24.10.2014 Aufrufe

Blu-ray magazin Interstellar (Vorschau)

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Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 9/14<br />

DAS MAGAZIN FÜR<br />

HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />

SPIELBERG<br />

Porträt einer Legende<br />

ENEMY<br />

JAKE GYLLENHAALS<br />

BRISANTER PSYCHOTRIP<br />

EROTIC-ART<br />

NYMPHOMANIAC & CO.<br />

NEED FOR SPEED<br />

EXPLOSIVE RENNACTION<br />

Christopher Nolans Aufbruch in<br />

eine neue Raumfahrt-Ära<br />

Edge Of Tomorrow X-Men Cerebro Coll. Fullmetal Alchemist


www.digitalfernsehen.de<br />

Das Entertainment-Portal<br />

„Die Pinguine aus Madagascar“, ab 27. November 2014 im Kino,<br />

© 20th Century Fox, Dreamworks Pictures<br />

„Herz aus Stahl“, ab 01. Januar 2015 im Kino, © Sony Pictures<br />

Aktuelle Meldungen und<br />

spannende Hintergrundthemen<br />

Zero Dark Thirty · The Last Stand · Echtes 4K auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>? · Disney-Klassiker in HD-Qualität · Schindlers Liste · Cabin Fever 3 · Videospielen am<br />

Fernseher · Hannibal · White House Down · Eureka – die geheime Stadt · Keanu Reeves · End of Watch · 90 Jahre Warner Bros. · Offi cer Down –<br />

Dirty Copland · Western-Special · 3D <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Highlights · Actionhelden · 100 Jahre Universal · Piranha 2 · Ziemlich beste Freunde · Smartphone vs.<br />

Konsole · Das Bourne Vermächtnis · 80er Jahre Animationskult · Science-Fiction-Highlights in HD · R.E.D. 2 · Paranoia – Riskantes Spiel · Batman –<br />

Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> · Samsara · Quentin Tarantino · Game of Thrones · Action- und Superhelden im Kino · Pusher · Marvels „The<br />

Avengers“ · American Pie – Das Klassentreffen · Die Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Collection · Kings of the City · Schwermetall Chronicles · Die MIB Trilogie u.v.m.<br />

„The Interview“, ab 05. Februar 2014 im Kino, © Sony Pictures<br />

„Nachts im Museum – Das geheimnisvolle Grabmal“, ab 05. Februrar 2015 im Kino,<br />

© 20th Century Fox


9/2014 Editorial<br />

Liebe Leser!<br />

Ein sinnvolles Thema fürs Editorial zu finden, fällt nicht immer leicht.<br />

Im Oktober gibt es für gewöhnlich Kommentare über Halloween<br />

oder es werden verquererweise bereits die ersten Anmerkungen zum<br />

viel zu frühen Weihnachtsgeschäft losgelassen. Nach einer mehrstündigen<br />

Denkphase mit aufgesetztem „Cerebro“-Helm kam dann<br />

glücklicherweise doch noch die zündende Idee: Der Deutschlandstart<br />

von Netflix – darüber hat gewiss noch niemand einen Kommentar<br />

abgelassen, oder? Scherz beiseite! Der Streaming-Gigant ist erfolgreich<br />

in Deutschland gestartet und macht eine verdammt gute Figur<br />

in jedwedem Belang. Die ersten Kollegen aus der BLU-RAY-MAGAZIN-<br />

Crew schwärmen bereits von der leichten Bedienbarkeit, die sogar<br />

deren Mütter verstehen. Die Bildauflösung passt sich automatisch an.<br />

Ein, zwei Inhalte werden sogar in 4K-Auflösung angeboten, sodass<br />

erstmals der Onlinesektor bessere Bildqualität anbietet als ein physisches Medium. Logisch, dass Netflix<br />

für uns als Zeitschrift für den höchsten Filmgenuss ein hochinteressantes Thema ist, das wir in unserer<br />

Rubrik BLU-RAY MAGAZIN ONLINE näher für Sie beleuchten.<br />

Obwohl wir Christopher Nolans Film „<strong>Interstellar</strong>“ bereits zwei Mal auf dem Titel hatten, konnten wir<br />

es nicht vermeiden einen extragroßen, reich bebilderten Artikel zum vermutlich größten Filmereignis<br />

des Jahres zu veröffentlichen. Wir hatten viel Freude beim Erstellen desselbigen, die Sie hoffentlich<br />

beim Lesen teilen werden. Zudem gibt es interessante Specials zu Hollywood-Größen wie Steven<br />

Spielberg, Nicolas Cage und Hugh Jackman sowie zahlreiche Tests zu wirklich großartigen Filmen.<br />

Nicht zu vergessen ist der Doppelseiter zu anspruchsvoller Erotik, schreiben Sie uns, wie Ihnen dieses<br />

Thema gefällt. Ach so, ein paar Halloween-Empfehlungen dürfen natürlich auch nicht fehlen.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Herzlichst,<br />

FALKO THEUNER,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

28. November 2014<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Facebook, © pixel - Fotolia.com, Warner Bros., 20th Century Fox Home<br />

P. S.: Das BLU-RAY MAGAZIN ist jetzt auch bei Facebook zu fi nden.<br />

Schauen Sie einfach mal unter www.facebook.com/<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>Mag<br />

vorbei. Wir halten Sie auf dem Laufenden!<br />

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Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 3


24 | X-Men: Zukunft ist Vergangenheit<br />

nh<br />

ei<br />

Test des Monats<br />

16 | <strong>Interstellar</strong><br />

ella<br />

lar<br />

Es wird das größte Filmereignis igni<br />

des Jahres – werfen f Sie mit t uns einen Blick<br />

hinter die<br />

Kulissen se<br />

von Christopher her Nolans neuem em<br />

Sternen-Epos, en-E<br />

das<br />

die<br />

(Film-)<br />

Welt verändern wird.<br />

34 | Edge Of Tomorrow<br />

Blockbuster<br />

46 | Angélique<br />

Anspruch<br />

AKTUELLES<br />

03 | Editorial<br />

08 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Magazin Online: Netflix<br />

10 | Filmnews<br />

14 | Regisseur des Monats:<br />

Steven Spielberg<br />

16 | Titelthema: <strong>Interstellar</strong><br />

TECHNIK<br />

84 | Wissen: Amazon Fire TV<br />

86 | Wissen: Bildruckeln<br />

im VoD-Zeitalter<br />

88 | LGs neuester OLED-TV<br />

90 | OLED vs. LED<br />

SERVICE<br />

06 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Test-Index<br />

94 | So testen wir<br />

96 | Neuerscheinungen<br />

97 | Leserbriefe<br />

98 | Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />

49 | Cuban Fury<br />

Komödie<br />

14 | Steven Spielberg<br />

Regisseur, Produzent, Hollywood-Legende<br />

52 | Fullmetal Alchemist Brotherhood<br />

Anime<br />

44 | Erotik Spezial<br />

Erotische Kunst für Sie und Ihn<br />

4


BLU-RAY-TESTS<br />

24 | Blockbuster<br />

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D,<br />

The Prince, Malefi cent, Need For Speed 3D,<br />

Steven Spielberg Collection,<br />

Edge Of Tomorrow 3D<br />

36 | Anspruch<br />

Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Die<br />

zwei Gesichter des Januars, Under The Skin,<br />

Nymphomaniac, Angélique, u. v. m.<br />

48 | Komödie<br />

Bad Neighbours, Love Is In The Air, A Million<br />

Ways To Die In The West, Cuban Fury, Für<br />

immer Single, Ich steh auf dich, Drei Hochzeiten<br />

zu viel, One Chance<br />

52 | Animation<br />

Fullmetal Alchemist Brotherhood Vol. 1, Akira,<br />

Beowulf 3D, Die Olsenbande auf hoher See<br />

57 | Thriller<br />

Die Farbe des Geldes, Fighting Beat 3, Joe,<br />

die Rache ist sein, Left Behind, Blood Ties,<br />

Fruitvale Station, Der Rasenmäher-Mann,<br />

Kopfgeld, The Snowpiercer<br />

62 | Horror<br />

The Quiet Ones, Killers, The Appearing,<br />

The Mine, Die Höhle, Crystal Lake Memories,<br />

Hände voller <strong>Blu</strong>t, Wolf Creek 2, Nurse 3D,<br />

67| <strong>Blu</strong>Note C afé<br />

Die Toten Hosen – Nichts als die Wahrheit,<br />

Sepultura – Alive At Rock In Rio, Deep<br />

Purple – Live in Verona, Toto – Live In Poland<br />

71 | Special Interest<br />

20 Feet From Stardom, Beltracchi –<br />

Die Kunst der Fälschung, Cerro Torre, Road<br />

74 | Serie<br />

Falling Skies (Staffel 3), The Killing (Staffel<br />

1), Suits (Staffel 3), Defi ance (Staffel 2),<br />

Peaky Blinders (Staffel 1), Fleming (Staffel 1),<br />

Hunted (Staffel 1), Bates Motel (Staffel 2), Der<br />

Tatortreiniger (Staffel 3)<br />

80 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Storm Rider, 5 Freunde 3, Chihiros Reise ins<br />

Zauberland, Dornröschen, Die Abenteuer von<br />

Mr. Peabody & Sherman 3D, Bibi und Tina<br />

THEMEN DIESER AUSGABE<br />

08 | Netflix<br />

Der Streaming-Gigant erreicht Deutschland<br />

14 | Steven Spielberg<br />

Mr. Blockbuster höchstpersönlich gibt sich<br />

die Ehre im Spotlight<br />

24 | Interview: Hugh Jackman<br />

Im Gespräch mit dem Superstar über seine<br />

Rolle als Wolverine<br />

44 | Kunst der Erotik<br />

Anspruchsvolle Erotik ist viel zu selten<br />

heutzutage. Zeit, das zu ändern!<br />

52 | Fullmetal Alchemist<br />

Das Anime-Highlight erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

58 | Nicolas Cage<br />

Ein Schauspieler mit vielen Facetten<br />

64 | Halloween<br />

Horror-Streifen für die längste Nacht<br />

24| X-Men Cerebro Collection<br />

Ein Helm sie zu knechten … oder so: Der neue „X-Men“-Film im 4-Seiten-Test<br />

Titelbild: Warner Bros. 20th Century Fox, KSM<br />

Inhalt: Warner Bros., Capelight, KSM, Universal Pictures, Busch Media, Tiberius Film, 20th Century Fox<br />

84 | Amazon Fire TV<br />

Wie funktioniert Amazons Fernsehen?<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 5


Service<br />

Testübersicht<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

Bewertung<br />

Film Bild Ton<br />

71 20 Feet From Stardom<br />

7,5 7,5 7<br />

52 Fullmetal Alchemist Brotherhood Vol. 1<br />

10 8,5 7<br />

38 20 Jahre Fox Searchlight Collection<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

49 Für immer Single<br />

7,5 7,5 8<br />

80 5 Freunde 3<br />

6 8 8,5<br />

65 Hände voller <strong>Blu</strong>t<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

48 A Million Ways To Die In The West<br />

7 9 7,5<br />

78 Hunted (Staffel 1)<br />

7 7,5 7,5<br />

55 Akira<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

49 Ich steh auf dich<br />

5 7,5 6,5<br />

46 Angélique<br />

7 6 6<br />

40 Jimmy P.<br />

7,5 7 6,5<br />

48 Bad Neighbours<br />

8 7,5 6,5<br />

58 Joe, die Rache ist sein<br />

8 7 6<br />

78 Bates Motel (Staffel 2)<br />

8,5 8 7,5<br />

81 Khumba – Das Zebra ohne Streifen am Popo 3D<br />

6 10 8<br />

72 Beltracchi – Die Kunst der Fälschung<br />

8 7,5 8<br />

62 Killers<br />

6,5 8 8,5<br />

56 Beowulf 3D<br />

6 9 9<br />

61 Kopfgeld<br />

7 6,5 6,5<br />

83 Bibi und Tina<br />

7 7,5 7,5<br />

58 Left Behind<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

45 Bilitis<br />

7 6,5 6<br />

41 Liebe ist das perfekte Verbrechen<br />

8 7 8<br />

60 Blood Ties<br />

6,5 6 7,5<br />

48 Love Is In The Air<br />

7 8,5 8<br />

72 Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance<br />

9 8,5 7<br />

30 Malefi cent<br />

8 8 8,5<br />

82 Chihiros Reise ins Zauberland<br />

8 10 7,5<br />

38 Mister & Pete<br />

8,5 8 7,5<br />

64 Crystal Lake Memories<br />

8,5 7 7<br />

32 Need For Speed 3D<br />

7 9,5 9,5<br />

49 Cuban Fury<br />

7 7 7,5<br />

66 Newsies<br />

8 6,5 7<br />

36 Das fi nstere Tal<br />

7,5 8 7<br />

65 Nurse 3D<br />

5 7 8,5<br />

36 Das Schicksal ist ein mieser Verräter<br />

8,5 9,5 7<br />

44 Nymphomaniac Vol. I & II<br />

9 8,5 7,5<br />

69 Deep Purple – Live in Verona<br />

7,5 8 9<br />

50 One Chance<br />

6 8,5 8<br />

76 Defi ance (Staffel 2)<br />

7 7,5 8<br />

77 Peaky Blinders (Staffel 1)<br />

8 7,5 7,5<br />

60 Der Rasenmäher-Mann<br />

7,5 6 7<br />

72 Road<br />

7,5 8 6,5<br />

66 Der Tag bricht an<br />

8 5 6<br />

39 Savannah<br />

6,5 7 6,5<br />

79 Der Tatortreiniger (Staffel 3)<br />

9 8,5 6,5<br />

68 Sepultura – Alive At Rock In Rio<br />

8 7,5 7,5<br />

83 Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman 3D<br />

7 10 8,5<br />

33 Steven Spielberg Collection<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

57 Die Farbe des Geldes<br />

7,5 5,5 6<br />

80 Storm Rider<br />

6 7 7<br />

64 Die Höhle<br />

7 7 7,5<br />

76 Suits (Staffel 3)<br />

7,5 7 7<br />

56 Die Olsenbande auf hoher See<br />

7 9 7<br />

63 The Appearing<br />

4 6 5,5<br />

81 Die schwarzen Brüder<br />

7,5 7 7,5<br />

76 The Killing (Staffel 1)<br />

9 5,5 6<br />

68 Die Toten Hosen – Nichts als die Wahrheit<br />

8 8 6<br />

63 The Mine<br />

4 6 6<br />

43 Die zwei Gesichter des Januars<br />

7 8,5 7,5<br />

28 The Prince<br />

7 6,5 6,5<br />

82 Dornröschen<br />

9 9 8,5<br />

62 The Quiet Ones<br />

7,5 7,5 8,5<br />

50 Drei Hochzeiten zu viel<br />

7 8 7<br />

61 The Snowpiercer<br />

8 6 6,5<br />

34 Edge Of Tomorrow 3D<br />

8 8 9<br />

69 Toto – Live In Poland<br />

8,5 7,5 8,5<br />

37 Enemy<br />

8 7,5 7,5<br />

43 Under The Skin<br />

6 5,5 7<br />

74 Falling Skies (Staffel 3)<br />

7,5 7,5 7<br />

65 Wolf Creek 2<br />

7 8 7<br />

57 Fighting Beat 3<br />

6,5 5,5 6<br />

36 Words & Pictures<br />

7,5 8,5 7<br />

78 Fleming (Staffel 1)<br />

60 Fruitvale Station<br />

6,5 8 5<br />

8,5 7 6,5<br />

45 X-Confessions<br />

24 X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D<br />

6,5 8 6<br />

8,5 10 9,5<br />

Bilder: © cc<br />

6<br />

Topwertung<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D


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Aktuelles<br />

Online<br />

Online<br />

Rollt Netflix den Videomarkt auf?<br />

Bildqualität, Funktionen, Filmanzahl: Wir vergleichen die Darstellungsgüte und Filmauswahl des Internetvideoanbieters<br />

Netfl ix mit der des klassischen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Disc-Marktes und den Angeboten der Video-on-Demand-Konkurrenz.<br />

Hierfür haben wir Blockbuster und Serien auf Smartphones, Tablets, Computern und Flachbildfernsehern abgerufen.<br />

Um es gleich vorwegzunehmen: Netflix ist<br />

nicht der Überflieger im Video-on-Demand-<br />

Bereich, denn trotz immensem Kapital muss<br />

sich auch der US-Streaminggigant hierzulande<br />

den medienrechtlichen Gegebenheiten beugen<br />

und so fällt das Film- und Serienangebot<br />

(noch) sehr übersichtlich aus. Im Grunde war<br />

es für Netflix aber auch unmöglich, dem Hype<br />

standzuhalten und die sehr hohen Erwartungen<br />

zu erfüllen. Doch Netflix spielt nach eigenen<br />

Angaben auf Zeit und dank der internationalen<br />

Präsenz und Dominanz könnte unzähligen Anbietern<br />

in der stark fragmentierten deutschen<br />

VoD-Landschaft bei kommenden Verhandlungen<br />

über die Nutzungsrechte die Puste ausgehen.<br />

Aber wie schlägt sich der Service in der Praxis<br />

und kann die Bildqualität mit der einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc mithalten?<br />

Bildqualität auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Niveau?<br />

Netfl ix setzt bei der Wiedergabe meist auf<br />

1 920 × 1 080 Bildpunkte, was der Aufl ösung der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc entspricht. Die Wiedergabe startet<br />

übrigens in der Regel mit nur minimalen Verzögerungen,<br />

doch verstreichen im Schnitt bis zu<br />

40 Sekunden, bis der Film in der vollen HD-Auflösung<br />

erstrahlt – die Wiedergabequalität passt<br />

sich dynamisch der Leistung Ihrer Internetleitung<br />

an. Vorbildlich: Nutzen Sie das Angebot am<br />

Computer über einen Browser, können Sie die<br />

Videowiedergabe alternativ auch über HTML5<br />

statt über das Silverlight-Plug-in von Microsoft<br />

realisieren. Diesen Punkt fi nden Sie in den Wiedergabe-Einstellungen<br />

Ihres Kontos. Die Bildqualität<br />

kann man getrost als sehr gut bezeichnen,<br />

auch wenn Netfl ix im Durchschnitt nur mit etwa<br />

4 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) streamt; was<br />

wiederum potenzielle Zuschauer mit schwachen<br />

Internetleitungen freuen dürfte. Auf einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc liegen Filme in der Regel mit exorbitanten<br />

25–30 Mbit/s vor. Der direkte Vergleich muss<br />

aber nicht gescheut werden und das Bild von der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc erscheint nur minimal schärfer und<br />

in puncto Kontrast etwas knackiger. Dennoch<br />

eine beachtliche Leistung für eine derart geringe<br />

Datenrate. Andere VoD-Anbieter spielen im<br />

Teilbereich der Bildqualität übrigens auf Augenhöhe.<br />

Erfreulich: Die HD-Qualität fällt auf allen<br />

von uns getesteten Endgeräten (iPhone, iPad,<br />

Computer, Flachbildfernseher) gleich gut aus.<br />

Netflix streamt sogar in UHD<br />

Doch Netfl ix kann noch mehr und stellt schon jetzt<br />

Inhalte in UHD-Aufl ösung mit 3 840 × 2 160 Bildpunkten<br />

zum Abruf bereit; darunter fällt etwa die<br />

eigens produzierte Serie „House Of Cards“. Die Bildqualität<br />

der Serie darf derzeit als das Nonplusultra<br />

angesehen werden, denn keine uns bekannte <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

Disc kann diesem UHD-Videostream das Wasser<br />

reichen. Doch UHD bedeutet nicht automatisch beste<br />

Bildqualität: Die ebenfalls in Ultra HD abrufbare<br />

Serie „Breaking Bad“ enttäuscht in Sachen Bildqualität.<br />

Der Abruf des UHD-Videostreams gelingt aktuell<br />

nur mit einigen aktuellen UHD-Flachbildfernsehern,<br />

die den neuen HEVC-Codec decodieren können.<br />

Darunter fallen etwa UHD-Geräte von Samsung<br />

und Sony. Mit den Modellen HU7590 und X8505<br />

konnten wir UHD-Inhalte problemlos abrufen und<br />

die herausragende Bildqualität genießen. Netfl ix<br />

zufolge benötigt man für das Streaming derartiger<br />

Inhalte eine Internetanbindung mit 25 Mbit/s. Vorbildlich:<br />

Filme und Serien liegen in der Regel auch<br />

Netflix am Smart-TV nutzen<br />

LG alle Modelle ab 2013<br />

Panasonic alle Modelle ab 2012<br />

Philips alle Modelle ab 2013<br />

Samsung<br />

spezielle Modelle aus<br />

2013/12, alle aus 2014<br />

Sharp<br />

ab LE540-Serie alle Modelle<br />

ab 2011<br />

Sony<br />

alle Modelle bis auf R4-Serie<br />

ab 2012<br />

Toshiba alle Modelle ab 2013<br />

Das Streaming von „House Of Cards“ mit<br />

3 840 × 2 160 Bildpunkten (UHD) erfordert eine<br />

25-Mbit/s-Leitung, dafür ist die Bildqualität<br />

derzeit das Nonplusultra<br />

Aktuelle Blockbusterangebote suchen Sie bei Netflix<br />

derzeit vergeblich. Das Film- und Serienportfolio<br />

hat dennoch einige Highlights, die aber leider<br />

nicht auf allen Geräten in HD verfügbar sind<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Netflix<br />

8


Online<br />

Aktuelles<br />

mit dem Originalton und Untertiteln vor. Bei einigen<br />

Animeserien, etwa „<strong>Blu</strong>e Exorcist“, können Sie sogar<br />

auf die japanische Tonspur umschalten.<br />

Technisch top, Inhalt flop?<br />

Netfl ix kann sich in Bezug auf die technischen Gegebenheiten<br />

beim Start durchaus auf die Schulter<br />

klopfen. Eins ist uns aber noch aufgefallen: Auf<br />

einem Sony-TV kam man nach dem Aufruf von Netfl<br />

ix nicht mehr die Bildeinstellungen verändern. Zum<br />

Glück wurden diese von der Quelle übernommen,<br />

aus der die App aufgerufen wurde und in unserem<br />

Fall erstrahlte das Bild dennoch im kalibrierten Modus.<br />

Praktikabel: Pausieren Sie einen Stream etwa<br />

am Computer, wird dies gespeichert und bei Bedarf<br />

wird die Wiedergabe am Smartphone an dieser Stelle<br />

nahtlos fortgesetzt. Einzig eine Downloadfunktion<br />

VoD-Flatrates im Überblick<br />

für die Offl inenutzung wäre noch wünschenswert,<br />

denn bislang bricht der Stream sofort ab, wenn der<br />

Internetzugang aufgrund technischer Probleme kurzfristig<br />

ausfällt. Technisch ist dennoch alles im grünen<br />

Bereich, solange die Internetverbindung aufrechterhalten<br />

bleibt, bei den Inhalten muss Netfl ix aber<br />

noch nachlegen. So fi ndet man derzeit rund 900<br />

Filme, die alle mindestens drei Jahre alt sind, und<br />

knapp über 200 Serien vor. Zum Vergleich: Amazon<br />

Prime Instant Video lockt mit etwa 2 000 Filmen und<br />

900 Serien. Dazu gesellt sich noch ein Pay-per-View-<br />

Angebot (rund 8 000 Filme und 2 500 Serien), die<br />

im Einzelabruf zum Ausleihen in HD-Aufl ösung für 5<br />

Euro zur Verfügung stehen. Darunter fi nden Sie auch<br />

aktuelle Blockbuster wie etwa „The Amazing Spider-<br />

Man 2: Rise Of Electro“. Auf brandneue Hollywoodstreifen<br />

müssen Sie bei Netfl ix hingegen komplett<br />

verzichten. Dafür lockt der Service exklusiv mit den<br />

Serien „From Dusk Till Dawn“ und „Fargo“ und in<br />

naher Zukunft soll auch die „Batman“-Prequelserie<br />

„Gotham“ exlusiv bei Netfl ix starten.<br />

Könnte was werden ...<br />

Netfl ix macht schon vieles richtig, der Anbieter<br />

muss sein Portfolio aber noch weiter ausbauen<br />

und die Inhalte auf allen Plattformen in HD-Aufl ö-<br />

sung zur Verfügung stellen. Auch wenn der Dienst<br />

dem Hype nicht gerecht wird, hatten wir viel Spaß<br />

bei der reibungslosen Nutzung und blicken positiv<br />

in die VoD-Zukunft mit Netfl ix. Wer seinen UHD-<br />

Fernseher mit bestmöglicher Bildqualität füttern<br />

möchte, kommt um Netfl ix sowieso nicht herum –<br />

eine schnelle Internetleitung vorausgesetzt.<br />

DENNNIS SCHIRRMACHER<br />

Dienst Netflix Watchever Snap by Sky Maxdome Amazon Prime Instant Video<br />

Preis pro Monat<br />

- 8 Euro: nutzbar auf<br />

1 Gerät in SD,<br />

- 9 Euro: nutzbar auf 5<br />

Geräten (Einzelnutzung,<br />

- 4 Euro: nutzbar auf 1 Gerät<br />

- 7 Euro: 2 Geräte inkl.<br />

- 8 Euro - 8 Euro<br />

- 49 Euro: im Jahr<br />

- 9 Euro: nutzbar auf<br />

2 Geräten in HD<br />

- 12 Euro: nutzbar auf<br />

4 Geräten in HD und UHD<br />

registrierte Geräte)<br />

Downloadfunktion<br />

Downloadfunktion nein ja ja ja ja (Prime-Instant-Video-Titel<br />

nur auf Kindle-Geräte)<br />

Gleichzeitige Nutzung ja, auf maximal 4 Geräten ja, auf maximal 3 Geräten ja, auf maximal 2 Geräten ja, auf maximal 2 Geräten ja, auf maximal 2 Geräten<br />

Serien (Auswahl)<br />

Breaking Bad 5/5 Staffeln (kein HD am PC) 5/5 Staffeln nicht verfügbar 5/5 Staffeln 5/5 Staffeln<br />

Game Of Thrones nicht verfügbar nicht verfügbar 1/4 Staffeln nicht verfügbar 4/4 Staffeln<br />

Walking Dead 3/5 Staffeln 3/5 Staffeln 2/5 Staffeln 3/5 Staffeln 3/5 Staffeln<br />

True Detective nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar 1/1 Staffeln<br />

House Of Cards<br />

2/2 Staffeln nicht verfügbar nicht verfügbar<br />

2/2 Staffeln käufl ich<br />

je 26 Euro*<br />

2/2 Staffeln käufl ich<br />

je 31 Euro<br />

Blockbuster (Auswahl)<br />

The Amazing Spider-Man 2 nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar ausleihbar (5 Euro) ausleihbar (5 Euro)<br />

21 Jump Street verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar käufl ich (15 Euro) ausleihbar (4 Euro)<br />

Thor verfügbar (kein HD am PC) nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar ausleihbar (4 Euro)<br />

Toy Story verfügbar (kein HD am PC) verfügbar verfügbar nicht verfügbar ausleihbar (4 Euro)<br />

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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 9


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Bud Spencer feiert Geburtstag<br />

Der alte Haudegen wird am 31. Oktober<br />

solide 85 Jahre alt. Kaum zu glauben, denkt<br />

man doch sofort an jene Filme, in denen er<br />

mit seinem langjährigen Kumpel Terrence Hill<br />

mit viel Action und tollem Humor reihenweise<br />

Feinde verdroschen hat. Der in Neapel<br />

geborene Carlo Pedersoli kann auf eine<br />

erfolgreiche Karriere zurückblicken, die 1951<br />

mit dem Klassiker „Quo Vadis?“ und der Rolle<br />

einer nicht kreditierten Wache begann. Von<br />

da an ging es nur noch bergauf, bis er auf den<br />

nicht weniger schlagfertigen Terrence Hill traf<br />

und mit ihm gemeinsam sage und schreibe 18<br />

Filme drehte. In jüngerer Vergangenheit trat er<br />

dann vermehrt in kleineren Nebenrollen und<br />

ihn ehrenden Cameos auf. In diesem Sinne:<br />

Happy Birthday, Bud Spencer! TS<br />

Fortsetzung von „Dark World“<br />

Der Filmverleih Tiberius hat angekündigt,<br />

die „Dark World“-Fortsetzung „Dark World 2:<br />

Equilibrium“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu veröffentlichen.<br />

Im zweiten Teil der Fantasy-Saga erhält die<br />

Studentin Dascha durch einen mysteriösen Talisman<br />

ungeahnte Fähigkeiten. Sie kann in das<br />

tiefste Innere von Menschen und Energie-Vampiren<br />

blicken. Nach einer Reihe von seltsamen<br />

Ereignissen muss Dascha sich mit aller Kraft<br />

gegen die Schattenwesen wehren, die ständig<br />

auf der Jagd nach menschlichen Emotionen<br />

sind. Das Böse gewinnt immer mehr an Macht.<br />

Wird es Dascha noch rechtzeitig gelingen, eine<br />

Katastrophe zu verhindern? Am 8. Januar wird<br />

der Fantasy-Streifen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />

veröffentlicht. LF<br />

„Ruhet in Frieden –<br />

A Walk Among The Tombstones“<br />

Liam Neeson geht wieder auf Rachetour. Obwohl<br />

das inzwischen fast zu seinen einfachsten<br />

Übungen gehört, wird er im neuesten Thriller<br />

von Regissuer Scott Frank wieder aufs Äußerste<br />

gefordert. Als ehemaliger Polizist findet sich<br />

Matthew Scudder (Neeson) in einer heiklen<br />

Situation wieder. Nachdem er zum Beruf des<br />

Privatdetektivs gewechselt war, kommt nun<br />

ein Mann mit einem moralisch fragwürdigen<br />

Auftrag auf ihn zu: Er soll die Mörder der Ehefrau<br />

von Drogendealer Kenny (Dan Stevens)<br />

ausfindig machen und diesem überlassen. Bei<br />

seinen Ermittlungen versinkt Scudder immer<br />

tiefer im Morast und kommt dabei einer grausigen<br />

Mordserie auf die Spur. Kinostart des<br />

atmosphärischen Unterwelt-Thrillers ist der 13.<br />

November. TS<br />

Erotisches Japan<br />

Ab dem 8. Januar wagt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />

„Das Geheime Buch der Geishas“ einen<br />

unverhüllten Blick auf die sinnliche Liebeskultur<br />

Japans. Die Dokumentation geht dabei<br />

dem Leben der Geishas sowie ihren Liebestechniken<br />

auf den Grund und erforscht uralte<br />

Traditionen samt ihres Ursprungs. Die Laufzeit<br />

beträgt 69 Minuten und die Regie übernahm<br />

Toshikazu Okushi. FT<br />

„Breaking Bad“ als Art Collection<br />

Einer der erfolgreichsten und besten Serien aller<br />

Zeiten wird jetzt mit einer speziellen Sonderedition<br />

gehuldigt. Mit einer Media Markt-exklusiven<br />

Steelbook-Box (siehe Foto), die vom britischen<br />

Karikaturisten Ralph Steadman gestaltet wurde,<br />

kommt jetzt eine Sonder-Fassung aller sechs<br />

Staffeln in den Handel. Steadman, verantwortlich<br />

für die Zeichnungen von „Fear And Loathing In<br />

Las Vegas“ (1998) und großer Fan der Drama-<br />

Serie, ließ seiner Inspiration mit Motiven aus<br />

Miyazaki-Meisterwerke in einer Collection<br />

Hayao Miyazaki ist zweifellos der bekannteste<br />

sowie erfolgreichste Anime-Regisseur weltweit.<br />

Mit seinen wunderbaren Animationsfi lmen verzauberte<br />

er Jung und Alt gleichermaßen. Nachdem<br />

Miyazaki vor einem Jahr im Rahmen der<br />

70. Filmfestspiele von Vendig bekannt gegeben<br />

hat in den Ruhestand zu treten, veröffentlicht<br />

„Zulu“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Knallharte Action verspricht der neueste Regiestreich von Jérôme<br />

Salle („Largo Winch“, 2008). „Zulu“ erzählt die Geschichte<br />

von Ali Neuman (Forest Whitaker), der als Kind nur knapp<br />

einem Massaker entkam. Er geriet damals mit seiner Familie<br />

zwischen die Fronten der militanten Inkhata und Nelson<br />

Mandelas ANC. Heute ist Ali Chef der Mordkommision von<br />

Kapstadt, doch der Schrecken aus seiner Kindheit belastet<br />

ihn immer noch. Auch sein Kollege Brian Epkeen (Orlando<br />

Bloom) fi ndet keinen inneren Frieden mit<br />

seiner Geschichte. Gemeinsam stellen sie sich<br />

dem Kampf gegen Bandenkriminalität, Drogenmissbrauch<br />

und Rassismus. Als sie allerdings<br />

einen Mord an zwei Frauen aufklären<br />

sollen, werden Ali und Brian von ihrer Vergangenheit<br />

eingeholt, denn die Schatten<br />

der Apartheid sind näher als gedacht.<br />

Studio Hamburg veröffentlicht den brisanten<br />

Action-Thriller am 31. Oktober<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Als Extra enthält die Disc<br />

ein ausführliches Making-Of sowie<br />

ein Interview mit Orlando Bloom. LF<br />

„Breaking Bad“ freien Lauf. Die Boxen zieren<br />

jedoch lediglich die männlichen Charaktere, so<br />

hätte sich der eine oder andere wohl beispielsweise<br />

auch eine Skylar White (Anna Gunn) auf<br />

einem der Cover gewünscht. Die streng limitierte<br />

Kunstbox kann bereits seit einiger Zeit vorbestellt<br />

werden (mediamarkt.de UVP: 130 Euro), Fans<br />

und Sammler müssen sich jedoch noch ein wenig<br />

gedulden, bevor die Edition dann am 20. November<br />

im Handel erscheint.<br />

TS<br />

Universum Anime am 12. Dezember alle seine<br />

Studio-Ghibli-Meisterwerke in einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Box. Enthalten sind: „Nausicaä – Aus dem Tal<br />

der Winde (1984)“, „Das Schloss im Himmel“<br />

(1986), „Mein Nachbar Totoro“ (1988), „Kikis<br />

kleiner Lieferservice“ (1989), „Porco Rosso“<br />

(1992), „Prinzessin Mononoke“ (1997), „Chihiros<br />

Reise ins Zauberland“ (2001), „Das wandelnde<br />

Schloss“ (2004), „Ponyo – Das große<br />

Abenteuer am Meer (2008)“ und „Wie der<br />

Wind sich hebt (2013)“. Als Bonus liegt der<br />

Box eine DVD mit der Aufzeichnung der<br />

Rücktritts-Pressekonferenz von Hayao Miyazaki<br />

bei. Wie viel die umfangreiche und schön<br />

aufgemachte Collection kosten wird, ist bisher<br />

noch nicht bekannt.<br />

LF<br />

Bilder: Sony Pictures, Studio Hamburg, Universum Anime, Warner Bros., KSM<br />

10


Filmnews<br />

Aktuelles<br />

„Hornblower“ als Komplettbox<br />

Der englische Schriftsteller Cecil Scott Forester<br />

wurde mit seinen „marinehistorischen“ Romanen<br />

zu einem der meistgelesenen Autoren<br />

der 1950er Jahre. Besonders der mehrbändige<br />

Zyklus über den britischen Seehelden Horatio<br />

Hornblower begeisterte die Leserschaft.<br />

Erzählt wird darin Hornblowers Aufstieg vom<br />

schüchternen Fähnrich zum Admiral während<br />

der Napoleonischen Kriege. Durch Tapferkeit,<br />

Entschlossenheit und Intelligenz musste<br />

„Der Exorzist“ Complete Collection<br />

er sein Können als Seefahrer in verschiedensten<br />

Situationen unter Beweis stellen.<br />

In Großbritannien wurden die unterhaltsamen<br />

Abenteuerromane von 1998 bis 2003 in<br />

einer aufwendigen achtteiligen Mini-Serie<br />

mit Ioan Gruffud in der Hauptrolle für das<br />

Fernsehen in Szene gesetzt. Der Distributor<br />

KSM Film veröffentlicht die mehrfach<br />

preisgekrönte TV-Adaption am 20. Oktober<br />

als Komplettbox für 78 Euro auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. LF<br />

Passend zu Halloween veröffentlicht<br />

Warner Bros. Home Entertainment<br />

die komplette Collection<br />

von „Der Exorzist“ in einer<br />

Box. Für rund 43 Euro erhält der<br />

Käufer den Extended Director’s<br />

Cut von William Friedkins Klassiker<br />

„Der Exorzist“, die beiden<br />

Fortsetzungen „Der Exorzist II:<br />

Der Ketzer“ und „Der Exorzist III“<br />

sowie die beiden Prequels „Exorzist:<br />

Der Anfang“ und „Dominion:<br />

Exorzist – Der Anfang des Bösen“.<br />

Bis auf den zweiten Teil besitzen<br />

alle Titel Surround-Sound. Zudem<br />

liegen sämtliche Filme zusätzlich<br />

als digitale Ultraviolet-Version bei.<br />

Was würde wohl Pater Merrin zu<br />

einem Filmabend mit Exorzisten-<br />

Marathon in High Defi nition sagen?<br />

Das sieht defi nitiv nach einer<br />

Menge Austreibungs-Arbeit aus. FT<br />

„Storm Hunters“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Die „Wackelkameras“ im kultigen Horror-Streifen<br />

„Blair Witch Project“ (2000) haben eine<br />

Welle von ähnlich stilisierten Filmen ausgelöst.<br />

In „Storm Hunters“ wird die beliebte Optik<br />

verwendet, um eine nie dagewesene Nähe zur<br />

Naturgewalt zu präsentieren. Eine Gruppe von<br />

Sturmjägern begibt sich in ein von Tornados<br />

zerstörtes Städtchen. In Erwartung noch<br />

größerer Stürme wollen die Forscher so nah<br />

wie möglich herankommen, um einmalige Aufnahmen<br />

zu machen. Ab dem 18.12. können<br />

Sie sich ein Bild von der Szenerie machen und<br />

sehen, ob die Forscher erfolgreich waren. TS<br />

„Sin City 2“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Lange Zeit mussten Fans der Neo-Noir-Comicadaption<br />

hoffen, doch Ende des Sommers<br />

hatte das Warten ein Ende. Mit „Sin City – A<br />

Dame To Kill For“ führten Frank Miller und<br />

Robert Rodriguez ihr einzigartiges Meisterwerk<br />

von 2005 fort. Die Meinungen über diese<br />

Fortsetzung sind gespalten. So sind einige Fans<br />

verärgert über das Skript, andere wiederum<br />

begeistert von der schwarz-weißen Bilderflut,<br />

die hin und wieder von pointiertem Farbeinsatz<br />

gebrochen wird. Ab dem 30. Januar 2015<br />

können Sie sich mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selber von der<br />

Qualität der Fortsetzung überzeugen. TS<br />

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Kult-Klassiker<br />

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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 11


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Robert Downey Jr. in „Captain America 3“<br />

Mit der Zusammenführung der „Avengers“<br />

wurden die Gebete eines jeden Comic-Fans<br />

erhört. Im gigantischen Marvel-Universum ist<br />

theoretisch alles möglich, so auch für den dritten<br />

eigenständigen Leinwandauftritt von Captain<br />

America. Gerade kursiert das Gerücht, dass<br />

Chris „Cap“ Evans in der kommenden Adaption<br />

auf niemand Geringeren als seinen „Avengers“-<br />

Kollegen Iron Man trifft, den wieder einmal der<br />

großartige Robert Downey Jr. verkörpern soll.<br />

Unter dem Arbeitstitel „Captain America – The<br />

Civil War“ (Kinostart: 05.05.2016) werden die<br />

beiden Gerüchten zufolge nicht Seite an Seite<br />

kämpfen, sondern sich vielmehr feindlich<br />

gegenüberstehen. Damit soll die beliebte<br />

„Civil War“-Comicreihe von Mark Millar (2006)<br />

umfassend in das Marvel-Film-Universum<br />

eingegliedert werden. TS<br />

„3 Minutes“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Das hauseigene Label der Online-Filmdatenbank<br />

OFDb trumpft am 15. Dezember mit<br />

einer neuen Veröffentlichung auf. Der italienische<br />

Thriller „3 Minutes“ handelt von Jack<br />

Tramell, einem beliebten und erfolgreichen<br />

Quizshow-Master. Als er eines Tages von der<br />

Arbeit nach Hause kommt, wird er von einer<br />

ihm unbekannten Frau niedergeschlagen.<br />

Gefesselt wacht Jack im gestoppten Fahrstuhl<br />

seines Hauses auf und befindet sich inmitten<br />

eines Spiels, das sich an dem Prinzip seiner<br />

eigenen Show „3 Minutes“ orientiert. Ist die<br />

Frau schlicht verrückt oder hat Jack ein dunkles<br />

Geheimnis? Verkaufsstart der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist der 13.<br />

Januar 2015. TS<br />

„Lines Of Wellington“ geht in Serie<br />

Nach dem Vertrieb des Historiendramas<br />

„Lines Of Wellington – Sturm über Portugal“<br />

2013 geht KSM nun mit einer gleichnamigen<br />

Mini-Serie an den Start. So konnte sogar der<br />

gesamte Cast des Originalfilms zusammengetrommelt<br />

werden. Hierin schlägt sich General<br />

Wellington (John Malkovich) mit seiner<br />

englischen Garde auf die Seite Portugals, um<br />

einen Angriff der Franzosen zu zerschlagen: Bei<br />

Torres Vedras soll die Entscheidung fallen. Neben<br />

John Malkovich („R.E.D.“, 2010) treten vor<br />

allem in Portugal bekannte Schauspieler auf.<br />

Die französisch-portugiesische Koproduktion<br />

wird am 1. Dezember erscheinen. TS<br />

Realverfilmung von „ Cyborg 009‘“<br />

Der Science-Fiction-Streifen „Cyborg 009“<br />

spielt in einer Welt, die einen 140-jährigen<br />

Kalten Krieg überdauert hat und in einen Westsowie<br />

Ost-Block gespalten wurde. Zwischen<br />

diesen Blöcken liegt „J-Country“, in der beide<br />

Gebiete ihre Kämpfe austragen. Der weibliche<br />

Cyborg Mylene Hoffman (Mayuko Iwasa)<br />

wird beauftragt, gemeinsam mit drei anderen<br />

Agenten ihren Schöpfer zu finden. Doch bei<br />

ihrer Suche wird sie ständig von düsteren<br />

Erinnerungen geplagt. Am 4. Dezember veröffentlicht<br />

der Publisher Tiberius „Cyborg 009‘“<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. LF<br />

Pixars Kopfkino<br />

4K UHD Sticks von Busch Media<br />

Am 28. November veröffentlicht die Busch<br />

Media Group im Vertrieb der Alive AG fünf limitierte<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Boxen, die den jeweiligen Film<br />

zusätzlich auf einem USB-Stick in echter 4K Ultra<br />

HD-Aufl ösung bieten. Zu den 4K-Titeln gehören<br />

„Timescapes 4K“, „India 4K“, „Rio De Janeiro<br />

4K“, „Kaminfeuer 4K“ und „Aquarium 4K“. Damit<br />

ist dies neben Samsungs 4K-Festplatte die<br />

derzeit einzige Möglichkeit, echtes 4K auf einem<br />

entsprechenden UHD-Fernseher zuhause zu<br />

erleben. Der Preis wird rund 40 Euro pro Box<br />

betragen.<br />

FT<br />

Zweiter Hobbit in erweiterter Fassung<br />

So langsam, aber sicher nähert sich das<br />

letzte Kapitel aus dem umfangreichen und<br />

wahrlich epischen Mittelerde-Universum den<br />

deutschen Kinoleinwänden. Bis dahin überbrückt<br />

Warner die Wartezeit auf „Der Hobbit<br />

– Die Schlacht der fünf Heere“ (Kinostart:<br />

10.12.2014) mit einer umfassenden Reihe an<br />

erweiterten Filmversionen. So wird der zweite<br />

Teil, „Smaugs Einöde“, in einer Extended<br />

Edition mit rund 25 Minuten mehr Hobbit-<br />

Abenteuer erscheinen (amazon.de UVP: 30<br />

Euro). Dazu wird weiterhin eine 3D-Version<br />

(amazon.de UVP: 41 Euro) angeboten, sowie<br />

Am 1. Oktober 2015 startet der neue Disney/<br />

Pixar-Animationsfi lm „Alles steht Kopf“ in den<br />

deutschen Lichtspielhäusern. Regisseur Pete<br />

Docter („Oben“, 2009) erzählt darin die Geschichte<br />

des jungen Mädchens Riley. Wie jeder<br />

Mensch wird auch sie von ihren Emotionen geleitet:<br />

Freude, Angst, Wut, Abscheu und Traurigkeit.<br />

Diese Gefühle leben im Kontrollzentrum<br />

von Rileys Verstand und stehen ihr mit Ratschlägen<br />

in ihrem Alltag bei. Als das Mädchen<br />

allerdings zusammen mit ihren Eltern vom mittleren<br />

Westen nach San Francisco zieht, kommt<br />

ihre Gefühlswelt ganz schön durcheinander.<br />

In der Originalversion leihen Amy Poehler, Bill<br />

Hader, Lewis Black, Mindy Kaling und Phyllis<br />

Smith und Kaitlyn Dias den Figuren ihre Stimmen.<br />

Mal sehen, wer diese gefragten Jobs in<br />

der deutschen Synchro übernehmen darf. LF<br />

eine limitierte Collector‘s Edition (amazon.de<br />

UVP: 62 Euro) inklusive einer WETA-Statuette,<br />

welche die rasante „Fass-im-Fluss“-Szene abbildet<br />

(siehe Foto). Zusätzlich werden alle drei<br />

Versionen (neues) Bonusmaterial im Umfang<br />

von ca. 9 Stunden enthalten. Tolkien- und<br />

Mittelerde-Fans können sich ab dem 13. November<br />

selbst von den erweiterten Editionen<br />

überzeugen. Bis zum Kinostart des dritten<br />

Teils hat man also die Möglichkeit, sich in<br />

Ruhe alles anzuschauen, was wohl eine mehr<br />

als nette Überbrückung bis zum lang erwarteten<br />

Finale ist.<br />

TS<br />

Bilder: Disney/ Pixar, Universal Pictures, Warner Home Video, Disney<br />

12


Filmnews<br />

Aktuelles<br />

„Guardians Of The Galaxy“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Den erfolgreichsten Kinostart des Jahres hatte<br />

die Adaption dieses Marvel-Comics. Mit sehr<br />

viel Witz und brachialer Action konnte die Verfi l-<br />

mung schon über 94 Million Dollar am US-Startwochenende<br />

verbuchen. Ganz klar, dass eine<br />

Fortsetzung kommen muss, schließlich wollen<br />

Fans mehr über die verqueren Antihelden Peter<br />

„Starlord“ Quill, Gamora, Groot, Drax und<br />

Rocket Racoon erfahren. Doch der Kinostart<br />

Rückkehr von „Dumm und Dümmer“<br />

ist offi ziell erst am 28. Juli 2017 datiert, was<br />

eindeutig zu weit in der Zukunft liegt. Heimkino-Fans<br />

dürfen sich indes auf die Veröffentlichung<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> (laut Amazon: 08.01.2015)<br />

freuen. Wie gewohnt wird der Marvel-Kracher<br />

in diversen Aufl agen erscheinen, so in simpler<br />

Single-Disc, der 3D+2D-Version und einem<br />

Steelbook, welches dem „Awesome Mix“-<br />

Kassettendeck Quills nachempfunden ist. TS<br />

Genau 20 Jahre ist es her, dass<br />

Jim Carrey und Jeff Daniels<br />

als Lloyd Christmas und Harry ry<br />

Dunne die Leinwand unsicher<br />

gemacht haben. Von Fans sehnlichst<br />

erwartet und doch irgendwie<br />

schon längst abgeschrieben,<br />

machen sie es dieses Jahr<br />

doch noch einmal: „Dumm &<br />

Dümmehr“! Der Titel verspricht<br />

„mehr“ von all dem, was den<br />

urkomischen Klassiker so beliebt<br />

gemacht hat. Erste Filmausschnitte<br />

und Szenenbilder versprechen<br />

jedenfalls einen absolut<br />

albernen und blödsinnigen Spaß;<br />

eben das, was man von Lloyd und<br />

Harry erwartet. Pünktlich einen Monat<br />

vor Kinostart wurde nun das offi -<br />

zielle deutsche Filmplakat vorgestellt,<br />

inklusive Hirsch-Motiv. Das macht<br />

definitiv Lust auf mehr. Fans müssen<br />

sich zum Glück nicht mehr lange gedulden,<br />

denn am 13.11. zünden die<br />

Buddys endlich wieder ihr Gag-Feuer-<br />

werk auf der großen Leinwand. TS<br />

„Der Mohnblumenberg“ auf Animax<br />

Bereits seit Mai dieses Jahres in der beliebten<br />

Studio Ghibli <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Collection (amazon.<br />

de UVP: 24 Euro) erhältlich, feiert der jetzt<br />

schon als Klassiker betitelte Anime bald seine<br />

deutsche TV-Premiere. Im Zuge einer Reihe<br />

von Ghibli-Sonntagen des Sony-Senders<br />

ANIMAX wird „Der Mohnblumenberg“ am 21.<br />

Dezember zur besten Sendezeit um 20:15<br />

Uhr exklusiv im Pay-TV übertragen. TS<br />

„Dracula Untold“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Oft wurde die Figur des Dracula schon<br />

filmisch in Szene gesetzt und unterschiedlich<br />

abgewandelt dargestellt. Doch was war Vlad<br />

Tepes alias Dracula vor seiner vampirischen<br />

Verwandlung für ein Mensch? Die Vorgeschichte<br />

des rumänischen Grafen wurde nun<br />

sehr frei nach realen Tatsachen, dafür aber<br />

in deutlicher Anlehnung an Bram Stokers<br />

berühmten Roman adaptiert. So wird dessen<br />

Familiengeschichte erzählt und die Umstände<br />

dargestellt, denen er die unwiderrufliche<br />

Verwandlung zu verdanken hat. Seit dem 2.<br />

Oktober beherrscht Vlad „Dracul“ Tepes die<br />

Kinoleinwände, Heimkino-Liebhaber sollten<br />

sich hingegen schon mal den 1. April 2015<br />

markieren, den amazon.de als Erstverkaufstag<br />

für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> angibt. TS<br />

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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 13


Aktuelles<br />

Regisseur des Monats<br />

STEVEN SPI<br />

Wenn es jemanden gibt, der in Hollywood seine Hand in so ziemlich jeder größeren Filmproduktion hat, so ist<br />

dies Steven Spielberg. Als Regisseur und Produzent ist sein Einfl ussbereich riesig, sodass er den Hollywood-<br />

Apparat mitlenkt wie kein anderer. Zeit, die Filmlegende unter dem Spotlight zu betrachten.<br />

Am 18. Dezember 1946 kam einer der einflussreichsten<br />

Regisseure Hollywoods zur<br />

Welt. Sein Name: Steven Allen Spielberg. Und<br />

wie es sich für solch eine Regie-Legende gehört,<br />

klingt seine Biografie wie ein großartiges<br />

Hollywood-Märchen. Bereits mit Zehn hantierte<br />

der junge Spielberg mit der 8-Millimeter-Kamera<br />

seines Vaters herum, drehte Filme für Wettbewerbe<br />

und bewarb sich an der University<br />

of Southern California um ein Filmstudium.<br />

Da man ihn ablehnte, studierte er stattdessen<br />

englische Literatur, pausierte dann aber sein<br />

Studium aufgrund seiner steilen Filmkarriere.<br />

Startschuss hierfür war der Kurzfilm „Amblin’“<br />

(1968), der später zum Namensgeber von<br />

Spielbergs erstem Produktionsstudio werden<br />

sollte. Mit ihm erweckte der junge Filmemacher<br />

DIE SPIELBERG-COLLECTION<br />

Einen guten fi lmischen<br />

Querschnitt durch Spielbergs<br />

Schaffen (insbesondere<br />

seiner ersten<br />

Jahre als Film-Regisseur)<br />

gibt es in der „Spielberg<br />

Director’s Collection“, die<br />

wir in dieser Ausgabe näher<br />

betrachten.<br />

die Aufmerksamkeit der Universal Studios, als er<br />

auf dem Atlanta Film Festival gezeigt wurde. In<br />

den 1970er Jahren arbeitete er daraufhin fürs<br />

Fernsehen an solchen Serien wie „Columbo“<br />

und „Dr. med. Marcus Welby“, wobei er auch für<br />

den TV-Film „Duell“ (1971) Regie führte. Sein<br />

anschließendes Kinodebüt „Sugarland Express“<br />

(1974) floppte zwar kommerziell, wurde jedoch<br />

von den Kritikern gefeiert, was ihm die Arbeit an<br />

seinem zweiten Kinofilm ermöglichte. Was als<br />

simples Low-Budget-Projekt begann, entwickelte<br />

sich nach der Fertigstellung samt Veröffentlichung<br />

zu etwas dermaßen Großem, dass ein<br />

neuer Begriff dafür her musste: „Blockbuster“<br />

nannte man Spielbergs „Der weiße Hai“ (1975),<br />

da die Besucherschlangen bis um den Block herum<br />

reichten. Ab diesem Film ging es nur noch<br />

steil bergauf. In „Die unheimliche Begegnung<br />

der dritten Art“ (1977) experimentierte er mit<br />

einem seiner Lieblingsgenres, Science Fiction.<br />

Und auch in dem 5 Jahre später erschienenen<br />

„E. T. – Der Außerirdische“ stellte er die Konfrontation<br />

mit außerirdischem Leben alles andere als<br />

feindlich dar. Statt blutrünstiger Aliens, die die<br />

Erde übernehmen wollen, versucht lediglich ein<br />

kleines Pflanzenwesen Kontakt zu seiner Heimat<br />

aufzunehmen.<br />

Playmountain<br />

Zuvor entwickelte Spielberg aber noch zusammen<br />

mit George Lucas den bislang erfolgreichsten<br />

Abenteurer mit Schlapphut, den das Kino<br />

jemals gesehen hat. In den „Indiana Jones“<br />

Filmen konnte der Regisseur mit Basecap alles<br />

unterbringen, was ein Abenteuer-Roman so<br />

bieten konnte. „Jäger des verlorenen Schatzes“<br />

(1981) kam dermaßen gut bei den Kinogängern<br />

an, dass ähnlich wie bei „Star Wars“ eine ganze<br />

Trilogie daraus gemacht wurde. Im zweiten Teil<br />

„Der Tempel des Todes“ prägte er übrigens zusammen<br />

mit der Schauspielerin Kate Capshaw<br />

den Begriff „Screamqueen“ und heiratete sie<br />

dann konsequenterweise ein halbes Jahrzehnt<br />

später in zweiter Ehe.<br />

Auch das Horror-Genre defi nierte Spielberg neu.<br />

Für „Poltergeist“ (1982) war er als Drehbuchautor<br />

und Produzent tätig und beeinfl usste die<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

14


ELBERG<br />

IM SPOTLIGHT<br />

DAS OSCAR®-PRÄMIERTE MEISTERWERK<br />

JETZT AUCH AUF BLU-RAY!<br />

Postproduktion sowie die wegweisenden Spezial-Effekte maßgeblich.<br />

Spielberg war also nicht nur als Regisseur tätig, sondern etablierte<br />

sich auch als Erfolgsproduzent von solchen Filmen wie „Die<br />

Goonies“, „Gremlins“, „Zurück in die Zukunft“ (1985). Aber auch<br />

Trickfi lme wie „Feivel, der Mauswanderer“ (1986) und „Falsches<br />

Spiel mit Roger Rabbit“ (1988) brachten ihm Erfolge als Produzent,<br />

der sich später bei Serien wie „Tiny Toons“, „Die Animaniacs“ und<br />

das Spin-Off „Pinky und der Brain“ sowie „In einem Land vor unserer<br />

Zeit“ fortsetzte. In den 1990ern kühlte sich diese Erfolgsgeschichte<br />

ein wenig ab, ohne einen Schritt zurück zu treten.<br />

© 2001 NIBARIKI – GNDDTM. ALL RIGHTS RESERVED.<br />

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Ein Lebenswerk<br />

Ohne Frage war „Hook“ (1991) ein real gewordener, kunterbunter<br />

Kindertraum. „Jurassic Park“ (1993) löste gar eine ganze Dinowelle<br />

aus. Mit „Schindlers Liste“ (1993) kehrte er wieder zum kleineren<br />

Kino jenseits der Blockbuster-Dimensionen zurück. Hierfür gewann<br />

er seinen ersten Oscar als bester Regisseur, wobei er ein paar Jahre<br />

zuvor bereits einen Ehren-Oscar (Irving G. Thalberg Memorial Award)<br />

erhielt. Der zweite Oscar als bester Regisseur ließ nicht lange auf sich<br />

warten und bewegte sich Handlungstechnisch erneut im Zweiten<br />

Weltkrieg. Das Drama „Der Soldat James Ryan“ ist vor allem für seine<br />

Landungsbrücken-Szene bekannt, trägt aber auch noch viele weitere<br />

sehr starke, schockierende und dramatische Bilder in sich. Nicht nur<br />

an den beiden letztgenannten Filmen lässt sich eine gewisse Affi -<br />

nität Spielbergs erkennen, auch spätere Projekte wie die Mini-Serie<br />

„Band Of Brothers“ und das Videospiel „Medal Of Honor“ zeigen,<br />

wie sehr das Thema „Zweiter Weltkrieg“ in Spielberg verwurzelt ist<br />

und wie sehr er hier vermutlich von seinem Vater beeinfl usst wurde,<br />

der im Krieg gedient hat. Es folgten zahlreiche weitere Erfolge, die<br />

bis heute nicht abreißen. Darunter fällt insbesondere „A.I. Künstliche<br />

Intelligenz“ auf, ein Science-Fiction Werk, dass er von seinem berühmten<br />

Regie-Kollegen und Freund Stanley Kubrick übernahm, der<br />

1999 verstarb. Filme wie „Minority Report“ und „Krieg der Welten“<br />

gehören heute zu den Meilensteinen des Science Fiction-Genres,<br />

wobei letztgenannter aufgrund politisch-konservativer Kommentare<br />

im Film so einige Kritik wegstecken musste. Alles in Allem lässt sich<br />

zu Recht behaupten, dass Steven Spielberg eine lebende Legende<br />

des Filmbusiness ist und darüber hinaus vermutlich der bekannteste<br />

Regisseur und Filmproduzent der Welt.<br />

Falko Theuner<br />

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© 1988 MASHROOM/ AKIRA COMMITTEE. ALL RIGHTS RESERVED.<br />

„ein meilenstein<br />

in der geschichte<br />

des japanischen<br />

animationsfilms„<br />

filmstarts.de<br />

/UniversumAnime


Thema<br />

<strong>Interstellar</strong><br />

Das Geheimnis von Christopher Nolans Erfolg besteht zu einem nicht unbeträchtlichen Teil darin, dass er ein Verfechter<br />

des ganz großen Kinoerlebnisses ist. Und je weniger man über den Film weiß, desto heftiger ist auch das<br />

„Wunder“, das den Zuschauer überfällt. Daher sollten Sie vielleicht nicht weiter lesen … andererseits, wozu die ganze<br />

Zurückhaltung, wenn Sie die audiovisuell überwältigende Umsetzung auch so aus dem Kinosessel reißen wird?<br />

Wir schreiben das Jahr 2014. Die USA kündigt<br />

an, zukünftig wieder bei der bemannten<br />

Raumfahrt mitzumischen. Die Europäische Weltraumorganisation<br />

plant bereits in wenigen Jahrzehnten<br />

den ersten bemannten Flug zum Mars.<br />

Ähnlich wie in den 1960er Jahren herrscht also<br />

eine Zeit des Aufbruchs und der wissenschaftlichen<br />

Neu-Errungenschaften vor. Die Menschen<br />

blicken wieder neugieriger zu den Sternen, wobei<br />

der Grund diesmal aber eher die Ablenkung<br />

von den zunehmenden und unausweichlichen<br />

Problemen auf der Erde sein dürfte. Logischerweise<br />

reflektiert sich diese aktuelle Entwicklung<br />

auch in der Unterhaltungsbranche, die die<br />

Themen der Raumfahrt genauso aufnimmt und<br />

in fiktiven, unterhaltsamen Geschichten verarbeitet,<br />

wie die bestehenden irdischen Probleme.<br />

Den Startschuss für die neue Sehnsucht nach<br />

dem All gab im letzten Jahr Alfonso Cuaróns<br />

„Gravity“, der als 3D-Eventfilm das Publikum<br />

auf einen bahnbrechend inszenierten Weltraumtrip<br />

mitnahm und darüber hinaus sogar<br />

noch genügend Spielraum für einige spirituelle<br />

und tiefenpsychologische Deutungsansätze ließ.<br />

Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />

16


<strong>Interstellar</strong><br />

Thema<br />

Was das wohl für ein Gebilde<br />

ist, vor dem Nolan hier steht?<br />

Sieht aus wie Außerirdischen-<br />

Technologie, die noch in Position<br />

gebracht werden muss.<br />

Vielleicht sollte man das Ding<br />

besser nicht berühren …<br />

Christopher Nolan ist ein<br />

Verfechter der alten Kinomagie<br />

und setzt daher lieber auf<br />

echte Kulissen-Bauten und<br />

reale Modelle als auf reine<br />

CGI-Umgebungen und Effekte.<br />

Das IMAX-Publikum dankt!<br />

Nun kommt mit Christopher Nolans lange erwartetem,<br />

neuem Projekt ein weiteres Science-<br />

Fiction-Highlight hinzu, das einen ähnlichen Einschlag<br />

wie Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im<br />

Weltraum“ verspricht. Da Amerika und Russland<br />

zu Kubricks Zeiten noch ein Wettrennen um die<br />

erste Mondlandung durchführten, traf sein Film<br />

damals direkt den Nerv der Zeit. Das Hauptthema,<br />

die nächste Evolutionsstufe des Menschen,<br />

stammte aus der Feder Arthur C. Clarkes und<br />

befl ügelte die Fantasie von Millionen Menschen.<br />

Zugleich sprengte das psychedelische Finale die<br />

Vorstellungskraft der Zuschauer und hinterließ<br />

eine große Leere, die von jedem Betrachter<br />

selbst gefüllt werden konnte. Nun tritt Meister-<br />

Regisseur Christopher Nolan in die Fußstapfen<br />

der großen Regielegende und verspricht ein<br />

nicht minder monumentales Filmereignis, das<br />

die Denkweise vieler Menschen beeinfl ussen<br />

könnte. „<strong>Interstellar</strong>“ heißt das Werk des gefeierten<br />

„The Dark Knight“-Schöpfers, der mit<br />

seinen bisherigen Filmen die Magie des großen<br />

Kinos wiederbeleben konnte.<br />

Ein neuer Meilenstein<br />

Die Handlung von „<strong>Interstellar</strong>“ beginnt wie<br />

gewohnt auf der Erde der nahen Zukunft und<br />

zeigt Motive, die auch schon in früheren Science-Fiction-Filmen<br />

zum Tragen kamen. Groß<br />

angelegte Maiskornfelder bedecken die dargestellten<br />

Landschaftspanoramen und dienen<br />

als Sinnbild uramerikanischer Agrar-Kultur, der<br />

zunehmenden Monopolisierung des Mais unter<br />

den angebauten Gemüsesorten sowie der<br />

knapper werdenden Nahrungsvorräte der Erde.<br />

Protagonist Cooper (Matthew McConaughey,<br />

der hier ein wenig wie „2001“-Darsteller Keir<br />

Dullea wirkt) ist ein alleinerziehender Vater von<br />

zwei Kindern, seinem Sohn Tom (Timothée<br />

Chalamet) und dessen jüngerer Schwester<br />

Murph (Mackenzie Foy). Als eines Tages eine<br />

indische Überwachungsdrohne in der Nähe<br />

ihrer Farm abstürzt, begeben sich die drei zur<br />

Absturzstelle und bergen das Gerät. Aufgrund<br />

des NASA-Labels auf der Drohne beschließt<br />

Cooper jene an die eigentlichen Besitzer zurückzugeben.<br />

Als er dies allerdings in die Tat<br />

umsetzt, wird er kurzerhand in ein Szenario<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 17


Thema<br />

<strong>Interstellar</strong><br />

Anne Hathaway spielt diesmal<br />

nicht die Katzenlady im Nolan-<br />

Film. Stattdessen ist sie die<br />

Vertraute Coopers, die neben<br />

den Kindern auf der Erde den<br />

zweiten emotionalen Ankerpunkt<br />

des Protagonisten spielt.<br />

Sieht so aus, als ob es mindestens<br />

vier Astronauten auf den<br />

Eisplaneten schaffen. Was sie<br />

dort finden werden, ist ungewiss<br />

und ob es den Menschen<br />

überhaupt helfen wird, noch<br />

viel ungewisser<br />

Im Erwachsenen-Alter machen<br />

sich Tom und Murph (Casey<br />

Affleck und Jessica Chastain)<br />

Gedanken über den Verbleib<br />

ihres verschollenen Vaters.<br />

Warten sie vergebens auf ein<br />

Zeichen von ihm?<br />

verwickelt, das er sich vermutlich selbst nie<br />

erträumt hätte. Als NASA-Pilot und Ingenieur<br />

wird er mit der Mission beauftragt, die Menschheit<br />

vor dem Exitus zu bewahren, indem er zu<br />

einem kürzlich entdeckten, unbekannten Planeten<br />

fl iegt. Die Erde ist heruntergewirtschaftet,<br />

weshalb es nicht mehr genügend Nahrung für<br />

alle gibt. Wüsten breiten sich aus, Sandstürme<br />

durchziehen das Land, Grünfl ächen und Wälder<br />

verschwinden. Die einzige Lösung liegt anscheinend<br />

in den Sternen – das zumindest ist die<br />

Meinung des von Michael Caine („The Dark<br />

Knight“) gespielten Wissenschaftlers. Und wie<br />

wir alle wissen, spielte Caine in den Nolan-Filmen<br />

bislang immer und ausnahmslos den weisen<br />

Mentor, der sich unmöglich irren kann und<br />

stets väterliche Gefühle für den Protagonisten<br />

hegt. Daher ist es nun umso interessanter,<br />

seine Rolle in <strong>Interstellar</strong> zu betrachten, deren<br />

Name offi ziell noch nicht bekannt gegeben wurde.<br />

Dennoch ist es aber mehr als wahrscheinlich,<br />

dass er einen Doktor der Physik namens<br />

Brand spielt.<br />

Die Crew<br />

Die zweite Stütze des Filmes wäre dann die<br />

Tochter des Wissenschaftlers, die von Anne<br />

Hathaway verkörpert wird und Bestandteil<br />

der interstellaren Forschungscrew ist. Sie ist<br />

die Biologin an Bord und damit eine absolute<br />

Schlüsselfi gur bei der Erforschung des fremden<br />

Himmelskörpers und dessen Bewohnbarkeit.<br />

Des Weiteren sind an Bord der Wissenschaftler<br />

Doyle (Wes Bentley), dem die erfolgreiche<br />

Beendigung der Mission besonders am Herzen<br />

liegt, sowie der Spezialist Romilly (David Gyasi).<br />

Da wir schon bei Vergleichen mit Kubricks<br />

„2001“ sind, darf natürlich auch der „künstliche<br />

Mensch“ nicht fehlen. So steht dem Team der<br />

kubische Roboter TARS zur Seite, der sich wie<br />

ein Tetris-Würfel selbst über Wasser bewegen<br />

kann, wobei nicht klar ist, wofür die Abkürzung<br />

nun genau steht (sicherlich irgendetwas mit<br />

„Terrain“ und „System“).<br />

Wurde die künstliche Intelligenz HAL 9000 bei<br />

Kubrick noch durch einen leuchtenden, roten<br />

Kreis symbolisiert, so scheint nun das Rechteck<br />

bzw. die simple Würfelform im Trend zu liegen.<br />

Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />

18


<strong>Interstellar</strong><br />

Thema<br />

Der Filmcharakter Romilly<br />

wird von David Gyasi<br />

gespielt, der bereits in<br />

„Cloud Atlas“ auftrat<br />

und auch in der „Doctor<br />

Who“-Serie einen kleinen<br />

Auftritt hatte<br />

Wes Bentley („Die Tribute<br />

von Panem – The Hunger<br />

Games“) spielt Doyle,<br />

dessen oberste Priorität<br />

darin liegt, die Mission<br />

zu Ende zu bringen. Fragt<br />

sich, was er dafür alles<br />

opfern würde<br />

Der Kontakt zur NASA wird<br />

dafür sorgen, dass die Familie<br />

auseinandergerissen und<br />

viele Lichtjahre voneinander<br />

getrennt sein wird. Doch Zeit ist<br />

relativ und die Liebe zueinander<br />

unendlich<br />

Mit der Hilfe des Roboters sollen dem Zielplaneten<br />

Proben entnommen werden. Wollen wir<br />

nur hoffen, dass er nicht wie die meisten seiner<br />

berühmten Filmkollegen (neben HAL 9000 in<br />

„2001“ u. a. auch Ash aus „Alien“) irgendwann<br />

durchdreht und zur Gefahr wird. Andererseits<br />

könnte das den Unterhaltungsfaktor des Filmes<br />

stark in die Höhe treiben.<br />

Die Mission<br />

An Bord eines speziellen Raumschiffes (samt<br />

Trägerrakete, rotierendem Ring mit 12 Versorgungs-Pods<br />

und Kälteschlafkammern) macht<br />

sich das Team auf, in die Nähe des Saturns zu<br />

reisen, dem Ort, an dem ein Wurmloch gesichtet<br />

wurde. Allein diese Reise war den Menschen<br />

Stanley Kubricks „2001“<br />

Der Vergleich zu Stanley Kubrick und dessen Überwerk<br />

„2001 – Odyssee im Weltraum“ (1968) liegt<br />

nahe. Daher gibt es an dieser Stelle noch einmal<br />

eine kleine Zusammenfassung einiger Besonderheiten<br />

von „2001“, die ohne jeden Zweifel Filmgeschichte<br />

schrieben.<br />

1. Der Übergang zwischen dem Urzeit-Prolog und<br />

dem Schritt ins Weltall wird durch einen in die Luft<br />

geworfenen Knochen dargestellt, der sowohl als<br />

Werkzeug als auch als Waffe eingesetzt wurde.<br />

2. In hypnotischen, hellen Bildern sieht der Zuschauer<br />

das Leben im Raumschiff. Alles ist weiß<br />

und futuristisch gestaltet, Schwerkraft ist relativ<br />

und ein sich drehender Flur hält fürs Jogging her.<br />

3. Die künstliche Intelligenz HAL 9000 entwickelt<br />

ein Selbstbewusstsein und tritt in Konkurrenz zum<br />

Menschen. Ein Wettrennen um den nächsten Evolutionsschritt<br />

beginnt.<br />

4. Daves Trip zum Monolithen in der Nähe des<br />

Jupiters wird musikalisch von György Ligetis „Requiem“<br />

begleitet (wie auch schon bei der ersten<br />

Berührung eines Monolithen durch die Menschenaffen)<br />

und artet zu einem psychedelischen Trip<br />

durch ein Wurmloch aus.<br />

5. Nach dem Sprung erwacht Bowman als alter<br />

Mann und sieht seine älteren Existenzen vor sich,<br />

bevor er zu den Klängen von „Also, sprach Zarathustra“<br />

als Fötus durchs Weltall schwebt.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 19


Thema<br />

<strong>Interstellar</strong><br />

Christopher Nolan in seinem<br />

Element: Die nächste Szene<br />

zwischen Cooper und Murph<br />

wird sehr emotional werden,<br />

da sie das Leitthema des Films<br />

zum Inhalt hat – ein unmögliches,<br />

elterliches Versprechen<br />

Das Design des Raumschiff-<br />

Inneren ist nicht so futuristisch<br />

wie etwa bei „2001 – Odyssee<br />

im Weltraum“, aber dennoch<br />

sehr hell, absolut zweckbezogen<br />

und dadurch auch sehr<br />

glaubwürdig<br />

Murphies Gesetz spricht<br />

von der Möglichkeit eines<br />

Prozesses. Also ist Coopers<br />

Rückkehr vielleicht doch<br />

nicht ganz unmöglich<br />

Murph befasst sich mit der<br />

Wahrscheinlichkeit, dass ihr<br />

Vater noch am Leben ist. Seine<br />

Sternenreise lässt sie seit ihrer<br />

Kindheit nicht mehr los. Ihre<br />

Beziehung zu ihm beruht einzig<br />

auf ihren Erinnerungen<br />

bislang technisch nicht möglich, weshalb bereits<br />

dieses Unterfangen ein klares Wagnis darstellt.<br />

Dennoch schaffen sie es und tauchen ein in die<br />

Leere des Ungewissen, das Wurmloch, ein Ort<br />

an dem noch nie zuvor jemand gewesen ist …<br />

vermutlich. Wer weiß schließlich, welche Weltraumprojekte<br />

die anderen Nationen der Erde<br />

bislang verwirklicht haben?<br />

Am anderen Ende des Spalts in Zeit und Raum<br />

erwartet die Crew jedenfalls ein immenses<br />

Abenteuer mit himmelhohen Wellen und unwirtlichen<br />

Eislandschaften. Aber wie heißt es so<br />

schön? Wo es Wasser gibt, da ist auch Leben<br />

möglich. Und Michael Caines Worte nehmen<br />

bereits einen Großteil der Handlung vorweg,<br />

wenn er auf Cooper einredet, der seine Kinder<br />

nicht verlassen möchte: „Wir müssen weit über<br />

unsere Lebensgrenzen hinaus denken und nicht<br />

als Individuen handeln, sondern als Spezies.“ Ob<br />

es in dem Nolan-Film nun solche Science-Fiction-Motive<br />

wie außerirdisches Leben (ähnlich<br />

wie in „Red Planet“) und Zeitreisen (ähnlich wie<br />

in den alten „Planet der Affen“-Filmen) gibt, sei<br />

dahingestellt. Fakt ist aber, dass das Leben auf<br />

der Erde erst einmal weiter geht und Coopers<br />

Kinder erwachsen werden, ohne ihren Vater zu<br />

Gesicht zu bekommen.<br />

Fremde Welten, Roboter & Familie<br />

Als Sinnbild für einen Workaholic, der zur „Rettung“<br />

der Familie bis in die Puppen arbeitet und<br />

dadurch keine Zeit mehr für seine Kinder hat,<br />

lässt Cooper das zurück, was ihm am teuersten<br />

ist. Murph (Jessica Chastain) und Tom (Casey<br />

Affl eck) schauen auch noch im Erwachsenen-<br />

Alter zu den Sternen auf, immer in der Hoffnung,<br />

ein Zeichen ihres Vaters zu erhalten. Mehr<br />

noch: Sie schlagen einen ähnlichen Bildungsweg<br />

ein und Murph (die im Originalscript von<br />

2008 übrigens noch ein Sohn war) wird zu<br />

einer Wissenschaftlerin, die den Verbleib ihres<br />

Vaters zumindest in der Theorie nachvollziehen<br />

kann. Die beiden sind Coopers Verbindung zur<br />

Erde, denn Liebe überwindet bekanntermaßen<br />

Raum und Zeit, egal in welcher Form sie auch<br />

am Bestimmungsort ankommen mag. Und Liebe<br />

ist genau das Element, das Eiswüsten zum<br />

Schmelzen bringen kann. Christopher Nolans<br />

Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />

20


<strong>Interstellar</strong><br />

Thema<br />

Die Astronauten-Anzüge<br />

haben etwas Retro-artiges<br />

an sich. Ähnlich wie<br />

in „Solaris“ betrachten<br />

die Protagonisten hier<br />

im Cockpit das Wundersame<br />

des Weltalls<br />

Christopher Nolan und sein<br />

Star Matthew McConaughey<br />

im intensiven Gespräch über<br />

den Charakter des Protagonisten<br />

und darüber, was gleich<br />

geschehen wird. Beide sind<br />

Meister ihres Fachs<br />

Eislandschaften standen schon immer für emotionale<br />

Kälte, die sich im tiefsten Inneren eines<br />

Menschen bilden kann. Bereits bei „Batman<br />

Begins“ musste Bruce Wayne eine solche überwinden<br />

oder zumindest verdrängen, um zum<br />

dunklen Ritter zu werden. In „Inception“ bot sich<br />

durch die Eis-Traumebene nicht nur die Gelegenheit,<br />

ein klassisches James-Bond-Szenario<br />

zu erzeugen. Gleichfalls war die Eiswüste dort<br />

der Ort, in dessen gut bewachtem Inneren die<br />

Lösung des Rätsels, das primäre Ziel dieses Einsatzes<br />

verborgen lag. In „<strong>Interstellar</strong>“ steht der<br />

Eisplanet für die Ausweglosigkeit der Situation,<br />

obgleich er auch eine große Hoffnung symbolisiert.<br />

Die Dreharbeiten hierzu dauerten rund<br />

vier Monate und fanden größtenteils auf Island<br />

Christopher Nolans Trademarks<br />

Was lässt sich über einen Regisseur überhaupt<br />

noch erzählen, den wir bereits in so vielen Ausgaben<br />

beleuchtet haben? Nun, da er mit „<strong>Interstellar</strong>“<br />

eine etwas andere Gangart einschlägt und seinen<br />

ersten Film abliefert, der im Weltraum spielt, wäre<br />

es interessant, einige seiner unverwechselbaren<br />

Markenzeichen anzuschauen, die häufi g in seinen<br />

Filmen vorkommen.<br />

1. Er liebt es, sein Publikum mit der ersten Szene<br />

ohne Umschweife direkt in die Handlung hineinzuziehen.<br />

Das dürfte ihm mit der Entstehung eines<br />

Wurmlochs besser gelingen denn je.<br />

2. Das Ende seiner Filme deutet oftmals nur an,<br />

lässt Spielraum für Interpretation, wie z. B. der<br />

Kreisel in „Inception“. Meistens hält der Protagonist<br />

auch einen abschließenden Monolog, der seine<br />

Charakterentwicklung zeigt.<br />

3. Nolans Filmhelden leiden oftmals an psychischen<br />

Defi ziten wie dem Verlust des Langzeitgedächtnisses,<br />

Schlafl osigkeit, Angstzuständen,<br />

Realitätsverlust usw.<br />

4. Die Geschichten bewegen sich häufi g auf mehreren<br />

Erzählebenen und beleuchten das Szenario<br />

aus verschiedenen Perspektiven.<br />

5. Typische Motive: Michael Caine, IMAX-Format,<br />

Filmposter, die das Szenario in den Vordergrund<br />

rücken statt einer Hauptfi gur, groß angelegte Action,<br />

Musik von Hans Zimmer.<br />

Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 21


Thema<br />

<strong>Interstellar</strong><br />

Uncle Sam wants YOU!<br />

Matthew McConaughey war<br />

ein wahrer Glücksgriff als<br />

Charakterdarsteller, der auch<br />

in Actionsequenzen eine gute<br />

Figur macht. In diesem Jahr ist<br />

er der gefragteste Schauspieler<br />

<strong>Interstellar</strong> Verlosung<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Warner Bros.<br />

verlosen wir 5 <strong>Interstellar</strong>-Fanpakete, die Folgendes<br />

enthalten:<br />

2 Freikarten für den Kinofi lm, ein T-Shirt, eine<br />

Schirmmütze, ein Kapuzenpulli und ein Schlüsselanhänger.<br />

Uncle Cooper wants ME?! Ob<br />

es eine Liebesgeschichte zwischen<br />

Cooper und Brand gibt,<br />

bleibt ungewiss. Auf jeden Fall<br />

stimmt die Chemie zwischen<br />

den beiden Hauptdarstellern,<br />

und ihnen bleibt ja noch Paris<br />

Beantworten Sie hierfür einfach die Frage:<br />

Welcher Schauspieler stellt den erfahrenen Piloten<br />

Cooper dar?<br />

Senden Sie Ihre Antwort mit dem Betreff<br />

„<strong>Interstellar</strong>“ an: verlosung@auerbach-verlag.de<br />

Einsendeschluss ist der 28. November 2014. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des Auerbach<br />

Verlags sowie deren Angehörige sind von<br />

der Teilnahme ausgeschlossen. Pro Gewinnspiel<br />

darf der Teilnehmer nur einmal mitmachen. Barauszahlung<br />

ist nicht möglich.<br />

statt. Die Vorbereitungsphase zum Film begann<br />

allerdings bereits lange vor Warners Übernahme<br />

des ehemaligen Steven-Spielberg-Projektes von<br />

Paramount. So wurde Jonathan Nolans Drehbuch<br />

noch einmal von Christopher Nolan überarbeitet<br />

und mit eigenen Ideen versehen. Erneut<br />

kam wieder viel IMAX-Kamera-Technologie zum<br />

Zuge, weshalb wir uns (wie in Ausgabe 06/14<br />

berichtet) über zahlreiche atemberaubende Aufnahmen<br />

in extrem hoher Aufl ösung freuen dürfen.<br />

Was analog machbar war, setzte Christopher<br />

Nolan mit realen Kulissen, Modellen und sogar<br />

lebensgroßen Raumschiffelementen um. Für die<br />

visuellen Effekte sorgten hier wie auch in den<br />

vorherigen Projekten Double Negative, die nun<br />

statt ganzer Städte „nur“ riesige Wasserwellen<br />

verbiegen mussten. Das Weltall steht natürlich<br />

auch nicht einfach mal so als reale Kulisse zur<br />

Verfügung, weshalb hier hochaufl ösende, IMAXtaugliche<br />

Computergrafi ken herhalten müssen.<br />

Und das ist im Zeitalter der Hollywoodschen 2K-<br />

Effekte keine Selbstverständlichkeit.<br />

Das fünfte Element<br />

Übrigens wird es ein interessantes Experiment<br />

werden, den Film ausschließlich in 2D zu zeigen,<br />

wo doch „Gravity“ als 3D-Eventfi lm solch<br />

eine immense Wirkung hatte. Aber da lässt sich<br />

Nolan glücklicherweise nicht reinreden und verfolgt<br />

weiterhin seinen Weg des großen Bildes,<br />

das das Sichtfeld des Zuschauers möglichst<br />

weit vereinnahmen soll, um ihn noch viel weiter<br />

ins Geschehen zu ziehen als dies mit der<br />

derzeitigen 3D-Technologie möglich ist. Wie der<br />

Film beim Publikum ankommt, ob sich Murph,<br />

Tom und Cooper jemals wiedersehen werden,<br />

welche Rolle Matt Damon spielt und was die<br />

fantastische Reise durchs Wurmloch für Konsequenzen<br />

(oder anders ausgedrückt: für Abenteuer)<br />

nach sich ziehen wird, das sehen wir<br />

ab dem 6. November im Kino. Sollten Sie sich<br />

jetzt freuen, dass Sie keinen 3D-Aufschlag zahlen<br />

müssen, dann sagen wir Ihnen jetzt, dass<br />

der Film mit seiner Laufzeit von 169 Minuten<br />

garantiert einen Überlängen-Aufschlag erhalten<br />

wird. Aber der dürfte sich in diesem Fall<br />

wirklich lohnen!<br />

FALKO THEUNER<br />

Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />

22


Film<br />

Edge Of<br />

Tomorrow<br />

Auf unseren Blockbuster-<br />

Seiten gibt sich u. a. Tom<br />

Cruise ein Stelldichein.<br />

Seite 34<br />

Nymphomaniac<br />

In unserm kleinen Erotik-<br />

Schwerpunkt darf Lars<br />

von Triers umstrittenes<br />

Werk nicht fehlen.<br />

Seite 44<br />

Falling Skies<br />

Es ist jede Menge passiert<br />

in der Zukunft –<br />

genau wie in unserem<br />

bunten Serien-Teil!<br />

Seite 74<br />

Bilder: Concorde Home, Disney Home, Warner Home Video, Auerbach Verlag<br />

Tiemo Weisenseel,<br />

Redakteur<br />

Vor ein paar Wochen hatten<br />

meine Eltern endlich<br />

einmal Gelegenheit, die 3D-<br />

Funktionalität meines neuen<br />

Fernsehers auf Herz und Nieren<br />

zu prüfen. Ihre begeisterten<br />

und beeindruckten Reaktionen<br />

angesichts der plastisch und gestochen<br />

scharf vor ihren Augen<br />

ablaufenden Tierdokumentation<br />

erinnerte mich wieder daran,<br />

mit welch großen Augen ich selbst noch vor gar nicht allzu<br />

langer Zeit die ersten Male mit der schwarzen Brille auf der<br />

Nase im Kino oder vor den ersten brandneuen Testgeräten<br />

in unserem Verlag saß. Inzwischen ist der anfängliche<br />

Hype um die dreidimensionalen Bilder gehörig abgeflaut:<br />

Eine gewisse 3D-Müdigkeit hat sich scheinbar nicht nur<br />

bei mir, sondern bei großen Teilen des Publikums breitgemacht.<br />

Der euphorische erste Eindruck ist schneller<br />

als einem lieb sein kann einer gewissen Ernüchterung,<br />

einer unerwarteten Gewöhnung gewichen. Man nimmt<br />

die immer makelloseren 3D-Effekte zwar noch mit – sei<br />

es nun beim neuesten Kino-Blockbuster, einem als <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

3D vorliegenden Film oder dem einen oder anderen<br />

Spiel. Doch der nächste entscheidende Schritt in der<br />

Evolution der bewegten Bilder bleibt wohl doch eher der<br />

sich abzeichnenden neuen Welle der virtuellen Realität<br />

vorbehalten, die mit Techniken wie „Oculus Rift“ oder „Project<br />

Morpheus“ unsere Medien-Wahrnehmung tatsächlich<br />

wieder einmal von Grund auf revolutionieren könnte.<br />

Maleficent<br />

Wenn Angelina Jolie uns die „wahre“ Geschichte rund um Dornröschen<br />

erzählt, wechseln wir doch glatt die Seiten! Seite 30<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 23<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 23


Film<br />

Test des Monats<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

X-Men: Zukunft ist Vergangenheit<br />

Treffen der Generationen im „X-Men“-Universum: Der neue und der<br />

alte Cast der Reihe arbeitet in „Zukunft ist Vergangenheit“ erstmals<br />

zusammen, um die größte Bedrohung abzuwenden, der sich unser aller<br />

Lieblings-Mutanten jemals gegenübersahen. Ring frei!<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag<br />

24


Test des Monats<br />

Film<br />

Ein entscheidender Moment: Der neue Cast entert das ikonische „Cerebro”-Set<br />

und wird damit endgültig zum Teil des riesigen „X-Men”-Film-Universums<br />

Comicverfilmung<br />

„Game Of Thrones”-Liebling Peter Dinklage (rechts) ist als genialer<br />

Wissenschaftler dem Geheimnis der Mutanten-DNA auf der Spur<br />

OT: X-Men: Days Of Future Past L: US J: 2014 V: 20th<br />

Century Fox Home B: MVC, 2.40 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />

7.1 (engl.) R: Bryan Singer D: H. Jackman, P. Stewart, J.<br />

Lawrence LZ: 132 min FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 02.10.14 × 2 Extras: 8/10<br />

Bryan Singer is back! Der gebürtige New Yorker,<br />

der kurz nach der Jahrtausendwende mit<br />

„X-Men“ und „X-Men 2“ quasi den Startschuss<br />

für die folgende Flut der modernen Comicverfilmungen<br />

gab, kehrt nach zwölf Jahren Kunstpause<br />

wieder zu „seinem“ Lieblings-Franchise<br />

zurück. Mit „Zukunft ist Vergangenheit“ gelingt<br />

ihm eine brillante Verschmelzung zweier Casts.<br />

Zum ersten Mal kämpft nämlich die Originalbesetzung<br />

aus den ersten Teilen (inklusive<br />

Hugh Jackman, der hier bereits zum siebten<br />

Mal in sein „Wolverine“-Alter-Ego schlüpft!) mit<br />

dem „Quasi-Reboot“-Ensemble rund um Michael<br />

Fassbender und James McAvoy, die ihren ersten<br />

großen Auftritt vor drei Jahren in „X-Men: Erste<br />

Entscheidung“ hatten. Um es vorwegzunehmen:<br />

Dieser Film ist ein famoses Actionfest mit Herz<br />

und Hirn, und von Anfang bis Ende ein beinahe<br />

perfekter Comic-Blockbuster, wie man ihn sich<br />

größer, spektakulärer und mitreißender kaum<br />

ausmalen könnte!<br />

hält. Bishop ist Herr über eine mächtige Energiewaffe,<br />

die er mittels der Kräfte der anderen<br />

Mutanten aufl ädt; Sunspot kann seine Haut in<br />

die Oberfl äche der Sonne verwandeln; Blink<br />

generiert Wurmlöcher im Handumdrehen und<br />

Quicksilver verfügt über eine schier unfassbare<br />

Schnelligkeit, sodass für ihn alles andere in Zeitlupe<br />

abzulaufen scheint.<br />

Bis auf letzteren (dargestellt von Evan Peters)<br />

sind diese Neuzugänge für die Handlung zwar<br />

nicht wirklich wichtig, dennoch stellen sie eine<br />

schöne und unterhaltsame Erweiterung des stetig<br />

wachsenden „X-Men“-Teams auf der großen<br />

Leinwand dar. Die Sentinels als mehr als herausfordernde<br />

und scheinbar übermächtige Gegner<br />

bringen zudem deutliche Science-Fiction-Elemente<br />

in die Handlung ein, was das ohnehin<br />

pralle und fantasievolle X-Men-Universum noch<br />

weiter bereichert. Dies unterstreicht auch der<br />

komplexe Zeitreise-Plot, der die Handlung bald<br />

parallel in Vergangenheit und Zukunft vorantreibt:<br />

Um die sichere Auslöschung der Mutanten<br />

doch noch abzuwenden, wird Wolverine zurück<br />

in die 1970er Jahre geschickt, um das Projekt<br />

„Sentinel“ im Keim zu ersticken und die Geschichte<br />

von Grund auf neu zu schreiben.<br />

Teuer = gut?<br />

Mit kolportierten 200 bis 250 Millionen Dollar<br />

Produktionskosten ist „Zukunft ist Vergangenheit“<br />

der teuerste Teil der Saga geworden. Allein während<br />

der Kinoauswertung hat er allerdings eine<br />

Days Of Future Past<br />

Die Story wirft einen mitten hinein ins Geschehen,<br />

in eine gar nicht so weit entfernte dystopische<br />

Zukunft. Atmosphärische Bilder eines<br />

apokalyptischen New York und eines kaum<br />

wiederzuerkennenden Moskau machen einem<br />

sofort klar, dass sich die Dinge ganz und gar<br />

nicht gut entwickelt haben. In einer genial choreografi<br />

erten und äußerst temporeichen Kampfsequenz<br />

zum Auftakt setzen sich die X-Men mit<br />

den gefährlichen „Sentinels“ auseinander, einer<br />

wandlungsfähigen Mutanten-Roboter-Kombination,<br />

die inzwischen die Kontrolle über den<br />

Planeten übernommen hat und erbarmungslos<br />

Jagd auf die letzten verbliebenen X-Men macht.<br />

Willkommen im Club!<br />

Eine Handvoll neuer Mutanten wird hier gleich<br />

mit Pauken und Trompeten eingeführt. Da ist<br />

zum Beispiel Warpath, der mit seinen extrem geschärften<br />

Sinnen Ausschau nach den Sentinels<br />

Wie schon in „X-Men: Erste Entscheidung” glänzen James McAvoy und Michael Fassbender als<br />

junge Alter Egos der X-Men-Anführer. Wer wohl diesmal die Oberhand behält in ihrem Duell?<br />

Blink (Bingbing Fan) und Warpath (Booboo Stewart) sind zwei der „zukünftigen” X-Men, die in<br />

einer apokalyptischen Welt den aussichtslosen Kampf gegen die übermächtigen „Sentinels” führen<br />

Film |www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 25


Film<br />

Test des Monats<br />

Treffen nd<br />

der<br />

Generationen: era nen:J<br />

James sM<br />

McAvoy und Patrick ti<br />

Stewart t stehen en sich als<br />

junge<br />

und<br />

gealterte Ausgabe von Charles Xavier in einer atmosphärisch dichten Vision gegenüber<br />

Hollywood-Darling lyw<br />

ood li<br />

Jennifer nifer<br />

Lawrence bringt nicht<br />

nur die Sonne an jedes Set, sondern drückt dem<br />

Film mit ihrer tollen Leistung ihren Stempel auf<br />

Dreiviertelmilliarde Dollar an den Kinokassen hereingespült<br />

und krönte sich dadurch zum erfolgreichsten<br />

Teil des Franchise überhaupt. Und das<br />

das wundert einen angesichts der fantastischen<br />

Unterhaltung, die man hier über zwei Stunden<br />

lang non-stop geboten bekommt, überhaupt<br />

nicht. Das Drehbuch ist komplex, tiefgründig und<br />

doch zu jeder Zeit nachvollziehbar und logisch...<br />

zumindest innerhalb der ganz eigenen Gesetze<br />

eines nicht ganz einfachen Zeitreiseplots. Großartige<br />

Szenen wie die genial konzipierte, wunderschön<br />

gefi lmte und auch noch zum Brüllen<br />

komische Superzeitlupen-Sequenz mit Quicksilver<br />

im Pentagon (oder das schwebende Football-Stadion,<br />

das Magneto mal eben aus den<br />

Angeln hebt), brennen sich ins Gedächtnis ein<br />

und bleiben einem auch nach dem nächsten<br />

und übernächsten Comic-Blockbuster, den man<br />

zwangsläufi g sehen wird, noch lange im Gedächtnis.<br />

Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist aber die<br />

famose Figurenzeichnung, die einem sämtliche<br />

Hauptfi guren samt ihrer Motive, Probleme und<br />

Entscheidungen wirklich näherbringt – natürlich<br />

auch ein Verdienst des umwerfenden All-Star-<br />

Casts rund um Ian McKellen, Patrick Stewart,<br />

Jennifer Lawrence und all die anderen.<br />

Der Höhepunkt der Reihe<br />

Um es auf den Punkt zu bringen: „Zukunft ist Vergangenheit“<br />

erweist sich als der defi nitiv beste<br />

Teil des Franchise – da muss sich Bryan Singer<br />

für den bereits angekündigten Nachfolger „Apocalypse“,<br />

der im Mai 2016 in die Kinos kommen<br />

soll, wirklich gewaltig strecken! (Achten Sie auf<br />

jeden Fall auf die kurze Sequenz nach den End-<br />

Credits von „Zukunft ist Vergangenheit“. In dieser<br />

im alten Ägypten spielenden Szene kann man<br />

bereits einen ersten Blick auf den kultigen Antagonisten<br />

„Apocalypse“ werfen, einen übermächtigen<br />

Ur-Mutanten, der im X-Men-Fan-Universum<br />

einen Ruf wie Donnerhall hat!)<br />

Nach einem witzigen Stan-Lee-Cameo hält man<br />

diesmal übrigens vergeblich Ausschau: Der Urvater<br />

der X-Men taucht schlicht und einfach nicht<br />

auf in „Zukunft ist Vergangenheit“. (Laut Lee übrigens<br />

eine perfi de Taktik des Studios, um die Fans<br />

gleich mehrmals ins Kino zu locken, da es doch<br />

eigentlich immer einen witzigen Gastauftritt von<br />

ihm zu entdecken gibt!)<br />

Herausragende Effekte<br />

Gedreht wurde dieser neueste Teil der Saga<br />

mit einem ganzen Arsenal von sündhaft teuren<br />

Hightech-Kameras. Das spiegelt sich in der nahezu<br />

makellosen Präsentation denn auch deutlich<br />

wider: Mit lupenreiner Schärfe, perfekter Ausleuchtung<br />

und entsprechenden Kontrasten in so<br />

gut wie jeder Szene ist diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für jeden<br />

HD-Enthusiasten ein Fest. Der nativ in 3D produzierte<br />

Film bietet zusätzlich ein wunderbar organisches<br />

dreidimensionales Erlebnis, das die Bilder<br />

noch eine Spur lebendiger und spektakulärer<br />

wirken lässt, ohne dabei zu plakativ aufgesetzte<br />

Pop-up-Effekte zu setzen, die einen eher aus<br />

dem Erlebnis herausreißen als eine größere Immersion<br />

zu erzielen. Auch der fantastische Score<br />

von John Ottman trägt zur apokalyptischen Stimmung<br />

des Films bestens bei: Düster, unheilvoll,<br />

aber doch auch angemessen majestätisch und<br />

heroisch erklingen seine Themen im heimischen<br />

Wohnzimmer.<br />

Wie entscheidend eine herausragende Special-<br />

Effect-Abteilung bei solch einem gigantischen<br />

Hollywood-Blockbuster ist, machen einem die<br />

entfallenen Szenen auf dieser Scheibe ganz besonders<br />

deutlich. Das actionreiche Treiben der<br />

mächtigen Mutanten einmal nur mit rudimentären<br />

Effekten zu erleben, ist mehr als interessant<br />

und lässt einen den gewaltigen Aufwand in<br />

Sachen Post-Produktion hinter solch einem Film<br />

zumindest ansatzweise erahnen.<br />

Was die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an Bonusinhalten sonst noch<br />

alles zu bieten hat, zeigen wir Ihnen in einem<br />

Extra-Kasten unten auf dieser Seite. Nur so viel<br />

sei gesagt: Die Auswahl ist groß, der Informationsgehalt<br />

stimmt und Spaß machen die verschiedenen<br />

Beiträge durch die Bank.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 8,5/10<br />

Wow: 14 Jahre nach der Kinopremiere der „X-Men“ gelingt Bryan<br />

Singer tatsächlich ein echter Blockbuster-Paukenschlag, der nicht<br />

nur innerhalb des Franchise für ordentlich Aufsehen sorgt.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

X-Men satt: Das Bonusmaterial<br />

• 5 entfallene Szenen mit optionalem Regiekommentar (6 Minuten)<br />

• Die Küchen-Szene (7 Minuten, leider nicht über die "Quicksilver"-Sequenz)<br />

• Spaß am Set: Outtakes, Grimassen und Running Gags (6 Minuten)<br />

• Featurette: Ein ungleiches Duo: Xavier und Magneto (12 Minuten)<br />

• Featurette: Die X-Men sind wieder vereint (10 Minuten)<br />

• Featurette: Die neuen Mutanten (12 Minuten)<br />

• Featurette: Die Sentinels (10 Minuten)<br />

• 3 „Trask Industries“-Bildergalerien mit Konzeptzeichnungen und Modellen<br />

• 3 verschiedene englische Kinotrailer (7 Minuten)<br />

• „X-Men: Cerebro“ – Second Screen App<br />

• erste Einblicke in Ridley Scotts „Exodus – Götter und Könige“ (3 Minuten)<br />

Ton 9,5/10<br />

Blockbuster-Technik für einen Blockbuster-Film: Für solche<br />

atemberaubenden Bilder ist das Medium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gemacht!<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />

Mit mächtiger Durchschlagskraft und detailbesessener Vielfalt<br />

zaubern die Toningenieure ein wahres Soundinferno in die Boxen.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

3D 8/10<br />

In der dritten Dimension wird der Film mit seinen unglaublichen<br />

Actionszenen noch ein Stückchen mehr zum Spektakel.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3,5/4 2/3 1,5/2 1/1<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag<br />

26


Test des Monats<br />

Film<br />

Regisseur Bryan Singer gibt letzte Anweisungen, wie<br />

Ellen Page eine der Schlüsselszenen angehen soll<br />

Er war, ist und bleibt der coolste X-Man überhaupt: Hugh Jackman verdankt seiner<br />

Rolle als Fan-Favourite Wolverine vieles und bleibt der Figur dankenswerterweise treu<br />

„ES IST EIN EPISCHER STREIFEN<br />

IN JEGLICHER HINSICHT!“ (Hugh Jackman)<br />

Im INTERVIEW mit Hugh Jackman – „X-Men“-<br />

Ikone, Ex-„Sexiest Man Alive“ und Darsteller des<br />

Wolverine in „Zukunft ist Vergangenheit“.<br />

Mr. Jackman, wie war es, Bryan Singer<br />

wieder im Regiestuhl zu wissen?<br />

Bryan hat „X-Men“ und „X2“ gemacht, und die<br />

waren nicht nur erfolgreich und beliebt bei den<br />

Fans, sondern der Startschuss für ein ganzes<br />

Genre. Als wir den ersten Teil drehten, gab es<br />

eine Menge Nörgler, die behaupteten, dass das<br />

alles nicht funktioniert. Doch er hatte die großartige<br />

Vision, es wirklich unterhaltsam zu machen:<br />

spektakulär, aber doch auch sehr menschlich,<br />

um Charaktere zu erschaffen, die einem etwas<br />

bedeuten konnten, trotz ihrer übermenschlichen<br />

Fähigkeiten. Ihn nach zehn Jahren wieder<br />

als Regisseur zu haben, war so großartig, weil<br />

sich das Franchise weiterentwickelt hat und dieser<br />

Film eine Herausforderung war, wie wir sie<br />

vorher noch nicht gehabt haben. Es ist ein epischer<br />

Streifen in jeglicher Hinsicht, doch Bryan<br />

versteht auch den Humor und die Emotionen<br />

dieser Geschichten. Er hat einen brillanten Job<br />

abgeliefert!<br />

Hat sich „Zukunft ist Vergangenheit“ wie<br />

der epischste von allen „X-Men“-Filmen<br />

angefühlt, als sie ihn gedreht haben?<br />

Ja, er hatte ja das größte Budget und er ist alles<br />

in allem, nicht nur was das Storytelling angeht,<br />

der epischste. Die Gefahr ist förmlich greifbar.<br />

Von Beginn an ist alles spektakulär und es steht<br />

mehr auf dem Spiel als jemals zuvor. Man hat<br />

das Gefühl, dass die Auslöschung der Mutanten<br />

tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt. Diese<br />

Spannung durchzieht den gesamten Film. Dadurch,<br />

dass wir einen Superhelden- und einen<br />

Zeitreisefi lm drehten, wurde alles einfach riesig,<br />

Cast, Storylines usw. Das alles unter einen Hut<br />

zu bringen ist wirklich kompliziert, aber Bryan<br />

managt das brillant.<br />

Was hält ihr Sohn Oscar davon, dass sein<br />

Dad Wolverine ist?<br />

Er hat das eigentlich nie für besonders cool gehalten.<br />

Es ist schon seltsam, weil er in dieser<br />

Welt aufgewachsen ist. Er wurde geboren, als der<br />

erste Teil aktuell war, er ist heute also fast 14 und<br />

ich hab ihn schon einmal zu einem Mädchen<br />

sagen hören: „Hey, mein Dad ist Wolverine!“<br />

Also wird er es schon ab und zu benutzen. Es ist<br />

wirklich seltsam, wenn man den „Wingman“ für<br />

seinen Sohn spielt und Autogramme für irgendwelche<br />

Mädchen am Strand gibt. Normalerweise<br />

will er aber einfach nur, dass ich sein Dad bin!<br />

Was bedeutet es Ihnen heute noch, Wolverine<br />

zu spielen?<br />

Eine Menge! Er ist die Basis meiner Karriere. X-<br />

Men war der erste Film, den ich überhaupt in<br />

Amerika gedreht habe, und mit ihm habe ich<br />

mir einen Namen gemacht, der sofort das Interesse<br />

der Studios weckte und nicht nur das<br />

der Regisseure. Oft ist das genau andersherum.<br />

Mein erster Film in den USA war ein echter Hit<br />

und ich spielte darin einen klassischen "Leading<br />

Man", sodass mir die Studios sofort positiv<br />

gegenüberstanden. Es hat dadurch zwar<br />

etwas länger gedauert, auch Angebote von den<br />

Regisseuren zu bekommen, aber das ist mittlerweile<br />

alles im Lot. Wenn ich damals in die<br />

Zukunft hätte sehen können und gewusst hätte,<br />

dass ich solch eine Karriere haben würde,<br />

wo ich einen Film wie "Prisoners" drehen, ein<br />

Theaterstück spielen oder die Oscars moderieren<br />

kann, wo ich "Les Misérables" genausogut<br />

wie Wolverine machen kann, dann ist das alles,<br />

was ich mir je gewünscht habe! Diese Rolle<br />

hat mich nie auf eine einzige Schublade limitiert,<br />

und dafür bin ich wirklich wirklich dankbar.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Die Qual der Wahl: Welche Version darf’s denn sein?<br />

Dass Blockbuster mittlerweile gleich in mehreren Ausgaben erscheinen, daran hat<br />

man sich inzwischen ja gewöhnt. Zeitgleich zur Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und zur<br />

von uns getesteten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D erscheinen die „X-Men Doppelbox“<br />

(mit „X-Men: Erste Entscheidung“ und „X-Men: Zukunft ist<br />

Vergangenheit” in einer Hülle) sowie die „X-Men: Cerebro Collection“<br />

mit allen sieben Filmen des „X-Men“-Franchise. Für Sammler<br />

gibt’s letztere auch als echtes Prestigeobjekt inklusive einer<br />

massiven Replik des berühmten „Cerebro“-Helms aus dem Film.<br />

Ein Unboxing-Video hierzu fi nden Sie demnächst wie immer auf<br />

unserem Youtube-Kanal www.youtube.com/digitalfernsehende<br />

Film<br />

| www.blu<strong>ray</strong>-vision.de i |92014 9.2014<br />

27


Film<br />

Blockbuster<br />

The Prince – Only God Forgives<br />

Thriller<br />

OT: The Prince L: US J: 2014 V: KSM B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: Brian A. Miller D: Jason Patric,<br />

Bruce Willis, John Cusack LZ: 90 min FSK: 16 P: 14 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.11.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Rachethriller kennt eigentlich jeder zur Genüge,<br />

doch was ist eigentlich ein umgekehrter<br />

Rachethriller? Ganz einfach: Dabei handelt es<br />

sich um einen Rachethriller, dessen Perspektive<br />

in dem Sinne verschoben ist, dass im Prinzip der<br />

Übeltäter, an dem die Rache verübt werden soll,<br />

Die beiden Kontrahenten t im lockeren Gespräch hinter<br />

der Kamera: Bruce Willis und Jason Patric<br />

der Protagonist ist. Klingt erst mal kompliziert, ist<br />

es aber nicht, wie das vorliegende Beispiel zeigt.<br />

Die Handlung beginnt mit einem Vorspann samt<br />

Flashback, bei dem sich ein Vater von seiner<br />

kleinen Tochter verabschiedet und dabei zusieht,<br />

wie sie und seine Frau in ein Auto steigen, das<br />

kurz darauf explodiert. Der Rückblick entpuppt<br />

sich als Albtraum, der dem Ex-Attentäter Paul<br />

(Jason Patric) ein unsanftes Erwachen beschert.<br />

Als Auftragskiller arbeitet er bereits seit Jahren<br />

nicht mehr, stattdessen verdingt er sich nun<br />

als Automechaniker in einer Werkstatt. Ein paar<br />

Telefonate mit dem Anrufbeantworter seiner<br />

jugendlichen Tochter lassen in ihm die Sorge aufkeimen,<br />

das irgendetwas nicht stimmt. Prompt<br />

macht er sich auf den Weg zu ihr, findet aber nur<br />

leere Räumlichkeiten vor. Auf der Suche nach<br />

ihr begegnet er ihrer College-Freundin Angela<br />

(Jessica Lowndes), die sie zum letzten Mal mit<br />

einem ominösem Typen zusammen gesehen<br />

hat. Und wie das in Gangsterfilmen nun einmal<br />

so ist, stellt sich dieser Jemand als ein halbstarker<br />

Vollidiot heraus, der einfach nur Stress machen<br />

möchte – Stress, der sich anscheinend nur mit<br />

Gegengewalt abbauen lässt. Paul erinnert sich<br />

nämlich noch an ein paar alte Kampftechniken,<br />

die er als Auftragsmörder angewandt hatte und<br />

nutzt diese, um den jugendlichen Messerfuchtlern<br />

gehörig Angst einzujagen. Lange Rede,<br />

kurzer Sinn – Alles deutet darauf hin, dass seine<br />

Tochter entführt wurde, und zwar genau von<br />

dem Mann, dessen Familie Paul im Prolog ausgelöscht<br />

hat: Mafiaboss Omar, gespielt von Bruce<br />

„Stirb Langsam“ Willis.<br />

den fast 60-Jährigen inzwischen keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr ist. Zudem sind seine Auftritte<br />

über den ganzen Film verteilt, weshalb eine ständige<br />

Präsenz des Actionstars spürbar ist. Unterstützung<br />

erhält Hauptdarsteller Jason Patric von<br />

John Cusack, der in der von Cusack gewohnten<br />

coolen Manier einen wichtigen Verbündeten bei<br />

der Befreiung von Pauls Tochter spielt. Fans von<br />

koreanischen Filmen werden außerdem den<br />

Schauspieler Rain („Ninja Assassin“) kennen,<br />

der hier die rechte Hand Omars mimt. Regisseur<br />

Brian A. Miller gibt als Inspiration für den<br />

Film Clint Eastwoods „Erbarmungslos“ an, wobei<br />

viele Sequenzen in unseren Augen eher an „96<br />

Hours“ mit Liam Neeson erinnern. Der heftige<br />

Farbfi ltereinsatz für die orangefarbene Sonnenuntergangsstimmung<br />

wiederum scheint sein<br />

Vorbild bei Michael Bay gefunden zu haben. Der<br />

überzogene Kontrast, die leichte Überbelichtung<br />

sowie die großen Dunkelfl ächen lassen viele<br />

Details verschwinden. Außer durch das geringe<br />

Bildrauschen wird die gute Schärfe allerdings<br />

nicht weiter beeinfl usst. Die klangliche Räumlichkeit<br />

kommt vorrangig durch die dreidimensional<br />

abgemischte Musik zustande. Effekte kommen<br />

für die hinteren Kanäle kaum zum Tragen. Als<br />

Bonus liegen auf der Filmscheibe der Videobeitrag<br />

„Capture The Prince“ (10 Min.) sowie einige<br />

Interviews (20 Min.) vor.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 7/10<br />

Der Film lebt von seiner beachtlichen Besetzung sowie von der<br />

beklemmenden Atmosphäre, die ein Rachethriller mit sich bringt.<br />

Er verfolgt ein ähnliches Handlungs-Schema wie „96 Hours“.<br />

Auch hJohn Cusack kist mit von der Partie und wie immer<br />

die Coolness in Person<br />

Konsequenzen der Schuld<br />

Sobald Bruce Willis in einem Actionfi lm auftaucht,<br />

der kein groß angelegter Blockbuster ist,<br />

stellt man sich als Zuschauer meist die berechtigte<br />

Frage „Ist das wieder so ein Billig-Actioner, in<br />

dem Bruce Willis maximal 5 Minuten auftritt, damit<br />

sein Name vorne auf der Hülle steht und sich<br />

der Film besser verkauft?“. In diesem Fall lässt<br />

sich die Frage mit einem „Jein“ beantworten.<br />

Bruce Willis Screentime beträgt tatsächlich nur<br />

wenige Minuten, jedoch ist seine Rolle entscheidend<br />

für die Handlung des Films. Am Ende gibt<br />

es sogar eine Actionsequenz mit ihm, was für<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Der Farbfi ltereinsatz nimmt schon fast Michael Bay’sche Ausmaße<br />

an. Harte Kontraste verringern bewusst die Plastizität.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1/2 1,5/2<br />

Vom Rundumton zehrt hauptsächlich die Musik. Sobald die Action<br />

einsetzt, ertönt sie von allen Seiten.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: KSM<br />

28


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Film<br />

Blockbuster<br />

Maleficent<br />

Die dunkle Fee<br />

„Maleficent“...übersetzt heißt das schlicht „bösartig“. Ein treffender<br />

Name also, wenn man die Idee des Originalmärchens<br />

kennt. Doch war die durchtriebene Fee aus Dornröschen<br />

schon immer so? Eine Art Prequel zu einem der beliebtesten<br />

Märchen der Welt, das ist doch mal was!<br />

Fantasy-Märchen<br />

OT: Malefi cent L: US J: 2014 V: Disney Home B: MPEG-4,<br />

2.40 : 1 T: DTS-HD 5.1 R: Robert Stromberg D: Angelina<br />

Jolie, Sharlto Copley, Elle Fanning, Sam Riley LZ: 97 min<br />

FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 5/10<br />

Lediglich zwölf Feen waren eingeladen, die<br />

böse dreizehnte kam trotzdem. Jede von<br />

ihnen brachte ein Geschenk zur Geburt der<br />

Königstochter, so auch die letzte: Noch vor Ende<br />

ihres 15. Geburtstags würde sich Dornröschen an<br />

der Nadel eines Spinnrades stechen und in einen<br />

todesgleichen Schlaf fallen, so das Grimm‘sche<br />

Märchen. Aber was beabsichtigte die dunkle Fee?<br />

Was veranlasste sie dazu, einen solch finsteren<br />

Fluch auszusprechen? Genau das fragte sich<br />

auch Regisseur Robert Stromberg und erarbeitete<br />

eine überzeugende Antwort. In einigen Details<br />

abgewandelt und eher als Neuinterpretation<br />

des Disney-Klassikers „Dornröschen“ (1959) zu<br />

sehen, präsentiert sich „Maleficent – Die dunkle<br />

Fee“ aus der Sicht ebenjener Fee. Kannte man<br />

vorher eigentlich immer nur die allseits beliebte<br />

Ur-Version des Dornröschen-Märchens, so eröffnet<br />

sich dem Zuschauer nun eine völlig neue<br />

Betrachtungsweise.<br />

Denkt an meine Worte!<br />

Die junge Fee Malefi cent (bezaubernd: Isobelle<br />

Molloy) lebt in Eintracht mit vielen anderen fantastischen<br />

Wesen in einem verzauberten Tal. Immer<br />

mit einem Auge vom König der Menschenwelt<br />

bedacht, existieren beide Welten friedvoll<br />

nebeneinander. Eines Tages verirrt sich ein aufgeweckter<br />

Bauernjunge in das Tal. Malefi cent ist<br />

zunächst misstrauisch, freundet sich aber schnell<br />

mit dem jungen Stefan (Michael Higgins) an. So<br />

verbringen sie Tag für Tag und Jahr für Jahr miteinander,<br />

bis sich aus der kindlichen Freundschaft<br />

eine jugendliche Liebe entwickelt. Der Bauernjunge<br />

schwört der Fee, irgendwann im Schloss<br />

zu wohnen und die Welten der Zauberwesen<br />

und Menschen zu vereinen. Nach einer für die<br />

Armeen des Königs verheerenden Schlacht mit<br />

den mächtigen Kreaturen des Tals, ist König<br />

Henry (Kenneth Cranham) so erzürnt, dass er<br />

demjenigen die Krone verspricht, der die inzwischen<br />

erwachsene Malefi cent (Angelina Jolie)<br />

tötet. Hin und hergerissen zwischen Liebe und<br />

Machtgier macht sich Stefan (Sharlto Copley)<br />

auf, die prächtigen Flügel der Fee als gefälschten<br />

Beweis seines Sieges zu stehlen. Als Malefi cent<br />

den unfassbaren Betrug bemerkt, schwört sie<br />

der neuen Königsfamilie ewige Rache. Am Tage<br />

der Geburt der Prinzessin betritt die verbitterte,<br />

inzwischen düstere Fee das Schloss und belegt<br />

die kleine Aurora – nicht Dornröschen – mit dem<br />

Fluch, der von keiner Magie der Welt gebrochen<br />

werden kann. Im Verborgenen beobachtet sie,<br />

wie die kleine Prinzessin von allen Spinnrädern<br />

des Landes abgeschottet in der Obhut der anderen<br />

drei Feen aufwächst. Mit der Zeit überdenkt<br />

DIe Stimme der Vernunft: Rabenmensch Diaval<br />

(Sam Riley)<br />

Bilder: Disney Home<br />

30


Xxxx<br />

Film<br />

Die schöne Aurora (Elle Fanning) wandelt in der Welt umher, auf der Suche nach neuen, aufregenden<br />

Entdeckungen. Nicht einmal vor der dunklen Fee hat sie Angst<br />

sie ihren Fluch und langsam aber sicher regt sich<br />

ihr gebrochenes Herz wieder. War es ein Fehler?<br />

Sollte dieses kleine, unschuldige Wesen wirklich<br />

für die Taten ihres nichtsnutzigen Vaters büßen?<br />

Lady Jolie in Höchstform<br />

Unzählige Rollen hatte Angelina Jolie bereits in<br />

ihrer langen Karriere. Oft mimte sie die Femme<br />

fatale oder die eiskalte Killer-Agentin, verblüffte<br />

dann wiederum in äußerst dramatischen Produktionen.<br />

Zurecht zählt sie zu den besten (und<br />

bestbezahlten) Schauspielerinnen unserer Zeit,<br />

was sie auch in ihrer Rolle der Fee Malefi cent<br />

unter Beweis stellt. Ihre Ausstrahlung ist durchgehend<br />

so markant, dass man sich wahrlich keine<br />

andere Darstellerin für diese Rolle hätte vorstellen<br />

können. Besonders den Wandel, den die Fee<br />

durchmacht, inszeniert sie einfach großartig. So<br />

verkörpert sie die zunächst glückliche, dann vom<br />

Schmerz des Verlusts und des Betrugs erfüllte<br />

und schließlich zutiefst verbitterte und rachsüchtige<br />

Fee mit ausgesprochenem Feingefühl. Mit<br />

viel Liebe zum Detail wurden aber auch alle anderen<br />

Schauspieler ausgewählt. So werden hier<br />

bekannte Klischees bedient, um die Charaktere<br />

gewollt so kitschig wie möglich zu gestalten. Die<br />

drei gutmütigen Feen Flittle (Lesley Manville),<br />

Knotgrass (Imelda Staunton) und Thistletwit<br />

(Juno Temple) werden herrlich engstirnig und<br />

tollpatschig dargestellt. Prinzessin Aurora (Elle<br />

Fanning) ist die kindlich-naive, von allem auf der<br />

Welt faszinierte und doch leicht argwöhnische<br />

Komponente des Films – der trottelige Prinz<br />

Phillip (Brenton Thwaites) wiederum jene ohne<br />

Verstand, dafür aber mit schicker Lackfrisur. Weiterhin<br />

überzeugt wieder einmal der völlig unterschätzte<br />

Sam Riley in der Rolle des Rabenmenschen<br />

Diaval, der das Engelchen auf der Schulter<br />

Malefi cents verkörpert. Natürlich darf man auch<br />

Sharlto Copley als Stefan nicht vergessen, der<br />

die stetig anwachsende Gier und Paranoia in der<br />

Figur des neuen Königs brillant in Szene setzt.<br />

Bilder wie im Märchen<br />

Nicht nur die Darsteller sind wunderbar in Form,<br />

sondern auch die minutiös gestalteten Landschaften,<br />

die vor Ideenreichtum nur so sprühen.<br />

Dabei ist die Farbgebung an die Vorstellung eines<br />

typischen Märchens angepasst und hebt sich dadurch<br />

stark von der Natur ab. In besonders actionreichen<br />

Szenen, wie einer Schlacht zwischen<br />

Menschen und übernatürlichen Dunkelwesen,<br />

zieht die klangliche Dynamik ebenso rasant an<br />

wie die fi lmische. Hierbei überzeugen toll gestaltete<br />

Spezialeffekte, die keinerlei Unschärfen<br />

aufweisen. Der 5.1-Surround-Sound überzeugt<br />

zudem (in der genannten Kampfszene) mit klirrenden<br />

Schwertern, brüllenden Monstern und<br />

verängstigt fl iehenden Soldaten. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

erscheint in zwei Aufl agen. Aufgrund der tollen<br />

Bebilderung und einiger rasanter Kamerafahrten,<br />

ist hierbei neben der regulären <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auch die<br />

3D-Version (UVP: 27 Euro) interessant, die uns<br />

für unseren Test aber leider nicht zur Verfügung<br />

stand. Beide Varianten sind ungekürzt und haben<br />

dadurch im Vergleich zur DVD-Ausgabe (FSK-6)<br />

eine FSK-12-Einstufung. Im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Veröffentlichungen der letzten Zeit<br />

setzten die Macher bei dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zudem weniger<br />

auf die üblichen Standard-Extras, sondern<br />

vielmehr auf gut selektierte, eventuell ein wenig<br />

zu kurz geratene Featurettes. So erfährt der Zuschauer<br />

u.a. wie es “Vom Märchen zum Kinofi<br />

lm” kam, wie “Malefi cents Stil” realisiert wurde<br />

und dass “Eine epische Schlacht” nicht immer<br />

und ausschließlich computeranimiert sein muss.<br />

Zusätzlich ergänzen die entfernten Szenen dieses<br />

wundervolle Abenteuer.<br />

TYLER SÜSS<br />

Film 8/10<br />

Einfach zauberhaft! Ein rundum mehr als gelungenes Update des<br />

beliebten Märchen-Klassikers für die ganze Familie, frei erzählt<br />

nach den Schriften der Gebrüder Grimm.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Hin und wieder schwächeln Kontrast und Schärfe, was aber auf<br />

den Film verteilt kaum auffällt oder gar stört.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Besonders beeindruckend ist hier die mitreißende Dynamik in<br />

Verbindung mit einer sehr schönen Räumlichkeit.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 31


Film<br />

Blockbuster<br />

Need For Speed 3D<br />

Action<br />

OT: Need For Speed L: US, GB, IR J: 2014 V: Highlight B: MVC,<br />

2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips 40PFL8007K/12<br />

2D-komp.: ja R: Scott Waugh D: Aaron Paul, Dominic Cooper,<br />

Michael Keaton LZ: 131 min FSK: 12 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

„Breaking Bad“-Co-Star Aaron Paul geht seine erste<br />

große Kino-Hauptrolle betont lässig an<br />

Es klang erst mal wie ein schlechter Scherz, als<br />

vor einiger Zeit bekannt wurde, dass die Videospielreihe<br />

„Need For Speed“ für die Leinwand<br />

adaptiert werden soll. Die Verkaufszahlen der in<br />

unzähligen Teilen erschienenen Rennspiel-Marke<br />

sprechen zwar für sich (über 100 Millionen Kopien<br />

sollen laut Hersteller Electronic Arts in den<br />

zwanzig Jahren seit Bestehen der Serie abgesetzt<br />

worden sein!), für besondere inhaltliche Tiefe<br />

waren die rasanten Arcade-Racer aber nun wirklich<br />

noch nie bekannt. Doch wenn man genauer<br />

darüber nachdenkt, ist die Idee gar nicht so<br />

abwegig: Schließlich glänzt das erfolgreiche „Fast<br />

And The Furious“-Franchise auch eher durch<br />

seine PS-starken Argumente als durch ausgefeilte<br />

Skripts und kann doch mit jedem Teil aufs Neue<br />

eine gewaltige Fanbase zum Ticketkauf animieren.<br />

Solide Story für die perfekte Rennaction<br />

Als Spieler tat man gut daran, wenn man die<br />

klischeebeladenen Storyfetzen der Games gefl<br />

issentlich übersah und sich stattdessen auf das<br />

Wesentliche, also die in atemberaubender Geschwindigkeit<br />

ablaufende Rennaction, konzentrierte.<br />

Dass dieses Rezept bei einem über zwei<br />

Stunden dauernden Spielfi lm nicht aufgehen würde,<br />

war klar, und so machten wir uns Hoffnungen,<br />

dass entsprechend viel Augenmerk auf Figuren,<br />

Handlungsmotive und Plot gelegt werden würde.<br />

Das Drehbuch kommt zwar nicht ohne Renn-<br />

Film-Stereotypen aus, kann insgesamt aber als<br />

solide bezeichnet werden. Die Geschichte des<br />

armen, aber talentierten Underdogs (Aaron Paul),<br />

der vom reichen, unsympathischen Schnösel<br />

(Dominic Cooper) abgekanzelt wird, um diesem<br />

im fi nalen Showdown-Rennen zeigen zu können,<br />

wo der Hammer hängt, gewinnt sicher keinen Innovationspreis,<br />

bietet aber genug Futter, um den<br />

knackigen Straßenrennen ihre Daseinsberechtigung<br />

zu verleihen. Dass auch eine Frau im Spiel<br />

ist, die zwischen den beiden steht, und dass auch<br />

die angekratzte Familienehre wiederhergestellt<br />

werden muss, versteht sich natürlich von selbst.<br />

fi lmten und spektakulär in Szene gesetzten Rennsequenzen<br />

verlassen, von denen es jede Menge<br />

zu bestaunen gibt. Mit dieser Taktik kann man<br />

übrigens auch als Zuschauer den meisten Spaß<br />

mit diesem Streifen haben.<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit Luxusausstattung<br />

Was „Need For Speed“ an inhaltlicher Tiefe abgehen<br />

mag, gleicht die technisch ganz vorne<br />

mitmischende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation locker wieder<br />

aus. Die sündhaft teuren und pfeilschnellen Luxuskarossen<br />

kommen dank gestochen scharfer<br />

und kontrastreich-dynamischer Aufnahmen bestens<br />

zur Geltung. Die professionell eingesetzte<br />

3D-Technik verstärkt das „Mittendrin“-Gefühl<br />

bei den Rennszenen und macht auch die halsbrecherische<br />

Geschwindigkeit noch greifbarer.<br />

Die brachial abgemischte Soundkulisse setzt auf<br />

quietschende Reifen, kreischende Motoren und<br />

unterschwellig grollende Auspuff-Subwoofer-Attacken,<br />

sodass die Actionszenen zum audiovisuellen<br />

Highlight des Films avancieren.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 7/10<br />

Jede Menge Traumautos und die extrem rasant gefi lmten Rennen<br />

trösten über die ziemlich vorhersehbare Story hinweg. Wer auf<br />

knackige Action und Geschwindigkeit steht, ist hier goldrichtig!<br />

Technik 9/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Lupenreine Full-HD-Bilder mit famoser Schärfe und keinerlei<br />

störenden Bildfehlern sorgen für mächtig Laune.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />

Ton 9,5/10<br />

Na gut, mann kann’s auch übertreiben! An Altmetall t ll und<br />

Explosionen wurde bei diesem Dreh wahrlich nicht gespart<br />

Darsteller mit angezogener Handbremse<br />

Warum Aaron Paul im Vergleich zu seiner Performance<br />

in „Breaking Bad“ ein paar Gänge zurückschaltet,<br />

bleibt unerklärlich und ist ein bisschen<br />

schade. Diesem leicht gedrosselten schauspielerischen<br />

Niveau gleichen sich so ziemlich alle<br />

anderen Beteiligten (bis auf Imogen Poots, die<br />

wirklich Farbe und einige toll gespielte Akzente<br />

einbringt) dankbar an. Scheinbar haben die Darsteller<br />

sich vorwiegend auf die mitreißend ge-<br />

Bei derartig viel PS unter der Haube braucht es dringend eine<br />

kompetente Soundabteilung – und die liefert auf ganzer Linie ab!<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />

3D 7,5/10<br />

Wirklich erfreulich, wie die Tiefenwirkung das actionreiche<br />

Geschehen während der Rennen noch aufregender macht.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

3/4 2,5/3 1/2 1/1<br />

Bilder: Highlight<br />

32


Blockbuster<br />

Film<br />

Steven Spielberg Director’s Collection<br />

Collection<br />

OT: Spielberg Collection L: US J: 1971–1997 V: Universal<br />

Pictures B: MPEG-4, 1,33:1, 2.35 : 1 T: DTS 2.0, DTS 5.1<br />

R: Steven Spielberg D: Roy Scheider, Robert Shaw, Richard<br />

Dreyfuss LZ: 932 min FSK: 16 P: 62 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 16.10.14 × 9 Extras: 8/10<br />

Jeder Regisseur hat einmal klein angefangen,<br />

wobei „klein“ nicht unbedingt „schlecht“ bedeutet<br />

– eher „unbekannt“. Kaum zu glauben,<br />

dass jemand wie Steven Spielberg einmal mit<br />

solch einem Status versehen war, denn heutzutage<br />

kennt einfach jeder den Mann, der solch<br />

grandiose Filme wie „E. T.“, „Der weiße Hai“ oder<br />

„Jurassic Park“ gemacht hat. Neben diesen Blockbustern<br />

gibt es aber auch noch einige frühere,<br />

unbekanntere Streifen, die es nun zusammen<br />

mit den oben genannten in einer schön aufgemachten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box zu kaufen gibt. Zum fairen<br />

Preis von unter 70 Euro erhält der Käufer acht<br />

Filme, unter denen sich auch solch seltene Perlen<br />

wie Spielbergs TV-Film „Duell“, sein erster Kinodurchbruch<br />

„Sugarland Express“, die kunterbunte<br />

Weltkriegskomödie „1941 – Wo bitte geht’s nach<br />

Hollywood“ sowie die Flieger-Romanze „Always –<br />

Der Feuerengel von Montana“ befi nden. Inhaltlich<br />

ist dieses Portfolio also ein guter Genre-Querschnitt,<br />

bei dem für so ziemlich jeden etwas dabei<br />

sein dürfte. Zwar lässt sich erahnen, dass sämtliche<br />

Filme für die HD-Präsentation überarbeitet<br />

wurden, jedoch sind die Spuren des Alters deutlich<br />

zu erkennen. Davon sind insbesondere die<br />

oben genannten, kleineren Filme betroffen, wobei<br />

„Duell“ z. B. ursprünglich fürs damalige Fernsehen<br />

in einem Bildseitenverhältnis von 4 : 3 produziert<br />

wurde. Das Filmkorn, extreme Unschärfen und<br />

unruhige Kamerastände wiederum suchen auch<br />

andere Filme (in 2.35 : 1) wie etwa „Sugarland-<br />

Express“ oder „1941“ heim. Ebenso warten diese<br />

und andere Filme der Collection mit Stereosound<br />

auf. Die bekannteren Exemplare wiederum wurden<br />

bereits für frühere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen<br />

sehr sorgfältig überarbeitet und können durchaus<br />

als High-End-Genuss bezeichnet werden, Surroundsound-Abmischung<br />

inbegriffen. Die Extras<br />

sind bei jeder Scheibe unterschiedlich. Insgesamt<br />

befi nden sich aber auf den Discs zahlreiche<br />

Schätze, die einen Blick hinter die Kulissen von<br />

Spielbergs Arbeiten gewähren.<br />

FALKO THEUNER<br />

Diese Szene aus „Der weiße Hai“ sorgte dafür,<br />

„1941“ 1941“ist tbekannt tfür seine Tanzeinlagen. Der<br />

dass die Kinogänger den Stränden fern blieben Director’s Cut ist in der Box enthalten<br />

Donnergrollen kündigt die größte Dinosaurier-i<br />

Action an, die je ein T-Rex veranstaltet hat<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

Inhalt der Collection<br />

– Duell (1971)<br />

– Sugarland Express (1974)<br />

– Der weiße Hai (1975)<br />

– 1941 – Wo bitte geht‘s nach Hollywood (1979)<br />

– E.T. – Der Außerirdische (1982)<br />

– Always (1989)<br />

– Jurassic Park (1993)<br />

– Vergessene Welt: Jurassic Park (1997)<br />

Beigaben:<br />

Reich illustriertes Buch mit Aussparungen für die<br />

Scheiben. 32-seitiges Booklet „A Journey In Film“.<br />

Ikonische Spielberg-Momente<br />

– Die Wasserglas-Szene beim Auftauchen des T-Rex in „Jurassic Park“<br />

– E. T. und Elliott fl iegen vor dem Mond auf einem Fahrrad<br />

– William Atherton improvisiert die Vertonung eines Roadrunner-Cartoons, der das Ende von<br />

„Sugarland Express“ vorwegnimmt<br />

– Das Auftauchen des weißen Hais mit dem Thema von John Williams<br />

– Die überdimensionale Tanzszene in „1941“, die in ein riesiges Kuddelmuddel ausartet,<br />

gefi lmt mit einem Hightech-Kamera-Kran<br />

– Der Cocker Spaniel Elmer tritt in „Sugarland Express“, „Der weiße Hai“ und in „1941“ auf<br />

– Spielberg und John Williams arbeiteten seit „Sugarland Express“ (1974) zusammen an 27 Filmen,<br />

wobei Williams für drei davon je einen Oscar erhielt. Der Komponist entfachte in jedem<br />

Spielberg-Werk pure, emotionale Filmmagie<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 33


Film<br />

Blockbuster<br />

Tonreferenz<br />

Edge Of Tomorrow<br />

EDGE OF TOMORROW<br />

„Japan“-Verfi lmungen sind ganz klar auf dem Vormarsch. Nach einigen hochwertigen, zunächst nur asiatischen<br />

Produktionen hat auch Hollywood angebissen und ist nun endlich in der Welt der Mangas, Animes und Light Novels<br />

angekommen. Und wie!<br />

Science-Fiction/Action<br />

OT: Edge Of Tomorrow L: USA J: 2014 V: Warner Home Video<br />

B: MVC, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 verw. 3D-TV: Toshiba<br />

55M7463D 2D-komp.: Zusatzdisc R: D. Liman D: T. Cruise, E.<br />

<strong>Blu</strong>nt, B. Paxton LZ: 113 min FSK: 12 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.10.14 × 2 Extras: 6/10<br />

Grundlage der „Edge Of Tomorrow – Live. Die.<br />

Repeat.“-Idee bildet das hochwertige 2004er<br />

Science-Fiction-Light Novel „All You Need Is Kill“.<br />

Von Hiroshi Sakurazaka erdacht und erst im Mai<br />

dieses Jahres vom Mangaka Takeshi Obata („Death<br />

Note“) zeichnerisch in Szene gesetzt, wird die<br />

Geschichte eines Soldaten erzählt, der sich aufgrund<br />

von Alien-DNA in einer Zeitschleife befindet.<br />

Regisseur Doug Liman („Die Bourne Identität“,<br />

2002) nahm sich nun dieses außergewöhnliche<br />

Werk vor, wandelte es leicht ab und passte es<br />

stilsicher an die Sehgewohnheiten der westlichen<br />

Kultur an. Dabei achtete er darauf, die intelligente<br />

Grundidee nicht allzu sehr zu verfälschen, damit<br />

seine Produktion auf keinen Fall zu einem beliebigen<br />

08/15-Hollywood-Schaulaufen inklusive<br />

Effekthascherei wird. Und er war auf grandiose Art<br />

und Weise erfolgreich. So auch dabei, einen Tom<br />

Cruise glaubhaft in einer Rolle zu präsentieren, die<br />

auf den ersten Blick so gar nicht zum ewig lässigen<br />

Agenten passt.<br />

Game Over: Versuch’s halt nochmal!<br />

In einer nicht allzu fernen Zukunft befi ndet sich<br />

die Welt im Krieg mit einem schier unbesiegbaren<br />

und übermächtigen Gegner, einer Alienrasse,<br />

die „Mimics“ genannt wird. Major William Cage<br />

(Cruise) ist auf dem Weg nach London, wo er<br />

neue Befehle entgegennehmen soll. Im nächsten<br />

Moment wacht er gefesselt auf dem Rollfeld des<br />

hiesigen Militärstützpunktes auf und muss erkennen,<br />

dass man ihm eine Falle gestellt hat. Als Deserteur<br />

abgestempelt soll „Rekrut“ Cage am darauf<br />

folgenden Tag in die Schlacht um die französische<br />

Küste ziehen: Mission „Downfall“ beginnt. In gepanzerten<br />

Exoskeletten kämpfend, bahnt sich der<br />

ängstliche Soldat einen Weg über den Strand und<br />

schafft es sogar, einen der Gegner zu erlegen, nur<br />

um danach sofort in einer Explosion zu sterben.<br />

Kurz zuvor fl ießt ihm jedoch das schwarze <strong>Blu</strong>t<br />

des getöteten Mimics in den Mund und er wacht<br />

wieder auf dem Rollfeld auf. Was ist passiert? Völlig<br />

desorientiert erlebt er die beiden Tage auf eben<br />

dieselbe Art und Weise, bis er ein weiteres Mal<br />

auf dem Schlachtfeld fällt und den Tag erneut<br />

von vorne beginnt. Langsam aber sicher begreift<br />

Cage, dass er die besondere, bisher unentdeckte<br />

Fähigkeit der Mimics, die Zeit zurückdrehen zu<br />

können, übernommen hat. Mithilfe der ultimativen<br />

Überkriegerin Rita Vrataski (taff: Emily <strong>Blu</strong>nt), die<br />

kurzzeitig ebenfalls diese Kraft inne hatte, tüftelt er<br />

einen Plan aus, den außerirdischen Feind in den<br />

zentralen Reihen zu verwunden. Nach unzähligen<br />

Neustarts fi nden die beiden schließlich heraus,<br />

dass ein übergeordnetes System – das Omega –<br />

existiert, welches die Energiezufuhr kontrolliert<br />

und so die gesamte Mimic-Population am Leben<br />

erhält. Nur muss dieses noch gefunden und zerstört<br />

werden...<br />

Irgendwas mit Murmeltier<br />

Auch wenn – oder gerade weil – das Ende recht<br />

undurchsichtig ist und sich auch sonst so einige<br />

Logiklöcher im Storyverlauf bemerkbar machen,<br />

hat das Regisseur- und Darsteller-Team <strong>Blu</strong>nt-<br />

Cruise-Liman mit „Edge Of Tomorrow“ den faszinierenden<br />

Dystopie-Gedanken Sakurazakas<br />

gefasst und großartig inszeniert. Emily <strong>Blu</strong>nt, die<br />

wohl vorwiegend aus seichteren Komödien und<br />

Dramen bekannt ist, zeigt sich hier von einer ganz<br />

anderen Seite, wie auch Tom Cruise. Natürlich<br />

basierend auf der Vorlage vertauschte Regisseur<br />

Liman die stereotype Rollenverteilung, sodass<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

34


der legendäre Actionheld hier den eher schwächlichen<br />

und feigen Büro-General auf Zeitreise mimt<br />

und Mrs. <strong>Blu</strong>nt eine mit massiven Rotorblättern<br />

kämpfende Super-Soldatin verkörpert. Wer hätte<br />

gedacht, dass dieses Konzept mit genau diesen<br />

Schauspielern so gut aufgehen würde. Hut ab vor<br />

einer solchen Schauspielleistung, zumal die Dreharbeiten<br />

wohl alles andere als einfach waren. Laut<br />

Interview mit Regisseur und Darstellern wogen die<br />

futuristischen Exoskelette nämlich durchschnittlich<br />

40, teilweise sogar bis zu 60 kg, was auf Dauer<br />

wohl mehr als anstrengend gewesen sein muss.<br />

Aber es hat sich gelohnt, denn das Design der<br />

Anzüge und die angestrebte Funktionalität wirken<br />

äußerst realistisch und nicht nur theoretisch<br />

umsetzbar. Weiterhin wurde die Frage nach einer<br />

möglichen Alien-Konzeption bravurös gelöst,<br />

indem man ein tentakelartiges Wesen erschuf,<br />

welches besonders in Kopf- und Mundbereich<br />

visuell beeindruckt und bedrohlich echt wirkt. Insgesamt<br />

ist der visuelle Stil mit all seinen Effekten<br />

und der eher natürlichen Farbgebung von hoher<br />

Qualität. Natürlich erwartet man mittlerweile von<br />

hochwertigen Hollywood-Produktionen, dass so<br />

etwas als Standard angesehen wird, doch wurde<br />

man in der jüngeren Vergangenheit auch oft<br />

enttäuscht. So nicht in diesem Werk, dass auch<br />

klanglich absolute Referenz ist. Die Räumlichkeit<br />

ist unfassbar weitläufi g und die gezielte Signalortung<br />

vortreffl ich. Man könnte sogar so weit gehen<br />

zu sagen, dass lediglich die Abmischung von Synchronisation<br />

und Effektlautstärke in einigen wenigen<br />

Sequenzen nicht ganz optimal ist. Zudem<br />

ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in diversen Formaten im Handel<br />

erhältlich. Neben der normalen Single-Disc gibt es<br />

ein Steelbook der 2D-Version, eine 2-Disc-3D-Box<br />

und zu dieser eine jedoch nur bei Amazon.de exklusiv<br />

zu erwerbende Steelbook-Variante. Rein inhaltlich<br />

unterscheiden sich die Formate nur in der<br />

zusätzlichen Dimension. Das Bonusmaterial enthält<br />

neben den bereits erwähnten Interviews noch<br />

einige kleinere Featurettes zur „Downfall“-Szene,<br />

den „Waffen der Zukunft“ sowie der Realisierung<br />

der „Kreaturen“. Außerdem gibt es eine Kurz-Doku<br />

mit dem Titel „On The Edge“, welche die Vorbereitungen<br />

von Regisseur Doug Liman im Vorfeld<br />

der Produktion und der Dreharbeiten selber zeigt.<br />

Letztlich steht natürlich auch noch ein Potpourri<br />

aus diversen gekürzten oder entfallenen Szenen<br />

zur Verfügung.<br />

Eine letzte Sache ist noch anzumerken, auch<br />

wenn dies womöglich ein wenig zu überinterpretiert<br />

erscheinen mag. Auch bedingt durch<br />

Aushängeschild Tom Cruise, erkennt man hier<br />

und da eindeutig einschlägige Kommentare zur<br />

kritisierten Scientology-Religion. Sicherlich fi ndet<br />

man diese in so ziemlich jedem Science-Fiction-<br />

Abenteuer, da die Glaubensrichtung eben auf der<br />

wissenschaftlichen Fiktion beruht, doch ist der<br />

Zusammenhang von Cruise in einer Hauptrolle<br />

und den Aussagen im Film unverkennbar. Hauptaugenmerk<br />

liegt hier übrigens nicht auf Cruises<br />

Charakter, stattdessen vertritt der narzisstische<br />

Obergeneral Farell (Bill Paxton) ebenjene Ideologie<br />

des „Schicksal in die Hand nehmens“, welcher<br />

lustigerweise jedoch nicht gewillt ist, die Wahrheit<br />

über Zeitreisen anzuerkennen. Und auch das „thetanische“<br />

Ende ist Hollywood-typisch, daher drücken<br />

wir noch einmal ein Auge zu, Mr. Cruise.<br />

TYLER SÜSS<br />

Hab ich das nicht schonmal erlebt? Major William<br />

Cage (Tom Cruise) im Mech-Anzug<br />

Der Festival-Hit<br />

von den Filmfestspielen<br />

in Cannes 2013<br />

Preisgekröntes Kino<br />

mit Hollywoodstar Benicio del Toro<br />

Ab sofort im Handel erhältlich!<br />

erhältlich bei:<br />

Film 8/10<br />

Hoch intelligenter Science-Fiction-Kracher mit großartig<br />

aufgelegtem Schauspiel-Duo, bei dem zur Abwechslung mal die<br />

Frau den Helden-Part übernimmt.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Abgesehen von einigen wenigen Kontrastschwächen in dunkleren<br />

Sequenzen qualitativ hochwertig.<br />

Ton 9/10<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Wenn die Mimics umherschwirren und die Mech-Anzüge zum<br />

Einsatz kommen, fühlt man sich selbst wie auf dem Schlachtfeld.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 3/3 2/2 1,5/2<br />

3D 5,5/10<br />

Besonders in ruhigeren Momenten wird die stereoskopische Tiefe ein<br />

Stückchen weiter aufgezogen. Schönes Gimmick, aber nicht mehr.<br />

3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />

2/4 2/3 1/2 0,5/1<br />

Mit der taffen und „schlagfertigen“ Rita (Emily<br />

<strong>Blu</strong>nt) sollte man sich besser nicht anlegen<br />

Wegen ihm ist Cage auf dem Schlachtfeld:<br />

General Brigham (Brendan Gleeson)<br />

Anzeige<br />

<br />

Das COMING<br />

OF AGE Drama<br />

2014<br />

<br />

Mit der<br />

Musik von<br />

Alicia Keys<br />

und André 3000<br />

Ab sofort im Handel erhältlich!<br />

erhältlich bei:<br />

Die Seite für Filmfans<br />

und Cineaster auf<br />

facebook.com//HeimkinoHeimkino


Film<br />

Anspruch<br />

Das Schicksal ist ein mieser Verräter<br />

Romanze/Drama<br />

OT: The Fault In Our<br />

Stars L: US J: 2014<br />

V: 20th Century Fox<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

R: Josh Boone<br />

D: Shailene Woodley,<br />

Ansel Elgort, Laura Dern LZ: 127 min FSK: 6<br />

P: 21 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 17.10.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Bei der Kombination „Liebesfilm<br />

plus tragische Krankheitsgeschichte“<br />

schrillen bei den meisten<br />

Zuschauern erst einmal alle Alarmglocken.<br />

Doch im Falle des heimlichen<br />

Sommerhits „Das Schicksal<br />

ist ein mieser Verräter“ (300 Millionen<br />

Dollar an den Kinokassen!)<br />

kann auf ganzer Linie Entwarnung<br />

gegeben werden. Diese feinfühlige<br />

Adaption des Erfolgsromans<br />

Die weltvergessene Glückseligkeit der ersten großen Liebe verkörpern Jungstar<br />

Shailene Woodley und ihr Kollege Ansel Elgort auf wunderbare Weise<br />

„The Fault In Our Stars“ von John<br />

Green ist mehr als gelungen und<br />

schenkt einem nach dem Abspann<br />

eine wunderbare Melange aus Hoffnung,<br />

Dankbarkeit und großer Wertschätzung<br />

für das Leben an sich.<br />

Glücklicherweise haben die Macher<br />

für das so entscheidende Figurenduo<br />

im Zentrum der Geschichte ein<br />

echtes Traumpaar gefunden. Shailene<br />

Woodley spielt den an Schilddrüsenkrebs<br />

erkrankten Teenager<br />

Hazel Lancaster ebenso sympathisch<br />

wie zerbrechlich. Als in einer<br />

Therapiegruppe plötzlich der smarte<br />

und trotz seiner Krankengeschichte<br />

äußerst lebenslustige Augustus<br />

Waters (Ansel Elgort) in ihr Leben<br />

tritt, scheint mit einem Mal auch<br />

die Chance auf die erste große Liebe<br />

aufzublühen. Die Inszenierung<br />

von Regisseur Josh Boone schafft<br />

es immer wieder, geschickt allen<br />

Klischees aus dem Weg zu gehen<br />

– und immer dann, wenn es doch<br />

einmal zu süßlich zu werden droht,<br />

kommt ein Dämpfer zur rechten<br />

Zeit (wie zum Beispiel der deftige<br />

Gastauftritt von Willem Dafoe zur<br />

Wenn das Schicksal dir Zitronen<br />

schenkt, dann bewirf es mit Eiern!<br />

Mitte der Laufzeit). Technisch weiß<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Auswertung ebenso zu<br />

überzeugen wie der Film selber, sodass<br />

am Ende eine uneingeschränkte<br />

Empfehlung steht, für alle, die<br />

einen nahezu perfekt gemachten<br />

Streifen zwischen großer Romanze<br />

und glaubwürdigem Coming-of-Age-<br />

Drama suchen.<br />

TW<br />

Film 8,5/10<br />

Einer der schönsten Filme des Sommers auf einer<br />

rundum empfehlenswerten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Anschauen,<br />

wohlfühlen, Glücks-Tränchen verdrücken!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Words And Pictures<br />

Romantikkomödie<br />

OT: Words And<br />

Pictures L: US J: 2013<br />

V: Senator B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Fred Schepisi<br />

D: Clive Owen, Juliette<br />

Binoche, Navid<br />

Negahban LZ: 116 min<br />

FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

Das finstere Tal<br />

Western/Drama<br />

OT: Das fi nstere Tal<br />

L: DE, AT J: 2013<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 2.35:1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Andreas Prochaska<br />

D: Sam Riley, Tobias<br />

Moretti, Paula Beer<br />

LZ: 115 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Juliette Binoche und Clive Owen<br />

lieben die Kunst und das Leben<br />

VÖ: 04.09.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Was treibt den wortkargen Reisenden<br />

(Sam Riley) in die Berge?<br />

Erstaunlicherweise ist diese sympathische<br />

Geschichte um einen<br />

„Lehrer-Wettstreit der schönen<br />

Künste“ sowohl beim Kinopublikum<br />

als auch beim Großteil der Kritiker<br />

ziemlich klar durchgefallen. Vielleicht<br />

hängt es einfach ein bisschen davon<br />

ab, ob man den Film nun mögen<br />

will oder nicht?! Das traumhafte<br />

Hauptdarstellerpaar ist schon mal<br />

ein Grund, warum man dem Streifen<br />

im Grunde so gut wie gar nichts<br />

übelnehmen kann. Juliette Binoche<br />

als bärbeißige, aber doch immer<br />

noch leidenschaftliche Verfechterin<br />

der bildenden Kunst und Clive<br />

Owen als brennender, aber doch<br />

ziemlich abgewrackter Anhänger der<br />

Poesie liefern sich ein vor Sprachwitz<br />

nur so sprühendes Duell. Dass<br />

schon bald auch die Funken der Liebe<br />

zwischen ihnen fliegen, versteht<br />

sich im Kontext einer Romantic-<br />

Comedy ja quasi von selbst, und so<br />

kann man mit „Words And Pictures“<br />

eine ganz und gar vergnügliche Zeit<br />

verbringen!<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Schöne und schwungvolle Romantikkomödie<br />

mit zwei gut aufgelegten Stars, die sich die<br />

Bälle und die Pointen lustvoll zuspielen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Basierend auf einer österreichischen<br />

Romanvorlage kreierte<br />

Regisseur Andreas Prochaska<br />

hier einen authentischen Alpen-<br />

Western. Ein mysteriöser Fremder<br />

(Sam Riley) erscheint in einem<br />

abgeschiedenen Bergdorf, um dort<br />

in Sicherheit zu überwintern. Mit<br />

seiner amerikanischen Kameratechnik<br />

überzeugt er die Bewohner<br />

von seinem Verbleib. Schnell freundet<br />

er sich mit den Besitzern des<br />

Gasthauses an, sammelt insgeheim<br />

aber Informationen. Als das Dorf<br />

dann von rätselhaften Morden erschüttert<br />

wird, gerät der unliebsame<br />

Besucher natürlich sofort in die<br />

Schusslinie. Steckt der Amerikaner<br />

tatsächlich hinter den Morden? Einzig<br />

die österreichische Mundart beeinträchtigt<br />

das Filmvergnügen, das<br />

ansonsten großartig bebildert ist. So<br />

muss man sich jedoch regelrecht<br />

anstrengen, um alles zu verstehen.<br />

Davon abgesehen sind Dramatik,<br />

Schauspielleistung und Atmosphäre<br />

aber von hoher Qualität. TS<br />

Film 7,5/10<br />

Klassisch-markanter Western-Trip, der locker<br />

auch einen Clint Eastwood in der Hauptrolle<br />

haben könnte.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Senator, Warner Home Video<br />

36


Neuer Dämon, neuer<br />

Exorzismus-Schocker<br />

mit WILL WALLACE · DEAN CAIN<br />

DON SWAYZE · EMILY BROOKS<br />

Enemy (Limited Collector’s Mediabook)<br />

Bilder: Capelight Pictures<br />

Mystery-Thriller<br />

OT: Enemy L: CA, ES J: 2013 V: Capelight Pictures B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Denis Villeneuve D: Jake<br />

Gyllenhaal, Melanie Laurent, Sarah Gadon, Isabelle<br />

Rossellini LZ: 90 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 6/10<br />

Der Roman „Der Doppelgänger“, des portugiesischen<br />

Schriftstellers José Saramago,<br />

erzählte 2002 die Geschichte eines Mannes, der<br />

im Zuge einer persönlichen Selbstbewältigung<br />

auf sein Ebenbild trifft. Dieses Werk diente als<br />

Grundlage für Denis Villeneuves neueste Konzeption,<br />

den nebulösen und zugleich äußerst<br />

faszinierenden Mystery-Thriller „Enemy“. Hier<br />

steht der dem repetitiven Alltag ausgesetzte<br />

Geschichtslehrer Adam Bell (mitreißend: Jake<br />

Gyllenhaal) im Mittelpunkt. Immer im Wechsel<br />

zwischen müder Lehrtätigkeit, dem tristen Weg<br />

nach Hause und der sexuellen Begegnung mit<br />

einer weiblichen Bekannten (Melanie Laurent)<br />

verstreichen die Tage wie in trägem Flug. Als er<br />

dem Filmtipp eines Kollegen nachgeht, bricht<br />

seine Welt plötzlich in sich zusammen: Einer<br />

der Schauspieler sieht ihm zum Verwechseln<br />

ähnlich. Auf der Suche nach einer Erklärung<br />

stößt er auf immer tiefgründigere Hinweise,<br />

ohne wirklich die Wahrheit herauszufinden. Was<br />

verbindet die beiden?<br />

Spinnen und Klarträume<br />

Irgendwo zwischen radikaler Charakterstudie<br />

und symbolträchtigem Trancezustand wandeln<br />

Film und Protagonist auf einem schier unaufhaltsamen<br />

Weg ohne wirkliches Ziel. Freunde von<br />

klar abgesteckten Enden und einer eher leicht<br />

zu verfolgenden Storyline sollten wohl besser<br />

die Finger von diesem intensiven Arthouse-Werk<br />

lassen. Wirken die ersten Szenen bereits willkürlich,<br />

so wird spätestens beim Auftreten von<br />

albtraumhaften Figuren und dem immer wiederkehrenden<br />

Spinnensymbol jedes Verständnis<br />

bis zum äußersten auf die Probe gestellt. Und<br />

das ist wohl die einzige und doch gravierende<br />

Schwäche, die dieses ansonsten großartige fi l-<br />

mische Erlebnis zu verzeichnen hat: Regisseur<br />

Denis Villeneuve lässt deutlich zu viel Spielraum<br />

für mögliche Interpretationen. Das Ende ist dann<br />

die Krönung des Unverständnisses und man<br />

bleibt als Zuschauer leicht unzufrieden zurück.<br />

Jake Gyllenhaal verkörpert indes die doppelte<br />

Hauptrolle mit sehr viel Feingefühl für die jeweiligen<br />

Charakterzüge. Stellt er den introvertierten<br />

Lehrer (Adam) als gebeugten, beinahe dem<br />

Leben überdrüssigen Mann dar, so tritt der exzentrische<br />

Schauspieler (Anthony) selbstsicher<br />

auf. Als dann beide zum ersten Mal aufeinander<br />

treffen, beginnen sie, Merkmale des jeweils<br />

anderen in sich zu realisieren. Sie scheinen<br />

offenbar zu ahnen, dass nur einer der beiden<br />

überleben kann, was als eindeutiges Zeichen<br />

für Schizophrenie angesehen werden könnte.<br />

Der Interpretationsspielraum ist andererseits so<br />

unendlich, dass man sich wohl selbst nach der<br />

zehnten Sichtung noch nicht auf die eine Wahrheit<br />

festlegen kann. Technisch gesehen sorgen<br />

vor allem die Sepia-Färbung und der niedrige<br />

Kontrast für den angestrebten traumartigen Hintergrund,<br />

vor dem kaum ein Unterschied zwischen<br />

Realität und Fantasie zu erkennen ist.<br />

TYLER SÜSS<br />

Film 8/10<br />

Hypnotisches, kammerspielartiges Porträt zweier (?) körperlich<br />

identischer Personen, das von der Frage nach dem „wie und<br />

warum“ getragen wird.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Die dichte Atmosphäre wird vor allem durch die entfärbte<br />

Grundstimmung des Films unterstützt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

In den wenigen lauteren Szenen, zieht das klangliche Tempo mit<br />

beinahe spannungsgeladener Wucht an.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

Nach wahren<br />

Begebenheiten!<br />

Im Verleih erhältlich!<br />

Ab 14.11. im Handel!<br />

Halloween in der Hölle!<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.justbridge.de · /justbridgeDE


Film<br />

Anspruch<br />

Fox Searchlight Pictures<br />

Collection<br />

OT: Fox Searchlight<br />

Collection L: US<br />

J: 1997 – 2014 V: 20th<br />

Century Fox B: diverse<br />

T: diverse R: Danny<br />

Boyle, Wes Anderson,<br />

Daren Arronofski<br />

D: James McAvoy,<br />

Forest Whitaker, James Franco, u. a. LZ: k. A.<br />

FSK: 16 P: 86 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 02.10.14 × 21 Extras: 10/10<br />

20 Jahre<br />

Jubiläums-Collection<br />

„127 Hours“ ist einer dieser Filme, die man nie wieder vergisst. Und am Ende<br />

durchströmen einen Wellen des Glücks. Ob man will oder nicht<br />

Insgesamt 20 Filme für 20 Jahre<br />

Fox Searchlight bietet die aktuelle<br />

Jubiläumsbox dem Käufer zum<br />

fairen Preis von derzeit 86 Euro.<br />

Von den aufregenden Danny Boyle-<br />

Thrillern „127 Hours“ und „Trance“<br />

über „Juno“ bis hin zum topaktuellen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Highlight „The Grand<br />

Budapest Hotel“ ist in der Box alles<br />

vertreten, was sich nicht nur jeder<br />

Arthouse-Fan wünscht. Im Gegenteil,<br />

die Filme sind allesamt äußerst<br />

massenkompatibel und haben<br />

dennoch etwas ganz besonderes<br />

an sich. Wer es Leid ist, ständig die<br />

gleichen Hollywood-Schemen aufgetischt<br />

zu bekommen, sollte sich<br />

einfach mal mit dem Wein-Roadtripp<br />

„Sideways“ die Kante geben,<br />

mit „Little Miss Sunshine“ zu einem<br />

Schönheitswettbewerb fahren, bei<br />

den schmerzhaften Ballett-Stunden<br />

von „Black Swan“ mitfiebern oder<br />

sich eine Auszeit im „Best Exotic<br />

Marigold Hotel“ gönnen, von dem<br />

es ab dem 12. März 2015 übrigens<br />

eine Fortsetzung im Kino<br />

zu bestaunen gibt. Die Collection<br />

enthält zudem mit „The Wrestler“<br />

einen weiteren Darren Aronofski-<br />

Film, der neben Wes Anderson<br />

und Danny Boyle mit zu den regelmäßigen<br />

Kult-Regisseuren bei Fox<br />

Searchlight zählt. Die weiteren Titel<br />

der Box haben wir Ihnen rechts<br />

aufgelistet, damit Sie einen guten<br />

Überblick über die Box erhalten.<br />

Tests zu den meisten Titeln finden<br />

Sie in früheren Ausgaben, eine<br />

Übersicht hierzu gibt es auf unserer<br />

Online-Seite www.digitalfernsehen.<br />

de. Disc 21 beinhaltet eine Dokumentation<br />

zur Studiogeschichte.<br />

Genug gesagt!<br />

FT<br />

Filme der Collection<br />

1. 127 Hours<br />

2. (500) Days of Summer<br />

3. Alles, was wir geben mussten<br />

4. Another Earth<br />

5. Black Swan<br />

6. Best Exotic Marigold Hotel<br />

7. Crazy Heart<br />

8. Darjeeling Limited<br />

9. The Descendants<br />

10. Ganz oder gar nicht<br />

11. The Grand Budapest Hotel<br />

12. Hitchcock<br />

13. Juno<br />

14. Der letzte König von Schottland<br />

15. Little Miss Sunshine<br />

16. Sideways<br />

17. Trance<br />

18. Never Die Alone<br />

19. Genug gesagt<br />

20. The Wrestler<br />

Mister & Pete<br />

gegen den<br />

Rest der Welt<br />

Drama<br />

OT: The Inevitable<br />

Defeat Of Mister & Pete<br />

L: US J: 2013 V: Edel<br />

Germany B: MPEG-4,<br />

2.35:1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: George Tillman<br />

Jr. D: Skylan Brooks,<br />

Ethan Dizon, Jennifer<br />

Hudson, Anthony Mackie LZ: 108 min FSK:<br />

12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 29.08.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Kris, Boss des Viertels, ist Schuld an<br />

der Misere um die beiden Mütter<br />

Vollkommen auf sich alleine gestellt, ohne Geld und auf der Flucht vor dem<br />

Waisenhaus bleibt den beiden nur das Betteln<br />

Zu allererst muss hier eines festgehalten<br />

werden: Eine solch<br />

großartige, emotional bewegende<br />

Schauspielleistung eines Kindes hat<br />

man bisher selten, vielleicht sogar<br />

noch nie zuvor gesehen! Wie der<br />

junge Skylan Brooks die Rolle des<br />

Mister interpretiert und als Hauptcharakter<br />

den Film bestimmt und<br />

leitet, ist ganz groß und deutet auf<br />

eine lange, erfolgreiche Karriere hin.<br />

„Mister & Pete gegen den Rest der<br />

Welt“ erzählt die Geschichte des<br />

13-jährigen Mister, der mit seiner<br />

drogenabhängigen, sich prostituierenden<br />

Mutter im schlimmsten<br />

Viertel von New York haust. Trotz<br />

großen Potentials hat er keinerlei<br />

Perspektiven, wird in der Schule<br />

gemieden und findet auch sonst<br />

keinen Anschluss. Eines Tages wird<br />

seine Mutter wegen Drogenbesitzes<br />

und -konsums festgenommen,<br />

er selbst müsste eigentlich in ein<br />

Waisenhaus. Auf der Flucht vor den<br />

Behörden kämpfen er und sein<br />

kleiner Freund Pete (Ethan Dizon),<br />

dessen Mutter dasselbe Schicksal<br />

ereilte, ums nackte Überleben. Regisseur<br />

George Tillman Jr. hat hier<br />

eine Geschichte konstruiert, wie<br />

sie (leider) auch aus dem Leben<br />

gegriffen sein könnte. Mit wundervoll<br />

aufgelegten Schauspielern,<br />

zahlreichen mitreißenden Twists<br />

und einer grundlegenden, mehr<br />

als erdrückenden Stimmung hat<br />

Tillman hier ein wahres Meisterwerk<br />

der dramatischen Filmkunst<br />

geschaffen. Bild- und Tonqualität<br />

tragen ganz klar auch ihren Teil zur<br />

Aussagekraft und zum Effekt des<br />

Films bei. Ähnlich matt und beklemmend<br />

wie die Story um Mister und<br />

Pete präsentiert sich nämlich auch<br />

die Technik. Im Bonusbereich der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> findet sich zudem einiges<br />

an Zusatzmaterial, so beispielsweise<br />

ein Kommentar von Brooks zu<br />

seinen Vorbereitungen. TS<br />

Film 8,5/10<br />

Herzzerreißende Ballade zweier verlorener<br />

Jungen, die am absoluten Existenzminimum um<br />

ihr Überleben kämpfen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: 20th Century Fox, Edel Germany<br />

38


Xxxx<br />

Film<br />

Savannah<br />

Historiendrama<br />

OT: Savannah L: US J: 2013 V: Lighthouse Homem<br />

B: MPEG-4, 2.35:1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Annette<br />

Haywood-Carter D: Jim Caviezel, Chiwetel Ejiofor, Jaime<br />

Alexander, u. a. LZ: 109 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

stante hierbei ist der alternde Christmas Moultrie,<br />

der vom geübten „12 Years A Slave“-Star<br />

Chiwetel Ejiofor gekonnt verkörpert wird. Auch<br />

Jim Caviezel als Ward Allen weiß über den<br />

Großteil des Films zu überzeugen, lässt nur hin<br />

und wieder etwas an Dramatik vermissen. Protagonistin<br />

Jamie Alexander hingegen wirkt in der<br />

Rolle der Lucy Stubbs oftmals überfordert, was<br />

im zwischenmenschlichen Bereich eventuell<br />

aber auch an der eher mittelmäßigen Synchronisation<br />

ihres Charakters liegen könnte.<br />

Bilder: Lighthouse Home, Beau Giannakopoulos<br />

VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Wie eine Legende, beinahe ein frenetischer<br />

Lobgesang erscheint die teilweise auf<br />

wahren Begebenheiten beruhende Geschichte<br />

um Ward Allen (Jim Caviezel). Als Sohn aus<br />

gutem Hause lebt der anarchische Freidenker<br />

mit seinem besten Freund und Weggefährten<br />

Christmas Moultrie (Chiwetel Ejiofor) in den<br />

Gewässern von Savannah. Seinen Unterhalt<br />

verdient er sich dabei als Tagelöhner, genauer<br />

mit dem Verkauf von selbst erlegten Stockenten.<br />

Zwischen all der harten Arbeit, rauen<br />

Trinkgelagen und dem beinahe wöchentlichen<br />

Besuch des Gerichtssaals lernt er eines Tages<br />

die attraktive junge Edeldame Lucy Stubbs<br />

(Jamie Alexander) kennen. Doch wie der<br />

Charakter des Querkopfes und einige unvorhersehbare,<br />

tragische Zufälle es so wollen, kann<br />

die Liebesgeschichte der beiden kein gutes<br />

Ende nehmen.<br />

Der Mythos um einen Mann<br />

Man ist als Zuschauer von der Vielzahl an Stolpersteinen<br />

im Leben des Ehepaares recht ergriffen,<br />

obwohl dem historischen Kostümdrama<br />

ein Tick mehr Authentizität gut getan hätte.<br />

Bildtechnisch ist nicht allzu viel auszusetzen, so<br />

weiß vor allem der grundlegende Farbton zu gefallen.<br />

Ohnehin sind die Bilder zwar nicht immer<br />

gestochen scharf, dafür aber wundervoll weitläufi<br />

g und toll fotografi ert. Beim Ton fallen einige<br />

Schwächen auf, zunächst natürlich die angesprochene<br />

Synchronisation, dann aber auch das<br />

Fehlen von Geräuschen, wie knisterndes Papier<br />

oder nebensächliches Klopfen. Dadurch wirkt<br />

die Kulisse ein wenig platt und unausgereift.<br />

Die Bonussektion enthält leider kein Making-Of,<br />

stattdessen gibt es ein paar Trailer.<br />

TYLER SÜSS<br />

Film 6,5/10<br />

Die Portraitierung des hoff nungsvollen Südstaatler-Mythos ist<br />

dramatisch, schön fotografi ert und dadurch visuell ansprechend.<br />

Leider verschenkt der Film auch einiges an Potenzial.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Die Geschichte von Ward Allen<br />

Aus Sicht des mittlerweile erwachsenen „Little<br />

Jack“ (Bradley Whitford) erzählt, gibt dieser<br />

die Geschichte um Ward Allen an seinen Sohn<br />

weiter, ganz so wie sie ihm immer und immer<br />

wieder in seiner Jugend von dem Ex-Sklaven<br />

Christmas vorgebetet wurde. Im engsten Familienkreis<br />

entstand über die Jahre ein wahrer<br />

Kult um die Person Ward, der wohl hauptsächlich<br />

an seiner freien, unbeschwerten und doch<br />

bestimmten Art festzumachen ist. So wechselt<br />

die Perspektive des Films immer zwischen der<br />

punktuellen Gegenwart, einer jüngeren sowie<br />

einer älteren Vergangenheit. Die einzige Kon-<br />

Das leicht gefärbte Bildmaterial trägt zur grundlegenden<br />

Atmosphäre bei, weist aber auch leichte Schwächen auf.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Hin und wieder fehlen Geräusche und ebenso ist die<br />

Synchronisation oft nur Mittelmaß.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

1,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 39


Film<br />

Anspruch<br />

Jimmy P. – Psychotherapie eines Indianers<br />

Drama<br />

OT: Jimmy P. L: US, FR J: 2013 V: Edel Distribution<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Arnaud Desplechin<br />

D: Benicio Del Toro, Mathieu Amalric, Gina McKee<br />

LZ: 112 min FSK: 12 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Die Ergründung des menschlichen Bewusstseins<br />

und die Beeinflussung dessen durch<br />

gleichsam umweltliche Einflüsse, wie auch innere<br />

Zwiespälte sind faszinierend und in Bezug<br />

auf psychische Krankheiten lebenswichtig. Der<br />

französische Regisseur Arnaud Desplechin („Das<br />

Auf dem Weg zur Militärklinik ik lässt es sich wunderbar<br />

philosophieren<br />

Leben ist seltsam“, 2004) hat sich jetzt in USamerikanischer<br />

Koproduktion filmisch mit diesem<br />

Gedanken auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt<br />

steht der indianische Kriegsveteran Jimmy Picardi<br />

(Benicio Del Toro), der nach seiner Rückkehr<br />

1948 aus dem Zweiten Weltkrieg immer wieder<br />

von lähmenden Kopfschmerzen und anderen<br />

schwerwiegenden Symptomen geplagt wird. Zur<br />

näheren Untersuchung wird er in ein entferntes<br />

Militärkrankenhaus mit anliegender Psychiatrie<br />

überwiesen. Diverse Ärzte versuchen ihr Glück<br />

bei der Bestimmung seiner Krankheit, scheitern<br />

aber, sowohl auf psychologischer, als auch<br />

auf physiologischer Ebene. Um einen etwas<br />

unorthodoxeren Weg auszutesten, wird der Anthropologe<br />

und Ethnologe Georges Devereux<br />

(Mathieu Amalric) in das Veteranenkrankenhaus<br />

beordert. In intensiven Sitzungen versucht der<br />

Analytiker, die tiefergehende Psyche von Jimmy<br />

zu visualisieren, da er die Krankheit in eben diesem<br />

Bereich vermutet. Belächelt von der Krankenhausleitung<br />

kommen die beiden der Antwort<br />

Stück für Stück näher.<br />

Phantomschmerz<br />

Absolut authentisch und in einer intensiven,<br />

wenn auch melancholisch ruhigen Atmosphäre<br />

wird die Erarbeitung des Problems dargestellt.<br />

Beide Protagonisten tragen hierbei nicht<br />

unerheblich zur Filmgüte bei. Benicio Del Toro<br />

versteht es, den gebeutelten, von einer unersichtlichen<br />

Krankheit befallenen Ureinwohner zu<br />

verkörpern, der im Zwiespalt seiner eigenen Kultur<br />

mit der amerikanischen steht. Auf der anderen<br />

Seite tritt Mathieu Amalric als Indio-Experte<br />

und Menschenforscher auf, der Jimmy um jeden<br />

Preis helfen will. Hierbei ist hervorzuheben, dass<br />

einige Passagen der Problemfi ndung religiös<br />

kommentiert sind. So steht nicht nur Jimmy als<br />

Patient im Fokus, sondern vielmehr die grundlegende<br />

Indianer-Problematik. Neben dem Seelenportrait<br />

möchte der Film vor allem der stets<br />

vorhandenen Feindlichkeit gegenüber den indianischen<br />

Ureinwohnern und deren Ausgliederung<br />

in Reservate kritisch entgegentreten. Antworten<br />

sucht er in den verschiedenen Glaubensrichtungen,<br />

die als Verbindung der Menschen untereinander<br />

angeboten wird. So hängt der Effekt<br />

des Films stark von der persönlichen Einstellung<br />

gegenüber Religionen ab. Darüber hinaus sind<br />

jene Szenen, in denen die beiden Männer Jimmys<br />

alltägliche Alpträume zu deuten versuchen,<br />

visuell sehr ansprechend, heben sich vom natürlichen<br />

Rest des Films deutlich ab und haben<br />

einen fast unwirklichen Effekt. Obwohl der Film<br />

im letzten Jahr entstanden ist, wirken die Art der<br />

Kameraführung, die Qualität des Bildmaterials<br />

und die Konzeption der Dialoge auf eine positive<br />

Art und Weise „alt“. Was enttäuscht sind die Extras,<br />

die abgesehen von einem Trailer im O-Ton<br />

nichts bereithalten. Ein hintergründiges Featurette<br />

zu der thematisierten Problematik wäre hoch<br />

interessant und lehrreich gewesen.<br />

TYLER SÜSS<br />

Film 7,5/10<br />

Eine faszinierende Ode an das gequälte Leben eines Indianers, die<br />

den miserablen Umgang mit den Ureinwohnern teils religiös<br />

begründet kritisiert.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Die unaufgeregte Grundstimmung wird durch matte, hübsch<br />

altmodisch wirkende Bilder ausgedrückt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

In unzähligen Sitzungen nähern sich die beiden Herren<br />

allmählig einer Lösung<br />

Die Natur soll Jimmy helfen, die Hintergünde<br />

seiner Krankheit zu beleuchten<br />

Ton 6,5/10<br />

Leider hat der Film kaum Räumlichkeit, bietet dafür aber<br />

gefühlvolle Musik und eine angemessene Synchronisation.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: Edel Distribution<br />

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Zeichnungen des Animes. Ein anspruchsvolles<br />

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Film<br />

Anspruch<br />

Liebe ist das perfekte Verbrechen<br />

Thriller<br />

OT: L’amour est un crime parfait L: FR J: 2013 V: Alamode<br />

Film B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: A. Larrieu,<br />

J.-M. Larrieu D: Mathieu Amalric, Maïwenn, Karin Viard, D.<br />

Podalydès LZ: 114 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 17.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Viele Männer träumen von solch einem<br />

Leben, er hat es realisiert: Der schlagfertige<br />

Literaturprofessor Marc (Mathieu Amalric),<br />

seines Zeichens umworbener Casanova und<br />

Guru der geschriebenen Kunst, verführt reihenweise<br />

Studentinnen seiner geliebten Literatur.<br />

Als dann aber seine neueste Eroberung spurlos<br />

verschwindet, gerät er ins Visier der polizeilichen<br />

Ermittlungen. Schließlich tritt die Stiefmutter<br />

(Maïwenn) der Verschwundenen auf den Plan,<br />

in der er die Liebe seines Lebens findet. Schier<br />

unaufhaltsam wird er vom Sog der Ereignisse<br />

verschlungen. Was verbirgt der gute Mann?<br />

Natürlich wäre er unter normalen Umständen<br />

nicht abgeneigt: Marc und seine Studentin Annie<br />

Wer war es?<br />

Das ist die Frage, die man sich als Zuschauer<br />

die ganze Zeit über stellt. Man ahnt bereits zu<br />

Beginn, was der Verschwundenen zugestoßen<br />

sein könnte. Doch war es wirklich der reißerische<br />

Frauenschwarm? Oder hat seine leicht abwesende<br />

und psychotische Schwester Marianne<br />

(Karin Viard) etwas mit dem Verschwinden zu<br />

tun? Nach außen hin versucht sich der Professor<br />

jedenfalls gelassen zu geben, fällt nach und<br />

nach aber sichtlich in sich zusammen. Die vielen<br />

Komponenten, die in diesem Puzzle eine Rolle<br />

spielen, bestärken die Verwirrung des geneigten<br />

Zuschauers nur umso mehr: Ein auf den ersten<br />

Blick planlos wirkender Kommissar umkreist die<br />

Universität und den Campus, der Chef des Literaturfachbereiches<br />

(Denis Podalydès) versucht<br />

ständig Marc ins Gewissen zu reden und eine<br />

nymphomanische Studentin (Sara Forestier)<br />

kann die Zurückweisungen des Professors nicht<br />

länger akzeptieren. Es ist alles sehr verzwickt in<br />

diesem ruhigen Portrait eines Mannes, der von<br />

seiner eigenen Gier zerfressen wird. Und das<br />

ist es, was den Film ausmacht: Die Ruhe. Mit<br />

einer faszinierenden Leichtigkeit, zugleich aber<br />

auch einer bedrückenden Intensität wird die Geschichte<br />

des scheiternden Professors erzählt und<br />

die Ereignisse Stück für Stück aufgedeckt. Selbst<br />

im großen Finale verzichteten die Macher auf<br />

hektische Energie, entschleunigten den Film gar<br />

bis zum absoluten Minimum. Dabei wird die Erzählung<br />

nie langweilig, da sie von tollen Darstellern,<br />

einer verträumten Atmosphäre, viel nackter<br />

Haut und einer wendungsreichen Erzählweise<br />

getragen wird. Nichts davon wirkt aufgesetzt oder<br />

zu gewollt in Szene gesetzt, was vor allem in Bezug<br />

auf die Zelebrierung des bloßen Körpers von<br />

ausgesprochener Wichtigkeit ist. Anrüchig, gänzlich<br />

ohne in die Perversität abzurutschen präsentieren<br />

sich diverse Schönheiten in der Reichweite<br />

des Professors, die ihm den Kopf verdrehen.<br />

Abgesehen von der eigentlich nebensächlichen<br />

Darstellung dieser Akte, der winterlichen Grundstimmung<br />

und der Schauspielqualität bietet die<br />

Verfi lmung des Philippe Djian Romans „Die Rastlosen“<br />

(2012) außerdem tolle Klangspektren. So<br />

sind Räumlichkeit und Signalortung von hoher<br />

Präzision und Qualität, die eingespielte Musik<br />

der thematisierten Kunst entsprechend emotional<br />

komponiert. In den beigefügten Interviews<br />

kommen einige Schauspieler und die Regisseure<br />

zu Wort und beleuchten ihr Machwerk näher. Zusätzlich<br />

gibt es ein kleines Making-Of und eine<br />

interessante Trailershow, die ähnlich kunstvolle<br />

Independent-Produktionen vorstellt.<br />

TYLER SÜSS<br />

Film 8/10<br />

Ein französischer Thriller, der trotz des makaberen Themas einen<br />

kunstvoll seichten und wahrlich unaufgeregten Grundton bewahrt<br />

und durch und durch fasziniert.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Schwächen bei der allgemeinen Schärfe und der Darstellung von<br />

Details stören nur selten.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Ton 8/10<br />

Marcs exzentrische Schwester Marianne (Karin Viard)<br />

behält seine neueste Flamme im Auge<br />

Die Stiefmutter tt der verschwundenen Studentin:<br />

ti<br />

Anna (Maïwenn Le Besco)<br />

Die Synchronisation ist typisch französisch und die räumliche<br />

Geräuschkulisse angemessen verträumt.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: Alamode Film<br />

42


Anspruch<br />

Film<br />

Die zwei Gesichter des Januars<br />

Thriller<br />

OT: The Two Faces Of<br />

January L: US J: 2014<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Hossein Amini<br />

D: Viggo Mortensen,<br />

Kirsten Dunst, Oscar<br />

Isaac LZ: 96 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Viggo Mortensen spielt hier den<br />

eifersüchtigen Betrüger<br />

Vor einer zauberhaften, mediterranen<br />

Kulisse findet zwischen<br />

dem jungen Reiseführer Rydal (Oscar<br />

Isaac), dem Trickbetrüger Chester<br />

McFarland (Viggo Mortensen)<br />

und dessen junger Frau Colette<br />

(Kirsten Dunst) ein merkwürdiges<br />

Abhängigkeitsverhältnis seinen Anfang.<br />

Sieht es Anfangs noch so<br />

aus, als würde Rydal das Touristenpärchen<br />

um ihr Geld bringen und<br />

Colette für sich gewinnen können,<br />

so wird er alsbald von den beiden<br />

in einen Mord verwickelt, der die<br />

drei Schicksale unweigerlich miteinander<br />

verknüpft. Fortan befinden<br />

sie sich auf der Flucht und nutzen<br />

jeden Augenblick, um sich gegenseitig<br />

zu zerstören. Als Thriller, der<br />

auch locker von Alfred Hitchcock<br />

verfilmt worden sein könnte, bewegt<br />

sich vermutlich deshalb auf<br />

solch schmerzhaften Bahnen, weil<br />

es keine Identifikationsfigur gibt.<br />

Einfach jeder Charakter ist auf seine<br />

Weise hinterhältig, skrupellos und<br />

absolut amoralisch, wie es sich<br />

für eine Patricia Highsmith-Verfilmung<br />

(„Der talentierte Mr. Ripley“)<br />

Sieht aus wie eine Agatha-Christie-Verfilmung, ist aber keine. Der Film ist<br />

eine Augenweide für Fans klassischer Krimi-Kost<br />

gehört. Aber gerade das macht<br />

dieses Dreiecksverhältnis auch so<br />

spannend, obwohl der eigentliche<br />

Kampf hauptsächlich zwischen den<br />

konkurrierenden und um die Dame<br />

buhlenden Männer stattfindet.<br />

Auf der technischen Seite buhlen<br />

die wirklich ansehnlichen Bild-Parameter<br />

um die Gunst der Zuschauer,<br />

wobei natürlich die formidablen<br />

Landschafts- und Stadtbilder<br />

Athens ihr Übriges Beitragen. Hell<br />

bis düster wechseln die Szenarien,<br />

bei gleich bleibend hoher Bildschärfe.<br />

Trotz der zum schneiden<br />

dichten, stillen Thriller-Atmosphäre<br />

ist die Audio-Abmischung etwas für<br />

Surround-Sound-Freunde, die auch<br />

gerne einmal subtile Geräusche<br />

aus den entsprechenden Richtungen<br />

zu schätzen wissen. FT<br />

Film 7/10<br />

Brillant duellieren sich hier zwei Trickbetrüger:<br />

Auf der einen Seite die jugendliche Energie auf<br />

der anderen die Erfahrenheit des Alters.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Under The Skin Tödliche Verführung<br />

Bilder: Senator, Studiocanal<br />

Science-Fiction<br />

W-Cover: ja<br />

OT: Under The Skin<br />

L: US, GB, CH J: 2013<br />

V: Senator B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Jonathan Glazer<br />

D: Scarlett Johansson,<br />

Adam Person LZ: 108 min<br />

FSK: 16 P: 15 Euro<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: ??/10<br />

Was unter der Haut steckt, lässt sich<br />

allein durch Flammen nicht erkennen<br />

Eines der merkwürdigsten aber interessantesten<br />

Filmexperimente<br />

wagten Regisseur Jonathan Glazer<br />

(„Sexy Beast“) und Hauptdarstellerin<br />

Scarlett Johansson mit „Under<br />

The Skin“. Die grobe Handlung des<br />

Films besteht darin, dass sich eine<br />

geheimnisvolle Frau (Johansson)<br />

auf Männerfang begibt, sie nach<br />

Hause lockt, sich entblättert und<br />

anschließend den jeweiligen Mann<br />

in eine Flüssigkeit tauchen lässt, die<br />

seine Haut ablösen soll, denn das<br />

Äußere bedeutet hier Identität. Falls<br />

Sie sich jetzt an dieser Stelle Fragen,<br />

ob Mrs. Johansson hier alle Hüllen<br />

fallen lässt, so kann diese Frage<br />

definitiv mit einem „Oh, ja!“ beantwortet<br />

werden. Wie die armen Opfer<br />

der allnächtlichen Streife, wird<br />

auch der Zuschauer bezirzt und<br />

in den Bann der „Schwarzen Witwe“<br />

gezogen. Der dokumentarische<br />

Charakter des Films rührt vor allem<br />

daher, weil sämtliche Außenaufnahmen,<br />

also z. B. Scarlett Johanssons<br />

Gänge durch das Kaufhaus und<br />

die Straßen mit versteckter Kamera<br />

aufgenommen wurden, weshalb<br />

Roboterartig vollführt der von Johansson gespielte Charakter jeden Abend<br />

das selbe Ritual. Männer abschleppen, ausziehen, Haut einsacken …<br />

die vermeintlichen Statisten echte<br />

Passanten sind. Einige grandiose<br />

Bilder am Anfang erinnern darüber<br />

hinaus an Stanley Kubricks „2001“<br />

und suggerieren automatisch, dass<br />

sie ein Alien ist. Und diese Deutungsart<br />

geht konform mit Michel<br />

Fabers Romanvorlage „Die Weltenwanderin“,<br />

in der auch viele eigene<br />

Erfahrungen des Fremdseins einflossen.<br />

Jonathan Glazers Kunstfilm<br />

bemüht sich allerdings nicht darum,<br />

unterhaltsam zu sein, weshalb die<br />

stoische Aneinandereihung der Alltagsszenen<br />

und die Abweichung<br />

davon, zwar sehr gut diesen Eindruck<br />

der Fremde vermitteln, jedoch<br />

auf Dauer auch ziemlich öde<br />

wirken. Die sich daraus erschließende<br />

Handlung ist nicht als solche<br />

zu erkennen.<br />

FT<br />

Film 6/10<br />

Schwierige Filmkost, die zwischen alltäglicher<br />

Ödnis, schockierenden Horrorelementen und<br />

obskurer Erotik schwankt.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 43


Film<br />

Anspruch<br />

Nymphomaniac Vol. I & II<br />

Drama/Erotik/Arthouse<br />

OT: Nymphomaniac L: DK, DE, BE, GB, FR J: 2014 V: Concorde<br />

Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Lars von Trier<br />

D: Charlotte Gainsbourg, Stacy Martin, Stellan Skarsgård<br />

LZ: 118 + 124 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 20.11.14 × 1 Extras: 6/10<br />

Lars von Trier: Was soll man zum dänischen<br />

Regie-Berserker noch sagen, das nicht bereits<br />

gesagt worden ist? Nach seinen Filmen hat man<br />

oft Gesprächsstoff für Stunden, und Material<br />

zum Grübeln und Durchdenken für ganze Tage.<br />

Angesichts des cineastischen Ausnahmezustands,<br />

den er mit „Nymphomaniac“ auf die Leinwände<br />

dieser Welt losgelassen hat, reicht es auch vollkommen,<br />

sich nur auf den Film zu konzentrieren,<br />

und all die Skandale und Skandälchen, die seine<br />

Karriere wohl für immer begleiten werden, für<br />

diesmal ganz beiseite zu lassen.<br />

Chronologie der Lust<br />

Jedes Wort über diesen Film ist im Grunde zu viel,<br />

da es die einzigartige Erfahrung, ihn zum ersten<br />

Mal zu sehen, unweigerlich in eine bestimmte<br />

Richtung drängt. Von Triers Muse Charlotte Gainsbourg,<br />

mit der er bei seinen drei letzten Filmen<br />

zusammenarbeitete, verkörpert diesmal eine<br />

Uma Thurmans intensiver i Gastauftritt als rigoros betrogene<br />

Ehefrau schnürt einem förmlich die Kehle ab<br />

Frau namens Joe, die sich – am Tiefpunkt ihres<br />

Daseins angekommen – der Freundlichkeit eines<br />

Fremden (Stellan Skarsgård) anvertraut und<br />

mit ihm in aller Offenheit die Geschichte ihres<br />

Liebes-Lebens teilt. In acht streng unterteilten<br />

Kapiteln entfaltet sich ein überwältigendes Panorama<br />

eines ganzen Lebens, das von Anfang<br />

an und scheinbar unausweichlich von einer fehlgegangenen,<br />

falsch verstandenen und krankhaft<br />

übersteigerten Sexualität geprägt ist. Ein Großteil<br />

der Szenen wird dabei von Stacy Martin bestritten,<br />

die die junge Joe und ihre Eskapaden mindestens<br />

ebenso beeindruckend spielt, wie die<br />

gewohnt großartige Charlotte Gainsbourg, die ab<br />

Kapitel sechs übernimmt. Der explizite und monothematische<br />

Umgang mit dem Motiv des Films<br />

(Sexsucht als Krankheitsbild, als bestimmende<br />

und zerstörerische Kraft im Denken und Handeln<br />

einer verzweifelt Suchenden) mag bei weitem<br />

nicht jedem gefallen. Doch die künstlerische<br />

Konsequenz (erschlagender Einfallsreichtum<br />

trifft beeindruckendes handwerkliches Können),<br />

welche von Trier über diese überbordenden vier<br />

Stunden offenbart, muss einem zumindest Respekt<br />

abnötigen.<br />

Formales Chamäleon<br />

Lars Von Trier und sein Kameramann Manuel<br />

Alberto Claro, der bereits die atemberaubende<br />

Fotografi e für „Melancholia“ (2011) als Empfehlung<br />

mitbrachte, zeigen sich bei der Optik von<br />

„Nymphomaniac“ ausgesprochen experimentierfreudig,<br />

geben sie doch beinahe jedem neuen<br />

Abschnitt auch eine neue Bildsprache. So überrascht<br />

das klaustrophobisch enge Kapitel drei<br />

zum Beispiel plötzlich mit einem schmaleren<br />

Bildformat. Episode vier, Joes bittere und nur<br />

schwer zu ertragende Auseinandersetzung mit<br />

Tod und Sterblichkeit, ist dagegen konsequent in<br />

erstaunlich kalt wirkendem Schwarzweiß gedreht.<br />

Auch die Musik spielt eine immer bedeutendere<br />

Rolle in Lars von Triers ganz eigenem Verständnis<br />

des Kinos. Wie schon in den letzten Jahren abzusehen,<br />

spielen klassische Themen auch hier wieder<br />

eine zentrale Rolle – doch auch einen wirkungsvoll<br />

geschnittenen Bilderrausch zu einem treibenden<br />

Rammstein-Song hat er locker im Repertoire.<br />

Im Vorfeld der Veröffentlichung gab es innerhalb<br />

der Internet-Filmgemeinde heftige, beinahe<br />

wütende Reaktionen auf die Planungen des<br />

Verleihs, zuerst nur die Kinofassung zu veröffentlichen.<br />

Inzwischen steht fest, dass die Entscheidung<br />

für den fast fünfeinhalb Stunden umfassenden<br />

Director’s Cut von Lars von Trier jedem<br />

freisteht. Für 22 Euro wird diese noch deutlich<br />

explizitere und folglich erst ab 18 freigegebene<br />

Version ebenfalls ab dem 20. November im Handel<br />

erhältlich sein. Beide Varianten bieten eine<br />

Dreiviertelstunde an Interviews mit den Hauptdarstellern<br />

als Bonus, was einem im Nachhinein<br />

noch einmal ganz neue Ein- und Ansichten zur<br />

Interpretation dieses Stücks Kinokunst liefert.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Joe und dSeligman (C. Gainsbourg und dS. Skarsgard)<br />

sehen ihren dunklen Abgründen ins Gesicht<br />

Film 9/10<br />

Ein kaum zu fassendes Arthouse-Monstrum, das einen erschlägt<br />

mit seinem Ideenreichtum, seiner Off enheit, seiner radikalen<br />

Andersartigkeit. Von Trier auf dem Höhepunkt seines Schaff ens!<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Im 20-Minutentakt bekommt man eine neue, aufregende Bildsprache<br />

geboten, wobei auch der technische Aspekt überzeugt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Speziell die leitmotivisch verwendete Musik ist der Star dieser<br />

sauberen, in Sachen Eff ekte aber eher zurückhaltenden Tonspur.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />

Bilder: Concorde Home<br />

44


Anspruch<br />

Film<br />

XConfessions<br />

Erotik<br />

OT: XConfessions<br />

L: DE J: 2014<br />

V: Intimate (Alive)<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Erika Lust<br />

D: Amarna Miller u. a.<br />

LZ: 85 min FSK: 18 P:<br />

18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Schöne Körper, leidenschaftliche<br />

Blicke: Das lässt sich aushalten!<br />

Dass Pornos spätestens durch<br />

die permanente Verfügbarkeit<br />

im Internet mitten in der Gesellschaft<br />

angekommen sind, dürfte<br />

inzwischen auch dem Letzten klargeworden<br />

sein. Doch angesichts<br />

der immer gleichen, lieblosen Massenware<br />

regt sich vermehrt die Lust<br />

auf etwas Anderes, etwas Neues,<br />

das die Erotik, das Geheimnis der<br />

körperlichen Liebe wieder mehr in<br />

den Mittelpunkt rückt, und nicht nur<br />

den reinen Akt auf kalte und unpersönliche<br />

Art und Weise abbildet. Die<br />

Schwedin Erika Lust hat sich mit ihren<br />

Produktionen inzwischen einen<br />

Namen gemacht, zielt sie mit ihrer<br />

„feministischen Pornographie“ (eine<br />

durchaus gewagte und diskussionswürdige<br />

Wort-Kombination!) doch<br />

speziell auf Frauen und Paare. Auf<br />

ihrer Seite kann man anonym seine<br />

sehnlichste Fantasie posten, und jeden<br />

Monat entstehen aus den besten<br />

Ideen dann erotische Kurzfilme.<br />

Aus diesem Fundus sind die ersten<br />

neun nun auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. Die<br />

Inszenierung ist dabei betont „anders“<br />

gehalten, arbeitet exzessiv mit<br />

Eine der beliebtesten Fantasien darf nicht fehlen: Im Reigen der Körper, im<br />

Rausch der fremden Haut verschwimmen die Grenzen zwischen Ich und Du<br />

Unschärfen, Verfremdungseffekten<br />

und ausgefallenen Blickwinkeln, die<br />

ganz bewusst eher erahnen lassen<br />

als unverblümt zu zeigen. Herausgekommen<br />

sind bei dieser ersten<br />

Auswahl so ziemlich die Klassiker,<br />

die man in den Top Ten der erotischen<br />

Fantasien auch vermuten<br />

würde. Ein lustvolles Bondage-Ritual,<br />

verliebte Paare beim Schäferstündchen<br />

und das unvermeidliche<br />

lesbische Tête-à-Tête eröffnen den<br />

Reigen. Eine Voyeur-Show, die beliebte<br />

Sekretärinnen-Fantasie und<br />

das Pendant mit dem gut gebauten<br />

Pool-Boy dürfen natürlich auch<br />

nicht fehlen. Eine recht mutige<br />

Strap-on-Session sowie ein Pornodreh<br />

wagen dann schon etwas<br />

mehr, sodass für jeden Geschmack<br />

etwas dabei sein dürfte. TW<br />

Film 6,5/10<br />

Interessantes Erotik-Experiment, das in kurzen,<br />

prickelnden, aber auch ziemlich naheliegenden<br />

Episoden für jeden Geschmack etwas bietet.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilitis<br />

Erotik-Klassiker<br />

OT: Bilitis<br />

L: FR, IT J: 1977<br />

V: Busch Media (Alive)<br />

B: MPEG-4, 1.66 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: David Hamilton<br />

D: Patti D‘Arbanville,<br />

Mona Kristensen,<br />

Bernard Giraudeau LZ: 96 min FSK: 16 P:<br />

16 Euro W-Cover: ja<br />

Bilder: Alive, Busch Media (Alive)<br />

VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Der Name David Hamilton sorgt<br />

sowohl in der Welt der Fotografie<br />

als auch im Filmbereich<br />

immer wieder für Gesprächsstoff.<br />

Markenzeichen seiner Kunst ist auf<br />

seinem Hauptbetätigungsfeld (die<br />

Fotos) ebenso wie im Kino der<br />

sogenannte „Weichzeichner“. Er betreibt<br />

und zelebriert eine Fotografie<br />

„aus dem Geiste der Malerei“,<br />

indem er eine ganz bewusste Kontrastverringerung<br />

seiner Motive benutzt,<br />

um die Bildaussage in eine<br />

nostalgische, friedvolle und beinahe<br />

märchenhafte Stimmung zu lenken.<br />

Auch die sentimentalen Soundtracks<br />

seiner Filme tragen viel dazu bei,<br />

Der charakteristische Weichzeichner von David Hamiltons Arbeiten legt einen wohlig-sanften Schleier über die Bilder<br />

und verleiht auch den pikanteren Szenen eine friedlich-nostalgische Atmosphäre<br />

eine „gute alte Zeit“ heraufbeschwören,<br />

ein Leben wie im Rückblick,<br />

voll von Reinheit und Unschuld,<br />

aber auch geprägt von unverstellter<br />

Neugier und lustvoller Selbst-Entdeckung.<br />

Mit „Bilitis“, dem sommerdurchwehten<br />

Frühlingserwachen<br />

einer schönen 17-jährigen (Patti<br />

D‘Arbanville) an der französischen<br />

Riviera, produzierte er 1977 seinen<br />

ersten Spielfilm. Sein erklärtes Lieblingsmotiv<br />

– das junge, wunderschöne<br />

pubertierende Mädchen an der<br />

Schwelle zur jungen Frau – macht er<br />

also auf der großen Leinwand ebenfalls<br />

zum Thema. Zusätzlich kommen<br />

für die damalige Zeit durchaus<br />

pikante Ausflüge in die Bereiche<br />

der lesbischen Lust hinzu, sodass<br />

man es hier mit einem außergewöhnlich<br />

fotografierten Klassiker<br />

des frühen erotischen Films zu tun<br />

hat. Die vollständige Restaurierung<br />

des wieder aufgetauchten Originalmaterials<br />

kann sich sehen lassen,<br />

obwohl man aufgrund der gewollt<br />

gedrosselten Durchzeichnung der<br />

in Pastellfarben gehaltenen Bilder<br />

natürlich kein Kontrast- oder Schärfewunder<br />

erwarten sollte. TW<br />

Film 7/10<br />

Einer der zeitlosen Klassiker des erotischen<br />

Films, der in dieser HD-Neuaufl age so gut<br />

aussieht wie bei der allerersten Vorführung.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 45


Film<br />

Anspruch<br />

Angélique – Eine große Liebe in Gefahr<br />

Seit es High Defi nition gibt, zehren große Kostümfi lme noch mehr von ihrer Ausstattung, den Kostümen und den<br />

detailliert hergerichteten Kulissen. Höchste Zeit also, eine der beliebtesten Abenteuer-Film-Reihen auferstehen zu<br />

lassen, die je über eine Kinoleinwand gefl immert sind.<br />

Abenteuer/Romantik<br />

OT: Angélique L: FR J: 2013 V: Tiberius Film B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Ariel Zeitoun D: Nora<br />

Arnezeder, Gérard Lanvin, Tomer Sisley, David Kross<br />

LZ: 112 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 4/10<br />

So viele Verfilmungen gab es schon von der<br />

wunderschönen Heldin, die im 17. Jahrhundert<br />

zur Zeit des französischen Sonnenkönigs<br />

Louis XIV ihr Liebes- und Lebensglück sucht.<br />

Die meisten bzw. bekanntesten davon sind die<br />

freizügigen Bernard-Borderie-Verfilmungen aus<br />

den 1960er Jahren, die Anne Golons äußerst<br />

beliebte Abenteuer-Romane in all ihren Facetten<br />

wiedergeben. Ganze sechs Filme produzierte<br />

Borderie für die „Angelique“-Filmserie, bevor der<br />

Erfolg abebbte. Nun wagte sich der tunesische<br />

Regisseur Ariel Zeitoun („Yamakasi – Die Samurai<br />

der Moderne“) an die Wiederbelebung des Abenteuer-Stoffes,<br />

der neben Romantik, Spannung,<br />

tollen Kostümen und Kulissen auch einen Hauch<br />

von Erotik verspricht.<br />

Die Schöne … und das Biest<br />

In Zeitouns Neuverfi lmung übernimmt Nora Arnezeder<br />

(„Xanadu“) die Rolle der jungen Tochter<br />

eines Landgutbesitzers, die aus wirtschaftlichen<br />

Gründen im Alter von 17 Jahren mit dem wesentlich<br />

älteren Grafen Jeoffrey de Peyrac (Robert<br />

Hossein) zwangsverheiratet wird. Zunächst fühlt<br />

Die limitierte, Amazon-exklusive<br />

Sonderedition von „Angelique“<br />

enthält neben dem 44-Seitigen<br />

Mediabook auch ein Filmposter<br />

sowie Sammelkarten zu den<br />

Hauptfiguren<br />

sie sich von ihrem Mann abgestoßen und verweigert<br />

ihm die Annehmlichkeiten einer Ehe. Dieser<br />

gewährt ihr diese Freiheit und unterstützt sie bei<br />

der Suche nach ihrem verschollen geglaubten<br />

Bruder – Ein Akt der Großzügigkeit, der bald zu<br />

ihrer Abreise führen soll. Dummerweise kommt<br />

es zu einem Unfall, bei dem sich de Peyrac fast<br />

selbst in die Luft sprengt. Aus Sorge bleibt Angelique<br />

also noch ein wenig länger und überwacht<br />

die Genesung ihres Gemahls. Während dieser<br />

Zeit entdeckt sie an ihm faszinierende Seiten,<br />

wie zum Beispiel seine Tendenz zur Aufklärungsbewegung<br />

sowie sein immenses Wissen in der<br />

Kunst der Verführung. Es dauert nicht lange und<br />

Angélique Sancé de Monteloup verfällt dem Grafen<br />

voll und ganz. In einer kreativ zusammengeschnittenen<br />

Collage aus Schaukelszenen ziehen<br />

die Jahre ins Land und Angelique bekommt bei<br />

jedem größeren Schaukler ein Kind mehr, wobei<br />

es bei ihren zwei Söhnen bleibt. Hört sich nach<br />

einem wunderbaren Happy End an? Ist es aber<br />

nicht! Es kommt wie so oft alles ganz anders als<br />

gedacht und Jeoffrey wird Opfer einer fi esen Intrige,<br />

die ihm nach dem Leben trachtet. Er wird des<br />

Hochverrats am Sonnenkönig bezichtigt, weshalb<br />

ihm eine sicheres Todesurteil droht.<br />

Hof-Intrigen und Schlimmeres<br />

Aber auch Angelique ist in Gefahr. Als Teenagerin<br />

war sie Zeuge eines Anschlags, weshalb die<br />

Täter sie nun aus dem Weg schaffen wollen.<br />

Glücklicherweise gibt es noch ihren schlagkräftigen<br />

Cousin Philippe de Plessis-Bellière (Tomer<br />

Sisley), der sie mit seinem Degen verteidigt.<br />

Zudem erhält sie unerwartete Hilfe von einem<br />

maskierten Dieb sowie vom Advokaten François<br />

Desgrez (Simon Abkarian). Wie Sie vielleicht<br />

schon erahnen können, sind alle männlichen Nebenfi<br />

guren mittelmäßig bis schwer in Angelique<br />

verliebt, weshalb sie sich um einen neuen Mann<br />

theoretisch keine Sorgen machen bräuchte, doch<br />

sie steht zu Jeoffrey und durchleidet für ihn unsägliche<br />

Qualen. Ob dies etwas bringt, muss der<br />

Zuschauer natürlich selber herausfi nden, indem<br />

Bilder: Tiberius Film<br />

46


MATHIEU<br />

AMALRIC<br />

SARA<br />

FORESTIER<br />

KARIN<br />

Xxxx<br />

VIARD<br />

MAïWENN<br />

Film<br />

DENIS<br />

PODALYDÈS<br />

Anfänglich noch abgeneigt entdeckt Angelique (Nora Arnezeder) bald ihre Liebe zu Jeoffrey (Robert<br />

Hossein). Doch die traute Zweisamkeit soll nicht lange währen …<br />

er den Film schaut. So viel sei aber noch zum<br />

Ende verraten: Wie die 1960er Jahre Filme ist<br />

auch dieser auf eine, wenn nicht sogar mehrere<br />

Fortsetzungen ausgelegt.<br />

Abenteuer, wie es im Buche steht<br />

Regisseur Ariel Zeitoun versucht hier keine Experimente<br />

und inszeniert einfach das, was „Angelique“<br />

schon immer war, eine grundsolider<br />

Mantel und Degen-Film. Ist der Anfang noch sehr<br />

gedrungen und holprig erzählt, so geht es in den<br />

anderen zwei dritteln des Films glücklicherweise<br />

etwas weniger gerafft zu. Die Schönheit der<br />

Protagonistin nutzt er gezielt aus, um den männlichen<br />

Zuschauer ebenfalls zu verführen und den<br />

weiblichen Zuschauern eine Identifi kationsfi gur<br />

zu geben, die zwar relativ passiv bleibt (meistens<br />

kämpfen die Männer um sie herum) aber dennoch<br />

intelligente Entscheidungen trifft und diese<br />

emotional stark zu untermauern weiß.<br />

Bei der Bildsprache dienen die Kulissen als Stimmungsindikator,<br />

wobei einige Kamerafahrten<br />

über Landschaften und Schlosstürme sich an<br />

manchen Stellen offenbar der Farbkorrektur entzogen<br />

haben. Jene Zwischenszenen lassen gelegentlich<br />

auch Schärfe vermissen.<br />

Fokusfehler gibt es auch bei den Dialogszenen,<br />

wobei die kurzen Momente der Unschärfe die<br />

anschließenden scharfen Bilder akzentuieren.<br />

Die Audio-Abmischung bietet einige schöne<br />

Surround-Sound-Effekte, lässt aber die dreidimensionale<br />

Abbildung der verschiedenen Räumlichkeiten<br />

vermissen. Dynamik gibt es beim<br />

Lautstärke-Management kaum, Klang- und Synchronqualität<br />

sind relativ gut. Als Bonus gibt es<br />

drei sehr interessante Interviews mit den Stars,<br />

die eine Gesamtlaufzeit von rund 28 Minuten<br />

besitzen. Amazon-exklusiv gibt es eine Sonderedition<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die neben dem wunderschön<br />

gestalteten, 44-seitigem Mediabook samt Leseprobe<br />

aus dem zweiten Roman auch noch ein<br />

Filmposter sowie drei als Spielkarten aufgemachte<br />

Sammelkarten enthält.<br />

FALKO THEUNER<br />

David Kross spielt das blasierte Arschloch …<br />

pardon … den Sonnenkönig Louis XIV<br />

Film 7/10<br />

Großartige Kostüme und eine zauberhaft schöne Hauptdarstellerin<br />

machen den Film zum Genre-Highlight. Trotz holprigen Anfangs<br />

kriegt das Mantel-und Degen-Abenteuer die Kurve.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

Insbesondere einigen Landschaftsaufnahmen fehlt es an Schärfe<br />

und der richtigen Farbkorrektur.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Hier und da fallen gelegentlich Rundum-Eff ekte auf, die räumliche<br />

Abbildung kommt jedoch zu kurz.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

IST DAS PERFEKTE<br />

VERBRECHEN<br />

JETZT<br />

AUF DVD,<br />

BLU-RAY<br />

UND VOD<br />

EIN FILM VON<br />

JEAN-MARIE &<br />

ARNAUD LARRIEU<br />

HIER GEHT’S ZUM TRAILER:<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 47


Film<br />

Komödie<br />

Bad Neighbors<br />

Komödie<br />

OT: Bad Neighbors<br />

L: US J: 2014<br />

V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS 5.1<br />

R: Nicholas Stoller<br />

D: Seth Rogen, Zac<br />

Efron, Rose Byrne,<br />

Dave Franco LZ: 97 min FSK: 12 P: 17 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 18.09.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Nett ist’s, das seichte Familienleben,<br />

und doch irgendwie<br />

total langweilig. Insgeheim denken<br />

sich das jedenfalls Mac und Kelly<br />

Radner (Seth Rogen, Rose Byrne),<br />

die gemeinsam mit ihrer zuckersüßen<br />

Baby-Tochter Stella im öden<br />

Vorstadtnest versauern und sich<br />

langsam, aber sicher verdammt alt<br />

fühlen. Doch dann zieht die am<br />

absoluten Limit – und darüber<br />

Mac stellt sich scheinbar ziemlich schlecht beim Tanzen an. Die Verbindung<br />

um Teddy, Pete, Scoonie und Garf (v. l.) ist leicht entsetzt<br />

hinaus – lebende Studentenverbindung<br />

„Delta Psi“ nebenan ein. Der<br />

Vorstand in Gestalt des taffen Teddy<br />

(Zac Efron) und seiner rechten<br />

Hand Pete (Dave Franco) ist gar<br />

nicht erfreut, dass sich ihre spießigen<br />

Nachbarn Nacht für Nacht<br />

beschweren und dann sogar die<br />

Polizei rufen. Ein erbarmungsloser<br />

Nachbarschaftsstreit entflammt, bei<br />

dem eine zerstörerische Aktion von<br />

der nächsten noch bei weitem<br />

übertrumpft wird.<br />

Wie auch bei ihrem letzten, unfassbar<br />

lustigen Streich „Das ist<br />

das Ende“ (2013), fährt das grandiose<br />

Produktionsteam um Evan<br />

Goldberg und Seth Rogen hier ein<br />

wahres Arsenal an skurrilen Charakteren,<br />

abgefahrenen Ideen und<br />

deutlich schwarzhumorigem Witz<br />

auf. Wer auf politisch unkorrekten<br />

Humor steht, ist bei den „Bad Neihbors“<br />

genau richtig. Dabei liefern<br />

sich Seth Rogen und Zac Efron, der<br />

sein Teenie-Image längst abgelegt<br />

hat, ein tolles Duell, das in einem<br />

völlig unerwarteten Finale mündet.<br />

Leider ist die Bild- und Tonqualität<br />

Sie wollen doch einfach nur jung<br />

sein: Mac (Rogen) und Kelly (Byrne)<br />

nur durchschnittlich, was besonders<br />

in den vermeintlich lauten,<br />

verrückten Partyszenen recht negativ<br />

auffällt. Der Bonusbereich bietet<br />

neben einigen lustigen Featurettes<br />

noch eine alternative Anfangssequenz<br />

und zahlreiche entfernte<br />

Szenen, die das urkomische Filmvergnügen<br />

toll erweitern. TS<br />

Film 8/10<br />

Studentenverbindung versus Vorstadtfamilie:<br />

Brüllend komische Szenerie mit einem wahren<br />

Feuerwerk an urkomischen Gags!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Love Is In The Air<br />

A Million Ways To Die In The West<br />

Romantik-Komödie<br />

Komödie/Western<br />

OT: Amour &<br />

turbulences L: FR<br />

J: 2013 V: Capelight<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Alexandre<br />

Castagnetti<br />

D: Ludivine Sagnier,<br />

Nicolas Bedos, Jonathan Cohen LZ: 97 min<br />

FSK: 12 P: 10 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 15.08.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Gibt es eine zweite Chance für Julie<br />

(L. Sagnier) und Antoine (N. Bedos)?<br />

OT: A Million Ways To<br />

Die In The West<br />

L: US J: 2014<br />

V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Seth MacFarlane<br />

D: Seth MacFarlane,<br />

Charlize Theron, Liam Neeson LZ: 117 min<br />

FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 6/10<br />

Charlize Theron im Cast kann schon<br />

mal nicht schaden...Howdy, Cowboy!<br />

Es gibt wahrscheinlich nichts<br />

Schlimmeres auf der Welt, als<br />

unerwartet auf seinen Ex zu treffen.<br />

Für Julie (Ludivine Sagnier) ist es<br />

jedenfalls die Hölle. Immerhin sitzt<br />

ihre ehemalige Flamme, Frauenheld<br />

Antoine (Nicolas Bedos), auch im<br />

Flieger von New York nach Paris –<br />

und zwar genau neben ihr! Sieben<br />

Stunden Flug liegen vor ihnen und<br />

er nutzt die Gunst der Stunde, um<br />

über die gemeinsame Vergangenheit<br />

zu reden. Vielleicht besteht<br />

ja doch noch Hoffnung auf eine<br />

glückliche Zukunft zu zweit? Er will<br />

Julie jedenfalls unbedingt zurück!<br />

Der französische Regisseur Alexandre<br />

Castagnetti hat mit „Love Is In The<br />

Air“ eine herrliche Romantik-Komödie<br />

geschaffen, die in Rückblenden<br />

Julies und Antoines Liebesabenteuer<br />

erzählt. Dabei spart er nicht mit<br />

traumhaften Landschaftsaufnahmen<br />

wie z. B. dem imposanten Pariser Eifelturm<br />

bei Nacht. Abgerundet wird<br />

das Ganze durch wunderbare chansonartige<br />

Klavierklänge. LF<br />

Film 7/10<br />

Auf den ersten Blick wirkt die Romantik-Komödie<br />

vorhersehbar, doch die erfrischende<br />

Erzählweise macht Lust auf mehr.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Talent bleibt Talent, und manchmal<br />

kommt es eben in den außergewöhnlichsten<br />

Verkleidungen:<br />

Der in der Vergangenheit oftmals<br />

noch ein wenig belächelte „Family<br />

Guy“-Schöpfer Seth MacFarlane<br />

landete vor zwei Jahren mit „Ted“<br />

einen veritablen und weltweiten<br />

Überraschungshit in den Kinos.<br />

Nun legt er mit der respektlosen<br />

Westernkomödie „A Million Ways<br />

To Die In The West“ nach, und<br />

auch wenn sein vor Film- und<br />

Popkulturzitaten nur so strotzender<br />

Anarcho-Humor hier nicht ganz so<br />

spektakulär zündet wie in seinem<br />

Leinwand-Erstling, erwartet einen<br />

doch auf jeden Fall eine gut gemachte<br />

und wirklich unterhaltsame<br />

Westernparodie. Dazu trägt neben<br />

dem einen oder anderen Brüller<br />

vor allem der illustre Cast bei, der<br />

mit Charlize Theron, Liam Neeson<br />

und Amanda Seyfried so einige<br />

lustvoll über die Stränge schlagende<br />

Hochkaräter zu bieten hat.<br />

Einlegen und Spaß haben! TW<br />

Film 7/10<br />

Wenig Story, kein Respekt, aber jede Menge<br />

Fun: Seth MacFarlanes komödiantischer Wilde<br />

Westen ist ein nerdiger Spaß ohne Reue.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

48


Komödie<br />

Film<br />

Cuban Fury Echte Männer tanzen<br />

Komödie<br />

OT: Cuban Fury L: GB<br />

J: 2014 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: James Griffi ths<br />

D: Nick Frost, Rashida<br />

Jones, Chris O’Dowd,<br />

Ian McShane, Olivia<br />

Colman, Alexandra Roach LZ: 98 min FSK: 6<br />

P: 21 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />

Für sie fängt Bruce wieder mit dem<br />

Tanzen an: Julia (Rashida Jones)<br />

Laut beigefügtem Interview hat<br />

sich die Planung für den Film<br />

angeblich wie folgt abgespielt: Nach<br />

einer feuchtfröhlichen Pubtour rief<br />

Nick Frost, bekannt aus der Cornetto-Trilogie<br />

von Edgar Wright, bei Produzentin<br />

Nira Park an, mit den Worten:<br />

Hey, wie wäre es mit einem<br />

Film, in dem ein korpulenter Büroangestellter<br />

das Herz einer wunderschönen<br />

Frau mit seinen Tanzkünsten<br />

erobert? So trivial das auch<br />

klingen mag, das Drehbuch wurde<br />

innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt.<br />

„Cuban Fury“ erzählt indes<br />

die Geschichte des gescheiterten<br />

ob begnadeten Salsa-Tänzers Bruce<br />

(Nick Frost), der als kleiner Junge<br />

reihenweise Trophäen einheimste,<br />

jedoch eines Nachts von brutalen<br />

Schlägern wegen seines pink paillettierten<br />

Outfits überfallen wurde.<br />

In einem anspruchslosen Bürojob<br />

versauernd, tritt eines Tages mit<br />

der attraktiven Abteilungsleiterin Julia<br />

(Rashida Jones) DIE Traumfrau<br />

schlechthin in sein Leben. Obwohl<br />

er dem Tanzen entsagt hatte, muss<br />

er bald feststellen, dass der Weg<br />

Ay, caramba! Dieser gutmütige „Muchacho“ (Nick Frost) brennt förmlich auf<br />

der Tanzfläche<br />

zu Julias Herz unweigerlich über<br />

den Pfad des temperamentvollen<br />

Salsa-Tanzes führt. Was das Team<br />

um Ideengeber Frost und die übliche<br />

England-Truppe hier abliefert<br />

ist wahrlich nichts Neues. Doch<br />

die typisch flache Britcom hat so<br />

einige Lacher zu bieten und zeigt<br />

Frost zudem von einer völlig anderen<br />

Seite. Wo er sonst den beschränkten<br />

Verlierer mimt, kann er<br />

diesmal das insgeheim talentierte<br />

Tanzgenie verkörpern, auch wenn<br />

man ihm das auf den ersten Blick<br />

(gewollt) eher nicht abkauft. Bild<br />

und Ton sind eher durchschnittlich,<br />

der Bonusbereich dafür definitiv<br />

Oberliga: Ein Making-Of zeigt u. a.<br />

die Hintergründe der Dreharbeiten<br />

und ein urkomisches Featurette<br />

Frosts intensives Tanztraining. TS<br />

Film 7/10<br />

Der hat Feuer unter den Füßen! Ein romantisch<br />

aufgelegter Nick Frost im humorvollen<br />

Tanzduell um die Frau fürs Leben.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Für immer Single?<br />

Ich steh auf dich<br />

Komödie<br />

Romanze<br />

OT: That Awkward<br />

Moment L: US J: 2013<br />

V: Universum<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DD 5.1 R: Tom<br />

Gormican D: Zac Efron,<br />

Miles Teller, Michael B.<br />

Jordan, Imogen Poots,<br />

Mackenzie Davis, Jessica Lucas LZ: 94 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 19.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Freunde (und Singles?) fürs Leben:<br />

Daniel, Mikey und Jason (v. l.)<br />

OT: Tengo Ganas De Ti<br />

L: ES J: 2012<br />

V: Capelight Pictures<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Fernando González<br />

Molina D: Mario Casas,<br />

Clara Lago, Maria<br />

Valverde LZ: 124 min FSK: 12 P: 10 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.08.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Schon fast wieder bewundernswert,<br />

wie dick hier aufgetragen wird!<br />

Bilder: Capelight Pictures, Studiocanal, Universum<br />

Der „Also“-Moment in einer Beziehung,<br />

wer kennt ihn nicht?<br />

So haben die drei Freunde Jason<br />

(Zac Efron), Daniel (Miles Teller)<br />

und Mikey (Michael B. Jordan)<br />

Angst vor genau dieser Frage. Als<br />

Mikey von seiner Frau verlassen<br />

wird, gehen die Kumpels einen Deal<br />

ein: Niemand darf eine Freundin<br />

haben, Single-Dasein ist die Devise!<br />

Wie in romantischen Komödien<br />

üblich, kommt natürlich alles ganz<br />

anders. Dabei werden zwar etliche<br />

Klischees bedient, darüber hinaus<br />

kann die Komödie aber mit tollem<br />

Humor aufwarten. Natürlich ist das<br />

Ende schon vorprogrammiert, jedoch<br />

sorgt der Weg dahin für zahlreiche<br />

Lacher, tolle Situationskomik<br />

und selbstredend auch niedliche<br />

Romantik. Vor allem die Charaktere<br />

sind so ausgefeilt, dass sie wie<br />

aus dem Leben gegriffen wirken.<br />

Irgendwie kennt man viele der<br />

Momente und man fi ndet sich als<br />

Zuschauer in einigen Szenen und<br />

Personen selbst wieder. TS<br />

Film 7,5/10<br />

Diese romantisch angehauchte Buddy-Komödie<br />

ist deutlich mehr als nur ein „Sex And The City“<br />

für Männer.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Immer mal wieder kommt es vor,<br />

dass auch besonders eigenwillige,<br />

landestypische Erfolgsfilme ihren<br />

Weg ins Ausland finden. Mit „Drei<br />

Meter über dem Himmel“, der Kinoadaption<br />

eines erfolgreichen Jugendromans,<br />

gelang den Machern in<br />

Spanien vor ein paar Jahren ein regelrechter<br />

Straßenfeger. „Ich steh auf<br />

dich“ ist nun die direkte Fortsetzung<br />

dazu und schlägt wieder in dieselbe<br />

Kerbe von „starker, eigenwilliger Einzelgänger<br />

kämpft sich durchs Leben<br />

und erobert dabei mühelos die<br />

schönsten Frauen“. Das trieft nur so<br />

vor Klischees und Oberflächlichkeit,<br />

gewinnt aber gerade dadurch eine<br />

Art trashigen Charme, über dessen<br />

Ausmaß und Konsequenz (das<br />

können die doch nicht ernst meinen?)<br />

man beinahe staunen kann.<br />

Das eher durchschnittliche Bild ist<br />

gekennzeichnet durch ein fein strukturiertes<br />

Filmkorn – die Extras der<br />

BD bestehen aus einem Musikvideo<br />

und einem halbstündigen Making-of<br />

in bescheidener Bildqualität. TW<br />

Film 5/10<br />

Spaniens Teenie-Superhit: Ein fi lmisches<br />

Kuriosum zum Staunen, irgendwo zwischen<br />

Rebellen-Ballade und Liebesfi lm!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 49


Film<br />

Komödie<br />

Drei Hochzeiten zu viel<br />

Romantik-Komödie<br />

OT: Tres bodas de más<br />

L: ES J: 2013 V: Tiberius<br />

Film B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Javier Ruiz<br />

CalderaD: Inma<br />

Cuesta, Martiño Rivas<br />

LZ: 94 min FSK: 12<br />

P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Sind sie nicht goldig? Ruth und Dani<br />

würden ein schickes Paar abgeben<br />

Die meisten Hochzeiten sind<br />

frustrierend für alle Beteiligten.<br />

Das Brautpaar muss alles organisieren,<br />

unglaublich viel Geld investieren<br />

und die Gäste bei Laune<br />

halten, während die Gäste von<br />

traditionellen Hochzeitsspielen und<br />

-Tänzen genervt werden. Zugleich<br />

wirft solch eine Hochzeit auch<br />

immer die Frage auf, wie es denn<br />

ums eigene Liebesglück bestellt<br />

ist. Die Emotionen kochen und<br />

es kommt zu unangenehmen Gesprächen<br />

mit dem Lebenspartner,<br />

die die Beziehung in Frage stellen.<br />

Genau dieses Dilemma erleidet<br />

Ruth (Inma Cuesta), deren intellektuell<br />

unterforderter Freund ihren<br />

fehlenden Charakter rügt, sich von<br />

ihr angeödet fühlt und schließlich<br />

beim Hochzeitsbankett kurzen<br />

Prozess macht. Aus diesem Grund<br />

beschließt ihre Chefin (die Braut),<br />

Ruth zu verkuppeln und schleppt<br />

einen gut aussehenden Studenten<br />

an, der Ruth als Praktikant<br />

dienen soll. Dani (Martiño Rivas)<br />

wettert zwar viel übers Ausbeuten<br />

studentischer Hilfskräfte, freundet<br />

Wie bitte? Auf Strandhochzeiten trägt man nur Weiß? Warum sagt mir das<br />

niemand? – Ruth ist mal wieder voll ins (pinke) Fettnäpfchen getreten<br />

sich aber schnell mit der Marine-<br />

Biologin an. Da Ruth nicht allein<br />

auf die sehr knapp hintereinander<br />

erfolgenden Hochzeiten ihrer Ex-<br />

Freunde gehen möchte, verwendet<br />

sie ihn als emotionale Stütze und<br />

merkt gar nicht, dass während all<br />

der Blödeleien doch tatsächlich so<br />

etwas wie Liebe zwischen ihnen<br />

entsteht. Bild und Ton entsprechen<br />

den Erwartungen, die man<br />

an eine Warner-Produktion stellen<br />

kann. Ein breites Farbspektrum<br />

und fast optimal gesättigte Farben<br />

erfreuen das Auge, ebenso wie<br />

die gute Schärfedarstellung und<br />

der angenehme Kontrast. Beim<br />

Ton bewegt sich alles im Rahmen<br />

einer Romantik-Komödie: Wenig<br />

Spektakuläres, dafür aber eine annehmbare<br />

Dynamik.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Diese Komödie kann sich die ganze Familie<br />

anschauen, da sie Romantik, Humor und ein<br />

tolles Hauptdarsteller-Duo bietet.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

One Chance – Einmal im Leben<br />

Komödie<br />

OT: One Chance L: GB,<br />

US J: 2013 V: Concorde<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.40:1T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: David Frankel<br />

D: James Corden,<br />

Alexandra Roach, Julie<br />

Walters LZ: 103 min<br />

FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 02.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Paul Potts ist wohl der berühmteste<br />

Handyverkäufer weltweit.<br />

Mit seinem Auftritt beim britischen<br />

„Supertalent“, wo er die Arie „Nessun<br />

dorma“ aus der Oper „Turandot“<br />

von Giacomo Puccini vortrug,<br />

bewegte er Millionen von Menschen.<br />

Er hat diesen einen Moment<br />

genutzt, in dem ihm die einzigartige<br />

Chance vergönnt wurde, den<br />

Durchbruch als Sänger zu erlangen.<br />

Der Good-Feel-Movie schafft es gekonnt, eine positive Grundstimmung samt<br />

garantiertem Glücksgefühl zu erzeugen<br />

Paul Potts (James Corden) stellt<br />

sein Supertalent unter Beweis<br />

Nicht nur, dass er den Wettbewerb<br />

gewonnen hat, er hat mit seinem<br />

rührenden Auftritt potenzielle Fans<br />

im Sturm erobert.<br />

Es sollte nur eine Frage der Zeit<br />

sein, wann diese wundervolle, bewegende<br />

Geschichte für die große<br />

Leinwand verfilmt wird. Schließlich<br />

waren ja schon diverse Werbespotts<br />

mit Paul Potts von Erfolg<br />

gekrönt und die Zuschauer lieben<br />

schließlich Filme mit solch positiven<br />

Botschaften wie „Du kannst<br />

alles schaffen, wenn du nur ganz<br />

fest daran glaubst!“. Regisseur David<br />

Frankel („Marley & Ich“, 2008)<br />

hat sich den Stoff zu eigen gemacht<br />

und eine biographische Komödie<br />

geschaffen, die sich nicht immer<br />

haargenau an die tatsächlichen<br />

Begebenheiten hält. Gespielt wird<br />

Potts von Schauspieler James Corden<br />

(„Die drei Musketiere“, 2011),<br />

der eine gute Figur in dieser Rolle<br />

macht, allerdings – dem Drehbuch<br />

geschuldet – etwas zu dümmlich<br />

wirkt. Die Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

besticht durch eine hohe Schärfe,<br />

die die sanften Blau-Töne besonders<br />

gut zur Geltung bringen. Den<br />

Ton zeichnet eine gute Dynamik<br />

aus; passend eingesetzte Soundeffekte<br />

sorgen für eine angemessene<br />

Atmosphäre. Wie es sich für<br />

einen Film über Großbritanniens<br />

Supertalent gehört, dürfen natürlich<br />

Paul Potts herrliche Balladen-Adaptionen<br />

im Score nicht fehlen. LF<br />

Film 6/10<br />

Regisseur David Frankel inszeniert die<br />

Geschichte des berühmtesten Handyverkäufers<br />

aller Zeiten nicht immer wahrheitsgetreu.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Concorde Home, Tiberius Film<br />

50


BANG BOOM BANG<br />

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Film<br />

Animation<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Fullmetal Alchemist Brotherhood (Vol. 1)<br />

Welchen Erfolg eine Anime-Serie haben muss, um noch einmal komplett<br />

neu animiert, gescripted und als zweite Version herausgebracht zu werden,<br />

das bewies „Full Metal Alchemist“ mit Bravours.<br />

Fantasy-Anime<br />

OT: Hagane no renkinjutsushi L: JP J: 2009 V: KSM Anime<br />

B: MPEG-4, 1.85:1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Takahiro Ikezoe,<br />

Yasuhiro Irie S: David Turba, Wanja Gerick, David Nathan<br />

LZ: 196 min FSK: 16 P: 50 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 17.11.14 × 1 Extras: 5/10<br />

Bislang gab es die ursprüngliche Serie (2003)<br />

um die Elric-Brüder in Deutschland nur im<br />

4 : 3-Format auf DVD zu sehen. Doch nun bringt<br />

KSM die aktuellere Zweitauflage (2009) mit dem<br />

Beinamen „Brotherhood“ endlich im schmucken<br />

16 : 9-Format und auf insgesamt 8 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit<br />

jeweils 8 Episoden heraus.<br />

Für alle, die mit dem Thema noch überhaupt<br />

nichts anfangen können, kommt hier erst einmal<br />

eine kurze Zusammenfassung der Handlung: Edward<br />

und Alphonse Elric sind zwei Brüder, und<br />

Söhne eines mächtigen Alchemisten. Bereits im<br />

Kindesalter werden sie von besagtem Vater verlassen,<br />

sodass der anschließende Tod der Mutter<br />

sie zu Vollwaisen werden lässt. Einigermaßen geübt<br />

in der alchemistischen Transmutation fassen<br />

die Elrics einen gewagten Entschluss: Sie wollen<br />

die Mutter mit einem verbotenen Ritual wieder<br />

zum Leben erwecken, wobei sie nicht ahnen,<br />

welchen schrecklichen Preis sie dafür zahlen<br />

müssen. Die Alchemie basiert nämlich auf einer<br />

Art Gleichgewicht, bei dem jede Transmutation<br />

auch etwas Gleichwertiges als Preis einfordert.<br />

Zwar stellen die beiden Jungen sämtliche chemische<br />

Bestandteile des menschlichen Körpers<br />

in den Beschwörungskreis, für die Seele muss<br />

Edward aber sein Bein lassen. Alphonse verliert<br />

indes seinen kompletten Körper und damit<br />

sein Leben. Mit letzter Kraft und unter Opferung<br />

eines Armes gelingt es dem verletzten Edward,<br />

die Seele seines Bruders an eine Ritterrüstung<br />

zu binden. Bevor er ohnmächtig wird, erblickt<br />

er an der Stelle, an der seine Mutter entstehen<br />

sollte, nur einen schmerzerfüllt ächzenden und<br />

dahin schmelzenden Klumpen Fleisch, dessen<br />

Gebeine an den freigelegten Knochen hängen.<br />

Die Tragik der sprechenden Chimäre<br />

Harter Tobak, zugegeben, doch kein Drama<br />

ohne eine unentschuldbare Tat. Selbst den verstümmelten<br />

Kindern würde nun die Todesstrafe<br />

drohen, wenn ein Offi zieller des Staates dieses<br />

grausame Schauspiel bezeugt oder in irgendeiner<br />

Weise mitbekommen hätte. Roy Mustang ist<br />

solch ein Abgesandter, ein aufstrebender Offi zier<br />

der Staatsarmee von Amestris. Seine Spezialität<br />

als Staatsalchemist ist es, Flammen zu bändigen,<br />

was außer an Regentagen eine sehr mächtige<br />

Fähigkeit darstellt. Von den alchemistischen Blitzen<br />

angelockt, erkennt er schnell, welches unverzeihliche<br />

Verbrechen an diesem Ort verübt<br />

wurde. Doch statt eines erwachsenen Täters fi n-<br />

det er nur ein traumatisiertes, schwer verletztes<br />

Kind und eine sprechende Ritterrüstung vor, zwei<br />

bemitleidenswerte Existenzen, die bereits genug<br />

gestraft sind. Daher entscheidet er sich für einen<br />

anderen Weg. Er bietet ihnen einen Platz bei<br />

den Staatsalchemisten an, einen Job, bei dem<br />

sie ihr rigoroses Transmutations-Talent beweisen<br />

können. Zwar werden ihnen dort Befehle erteilt,<br />

dennoch ist dies die beste Chance für die beiden,<br />

den „Stein der Weisen“ zu suchen, mit dessen<br />

Hilfe sie sich ihre Gliedmaßen wieder holen<br />

wollen. Nur wenige Jahre später reisen sie also<br />

im Auftrag des Staates durchs Land und erleben<br />

zahlreiche Abenteuer, die sie ihrem Ziel immer<br />

näher kommen lassen.<br />

Der kleine „große“ Alchemist<br />

Während Edward mit seiner Armklinge der offensive,<br />

wilde, emotionsgesteuerte Kämpfer ist,<br />

entwickelt sich der jüngere (aber dennoch größere<br />

Bruder) Alphonse zum kühl kalkulierenden,<br />

nachdenklichen Meisterstrategen, der sich auch<br />

Scar ist einer der ambivalenten Charaktere,<br />

die zunächst nur böse wirken,<br />

bevor ihre Geschichte erzählt wird<br />

Bilder: KSM<br />

52


Animation<br />

Film<br />

Während Ed "Nur“ Arm und Bein verliert,<br />

bezahlt Al mit seinem ganzen Körper<br />

den Wegezoll der Wahrheit<br />

oftmals wie ein Schild schützend vor seinen<br />

Bruder stellt. Zusammen sind sie daher eine Einheit,<br />

die auch durch kleinere Streitigkeiten nicht<br />

auseinandergebracht werden kann. Besonders<br />

anfällig ist Ed, wenn es um seine Körpergröße<br />

geht, schließlich ist er der ältere Bruder und der<br />

weltbekannte Fullmetall Alchemist – ein Name,<br />

den ihm der Diktator höchstpersönlich gegeben<br />

hat. Doch was bezweckt besagter Machthaber<br />

wirklich mit dem Einsatz der beiden talentierten<br />

Staatsalchemisten und was hat es mit diesem<br />

Serienkiller auf sich, der scheinbar sämtliche<br />

Staatsalchemisten ausrotten möchte und nur<br />

unter dem Namen „Scar“ bekannt ist?<br />

Martial Arts & Fantasy<br />

Die Serie „Fullmetal Alchemist“ ist deshalb so immens<br />

beliebt, weil sie großartige Dramen mit genialem<br />

Humor, rasanter Action und liebenswürdigen<br />

Charakteren verknüpft. Zu den beliebtesten<br />

Figuren gehören zweifelsohne der fürsorgliche<br />

Major Alex Louis Armstrong, der keine Gelegenheit<br />

auslässt, um selbstverliebt seine makellosen<br />

Muskeln zu präsentieren, sowie Oberstleutnant<br />

Maes Hughes, der seine Frau und seine Tochter<br />

abgöttisch liebt und keine Anstalten macht, dies<br />

zu verbergen. Selbst der Flame-Alchemist Roy<br />

Mustang, der im Hintergrund die Fäden des Widerstands<br />

zieht, zeigt eine absolut menschliche<br />

und liebenswürdige Seite, wirkt sowohl geheimnisvoll<br />

und berechnend als auch ein wenig tollpatschig<br />

bei allem, was mit Wasser oder Regen<br />

zu tun hat. Natürlich gibt es auch gefährliche<br />

Gegner, die sehr unheimlich, manchmal sogar<br />

unbezwingbar wirken. Dennoch sind selbst diese<br />

durchpsychologisiert und haben ihren guten<br />

Grund, eben das zu tun, was sie tun.<br />

Antikriegs-Drama<br />

Der Plot der Episoden ist unglaublich intelligent<br />

gestrickt, sodass die Handlung stets mehrere<br />

Ebenen besitzt. Wenn Ed und Al über ihre eigene<br />

Existenz nachdenken und über ihren Platz<br />

in der Welt sinnieren, wenn sie anderen Prothesenträgern<br />

Mut machen oder eine Krisensituation<br />

zwischen mehreren Ländern kritisch<br />

betrachten, ohne sie auf Gut und Böse zu reduzieren,<br />

dann erkennt man die Genialität, die<br />

hinter all dem steckt. Religionsfragen werden<br />

ebenso gestellt wie Fragen der Moral und Philosophie.<br />

Unvorhergesehene Vorkommnisse<br />

oder auch schreckliche Schicksale sorgen da-<br />

Der Wasser-Alchemist taucht nur in der ersten Episode auf, die das Wesen der<br />

Serie und die Funktionsweise des äquivalenten Tauschs erklärt. Trotz brutaler<br />

Handlungen nimmt er bereits den späteren Konflikt mit der Regierung vorweg<br />

für, dass es stets spannend bleibt. Und das<br />

Finale kann wirklich niemand vorhersehen.<br />

Gewürzt ist diese perfekte Art der Unterhaltung<br />

mit einem unvergesslichen Soundtrack, der ähnlich<br />

wie bei den „Final Fantasy“-Videospielen von<br />

Square/Enix (die auch diesen Anime produziert<br />

haben) epische, chorale Ausmaße annimmt.<br />

Zudem ist die Qualität der Animationen außergewöhnlich<br />

hoch. Und das ist für eine solch<br />

lange Serie (64 Episoden) durchaus bemerkenswert.<br />

Wer die erste Serie von 2003 kennt und<br />

„Brotherhood“ noch nicht gesehen hat, dem sei<br />

gesagt, dass die Unterschiede gravierend sind.<br />

Die Stimmung der Handlung ist nun einen Tick<br />

positiver und mit mehr Gags versehen. Es gibt<br />

neue Charaktere wie die Abgesandten aus dem<br />

chinesisch geprägten Lande Xing (Fu und Lan<br />

Fan), Alex Armstrongs ältere Schwester (sehr<br />

furchteinfl ößend, aber supercool) Olivier Mira<br />

Armstrong sowie eine „Neubesetzung“ des Homunkulus<br />

„Pride“. Einige Charaktere, die in der<br />

Ursprungsserie recht schnell gestorben sind,<br />

leben hier noch ein wenig länger bzw. halten<br />

bis zum Ende durch. So gibt es z. B. mehr von<br />

Barry The Chopper zu sehen und auch die Homunkuli<br />

nehmen teilweise eine ganz andere<br />

Rolle ein. Einige Charaktere wiederum tauchen<br />

gar nicht erst auf oder werden nur am Rande<br />

erwähnt. Auch das Ende ist wesentlich runder<br />

und lässt eine komplett neue Deutung zu. Generell<br />

hat sich die Serie also zum besseren entwickelt.<br />

Aber echte Fans schauen sich sowieso<br />

beide Versionen an, um neben dem Vergleich<br />

auch die ganzen Seitenhiebe in der neuen<br />

Serie zu verstehen.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version<br />

Für den Test lag uns die erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vor. Als<br />

langjährige „Fullmetal Alchemist“-Fans waren wir<br />

natürlich besonders auf die deutsche Synchronfassung<br />

gespannt, die ja in der Vergangenheit<br />

bei dem von WVG vertriebenen Kinofi lm „Fullmetal<br />

Alchemist – The Sacred Star Of Milos“<br />

schon für reichlich Empörung gesorgt hat. Aber<br />

offensichtlich hat KSM alles richtig gemacht<br />

und bei der Auswahl des Synchronstudios nicht<br />

gespart. Nach einem kurzen Augenblick ange-<br />

Lust und Gluttony verkörpern zwei der<br />

sieben Todsünden. Sie sind die mysteriösen<br />

Homunculi<br />

Edward beherrscht die Transmutation<br />

ohne alchmistischen Kreis. Er ist das<br />

"Schwert“ der Brüder<br />

Wenn es regnet sind die Kräfte des<br />

Flame-Alchmisten Mustang zu nichts zu<br />

gebrauchen<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 53


Film<br />

Animation<br />

Alphonse ist der geniale Stratege und<br />

das "Schild“ der Brüder. Symbolisch<br />

dafür steht die Ritter-Rüstung<br />

spannter Stille erklangen dann auch endlich die<br />

deutschen Teenager-Stimmen von Ed und Al,<br />

und wir konnten beruhigt feststellen, dass es die<br />

gleichen Synchronstimmen waren, die Panini für<br />

die Ursprungs-Serie verwendet hat. Die ersten<br />

Dialog-Zeilen gehören den beiden Widersachern<br />

Mustang und King Bradley, wobei Roy Mustang<br />

mit David Nathan erneut die markante und sehr<br />

coole „Johnny Depp“-Synchronstimme erhielt.<br />

Als ganz kleines Manko kann vielleicht noch bei<br />

der Dialogregie der Anklang der Gossensprache<br />

genannt werden. So passen die „Scheiße!“-Ausrufe<br />

Eds nicht wirklich in das Profi l der gelehrten<br />

Brüder und hätten beispielsweise durch ein einfaches<br />

„Verdammt!“ ersetzt werden können. Wenigstens<br />

gibt es kein „Alter!“ mehr zu hören, wenn<br />

die Jungs miteinander sprechen. Der Sound liegt<br />

im DTS-HD MA 5.1-Format vor und zudem steht<br />

auch das japanische Original mit Untertiteln zur<br />

Verfügung. Räumliche Sound-Effekte konnten wir<br />

nicht wahrnehmen. Die hinteren Kanäle kommen<br />

hauptsächlich für die Musik zum tragen.<br />

Haben etwas miteinander: Auch wenn sie sich häufiger zanken als ein altes Ehepaar,<br />

sprühen zwischen Ed und siener Mechaniker-Freundin Winry Rockbell sprichwörtlich<br />

die Funken. Ab und zu fliegt auch mal ein Schraubenzieher gegen Eds Kopf<br />

Ein vollkommenes Meisterwerk<br />

Das Bild des Animes war ja bereits auf der englischen<br />

DVD-Version sehr gut, weshalb wir uns an<br />

dieser Stelle weniger Sorgen machten. Und wir<br />

wurden nicht enttäuscht, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zeigt im gleichen<br />

Maße, wie schön die Studio-Bones-Animationen<br />

sind und unter was für einem hohen Qualitätsstandard<br />

die Zeichnungen hergestellt wurden<br />

– ein Fest für die Sinne. Auf der Vorab-Disc der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erkennen wir jedoch im Bild kleine Treppchenbildungen<br />

bei den Konturen, die eventuell<br />

auf hochgerechnetes SD-Material schließen lassen.<br />

Daher erreicht es nicht ganz die Brillanz der<br />

Studio-Ghibli-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, macht aber trotzdem mit<br />

seinen klar abgegrenzten, satten Farben und Formen<br />

gerade auf großen Bilddiagonalen einiges<br />

her und sieht deutlich besser aus als die DVD.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Box enthält eine Disc mit 8 Folgen,<br />

die jeweils 25 Minuten lang sind. Neben den<br />

200 Minuten Serienunterhaltung befi nden sich<br />

auch noch die jeweilige Eröffnungs- und End-<br />

Animation textfrei auf der Scheibe, eine Bildergalerie<br />

sowie zwei kurze Miniclips mit<br />

witzigen Outtakes. Zudem wird<br />

die Box laut KSM auch noch<br />

ein Booklet samt Episodenguide<br />

beinhalten<br />

sowie ein von Fans<br />

immer wieder gern gesehenes, umfangreiches<br />

Booklet mit Charakterbeschreibungen, Making-Of<br />

und Rohzeichnungen. Die Verpackung ist ein Digipack<br />

im Schuber, dessen Außenseite mit einer<br />

Hochprägung und Glanzfolie veredelt ist. Zugegebenermaßen<br />

ist der Preis von derzeit rund 50<br />

Euro pro <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sehr hoch angesetzt, unabhängig<br />

davon wird die Qualität des Produktes aber<br />

von der Menügestaltung bis zur Synchronisation<br />

und Verpackung ganz klar der hohen inhaltlichen<br />

Qualität gerecht.<br />

FALKO THEUNER<br />

Film 10/10<br />

Über den Titel „Beste Anime-Serie aller Zeiten“ lässt sich streiten.<br />

„Fullmetal Alchmist“ ist aber defi nitiv ein Kandidat dafür. Kaum<br />

eine andere Anime-Serie bietet mehr Drama, Action und Humor.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Bilder: KSM<br />

Ton 7/10<br />

Schade, dass die Konturen leichte Treppchenbildung hinnehmen<br />

müssen, dennoch schöner als die DVD.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

3/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Was für ein Glück, dass die deutsche Synchro so gut geworden ist.<br />

Ein Knackpunkt, mit dem die Veröff entlichung hätte fallen können.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

3/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />

54


Film<br />

Animation<br />

Die Olsenbande<br />

Komödie<br />

OT: Olsen Banden på<br />

dybt vand<br />

L: DK J: 2013<br />

V: Capelight Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Jørgen Lerdam<br />

LZ: 80 min FSK: 12 P:<br />

15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.09.14 × 2 Extras: 3/10<br />

auf hoher See<br />

Während Egon seine Freizeit<br />

wie üblich im Knast absitzt,<br />

bleiben Benny und Kjeld nicht<br />

untätig. Gemeinsam mit dem pausenlos<br />

besoffenen Dynamit-Harry<br />

dringen sie in eine Brauerei ein,<br />

um mächtig gewaltig viel Moos<br />

zu scheffeln. Stattdessen geht der<br />

Plan jedoch in Bier-Maische unter,<br />

wobei Harry wenigstens drei<br />

Flaschen eines Jubiläums-Pilseners<br />

Dieser Plan funktioniert garantiert! Jetzt nur noch das Publikum mit der<br />

zersägten Jungfrau-Nummer ablenken und den Safe knacken<br />

klauen kann. Diese drei überaus<br />

wertvollen Pilsener sind dann auch<br />

der Grund, weshalb Kriminalassistent<br />

Holm all seine detektivische<br />

Finesse einsetzt, um die gemeinen<br />

Bierdiebe zu schnappen. Kaum<br />

aus der Haft entlassen hat Egon<br />

wieder einen neuen Plan, der rein<br />

gar nichts mit dem köstlichen Getränk<br />

zu tun hat. Für ihn steckt<br />

das große Geld im Öl, weshalb<br />

er das Zwillingsbruderpaar Bang<br />

und Bang Bang Johansen beklauen<br />

will. Diese besitzen nämlich eine<br />

Maschine, die aus wenig Öl viel Öl<br />

macht. Der Clou soll auf der Yacht<br />

des amerikanischen Bruders stattfinden,<br />

beinhaltet Krokodile, Pantomime,<br />

Zauberkunststücke, einen<br />

Gitarrenkasten und einen als Frau<br />

verkleideten Kjeld. Später kommt<br />

dann noch ein U-Boot hinzu, dass<br />

sich die drei von Dynamit-Harry leihen<br />

wollen. Doch dieser kann nur<br />

noch an die legendären Pilsener<br />

denken, die Kjelds Frau Yvonne<br />

weggeschlossen hat. Anders als der<br />

erste Teil der Animations-Filme „In<br />

feiner Gesellschaft“ wurde dieser<br />

Auch unter Wasser behalten die<br />

Olsens ihren Schritt bei<br />

Film nicht in 3D veröffentlicht. Die<br />

Gags zünden, der Grafik-Stil ist<br />

schlicht aber erfüllt seinen Zweck.<br />

Die Stimmung eines Olsenbande-<br />

Filmes kommt also auf, was unter<br />

anderem an der bekannten Mimik<br />

der drei Protagonisten sowie an<br />

den doppelbödigen, politisch unkorrekten<br />

Gags liegt.<br />

FT<br />

Film 7/10<br />

Die Originale sind besser. Allerdings schaff t es<br />

diese Animation mit hintergründigem Humor,<br />

die Atmosphäre wieder aufl eben zu lassen.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 7/10<br />

Die Legende von Beowulf 3D<br />

Genre<br />

OT: Beowulf<br />

L: US J: 2007<br />

V: Warner Home Video<br />

B: MVC, 2.35 : 1<br />

T: DD 5.1 verw. 3D-TV:<br />

Toshiba 55M7463D<br />

2D-komp.: nein<br />

R: Robert Zemeckis<br />

D: R. Winstone, A. Hopkins, A. Jolie<br />

LZ: 114 min FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 7/10<br />

Grendel, du bist echt ein hässliches<br />

Monster! Und dann auch noch in 3D<br />

Wie Grendels Mutter (gespielt von Angelina Jolie) beweist: Schon im Mittelalter<br />

trugen die Monster von Welt High Heels<br />

Das frühmittelalterliche Heldengedicht<br />

„Beowulf“ zählt zu den bedeutendsten<br />

Einzelwerken der angelsächsischen<br />

Literaturgeschichte.<br />

Erzählt wird darin die Geschichte<br />

des „Bienen-Wolfs“, eines Helden<br />

der Gauten, der König Hrothgar zu<br />

Hilfe eilt. Hrothgar und sein Volk<br />

werden von dem Ungetüm Grendel<br />

tyrannisiert. Beowulf stellt sich dem<br />

Kampf und besiegt den Menschenfresser.<br />

Doch die Ruhe währt nicht<br />

lange, da Grendels Mutter nach<br />

Rache sinnt. Das im Stabreim verfasste<br />

Gedicht wurde schon mehrfach<br />

verfi lm. Auch der Regisseur<br />

Robert Zemeckis hat sich mit den<br />

Stoff auseinandergesetzt und 2007<br />

den Animationsfi lm „Die Legende<br />

von Beowulf“ geschaffen. Dabei<br />

entschied er sich, den Film mittels<br />

der Motion-Capture-Technik zu erstellen,<br />

die er bereits in seinem „Polarexpress“<br />

nutzte. Die Schauspieler<br />

Ray Winstone, Anthony Hopkins, Angelina<br />

Jolie, Robin Wright und John<br />

Malkovich liehen den Figuren ihre<br />

Mimiken und Gestiken. Herausgekommen<br />

ist ein nettes Fantasy-Märchen,<br />

dessen Videospiellook noch<br />

zu künstlich wirkt, um als ernsthafter<br />

Kinofi lm wahrgenommen zu werden.<br />

Dafür begeistert der Streifen<br />

mit schönen Landschaftsaufnahmen<br />

und detaillierten Darstellungen von<br />

Monstern. In der dritten Dimension<br />

wirken diese noch plastischer und<br />

beeindruckender. Zemeckis zeigt in<br />

seiner „Beowulf“-Adaption was alles<br />

mit CGI möglich ist, übertreibt<br />

aber ein wenig bei den Rückwärts-<br />

Kamerafahrten, bei denen dem Zuschauer<br />

ständig Äste ins Gesicht ragen.<br />

Die mystische Grundstimmung<br />

des Filmes wird durch den ruhigen<br />

Score unterstützt, der in actionreichen<br />

Szenen mit gezielt eingesetzten<br />

Soundeffekten überzeugt. LF<br />

Film 6/10<br />

Im Jahre 2007 war „Beowulf“ technisch eine<br />

wahre Augenweide, aus heutiger Sicht jedoch<br />

nur ein netter Fantasyfi lm im Videospiel-Look.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 9/10<br />

3D 6/10<br />

Bilder: Warner Home Video, Capelight Pictures<br />

56


Thriller<br />

Film<br />

Fighting Beat 3<br />

Action-Komödie<br />

OT: Jukkalan L: TH<br />

J: 2011 V: Tiberius Film<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Petchtai<br />

Wongkamlao<br />

D: Petchtai<br />

Wongkamlao, JeeJa<br />

Yanin LZ: 98 min FSK: 16 P: 14 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Verklemmt, verschroben radelt<br />

Jukkalans Verehrer durch die Gegend<br />

So süß wie „Chocolate“ verteilt Jukkalan (JeeJa Yanin) knallharte Tritte.<br />

Gekonnt nutzt sie ihr Fahrrad als Waffe, Schild und Fluchtfahrzeug<br />

Alle, die Jackie-Chan-Filme<br />

lieben, wissen, wie großartig<br />

Slapstick mit Martial Arts zusammenpasst.<br />

Daher ist es ein<br />

Vergnügen der besonderen Art<br />

„Chocolate“-Star JeeJa Yanin dabei<br />

zu beobachten, wie sie mit einer<br />

unglaublichnen Präzision und Kreativität<br />

eine äußerst unterhaltsame<br />

Kampfchoreografie an den Tag<br />

legt. Als Fahrradkurier kennt sich<br />

ihr Filmcharakter in der Komödie<br />

„This Girl Is Badass“ bestens mit<br />

BMX-Kunststückchen aus, weshalb<br />

jeder Job zu einem akrobatischen<br />

Action-Schauspiel wird. Als bei<br />

einer dubiosen Lieferung etwas<br />

schief geht, werden fiese Mafia-<br />

Gangster auf sie und ihre Familie<br />

gehetzt.<br />

Als Vollwaise wohnt Jukkalan bei<br />

ihrem „Onkel“ Wang (gespielt<br />

vom Regisseur persönlich: Petchtai<br />

Wongkamlao), der heimlich in seine<br />

Nachbarin verliebt ist. Zugleich<br />

fragt sich Wangs verklemmter Neffe,<br />

ob er bei Jukkalan landen kann,<br />

während das Mädel einen langhaarigen<br />

Rocker aus der Nachbarschaft<br />

anhimmelt. Für genügend<br />

Beziehungschaos ist also gesorgt,<br />

ebenso für Action, weshalb für<br />

jeden etwas dabei sein dürfte.<br />

Und auch, wenn der Film relativ<br />

billig produziert wirkt, so sind die<br />

Kampfperformances von höchster<br />

Güte, die humoristischen Einlagen<br />

durchaus witzig inszeniert und die<br />

Charaktere absolut sympathisch<br />

gestrickt. Die B-Movie-Note erhält<br />

der Film aufgrund seiner Bilder, die<br />

teilweise wie von einer SD-Digitalkamera<br />

aufgenommen wirken und<br />

oftmals auch überbelichtet bzw.<br />

farblich stark entsättigt sind. Die<br />

Musik versprüht ein wenig „Surround-Feeling“,<br />

der Klang und die<br />

generelle Räumlichkeit befi nden<br />

sich dabei aber nur auf einem passablen<br />

Level.<br />

FT<br />

Film 6,5/10<br />

Hat rein gar nix mit „Fighting Beat“ zu tun, ist<br />

aber eine sehr schöne Martial-Arts-Komödie<br />

mit dem Herz am rechten Fleck.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Die Farbe des Geldes<br />

Bilder: Disney, Tiberius Film<br />

Drama/Sport<br />

OT: The Color Of<br />

Money L: US J: 1986<br />

V: Touchstone (Disney)<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DD 2.0, DTS-HD MA<br />

5.1 (engl.) R: Martin<br />

Scorsese D: Paul<br />

Newman, Tom Cruise,<br />

John Turturro LZ: 120 min FSK: 12 P: 11<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 16.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Keine Femme fatale, aber doch mit<br />

allen Wassern gewaschen: Carmen<br />

Mit „Die Farbe des Geldes“ lieferte<br />

Paul Newman im Herbst<br />

seiner Karriere noch einmal einen<br />

waschechten Klassiker ab. Unter<br />

der Regie von „Jungspund“ Martin<br />

Scorsese (damals 44 Jahre) und<br />

an der Seite des 24-jährigen, aufstrebenden<br />

Superstars Tom Cruise<br />

(der mit „Top Gun“ gerade weltberühmt<br />

geworden war) spielt er hier<br />

den charismatischen Pool-Billard-<br />

Crack Eddie Felson. Dieser nimmt<br />

das furchtlose Naturtalent Vincent<br />

Lauria (Cruise) unter seine Fittiche<br />

und will aus einem ungeschliffenen<br />

Rohdiamant ein echtes Juwel des<br />

Sports formen. Gemeinsam mit<br />

Freundin und Managerin Carmen<br />

(Mary Elizabeth Mastrantonio) geht<br />

es auf große Tour durch die Staaten,<br />

in verrauchte Bars, schummrige<br />

Pool-Hallen und auf immer namhaftere<br />

Turniere, wo das große Geld<br />

lockt. Angestachelt vom Feuer und<br />

Talent des neuen Sterns am Pool-<br />

Himmel will es schließlich auch<br />

der Altmeister noch einmal ganz<br />

genau wissen und wagt ein spektakuläres<br />

Comeback am Queue.<br />

Zwei Schauspiel-Schwergewichte aus ganz verschiedenen Generationen: Die<br />

Legende Paul Newman an der Seite des jungen, aufstrebenden Tom Cruise<br />

Leider haben die Restaurierungsbemühungen<br />

am betagten Filmmaterial<br />

bei dieser Veröffentlichung<br />

weniger Früchte getragen, als man<br />

das von durchaus noch älteren Filmen<br />

bereits gewohnt ist. Deutliche<br />

Abnutzungserscheinungen, Streifen<br />

und Bildfehler schleichen sich immer<br />

wieder ein und erinnern einen<br />

deutlich an das Entstehungsjahr<br />

1986. Die deutsche Stereo-Spur<br />

geht im direkten Vergleich dazu<br />

qualitativ in Ordnung und ist sogar<br />

weitaus mehr zu empfehlen als<br />

der sehr schwachbrüstige englische<br />

5.1.-Versuch. Kurz gesagt also defi -<br />

nitiv nichts für anspruchsvolle High-<br />

Defi nition-Verfechter, sondern eher<br />

ein nostalgisches Kinovergnügen<br />

für Cineasten mit einem Herz für<br />

die Zeichen der Zeit.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Stimmungsvoller Klassiker, der von der umwerfenden<br />

Präsenz seiner Darsteller lebt und eine<br />

unterhaltsame Erfolgs-Story zu erzählen weiß.<br />

Technik 5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 57


Film<br />

Nicolas Cage Spezial<br />

Nicolas Cage:<br />

Ein Mann wie ein Fels<br />

Man kann ja vieles von Nicolas Cage behaupten: Dass er konservativ ist, eine hölzerne Mimik besitzt, in schlechten<br />

Filmen mitspielt usw. Eines kann man ihm aber nicht absprechen: Er ist eine verdammt coole Sau!<br />

Hört man den Namen Nicolas Cage, so fallen<br />

einem meist nur seine besseren Filme ein,<br />

darunter: „Wild At Heart“ (1990), „The Rock“<br />

(1996), „Con Air“ (1997), „Im Körper des<br />

Feindes“ (1997), „8 mm“ (1999), „Lord Of War“<br />

(2005) und „Kick-Ass“ (2010). Seine größten<br />

Erfolge feierte er also in den 1990ern. Dennoch<br />

ist er nie zu einem Megastar geworden, dessen<br />

Filmrepertoire größtenteils aus Blockbustern besteht.<br />

Jegliche Versuche im Mainstream Fuß zu<br />

fassen, scheiterten in gewissem Maße. Zu diesen<br />

Versuchen zählen z. B. die „Ghostrider“-Filme<br />

oder auch „Duell der Magier“ (2010). Zumindest<br />

in den Staaten konnte Cage immerhin mit der<br />

„National Treasure“-Reihe landen, die hierzulande<br />

unter dem Namen „Das Vermächtnis der<br />

Tempelritter“ (2004) bzw. „Das Vermächtnis des<br />

geheimen Buches“ (2007) bekannt sind. Lange<br />

Rede, kurzer Sinn: Letztendlich ist Nicolas Cage<br />

ein Mann des kleinen Kinos geblieben, der eben<br />

auch mal in Indie-Filmen auftritt und dort schauspielerisch<br />

zum Teil richtig gute Arbeit leistet.<br />

Arthouse-Nick<br />

Bestes Beispiel für sein unglaubliches Talent ist<br />

beispielsweise der grandiose Spike Jonze-Film<br />

„Adaption“ von 2002, in dem Cage eine Doppelrolle<br />

als Zwillings-Schriftsteller-Duo übernimmt,<br />

das einen Roman adaptieren möchte. Die meisten<br />

neueren Filme mit ihm zielen aber verstärkt<br />

auf das Thriller-Genre ab. So verwundert es<br />

beispielsweise nicht, dass Cage im Reboot der<br />

christlich geprägten „Left Behind“-Filmreihe die<br />

Hauptrolle spielt. Hier mimt er den besorgten<br />

Vater (wie in so vielen seiner Filme) und Flugzeug-Piloten<br />

Rayford Steele, der sich eines Tages<br />

mit einem unlösbaren, fatalen Problem konfrontiert<br />

sieht: der biblischen Apocalypse. Ähnlich<br />

wie in dem spanischen Film „Ende“ (2012)<br />

verschwinden hier Menschen einfach so, ohne<br />

eine Spur zu hinterlassen. Während eines Fluges<br />

fi ndet die Crew nur noch deren Kleidung auf ihren<br />

Sitzen, sodass innerhalb des Flugzeugs eine<br />

Panik ausbricht. Aber auch sonst verschwinden<br />

überall auf der Welt Menschen, sodass es zu<br />

Bilder: Koch Media, KSM<br />

58


Nicolas Cage Spezial<br />

Film<br />

einem globalen Problem deklariert wird. Und<br />

jenes soll ein neuer Machthaber lösen, der die<br />

Aufgabe auf seine ganz eigene Weise angeht.<br />

Steele erkennt bald, dass es sich dabei um den<br />

Antichrist persönlich handelt, weshalb er alles<br />

daran setzt, seine Tochter vor dem Untergang<br />

zu bewahren.<br />

Bad Ass, aber sympathisch<br />

Als Vaterfi gur, der für seine Kinder durchs Feuer<br />

geht, macht Cage also schon einmal eine gute<br />

Figur. Noch härter greift er aber in seinen Rachethrillern<br />

durch, einem Genre, in dem er anscheinend<br />

sein Steckenpferd gefunden hat. Kontinuierlich<br />

spielt er Antihelden, die zur Selbstjustiz<br />

greifen, weil das Rechtssystem dieses seiner<br />

In „Left Behind“ wird Cage mit dem Verschwinden<br />

seiner Flugzeugpassagiere konfrontiert<br />

Meinung nach nicht mehr tut. Und das sind ausgesprochen<br />

viele Titel, in denen er häufi g nach<br />

seiner Tochter oder anderen Familienangehörigen<br />

sucht. Beispiele hierfür sind neben dem<br />

kunterbunten „Kick-Ass“, die eher düsteren Thriller<br />

„Bad Lieutenant“ (2009), „Pakt der Rache“<br />

(2011), „Drive Angry“ (2011), „Stolen“ (2012)<br />

und „Tokarev“ (2014). In einem seiner neuesten<br />

Selbstjustiz-Thriller „Joe, die Rache ist sein“ verfolgt<br />

er zwar diesen Weg seines Steckenpferdes,<br />

geht aber im Vergleich zu den vorher genannten<br />

wieder verstärkt in Richtung Anspruch.<br />

Cages Filmtochter Irene (Lea Thompson) sieht<br />

sich mit dem Ende der Welt konfrontiert<br />

Joe, die Rache ist sein<br />

Sein Filmcharakter Joe ist hier alleinstehend,<br />

geht regelmäßig ins Bordell, trinkt, prügelt sich<br />

gerne und nimmt die örtliche Polizei des kleinen<br />

Städtchens alles andere als ernst. Als Ex-Knacki<br />

hat er schon einige der schlimmsten Facetten<br />

des Lebens kennen gelernt, weshalb er sich nun<br />

mittels harter Arbeit am Leben erhält. Als Chef<br />

eines Unternehmens, das sich auf das Töten<br />

von Bäumen spezialisiert hat, behandelt er seine<br />

Angestellten fair und menschlich. Holzunternehmen<br />

heuern ihn an, um (illegalerweise) Waldstücke<br />

mit zu schwachen Bäumen zu vergiften,<br />

damit diese absterben und legal gefällt werden<br />

dürfen – Eine Tätigkeit, die Joes eigenes Dilemma<br />

perfekt widerspiegelt. Er ist derjenige, der<br />

tötet, damit auf dem Grund wieder etwas Neues<br />

wachsen kann. Eines Tages begegnet ihm und<br />

seinen Mitarbeitern der 15jährige Gary (sehr<br />

natürlich gespielt von Jungdarsteller Tye Sheridan,<br />

der bereits in „Mud“ eine bemerkenswerte<br />

Performance ablieferte). Gary schlägt sich mit<br />

Gelegenheitsarbeiten durchs Leben und greift<br />

nach jedem Ast, der ihn aus den Sumpf der Armut<br />

ziehen kann – Ein Sumpf, in dem ihn seine<br />

alkoholsüchtigen Eltern von Geburt an gezogen<br />

haben. Aufgrund seines Willens hart zu arbeiten,<br />

stellt ihn Joe an und nimmt ihn unter seine Fittiche.<br />

Zugleich taucht dem trotteligen, aber gefährlichen<br />

Schmalspurgangster Willie-Russel ein<br />

Störfaktor auf, der mit seinen irrationalen Handlungen<br />

alles zu zerstören droht, was Joe und<br />

Gary gemeinsam aufbauen. Und auch wenn es<br />

kein Grund-Eklat gibt, wie dies bei durchschnittlichen<br />

Rachethrillern für gewöhnlich der Fall ist,<br />

steigert sich dieser Störfaktor ins unermessliche.<br />

Joe hat in solchen Fällen seine eigene Weltsicht,<br />

die die Polizei nicht vorsieht. Wenn er ein Unrecht<br />

zu erkennen glaubt, nimmt er das Gesetz<br />

in die eigene Hand und begleicht Gleiches mit<br />

Gleichem. Die anschließenden Verfolgungsjagden<br />

mit der Polizei erscheinen dabei fast wie<br />

ein Running Gag, obwohl sie todernst gespielt<br />

sind. Die naturalistische Darstellungsweise und<br />

das improvisierte „Jazz-Spiel“, wie Regisseur David<br />

Gordon Green das Schauspiel von Cage bezeichnet<br />

erreichen dabei ähnlich anspruchsvolle<br />

und glaubhafte Gefi lde wie „Adaption“, wobei<br />

das mit Bedeutung aufgeladene Ende den Film<br />

noch einmal einen Level höher katapultiert und<br />

dort Samen sät, wo vorher noch getötet wurde.<br />

Egal, welchen Weg Nicolas Cage in Zukunft noch<br />

einschlagen wird, mit seinen bisherigen Leistungen<br />

als Komödiant, Racheengel, Vaterfi gur und<br />

cooler Held hat er sich jedenfalls den Sitz im Indie-Olymp<br />

redlich verdient – wie es sich für den<br />

Neffen von Francis Ford Coppola eben gehört.<br />

FALKO THEUNER<br />

Joe, die Rache ist sein<br />

Drama<br />

OT: Joe L: US J: 2014 V: Koch Media B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1 R: David Gordon Green D: Nicolas Cage,<br />

Tye Sheridan, Ronnie Gene Blevins LZ: 117 min FSK: 16<br />

P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Cage wirkt in „Joe, die Rache ist sein“ wie eine<br />

junge Version Clint Eastwoods. Einfach genial!<br />

Die Polizei hat mit dem von Cage gespielten<br />

Selbstjustizler Joe so ihre Schwierigkeiten<br />

Film 8/10<br />

Man kommt nicht umhin, für Joe ein ungeheure Sympathie zu<br />

entwickeln, auch wenn seine Handlungen fragwürdig sind. Das<br />

Drama ist schlau gestrickt. Witz und Thrill kommen nicht zu kurz.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 6/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 59


Film<br />

Thriller<br />

Blood Ties<br />

Thriller<br />

OT: Blood Ties L: FR,<br />

US J: 2013 V: Koch<br />

Media B: MPEG-4,<br />

2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Guillaume Canet<br />

D: Clive Owen, Mila<br />

Kunis, Marion<br />

Cotillard, Billy Crudup,<br />

Zoe Zaldana LZ: 127 min FSK: 16 P: 13 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 5/10<br />

Cop und überforderter kleiner<br />

Bruder: Frank (Billie Crudup)<br />

Regisseur Guillaume Canet<br />

(„Kleine wahre Lügen“, 2010)<br />

versammelte in seiner bisher größten<br />

sowie einzigen US-amerikanischen<br />

Koproduktion ein wahres<br />

Starensemble um sich. In „Blood<br />

Ties“ thematisiert er die gestörte<br />

Beziehung zwischen zwei völlig unterschiedlichen<br />

Brüdern. Frank (Billy<br />

Crudup) ist Polizist und ein rechtschaffener,<br />

jedoch von der kriminellen<br />

Familiengeschichte geprägter<br />

Bürger. Sein Bruder Chris (Clive<br />

Owen) dagegen ist das Paradebeispiel<br />

eines üblen Kleinganoven, der<br />

nach einem Mord für zwölf Jahre<br />

ins Gefängnis musste. In seinem<br />

Hafturlaub versucht sein Bruder<br />

ihm bei der Resozialisierung zu<br />

helfen. Beide tun sich aber sichtlich<br />

schwer, auf einen gemeinsamen<br />

Nenner zu kommen. Schon bald<br />

gerät Chris erneut auf die schiefe<br />

Bahn, stellt die Familie jedoch vor<br />

alles andere. Als dann nämlich der<br />

schmierige Ex-Freund von Franks<br />

neuer Lebensgefährtin Vanessa<br />

(Zoe Zaldana) auftaucht, weiß<br />

Chris genau, wo seine Prioritäten<br />

Chris (Clive Owen) macht und nimmt sich einfach alles, was er will. Dazu<br />

gehört auch die schöne Natalie (Mila Kunis)<br />

liegen. Leider schafft es der absolut<br />

hochwertige Cast nicht wirklich, die<br />

recht zäh voranschreitende Story<br />

besonders interessant aufzubereiten.<br />

Neben den bereits genannten<br />

Darstellern treten noch Mila Kunis<br />

als Chris‘ Freundin Natalie, Marion<br />

Cotillard als seine Ex-Frau Monica<br />

und James Caan als Leon, Vater<br />

der uneinigen Brüder, auf. Auch die<br />

Atmosphäre des im New York der<br />

1970er Jahre angesiedelten Dramas<br />

ist charakteristisch und bietet<br />

mit originalgetreuen Requisiten und<br />

zeitgemäßer Ausstattung tolles Flair.<br />

Dennoch will der Funke insgesamt<br />

nicht so recht überspringen und so<br />

plätschert der ambitionierte und<br />

doch eher langatmige Film über<br />

deutlich zu ausladende 2 Stunden<br />

gemächlich vor sich hin. TS<br />

Film 6,5/10<br />

Stimmungsvolles Geschwister-Drama, dessen<br />

Charaktere jedoch im Zusammenspiel nur<br />

selten emotional mitreißen.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Der Rasenmäher-Mann<br />

Science-Fiction/Fantasy<br />

OT: The Lawnmower<br />

Man L: US, GB, JP<br />

J: 1992 V: Mad<br />

Dimension (Alive)<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Brett Leonard<br />

D: Pierce Brosnan, Jeff<br />

Fahey, Marnie Burke LZ: 108 min FSK: 16 P:<br />

10 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Die stylishen Retro-CGI-Sequenzen<br />

sind schon ziemlich abgefahren!<br />

Nächster Halt: Fruitvale Station<br />

Drama<br />

OT: Fruitvale Station<br />

L: US J: 2013<br />

V: Universum Film<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD 5.1<br />

R: Ryan Coogler<br />

D: Michael B. Jordan,<br />

Melonie Diaz, Octavia<br />

Spencer LZ: 85 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

„Bevor du wieder aufwachst, sind<br />

wir zurück und alles wird gut.“...<br />

Mit der Verfilmung von Stephen<br />

Kings Kurzgeschichte „Der Rasenmäher-Mann“<br />

feiert aktuell ein<br />

beliebter Science-Fiction-Klassiker<br />

seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Premiere. Die wilden<br />

Experimente von Dr. Lawrence Angelo<br />

(Pierce Brosnan) mit seinem<br />

geistig zurückgebliebenen menschlichen<br />

Versuchsobjekt (Jeff Fahey<br />

als „Rasenmähermann“ Jobe Smith)<br />

sind schlicht und einfach Kult. Die<br />

wunderbar altmodischen CGI-<br />

Welten aus den Anfangstagen der<br />

virtuellen Realität versprühen einen<br />

tollen Retro-Charme, wogegen die<br />

christlichen Motive der Handlung in<br />

ihrer plakativen Rückwärtsgewandheit<br />

heute befremdlich wirken. Die<br />

D<br />

Technik dieser HD-Neuauflage weiß er Abspann läuft, man sitzt als alles anders. Mithilfe von Originalaufnahmen,<br />

einer großartigen<br />

leider nicht vollständig zu überzeugen.<br />

Zuschauer weiterhin gebannt<br />

Einige gute Sequenzen (zum<br />

Beispiel die Garten-Szene in Minute<br />

17) stehen einem eher ernüchternden<br />

Gesamtbild gegenüber.<br />

Besonders die ausgewaschenen<br />

Farben trüben den Eindruck einer<br />

vor dem Bildschirm. Ist das wirklich<br />

passiert? Sind die Menschen so<br />

beschränkt, dass sie so etwas guten<br />

Gewissens als weniger schwerwiegendes<br />

Delikt abtun können? Die<br />

Geschichte, die sich so oder so<br />

Schauspielleistung sowie einer stark<br />

körnigen, den tristen Alltag widerspiegelnden<br />

Bildqualität, wirkt die<br />

erschreckende Geschichte um den<br />

dunkelhäutigen 22-Jährigen und<br />

rassistisch geprägte Polizeiwillkür<br />

gelungenen Restaurierung. TW ähnlich in den USA abgespielt hat, wie ein wahrer Augenöffner. TS<br />

Film 7,5/10<br />

handelt vom jungen Oscar Grant<br />

(meisterlich: Michael B. Jordan).<br />

Film 8,5/10<br />

Mann, der einer besseren Zukunft<br />

Ton 7/10 Ton<br />

entgegensieht. Doch es kommt<br />

Ein Klassiker des Genres, der sowohl für hartgesottene<br />

Fans als auch für „Neuentdecker“ mit<br />

anrührend präsentiert sich hier eine<br />

Intensiv und verstörend, vor allem aber<br />

Am Silvestermorgen nimmt er sich<br />

viel Retro-Charme zu punkten weiß.<br />

vor, den leeren Versprechungen unfassbare, weil wahre Geschichte.<br />

Technik 6,5/10<br />

zu entsagen und wirklich etwas zu<br />

ändern. Der letzte Tag des Jahres<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6/10 offenbart einen hoffnungsvollen Bild 7/10<br />

Bilder: Koch Media, Mad Dimension (Alive), Universum<br />

60


Thriller<br />

Film<br />

Kopfgeld<br />

Thriller<br />

OT: Ransom L: US<br />

J: 1996 V: Touchstone<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DD 5.1<br />

R: Ron Howard D: Mel<br />

Gibson, Rene Russo,<br />

Gary Sinise, Delroy<br />

Lindo LZ: 121 min<br />

FSK: 16 P: 11 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 16.10.14 × 1 Extras: 3/10<br />

Det. Jimmy Shaker, dafür ist Ihre<br />

Marke aber nicht gedacht!<br />

Das wohlhabende Ehepaar Mullen kann es immer noch nicht fassen: Ihr<br />

Sohn wurde vor ihren Augen am helligten Tage entführt<br />

So langsam aber sicher finden<br />

die beliebtesten Klassiker ihren<br />

Weg von der VHS- bzw- DVD-Halde<br />

ins heimische <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal. Der<br />

Touchstone Pictures-Thriller „Kopfgeld“<br />

hält mit starkem Cast und<br />

einer spannenden Geschichte tolle<br />

Abendunterhaltung bereit. Als Tom<br />

Mullen, dem reichen Gründer einer<br />

Airline, tritt Mel Gibson auf, der<br />

alles daran setzt, seinen entführten<br />

Sohn aus den Fängen von Entführern<br />

zu befreien. Gemeinsam mit<br />

seiner Frau Kate (Rene Russo) und<br />

dem FBI-Team um Agent Lonnie<br />

Hawkins (Delroy Lindo) beginnt er<br />

seine Suche nach dem Versteck.<br />

Dabei steht er im ständigen Kontakt<br />

mit dem Kopf der Entführergruppe<br />

(Gary Sinise). Doch warum haben<br />

sie den Jungen entführt und wieso<br />

wollen sie nur 2 Millionen Dollar<br />

Lösegeld? Der im Genre gern zitierte<br />

Thriller ist mehr als solides<br />

Suspense-Kino, das mit einigen<br />

altbekannten Twists viel Schwung<br />

in die Handlung bringt. Das Vater-<br />

Entführer-Duell ist zudem intensiv<br />

und für einen Film aus einem Unterhaus<br />

vom Giganten Disney geht<br />

es in den zahlreichen Schießereien<br />

recht blutig zu. In Nebenrollen treten<br />

außerdem einige weitere bekannte<br />

Gesichter auf, so beispielsweise<br />

Lili Taylor als weiblicher Part<br />

des Entführerteams, Liev Schreiber<br />

ebenfalls als Gangster oder Donny<br />

Wahlberg als dessen dümmlicher<br />

kleiner Bruder. Technisch gesehen<br />

sind natürlich einige Schwächen<br />

anzumerken, die man dem Alter<br />

entsprechend aber verzeihen kann.<br />

Auch die Tonspur kann hier und<br />

da mit einer schönen Signalortung<br />

überzeugen, ist ansonsten aber<br />

auch von den Jahren geprägt. Rein<br />

stilistisch hat der Film jedoch kein<br />

Stück an Authentizität und Spannung<br />

verloren und sollte definitiv<br />

mal einen Blick wert sein. TS<br />

Film 7/10<br />

Der spannende Entführungsthriller aus dem<br />

Hause Disney nun endlich in ansehnlich überarbeitetem<br />

HD.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Snowpiercer<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Disney Home<br />

Science-Fiction<br />

OT: Snowpiercer L: KR,<br />

US J: 2013 V: Ascot<br />

Elite Home B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Bong Joon-Ho<br />

D: Chris Evans, John<br />

Hurt, Song Kang-Ho<br />

LZ: 126 min FSK: 16<br />

P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.09.14 × 1 Extras: 3,5/10<br />

Schwangere Lehrerinnen sollten<br />

definitiv nicht mit Waffen hantieren<br />

In diesem Film spielt nicht etwa<br />

ein Mensch die Hauptrolle,<br />

nein, „Snowpiercer“ ist etwas, das<br />

man „Gesellschaftsspiegel“ nennen<br />

könnte, ein Gesellschaftsspiegel,<br />

der die Industrienationen mit den<br />

Entwicklungsländern kontrastiert.<br />

Plakativ führt der Film hier ein<br />

mittelalterliches Ständesystem vor,<br />

bei dem die unterste Schicht im<br />

letzten Waggon und die oberste<br />

Schicht im Zugwagen sitzt. Wenn<br />

sich also der Freiheitskämpfer Curtis<br />

(Chris Evans) mit seinen Begleitern<br />

Waggon für Waggon nach vorne<br />

kämpft, um in einer Revolution das<br />

Steuer an sich zu reißen, dann ist<br />

dies durchaus im soziologischen<br />

Sinne zu verstehen. Als Sinnbild<br />

für die komplette Menschheit fährt<br />

der Zug mit den letzten Überlebenden<br />

durch eine ausgestorbene<br />

Eiswelt. Die Maschine muss unentwegt<br />

befeuert werden und die<br />

schlechte Situation der Ärmsten<br />

im hintersten Wagen führt zur Revolte.<br />

Die koreanische Verfilmung<br />

des französischen Comic-Romans<br />

„Schneekreuzer“ geht dabei nicht<br />

Der Entschluss zu einer Revolution ist schon schwierig genug. Doch was<br />

kommt nach der Übernehme des Throns?<br />

zimperlich mit den Charakteren<br />

um und unterzieht sie einer ständigen<br />

Metamorphose. Diesen geselschaftlichen<br />

Entwicklungsweg<br />

mit immer wieder neuen Themengebundenen<br />

Waggons zu pflastern,<br />

ist Regisseur Bong Joon-ho wirklich<br />

meisterhaft gelungen.<br />

Leider wird der Kontrast der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

durch den unterdurchschnittlichen<br />

Schwarzwert negativ beeinträchtigt<br />

und auch die Schärfe könnte<br />

höher sein. Das eingeschränkte<br />

Soundspektrum verhindert einen<br />

glasklaren Klang und die Dynamik<br />

fesselt nur teilweise. Immerhin besitzt<br />

die Surround-Abmischung sehr<br />

gute Ambitionen, denn stimmungsvolle<br />

Rundumeffekte sind in dem<br />

ratternden, klappernden Ungetüm<br />

von Zug häufi ger zu hören. FT<br />

Film 8/10<br />

Als Gesellschaftsspiegel trägt „Snowpiercer“<br />

Elemente anspruchsvoller Literaturverfi lmungen<br />

in sich. Spannung ist garantiert.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 61


Film<br />

Horror<br />

The Quiet Ones<br />

Horror<br />

OT: The Quiet Ones<br />

L: US, GB J: 2014<br />

V: Ascot Elite Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: John Pogue<br />

D: Jared Harris, Sam<br />

Clafl in, Erin Richards,<br />

Olivia Cooke, Rory Fleck-Byrne LZ: 98 min<br />

FSK: 16 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 26.08.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Der Professor (J. Harris) und sein<br />

Testobjekt (O. Cooke)<br />

Die berühmten Hammer-Studios<br />

haben wieder zugeschlagen.<br />

Nach jüngstem Erfolg mit dem<br />

Daniel Radcliffe-Grusler „Die Frau<br />

in Schwarz“ (2011), erscheint mit<br />

„The Quiet Ones“ jetzt ein weiterer,<br />

stark besetzter Schocker. Im<br />

Oxford der 1970er Jahre leitet ein<br />

seltsamer, obgleich vertrauenswürdiger<br />

Uni-Professor (Jared Harris)<br />

neben seinen Vorlesungen einige<br />

unorthodoxe Experimente. Die Versuchsperson<br />

– ein junges Mädchen<br />

(Olivia Cooke) – leidet unter vermeintlichen<br />

Wahnvorstellungen, die<br />

ihr angeblich telekinetische Kräfte<br />

verleihen würden. Bald geschehen<br />

um sie herum mehr oder weniger<br />

gefährliche und unerklärliche Dinge.<br />

Gemeinsam mit zwei Studenten<br />

(Erin Richards, Rory Fleck-Byrne)<br />

und einem Kameramann (Sam<br />

Claflin) kommt der Professor bald<br />

einem unglaublichen Geheimnis<br />

auf die Spur. Früh ist klar, wie der<br />

Film sich entwickeln wird. Die bekannten<br />

Motive werden hier jedoch<br />

präzise ausgearbeitet und durch die<br />

matte Farbgebung in charmantem<br />

Die schöne Krissi (Erin Richards) steht immer im Mittelpunkt. Klar, dass sie<br />

unbedingt auch bei den geheimen Tests dabei sein muss<br />

1970er-Jahre-Flair zelebriert. Dieser<br />

Eindruck wird durch die Nutzung<br />

dreier Kameras unterstützt, die eine<br />

normale Sicht auf die Geschehnisse<br />

sowie zwei stark körnige Handkameraperspektiven<br />

bereithalten.<br />

Hierbei kommt nicht nur die angeblich<br />

auf wahren Universitäts-Aufzeichnungen<br />

beruhende Geschichte<br />

zum Tragen, sondern speziell<br />

die pointierten, perfekt inszenierten<br />

Schockmomente, die den nichtsahnenden<br />

Zuschauer erschaudern<br />

lassen. Bei tollem 5.1 Surround-<br />

Sound und großartiger Räumlichkeit<br />

kräuseln sich die Nackenhaare des<br />

Zuschauers unweigerlich schon in<br />

der ersten Sequenz. Im Finale wird<br />

er dann von „Found-Footage“-Optik<br />

und weitläufigem Klangspektrum<br />

regelrecht überrollt.<br />

TS<br />

Film 7,5/10<br />

Schleichend entwickelt sich der pure Horror in<br />

diesem auf altmodisch getrimmten<br />

Kabinettstück des Genres.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Killers<br />

Horror<br />

OT: Killers L: ID, JP<br />

J: 2013 V: Tiberius Film<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 7.1<br />

R: Kimo Stamboel,<br />

Timo Tjahjanto<br />

D: Oka Antara, Rin<br />

Takanashi, Kazuki<br />

Kitamura, Ray Sahetapy, Epy Kusnandar<br />

LZ: 127 min FSK: 18 P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 1,5/10<br />

Zwei Serienkiller treffen aufeinander.<br />

Der eine, ein tückisch<br />

charmanter Geschäftsmann (Kazuki<br />

Kitamura), mordet einfach um des<br />

Mordens Willen und lässt seine<br />

Gier an jungen, attraktiven Frauen<br />

aus, die er zuerst verführt und dann<br />

qualvoll foltert. Der andere, ein<br />

ärmlicher Journalist (Ray Sahetapy),<br />

will lediglich Vergeltung für Verbrechen,<br />

die seiner Meinung nach<br />

Er hat Rache geschworen: Der introvertierte Bayu verfällt bei ansteigendem<br />

Adrenalin in einen unaufhaltsamen <strong>Blu</strong>trausch<br />

nicht ausreichend bestraft wurden.<br />

Via Internet nehmen sie fast zufällig<br />

Kontakt auf und präsentieren<br />

sich gegenseitig ihre per Kamera<br />

festgehaltenen „Kunstwerke“. Angetrieben<br />

von diesem Wettkampf<br />

strebt vor allem der Geschäftsmann<br />

danach, seine eigenen Werke und<br />

die seines Gegenspielers zu übertreffen.<br />

Doch was passiert, wenn<br />

einer der beiden aussteigen will?<br />

Nach und nach bekommt der Zuschauer<br />

einen klareren Zugang zur<br />

Psyche der beiden Protagonisten<br />

(oder doch eher Antagonisten?)<br />

und erschließt langsam aber sicher<br />

die Hintergründe ihrer Mordserien.<br />

Diese sind blutig, um nicht zu sagen<br />

zu blutig dargestellt und lenken<br />

oft zu sehr vom intensiven Charakterduell<br />

zweier vollkommen unterschiedlicher<br />

aber dennoch gleicher<br />

Männer ab. Weiterhin besticht der<br />

indonesisch-japanische Slasher-<br />

Film mit großartigen Bildern und interessanten<br />

Kameraeinstellungen,<br />

die man in der Form noch nicht<br />

gesehen hat. Aber auch diese<br />

werden leider zu oft von expliziter<br />

Hinter Nomuras charismatischer<br />

Hülle steckt das pure Böse<br />

Gewaltdarstellung gestört, die nicht<br />

zwingend hätte so ausführlich sein<br />

müssen. Darüber hinaus bietet der<br />

Film aber auch eine wunderbar<br />

klangvolle 7.1-Abmischung, die,<br />

beispielsweise in einer rauschhaften,<br />

zugleich elektrisierenden<br />

Club-Szene, durch vortreffl iche<br />

Räumlichkeit glänzt.<br />

TS<br />

Film 6,5/10<br />

Asiatisches Killer Vs. Killer-Duell, das leider<br />

streckenweise viel zu blutig inszeniert wurde<br />

und dadurch einiges an Qualität einbüßt.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Tiberius Film<br />

62


Horror<br />

Film<br />

The Mine Halloween<br />

in der Hölle<br />

Horror<br />

OT: The Mine L: US<br />

J: 2013 V: Justbridge<br />

B: MPEG-4 T: DTS-HD<br />

MA 5.1 R: J e ff<br />

Chamberlain D: Saige<br />

Thompson, Reiley<br />

McClendon, Alexa<br />

Vega, Valerie C.<br />

Walker, Adam Hendershott LZ: 95 min FSK:<br />

16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.11.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Das portraithafte Abbild einer Bergarbeiterfamilie ist die visuelle Inkarnation<br />

der unruhigen, nach Rache sinnenden Geister<br />

Im Rahmen von Halloween werden<br />

jedes Jahr unzählige Filme<br />

produziert, die sich mit der schwärzesten<br />

und gruseligsten Nacht des<br />

Jahres auseinandersetzen. Prädestiniert<br />

für Figuren in diesen Filmen<br />

sind junge, stereotype Teenager,<br />

die irgendwo in der Pampa<br />

den Machenschaften eines Killers<br />

oder einer übernatürlichen Kreatur<br />

zum Opfer fallen. In Jeff Chamberlains<br />

„The Mine – Halloween<br />

in der Hölle“ machen sich fünf<br />

Teenager – ein Sunnyboy, seine<br />

Freundin, deren Schwester, ein<br />

plumper Footballspieler und ein<br />

indischer Austauschschüler – am<br />

Halloweeen-Abend auf, um eine<br />

vermeintlich verfluchte Mine zu erkunden.<br />

Ausgerüstet mit auf ihren<br />

Schutzhelmen montierten Kameras,<br />

wagen sie sich in den Abgrund.<br />

Schnell geschehen lauter unheimliche<br />

Dinge und die nach und nach<br />

dezimierte Gruppe stellt fest, dass<br />

sie nicht alleine ist...<br />

In einem Mix aus Standard- und<br />

Found-Footage-Optik präsentiert<br />

sich ein B-Movie, das bekannte<br />

Motive aus dem Horror-Genre<br />

nimmt und für seine Zwecke zu einer<br />

unrunden Story mit etwas Moral<br />

zusammensetzt. Zum Ende hin<br />

steigert ein unerwarteter Twist die<br />

Spannung, wobei ein echter Gruseleffekt<br />

ausbleibt. Die „Schockmomente“<br />

bestehen meist aus<br />

dem Auftreten von Spinnen, Fledermäusen<br />

und Ratten, zum Ende<br />

hin aber auch aus blutigen Leichen<br />

Die „Prom Queen“ (Alexa Vega) hat<br />

so gar keine Lust auf Abenteuer<br />

und schemenhaften Geistern. Alles<br />

in allem ist diese Produktion wohl<br />

nichts für gestandene Horror-Fans,<br />

sondern eher etwas für jüngere<br />

Horror-Neulinge, was aufgrund der<br />

angemessenen FSK-16-Wertung<br />

wohl auch so gedacht war. Für Zwischendurch<br />

reicht der Halloween-<br />

Streifen aber allemal.<br />

TS<br />

Film 4/10<br />

Dieser Teenie-Grusler ist vielleicht nichts für<br />

hartgesottene Horror-Fans, bietet aber seichte<br />

Unterhaltung für unbeschwerte Abende.<br />

Technik 6/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 6/10<br />

The Appearing<br />

Von Dämonen<br />

besessen<br />

Bilder: Justbridge<br />

Mystery<br />

OT: The Appearing<br />

L: US J: 2014<br />

V: Justbridge<br />

B: MPEG-2, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Daric Gates<br />

D: Will Fallace, Emily<br />

Brooks, Don Swayze,<br />

Wolfgang Bodison LZ: 91 min FSK: 18 P: 18<br />

Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.11.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Mundgeruch hat seine Ursachen<br />

und man kann etwas dagegen tun<br />

Es klingen diverse Elemente eines „Hunted House“-Films an, ohne jedoch an<br />

gruselige Filme wie z. B. „The Grudge“ heranzureichen<br />

William Friedkins „Der Exorzist“<br />

hat in der Filmwelt solche<br />

Wellen geschlagen, dass selbst heute<br />

noch sämtliche Filme, in denen<br />

ein böser Geist von einem<br />

Menschen Besitz ergreift, damit<br />

verglichen werden. Eine kreative<br />

Abweichung innerhalb des Genres<br />

ist daher nahezu unmöglich. Stattdessen<br />

versuchen die Filmemacher<br />

ihrer „Version“ des Exorzisten einen<br />

anderen Schwerpunkt zu geben. Im<br />

Falle von Daric Gates „The Appearing“<br />

ist dies die christliche Moralvorstellung<br />

mit dem Modell des „reinen<br />

Geistes“. Michael und Rachel (Will<br />

Wallace und Emily Brooks) sind ein<br />

ganz normales Ehepaar, dass nach<br />

dem Verlust ihres Kindes in eine<br />

Kleinstadt zieht. Schnell leben sie<br />

sich ein und Michael bekommt eine<br />

Stelle bei der ansässigen Polizei. Als<br />

eines Tages eine Frau spurlos im<br />

Wald verschwindet, tun sich jedoch<br />

Abgründe auf, die insbesondere<br />

Rachel noch schwer zu schaffen<br />

machen werden. Zunehmend wird<br />

diese nämlich von einer fremden<br />

Macht eingenommen, die sie seltsame<br />

Buchstabenfolgen sagen und<br />

noch viel seltsamere Taten ausführen<br />

lässt. Jene bestrafen all diejenigen,<br />

die eine Sünde begangen<br />

haben. Ob es Pather Callahan (Wolfgang<br />

Bodison) gelingen wird, diesen<br />

fi nsteren Geist aus Rachel auszutreiben?<br />

Um den anfänglich genannten<br />

Vergleich mit „Der Exorzist“ noch<br />

einmal aufzunehmen, so entwickelt<br />

der vorliegende Film eine vollkommen<br />

andere Atmosphäre als das<br />

unglaublich gruselige Meisterwerk<br />

Friedkins. Statt angsteinfl ößendem<br />

Horror ist es mehr der Anfl ug einer<br />

Mystery-Atmosphäre, der den<br />

Zuschauer bis zum Ende schauen<br />

lässt. Wer Exorzisten-Filme mag,<br />

kann diesem hier ruhig eine Chance<br />

geben, ohne jedoch allzu hohe<br />

Erwartungen zu hegen.<br />

FT<br />

Film 4/10<br />

Für Gruselfans vielleicht nicht ganz das<br />

Richtige. Dennoch verbreitet die Kleinstadt-<br />

Szenerie eine wohlig, unheilvolle Stimmung.<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 6/10<br />

Ton 5,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 63


Film<br />

Horror<br />

Die Höhle Überleben ist ein Instinkt, keine Wahl<br />

Horror<br />

OT: La cueva L: ES<br />

J: 2014 V: Ascot Elite<br />

Home B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Alfredo Montero<br />

D: Marta Castellote,<br />

Xoel Fernández, Eva<br />

García-Vacas<br />

LZ: 75 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 14.10.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Fünf Studenten begeben sich zu<br />

einem Campingausflug auf die<br />

idyllische Ferieninsel Formentera.<br />

Hier entdecken sie eine Höhle, die<br />

sie unbedingt erkunden möchten.<br />

Gemeinsam klettern sie in die Felsgrotte,<br />

verlieren aber nach kurzer<br />

Zeit die Orientierung und verirren<br />

sich. Seither wurden sie nie wieder<br />

gesehen…<br />

Für Alfredo Montero ist diese Geschichte,<br />

die auf wahren Ereignissen<br />

beruht, der perfekte Aufhänger<br />

für einen nervenzerreißenden<br />

Horrorstreifen. Gemeinsam mit<br />

seiner Filmcrew begibt er sich<br />

an den Ort des Geschehens und<br />

inszeniert einen Thriller, in dem<br />

Sieh mal nach da! Ein Messer … in<br />

Deinem Auge<br />

fünf Freunde ums nackte Überleben<br />

kämpfen und letztendlich nur<br />

noch einen Ausweg sehen: Essen<br />

oder gegessen werden.<br />

Durch den Einsatz von Handkameras<br />

ist der Zuschauer stets im<br />

Mittelpunkt des Geschehens. Das<br />

Bild wirkt dadurch allerdings etwas<br />

verrauscht und kontrastarm. LF<br />

Film 7/10<br />

Ein an die Nieren gehender Horror-Thriller, der<br />

auf einer wahren Begebenheit beruht und<br />

erschütternd durch Mark und Bein geht!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Crystal Lake Memories<br />

Horror<br />

OT: Crystal Lake<br />

Memories: The Complete<br />

History of Friday<br />

the 13th L: US J: 2013<br />

V: KSM B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Daniel Farrands<br />

D: Melyssa Ade, Loyd<br />

Albin, Diane Almeida LZ: 400 min<br />

FSK: 16 P: 28 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.10.14 × 1 Extras: 1/10<br />

Was wäre ein Halloween ohne<br />

die Slasherflim-Reihe „Freitag<br />

der 13.“? Die Horrorklassiker gehören<br />

einfach genauso zum Fest<br />

wie der Kürbis mit seiner Leuchtfratze.<br />

Die Dokumentation „Crystal<br />

Lake Memories“ setzt sich mit<br />

dem Mythos auseinander, der die<br />

Kultfilmreihe umgibt, und wartet<br />

mit umfangreichen Materialien wie<br />

Fotos, Filmausschnitten, Outtakes,<br />

Archivbildern, Beiträgen der Konzept-Kunst<br />

sowie Fotografien vom<br />

Set auf. Kommentiert wird die Doku<br />

von zahlreichen Schauspielern und<br />

anderen Beteiligten. So kommen<br />

unter anderem die Horror-Regie-<br />

Legende Wes Craven und Rockstar<br />

Überraschung! Heute gibt es Kopfsalat<br />

mit (Aug-) Äpfeln<br />

Alice Cooper, der gerne auch mal<br />

eine Gastrolle in Horrorfilmen übernimmt,<br />

zu Wort. Die Qualität des<br />

Bildmaterials der Dokumentation ist<br />

durch den Einsatz von Archivmaterialien<br />

sehr unterschiedlich ausgefallen<br />

und reicht von kristallklar zu<br />

verrauscht. Die Kommentare sind<br />

gut verständlich.<br />

LF<br />

Film 8,5/10<br />

Eine Pfl icht-Doku für alle Fans der „Freitag der<br />

13.“-Filmreihe. Hier gibt`s jede Menge Fakten<br />

und Einblicke in die Produktion der Klassiker.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Ascot Elite Home, KSM, Universum, Anolis, © Les Cunliffe - Fotolia.com, © kjolak - Fotolia.com, © kolopach - Fotolia.com, Auerbach Verlag<br />

64


Hände voller <strong>Blu</strong>t<br />

Horror<br />

OT: Hands of the<br />

Ripper L: GB J: 1971<br />

V: Anolis B: MPEG-4,<br />

1.66 : 1 T: DTS-HD MA<br />

2.0 Mono R: Peter<br />

Sasdy D: Eric Porter,<br />

Angharad Rees, Jane<br />

Merrow LZ: 85 min<br />

FSK: 18 P: 31 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 31.10.14 × 1 Extras: n.n.b.<br />

Jack The Ripper ist zweifellos eine<br />

der bekanntesten Mörderfiguren<br />

überhaupt. In zahlreichen Filmadaptionen<br />

wurden die Schandtaten<br />

des Serienkillers verarbeitet. Auch<br />

die britische Filmschmiede Hammer<br />

fand Gefallen an dem Mythos, der<br />

Oh mein Gott, ich blute! Kann diese<br />

Irre denn keiner aufhalten?<br />

Jack The Ripper umgibt und widmete<br />

1971 unter der Regie von Peter<br />

Sasdy dem blutrünstigen Individuum<br />

einen Horror-Film.<br />

„Hände voller <strong>Blu</strong>t“ erzählt dabei<br />

aber nicht die Geschichte von Jack<br />

The Ripper, sondern von dessen<br />

Tochter Anna. Als dreijähriges Kind<br />

war sie Zeuge, wie ihr Vater ihre<br />

Mutter erstochen hat. Mittlerweile<br />

ist sie eine erwachsene junge Frau,<br />

die bei ihrer Tante lebt und das<br />

grausame Ereignis in den hintersten<br />

Winkel ihrer Erinnerung verdrängt<br />

hat. Doch als ihre Tante sie an einen<br />

Freier verkaufen will, verfällt Anna<br />

in einen tranceartigen Zustand, in<br />

dem sie ihre Ziehmutter mit dem<br />

Schürhaken ermordet. Der Psychologe<br />

Dr. John Pritchard interessiert<br />

sich für den Fall und nimmt Anna in<br />

seinem Haus auf, um sie auf Schizophrenie<br />

zu untersuchen. Es hat den<br />

Anschein, dass Jack The Rippers<br />

Geist in seiner Tochter weiterlebt<br />

und nach neuen Opfern dürstet ...<br />

Wie der Titel des Horror-Streifens<br />

bereits verrät, geht es in „Hände<br />

voller <strong>Blu</strong>t“ sehr brutal und blutrünstig<br />

zu. Auch heute noch ist eine<br />

e<br />

Horror<br />

Wenn man nur in den Kopf dieser wunderschönen, wenn auch verfluchten<br />

Tochter Jack The Rippers schauen könnte …<br />

FSK-18-Kennzeichnung durchaus<br />

nachvollziehbar. Trotz der zahlreichen<br />

Splatter-Elementebleibt die<br />

Spannung allerdings auf der Strecke:<br />

Schon in den ersten Minuten<br />

werden dem Zuschauer die Beweggründe<br />

für Annas Handeln verraten,<br />

so dass kaum noch Raum für Überraschungsmomente<br />

übrig ist.<br />

Dafür wissen die wunderbaren gotischen<br />

Kulissen mit ihrem großen<br />

Detailreichtum zu überzeugen. Und<br />

auch die beiden Hauptdarsteller Eric<br />

Porter und Angharad Rees holen<br />

das Beste aus ihrer Rolle heraus.<br />

Anolis bringt den restaurierten Hammer-Film<br />

voraussichtlich am 31. Oktober<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heraus. Dabei ist<br />

neben der Standard-Box auch ein<br />

Mediabook mit zwei Covervarianten<br />

geplant. Als Bonusmaterial wird die<br />

silberne Scheibe Audiokommentare<br />

von Dr. Rolf Giesen und der Darstellerin<br />

Angharad Rees enthalten.<br />

Außerdem gibt es u.a. noch die<br />

Dokumentation „The Devils Bloody<br />

Playground“ und ein Interview<br />

mit Regisseur Peter Sasdy. Wer sich<br />

eines der limitierten Mediabooks erhaschen<br />

kann, den erwartet außerdem<br />

ein aufwändig gestaltetes 24<br />

Seiten umfassendes Booklet. LF<br />

Film<br />

Wolf Creek 2<br />

Horror<br />

OT: Wolf Creek 2 L: AU<br />

J: 2013 V: KSM<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Greg Mclean<br />

D: John Jarratt,<br />

Ryan Corr, Shannon<br />

Ashlyn LZ: 103 min<br />

FSK: 18 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

Nurse 3D<br />

Horror<br />

OT: Nurse 3D L: US<br />

J: 2013 V: Universum<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Douglas Aarniokoski<br />

D: Kathleen Turner,<br />

Paz de la Huerta, Judd<br />

Nelson LZ: 84 min<br />

FSK: 18 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 20.10.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Diese Rasur könnte jetzt etwas<br />

schmerzhaft werden<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 2,5/10<br />

Was du liebst mich nicht? Dann<br />

muss ich deinen Mann töten!<br />

Bei Ihrem nächsten Australien-<br />

Urlaub sollten Sie lieber den<br />

Meteoriten-Krater Wolf Creek meiden,<br />

denn dort befindet sich das<br />

Jagdrevier von Mick Taylor (John<br />

Jarratt), seines Zeichens Touristenhasser<br />

und Serienkiller. Die beiden<br />

deutschen Rucksacktouristen Rutger<br />

(Phillipe Klaus) und Katarina (Shannon<br />

Ashlyn) machen den Fehler, im<br />

australischen Outback zu campen<br />

und laufen dem „Schweinejäger“ in<br />

die Hände. Nachdem er ihnen den<br />

Garaus gemacht hat, stürzt er sich<br />

auf den Surfer Paul (Ryan Corr), der<br />

im heimischen Folterkeller erst einmal<br />

sadistischen Spielchen ausgeliefert<br />

wird. Regisseur Greg Mclean hat<br />

eine würdige Fortsetzung zu seinem<br />

Erfolgshit „Wolfs Creek“ (2005) geschaffen,<br />

die neben einer Vielzahl<br />

von Slasher-Elementen auch eine<br />

große Portion schwarzen Humors<br />

bereithält. Neben wunderschönen<br />

Landschaftsbildern des australischen<br />

Outbacks überzeugt der Film durch<br />

eine solide Grundschärfe. LF<br />

Film 7/10<br />

Australiens Boogeyman ist wieder da und er<br />

hat Lust zu töten! Eine gelungene Fortsetzung<br />

mit vielen Slasher-Elementen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Eines der beliebtesten Outfits<br />

auf Halloweenpartys ist wohl<br />

ein Krankenschwesterkostüm. Mitglieder<br />

einer solchen Berufsgruppe<br />

strahlen oft etwas Gefährliches aus,<br />

besonders dann, wenn sie mit einer<br />

großen Spritze und einer extra dicken<br />

Injektionsnadel auf Patienten<br />

losgelassen werden. Regisseur<br />

Douglas Aarniokoski bedient sich<br />

dieser Urangst und macht in seinem<br />

Horrorstreifen „Nurse 3D“ die<br />

Protagonistin Abby Russell (Paz de<br />

la Huerta) zur männermordenden<br />

Krankenschwester. Aber auch dem<br />

weiblichen Geschlecht gegenüber<br />

ist Abby nicht abgeneigt, besonders<br />

ihre neue Kollegin Danni (Katrina<br />

Bowden) hat es ihr angetan. Doch<br />

als diese sie zurückweist, zeigt Abby,<br />

wie gut sie mit Spritze und Skalpell<br />

umgehen kann. Der Einsatz von 3D<br />

ist ein nettes Gimmick, allerdings<br />

kann man sich den Film auch entspannt<br />

in 2D anschauen. LF<br />

Film 5/10<br />

Trashiger Krankenschwestern-Horror, in dem<br />

literweise das <strong>Blu</strong>t fl ießt und der nicht mit<br />

nackten Tatsachen geizt.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 8,5/10<br />

3D 5,5/10<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 65


Film<br />

Retro<br />

Newsies<br />

Drama<br />

OT: Newsies<br />

L: US J: 1992<br />

V: Disney Home<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DD 2.0<br />

R: Kenny Ortega<br />

D: Christian Bale, Bill<br />

Pullman, Ann-Margret,<br />

Robert Duvall LZ: 121 min FSK: 12 P: 14<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 16.10.14 × 1 Extras: 6/10<br />

Mal wieder etwas Neues aus<br />

dem Hause Disney? Falsch,<br />

denn mit „Newsies“ wird endlich<br />

ein vor allem in den USA beliebter<br />

Musical-Film in HD-Neuabtastung<br />

veröffentlicht. Im Mittelpunkt der<br />

Geschichte stehen die New Yorker<br />

Zeitungsjungen im Jahre des Streiks<br />

1899. Genauer gesagt wird der<br />

charmant gewiefte Anführer der<br />

„Newsboys“, Jack Kelly (schon damals<br />

ganz groß: Christian Bale), fokussiert,<br />

der mit seiner langjährigen<br />

Verkaufserfahrung und den gerissensten<br />

Tricks das Überleben seiner<br />

Gefährten sichert. Tanzend und singend<br />

kämpfen die Jungen um ihren<br />

Unverkennbar, Christian Bale: Schon mit jungen 18 Jahren stellte der Schauspieler seine großartigen Fähigkeiten<br />

unter Beweis, hier als Jack Kelly in einer Diskussion mit DEM Joseph Pulitzer (Robert Duvall)<br />

Stand auf den Straßen und gegen<br />

die niedrigen Löhne. In schönen<br />

Choreographien präsentieren sich<br />

tolle Jungschauspieler, von denen<br />

rückblickend aber nur Christian Bale<br />

groß rausgekommen ist. Was dieses<br />

Musical von anderen unterscheidet,<br />

ist dass nur die wenigsten der<br />

singenden Charaktere wirklich gut<br />

klingen, was dem ganzen eine realistische<br />

Note verleiht. Aber auch<br />

das Design der Kostüme und Requisiten<br />

sowie die historischen Sets<br />

machen aus „Newsies“ ein großartiges<br />

Erlebnis. Wirklich schade, dass<br />

es heutzutage selten so tolle, natürlich<br />

wirkende Produktionen gibt, die<br />

im Stile von „Die Goonies“ junge,<br />

begabte Schauspieltalente fördern.<br />

Besonders schön sind außerdem<br />

die Extras, die u. a. etwas zu den<br />

geschichtlichen Hintergründen und<br />

der Gruppe der „Newsies“ selber<br />

bereithalten. Technisch gesehen hat<br />

man wohl das Maximum aus dem<br />

Originalmaterial herausgeholt, was<br />

im Vergleich zur Qualität der nicht<br />

restaurierten Extras ein wahres Meisterwerk,<br />

jedoch kaum mit heutigen<br />

Standards zu vergleichen ist. TS<br />

Film 8/10<br />

Wahrlich ein Film zum Wohlfühlen, den man<br />

mit Sicherheit mehr als einmal gesehen haben<br />

muss: Absolute Empfehlung!<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 6,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Der Tag bricht an<br />

Drama<br />

OT: Le jour se lève<br />

L: FR J: 1939<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />

T: DTS-HD MA Mono<br />

R: Marcel Carné<br />

D: Jean Gabin,<br />

Jacqueline Laurent,<br />

Arletty LZ: 91 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Ein Mann bricht aufgrund einer<br />

Schusswunde auf den Treppen<br />

eines Mietshauses zusammen. Der<br />

Mörder François (Jean Gabin), ein<br />

einfacher Arbeiter, verbarrikadiert<br />

sich in seinem Dachzimmer und<br />

denkt an den Moment zurück, als er<br />

sich in die hübsche <strong>Blu</strong>menverkäuferin<br />

Françoise (Jacqueline Laurent)<br />

verliebte. Doch diese hatte leider<br />

nur Augen für den Hundedompteur<br />

Liebe und Eifersucht gehören nicht ohne Grund zu den stärksten und am<br />

häufigsten vertretenen Mord-Motiven<br />

Valentin (Jules Berry). Frustriert lässt<br />

er sich auf eine Affäre mit Clara,<br />

der Ex-Geliebten von Valentin, ein.<br />

Doch dann verspricht ihm die <strong>Blu</strong>menverkäuferin,<br />

sich endgültig vom<br />

Dompteur loszusagen, worauf es<br />

zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung<br />

zwischen den beiden<br />

Männern kommt. „Der Tag bricht<br />

an“ zählt zu den Meisterwerken<br />

der französischen Filmgeschichte.<br />

Das Drama gilt als Hauptwerk des<br />

poetischen Realismus. Es erzählt<br />

eine Geschichte aus dem Arbeitermilieu,<br />

berichtet von Pessimismus<br />

und der Verlorenheit des Einzelnen.<br />

Eine Tatsache, die dem damals<br />

herrschenden Vichy-Regime missfi<br />

el, weshalb der Film stark zensiert<br />

wurde. Anlässlich Marcel Carnés 75.<br />

Geburtstag hat Studiocanal dieses<br />

fi lmische Meisterwerk digital überarbeitet.<br />

Ein schwieriges Unterfangen,<br />

da die Original-Negative nicht mehr<br />

existieren. Zum Glück konnten die<br />

Interpositive gefunden werden, die<br />

für die Restaurierung neu abgetastet<br />

wurden. Das Bildmaterial der<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist von guter Qualität. Nur<br />

Die Restaurateure haben gute<br />

Arbeit geleistet<br />

hin und wieder sind Flattereffekte<br />

und eine starke Körnung zu erkennen.<br />

Dafür sind die einst von<br />

der Zensur getilgten Szenen wieder<br />

eingefügt und mit deutschen Untertiteln<br />

ergänzt worden. Leider ist<br />

die ursprüngliche Musik verloren<br />

gegangen und durch ähnliche ersetzt<br />

worden.<br />

LF<br />

Film 8/10<br />

Marcel Carné hat mit seinem Drama ein realistisches<br />

Abbild des Zeitgeistes der 1930er Jahre<br />

eingefangen. Ein Meisterwerk!<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 5/10<br />

Ton 6/10<br />

Bilder: Studiocanal, Disney<br />

66


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Bilder: © picsfive - Fotolia.com, Eagle Rock (Edel), Studio Hamburg, Universal Music<br />

Rock 'til you drop!<br />

Eine ganz besondere „Ü-30“-Party feiern wir im aktuellen <strong>Blu</strong>Note-Café: Jede einzelne dieser<br />

vier Kombos hat bereits mindestens drei Jahrzehnte im Musikbusiness auf dem Buckel.<br />

Also Player an und Bühne frei für Die Toten Hosen, Sepultura, Toto und Deep Purple!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 67


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Die Toten Hosen - 30 Jahre:<br />

Nichts als die Wahrheit<br />

Unglaublich, aber wahr: Seit über drei Jahrzehnten<br />

rocken „Die Toten Hosen“ bereits die<br />

Bühnen der Republik. Das Düsseldorfer Urgestein<br />

ist ein Phänomen: Selbst, wenn man<br />

ansonsten keinerlei Anknüpfungspunkte zur<br />

Rock- oder gar Punkszene hat, kennt man sie<br />

irgendwie doch, die Herren Campino, Breiti und<br />

Co. Zum 30-jährigen Bandjubiläum erschien<br />

2012 die zweistündige Doku „Nichts als die<br />

Wahrheit“. Regisseur Eric Friedler, der sich sonst<br />

eher im politisch geprägten<br />

Dokumentarfi lm tummelt,<br />

präsentierte mit „Nichts<br />

als die Wahrheit“ einen<br />

gelungenen Mix aus authentischem<br />

Archivmaterial,<br />

aktuellen Einblicken ins<br />

Innenleben der Band (auf<br />

und vor allem abseits der<br />

Bühne) und vielen interessanten<br />

Interviewpassagen.<br />

Zu Wort kommen<br />

natürlich vor allem die Hosen<br />

selbst, aber auch prominente Fürsprecher,<br />

Wegbegleiter und Rivalen wie zum Beispiel Bob<br />

Geldof, Wolfgang Niedecken oder Die Ärzte. Ein<br />

Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit der<br />

bewegten Historie der Gruppe ist immer wieder<br />

die exzessive Alkohol- und Drogengeschichte<br />

aller Bandmitglieder. Hier nimmt keiner der<br />

Beteiligten ein Blatt vor den Mund, sodass ein<br />

erfreulich ehrliches, zuweilen aber auch arg ernüchterndes<br />

Bild entsteht. Mit unverfälschten<br />

Aufnahmen, die sowohl die Sternstunden als<br />

auch die schwierigen Momente des Lebens „on<br />

the road“ gleichberechtigt nebeneinanderstellt,<br />

entsteht ein hochinteressantes Bandporträt, das<br />

die Balance zwischen Unterhaltung, Information<br />

und kritischer Betrachtung beinahe optimal hält.<br />

Leider hat man sich in Sachen Sound lediglich<br />

für eine routinierte Dolby-Digital-Stereo-Spur<br />

entschieden: Neben dem fehlenden Bonusmaterial<br />

der einzige echte Wermutstropfen bei<br />

dieser ansonsten durchweg<br />

empfehlenswerten<br />

Musikdokumentation.<br />

Deep Purple -<br />

Live In Verona With Orche stra<br />

Ein Rock-Klassik-Crossover der unvergesslichen<br />

Sorte gab es im Sommer 2011 in der ausverkauften<br />

Arena von Verona zu erleben. Deep Purple<br />

nahmen ihre seit jeher vorhandene Affi nität zur<br />

Klassik diesmal ganz wörtlich und gingen kurzerhand<br />

mit einem riesigen klassischen Orchester<br />

auf Tour. In einem antiken römischen Amphitheater<br />

auftreten zu dürfen, ist natürlich etwas ganz<br />

Besonderes, selbst für eine Band, die bereits die<br />

größten Stadien und geschichtsträchtigsten Live-<br />

Locations dieser Welt bespielt hat. Die verschiedenen<br />

Termine ihrer Europa-Tournee bestritten<br />

Deep Purple mit der Neuen Philharmonie Frankfurt<br />

unter Stephen Bentley-Klein, mit dem Purple-<br />

Keyboarder Don Airey schon jahrelang befreundet<br />

ist. Dass die Band und die klassisch geprägten<br />

Instrumentalisten nach und nach eine Einheit<br />

bilden konnten, macht sich im homogenen Zusammenspiel<br />

und der spürbar guten Stimmung<br />

zwischen den Musikern deutlich bemerkbar.<br />

Das überwältigende Klangerlebnis, eine der größten<br />

Rockbands aller Zeiten und ein ausgewachsenes<br />

Orchester vereint zu erleben, kann man<br />

durch den wirklich tollen Surround-Sound<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

auch zuhause erstaunhenlich<br />

gut nachvollziehen.<br />

Der Höreindruck erweist<br />

sich als äußerst voll und<br />

umfassend durch das<br />

große Orchester. sente Vocals auf dem<br />

Prä-<br />

zentralen Satellitenlautsprecher<br />

und die kräftig<br />

rockende Gitarrenarbeit<br />

links und rechts<br />

davon sorgen für<br />

die unverkennbare<br />

Deep-Purple-Note. Zwei Bonus-Songs („Hush“<br />

und „Black Night“) und ein Booklet mit ein paar<br />

hübschen Liner Notes zur Klassik-Rock-Symbiose<br />

dieses Auftritts runden die Veröffentlichung ab.<br />

Bilder: © picsfive - Fotolia.com, © G.Light - Fotolia.com, Eagle Rock (Edel), Studio Hamburg, Universal Music<br />

68


<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Sepultura -<br />

Alive At Rock In Rio<br />

Die mit Abstand härteste Band unseres aktuellen<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café-Quartetts sind zweifellos die vier<br />

Jungs von Sepultura. Mit dem unsterblichen „Arise“<br />

schufen sie Anfang der 1990er Jahre eines der<br />

wichtigsten Alben der (Thrash-)Metal-Geschichte<br />

überhaupt. In den Folgejahren erweiterten sie ihre<br />

musikalischen Grenzen ständig und banden immer<br />

stärkere Hardcore- und sogar Weltmusik-Einfl üsse<br />

in ihren Sound ein. Die logische Konsequenz dieses<br />

extrem rhythmusbetonten Mix aus Metal und<br />

Tribal-Elementen konnte man im letzten Jahr in<br />

der Kollaboration mit dem französischen Percussion-Ensemble<br />

„Les Tambours Du Bronx“ erleben.<br />

Auf Brasiliens größtem Rock- und Metal-Festival,<br />

dem „Rock In Rio“, spielten sie als Headliner mit<br />

diesen unglaublich energetischen Special Guests.<br />

Auf handelsüblichen Ölfässern trommeln sich die<br />

„Tambours“ die Seele aus dem Leib und machen<br />

die starke Setlist (13 Tracks, inkl. des Prodigy-Covers<br />

„Firestarter“) damit noch mal ein ganzes Stück<br />

intensiver und aufregender. Sepultura-Frontmann<br />

Derrick Green ist ebenfalls eine echte Machine<br />

und schreit und growlt mit einer Inbrunst, dass sich<br />

einem wohlig die Nackenhaare aufstellen.<br />

Nach etlichen Um- und Neubesetzungen (vom<br />

Gründungs-Line-up ist kein einziger mehr übrig!)<br />

hat die Band tatsächlich zu alter Stärke zurückgefunden<br />

und zerstört die Bühnen dieser Welt wie<br />

in ihren glorreichen Anfangstagen. Zu diesem<br />

mächtigen Eindruck trägt der Sound durchaus bei:<br />

In Stereo dominiert ein satter Subwoofer, der die<br />

Base-Drum mit aller Durchschlagskraft abbildet.<br />

Auf den Surround-Spuren gibt’s mehr Gitarren –<br />

das Drum-Kit ist dafür teilweise auf die Rears ausgelagert,<br />

was einen ungewöhnlichen Effekt ergibt.<br />

Toto - Live In Poland<br />

(35th Anniversary)<br />

Toto: Das ist eine jener Formationen, die<br />

scheinbar schon immer da waren, die man<br />

irgendwie kennt und doch auch wieder nicht<br />

so richtig – es sei denn, man ist wirklich<br />

überzeugter Anhänger der Männer aus Kalifornien.<br />

Das 35-jährige Bandjubiläum führte<br />

die Gruppe im Juni 2013 in die Atlas Arena<br />

im polnischen Lodz. Auf der üppigen Setlist<br />

(weit über zwei Stunden Laufzeit) standen natürlich<br />

auch die absoluten Klassiker der Band<br />

(„Rosanna“, „Africa“, „Hold The Line“), die man<br />

auch als Nicht-Fan garantiert kennt.<br />

Gleich beim ersten Song merkt man, dass einen<br />

auf dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ziemlich perfekt abgemischter<br />

Surround-Sound erwartet. Wunderbar<br />

raumfüllend schließt einen die dichte Live-<br />

Atmosphäre ein, ohne dabei auch nur einen<br />

Hauch an Durchschlagskraft einzubüßen. Ganz<br />

im Gegenteil: Der wummernde Bass von Mike<br />

Porcaro und die markigen Drums von Simon<br />

Phillips legen ein wohliges Fundament, auf<br />

dem sich die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit<br />

eines Steve Lukather voll und ganz entfalten<br />

kann. Über den Center erklingen dann<br />

noch satt und zentral die Vocals von Joseph<br />

Williams, sodass sich ein voller, sehr runder<br />

Gesamteindruck ergibt, den man gerne auch<br />

ein wenig lauter als üblich genießen kann.<br />

Zusätzlich zum Top-Konzert bekommt man ein<br />

ziemlich witziges Behind-The-Scenes geboten,<br />

in dem die Bandmitglieder allerlei Fragen zur<br />

Historie von Toto und zur aufwendigen Jubiläumstour<br />

beantworten. Das Booklet samt Fotos<br />

und Tracklist beinhaltet noch einen schönen<br />

Text des amerikanischen Musikjournalisten<br />

Andrew McNeice, in dem er sich ausführlich<br />

mit der Band, ihrer Rezeption und ihrer bewegten<br />

Geschichte auseinandersetzt.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 69


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Die Toten Hosen –<br />

30 Jahre: Nichts als<br />

die Wahrheit<br />

Sepultura –<br />

Alive At Rock In Rio<br />

Deep Purple –<br />

Live In Verona<br />

Toto –<br />

Live In Poland<br />

G: Rock/Punk OT: Die<br />

Toten Hosen – Nichts<br />

als die Wahrheit L: DE<br />

J: 2012 V: Studio<br />

Hamburg B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DD 2.0 R: Eric<br />

Friedler M: Campino,<br />

Michael Breitkopf,<br />

Andreas Meurer LZ: 120 min FSK: 16 P: 15<br />

Euro W-Cover: nein<br />

G: Metal/Percussion OT:<br />

Sepultura & Tamboursdubronx:<br />

Metal Veins L: BR<br />

J: 2013 V: Universal<br />

Music B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1, DD<br />

5.1, PCM 2.0 R: Marco<br />

Mazzalo M: Andreas<br />

Kisser, Derrick Green, Eloy Casagrande LZ:<br />

60 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />

G: Rock OT: Deep<br />

Purple with Orchestra:<br />

Live In Verona L: IT<br />

J: 2011 V: Eagle Rock<br />

(Edel) B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1, PCM 2.0 R: Chris<br />

Cowey M: Ian Gillan,<br />

Steve Morse, Don Airey LZ: 97 min FSK: 0<br />

P: 20 Euro W-Cover: ja<br />

G: Rock OT: Toto: Live<br />

In Poland L: PO J: 2013<br />

V: Eagle Rock (Edel) B:<br />

MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />

2.0 R: <strong>Blu</strong>e Leach<br />

M: Steve Lukather,<br />

David Paich, Steve<br />

Porcaro LZ: 131 min FSK: 0 P: 20 Euro<br />

W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras 0,5/10<br />

VÖ: 19.09.14 × 1 Extras 5/10<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras 2/10<br />

VÖ: 25.04.14 × 1 Extras 6/10<br />

Film 8,5/10<br />

Film 8/10<br />

Film 7,5/10<br />

Film 8,5/10<br />

Unterhaltsames und informatives Bandporträt<br />

mit erstaunlichen Einblicken, das einem eine<br />

DER Rockinstitutionen des Landes näherbringt.<br />

Wer es richtig heftig mag, der kommt mit dieser<br />

erbarmungslos voran preschenden Metal-Percussion-Verschmelzung<br />

voll auf seine Kosten.<br />

Classic Rock meets Klassik: Ein gelungenes<br />

Crossover-Projekt in einer atemberaubend<br />

schönen Location und mit klasse Sound.<br />

So machen Jubiläen Spaß: Mit viel Energie und<br />

Spielfreude feiern Toto eine auch soundtechnisch<br />

beeindruckende Party mit ihren Fans.<br />

Technik 7/10<br />

Technik 7,5/10<br />

Technik 8,5/10<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Ton 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

SEPULTURA –<br />

ALIVE AT ROCK IN RIO<br />

DEEP PURPLE –<br />

LIVE IN VERONA<br />

TOTO –<br />

LIVE IN POLAND (AUSZUG)<br />

01. KAIOWAS<br />

02. SPECTRUM<br />

03. REFUSE / RESIST<br />

04. SEPULNATION<br />

05. DELIRIUM<br />

06. FEVER<br />

07. WE‘VE LOST YOU<br />

08. FIRESTARTER<br />

09. REQUIEM<br />

10. STRUCTURE VIOLENCE<br />

11. TERRITORY<br />

12. BIG HANDS<br />

13. ROOTS BLOODY ROOTS<br />

01. DEEP PURPLE OVERTURE<br />

02. HIGHWAY STAR<br />

03. HARD LOVIN’ MAN<br />

04. MAYBE I’M A LEO<br />

05. STRANGE KIND OF WOMAN<br />

06. RAPTURE OF THE DEEP<br />

07. WOMAN FROM TOKYO<br />

08. CONTACT LOST<br />

09. WHEN A BLIND MAN CRIES<br />

10. THE WELL DRESSED GUITAR<br />

11. KNOCKING AT YOUR<br />

BACK DOOR<br />

12. LAZY<br />

13. NO ONE CAME<br />

14. DON AIREY SOLO<br />

15. PERFECT STRANGERS<br />

16. SPACE TRUCKIN’<br />

17. SMOKE ON THE WATER<br />

Manche Bands sind ganz wie<br />

erlesener Wein: immer besser und<br />

besser mit den Jahren. Und diese<br />

vier gehören ganz eindeutig zu jener<br />

seltenen und gesuchten Sorte!<br />

Tiemo Weisenseel<br />

01. INTRO 13<br />

02. MEDLEY: ON THE RUN/<br />

CHILD’S ANTHEM/<br />

GOODBYE ELENORE<br />

03. GOIN’ HOME<br />

04. HYDRA<br />

05. ST. GEORGE AND THE<br />

DRAGON<br />

06. I’LL BE OVER YOU<br />

07. IT’S A FEELING<br />

08. ROSANNA<br />

09. WINGS OF TIME<br />

10. FALLING IN BETWEEN<br />

11. I WON’T HOLD YOU BACK<br />

12. PAMELA<br />

13. 99<br />

14. THE MUSE<br />

15. WHITE SISTER<br />

16. BETTER WORLD<br />

17. AFRICA<br />

Bilder: © picsfive - Fotolia.com, © G.Light - Fotolia.com, Eagle Rock (Edel), Studio Hamburg, Universal Music<br />

70


Das besondere Musikerlebnis<br />

Eintauchen in<br />

fantastische Bildwelten<br />

DAYS OF ETERNITY<br />

20 Feet From Stardom<br />

Bilder: Weltkino (Studiocanal)<br />

Musik-Dokumentation<br />

OT: 20 Feet From<br />

Stardom<br />

L: US J: 2013<br />

V: Weltkino<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Morgan Neville<br />

M: Darlene Love,<br />

Merry Clayton, Lisa Fischer LZ: 91 min FSK:<br />

12 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Background-Sängerinnen:<br />

Sie<br />

sind das Salz in der Suppe einer<br />

jeden guten Aufnahme, einer jeden<br />

guten Live-Show. Und doch stehen<br />

sie stets nur halb im Rampenlicht:<br />

immer im Schatten der Sänger<br />

und Sängerinnen, die sie begleiten,<br />

denen sie mit ihren harmonischen<br />

Stimmen einen vokalen Teppich<br />

zum Wohlfühlen und Austoben<br />

ausrollen. Wie diese unbesungenen<br />

Helden des Musikbusiness sich<br />

selber sehen, wie der Beruf in den<br />

1960er Jahren entstanden ist und<br />

The Blossoms waren das erste typische<br />

Background-Ensemble<br />

sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt<br />

hat, kann man mit dieser<br />

kenntnisreich recherchierten und<br />

unterhaltsam aufbereiteten Dokumentation<br />

entdecken. Verschiedene<br />

mitten im Beruf stehende<br />

Künstlerinnen kommen zu Wort<br />

und vermitteln dem Zuschauer<br />

einen Eindruck vom fordernden,<br />

aber auch aufregenden Leben on<br />

the road. Auch Vorreiter des Backgroundgesangs<br />

wie Darlene Love,<br />

die mit ihren Partnerinnen von<br />

The Blossoms quasi das Urbild der<br />

dynamischen und energetischen<br />

Background-Abteilung geschaffen<br />

hat, sind dabei. Zusätzlich wird die<br />

Sicht der „großen Stars“ immer<br />

wieder beleuchtet, wenn Künstler<br />

wie Bruce Springsteen, Sheryl Crow,<br />

Stevie Wonder, Sting, Mick Jagger<br />

oder Bette Middler ihren reichen<br />

Schatz an Erinnerungen und Erfahrungen<br />

teilen. Eine ausgewogene<br />

Mischung aus aktuellen Handkamera-<br />

bzw. Steadycam-Shots sowie<br />

stimmungsvollen Archivaufnahmen<br />

von historischen Auftritten bringt<br />

Abwechslung in die eineinhalbstündige<br />

Doku. Gelungene und ganz<br />

bewusste Ortungs-Spielereien mit<br />

der Surround-Spur machen die Bedeutung<br />

und Positionierung des<br />

Backup-Gesangs auch in der heimischen<br />

5.1.-Aufstellung sehr schön<br />

nachvollziehbar.<br />

TW<br />

Film 7,5/10<br />

Spannender Blick hinter die Kulissen des<br />

Showgeschäfts – und ein Loblied auf die<br />

talentierten Goldkehlchen hinter den Stars.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7/10<br />

Anzeige<br />

www.lichtmond.de<br />

Special Guests:<br />

MIDGE URE<br />

(u.a. Ultravox, Band Aid)<br />

I MUVRINI<br />

SKY DU MONT<br />

HARDY KRÜGER jr.<br />

Produziert von Martin<br />

& Giorgio Koppehele für<br />

blu phase media GmbH<br />

Ab jetzt im Handel<br />

3D & 2D <strong>Blu</strong>-Ray • DVD • CD und<br />

Special Edition 3 Disc Set mit einer<br />

exklusiven Pure Audio <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>


Film<br />

Special Interest<br />

Beltracchi<br />

Dokumentation<br />

Die Kunst<br />

der Fälschung<br />

OT: Beltracchi: The Art<br />

Of Forgery L: DE<br />

J: 2014 V: Senator<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Arne Birkenstock<br />

D: Wolfgang<br />

Beltracchi, Helene<br />

Beltracchi, u. a. LZ: 98 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Beltracchi beherrscht die Techniken<br />

der alten Malermeister<br />

Sympathy For The Devil? Immerhin hat dieser so unschuldig dreinblickende<br />

Herr mit seinen Arbeiten einen Millionenschaden angerichtet<br />

Vermeer, Rembrandt, Leonardo:<br />

Wolfgang Beltracchi ist der Meinung,<br />

dass er alles malen kann.<br />

Warum sollte man sich solch eine<br />

Gabe also nicht zu Nutze machen?<br />

Über viele Jahre hat Beltracchi<br />

mehrere Millionen Euro mit dem<br />

Fälschen von Kunstwerken verdient.<br />

Allerdings kopierte er nicht nur einfach<br />

Werke, er schuf auch eigene<br />

Bilder im Stile namhafter Künstler,<br />

die jene auch selbst gefertigt hätten<br />

können. Seine Kreationen wirken<br />

so authentisch, dass niemand an<br />

deren Echtheit zweifelte – weder<br />

Galerien, noch Experten. Erst durch<br />

die chemische Analyse eines gefälschten<br />

Werkes konnte die Verwendung<br />

von modernem Titanweiß<br />

nachgewiesen und Beltracchi<br />

als einer der größten Kunstfälscher<br />

der Nachkriegszeit entlarvt werden.<br />

Arne Birkenstocks Dokumentation<br />

ist ein eindrucksvolles Porträt<br />

über Wolfgang Beltracchi. Dem<br />

Regisseur gelingt es, jederzeit unparteiisch<br />

zu sein: Er dokumentiert<br />

Beltracchis Beweggründe, lässt<br />

aber auch die geprellten Kunsthändler<br />

zu Wort kommen. Dem<br />

Zuschauer bleibt es selbst überlassen,<br />

ob er den Alt-Hippie, der mit<br />

seinen Fälschungen die gesamte<br />

Kunstszene auf den Kopf stellte,<br />

nun sympathisch findet oder doch<br />

lieber verteufelt.<br />

Das Bildmaterial ist von guter<br />

Qualität, allerdings schwächeln<br />

der Schwarzwert und die Schärfe<br />

schon einmal in der einen oder anderen<br />

Szene. Der Soundtrack der<br />

Dokumentation ist sehr minimalistisch<br />

und ruhig gehalten. Durch<br />

vereinzelte Umgebungsgeräusche<br />

wird eine anregende Atmosphäre<br />

geschaffen, die dazu einlädt,<br />

Beltracchis Erklärungen zu folgen.<br />

Als Extras enthält die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einen<br />

Blick hinter die Kulissen sowie den<br />

Trailer zum Film.<br />

LF<br />

Film 8/10<br />

Skrupelloser Verbrecher oder sympathischer<br />

Alt-Hippie? Dieses Beltracchi-Porträt lässt den<br />

Zuschauer seine eigene Meinung bilden.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Cerro Torre<br />

Nicht den Hauch<br />

einer Chance<br />

Road<br />

Sucht nach<br />

Geschwindigkeit<br />

Extremsport-Dokumentation<br />

Sport-Dokumentation<br />

OT: Cerro Torre: A<br />

Snowball’s Chance In<br />

Hell L: AT J: 2014<br />

V: Eurovideo<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Thomas Dirnhofer<br />

D: David Lama, Peter<br />

Ortner, Jim Bridwell LZ: 103 min FSK: 0<br />

P: 19 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Unglaubliche Bilder, unglaubliche<br />

Leistung: Extremsport in Perfektion<br />

OT: Road L: GB J: 2014<br />

V: Ascot Elite Home<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Diarmuid Lavery,<br />

Michael Hewitt<br />

D: William Dunlop,<br />

Robert Dunlop<br />

LZ: 103 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 09.09.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Nervenkitzel, Mut und der Rausch<br />

der Geschwindigkeit auf zwei Rädern<br />

Der Österreicher David Lama ist<br />

der wahrscheinlich talentierteste<br />

Sportkletterer, den die Welt bisher<br />

gesehen hat. Nach seinen frühen<br />

Erfolgen als jüngster Weltcupsieger<br />

der Geschichte (mit zarten 16!)<br />

zog es ihn zu neuen Ufern und er<br />

entdeckte in den letzten Jahren den<br />

Alpinismus für sich. In Patagonien<br />

stellte er sich seiner größten Herausforderung,<br />

dem sagenumwobenen<br />

„Cerro Torre“ („Turm-Berg“), der als<br />

einer der schwierigsten zu bezwingenden<br />

Gipfel weltweit gilt. Der Film<br />

schafft es tatsächlich, einem auch als<br />

Laien eine Idee davon zu vermitteln,<br />

was für ein Mythos dieser Gipfel in<br />

der Bergsteigerwelt ist – und was für<br />

eine übermenschliche Leistung es<br />

ist, ihn im „Freikletter“-Stil, also ohne<br />

technische Hilfsmittel, zu erklimmen.<br />

Das Gefühl des unbedingten Zusammenhalts<br />

unter den Alpinisten<br />

und die überwältigenden Momente<br />

auf dem Gipfel machen diese Dokumentation<br />

zu einem einzigartigemotionalen<br />

Erlebnis.<br />

TW<br />

Film 9/10<br />

Atemberaubendes Doku-Highlight, das einem<br />

eine Ahnung davon vermittelt, was es heißt, die<br />

eigenen Grenzen wirklich zu überwinden.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Was treibt einen Menschen dazu,<br />

sich auf sein Motorrad<br />

zu schwingen und bei halsbrecherischen<br />

Straßenrennen sein Leben<br />

zu riskieren? Dieser Frage kann man<br />

mit der vorliegenden Dokumentation<br />

zumindest ansatzweise auf den<br />

Grund gehen. „Road“ dreht sich um<br />

die britische Road-Racing-Dynastie<br />

der Dunlops, die seit fast einem<br />

halben Jahrhundert die Szene bereichert<br />

und prägt. Die Familiengeschichte<br />

von zwei Generationen von<br />

Motorrad-Enthusiasten (heute und<br />

damals) wird parallel erzählt, sodass<br />

sich nach und nach ein vollständiges<br />

Bild der schier grenzenlosen Motorsport-Leidenschaft<br />

ergibt, die diese<br />

Familie antreibt, und die sowohl<br />

für einzigartige Glücksmomente als<br />

auch für Zeiten tiefer Trauer gesorgt<br />

hat. Sprecher der spannenden und<br />

doch erfreulich wenig reißerischen<br />

Doku ist Liam Neeson – bzw. sein<br />

bekannter Synchronsprecher Bernd<br />

Rumpf in der atmosphärisch ebenso<br />

starken deutschen Tonspur. TW<br />

Film 7,5/10<br />

Aufschlussreicher und lebendiger Einblick in<br />

einen waghalsigen „Way Of Life“, der stets<br />

haarscharf am Rande des Todes laviert.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 6,5/10<br />

Bilder: Ascot Elite Home, Eurovideo, Senator<br />

72


1.2014<br />

1.2014<br />

<br />

1.2014<br />

14<br />

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chon bei den Menschen der Kohlenhydrate und damit wichtige oder seltener die Nektarsekrete der<br />

Steinzeit stand Honig auf Energiespender. Darüber hinaus Pflanzen außerhalb von Blüten,<br />

dem Nahrungsplan. Lange enthält er unter anderem Wasser, in ihren Honigmagen. Dort wird<br />

Zeit, bis man (Haushalts-) Pollen, Mineralstoffe, Enzyme, der Nektar entweder zur eigenen<br />

Zucker aus Zuckerrohr und Zuckerrüben<br />

herstellen konnte, war er Seine Farbe, der Geschmack und der oder gespeichert und mit körper-<br />

Vitamine und einige andere Zucker. Ernährung in den Darm entlassen<br />

das einzige Mittel, um Speisen zu Geruch variieren je nach Herkunft eigenen Enzymen angereichert.<br />

süßen. Von der schönen Kleopatra und Anteil des Nektars oder des Unterdessen sammelt die fleißige<br />

vermutet man, dass sie regelmäßig Honigtaus und auch die Jahreszeit Bestäuberin auch Pollen an ihren<br />

in Milch und Honig badete, um leistet dazu ihren Beitrag. Dass Bienen<br />

Honig erzeugen, weiß vermut-<br />

Beinen, der bei ausreichender ><br />

ihre Haut zu pflegen. Und der<br />

antike Arzt Hippokrates empfahl lich jeder. Aber wie genau entsteht<br />

den süßen Wabensaft zur Senkung er? Und wie wird er gewonnen?<br />

von Fieber und zur Wundheilung. Haben die Arbeitsbienen, die für das<br />

– Honig wird seit vielen tausend Sammeln von Nektar und Pollen<br />

<br />

Jahren vom Menschen genutzt und zuständig sind, eine reiche Tracht, <br />

geschätzt, nicht nur als Nahrungsmittel,<br />

sondern auch als Heilmittel. übermitteln sie sich gegenseitig<br />

<br />

also eine Futterquelle, entdeckt,<br />

<br />

Bisweilen erreichte sein Wert gar deren Richtung und Beschaffenheit <br />

den Status eines Zahlungsmittels. mithilfe des Bienentanzes und fliegen<br />

aus, um für ihren Eigenbedarf <br />

<br />

und den Brut- und Wintervorrat <br />

zu sammeln. Mit ihrem Rüssel<br />

<br />

aus Traubenzucker (Glukose) und saugen sie die zuckerhaltigen Ausscheidungen<br />

von<br />

<br />

Fruchtzucker (Fruktose). Beide sind<br />

Pflanzenläusen,<br />

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Substanz mit Substanz<br />

Honig besteht zu etwa drei Viertel<br />

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Film<br />

Serie<br />

Falling Skies<br />

(3. Staffel)<br />

Science-Fiction-Serie<br />

OT: Falling Skies L: US J: 2013 V: Warner Home Video<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 R: k. A. D: Noah Wyle, Maxim<br />

Knight, Drew Roy, Will Patton, Moon Bloodgood<br />

LZ: 10 × 44 min FSK: 16 P: 42 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 23.10.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Regie-Gigant Steven Spielberg macht auch<br />

Serien, und das tatsächlich schon länger.<br />

Seit 2011 arbeitet er gemeinsam mit anderen<br />

ausführenden Produzenten an der postapokalyptischen<br />

Science-Fiction-Serie „Falling Skies“.<br />

Präsentiert vom Pay-TV-Sender TNT Serie erscheint<br />

nun die mittlerweile dritte Staffel des<br />

erfolgreichen Konzepts für das deutsche Heimkino.<br />

Hintergrund der Serie ist eine Alien-Invasion,<br />

die mit einer verheerenden Zerstörungskraft das<br />

menschliche Gesellschafts- und Kommunikationsnetz<br />

vollkommen vernichtet hat. Auf kleinere<br />

Gebiete verteilt scharen sich die überlebenden<br />

Erdbewohner zusammen, um Pläne für einen<br />

schwächenden Konterangriff zu schmieden. Kopf<br />

einer der größeren Gruppe, und in der neuen<br />

Staffel auch Präsident der „NewSA“ („New United<br />

States of America“), ist Tom Mason (Noah<br />

Wyle). Sein Ziel ist es, die außerirdischen Feinde<br />

so schnell und effektiv aber auch mit so wenig<br />

Die hübsche h Margaret t(Sarah hCarter) )ist tHals Freundin<br />

und eine knallharte Kriegerin<br />

Opfern wie möglich von innen heraus zu schwächen<br />

und von der Erde zu vertreiben. Definitiv<br />

leichter gesagt als getan.<br />

Das Ende der Welt<br />

Unterstützt von seinen Söhnen Matt (Maxim<br />

Knight), Hal (Drew Roy) und Ben (Connor Jessup)<br />

sowie seiner schwangeren Partnerin Anne<br />

(Moon Bloodgood) keimt schon bald die Hoffnung<br />

auf Frieden auf: Eine neue Alien-Spezies<br />

landet auf dem Planeten, deren Heimat ebenfalls<br />

von den feindlichen „Skittern“ und „Mechs“<br />

zerstört wurde. Jetzt sind sie bereit, die Menschheit<br />

beim Kampf gegen die Invasoren zu unterstützen,<br />

vor allem mithilfe ihrer fortschrittlichen<br />

Waffen- und Computertechnologie. Inmitten des<br />

Chaos und der Zerstörung kommt Annes Baby<br />

zur Welt; die kleine Alexis wirkt wie ein Lichtblick<br />

in fi nsteren Zeiten. Doch irgendetwas stimmt<br />

nicht mit ihr. Weiterhin werden immer wieder<br />

Kinder, Teenager und junge Erwachsene von<br />

den Feinden entführt und mithilfe einer Art Fernsteuerung<br />

zu willenlosen Sklaven umfunktioniert.<br />

Rettungsversuche werden endlich erfolgreich abgeschlossen,<br />

da durch die bereitgestellte Alien-<br />

Technologie eine risikofreie Operation möglich<br />

ist. Es wendet sich also langsam alles zum Guten,<br />

oder?<br />

Von Robotern und Menschen<br />

In Erwartung eines klassischen Sci-Fi-Settings<br />

wird man auch im dritten Jahr von einer eher<br />

endzeitlichen Survival-Atmosphäre a la „The Walking<br />

Dead“ überrascht. Die Menschen wirken zuversichtlich,<br />

gehen hier und da aber nicht immer<br />

mit den Entscheidungen des neuen Präsidenten<br />

konform. Leichte Zweifel machen sich breit und<br />

kleinere, noch harmlose Revolten bilden sich, angeführt<br />

vom Schwarzmarkt-Händler John Pope<br />

(Colin Cunningham). Insgesamt ist alles sehr<br />

stimmig in dieser Serie, so fährt sie Unmengen<br />

an Dramatik und Action auf. Selbst die vor Pathos<br />

triefenden Reden von Präsident Mason wirken<br />

eher wie ironische Seitenhiebe, da er sich vom<br />

Wissen über die Historie der Präsidentschaft eindeutig<br />

inspirieren lässt. Einzig die Effekte wirken<br />

hin und wieder gekünstelt. Besonders die Roboter<br />

sind leicht fehl am Platz und könnten gut und<br />

gerne aus einem 2000er PC-Spiel stammen. Bei<br />

der Gestaltung der Aliens hingegen hat man sich<br />

deutlich mehr Mühe gegeben, Monster-Schauspieler<br />

Doug Jones verkörpert z. B. den friedlichen<br />

Außerirdischen Cochise. Wie Jones zum<br />

Alien wird und was die Schauspieler zu ihren<br />

Rollen und den Episoden zu sagen haben, ist im<br />

gut mit Featurettes gefüllten Bonusbereich der<br />

beiden Discs zu fi nden.<br />

TYLER SÜSS<br />

Mit Captain Weaver (Will Patton) steht Mason ein<br />

erfahrener und treuer Soldat zur Verfügung<br />

Film 7,5/10<br />

Die endzeitliche Science-Fiction-Serie setzt im dritten Jahr noch so<br />

einiges an Spannung, Action und Dramatik drauf; mit Spannung<br />

wird bereits das nächste Kapitel erwartet!<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Abgesehen von eher schwächeren CGI-Eff ekten besonders in<br />

Sachen Schärfe und Reinheit hochwertig.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Die allgemeine Räumlichkeit könnte besser sein, die<br />

Synchronisation hat absolutes Langfi lm-Niveau.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

Bilder: Warner Home Video<br />

74


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2008<br />

5/2008<br />

6/2008<br />

2009<br />

1/2009<br />

3/2009<br />

4/2009<br />

6/2009<br />

2010<br />

1/2010<br />

2/2010<br />

3/2010<br />

5/2010<br />

6/2010<br />

2011<br />

1/2011<br />

2/2011<br />

3/2011<br />

4/2011<br />

5/2011<br />

Bilder: Auerbach Verlag, © piai - Fotolia.com<br />

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2012<br />

1/2012<br />

2/2012<br />

3/2012<br />

4/2012<br />

5/2012<br />

6/2012<br />

2013<br />

1/2013<br />

2/2013<br />

3/2013<br />

5/2013<br />

6/2013<br />

7/2013<br />

7/2013<br />

(Sondercover)<br />

8/2013<br />

2014<br />

1/2014<br />

2/2014<br />

3/2014<br />

4/2014<br />

5/2014<br />

6/2014<br />

7/2014<br />

8/2014<br />

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Tel.: 03 41/3 55 79 140


Film<br />

Serie<br />

The Killing (1. Staffel)<br />

Thriller-Serie<br />

OT: The Killing L: US<br />

J: 2011 V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS 5.1 R: Patty<br />

Jenkins, Ed Bianchi<br />

u. a. D: Mirelle Enos,<br />

Joel Kinnaman, Billy<br />

Campbell LZ: 13 × 44 min<br />

FSK: 16 P: 29 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.09.14 × 3 Extras: 3/10<br />

Man sollte ihn nicht unterschätzen:<br />

Holder kennt sich mit Menschen aus<br />

Leicht unterkühlt, Kaugummi kauend, abgebrüht und dennoch immer wieder<br />

emotional berührt vom aktuellen Mordfall – Das ist Sarah Linden<br />

US-Remakes gibt es nur zu Filmen?<br />

Mitnichten! Auch von Serien<br />

gibt es so einige Neuauflagen<br />

mit amerikanischen Schauspielern.<br />

Im Fall von „The Killing“ ist dieses<br />

Remake sogar mehr als gelungen.<br />

Die Vorlage hierzu ist unter dem<br />

Titel „Kommissarin Lund“ bekannt<br />

und beliebt – eine dänische Krimiserie,<br />

die es ebenfalls auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

gibt. „The Killing“ steht dem Original<br />

in nichts nach und behandelt<br />

pro Staffel einen ganzen Mordfall.<br />

Der Hauptgrund für den großen<br />

Erfolg der Serie liegt dabei eindeutig<br />

bei den beiden grandiosen Hauptdarstellern.<br />

Mireille Enos gibt die<br />

Kommissarin Sarah Linden in einer<br />

vollkommen natürlichen und glaubhaften<br />

Art. Eigentlich wollte sie ihren<br />

letzten Tag bei der Mordkommission<br />

lediglich mit dem Ausräumen ihres<br />

Büros verbringen, doch dann wird<br />

in einem Feld der blutverschmierte<br />

Pullover eines Mädchens sowie die<br />

Kreditkarte eines Mannes gefunden.<br />

Zusammen mit ihrem offiziellen<br />

Nachfolger Stephen Holder<br />

(„Robocop“-Darsteller Joel Kinnaman),<br />

einem schlaksigen, psychologisch<br />

versierten Ex-Undercover-Cop,<br />

begibt sie sich an den Fundort,<br />

befragt die Ehefrau des Karteninhabers<br />

und verfolgt die Spur eines<br />

möglichen Entführungs- und Mordfalls,<br />

der eventuell gar keiner ist.<br />

Währenddessen wartet ihr Verlobter<br />

am neuen Wohnort und hofft, dass<br />

Sarah ihren Flieger noch rechtzeitig<br />

erreicht. Ähnlich wie in „True Detective“<br />

begibt sich das Duo immer<br />

weiter in menschliche Abgründe,<br />

bis sie auf die schmerzhafte Wahrheit<br />

treffen. Obwohl die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

5.1-Sound verspricht, wird dieser<br />

im Prinzip kaum ausgenutzt. Blasse<br />

Farben, hohe Kontraste, große Dunkelflächen<br />

und eine starke Körnung<br />

sorgen für die genrebedingte, emotionale<br />

Kälte.<br />

FT<br />

Film 9/10<br />

Die amerikanische Version steht dem dänischen<br />

Original in nichts nach. Diese exzellente<br />

Krimikost sucht ihresgleichen!<br />

Technik 5,5/10<br />

Bild 5,5/10<br />

Ton 6/10<br />

Suits (3. Staffel)<br />

Defiance (2. Staffel)<br />

Komödie/Drama-Serie<br />

Sci-Fi-Serie<br />

OT: Suits L: US J: 2013<br />

V: Universal Pictures<br />

B: MPEG-4, 1.78:1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Christopher Misiano<br />

u. a. D: Gabriel Macht,<br />

Patrick J. Adams, Gina<br />

Torres LZ: 16 × 48 min<br />

FSK: 6 P: 36 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />

Sie sind gefeuert … äh, befördert<br />

wollte ich sagen<br />

OT: Defi ance L: US<br />

J: 2013 V: Universal<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />

R: k. A. D: Grant<br />

Bowler, Julie Benz,<br />

Stephanie Leonidas,<br />

Tony Curran, Jaime<br />

Mur<strong>ray</strong> LZ: 13 × 45 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />

W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 06.11.14 × 3 Extras: 6/10<br />

Ex-Sheriff und Freiheitskämpfer<br />

Joshua mit seinem Schützling Irisa<br />

Und wieder einmal geht es um<br />

irgendwelche Namen, die an<br />

irgendwelchen Kanzlei-Eingängen<br />

hängen, wieder geht es um Vertrauen<br />

und den Missbrauch davon<br />

und wieder einmal wird der Satz<br />

„Sie sind gefeuert“ mit dem Satz<br />

„Ich kündige“ aufgewogen, wobei<br />

sich dann eine Weile lang doch<br />

nichts dergleichen tut und lieber an<br />

neuen Fällen gearbeitet bzw. neue<br />

Bündnisse samt Intrigen gebildet<br />

werden. Wie bitte? Sie wissen nicht,<br />

wovon wir hier sprechen? Von der<br />

witzig-dramatischen Anwaltsserie<br />

„Suits“ natürlich, deren Handlung<br />

um den hinterlistig-genialen, filmliebenden<br />

Staranwalt Harvey Specter<br />

(Gabriel Macht) und seinen potenziell<br />

genialen Protégé ohne<br />

Uni-Abschluss Mike Ross (Patrick<br />

J. Adams) rotiert. Übrigens treten<br />

diesmal noch mehr Darsteller aus<br />

„Game Of Thrones“ auf – ein nettes<br />

Stelldichein. Technisch wie inhaltlich<br />

unterscheidet sich diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

kaum von den Vorstaffeln. FT<br />

Film 7,5/10<br />

Nichts Neues an der „Suits“-Front, aber dafür<br />

ganz viel Altbewährtes, was die Fans der Serie<br />

kennen und lieben.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Beim Sichten der futuristischen<br />

Endzeit-Serie denkt man sich<br />

schnell: Oh, das kenne ich doch!<br />

Denn die Geschichte um die von<br />

einem Alienkrieg verwüstete Erde<br />

bietet einiges an Intrigen, Gewalt<br />

und Sex, ganz wie der Serien-Gigant<br />

„Game Of Thrones“. Auch hier<br />

tummeln sich etliche Geschlechter<br />

und Clans, die um die Vormachtstellung<br />

auf der Erde durch die<br />

Kontrolle des titelgebenden Bezirks<br />

kämpfen. Dabei kommt auch die<br />

Action nicht zu kurz, was aber in<br />

diesem Fall eher negativ auffällt.<br />

Die Effekte wirken billig und absolut<br />

künstlich und selbst der wohlwollendste<br />

Zuschauer erkennt, wo mit<br />

Greenscreens gearbeitet wurde.<br />

Dafür bietet „Defiance“ (z. dt. „Widerstand“)<br />

tolle Kulissen und einen<br />

dem „Steampunk“ nachempfundenen<br />

Look inklusive endzeitlicher<br />

Atmosphäre. Besonders die durch<br />

und durch glänzend weißen Gefilde<br />

des außerirdischen „Tarr“-Clans<br />

bieten grandiose Schauwerte. TS<br />

Film 7/10<br />

Dramatische Science-Fiction-Serie, die<br />

aufgrund von schwachen CGI-Eff ekten ihrem<br />

eigenen Anspruch nicht vollends gerecht wird.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 8/10<br />

Bilder: Studiocanal, Universal Pictures<br />

76


Serie<br />

Film<br />

Peaky Blinders (1. Staffel)<br />

Bilder: Koch Media<br />

Gangster-Serie<br />

OT: Peaky Blinders L: GB J: 2013 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tom Harper<br />

D: Cillian Murphy, Sam Neill, Helen McCrory LZ: 344 min<br />

FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 09.10.14 × 2 Extras: 3/10<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts machten sie die<br />

Straßen von Birmingham unsicher. Ihr Name<br />

bezieht sich auf ihre Kopfbedeckung, die, mit Rasierklingen<br />

bestückt, die Anonymität bewahrte<br />

sowie als tückische Waffe in Straßenkämpfen<br />

genutzt wurde. Tom Harper konstruierte nun eine<br />

Familienhistorie um die „Peaky Blinders“ der<br />

Nachkriegszeit. Anführer der Straßengang ist<br />

Arthur (Paul Anderson), ältester der drei Shelby-<br />

Brüder. Doch geblendet von Macht, Reichtum und<br />

Einfl uss steuert in Wahrheit sein jüngerer Bruder<br />

Thomas „Thommy“ Shelby (Cillian Murphy) die<br />

Bandenaktivitäten. Er ist es auch, der die Buchmacher-Geschäfte<br />

ausweiten und das Vermögen der<br />

Familie mit gezieltem Wettbetrug immens vergrößern<br />

will. Er ist machthungrig und gewalttätig, weiß<br />

aber auch, wie weit er gehen darf. Zumal plötzlich<br />

Inspektor Chester Campbell (Sam Neill) in die<br />

Stadt einreitet und diese mit unzähligen Agenten<br />

infi ltriert. Thommy muss aufpassen, denn der<br />

von Winston Churchill gesandte Gesetzeshüter<br />

hat den Auftrag, die wachsende Bandenkriminalität<br />

mit allen Mitteln zu unterbinden. Von allen<br />

gefürchtet, regiert ein unfassbar gut aufgelegter<br />

Cillian Murphy seine „Blinders“-Gang. Es wirkt<br />

insgesamt ohnehin alles sehr stimmig in dieser<br />

BBC-Produktion. Die Ausstattung der Sets und das<br />

Design der Kostüme sind zeitgetreu, die Schauspieler<br />

ideal gewählt und die gewalttätige Epoche<br />

durch großartig gefi lmte Bandenkämpfe und die<br />

wundervolle Neo-Noir-Atmosphäre originell rekonstruiert.<br />

Dabei wirkt die stark ausgeprägte Gewalt<br />

nie verstörend, sondern gar anmutig. So folgt<br />

beispielsweise eine Zeitlupenkamera den einzelnen<br />

Angriffen der Brüder mit ihren Mützen sowie<br />

Schlägen und Tritten, wodurch eine ästhetische,<br />

von den blutigen Treffern ablenkende Dynamik<br />

entsteht. Klar ist, dass die Brüder nicht ewig mit<br />

ihren Geschäften durchkommen werden. Dafür<br />

ist Arthur einfach nicht rational genug, Thomas<br />

insgesamt zu leichtgläubig und der jüngste Bruder<br />

John (Joe Cole) ohnehin zu borniert.<br />

TYLER SÜSS<br />

Film 8/10<br />

Düstere und brutal ehrliche Darstellung der „Peaky Blinders“-<br />

Gang im Birmingham der Nachkriegszeit, die als britische Antwort<br />

auf HBO‘s „Boardwalk Empire“ gilt.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Durch eine etwas höhere Filmkörnung und matte Farben wird die<br />

düstere Atmosphäre gut unterstützt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Die Synchronisation wirkt teilweise leicht aufgesetzt, dafür<br />

überzeugt ein toller Soundtrack.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />

Anzeige<br />

“So atemberaubend<br />

plastisch sah das Urland<br />

der Spiritualität<br />

noch nie aus”<br />

CINEMA<br />

“Die 3D-Bilder sind<br />

beeindruckend”<br />

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG / SZ EXTRA<br />

DAS 3D Kinoereignis 2014<br />

jetzt auf DVD, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D.<br />

Soundtrack auf CD und<br />

auf iTunes verfügbar.<br />

Ab 31. Oktober 2014 überall erhältlich.<br />

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Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 77


Film<br />

Serie<br />

Fleming Der Mann, der Bond wurde<br />

Abenteuer-Serie<br />

OT: Fleming L: GB<br />

J: 2014 V: Polyband<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 2.0<br />

R: Mat Whitecross<br />

D: Dominic Cooper,<br />

Lara Pulver, Samuel<br />

West, Anna Chancellor,<br />

Rupert Evans LZ: 4 × 44 min FSK: 12 P: 15<br />

Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Nachhilfestunden mit einer<br />

Schwedisch-Lehrerin …<br />

Die vierteilige Miniserie der<br />

BBC erzählt die zum Teil auf<br />

Fakten beruhende, zum Teil fiktive<br />

Geschichte des späteren „James<br />

Bond“-Autors Ian Flemming. So<br />

beginnt die Serie mit der durchaus<br />

treffenden Bemerkung seiner<br />

frisch angetrauten Frau: „Du bist<br />

kein James Bond. James Bond ist<br />

das, was du gern sein würdest.“<br />

Doch die eigentliche Geschichte<br />

startet 15 Jahre früher, als sich<br />

Fleming (Dominic Cooper) als Sohn<br />

einer Wohlstandsfamilie ein Leben<br />

im Überschwang gönnt, bis er aufgrund<br />

seiner Unfähigkeit als Börsen-<br />

Makler entlassen wird. Durch seine<br />

Mutter, die einen Draht zu Winston<br />

Churchill hat, gelangt er in die Royal<br />

Navy, wo er in Admiral John Godfrey<br />

(Samuel West) einen Vorgesetzten<br />

und Vertrauten findet. Doch obwohl<br />

Fleming nun endlich mit der<br />

Arbeit bei dem Geheimdienst seine<br />

Bestimmung gefunden hat, funktioniert<br />

die Welt nun einmal nicht so<br />

wie in seiner romantisierten und<br />

ausschmückenden Fantasie. Und<br />

genau diese Fantasie sowie einige<br />

Und so begann es mit „Casino Royale“, doch hat Fleming auch solch ein<br />

Pokerface wie sein fiktiver Charakter James Bond?<br />

seiner eigenen Marotten bringen<br />

Jahre später den bekanntesten Geheimagenten<br />

der Kino-Geschichte<br />

aufs Papier. Welche Marotten das<br />

waren und welche Erlebnisse im<br />

Leben des in allen Bereichen bevorzugten<br />

Playboys zu den weltbekannten<br />

Bond-Momenten geführt<br />

haben, erzählt die 4-teilige Miniserie<br />

auf eine recht märchenhafte Weise.<br />

Zumindest deutet sie auch an, dass<br />

er es seiner Mutter zu verdanken<br />

hat, nie selbst an die Front geschickt<br />

zu werden, obwohl er es im Zusammenhang<br />

mit seinen romantischen<br />

Heldenfantasien sicherlich gern gewollt<br />

hätte. Zur Technik der Scheibe<br />

bleibt zu sagen: Der Zweikanal-Ton<br />

erfüllt seinen Zweck und das hochkontrastive,<br />

unplastische, wenn auch<br />

scharfe Bild tut dies ebenso. FT<br />

Film 6,5/10<br />

Mit vielen witzigen Anekdoten skizziert die<br />

Miniserie den Mythos um den verwöhnten,<br />

selbstgefälligen Playboy, der Bond erfand.<br />

Technik 6,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 5/10<br />

Hunted Die komplette Serie<br />

Bates Motel (2. Staffel)<br />

Action-Serie<br />

Thriller-Serie<br />

OT: Hunted L: GB<br />

J: 2012 V: WVG<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: S. J. Clarkson, James<br />

Strong u. a D: Melissa<br />

George, Adam Rayner,<br />

Stephen Dillane,<br />

Morven Christie LZ: 8 × 59 min FSK: 16 P:<br />

27 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Vom Jäger zur Gejagten: Melissa<br />

George als Ex-Agentin Sam Hunter<br />

OT: Bates Motel L: US<br />

J: 2013 V: Universal<br />

Pictures B: MPEG-4,<br />

1.78 : 1 T: DTS-HD 5.1<br />

R: Tucker Gates<br />

D: Freddie Highmore,<br />

Vera Farmiga, Nicola<br />

Peltz, Max Thieriot,<br />

Olivia Cooke LZ: 10 × 41 min FSK: 16 P: 37<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 30.10.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />

Halten zusammen: Norman Bates<br />

und seine Mutter Norma<br />

Sam Hunter (Melissa George)<br />

ist eine mit allen Wassern gewaschene<br />

Spezialagentin, die auf<br />

einmal selbst zur Gejagten wird<br />

und in ein undurchschaubares Netz<br />

aus mysteriösen Gegnern und den<br />

Schatten ihrer eigenen Vergangenheit<br />

gerät. Ein wenig mutet die Serie<br />

aufgrund der toughen weiblichen<br />

Agentin natürlich wie „Alias“ an –<br />

nur eben diesmal ohne die auflockernden<br />

Humoreinlagen und Verkleidungsorgien<br />

zwischendurch. Die<br />

Optik zeigt sich ziemlich wandelbar:<br />

Einige Szenen in Marokko setzen<br />

ganz auf braun-gelb-monochrome<br />

Bilder – in Großbritannien wird es<br />

dann grünlich-unterkühlt und stahlblau-urban.<br />

Insgesamt ein mehr als<br />

ordentlicher Eindruck, der amerikanischen<br />

Premium-Serien auch in<br />

Sachen Set-Ausstattung kaum nachsteht.<br />

Bei einer achtteiligen (und<br />

achtstündigen) Miniserie lediglich<br />

zwölf Minuten Deleted Scenes als<br />

Bonus zu spendieren, ist allerdings<br />

schon ziemlich enttäuschend. TW<br />

Film 7/10<br />

Routinierte bis packende Serienunterhaltung<br />

im Agenten-Milieu. Auch dank Melissa George<br />

in der Hauptrolle eine gute Investition!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Antihelden sind beliebter denn<br />

je. Mag es an ihrer perfiden<br />

Ausstrahlung liegen oder der Tatsache,<br />

dass man sie ja eigentlich<br />

abstoßend finden sollte: Durch die<br />

Widersprüche ihrer Persönlichkeiten<br />

werden sie für das Publikum enorm<br />

anziehend. In „Bates Motel“ wird<br />

die Vorgeschichte des Psychokillers<br />

Norman Bates, bekannt aus<br />

dem Hitchcock-Klassiker „Psycho“<br />

(1960), konstruiert und sein Weg<br />

zum personifizierten Bösen skizziert.<br />

Die zweite Staffel beschäftigt<br />

sich im Gegensatz zum ersten Jahr<br />

mehr mit der Entwicklung jedes<br />

einzelnen Charakters. „Wer bin ich?“<br />

ist die Leitfrage, unter der Norman<br />

(Freddie Highmore), seine Mutter<br />

Norma (Vera Farmiga) und die anderen<br />

Bewohner des kleinen Nests<br />

an der Westküste der USA ihren<br />

Alltag bestreiten. Dabei kommen ihnen<br />

immer wieder rätselhafte Tode,<br />

verstörende Wutausbrüche seitens<br />

Norman und andere bedenkliche<br />

Vorfälle in die Quere.<br />

TS<br />

Film 8,5/10<br />

Die Erschaff ung des Bösen: Freddie Highmore<br />

brilliert als psychotischer Sonderling auf dem<br />

Weg zum brutalen Killer.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Bilder: Polyband, Universal Pictueres, WVG<br />

78


Serie<br />

Film<br />

Der Tatortreiniger (3. Staffel)<br />

Dramedy-Serie<br />

OT: Der Tatortreiniger 3 L: DE J: 2014 V: Studio Hamburg<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0 R: Arne Feldhusen D: Bjarne<br />

Mädel, Karin Hanczewski, Lisa Wagner LZ: 4 × 27 min<br />

FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 4/10<br />

Seit mittlerweile drei Jahren begeistert die<br />

eigenwillig-kultige NDR-Produktion „Der Tatortreiniger“<br />

eine kleine, aber stetig wachsende<br />

Fangemeinde. Bjarne Mädel – bekannt aus<br />

„Stromberg“ und „Mord mit Aussicht“ – spielt<br />

darin das Hamburger Urgestein Heiko „Schotty“<br />

Schotte, der sein täglich Brot mit dem reichlich<br />

ungewöhnlichen Job des Tatortreinigers verdient.<br />

Jede Episode begleitet diesen herrlich direkten<br />

und durch und durch liebenswerten Charakter an<br />

einen neuen Ort des Verbrechens, wo dann eine<br />

Art Kammerspiel mit betroffenen Hinterbliebenen,<br />

neugierigen Nachbarn oder anderweitigen „Sparringspartnern“<br />

seinen vergnüglichen Lauf nimmt.<br />

Die Kombination aus hintersinniger Comedy und<br />

wirklich zum Nachdenken anregenden Fragen,<br />

die in dieser Grauzone zwischen Leben und Tod<br />

regelmäßig aufgeworfen werden, ist schlichtweg<br />

einzigartig und macht aus jeder einzelnen Folge<br />

etwas ganz Besonderes. Die Auszeichnungen mit<br />

dem Grimme-Preis und dem deutschen Comedypreis<br />

sprechen ja für sich: „Richtig lachen, aber mit<br />

Anspruch!“ ist hier das Motto.<br />

Die neuen Aufträge<br />

Die Folgen zehn bis dreizehn, die man als Staffel<br />

drei zusammengefasst hat, sind gerade auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

erschienen und ermöglichen endlich einen<br />

Blick auf brandneue, bisher noch nicht im Fernsehen<br />

ausgestrahlte Stories. „Fleischfresser“ ist zum<br />

Beispiel ein brillanter Diskurs über veganes Leben<br />

versus Ernährung mit Fleisch. Gaststar Karin Hanczewski<br />

führt den leidenschaftlichen Fleischverfechter<br />

Schotty hier gehörig aufs Glatteis, und zwischendurch<br />

fl iegen sogar ein wenig die Funken<br />

zwischen den beiden. (Diese Folge lief übrigens<br />

als einzige Anfang des Jahres bereits im TV.)<br />

„Carpe Diem“ setzt sich dann mit dem alltäglichen<br />

Wahnsinn auf dem Amt auseinander, als die Reinigungsfi<br />

rma Lausen die sterblichen Überreste<br />

eines kurz vor der Pension verblichenen Beamten<br />

entfernen soll. Das ist alles schon sehr überspitzt<br />

dargestellt, aber gerade dadurch so wahnsinnig<br />

absurd und komisch: Ein wahres Panoptikum,<br />

und in der zweiten Hälfte dann eine ziemlich an<br />

die Nieren gehende Auseinandersetzung mit der<br />

Sinnlosigkeit menschlichen Tuns, mit der eigenen<br />

Sterblichkeit. (Das Bild zeigt sich hier – ganz passend<br />

zur tristen, lebensfeindlichen Stimmung, die<br />

die Folge forciert – etwas milchig und betont farbentsättigt:<br />

Eine bewusste künstlerische Entscheidung,<br />

wirken die restlichen Folgen doch deutlich<br />

lebendiger und frischer.) Das ist zum Schreien komisch,<br />

großartig-traurig, mutig und wunderschön:<br />

alles in einem! Eine Kombination, wie sie derzeit<br />

in keinem anderen Format auch nur annähernd<br />

denkbar wäre ... und diese außergewöhnliche<br />

Qualität und Originalität reproduziert Drehbuchautorin<br />

Mizzi Meyer in jeder Episode!<br />

„Ja, ich will“ nimmt sich schließlich noch des<br />

schwierigen Themas von Scheinheiraten zum<br />

Schutz verfolgter illegaler Einwanderer an, und die<br />

letzte Folge der Staffel klärt ein für allemal die Frage,<br />

ob nun alle Männer „Schweine“ sind oder ob<br />

es doch eventuell auch löbliche Ausnahmen gibt!<br />

Die „Zusatzstoffe“ von Staffel drei<br />

Als Bonusmaterial verstecken sich noch Folge<br />

sieben und acht aus Staffel zwei auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>:<br />

„Schottys Kampf“ und „Angehörige“ kann man<br />

hier wahlweise noch einmal mit englischer, französischer<br />

oder auch deutscher Synchronisation<br />

begutachten. Das ist leider nicht mehr als ein<br />

netter Gag, der besonders für all diejenigen, die<br />

die Folgen schon kennen, keinen wirklichen Mehrwert<br />

bringt. Ganz im Gegensatz zum beiliegenden<br />

kultigen „Ein Herz für Schmutz“-Sticker, der bei<br />

Schotty in der Serie an prominenter Stelle auf<br />

seinem Arbeitskoffer zu sehen ist. Als Schmankerl<br />

innerhalb der Folgen gib es übrigens einen klasse<br />

Cameo von Olli Dittrich alias „Dittsche“ zu entdecken,<br />

der sich damit für Bjarne Mädels Besuch in<br />

seiner Sendung vor zwei Jahren revanchiert.<br />

TIEMO WEISENSEEL<br />

Film 9/10<br />

Unglaublich: Die aktuell beste deutsche Serie ist noch ein<br />

Stückchen besser geworden. Kaufen, anschauen, staunen –<br />

Schotty ist einfach nur noch Kult!<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 8,5/10<br />

Bilder: Studio Hamburg<br />

„Whäh? Whäh?Hier war ich hdoch grad eben schon mal?!“<br />

Spätestens, t wenn die Toten zu einem sprechen,<br />

Schotty (Bjarne Mädel) verzweifelt auf dem Amt sollte man die Berufswahl dringend überdenken<br />

Ton 6,5/10<br />

Moderne, saubere HDTV-Produktion, die ihren großen Wiedererkennungswert<br />

eher durch den Inhalt als über den Look gewinnt.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />

Trotz der stark dialoggetriebenen Machart sollte man über eine<br />

Surround-Spur für die kommenden Folgen ernsthaft nachdenken.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2,5/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 79


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Fünf Freunde 3<br />

Abenteuer<br />

OT: Fünf Freunde 3<br />

L: DE J: 2014<br />

V: Constantin/<br />

Highlight B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD HR<br />

5.1 R: Mike Marzuk<br />

D: Valeria Eisenbart,<br />

Quirin Oettl, Justus<br />

Schlingensiepen LZ: 95 min FSK: 0 P: 15<br />

Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

In ihrem dritten Abenteuer wollten<br />

die fünf Freunde George (Valeria<br />

Eisenbart), Julian (Quirin Oettl),<br />

Dick (Justus Schlingensiepen), Anne<br />

(Neele-Marie Nickel) und der<br />

Hund Timmy eigentlich nur Urlaub<br />

machen. Doch während sich Onkel<br />

Quentin (Michael Fitz) mit wissenschaftlichen<br />

Recherchen beschäftigt,<br />

entdecken die Kinder beim Tauchen<br />

in einem Schiffswrack einen geheimnisvollen<br />

Kompass. Joe (Davina<br />

Weber), ein auf der Insel lebendes<br />

Mädchen, ist sich sicher, dass<br />

es sich hierbei um einen Hinweis<br />

auf einen Piratenschatz handelt. Als<br />

sich die Fünf mit Joe anfreunden,<br />

Nicht einmal im Urlaub können die Fünf Freunde verschnaufen, schließlich muss ein Piratenschatz gefunden werden.<br />

Wenn da nur nicht die gefährlichen Tiere sowie das Gangsterpärchen Nick und Cassi währen...<br />

erfahren sie, dass der Investor Mr.<br />

Haynes (Sky du Mont) den Plan<br />

hat, die Bewohner der Inselbucht zu<br />

vertreiben, um dort einen riesigen<br />

Ferienpark zu errichten. Die Entdeckung<br />

eines Piratenschatzes wäre<br />

natürlich eine gute Gelegenheit,<br />

Haynes Absichten zu durchkreuzen.<br />

Allerdings haben auch das Gangsterpärchen<br />

Cassi (Nora von Waldstätten)<br />

und Nick (Michael Kessler)<br />

ein Auge auf den Schatz geworfen.<br />

Auch im dritten „Fünf-Freunde“-Film<br />

führt Mike Marzuk Regie und setzt<br />

auf seine altbewährten Muster. Mit<br />

Enid Blytons Kinderbuchreihe hat<br />

die Story zwar weitaus weniger als<br />

bisher gemein, bei den jüngeren<br />

Zuschauern fi ndet sie allerdings Anklang.<br />

Schließlich ist mit viel Action<br />

und sogar einem bisschen Liebe, für<br />

jeden Geschmack etwas dabei. Der<br />

Abenteuerfi lm wurde in Thailand<br />

gedreht und kann demzufolge mit<br />

prachtvollen, exotischen Kulissen<br />

überzeugen. Das Bild zeichnet sich<br />

durch viele warme Brauntöne und<br />

eine solide Grundschärfe aus. Abgerundet<br />

wird das Ganze durch einen<br />

atmosphärischen Score. LF<br />

Film 6/10<br />

Trotz exotischer Kulissen und wilder Tiere<br />

bedient sich Regisseur Mike Marzuk<br />

altbewährter Muster.<br />

Technik 8/10<br />

Bild 8/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Storm Rider Schnell wie der Wind<br />

Drama<br />

OT: Storm Rider L: US<br />

J: 2013 V: Koch Media<br />

B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Craig Clyde D: Kevin<br />

Sorbo, Kristy Swanson,<br />

Danielle Chuchran<br />

LZ: 101 min FSK: 6<br />

P: 12 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Der Nachbarsjunge findet Dani<br />

richtig anziehend<br />

Dani zeigt der Welt, was sie und Stormy drauf haben. Schließlich kann ein<br />

Maultier doch genauso gut springen wie ein Pferd<br />

Wer auf einem hohen Ross sitzt,<br />

kann tief fallen. Das muss<br />

auch die 18-jährige Pferdesportlerin<br />

Dani (Danielle Chuchran) am<br />

eigenen Leib erfahren, als ihr Vater<br />

wegen Betruges ins Gefängnis<br />

muss. Alle Konten sind gesperrt,<br />

die Stiefmutter hat sich samt Halbbruder<br />

aus dem Staub gemacht<br />

und Danis geliebtes Pferd Admiral<br />

wird verpfändet. Zu allem Unglück<br />

schickt ihr Vater sie auch noch zu<br />

ihrem Onkel Sam (Kevin Sorbo),<br />

der allein auf einer Ranch lebt.<br />

Dani kann sich nur schwer mit ihrer<br />

neuen Situation und ihrem plötzlich<br />

spartanischen Leben anfreunden.<br />

Mit dem eigenwilligen Sam kommt<br />

es zu regelmäßigen Auseinandersetzungen,<br />

bis er ihr eines Tages<br />

das Maultier „Stormy“ schenkt. Dani<br />

fängt an, das Tier zu trainieren und<br />

lernt, sich von ihren Vorurteilen zu<br />

lösen. Vom verwöhnten Teenager<br />

wird sie zu einer gewissenhaften<br />

jungen Frau, die auf dem Rücken<br />

von Stormy zeigt, was in ihr steckt.<br />

Regisseur Craig Clyde kennt sich mit<br />

Pferdefi lmen aus, schließlich inszenierte<br />

er mit „Wind Dancer“ (1993)<br />

und „Das Geheimnis des wilden<br />

Mustangs“ (2009) bereits ähnlich<br />

gestrickte Familiendramen. „Storm<br />

Rider“ verzichtet auf kein Klischee<br />

und tendiert durch seine betont dramatische<br />

Inszenierung zum Schmalzigen.<br />

Über so viel Kitsch kann auch<br />

kein Kevin Sorbo hinweghelfen, der<br />

so manchem Zuschauer noch als<br />

Star der „Hercules“-Serie bekannt<br />

sein dürfte. Satte Farben und ein<br />

hoher Kontrast machen den Film<br />

zum opulenten Hingucker. Musikalisch<br />

unterlegt wird der Streifen<br />

durch epische Instrumentalmusik<br />

sowie typische Wild-West-Klänge.<br />

Im 5.1-Mix kommt der HD-Sound<br />

gut zur Geltung, allerdings klingt die<br />

deutsche Synchronisation teilweise<br />

etwas blechern.<br />

LF<br />

Film 6/10<br />

Ein typischer Pferdefi lm, der gängige Muster<br />

erfüllt und mit seiner vorhersehbaren Story<br />

kaum zu überraschen weiß.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7/10<br />

Bilder: Koch Media, Constantin/Highlight<br />

80


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Die schwarzen Brüder<br />

Abenteuer/Drama<br />

OT: Die schwarzen<br />

Brüder<br />

L: DE J: 2013<br />

V: Studiocanal<br />

B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Xavier Koller<br />

D: Fynn Henkel, Moritz<br />

Bleibtreu, Waldemar Kobus LZ: 103 min<br />

FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Da hat der fiese Kinderhändler bereits<br />

sein nächstes Opfer gefunden<br />

Schauspieler Moritz Bleibtreu<br />

hat es in einem der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

beigefügten Interview treffend<br />

formuliert: „Es gibt heutzutage<br />

einfach viel zu wenig intelligente<br />

und fordernde Filmunterhaltung<br />

für Kinder.“ So dachte auch der<br />

Schweizer Regisseur Xavier Koller<br />

über dieses Thema und adaptierte<br />

prompt eine der Lieblingsgeschichten<br />

seiner eigenen<br />

Kindheit, geschrieben von Lisa<br />

Tetzner und Kurt Kläber (1940).<br />

Hauptfigur der Geschichte ist der<br />

junge Giorgio (Fynn Henkel), der<br />

mit seinen Eltern in einem kleinen<br />

italienischen Bergbauerndorf<br />

in den Alpen lebt. Der gerissene<br />

Kinderhändler Antonio Luini (fies:<br />

Bleibtreu) kommt vorbei und nutzt<br />

die Geldsorgen der Familie nach<br />

einem Unfall der Mutter schamlos<br />

aus. Gemeinsam mit 13 anderen<br />

Kindern der Provinz soll Giorgio<br />

nach Mailand reisen, um dort als<br />

Schornsteinfeger zu schuften. Die<br />

miserablen Umstände bringen die<br />

Jungen dazu, einen gemeinschaftlichen<br />

Bund zu gründen, um gegen<br />

Gestatten, „Die schwarzen Brüder“! Ausgenutzt und von Armut und Krankheiten<br />

gebeutelt, bleibt den Jungen nur die Revolte<br />

ihre Herren zu rebellieren: „Die<br />

schwarzen Brüder“ sind geboren.<br />

Besonders die Jungschauspieler<br />

sind eine absolute Entdeckung.<br />

Neben dem aufgeweckten Helden<br />

Fynn Henkel sticht vor allem<br />

die schlagfertige Ruby O. Fee als<br />

hilfsbereite Angeletta heraus. Aber<br />

auch namhaftere Schauspieler<br />

(wie Richy Müller als der freundliche<br />

Pater Roberto und allen voran<br />

natürlich der großartig aufspielende<br />

Moritz Bleibtreu) machen<br />

diesen Familienfi lm zu einem<br />

echten Abenteuer. Dabei sind<br />

Bild- und Tonqualität guter Durchschnitt,<br />

überzeugen aber hin und<br />

wieder mit schönen Landschaftsaufnahmen,<br />

einer grundlegenden<br />

altertümlichen Atmosphäre und<br />

angemessener Räumlichkeit. TS<br />

Film 7,5/10<br />

Recht düstere und abenteuerliche<br />

Kinderbuch-Verfi lmung, die nicht nur den<br />

jüngeren Zuschauern gefallen dürfte.<br />

Technik 7/10<br />

Bild 7/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Khumba Das Zebra ohne Streifen am Popo<br />

Animation<br />

OT: Khumba<br />

L: ZA J: 2013<br />

V: Euro Video<br />

B: MVC, 2.40 : 1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

verw. 3D-TV: Toshiba<br />

55M7463D 2D-komp.: ja<br />

R: Anthony Silverston<br />

S: Sebastian Fitzner, Josephine Schmidt<br />

LZ: 85 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />

Bilder: Studiocanal, Euro Video, © triggerfish<br />

Ohne Streifen am Popo wird man leicht von anderen Zebras ausgegrenzt. Aber Khumba lässt sich nicht unterkriegen<br />

und begibt sich auf die Suche nach dem magischen Wasserloch<br />

VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />

Freudig wird die Geburt des kleinen<br />

Khumba von der Zebraherde<br />

erwartet. Doch was ist das?<br />

Das Zebrajunge sieht von vorn<br />

zwar völlig normal aus, aber warum<br />

ist es am Hinterteil streifenlos? Für<br />

die Herde ist sofort klar: Das kann<br />

nur ein schlechtes Vorzeichen sein.<br />

Keine Streifen – kein Regen! Khumba<br />

wird von den anderen Zebras<br />

ausgeschlossen und verspottet. Die<br />

Situation wird auch nicht besser,<br />

als tatsächlich eine Dürreperiode<br />

eintritt und die Wasservorräte immer<br />

knapper werden. Das Fohlen<br />

erfährt allerdings von einem magischen<br />

Wasserloch, durch das Zebras<br />

Streifen bekommen würden.<br />

So beschließt Khumba, sich auf<br />

die Suche nach dieser legendären<br />

Wasserquelle zu machen. Die Reise<br />

ist natürlich gefährlich, denn der<br />

Leopard Phangos ist ihm dicht auf<br />

den Hufen. Zum Glück wird er von<br />

der Gnu-Dame Mama Vie und dem<br />

Vogelstrauß Bradley begleitet. Regisseur<br />

Anthony Silverston hat ein<br />

ansprechendes Animationsabenteuer<br />

geschaffen, das mit viel Witz<br />

und Liebe zum Detail überzeugt.<br />

Allerdings erinnert die Geschichte<br />

stark an „Der König der Löwen“,<br />

was vielleicht auch daran liegt, dass<br />

der Drehbuchautor Jonathan Roberts,<br />

der u. a. an dem Skript des<br />

Disneyklassiker beteiligt war, auch<br />

an diesem Film mitgearbeitet hat.<br />

Animiert wurde „Khumba“ von den<br />

südafrikanischen Triggerfi sh Animation<br />

Studios. Besonders ästhetisch<br />

sind die eleganten Bewegungen<br />

der Zebras gelungen, aber auch die<br />

zauberhaften Steppenlandschaften<br />

wissen zu begeistern. Die 3D-Technik<br />

ist eine nette Zugabe. LF<br />

Film 6/10<br />

Ein liebevolles Animationsabenteuer für die<br />

ganze Familie, das allerdings ziemlich stark an<br />

Disneys „Der König der Löwen“ erinnert.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8/10<br />

3D 8/10<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 81


Film<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Chihiros Reise ins Zauberland<br />

Fantasy-Anime<br />

OT: Sen to Chihiro no<br />

kamikakushi L: JP<br />

J: 2001 V: Universum<br />

Anime B: MPEG-4,<br />

1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />

5.1 R: Hayao Miyazaki<br />

S: Nina Hagen, Sidonie<br />

von Krosigk, Tim<br />

Sander, Cosma Shiva Hagen LZ: 124 min<br />

FSK: 0 P: 24 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Es ist der Film, der nach „Prinzessin<br />

Mononoke“ kam, der erste<br />

Studio Ghibli Film, der mit einem<br />

Oscar ausgezeichnet wurde. Damit<br />

war dem japanischen Animations-<br />

Studio die Aufmerksamkeit des<br />

westlichen Publikums endgültig sicher.<br />

Wie bei vielen Ghibli-Filmen<br />

handelt auch dieser vom Erwachsenwerden<br />

bzw. von der Emanzipation<br />

eines kleinen Mädchens, das<br />

Das Ohngesicht verfolgt Chihiro und ist besessen von ihrer Gegenwart.<br />

Letztendlich ist er ein einsames Wesen<br />

ihren Platz in der Welt noch finden<br />

muss. Als sich ihre Familie auf dem<br />

Weg zum neuen Wohnsitz verfährt<br />

gelangt Chihiro in einen von<br />

Geistern bevölkerten Themenpark,<br />

dessen Zentrum das Badehaus der<br />

Hexe Yubaba bildet. Um weiter<br />

existieren zu können sucht sie dort<br />

nach Arbeit, die sie an der Seite<br />

der emsigen Waschfrau Lin auch<br />

findet. Auf diese Weise will sie ihre<br />

in Schweine verwandelten Eltern<br />

zurückholen und sich die Rückkehr<br />

nach Hause verdienen. Jedoch wird<br />

sie von Anfang an von einem Geist<br />

ohne Gesicht verfolgt, der sich die<br />

Eigenschaften der anderen einverleibt.<br />

Ist er eine Gefahr? Oder ist er<br />

doch nur ein armseliges Geschöpf,<br />

das einen Weg aus der Einsamkeit<br />

sucht? Zudem bleibt die Frage, wie<br />

sehr Chihiro von ihrer Arbeitgeberin<br />

vereinnahmt wird. Auf diese fantastische<br />

Weise und mit zahlreichen<br />

Motiven, wie etwa dem Riesenbaby,<br />

dem Flussgott, den Schweinen<br />

und der Hexenschwester im<br />

Wald wird sowohl eine äußerst<br />

spannende Geschichte erzählt, als<br />

Mit dem Flussgott Haku gewinnt<br />

Chihiro einen Verbündeten<br />

auch eine psychologische, zweite<br />

Ebene geöffnet, die den Emanzipationsprozess<br />

beschreibt. Das Ganze<br />

gibt es in qualitativ hochwertigen<br />

Animationen, die Ihresgleichen suchen.<br />

Im Vergleich zu den neueren<br />

Ghibli-Produktionen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fällt<br />

jedoch der etwas geringere Detailgrad<br />

auf.<br />

FT<br />

Film 8/10<br />

Ein fantastisches Märchen, das Großmeister<br />

Miyazaki hier persönlich geschaff en hat. Dieses<br />

Meisterwerk darf in keiner Sammlung fehlen.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Dornröschen<br />

Märchen/Zeichentrick<br />

OT: Sleeping Beauty<br />

L: US J: 1959 V: Disney<br />

Home B: MPEG-4,<br />

2.55 : 1 T: DTS-HD MA<br />

7.1 R: Clyde Geronimi<br />

S: Maria Milde, Gisela<br />

Reißmann, Heinz<br />

Petruo LZ: 75 min<br />

FSK: 6 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />

VÖ: 11.09.14 × 1 Extras: 9/10<br />

Abgeschottet von allen Menschen,<br />

trifft Dornröschen auf ihren Prinzen<br />

Pünktlich zum Home-Release<br />

von „Maleficent – Die dunkle<br />

Fee“ veröffentlicht Disney auch seinen<br />

Zeichentrickklassiker „Dornröschen“<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Erzählt wird darin<br />

die Geschichte der Prinzessin Aurora,<br />

die sich an ihrem 16. Geburtstag<br />

an einer Spindel sticht und daraufhin<br />

in einen tiefen Schlaf fällt. Nur<br />

der Kuss von Prinz Phillip kann den<br />

Fluch, den Aurora von der bösen<br />

Fee Malefiz auferlegt bekommen<br />

hat, brechen. Der Disney-Klassiker<br />

wurde bereits 2008 aufwendig restauriert<br />

und als erster <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Titel<br />

der sogenannten „Platin-Edition“<br />

veröffentlicht. Die Platin-Edition<br />

wurde aber inzwischen eingestellt<br />

und durch den noch edler klingenden<br />

Namen Diamond-Edition<br />

ersetzt. Abgesehen von dieser<br />

Umbenennung hat sich an der<br />

Ausstattung der silbernen Scheibe<br />

jedoch nichts weiter verändert. Das<br />

Bildmaterial ist von höchster Qualität.<br />

Obwohl der handgezeichnete<br />

Trickfi lm schon 55 Jahre auf dem<br />

Buckel hat, kann er problemlos<br />

mit heutigen Animationsstandards<br />

Von wegen einfach nur Wachküssen – Phillip muss erst einen Drachen<br />

besiegen, bevor es zum angenehmen Teil übergeht<br />

mithalten. Sehr eindrucksvoll sind<br />

die fl ießenden Bewegungen der<br />

Figuren und die vielen detaillierten<br />

Hintergrundbilder, die außerordentlich<br />

realistisch erscheinen. Der<br />

Maler Eyvind Earle war maßgeblich<br />

für die visuelle Gestaltung des<br />

Streifens verantwortlich und verarbeitete<br />

für die mittelalterlichen Kulissen<br />

zahlreiche Stilelemente von<br />

Gotik und Renaissance. Akustisch<br />

untermalt wird das Märchen von<br />

der wunderbaren Ballettmusik des<br />

Peter Tschaikowsky. Abgemischt in<br />

7.1-Surround kommt der Sound<br />

dabei besonders gut zur Geltung.<br />

Durch einige erfreulich dynamische<br />

und sehr gut ortbare Effekte gelingt<br />

es sogar, den Zuschauer zu überraschen.<br />

Die Extras bieten zahlreiche<br />

Featurettes.<br />

LF<br />

Film 9/10<br />

Ein wunderschöner Disney-Klassiker, der trotz<br />

seines hohen Filmalters einiges an Bild- und<br />

Tonqualität zu bieten hat.<br />

Technik 8,5/10<br />

Bild 9/10<br />

Ton 8,5/10<br />

Bilder: Disney Home, Universum Anime<br />

82


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />

Film<br />

Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman 3D<br />

Animation<br />

OT: Mr. Peabody &<br />

Sherman L: US J: 2014<br />

V: 20th Century Fox Home<br />

B: MVC, 1.85:1 T: DTS 5.1<br />

verw. 3D-TV: Philips PFL<br />

6007 K/12 2D-komp.: ja<br />

R: Rob Minkoff D: Oliver<br />

Siebeck, Joshua Wunder,<br />

u. a. LZ: 92 min FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 19.09.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />

Die Figuren Mr. Peabody und Sherman basieren auf der Trickfilmserie „The Rocky And Bullwinkle Show“, die von<br />

1959 bis 1964 im amerikanischen Fernsehen lief. Hierzulande ist die Serie nie im TV erschienen<br />

Er ist Erfinder, Nobelpreisträger<br />

und zweifacher Olympiasieger –<br />

die Rede ist von Mr. Peabody, einem<br />

weißen Hund mit roter Fliege.<br />

Eines Tages findet er in einem<br />

Karton einen ausgesetzten Jungen.<br />

Der Beagle beschließt, das Baby<br />

großzuziehen... schließlich können<br />

Menschenjungen problemlos Hunde<br />

adoptieren, warum also nicht<br />

auch umgekehrt, oder? Mr. Peabody<br />

ist jedenfalls ein vorbildlicher Vater<br />

und betreibt den größten Aufwand,<br />

um seinem „Sohn“ Wissen zu vermitteln.<br />

So baut er eine Zeitmaschine,<br />

den Zeitomat, um mal eben für<br />

eine Geschichtsstunde in die Vergangenheit<br />

zu reisen. Mit Shermans<br />

Einschulung beginnen allerdings die<br />

Probleme. Regisseur Rob Minkoff<br />

(„Der König der Löwen“, 1994) hat<br />

versucht, die Seele der Cartoons<br />

in seinem Animationsfilm wieder<br />

aufleben zu lassen. Allerdings fehlt<br />

es dem Streifen an dem beißenden<br />

Sarkasmus, den man aus den Originalepisoden<br />

kennt. Visuell begeistert<br />

das Zeitreiseabenteuer durch<br />

detaillierte Animationen, die besonders<br />

in der dritten Dimension<br />

hervorragend zur Wirkung kommen.<br />

Die Musik für den Animationsfilm<br />

steuerte Starkomponist Danny Elfmann<br />

bei. Abgemischt in DTS 5.1<br />

weiß der Sound zu überzeugen,<br />

allerdings könnten die Dialoge präsenter<br />

sein.<br />

LF<br />

Film 7/10<br />

Regisseur Rob Minkoff weiß seine<br />

Trickfi lm-Helden in Szene zu setzen. Allerdings<br />

fehlt es ein wenig an Originalität.<br />

Technik 9/10<br />

Bild 10/10<br />

Ton 8,5/10<br />

3D 8,5/10<br />

Bibi und Tina – Der Film<br />

Bilder: 20th Century Fox Home, Kiddinx, Euro Video<br />

Abenteuer<br />

OT: Bibi & Tina – Der Film<br />

L: DE J: 2014 V: Kiddinx<br />

B: MPEG-4, 2.40:1<br />

T: DTS-HD MA 5.1<br />

R: Detlev Buck D: Lina<br />

Larissa Strahl, Lisa-<br />

Marie Koroll, Charly<br />

Hübner LZ: 101 min<br />

FSK: 0 P: 14 Euro W-Cover: nein<br />

VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />

Charly Hübner genießt förmlich seine<br />

Rolle als schmieriger Kakmann<br />

Bibi Blocksberg (Lina Larissa<br />

Strahl), die beliebte Junghexe<br />

aus Neustadt, stürzt sich in ein neues<br />

Abenteuer. Doch diesmal nicht<br />

allein – sie macht Ferien auf dem<br />

Martinshof und stellt mit ihrer Busenfreundin<br />

Tina (Lisa-Marie Koroll)<br />

mal wieder allerlei Unsinn an. Auf<br />

Schloss Falkenstein soll ein Pferderennen<br />

stattfinden, bei dem die<br />

beiden natürlich nicht fehlen dürfen.<br />

Die Konkurrenz ist diesmal jedoch<br />

groß: Nicht nur der zwielichtige Pferdezüchter<br />

Hans Kakmann (Charly<br />

Hübner) sondern auch die hübsche<br />

Sophia (Ruby O. Fee), die es auf<br />

Tinas Freund Alex (Louis Held) abgesehen<br />

hat, nimmt an dem Tunier<br />

teil. Bibi und Tina trainieren eifrig<br />

und verwandeln den Martinshof<br />

auch öfters einmal in einen Tanzsaal.<br />

„Rubbeldiekatz“-Regisseur Detlev<br />

Buck lässt bei seiner Realverfilmung<br />

der beliebten Hörspielreihe förmlich<br />

die Sau raus. So wird aus den harmlosen<br />

Reiterhof-abenteuern eine Art<br />

deutsches „High School Musical“,<br />

mit einer zugegebenermaßen zauberhaften<br />

Protagonistin. Erwachsene<br />

Bibi, Tina und Alex ahnen, dass Pferdezüchter Kakmann nichts Gutes im<br />

Schilde führt. Ehrensache, dass dies unterbunden werden muss. Hex, Hex!<br />

Zuschauer, die mit der Kulthexe<br />

aufgewachsen sind, werden den alten<br />

Charme vermissen. Das jüngere<br />

Publikum weiß die Auffrischungskur<br />

aber sicher zu schätzen und wartet<br />

bereits gespannt auf die Kino-Fortsetzung<br />

am 25. Dezember. Visuell<br />

trumpft der Streifen durch knallige<br />

Farben und beeindruckende<br />

Zeitlupenaufnahmen auf. Das Bild<br />

brilliert dabei mit einem großen<br />

Kontrastreichtum, weist dafür aber<br />

bei der Schärfe Schwächen auf.<br />

Sobald die Gefühle in diesem Pop-<br />

Drama außer Kontrolle geraten, wird<br />

gesungen. Die Songs dafür steuerte<br />

Ex-„Rosenstolz“-Frontmann Peter<br />

Plate bei, dem mit der eigentlich<br />

superkitschigen Ballade „Mädchen<br />

auf dem Pferd“ ein echter Ohrwurm<br />

gelang.<br />

LF<br />

Film 7/10<br />

Schrill, poppig und comichaft stürzen sich Bibi<br />

und Tina in ein neues Pferdeabenteuer, das<br />

zum „Highschool Musical“ mutiert.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7,5/10<br />

Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 83


Wissen<br />

Fire TV<br />

Amazon Fire TV im Test<br />

Mit Fire TV setzt der Online-Versand Amazon seine Firmenphilosophie, beim Kunden an möglichst vielen Stellen im<br />

Haushalt präsent zu sein, weiter konsequent fort. Nach langem Warten erreichte uns ein Testexemplar des neuen<br />

Mediaplayers, den wir für Sie nun intensiv unter die Lupe nehmen.<br />

Fire TV soll an die Erfolge der Kindle-Tablets<br />

anknüpfen. Dies wurde schon bei der Ankündigung<br />

des Gerätes deutlich, denn innerhalb<br />

weniger Stunden war die vorkalkulierte<br />

Erstauflage des Gerätes ausverkauft. Eine simple<br />

Bauform sowie eine einfache, intuitive<br />

Bedienbarkeit sind die wichtigsten Kriterien,<br />

auf die Amazon bei dem neuen Produkt setzt.<br />

Die Liebe zum Detail aber auch gleichzeitig die<br />

Aufgeräumtheit wird bereits beim Auspacken<br />

klar. Die Verpackung beschreibt gut, was Fire<br />

TV alles kann. Neben der Box finden wir das<br />

dazugehörige Netzteil sowie den Signalgeber<br />

im Lieferumfang vor. Leider liegt dem Ganzen<br />

kein HDMI-Kabel bei, sodass dieses ggf. gleich<br />

mitbestellt werden sollte.<br />

Ausstattung<br />

Die Fire TV-Box kann bequem im Wohnzimmer<br />

aufgestellt werden, denn sie ist mit einer Größe<br />

von knapp 12 × 12 Zentimetern sehr klein und<br />

überall versteckbar. An der Front verfügt die Box<br />

einzig über eine Status-LED. Diese wirkt besonders<br />

im dunklen Raum sehr grell und unangenehm.<br />

Eine Dimmfunktion ist in der aktuellen<br />

Software nicht vorhanden. Die Anschlüsse des<br />

Fire TV befi nden sich wie üblich auf der Rückseite.<br />

Neben dem HDMI-Ausgang stehen ein<br />

optischer Digitalausgang für den optimalen<br />

Sound, ein Netzwerkanschluss sowie ein praktisches<br />

USB-Port bereit.<br />

Kabellos verbunden<br />

Neben dem drahtgebundenen Netzwerk bietet<br />

Fire TV auch eine kabellose Verbindung an<br />

und ist somit ins heimische WLAN integrierbar.<br />

Sobald kein Netzwerkkabel eingesteckt ist, stellt<br />

der Mediaplayer eigenständig eine WLAN-Verbindung<br />

her. Die Fernbedienung ist sehr übersichtlich.<br />

Nur sieben Tasten sowie ein Steuerkreuz<br />

sind darauf zu fi nden. Eine Besonderheit<br />

stellt das Mikrofon an der Oberseite dar, dazu<br />

aber später mehr im Test.<br />

Inbetriebnahme<br />

Die Inbetriebnahme von Fire TV ist denkbar einfach.<br />

Haben Sie selbst das Gerät bei Amazon<br />

bestellt, so wird es komplett für Sie vorkonfi guriert<br />

ausgeliefert, sodass maximal das Passwort<br />

des Amazon-Accounts noch eingegeben werden<br />

muss. Auch wenn Sie Fire TV geschenkt<br />

bekommen, ist die Inbetriebnahme nur unwesentlich<br />

schwerer. Dann muss nämlich der<br />

komplette Login-Vorgang mit den Amazon-Logindaten<br />

durchgeführt werden. Eines steht aber<br />

fest: Ohne einen gültigen Amazon-Account ist<br />

Fire TV nicht nutzbar.<br />

Vor dem Login muss erst einmal das Netzwerk<br />

konfi guriert werden. Dies macht Fire<br />

TV ebenso selbstständig, wie die anschlie-<br />

Die Startseite ist individuell auf Ihre Sehgewohnheiten zugeschnitten. Gesehene<br />

Filme und Serien sowie ähnliche Inhalte werden zuerst angezeigt<br />

Per Sprachsteuerung lässt sich die Suche optimal realisieren. Einfach die<br />

Mikrofon-Taste der Fernbedienung drücken und den Filmtitel nennen<br />

Bilder: Amazon, Auerbach Verlag<br />

84


Fire TV<br />

Wissen<br />

Zusätzliche Apps werden schon heute unterstützt, sollen aber in Zukunft<br />

noch reichhaltiger werden<br />

Natürlich lassen sich auch gewisse Grundeinstellungen beim Fire-TV treffen,<br />

Das Netzwerk oder die Fernbedienung können angepasst werden<br />

ßende Suche nach neuen Updates. Bei Verwendung<br />

von WLAN-Netzen muss einzig<br />

das Netzwerk-Kennwort eingegeben werden.<br />

WPS funktioniert aktuell mit dem Fire TV<br />

noch nicht. Nachdem der Login erfolgt ist, wird<br />

ein kleiner Einführungsfi lm gezeigt, der alle<br />

Funktionen des neuen Fire TV-Mediaplayers<br />

noch einmal verdeutlicht. Ist dieser abgespielt,<br />

steht der Nutzung nichts mehr im Wege. Knapp<br />

5 Minuten sind vom Anschluss bis zu diesem<br />

Schritt vergangen, weshalb Fire TV praktischerweise<br />

auch direkt am TV-Abend in Betrieb genommen<br />

werden kann.<br />

Bedienung per Sprache<br />

Dass die Bedienung des Fire TV sehr einfach<br />

ist, haben wir schon bei der Inbetriebnahme<br />

gemerkt. Sein volles Potential entfaltet Fire TV<br />

aber im Betrieb. Per Sprachsteuerung kann der<br />

Nutzer seinen Lieblingsfi lm oder die Lieblings-<br />

Serie suchen. Dazu muss an der Fernsteuerung<br />

einfach die Mikrofon-Taste gedrückt und Filmtitel,<br />

Schauspieler oder Genre eingesprochen<br />

werden. Fire TV listet danach selbständig die<br />

entsprechenden Filme auf. Allerdings funktioniert<br />

diese Funktion nur bei Instant Video, in anderen<br />

Diensten kann die Spracheingabe noch<br />

nicht verwendet werden.<br />

Weitere Funktionen<br />

Neben dem eigenen Videodienst Instant Video<br />

hat Amazon bereits zum Start des Fire<br />

TV in Deutschland die Mediatheken von ARD<br />

und ZDF integriert. Bei unserem Test an einer<br />

VDSL-25-Leitung stellen wir ebenso wie beim<br />

VOD-Dienst keine Schwächen fest, schnell und<br />

reibungslos werden die Inhalte geladen und<br />

wiedergegeben. Allerdings hatte der Anbieter<br />

bei der Präsentation auch die Implementierung<br />

von weiteren Videoplattformen wie etwa<br />

Netfl ix oder Maxdome angekündigt. Zumindest<br />

Netfl ix ist auf unserem Testgerät, das speziell<br />

der Presse in Deutschland bereitgestellt wurde,<br />

auch nutzbar. Nicht schlecht schaut unsere<br />

Testredaktion, als bei der Suche auf dem am<br />

25. September ausgelieferten, offi ziellen Fire<br />

TV diese App nicht bereitsteht. Bei den Kundengeräten<br />

soll Netfl ix erst in wenigen Wochen<br />

nutzbar sein. Viele weitere Dienste sind per App<br />

aber schon heute nachinstallierbar. Mit Zattoo<br />

z. B. wird Fire TV zur kompletten Set-Top-Box im<br />

Wohnzimmer und kann neben VOD auch Live-<br />

TV auf dem Fernseher darstellen.<br />

Ausschalten Fehlanzeige<br />

Die Box lässt sich auf normalem Wege nicht<br />

ausschalten. Zwar kann Fire TV vom Strom getrennt<br />

werden, ein herkömmlicher Deaktivierungs-Schalter<br />

befi ndet sich aber nicht an dem<br />

Gerät. Selbst wenn der Nutzer also nicht über<br />

die Box fernsieht, verharrt diese weiterhin im<br />

Betriebszustand und schaltet nach einiger Zeit<br />

lediglich auf einen Bildschirmschoner-Modus<br />

um. Dieser liegt laut unseren Messungen bei<br />

5,5 Watt. Erst nach 30 Minuten schaltet das Gerät<br />

automatisch in einen Ruhemodus. Jedoch<br />

auch im Standby-Modus verbraucht Fire TV üppige<br />

1,8 Watt und liegt somit über der EU-Norm<br />

für Set-Top-Boxen.<br />

Gute Bildqualität<br />

Beim Thema Videoqualität hat Amazon Fire TV<br />

gegenüber dem direkten Konkurrenten Apple<br />

TV ganz klar die Nase vorn. Amazons Mediaplayer<br />

gibt die Film- und Serien-Inhalte im 1 080p-<br />

Format auf dem Fernseher wieder, während<br />

Vom Tablet auf den TV<br />

Second Screen wird bei Fire TV ebenfalls groß<br />

geschrieben. Wer bereits ein Amazon-Tablet<br />

nutzt, kann dieses ohne sein Zutun auch in<br />

Verbindung mit dem Fire TV nutzen. Beginnen<br />

Sie beispielsweise einen Film auf dem Tablet,<br />

kommen nach Hause und wollen diesen dort<br />

am großen Flachbildfernseher zu Ende schauen,<br />

so sind gerade einmal zwei Klicks nötig, um<br />

dies zu tun. Einfach auf den Übergabepfeil in<br />

der rechten unteren Ecke des Tablets tippen,<br />

den Fire TV auswählen und schon können Sie<br />

den Filmgenuss am Fernseher zu Ende führen.<br />

Gleiches ist auch mit Bildern und anderen Medieninhalten<br />

möglich.<br />

Apple TV nur eine geringe HD-Aufl ösung von<br />

720 Bildpunkten pro Vollbild-Zeile bietet. Und<br />

dieser Unterschied lässt sich ganz eindeutig im<br />

Bild erkennen.<br />

Fire TV überzeugt<br />

Trotz kleiner Mankos, wie der noch nicht vorhanden<br />

Apps für Netfl ix und Maxdome, sowie<br />

der von uns schmerzlich vermissten Ausschaltfunktion,<br />

kann Fire TV überzeugen. Vor allem bei<br />

der Navigationsgeschwindigkeit, der perfekten<br />

Sprachsuche und dem guten Zusammenspiel<br />

mit Kindle-Tablets überzeugt die Minibox. Fire<br />

TV ist vor allem für Zuschauer die bisher noch<br />

keinen Smart TV nutzen eine perfekte Ergänzung<br />

um Hybridinhalte darstellen zu können.<br />

RICARDO PETZOLD<br />

Die Anschlüsse beim Fire TV sind sehr überschaubar, bieten aber alles was nötig ist, um das Gerät im<br />

heimischen Wohnzimmer zu betreiben. Voraussetzung ist ein moderner Flachbild-TV mit HDMI-Anschluss<br />

Hersteller<br />

Modell<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Lan WLAN<br />

WLAN<br />

USB-Anschluss<br />

digitales Audio<br />

Amazon<br />

Fire TV<br />

99 Euro<br />

www.amazon.de<br />

117 × 22 × 117 mm<br />

0,4 kg<br />

ja<br />

ja<br />

1 ×Rückseite<br />

optisch<br />

Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 85


Wissen<br />

Bildruckler<br />

Bildruckler vermeiden<br />

Filme, TV-Sendungen, Videospiele: Diese Medien sollen vor allem unterhalten, können dem Zuschauer in Form von<br />

Ruckelorgien aber auch den Feierabend vermiesen. Schließlich bieten alle Quellen unterschiedliche Bildraten, die<br />

der Fernseher erst einmal verarbeiten muss.<br />

Je flüssiger, desto besser. So sollte das Credo<br />

eigentlich lauten, denn schließlich sollen bewegte<br />

Bilder ja möglichst realistisch aussehen.<br />

Doch in der Praxis ist vielmehr das Gegenteil<br />

der Fall und etwa Kinofilme kommen mit nur 24<br />

Vollbildern pro Sekunde daher. Das wird zwar<br />

gerade noch als flüssig wahrgenommen, führt<br />

aber zu Unschärfen, die vor allem bei schnellen<br />

Kamerafahrten neben dem typischen Kinoruckeln<br />

auffallen. In diesem Fall treffen schlicht<br />

zu wenig Bilder pro Sekunde auf die Netzhaut<br />

der Augen, vergleichbar mit einem Daumenkino,<br />

das über zu wenig Bilder verfügt. Doch im Kino<br />

ist man bereits einen Schritt weiter und die Film-<br />

Warum VoD-Filme ruckeln<br />

Film mit 24<br />

Bildern pro<br />

Sekunde<br />

Wandlung<br />

A<br />

abspielbereit<br />

für 60 Hertz<br />

A<br />

Frame 1<br />

A<br />

B<br />

Frame 2<br />

B<br />

B<br />

B<br />

Frame 3<br />

C<br />

C<br />

C<br />

Frame 4<br />

D<br />

D<br />

D<br />

Frame 5<br />

D<br />

Damit Filme mit 24 Bildern auf einem<br />

60-Hertz-Bildschirm laufen, findet der<br />

3 : 2-Pulldown statt. Das Ergebnis: Filmbilder<br />

ruckeln stärker<br />

Trilogie „Der Hobbit“ wird beispielsweise mit<br />

48 Vollbildern pro Sekunde gezeigt. Der butterweiche<br />

Look ist zwar nicht jedermanns Sache,<br />

dennoch muss man der neuen Technik eines<br />

zugestehen: Der Ansatz steigert die Bewegtbildschärfe<br />

in rasanten Action szenen immens<br />

und die Darstellung verwischt nur noch leicht.<br />

Der zweite Teil von „Avatar“ soll sogar mit 60<br />

Bildern pro Sekunde produziert und projiziert<br />

werden. Das Ergebnis sollte das Schärfepotenzial<br />

unserer Augen fast komplett ausreizen und<br />

bei Kamerafahrten dürften daher kaum noch<br />

Details verwischen.<br />

Mehr Bilder als im Kino<br />

Zuhause arbeiten die Bildgeber, wie etwa ein<br />

Computermonitor, Flachbildfernseher oder<br />

Smartphone, mit 50 oder 60 Bildern pro Sekunde.<br />

Das klingt erst einmal viel, im Detail betrachtet<br />

kann die Quelle aber oft nicht die maximale<br />

Bilderanzahl liefern und die Bildschirmelektronik<br />

muss tricksen. Zudem fallen die Hertzangaben<br />

der Hersteller von Flachbildfernsehern im Tausenderbereich<br />

irreführend aus, denn die aktuellen<br />

Geräte können zur Steigerung der Bewegtbildschärfe<br />

maximal 100/120 Bilder pro Sekunde errechnen.<br />

TV-Anstalten senden hierzulande mit 50<br />

Bildern pro Sekunde, was in der Praxis 50 Halbbildern<br />

(bei SD- oder Full-HD-Aufl ösung) oder<br />

50 Vollbildern (bei HD-720p- oder UHD-Aufl ö-<br />

sung) gleichkommt. Das wirkt ungemein fl üssig,<br />

bei der Halbbildübertragung geht aber Schärfe<br />

verloren, sobald sich die Kamera bewegt. Spielkonsolen<br />

und Heimcomputer geben in der Regel<br />

60 Vollbilder pro Sekunde aus, doch oft reicht die<br />

Rechenkraft nicht aus, die Bildrate schwankt, der<br />

Fernseher kann den Datenverlust nicht optimal<br />

ausgleichen und Video-spiele zeigen Bildruckler.<br />

Überraschend: Liefert die Quelle (z. B. Computerspiele)<br />

mehr als 60 Bilder pro Sekunde, können<br />

ebenfalls Bildfehler enstehen, denn die Bildelektronik<br />

aktueller TVs arbeitet immer in einem festgelegten<br />

Rhythmus, z. B. 50 oder 60 Hertz. Wird<br />

die Bildrate konstant bei 50 oder 60 Bildern pro<br />

Sekunde gehalten, ist das Ergebnis eine ultrafl üssige<br />

Darstellung, die keinerlei Bildruckler zeigt.<br />

Die Tücken der Wandlung<br />

Schaut man sich einen Kinofi lm auf dem iPad<br />

an, dessen Bildschirm mit einer Bildwiederholfrequenz<br />

von 60 Hertz läuft, kommt es zu<br />

merklichen Rucklern. Das liegt am sogenannten<br />

3 : 2-Pulldown, der das Kinomaterial mit 24 Vollbildern<br />

pro Sekunde für die Wiedergabe umrechnet.<br />

Die dadurch entstehenden Ruckler sind vor<br />

allem bei Kamerafahrten zu beobachten. Viele<br />

aktuelle Netzwerkabspieler, wie etwa der WD TV<br />

Live von Western Digital, schalten die Bildwiederholfrequenz<br />

im Zusammenspiel mit einem<br />

Flachbildfernseher wiederum automatisch um,<br />

sodass Sie in einem derartigen Fall stets eine fl üssige<br />

Filmwiedergabe genießen können, solange<br />

der Fernseher das 24p-Signal korrekt verarbeitet.<br />

Unter den Folgen des 3 : 2-Pulldowns leidet auch<br />

das Streaming von Video-on-Demand-Inhalten<br />

und ohne eine effi ziente Zwischenbildberechnung<br />

macht der Film abend nur wenig Spaß. Vor<br />

allem Besitzer von Fernsehern, deren Zwischen-<br />

Bilder: © bahram7 - Fotolia.com, 20th Century Fox, Home Box Office, Warner Home Video<br />

86


Pflichtlektüre für<br />

Jäger und Sammler<br />

Jahresausgaben als E-Paper<br />

Aufgrund eines Wandlungsfehlers in Bezug auf die Bildrate gibt es z. B. bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> der zweiten<br />

Staffel von „Game Of Thrones“ Tonprobleme und Stimmen erklingen zu tief<br />

bildberechnung Mängel aufweisen, können sich<br />

gleich an mehreren Stellen ärgern, denn neben<br />

dem TV- und 3 : 2-Pulldownbetrieb sind auch<br />

bei der 24p-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiedergabe Bildruckler nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

BLU-RAY MAGAZIN<br />

Jahrgang 2009 1) –2013<br />

Jetzt 12 Monate Kaufberatung<br />

auf 1GB-USB-Stick!<br />

Hin und Her<br />

Für eine TV-Ausstrahlung im deutschen Fernsehen<br />

werden US-Kinofi lme meist um vier Prozent<br />

beschleunigt, um der Bildwiederholfrequenz<br />

von 25 Vollbildern pro Sekunde im TV-Bereich<br />

gerecht zu werden. Der Tonhöhenveränderung<br />

wird dabei durch ein Time-Stretch-Verfahren entgegengewirkt.<br />

Nach der Anpassung klingen Musik<br />

und Geräusche dennoch etwas zu hoch, was sich<br />

auch auf die Qualität der Synchronisierung negativ<br />

auswirken kann. Für eine Auswertung auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc fi ndet bei ursprünglichen TV-Produktionen<br />

nicht selten eine Verlangsamung auf 24<br />

Bilder pro Sekunde statt, mit dem Ergebnis, dass<br />

die Stimmen nun zu dumpf klingen, wie zum<br />

Beispiel bei der zweiten Staffel von „Game Of<br />

Thrones“.<br />

Umgewöhnen<br />

Die Bildqualität profi tiert auf den ersten Blick von<br />

einer erhöhten Bildrate und Videospiele sowie Kinofi<br />

lme sehen realistischer aus. An den fl üssigen<br />

Look muss man sich jedoch gewöhnen, schließlich<br />

ist das Kinoruckeln schon in Fleisch und <strong>Blu</strong>t<br />

Gängige Bildwiederholraten<br />

Die „Hobbit“-Filme werden mit 48 Bildern pro Sekunde<br />

im Kino projiziert, was die Bewegtbildschärfe<br />

deutlich steigert. Im Wohnzimmer sorgt eine<br />

Zwischenbildberechnung für den flüssigen Look<br />

übergegangen. Die Drei-Stufen-Ausarbeitung des<br />

UHD-Standards ist indes eine große Chance, die<br />

Bildqualität auch in den eigenen vier Wänden auf<br />

ein neues Level zu heben, und wir freuen uns<br />

schon jetzt auf ultrascharfe Sport-ereignisse mit<br />

120 Vollbildern pro Sekunde. Bis dahin sollten<br />

Sie beim Fernseherkauf auf die Güte der Zwischenbildberechnung<br />

achten, um alle Zuspielungen<br />

ruckelfrei und mit einer hohen Bewegtbildschärfe<br />

genießen zu können.<br />

DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Bilder pro Sekunde Geräte Medium<br />

100p/120p Flachbildfernseher Es handelt sich hierbei nur um künstlich<br />

errechnete Zwischenbilder, die Signalannahme<br />

der TVs fi ndet mit 24/50/60p statt<br />

120p Computermonitore Computerspiele, geplant<br />

für UHD-Ausstrahlung im Jahr 2018<br />

60p<br />

Computer, Tablets, Smartphones,<br />

Flachbildfernseher, TV-Empfänger<br />

Videospiele, Computergrafi ken,<br />

UHD-Ausstrahlungen<br />

50p Flachbildfernseher, TV-Empfänger 720p-HD-Signale von ARD und ZDF,<br />

UHD-Übertragungen<br />

59,94i/29,97p<br />

Flachbildfernseher, TV-Empfänger<br />

nach NTSC-Standard<br />

Fernsehsendungen und Filme im TV,<br />

etwa in den USA<br />

50i/25p Flachbildfernseher, TV-Empfänger Fernsehsendungen und Filme im TV,<br />

etwa in Deutschland<br />

48p 3D-Kinoprojektor Kinofi lme mit High Frame Rate (HFR), z. B.<br />

Trilogie „Der Hobbit“<br />

24p/23,976p<br />

Flachbildfernseher, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player,<br />

Mediaplayer<br />

Kinofi lme, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />

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Diese Jahrgänge können<br />

Sie auch erwerben 2) :<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

Jahrgang 2003–2013<br />

AUDIO TEST<br />

Jahrgang 2009–2013<br />

DIGITAL TESTED<br />

Jahrgang 2005 3) –2013<br />

HDTV<br />

Jahrgang 2006 4) –2013<br />

HAUS & GARTEN TEST SATELLIT<br />

Jahrgang 2011 5) –2013 EMPFANG+TECHNIK<br />

Jahrgang 2010 6) –2013<br />

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Online: www.heftkaufen.de<br />

1) Jahrgang 2009 des BLU-RAY MAGAZINs beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (5/2008 und 6/2008)<br />

2) betrifft alle Ausgaben die innerhalb eines Jahres erschienen sind. Ein Jahrgang beinhaltet 12 Monate eines Jahres und kostet 19,90 Euro.<br />

3) Jahrgang 2005 der DIGITAL TESTED beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2004)<br />

4) Jahrgang 2006 der HDTV beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2005)<br />

5) Jahrgang 2011 der HAUS & GARTEN TEST beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2010)<br />

6) Jahrgang 2010 der SATELLIT EMPFANG+TECHNIK beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (1/2009 und 2/2009)<br />

Bilder: Auerbach Verlag, © Alberto Masnovo - Fotolia.com


Technik<br />

OLED TV<br />

ausgezeichnet<br />

LG 55EC930V<br />

Mit der Funkfernbedienung navigieren Sie mittels<br />

Mauszeigersteuerung zielsicher durch die Menüs<br />

Fernseher in Leinwandgröße<br />

Seit 2008 testen wir OLED-Fernseher, allerdings dauerte es sechs Jahre, bis<br />

es einem Hersteller gelang, einen wohnzimmertauglichen OLED-Fernseher<br />

mit großer Bilddiagonale zu einem konkurrenzfähigen Preis anzubieten.<br />

Diese Wartezeit ist nun vorbei, doch wie gut ist LGs 55EC930V wirklich?<br />

Während sich LG mit dem WebOS-Betriebssystem<br />

schmückt, stehen wir der Software<br />

kritisch gegenüber. Die neue Menüstruktur lässt<br />

sich nur noch über die Mauszeigersteuerung der<br />

kompakten Fernbedienung vernünftig steuern,<br />

selbst im elektronischen Programmführer müssen<br />

Sie Felder anklicken, um Sender durchzuscrollen.<br />

Großes Plus von WebOS: Der Fernseher<br />

listet sämtliche zur Verfügung stehende Inhalte<br />

übersichtlich auf und selbst beim Umschalten auf<br />

eine andere Quelle müssen Sie das erstgewählte<br />

Programm (z. B. Video-on-Demand-Dienst)<br />

nicht beenden. Sobald Sie aber Einstellungen<br />

vornehmen, kommt es zu sehr langen Ladezeiten.<br />

Mangels Doppeltunern können Sie nicht<br />

gleichzeitig einen Sender schauen und einen<br />

zweiten Inhalt aufnehmen, auch eine vollwertige<br />

Bild-in-Bild-Darstellung fehlt. Dafür punktet der<br />

55EC930V im Onlinebetrieb: Videoportale wie<br />

Netflix, Amazon oder Youtube sind vertreten<br />

und im Netzwerk eingebunden streamt der<br />

Fernseher viele Formate. Bis auf die fehlende<br />

Flash-Unterstützung ist selbst der integrierte<br />

Browser vernünftig nutzbar, hier kommt die<br />

ungewöhnliche Bewegungssteuerung der Navigation<br />

sogar zugute.<br />

Preis halbiert, Technik ausgebaut<br />

Dank verbesserter Bildverarbeitung ist der<br />

55EC930V seinem knapp doppelt so teuren<br />

Vorgängermodell in vielen Bereichen überlegen.<br />

So zeigte zumindest unser Testmodell eine fast<br />

makellose Bildausleuchtung und die leicht abgedunkelten<br />

Bildecken des Vorgängermodells<br />

gehören der Vergangenheit an. Einzig eine leicht<br />

wechselnde Farbtemperatur (Randbereiche minimal<br />

violett) verhindert das Prädikat perfekt.<br />

Die von LED-LCDs bekannte Schattenbildung<br />

tritt mit diesem OLED-Fernseher nicht auf, nur<br />

innerhalb eines bestimmten Helligkeitsbereichs<br />

Bilder: © Coloures-pic - Fotolia.com, Auerbach Verlag, Samsung<br />

88


OLED TV<br />

Technik<br />

Während das Vorgängermodell eine leicht biegsame Karbon-Rückwand aufwies, ist das hauchdünne Display des 55EC930V dank Metallkleid deutlich stabiler.<br />

Neben zwei Polfilter-Brillen legt LG Polfilter-Clips für Brillenträger bei. Die 3D-Darstellung ist ebenso überzeugend wie die 2D-Wiedergabe<br />

konnten wir leichte Unregelmäßigkeiten ausmachen.<br />

Farbübergänge und Helligkeitsabstufungen<br />

zeigt der 55EC930V nahtloser als das Vorgängermodell,<br />

sodass gerade Animationsfi lme fast fehlerfrei<br />

erscheinen. Sieht man doch Artefakte, so<br />

handelt es sich schlicht um Fehler der Bildquelle<br />

selbst: Was bei LED-LCDs durch den geringen<br />

Bildkontrast in dunklen Bereichen kaum auffällt,<br />

zeigt der kontraststarke OLED-TV schonungslos.<br />

Im Gegensatz zu LED-LCDs leuchtet bei diesem<br />

Fernseher kein Pixel künstlich nach: Schwarz erscheint<br />

pechschwarz, Farben besonders rein und<br />

ganz gleich wie klein die Leuchtpunkte ausfallen,<br />

der Bildkontrast ist jederzeit optimal. Details in<br />

dunklen Bereichen werden dennoch nicht verschluckt,<br />

sondern präzise herausgestellt, auch<br />

hier ist der 55EC930V seinem Vorgängermodell<br />

überlegen. Achtung: Der 20-Punkt-Weißabgleich<br />

beeinfl usst ebenfalls die Durchzeichnung. Das<br />

Pixelraster des Fernsehers ist durch die vergleichsweise<br />

kleine Leuchtfl äche der Subpixel etwas<br />

stärker ausgeprägt als bei Full-HD-LCDs, was<br />

bei Sitzabständen von zwei Metern und mehr<br />

aber nicht auffällt. Dank Konturfi lter erscheinen<br />

Full-HD-Bilder jederzeit gestochen scharf und<br />

störende Verwisch- oder Nachzieheffekte treten<br />

nicht auf. Bei extrem schnellen Bildbewegungen<br />

könnte die Bewegtbildaufl ösung noch besser<br />

sein, hier spielt LG den theoretischen OLED-Vorteil<br />

noch nicht konsequent genug aus.<br />

Es gibt kein Zurück mehr<br />

Vergleichen Sie diesen Fernseher im Kinofi lmbetrieb<br />

oder mit Konzertaufnahmen mit einem<br />

LED-LCD, fallen die Bildunterschiede gravierend<br />

aus: Das Bild des 55EC930V wirkt plastischer<br />

und natürlicher zugleich. Dank sehr hoher Helligkeitsreserven<br />

müssen Sie Ihr Zimmer nicht<br />

zwangsweise abdunkeln, sondern können auch<br />

bei Tageslicht von der besseren Bildqualität profi<br />

tieren. Je weiter Sie von der Bildmitte entfernt<br />

sitzen, desto deutlicher sind die Qualitätsunterschiede<br />

zu herkömmlichen TVs erkennbar: Während<br />

LED-LCDs meist schnell ausbleichen, bleibt<br />

das Bild mit dem 55EC930V auch unter extremsten<br />

Blickwinkeln leucht- und kontraststark,<br />

nur die Farbwärme des Bildes nimmt zu. Trotz<br />

des 3D-Polfi lter-Verfahrens, das meist eine exakte<br />

Sitzposition erfordert, können Sie 3D-Bilder<br />

innerhalb eines sehr großen Bereichs genießen.<br />

fi lmbilder zwar fl üssiger, erzeugte aber unregelmäßige<br />

Ruckler und Artefakte. Die Lösung: Das<br />

1 080p24-Signal der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verursachte die Fehler,<br />

aktivierten wir die 60-Hertz-Wandlung des<br />

Players, war der Spuk vorbei. Vergleichbar zu Plasmafernsehern<br />

reduziert der OLED-TV die Leuchtkraft<br />

automatisch, wenn vollfl ächig helle Inhalte<br />

vorliegen. Meist erscheint das Bild aber brillanter<br />

als mit LED-LCDs oder dem OLED-Vorgängermodell,<br />

was jedoch zulasten der Energieeffi zienz<br />

geht. Da jeder Subpixel beim OLED-TV selbst<br />

leuchtet (Weißlicht-OLEDs mit RGB-Farbfi ltern<br />

und zusätzlichem Weißsegment), schnellt der<br />

Verbrauch auf imposante 340 Watt, sobald<br />

Mischfarben wie Magenta dargestellt werden.<br />

In Filmen rangiert der Stromverbrauch hingegen<br />

zwischen 80 und 150 Watt. Nachleuchteffekte<br />

von hellen Details zeigten sich nur vereinzelt, im<br />

Dauerbetrieb ver schwanden „Memory“-Effekte<br />

innerhalb von wenigen Sekunden.<br />

Nicht perfekt, aber nah dran<br />

Dank verbesserter Bildverarbeitung, noch effektiverer<br />

Detailzeichnung und höherer Bildbrillanz<br />

sticht der 55EC930V selbst das gelungene Vorgängermodell<br />

aus. Inwieweit die Lebensdauer<br />

der OLED-Technik mit der von LED-LCD-TVs<br />

mithalten kann, lässt sich in solch einem Test<br />

zwar nicht nachvollziehen, wer diese Bildqualität<br />

einmal erlebt hat, will aber nicht mehr zurück.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Einstellung für ein natürliches Bild<br />

Bildmodus ISF<br />

OLED-Licht Je nach Wunsch<br />

Kontrast 100<br />

Helligkeit 54<br />

H./V. Schärfe 10<br />

Farbe 50<br />

Tint 0<br />

Dyn. Kontrast Aus<br />

Super Resolution Niedrig<br />

Farbskala<br />

Standard oder Breit (empfohlen)<br />

Konturverst. Ein<br />

Gamma 2.2<br />

Weißabgleich Hoch R-2, G0, B–3<br />

(2-Punkt-IRE) Niedrig R-2, G0, B–5<br />

Farbverwaltung Rot (0/0/0), Grün (0/0/0), Blau<br />

(0/0/0), Cyan (0/2/0), Magenta<br />

(0/0/2), Gelb (0/0/0)<br />

Rauschunterdr.<br />

MPEG-Rauschunterdrückung<br />

Aus<br />

Aus<br />

Schwarzwert Niedrig<br />

Trumotion Benutzer, (Entruckeln 3–5,<br />

Schärfen 10)<br />

Bildformat Jetzt Suchen (Just Scan)<br />

Eigenheiten<br />

Kleine Ungereimtheiten aufseiten der Bildverarbeitung<br />

erfordern teilweise ungewöhnliche<br />

Maßnahmen. So gelang es uns anfangs nicht,<br />

Kinofi lme ruckelfrei darzustellen, denn die Zwischenbildberechnung<br />

TruMotion zeichnete Kino-<br />

Natürliche Hauttöne, präzise Farbabdeckung, Farbtemperatur schwankend (bläulich, grünlich)<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 89


Technik<br />

OLED vs. LCD<br />

Was unterscheidet OLED von LED-LCD?<br />

Testberichte sind das eine, Praxis erfahrungen das andere: Kann LGs neuer OLED-Fernseher die etablierte<br />

LED-LCD-Technik wirklich in die Schranken weisen, oder ist es doch eine Frage der Aufstellung und Sichtweise?<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />

90


OLED vs. LCD<br />

Technik<br />

Vergleichen Sie einen gebogenen LED-LCD-TV<br />

mit einem gebogenen OLED-Fernseher, sind<br />

die Unterschiede von Beginn an offensichtlich:<br />

Während die Rahmen dicke des LED-LCDs mehrere<br />

Zentimeter beträgt, zeigt LGs 55EC930V<br />

einen dünnen Rahmen von nur wenigen Millimetern<br />

Tiefe. Zugleich schluckt der Kontrastfilter<br />

Umgebungslicht äußerst effektiv, was in einer<br />

besseren Schwarzdarstellung bei Tageslicht mündet.<br />

Drücken Sie vorsichtig auf die Bildfläche<br />

der Fernseher, können Sie bei LED-LCDs häufig<br />

Bildfehler erkennen, die infolge der Flüssigkristallschicht<br />

entstehen, weshalb viele Hersteller<br />

stabile Scheiben einsetzen, um diesen Effekt zu<br />

verhindern. Ein OLED-Fernseher zeigt sich von<br />

solchen Einwirkungen unbeeindruckt.<br />

Kontrast aus allen Blickwinkeln<br />

Was bereits die Plasmatechnik perfekt beherrschte,<br />

zeigt nun auch LGs OLED-Fernseher<br />

in aller Deutlichkeit: Im Gegensatz zu LED-LCDs<br />

bleibt das Bild immer kontraststark, ganz gleich<br />

aus welchem Blickwinkel Sie die Bildfl äche betrachten.<br />

Verglichen zu LED-LCDs mit kontraststarken<br />

aber blickwinkelschwachen VA-Panels ist<br />

der Unterschied so deutlich, dass bereits zwei bis<br />

drei Personen vor dem Fernseher eine Bildverbesserung<br />

mit einem OLED-Fernseher wahrnehmen.<br />

Sitzen Sie dagegen allein und exakt mittig<br />

vor einem LED-LCD, fallen die Bildunterschiede<br />

deutlich geringer aus. Sobald vollfl ächig helle Bilder<br />

dargestellt werden (z.B. Wintersport), bremst<br />

die OLED-Technik die Bildbrillanz künstlich aus,<br />

um die OLED-Zellen zu schonen. LED-LCDs bleiben<br />

somit die leuchtstärksten Displays am Markt,<br />

allerdings gilt diese Aussage nicht für Film- oder<br />

Konzertaufnahmen. Um einen überzeugenden<br />

Kontrast zu gewährleisten, steuern viele TV-Hersteller<br />

die LED-Beleuchtung dynamisch, sodass<br />

LED-LCDs die Leuchtkraft häufi g senken, um<br />

tieferes Schwarz zu erzeugen. OLED-Fernseher<br />

erreichen ihr Helligkeitsmaximum, wenn brillante<br />

Details innerhalb schwarzer Flächen dargestellt<br />

werden, sodass in diesem Fall das OLED-Bild<br />

nicht nur kontraststärker, sondern auch brillanter<br />

erscheint. So zeigte sich in unserem Praxistest<br />

jeder Kinofi lm und jede Konzertaufnahme auf<br />

dem OLED-Fernseher plastischer und dies sogar<br />

unter Tageslichtbedingungen – ein großer Vorteil<br />

Tippen Sie auf die Bildfläche eines LED-LCDs zeigen<br />

sich Störmuster. Das passiert mit OLED nicht<br />

zur Plasmatechnik, die nur im dunklen Raum ihre<br />

Stärken ausspielte. Unsere anfängliche Sorge,<br />

dass helle Bildbereiche störend nachleuchten,<br />

bewahrheitete sich in der Praxis nicht: Im Gegensatz<br />

zu LED-LCDs kann es mit dem 55EC930V<br />

zwar zu leichten Geisterbildern kommen, wenn<br />

z. B. statische Infoleisten über einen längeren<br />

Zeitraum dargestellt werden, doch verschwinden<br />

diese in weniger als einer Minute, sobald die<br />

Bildinformation wechselt.<br />

Die Bautiefe eines LED-LCDs (vorn im Bild) ist<br />

um ein Vielfaches höher als bei einem OLED-<br />

Fernseher<br />

Starke Farben, scharfes Bild<br />

Ein weiterer Unterschied ist in der Farbdarstellung<br />

erkennbar: LGs OLED-Fernseher zeigt nicht<br />

nur sattere Farben, ohne Abstufungen zu unterschlagen,<br />

sondern präsentiert auch sehr dunkle<br />

Szenen ohne künstlichen Blau-Violettschleier.<br />

Durch technische Tricks wie Farbzusatzfi lter oder<br />

besonders präparierte LEDs lässt sich zwar auch<br />

mit LCD-Fernsehern die Farbgenauigkeit steigern,<br />

gegenüber dem OLED-Fernseher kann der<br />

gute Farbeindruck aber nicht in allen Bildszenen<br />

aufrechterhalten werden. In einem anderen<br />

Bereich, der Bildschärfe, sind subjektiv hingegen<br />

keine Unterschiede sichtbar. Sobald ein<br />

LCD-Fernseher über ein 100-Hertz-Panel verfügt,<br />

die Zwischenbildberechnung aktiviert wird<br />

und die LED-Ansteuerung den Schärfeeindruck<br />

nochmals aufwertet, sind kaum Unterschiede<br />

in der Bewegtbilddarstellung im Vergleich zum<br />

OLED-Fernseher erkennbar. Im Gegensatz zur<br />

Plasmatechnik ist auch bei OLED-TVs eine Zwischenbildberechnung<br />

zwingende Voraussetzung,<br />

um Bewegtbilder schärfer erscheinen zu lassen.<br />

Auf dem Papier bietet die OLED-Technik durch<br />

wesentlich schnellere Umschaltzeiten der einzelnen<br />

Pixel zwar theoretische Vorteile, in der Praxis<br />

ist davon aber kaum etwas zu bemerken. Da<br />

sich LGs Zwischenbildberechnung sogar einige<br />

Schnitzer leistet (z. B. Schattenbildung bei bewegten<br />

Testmustern), kann sich der 55EC930V<br />

nicht von LED-LCDs absetzen.<br />

Alles eine Frage der Einstellung<br />

Obwohl LGs OLED-Fernseher die unbestritten<br />

beste Bildqualität aller Zeiten liefert, gelten<br />

viele Bildqualitätsgesetze nach wie vor. Wer den<br />

OLED-Fernseher z.B. nur mittels der Bildvoreinstellungen<br />

nutzt, kann das gesamte Potenzial<br />

nicht ausloten. Wer zur falschen Voreinstellung<br />

greift, erlebt unter Umständen sogar eine nicht<br />

LGs OLED-TV (links) bietet die deutlich schnellere Pixelreaktionszeit, Bewegtbilder erscheinen aber dennoch nicht schärfer als auf einem guten LED-LCD mit<br />

Zwischenbildberechnung (rechts)<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 91


Technik<br />

OLED vs. LCD<br />

Sind Bildinhalte vorwiegend hell, reduzieren OLED-Fernseher die Helligkeit automatisch, der LED-LCD (rechts) erscheint brillanter. Blicken Sie etwas seitlich<br />

auf die Bildfläche, bricht der Bildkontrast des LED-LCDs jedoch komplett ein, das OLED-Bild bleibt makellos (zweites Bild, OLED links, LED-LCD rechts)<br />

zufriedenstellende Bildqualität. Im Film „Der<br />

Hobbit – Smaugs Einöde“ konnten wir z. B.<br />

Schwankungen in der Farbtemperatur erkennen,<br />

wodurch das Gold in der Schatzkammer des<br />

Drachen nicht richtig zur Geltung kam. Ein paar<br />

Korrekturen im Menü und schon schimmerten<br />

die Taler wie echte Goldmünzen. Ein Bildvergleich<br />

zwischen der LED-LCD- und OLED-Technik<br />

macht deshalb nur Sinn, wenn beide Fernseher<br />

zumindest vergleichbar abgestimmt sind. Hierbei<br />

helfen genormte Testbilder der Firma Burosch<br />

oder Testsequenzen, wie sie auf ausgewählten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zu fi nden sind.<br />

Stärken kombiniert<br />

Die blickwinkelstabilen Bilder und die fast tadellose<br />

Ausleuchtung der Bildfl äche erbt LGs OLED-<br />

Fernseher von Plasma-TVs, die fl immerfreie Darstellung<br />

und hohe Gesamtbrillanz von LED-LCDs.<br />

Kleine Schwächen offenbaren sich erst, wenn<br />

Sie eine Weißfl äche vollfl ächig darstellen oder<br />

die Farbtemperatur von Graufl ächen minuziös<br />

studieren, dann ist ein leichter Violettschimmer<br />

an den Randbereichen des Bildes erkennbar.<br />

Möglichkeiten zur Optimierung bieten sich deshalb<br />

auch für zukünftige OLED-Geräte, allerdings<br />

werden die Unterschiede weit weniger offensichtlich<br />

ausfallen, als der Bildvergleich zwischen<br />

aktuellen LED-LCDs und LGs neuem OLED-TV.<br />

Nur in Sachen Energieeffi zienz sehen wir sparsame<br />

Edge-LED-Fernseher auch zukünftig vorn,<br />

denn durch den Einsatz weniger Leuchtdioden<br />

lassen sich XXL-Bildfl ächen deutlich energieeffi zienter<br />

ausleuchten. OLED-Fernseher müssen vergleichbar<br />

zu Plasmafernsehern jeden Bildpunkt<br />

ansteuern, was je nach Pixelraster und Aufl ösung<br />

zu einem dramatischen Mehrverbrauch führen<br />

kann. Durch LGs ungewöhnliche Pixelstruktur mit<br />

einem zusätzlichen weißen Subpixel erreicht der<br />

OLED-Fernseher seinen Maximalverbrauch im<br />

Übrigen nicht bei einer Weißdarstellung, sondern<br />

der Wiedergabe von Mischfarben wie Magenta –<br />

in diesem Fall müssen mehrere OLED-Zellen<br />

gleichzeitig Licht erzeugen, um die gewünschte<br />

Farbe zu erzeugen, was den Stromverbrauch drastisch<br />

erhöht (mehr als 300 Watt, im Kinofi lmbetrieb<br />

mit vielen schwarzen Flächen äußerst sparsamer<br />

Verbrauch zwischen 80 und 150 Watt).<br />

LED-LCD oder OLED?<br />

LGs 55EC930V kann aktuell von keinem anderen<br />

55-Zoll-Fernseher in die Schranken gewiesen<br />

werden, es handelt sich in Summe sogar<br />

um das beste Bild, das wir je bestaunen durften.<br />

Dennoch sehen wir die OLED-Technologie<br />

aufgrund der Energiebilanz noch nicht als ideale<br />

Plattform für größere Bilddiagonalen bzw. höhere<br />

Aufl ösungen, sodass UHD-LED-LCDs in 65 Zoll<br />

nach wie vor Vorteile besitzen. LGs 55EC930V<br />

besetzt dagegen eine interessante Nische, denn<br />

die Preis-Leistung eines OLED-TVs war noch nie<br />

so gut, wie bei diesem Modell.<br />

CHISTIAN TROZINSKI<br />

Besonders deutlich ist der Kontrastunterschied in Kinofilmen, wie im Beispiel „Gravity“. Das LED-LCD-Bild (rechts) erscheint im dunklen Heimkinoraum kontrastarm,<br />

das OLED-Bild (links) ungemein plastisch<br />

Die Kontraststärke des OLED-Fernsehers (links) kommt auch in heller Umgebung zum Tragen: Schwarz erscheint schwärzer, Farben knackiger als bei einem<br />

LED-LCD (rechts)<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

92


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Bilder: Auerbach Verlag, Auna, © agsandrew - Fotolia.com<br />

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wenn nicht spätestens 7 Tage nach<br />

Erhalt der 17. Ausgabe schriftlich per<br />

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Service<br />

So testen wir<br />

Unser Testsystem<br />

Der Infokasten<br />

Animation/Komödie<br />

OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />

B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />

TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />

Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />

VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />

Hier fi nden Sie die wichtigsten Daten über die<br />

jeweils beschriebene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc (BD) aufgelistet.<br />

Neben der Cover-Abbildung sehen Sie einen<br />

Screen-Shot vom Hauptmenü der Scheibe, der Ihnen<br />

einen Eindruck über die Aufmachung der Disc<br />

geben soll. Zudem bietet der Kasten die Namen<br />

der wichtigsten Darsteller sowie den Originaltitel,<br />

um Ihnen bei eventuellem Interesse an einem<br />

Import den Vergleich mit ausländischen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Fassungen zu erleichtern. Die Wendecoverinformation<br />

bleibt nach wie vor unter Vorbehalt, da uns<br />

die Testdiscs meist ohne Verpackung zugesandt<br />

werden. Im 3D-Bereich gibt es zu alledem noch<br />

die Information über die verwendeten 3D-Geräte<br />

sowie über die Kompatibilität zu 2D-Geräten.<br />

Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den eingesetzten<br />

Der Bewertungskasten<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel kennzeichnen Scheiben, die<br />

sich in einem der Punkte Bild, Ton oder Extras<br />

auf Referenz-Niveau bewegen. Die Besten der<br />

Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />

Video-Codec an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis.<br />

Bei den Videocodecs haben sich<br />

zwei Standardformate gegenüber dem veralteten<br />

DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt. Zum einen<br />

Microsofts selten eingesetzter VC-1-Codec und<br />

zum anderen die standardmäßige Codec-Gruppe<br />

MPEG-4 AVC. Das angegebene Bildseitenverhältnis<br />

stimmt im Optimalfall mit dem Ihres Fernsehers<br />

überein (standardmäßig 1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1).<br />

Andernfalls (also z. B. bei dem breiten 2.35 : 1 oder<br />

dem hohen 1.33 : 1) erscheinen auf dem Bildschirm<br />

schwarze Balken an den Rändern. Differenzierter<br />

sieht es im Audiobereich aus, in dem es neben<br />

den Standardcodecs DTS und Dolby Digital auch<br />

noch die verlustfrei komprimierten Formate Dolby<br />

True HD und DTS-HD MA gibt. PCM-Tonspuren<br />

sind dem analogen Original sehr nahe und nahezu<br />

gänzlich unkomprimiert. Die Zahl hinter dem jeweiligen<br />

Audio-Codec (z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt<br />

an, für wie viele Lautsprecher-Kanäle der Sound<br />

abgemischt und auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde.<br />

Zu den Informationen im Kasten gesellen sich<br />

der „Straßenpreis“ sowie der Erstverkaufstag. In<br />

dem abschließenden Balken nennen wir Ihnen<br />

die Anzahl der Discs, die dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen.<br />

Rechts daneben sehen Sie nun die Bonuswertung.<br />

Die Zahl ergibt sich zum größten Teil aus<br />

Umfang und Qualität der Sonderausstattung.<br />

Zudem fl ießen aber auch noch Faktoren der<br />

Präsentation mit in die Wertung, wie etwa das<br />

Menüdesign oder auch die Ausreizung der Möglichkeiten<br />

HD-exklusiver Features.<br />

Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Titel<br />

3D-Referenz<br />

Titel<br />

Top-Ausstattung<br />

Tonreferenz Bildreferenz<br />

Titel Titel<br />

Titel<br />

Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audio-visuellem Stil, die<br />

Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />

insofern welche vorhanden sind.<br />

Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />

Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />

Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />

Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />

Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />

der Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />

Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem neutral eingestellt,<br />

hören Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er für den Film abmischte.<br />

Wird ein klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar<br />

überdynamisch? Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt?<br />

Für unsere Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch stets mit dem Original.<br />

3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />

Aber auch wenn die Zukunft vom heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema.<br />

Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seh-Eindruck. Hierfür orientieren wir<br />

uns an festen Faktoren, wie der Grundtiefe und den 3-D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />

über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />

Unsere Testräume<br />

Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestatteter<br />

Kinoraum auf 70 Quadratmetern, ein<br />

großes Testwohnzimmer samt 3D-Projektor und<br />

9.1-Anlage sowie ein kleines Testwohnzimmer<br />

samt Fernseher und 5.1-Anlage. Der Kinoraum<br />

besitzt ein THX-Lautsprecherset in 7.2-Anordnung<br />

(7 Lautsprecher, 2 Subwoofer). Das Bild wird auf<br />

eine rund 4 Meter breite, gebogene Studiotec-<br />

Kino-Leinwand im Cinemascope 21 : 9-Format,<br />

aus dem Hause Stewart, projiziert. Der Projektor<br />

ist ein leuchtstarker, 3D-fähiger 4K-Beamer<br />

namens JVC DLA X500R. In dem großen und<br />

kleinen Testwohnzimmer können wir parallel<br />

testen und schauen, wie die Wiedergabe der jeweiligen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Wohnzimmerambiente und<br />

unter verschiedenen Geräte-Aufstellungen wirkt.<br />

Der 3D-Projektor im großen Testraum ist der VPL-<br />

HW40ES von Sony. Das Surround-Sound-System<br />

stammt von Defi nitive Technology und besitzt<br />

Höhen-Kanäle, die an die Decke strahlen. Als <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

Player verwenden wir die Playstation 4 sowie<br />

die Playstation 3 Slim. Bei unseren Tests achten<br />

wir penibel darauf, dass der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

originalgetreu und unverfälscht wiedergegeben<br />

wird. Unser Testequipment ist daher stets optimal<br />

eingestellt, um genau das zu zeigen, was die Filmemacher<br />

zeigen wollten.<br />

Film 6,5/10<br />

Um diesen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />

unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />

3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />

Technik 7,5/10<br />

Bild 7,5/10<br />

Ton 7/10<br />

Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />

wirklich deutlich.<br />

Kontrast Schärfe<br />

Farbdarstellung<br />

Bildfehler<br />

2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />

Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />

klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />

Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />

Soundqualität<br />

2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />

3D 8/10<br />

Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />

wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />

3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />

3/4 2/3 2/2 1/2<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />

94


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Bilder: Auerbach Verlag, © astar321 - Fotolia.com, © Olena Antonova - Fotolia.com, © picsfive ive - Fotolia.com, © 2014 by Home Box Office, Inc., Panini<br />

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Charaktere und<br />

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Service<br />

Neuerscheinungen November<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Neuerscheinungen*<br />

Tagesaktuelle Informationen zu diesen und<br />

8000 weiteren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s fi nden Sie online unter<br />

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in unserer großen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Datenbank!<br />

November 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

4.<br />

Familie,<br />

Antboy<br />

Ascot<br />

Die wilden Siebziger -<br />

Die Komplettbox<br />

Serie,<br />

Tiberius<br />

The Walking Dead - Die<br />

komplette vierte Staffel<br />

Serie,<br />

WVG<br />

5. Blackfi sh - Never capture<br />

what you can't control<br />

Dokumentation,<br />

Euro Video<br />

6. Angélique - Eine<br />

große Liebe in Gefahr<br />

Drama,<br />

Tiberius<br />

Boyhood<br />

Drama,<br />

Universal<br />

Bruce Willis<br />

Collection<br />

Action,<br />

Concorde<br />

Chicago<br />

Fire - Staffel 2<br />

Serie,<br />

Universal<br />

Crossing<br />

Lines - Staffel 2<br />

Serie,<br />

Studiocanal<br />

Cuban Fury - Echte<br />

Männer tanzen<br />

Romantik,<br />

Studiocanal<br />

Das Weihnachtsherz - Das<br />

Geschenk meines Lebens<br />

Drama,<br />

Tiberius<br />

Defi ance - Staffel 2<br />

Serie,<br />

Universal<br />

Der Weihnachts-Song -<br />

Wir singen für den Sieg!<br />

Romantik,<br />

Tiberius<br />

Drei Hochzeiten<br />

zu viel<br />

Komödie,<br />

Tiberius<br />

Feuerwerk am<br />

hellichten Tage<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Fighting Beat 3<br />

Action,<br />

Tiberius<br />

French Kiss<br />

Romantik,<br />

Concorde<br />

Harry Potter<br />

Hogwarts Collection<br />

Fantasy,<br />

Warner<br />

Heroes – Gesamtbox<br />

Serie,<br />

Universal<br />

I Am Ali<br />

Dokumentation,<br />

Universal<br />

Killers - In jedem von<br />

uns steckt ein Killer<br />

Horror,<br />

Tiberius<br />

Merantau - Meister<br />

des Silat<br />

Action,<br />

Tiberius<br />

Person of Interest<br />

- Staffel 3<br />

Serie,<br />

Warner<br />

Schwermetall Chronicles<br />

- Die komplette 2. Staffel<br />

Serie,<br />

Universal<br />

The Sacrament<br />

Thriller,<br />

Constantin<br />

V8 - Du willst der<br />

Beste sein<br />

Familie,<br />

Universal<br />

Verführt und Verlassen<br />

Dokumentation,<br />

Studiocanal<br />

Wara No Tate - Die<br />

Gejagten<br />

Thriller,<br />

Warner<br />

Winters Tale<br />

Drama,<br />

Warner<br />

7.<br />

Drama,<br />

Bornholmer Straße<br />

Universum<br />

Branded to kill<br />

Horror,<br />

Alive<br />

Das doppelte<br />

Lottchen<br />

Das fl iegende<br />

Klassenzimmer<br />

Der Fan<br />

Der letzte<br />

Countdown<br />

Der Zufrühkommer<br />

Familie,<br />

Universum<br />

Familie,<br />

Universum<br />

Thriller,<br />

Alive<br />

Horror, Edel<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

November 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

7.<br />

4.<br />

Des Teufels Brut -<br />

Deliverance from Evil<br />

Horror,<br />

Edel<br />

18. Eine ganz ruhige<br />

Kugel<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Jack und das<br />

Kuckucksuhrherz<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Kleine Helden,<br />

große Wildnis<br />

Abenteuer,<br />

Lighthouse<br />

Macht Energie<br />

Dokumentation,<br />

Universum<br />

Mohabbatein - Denn<br />

meine Liebe ist unsterblich<br />

Bollywood,<br />

Alive<br />

Monty Python - Live (Mostly)<br />

One Down Five to Go<br />

Komödie,<br />

Edel<br />

Sex für<br />

Fortgeschrittene<br />

Komödie,<br />

Alive<br />

Sharknado 2 - The<br />

Second One<br />

Horror,<br />

Indigo<br />

Turn Me On<br />

Komödie,<br />

Capelight<br />

War das mein<br />

Leben?<br />

Drama,<br />

Edel<br />

Wüstentänzer - Afshins<br />

verbotener Traum von Freiheit<br />

Drama,<br />

Senator<br />

10. Fullmetal Alchemist:<br />

Brotherhood - Volume 1<br />

Animation,<br />

KSM<br />

Morning-Star -<br />

Knight of the Witch<br />

Fantasy,<br />

KSM<br />

Naruto, Staffel 4: Die<br />

Suche nach Tsunade<br />

Animation,<br />

KSM<br />

Seven Assassins -<br />

Iron Cloud's Revenge<br />

Action,<br />

KSM<br />

The Prince - Only<br />

God Forgives<br />

Action,<br />

KSM<br />

13. Anger Management<br />

- Staffel 3<br />

Serie,<br />

Concorde<br />

Cyrano von<br />

Bergerac<br />

Drama,<br />

Concorde<br />

Da Vinci's Demons<br />

- Staffel 2<br />

Serie,<br />

Concorde<br />

Die drei Hundketiere<br />

retten Weihnachten<br />

Familie,<br />

Koch Media<br />

Die Schöne und das<br />

Biest<br />

Fantasy,<br />

Concorde<br />

Eine Hochzeit zu<br />

Weihnachten<br />

Komödie,<br />

Koch Media<br />

Schiff smeldungen<br />

Drama,<br />

Concorde<br />

14. Amazonia - Abenteuer<br />

im Regenwald<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

American Horror<br />

Story - Season 1 & 2<br />

Serie,<br />

Fox<br />

American Soldiers<br />

- Ein Tag im Irak<br />

Drama,<br />

Edel<br />

Crazy Roller<br />

Coasters<br />

Dokumentation,<br />

Edel<br />

Der Hobbit: Smaugs<br />

Einöde (Extended)<br />

Fantasy,<br />

Warner<br />

Die Letzten der 2.<br />

Schwadron<br />

Alive,<br />

Western<br />

Es war einmal ...<br />

der Mensch<br />

Animation,<br />

Studio Hamburg<br />

Für eine Handvoll Dollar/<br />

Für ein paar Dollar mehr<br />

Western,<br />

Universum<br />

Grossangriff der<br />

Zombies<br />

Horror,<br />

Edel<br />

Mein Leben & Ich<br />

- Die komplette Serie<br />

Serie,<br />

Rough Trade<br />

Nonstop Nonsens -<br />

Die komplette Serie<br />

Serie, Rough<br />

Trade<br />

Renegade<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

The Appearing - Von<br />

Dämonen besessen<br />

Horror,<br />

justbridge<br />

November 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

14. The Mine - Halloween<br />

in der Hölle<br />

Horror,<br />

Rough Trade<br />

The Signal<br />

Science-Fiction,<br />

Capelight<br />

Vendetta<br />

Thriller,<br />

Universum<br />

Vortex - Beasts from<br />

Beyond<br />

Fantasy,<br />

Edel<br />

18.<br />

Horror,<br />

Gingerclown<br />

Ascot<br />

Graceland<br />

Thriller,<br />

OfDb<br />

Maïna – Das<br />

Wolfsmädchen<br />

Abenteuer,<br />

Ascot<br />

Trapped - Kein<br />

Entkommen<br />

Horror,<br />

Ascot<br />

WolfCop<br />

Thriller,<br />

Ascot<br />

Young Ones<br />

Fantasy,<br />

Ascot<br />

20. A Christmas Love<br />

Story<br />

Komödie,<br />

Euro Video<br />

Angst essen Seele<br />

auf<br />

Drama,<br />

Studiocanal<br />

Batman - Die<br />

komplette Serie<br />

Serie,<br />

Warner<br />

Hidden Moon -<br />

Liebe auf Abwegen<br />

Romantik,<br />

Alive<br />

Mindscape<br />

Thriller,<br />

Studiocanal<br />

Nicolas, der kleine<br />

Weihnachtsmann<br />

Animation,<br />

Euro Video<br />

Nymphomaniac<br />

Vol. I & II<br />

Drama,<br />

Concorde<br />

Out of Rosenheim<br />

Komödie,<br />

Studiocanal<br />

Schneewittchen<br />

und die 7 Zwerge<br />

Animation,<br />

Disney<br />

Star Wars - The Clone<br />

Wars - Staffel 6<br />

Serie,<br />

Disney<br />

Stereo<br />

Thriller,<br />

Euro Video<br />

Supernatural<br />

- Staffel 8<br />

Serie,<br />

Warner<br />

Wilde Zeiten<br />

Komödie,<br />

3L<br />

21. Arrested Development -<br />

Die kompletten Staffeln 1-3<br />

Serie,<br />

Capelight<br />

Brick Mansions<br />

- Extended Edition<br />

Action,<br />

Universum<br />

Child of God<br />

Thriller,<br />

Lighthouse<br />

Das Zeugenhaus<br />

Drama,<br />

Universum<br />

Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 2<br />

Animation,<br />

Paramount<br />

Drive Hard<br />

Action,<br />

Universum<br />

Eine Scheidung<br />

zum Verlieben<br />

Komödie,<br />

Lighthouse<br />

Evil Feed<br />

Horror,<br />

Alive<br />

Highway 2 - Auf dem Highway<br />

ist wieder die Hölle los<br />

Komödie,<br />

Alive<br />

Miss Sixty<br />

Komödie,<br />

Senator<br />

Mother - Sie schlägt<br />

zurück<br />

Thriller,<br />

Edel<br />

The Texas Chainsaw<br />

Massacre - Jubiläums Box<br />

Horror,<br />

Turbine Media<br />

Zicke Zacke<br />

Ziegenkacke<br />

Komödie,<br />

Lighthouse<br />

27.<br />

Thriller,<br />

Big Bad Wolves<br />

Constantin<br />

November 2014<br />

Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />

27.<br />

Serie,<br />

Grimm - Staffel 3<br />

Universal<br />

Hurricane - Die<br />

komplette Serie<br />

Dokumentation,<br />

Koch Media<br />

Klondike - Die<br />

komplette Serie<br />

Serie,<br />

Koch Media<br />

Life Of Crime<br />

Komödie,<br />

Constantin<br />

Stalingrad<br />

Drama,<br />

Sony Pictures<br />

The Raid 2<br />

Action,<br />

Koch Media<br />

Transformers 4:<br />

Ära des Untergangs<br />

Action,<br />

Paramount<br />

28. Abenteuer in Rio - mit<br />

Jean-Paul Belmondo<br />

Action,<br />

Alive<br />

Battle B-Boy - Tanz<br />

um Dein Leben<br />

Drama,<br />

Alive<br />

Bayonetta -<br />

Bloody Fate<br />

Animation,<br />

Universum<br />

Copper - Justice Is<br />

Brutal (Staffel 2)<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Dead Snow - Red<br />

vs. Dead<br />

Horror,<br />

Splendid<br />

Die große Versuchung -<br />

Lügen bis der Arzt kommt<br />

Komödie,<br />

Universum<br />

Die Karte meiner<br />

Träume<br />

Drama,<br />

Universum<br />

Die tollen Abenteuer<br />

des Monsieur L.<br />

Action,<br />

Alive<br />

Die Unbesiegbaren<br />

der Shaolin<br />

Action,<br />

Splendid<br />

Doc Of The Dead<br />

Dokumentation,<br />

WVG<br />

Ein Sarg aus<br />

Hongkong<br />

Action,<br />

Alive<br />

Flöckchen<br />

Familie,<br />

Polyband<br />

House of Last Things<br />

Horror,<br />

Alive<br />

Jackie Chan - Tiger<br />

der Todesarena<br />

Action,<br />

Splendid<br />

John Wayne<br />

Collection<br />

Kommissar X jagt<br />

die roten Tiger<br />

Kundo - Pakt der<br />

Gesetzlosen<br />

Luther - Staffel 3<br />

Nisekoi - Vol. 1<br />

No one lives -<br />

Keiner überlebt!<br />

Nordvest<br />

Rawhide - Tausend Meilen<br />

Staub: Best of (Vol. 1)<br />

Space Dandy -<br />

Vol. 4<br />

Stephen Hawkings Kosmos<br />

- Die Doku-Collection<br />

Summerslam 2014<br />

The Summit<br />

Undercover -<br />

S t a ff e l1<br />

Viel Lärm um<br />

Nichts<br />

Western,<br />

Fox<br />

Action,<br />

Alive<br />

Action,<br />

Splendid<br />

Serie,<br />

Polyband<br />

Animation,<br />

KAZÉ<br />

Horror,<br />

NSM<br />

Action,<br />

Studio Hamburg<br />

Western,<br />

Alive<br />

Animation,<br />

KAZÉ<br />

Dokumentation,<br />

Polyband<br />

Action,<br />

WVG<br />

Dokumentation,<br />

Universum<br />

Serie, Studio<br />

Hamburg<br />

Komödie,<br />

Edel<br />

Bilder: © beholdereye – Fotolia.com<br />

96 * Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen


Leserbriefe<br />

Service<br />

Sammelsucht<br />

Ich lese euer Heft seit der ersten Ausgabe.<br />

Ich wollte schon unlängst auch Bilder<br />

von meinen Regalen senden, aber erst der<br />

„Suchtgefahr“-Leserbrief in der letzten Ausgabe<br />

hat mich dazu bewogen, dies endlich<br />

zu tun. Aber an welchem Punkt wird ein<br />

Hobby zur Leidenschaft zur Sucht? Ich gebe<br />

zu, dass ich im Monat immer einen richtigen<br />

Batzen Geld für Filme ausgebe, aber<br />

ich verarme dadurch nicht oder werde gar<br />

mittellos.<br />

Man sollte wissen, wo die Grenze für einen<br />

ist. Weiß man das nicht mehr, dann kann<br />

man wohl von Sucht sprechen und es dürfte<br />

langsam zum Problem werden. Es sind<br />

natürlich immer wieder Filme dabei, die<br />

mir nicht gefallen haben und die ich wieder<br />

verkaufe. Hier lernt man mit der Zeit,<br />

nicht blindwütig einfach ALLES zu kaufen.<br />

Doch das Thema ist für einen Leserbrief viel<br />

zu komplex. So oder so „wische“ ich immer<br />

wieder mal durchs Regal und sortiere aus.<br />

Denn das Platzproblem ist schlimm.<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s besitze ich inzwischen an die 1500,<br />

DVDs nur noch etwa 500.<br />

MICHAEL G.<br />

Regal-Alternative<br />

Meine Filmsammlung ist zwar nicht so<br />

umfangreich wie die der zuletzt abgedruckten<br />

Bilder Ihrer Leser, aber ich möchte sie<br />

Ihnen trotzdem vorstellen.<br />

Ich glaube, wir kennen das alle (auch wenn<br />

unsere Filme sortiert sind): ab einer bestimmten<br />

Anzahl von DVDs oder <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s verliert<br />

man schnell den Überblick und die Suche<br />

nach einem bestimmten Film verkommt zur<br />

Streching-Übung. Kopf nach rechts, Titel<br />

gelesen, Kopf nach links, Titel gelesen. Und<br />

wo zum … ist dieser Blockbuster „XYZ“?<br />

Oder welchen meiner Filme habe ich schon<br />

lange nicht mehr gesehen? Welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

oder DVD wäre das Richtige für den heutigen<br />

Abend? So habe ich in meiner Wohnung die<br />

Wand eines Zimmers, das hauptsächlich zum<br />

Musik hören genutzt wird, in die einer Videothek<br />

verwandelt. Dort schauen mich jetzt<br />

die Filmcover an und nicht die meist schlecht<br />

lesbaren Rücken. Ich brauchte dafür keine<br />

teuren Regale. Ich holte mir ein Paar Würfelleisten<br />

(3,4 × 3,4 × 200 cm) und schmale (4<br />

cm breite) keilförmige Fußsockelleisten aus<br />

dem Baumarkt. Mit ein Paar 8er Dübeln und<br />

langen Schrauben wurden die Würfelleisten<br />

an der Wand angebracht. Und die Fußsockelleisten<br />

drehte ich über Kopf, sodass ich<br />

eine Führung für meine Boxen bekam. Das<br />

fertige Ergebnis und Detailfotos sehen Sie<br />

auf den beigelegten Fotos.<br />

WOLFGANG P.<br />

Gewinner der Ausgabe 07/14<br />

Die „The Amazing Spider-Man 2“-Electro<br />

Collector’s Edition geht an<br />

Marc Hofmann aus Geisenheim<br />

Je ein Lego-Bauset haben gewonnen<br />

Frank Wagner aus Merchweiler<br />

Hubert Richtmann aus Tirschenreuth<br />

Mandy Probst aus Berlin<br />

Das „Black Butler“-Fanpaket haben<br />

gewonnen<br />

Birgit Poppe aus Bochum<br />

Matthias Peitz aus Wetter<br />

Armin Achabeck aus Schwäbisch Hall<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Oststraße 40 –44, 04317 Leipzig oder<br />

einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

Über einen Besuch auf<br />

facebook.com/<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>Mag<br />

würden wir uns ebenfalls freuen.<br />

Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der<br />

Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 97


<strong>Vorschau</strong><br />

Thema<br />

1/2015<br />

Nächstes Heft:<br />

28. November 2014<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-100 • Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Falko Theuner (FT)<br />

Redaktion:<br />

Lydia Fischer (LF), Ricardo Petzold (RP), Dennis<br />

Schirrmacher (DS), Tyler Süß (TS), Christian<br />

Trozinski (CT), Tiemo Weisenseel (TW)<br />

Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere<br />

Alle Jahre wieder pünktlich zum Weihnachtsfest kommt ein „Hobbit“-Film. Doch diesmal wird es der<br />

letzte sein, weshalb wir den krönenden Abschluss mit einer Königs-Ausgabe des BLU-RAY MAGAZINs<br />

feiern. Wie diese aussieht? Lassen Sie sich überraschen!<br />

Film<br />

Transformers – Ära des Untergangs: Teil vier<br />

der Riesen-Robos mit spektakulärer Technik<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

Informationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neusten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

Planet der Affen –Revolution: Cesar musste für die<br />

Sonderedition leider seinen Kopf lassen<br />

Weihnachten: „Mitten in der Winternacht“ und<br />

andere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s für den Wunschzettel<br />

Luther(Staffel3):NachlangerWartezeitkehrt<br />

langer endlich DCI John Luther (Idris Elba) zurück<br />

HDTV<br />

www.hdtv<strong>magazin</strong>.com<br />

HDTV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

Bilder: ©2014 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. AND METRO-GOLDWYN-MAYER PICTURES INC., Paramount, Polyband, 20th Century Fox, KSM<br />

Grafikdesign:<br />

Lisa Breyer, Katharina Grobe (Leitung),<br />

Stephan Krause, Stefan Kretzschmar,<br />

Ronny Labotzke, Kim Trank,<br />

Annemarie Votrubec<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Simone Läßig, Ronja Kapke, Benjamin Mächler,<br />

Kristin Pflug, Carsten Philipp (Leitung)<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-120<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

anzeigen@av.de<br />

Abonnenten:<br />

Sandy Werner<br />

Tel. (03 41) 3 55 79-140<br />

Fax (03 41) 3 55 79-111<br />

abo@av.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />

Einzelpreis EU: 4,90 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 8,70 CHF<br />

Jahresabo Deutschland: 39,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

© 2014 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materialien<br />

auszuschließen, für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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8 000 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs in der Übersicht<br />

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Bilder: 20th Century Fox, Auerbach Verlag, Concorde, Constantin, Disney Home Ent., Marvel Studios, Paramount Home, Universal Home, Warner Home<br />

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