>Stand</strong>: Dezember <strong>2008</strong><br />
1. EINLEITUNG<br />
Alle Landesregierungen haben sich zum<br />
Ziel gesetzt, das Bauen zu vereinfachen<br />
und zu deregulieren. Davon ist auch der<br />
<strong>Brandschutz</strong> betroffen. Die Verantwortung<br />
wird durch die Neuregelungen in den<br />
Landesbauordnungen den Planverfassern<br />
übertragen. Diese sind aber aufgrund mangelnder<br />
Kenntnisse oft überfordert, weil<br />
der <strong>Brandschutz</strong> mittlerweile sehr komplex<br />
und allübergreifend ist.<br />
Bei rechtzeitiger Beachtung der <strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />
und der Normen sowie<br />
bei Auswahl geeigneter Bauprodukte<br />
(B<strong>aus</strong>toffe) in der Planung ist der erforderliche<br />
<strong>Brandschutz</strong> häufig bereits sichergestellt.<br />
Die <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an<br />
Mauerwerkswände werden in den Landesbauordnungen<br />
definiert und durch Verordnungen,<br />
Richtlinien und Verwaltungsvorschriften<br />
ergänzt bzw. spezifiziert.<br />
Aufgrund der europäischen Harmonisierung<br />
in der Normung ist einiges auch im <strong>Brandschutz</strong><br />
im Fluss. Dies beeinflusst jedoch<br />
nicht nur die Normung, sondern hat sich<br />
auch auf die Bauordnungen hinsichtlich<br />
der Begriffe und der Nachweise <strong>aus</strong>gewirkt.<br />
DIN 4102 – Brandverhalten von B<strong>aus</strong>toffen<br />
und Bauteilen – diente über Jahrzehnte<br />
als Prüfnorm zum Prüfen des Brandverhaltens<br />
von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen<br />
und wurde schrittweise durch die europäischen<br />
Prüfnormen ersetzt. DIN 4102-4 [1]<br />
mit der A1-Fassung [2] dient zurzeit noch<br />
als direkter <strong>Brandschutz</strong>nachweis für bereits<br />
klassifizierte B<strong>aus</strong>toffe und Bauteile.<br />
Bauaufsichtlich werden im Genehmigungsverfahren<br />
überwiegend <strong>Brandschutz</strong>nachweise<br />
gefordert. Dies kann in Form von<br />
<strong>Brandschutz</strong>konzepten, z.B. für Sonderbauten,<br />
oder auch nur durch Ausfüllen von<br />
vorgegebenen Nachweis-Tabellen erfolgen.<br />
Für Sonderbauten sind <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />
allein <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Gesichtpunkten<br />
unabdingbar, weil der <strong>Brandschutz</strong><br />
durch den Rohbau nur noch zu ca. 25-35 %<br />
abdeckt wird. Der Rest spielt sich in dem<br />
immer komplexer werdenden Ausbau einschließlich<br />
der H<strong>aus</strong>technik ab.<br />
2. GRUNDLAGEN UND ANFORDERUNGEN<br />
Die folgenden Ausführungen können nur<br />
einen Überblick zu den brandschutztechnischen<br />
Grundlagen und Anforderungen<br />
geben. Weitere Details sind der Fachliteratur<br />
und den jeweiligen Vorschriften zu<br />
entnehmen.<br />
Tafel 1: B<strong>aus</strong>toffklassen nach DIN 4102-1 – Bauaufsichtliche<br />
Benennung<br />
B<strong>aus</strong>toffklassen<br />
nach<br />
DIN 4102-1<br />
A<br />
A1<br />
A2<br />
B<br />
B1<br />
B2<br />
B3<br />
Bauaufsichtliche<br />
Benennung<br />
nichtbrennbare B<strong>aus</strong>toffe<br />
ohne Entflammung<br />
Entflammung < 20 s<br />
brennbare B<strong>aus</strong>toffe<br />
schwer entflammbar<br />
normal entflammbar<br />
leicht entflammbar<br />
2.1 DIN 4102<br />
Die Gesamtnorm DIN 4102 enthält die<br />
Grundlagen für die Definition der bauaufsichtlichen<br />
Begriffe hinsichtlich <strong>Brandschutz</strong><br />
sowie die sich dar<strong>aus</strong> ergebenen<br />
Anforderungen. DIN 4102 setzt sich <strong>aus</strong><br />
19 Teilen (Teile 1-9, 11-18 und 21, 22) zusammen.<br />
DIN 4102 ist im Wesentlichen<br />
eine Prüfnorm. Hiervon <strong>aus</strong>genommen<br />
sind DIN 4102-4, -22 [3] die genormte und<br />
klassifizierte B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile und Sonderbauteile<br />
zusammenfassen und mögliche<br />
Anwendungen in brandschutztechnischer<br />
Hinsicht darstellt. Bild 1 gibt eine Übersicht<br />
über DIN 4102 sowie die Verbindung<br />
zu Brandereignissen und <strong>Brandschutz</strong>nachweisen.<br />
<strong>Brandschutz</strong>technische Begriffe, Anforderungen<br />
und Prüfungen werden für B<strong>aus</strong>toffe,<br />
Bauteile und Sonderbauteile in<br />
den Normteilen 1-3, 5-9 und 11-<strong>13</strong> der<br />
DIN 4102 definiert. B<strong>aus</strong>toffe (Bauprodukte)<br />
werden gemäß DIN 4102-1 in die<br />
B<strong>aus</strong>toffklassen A (nichtbrennbar) und<br />
B (brennbar) klassifiziert. Die einzelnen<br />
Schadenfeuer<br />
Entstehungsbrand<br />
Brandverhalten von B<strong>aus</strong>toffen<br />
Entflammbarkeit, Flammen<strong>aus</strong>breitung<br />
Wärmeentwicklung, Brandnebenerscheinung<br />
Prüfhilfsmittel<br />
Prüfnormen<br />
Voll entwickelter Brand<br />
Bauteil- bzw. Sonderbauteil-Verhalten<br />
Verlust von Raumabschluss und ggf. Tragfähigkeit<br />
bei Bauteilen bzw. Sonderbauteilen<br />
B<strong>aus</strong>toffe<br />
DIN 4101-1<br />
DIN 4101-14<br />
Rauch<br />
Toxizide<br />
Abtropfen<br />
Fußbodenbeläge<br />
Brandschacht Schmelzpunkt<br />
Konstr. Prüfung<br />
DIN<br />
4102-15 4102-16<br />
Kleinprüfstand<br />
DIN 4102-17 DIN 4102-8<br />
Bauteile<br />
DIN 4102-2<br />
Brandwände<br />
Außenwände<br />
DIN 4102-3<br />
Feuer.-Abschlüsse<br />
Brand Funktion<br />
DIN<br />
4102-5 4102-18<br />
DIN 4102-6 DIN 4102-7 DIN 4102-9<br />
Lüftungsleitungen<br />
Bedachungen<br />
Kabelabschottungen<br />
Rohrabschottungen<br />
Funktion<br />
E-Kabel<br />
G- u. F-Verglasungen<br />
I-Kanäle<br />
DIN 4102-11 DIN 4102-<strong>12</strong> DIN 4102-<strong>13</strong><br />
Prüf-/Untersuchungsberichte<br />
Verwendbarkeitsnachweise<br />
Allgemeines<br />
bauaufsichtliches<br />
Prüfzeugnis (abP)<br />
A1 ohne brennende<br />
Bestandteile<br />
Allgemeine<br />
bauaufsichtliche<br />
Zulassung (abZ)<br />
des DIBt<br />
A1 – A2 – B1<br />
DIN 4102-4/A1<br />
DIN 4102-22<br />
Zusammenstellung<br />
klassifizierter<br />
B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile,<br />
Sonderbauteile<br />
Allgemeines<br />
bauaufsichtliches<br />
Prüfzeugnis (abP)<br />
nach DIN 4102 von<br />
anerkannter Prüfstelle<br />
Allgemeine<br />
bauaufsichtliche<br />
Zulassung (abZ)<br />
des DIBt<br />
Bild 1: Übersicht DIN 4102 (<strong>Stand</strong> September <strong>2008</strong>)<br />
237
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Klassen werden gemäß Tafel 1 noch weiter<br />
unterteilt. Bauaufsichtlich wird die<br />
B<strong>aus</strong>toffklasse A nicht unterteilt. <strong>Brandschutz</strong>technisch<br />
werden jedoch die B<strong>aus</strong>toffklassen<br />
A 1 und A 2 unterschieden.<br />
Die B<strong>aus</strong>toffklasse A 1 charakterisiert die<br />
klassischen B<strong>aus</strong>toffe, die nicht brennen,<br />
z.B. Beton und <strong>Kalksandstein</strong>. In die B<strong>aus</strong>toffklasse<br />
A 2 werden diejenigen B<strong>aus</strong>toffe<br />
eingereiht, die den klassischen Bau<br />
stoffen ähneln, aber einen gewissen Anteil<br />
brennbarer Bestandteile enthalten, z.B.<br />
EPS-Leichtbetone. Als Grenzwert zwischen<br />
den beiden Klassen wird die Entflammung<br />
zugrunde gelegt.<br />
Als Bauteile (Bauprodukte) im Sinne der<br />
Norm gelten Wände (Mauerwerk), Decken,<br />
Stützen (Pfeiler), Unterzüge, Treppen usw.<br />
Als Sonderbauteile (Bauprodukte) gelten<br />
Brandwände, nichttragende Außenwände,<br />
Feuerschutzabschlüsse (Türen, Tore),<br />
Lüftungsleitungen, Kabelabschottungen,<br />
Installationskanäle, Installationsschächte<br />
(Schachtabmauerungen), Rohrabschottungen,<br />
Kabelanlagen, Verglasungen usw.<br />
In DIN 4102-2 wird der Begriff der Feuerwiderstandsklasse<br />
in Abhängigkeit von der<br />
Zeit (30 min bis 180 min) definiert und<br />
Bauteile den Feuerwiderstandsklassen<br />
F 30 bis F 180 zugeordnet. Für Bauteile<br />
und Sonderbauteile gelten unterschiedliche<br />
Abkürzungen (Tafel 2).<br />
Es gibt für einige Sonderbauteile keine<br />
Abkürzungen. Außerdem ist anzumerken,<br />
dass Komplextrennwände lediglich in einer<br />
Fußnote von DIN 4102-3 erwähnt werden.<br />
Dies beruht darauf, dass derartige Anforderungen<br />
nur im Versicherungsbereich und<br />
nicht bauaufsichtlich erhoben werden.<br />
DIN 4102-4 erschien 1994 in überarbeiteter<br />
Form, sie war im Mauerwerksbau<br />
aufgrund der umfangreichen Weiterentwicklungen<br />
wesentlich erweitert worden.<br />
Danach sind <strong>Kalksandstein</strong>e der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />
A 1 zuzuordnen, ebenso Mörtel nach<br />
DIN 1053. Außerdem sind umfangreiche<br />
Angaben zur Klassifizierung und Anwendung<br />
von Mauerwerkswänden <strong>aus</strong> <strong>Kalksandstein</strong>en<br />
enthalten.<br />
Aufgrund der europäischen Normung wurde<br />
eine nach fünf Jahren fällige Überarbeitung<br />
mehrfach verschoben. 2001 wurde<br />
im DIN-Ausschuss beschlossen, keine<br />
Überarbeitung durchzuführen, sondern eine<br />
Anwendungsnorm zu erstellen. Die Anwendungsnorm<br />
sollte lediglich eine Verknüpfung<br />
zu den zukünftigen Eurocode-Bemessungsnormen<br />
ermöglichen und in geringem<br />
Tafel 2: Benennung von Bauteilen und Sonderbauteilen nach DIN 4102<br />
Bauteile und Sonderbauteile<br />
(Bauprodukte – Bauarten)<br />
Tafel 3: B<strong>aus</strong>toffklassen nach den europäischen Prüfnormen (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Benennung – Abkürzungen<br />
nach DIN 4102<br />
Bauteile Wände, Decken, Stützen, Unterzüge,<br />
Balken, Unterdecken, Dächer usw. F 30 bis F 180<br />
Sonderbauteile nichttragende Außenwände W 30 bis W 90<br />
Feuerschutzabschlüsse T 30 bis T 90<br />
<strong>Brandschutz</strong>verglasungen<br />
Wärmestrahlung durchlässig G 30 bis G <strong>12</strong>0<br />
EN <strong>13</strong>501<br />
Euro-<br />
Klassen<br />
A 1<br />
A 2<br />
B<br />
C<br />
D<br />
undurchlässig F 30 bis F 90<br />
Lüftungsleitungen L 30 bis L <strong>12</strong>0<br />
Kabelabschottungen S 30 bis S <strong>12</strong>0<br />
Rohrabschottungen R 30 bis R <strong>12</strong>0<br />
Installationskanäle und -schächte I 30 bis I <strong>12</strong>0<br />
Funktionserhalt von Kabelanlagen E 30 bis E <strong>12</strong>0<br />
Brandwand<br />
Eignung als Brandwand<br />
Bedachung<br />
harte Bedachung<br />
Fahrschachtabschlüsse<br />
Fahrschachtabschlüsse<br />
widerstandsfähig gegen<br />
Feuer und Rauch<br />
Prüfverfahren<br />
EN ISO 1182 1) und<br />
EN ISO 1716<br />
EN ISO 1182 1) oder<br />
EN ISO 1716 und<br />
EN <strong>13</strong>823 (SBI)<br />
EN <strong>13</strong>823 (SBI) und<br />
EN ISO 11925-2 2) :<br />
Beanspruchung = 30 s<br />
EN <strong>13</strong>823 (SBI) und<br />
EN ISO 11925-2 2) :<br />
Beanspruchung = 30 s<br />
EN <strong>13</strong>823 (SBI) und<br />
EN ISO 11925-2 2) :<br />
Beanspruchung = 30 s<br />
E EN ISO 11925-2 2) :<br />
Beanspruchung = 15 s<br />
F –<br />
Anforderungsniveau<br />
kein Beitrag<br />
zum Brand<br />
vernachlässigbarer<br />
Beitrag<br />
zum Brand<br />
sehr geringer<br />
Beitrag zum<br />
Brand<br />
geringer Beitrag<br />
zum Brand<br />
hinnehmbarer<br />
Beitrag zum<br />
Brand<br />
hinnehmbares<br />
Brandverhalten<br />
keine<br />
Anforderungen<br />
Umfang neuere Erkenntnisse berücksichtigen.<br />
Ziel war es, die Anwendungsnorm<br />
Ende 2002 zu veröffentlichen. 2004 wurde<br />
eine A1-Ergänzung zu DIN 4102-4 sowie<br />
DIN 4102-22 veröffentlicht. DIN 4102-22<br />
schafft die Verknüpfung zwischen DIN 4102-4<br />
und dem neuen semiprobabilistischem Bemessungskonzept.<br />
In Europa gibt es bisher<br />
kein Mandat, eine der DIN 4102-4 entsprechende<br />
Norm zu erarbeiten. Eine derartige<br />
Norm wird auch von einigen europäischen<br />
Ländern abgelehnt, weil diese der Ansicht<br />
sind, es muss alles über Prüfzeugnisse<br />
nachgewiesen sein in Verbindung mit einer<br />
wirksamen Kontrolle auf der B<strong>aus</strong>telle. Zur<br />
Zeit wird eine A2-Fassung zu DIN 4102-4<br />
und eine A1-Fassung zu DIN 4102-22 erarbeitet.<br />
Veröffentlichung Anfang 2009.<br />
Brandszenarium<br />
voll entwickelter<br />
Brand<br />
ca.<br />
60 kW/m²<br />
DIN<br />
4102-<br />
Klasse<br />
A 1<br />
– – A 2<br />
einzelner<br />
brennender<br />
Gegenstand<br />
ca.<br />
40 kW/m²<br />
– – –<br />
– – –<br />
kleine<br />
Flammen<br />
20 mm<br />
Flamme<br />
B 1<br />
B 2<br />
– – B 3<br />
1)<br />
Für homogene Produkte und wesentliche Bestandteile von nicht homogenen Produkten<br />
2)<br />
Bei einer Flankenbeanspruchung der Oberfläche und – sofern für die Endanwendung des Produkts<br />
relevant – einer Flankenbeanspruchung der Probenkante<br />
238
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
2.2 Europäische Prüfnormen<br />
Für den Nachweis des Brandverhaltens der<br />
B<strong>aus</strong>toffe (Bauprodukte) und damit der<br />
B<strong>aus</strong>toffklassen wurden in Europa neue<br />
Prüfverfahren entwickelt und verabschiedet,<br />
weil die bisherigen Prüfverfahren sehr<br />
unterschiedlich waren. Die Prüfungen erfolgen<br />
nach unterschiedlichen Normen, die<br />
neuen Bezeichnungen der B<strong>aus</strong>toffklassen<br />
sind in Tafel 3 zusammengefasst.<br />
<strong>Kalksandstein</strong>e und Mörtel mit organischen<br />
Bestandteilen bis zu 1 M.-% müssen<br />
nicht neu geprüft werden; sie wurden<br />
gemäß Entscheidung der Europäischen<br />
Kommission in ein Verzeichnis von Bauprodukten<br />
der Kategorie A aufgenommen, d.h.<br />
in die B<strong>aus</strong>toffklasse A 1 eingestuft.<br />
Ebenso wurden in Europa für den Nachweis<br />
des Brandverhaltens von Bauteilen<br />
neue Prüfverfahren erarbeitet, von denen<br />
bereits diverse verabschiedet sind. In der<br />
Tafel 4 ist der derzeitige <strong>Stand</strong> zusammengefasst.<br />
Die Prüfnormen sind in Europa<br />
sehr aufgebläht worden, weil einige<br />
Länder es für erforderlich halten, für jedes<br />
Einzelbauteil jede Prüfeinzelheit schriftlich<br />
niederzulegen. Andererseits mag dieses<br />
auch erforderlich sein, um vergleichbare<br />
Prüfergebnisse zu erhalten.<br />
Im Folgenden werden nur die für die<br />
Prüfung von Mauerwerk relevanten Prüfnormen<br />
näher erläutert.<br />
DIN EN <strong>13</strong>63 beinhaltet die Grundlagen<br />
zur Durchführung von Brandprüfungen<br />
an Bauteilen, u.a. die Brandraumkurven.<br />
Diese entsprechen den bisher in Deutschland<br />
verwendeten (Bild 2). DIN EN <strong>13</strong>64-1<br />
regelt die speziellen Anforderungen zur<br />
Prüfungsdurchführung von nichttragenden<br />
Wänden und DIN EN <strong>13</strong>65-1 von tragenden<br />
Wänden. Diese Prüfnormen sind<br />
1999 erschienen. Im bauaufsichtlichen<br />
Verfahren darf entweder nach deutscher<br />
oder europäischer Prüfnorm geprüft werden.<br />
Die europäische Klassifizierungsnorm<br />
DIN EN <strong>13</strong>501 mit den Teilen 1 und<br />
2 ist mittlerweile verabschiedet. Im ersten<br />
Schritt hatte Deutschland dagegen<br />
gestimmt. In der Bauregelliste 2002/1<br />
Anlage 0.1.1 wurden die europäischen<br />
Klassifizierungen bereits eingeführt und<br />
den bauaufsichtlichen Verwendungsvorschriften<br />
gegenübergestellt. Sie sind damit<br />
im bauaufsichtlichen Verfahren alternativ<br />
zu den Klassifizierungen von DIN 4102-2<br />
anwendbar. Nach dem jetzigen <strong>Stand</strong> bleiben<br />
die Klassifizierungen nach DIN 4102-2<br />
noch fünf bis zehn Jahre erhalten.<br />
Tafel 4: Europäische Prüfnormen für Bauteile (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Grundnorm<br />
Feuerwiderstandsprüfung<br />
Klassifizierungen<br />
Nichttragende<br />
Bauteile<br />
Tragende<br />
Bauteile<br />
Dächer<br />
Installationen<br />
Bekleidungen<br />
Türen<br />
1)<br />
In Vorbereitung<br />
Norm Inhalt Entsprechende<br />
deutsche Norm<br />
DIN EN <strong>13</strong>63-1:1999-10 Allgemeine Anforderungen DIN 4102-2<br />
DIN EN <strong>13</strong>63-2:1999-10<br />
DIN EN <strong>13</strong>501-1:2007-05<br />
DIN EN <strong>13</strong>501-2:<strong>2008</strong>-01<br />
DIN EN <strong>13</strong>501-3:2006-03<br />
Alternative und<br />
ergänzende Verfahren<br />
Klassifizierung<br />
Brandverhalten (B<strong>aus</strong>toffe)<br />
Klassifizierung Feuerwiderstand<br />
(Bauteile)<br />
Leitungen und <strong>Brandschutz</strong>klappen<br />
DIN 4102-2 +<br />
DIN 4102-3<br />
DIN 4102-1<br />
DIN 4102-2<br />
DIN 4102-5<br />
DIN EN <strong>13</strong>501-4:2007-04 Anlagen zur Rauchfreihaltung keine<br />
DIN EN <strong>13</strong>501-5:2006-03 Bedachungen DIN 4102-7<br />
DIN EN <strong>13</strong>64-1:1999-10<br />
Wände inklusive<br />
Verglasungen DIN 4102-2<br />
DIN EN <strong>13</strong>64-2:1999-10 Unterdecken<br />
DIN EN <strong>13</strong>64-3:2006-<strong>12</strong> Vorhangfassaden – Gesamt keine<br />
DIN EN <strong>13</strong>64-4:2007-06<br />
Vorhangfassaden –<br />
Teilbereich<br />
DIN 4102-3<br />
DIN EN <strong>13</strong>65-1:1999-10 Wände<br />
DIN EN <strong>13</strong>65-2:2000-02 Decken und Dächer<br />
DIN EN <strong>13</strong>65-3:2000-02 Balken<br />
DIN EN <strong>13</strong>65-4:1999-10 Stützen<br />
DIN 4102-2<br />
DIN EN <strong>13</strong>65-5:2005-02 Balkone und Laubengänge<br />
DIN EN <strong>13</strong>65-6 :2005-02 Treppen<br />
DIN V ENV 1187:2006-10 Dächer von außen<br />
DIN EN 1187-1:1995-10 Dächer von außen<br />
DIN 4102-7<br />
DIN EN 1187-2:1994-02 Dächer von außen<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-1:<strong>2008</strong>-09 Leitungen DIN 4102-11<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-2:1999-10 Lüftungsleitungen DIN 4102-6<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-3:2006-10 Abschottungen DIN 4102-9<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-4:2006-08 Abdichtungssysteme<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-4/A1:<strong>2008</strong>-08 für Fugen<br />
DIN 4102-2<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-5:2007-11 Installationskanäle DIN 4102-11<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-6:2005-02 Doppel- und Hohlraumböden<br />
DIN 4102-2 +<br />
Prüfgrundsätze<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-7:2004-05<br />
Feuerschutzabschlüsse bahngebundener<br />
Förderanlagen<br />
DIN 4102-5<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-8:2004-10 Entrauchungsleitungen keine<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-9:<strong>2008</strong>-08<br />
Entrauchungsleitungen/<br />
Einzelabschnitt<br />
keine<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-10:2004-<strong>12</strong> Entrauchungsklappen keine<br />
DIN EN <strong>13</strong>66-11 1)<br />
Funktionserhalt von<br />
Kabelanlagen<br />
DIN 4102-<strong>12</strong><br />
DIN V ENV <strong>13</strong>381-1 1) Horizontale Bekleidungen /<br />
Unterdecken<br />
DIN EN <strong>13</strong>381-2:<strong>2008</strong>-10 Vertikale Bekleidungen<br />
DIN EN <strong>13</strong>381-3:<strong>2008</strong>-10 Beton<br />
DIN V ENV <strong>13</strong>381-4:2003-09 Stahl<br />
DIN 4102-2<br />
DIN EN <strong>13</strong>381-5:<strong>2008</strong>-10 Verbund<br />
DIN EN <strong>13</strong>381-6:<strong>2008</strong>-10 Holz<br />
DIN EN <strong>13</strong>381-7:<strong>2008</strong>-10 Holzbauteile<br />
DIN EN 1634-1:<strong>2008</strong>-03 Feuerschutzabschlüsse DIN 4102-5<br />
DIN EN 1634-2:2006-10<br />
Türbeschläge für<br />
Feuerschutzabschlüsse<br />
keine<br />
DIN EN 1634-3:2005-01 Rauchschutzabschlüsse DIN 18095<br />
239
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
T [ C]<br />
<strong>12</strong>00<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Hydrokarbonkurve<br />
ETK<br />
Schwelbrandkurve<br />
Bild 2: Temperaturkurven nach DIN 4102<br />
Tafel 5: Europäische Klassifizierungen von Bauteilen<br />
Außenbrandkurve<br />
0 30 60 90 <strong>12</strong>0<br />
t [min]<br />
Kurzzeichen – Bedeutung<br />
Beurteilungskriterium<br />
R Résistance Tragfähigkeit eines tragenden Bauteils<br />
E Étanchéité Raumabschluss tragender oder nichttragender<br />
Bauteile<br />
I Isolation Wärmedämmung – Temperaturkriterium<br />
unter Brandeinwirkung<br />
W Radiation Begrenzung des Strahlungsdurchtritts<br />
M Mechanical impact Mechanische Einwirkung auf Wände –<br />
Stoßbeanspruchung<br />
(Brandwände, Komplextrennwände)<br />
S Smoke Begrenzung der Rauchdurchlässigkeit –<br />
Dichtheit bzw. Leckrate<br />
C Closing Selbstschließende Eigenschaft (ggf. mit Anzahl<br />
der Lastspiele einschl. Dauerfunktion)<br />
P<br />
Aufrechterhaltung der Energieversorgung und/<br />
PH<br />
oder Signalübermittlung<br />
l 1 , l 2<br />
Unterschiedliche Wärmedämmkriterien<br />
...200, 300... °C Angabe der Temperaturbeanspruchung<br />
i → o in – out Richtung der klassifizierten Feuerwiderstandsi<br />
← o<br />
fähigkeit bei vertikalen Bauteilen<br />
i ↔ o<br />
a → b above – below Richtung der klassifizierten Feuerwiderstandsa<br />
← b<br />
fähigkeit bei horizontalen Bauteilen<br />
a ↔ b<br />
v e , h o vertical – horizontal für vertikalen / horizontalen Einbau klassifiziert<br />
Tafel 6: Klassifizierung von Wänden nach DIN EN <strong>13</strong>501-2, Beispiele<br />
Bauaufsichtliche Tragende Wände<br />
Nicht-<br />
Benennung<br />
tragende<br />
Innenwände<br />
nichtraumabschließend<br />
raumabschließend<br />
feuerhemmend R 30 REI 30 EI 30<br />
hochfeuerhemmend<br />
R 60 REI 60 EI 60<br />
feuerbeständig R 90 REI 90 EI 90<br />
Brandwand – – – –<br />
Wände mit<br />
Stoßbeanspruchung<br />
tragend/<br />
nichttragend<br />
Feuerwiderstandsdauer<br />
<strong>12</strong>0 min<br />
1)<br />
Nach Industriebaurichtlinie<br />
R <strong>12</strong>0 REI <strong>12</strong>0 EI <strong>12</strong>0 1) –<br />
Nichttragende<br />
Außenwände<br />
E 30 (i → o)<br />
E 30 (o ← i)<br />
E 60 (i → o)<br />
E 60 (o ← i)<br />
E 90 (i → o)<br />
E 90 (o ← i)<br />
REI-M 30 1)<br />
EI-M 30 1)<br />
REI-M 60 1)<br />
EI-M 60 1)<br />
–<br />
REI-M 90<br />
EI-M 90<br />
REI-M <strong>12</strong>0 1)<br />
EI-M <strong>12</strong>0 1)<br />
Die Prüfnormen für Wände unterscheiden<br />
sich von DIN 4102 nur wenig, weil<br />
die deutsche Delegierte den deutschen<br />
<strong>Stand</strong>punkt gut durchsetzen konnte. Die<br />
Normen unterscheiden sich durch andere<br />
Brandraum-Thermoelemente (Plate-Elemente),<br />
durch einen erhöhten Überdruck im<br />
Brandraum (20 Pa anstelle von 10 Pa) und<br />
geringere Anforderungen an die Messung<br />
der Oberflächentemperaturen (keine Messung<br />
unmittelbar auf Fugen bzw. Schraubenköpfen).<br />
Diese Unterschiede haben<br />
bei der Prüfung von Mauerwerkswänden<br />
keinen wesentlichen Einfluss auf die Prüfergebnisse<br />
und damit keinen für die Klassifizierung<br />
maßgebenden Einfluss.<br />
In den Europäischen Prüfnormen wurde in<br />
DIN EN <strong>13</strong>63-2 das rein deutsche Prüfverfahren<br />
zum Nachweis von Brandwänden<br />
aufgenommen.<br />
Die Kurzbezeichnungen für die Klassifizierungen<br />
von Bauteilen haben sich jedoch<br />
geändert. Es gibt jetzt für jedes Prüfkriterium<br />
einen eigenen Buchstaben und die<br />
Bezeichnung setzt sich dann <strong>aus</strong> mehreren<br />
Buchstaben sowie der Prüfdauer<br />
zusammen. Die Bezeichnungen wurden<br />
<strong>aus</strong> dem Französischen und Englischen<br />
abgeleitet. Sie sind in der Tafel 5 zusammengefasst.<br />
Zu diesen Beispielen lässt sich zusammenfassend<br />
feststellen, dass nach den<br />
europäischen Bezeichnungen – die Wände<br />
als Beispiel herangezogen – zwischen<br />
den einzelnen Wandarten deutlicher unterschieden<br />
wird. Damit werden zwar umfangreichere<br />
Benennungen erforderlich, aber<br />
es gibt hoffentlich weniger Missverständnisse,<br />
weil jeder eindeutig zum Ausdruck<br />
bringen muss, welche Wandart gemeint ist.<br />
D.h. aber auch, es muss sorgfältig geprüft<br />
werden, ob die richtige Wandart angeboten<br />
und <strong>aus</strong>geführt wird. Weitere Angaben<br />
können [4] entnommen werden.<br />
2.3 DIN ENV 1996-1-2<br />
Die Vornorm DIN ENV 1996-1-2 (Fassung<br />
1995) [5], früher Eurocode 6, liegt mit<br />
einem Nationalen Anwendungsdokument<br />
(NAD) vor. Obwohl sie für den Mauerwerksbereich<br />
bisher sehr unbefriedigend<br />
ist, wurde sie zusammen mit den übrigen<br />
Eurocodes bauaufsichtlich eingeführt.<br />
Mittlerweile liegt die überarbeitete Fassung<br />
DIN EN 1996-1-2:2006-10 vor. Der<br />
Nationale Anhang soll Anfang 2009 fertig<br />
werden. Die Bemessungsnorm von Mauerwerk<br />
für den Brandfall umfasst Tabellen<br />
entsprechend DIN 4102-4, außerdem ein<br />
vereinfachtes und ein allgemeines Rechen-<br />
240
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
verfahren. Da langfristig damit zu rechnen<br />
ist, dass die europäischen Bemessungsnormen<br />
bauaufsichtlich eingeführt werden<br />
und dann DIN 4102-4 zurückgezogen wird,<br />
ist es wichtig, möglichst weit den deutschen<br />
Erkenntnisstand einzubringen.<br />
2.4 Bauordnung – Richtlinien<br />
2.4.1 Bauordnung – Musterbauordnung<br />
Die Generalkl<strong>aus</strong>el des <strong>Brandschutz</strong>es, die<br />
in ähnlicher Fassung in allen Landesbauordnungen<br />
enthalten ist, lautet:<br />
„Bauliche Anlagen müssen so beschaffen<br />
sein, dass<br />
● der Entstehung und der Ausbreitung<br />
von Feuer und Rauch vorgebeugt wird<br />
und<br />
● bei einem Brand wirksame Löscharbeiten<br />
und<br />
● die Rettung von Menschen und Tieren<br />
möglich sind.“<br />
Um diese Grundsatzanforderung zu erfüllen,<br />
gibt es zahlreiche Einzelanforderungen.<br />
Für Bauteile gibt es u.a. die<br />
Anforderungen feuerhemmend, hochfeuerhemmend<br />
und feuerbeständig. Zusatzanforderungen<br />
für B<strong>aus</strong>toffe werden mit<br />
z.B. nichtbrennbar oder im Wesentlichen<br />
nichtbrennbar umschrieben.<br />
Die Grundlagen bauaufsichtlicher <strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />
sind in den jeweils<br />
gültigen Landesbauordnungen und den<br />
dazugehörigen Verordnungen sowie technischen<br />
Baubestimmungen und den Verwaltungsvorschriften<br />
enthalten. In Tafel 7<br />
sind die zzt. gültigen Bauordnungen zusammengefasst.<br />
Obwohl die Landesbauordnungen<br />
auf der Muster-Bauordnung<br />
basieren, die in der ARGE Bau erarbeitet<br />
wird, ist es bis heute nicht gelungen, einheitliche<br />
Bauordnungen hinsichtlich der<br />
<strong>Brandschutz</strong>anforderungen zu schaffen.<br />
Alle Landesbauordnungen, die dazugehörenden<br />
Durchführungsverordnungen bzw.<br />
die Verwaltungsvorschriften unterscheiden<br />
nach<br />
Tafel 7: Landesbauordnungen und Ausführungsvorschriften (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Bundesländer Landesbauordnung (LBO) Fassung Ausführungsvorschriften<br />
(DVO, TVO, AVO, VV, BTA)<br />
Baden-Württemberg 17. Nov. 1995 / Ä 14. Dez. 2004 28. Juni <strong>2008</strong><br />
Bayern 14. Aug. 2007 / Ä 22. Juli <strong>2008</strong> <strong>12</strong>. Feb. <strong>2008</strong><br />
Berlin 29. Sept. 2005 / Ä 07. Juni 2007 19. Okt. <strong>2008</strong><br />
Brandenburg 16. Juli 2003 / Ä 14. Juli <strong>2008</strong> 22. Okt. 2003<br />
Bremen 27. März 1995 / Ä 08. April 2003 03. Dez. 2001<br />
Hamburg 14. Dez. 2005 / Ä 11. April 2006 BTA Jan. 2007 + BPD<br />
Hessen 18. Juni 2002 / Ä 20. Sep. 2007 03. Jan. 2005<br />
Mecklenburg-Vorpommern 18. April 2006 / Ä 23. Mai 2006 27. Sept. 2004<br />
Niedersachsen 1) 10. Feb. 2003 / Ä <strong>12</strong>. Juli 2007 22. Juli 2006<br />
Nordrhein-Westfalen 01. März 2000 / Ä 11. Dez. 2007 01. Juni 2000<br />
Rheinland-Pfalz 24. Nov. 1998 / Ä 04. Juli. 2007 16. Jan. 2002<br />
Saarland 18. Feb. 2004 / Ä 21. Nov. 2007 <strong>12</strong>. Nov. 2002<br />
Sachsen 28. Mai 2004 / Ä 29. Jan. <strong>2008</strong> 15. Okt. 2007<br />
Sachsen-Anhalt 20. Dez. 2005 26. April 2005<br />
Schleswig-Holstein 1) 10. Jan. 2000 / Ä 06. März 2007 22. Nov. 2000<br />
Thüringen 16. März 2004 / Ä 05. Feb. <strong>2008</strong> <strong>13</strong>. Juli 2004<br />
DVO = Durchführungsverordnung, TVO = Technische Durchführungsverordnung, AVO = Allgemeine<br />
Ausführungsverordnung, VV = Verwaltungsvorschriften, BTA = <strong>Brandschutz</strong>technische Auslegung,<br />
BPD = Bauprüfdienst<br />
1)<br />
LBO nach MBO 2002 in Vorbereitung<br />
Tafel 8: Einteilung der Gebäude in Gebäudeklassen (alte Bauordnungen vor MBO 2002)<br />
Gebäudeklassen<br />
1 2 3 4 5<br />
Wohngebäude<br />
frei stehend<br />
Gebäude geringer Höhe<br />
Anleitbarkeit H 8 m<br />
1 WE 2 WE 3 WE<br />
8 m<br />
OFF 7 m<br />
Feuerwehreinsatz mit<br />
Steckleitern möglich<br />
OFF < 7 m<br />
Gebäude mittlerer<br />
Höhe H > 8 m<br />
> 7 m OFF<br />
22 m<br />
OFF < 22 m<br />
Hochhäuser<br />
mind. 1 Aufenthaltsraum<br />
> 22 m über OFF<br />
OFF > 22 m<br />
● Gebäuden normaler Art und Nutzung<br />
(z.B. Wohngebäude und Gebäude vergleichbarer<br />
Nutzung einschließlich einfacher<br />
Büro- und Verwaltungsgebäude)<br />
und<br />
● Gebäude besondere Art oder Nutzung<br />
(z.B. Versammlungsstätten, Verkaufsstätten,<br />
Hotels, Gaststätten, Schulen,<br />
Krankenhäuser, Hochhäuser oder Industriebauten<br />
usw.).<br />
Im Bereich der Gebäude normaler Art und<br />
Nutzung wird nach Gebäudearten bzw.<br />
Gebäudeklassen unterschieden. Nach<br />
einheitlich geltendem Baurecht erfolgt die<br />
Einteilung der Gebäude nach Vollgeschossen,<br />
die <strong>Brandschutz</strong>anforderungen werden<br />
in Abhängigkeit von der Anzahl der Geschosse<br />
festgelegt. Bei den Bauordnungen<br />
nach MBO (<strong>Stand</strong> November 2002) erfolgt<br />
die Einteilung nach Gebäudeklassen, die<br />
in Abhängigkeit von der Anleiterbarkeit bei<br />
einem Feuerwehreinsatz definiert werden<br />
(Tafel 8). Außerdem werden die Begriffe<br />
Vollgeschoss und oberster Aufenthaltsraum<br />
mit herangezogen.<br />
241
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Gemäß MBO 2002 sind die Gebäude in<br />
fünf Gebäudeklassen unterteilt (Tafel 9).<br />
Die zusätzlichen Unterteilungen erfolgen<br />
im Höhenbereich zwischen 7 und 22 m.<br />
Teilweise werden Hochhäuser getrennt<br />
über die Hochh<strong>aus</strong>richtlinie betrachtet.<br />
Zunehmend erfolgt auch eine Unterteilung<br />
in Abhängigkeit von der Anzahl und Größe<br />
der Nutzung. Hierbei wird als Grenze für die<br />
Größe eine Fläche von 400 m 2 gesetzt.<br />
● Gebäudeklasse 1<br />
Freistehende Gebäude mit einer Höhe<br />
bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten<br />
von insgesamt nicht<br />
mehr als 400 m²<br />
● Gebäudeklasse 2<br />
Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m<br />
und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten<br />
von insgesamt nicht mehr als<br />
400 m²<br />
● Gebäudeklasse 3<br />
Sonstige Gebäude mit einer Höhe bis<br />
zu 7 m<br />
● Gebäudeklasse 4<br />
Gebäude mit einer Höhe bis zu <strong>13</strong> m<br />
und Nutzungseinheiten mit jeweils<br />
nicht mehr als 400 m²<br />
● Gebäudeklasse 5<br />
Sonstige Gebäude einschließlich unterirdische<br />
Gebäude.<br />
B<strong>aus</strong>toffe werden nach den Anforderungen<br />
an ihr Brandverhalten unterschieden –<br />
nichtbrennbar, schwerentflammbar, normalentflammbar.<br />
Bauteile werden nach den<br />
Anforderungen an ihre Feuerwiderstandsfähigkeit<br />
unterschieden – feuerbeständig,<br />
hochfeuerhemmend, feuerhemmend.<br />
Bauteile werden zusätzlich nach dem<br />
Brandverhalten ihrer B<strong>aus</strong>toffe unterschieden.<br />
● Bauteile <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen.<br />
● Bauteile, deren tragende und <strong>aus</strong>steifende<br />
Teile <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />
bestehen und die bei raumabschließenden<br />
Bauteilen zusätzlich<br />
eine in Bauteilebene durchgehende<br />
Schicht <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />
haben, und<br />
Tafel 9: Gebäudeklassen nach der Musterbauordnung MBO 2002 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Gebäudeklasse 1)<br />
1<br />
2<br />
Beschreibung<br />
freistehende Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m mit nicht mehr als zwei<br />
Nutzungseinheiten von insgesamt 400 m²<br />
freistehende landwirtschaftlich genutzte Gebäude<br />
Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m mit maximal zwei Nutzungseinheiten<br />
von insgesamt 400 m²<br />
3 sonstige Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m<br />
4<br />
Gebäude mit einer Höhe > 7 m bis zu <strong>13</strong> m und Nutzungseinheiten mit<br />
jeweils 400 m² in einem Geschoss<br />
5 1) sonstige Gebäude einschließlich unterirdischer Gebäude<br />
1)<br />
In einigen Landesbauordnungen ist eine Höhenbegrenzung OFF < 22 m bzw. 22 m aufgenommen.<br />
Damit sind dann Hochhäuser Sonderbauten.<br />
● Bauteile, deren tragende und <strong>aus</strong>steifende<br />
Teile <strong>aus</strong> brennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />
bestehen und die allseitig eine brandschutztechnisch<br />
wirksame Bekleidung<br />
<strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />
(<strong>Brandschutz</strong>bekleidung) und Dämmstoffe<br />
<strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />
haben.<br />
In den Tafeln 10 bis <strong>13</strong> sind einige wesentliche<br />
<strong>Brandschutz</strong>anforderungen aller<br />
Landesbauordnungen für Wände – unterteilt<br />
nach Gebäudeklassen gemäß Tafel 8<br />
bzw. 9 – soweit tabellarisch möglich,<br />
gegenübergestellt. Ergänzende Erläuterungen<br />
und Ausnahmen sind in Fußnoten<br />
bzw. den jeweiligen Landesbauordnungen<br />
angegeben.<br />
Maßgebend ist immer die jeweilige<br />
Landesbauordnung.<br />
Außerdem erfolgen bei alten LBO zusätzliche<br />
Unterteilungen in Abhängigkeit von<br />
den Vollgeschossen, z.B. zwei Vollgeschosse<br />
und > zwei Vollgeschosse oder<br />
drei bis fünf Vollgeschosse. Nicht alle<br />
Bundesländer unterteilen in Gebäudeklassen.<br />
Es zeigt sich aber bereits an diesen<br />
Zusammenstellungen deutlich, wie wichtig<br />
es ist, die jeweils maßgebenden Landesbauordnung<br />
zu beachten. Dies kann einen<br />
erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit<br />
eines Gebäudes haben.<br />
Gebäudeabschlusswände stellen für den<br />
Mauerwerksbereich ein wichtiges Anwendungsgebiet<br />
dar. Es ist zu beachten, dass<br />
der Begriff „Gebäudeabschlusswand“<br />
nicht in allen Bundesländern <strong>aus</strong>drücklich<br />
definiert wird. In einigen Fällen wird der<br />
Anwendungsbereich im Bereich der Brandwände<br />
oder Außenwände umschrieben.<br />
In der Tafel 10 ist die Musterbauordnung<br />
(MBO), <strong>Stand</strong> 2002, in einer zusätzlichen<br />
Spalte abgebildet, um den Vergleich zu<br />
ermöglichen.<br />
2.4.2 Richtlinien und Sonderverordnungen<br />
In den Bauordnungen werden die baulichen<br />
Anlagen besonderer Art oder<br />
Nutzung nur im Grundsatz behandelt.<br />
Die Landesbauordnungen werden durch<br />
Richtlinien bzw. Verordnungen ergänzt,<br />
die die jeweils besonderen Gegebenheiten<br />
berücksichtigen. In Tafel 14 sind<br />
die wichtigsten Vorschriften zusammengestellt,<br />
die jeweils im Einzelfall heranzuziehen<br />
sind.<br />
Viele Verordnungen beruhen auf Musterentwürfen<br />
der ARGE Bau im Rahmen<br />
der Musterbauordnung (MBO). Da sich<br />
zahlreiche Bundesländer nur an die Musterentwürfe<br />
angelehnt haben und eigene<br />
Richtlinien oder auch gar keine Richtlinien<br />
eingeführt haben, ist die ARGE Bau einen<br />
neuen Weg gegangen. Ab 1999 wurden die<br />
Muster-Richtlinien in den Mitteilungsblättern<br />
des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />
(DIBt) als technische Baubestimmung<br />
veröffentlicht. Mittlerweile sind die Mustervorschriften<br />
unter www.is-argebau.de<br />
verfügbar. Damit sind sie allgemein anwendbar<br />
und <strong>Stand</strong> der Technik. Trotzdem<br />
führen einzelne Bundesländer auch diese<br />
Richtlinien wiederum einzeln ein ohne<br />
zu versäumen, Änderungen bzw. Modifikationen<br />
vorzunehmen. Maßgebend ist<br />
daher zunächst immer die eingeführte<br />
Regel des Bundeslandes; der Rest ist<br />
Ermessenssache. Bei veralteten Regeln<br />
sollte es leicht sein, den <strong>Stand</strong> der Technik<br />
– Mustervorschrift – umzusetzen. Dies<br />
sollte man auch unbedingt dann tun,<br />
wenn die Mustervorschrift höhere Anforderungen<br />
stellt, weil damit der <strong>Stand</strong> der<br />
Technik abgedeckt wird und sich gerade<br />
242
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
Tafel 10: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklassen 1 und 2 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Bundesländer alle Baden-<br />
Württemberg<br />
Bayern Berlin Brandenburg<br />
Gebäudeklasse (MBO) 1 1) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1)<br />
LBO (alt)<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
Tragende Wände<br />
VG < 2 Vollgeschosse < 3<br />
freistehend<br />
1 WE<br />
Wohngebäude mit geringer Höhe (OFF < 7 m) < 2 WE<br />
Dach 0 0 0 0 0 0 0 F 30-B /B2 2) 0<br />
Sonstige 0 3) F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Keller 0 3)4) F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-AB F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Nichttragende Außenwände 0 1) 0 0 B1 / W 30 A / W 30 0 0 B2 0<br />
Außenwand-Bekleidungen<br />
einschließlich Thermohaut<br />
Gebäudeabschlusswände<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Trennwände zwischen<br />
Nutzungseinheiten<br />
0 B1 5) B1 5) B2 B1 5) B1 5) 0 B2 0<br />
s. LBO<br />
GK 2<br />
BW<br />
F 60-A<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
BW<br />
F 90-AB<br />
F 60-BA F 90-A<br />
F 60-A BW F 60-A + M<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 30-B +<br />
F90 B<br />
Dach 0 0 0 0 0 0 0 B2/F 30-B 0<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
Sonstige 0 F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Keller 0 4) F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
s. LBO<br />
GK 2<br />
BW<br />
F 60-A<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
BW<br />
F 90-BA F 60-A F 90-A F 30-B +<br />
F 60-A<br />
F 90-B<br />
BW F 60-A BW F 60-A + M<br />
F 60-A F 30-B +<br />
F 90-BA F 90-B<br />
Dach – F 30-B 0 0 F 30-B F 30-B F 30-B 0 0<br />
Sonstige – F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0 0<br />
Bundesländer<br />
Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland Sachsen Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Thüringen MBO 6)<br />
Gebäudeklasse (MBO) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1) 2 1)<br />
LBO (alt) Vollgeschosse < 3<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
Tragende Wände<br />
Wohngebäude mit geringer Höhe (OFF < 7 m) < 2 WE<br />
Dach 0 0 2) 0 0 2) 0 0 0 0 0 2)<br />
Sonstige F 30-B F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Keller F 30-B F 30-AB F 30-AB F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Nichttragende Außenwände 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Außenwand-Bekleidungen<br />
einschließlich Thermohaut<br />
Gebäudeabschlusswände<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Trennwände zwischen<br />
Nutzungseinheiten<br />
1)<br />
s. Tafel 9<br />
2)<br />
Wenn darüber kein Aufenthaltsraum ist<br />
3)<br />
in einzelnen LBO Anforderungen<br />
0 0 0 0 0 0 B2 5) 0 0<br />
F 90-AB F 90-AB F 90-A F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB<br />
F 90-B<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB<br />
Dach 0 0 0 0 2) 0 0 0 0 0<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB<br />
Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Keller F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
F 90-AB F 90-AB F 90-A F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />
F 30-B<br />
+ F 90-B<br />
F 30-B<br />
+ F 90-B<br />
F 30-B<br />
+ F 90-B<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB4<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB<br />
F 90-B<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-AB<br />
Dach F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0 F 30-B F 30-B F 30-B<br />
4)<br />
Hessen und Sachsen-Anhalt F 30-B<br />
5)<br />
B<strong>aus</strong>toffklasse B2 mit geeigneten<br />
Maßnahmen<br />
6)<br />
Die Gebäudeklassen der MBO unterscheiden sich von<br />
den Gebäudeklassen der LBO.<br />
243
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Tafel 11: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklasse 3 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Bundesländer<br />
Gebäudeklasse (MBO)<br />
(OFF 7 m)<br />
LBO (alt)<br />
(OFF 7 m)<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
Tragende Wände<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
3 3 3 3 3<br />
Vollgeschosse < 3<br />
Wohngebäude mit geringer Höhe 3 WE<br />
Dach 0 0 0 0 0 0<br />
F 30-B<br />
B2 1)<br />
F 30-B<br />
Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-AB F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F30-B F 90-AB<br />
Nichttragende Außenwände 0 0 0 A / W 30 0 0 B2 0<br />
Außenwand-Bekleidungen<br />
einschließlich Thermohaut<br />
Gebäudeabschlusswände<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Trennwände zwischen<br />
Nutzungseinheiten<br />
B1 B2 B2 B1 2) B1 2) 0 B2 0<br />
BW<br />
F 60-A F 60-A F 60-A<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 90-AB<br />
BW<br />
F 60-A<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
Dach 0 F 30-B 0 0 F 30-B F 30-B<br />
BW<br />
F 90-BA<br />
F 60-A<br />
F 30-B<br />
B2 1)<br />
F 60-A<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
Sonstige F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-AB<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 30-B F 90-AB<br />
BW<br />
F 60-A F 60-A F 60-A<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 90-AB<br />
BW<br />
F 60-A BW F 60-A<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
0<br />
F 90-BA F 30-B +<br />
F 60-A F 90-B<br />
Dach F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Sonstige F 90-AB F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 90-AB F 30-B F 30-B<br />
Bundesländer<br />
Gebäudeklasse (MBO)<br />
(OFF 7 m)<br />
LBO (alt)<br />
(OFF 7 m)<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
Tragende Wände<br />
Nichttragende Außenwände<br />
Außenwand-Bekleidungen<br />
einschließlich Thermohaut<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland Sachsen Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Thüringen<br />
3 3 3 3<br />
Vollgeschosse < 3<br />
Wohngebäude mit geringer Höhe 3 WE<br />
Dach 0 0 1) 0 1) 0 1) 0 0 0 0<br />
Sonstige F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />
Gebäudeabschlusswände BW BW F 90-AB<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Trennwände zwischen<br />
Nutzungseinheiten<br />
0 0 0 0 0 0<br />
F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
Dach 0 1) 0 1) 0 1) 0 1) 0 0 0 0<br />
Sonstige F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0<br />
0<br />
B2 2)<br />
BW<br />
0<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 30-B F 30-B<br />
BW BW F 90-AB<br />
F 60-AB F 60-BA F 60-BA<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
Dach F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 0<br />
BW<br />
F 60-BA<br />
F 30-B +<br />
F 90-B<br />
Sonstige F 30-B F 30 F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
1)<br />
Wenn darüber kein Aufenthaltsraum ist<br />
2)<br />
B<strong>aus</strong>toffklasse B2 mit geeigneten Maßnahmen<br />
244
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
Tafel <strong>12</strong>: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklasse 4 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Bundesländer<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Gebäudeklasse (MBO)<br />
(7 m < OFF <strong>13</strong> m) 1) 2) 4 4 4 4 4<br />
LBO (alt)<br />
(7m < OFF 22 m)<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
Tragende Wände<br />
Dach 0 F 60-BA 0<br />
Vollgeschosse > 3<br />
Wohngebäude mit mittlerer Höhe 3 WE<br />
F 30-B<br />
F 60-A<br />
F 90-AB 0<br />
F 60-BA F 90-B<br />
Sonstige F 90-AB F 60-BA F 60-BA F 90-AA F 90-AB F 60-BA<br />
F 60-A<br />
F 90-BA<br />
F 60-BA 3)<br />
F 60-BA<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />
Nichttragende Außenwände A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />
Außenwand-Bekleidungen<br />
einschließlich Thermohaut<br />
B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />
Gebäudeabschlusswände BW F 60-A+M F 60-A+M BW BW F 60-A+M<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Trennwände zwischen<br />
Nutzungseinheiten<br />
F 60-A+M<br />
F 90-BA+M<br />
Dach 0 0 3) 0 3) F 60-BA 0 0 3) B2<br />
F 60-A<br />
F 90-B<br />
F 60-A+M<br />
Sonstige F 90-A F 60-BA F 60-BA F 90-AB F 90-AB F 60-BA F 90-A F 60-AB<br />
Keller F 90-A F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />
BW F 60-A+M F 60-A+M BW BW F 60-A+M<br />
Dach F 30-B F 30-B F 30-B<br />
F 30-B<br />
F 60-BA<br />
Sonstige F 90-AB F 60-AB F 60-BA F 90-AB F 90-AB F 60-AB<br />
F 60-A+M<br />
F 90-BA+M<br />
0 3)<br />
F 60-A+M<br />
F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B 3)<br />
F 60-A<br />
F 90-BA<br />
F 60-BA<br />
Bundesländer<br />
Gebäudeklasse (MBO)<br />
(7 m < OFF <strong>13</strong> m)<br />
LBO (alt)<br />
(7m < OFF 22 m)<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
Tragende Wände<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland Sachsen Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Thüringen<br />
4 4 4 4<br />
Vollgeschosse > 3<br />
Wohngebäude mit mittlerer Höhe 3 WE<br />
Dach 0 0 3) 0 0 3) 0 0 3) 0 0<br />
Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />
F 60-AB<br />
F 60-BA<br />
F 60-BA F 60-BA F 90-AB F 60-BA<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />
Nichttragende Außenwände A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />
Außenwand-Bekleidungen<br />
einschließlich Thermohaut<br />
Gebäudeabschlusswände BW BW BW<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Trennwände zwischen<br />
Nutzungseinheiten<br />
B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />
F 60-AB+M<br />
F 60-BA+M<br />
F 60-A+M F 60-A+M BW F 60-A+M<br />
Dach 0 3) 0 3) 0 3) 0 3) 0 3) 0 3) 0 0 3)<br />
Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 60-AB F 60-BA F 60-BA F 90-AB F 60-BA<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />
BW BW BW<br />
F 60-AB+M<br />
F 60-BA+M<br />
F 60-A+M F 60-A+M BW F 60-A+M<br />
Dach F 30-B F 90-AB F 30-A F 30-B F 60-AB F 30-B F 30-B 0<br />
Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB<br />
F 60-AB<br />
F 60-BA<br />
F 60-AB F 60-AB F 90-AB F 60-AB<br />
1)<br />
Nutzungseinheit < 400 m²<br />
2)<br />
Baden-Württemberg OFF < 11 m<br />
3)<br />
B2, wenn darüber kein Aufenthaltsraum<br />
245
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Tafel <strong>13</strong>: <strong>Brandschutz</strong>anforderungen an Gebäude normaler Art und Nutzung nach allen Landesbauordnungen für die Gebäudeklassen 5 (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Bundesländer<br />
Gebäudeklassen (MBO)<br />
(<strong>13</strong> m < OFF 22 m)<br />
LBO (alt)<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
5 5 5 5<br />
Wohngebäude mittlerer Höhe 3 WE, Vollgeschosse > 3<br />
1) 2)<br />
Hochhäuser (OFF > 22 m)<br />
Tragende Wände<br />
Dach 0 F 90-AB F 90-AB F 30-B F 90-AB F 90-AB F 90-BA 3) 4) F 90-AB 4)<br />
Sonstige F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />
Nichttragende Außenwände W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />
Außenwand-Bekleidungen einschließlich<br />
Thermohaut<br />
B1 B1 3) B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />
Gebäudeabschlusswände BW BW BW BW BW BW BW BW<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Dach 0 F 30-B F90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-BA 3) F 90-AB<br />
Sonstige F 90-AB F 90-AB F90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />
Keller F 90-AB F 90-AB F90-AB F 90-AB F 90-A B F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />
BW BW BW BW BW BW BW BW<br />
Trennwände zwischen Dach F 90-AB F30-B F30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B F 30-B<br />
Nutzungseinheiten Sonstige F 90-AB F 90-AB F90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-AB F 90-A F 90-AB<br />
Bundesländer<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland<br />
Sachsen<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Thüringen<br />
Gebäudeklasse (MBO)<br />
(<strong>13</strong> m < OFF 22 m)<br />
LBO (alt)<br />
Bauteile – B<strong>aus</strong>toffe<br />
5 5 5 5<br />
Wohngebäude mittlerer Höhe 3 WE, Vollgeschosse > 3<br />
1) 2)<br />
Hochhäuser (OFF > 22 m)<br />
Dach 0 F90 0 F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB 4)<br />
Tragende Wände<br />
Sonstige F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />
Keller F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />
Nichttragende Außenwände A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30 A / W 30<br />
Außenwand-Bekleidungen<br />
einschließlich Thermohaut<br />
B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1 B1<br />
Gebäudeabschlusswände BW BW BW BW BW BW BW BW<br />
Decken<br />
Gebäudetrennwände 40 m<br />
Gebäudeabschnitte<br />
Trennwände<br />
zwischen<br />
Nutzungseinheiten<br />
Dach F 90-AB 4) F90-A 0 3) F90-AB F90-AB F90-AB F90-A F90-AB<br />
Sonstige F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />
Keller F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />
BW BW BW BW BW BW BW BW<br />
Dach F 30-B F90-AB F 30-A F30-B 4) F90-AB 4) F90-AB F30-B F90-AB<br />
Sonstige F 90-AB F90-AB F 90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB F90-AB<br />
1)<br />
Höhe > 60 m: F <strong>12</strong>0-A nach MHHR<br />
3)<br />
Einschl. Unterkonstruktion<br />
2)<br />
Nicht geregelt in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, im Einzelfall klären<br />
4)<br />
Nur, wenn Aufenthaltsräume darüber<br />
246
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
Tafel 14: Richtlinien und Sonderverordnungen für bauliche Anlagen besonderer Art und Nutzung (Sonderbauten) zum <strong>Brandschutz</strong> (<strong>Stand</strong> Oktober <strong>2008</strong>)<br />
Hochhäuser<br />
HHR<br />
–<br />
Versammlungsstätten<br />
VStättVO<br />
28.04.04/<br />
10.08.04<br />
Beherbergungsstätten<br />
BeVO<br />
–<br />
Gaststätten<br />
(alt)<br />
GastVO 1)<br />
18.02.91/<br />
23.07.02<br />
Bayern 25.05.83 02.11.07 02.07.07/ <strong>13</strong>.08.86/<br />
29.11.07 03.08.01<br />
Berlin<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Brandenburg<br />
MHHR<br />
24.06.08/<br />
29.07.08<br />
MVStättV<br />
01.06.04<br />
–<br />
29.11.05<br />
15.06.01/<br />
23.03.05<br />
VkVO<br />
Bundesländer<br />
Krankenhäuser<br />
Verkaufsstätten<br />
Geschäftshäuser<br />
(alt) 2)<br />
Garagen<br />
GarVO<br />
Fliegende<br />
Bauten<br />
Bauaufsichtliche<br />
Richtlinien<br />
Schulen<br />
Baulicher<br />
<strong>Brandschutz</strong><br />
von Industriebauten<br />
26.04.07 11.02.97 – 07.07.97 10.09.98 15.<strong>12</strong>.77 01.10.01<br />
–<br />
06.11.97/<br />
29.11.07<br />
10.09.71/<br />
14.<strong>12</strong>.05 05.10.99 MVkVO<br />
01.06.04<br />
–<br />
21.02.03/ 21.07.98/<br />
19.<strong>12</strong>.06 23.03.05<br />
Bremen 27.08.79 – – 03.05.71 – – –<br />
Hamburg<br />
Hessen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Meck-<br />
lenburg-<br />
Vorpommern<br />
Niedersachsen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
BPD<br />
01.08<br />
MHHR<br />
04.08<br />
27.04.91/<br />
05.08.03/<br />
25.09.07 15.08.03 03.<strong>12</strong>.03<br />
BPD<br />
08.85<br />
MVStättV<br />
06.05<br />
– 05.08.03<br />
MBeVO 23.01.91/<br />
16.05.07 01.01.02 25.01.96 MVkVO<br />
09.05<br />
03.<strong>12</strong>.90 28.04.03 <strong>12</strong>.02.02 11.91 22.10.90 24.05.96/<br />
18.04.01<br />
–<br />
08.11.04/<br />
22.04.05<br />
11.6.86/ 20.09.02/<br />
05.04.05 14.11.06<br />
– – –<br />
Saarland – – –<br />
– – <strong>12</strong>.76<br />
–<br />
09.<strong>12</strong>.83/<br />
20.02.00<br />
02.<strong>12</strong>.71/<br />
23.10.01<br />
22.01.79/<br />
18.02.04<br />
17.01.97/<br />
22.07.04<br />
21.02.78/ 08.09.00/<br />
05.04.05 05.04.05<br />
–<br />
08.07.98/<br />
16.<strong>12</strong>.02<br />
01.03.03<br />
25.09.00/<br />
18.02.04<br />
–<br />
–<br />
–<br />
BPD<br />
11.84<br />
04.06.73/<br />
<strong>12</strong>.08.91<br />
–<br />
–<br />
–<br />
30.04.76/<br />
<strong>13</strong>.07.90<br />
Sachsen 03.<strong>12</strong>.90 07.09.04 18.03.05 08.92 22.10.90 18.03.05 –<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
21.05.02/<br />
26.04.05<br />
Thüringen 22.10.90/<br />
08.<strong>12</strong>.93<br />
21.05.02/ 21.05.02/<br />
20.05.08 20.05.08<br />
26.04.05 26.04.05<br />
9.95 –<br />
21.07.83/<br />
<strong>12</strong>.05.03 05.07.04 01.04.03 – – 04.<strong>12</strong>.97/<br />
22.11.00<br />
22.10.90 MBeVO<br />
09.01.92/<br />
01.06.04<br />
22.10.90 <strong>13</strong>.06.97<br />
09.01.1992/<br />
01.06.04<br />
30.11.93/<br />
26.05.08 <strong>13</strong>.03.00 30.<strong>12</strong>.94/<br />
27.11.03<br />
MIndBauRL<br />
03.00<br />
MGarVO<br />
01.06.04 29.09.05 <strong>12</strong>.08.75 MIndBauRL<br />
03.00<br />
<strong>12</strong>.10.94/<br />
23.03.05 01.02.08 10.07.98 MIndBauRL<br />
22.09.01<br />
10.11.80/<br />
18.07.89<br />
17.04.90/<br />
02.06+<br />
BPD 06.98<br />
16.11.95<br />
Bund<br />
07.00<br />
02.94<br />
BPD<br />
11.90<br />
31.07.00<br />
MFlBau-<br />
VwV<br />
–<br />
_<br />
MSchulbau R<br />
10.07.98<br />
MIndBauRL<br />
03.<strong>12</strong>.01<br />
MIndBauRL<br />
09.11.01<br />
MIndBauRL<br />
31.01.05<br />
10.11.93/<br />
20.03.01 11.11.99 06.04.99 MIndBauRL<br />
15.01.01<br />
04.09.89/<br />
22.07.04 18.<strong>12</strong>.00 11.08.00 MIndBauRL<br />
29.<strong>12</strong>.03<br />
02.11.90/<br />
05.04.05 08.09.00 29.11.00 MIndBauRL<br />
28.05.01<br />
<strong>13</strong>.07.90/<br />
16.<strong>12</strong>.02<br />
Bund<br />
07.00<br />
18.03.04<br />
MIndBauRL<br />
<strong>13</strong>.03.02<br />
– 01.11.76 04.09.97 31.01.00 –<br />
–<br />
17.01.95/<br />
28.09.04 26.10.99 18.03.05 MIndBauRL<br />
05.<strong>12</strong>.01<br />
15.05.97/<br />
07.<strong>12</strong>.01 03.10.90 19.05.00<br />
30.11.95/<br />
11.03.04<br />
MIndBauRL<br />
03.10.90<br />
19.05.00 30.09.99 –<br />
28.03.95 20.<strong>12</strong>.99 15.08.99<br />
BPD = Bauprüfdienst MHHR = Muster-Hochh<strong>aus</strong>richtlinie MBeVO = Muster-Beherbergungsverordnung<br />
1)<br />
ersetzt durch VStättVO und BeVO<br />
2)<br />
ersetzt durch VkVO<br />
MIndBauRL<br />
03.10.90<br />
in diesem Bereich einige Entwicklungen<br />
abgespielt haben. Beispielsweise haben<br />
Sonderbauten gegenüber früher einen<br />
wesentlichen höheren Installationsgrad<br />
im Bereich der Lüftung und Elektrotechnik.<br />
Damit wurde das Brandrisiko vergrößert.<br />
Außerdem werden zunehmend verschiedene<br />
Nutzungen in einem Gebäude zusammengefasst,<br />
so dass auch hierdurch<br />
das Brandrisiko anders und komplexer zu<br />
beurteilen ist.<br />
Als Beispiel soll die Muster-Industriebau-<br />
Richtlinie (Fassung März 2000) in Verbindung<br />
mit der DIN 18230-1:1998-05<br />
– Baulicher <strong>Brandschutz</strong> im Industriebau<br />
– (Normentwurf <strong>2008</strong>-06) erwähnt werden.<br />
Die Norm DIN 18230 ermöglicht die <strong>Brandschutz</strong>bemessung<br />
von Industriebauten für<br />
den Einzelfall.<br />
Mit Hilfe der Norm werden die tatsächlich<br />
anzusetzenden Brandlasten aufgrund der<br />
Nutzung für ein konkretes Industriegebäude<br />
in Abhängigkeit von den Abmessungen<br />
des Gebäudes und der Ventilation sowie<br />
der abwehrenden <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />
bestimmt. Mit den Ergebnissen werden<br />
dann die <strong>Brandschutz</strong>anforderungen<br />
an Bauteile festgelegt. Es wird die „rechnerisch<br />
erforderliche Feuerwiderstandsdauer<br />
(erf t F )“ ermittelt, <strong>aus</strong> der sich die<br />
„<strong>Brandschutz</strong>klassen I bis V“ ergeben.<br />
Innerhalb eines umfassenden <strong>Brandschutz</strong>konzeptes<br />
werden insbesondere<br />
brandschutztechnische Anforderungen an<br />
Wände ermittelt, die das Industriegebäude<br />
in Brandabschnitte (BA) und auch in Brandbekämpfungsabschnitte<br />
(BBA) unterteilen.<br />
Das kann zu feuerhemmenden Wänden, zu<br />
feuerbeständigen oder auch zu Brandwänden<br />
führen. Im Bereich der Brandwände<br />
gibt es die Besonderheit, dass für Brandwände<br />
auch die Eigenschaften feuerhemmend<br />
(F 30) oder F <strong>12</strong>0 gefordert werden<br />
kann. Gemäß Landesbauordnungen und<br />
DIN 4102-3 sind Brandwände feuerbeständig.<br />
Dar<strong>aus</strong> folgt, dass Brandwände,<br />
247
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
geprüft nach DIN 4102-3, immer die Anforderung<br />
feuerhemmend weit auf der sicheren<br />
Seite liegend erfüllen. Die Erfüllung<br />
der Anforderung „Brandwand und F <strong>12</strong>0“<br />
ist jedoch gesondert nachzuweisen.<br />
In Anlehnung an DIN 18230 werden auch<br />
für andere Gebäude als Industriebauten<br />
Brandlasten ermittelt und im Rahmen<br />
von <strong>Brandschutz</strong>konzepten tatsächlich<br />
erforderliche Feuerwiderstandsdauern<br />
von Bauteilen ermittelt. Der Weg führt immer<br />
mehr zu einer ingenieurmäßigen Bemessung<br />
von Bauteilen im Brandfall, weil<br />
für die heutigen modernen Gebäude die<br />
<strong>Brandschutz</strong>anforderungen mit Einzelvorschriften<br />
nicht mehr zu regeln sind.<br />
Auch hier wird wieder deutlich, dass es<br />
wichtig ist, die richtige bzw. maßgebende<br />
<strong>Brandschutz</strong>anforderung zu bestimmen<br />
und damit wirtschaftliches Bauen zu ermöglichen.<br />
2.4.3 Rauchdichte Bauteile<br />
Zunächst ist einmal festzustellen, dass<br />
es keine rauchgasdichten Bauteile gibt. In<br />
den Bauordnungen gibt es lediglich Anforderungen<br />
an dichte Türen oder rauchdichte<br />
Türen oder Rauchschutztüren. Die Definitionen<br />
sind in den einzelnen Bundesländern<br />
teilweise unterschiedlich. Unter dichten<br />
Türen werden in der Regel lediglich Türen<br />
mit Doppelfalz und Dichtung verstanden.<br />
Unter rauchdichten Türen werden heute<br />
Rauchschutztüren nach DIN 18095<br />
verstanden. Für Rauchschutztüren nach<br />
DIN 18095 wird nachgewiesen, dass bestimmte<br />
Grenzwerte einer Leckrate bis<br />
zu einer Temperaturbeanspruchung von<br />
200 °C nicht überschritten werden. Die<br />
Klassifizierung lautet „RS“. Das Schutzziel<br />
ist, dass ein Mensch hinter einer derartigen<br />
Tür ohne Atemgerät mindestens<br />
10 min überleben kann. Also sind auch<br />
diese Türen nicht rauchgasdicht. Normale<br />
<strong>Brandschutz</strong>türen T 30 oder T 90 erfüllen<br />
keine Anforderungen hinsichtlich einer<br />
Rauchdichtigkeit. Sie erfüllen diese Anforderungen<br />
nur dann, wenn sie zusätzlich<br />
nach DIN 18095 geprüft wurden.<br />
aufgrund von Prüferfahrungen festgestellt<br />
werden, dass beidseitig mit mindestens<br />
10 mm dickem Putz verputzte Mauerwerkswände<br />
hinsichtlich der Rauchgasdichtigkeit<br />
bessere Werte zur Leckrate erzielen<br />
als Rauchschutztüren. Durch beim Brand<br />
auftretende Risse werden jedoch immer<br />
Rauchgase in einem gewissen Umfang<br />
durchtreten. Für eine geforderte Rauchgasdichtigkeit,<br />
z.B. für Computerräume mit<br />
Datensicherung, müssen daher im Einzelfall<br />
gesonderte konstruktive Maßnahmen<br />
und Beurteilungen erfolgen.<br />
2.4.4 Verknüpfung <strong>Brandschutz</strong>forderungen<br />
– <strong>Brandschutz</strong>normen<br />
Es gelten Bauordnung, Verwaltungsvorschriften,<br />
Sonderverordnungen, Richtlinien<br />
und Normen, die alle Anteil an den <strong>Brandschutz</strong>forderungen<br />
haben. Bild 3 erläutert<br />
in einem Überblick die Zusammenhänge<br />
und ihre gegenseitige Einflussnahme. Es<br />
ist deutlich erkennbar, wie viele und welche<br />
Vorschriften für ein Bauwerk zu berücksichtigen<br />
sind, um die jeweils maßgebende<br />
<strong>Brandschutz</strong>forderungen zu ermitteln.<br />
Bauliche Anlagen<br />
normaler Art und Nutzung<br />
Durchführungsverordnungen<br />
Ausführungsbestimmungen<br />
Wohngebäude und<br />
vergleichbare Gebäude,<br />
z.B. Bürogebäude<br />
Landesbauordnung<br />
Die bauaufsichtlichen <strong>Brandschutz</strong>vorschriften<br />
nennen Begriffe wie feuerhemmend,<br />
hochfeuerhemmend, feuerbeständig<br />
und in seltenen Fällen hochfeuerbeständig.<br />
Die bauaufsichtlichen Vorschriften unterscheiden<br />
weiter, ob Bauteile teilweise oder<br />
ganz <strong>aus</strong> nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen bestehen<br />
müssen. Die Tafeln 15 und 16 erläutern<br />
die Verknüpfung des Baurechts mit<br />
DIN 4102, insbesondere hinsichtlich der<br />
Benennung und Kurzbezeichnungen der<br />
Bauteile. Die bauaufsichtliche Verbindung<br />
erfolgte über Einführungserlasse und jetzt<br />
in der Bauregelliste des DIBt.<br />
Dies war für den Praktiker bisher schon<br />
relativ unübersichtlich. Durch die europäische<br />
Harmonisierung in Verbindung mit<br />
dem Bauproduktengesetz und der Bauproduktenrichtlinie<br />
wurden die Landesbauordnungen<br />
seit 1995 geändert. Die Verwendbarkeitsnachweise<br />
für Bauprodukte<br />
wurden neu definiert und zwar muss für<br />
ein Bauprodukt entweder<br />
● ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis<br />
(abP) oder<br />
● eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
(abZ) oder<br />
● eine Zustimmung im Einzelfall (Z.i.E.)<br />
vorgelegt werden oder<br />
● für genormte Bauprodukte der Nachweis<br />
nach DIN 4102-4 / -22 geführt<br />
werden.<br />
Bauliche Anlagen<br />
besonderer Art oder Nutzung<br />
Sonderverordnungen<br />
Richtlinien<br />
Versammlungs-, Verkaufsstätten,<br />
Behergergungsbetriebe, Garagen,<br />
Krankenhäuser, Hochhäuser, Schulen,<br />
Industriebauten<br />
Wände sind nicht rauchdicht, weil die<br />
Prüfkriterien der DIN 4102 keine direkten<br />
Beurteilungskriterien für diesen Gesichtspunkt<br />
enthalten. Die Forderungen der<br />
Landesbauordnungen, der Entstehung<br />
und Ausbreitung von Feuer und Rauch<br />
vorzubeugen, wird durch die Prüfkriterien<br />
der DIN 4102 erfüllt, d.h. mit einer Klassifizierung<br />
nach DIN 4102 wird auch die<br />
Anforderung, den Durchtritt von Rauch zu<br />
verhindern, nachgewiesen. Allerdings kann<br />
eingeführte Technische<br />
Baubestimmungen<br />
DIN 4102<br />
DIN 18230<br />
Europäische Prüfnormen für<br />
Bauteile (siehe Tafel 4)<br />
<strong>Brandschutz</strong>forderung<br />
Einführungserlasse<br />
Bauregelliste des<br />
DIBt<br />
Bild 3: Überblick über die bauaufsichtlichen <strong>Brandschutz</strong>vorschriften<br />
Verwaltungsvorschriften<br />
Obwohl in den Bauordnungen nicht mehr<br />
erwähnt, sind für unwesentliche Abweichungen<br />
weiterhin gutachtliche Stellung-<br />
Verwendbarkeitsnachweise<br />
abP<br />
248
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
Tafel 15: Benennung gemäß DIN 4102 und gemäß Baurecht<br />
Bauaufsichtliche<br />
Benennung<br />
Kurzbezeichnung<br />
Benennung nach DIN 4102<br />
feuerhemmend F 30-B Feuerwiderstandsklasse F 30<br />
feuerhemmend und in den<br />
tragenden Teilen <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />
B<strong>aus</strong>toffen<br />
hochfeuerhemmend<br />
feuerbeständig<br />
feuerbeständig und <strong>aus</strong><br />
nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen<br />
F 30-AB<br />
F 60-BA<br />
F 90-AB<br />
F 90-A<br />
Tafel 16: Benennung von Sonderbauteilen nach DIN 4102<br />
Feuerwiderstandsklasse F 30 und in den<br />
wesentlichen Teilen <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />
B<strong>aus</strong>toffen<br />
Feuerwiderstandsklasse F 60 und in den tragenden<br />
Teilen <strong>aus</strong> brennbaren B<strong>aus</strong>toffen mit<br />
brandschutztechnisch wirksame Bekleidung<br />
Feuerwiderstandsklasse F 90 und in den<br />
wesentlichen Teilen <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />
B<strong>aus</strong>toffen<br />
Feuerwiderstandsklasse F 90 und <strong>aus</strong> nichtbrennbaren<br />
B<strong>aus</strong>toffen<br />
Bauaufsichtliche Benennung Bauteile Benennung Bauaufsichtlicher<br />
Nachweis<br />
feuerhemmend nicht tragende W 30<br />
feuerbeständig Außenwände W 90<br />
abP 1)<br />
feuerhemmend<br />
Türen, Tore<br />
T 30<br />
feuerbeständig<br />
T 90<br />
abZ<br />
Vorkehrungen gegen Über- L 30, L 60,<br />
Lüftungsleitungen<br />
tragung von Feuer und Rauch<br />
L90, L <strong>12</strong>0<br />
abP<br />
Vorkehrungen gegen Über- Klappen in<br />
tragung von Feuer und Rauch Lüftungsleitungen K 30, K 90<br />
abZ<br />
feuerhemmend Verglasungen F 30<br />
feuerbeständig – undurchlässig F 90<br />
abZ<br />
keine gesonderte Benennung Verglasungen G 30, G 60,<br />
– durchlässig G 90, G <strong>12</strong>0<br />
abZ<br />
Vorkehrungen gegen Übertragung<br />
von Feuer und Rauch<br />
Rohrabschottungen<br />
– brennbar R 30, R 60,<br />
– nichtbrennbar R 90, R <strong>12</strong>0<br />
Vorkehrungen gegen Über- S 30, S 60,<br />
Kabelabschottungen abZ<br />
tragung von Feuer und Rauch<br />
S 90, S <strong>12</strong>0<br />
Vorkehrungen gegen Übertragung<br />
von Feuer und Rauch<br />
Funktionserhalt<br />
Installationsschächte, I 30, I 60,<br />
-kanäle I 90, I <strong>12</strong>0<br />
Funktionserhalt von<br />
elektrischen E 30, E 60,<br />
Kabelanlagen E 90, E <strong>12</strong>0<br />
abZ / abP<br />
abP: allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis, erstellt durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle<br />
abZ: allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, erstellt durch das DIBt<br />
1)<br />
KS-Wände mit F 30- oder F 90-Klassifizierung erfüllen auch die Anforderungen der entsprechenden<br />
W-Klassifizierung.<br />
Tafel 17: Regeln zur Verwendung von Bauprodukten<br />
Europäische Produkte<br />
Harm. CEN-Norm<br />
Europ. Techn.<br />
Zulassung<br />
Bauregelliste B<br />
Verwendungsbeschränkungen<br />
Konformitätsnachweis<br />
CE-Zeichen<br />
Geregelte<br />
Produkte<br />
Bauregelliste<br />
A, Teil 1<br />
Techn. Regeln<br />
der Liste A<br />
allgemeine<br />
untergeordnete<br />
Sicherheit<br />
–<br />
abZ oder<br />
Z.i.E.<br />
Nationale Produkte<br />
nicht geregelte Produkte<br />
keine erhöhten<br />
Anforderungen<br />
an Sicherheit<br />
oder allgemein<br />
anerkannte<br />
Prüfverfahren<br />
Bauregelliste<br />
A, Teil 2<br />
abP<br />
Übereinstimmungsnachweis<br />
Ü-Zeichen<br />
abP<br />
abP<br />
„sonstige“<br />
Produkte<br />
nach<br />
allgemein<br />
anerkannten<br />
Regeln<br />
Liste C –<br />
kein Verwendbarkeitsnachweis<br />
kein Verwendbarkeitsnachweis<br />
kein Übereinstimmungsnachweis,<br />
kein Ü-Zeichen<br />
nahmen anerkannter Personen erforderlich,<br />
weil die o.a. Nachweise in der Regel<br />
so allgemein sind, dass die Ausführungsdetails<br />
für die B<strong>aus</strong>telle nicht nachgewiesen<br />
bzw. dargelegt sind. Welcher Nachweis<br />
jeweils erforderlich ist, ist in der Bauregelliste<br />
des DIBt, die jährlich neu überarbeitet<br />
wird, festgeschrieben.<br />
Außerdem wird zwischen nationalen<br />
Bauprodukten (geregelt und nicht geregelt),<br />
europäischen Bauprodukten und<br />
sonstigen Bauprodukten sowie Bauarten<br />
unterschieden. Welcher Verwendbarkeitsnachweis<br />
für welches Bauprodukt<br />
vorzulegen ist, wird in der jährlich erweiterten<br />
Bauregelliste zusammengefasst.<br />
Die Bauregelliste befasst sich mit allen<br />
am Bau zu verwendenden Bauprodukten<br />
– B<strong>aus</strong>toffen, Bauteilen – für alle maßgebenden<br />
Eigenschaften, also nicht nur mit<br />
dem <strong>Brandschutz</strong>. In der Tafel 17 erfolgt<br />
eine Zusammenfassung der wesentlichen<br />
Punkte zu diesem Thema.<br />
2.5 <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />
Im Rahmen von Baugenehmigungsverfahren<br />
werden überwiegend <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />
gefordert. In vielen Bundesländern<br />
werden Sonderbauten ohne <strong>Brandschutz</strong>konzepte<br />
nicht mehr genehmigt. Dies ist<br />
dort bereits in den Bauordnungen bzw.<br />
Bauvorlagenverordnungen geregelt. In<br />
diesen Ländern ist auch geregelt, was ein<br />
<strong>Brandschutz</strong>konzept enthalten soll.<br />
<strong>Brandschutz</strong>konzepte werden in vielen<br />
Beiträgen, u.a. in [6], vorgestellt und <strong>aus</strong>führlich<br />
erläutert. Daher werden an dieser<br />
Stelle nur die wesentlichen Punkte zusammengefasst.<br />
Ein <strong>Brandschutz</strong>konzept berücksichtigt in<br />
Abstimmung mit dem Architekten, dem<br />
Bauherren, der Bauaufsicht, der Feuerwehr<br />
und ggf. dem Versicherer die Nutzung (hohe<br />
Brandlasten, geringe Brandlasten, erforderliche<br />
Rettungswege in Abhängigkeit<br />
von den Personen) und die Bauweise (z.B.<br />
brennbar oder nichtbrennbare B<strong>aus</strong>toffe<br />
bzw. Massivbau oder Leichtbau). Damit<br />
wird für das jeweilige Einzelobjekt die objektiv<br />
wirtschaftlichste <strong>Brandschutz</strong>lösung<br />
ermöglicht.<br />
Für die Erarbeitung dieser wirtschaftlichen<br />
Lösungen sind jedoch langjährige und intensive<br />
Kenntnisse sowohl des baulichen<br />
als auch des abwehrenden <strong>Brandschutz</strong>es<br />
und selbstverständlich der Vorschriften<br />
erforderlich.<br />
249
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
3. BRANDSCHUTZ MIT<br />
KS-KONSTRUKTIONEN<br />
3.1 Grundlagen<br />
Umfangreiche Brandprüfungen und Forschung<br />
belegen, dass sich <strong>Kalksandstein</strong><br />
in brandschutztechnischer Hinsicht<br />
vorteilhaft verhält. KS-Mauerwerk hat im<br />
Brandfall eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit.<br />
Brandfälle <strong>aus</strong> der Praxis bestätigen<br />
dieses sehr eindrucksvoll.<br />
Das vorteilhafte Verhalten von KS-Mauerwerk<br />
im Brandfall ergibt sich <strong>aus</strong> dem<br />
B<strong>aus</strong>toff und dem Herstellungsverfahren<br />
der <strong>Kalksandstein</strong>e. Wände <strong>aus</strong> KS-Produkten<br />
haben einen vergleichsweise hohen<br />
Kristallwassergehalt. In den hydraulischen<br />
Reaktionsprodukten, die während<br />
des Härtungsprozesses von KS-Steinen<br />
in Autoklaven entstehen, wird Kristallwasser<br />
in den chemischen Bindungen eingebunden.<br />
Aufgrund der Porenstruktur von<br />
<strong>Kalksandstein</strong> wird außerdem freies, nicht<br />
gebundenes Wasser eingelagert.<br />
In KS-Wänden stellt sich beim Austrocknen,<br />
abhängig von den klimatischen<br />
Bedingungen, ein relativ geringer Restfeuchtegehalt<br />
ein. Im Brandfall wird bei<br />
<strong>Kalksandstein</strong> das freie und das gebundene<br />
Kristallwasser abgebaut, bevor die<br />
B<strong>aus</strong>toffstrukturen angegriffen werden.<br />
Im Temperaturbereich zwischen 300 °C<br />
bis 500 °C ergibt sich im Brandfall sogar<br />
eine Zunahme der Festigkeit. Ein wesentlicher<br />
Eingriff in die KS-Struktur erfolgt im<br />
Laufe eines Brandes erst bei Temperaturen<br />
ab 600 °C.<br />
In DIN 4102-4 flossen alle seit längerem<br />
brandschutztechnisch nachgewiesenen<br />
Ausführungsarten von KS-Konstruktionen<br />
ein, die durch B<strong>aus</strong>toff- und Bemessungsnormen<br />
abgedeckt sind. Auch bei allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen wurden<br />
diese Erkenntnisse berücksichtigt.<br />
Die möglichen Ausführungen nach<br />
DIN 1053-1, z.B. Dünnbettmörtel, ohne<br />
Stoßfugenvermörtelung, Verwendung von<br />
höheren Steinfestigkeiten und größeren<br />
zulässigen Spannungen, wurden für KS-<br />
Konstruktionen auch in brandschutztechnischer<br />
Hinsicht nachgewiesen. Weitere<br />
Nachweise erfolgten durch abZ und gutachtliche<br />
Stellungnahmen.<br />
vorhandenen Wände brandschutztechnisch<br />
in verschiedene Arten eingeteilt.<br />
Neben der Unterscheidung in tragend<br />
und nichttragend erfolgt die Trennung in<br />
raumabschließend und nichtraumabschließend:<br />
● Nichttragende Wände sind Bauteile,<br />
die auch im Brandfall überwiegend nur<br />
durch ihr Eigengewicht beansprucht<br />
werden und auch nicht der Knick<strong>aus</strong>steifung<br />
tragender Wände dienen; sie<br />
müssen aber auf ihre Fläche wirkende<br />
Windlasten auf tragenden Bauteile<br />
abtragen. Nichttragende Wände sind<br />
in brandschutztechnischer Hinsicht<br />
grundsätzlich raumabschließend.<br />
● Tragende, raumabschließende Wände<br />
sind überwiegend auf Druck beanspruchte<br />
Bauteile, die im Brandfall<br />
die Tragfähigkeit gewährleisten müssen<br />
und außerdem die Brandübertragung<br />
von einem Raum zum anderen<br />
verhindern, z.B. Treppenraumwände,<br />
Wohnungstrennwände, Wände zu Rettungswegen<br />
oder auch Brandabschnittstrennwände.<br />
Sie werden im Brandfall<br />
nur einseitig vom Brand beansprucht.<br />
2<br />
2<br />
3<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Wohnung I<br />
1,0<br />
> 1,0<br />
Wohnung II<br />
1,0<br />
4<br />
4<br />
Wohnung III<br />
1 Tragende, raumabschließende Wände<br />
1<br />
● Tragende, nichtraumabschließende<br />
Wände sind überwiegend auf Druck<br />
beanspruchte Bauteile, die im Brandfall<br />
<strong>aus</strong>schließlich die Tragfähigkeit<br />
gewährleisten müssen, z.B. tragende<br />
Innenwände innerhalb eines Brandabschnittes<br />
(einer Wohnung), Außenwandscheiben<br />
mit einer Breite 1,0 m<br />
oder Mauerwerkspfeiler. Sie werden im<br />
Brandfall zwei-, drei- oder vierseitig vom<br />
Brand beansprucht.<br />
● Stürze über Wandöffnungen sind für<br />
eine dreiseitige Brandbeanspruchung<br />
zu bemessen.<br />
● Brandwände und Komplextrennwände<br />
sind Bauteile, an die erhöhte Anforderungen<br />
hinsichtlich des <strong>Brandschutz</strong>es<br />
gestellt werden.<br />
In Bild 4 werden die einzelnen Wandarten<br />
anhand von Gebäudegrundrissen verdeutlicht.<br />
3.2.1 Nichttragende, raumabschließende<br />
Wände<br />
Nichttragende, raumabschließende Wände<br />
können z.B. zur Trennung von Brandabschnitten<br />
oder zur Sicherung von<br />
Rettungswegen eingesetzt werden. Raumabschließende<br />
Wände werden per Definition<br />
nur einseitig vom Brand beansprucht,<br />
d.h. Durchführungen bzw. Öffnungen müssen<br />
brandschutztechnisch verschlossen<br />
werden.<br />
Die Angaben gelten für Wände, die von<br />
Rohdecke bis Rohdecke spannen. Werden<br />
raumabschließende Wände z.B. an<br />
Unterdecken angeschlossen, so muss<br />
auch für diesen Anschluss und die Unterdecke<br />
ein brandschutztechnischer Nachweis<br />
vorliegen.<br />
Büro<br />
III<br />
3 3<br />
2<br />
Fertigung<br />
1<br />
Lager<br />
1<br />
I<br />
II<br />
3.2 KS-Wände der Feuerwiderstandsklassen<br />
F 30 – F 180 nach DIN 4102-2<br />
(1977) und DIN 4102-4 (1994)<br />
Im Sinne des Baurechts und auch nach<br />
DIN 4102 werden die in einem Bauwerk<br />
2 Tragende, nichtraumabschließende Wände<br />
3 Nichttragende, raumabschließende Wände<br />
4 Pfeiler<br />
Bild 4: Wandarten im Wohnungsbau sowie Industriebau (Beispiele)<br />
I-III Brandabschnitte<br />
Deckenspannrichtung<br />
250
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
3.2.2 Aussteifung von nichttragenden<br />
Wänden<br />
In der Praxis werden nichttragende Wände<br />
<strong>aus</strong> architektonischen, Montage- und<br />
Kostengründen gern mit Stahlstützen oder<br />
Stahlprofilen <strong>aus</strong>gesteift. DIN 4102-4 sagt<br />
lediglich, dass die <strong>aus</strong>steifenden Bauteile<br />
in ihrer <strong>aus</strong>steifenden Wirkung mindestens<br />
der entsprechenden Feuerwiderstandsklasse<br />
angehören müssen.<br />
In Bild 5 wird hierfür eine Lösungsmöglichkeit,<br />
die nur in Verbindung mit KS-Wänden<br />
gilt, vorgestellt. Für Feuerwiderstandsklassen<br />
F 90 sind im Bereich der Stahlbauteile<br />
in brandschutztechnischer Hinsicht<br />
Zusatzmaßnahmen erforderlich.<br />
Einerseits können die Stahlprofile thermisch<br />
getrennt werden oder andererseits<br />
ist eine Bekleidung der Stahlprofile mit<br />
<strong>Brandschutz</strong>platten möglich.<br />
A<br />
Mörtel<br />
b = h/2<br />
T -Profil<br />
T<br />
Tafel 18: Stürze und Ringbalken <strong>aus</strong> KS-U-Schalen, KS-Flachstürzen, KS-Fertigteilstürzen<br />
3.2.3 Tragende, raumabschließende<br />
Wände<br />
Tragende, raumabschließende Wände<br />
können ebenfalls zur Trennung von Brandabschnitten<br />
verwendet werden. Für sie gilt<br />
das bereits für nichttragende KS-Wände<br />
Gesagte. Sie unterscheiden sich nur durch<br />
ihre Tragfunktion von den o.a. Wänden.<br />
Aufgrund dieser Tragfunktion sind jedoch<br />
größere Mindestwanddicken erforderlich.<br />
Da das Brandverhalten der Wände wesentlich<br />
von dem Ausnutzungsgrad a abhängt<br />
und eine Wand bei voller Ausnutzung die<br />
ungünstigsten Wanddicken benötigt, wur-<br />
Mindesthöhe<br />
h<br />
[mm]<br />
den unterschiedliche Ausnutzungsfaktoren<br />
eingeführt. Hiermit soll in Abhängigkeit<br />
von den Anwendungsbereichen der Praxis<br />
wirtschaftlicheres Bauen ermöglicht werden.<br />
Der Ausnutzungsfaktor a 2 ist das Verhältnis<br />
der vorhandenen Beanspruchung<br />
(vorh N) zur zulässigen Beanspruchung<br />
(zul N) nach DIN 1053-1. Weitere Angaben<br />
zur Bemessung der tragenden Wände können<br />
DIN 4102-4 entnommen werden. Wichtig<br />
ist, dass die Werte der DIN 4102-4 nur<br />
für eine Bemessung nach DIN 1053-1 gelten.<br />
Für eine Bemessung nach DIN 1053-<br />
100 mit Teilsicherheitsbeiwerten wird in<br />
DIN 4102-22 / A1 durch eine Umrechnungsformel<br />
eine Verknüpfung zu DIN 4102-4 hergestellt.<br />
DIN EN 1996-1-2 gilt nur in Verbindung<br />
mit dem nationalen Anhang.<br />
Raumabschließende Wände der Klassifizierung<br />
F nach DIN 4102 können in einigen<br />
Ländern auch als Gebäudeabschluss- bzw.<br />
Gebäudetrennwand anstelle einer Brandwand<br />
eingesetzt werden.<br />
Mindestbreite b<br />
für die Feuerwiderstandsklasse 1) [mm]<br />
F 30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />
KS-Flachstürze nach Z-17.1-978 71 115 115 175 (115) (175) –<br />
1<strong>13</strong> 115 115 115 (175) –<br />
KS-Fertigteilstürze nach Z-17.1-621 248-498 115 115 115 (175) –<br />
KS-Fertigteilstürze nach Z-17.1-774 196-498 115 115 115 (175) –<br />
KS-Fertigteilstürze nach Z-17.1-855 196-748 115 115 115 (175) –<br />
<strong>aus</strong>betonierte KS-U-Schalen 2) 238 115 115 175 – –<br />
1)<br />
Die ()-Werte gelten für Stürze mit dreiseitigem Putz nach DIN 18550-2 MG PIV oder DIN 18550-4 Leichtmörtel.<br />
Auf den Putz an der Sturzunterseite kann bei Anordnung von Stahl- oder Holz-Umfassungszargen<br />
verzichtet werden.<br />
2)<br />
Nach DIN 4102-4<br />
<strong>aus</strong>gefüllt werden. Häufig wird aber auf der<br />
B<strong>aus</strong>telle der Dämmstreifen nur lose aufgelegt,<br />
so dass er teilweise r<strong>aus</strong>rutscht.<br />
Zur Lagesicherung empfiehlt es sich, den<br />
Dämmstreifen mit Dünnbettmörtel anzukleben.<br />
Weitere Anschlussmöglichkeiten<br />
wurden in [7] bearbeitet. Sie sind ebenfalls<br />
in Bild 6 dargestellt. Weitere Beispiele<br />
finden sich im Mauerwerk-Kalender, der<br />
gemäß DIN 4102-4 als anerkannte Literaturstelle<br />
genannt wird.<br />
3.2.5 Stürze und Ringbalken<br />
Stürze werden <strong>aus</strong> KS-U-Schalen, überwiegend<br />
jedoch als KS-Flachstürze oder als<br />
KS-Fertigteilstürze eingebaut. Der brandschutztechnische<br />
Nachweis für vorgefertigte<br />
Stürze wurde für die Feuerwiderstandsklassen<br />
F 90 und F <strong>12</strong>0 erbracht. So<br />
können ohne weiteren Nachweis 11,5 cm<br />
breite Stürze in die Feuerwiderstandsklasse<br />
F 90 und 17,5 cm breite Stürze in die<br />
Feuerwiderstandsklasse F <strong>12</strong>0 eingestuft<br />
werden (Tafel 18).<br />
d h<br />
A<br />
Dämmschicht<br />
Fugendicke 20 T <strong>aus</strong> Mineralwolle *)<br />
20<br />
max. T = 30 mm für F 30<br />
max. T = 20 mm für F 60<br />
Schnitt A-A (Fußpunkt) Darstellung ohne Mauerwerk<br />
T -Profil<br />
T<br />
Langlöcher<br />
Dübelanschluss<br />
*) B<strong>aus</strong>toffklasse A, Schmelzpunkt 1000 C<br />
Rohdichte 30 kg/m 3<br />
Bild 5: Anschluss nicht tragender KS-Wand an nicht<br />
tragende Stahl-Aussteifungsstütze für die Feuerwiderstandsklassen<br />
F 30 und F 60<br />
3.2.4 Ausführungsdetails für raumabschließende<br />
KS-Wände, Anschlüsse<br />
von KS-Wänden an die angrenzenden<br />
Bauteile<br />
Anschlüsse von KS-Mauerwerk an angrenzendes<br />
Mauerwerk können als Verbandsmauerwerk<br />
oder auch als Stumpfstoß<br />
<strong>aus</strong>geführt werden. Ebenso können Anschlüsse<br />
tragender und nichttragender KS-<br />
Wände gemäß Bild 6 <strong>aus</strong>geführt werden.<br />
Hierbei sind die Angaben zum Verschluss<br />
der Fugen zu beachten.<br />
Dämmschichten in Anschlussfugen, die<br />
<strong>aus</strong> brandschutztechnischen Gründen<br />
angeordnet werden, müssen <strong>aus</strong> Mineralwolle<br />
bestehen, der B<strong>aus</strong>toffklasse A nach<br />
DIN 4102-1 angehören, einen Schmelzpunkt<br />
1000 °C besitzen und eine Rohdichte<br />
30 kg/m 3 aufweisen. Wichtig ist,<br />
dass die Fugen wirklich stramm und dicht<br />
3.2.6 Einbauten<br />
Abgesehen von den im Folgenden aufgeführten<br />
Ausnahmen beziehen sich die Feuerwiderstandsklassen<br />
klassifizierter Wände<br />
stets auf Wände ohne Einbauten. Die erforderliche<br />
Feuerwiderstandsklasse für die<br />
Einbauten ist im Einzelfall zu überprüfen.<br />
Beispielsweise werden für raumabschließende<br />
F 90-Wände in der Regel nur T 30-<br />
Türen gefordert. Im Einzelfall werden auch<br />
keine Anforderungen gestellt, z.B. bei Flurwänden<br />
in Hamburg. Im Industriebau wird<br />
dagegen immer die gleiche Anforderung<br />
der Trennwand auch an den Verschluss von<br />
Öffnungen gestellt. Dies gilt auch für Türen,<br />
d.h. F 90-Wand mit T 90-Tür, F 60-Wand mit<br />
T 60-Tür und F 30-Wand mit T 30-Tür. Aber<br />
auch hier gibt es wiederum eine Ausnahme:<br />
Für F <strong>12</strong>0- und F 180-Wände werden<br />
nur T 90-Türen gefordert, weil es seinerzeit<br />
keine entsprechenden Türen gab.<br />
251
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Wandanschlüsse nach DIN 4102-4<br />
Deckenanschlüsse nach gutachterlicher<br />
Stellungnahme Hahn [4]<br />
Nichttragende Wand, dreiseitig gehalten, oberer Rand frei<br />
Nichttragende Wände, vierseitig gehalten<br />
Zu den Einbauten zählen aber auch z.B.<br />
Schlitze, Nischen für Rohre, Schaltschränke<br />
und Elektro-Installationen. Bei derartigen<br />
Einbauten ist der <strong>Brandschutz</strong> gesondert<br />
nachzuweisen. Der Restquerschnitt<br />
einer Wand muss auch im Bereich von<br />
Schlitzen die geforderte Mindestwanddicke<br />
für eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse<br />
besitzen oder es sind Sondermaßnahmen<br />
durchzuführen. Beispielsweise ist<br />
es <strong>aus</strong>reichend, wenn einzelne Kabel in<br />
Schlitzen verlegt und übergeputzt werden<br />
oder wenn die Schlitze mit entsprechenden<br />
nichtbrennbaren <strong>Brandschutz</strong>platten <strong>aus</strong>reichender<br />
Dicke verschlossen werden.<br />
Auch Schalterkästen können mit entsprechenden<br />
nichtbrennbaren <strong>Brandschutz</strong>platten,<br />
z.B. Kalzium-Silikat- oder Gips-<br />
Feuerschutz- bzw. Gipsfaser-Platten etc.<br />
verschlossen werden. Für diesen Bereich<br />
gibt es bereits zahlreiche <strong>Brandschutz</strong>nachweise<br />
für so genannte „Revisionsöffnungen“<br />
oder für Schaltschränke.<br />
Alternativ werden separate Kabelschächte<br />
vor den Wänden angeordnet und dann<br />
mit nachgewiesenen Schachtwänden abgeschottet.<br />
Sie können auch mit nichttragenden<br />
KS-Wänden der entsprechenden<br />
Feuerwiderstandsklasse verschlossen<br />
werden, in die ggf. Feuerschutzabschlüsse<br />
– T 30- bzw. T 90-Türen oder -Klappen<br />
– eingebaut werden.<br />
Insbesondere in Rettungswegen – notwendigen<br />
Fluren – und Treppenräumen<br />
ist auf die brandschutztechnisch richtige<br />
Ausführung zu achten, da i.d.R. die Forderung<br />
besteht, dass nur nichtbrennbare<br />
B<strong>aus</strong>toffe bzw. Wandverkleidungen eingesetzt<br />
werden. In diesem Bereich wurden<br />
durch die neuen Muster-Richtlinien für Leitungsanlagen<br />
die brandschutztechnischen<br />
Anforderungen teilweise erhöht, d.h. der<br />
offene Einbau von elektrischen Kabeln<br />
ist, <strong>aus</strong>genommen bei direkter Beleuchtung,<br />
untersagt.<br />
Im Bereich von Sonderbauten, z.B. Hotels,<br />
Verkaufsstätten etc., gibt es häufig Probleme,<br />
da Installationsschächte und deren<br />
Revisionsöffnungen, auch zu Sanitäreinrichtungen,<br />
überwiegend in Fluren angeordnet<br />
werden. Bei rechtzeitiger Planung lassen<br />
sich derartige Installationsschächte<br />
jedoch problemlos und fachgerecht ohne<br />
Mehraufwand errichten. Dies gilt besonders<br />
für den Mauerwerksbau.<br />
Bild 6: Anschlüsse nichttragender und tragender, raumabschließender KS-Wände<br />
Steckdosen, Schalterdosen, Verteilerdosen<br />
dürfen i.d.R. bei raumabschließenden<br />
Wänden nicht unmittelbar gegenüber<br />
liegend eingebaut werden. Bei Wänden<br />
252
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
<strong>aus</strong> Mauerwerk mit einer Gesamtdicke<br />
140 mm gilt diese Einschränkung unabhängig<br />
von der Wanddicke nicht. In<br />
100 mm oder 115 mm dicken KS-Wänden<br />
dürfen nur einseitig Steckdosen eingebaut<br />
werden. Beim Bohren muss jedoch sichergestellt<br />
werden, dass das Loch nur auf<br />
Dosentiefe und nicht durch die gesamte<br />
Wanddicke gebohrt wird und abschließend<br />
die Dosen eingeputzt werden. Beim Einbau<br />
von Elektrodosen in 115 mm dicke<br />
KS-E-Steine ist sicherzustellen, dass die<br />
Dosen mit einem Gipsbatzen eingesetzt<br />
werden. Sonst ist der Restquerschnitt<br />
aufgrund der vorhandenen Lochreihe mit<br />
nur 35 mm zu gering. Bei Dosenreihen<br />
kann es aber bei tragenden Wänden allein<br />
schon hinsichtlich der <strong>Stand</strong>sicherheit<br />
Probleme geben, so dass hier im<br />
Einzelfall entschieden werden muss, ob<br />
mehrere Dosen neben- oder untereinander<br />
möglich sind, vgl. DIN 1053-1,<br />
Tabelle 10. Bei Wanddicken < 60 mm sind<br />
jedoch nur Aufputzdosen erlaubt. Diese<br />
Einschränkung ist insbesondere bei Ausfachungs-<br />
und Schachtwänden zu beachten,<br />
da hier häufig schlankere Wände zur<br />
Ausführung kommen.<br />
Für die Durchführung von Kabelbündeln,<br />
Rohrleitungen oder Lüftungsleitungen<br />
etc. durch raumabschließende Wände<br />
sind brandschutztechnische Maßnahmen<br />
erforderlich, deren Verwendbarkeit durch<br />
bauaufsichtliche Zulassungen nachgewiesen<br />
sein muss.<br />
Wenn in raumabschließenden Wänden mit<br />
bestimmter Feuerwiderstandsklasse Verglasungen<br />
oder Feuerschutzabschlüsse<br />
(Türen oder Tore) eingebaut werden sollen,<br />
so wird auch diese Einbaumaßnahme<br />
i.d.R. durch bauaufsichtliche Zulassungen<br />
geregelt. Diese Bauteile dürfen jeweils nur<br />
in bestimmte Wände – Mindestdicke, Mindestfestigkeit<br />
– eingebaut werden. Außerdem<br />
sind bestimmte konstruktive Details<br />
zu beachten, z.B. die Verankerung einer<br />
T 90-Tür im Mauerwerk, die sich je nach<br />
Zulassung unterscheiden können.<br />
Für Verankerungen liegen mittlerweile die<br />
verschiedensten Nachweise vor. Dübelbefestigung<br />
oder Maueranker sind ebenso in<br />
Zulassungen enthalten wie nachträglicher<br />
Einbau über Stahlrahmen oder Sonderlösungen.<br />
Auch liegen inzwischen zahlreiche<br />
Nachweise für den Einbau von Feuerschutzabschlüssen<br />
in schlanke Wände,<br />
z.B. 11,5 cm dicke KS-Wände, vor.<br />
etc. – als Sperrschicht gegen aufsteigende<br />
Feuchtigkeit beeinflussen die Feuerwiderstandsklasse<br />
und Benennung nicht.<br />
DIN 4102-4 hält <strong>aus</strong>drücklich fest, dass<br />
sämtliche Klassifizierungen – Tabellenwerte<br />
– für alle Stoßfugenvermörtelungen<br />
nach DIN 1053-1 gelten, d.h. auch für unvermörtelte<br />
Stoßfugen bis 5 mm Breite. Im<br />
Prüfverfahren nach DIN 4102-2 und -3 wurden<br />
weder Temperaturüberschreitungen<br />
noch der Durchtritt von Flammen festgestellt.<br />
Allerdings treten mehr Rauchgase<br />
als bei geputzten Wänden durch. Dies ist<br />
nach den Prüfverfahren zulässig, vgl. 2.4.3<br />
Rauchdichte Bauteile. Diese Beurteilung<br />
gilt <strong>aus</strong>drücklich auch für Brandwände. Sie<br />
setzt allerdings vor<strong>aus</strong>, dass fachgerecht<br />
nach DIN 1053 gemauert wird. Putz ist<br />
<strong>aus</strong> brandschutztechnischer Sicht nicht<br />
erforderlich.<br />
3.2.7 Tragende, nichtraumabschließende<br />
Wände<br />
Tragende, nichtraumabschließende Wände<br />
sind tragende Innenwände innerhalb eines<br />
Brandabschnittes. Diese Wände werden<br />
häufig brandschutztechnisch nicht beachtet.<br />
Sie sind für die Tragfähigkeit eines Gebäudes<br />
im Brandfall jedoch entscheidend.<br />
Diese Wände werden im Brandfall zweiseitig,<br />
teilweise auch drei- oder vierseitig vom<br />
Brand beansprucht.<br />
An derartige Wände werden keine Anforderungen<br />
hinsichtlich des Raumabschlusses<br />
gestellt, so dass auch an die Fugendichtung<br />
keine zusätzlichen Anforderungen<br />
gestellt werden.<br />
3.2.8 Tragende Pfeiler bzw. tragende,<br />
nichtraumabschließende Wandabschnitte<br />
Tragende Pfeiler in Außenwänden, z.B.<br />
Fensterpfeiler, und in Innenwandbereichen,<br />
z.B. Einzelpfeiler, werden im Brandfall<br />
mehr- und bis zu vierseitig beansprucht.<br />
DIN 4102 definiert außerdem<br />
Wandabschnitte mit einer Breite 1,0 m<br />
als nichtraumabschließend. Es wird davon<br />
<strong>aus</strong>gegangen, dass im Brandfall das Feuer<br />
z.B. <strong>aus</strong> Fenstern schlägt und derartige<br />
Wandabschnitte daher mehrseitig brandbeansprucht<br />
werden.<br />
Da es sich um tragende Bauteile handelt,<br />
muss die <strong>Stand</strong>sicherheit auch im Brandfall<br />
gewährleistet werden. Aufgrund der<br />
mehrseitigen Brandbeanspruchung werden<br />
brandschutztechnisch die höchsten<br />
Anforderungen gestellt.<br />
3.3 Brandwände<br />
3.3.1 Grundlagen<br />
Brandwände werden nach DIN 4102-3<br />
geprüft und sind damit nachgewiesen<br />
(Bild 7). Weitere Nachweise, z.B. statische<br />
Nachweise hinsichtlich der Stoßbean-<br />
Querschnittsabdichtungen – bituminöse Folien,<br />
kunststoffmodifizierte Mörtel, Bleche<br />
Bild 7: Prüfanordnung für Brand- und Komplextrennwände nach DIN 4102-3<br />
253
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
spruchung, sind nicht erforderlich, s.a.<br />
DIN 4102-22. Mindestabmessungen von<br />
Brandwänden nach DIN 4102-4 sind in<br />
Tafel 25 zusammengefasst.<br />
Produktion<br />
Produktion<br />
Brandwände müssen folgende erhöhte<br />
Anforderungen erfüllen:<br />
Endfertigung<br />
Lager<br />
Büro<br />
Brandwand<br />
● Sie müssen <strong>aus</strong> B<strong>aus</strong>toffen der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />
A nach DIN 4102-1 bestehen.<br />
● Sie müssen mindestens die Anforderungen<br />
der Feuerwiderstandsklasse<br />
F 90 nach DIN 4102-2 erfüllen; tragende<br />
Wände müssen diese Anforderung<br />
bei mittiger und bei <strong>aus</strong>mittiger<br />
Belastung erfüllen.<br />
Wohnteil<br />
40 m<br />
A ʺ 1600 m2<br />
5 m<br />
30 cm über Dach<br />
● Brandwände müssen unter einer dreimaligen<br />
Stoßbeanspruchung – Pendelstöße<br />
mit 3000 Nm Stoßarbeit<br />
(200 kg Bleischrotsack) – standsicher<br />
und raumabschließend im Sinne von<br />
DIN 4102-2 bleiben (Bild 8).<br />
40 m 40 m 40 m 40 m<br />
Bild 9: Anordnung von Brandwänden innerhalb von Gebäuden (Beispiele)<br />
15 m<br />
● Brandwände müssen die vorstehend<br />
genannten Anforderungen auch ohne<br />
Bekleidung erfüllen. In Absprache mit<br />
der Bauaufsicht werden jetzt auch solche<br />
geputzten Mauerwerksarten als<br />
Brandwände anerkannt, die aufgrund<br />
ihrer Materialien und Oberflächenstruktur<br />
grundsätzlich in der Praxis geputzt<br />
werden.<br />
Ganz wichtig ist hierbei, dass die Stoßbeanspruchung<br />
ein reines Prüfkriterium ist.<br />
Sie ist nicht durch einen zusätzlichen statischen<br />
Nachweis zu belegen. Die Wand ist<br />
durch Prüfung und Klassifizierung „Brandwand“<br />
und erfüllt damit das Stoßkriterium.<br />
Die angrenzenden Bauteile zur Aussteifung<br />
müssen lediglich F 90 erfüllen, vgl.<br />
DIN 4102-4:1994-03, Abschnitt 4.8.2.1.<br />
3.3.2 Anforderungen an Brandwände<br />
nach den Landesbauordnungen<br />
Für Brandwände ist nicht nur entscheidend,<br />
dass sie den Prüfanforderungen<br />
entsprechen, sondern auch, dass sie in<br />
der Praxis richtig angeordnet und <strong>aus</strong>geführt<br />
werden. Brandwände werden u.a.<br />
auf Grundstückgrenzen, zur Trennung bestimmter<br />
Gebäude, z.B. „sonstige Gebäu-<br />
Tafel 19: Bauaufsichtliche Anforderungen an Brandwände<br />
Bild 8: Stoßbeanspruchung bei einer KS-Brandwandprüfung<br />
Bauteile<br />
Brandwände<br />
Tragende und <strong>aus</strong>steifende<br />
Bauteile<br />
Anzahl von Öffnungen<br />
Verschluss von Öffnungen<br />
Anforderungen von<br />
Brandwänden<br />
Anforderungen<br />
F 90-A + Stoßbeanspruchung 3 x 3000 Nm<br />
F 90-A<br />
unbegrenzt<br />
T 90-Feuerschutzabschlüsse –Türen, Tore, Förderbahnabschlüsse,<br />
etc. (selbstschließend)<br />
F 90 <strong>Brandschutz</strong>verglasungen<br />
S 90 Kabelabschottungen<br />
R 90 Rohrabschottungen<br />
K 90 <strong>Brandschutz</strong>klappen<br />
an der Nachbargrenze<br />
zwischen aneinander gereihten Gebäuden<br />
innerhalb <strong>aus</strong>gedehnter Gebäude<br />
in Abhängigkeit von der Gebäudehöhe und der Dacheindeckung:<br />
3 Vollgeschosse bis unter die Dachhaut<br />
> 3 Vollgeschosse mindestens 30 cm über Dach<br />
weiche Bedachung mindestens 50 cm über Dach<br />
Bauteile dürfen soweit eingreifen, wenn der Restquerschnitt der<br />
Wände F 90 dicht und standsicher bleibt. Ggf. kann die Anforderung<br />
F 90, z.B. bei Einbindung einer Holzpfette in die Brandwand,<br />
auch erfüllt werden, wenn die Trennung mit geeigneten,<br />
nichtbrennbaren Bauplatten (mit abZ bzw. abP) erfolgt.<br />
254
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
de“ oder zur Bildung von Brandabschnitten<br />
in bestimmten Abständen, erforderlich.<br />
In Bild 9 wird anhand eines Gebäudegrundrisses<br />
(Beispiel) dargestellt, wo Brandwände<br />
gefordert werden.<br />
Da Brandwände brandschutztechnisch eine<br />
sehr wesentliche Funktion haben, werden<br />
zusätzliche erhöhte Anforderungen im<br />
Bereich der Brandwände gestellt, z.B. an<br />
den Verschluss von Öffnungen. In Tafel 19<br />
werden die brandschutztechnischen Anforderungen<br />
im Bereich von Brandwänden<br />
zusammengefasst.<br />
3.3.3 Aussteifung von Brandwänden<br />
Eine sehr wesentliche Anforderung an<br />
Brandwände ist die Aussteifung: Gemäß<br />
DIN 4102-4:1994-03, Abschnitt 4.8.2.1<br />
wird festgelegt, dass die Aussteifung – z.B.<br />
<strong>aus</strong>steifende Querwände, Decken, Riegel,<br />
Stützen oder Rahmen – mindestens der<br />
Feuerwiderstandsklasse F 90 entsprechen<br />
müssen. Unabhängig davon, in welchem<br />
Brandabschnitt der Brand auftritt, muss<br />
die Aussteifung der Brandwände über<br />
einen Zeitraum vom mindestens 90 min<br />
gewährleistet werden. Diese Forderung<br />
führt zu Schwierigkeiten, insbesondere<br />
bei Industriebauten und auch bei nachträglichen<br />
baulichen Erweiterungen, weil<br />
an die angrenzenden Bauteile geringere<br />
oder auch gar keine brandschutztechnischen<br />
Anforderungen gestellt werden<br />
bzw. wurden.<br />
238 <strong>12</strong> 238<br />
<strong>Brandschutz</strong>technisch beidseitig<br />
<strong>aus</strong>gesteifte Brandwand<br />
F 90<br />
F 90<br />
BW<br />
BA 1 BA 2<br />
BW<br />
BA 1 BA 2<br />
A einschalige Brandwände zulässig ohne obere Haltung 1)<br />
Normalmörtel 2)<br />
F 90<br />
<strong>Brandschutz</strong>technisch einseitig<br />
<strong>aus</strong>gesteifte Brandwand<br />
Konstruktive<br />
Nachweise erforderlich<br />
< F 90<br />
Bild 10: Aussteifungsmöglichkeiten von Brandwänden<br />
Statisches System<br />
248 2 248<br />
Eingespannte Brandwand<br />
< F 90<br />
< F 90<br />
Dünnbettmörtel<br />
BW<br />
BA 1 BA 2<br />
Doppelbrandwände<br />
BW<br />
Konstruktive<br />
Nachweise erforderlich<br />
BW<br />
BA 1 BA 2<br />
KS XL<br />
< F 90<br />
< F 90<br />
≥ 498<br />
In Bild 10 werden Lösungsmöglichkeiten<br />
vorgestellt, die Brandwände <strong>aus</strong>reichend<br />
<strong>aus</strong>steifen:<br />
● <strong>Brandschutz</strong>technisch beidseitig <strong>aus</strong>gesteifte<br />
Brandwände sind der bekannte<br />
Regelfall. Es werden ohne besonderen<br />
Nachweis oben und unten gelenkig<br />
gelagerte Brandwände in ein Bauwerk<br />
integriert und die <strong>aus</strong>steifende Tragkonstruktion<br />
auf beiden Seiten der<br />
Wände wird für die Feuerwiderstandsklasse<br />
F 90 <strong>aus</strong>gelegt.<br />
● <strong>Brandschutz</strong>technisch einseitig <strong>aus</strong>gesteifte<br />
Brandwände können <strong>aus</strong>geführt<br />
werden, wenn ein konstruktiver Nachweis<br />
vorgelegt wird, der gewährleistet,<br />
dass im Brandfall bei einem Versagen<br />
der Tragkonstruktion mit einer Feuerwiderstandsdauer<br />
> 90 min die <strong>Stand</strong>sicherheit<br />
der Brandwand durch einstürzende<br />
Bauteile nicht gefährdet wird.<br />
● Bei im Fußpunkt eingespannten Brandwänden<br />
ist sicherzustellen, dass die<br />
≥ 300 ≥ 240 ≥ 175 ≥ 214 ≥ 200<br />
RDK ≥ 0,9 RDK ≥ 1,4 RDK ≥ 1,8 RDK ≥ 1,8 RDK ≥ 2,0<br />
B sonstige Brandwände <strong>aus</strong> KS XL; Dünnbettmörtel<br />
obere Halterung 3) erforderlich<br />
≥ 498<br />
2<br />
≥ 175<br />
RDK ≥ 1,8<br />
obere Aussteifung<br />
nicht erforderlich<br />
≥ 150 ≥ 150 ≥ 150 ≥ 150<br />
RDK ≥ 1,8<br />
RDK ≥ 2,0<br />
1) Halterung nach Details Bild 6<br />
2) auch Dünnbettmörtel zulässig<br />
3) die obere Haltung wird durch voll aufliegende F90-Geschossdecke gewährleistet<br />
Bild 11: Halterung von KS-Brandwänden<br />
≥ 498<br />
2<br />
2<br />
255
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Anschlüsse der Tragkonstruktionen mit<br />
Feuerwiderstandsdauern < 90 min so<br />
<strong>aus</strong>gebildet werden, dass einstürzende<br />
Bauteile keine Zwangskräfte auf die<br />
Brandwand <strong>aus</strong>üben, die zum vorzeitigen<br />
Einsturz führen können.<br />
● Bei Doppelbrandwänden (zwei komplette<br />
Brandwände nebeneinander gesetzt)<br />
können beidseitig Tragkonstruktionen<br />
ohne brandschutztechnische<br />
Anforderungen anschließen, da bei<br />
einem Einsturz eines Brandabschnittes<br />
mit der dazugehörigen Brandwand die<br />
zweite Brandwand ohne weiteren Nachweis<br />
stehen bleibt und durch die Bauteile<br />
des nicht brandbeanspruchten<br />
Brandabschnittes <strong>aus</strong>gesteift wird.<br />
Im Gegensatz dazu sind die zweischaligen<br />
Brandwände gemäß DIN 4102-4 [1], Tabelle<br />
45 zu betrachten. Sie dürfen nicht<br />
mit den Doppelbrandwänden verwechselt<br />
werden. Die zweischaligen Brandwände<br />
müssen grundsätzlich beidseitig brandschutztechnisch<br />
<strong>aus</strong>gesteift werden, weil<br />
nur beide Schalen zusammen die Anforderung<br />
Brandwand erfüllen.<br />
3.3.4 Anschlüsse von Brandwänden<br />
Es ist <strong>aus</strong>reichend, wenn die Anschlussfugen<br />
vollfugig mit Mörtel nach DIN 1053<br />
oder DIN 1045 verschlossen werden.<br />
Für Anschlüsse von KS-Brandwänden an<br />
angrenzende Massivbauteile können auch<br />
die in Bild 6 dargestellten Anschlüsse verwendet<br />
werden, weil Brandwände <strong>aus</strong> Mauerwerk<br />
in der Brandprüfung grundsätzlich<br />
mit frei verformbaren Anschlüssen geprüft<br />
werden. Im gleichen Bild sind weitere mögliche<br />
Anschlüsse dargestellt, die aufgrund<br />
Ausführungen in der Praxis entwickelt<br />
und in [4] beurteilt wurden. Brandwände<br />
<strong>aus</strong> Mauerwerk müssen im Prüfverfahren<br />
beim dritten Stoß immer frei stehen, so<br />
dass auch Anschlüsse nur <strong>aus</strong> Gründen<br />
des Raumabschlusses <strong>aus</strong>reichend sind,<br />
wenn <strong>aus</strong> statischer Sicht keine weiteren<br />
Anschlüsse erforderlich sind (Bild 11).<br />
In den Bildern 6 und <strong>12</strong> bis 14 werden einige<br />
Beispiele zu Ausführungsdetails im<br />
Dachbereich sowie zu Bauteilabschlüssen<br />
gezeigt, die zu beachten sind, da gerade<br />
hier häufig Fehler gemacht werden. In den<br />
Bildern 15 und 16 sind die Auswirkungen<br />
falscher und richtiger Ausführung von<br />
Anschlüssen im Bereich von KS-Wänden<br />
deutlich erkennbar.<br />
3.3.5 Öffnungen in Brandwänden<br />
Nach den Landesbauordnungen sind Öffnungen<br />
in Brandwänden unzulässig. Wenn<br />
die Nutzung des Gebäudes oder notwendige<br />
Rettungsmaßnahmen es erfordern,<br />
können Öffnungen in inneren Brandwänden<br />
erlaubt oder verlangt werden. Die<br />
Öffnungen müssen mit selbstschließenden,<br />
feuerbeständigen Abschlüssen,<br />
z.B. Türen T 90, Lüftungsleitungen L 90,<br />
Klappen in Lüftungsleitungen K 90 oder<br />
Abschottungen von Kabeldurchführungen<br />
S 90 und von Rohrdurchführungen R 90<br />
verschlossen werden. Die Wände und Decken<br />
anschließender Räume müssen <strong>aus</strong><br />
nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen hergestellt<br />
werden.<br />
Bild 17 zeigt deutlich die Auswirkungen<br />
falsch <strong>aus</strong>geführter Abschlüsse. Der Brand<br />
wurde trotz Brandwand ungebremst weitergeleitet.<br />
Dehnfugen in Brandwänden sind so zu verschließen,<br />
dass Bewegungen der einzelnen<br />
Bauteile möglich sind. Die raumabschließende<br />
Funktion der Brandwand muss jedoch<br />
voll erhalten bleiben. Die Fugen sind,<br />
<strong>aus</strong>genommen die äußere Versiegelung,<br />
in voller Fugentiefe mit nichtbrennbarem<br />
Material bzw. mit nach DIN 4102-2 nachgewiesenen<br />
Fugenabdichtungen zu verschließen.<br />
Brennbare bituminöse Weichfaserplatten<br />
dürfen in Brandwänden nicht<br />
verwendet werden.<br />
Die Errichtung einer Brandwand an brandschutztechnisch<br />
sinnvoller Stelle stellt<br />
heute kein größeres Problem dar, da für<br />
fast alle gewünschten betriebstechnischen<br />
Öffnungen und Durchlässe zahlreiche<br />
feuerbeständige Abschlüsse zur Auswahl<br />
stehen.<br />
Tafel 20: Versicherungstechnische Anforderungen an Komplextrennwände<br />
3.3.6 KS-Brandwände<br />
DIN 4102-4 unterscheidet nicht zwischen<br />
tragenden und nichttragenden Brandwänden.<br />
Bild 15 zeigt eine KS-Brandwand nach<br />
einem Brand. Abgesehen von Einbaumängeln<br />
im Bereich des Dachanschlusses sowie<br />
bei Durchführungen hat die KS-Wand<br />
einwandfrei ihrer Anforderung beim tatsächlichen<br />
Brand erfüllt und dies sogar<br />
bei einer zweiseitigen Brandbeanspruchung<br />
sowie mit Sicherheit bei einer längeren<br />
Brandbeanspruchung als 90 min.<br />
In DIN 4102-4 wurden die Angaben zu<br />
Brandwänden <strong>aus</strong> KS-Mauerwerk wesentlich<br />
erweitert.<br />
Nach [8] dürfen im Bereich von Brandwänden<br />
auch KS-Wärmedämmsteine in<br />
Wandfuß- sowie Wandkopfbereich eingesetzt<br />
werden.<br />
3.4 Komplextrennwände<br />
3.4.1 Grundlagen<br />
Komplextrennwände sind Wände, die versicherungstechnisch<br />
definiert sind. Die<br />
Bestimmungen der Sachversicherer sind in<br />
Tafel 20 zusammengefasst. Wesentlich ist<br />
zu beachten, dass die Feuerwiderstandsklasse<br />
F 180 auch für <strong>aus</strong>steifende Bauteile<br />
gefordert wird. Komplextrennwände<br />
müssen unversetzt durch alle Geschosse<br />
gehen. Bauteile dürfen in diese Wände<br />
weder eingreifen noch diese überbrücken.<br />
Diese vorstehenden Anforderungen werden<br />
häufig nicht beachtet. Das bedeutet,<br />
dass die Wand selber zwar von ihrer Ausführung<br />
her eine Komplextrennwand ist,<br />
aber das Gesamtsystem nicht funktioniert<br />
und damit der Versicherungsschutz verloren<br />
ist bzw. gar nicht erst besteht.<br />
Da Komplextrennwände im Baurecht nicht<br />
aufgeführt sind, werden in DIN 4102-4 auch<br />
keine Angaben zu derartigen Bauteilen<br />
Bauteile<br />
Anforderungen<br />
Komplextrennwände<br />
F 180-A + Stoßbeanspruchung 3 x 4000 Nm<br />
Tragende und <strong>aus</strong>steifende Bauteile F 180-A<br />
max. vier pro Geschoss, Gesamtfläche 22 m 2 ,<br />
Anzahl von Öffnungen<br />
Beschränkung auf unbedingt notwendiges Maß<br />
T 90-Feuerschutzabschlüsse – Türen, Tore,<br />
Verschluss von Öffnungen<br />
Förderbahnabschlüsse, etc. (selbstschließend)<br />
F 90 <strong>Brandschutz</strong>verglasungen nur in zwingenden<br />
Ausnahmefällen<br />
unversetzt durch alle Geschosse<br />
mindestens 50 cm über Dach des höheren Gebäudes<br />
Anordnung von Komplextrennwänden<br />
Bauteile dürfen weder in Komplextrennwände eingreifen,<br />
noch diese überbrücken<br />
256
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
Wohngebäude ≤ 2 VG ≤ 2 Whg.<br />
mit höchstens zwei Wohnungen und bis zu<br />
zwei Vollgeschossen in offener<br />
Bauweise.<br />
Wände ohne Öffnungen, die vom<br />
Gebäudeinneren die Anforderung der<br />
Feuerwiderstandsklasse F 30-B und<br />
vom Gebäudeäußeren die der Feuerwiderstandsklasse<br />
F 90-B erfüllen.<br />
2. VG<br />
1. VG<br />
Hölzerne Dachlatten<br />
dürfen übergreifen.<br />
Wärmedämmung<br />
nichtbrennbar<br />
(B<strong>aus</strong>toffklasse A,<br />
Schmelzpunkt ≥ 1000 °C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m 3 ),<br />
raumbeständig<br />
Wohngebäude ≤ 3 VG<br />
mit bis zu drei Vollgeschossen.<br />
3. VG<br />
2. VG<br />
1. VG<br />
Hölzerne Dachlatten<br />
dürfen übergreifen.<br />
Wärmedämmung<br />
nichtbrennbar<br />
(B<strong>aus</strong>toffklasse A,<br />
Schmelzpunkt ≥ 1000 °C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m 3 ),<br />
raumbeständig<br />
Wände feuerbeständig (F 90),<br />
öffnungslos und<br />
insgesamt so dick<br />
wie Brandwände<br />
Gebäude (keine Wohngebäude) ≤ 3 VG<br />
mit bis zu drei Vollgeschossen, <strong>aus</strong>genommen<br />
Gebäude mit erhöhter Brandgefahr.<br />
Als erhöht brandgefährlich gelten in der Regel<br />
Industriegebäude (abhängig von der Art der<br />
Produktion oder Lagerung).<br />
3. VG<br />
2. VG<br />
1. VG<br />
Blechwinkel<br />
Mörtelbett<br />
Elastischer<br />
Dämmstoff<br />
nichtbrennbar<br />
(B<strong>aus</strong>toffklasse A,<br />
Schmelzpunkt ≥<br />
1000 °C, Rohdichte<br />
≥ 30 kg/m 3 ),<br />
raumbeständig<br />
Brandwand<br />
Dacheindeckung auf<br />
Brandwänden satt<br />
aufgemörtelt<br />
Hölzerne Dachlatten<br />
dürfen nicht übergreifen,<br />
brennbare Bauteile<br />
dürfen nicht in die<br />
Brandwand eingreifen<br />
oder über diese<br />
hinwegführen.<br />
Gebäude > 3 VG<br />
mit mehr als drei Vollgeschossen<br />
Gebäude mit erhöhter Brandgefahr.<br />
Als erhöht brandgefährlich gelten in der Regel<br />
Industriegebäude (abhängig von der Art der<br />
Produktion oder Lagerung).<br />
4. VG<br />
3. VG<br />
≥ 30 cm<br />
Brennbare Bauteile<br />
dürfen nicht in die<br />
Brandwand eingreifen<br />
oder über diese<br />
hinwegführen.<br />
2. VG<br />
Gebäude mit<br />
erhöhter Brandgefahr<br />
1. VG<br />
Brandwand<br />
Gebäude ...<br />
mit Dachaufbauten<br />
(z.B. Dachgauben)<br />
oder Öffnungen<br />
(z.B. Dachfenster<br />
in der Dachhaut)<br />
(§ 8 Abs. 3 DV BayBO)<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 1,25 m<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 1,25 m<br />
Bild <strong>12</strong>: Brandwände im Dachbereich – Wohnungsbau (Länderunterschiede möglich). <strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong>: Bayerische Versicherungskammer München,<br />
Brandwände und Öffnungen in Brandwänden, Anforderungen und Ausführung<br />
257
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Gebäude mit feuerbeständigen Dachkonstruktionen<br />
und unbekiester Bedachung<br />
Produktion<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
Lager<br />
Dachhaut,<br />
Klebstoffe und<br />
Wärmedämmung<br />
brennbar<br />
Wärmedämmung<br />
nichtbrennbar<br />
≥ 30 cm<br />
Brandwand<br />
Brennbare Dachbahnen<br />
und andere brennbare<br />
Bauteile dürfen nicht<br />
in die Brandwand eingreifen<br />
oder über diese<br />
hinwegführen.<br />
Brandwand<br />
Gebäude mit feuerbeständigen Dachkonstruktionen<br />
und bekiester Bedachung<br />
Produktion<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
Brandwand<br />
Lager<br />
≥ 1 m<br />
≥ 1 m<br />
Wärmedämmung auf einer Breite von mind. 1 m<br />
beidseits der Brandwand nichtbrennbar<br />
Dachhaut,<br />
Klebstoffe<br />
und Wärmedämmung<br />
brennbar<br />
Gebäude mit unbekiesten Trapezblechdächern<br />
Produktion<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
≥ 50 cm<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
Lager<br />
Wärmedämmung<br />
nichtbrennbar<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 50 cm<br />
Brennbare Dachbahnen<br />
und andere brennbare<br />
Bauteile dürfen nicht<br />
in die Brandwand eingreifen<br />
oder über diese<br />
hinwegführen.<br />
Wärmedämmung brennbar<br />
Trapezblech<br />
Brandwand<br />
Stahlauflagen<br />
Stahlstutzen<br />
Gebäude mit bekiesten Trapezblechdächern<br />
Produktion<br />
Lager<br />
≥ 5 m ≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
≤ 40 m<br />
Brandwand<br />
Bekiesung<br />
≥ 1 m<br />
≥ 1 m<br />
Wärmedämmung auf einer Breite von mind. 1 m<br />
beidseits der Brandwand nicht brennbar<br />
Dachhaut,<br />
Klebstoffe und<br />
Wärmedämmung<br />
brennbar<br />
Trapezbleche liegen<br />
voneinander getrennt<br />
und werden von der<br />
Brandwand unterbrochen.<br />
Gebäude mit Papp- oder gleichwertigen<br />
Bahnendächern<br />
≥ 30 cm<br />
Produktion<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
≥ 50 cm<br />
≥ 5 m<br />
≤ 40 m<br />
Lager<br />
Wärmedämmung<br />
nichtbrennbar<br />
≥ 30 cm<br />
≥ 50 cm<br />
Brennbare Dachbahnen<br />
und andere brennbare<br />
Bauteile dürfen nicht<br />
in die Brandwand eingreifen<br />
oder über diese<br />
hinwegführen.<br />
Wärmedämmung<br />
brennbar<br />
Brandwand<br />
Gebäude mit weicher Bedachung<br />
Als weich gilt jede brennbare Bedachung,<br />
für die nicht der Nachweis erbracht ist, dass sie<br />
gegen Flugfeuer und strahlende Wärme<br />
widerstandsfähig ist.<br />
≥ 50 cm<br />
Bild <strong>13</strong>: Brandwände im Dachbereich – Industriebau. <strong>Auszug</strong> <strong>aus</strong>: Bayerische Versicherungskammer München, Brandwände und Öffnungen in Brandwänden,<br />
Anforderungen und Ausführung<br />
258
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
Brandwände zwischen<br />
Holzaußenwänden<br />
1 2 3<br />
≥ 30<br />
erf.d erf.d erf.d<br />
Bauteile <strong>aus</strong> brennbaren B<strong>aus</strong>toffen dürfen<br />
nicht in Brandwände eingreifen oder Brandwände<br />
überbrücken. Brandwände müssen<br />
bei Gebäuden mit Außenwänden <strong>aus</strong> brennbaren<br />
B<strong>aus</strong>toffen 30 cm vor der Außenwand<br />
geführt werden.<br />
Trennung von Längspfetten<br />
4 5<br />
erf.d<br />
Stahlstützen an und in<br />
Brandwänden<br />
Stahlstützen, die unmittelbar vor oder in<br />
einer Brandwand stehen, sind feuerbeständig<br />
zu ummanteln, damit sie im<br />
Brandfall ihre <strong>aus</strong>steifende Funktion<br />
gewährleisten.<br />
Schornsteine an Brandwänden<br />
gemacht. Lediglich das Prüfverfahren<br />
ist in einer Fußnote von DIN 4102-3 beschrieben.<br />
3.4.2 KS-Komplextrennwände<br />
Nach den Angaben der Sachversicherer<br />
[9] werden 36,5 cm (einschalig) bzw.<br />
2 x 24 cm (zweischalig) dicke KS-Wände<br />
nach DIN 1053-1 Mörtelgruppe II, II a und<br />
III (Normalmörtel in Stoß- und Lagerfuge)<br />
als Komplextrennwände eingestuft.<br />
Für 24 cm dicke, tragende Wände <strong>aus</strong><br />
KS-Mauertafeln gemäß der Zulassung<br />
Z-17.1-338 mit unvermörtelter Stoßfuge<br />
wurde ebenfalls der Nachweis Komplextrennwand<br />
erbracht.<br />
Außerdem werden 24 cm dicke, nichttragende<br />
KS-Wände, Rohdichte 1,8,<br />
mit Dünnbettmörtel in den Lagerfugen, bis<br />
zu einer Wandhöhe von 6 m als Komplextrennwände<br />
geprüft und eingestuft.<br />
3.4.3 Öffnungen in Komplextrennwänden<br />
Öffnungen in Komplextrennwänden sind<br />
auf das für die Nutzung des Gebäudes unbedingt<br />
notwendige Maß zu beschränken.<br />
erf.d<br />
Längspfetten <strong>aus</strong> Holz oder Stahl<br />
dürfen nicht in Brandwände eingreifen.<br />
erfd. gemäß Tafel 25<br />
Bild 14: Bauteilanschlüsse an Brandwände<br />
Beim Anschluss von Schornsteinen an<br />
Brandwände darf <strong>aus</strong> Gründen der<br />
<strong>Stand</strong>sicherheit die Mindestwanddicke der<br />
Brandwände nicht verringert werden.<br />
Das Gleiche gilt auch für Nischen,<br />
Einbauten etc.<br />
Pro Geschoss dürfen nicht mehr als vier<br />
Öffnungen (einschließlich Schlupftüren)<br />
mit insgesamt 22 m 2 Fläche vorhanden<br />
sein. <strong>Brandschutz</strong>verglasungen F 90 sollen<br />
nur dann eingebaut werden, wenn<br />
dies <strong>aus</strong> zwingenden Gründen für einen<br />
Betriebsablauf erforderlich ist, da die<br />
Stoßfestigkeit 200mal geringer als bei<br />
Komplextrennwänden ist.<br />
Ansonsten wurde von den Versicherungen<br />
akzeptiert, dass nur T 90-Türen oder -Tore<br />
eingebaut werden, weil es bisher keine Zulassungen<br />
für T 180 gibt. Da also bisher<br />
keine Anforderung bestand, wurde von<br />
den Türenherstellern auch nicht geprüft.<br />
Bei höheren Brandlasten werden jetzt<br />
jedoch vereinzelt T <strong>12</strong>0-Türen oder -Tore<br />
gefordert.<br />
Bild 15: Brandwand mit einem nicht ordnungsgemäß <strong>aus</strong>geführten Dachanschluss sowie fehlenden Verschlüssen<br />
im Bereich der Lüftung nach einem Brandereignis<br />
3.5 Gebäudeabschlusswände –<br />
Gebäudetrennwände<br />
3.5.1 Grundlagen<br />
Die Begriffe Gebäudeabschluss- und Gebäudetrennwand<br />
werden sehr deutlich in<br />
der LBO NRW erläutert. Gebäudetrennwände<br />
sind in <strong>aus</strong>gedehnten Gebäuden alle<br />
40 m zu errichten, um Brandabschnitte<br />
(BA) zu bilden. Gebäudeabschlusswände<br />
sind bei Gebäuden, die weniger als 2,5 m<br />
von der Grundstücksgrenze entfernt errichtet<br />
werden, und bei aneinander gereihten<br />
Gebäuden auf demselben Grundstück<br />
herzustellen.<br />
259
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Bild 16: KS-Brandwand nach einem Brandereignis mit richtig <strong>aus</strong>geführtem Dachanschluss<br />
Bild 17: Brandwand mit nicht ordnungsgemäß <strong>aus</strong>geführten Verschlüssen nach einem Brandereignis<br />
Gebäudetrennwände sind in der Regel als<br />
Brandwände mit T 90-Türen <strong>aus</strong>zubilden.<br />
In Ausnahmefällen dürfen in einigen Bundesländern<br />
Wände der Feuerwiderstandsklasse<br />
F 90 eingesetzt werden (vgl. Tafeln<br />
5 bis 9).<br />
Gebäudeabschlusswände müssen nach<br />
den bauaufsichtlichen Bestimmungen je<br />
nach Lage der Gebäude, der Anzahl der<br />
Geschosse und Nutzung einer bestimmten<br />
Feuerwiderstandsklasse entsprechen.<br />
Häufig sind Brandwände oder Wände der<br />
Feuerwiderstandsklasse F 90 (feuerbeständig)<br />
zu errichten.<br />
Die jeweils erforderliche Feuerwiderstandsklasse<br />
ergibt sich in Abhängigkeit von<br />
der Anzahl der Geschosse und der Landesbauordnung.<br />
Es gibt die Möglichkeit,<br />
F 90-Wände oder sogar die Kombination<br />
F 90 + F 30 einzusetzen.<br />
3.5.2 Reihenhäuser<br />
Aus Schallschutzgründen werden bei Reihenhäusern<br />
meistens zweischalige KS-<br />
H<strong>aus</strong>trennwände hoher Rohdichte mit<br />
durchgehender Trennfuge gebaut.<br />
Aus brandschutztechnischer Sicht werden<br />
bei derartigen Wänden je nach Lage im<br />
Gebäude und nach Landesbauordnung<br />
unterschiedliche Anforderungen gestellt.<br />
Es können Gebäudetrennwände zur Bil-<br />
260
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
dung von 40 m langen Brandabschnitten<br />
oder Gebäudeabschlusswände gefordert<br />
werden.<br />
Zweischalige H<strong>aus</strong>trennwände/Gebäudeabschlusswände<br />
mit oder ohne Dämmschicht/Luftschicht<br />
<strong>aus</strong> Mauerwerk sind<br />
Wände, die nicht miteinander verbunden<br />
sind und daher keine Anker besitzen. Bei<br />
tragenden Wänden bildet jede Schale für<br />
sich jeweils das Endauflager einer Decke<br />
bzw. eines Daches.<br />
Der brandschutztechnisch erforderliche<br />
Putz – ()-Wert bei den o.a. Tafeln – ist bei<br />
zweischaligen Trennwänden jeweils nur<br />
auf den Außenseiten der Schalen, nicht<br />
zwischen den Schalen, erforderlich.<br />
Für Wohngebäude mit nicht mehr als zwei<br />
Wohnungen und bis zu zwei Vollgeschossen<br />
in offener Bauweise bzw. für Wohngebäude<br />
geringer Höhe sind anstelle von Brandwänden<br />
oder feuerbeständigen Wänden – je<br />
nach Landesbauordnung – auch Gebäudeabschlusswände<br />
zulässig, die von innen<br />
nach außen der Feuerwiderstandsklasse<br />
F 30 und von außen nach innen der Feuerwiderstandsklasse<br />
F 90 entsprechen.<br />
3.5.3 Grenzbebauung<br />
Bei einer Grenzbebauung sind die Anforderungen<br />
an die Ausführungsdetails von<br />
Brandwänden im Dachbereich üblicherweise<br />
bekannt und bautechnisch relativ<br />
einfach lösbar. Bei Reihenhäusern mit<br />
übergreifenden Dächern, versetzten Höhen,<br />
durchlaufenden Ortgängen oder giebelständig<br />
angeordneten Reihenhäusern<br />
müssen die Ausführungsdetails rechtzeitig<br />
geplant werden. Auf diese Details wurde in<br />
der Vergangenheit häufig nicht geachtet.<br />
Dies hat bei Bränden dazu geführt, dass<br />
das Feuer auf die unmittelbar angrenzenden<br />
Gebäude übergegriffen hat.<br />
Das Ziel muss sein, dass das Feuer von<br />
einem Gebäude nicht zum angrenzenden<br />
nächsten überspringt oder weitergeleitet<br />
1<br />
1<br />
2 2<br />
Schemazeichnung<br />
wird. Problematisch wird es auch, wenn<br />
Dächer belüftet werden, und die Lüftungsschlitze<br />
sich aufgrund von Dachüberständen<br />
bereits auf dem anderen Grundstück<br />
befinden, weil die Außenwand auf der<br />
Grenze steht.<br />
Der gemäß Bauordnung festgeschriebene<br />
Nachbarschutz muss brandschutztechnisch<br />
sichergestellt werden.<br />
In Bild 19 sind zwei Beispiele zur möglichen<br />
Ausführung dargestellt.<br />
3.6 Außenwände<br />
Für nichttragende Außenwände der Feuerwiderstandsklassen<br />
W 30 bis W 180 können<br />
ohne jeden weiteren Nachweis die Angaben<br />
von nichttragenden KS-Wänden der<br />
B2<br />
≥ 0,5<br />
≥ 1,0<br />
Bei versetzter Gebäudeanordnung werden<br />
in den nicht überlappenden Bereichen<br />
der Gebäude an der Grundstücksgrenze<br />
Brandwände oder F 90-Wände jeweils mit<br />
Aussteifung F 90 gefordert. Nach den<br />
Richtlinien für die Verwendung brennbarer<br />
B<strong>aus</strong>toffe im Hochbau müssen bei derartigen<br />
Gebäuden<br />
● nicht bekleidete Bauteiloberflächen,<br />
● Außenwandbekleidung,<br />
B2<br />
≥ 1,0<br />
1<br />
Brandwand: Aussteifung F 90-A<br />
oder F 90-AB: Aussteifung F 90-AB<br />
2<br />
Gebäudeabschlusswände je nach LBO<br />
F 90-AB: Aussteifung F 90-AB<br />
oder F 30-B + F 90-B: Aussteifung F 30<br />
B<strong>aus</strong>toffe der Klasse A<br />
Bild 18: Reihenhäuser – Details im Bereich versetzter Gebäude<br />
B2<br />
B2<br />
Detail<strong>aus</strong>bildung im Bereich<br />
versetzter Reihenhäuser.<br />
Bei Gebäuden der Gebäudeklasse<br />
1 und 2 sind je nach<br />
LBO Ausnahmen möglich.<br />
● großflächige Unterkonstruktionen,<br />
● Dämmschichten unter Bekleidungen<br />
Stahlblechwinkel<br />
Mörtelbett<br />
Mörtelbett<br />
in bestimmten Bereichen der unmittelbar<br />
aneinander grenzenden Gebäude <strong>aus</strong><br />
nichtbrennbaren B<strong>aus</strong>toffen, B<strong>aus</strong>toffklasse<br />
A, bestehen (Bild 18). Es ist jeweils im<br />
Einzelfall zu klären, welche Anforderung<br />
tatsächlich maßgebend ist. Es muss aufgrund<br />
der neuen Bauordnungen darauf<br />
hingewiesen werden, dass der Entwurfsverfasser<br />
mit seiner Unterschrift auch für<br />
den gesetzlich erforderlichen <strong>Brandschutz</strong><br />
verantwortlich ist bzw. die Verantwortung<br />
übernommen hat.<br />
KS-Wände lassen sich in den hier beschriebenen<br />
Anwendungsfällen vorteilhaft und<br />
wirtschaftlich einsetzen.<br />
KS–Brandwand<br />
Traufe<br />
Bild 19: Brandwände bei Grenzbebauung<br />
Stahlblechwinkel<br />
Ortgang<br />
Min. Dämmstoff, B<strong>aus</strong>toffe Klasse A,<br />
Schmelzpunkt ≥ 1000 C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m 3<br />
261
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Feuerwiderstandsklassen F 30 bis F 180<br />
zugrunde gelegt werden. Sie liegen damit<br />
weit auf der sicheren Seite, weil nach<br />
DIN 4102-3 geringere Temperaturen an der<br />
Außenseite gefordert werden.<br />
Für tragende Außenwände gelten die Angaben<br />
gemäß den Angaben für o.a. tragende<br />
KS-Wände in Abhängigkeit von der raumabschließenden<br />
Funktion.<br />
In der Praxis werden die unterschiedlichen<br />
Anforderungen an die Außenwände<br />
i.d.R. nicht beachtet. Es wird lediglich<br />
zwischen nichttragender und tragender<br />
Wand unterschieden. Wände der Feuerwiderstandsklasse<br />
F erfüllen immer die<br />
entsprechenden Anforderungen.<br />
Bei Außenwänden kann der brandschutztechnisch<br />
erforderliche Putz – ()-Werte in<br />
den Tafeln 23 und 25 – durch eine Vormauerschale<br />
ersetzt werden. Bei Verwendung<br />
eines Wärmedämm-Verbundsystems darf<br />
der Aufbau mit<br />
● einer Dämmschicht <strong>aus</strong> B<strong>aus</strong>toffen der<br />
B<strong>aus</strong>toffklasse B nicht als Putz angesetzt<br />
werden und<br />
● einer Dämmschicht <strong>aus</strong> B<strong>aus</strong>toffen<br />
der B<strong>aus</strong>toffklasse A (z.B. Mineralwolleplatte)<br />
als Putz angesetzt werden.<br />
Wenn bei Außenwänden Wärmedämm-Verbundsysteme<br />
verwendet werden, sind die<br />
jeweilige LBO sowie die Zulassungen zu<br />
beachten. In Abhängigkeit von den Gebäudeklassen<br />
bzw. Vollgeschossen dürfen entweder<br />
Dämmschichten der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />
B 1 (Ausnahmeregelung bis zu zwei Vollgeschossen:<br />
B 2) oder der B<strong>aus</strong>toffklasse A<br />
eingesetzt werden. In der Regel müssen<br />
bei Gebäuden außer Hochhäusern Dämmschichten<br />
oder Außenwandbekleidungen<br />
<strong>aus</strong> B1-B<strong>aus</strong>toffen bestehen. Zu den<br />
Wärmedämm-Verbundsystemen gehören<br />
grundsätzlich allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassungen, in denen in Abhängigkeit von<br />
der Dämmdicke für den Sturzbereich spezielle<br />
brandschutztechnische Ausführungen<br />
oder zusätzlich Brandriegel gefordert werden<br />
können. Es gab bei Bränden Probleme<br />
der Brandweiterleitung oberhalb von Fenstern<br />
innerhalb der Dämmschichten.<br />
Als Regel kann angegeben werden, dass<br />
bei einer Dämmschichtdicke > 10 cm Zusatzmaßnahmen<br />
erforderlich werden. Die<br />
erforderlichen Abmessungen und sonstigen<br />
Bestimmung sind der jeweiligen<br />
Zulassung zu entnehmen. Im Einzelfall<br />
sind aber auch Sonderlösungen möglich,<br />
z.B. ein besonders dicker Putz oder auch<br />
Blecheinlagen zum Verschließen des Hohlraumes.<br />
Bei Hochhäusern müssen B<strong>aus</strong>toffe der<br />
B<strong>aus</strong>toffklasse A verwendet werden. Ebenso<br />
werden auf Brandwänden, bei geringeren<br />
Grenzabständen oder bei aneinander<br />
gereihten Gebäuden im Bereich der H<strong>aus</strong>trennwände<br />
B<strong>aus</strong>toffe der B<strong>aus</strong>toffklasse<br />
A gefordert.<br />
3.7 Sonstige KS-Anwendungen<br />
3.7.1 Bekleidungen <strong>aus</strong> KS-Mauerwerk<br />
für Stahlbauteile<br />
DIN 4102-4, Abschnitt 6.2 enthält Angaben<br />
zu Bekleidungen für Stahlbauten<br />
u.a. <strong>aus</strong> Mauerwerk. Die Angaben in Tafel<br />
21 gelten für statisch bestimmt oder<br />
unbestimmt gelagerte, auf Biegung beanspruchte,<br />
bekleidete Stahlträger nach<br />
DIN 18800-1 mit maximal dreiseitiger<br />
Brandbeanspruchung. Eine dreiseitige<br />
Brandbeanspruchung liegt vor, wenn die<br />
Oberseite der Träger durch Stahlbetonplatten<br />
oder Hohldielen jeweils mindestens<br />
der geforderten Feuerwiderstandsklasse<br />
vollständig abgedeckt ist.<br />
Die Angaben in Tafel 22 gelten für bekleidete<br />
Stahlstützen nach DIN 18800-1 und<br />
-2 mit weniger als vierseitiger Brandbeanspruchung.<br />
Bekleidungen <strong>aus</strong> KS-Mauerwerk<br />
müssen im Verband errichtet werden<br />
und die angegebenen Mindestdicken<br />
besitzen. Lochungen von Steinen dürfen<br />
nicht senkrecht zur Stützenlängsachse<br />
verlaufen. Die Bekleidung darf unmittelbar<br />
am Stahl anliegen. Die Bekleidungen sind<br />
durch eingelegte Stahlbügel mit einem<br />
Durchmesser ≥ 5 mm mindestens in Abständen<br />
von 250 mm in der Bekleidungsmitte<br />
zu bewehren. Diese Bewehrung ist<br />
nicht erforderlich, wenn die Stützen in<br />
ganzer Höhe in Wände nach den Abschnitten<br />
3.2 bis 3.5 eingebaut werden und die<br />
an den Stützen vorbeigeführten Wandteile<br />
mit der in Tafel 22 angegebenen Mindestdicke<br />
durch Verband mit den angrenzenden<br />
Wandteilen verbunden sind.<br />
3.7.2 Schachtwände<br />
Trennwände zum Verschließen von Schächten<br />
sind in der Regel nichttragende Wände,<br />
die nach Abschluss der Installationsarbeiten<br />
gesetzt werden. Wichtig ist hierbei<br />
zu klären, welche h<strong>aus</strong>technischen Anla-<br />
Tafel 21: Mindestdicke d M in mm in der Ausmauerung von Stahlträger mit Putzbekleidung der Untergurte 1) nach<br />
DIN 4102-4<br />
Platten oder Hohldielen nach den Abschnitten<br />
3.4 und 3.6 DIN 4102-4:1994<br />
Platten oder Hohldielen nach den Abschnitten 3.4 bis 3.6<br />
D<br />
≥ 30<br />
1 2<br />
d M<br />
d<br />
d<br />
D<br />
Klemmbefestigung<br />
der Putzträger<br />
ø ≥ 5<br />
Bügel<br />
A ʺ 500<br />
Abstandhalter ø ≥ 5,<br />
2 bis 3 Stück je Breite<br />
Tafel 22: Mindestbekleidungsdicke d in mm von Stahlstützen mit U/A 300 m -1 mit einer Bekleidung <strong>aus</strong><br />
KS-Mauerwerk nach DIN 4102-4<br />
Bekleidung <strong>aus</strong><br />
Mauerwerk oder Wandplatten nach DIN 1053-1<br />
unter Verwendung von <strong>Kalksandstein</strong>en nach<br />
DIN 106<br />
d<br />
d<br />
D<br />
d M<br />
D<br />
≥ 50<br />
Mindestdicke d M<br />
2)3)<br />
der Ausmauerung<br />
für die Feuerwiderstandsklasse-Benennung<br />
Mauerwerk nach DIN 1053-1 F 30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />
<strong>Kalksandstein</strong> DIN 106 50 50 50 70 115<br />
1)<br />
Die Mindestputzdicken d und D für den Bereich der Untergurte sind den Angaben nach DIN 4102-4,<br />
Tabelle 90 zu entnehmen.<br />
2)<br />
Bei hohen Trägern können <strong>aus</strong> Gründen der <strong>Stand</strong>sicherheit gegebenenfalls größere Dicken notwendig<br />
werden.<br />
3)<br />
Lochungen von Steinen dürfen nicht senkrecht zum Trägersteg verlaufen.<br />
Feuerwiderstandsklasse-Benennung<br />
F 30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />
50 50 70 70 115<br />
(50) (50) (50) (70) (70)<br />
Die ()-Werte gelten für Stützen <strong>aus</strong> Hohlprofilen, die vollständig <strong>aus</strong>betoniert sind, sowie für Stützen mit<br />
offenen Profilen, bei denen die Flächen zwischen den Flanschen vollständig <strong>aus</strong>betoniert, vermörtelt oder<br />
<strong>aus</strong>gemauert sind.<br />
262
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
gen in dem Schacht verlaufen. Bei Lüftungsleitungen,<br />
die mit einer <strong>Brandschutz</strong>klappe<br />
<strong>aus</strong> dem Schacht geführt werden,<br />
sind die Schachtwände, insbesondere die<br />
erforderliche Dicke, in Abhängigkeit von der<br />
tatsächlichen <strong>Brandschutz</strong>klappe festzulegen.<br />
In Abhängigkeit vom Fabrikat und<br />
damit von der allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung der <strong>Brandschutz</strong>klappe<br />
variieren die Anforderungen an die Wand<br />
hinsichtlich Dicke und Feuerwiderstandsklasse.<br />
Die brandschutztechnische Anforderung<br />
an Schachtwände hängt außerdem davon<br />
ab, ob die Schächte horizontal in Höhe<br />
der Geschossdecke geschottet werden<br />
oder nicht. Bei nicht abgeschotteten Decken<br />
muss die Schachtwand der Anforderung<br />
der Geschossdecke entsprechen,<br />
d.h. F 90-Geschossdecke bedeutet F 90-<br />
Schachtwand. Bei horizontal abgeschotteten<br />
Schächten hängt die Anforderung<br />
an die Schachtwand von der Lage des<br />
Schachtes – z.B. im Rettungsweg – und der<br />
Brandlast im Schacht ab. Wenn im Schacht<br />
keine Brandlast vorhanden ist oder wenn<br />
eine Brandlast in einem gekapselten Raum<br />
vorliegt, kann die Schachtwand auch ohne<br />
Anforderungen sein. Zusammengefasst<br />
bedeutet dies, dass die Anforderung zwischen<br />
„F 0“ und F 90 variieren kann und<br />
daher im Einzelfall geklärt werden muss.<br />
Jede klassifizierte KS-Wand kann als<br />
Schachtwand eingesetzt werden. Bereits<br />
50 mm dicke Wände <strong>aus</strong> KS-Bauplatten<br />
erfüllen die Anforderungen der Feuerwiderstandsklasse<br />
F 30.<br />
4. HAUSTECHNISCHE ASPEKTE<br />
Im Wohnungsbau sind h<strong>aus</strong>technische Aspekte<br />
relativ einfach zu lösen – solange es<br />
sich um Massivbauten handelt. Hier sind<br />
lediglich Rohrleitungen für Sanitär und<br />
Heizung und Elektroleitungen für Beleuchtung<br />
und Steckdosen zu führen. Bei den<br />
Rohrleitungen handelt es sich bisher in<br />
der Regel um nichtbrennbare Rohre, <strong>aus</strong>genommen<br />
Abwasserleitungen, die teilweise<br />
<strong>aus</strong> Kunststoffen errichtet werden. Bei<br />
den Elektroleitungen handelt es sich um<br />
vergleichsweise wenige Leitungen. Anders<br />
sieht es schon bei den vergleichbaren Gebäuden,<br />
den Bürogebäuden <strong>aus</strong>. Hier wird<br />
heute sehr viel H<strong>aus</strong>technik, insbesondere<br />
Lüftungstechnik sowie Elektrokabel und<br />
Datenleitungen, verlegt. Damit wächst das<br />
Brandrisiko einerseits durch die Brandlast<br />
und andererseits durch die Brandweiterleitung,<br />
wenn keine fachgerechte Bildung<br />
von Brandabschnitten mit Abschottungen<br />
erfolgt. Bei einer Massivbauweise, wie mit<br />
<strong>Kalksandstein</strong>en, ist es relativ einfach,<br />
fachgerechte Anschlüsse und Abschottungen<br />
zu bauen.<br />
Bei Sonderbauten spielt sich der <strong>Brandschutz</strong><br />
mittlerweile im Wesentlichen im<br />
Ausbau ab, weil der Massivbau leider reduziert<br />
wird und der Trockenbau sowie die<br />
H<strong>aus</strong>technik immer umfangreicher werden.<br />
Diesem Umstand haben auch die Bauaufsichten<br />
der Länder Rechnung getragen<br />
und weitere Vorschriften in der ARGE Bau<br />
entwickelt und als Muster-Richtlinien veröffentlicht:<br />
● Muster-Richtlinie über brandschutztechnische<br />
Anforderungen an Leitungsanlagen<br />
(Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie<br />
MLAR). Fachkommission Bauaufsicht<br />
der Bauministerkonferenz, Fassung<br />
November 2005<br />
● Muster-Richtlinie über die brandschutztechnischen<br />
Anforderungen an Lüftungsanlagen<br />
(M-LüAR). Fassung September<br />
2005<br />
● Muster-Richtlinie über brandschutztechnische<br />
Anforderungen an Systemböden.<br />
Fassung September 2005<br />
● Richtlinie über automatische Schiebetüren<br />
in Rettungswegen (MAutSchR).<br />
Fassung Dezember 1997<br />
● Richtlinie über elektrische Verriegelungssysteme<br />
von Türen in Rettungswegen<br />
(MEltVTR). Fassung Dezember<br />
1997<br />
Diese Richtlinien werden als Muster-Richtlinien<br />
im Internet veröffentlicht und sind<br />
damit <strong>Stand</strong> der Technik. Von den meisten<br />
Bundesländern werden diese Vorschriften<br />
durch Einführungserlass eingeführt – teilweise<br />
lediglich durch den Hinweis, dass die<br />
Muster-Richtlinie anzuwenden ist – oder<br />
sie werden leider in einigen Punkten oder<br />
Details geändert und dann als eigene<br />
Richtlinie eingeführt. Einige Bundesländer<br />
hinken aber dem <strong>Stand</strong> der Technik hinterher<br />
und haben bisher keine derartigen<br />
Richtlinien eingeführt. In diesen Ländern<br />
ist es dann manchmal schwer, den zuständigen<br />
Bezirks- oder Gemeindeämtern den<br />
<strong>Stand</strong> der Technik zu verdeutlichen, weil<br />
sie davon noch nichts gehört haben.<br />
Als Grundsatzregel gilt heute eigentlich,<br />
dass alle Durchführungen, die durch eine<br />
Trennwand – eine raumabschließende<br />
Wand mit <strong>Brandschutz</strong>anforderungen – geführt<br />
werden, entsprechend der Wandqualität<br />
abgeschottet werden müssen. Dies gilt<br />
für brennbare und nichtbrennbare Rohre,<br />
Kabelanlagen – Elektrokabel, Datenleitungen,<br />
Kabel mit verbessertem Brandverhalten,<br />
etc. – sowie Lüftungsleitungen.<br />
Aber wie immer hat jede Regel eine Ausnahme,<br />
so dürfen z.B. in Hamburg nichtbrennbare<br />
Lüftungsleitungen durch F 90-<br />
Flurtrennwände ohne <strong>Brandschutz</strong>klappen<br />
geführt werden, wenn an die Türen des<br />
jeweiligen Raumes keine Anforderungen<br />
gestellt werden.<br />
Außerdem gilt seit 2000 grundsätzlich,<br />
dass in Rettungswegen (notwendigen<br />
Fluren) keine Brandlasten ohne <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />
verlegt werden dürfen.<br />
Hiervon <strong>aus</strong>genommen sind die<br />
Kabel, die für die unmittelbare Beleuchtung<br />
des Flures erforderlich sind. Weitere<br />
Ausnahmen sind möglich. Bei sonstigen<br />
Brandlasten sind daher grundsätzlich<br />
F 30-Unterdecken oder I 30-Kabelkanäle<br />
einzubauen.<br />
Neben den bereits beschriebenen <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />
gibt es außerdem<br />
Kabelkanäle oder -schächte zum Funktionserhalt<br />
von Kabelanlagen. Diese Kabel<br />
dienen zum Betreiben von Sicherheitsanlagen<br />
im Brandfall, z.B. Sicherheitsbeleuchtung,<br />
Druckerhöhungspumpe von<br />
Steigeleitungen der Löschwasserversorgung<br />
oder Sprinkleranlagen, zum Betrieb<br />
von Entrauchungsanlagen, etc. Schächte<br />
können mit KS-Mauerwerk erstellt werden.<br />
Hier muss nur sichergestellt werden, dass<br />
auf der Rückseite nicht mehr als 80 °C<br />
Temperaturerhöhung auftritt. Dies wird<br />
z.B. für 90 min mit einer 150 mm dicken<br />
KS-Wand sichergestellt.<br />
Bei Rohrleitungen ist ganz wesentlich,<br />
dass zwischen brennbaren und nichtbrennbaren<br />
Rohren unterschieden wird.<br />
Brennbare Rohre müssen ab Durchmesser<br />
DN 50 mit Rohrmanschetten gemäß allgemeiner<br />
bauaufsichtlicher Zulassungen<br />
abgeschottet werden. Derartige Rohrmanschetten<br />
quetschen im Brandfall das weich<br />
werdende Kunststoffrohr zusammen und<br />
der Restquerschnitt wird zugeschäumt.<br />
Bei nichtbrennbaren Rohren müssen ab<br />
Durchmesser DN 100 Rohrummantelungen<br />
eingebaut werden, um die Temperaturweiterleitung<br />
zu verringern und damit<br />
die Brandweiterleitung auf angrenzende<br />
Brand- oder Brandbekämpfungsabschnitte<br />
über 30 min, 60 min oder 90 min zu verhindern.<br />
Derartige Rohrummantelungen<br />
bestehen in der Regel <strong>aus</strong> Steinwolle der<br />
B<strong>aus</strong>toffklasse A mit einem Schmelzpunkt<br />
263
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
> 1000 °C. Die erforderliche Dämmdicke<br />
hängt von dem jeweiligen Rohrmaterial,<br />
dem Durchmesser sowie der Wandungsdicke<br />
ab. Die Werte sind dem allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Prüfzeugnis zu<br />
entnehmen.<br />
Ganz wichtig ist im Bereich der H<strong>aus</strong>technik,<br />
dass rechtzeitig eine Gewerke<br />
übergreifende Planung in brandschutztechnischer<br />
Hinsicht erfolgt, weil die erforderlichen<br />
<strong>Brandschutz</strong>maßnahmen sehr<br />
komplex und umfangreich geworden sind<br />
– insbesondere wenn im Ausbau überwiegend<br />
Trockenbau zum Einsatz kommt.<br />
Hier kann es erforderlich sein, für jede<br />
Abschottungsmaßnahme separate andere<br />
Anschlüsse herzurichten. Bei der Verwendung<br />
von KS-Mauerwerkswänden muss<br />
lediglich die Größe der Aussparung <strong>aus</strong>reichend<br />
sein, denn Massivwände haben<br />
keine Hohlräume, die Zusatzmaßnahmen<br />
erfordern. Außerdem ist der <strong>Brandschutz</strong><br />
von massiven KS-Wänden höher als erforderlich.<br />
Noch wichtiger als die Gewerke übergreifende<br />
Planung ist die brandschutztechnische<br />
Baubegleitung während der<br />
Ausführung, weil in allen Bauwerken brandschutztechnische<br />
Mängel <strong>aus</strong> Unkenntnis,<br />
Schlamperei und Kostengründen eingebaut<br />
werden. Eine nachträgliche Beseitigung<br />
von <strong>Brandschutz</strong>mängeln oder das<br />
Nachrüsten von <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />
wird jedoch wesentlich teurer als die Berücksichtigung<br />
der notwendigen Maßnahmen<br />
bei Planung und Ausführung.<br />
5. VERSICHERUNGSTECHNISCHE<br />
ASPEKTE<br />
Die Versicherungen setzen vor<strong>aus</strong>, dass<br />
zunächst einmal alle gesetzlichen Anforderungen<br />
erfüllt sind. Bei Schadensfällen<br />
wird diese Vor<strong>aus</strong>setzung auch überprüft<br />
und bei Mängeln kann der Versicherungsnehmer,<br />
der gesetzlich für die Einhaltung<br />
der erforderlichen <strong>Brandschutz</strong>maßnahmen<br />
verantwortlich ist, mit in die Verantwortung<br />
gezogen werden. Das kann zu<br />
reduzierten Zahlungen führen.<br />
Zum Abschluss der Sachversicherung<br />
und ggf. auch der Betriebsunterbrechung<br />
wird dann das jeweilige Brandrisiko abgeschätzt.<br />
Das Brandrisiko setzt sich <strong>aus</strong><br />
der Nutzung sowie dem Gebäude selber<br />
zusammen. Die Nutzung kann man wenig<br />
beeinflussen, weil einem Mieter einer<br />
Wohnung nicht vorgeschrieben werden<br />
kann, welche Einrichtungen – Möbel, Gardinen<br />
etc. – er verwenden darf. In einem<br />
Industriebetrieb ergibt sich die Nutzung<br />
auch ganz einfach <strong>aus</strong> dem jeweiligen<br />
Gewerbe. Hier haben die Versicherungen<br />
nur Einfluss darauf, wie groß Abschnitte<br />
mit besonders gefährlichen Stoffen hinsichtlich<br />
Brandentstehung, Brandlasten,<br />
Brandweiterleitung oder auch explosiven<br />
Stoffen sein können.<br />
Beim Bauwerk ist zu beachten, dass<br />
die im Gebäude vorhandenen B<strong>aus</strong>toffe<br />
– brennbar/nichtbrennbar – hinsichtlich<br />
deren Brandverhalten einen wesentlichen<br />
Einfluss auf das Brandrisiko haben, d.h.<br />
das im Gebäude vorhandene Risiko ist<br />
primär abhängig von den Brandlasten. Die<br />
Brandlasten bestimmen maßgeblich den<br />
Brandverlauf hinsichtlich<br />
● Brandentstehung bzw. Brandentwicklung,<br />
● Brand<strong>aus</strong>breitung und<br />
● Entstehung eines „Flashovers“ (schlagartige<br />
Entzündung aller brennbaren<br />
Materialien), d.h. Vollbrand.<br />
Aus internationalen Untersuchungen ist<br />
bestätigt, dass das Brandgeschehen um<br />
so kritischer ist, je größer der Anteil der<br />
brennbaren und brandschutztechnisch ungeschützten<br />
Bauteile im Gebäude ist.<br />
In Bild 20 ist die Zusammensetzung der<br />
Brandlastanteile in einem Gebäude zusammengefasst.<br />
Im Wohnungsbau stellt die bauweisenspezifische<br />
Brandlast einen wesentlichen<br />
Part dar. In einem mehrgeschossigen<br />
Wohnungsbau mit einer durchschnittlichen<br />
Wohnnutzfläche von etwa 800 m 2 kann<br />
sich die Brandlast bei unterschiedlichen<br />
Konstruktionsarten bis zum Faktor 4 unterscheiden.<br />
In einem Massivbau sind<br />
die 2- bis 4-fachen geringeren Mengen<br />
an brennbaren Stoffen gegenüber einem<br />
Holzbau möglich [10] und [11].<br />
Durch die Bauweise werden nicht nur<br />
die Höhe der Brandlasten und damit das<br />
Brandrisiko wesentlich beeinflusst, sondern<br />
auch die Sanierungskosten. Ein Massivbau<br />
hat in der Regel geringere Sanierungskosten,<br />
weil wesentliche Teile weiter<br />
bzw. wieder verwendet werden können.<br />
Außerdem wird der Brand allein durch die<br />
Massivbauweise begrenzt.<br />
Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass die<br />
Eintrittshäufigkeit eines Brandes neben<br />
der mobilen Brandlast ebenfalls von der<br />
Die gesetzlichen Forderungen zum <strong>Brandschutz</strong><br />
haben als wesentliches Ziel <strong>aus</strong>schließlich<br />
den Personenschutz. Ein<br />
Sachwertschutz ist nur in der Hinsicht<br />
enthalten, dass der Nachbar vor einem<br />
Brandübergriff geschützt werden soll und<br />
dass ein Brand auf eine bestimmte Fläche<br />
40 m x 40 m (Abstand von Brandwänden)<br />
begrenzt werden soll. Hiermit sollen der<br />
Feuerwehr Rettungs- und Löscharbeiten<br />
ermöglicht werden.<br />
Den Versicherungen geht es dagegen<br />
vordringlich um den Sachschutz, um das<br />
Schadenvolumen zu begrenzen.<br />
Mobile Brandlast<br />
nutzungsspezifische Brandlast<br />
Ausstattung, Möbel, Lagergüter etc.<br />
Gesamtbrandlast<br />
bauweisenspezifische<br />
Brandlast<br />
Massivbau,<br />
Holzbau,<br />
Trockenbau<br />
Bild 20: Zusammensetzung der Brandlastanteile in einem Gebäude<br />
Bauteil-Brandlast<br />
Trag- und<br />
Ausbaukonstruktion<br />
konstruktionsneutrale<br />
Brandlast<br />
nutzungsababhängiger<br />
Ausbau<br />
Fenster, Türen,<br />
Gebäudetechnik<br />
264
V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong><br />
Bauweise abhängt. Insgesamt betrachtet<br />
ist somit der Werteerhalt einer Massivbauweise<br />
günstig.<br />
Die Versicherungen haben früher bei der<br />
Massivbauweise einen wesentlichen Rabatt<br />
in den Prämiensätzen gegeben. Nach<br />
der Öffnung des Marktes fielen diese Überlegungen<br />
zur Rabattierung weg, weil eine<br />
Massivbauweise vor<strong>aus</strong>gesetzt wurde.<br />
Mittlerweile setzt hier jedoch wieder ein<br />
Umdenken ein, weil gemäß den neuen<br />
Bauordnungen bauliche Erleichterungen<br />
im <strong>Brandschutz</strong> bereits möglich sind bzw.<br />
werden. Damit wird das Brandrisiko wieder<br />
größer und die Schadensminimierung<br />
wird in den Verantwortungsbereich der<br />
Versicherungen abgeschoben. Die Bauordnungen<br />
geben nur noch einen Mindeststandard<br />
vor, d.h. der bewährte deutsche<br />
Sicherheitsstandard wird eindeutig<br />
reduziert. Die Massivbauweise und damit<br />
auch die KS-Bauweise gewährt jedoch<br />
den bisherigen <strong>Stand</strong>ard, so dass damit<br />
zukünftig auch wieder Rabatte möglich<br />
werden könnten.<br />
6. Zusammenfassung aller<br />
brandschutztechnisch<br />
nachgewiesenen KS-Konstruktionen<br />
6.1 KS-Mauerwerk nach DIN 1053-1<br />
in Verbindung mit DIN 4102-4 sowie<br />
DIN 4102-4/A1<br />
Für KS-Mauerwerkswände wurden zahlreiche<br />
Nachweise geführt – nicht nur die<br />
Nachweise der üblichen Mauerwerksarten,<br />
die durch DIN 4102-4 abgedeckt werden,<br />
sondern auch zahlreiche Nachweise in<br />
Verbindung mit Dünnbettmörtel, die die<br />
KS-Bauart hinsichtlich <strong>Brandschutz</strong> unterstützen.<br />
Es wurde nachgewiesen, dass<br />
KS-Konstruktionen auch ohne Stoßfugenvermörtelung,<br />
knirsch gestoßen gemäß<br />
DIN 1053, Feuerwiderstandsklassen von<br />
F 30 bis F 180 erfüllen. Hierbei muss<br />
selbstverständlich die erforderliche Mindestwanddicke<br />
gemäß DIN 4102-4 oder<br />
allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis<br />
oder allgemeiner bauaufsichtlicher<br />
Zulassung oder gutachtlicher Stellungnahmen<br />
eingehalten werden. Zusatzmaßnahmen<br />
wie Verspachtelung oder Putz sind bei<br />
unvermörtelter Stoßfuge nicht erforderlich.<br />
Diese Aussage gilt auch für KS-Steine mit<br />
Nut-Feder-Systemen.<br />
Die Tafeln 23 bis 25 gelten für Wände und<br />
Pfeiler, bemessen nach DIN 1053-1 und -3<br />
sowie nach DIN 4103.<br />
Der Ausnutzungsfaktor a 2 ist das Verhältnis<br />
der vorhandenen Beanspruchung<br />
Tafel 23: <strong>Brandschutz</strong> mit KS-Wandkonstruktionen 1)<br />
Wandart Stein, Mörtel Mindestdicke d [mm] bei Feuerwiderstandsklasse<br />
d<br />
nichttragend,<br />
raumabschließend<br />
– Wände –<br />
tragend,<br />
raumabschließend<br />
– Wände –<br />
tragend,<br />
nichtraumabschließend<br />
– Wände –<br />
Wandlänge<br />
I 1,0 m<br />
DIN V 106, NM<br />
DIN V 106, DM<br />
DIN V 106, DM,<br />
RDK 1,8<br />
DIN V 106, NM / DM<br />
Ausnutzungsfaktor<br />
a 2 = 0,2<br />
Ausnutzungsfaktor<br />
a 2 = 0,6<br />
F30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />
70<br />
(50)<br />
115<br />
(115)<br />
115<br />
(70)<br />
70<br />
(70)<br />
115<br />
(115)<br />
115<br />
(100)<br />
115<br />
(100)<br />
100<br />
(70)<br />
115<br />
(115)<br />
115<br />
(115)<br />
115<br />
(115)<br />
150<br />
(115)<br />
Ausnutzungsfaktor<br />
a 2 = 1,0 2) 200<br />
(150)<br />
DIN V 106, NM / DM<br />
Ausnutzungsfaktor<br />
a 2 = 0,2<br />
Ausnutzungsfaktor<br />
a 2 = 0,6<br />
115<br />
(115)<br />
115<br />
(115)<br />
115<br />
(115)<br />
140 / 115 3)<br />
(115)<br />
150<br />
(115)<br />
150<br />
(115)<br />
Ausnutzungsfaktor<br />
a 2 = 1,0 2) 200<br />
(175)<br />
Die ( )-Werte gelten für Wände mit beidseitigem bzw. allseitigem Putz nach DIN 18550-2, MG PIV oder<br />
DIN 18550-4, Leichtmörtel. Der Putz kann ein- oder mehrseitig durch eine Verblendung ersetzt werden.<br />
175<br />
(150)<br />
175<br />
(150)<br />
200<br />
(150)<br />
240<br />
(175)<br />
175<br />
(150)<br />
200<br />
(175)<br />
240<br />
(200)<br />
1)<br />
Nach DIN 4102-4, DIN 4102-4/A1, abZ und gutachterlichen Stellungnahmen.<br />
2)<br />
Bei 3,0 < vorh. σ 4,5 N/mm² gelten die Werte nur für KS-Mauerwerk <strong>aus</strong> Voll-, Block- und Plansteinen.<br />
3)<br />
115 mm mit Dünnbettmörtel<br />
zu der zulässigen Beanspruchung gemäß<br />
DIN 1053-1. Für die Ermittlung<br />
der Druckspannungen s gilt ebenfalls<br />
DIN 1053-1. Es wurden KS-Wände mit<br />
Druckspannungen bis zu s = 4,5 N/mm 2<br />
nachgewiesen.<br />
Die Angaben in den Tafeln 23 und 24<br />
decken Exzentrizitäten nach DIN 1053<br />
bis e d/6 ab. Bei Exzentrizitäten<br />
d/6 < e d/3 ist die Lastenleitung konstruktiv<br />
zu zentrieren.<br />
Für KS-Wände dürfen i.d.R. Voll- und<br />
Lochsteine mit Normalmörtel und Dünnbettmörtel<br />
eingesetzt werden. Einschränkungen<br />
werden in den Fußnoten der o.a.<br />
Tafeln angegeben.<br />
Weitere Angaben und Randbedingungen<br />
sowie Einsatzmöglichkeiten können<br />
DIN 4102-4, den allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Prüfzeugnissen bzw. den allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Zulassungen entnommen<br />
werden. Z.Zt. ist DIN 4102-4/A2<br />
in Vorbereitung.<br />
6.2 KS-Mauerwerk nach DIN 1053-100 in<br />
Verbindung mit DIN 4102-22<br />
DIN 1053-100 ermöglicht die Bemessung<br />
von Mauerwerk mit Teilsicherheitsbeiwerten.<br />
DIN 1053-100 soll Anfang 2009<br />
bauaufsichtlich eingeführt werden.<br />
DIN 4102-22 enthält bisher keine Regeln<br />
zur <strong>Brandschutz</strong>bemessung von Mauerwerk<br />
unter Berücksichtigung von Teilsicherheitsbeiwerten,<br />
weil 2004 DIN 1053-100<br />
noch nicht endgültig verabschiedet war.<br />
Nunmehr wird in DIN 4102-22/A1 (z. Zt. in<br />
Vorbereitung) der <strong>Brandschutz</strong> geregelt. Es<br />
erfolgt eine Verknüpfung mit DIN 4102-4.<br />
Bei Bemessung nach DIN 1053-100 mit<br />
265
KALKSANDSTEIN – <strong>Brandschutz</strong> V <strong>12</strong>/<strong>2008</strong><br />
Tafel 24: <strong>Brandschutz</strong> mit KS-Pfeilern 1)<br />
Pfeiler / Wandabschnitt (I < 1,0 m)<br />
b<br />
DIN V 106, NM / DM<br />
Ausnutzungsfaktor a 2 = 0,6<br />
Mindestdicke<br />
d<br />
[mm]<br />
115<br />
150<br />
175<br />
240<br />
115<br />
DIN V 106, NM / DM<br />
150<br />
Ausnutzungsfaktor a 2 = 1,0 2) 175<br />
240<br />
DIN V 106, NM / DM<br />
Ausnutzungsfaktor a 2 = 1,0 2)<br />
h k /d 10<br />
DIN V 106, NM / DM<br />
Ausnutzungsfaktor a 2 = 1,0 2)<br />
h k /d 15, DM, vorh. 3,0 N/mm²<br />
Mindestlänge des Pfeilers [mm]<br />
bei Feuerwiderstandsklasse<br />
F30-A F 60-A F 90-A F <strong>12</strong>0-A F 180-A<br />
365<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(365)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
490<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(490)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(615)<br />
300<br />
240<br />
175<br />
(730)<br />
300<br />
300<br />
240<br />
(990)<br />
365<br />
240<br />
175<br />
– 3)<br />
490<br />
300<br />
240<br />
– 3)<br />
898<br />
365<br />
300<br />
– 3)<br />
– 3) )<br />
490<br />
365<br />
175 240 240 240 – 3) – 3)<br />
175 240 240 240 240 – 3)<br />
Die ( )-Werte gelten für Wände mit beidseitigem bzw. allseitigem Putz nach DIN 18550-2, MG PIV oder DIN<br />
18550-4, Leichtmörtel. Der Putz kann ein- oder mehrseitig durch eine Verblendung ersetzt werden.<br />
1)<br />
Nach DIN 4102-4, DIN 4102-4/A1, abZ und gutachterlichen Stellungnahmen.<br />
2)<br />
Bei 3,0 < vorh. 4,5 N/mm² gelten die Werte nur für KS-Mauerwerk <strong>aus</strong> Voll-, Block- und Plansteinen.<br />
3)<br />
Mindestlänge b 1,0 m. Bei Außenwänden Bemessung als raumabschließende Wand sonst als nichtraumabschließende<br />
Wand.<br />
d<br />
Tafel 25: <strong>Brandschutz</strong> mit KS-Brandwänden und KS-Komplextrennwänden 1)<br />
Wandart Steinart, RDK Mörtel Brandwände/<br />
Komplextrennwände<br />
Brandwand<br />
Komplextrennwand<br />
DIN V 106 2) , RDK 0,9<br />
MG II<br />
MG IIa<br />
MG III<br />
MG IIIa<br />
DM<br />
einschalig<br />
300<br />
(300)<br />
zweischalig<br />
2 x 200<br />
(2 x 175)<br />
DIN V 106 2) , RDK 1,4 240 2 x 175<br />
DIN V 106 2) , RDK 1,8 DM 175 2 x 150<br />
KS XL nach abZ, RDK 1,8<br />
KS XL nach abZ, RDK 2,0<br />
DIN V 106<br />
DM<br />
DM<br />
MG II<br />
MG IIa<br />
MG III<br />
MG IIIa<br />
175 3)<br />
214<br />
175 3)<br />
200<br />
2 x 150 3)<br />
2 x 175<br />
2 x 150<br />
365 2 x 240<br />
KS-Mauertafeln nach Z-17.1-338 MG III 240 –<br />
DIN V 106, SFK <strong>12</strong>, RDK 1,8 DM 240 –<br />
Die ( )-Werte gelten für Wände mit beidseitigem bzw. allseitigem Putz nach DIN 18550-2, MG PIV oder<br />
DIN 18550-4, Leichtmörtel. Der Putz kann ein- oder mehrseitig durch eine Verblendung ersetzt werden.<br />
1)<br />
Nach DIN 4102-4, abZ und gutachterlichen Stellungnahmen.<br />
2)<br />
Bemessung nach DIN 1053-1, Exzentrizität e d/3.<br />
3)<br />
Mit konstruktiver oberer Halterung.<br />
Teilsicherheitswerten ist die Umrechnungsformel<br />
<strong>aus</strong> DIN 4102-22/A1 anzuwenden,<br />
um den <strong>Brandschutz</strong>nachweis zu führen.<br />
LITERATUR<br />
[1] DIN 4102-4:1994-03 Brandverhalten<br />
von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen<br />
– Zusammenstellung und Anwendung<br />
klassifizierter B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile und<br />
Sonderbauteile<br />
[2] DIN 4102-4/A1:2004-11 Brandverhalten<br />
von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen<br />
– Zusammenstellung und Anwendung<br />
klassifizierter B<strong>aus</strong>toffe, Bauteile und<br />
Sonderbauteile, Fassung A1<br />
[3] DIN 4102-22:2004-11 Brandverhalten<br />
von B<strong>aus</strong>toffen und Bauteilen – Anwendungsnorm<br />
zu DIN 4102-4 auf der<br />
Bemessungsbasis von Teilsicherheitsbeiwerten<br />
[4] Herzog, I.: Einführung des europäischen<br />
Klassifizierungssystems für den<br />
<strong>Brandschutz</strong>. – In: DIBt-Mitteilungen,<br />
Heft 4/2002, Seite 110-<strong>12</strong>2<br />
[5] DIN ENV 1996-1-2:1997-05 Bemessung<br />
und Konstruktion von Mauerwerksbauten.<br />
Teil 1-2: Allgemeine<br />
Regeln – Tragwerksbemessung für<br />
den Brandfall, Deutsche Fassung ENV<br />
1996-1-2:1995, mit nationalem Anwendungsdokument<br />
(NAD)<br />
[6] Hahn, Chr.: <strong>Brandschutz</strong>planung – Lästiges<br />
Übel oder Beitrag zum kostengünstigen<br />
Bauen? – In: BBauBl 44<br />
(1995) 10<br />
[7] Hahn Consult: Gutachtliche Stellungnahme<br />
Nr. 28092 zum Brandverhalten<br />
von Anschlüssen nichttragender Wände<br />
an Massivdecken (30.10.08)<br />
[8] Hahn Consult: Gutachtliche Stellungnahme<br />
Nr. 20006 zum Brandverhalten<br />
von Kalksand-Wandkonstruktionen unter<br />
Verwendung von KS-ISO-Kimmsteinen<br />
(21.<strong>12</strong>.01)<br />
[9] Brandwände und Komplextrennwände<br />
– Merkblatt für die Anordnung und Ausführung.<br />
Vds 2097-3:1999-03<br />
[10] The SFPE Handbook of Fire Protection<br />
Engineering. National Fire Protection<br />
Association, Quincy, Massachusetts,<br />
2 nd Edition, ISBN 0-87765-354-2<br />
[11] Wilmot, R.T.D.: United Nations Fire<br />
Statistics Study. World Fire Statistics<br />
Centre Bulletin, Geneva Association,<br />
Genf Sept. 1999<br />
[<strong>12</strong>] DIN V 18550:2005-04 Putze und Putzsysteme<br />
– Ausführung<br />
266
Beratung:<br />
Überreicht durch:<br />
<strong>Kalksandstein</strong>industrie Bayern e.V.<br />
Rückersdorfer Straße 18<br />
90552 Röthenbach a.d. Pegnitz<br />
Telefon: 09 11/54 06 03-0<br />
Telefax: 09 11/54 06 03-9<br />
info@ks-bayern.de<br />
www.ks-bayern.de<br />
<strong>Kalksandstein</strong>industrie Nord e.V.<br />
Lüneburger Schanze 35<br />
21614 Buxtehude<br />
Telefon: 0 41 61/74 33-60<br />
Telefax: 0 41 61/74 33-66<br />
info@ks-nord.de<br />
www.ks-nord.de<br />
<strong>Kalksandstein</strong>industrie Ost e.V.<br />
Kochstraße 6 - 7<br />
10969 Berlin<br />
Telefon: 0 30/25 79 69-30<br />
Telefax: 0 30/25 79 69-32<br />
info@ks-ost.de<br />
www.ks-ost.de<br />
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<strong>Kalksandstein</strong>werke e.V.<br />
Heidelberger Straße 2 - 8<br />
64625 Bensheim/Bergstraße<br />
Telefon: 0 62 51/10 05 30<br />
Telefax: 0 62 51/10 05 32<br />
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www.ks-sued.de<br />
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46282 Dorsten<br />
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