Blu-ray magazin Interstellar (Vorschau)
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Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 9/14<br />
DAS MAGAZIN FÜR<br />
HÖCHSTEN FILMGENUSS<br />
SPIELBERG<br />
Porträt einer Legende<br />
ENEMY<br />
JAKE GYLLENHAALS<br />
BRISANTER PSYCHOTRIP<br />
EROTIC-ART<br />
NYMPHOMANIAC & CO.<br />
NEED FOR SPEED<br />
EXPLOSIVE RENNACTION<br />
Christopher Nolans Aufbruch in<br />
eine neue Raumfahrt-Ära<br />
Edge Of Tomorrow X-Men Cerebro Coll. Fullmetal Alchemist
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Entertainment-Portal<br />
„Die Pinguine aus Madagascar“, ab 27. November 2014 im Kino,<br />
© 20th Century Fox, Dreamworks Pictures<br />
„Herz aus Stahl“, ab 01. Januar 2015 im Kino, © Sony Pictures<br />
Aktuelle Meldungen und<br />
spannende Hintergrundthemen<br />
Zero Dark Thirty · The Last Stand · Echtes 4K auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>? · Disney-Klassiker in HD-Qualität · Schindlers Liste · Cabin Fever 3 · Videospielen am<br />
Fernseher · Hannibal · White House Down · Eureka – die geheime Stadt · Keanu Reeves · End of Watch · 90 Jahre Warner Bros. · Offi cer Down –<br />
Dirty Copland · Western-Special · 3D <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Highlights · Actionhelden · 100 Jahre Universal · Piranha 2 · Ziemlich beste Freunde · Smartphone vs.<br />
Konsole · Das Bourne Vermächtnis · 80er Jahre Animationskult · Science-Fiction-Highlights in HD · R.E.D. 2 · Paranoia – Riskantes Spiel · Batman –<br />
Geschichte einer Fledermaus auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> · Samsara · Quentin Tarantino · Game of Thrones · Action- und Superhelden im Kino · Pusher · Marvels „The<br />
Avengers“ · American Pie – Das Klassentreffen · Die Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Collection · Kings of the City · Schwermetall Chronicles · Die MIB Trilogie u.v.m.<br />
„The Interview“, ab 05. Februar 2014 im Kino, © Sony Pictures<br />
„Nachts im Museum – Das geheimnisvolle Grabmal“, ab 05. Februrar 2015 im Kino,<br />
© 20th Century Fox
9/2014 Editorial<br />
Liebe Leser!<br />
Ein sinnvolles Thema fürs Editorial zu finden, fällt nicht immer leicht.<br />
Im Oktober gibt es für gewöhnlich Kommentare über Halloween<br />
oder es werden verquererweise bereits die ersten Anmerkungen zum<br />
viel zu frühen Weihnachtsgeschäft losgelassen. Nach einer mehrstündigen<br />
Denkphase mit aufgesetztem „Cerebro“-Helm kam dann<br />
glücklicherweise doch noch die zündende Idee: Der Deutschlandstart<br />
von Netflix – darüber hat gewiss noch niemand einen Kommentar<br />
abgelassen, oder? Scherz beiseite! Der Streaming-Gigant ist erfolgreich<br />
in Deutschland gestartet und macht eine verdammt gute Figur<br />
in jedwedem Belang. Die ersten Kollegen aus der BLU-RAY-MAGAZIN-<br />
Crew schwärmen bereits von der leichten Bedienbarkeit, die sogar<br />
deren Mütter verstehen. Die Bildauflösung passt sich automatisch an.<br />
Ein, zwei Inhalte werden sogar in 4K-Auflösung angeboten, sodass<br />
erstmals der Onlinesektor bessere Bildqualität anbietet als ein physisches Medium. Logisch, dass Netflix<br />
für uns als Zeitschrift für den höchsten Filmgenuss ein hochinteressantes Thema ist, das wir in unserer<br />
Rubrik BLU-RAY MAGAZIN ONLINE näher für Sie beleuchten.<br />
Obwohl wir Christopher Nolans Film „<strong>Interstellar</strong>“ bereits zwei Mal auf dem Titel hatten, konnten wir<br />
es nicht vermeiden einen extragroßen, reich bebilderten Artikel zum vermutlich größten Filmereignis<br />
des Jahres zu veröffentlichen. Wir hatten viel Freude beim Erstellen desselbigen, die Sie hoffentlich<br />
beim Lesen teilen werden. Zudem gibt es interessante Specials zu Hollywood-Größen wie Steven<br />
Spielberg, Nicolas Cage und Hugh Jackman sowie zahlreiche Tests zu wirklich großartigen Filmen.<br />
Nicht zu vergessen ist der Doppelseiter zu anspruchsvoller Erotik, schreiben Sie uns, wie Ihnen dieses<br />
Thema gefällt. Ach so, ein paar Halloween-Empfehlungen dürfen natürlich auch nicht fehlen.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Herzlichst,<br />
FALKO THEUNER,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
28. November 2014<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Facebook, © pixel - Fotolia.com, Warner Bros., 20th Century Fox Home<br />
P. S.: Das BLU-RAY MAGAZIN ist jetzt auch bei Facebook zu fi nden.<br />
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vorbei. Wir halten Sie auf dem Laufenden!<br />
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Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 3
24 | X-Men: Zukunft ist Vergangenheit<br />
nh<br />
ei<br />
Test des Monats<br />
16 | <strong>Interstellar</strong><br />
ella<br />
lar<br />
Es wird das größte Filmereignis igni<br />
des Jahres – werfen f Sie mit t uns einen Blick<br />
hinter die<br />
Kulissen se<br />
von Christopher her Nolans neuem em<br />
Sternen-Epos, en-E<br />
das<br />
die<br />
(Film-)<br />
Welt verändern wird.<br />
34 | Edge Of Tomorrow<br />
Blockbuster<br />
46 | Angélique<br />
Anspruch<br />
AKTUELLES<br />
03 | Editorial<br />
08 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Magazin Online: Netflix<br />
10 | Filmnews<br />
14 | Regisseur des Monats:<br />
Steven Spielberg<br />
16 | Titelthema: <strong>Interstellar</strong><br />
TECHNIK<br />
84 | Wissen: Amazon Fire TV<br />
86 | Wissen: Bildruckeln<br />
im VoD-Zeitalter<br />
88 | LGs neuester OLED-TV<br />
90 | OLED vs. LED<br />
SERVICE<br />
06 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Test-Index<br />
94 | So testen wir<br />
96 | Neuerscheinungen<br />
97 | Leserbriefe<br />
98 | Impressum/<strong>Vorschau</strong><br />
49 | Cuban Fury<br />
Komödie<br />
14 | Steven Spielberg<br />
Regisseur, Produzent, Hollywood-Legende<br />
52 | Fullmetal Alchemist Brotherhood<br />
Anime<br />
44 | Erotik Spezial<br />
Erotische Kunst für Sie und Ihn<br />
4
BLU-RAY-TESTS<br />
24 | Blockbuster<br />
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D,<br />
The Prince, Malefi cent, Need For Speed 3D,<br />
Steven Spielberg Collection,<br />
Edge Of Tomorrow 3D<br />
36 | Anspruch<br />
Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Die<br />
zwei Gesichter des Januars, Under The Skin,<br />
Nymphomaniac, Angélique, u. v. m.<br />
48 | Komödie<br />
Bad Neighbours, Love Is In The Air, A Million<br />
Ways To Die In The West, Cuban Fury, Für<br />
immer Single, Ich steh auf dich, Drei Hochzeiten<br />
zu viel, One Chance<br />
52 | Animation<br />
Fullmetal Alchemist Brotherhood Vol. 1, Akira,<br />
Beowulf 3D, Die Olsenbande auf hoher See<br />
57 | Thriller<br />
Die Farbe des Geldes, Fighting Beat 3, Joe,<br />
die Rache ist sein, Left Behind, Blood Ties,<br />
Fruitvale Station, Der Rasenmäher-Mann,<br />
Kopfgeld, The Snowpiercer<br />
62 | Horror<br />
The Quiet Ones, Killers, The Appearing,<br />
The Mine, Die Höhle, Crystal Lake Memories,<br />
Hände voller <strong>Blu</strong>t, Wolf Creek 2, Nurse 3D,<br />
67| <strong>Blu</strong>Note C afé<br />
Die Toten Hosen – Nichts als die Wahrheit,<br />
Sepultura – Alive At Rock In Rio, Deep<br />
Purple – Live in Verona, Toto – Live In Poland<br />
71 | Special Interest<br />
20 Feet From Stardom, Beltracchi –<br />
Die Kunst der Fälschung, Cerro Torre, Road<br />
74 | Serie<br />
Falling Skies (Staffel 3), The Killing (Staffel<br />
1), Suits (Staffel 3), Defi ance (Staffel 2),<br />
Peaky Blinders (Staffel 1), Fleming (Staffel 1),<br />
Hunted (Staffel 1), Bates Motel (Staffel 2), Der<br />
Tatortreiniger (Staffel 3)<br />
80 | <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Storm Rider, 5 Freunde 3, Chihiros Reise ins<br />
Zauberland, Dornröschen, Die Abenteuer von<br />
Mr. Peabody & Sherman 3D, Bibi und Tina<br />
THEMEN DIESER AUSGABE<br />
08 | Netflix<br />
Der Streaming-Gigant erreicht Deutschland<br />
14 | Steven Spielberg<br />
Mr. Blockbuster höchstpersönlich gibt sich<br />
die Ehre im Spotlight<br />
24 | Interview: Hugh Jackman<br />
Im Gespräch mit dem Superstar über seine<br />
Rolle als Wolverine<br />
44 | Kunst der Erotik<br />
Anspruchsvolle Erotik ist viel zu selten<br />
heutzutage. Zeit, das zu ändern!<br />
52 | Fullmetal Alchemist<br />
Das Anime-Highlight erstmals auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
58 | Nicolas Cage<br />
Ein Schauspieler mit vielen Facetten<br />
64 | Halloween<br />
Horror-Streifen für die längste Nacht<br />
24| X-Men Cerebro Collection<br />
Ein Helm sie zu knechten … oder so: Der neue „X-Men“-Film im 4-Seiten-Test<br />
Titelbild: Warner Bros. 20th Century Fox, KSM<br />
Inhalt: Warner Bros., Capelight, KSM, Universal Pictures, Busch Media, Tiberius Film, 20th Century Fox<br />
84 | Amazon Fire TV<br />
Wie funktioniert Amazons Fernsehen?<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 5
Service<br />
Testübersicht<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Test<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
Bewertung<br />
Film Bild Ton<br />
71 20 Feet From Stardom<br />
7,5 7,5 7<br />
52 Fullmetal Alchemist Brotherhood Vol. 1<br />
10 8,5 7<br />
38 20 Jahre Fox Searchlight Collection<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
49 Für immer Single<br />
7,5 7,5 8<br />
80 5 Freunde 3<br />
6 8 8,5<br />
65 Hände voller <strong>Blu</strong>t<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
48 A Million Ways To Die In The West<br />
7 9 7,5<br />
78 Hunted (Staffel 1)<br />
7 7,5 7,5<br />
55 Akira<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
49 Ich steh auf dich<br />
5 7,5 6,5<br />
46 Angélique<br />
7 6 6<br />
40 Jimmy P.<br />
7,5 7 6,5<br />
48 Bad Neighbours<br />
8 7,5 6,5<br />
58 Joe, die Rache ist sein<br />
8 7 6<br />
78 Bates Motel (Staffel 2)<br />
8,5 8 7,5<br />
81 Khumba – Das Zebra ohne Streifen am Popo 3D<br />
6 10 8<br />
72 Beltracchi – Die Kunst der Fälschung<br />
8 7,5 8<br />
62 Killers<br />
6,5 8 8,5<br />
56 Beowulf 3D<br />
6 9 9<br />
61 Kopfgeld<br />
7 6,5 6,5<br />
83 Bibi und Tina<br />
7 7,5 7,5<br />
58 Left Behind<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
45 Bilitis<br />
7 6,5 6<br />
41 Liebe ist das perfekte Verbrechen<br />
8 7 8<br />
60 Blood Ties<br />
6,5 6 7,5<br />
48 Love Is In The Air<br />
7 8,5 8<br />
72 Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance<br />
9 8,5 7<br />
30 Malefi cent<br />
8 8 8,5<br />
82 Chihiros Reise ins Zauberland<br />
8 10 7,5<br />
38 Mister & Pete<br />
8,5 8 7,5<br />
64 Crystal Lake Memories<br />
8,5 7 7<br />
32 Need For Speed 3D<br />
7 9,5 9,5<br />
49 Cuban Fury<br />
7 7 7,5<br />
66 Newsies<br />
8 6,5 7<br />
36 Das fi nstere Tal<br />
7,5 8 7<br />
65 Nurse 3D<br />
5 7 8,5<br />
36 Das Schicksal ist ein mieser Verräter<br />
8,5 9,5 7<br />
44 Nymphomaniac Vol. I & II<br />
9 8,5 7,5<br />
69 Deep Purple – Live in Verona<br />
7,5 8 9<br />
50 One Chance<br />
6 8,5 8<br />
76 Defi ance (Staffel 2)<br />
7 7,5 8<br />
77 Peaky Blinders (Staffel 1)<br />
8 7,5 7,5<br />
60 Der Rasenmäher-Mann<br />
7,5 6 7<br />
72 Road<br />
7,5 8 6,5<br />
66 Der Tag bricht an<br />
8 5 6<br />
39 Savannah<br />
6,5 7 6,5<br />
79 Der Tatortreiniger (Staffel 3)<br />
9 8,5 6,5<br />
68 Sepultura – Alive At Rock In Rio<br />
8 7,5 7,5<br />
83 Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman 3D<br />
7 10 8,5<br />
33 Steven Spielberg Collection<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
57 Die Farbe des Geldes<br />
7,5 5,5 6<br />
80 Storm Rider<br />
6 7 7<br />
64 Die Höhle<br />
7 7 7,5<br />
76 Suits (Staffel 3)<br />
7,5 7 7<br />
56 Die Olsenbande auf hoher See<br />
7 9 7<br />
63 The Appearing<br />
4 6 5,5<br />
81 Die schwarzen Brüder<br />
7,5 7 7,5<br />
76 The Killing (Staffel 1)<br />
9 5,5 6<br />
68 Die Toten Hosen – Nichts als die Wahrheit<br />
8 8 6<br />
63 The Mine<br />
4 6 6<br />
43 Die zwei Gesichter des Januars<br />
7 8,5 7,5<br />
28 The Prince<br />
7 6,5 6,5<br />
82 Dornröschen<br />
9 9 8,5<br />
62 The Quiet Ones<br />
7,5 7,5 8,5<br />
50 Drei Hochzeiten zu viel<br />
7 8 7<br />
61 The Snowpiercer<br />
8 6 6,5<br />
34 Edge Of Tomorrow 3D<br />
8 8 9<br />
69 Toto – Live In Poland<br />
8,5 7,5 8,5<br />
37 Enemy<br />
8 7,5 7,5<br />
43 Under The Skin<br />
6 5,5 7<br />
74 Falling Skies (Staffel 3)<br />
7,5 7,5 7<br />
65 Wolf Creek 2<br />
7 8 7<br />
57 Fighting Beat 3<br />
6,5 5,5 6<br />
36 Words & Pictures<br />
7,5 8,5 7<br />
78 Fleming (Staffel 1)<br />
60 Fruitvale Station<br />
6,5 8 5<br />
8,5 7 6,5<br />
45 X-Confessions<br />
24 X-Men: Zukunft ist Vergangenheit 3D<br />
6,5 8 6<br />
8,5 10 9,5<br />
Bilder: © cc<br />
6<br />
Topwertung<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D
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Aktuelles<br />
Online<br />
Online<br />
Rollt Netflix den Videomarkt auf?<br />
Bildqualität, Funktionen, Filmanzahl: Wir vergleichen die Darstellungsgüte und Filmauswahl des Internetvideoanbieters<br />
Netfl ix mit der des klassischen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Disc-Marktes und den Angeboten der Video-on-Demand-Konkurrenz.<br />
Hierfür haben wir Blockbuster und Serien auf Smartphones, Tablets, Computern und Flachbildfernsehern abgerufen.<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Netflix ist<br />
nicht der Überflieger im Video-on-Demand-<br />
Bereich, denn trotz immensem Kapital muss<br />
sich auch der US-Streaminggigant hierzulande<br />
den medienrechtlichen Gegebenheiten beugen<br />
und so fällt das Film- und Serienangebot<br />
(noch) sehr übersichtlich aus. Im Grunde war<br />
es für Netflix aber auch unmöglich, dem Hype<br />
standzuhalten und die sehr hohen Erwartungen<br />
zu erfüllen. Doch Netflix spielt nach eigenen<br />
Angaben auf Zeit und dank der internationalen<br />
Präsenz und Dominanz könnte unzähligen Anbietern<br />
in der stark fragmentierten deutschen<br />
VoD-Landschaft bei kommenden Verhandlungen<br />
über die Nutzungsrechte die Puste ausgehen.<br />
Aber wie schlägt sich der Service in der Praxis<br />
und kann die Bildqualität mit der einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc mithalten?<br />
Bildqualität auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Niveau?<br />
Netfl ix setzt bei der Wiedergabe meist auf<br />
1 920 × 1 080 Bildpunkte, was der Aufl ösung der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc entspricht. Die Wiedergabe startet<br />
übrigens in der Regel mit nur minimalen Verzögerungen,<br />
doch verstreichen im Schnitt bis zu<br />
40 Sekunden, bis der Film in der vollen HD-Auflösung<br />
erstrahlt – die Wiedergabequalität passt<br />
sich dynamisch der Leistung Ihrer Internetleitung<br />
an. Vorbildlich: Nutzen Sie das Angebot am<br />
Computer über einen Browser, können Sie die<br />
Videowiedergabe alternativ auch über HTML5<br />
statt über das Silverlight-Plug-in von Microsoft<br />
realisieren. Diesen Punkt fi nden Sie in den Wiedergabe-Einstellungen<br />
Ihres Kontos. Die Bildqualität<br />
kann man getrost als sehr gut bezeichnen,<br />
auch wenn Netfl ix im Durchschnitt nur mit etwa<br />
4 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) streamt; was<br />
wiederum potenzielle Zuschauer mit schwachen<br />
Internetleitungen freuen dürfte. Auf einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc liegen Filme in der Regel mit exorbitanten<br />
25–30 Mbit/s vor. Der direkte Vergleich muss<br />
aber nicht gescheut werden und das Bild von der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc erscheint nur minimal schärfer und<br />
in puncto Kontrast etwas knackiger. Dennoch<br />
eine beachtliche Leistung für eine derart geringe<br />
Datenrate. Andere VoD-Anbieter spielen im<br />
Teilbereich der Bildqualität übrigens auf Augenhöhe.<br />
Erfreulich: Die HD-Qualität fällt auf allen<br />
von uns getesteten Endgeräten (iPhone, iPad,<br />
Computer, Flachbildfernseher) gleich gut aus.<br />
Netflix streamt sogar in UHD<br />
Doch Netfl ix kann noch mehr und stellt schon jetzt<br />
Inhalte in UHD-Aufl ösung mit 3 840 × 2 160 Bildpunkten<br />
zum Abruf bereit; darunter fällt etwa die<br />
eigens produzierte Serie „House Of Cards“. Die Bildqualität<br />
der Serie darf derzeit als das Nonplusultra<br />
angesehen werden, denn keine uns bekannte <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
Disc kann diesem UHD-Videostream das Wasser<br />
reichen. Doch UHD bedeutet nicht automatisch beste<br />
Bildqualität: Die ebenfalls in Ultra HD abrufbare<br />
Serie „Breaking Bad“ enttäuscht in Sachen Bildqualität.<br />
Der Abruf des UHD-Videostreams gelingt aktuell<br />
nur mit einigen aktuellen UHD-Flachbildfernsehern,<br />
die den neuen HEVC-Codec decodieren können.<br />
Darunter fallen etwa UHD-Geräte von Samsung<br />
und Sony. Mit den Modellen HU7590 und X8505<br />
konnten wir UHD-Inhalte problemlos abrufen und<br />
die herausragende Bildqualität genießen. Netfl ix<br />
zufolge benötigt man für das Streaming derartiger<br />
Inhalte eine Internetanbindung mit 25 Mbit/s. Vorbildlich:<br />
Filme und Serien liegen in der Regel auch<br />
Netflix am Smart-TV nutzen<br />
LG alle Modelle ab 2013<br />
Panasonic alle Modelle ab 2012<br />
Philips alle Modelle ab 2013<br />
Samsung<br />
spezielle Modelle aus<br />
2013/12, alle aus 2014<br />
Sharp<br />
ab LE540-Serie alle Modelle<br />
ab 2011<br />
Sony<br />
alle Modelle bis auf R4-Serie<br />
ab 2012<br />
Toshiba alle Modelle ab 2013<br />
Das Streaming von „House Of Cards“ mit<br />
3 840 × 2 160 Bildpunkten (UHD) erfordert eine<br />
25-Mbit/s-Leitung, dafür ist die Bildqualität<br />
derzeit das Nonplusultra<br />
Aktuelle Blockbusterangebote suchen Sie bei Netflix<br />
derzeit vergeblich. Das Film- und Serienportfolio<br />
hat dennoch einige Highlights, die aber leider<br />
nicht auf allen Geräten in HD verfügbar sind<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Netflix<br />
8
Online<br />
Aktuelles<br />
mit dem Originalton und Untertiteln vor. Bei einigen<br />
Animeserien, etwa „<strong>Blu</strong>e Exorcist“, können Sie sogar<br />
auf die japanische Tonspur umschalten.<br />
Technisch top, Inhalt flop?<br />
Netfl ix kann sich in Bezug auf die technischen Gegebenheiten<br />
beim Start durchaus auf die Schulter<br />
klopfen. Eins ist uns aber noch aufgefallen: Auf<br />
einem Sony-TV kam man nach dem Aufruf von Netfl<br />
ix nicht mehr die Bildeinstellungen verändern. Zum<br />
Glück wurden diese von der Quelle übernommen,<br />
aus der die App aufgerufen wurde und in unserem<br />
Fall erstrahlte das Bild dennoch im kalibrierten Modus.<br />
Praktikabel: Pausieren Sie einen Stream etwa<br />
am Computer, wird dies gespeichert und bei Bedarf<br />
wird die Wiedergabe am Smartphone an dieser Stelle<br />
nahtlos fortgesetzt. Einzig eine Downloadfunktion<br />
VoD-Flatrates im Überblick<br />
für die Offl inenutzung wäre noch wünschenswert,<br />
denn bislang bricht der Stream sofort ab, wenn der<br />
Internetzugang aufgrund technischer Probleme kurzfristig<br />
ausfällt. Technisch ist dennoch alles im grünen<br />
Bereich, solange die Internetverbindung aufrechterhalten<br />
bleibt, bei den Inhalten muss Netfl ix aber<br />
noch nachlegen. So fi ndet man derzeit rund 900<br />
Filme, die alle mindestens drei Jahre alt sind, und<br />
knapp über 200 Serien vor. Zum Vergleich: Amazon<br />
Prime Instant Video lockt mit etwa 2 000 Filmen und<br />
900 Serien. Dazu gesellt sich noch ein Pay-per-View-<br />
Angebot (rund 8 000 Filme und 2 500 Serien), die<br />
im Einzelabruf zum Ausleihen in HD-Aufl ösung für 5<br />
Euro zur Verfügung stehen. Darunter fi nden Sie auch<br />
aktuelle Blockbuster wie etwa „The Amazing Spider-<br />
Man 2: Rise Of Electro“. Auf brandneue Hollywoodstreifen<br />
müssen Sie bei Netfl ix hingegen komplett<br />
verzichten. Dafür lockt der Service exklusiv mit den<br />
Serien „From Dusk Till Dawn“ und „Fargo“ und in<br />
naher Zukunft soll auch die „Batman“-Prequelserie<br />
„Gotham“ exlusiv bei Netfl ix starten.<br />
Könnte was werden ...<br />
Netfl ix macht schon vieles richtig, der Anbieter<br />
muss sein Portfolio aber noch weiter ausbauen<br />
und die Inhalte auf allen Plattformen in HD-Aufl ö-<br />
sung zur Verfügung stellen. Auch wenn der Dienst<br />
dem Hype nicht gerecht wird, hatten wir viel Spaß<br />
bei der reibungslosen Nutzung und blicken positiv<br />
in die VoD-Zukunft mit Netfl ix. Wer seinen UHD-<br />
Fernseher mit bestmöglicher Bildqualität füttern<br />
möchte, kommt um Netfl ix sowieso nicht herum –<br />
eine schnelle Internetleitung vorausgesetzt.<br />
DENNNIS SCHIRRMACHER<br />
Dienst Netflix Watchever Snap by Sky Maxdome Amazon Prime Instant Video<br />
Preis pro Monat<br />
- 8 Euro: nutzbar auf<br />
1 Gerät in SD,<br />
- 9 Euro: nutzbar auf 5<br />
Geräten (Einzelnutzung,<br />
- 4 Euro: nutzbar auf 1 Gerät<br />
- 7 Euro: 2 Geräte inkl.<br />
- 8 Euro - 8 Euro<br />
- 49 Euro: im Jahr<br />
- 9 Euro: nutzbar auf<br />
2 Geräten in HD<br />
- 12 Euro: nutzbar auf<br />
4 Geräten in HD und UHD<br />
registrierte Geräte)<br />
Downloadfunktion<br />
Downloadfunktion nein ja ja ja ja (Prime-Instant-Video-Titel<br />
nur auf Kindle-Geräte)<br />
Gleichzeitige Nutzung ja, auf maximal 4 Geräten ja, auf maximal 3 Geräten ja, auf maximal 2 Geräten ja, auf maximal 2 Geräten ja, auf maximal 2 Geräten<br />
Serien (Auswahl)<br />
Breaking Bad 5/5 Staffeln (kein HD am PC) 5/5 Staffeln nicht verfügbar 5/5 Staffeln 5/5 Staffeln<br />
Game Of Thrones nicht verfügbar nicht verfügbar 1/4 Staffeln nicht verfügbar 4/4 Staffeln<br />
Walking Dead 3/5 Staffeln 3/5 Staffeln 2/5 Staffeln 3/5 Staffeln 3/5 Staffeln<br />
True Detective nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar 1/1 Staffeln<br />
House Of Cards<br />
2/2 Staffeln nicht verfügbar nicht verfügbar<br />
2/2 Staffeln käufl ich<br />
je 26 Euro*<br />
2/2 Staffeln käufl ich<br />
je 31 Euro<br />
Blockbuster (Auswahl)<br />
The Amazing Spider-Man 2 nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar ausleihbar (5 Euro) ausleihbar (5 Euro)<br />
21 Jump Street verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar käufl ich (15 Euro) ausleihbar (4 Euro)<br />
Thor verfügbar (kein HD am PC) nicht verfügbar nicht verfügbar nicht verfügbar ausleihbar (4 Euro)<br />
Toy Story verfügbar (kein HD am PC) verfügbar verfügbar nicht verfügbar ausleihbar (4 Euro)<br />
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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 9
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Bud Spencer feiert Geburtstag<br />
Der alte Haudegen wird am 31. Oktober<br />
solide 85 Jahre alt. Kaum zu glauben, denkt<br />
man doch sofort an jene Filme, in denen er<br />
mit seinem langjährigen Kumpel Terrence Hill<br />
mit viel Action und tollem Humor reihenweise<br />
Feinde verdroschen hat. Der in Neapel<br />
geborene Carlo Pedersoli kann auf eine<br />
erfolgreiche Karriere zurückblicken, die 1951<br />
mit dem Klassiker „Quo Vadis?“ und der Rolle<br />
einer nicht kreditierten Wache begann. Von<br />
da an ging es nur noch bergauf, bis er auf den<br />
nicht weniger schlagfertigen Terrence Hill traf<br />
und mit ihm gemeinsam sage und schreibe 18<br />
Filme drehte. In jüngerer Vergangenheit trat er<br />
dann vermehrt in kleineren Nebenrollen und<br />
ihn ehrenden Cameos auf. In diesem Sinne:<br />
Happy Birthday, Bud Spencer! TS<br />
Fortsetzung von „Dark World“<br />
Der Filmverleih Tiberius hat angekündigt,<br />
die „Dark World“-Fortsetzung „Dark World 2:<br />
Equilibrium“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zu veröffentlichen.<br />
Im zweiten Teil der Fantasy-Saga erhält die<br />
Studentin Dascha durch einen mysteriösen Talisman<br />
ungeahnte Fähigkeiten. Sie kann in das<br />
tiefste Innere von Menschen und Energie-Vampiren<br />
blicken. Nach einer Reihe von seltsamen<br />
Ereignissen muss Dascha sich mit aller Kraft<br />
gegen die Schattenwesen wehren, die ständig<br />
auf der Jagd nach menschlichen Emotionen<br />
sind. Das Böse gewinnt immer mehr an Macht.<br />
Wird es Dascha noch rechtzeitig gelingen, eine<br />
Katastrophe zu verhindern? Am 8. Januar wird<br />
der Fantasy-Streifen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D<br />
veröffentlicht. LF<br />
„Ruhet in Frieden –<br />
A Walk Among The Tombstones“<br />
Liam Neeson geht wieder auf Rachetour. Obwohl<br />
das inzwischen fast zu seinen einfachsten<br />
Übungen gehört, wird er im neuesten Thriller<br />
von Regissuer Scott Frank wieder aufs Äußerste<br />
gefordert. Als ehemaliger Polizist findet sich<br />
Matthew Scudder (Neeson) in einer heiklen<br />
Situation wieder. Nachdem er zum Beruf des<br />
Privatdetektivs gewechselt war, kommt nun<br />
ein Mann mit einem moralisch fragwürdigen<br />
Auftrag auf ihn zu: Er soll die Mörder der Ehefrau<br />
von Drogendealer Kenny (Dan Stevens)<br />
ausfindig machen und diesem überlassen. Bei<br />
seinen Ermittlungen versinkt Scudder immer<br />
tiefer im Morast und kommt dabei einer grausigen<br />
Mordserie auf die Spur. Kinostart des<br />
atmosphärischen Unterwelt-Thrillers ist der 13.<br />
November. TS<br />
Erotisches Japan<br />
Ab dem 8. Januar wagt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichung<br />
„Das Geheime Buch der Geishas“ einen<br />
unverhüllten Blick auf die sinnliche Liebeskultur<br />
Japans. Die Dokumentation geht dabei<br />
dem Leben der Geishas sowie ihren Liebestechniken<br />
auf den Grund und erforscht uralte<br />
Traditionen samt ihres Ursprungs. Die Laufzeit<br />
beträgt 69 Minuten und die Regie übernahm<br />
Toshikazu Okushi. FT<br />
„Breaking Bad“ als Art Collection<br />
Einer der erfolgreichsten und besten Serien aller<br />
Zeiten wird jetzt mit einer speziellen Sonderedition<br />
gehuldigt. Mit einer Media Markt-exklusiven<br />
Steelbook-Box (siehe Foto), die vom britischen<br />
Karikaturisten Ralph Steadman gestaltet wurde,<br />
kommt jetzt eine Sonder-Fassung aller sechs<br />
Staffeln in den Handel. Steadman, verantwortlich<br />
für die Zeichnungen von „Fear And Loathing In<br />
Las Vegas“ (1998) und großer Fan der Drama-<br />
Serie, ließ seiner Inspiration mit Motiven aus<br />
Miyazaki-Meisterwerke in einer Collection<br />
Hayao Miyazaki ist zweifellos der bekannteste<br />
sowie erfolgreichste Anime-Regisseur weltweit.<br />
Mit seinen wunderbaren Animationsfi lmen verzauberte<br />
er Jung und Alt gleichermaßen. Nachdem<br />
Miyazaki vor einem Jahr im Rahmen der<br />
70. Filmfestspiele von Vendig bekannt gegeben<br />
hat in den Ruhestand zu treten, veröffentlicht<br />
„Zulu“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Knallharte Action verspricht der neueste Regiestreich von Jérôme<br />
Salle („Largo Winch“, 2008). „Zulu“ erzählt die Geschichte<br />
von Ali Neuman (Forest Whitaker), der als Kind nur knapp<br />
einem Massaker entkam. Er geriet damals mit seiner Familie<br />
zwischen die Fronten der militanten Inkhata und Nelson<br />
Mandelas ANC. Heute ist Ali Chef der Mordkommision von<br />
Kapstadt, doch der Schrecken aus seiner Kindheit belastet<br />
ihn immer noch. Auch sein Kollege Brian Epkeen (Orlando<br />
Bloom) fi ndet keinen inneren Frieden mit<br />
seiner Geschichte. Gemeinsam stellen sie sich<br />
dem Kampf gegen Bandenkriminalität, Drogenmissbrauch<br />
und Rassismus. Als sie allerdings<br />
einen Mord an zwei Frauen aufklären<br />
sollen, werden Ali und Brian von ihrer Vergangenheit<br />
eingeholt, denn die Schatten<br />
der Apartheid sind näher als gedacht.<br />
Studio Hamburg veröffentlicht den brisanten<br />
Action-Thriller am 31. Oktober<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Als Extra enthält die Disc<br />
ein ausführliches Making-Of sowie<br />
ein Interview mit Orlando Bloom. LF<br />
„Breaking Bad“ freien Lauf. Die Boxen zieren<br />
jedoch lediglich die männlichen Charaktere, so<br />
hätte sich der eine oder andere wohl beispielsweise<br />
auch eine Skylar White (Anna Gunn) auf<br />
einem der Cover gewünscht. Die streng limitierte<br />
Kunstbox kann bereits seit einiger Zeit vorbestellt<br />
werden (mediamarkt.de UVP: 130 Euro), Fans<br />
und Sammler müssen sich jedoch noch ein wenig<br />
gedulden, bevor die Edition dann am 20. November<br />
im Handel erscheint.<br />
TS<br />
Universum Anime am 12. Dezember alle seine<br />
Studio-Ghibli-Meisterwerke in einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Box. Enthalten sind: „Nausicaä – Aus dem Tal<br />
der Winde (1984)“, „Das Schloss im Himmel“<br />
(1986), „Mein Nachbar Totoro“ (1988), „Kikis<br />
kleiner Lieferservice“ (1989), „Porco Rosso“<br />
(1992), „Prinzessin Mononoke“ (1997), „Chihiros<br />
Reise ins Zauberland“ (2001), „Das wandelnde<br />
Schloss“ (2004), „Ponyo – Das große<br />
Abenteuer am Meer (2008)“ und „Wie der<br />
Wind sich hebt (2013)“. Als Bonus liegt der<br />
Box eine DVD mit der Aufzeichnung der<br />
Rücktritts-Pressekonferenz von Hayao Miyazaki<br />
bei. Wie viel die umfangreiche und schön<br />
aufgemachte Collection kosten wird, ist bisher<br />
noch nicht bekannt.<br />
LF<br />
Bilder: Sony Pictures, Studio Hamburg, Universum Anime, Warner Bros., KSM<br />
10
Filmnews<br />
Aktuelles<br />
„Hornblower“ als Komplettbox<br />
Der englische Schriftsteller Cecil Scott Forester<br />
wurde mit seinen „marinehistorischen“ Romanen<br />
zu einem der meistgelesenen Autoren<br />
der 1950er Jahre. Besonders der mehrbändige<br />
Zyklus über den britischen Seehelden Horatio<br />
Hornblower begeisterte die Leserschaft.<br />
Erzählt wird darin Hornblowers Aufstieg vom<br />
schüchternen Fähnrich zum Admiral während<br />
der Napoleonischen Kriege. Durch Tapferkeit,<br />
Entschlossenheit und Intelligenz musste<br />
„Der Exorzist“ Complete Collection<br />
er sein Können als Seefahrer in verschiedensten<br />
Situationen unter Beweis stellen.<br />
In Großbritannien wurden die unterhaltsamen<br />
Abenteuerromane von 1998 bis 2003 in<br />
einer aufwendigen achtteiligen Mini-Serie<br />
mit Ioan Gruffud in der Hauptrolle für das<br />
Fernsehen in Szene gesetzt. Der Distributor<br />
KSM Film veröffentlicht die mehrfach<br />
preisgekrönte TV-Adaption am 20. Oktober<br />
als Komplettbox für 78 Euro auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. LF<br />
Passend zu Halloween veröffentlicht<br />
Warner Bros. Home Entertainment<br />
die komplette Collection<br />
von „Der Exorzist“ in einer<br />
Box. Für rund 43 Euro erhält der<br />
Käufer den Extended Director’s<br />
Cut von William Friedkins Klassiker<br />
„Der Exorzist“, die beiden<br />
Fortsetzungen „Der Exorzist II:<br />
Der Ketzer“ und „Der Exorzist III“<br />
sowie die beiden Prequels „Exorzist:<br />
Der Anfang“ und „Dominion:<br />
Exorzist – Der Anfang des Bösen“.<br />
Bis auf den zweiten Teil besitzen<br />
alle Titel Surround-Sound. Zudem<br />
liegen sämtliche Filme zusätzlich<br />
als digitale Ultraviolet-Version bei.<br />
Was würde wohl Pater Merrin zu<br />
einem Filmabend mit Exorzisten-<br />
Marathon in High Defi nition sagen?<br />
Das sieht defi nitiv nach einer<br />
Menge Austreibungs-Arbeit aus. FT<br />
„Storm Hunters“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Die „Wackelkameras“ im kultigen Horror-Streifen<br />
„Blair Witch Project“ (2000) haben eine<br />
Welle von ähnlich stilisierten Filmen ausgelöst.<br />
In „Storm Hunters“ wird die beliebte Optik<br />
verwendet, um eine nie dagewesene Nähe zur<br />
Naturgewalt zu präsentieren. Eine Gruppe von<br />
Sturmjägern begibt sich in ein von Tornados<br />
zerstörtes Städtchen. In Erwartung noch<br />
größerer Stürme wollen die Forscher so nah<br />
wie möglich herankommen, um einmalige Aufnahmen<br />
zu machen. Ab dem 18.12. können<br />
Sie sich ein Bild von der Szenerie machen und<br />
sehen, ob die Forscher erfolgreich waren. TS<br />
„Sin City 2“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Lange Zeit mussten Fans der Neo-Noir-Comicadaption<br />
hoffen, doch Ende des Sommers<br />
hatte das Warten ein Ende. Mit „Sin City – A<br />
Dame To Kill For“ führten Frank Miller und<br />
Robert Rodriguez ihr einzigartiges Meisterwerk<br />
von 2005 fort. Die Meinungen über diese<br />
Fortsetzung sind gespalten. So sind einige Fans<br />
verärgert über das Skript, andere wiederum<br />
begeistert von der schwarz-weißen Bilderflut,<br />
die hin und wieder von pointiertem Farbeinsatz<br />
gebrochen wird. Ab dem 30. Januar 2015<br />
können Sie sich mit der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selber von der<br />
Qualität der Fortsetzung überzeugen. TS<br />
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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 11
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Robert Downey Jr. in „Captain America 3“<br />
Mit der Zusammenführung der „Avengers“<br />
wurden die Gebete eines jeden Comic-Fans<br />
erhört. Im gigantischen Marvel-Universum ist<br />
theoretisch alles möglich, so auch für den dritten<br />
eigenständigen Leinwandauftritt von Captain<br />
America. Gerade kursiert das Gerücht, dass<br />
Chris „Cap“ Evans in der kommenden Adaption<br />
auf niemand Geringeren als seinen „Avengers“-<br />
Kollegen Iron Man trifft, den wieder einmal der<br />
großartige Robert Downey Jr. verkörpern soll.<br />
Unter dem Arbeitstitel „Captain America – The<br />
Civil War“ (Kinostart: 05.05.2016) werden die<br />
beiden Gerüchten zufolge nicht Seite an Seite<br />
kämpfen, sondern sich vielmehr feindlich<br />
gegenüberstehen. Damit soll die beliebte<br />
„Civil War“-Comicreihe von Mark Millar (2006)<br />
umfassend in das Marvel-Film-Universum<br />
eingegliedert werden. TS<br />
„3 Minutes“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Das hauseigene Label der Online-Filmdatenbank<br />
OFDb trumpft am 15. Dezember mit<br />
einer neuen Veröffentlichung auf. Der italienische<br />
Thriller „3 Minutes“ handelt von Jack<br />
Tramell, einem beliebten und erfolgreichen<br />
Quizshow-Master. Als er eines Tages von der<br />
Arbeit nach Hause kommt, wird er von einer<br />
ihm unbekannten Frau niedergeschlagen.<br />
Gefesselt wacht Jack im gestoppten Fahrstuhl<br />
seines Hauses auf und befindet sich inmitten<br />
eines Spiels, das sich an dem Prinzip seiner<br />
eigenen Show „3 Minutes“ orientiert. Ist die<br />
Frau schlicht verrückt oder hat Jack ein dunkles<br />
Geheimnis? Verkaufsstart der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist der 13.<br />
Januar 2015. TS<br />
„Lines Of Wellington“ geht in Serie<br />
Nach dem Vertrieb des Historiendramas<br />
„Lines Of Wellington – Sturm über Portugal“<br />
2013 geht KSM nun mit einer gleichnamigen<br />
Mini-Serie an den Start. So konnte sogar der<br />
gesamte Cast des Originalfilms zusammengetrommelt<br />
werden. Hierin schlägt sich General<br />
Wellington (John Malkovich) mit seiner<br />
englischen Garde auf die Seite Portugals, um<br />
einen Angriff der Franzosen zu zerschlagen: Bei<br />
Torres Vedras soll die Entscheidung fallen. Neben<br />
John Malkovich („R.E.D.“, 2010) treten vor<br />
allem in Portugal bekannte Schauspieler auf.<br />
Die französisch-portugiesische Koproduktion<br />
wird am 1. Dezember erscheinen. TS<br />
Realverfilmung von „ Cyborg 009‘“<br />
Der Science-Fiction-Streifen „Cyborg 009“<br />
spielt in einer Welt, die einen 140-jährigen<br />
Kalten Krieg überdauert hat und in einen Westsowie<br />
Ost-Block gespalten wurde. Zwischen<br />
diesen Blöcken liegt „J-Country“, in der beide<br />
Gebiete ihre Kämpfe austragen. Der weibliche<br />
Cyborg Mylene Hoffman (Mayuko Iwasa)<br />
wird beauftragt, gemeinsam mit drei anderen<br />
Agenten ihren Schöpfer zu finden. Doch bei<br />
ihrer Suche wird sie ständig von düsteren<br />
Erinnerungen geplagt. Am 4. Dezember veröffentlicht<br />
der Publisher Tiberius „Cyborg 009‘“<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. LF<br />
Pixars Kopfkino<br />
4K UHD Sticks von Busch Media<br />
Am 28. November veröffentlicht die Busch<br />
Media Group im Vertrieb der Alive AG fünf limitierte<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Boxen, die den jeweiligen Film<br />
zusätzlich auf einem USB-Stick in echter 4K Ultra<br />
HD-Aufl ösung bieten. Zu den 4K-Titeln gehören<br />
„Timescapes 4K“, „India 4K“, „Rio De Janeiro<br />
4K“, „Kaminfeuer 4K“ und „Aquarium 4K“. Damit<br />
ist dies neben Samsungs 4K-Festplatte die<br />
derzeit einzige Möglichkeit, echtes 4K auf einem<br />
entsprechenden UHD-Fernseher zuhause zu<br />
erleben. Der Preis wird rund 40 Euro pro Box<br />
betragen.<br />
FT<br />
Zweiter Hobbit in erweiterter Fassung<br />
So langsam, aber sicher nähert sich das<br />
letzte Kapitel aus dem umfangreichen und<br />
wahrlich epischen Mittelerde-Universum den<br />
deutschen Kinoleinwänden. Bis dahin überbrückt<br />
Warner die Wartezeit auf „Der Hobbit<br />
– Die Schlacht der fünf Heere“ (Kinostart:<br />
10.12.2014) mit einer umfassenden Reihe an<br />
erweiterten Filmversionen. So wird der zweite<br />
Teil, „Smaugs Einöde“, in einer Extended<br />
Edition mit rund 25 Minuten mehr Hobbit-<br />
Abenteuer erscheinen (amazon.de UVP: 30<br />
Euro). Dazu wird weiterhin eine 3D-Version<br />
(amazon.de UVP: 41 Euro) angeboten, sowie<br />
Am 1. Oktober 2015 startet der neue Disney/<br />
Pixar-Animationsfi lm „Alles steht Kopf“ in den<br />
deutschen Lichtspielhäusern. Regisseur Pete<br />
Docter („Oben“, 2009) erzählt darin die Geschichte<br />
des jungen Mädchens Riley. Wie jeder<br />
Mensch wird auch sie von ihren Emotionen geleitet:<br />
Freude, Angst, Wut, Abscheu und Traurigkeit.<br />
Diese Gefühle leben im Kontrollzentrum<br />
von Rileys Verstand und stehen ihr mit Ratschlägen<br />
in ihrem Alltag bei. Als das Mädchen<br />
allerdings zusammen mit ihren Eltern vom mittleren<br />
Westen nach San Francisco zieht, kommt<br />
ihre Gefühlswelt ganz schön durcheinander.<br />
In der Originalversion leihen Amy Poehler, Bill<br />
Hader, Lewis Black, Mindy Kaling und Phyllis<br />
Smith und Kaitlyn Dias den Figuren ihre Stimmen.<br />
Mal sehen, wer diese gefragten Jobs in<br />
der deutschen Synchro übernehmen darf. LF<br />
eine limitierte Collector‘s Edition (amazon.de<br />
UVP: 62 Euro) inklusive einer WETA-Statuette,<br />
welche die rasante „Fass-im-Fluss“-Szene abbildet<br />
(siehe Foto). Zusätzlich werden alle drei<br />
Versionen (neues) Bonusmaterial im Umfang<br />
von ca. 9 Stunden enthalten. Tolkien- und<br />
Mittelerde-Fans können sich ab dem 13. November<br />
selbst von den erweiterten Editionen<br />
überzeugen. Bis zum Kinostart des dritten<br />
Teils hat man also die Möglichkeit, sich in<br />
Ruhe alles anzuschauen, was wohl eine mehr<br />
als nette Überbrückung bis zum lang erwarteten<br />
Finale ist.<br />
TS<br />
Bilder: Disney/ Pixar, Universal Pictures, Warner Home Video, Disney<br />
12
Filmnews<br />
Aktuelles<br />
„Guardians Of The Galaxy“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Den erfolgreichsten Kinostart des Jahres hatte<br />
die Adaption dieses Marvel-Comics. Mit sehr<br />
viel Witz und brachialer Action konnte die Verfi l-<br />
mung schon über 94 Million Dollar am US-Startwochenende<br />
verbuchen. Ganz klar, dass eine<br />
Fortsetzung kommen muss, schließlich wollen<br />
Fans mehr über die verqueren Antihelden Peter<br />
„Starlord“ Quill, Gamora, Groot, Drax und<br />
Rocket Racoon erfahren. Doch der Kinostart<br />
Rückkehr von „Dumm und Dümmer“<br />
ist offi ziell erst am 28. Juli 2017 datiert, was<br />
eindeutig zu weit in der Zukunft liegt. Heimkino-Fans<br />
dürfen sich indes auf die Veröffentlichung<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> (laut Amazon: 08.01.2015)<br />
freuen. Wie gewohnt wird der Marvel-Kracher<br />
in diversen Aufl agen erscheinen, so in simpler<br />
Single-Disc, der 3D+2D-Version und einem<br />
Steelbook, welches dem „Awesome Mix“-<br />
Kassettendeck Quills nachempfunden ist. TS<br />
Genau 20 Jahre ist es her, dass<br />
Jim Carrey und Jeff Daniels<br />
als Lloyd Christmas und Harry ry<br />
Dunne die Leinwand unsicher<br />
gemacht haben. Von Fans sehnlichst<br />
erwartet und doch irgendwie<br />
schon längst abgeschrieben,<br />
machen sie es dieses Jahr<br />
doch noch einmal: „Dumm &<br />
Dümmehr“! Der Titel verspricht<br />
„mehr“ von all dem, was den<br />
urkomischen Klassiker so beliebt<br />
gemacht hat. Erste Filmausschnitte<br />
und Szenenbilder versprechen<br />
jedenfalls einen absolut<br />
albernen und blödsinnigen Spaß;<br />
eben das, was man von Lloyd und<br />
Harry erwartet. Pünktlich einen Monat<br />
vor Kinostart wurde nun das offi -<br />
zielle deutsche Filmplakat vorgestellt,<br />
inklusive Hirsch-Motiv. Das macht<br />
definitiv Lust auf mehr. Fans müssen<br />
sich zum Glück nicht mehr lange gedulden,<br />
denn am 13.11. zünden die<br />
Buddys endlich wieder ihr Gag-Feuer-<br />
werk auf der großen Leinwand. TS<br />
„Der Mohnblumenberg“ auf Animax<br />
Bereits seit Mai dieses Jahres in der beliebten<br />
Studio Ghibli <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Collection (amazon.<br />
de UVP: 24 Euro) erhältlich, feiert der jetzt<br />
schon als Klassiker betitelte Anime bald seine<br />
deutsche TV-Premiere. Im Zuge einer Reihe<br />
von Ghibli-Sonntagen des Sony-Senders<br />
ANIMAX wird „Der Mohnblumenberg“ am 21.<br />
Dezember zur besten Sendezeit um 20:15<br />
Uhr exklusiv im Pay-TV übertragen. TS<br />
„Dracula Untold“ auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Oft wurde die Figur des Dracula schon<br />
filmisch in Szene gesetzt und unterschiedlich<br />
abgewandelt dargestellt. Doch was war Vlad<br />
Tepes alias Dracula vor seiner vampirischen<br />
Verwandlung für ein Mensch? Die Vorgeschichte<br />
des rumänischen Grafen wurde nun<br />
sehr frei nach realen Tatsachen, dafür aber<br />
in deutlicher Anlehnung an Bram Stokers<br />
berühmten Roman adaptiert. So wird dessen<br />
Familiengeschichte erzählt und die Umstände<br />
dargestellt, denen er die unwiderrufliche<br />
Verwandlung zu verdanken hat. Seit dem 2.<br />
Oktober beherrscht Vlad „Dracul“ Tepes die<br />
Kinoleinwände, Heimkino-Liebhaber sollten<br />
sich hingegen schon mal den 1. April 2015<br />
markieren, den amazon.de als Erstverkaufstag<br />
für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> angibt. TS<br />
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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 13
Aktuelles<br />
Regisseur des Monats<br />
STEVEN SPI<br />
Wenn es jemanden gibt, der in Hollywood seine Hand in so ziemlich jeder größeren Filmproduktion hat, so ist<br />
dies Steven Spielberg. Als Regisseur und Produzent ist sein Einfl ussbereich riesig, sodass er den Hollywood-<br />
Apparat mitlenkt wie kein anderer. Zeit, die Filmlegende unter dem Spotlight zu betrachten.<br />
Am 18. Dezember 1946 kam einer der einflussreichsten<br />
Regisseure Hollywoods zur<br />
Welt. Sein Name: Steven Allen Spielberg. Und<br />
wie es sich für solch eine Regie-Legende gehört,<br />
klingt seine Biografie wie ein großartiges<br />
Hollywood-Märchen. Bereits mit Zehn hantierte<br />
der junge Spielberg mit der 8-Millimeter-Kamera<br />
seines Vaters herum, drehte Filme für Wettbewerbe<br />
und bewarb sich an der University<br />
of Southern California um ein Filmstudium.<br />
Da man ihn ablehnte, studierte er stattdessen<br />
englische Literatur, pausierte dann aber sein<br />
Studium aufgrund seiner steilen Filmkarriere.<br />
Startschuss hierfür war der Kurzfilm „Amblin’“<br />
(1968), der später zum Namensgeber von<br />
Spielbergs erstem Produktionsstudio werden<br />
sollte. Mit ihm erweckte der junge Filmemacher<br />
DIE SPIELBERG-COLLECTION<br />
Einen guten fi lmischen<br />
Querschnitt durch Spielbergs<br />
Schaffen (insbesondere<br />
seiner ersten<br />
Jahre als Film-Regisseur)<br />
gibt es in der „Spielberg<br />
Director’s Collection“, die<br />
wir in dieser Ausgabe näher<br />
betrachten.<br />
die Aufmerksamkeit der Universal Studios, als er<br />
auf dem Atlanta Film Festival gezeigt wurde. In<br />
den 1970er Jahren arbeitete er daraufhin fürs<br />
Fernsehen an solchen Serien wie „Columbo“<br />
und „Dr. med. Marcus Welby“, wobei er auch für<br />
den TV-Film „Duell“ (1971) Regie führte. Sein<br />
anschließendes Kinodebüt „Sugarland Express“<br />
(1974) floppte zwar kommerziell, wurde jedoch<br />
von den Kritikern gefeiert, was ihm die Arbeit an<br />
seinem zweiten Kinofilm ermöglichte. Was als<br />
simples Low-Budget-Projekt begann, entwickelte<br />
sich nach der Fertigstellung samt Veröffentlichung<br />
zu etwas dermaßen Großem, dass ein<br />
neuer Begriff dafür her musste: „Blockbuster“<br />
nannte man Spielbergs „Der weiße Hai“ (1975),<br />
da die Besucherschlangen bis um den Block herum<br />
reichten. Ab diesem Film ging es nur noch<br />
steil bergauf. In „Die unheimliche Begegnung<br />
der dritten Art“ (1977) experimentierte er mit<br />
einem seiner Lieblingsgenres, Science Fiction.<br />
Und auch in dem 5 Jahre später erschienenen<br />
„E. T. – Der Außerirdische“ stellte er die Konfrontation<br />
mit außerirdischem Leben alles andere als<br />
feindlich dar. Statt blutrünstiger Aliens, die die<br />
Erde übernehmen wollen, versucht lediglich ein<br />
kleines Pflanzenwesen Kontakt zu seiner Heimat<br />
aufzunehmen.<br />
Playmountain<br />
Zuvor entwickelte Spielberg aber noch zusammen<br />
mit George Lucas den bislang erfolgreichsten<br />
Abenteurer mit Schlapphut, den das Kino<br />
jemals gesehen hat. In den „Indiana Jones“<br />
Filmen konnte der Regisseur mit Basecap alles<br />
unterbringen, was ein Abenteuer-Roman so<br />
bieten konnte. „Jäger des verlorenen Schatzes“<br />
(1981) kam dermaßen gut bei den Kinogängern<br />
an, dass ähnlich wie bei „Star Wars“ eine ganze<br />
Trilogie daraus gemacht wurde. Im zweiten Teil<br />
„Der Tempel des Todes“ prägte er übrigens zusammen<br />
mit der Schauspielerin Kate Capshaw<br />
den Begriff „Screamqueen“ und heiratete sie<br />
dann konsequenterweise ein halbes Jahrzehnt<br />
später in zweiter Ehe.<br />
Auch das Horror-Genre defi nierte Spielberg neu.<br />
Für „Poltergeist“ (1982) war er als Drehbuchautor<br />
und Produzent tätig und beeinfl usste die<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
14
ELBERG<br />
IM SPOTLIGHT<br />
DAS OSCAR®-PRÄMIERTE MEISTERWERK<br />
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Postproduktion sowie die wegweisenden Spezial-Effekte maßgeblich.<br />
Spielberg war also nicht nur als Regisseur tätig, sondern etablierte<br />
sich auch als Erfolgsproduzent von solchen Filmen wie „Die<br />
Goonies“, „Gremlins“, „Zurück in die Zukunft“ (1985). Aber auch<br />
Trickfi lme wie „Feivel, der Mauswanderer“ (1986) und „Falsches<br />
Spiel mit Roger Rabbit“ (1988) brachten ihm Erfolge als Produzent,<br />
der sich später bei Serien wie „Tiny Toons“, „Die Animaniacs“ und<br />
das Spin-Off „Pinky und der Brain“ sowie „In einem Land vor unserer<br />
Zeit“ fortsetzte. In den 1990ern kühlte sich diese Erfolgsgeschichte<br />
ein wenig ab, ohne einen Schritt zurück zu treten.<br />
© 2001 NIBARIKI – GNDDTM. ALL RIGHTS RESERVED.<br />
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Ein Lebenswerk<br />
Ohne Frage war „Hook“ (1991) ein real gewordener, kunterbunter<br />
Kindertraum. „Jurassic Park“ (1993) löste gar eine ganze Dinowelle<br />
aus. Mit „Schindlers Liste“ (1993) kehrte er wieder zum kleineren<br />
Kino jenseits der Blockbuster-Dimensionen zurück. Hierfür gewann<br />
er seinen ersten Oscar als bester Regisseur, wobei er ein paar Jahre<br />
zuvor bereits einen Ehren-Oscar (Irving G. Thalberg Memorial Award)<br />
erhielt. Der zweite Oscar als bester Regisseur ließ nicht lange auf sich<br />
warten und bewegte sich Handlungstechnisch erneut im Zweiten<br />
Weltkrieg. Das Drama „Der Soldat James Ryan“ ist vor allem für seine<br />
Landungsbrücken-Szene bekannt, trägt aber auch noch viele weitere<br />
sehr starke, schockierende und dramatische Bilder in sich. Nicht nur<br />
an den beiden letztgenannten Filmen lässt sich eine gewisse Affi -<br />
nität Spielbergs erkennen, auch spätere Projekte wie die Mini-Serie<br />
„Band Of Brothers“ und das Videospiel „Medal Of Honor“ zeigen,<br />
wie sehr das Thema „Zweiter Weltkrieg“ in Spielberg verwurzelt ist<br />
und wie sehr er hier vermutlich von seinem Vater beeinfl usst wurde,<br />
der im Krieg gedient hat. Es folgten zahlreiche weitere Erfolge, die<br />
bis heute nicht abreißen. Darunter fällt insbesondere „A.I. Künstliche<br />
Intelligenz“ auf, ein Science-Fiction Werk, dass er von seinem berühmten<br />
Regie-Kollegen und Freund Stanley Kubrick übernahm, der<br />
1999 verstarb. Filme wie „Minority Report“ und „Krieg der Welten“<br />
gehören heute zu den Meilensteinen des Science Fiction-Genres,<br />
wobei letztgenannter aufgrund politisch-konservativer Kommentare<br />
im Film so einige Kritik wegstecken musste. Alles in Allem lässt sich<br />
zu Recht behaupten, dass Steven Spielberg eine lebende Legende<br />
des Filmbusiness ist und darüber hinaus vermutlich der bekannteste<br />
Regisseur und Filmproduzent der Welt.<br />
Falko Theuner<br />
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© 1988 MASHROOM/ AKIRA COMMITTEE. ALL RIGHTS RESERVED.<br />
„ein meilenstein<br />
in der geschichte<br />
des japanischen<br />
animationsfilms„<br />
filmstarts.de<br />
/UniversumAnime
Thema<br />
<strong>Interstellar</strong><br />
Das Geheimnis von Christopher Nolans Erfolg besteht zu einem nicht unbeträchtlichen Teil darin, dass er ein Verfechter<br />
des ganz großen Kinoerlebnisses ist. Und je weniger man über den Film weiß, desto heftiger ist auch das<br />
„Wunder“, das den Zuschauer überfällt. Daher sollten Sie vielleicht nicht weiter lesen … andererseits, wozu die ganze<br />
Zurückhaltung, wenn Sie die audiovisuell überwältigende Umsetzung auch so aus dem Kinosessel reißen wird?<br />
Wir schreiben das Jahr 2014. Die USA kündigt<br />
an, zukünftig wieder bei der bemannten<br />
Raumfahrt mitzumischen. Die Europäische Weltraumorganisation<br />
plant bereits in wenigen Jahrzehnten<br />
den ersten bemannten Flug zum Mars.<br />
Ähnlich wie in den 1960er Jahren herrscht also<br />
eine Zeit des Aufbruchs und der wissenschaftlichen<br />
Neu-Errungenschaften vor. Die Menschen<br />
blicken wieder neugieriger zu den Sternen, wobei<br />
der Grund diesmal aber eher die Ablenkung<br />
von den zunehmenden und unausweichlichen<br />
Problemen auf der Erde sein dürfte. Logischerweise<br />
reflektiert sich diese aktuelle Entwicklung<br />
auch in der Unterhaltungsbranche, die die<br />
Themen der Raumfahrt genauso aufnimmt und<br />
in fiktiven, unterhaltsamen Geschichten verarbeitet,<br />
wie die bestehenden irdischen Probleme.<br />
Den Startschuss für die neue Sehnsucht nach<br />
dem All gab im letzten Jahr Alfonso Cuaróns<br />
„Gravity“, der als 3D-Eventfilm das Publikum<br />
auf einen bahnbrechend inszenierten Weltraumtrip<br />
mitnahm und darüber hinaus sogar<br />
noch genügend Spielraum für einige spirituelle<br />
und tiefenpsychologische Deutungsansätze ließ.<br />
Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />
16
<strong>Interstellar</strong><br />
Thema<br />
Was das wohl für ein Gebilde<br />
ist, vor dem Nolan hier steht?<br />
Sieht aus wie Außerirdischen-<br />
Technologie, die noch in Position<br />
gebracht werden muss.<br />
Vielleicht sollte man das Ding<br />
besser nicht berühren …<br />
Christopher Nolan ist ein<br />
Verfechter der alten Kinomagie<br />
und setzt daher lieber auf<br />
echte Kulissen-Bauten und<br />
reale Modelle als auf reine<br />
CGI-Umgebungen und Effekte.<br />
Das IMAX-Publikum dankt!<br />
Nun kommt mit Christopher Nolans lange erwartetem,<br />
neuem Projekt ein weiteres Science-<br />
Fiction-Highlight hinzu, das einen ähnlichen Einschlag<br />
wie Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im<br />
Weltraum“ verspricht. Da Amerika und Russland<br />
zu Kubricks Zeiten noch ein Wettrennen um die<br />
erste Mondlandung durchführten, traf sein Film<br />
damals direkt den Nerv der Zeit. Das Hauptthema,<br />
die nächste Evolutionsstufe des Menschen,<br />
stammte aus der Feder Arthur C. Clarkes und<br />
befl ügelte die Fantasie von Millionen Menschen.<br />
Zugleich sprengte das psychedelische Finale die<br />
Vorstellungskraft der Zuschauer und hinterließ<br />
eine große Leere, die von jedem Betrachter<br />
selbst gefüllt werden konnte. Nun tritt Meister-<br />
Regisseur Christopher Nolan in die Fußstapfen<br />
der großen Regielegende und verspricht ein<br />
nicht minder monumentales Filmereignis, das<br />
die Denkweise vieler Menschen beeinfl ussen<br />
könnte. „<strong>Interstellar</strong>“ heißt das Werk des gefeierten<br />
„The Dark Knight“-Schöpfers, der mit<br />
seinen bisherigen Filmen die Magie des großen<br />
Kinos wiederbeleben konnte.<br />
Ein neuer Meilenstein<br />
Die Handlung von „<strong>Interstellar</strong>“ beginnt wie<br />
gewohnt auf der Erde der nahen Zukunft und<br />
zeigt Motive, die auch schon in früheren Science-Fiction-Filmen<br />
zum Tragen kamen. Groß<br />
angelegte Maiskornfelder bedecken die dargestellten<br />
Landschaftspanoramen und dienen<br />
als Sinnbild uramerikanischer Agrar-Kultur, der<br />
zunehmenden Monopolisierung des Mais unter<br />
den angebauten Gemüsesorten sowie der<br />
knapper werdenden Nahrungsvorräte der Erde.<br />
Protagonist Cooper (Matthew McConaughey,<br />
der hier ein wenig wie „2001“-Darsteller Keir<br />
Dullea wirkt) ist ein alleinerziehender Vater von<br />
zwei Kindern, seinem Sohn Tom (Timothée<br />
Chalamet) und dessen jüngerer Schwester<br />
Murph (Mackenzie Foy). Als eines Tages eine<br />
indische Überwachungsdrohne in der Nähe<br />
ihrer Farm abstürzt, begeben sich die drei zur<br />
Absturzstelle und bergen das Gerät. Aufgrund<br />
des NASA-Labels auf der Drohne beschließt<br />
Cooper jene an die eigentlichen Besitzer zurückzugeben.<br />
Als er dies allerdings in die Tat<br />
umsetzt, wird er kurzerhand in ein Szenario<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 17
Thema<br />
<strong>Interstellar</strong><br />
Anne Hathaway spielt diesmal<br />
nicht die Katzenlady im Nolan-<br />
Film. Stattdessen ist sie die<br />
Vertraute Coopers, die neben<br />
den Kindern auf der Erde den<br />
zweiten emotionalen Ankerpunkt<br />
des Protagonisten spielt.<br />
Sieht so aus, als ob es mindestens<br />
vier Astronauten auf den<br />
Eisplaneten schaffen. Was sie<br />
dort finden werden, ist ungewiss<br />
und ob es den Menschen<br />
überhaupt helfen wird, noch<br />
viel ungewisser<br />
Im Erwachsenen-Alter machen<br />
sich Tom und Murph (Casey<br />
Affleck und Jessica Chastain)<br />
Gedanken über den Verbleib<br />
ihres verschollenen Vaters.<br />
Warten sie vergebens auf ein<br />
Zeichen von ihm?<br />
verwickelt, das er sich vermutlich selbst nie<br />
erträumt hätte. Als NASA-Pilot und Ingenieur<br />
wird er mit der Mission beauftragt, die Menschheit<br />
vor dem Exitus zu bewahren, indem er zu<br />
einem kürzlich entdeckten, unbekannten Planeten<br />
fl iegt. Die Erde ist heruntergewirtschaftet,<br />
weshalb es nicht mehr genügend Nahrung für<br />
alle gibt. Wüsten breiten sich aus, Sandstürme<br />
durchziehen das Land, Grünfl ächen und Wälder<br />
verschwinden. Die einzige Lösung liegt anscheinend<br />
in den Sternen – das zumindest ist die<br />
Meinung des von Michael Caine („The Dark<br />
Knight“) gespielten Wissenschaftlers. Und wie<br />
wir alle wissen, spielte Caine in den Nolan-Filmen<br />
bislang immer und ausnahmslos den weisen<br />
Mentor, der sich unmöglich irren kann und<br />
stets väterliche Gefühle für den Protagonisten<br />
hegt. Daher ist es nun umso interessanter,<br />
seine Rolle in <strong>Interstellar</strong> zu betrachten, deren<br />
Name offi ziell noch nicht bekannt gegeben wurde.<br />
Dennoch ist es aber mehr als wahrscheinlich,<br />
dass er einen Doktor der Physik namens<br />
Brand spielt.<br />
Die Crew<br />
Die zweite Stütze des Filmes wäre dann die<br />
Tochter des Wissenschaftlers, die von Anne<br />
Hathaway verkörpert wird und Bestandteil<br />
der interstellaren Forschungscrew ist. Sie ist<br />
die Biologin an Bord und damit eine absolute<br />
Schlüsselfi gur bei der Erforschung des fremden<br />
Himmelskörpers und dessen Bewohnbarkeit.<br />
Des Weiteren sind an Bord der Wissenschaftler<br />
Doyle (Wes Bentley), dem die erfolgreiche<br />
Beendigung der Mission besonders am Herzen<br />
liegt, sowie der Spezialist Romilly (David Gyasi).<br />
Da wir schon bei Vergleichen mit Kubricks<br />
„2001“ sind, darf natürlich auch der „künstliche<br />
Mensch“ nicht fehlen. So steht dem Team der<br />
kubische Roboter TARS zur Seite, der sich wie<br />
ein Tetris-Würfel selbst über Wasser bewegen<br />
kann, wobei nicht klar ist, wofür die Abkürzung<br />
nun genau steht (sicherlich irgendetwas mit<br />
„Terrain“ und „System“).<br />
Wurde die künstliche Intelligenz HAL 9000 bei<br />
Kubrick noch durch einen leuchtenden, roten<br />
Kreis symbolisiert, so scheint nun das Rechteck<br />
bzw. die simple Würfelform im Trend zu liegen.<br />
Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />
18
<strong>Interstellar</strong><br />
Thema<br />
Der Filmcharakter Romilly<br />
wird von David Gyasi<br />
gespielt, der bereits in<br />
„Cloud Atlas“ auftrat<br />
und auch in der „Doctor<br />
Who“-Serie einen kleinen<br />
Auftritt hatte<br />
Wes Bentley („Die Tribute<br />
von Panem – The Hunger<br />
Games“) spielt Doyle,<br />
dessen oberste Priorität<br />
darin liegt, die Mission<br />
zu Ende zu bringen. Fragt<br />
sich, was er dafür alles<br />
opfern würde<br />
Der Kontakt zur NASA wird<br />
dafür sorgen, dass die Familie<br />
auseinandergerissen und<br />
viele Lichtjahre voneinander<br />
getrennt sein wird. Doch Zeit ist<br />
relativ und die Liebe zueinander<br />
unendlich<br />
Mit der Hilfe des Roboters sollen dem Zielplaneten<br />
Proben entnommen werden. Wollen wir<br />
nur hoffen, dass er nicht wie die meisten seiner<br />
berühmten Filmkollegen (neben HAL 9000 in<br />
„2001“ u. a. auch Ash aus „Alien“) irgendwann<br />
durchdreht und zur Gefahr wird. Andererseits<br />
könnte das den Unterhaltungsfaktor des Filmes<br />
stark in die Höhe treiben.<br />
Die Mission<br />
An Bord eines speziellen Raumschiffes (samt<br />
Trägerrakete, rotierendem Ring mit 12 Versorgungs-Pods<br />
und Kälteschlafkammern) macht<br />
sich das Team auf, in die Nähe des Saturns zu<br />
reisen, dem Ort, an dem ein Wurmloch gesichtet<br />
wurde. Allein diese Reise war den Menschen<br />
Stanley Kubricks „2001“<br />
Der Vergleich zu Stanley Kubrick und dessen Überwerk<br />
„2001 – Odyssee im Weltraum“ (1968) liegt<br />
nahe. Daher gibt es an dieser Stelle noch einmal<br />
eine kleine Zusammenfassung einiger Besonderheiten<br />
von „2001“, die ohne jeden Zweifel Filmgeschichte<br />
schrieben.<br />
1. Der Übergang zwischen dem Urzeit-Prolog und<br />
dem Schritt ins Weltall wird durch einen in die Luft<br />
geworfenen Knochen dargestellt, der sowohl als<br />
Werkzeug als auch als Waffe eingesetzt wurde.<br />
2. In hypnotischen, hellen Bildern sieht der Zuschauer<br />
das Leben im Raumschiff. Alles ist weiß<br />
und futuristisch gestaltet, Schwerkraft ist relativ<br />
und ein sich drehender Flur hält fürs Jogging her.<br />
3. Die künstliche Intelligenz HAL 9000 entwickelt<br />
ein Selbstbewusstsein und tritt in Konkurrenz zum<br />
Menschen. Ein Wettrennen um den nächsten Evolutionsschritt<br />
beginnt.<br />
4. Daves Trip zum Monolithen in der Nähe des<br />
Jupiters wird musikalisch von György Ligetis „Requiem“<br />
begleitet (wie auch schon bei der ersten<br />
Berührung eines Monolithen durch die Menschenaffen)<br />
und artet zu einem psychedelischen Trip<br />
durch ein Wurmloch aus.<br />
5. Nach dem Sprung erwacht Bowman als alter<br />
Mann und sieht seine älteren Existenzen vor sich,<br />
bevor er zu den Klängen von „Also, sprach Zarathustra“<br />
als Fötus durchs Weltall schwebt.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 19
Thema<br />
<strong>Interstellar</strong><br />
Christopher Nolan in seinem<br />
Element: Die nächste Szene<br />
zwischen Cooper und Murph<br />
wird sehr emotional werden,<br />
da sie das Leitthema des Films<br />
zum Inhalt hat – ein unmögliches,<br />
elterliches Versprechen<br />
Das Design des Raumschiff-<br />
Inneren ist nicht so futuristisch<br />
wie etwa bei „2001 – Odyssee<br />
im Weltraum“, aber dennoch<br />
sehr hell, absolut zweckbezogen<br />
und dadurch auch sehr<br />
glaubwürdig<br />
Murphies Gesetz spricht<br />
von der Möglichkeit eines<br />
Prozesses. Also ist Coopers<br />
Rückkehr vielleicht doch<br />
nicht ganz unmöglich<br />
Murph befasst sich mit der<br />
Wahrscheinlichkeit, dass ihr<br />
Vater noch am Leben ist. Seine<br />
Sternenreise lässt sie seit ihrer<br />
Kindheit nicht mehr los. Ihre<br />
Beziehung zu ihm beruht einzig<br />
auf ihren Erinnerungen<br />
bislang technisch nicht möglich, weshalb bereits<br />
dieses Unterfangen ein klares Wagnis darstellt.<br />
Dennoch schaffen sie es und tauchen ein in die<br />
Leere des Ungewissen, das Wurmloch, ein Ort<br />
an dem noch nie zuvor jemand gewesen ist …<br />
vermutlich. Wer weiß schließlich, welche Weltraumprojekte<br />
die anderen Nationen der Erde<br />
bislang verwirklicht haben?<br />
Am anderen Ende des Spalts in Zeit und Raum<br />
erwartet die Crew jedenfalls ein immenses<br />
Abenteuer mit himmelhohen Wellen und unwirtlichen<br />
Eislandschaften. Aber wie heißt es so<br />
schön? Wo es Wasser gibt, da ist auch Leben<br />
möglich. Und Michael Caines Worte nehmen<br />
bereits einen Großteil der Handlung vorweg,<br />
wenn er auf Cooper einredet, der seine Kinder<br />
nicht verlassen möchte: „Wir müssen weit über<br />
unsere Lebensgrenzen hinaus denken und nicht<br />
als Individuen handeln, sondern als Spezies.“ Ob<br />
es in dem Nolan-Film nun solche Science-Fiction-Motive<br />
wie außerirdisches Leben (ähnlich<br />
wie in „Red Planet“) und Zeitreisen (ähnlich wie<br />
in den alten „Planet der Affen“-Filmen) gibt, sei<br />
dahingestellt. Fakt ist aber, dass das Leben auf<br />
der Erde erst einmal weiter geht und Coopers<br />
Kinder erwachsen werden, ohne ihren Vater zu<br />
Gesicht zu bekommen.<br />
Fremde Welten, Roboter & Familie<br />
Als Sinnbild für einen Workaholic, der zur „Rettung“<br />
der Familie bis in die Puppen arbeitet und<br />
dadurch keine Zeit mehr für seine Kinder hat,<br />
lässt Cooper das zurück, was ihm am teuersten<br />
ist. Murph (Jessica Chastain) und Tom (Casey<br />
Affl eck) schauen auch noch im Erwachsenen-<br />
Alter zu den Sternen auf, immer in der Hoffnung,<br />
ein Zeichen ihres Vaters zu erhalten. Mehr<br />
noch: Sie schlagen einen ähnlichen Bildungsweg<br />
ein und Murph (die im Originalscript von<br />
2008 übrigens noch ein Sohn war) wird zu<br />
einer Wissenschaftlerin, die den Verbleib ihres<br />
Vaters zumindest in der Theorie nachvollziehen<br />
kann. Die beiden sind Coopers Verbindung zur<br />
Erde, denn Liebe überwindet bekanntermaßen<br />
Raum und Zeit, egal in welcher Form sie auch<br />
am Bestimmungsort ankommen mag. Und Liebe<br />
ist genau das Element, das Eiswüsten zum<br />
Schmelzen bringen kann. Christopher Nolans<br />
Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />
20
<strong>Interstellar</strong><br />
Thema<br />
Die Astronauten-Anzüge<br />
haben etwas Retro-artiges<br />
an sich. Ähnlich wie<br />
in „Solaris“ betrachten<br />
die Protagonisten hier<br />
im Cockpit das Wundersame<br />
des Weltalls<br />
Christopher Nolan und sein<br />
Star Matthew McConaughey<br />
im intensiven Gespräch über<br />
den Charakter des Protagonisten<br />
und darüber, was gleich<br />
geschehen wird. Beide sind<br />
Meister ihres Fachs<br />
Eislandschaften standen schon immer für emotionale<br />
Kälte, die sich im tiefsten Inneren eines<br />
Menschen bilden kann. Bereits bei „Batman<br />
Begins“ musste Bruce Wayne eine solche überwinden<br />
oder zumindest verdrängen, um zum<br />
dunklen Ritter zu werden. In „Inception“ bot sich<br />
durch die Eis-Traumebene nicht nur die Gelegenheit,<br />
ein klassisches James-Bond-Szenario<br />
zu erzeugen. Gleichfalls war die Eiswüste dort<br />
der Ort, in dessen gut bewachtem Inneren die<br />
Lösung des Rätsels, das primäre Ziel dieses Einsatzes<br />
verborgen lag. In „<strong>Interstellar</strong>“ steht der<br />
Eisplanet für die Ausweglosigkeit der Situation,<br />
obgleich er auch eine große Hoffnung symbolisiert.<br />
Die Dreharbeiten hierzu dauerten rund<br />
vier Monate und fanden größtenteils auf Island<br />
Christopher Nolans Trademarks<br />
Was lässt sich über einen Regisseur überhaupt<br />
noch erzählen, den wir bereits in so vielen Ausgaben<br />
beleuchtet haben? Nun, da er mit „<strong>Interstellar</strong>“<br />
eine etwas andere Gangart einschlägt und seinen<br />
ersten Film abliefert, der im Weltraum spielt, wäre<br />
es interessant, einige seiner unverwechselbaren<br />
Markenzeichen anzuschauen, die häufi g in seinen<br />
Filmen vorkommen.<br />
1. Er liebt es, sein Publikum mit der ersten Szene<br />
ohne Umschweife direkt in die Handlung hineinzuziehen.<br />
Das dürfte ihm mit der Entstehung eines<br />
Wurmlochs besser gelingen denn je.<br />
2. Das Ende seiner Filme deutet oftmals nur an,<br />
lässt Spielraum für Interpretation, wie z. B. der<br />
Kreisel in „Inception“. Meistens hält der Protagonist<br />
auch einen abschließenden Monolog, der seine<br />
Charakterentwicklung zeigt.<br />
3. Nolans Filmhelden leiden oftmals an psychischen<br />
Defi ziten wie dem Verlust des Langzeitgedächtnisses,<br />
Schlafl osigkeit, Angstzuständen,<br />
Realitätsverlust usw.<br />
4. Die Geschichten bewegen sich häufi g auf mehreren<br />
Erzählebenen und beleuchten das Szenario<br />
aus verschiedenen Perspektiven.<br />
5. Typische Motive: Michael Caine, IMAX-Format,<br />
Filmposter, die das Szenario in den Vordergrund<br />
rücken statt einer Hauptfi gur, groß angelegte Action,<br />
Musik von Hans Zimmer.<br />
Thema | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 21
Thema<br />
<strong>Interstellar</strong><br />
Uncle Sam wants YOU!<br />
Matthew McConaughey war<br />
ein wahrer Glücksgriff als<br />
Charakterdarsteller, der auch<br />
in Actionsequenzen eine gute<br />
Figur macht. In diesem Jahr ist<br />
er der gefragteste Schauspieler<br />
<strong>Interstellar</strong> Verlosung<br />
Mit freundlicher Unterstützung von Warner Bros.<br />
verlosen wir 5 <strong>Interstellar</strong>-Fanpakete, die Folgendes<br />
enthalten:<br />
2 Freikarten für den Kinofi lm, ein T-Shirt, eine<br />
Schirmmütze, ein Kapuzenpulli und ein Schlüsselanhänger.<br />
Uncle Cooper wants ME?! Ob<br />
es eine Liebesgeschichte zwischen<br />
Cooper und Brand gibt,<br />
bleibt ungewiss. Auf jeden Fall<br />
stimmt die Chemie zwischen<br />
den beiden Hauptdarstellern,<br />
und ihnen bleibt ja noch Paris<br />
Beantworten Sie hierfür einfach die Frage:<br />
Welcher Schauspieler stellt den erfahrenen Piloten<br />
Cooper dar?<br />
Senden Sie Ihre Antwort mit dem Betreff<br />
„<strong>Interstellar</strong>“ an: verlosung@auerbach-verlag.de<br />
Einsendeschluss ist der 28. November 2014. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des Auerbach<br />
Verlags sowie deren Angehörige sind von<br />
der Teilnahme ausgeschlossen. Pro Gewinnspiel<br />
darf der Teilnehmer nur einmal mitmachen. Barauszahlung<br />
ist nicht möglich.<br />
statt. Die Vorbereitungsphase zum Film begann<br />
allerdings bereits lange vor Warners Übernahme<br />
des ehemaligen Steven-Spielberg-Projektes von<br />
Paramount. So wurde Jonathan Nolans Drehbuch<br />
noch einmal von Christopher Nolan überarbeitet<br />
und mit eigenen Ideen versehen. Erneut<br />
kam wieder viel IMAX-Kamera-Technologie zum<br />
Zuge, weshalb wir uns (wie in Ausgabe 06/14<br />
berichtet) über zahlreiche atemberaubende Aufnahmen<br />
in extrem hoher Aufl ösung freuen dürfen.<br />
Was analog machbar war, setzte Christopher<br />
Nolan mit realen Kulissen, Modellen und sogar<br />
lebensgroßen Raumschiffelementen um. Für die<br />
visuellen Effekte sorgten hier wie auch in den<br />
vorherigen Projekten Double Negative, die nun<br />
statt ganzer Städte „nur“ riesige Wasserwellen<br />
verbiegen mussten. Das Weltall steht natürlich<br />
auch nicht einfach mal so als reale Kulisse zur<br />
Verfügung, weshalb hier hochaufl ösende, IMAXtaugliche<br />
Computergrafi ken herhalten müssen.<br />
Und das ist im Zeitalter der Hollywoodschen 2K-<br />
Effekte keine Selbstverständlichkeit.<br />
Das fünfte Element<br />
Übrigens wird es ein interessantes Experiment<br />
werden, den Film ausschließlich in 2D zu zeigen,<br />
wo doch „Gravity“ als 3D-Eventfi lm solch<br />
eine immense Wirkung hatte. Aber da lässt sich<br />
Nolan glücklicherweise nicht reinreden und verfolgt<br />
weiterhin seinen Weg des großen Bildes,<br />
das das Sichtfeld des Zuschauers möglichst<br />
weit vereinnahmen soll, um ihn noch viel weiter<br />
ins Geschehen zu ziehen als dies mit der<br />
derzeitigen 3D-Technologie möglich ist. Wie der<br />
Film beim Publikum ankommt, ob sich Murph,<br />
Tom und Cooper jemals wiedersehen werden,<br />
welche Rolle Matt Damon spielt und was die<br />
fantastische Reise durchs Wurmloch für Konsequenzen<br />
(oder anders ausgedrückt: für Abenteuer)<br />
nach sich ziehen wird, das sehen wir<br />
ab dem 6. November im Kino. Sollten Sie sich<br />
jetzt freuen, dass Sie keinen 3D-Aufschlag zahlen<br />
müssen, dann sagen wir Ihnen jetzt, dass<br />
der Film mit seiner Laufzeit von 169 Minuten<br />
garantiert einen Überlängen-Aufschlag erhalten<br />
wird. Aber der dürfte sich in diesem Fall<br />
wirklich lohnen!<br />
FALKO THEUNER<br />
Bilder: © pixel - Fotolia.com, Warner Bros.<br />
22
Film<br />
Edge Of<br />
Tomorrow<br />
Auf unseren Blockbuster-<br />
Seiten gibt sich u. a. Tom<br />
Cruise ein Stelldichein.<br />
Seite 34<br />
Nymphomaniac<br />
In unserm kleinen Erotik-<br />
Schwerpunkt darf Lars<br />
von Triers umstrittenes<br />
Werk nicht fehlen.<br />
Seite 44<br />
Falling Skies<br />
Es ist jede Menge passiert<br />
in der Zukunft –<br />
genau wie in unserem<br />
bunten Serien-Teil!<br />
Seite 74<br />
Bilder: Concorde Home, Disney Home, Warner Home Video, Auerbach Verlag<br />
Tiemo Weisenseel,<br />
Redakteur<br />
Vor ein paar Wochen hatten<br />
meine Eltern endlich<br />
einmal Gelegenheit, die 3D-<br />
Funktionalität meines neuen<br />
Fernsehers auf Herz und Nieren<br />
zu prüfen. Ihre begeisterten<br />
und beeindruckten Reaktionen<br />
angesichts der plastisch und gestochen<br />
scharf vor ihren Augen<br />
ablaufenden Tierdokumentation<br />
erinnerte mich wieder daran,<br />
mit welch großen Augen ich selbst noch vor gar nicht allzu<br />
langer Zeit die ersten Male mit der schwarzen Brille auf der<br />
Nase im Kino oder vor den ersten brandneuen Testgeräten<br />
in unserem Verlag saß. Inzwischen ist der anfängliche<br />
Hype um die dreidimensionalen Bilder gehörig abgeflaut:<br />
Eine gewisse 3D-Müdigkeit hat sich scheinbar nicht nur<br />
bei mir, sondern bei großen Teilen des Publikums breitgemacht.<br />
Der euphorische erste Eindruck ist schneller<br />
als einem lieb sein kann einer gewissen Ernüchterung,<br />
einer unerwarteten Gewöhnung gewichen. Man nimmt<br />
die immer makelloseren 3D-Effekte zwar noch mit – sei<br />
es nun beim neuesten Kino-Blockbuster, einem als <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
3D vorliegenden Film oder dem einen oder anderen<br />
Spiel. Doch der nächste entscheidende Schritt in der<br />
Evolution der bewegten Bilder bleibt wohl doch eher der<br />
sich abzeichnenden neuen Welle der virtuellen Realität<br />
vorbehalten, die mit Techniken wie „Oculus Rift“ oder „Project<br />
Morpheus“ unsere Medien-Wahrnehmung tatsächlich<br />
wieder einmal von Grund auf revolutionieren könnte.<br />
Maleficent<br />
Wenn Angelina Jolie uns die „wahre“ Geschichte rund um Dornröschen<br />
erzählt, wechseln wir doch glatt die Seiten! Seite 30<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 23<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 23
Film<br />
Test des Monats<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit<br />
Treffen der Generationen im „X-Men“-Universum: Der neue und der<br />
alte Cast der Reihe arbeitet in „Zukunft ist Vergangenheit“ erstmals<br />
zusammen, um die größte Bedrohung abzuwenden, der sich unser aller<br />
Lieblings-Mutanten jemals gegenübersahen. Ring frei!<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag<br />
24
Test des Monats<br />
Film<br />
Ein entscheidender Moment: Der neue Cast entert das ikonische „Cerebro”-Set<br />
und wird damit endgültig zum Teil des riesigen „X-Men”-Film-Universums<br />
Comicverfilmung<br />
„Game Of Thrones”-Liebling Peter Dinklage (rechts) ist als genialer<br />
Wissenschaftler dem Geheimnis der Mutanten-DNA auf der Spur<br />
OT: X-Men: Days Of Future Past L: US J: 2014 V: 20th<br />
Century Fox Home B: MVC, 2.40 : 1 T: DTS 5.1, DTS-HD MA<br />
7.1 (engl.) R: Bryan Singer D: H. Jackman, P. Stewart, J.<br />
Lawrence LZ: 132 min FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 02.10.14 × 2 Extras: 8/10<br />
Bryan Singer is back! Der gebürtige New Yorker,<br />
der kurz nach der Jahrtausendwende mit<br />
„X-Men“ und „X-Men 2“ quasi den Startschuss<br />
für die folgende Flut der modernen Comicverfilmungen<br />
gab, kehrt nach zwölf Jahren Kunstpause<br />
wieder zu „seinem“ Lieblings-Franchise<br />
zurück. Mit „Zukunft ist Vergangenheit“ gelingt<br />
ihm eine brillante Verschmelzung zweier Casts.<br />
Zum ersten Mal kämpft nämlich die Originalbesetzung<br />
aus den ersten Teilen (inklusive<br />
Hugh Jackman, der hier bereits zum siebten<br />
Mal in sein „Wolverine“-Alter-Ego schlüpft!) mit<br />
dem „Quasi-Reboot“-Ensemble rund um Michael<br />
Fassbender und James McAvoy, die ihren ersten<br />
großen Auftritt vor drei Jahren in „X-Men: Erste<br />
Entscheidung“ hatten. Um es vorwegzunehmen:<br />
Dieser Film ist ein famoses Actionfest mit Herz<br />
und Hirn, und von Anfang bis Ende ein beinahe<br />
perfekter Comic-Blockbuster, wie man ihn sich<br />
größer, spektakulärer und mitreißender kaum<br />
ausmalen könnte!<br />
hält. Bishop ist Herr über eine mächtige Energiewaffe,<br />
die er mittels der Kräfte der anderen<br />
Mutanten aufl ädt; Sunspot kann seine Haut in<br />
die Oberfl äche der Sonne verwandeln; Blink<br />
generiert Wurmlöcher im Handumdrehen und<br />
Quicksilver verfügt über eine schier unfassbare<br />
Schnelligkeit, sodass für ihn alles andere in Zeitlupe<br />
abzulaufen scheint.<br />
Bis auf letzteren (dargestellt von Evan Peters)<br />
sind diese Neuzugänge für die Handlung zwar<br />
nicht wirklich wichtig, dennoch stellen sie eine<br />
schöne und unterhaltsame Erweiterung des stetig<br />
wachsenden „X-Men“-Teams auf der großen<br />
Leinwand dar. Die Sentinels als mehr als herausfordernde<br />
und scheinbar übermächtige Gegner<br />
bringen zudem deutliche Science-Fiction-Elemente<br />
in die Handlung ein, was das ohnehin<br />
pralle und fantasievolle X-Men-Universum noch<br />
weiter bereichert. Dies unterstreicht auch der<br />
komplexe Zeitreise-Plot, der die Handlung bald<br />
parallel in Vergangenheit und Zukunft vorantreibt:<br />
Um die sichere Auslöschung der Mutanten<br />
doch noch abzuwenden, wird Wolverine zurück<br />
in die 1970er Jahre geschickt, um das Projekt<br />
„Sentinel“ im Keim zu ersticken und die Geschichte<br />
von Grund auf neu zu schreiben.<br />
Teuer = gut?<br />
Mit kolportierten 200 bis 250 Millionen Dollar<br />
Produktionskosten ist „Zukunft ist Vergangenheit“<br />
der teuerste Teil der Saga geworden. Allein während<br />
der Kinoauswertung hat er allerdings eine<br />
Days Of Future Past<br />
Die Story wirft einen mitten hinein ins Geschehen,<br />
in eine gar nicht so weit entfernte dystopische<br />
Zukunft. Atmosphärische Bilder eines<br />
apokalyptischen New York und eines kaum<br />
wiederzuerkennenden Moskau machen einem<br />
sofort klar, dass sich die Dinge ganz und gar<br />
nicht gut entwickelt haben. In einer genial choreografi<br />
erten und äußerst temporeichen Kampfsequenz<br />
zum Auftakt setzen sich die X-Men mit<br />
den gefährlichen „Sentinels“ auseinander, einer<br />
wandlungsfähigen Mutanten-Roboter-Kombination,<br />
die inzwischen die Kontrolle über den<br />
Planeten übernommen hat und erbarmungslos<br />
Jagd auf die letzten verbliebenen X-Men macht.<br />
Willkommen im Club!<br />
Eine Handvoll neuer Mutanten wird hier gleich<br />
mit Pauken und Trompeten eingeführt. Da ist<br />
zum Beispiel Warpath, der mit seinen extrem geschärften<br />
Sinnen Ausschau nach den Sentinels<br />
Wie schon in „X-Men: Erste Entscheidung” glänzen James McAvoy und Michael Fassbender als<br />
junge Alter Egos der X-Men-Anführer. Wer wohl diesmal die Oberhand behält in ihrem Duell?<br />
Blink (Bingbing Fan) und Warpath (Booboo Stewart) sind zwei der „zukünftigen” X-Men, die in<br />
einer apokalyptischen Welt den aussichtslosen Kampf gegen die übermächtigen „Sentinels” führen<br />
Film |www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 25
Film<br />
Test des Monats<br />
Treffen nd<br />
der<br />
Generationen: era nen:J<br />
James sM<br />
McAvoy und Patrick ti<br />
Stewart t stehen en sich als<br />
junge<br />
und<br />
gealterte Ausgabe von Charles Xavier in einer atmosphärisch dichten Vision gegenüber<br />
Hollywood-Darling lyw<br />
ood li<br />
Jennifer nifer<br />
Lawrence bringt nicht<br />
nur die Sonne an jedes Set, sondern drückt dem<br />
Film mit ihrer tollen Leistung ihren Stempel auf<br />
Dreiviertelmilliarde Dollar an den Kinokassen hereingespült<br />
und krönte sich dadurch zum erfolgreichsten<br />
Teil des Franchise überhaupt. Und das<br />
das wundert einen angesichts der fantastischen<br />
Unterhaltung, die man hier über zwei Stunden<br />
lang non-stop geboten bekommt, überhaupt<br />
nicht. Das Drehbuch ist komplex, tiefgründig und<br />
doch zu jeder Zeit nachvollziehbar und logisch...<br />
zumindest innerhalb der ganz eigenen Gesetze<br />
eines nicht ganz einfachen Zeitreiseplots. Großartige<br />
Szenen wie die genial konzipierte, wunderschön<br />
gefi lmte und auch noch zum Brüllen<br />
komische Superzeitlupen-Sequenz mit Quicksilver<br />
im Pentagon (oder das schwebende Football-Stadion,<br />
das Magneto mal eben aus den<br />
Angeln hebt), brennen sich ins Gedächtnis ein<br />
und bleiben einem auch nach dem nächsten<br />
und übernächsten Comic-Blockbuster, den man<br />
zwangsläufi g sehen wird, noch lange im Gedächtnis.<br />
Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist aber die<br />
famose Figurenzeichnung, die einem sämtliche<br />
Hauptfi guren samt ihrer Motive, Probleme und<br />
Entscheidungen wirklich näherbringt – natürlich<br />
auch ein Verdienst des umwerfenden All-Star-<br />
Casts rund um Ian McKellen, Patrick Stewart,<br />
Jennifer Lawrence und all die anderen.<br />
Der Höhepunkt der Reihe<br />
Um es auf den Punkt zu bringen: „Zukunft ist Vergangenheit“<br />
erweist sich als der defi nitiv beste<br />
Teil des Franchise – da muss sich Bryan Singer<br />
für den bereits angekündigten Nachfolger „Apocalypse“,<br />
der im Mai 2016 in die Kinos kommen<br />
soll, wirklich gewaltig strecken! (Achten Sie auf<br />
jeden Fall auf die kurze Sequenz nach den End-<br />
Credits von „Zukunft ist Vergangenheit“. In dieser<br />
im alten Ägypten spielenden Szene kann man<br />
bereits einen ersten Blick auf den kultigen Antagonisten<br />
„Apocalypse“ werfen, einen übermächtigen<br />
Ur-Mutanten, der im X-Men-Fan-Universum<br />
einen Ruf wie Donnerhall hat!)<br />
Nach einem witzigen Stan-Lee-Cameo hält man<br />
diesmal übrigens vergeblich Ausschau: Der Urvater<br />
der X-Men taucht schlicht und einfach nicht<br />
auf in „Zukunft ist Vergangenheit“. (Laut Lee übrigens<br />
eine perfi de Taktik des Studios, um die Fans<br />
gleich mehrmals ins Kino zu locken, da es doch<br />
eigentlich immer einen witzigen Gastauftritt von<br />
ihm zu entdecken gibt!)<br />
Herausragende Effekte<br />
Gedreht wurde dieser neueste Teil der Saga<br />
mit einem ganzen Arsenal von sündhaft teuren<br />
Hightech-Kameras. Das spiegelt sich in der nahezu<br />
makellosen Präsentation denn auch deutlich<br />
wider: Mit lupenreiner Schärfe, perfekter Ausleuchtung<br />
und entsprechenden Kontrasten in so<br />
gut wie jeder Szene ist diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für jeden<br />
HD-Enthusiasten ein Fest. Der nativ in 3D produzierte<br />
Film bietet zusätzlich ein wunderbar organisches<br />
dreidimensionales Erlebnis, das die Bilder<br />
noch eine Spur lebendiger und spektakulärer<br />
wirken lässt, ohne dabei zu plakativ aufgesetzte<br />
Pop-up-Effekte zu setzen, die einen eher aus<br />
dem Erlebnis herausreißen als eine größere Immersion<br />
zu erzielen. Auch der fantastische Score<br />
von John Ottman trägt zur apokalyptischen Stimmung<br />
des Films bestens bei: Düster, unheilvoll,<br />
aber doch auch angemessen majestätisch und<br />
heroisch erklingen seine Themen im heimischen<br />
Wohnzimmer.<br />
Wie entscheidend eine herausragende Special-<br />
Effect-Abteilung bei solch einem gigantischen<br />
Hollywood-Blockbuster ist, machen einem die<br />
entfallenen Szenen auf dieser Scheibe ganz besonders<br />
deutlich. Das actionreiche Treiben der<br />
mächtigen Mutanten einmal nur mit rudimentären<br />
Effekten zu erleben, ist mehr als interessant<br />
und lässt einen den gewaltigen Aufwand in<br />
Sachen Post-Produktion hinter solch einem Film<br />
zumindest ansatzweise erahnen.<br />
Was die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an Bonusinhalten sonst noch<br />
alles zu bieten hat, zeigen wir Ihnen in einem<br />
Extra-Kasten unten auf dieser Seite. Nur so viel<br />
sei gesagt: Die Auswahl ist groß, der Informationsgehalt<br />
stimmt und Spaß machen die verschiedenen<br />
Beiträge durch die Bank.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 8,5/10<br />
Wow: 14 Jahre nach der Kinopremiere der „X-Men“ gelingt Bryan<br />
Singer tatsächlich ein echter Blockbuster-Paukenschlag, der nicht<br />
nur innerhalb des Franchise für ordentlich Aufsehen sorgt.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
X-Men satt: Das Bonusmaterial<br />
• 5 entfallene Szenen mit optionalem Regiekommentar (6 Minuten)<br />
• Die Küchen-Szene (7 Minuten, leider nicht über die "Quicksilver"-Sequenz)<br />
• Spaß am Set: Outtakes, Grimassen und Running Gags (6 Minuten)<br />
• Featurette: Ein ungleiches Duo: Xavier und Magneto (12 Minuten)<br />
• Featurette: Die X-Men sind wieder vereint (10 Minuten)<br />
• Featurette: Die neuen Mutanten (12 Minuten)<br />
• Featurette: Die Sentinels (10 Minuten)<br />
• 3 „Trask Industries“-Bildergalerien mit Konzeptzeichnungen und Modellen<br />
• 3 verschiedene englische Kinotrailer (7 Minuten)<br />
• „X-Men: Cerebro“ – Second Screen App<br />
• erste Einblicke in Ridley Scotts „Exodus – Götter und Könige“ (3 Minuten)<br />
Ton 9,5/10<br />
Blockbuster-Technik für einen Blockbuster-Film: Für solche<br />
atemberaubenden Bilder ist das Medium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gemacht!<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />
Mit mächtiger Durchschlagskraft und detailbesessener Vielfalt<br />
zaubern die Toningenieure ein wahres Soundinferno in die Boxen.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
3D 8/10<br />
In der dritten Dimension wird der Film mit seinen unglaublichen<br />
Actionszenen noch ein Stückchen mehr zum Spektakel.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3,5/4 2/3 1,5/2 1/1<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag<br />
26
Test des Monats<br />
Film<br />
Regisseur Bryan Singer gibt letzte Anweisungen, wie<br />
Ellen Page eine der Schlüsselszenen angehen soll<br />
Er war, ist und bleibt der coolste X-Man überhaupt: Hugh Jackman verdankt seiner<br />
Rolle als Fan-Favourite Wolverine vieles und bleibt der Figur dankenswerterweise treu<br />
„ES IST EIN EPISCHER STREIFEN<br />
IN JEGLICHER HINSICHT!“ (Hugh Jackman)<br />
Im INTERVIEW mit Hugh Jackman – „X-Men“-<br />
Ikone, Ex-„Sexiest Man Alive“ und Darsteller des<br />
Wolverine in „Zukunft ist Vergangenheit“.<br />
Mr. Jackman, wie war es, Bryan Singer<br />
wieder im Regiestuhl zu wissen?<br />
Bryan hat „X-Men“ und „X2“ gemacht, und die<br />
waren nicht nur erfolgreich und beliebt bei den<br />
Fans, sondern der Startschuss für ein ganzes<br />
Genre. Als wir den ersten Teil drehten, gab es<br />
eine Menge Nörgler, die behaupteten, dass das<br />
alles nicht funktioniert. Doch er hatte die großartige<br />
Vision, es wirklich unterhaltsam zu machen:<br />
spektakulär, aber doch auch sehr menschlich,<br />
um Charaktere zu erschaffen, die einem etwas<br />
bedeuten konnten, trotz ihrer übermenschlichen<br />
Fähigkeiten. Ihn nach zehn Jahren wieder<br />
als Regisseur zu haben, war so großartig, weil<br />
sich das Franchise weiterentwickelt hat und dieser<br />
Film eine Herausforderung war, wie wir sie<br />
vorher noch nicht gehabt haben. Es ist ein epischer<br />
Streifen in jeglicher Hinsicht, doch Bryan<br />
versteht auch den Humor und die Emotionen<br />
dieser Geschichten. Er hat einen brillanten Job<br />
abgeliefert!<br />
Hat sich „Zukunft ist Vergangenheit“ wie<br />
der epischste von allen „X-Men“-Filmen<br />
angefühlt, als sie ihn gedreht haben?<br />
Ja, er hatte ja das größte Budget und er ist alles<br />
in allem, nicht nur was das Storytelling angeht,<br />
der epischste. Die Gefahr ist förmlich greifbar.<br />
Von Beginn an ist alles spektakulär und es steht<br />
mehr auf dem Spiel als jemals zuvor. Man hat<br />
das Gefühl, dass die Auslöschung der Mutanten<br />
tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt. Diese<br />
Spannung durchzieht den gesamten Film. Dadurch,<br />
dass wir einen Superhelden- und einen<br />
Zeitreisefi lm drehten, wurde alles einfach riesig,<br />
Cast, Storylines usw. Das alles unter einen Hut<br />
zu bringen ist wirklich kompliziert, aber Bryan<br />
managt das brillant.<br />
Was hält ihr Sohn Oscar davon, dass sein<br />
Dad Wolverine ist?<br />
Er hat das eigentlich nie für besonders cool gehalten.<br />
Es ist schon seltsam, weil er in dieser<br />
Welt aufgewachsen ist. Er wurde geboren, als der<br />
erste Teil aktuell war, er ist heute also fast 14 und<br />
ich hab ihn schon einmal zu einem Mädchen<br />
sagen hören: „Hey, mein Dad ist Wolverine!“<br />
Also wird er es schon ab und zu benutzen. Es ist<br />
wirklich seltsam, wenn man den „Wingman“ für<br />
seinen Sohn spielt und Autogramme für irgendwelche<br />
Mädchen am Strand gibt. Normalerweise<br />
will er aber einfach nur, dass ich sein Dad bin!<br />
Was bedeutet es Ihnen heute noch, Wolverine<br />
zu spielen?<br />
Eine Menge! Er ist die Basis meiner Karriere. X-<br />
Men war der erste Film, den ich überhaupt in<br />
Amerika gedreht habe, und mit ihm habe ich<br />
mir einen Namen gemacht, der sofort das Interesse<br />
der Studios weckte und nicht nur das<br />
der Regisseure. Oft ist das genau andersherum.<br />
Mein erster Film in den USA war ein echter Hit<br />
und ich spielte darin einen klassischen "Leading<br />
Man", sodass mir die Studios sofort positiv<br />
gegenüberstanden. Es hat dadurch zwar<br />
etwas länger gedauert, auch Angebote von den<br />
Regisseuren zu bekommen, aber das ist mittlerweile<br />
alles im Lot. Wenn ich damals in die<br />
Zukunft hätte sehen können und gewusst hätte,<br />
dass ich solch eine Karriere haben würde,<br />
wo ich einen Film wie "Prisoners" drehen, ein<br />
Theaterstück spielen oder die Oscars moderieren<br />
kann, wo ich "Les Misérables" genausogut<br />
wie Wolverine machen kann, dann ist das alles,<br />
was ich mir je gewünscht habe! Diese Rolle<br />
hat mich nie auf eine einzige Schublade limitiert,<br />
und dafür bin ich wirklich wirklich dankbar.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Die Qual der Wahl: Welche Version darf’s denn sein?<br />
Dass Blockbuster mittlerweile gleich in mehreren Ausgaben erscheinen, daran hat<br />
man sich inzwischen ja gewöhnt. Zeitgleich zur Standard-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und zur<br />
von uns getesteten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D erscheinen die „X-Men Doppelbox“<br />
(mit „X-Men: Erste Entscheidung“ und „X-Men: Zukunft ist<br />
Vergangenheit” in einer Hülle) sowie die „X-Men: Cerebro Collection“<br />
mit allen sieben Filmen des „X-Men“-Franchise. Für Sammler<br />
gibt’s letztere auch als echtes Prestigeobjekt inklusive einer<br />
massiven Replik des berühmten „Cerebro“-Helms aus dem Film.<br />
Ein Unboxing-Video hierzu fi nden Sie demnächst wie immer auf<br />
unserem Youtube-Kanal www.youtube.com/digitalfernsehende<br />
Film<br />
| www.blu<strong>ray</strong>-vision.de i |92014 9.2014<br />
27
Film<br />
Blockbuster<br />
The Prince – Only God Forgives<br />
Thriller<br />
OT: The Prince L: US J: 2014 V: KSM B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: Brian A. Miller D: Jason Patric,<br />
Bruce Willis, John Cusack LZ: 90 min FSK: 16 P: 14 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.11.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Rachethriller kennt eigentlich jeder zur Genüge,<br />
doch was ist eigentlich ein umgekehrter<br />
Rachethriller? Ganz einfach: Dabei handelt es<br />
sich um einen Rachethriller, dessen Perspektive<br />
in dem Sinne verschoben ist, dass im Prinzip der<br />
Übeltäter, an dem die Rache verübt werden soll,<br />
Die beiden Kontrahenten t im lockeren Gespräch hinter<br />
der Kamera: Bruce Willis und Jason Patric<br />
der Protagonist ist. Klingt erst mal kompliziert, ist<br />
es aber nicht, wie das vorliegende Beispiel zeigt.<br />
Die Handlung beginnt mit einem Vorspann samt<br />
Flashback, bei dem sich ein Vater von seiner<br />
kleinen Tochter verabschiedet und dabei zusieht,<br />
wie sie und seine Frau in ein Auto steigen, das<br />
kurz darauf explodiert. Der Rückblick entpuppt<br />
sich als Albtraum, der dem Ex-Attentäter Paul<br />
(Jason Patric) ein unsanftes Erwachen beschert.<br />
Als Auftragskiller arbeitet er bereits seit Jahren<br />
nicht mehr, stattdessen verdingt er sich nun<br />
als Automechaniker in einer Werkstatt. Ein paar<br />
Telefonate mit dem Anrufbeantworter seiner<br />
jugendlichen Tochter lassen in ihm die Sorge aufkeimen,<br />
das irgendetwas nicht stimmt. Prompt<br />
macht er sich auf den Weg zu ihr, findet aber nur<br />
leere Räumlichkeiten vor. Auf der Suche nach<br />
ihr begegnet er ihrer College-Freundin Angela<br />
(Jessica Lowndes), die sie zum letzten Mal mit<br />
einem ominösem Typen zusammen gesehen<br />
hat. Und wie das in Gangsterfilmen nun einmal<br />
so ist, stellt sich dieser Jemand als ein halbstarker<br />
Vollidiot heraus, der einfach nur Stress machen<br />
möchte – Stress, der sich anscheinend nur mit<br />
Gegengewalt abbauen lässt. Paul erinnert sich<br />
nämlich noch an ein paar alte Kampftechniken,<br />
die er als Auftragsmörder angewandt hatte und<br />
nutzt diese, um den jugendlichen Messerfuchtlern<br />
gehörig Angst einzujagen. Lange Rede,<br />
kurzer Sinn – Alles deutet darauf hin, dass seine<br />
Tochter entführt wurde, und zwar genau von<br />
dem Mann, dessen Familie Paul im Prolog ausgelöscht<br />
hat: Mafiaboss Omar, gespielt von Bruce<br />
„Stirb Langsam“ Willis.<br />
den fast 60-Jährigen inzwischen keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr ist. Zudem sind seine Auftritte<br />
über den ganzen Film verteilt, weshalb eine ständige<br />
Präsenz des Actionstars spürbar ist. Unterstützung<br />
erhält Hauptdarsteller Jason Patric von<br />
John Cusack, der in der von Cusack gewohnten<br />
coolen Manier einen wichtigen Verbündeten bei<br />
der Befreiung von Pauls Tochter spielt. Fans von<br />
koreanischen Filmen werden außerdem den<br />
Schauspieler Rain („Ninja Assassin“) kennen,<br />
der hier die rechte Hand Omars mimt. Regisseur<br />
Brian A. Miller gibt als Inspiration für den<br />
Film Clint Eastwoods „Erbarmungslos“ an, wobei<br />
viele Sequenzen in unseren Augen eher an „96<br />
Hours“ mit Liam Neeson erinnern. Der heftige<br />
Farbfi ltereinsatz für die orangefarbene Sonnenuntergangsstimmung<br />
wiederum scheint sein<br />
Vorbild bei Michael Bay gefunden zu haben. Der<br />
überzogene Kontrast, die leichte Überbelichtung<br />
sowie die großen Dunkelfl ächen lassen viele<br />
Details verschwinden. Außer durch das geringe<br />
Bildrauschen wird die gute Schärfe allerdings<br />
nicht weiter beeinfl usst. Die klangliche Räumlichkeit<br />
kommt vorrangig durch die dreidimensional<br />
abgemischte Musik zustande. Effekte kommen<br />
für die hinteren Kanäle kaum zum Tragen. Als<br />
Bonus liegen auf der Filmscheibe der Videobeitrag<br />
„Capture The Prince“ (10 Min.) sowie einige<br />
Interviews (20 Min.) vor.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 7/10<br />
Der Film lebt von seiner beachtlichen Besetzung sowie von der<br />
beklemmenden Atmosphäre, die ein Rachethriller mit sich bringt.<br />
Er verfolgt ein ähnliches Handlungs-Schema wie „96 Hours“.<br />
Auch hJohn Cusack kist mit von der Partie und wie immer<br />
die Coolness in Person<br />
Konsequenzen der Schuld<br />
Sobald Bruce Willis in einem Actionfi lm auftaucht,<br />
der kein groß angelegter Blockbuster ist,<br />
stellt man sich als Zuschauer meist die berechtigte<br />
Frage „Ist das wieder so ein Billig-Actioner, in<br />
dem Bruce Willis maximal 5 Minuten auftritt, damit<br />
sein Name vorne auf der Hülle steht und sich<br />
der Film besser verkauft?“. In diesem Fall lässt<br />
sich die Frage mit einem „Jein“ beantworten.<br />
Bruce Willis Screentime beträgt tatsächlich nur<br />
wenige Minuten, jedoch ist seine Rolle entscheidend<br />
für die Handlung des Films. Am Ende gibt<br />
es sogar eine Actionsequenz mit ihm, was für<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Der Farbfi ltereinsatz nimmt schon fast Michael Bay’sche Ausmaße<br />
an. Harte Kontraste verringern bewusst die Plastizität.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1/2 1,5/2<br />
Vom Rundumton zehrt hauptsächlich die Musik. Sobald die Action<br />
einsetzt, ertönt sie von allen Seiten.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: KSM<br />
28
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Film<br />
Blockbuster<br />
Maleficent<br />
Die dunkle Fee<br />
„Maleficent“...übersetzt heißt das schlicht „bösartig“. Ein treffender<br />
Name also, wenn man die Idee des Originalmärchens<br />
kennt. Doch war die durchtriebene Fee aus Dornröschen<br />
schon immer so? Eine Art Prequel zu einem der beliebtesten<br />
Märchen der Welt, das ist doch mal was!<br />
Fantasy-Märchen<br />
OT: Malefi cent L: US J: 2014 V: Disney Home B: MPEG-4,<br />
2.40 : 1 T: DTS-HD 5.1 R: Robert Stromberg D: Angelina<br />
Jolie, Sharlto Copley, Elle Fanning, Sam Riley LZ: 97 min<br />
FSK: 12 P: 18 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 5/10<br />
Lediglich zwölf Feen waren eingeladen, die<br />
böse dreizehnte kam trotzdem. Jede von<br />
ihnen brachte ein Geschenk zur Geburt der<br />
Königstochter, so auch die letzte: Noch vor Ende<br />
ihres 15. Geburtstags würde sich Dornröschen an<br />
der Nadel eines Spinnrades stechen und in einen<br />
todesgleichen Schlaf fallen, so das Grimm‘sche<br />
Märchen. Aber was beabsichtigte die dunkle Fee?<br />
Was veranlasste sie dazu, einen solch finsteren<br />
Fluch auszusprechen? Genau das fragte sich<br />
auch Regisseur Robert Stromberg und erarbeitete<br />
eine überzeugende Antwort. In einigen Details<br />
abgewandelt und eher als Neuinterpretation<br />
des Disney-Klassikers „Dornröschen“ (1959) zu<br />
sehen, präsentiert sich „Maleficent – Die dunkle<br />
Fee“ aus der Sicht ebenjener Fee. Kannte man<br />
vorher eigentlich immer nur die allseits beliebte<br />
Ur-Version des Dornröschen-Märchens, so eröffnet<br />
sich dem Zuschauer nun eine völlig neue<br />
Betrachtungsweise.<br />
Denkt an meine Worte!<br />
Die junge Fee Malefi cent (bezaubernd: Isobelle<br />
Molloy) lebt in Eintracht mit vielen anderen fantastischen<br />
Wesen in einem verzauberten Tal. Immer<br />
mit einem Auge vom König der Menschenwelt<br />
bedacht, existieren beide Welten friedvoll<br />
nebeneinander. Eines Tages verirrt sich ein aufgeweckter<br />
Bauernjunge in das Tal. Malefi cent ist<br />
zunächst misstrauisch, freundet sich aber schnell<br />
mit dem jungen Stefan (Michael Higgins) an. So<br />
verbringen sie Tag für Tag und Jahr für Jahr miteinander,<br />
bis sich aus der kindlichen Freundschaft<br />
eine jugendliche Liebe entwickelt. Der Bauernjunge<br />
schwört der Fee, irgendwann im Schloss<br />
zu wohnen und die Welten der Zauberwesen<br />
und Menschen zu vereinen. Nach einer für die<br />
Armeen des Königs verheerenden Schlacht mit<br />
den mächtigen Kreaturen des Tals, ist König<br />
Henry (Kenneth Cranham) so erzürnt, dass er<br />
demjenigen die Krone verspricht, der die inzwischen<br />
erwachsene Malefi cent (Angelina Jolie)<br />
tötet. Hin und hergerissen zwischen Liebe und<br />
Machtgier macht sich Stefan (Sharlto Copley)<br />
auf, die prächtigen Flügel der Fee als gefälschten<br />
Beweis seines Sieges zu stehlen. Als Malefi cent<br />
den unfassbaren Betrug bemerkt, schwört sie<br />
der neuen Königsfamilie ewige Rache. Am Tage<br />
der Geburt der Prinzessin betritt die verbitterte,<br />
inzwischen düstere Fee das Schloss und belegt<br />
die kleine Aurora – nicht Dornröschen – mit dem<br />
Fluch, der von keiner Magie der Welt gebrochen<br />
werden kann. Im Verborgenen beobachtet sie,<br />
wie die kleine Prinzessin von allen Spinnrädern<br />
des Landes abgeschottet in der Obhut der anderen<br />
drei Feen aufwächst. Mit der Zeit überdenkt<br />
DIe Stimme der Vernunft: Rabenmensch Diaval<br />
(Sam Riley)<br />
Bilder: Disney Home<br />
30
Xxxx<br />
Film<br />
Die schöne Aurora (Elle Fanning) wandelt in der Welt umher, auf der Suche nach neuen, aufregenden<br />
Entdeckungen. Nicht einmal vor der dunklen Fee hat sie Angst<br />
sie ihren Fluch und langsam aber sicher regt sich<br />
ihr gebrochenes Herz wieder. War es ein Fehler?<br />
Sollte dieses kleine, unschuldige Wesen wirklich<br />
für die Taten ihres nichtsnutzigen Vaters büßen?<br />
Lady Jolie in Höchstform<br />
Unzählige Rollen hatte Angelina Jolie bereits in<br />
ihrer langen Karriere. Oft mimte sie die Femme<br />
fatale oder die eiskalte Killer-Agentin, verblüffte<br />
dann wiederum in äußerst dramatischen Produktionen.<br />
Zurecht zählt sie zu den besten (und<br />
bestbezahlten) Schauspielerinnen unserer Zeit,<br />
was sie auch in ihrer Rolle der Fee Malefi cent<br />
unter Beweis stellt. Ihre Ausstrahlung ist durchgehend<br />
so markant, dass man sich wahrlich keine<br />
andere Darstellerin für diese Rolle hätte vorstellen<br />
können. Besonders den Wandel, den die Fee<br />
durchmacht, inszeniert sie einfach großartig. So<br />
verkörpert sie die zunächst glückliche, dann vom<br />
Schmerz des Verlusts und des Betrugs erfüllte<br />
und schließlich zutiefst verbitterte und rachsüchtige<br />
Fee mit ausgesprochenem Feingefühl. Mit<br />
viel Liebe zum Detail wurden aber auch alle anderen<br />
Schauspieler ausgewählt. So werden hier<br />
bekannte Klischees bedient, um die Charaktere<br />
gewollt so kitschig wie möglich zu gestalten. Die<br />
drei gutmütigen Feen Flittle (Lesley Manville),<br />
Knotgrass (Imelda Staunton) und Thistletwit<br />
(Juno Temple) werden herrlich engstirnig und<br />
tollpatschig dargestellt. Prinzessin Aurora (Elle<br />
Fanning) ist die kindlich-naive, von allem auf der<br />
Welt faszinierte und doch leicht argwöhnische<br />
Komponente des Films – der trottelige Prinz<br />
Phillip (Brenton Thwaites) wiederum jene ohne<br />
Verstand, dafür aber mit schicker Lackfrisur. Weiterhin<br />
überzeugt wieder einmal der völlig unterschätzte<br />
Sam Riley in der Rolle des Rabenmenschen<br />
Diaval, der das Engelchen auf der Schulter<br />
Malefi cents verkörpert. Natürlich darf man auch<br />
Sharlto Copley als Stefan nicht vergessen, der<br />
die stetig anwachsende Gier und Paranoia in der<br />
Figur des neuen Königs brillant in Szene setzt.<br />
Bilder wie im Märchen<br />
Nicht nur die Darsteller sind wunderbar in Form,<br />
sondern auch die minutiös gestalteten Landschaften,<br />
die vor Ideenreichtum nur so sprühen.<br />
Dabei ist die Farbgebung an die Vorstellung eines<br />
typischen Märchens angepasst und hebt sich dadurch<br />
stark von der Natur ab. In besonders actionreichen<br />
Szenen, wie einer Schlacht zwischen<br />
Menschen und übernatürlichen Dunkelwesen,<br />
zieht die klangliche Dynamik ebenso rasant an<br />
wie die fi lmische. Hierbei überzeugen toll gestaltete<br />
Spezialeffekte, die keinerlei Unschärfen<br />
aufweisen. Der 5.1-Surround-Sound überzeugt<br />
zudem (in der genannten Kampfszene) mit klirrenden<br />
Schwertern, brüllenden Monstern und<br />
verängstigt fl iehenden Soldaten. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
erscheint in zwei Aufl agen. Aufgrund der tollen<br />
Bebilderung und einiger rasanter Kamerafahrten,<br />
ist hierbei neben der regulären <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> auch die<br />
3D-Version (UVP: 27 Euro) interessant, die uns<br />
für unseren Test aber leider nicht zur Verfügung<br />
stand. Beide Varianten sind ungekürzt und haben<br />
dadurch im Vergleich zur DVD-Ausgabe (FSK-6)<br />
eine FSK-12-Einstufung. Im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Veröffentlichungen der letzten Zeit<br />
setzten die Macher bei dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zudem weniger<br />
auf die üblichen Standard-Extras, sondern<br />
vielmehr auf gut selektierte, eventuell ein wenig<br />
zu kurz geratene Featurettes. So erfährt der Zuschauer<br />
u.a. wie es “Vom Märchen zum Kinofi<br />
lm” kam, wie “Malefi cents Stil” realisiert wurde<br />
und dass “Eine epische Schlacht” nicht immer<br />
und ausschließlich computeranimiert sein muss.<br />
Zusätzlich ergänzen die entfernten Szenen dieses<br />
wundervolle Abenteuer.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 8/10<br />
Einfach zauberhaft! Ein rundum mehr als gelungenes Update des<br />
beliebten Märchen-Klassikers für die ganze Familie, frei erzählt<br />
nach den Schriften der Gebrüder Grimm.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Hin und wieder schwächeln Kontrast und Schärfe, was aber auf<br />
den Film verteilt kaum auffällt oder gar stört.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Besonders beeindruckend ist hier die mitreißende Dynamik in<br />
Verbindung mit einer sehr schönen Räumlichkeit.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 2/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 31
Film<br />
Blockbuster<br />
Need For Speed 3D<br />
Action<br />
OT: Need For Speed L: US, GB, IR J: 2014 V: Highlight B: MVC,<br />
2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 verw. 3D-TV: Philips 40PFL8007K/12<br />
2D-komp.: ja R: Scott Waugh D: Aaron Paul, Dominic Cooper,<br />
Michael Keaton LZ: 131 min FSK: 12 P: 23 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
„Breaking Bad“-Co-Star Aaron Paul geht seine erste<br />
große Kino-Hauptrolle betont lässig an<br />
Es klang erst mal wie ein schlechter Scherz, als<br />
vor einiger Zeit bekannt wurde, dass die Videospielreihe<br />
„Need For Speed“ für die Leinwand<br />
adaptiert werden soll. Die Verkaufszahlen der in<br />
unzähligen Teilen erschienenen Rennspiel-Marke<br />
sprechen zwar für sich (über 100 Millionen Kopien<br />
sollen laut Hersteller Electronic Arts in den<br />
zwanzig Jahren seit Bestehen der Serie abgesetzt<br />
worden sein!), für besondere inhaltliche Tiefe<br />
waren die rasanten Arcade-Racer aber nun wirklich<br />
noch nie bekannt. Doch wenn man genauer<br />
darüber nachdenkt, ist die Idee gar nicht so<br />
abwegig: Schließlich glänzt das erfolgreiche „Fast<br />
And The Furious“-Franchise auch eher durch<br />
seine PS-starken Argumente als durch ausgefeilte<br />
Skripts und kann doch mit jedem Teil aufs Neue<br />
eine gewaltige Fanbase zum Ticketkauf animieren.<br />
Solide Story für die perfekte Rennaction<br />
Als Spieler tat man gut daran, wenn man die<br />
klischeebeladenen Storyfetzen der Games gefl<br />
issentlich übersah und sich stattdessen auf das<br />
Wesentliche, also die in atemberaubender Geschwindigkeit<br />
ablaufende Rennaction, konzentrierte.<br />
Dass dieses Rezept bei einem über zwei<br />
Stunden dauernden Spielfi lm nicht aufgehen würde,<br />
war klar, und so machten wir uns Hoffnungen,<br />
dass entsprechend viel Augenmerk auf Figuren,<br />
Handlungsmotive und Plot gelegt werden würde.<br />
Das Drehbuch kommt zwar nicht ohne Renn-<br />
Film-Stereotypen aus, kann insgesamt aber als<br />
solide bezeichnet werden. Die Geschichte des<br />
armen, aber talentierten Underdogs (Aaron Paul),<br />
der vom reichen, unsympathischen Schnösel<br />
(Dominic Cooper) abgekanzelt wird, um diesem<br />
im fi nalen Showdown-Rennen zeigen zu können,<br />
wo der Hammer hängt, gewinnt sicher keinen Innovationspreis,<br />
bietet aber genug Futter, um den<br />
knackigen Straßenrennen ihre Daseinsberechtigung<br />
zu verleihen. Dass auch eine Frau im Spiel<br />
ist, die zwischen den beiden steht, und dass auch<br />
die angekratzte Familienehre wiederhergestellt<br />
werden muss, versteht sich natürlich von selbst.<br />
fi lmten und spektakulär in Szene gesetzten Rennsequenzen<br />
verlassen, von denen es jede Menge<br />
zu bestaunen gibt. Mit dieser Taktik kann man<br />
übrigens auch als Zuschauer den meisten Spaß<br />
mit diesem Streifen haben.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> mit Luxusausstattung<br />
Was „Need For Speed“ an inhaltlicher Tiefe abgehen<br />
mag, gleicht die technisch ganz vorne<br />
mitmischende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Präsentation locker wieder<br />
aus. Die sündhaft teuren und pfeilschnellen Luxuskarossen<br />
kommen dank gestochen scharfer<br />
und kontrastreich-dynamischer Aufnahmen bestens<br />
zur Geltung. Die professionell eingesetzte<br />
3D-Technik verstärkt das „Mittendrin“-Gefühl<br />
bei den Rennszenen und macht auch die halsbrecherische<br />
Geschwindigkeit noch greifbarer.<br />
Die brachial abgemischte Soundkulisse setzt auf<br />
quietschende Reifen, kreischende Motoren und<br />
unterschwellig grollende Auspuff-Subwoofer-Attacken,<br />
sodass die Actionszenen zum audiovisuellen<br />
Highlight des Films avancieren.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 7/10<br />
Jede Menge Traumautos und die extrem rasant gefi lmten Rennen<br />
trösten über die ziemlich vorhersehbare Story hinweg. Wer auf<br />
knackige Action und Geschwindigkeit steht, ist hier goldrichtig!<br />
Technik 9/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Lupenreine Full-HD-Bilder mit famoser Schärfe und keinerlei<br />
störenden Bildfehlern sorgen für mächtig Laune.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 3/3 2/2 2/2<br />
Ton 9,5/10<br />
Na gut, mann kann’s auch übertreiben! An Altmetall t ll und<br />
Explosionen wurde bei diesem Dreh wahrlich nicht gespart<br />
Darsteller mit angezogener Handbremse<br />
Warum Aaron Paul im Vergleich zu seiner Performance<br />
in „Breaking Bad“ ein paar Gänge zurückschaltet,<br />
bleibt unerklärlich und ist ein bisschen<br />
schade. Diesem leicht gedrosselten schauspielerischen<br />
Niveau gleichen sich so ziemlich alle<br />
anderen Beteiligten (bis auf Imogen Poots, die<br />
wirklich Farbe und einige toll gespielte Akzente<br />
einbringt) dankbar an. Scheinbar haben die Darsteller<br />
sich vorwiegend auf die mitreißend ge-<br />
Bei derartig viel PS unter der Haube braucht es dringend eine<br />
kompetente Soundabteilung – und die liefert auf ganzer Linie ab!<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 2,5/3 2/2 2/2<br />
3D 7,5/10<br />
Wirklich erfreulich, wie die Tiefenwirkung das actionreiche<br />
Geschehen während der Rennen noch aufregender macht.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
3/4 2,5/3 1/2 1/1<br />
Bilder: Highlight<br />
32
Blockbuster<br />
Film<br />
Steven Spielberg Director’s Collection<br />
Collection<br />
OT: Spielberg Collection L: US J: 1971–1997 V: Universal<br />
Pictures B: MPEG-4, 1,33:1, 2.35 : 1 T: DTS 2.0, DTS 5.1<br />
R: Steven Spielberg D: Roy Scheider, Robert Shaw, Richard<br />
Dreyfuss LZ: 932 min FSK: 16 P: 62 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 16.10.14 × 9 Extras: 8/10<br />
Jeder Regisseur hat einmal klein angefangen,<br />
wobei „klein“ nicht unbedingt „schlecht“ bedeutet<br />
– eher „unbekannt“. Kaum zu glauben,<br />
dass jemand wie Steven Spielberg einmal mit<br />
solch einem Status versehen war, denn heutzutage<br />
kennt einfach jeder den Mann, der solch<br />
grandiose Filme wie „E. T.“, „Der weiße Hai“ oder<br />
„Jurassic Park“ gemacht hat. Neben diesen Blockbustern<br />
gibt es aber auch noch einige frühere,<br />
unbekanntere Streifen, die es nun zusammen<br />
mit den oben genannten in einer schön aufgemachten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Box zu kaufen gibt. Zum fairen<br />
Preis von unter 70 Euro erhält der Käufer acht<br />
Filme, unter denen sich auch solch seltene Perlen<br />
wie Spielbergs TV-Film „Duell“, sein erster Kinodurchbruch<br />
„Sugarland Express“, die kunterbunte<br />
Weltkriegskomödie „1941 – Wo bitte geht’s nach<br />
Hollywood“ sowie die Flieger-Romanze „Always –<br />
Der Feuerengel von Montana“ befi nden. Inhaltlich<br />
ist dieses Portfolio also ein guter Genre-Querschnitt,<br />
bei dem für so ziemlich jeden etwas dabei<br />
sein dürfte. Zwar lässt sich erahnen, dass sämtliche<br />
Filme für die HD-Präsentation überarbeitet<br />
wurden, jedoch sind die Spuren des Alters deutlich<br />
zu erkennen. Davon sind insbesondere die<br />
oben genannten, kleineren Filme betroffen, wobei<br />
„Duell“ z. B. ursprünglich fürs damalige Fernsehen<br />
in einem Bildseitenverhältnis von 4 : 3 produziert<br />
wurde. Das Filmkorn, extreme Unschärfen und<br />
unruhige Kamerastände wiederum suchen auch<br />
andere Filme (in 2.35 : 1) wie etwa „Sugarland-<br />
Express“ oder „1941“ heim. Ebenso warten diese<br />
und andere Filme der Collection mit Stereosound<br />
auf. Die bekannteren Exemplare wiederum wurden<br />
bereits für frühere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Veröffentlichungen<br />
sehr sorgfältig überarbeitet und können durchaus<br />
als High-End-Genuss bezeichnet werden, Surroundsound-Abmischung<br />
inbegriffen. Die Extras<br />
sind bei jeder Scheibe unterschiedlich. Insgesamt<br />
befi nden sich aber auf den Discs zahlreiche<br />
Schätze, die einen Blick hinter die Kulissen von<br />
Spielbergs Arbeiten gewähren.<br />
FALKO THEUNER<br />
Diese Szene aus „Der weiße Hai“ sorgte dafür,<br />
„1941“ 1941“ist tbekannt tfür seine Tanzeinlagen. Der<br />
dass die Kinogänger den Stränden fern blieben Director’s Cut ist in der Box enthalten<br />
Donnergrollen kündigt die größte Dinosaurier-i<br />
Action an, die je ein T-Rex veranstaltet hat<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
Inhalt der Collection<br />
– Duell (1971)<br />
– Sugarland Express (1974)<br />
– Der weiße Hai (1975)<br />
– 1941 – Wo bitte geht‘s nach Hollywood (1979)<br />
– E.T. – Der Außerirdische (1982)<br />
– Always (1989)<br />
– Jurassic Park (1993)<br />
– Vergessene Welt: Jurassic Park (1997)<br />
Beigaben:<br />
Reich illustriertes Buch mit Aussparungen für die<br />
Scheiben. 32-seitiges Booklet „A Journey In Film“.<br />
Ikonische Spielberg-Momente<br />
– Die Wasserglas-Szene beim Auftauchen des T-Rex in „Jurassic Park“<br />
– E. T. und Elliott fl iegen vor dem Mond auf einem Fahrrad<br />
– William Atherton improvisiert die Vertonung eines Roadrunner-Cartoons, der das Ende von<br />
„Sugarland Express“ vorwegnimmt<br />
– Das Auftauchen des weißen Hais mit dem Thema von John Williams<br />
– Die überdimensionale Tanzszene in „1941“, die in ein riesiges Kuddelmuddel ausartet,<br />
gefi lmt mit einem Hightech-Kamera-Kran<br />
– Der Cocker Spaniel Elmer tritt in „Sugarland Express“, „Der weiße Hai“ und in „1941“ auf<br />
– Spielberg und John Williams arbeiteten seit „Sugarland Express“ (1974) zusammen an 27 Filmen,<br />
wobei Williams für drei davon je einen Oscar erhielt. Der Komponist entfachte in jedem<br />
Spielberg-Werk pure, emotionale Filmmagie<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 33
Film<br />
Blockbuster<br />
Tonreferenz<br />
Edge Of Tomorrow<br />
EDGE OF TOMORROW<br />
„Japan“-Verfi lmungen sind ganz klar auf dem Vormarsch. Nach einigen hochwertigen, zunächst nur asiatischen<br />
Produktionen hat auch Hollywood angebissen und ist nun endlich in der Welt der Mangas, Animes und Light Novels<br />
angekommen. Und wie!<br />
Science-Fiction/Action<br />
OT: Edge Of Tomorrow L: USA J: 2014 V: Warner Home Video<br />
B: MVC, 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 verw. 3D-TV: Toshiba<br />
55M7463D 2D-komp.: Zusatzdisc R: D. Liman D: T. Cruise, E.<br />
<strong>Blu</strong>nt, B. Paxton LZ: 113 min FSK: 12 P: 30 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.10.14 × 2 Extras: 6/10<br />
Grundlage der „Edge Of Tomorrow – Live. Die.<br />
Repeat.“-Idee bildet das hochwertige 2004er<br />
Science-Fiction-Light Novel „All You Need Is Kill“.<br />
Von Hiroshi Sakurazaka erdacht und erst im Mai<br />
dieses Jahres vom Mangaka Takeshi Obata („Death<br />
Note“) zeichnerisch in Szene gesetzt, wird die<br />
Geschichte eines Soldaten erzählt, der sich aufgrund<br />
von Alien-DNA in einer Zeitschleife befindet.<br />
Regisseur Doug Liman („Die Bourne Identität“,<br />
2002) nahm sich nun dieses außergewöhnliche<br />
Werk vor, wandelte es leicht ab und passte es<br />
stilsicher an die Sehgewohnheiten der westlichen<br />
Kultur an. Dabei achtete er darauf, die intelligente<br />
Grundidee nicht allzu sehr zu verfälschen, damit<br />
seine Produktion auf keinen Fall zu einem beliebigen<br />
08/15-Hollywood-Schaulaufen inklusive<br />
Effekthascherei wird. Und er war auf grandiose Art<br />
und Weise erfolgreich. So auch dabei, einen Tom<br />
Cruise glaubhaft in einer Rolle zu präsentieren, die<br />
auf den ersten Blick so gar nicht zum ewig lässigen<br />
Agenten passt.<br />
Game Over: Versuch’s halt nochmal!<br />
In einer nicht allzu fernen Zukunft befi ndet sich<br />
die Welt im Krieg mit einem schier unbesiegbaren<br />
und übermächtigen Gegner, einer Alienrasse,<br />
die „Mimics“ genannt wird. Major William Cage<br />
(Cruise) ist auf dem Weg nach London, wo er<br />
neue Befehle entgegennehmen soll. Im nächsten<br />
Moment wacht er gefesselt auf dem Rollfeld des<br />
hiesigen Militärstützpunktes auf und muss erkennen,<br />
dass man ihm eine Falle gestellt hat. Als Deserteur<br />
abgestempelt soll „Rekrut“ Cage am darauf<br />
folgenden Tag in die Schlacht um die französische<br />
Küste ziehen: Mission „Downfall“ beginnt. In gepanzerten<br />
Exoskeletten kämpfend, bahnt sich der<br />
ängstliche Soldat einen Weg über den Strand und<br />
schafft es sogar, einen der Gegner zu erlegen, nur<br />
um danach sofort in einer Explosion zu sterben.<br />
Kurz zuvor fl ießt ihm jedoch das schwarze <strong>Blu</strong>t<br />
des getöteten Mimics in den Mund und er wacht<br />
wieder auf dem Rollfeld auf. Was ist passiert? Völlig<br />
desorientiert erlebt er die beiden Tage auf eben<br />
dieselbe Art und Weise, bis er ein weiteres Mal<br />
auf dem Schlachtfeld fällt und den Tag erneut<br />
von vorne beginnt. Langsam aber sicher begreift<br />
Cage, dass er die besondere, bisher unentdeckte<br />
Fähigkeit der Mimics, die Zeit zurückdrehen zu<br />
können, übernommen hat. Mithilfe der ultimativen<br />
Überkriegerin Rita Vrataski (taff: Emily <strong>Blu</strong>nt), die<br />
kurzzeitig ebenfalls diese Kraft inne hatte, tüftelt er<br />
einen Plan aus, den außerirdischen Feind in den<br />
zentralen Reihen zu verwunden. Nach unzähligen<br />
Neustarts fi nden die beiden schließlich heraus,<br />
dass ein übergeordnetes System – das Omega –<br />
existiert, welches die Energiezufuhr kontrolliert<br />
und so die gesamte Mimic-Population am Leben<br />
erhält. Nur muss dieses noch gefunden und zerstört<br />
werden...<br />
Irgendwas mit Murmeltier<br />
Auch wenn – oder gerade weil – das Ende recht<br />
undurchsichtig ist und sich auch sonst so einige<br />
Logiklöcher im Storyverlauf bemerkbar machen,<br />
hat das Regisseur- und Darsteller-Team <strong>Blu</strong>nt-<br />
Cruise-Liman mit „Edge Of Tomorrow“ den faszinierenden<br />
Dystopie-Gedanken Sakurazakas<br />
gefasst und großartig inszeniert. Emily <strong>Blu</strong>nt, die<br />
wohl vorwiegend aus seichteren Komödien und<br />
Dramen bekannt ist, zeigt sich hier von einer ganz<br />
anderen Seite, wie auch Tom Cruise. Natürlich<br />
basierend auf der Vorlage vertauschte Regisseur<br />
Liman die stereotype Rollenverteilung, sodass<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
34
der legendäre Actionheld hier den eher schwächlichen<br />
und feigen Büro-General auf Zeitreise mimt<br />
und Mrs. <strong>Blu</strong>nt eine mit massiven Rotorblättern<br />
kämpfende Super-Soldatin verkörpert. Wer hätte<br />
gedacht, dass dieses Konzept mit genau diesen<br />
Schauspielern so gut aufgehen würde. Hut ab vor<br />
einer solchen Schauspielleistung, zumal die Dreharbeiten<br />
wohl alles andere als einfach waren. Laut<br />
Interview mit Regisseur und Darstellern wogen die<br />
futuristischen Exoskelette nämlich durchschnittlich<br />
40, teilweise sogar bis zu 60 kg, was auf Dauer<br />
wohl mehr als anstrengend gewesen sein muss.<br />
Aber es hat sich gelohnt, denn das Design der<br />
Anzüge und die angestrebte Funktionalität wirken<br />
äußerst realistisch und nicht nur theoretisch<br />
umsetzbar. Weiterhin wurde die Frage nach einer<br />
möglichen Alien-Konzeption bravurös gelöst,<br />
indem man ein tentakelartiges Wesen erschuf,<br />
welches besonders in Kopf- und Mundbereich<br />
visuell beeindruckt und bedrohlich echt wirkt. Insgesamt<br />
ist der visuelle Stil mit all seinen Effekten<br />
und der eher natürlichen Farbgebung von hoher<br />
Qualität. Natürlich erwartet man mittlerweile von<br />
hochwertigen Hollywood-Produktionen, dass so<br />
etwas als Standard angesehen wird, doch wurde<br />
man in der jüngeren Vergangenheit auch oft<br />
enttäuscht. So nicht in diesem Werk, dass auch<br />
klanglich absolute Referenz ist. Die Räumlichkeit<br />
ist unfassbar weitläufi g und die gezielte Signalortung<br />
vortreffl ich. Man könnte sogar so weit gehen<br />
zu sagen, dass lediglich die Abmischung von Synchronisation<br />
und Effektlautstärke in einigen wenigen<br />
Sequenzen nicht ganz optimal ist. Zudem<br />
ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in diversen Formaten im Handel<br />
erhältlich. Neben der normalen Single-Disc gibt es<br />
ein Steelbook der 2D-Version, eine 2-Disc-3D-Box<br />
und zu dieser eine jedoch nur bei Amazon.de exklusiv<br />
zu erwerbende Steelbook-Variante. Rein inhaltlich<br />
unterscheiden sich die Formate nur in der<br />
zusätzlichen Dimension. Das Bonusmaterial enthält<br />
neben den bereits erwähnten Interviews noch<br />
einige kleinere Featurettes zur „Downfall“-Szene,<br />
den „Waffen der Zukunft“ sowie der Realisierung<br />
der „Kreaturen“. Außerdem gibt es eine Kurz-Doku<br />
mit dem Titel „On The Edge“, welche die Vorbereitungen<br />
von Regisseur Doug Liman im Vorfeld<br />
der Produktion und der Dreharbeiten selber zeigt.<br />
Letztlich steht natürlich auch noch ein Potpourri<br />
aus diversen gekürzten oder entfallenen Szenen<br />
zur Verfügung.<br />
Eine letzte Sache ist noch anzumerken, auch<br />
wenn dies womöglich ein wenig zu überinterpretiert<br />
erscheinen mag. Auch bedingt durch<br />
Aushängeschild Tom Cruise, erkennt man hier<br />
und da eindeutig einschlägige Kommentare zur<br />
kritisierten Scientology-Religion. Sicherlich fi ndet<br />
man diese in so ziemlich jedem Science-Fiction-<br />
Abenteuer, da die Glaubensrichtung eben auf der<br />
wissenschaftlichen Fiktion beruht, doch ist der<br />
Zusammenhang von Cruise in einer Hauptrolle<br />
und den Aussagen im Film unverkennbar. Hauptaugenmerk<br />
liegt hier übrigens nicht auf Cruises<br />
Charakter, stattdessen vertritt der narzisstische<br />
Obergeneral Farell (Bill Paxton) ebenjene Ideologie<br />
des „Schicksal in die Hand nehmens“, welcher<br />
lustigerweise jedoch nicht gewillt ist, die Wahrheit<br />
über Zeitreisen anzuerkennen. Und auch das „thetanische“<br />
Ende ist Hollywood-typisch, daher drücken<br />
wir noch einmal ein Auge zu, Mr. Cruise.<br />
TYLER SÜSS<br />
Hab ich das nicht schonmal erlebt? Major William<br />
Cage (Tom Cruise) im Mech-Anzug<br />
Der Festival-Hit<br />
von den Filmfestspielen<br />
in Cannes 2013<br />
Preisgekröntes Kino<br />
mit Hollywoodstar Benicio del Toro<br />
Ab sofort im Handel erhältlich!<br />
erhältlich bei:<br />
Film 8/10<br />
Hoch intelligenter Science-Fiction-Kracher mit großartig<br />
aufgelegtem Schauspiel-Duo, bei dem zur Abwechslung mal die<br />
Frau den Helden-Part übernimmt.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Abgesehen von einigen wenigen Kontrastschwächen in dunkleren<br />
Sequenzen qualitativ hochwertig.<br />
Ton 9/10<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Wenn die Mimics umherschwirren und die Mech-Anzüge zum<br />
Einsatz kommen, fühlt man sich selbst wie auf dem Schlachtfeld.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 3/3 2/2 1,5/2<br />
3D 5,5/10<br />
Besonders in ruhigeren Momenten wird die stereoskopische Tiefe ein<br />
Stückchen weiter aufgezogen. Schönes Gimmick, aber nicht mehr.<br />
3D-Technik Wirkung Tiefendynamik Menü<br />
2/4 2/3 1/2 0,5/1<br />
Mit der taffen und „schlagfertigen“ Rita (Emily<br />
<strong>Blu</strong>nt) sollte man sich besser nicht anlegen<br />
Wegen ihm ist Cage auf dem Schlachtfeld:<br />
General Brigham (Brendan Gleeson)<br />
Anzeige<br />
<br />
Das COMING<br />
OF AGE Drama<br />
2014<br />
<br />
Mit der<br />
Musik von<br />
Alicia Keys<br />
und André 3000<br />
Ab sofort im Handel erhältlich!<br />
erhältlich bei:<br />
Die Seite für Filmfans<br />
und Cineaster auf<br />
facebook.com//HeimkinoHeimkino
Film<br />
Anspruch<br />
Das Schicksal ist ein mieser Verräter<br />
Romanze/Drama<br />
OT: The Fault In Our<br />
Stars L: US J: 2014<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
R: Josh Boone<br />
D: Shailene Woodley,<br />
Ansel Elgort, Laura Dern LZ: 127 min FSK: 6<br />
P: 21 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.10.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Bei der Kombination „Liebesfilm<br />
plus tragische Krankheitsgeschichte“<br />
schrillen bei den meisten<br />
Zuschauern erst einmal alle Alarmglocken.<br />
Doch im Falle des heimlichen<br />
Sommerhits „Das Schicksal<br />
ist ein mieser Verräter“ (300 Millionen<br />
Dollar an den Kinokassen!)<br />
kann auf ganzer Linie Entwarnung<br />
gegeben werden. Diese feinfühlige<br />
Adaption des Erfolgsromans<br />
Die weltvergessene Glückseligkeit der ersten großen Liebe verkörpern Jungstar<br />
Shailene Woodley und ihr Kollege Ansel Elgort auf wunderbare Weise<br />
„The Fault In Our Stars“ von John<br />
Green ist mehr als gelungen und<br />
schenkt einem nach dem Abspann<br />
eine wunderbare Melange aus Hoffnung,<br />
Dankbarkeit und großer Wertschätzung<br />
für das Leben an sich.<br />
Glücklicherweise haben die Macher<br />
für das so entscheidende Figurenduo<br />
im Zentrum der Geschichte ein<br />
echtes Traumpaar gefunden. Shailene<br />
Woodley spielt den an Schilddrüsenkrebs<br />
erkrankten Teenager<br />
Hazel Lancaster ebenso sympathisch<br />
wie zerbrechlich. Als in einer<br />
Therapiegruppe plötzlich der smarte<br />
und trotz seiner Krankengeschichte<br />
äußerst lebenslustige Augustus<br />
Waters (Ansel Elgort) in ihr Leben<br />
tritt, scheint mit einem Mal auch<br />
die Chance auf die erste große Liebe<br />
aufzublühen. Die Inszenierung<br />
von Regisseur Josh Boone schafft<br />
es immer wieder, geschickt allen<br />
Klischees aus dem Weg zu gehen<br />
– und immer dann, wenn es doch<br />
einmal zu süßlich zu werden droht,<br />
kommt ein Dämpfer zur rechten<br />
Zeit (wie zum Beispiel der deftige<br />
Gastauftritt von Willem Dafoe zur<br />
Wenn das Schicksal dir Zitronen<br />
schenkt, dann bewirf es mit Eiern!<br />
Mitte der Laufzeit). Technisch weiß<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Auswertung ebenso zu<br />
überzeugen wie der Film selber, sodass<br />
am Ende eine uneingeschränkte<br />
Empfehlung steht, für alle, die<br />
einen nahezu perfekt gemachten<br />
Streifen zwischen großer Romanze<br />
und glaubwürdigem Coming-of-Age-<br />
Drama suchen.<br />
TW<br />
Film 8,5/10<br />
Einer der schönsten Filme des Sommers auf einer<br />
rundum empfehlenswerten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Anschauen,<br />
wohlfühlen, Glücks-Tränchen verdrücken!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Words And Pictures<br />
Romantikkomödie<br />
OT: Words And<br />
Pictures L: US J: 2013<br />
V: Senator B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Fred Schepisi<br />
D: Clive Owen, Juliette<br />
Binoche, Navid<br />
Negahban LZ: 116 min<br />
FSK: 6 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
Das finstere Tal<br />
Western/Drama<br />
OT: Das fi nstere Tal<br />
L: DE, AT J: 2013<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.35:1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Andreas Prochaska<br />
D: Sam Riley, Tobias<br />
Moretti, Paula Beer<br />
LZ: 115 min FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Juliette Binoche und Clive Owen<br />
lieben die Kunst und das Leben<br />
VÖ: 04.09.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Was treibt den wortkargen Reisenden<br />
(Sam Riley) in die Berge?<br />
Erstaunlicherweise ist diese sympathische<br />
Geschichte um einen<br />
„Lehrer-Wettstreit der schönen<br />
Künste“ sowohl beim Kinopublikum<br />
als auch beim Großteil der Kritiker<br />
ziemlich klar durchgefallen. Vielleicht<br />
hängt es einfach ein bisschen davon<br />
ab, ob man den Film nun mögen<br />
will oder nicht?! Das traumhafte<br />
Hauptdarstellerpaar ist schon mal<br />
ein Grund, warum man dem Streifen<br />
im Grunde so gut wie gar nichts<br />
übelnehmen kann. Juliette Binoche<br />
als bärbeißige, aber doch immer<br />
noch leidenschaftliche Verfechterin<br />
der bildenden Kunst und Clive<br />
Owen als brennender, aber doch<br />
ziemlich abgewrackter Anhänger der<br />
Poesie liefern sich ein vor Sprachwitz<br />
nur so sprühendes Duell. Dass<br />
schon bald auch die Funken der Liebe<br />
zwischen ihnen fliegen, versteht<br />
sich im Kontext einer Romantic-<br />
Comedy ja quasi von selbst, und so<br />
kann man mit „Words And Pictures“<br />
eine ganz und gar vergnügliche Zeit<br />
verbringen!<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Schöne und schwungvolle Romantikkomödie<br />
mit zwei gut aufgelegten Stars, die sich die<br />
Bälle und die Pointen lustvoll zuspielen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Basierend auf einer österreichischen<br />
Romanvorlage kreierte<br />
Regisseur Andreas Prochaska<br />
hier einen authentischen Alpen-<br />
Western. Ein mysteriöser Fremder<br />
(Sam Riley) erscheint in einem<br />
abgeschiedenen Bergdorf, um dort<br />
in Sicherheit zu überwintern. Mit<br />
seiner amerikanischen Kameratechnik<br />
überzeugt er die Bewohner<br />
von seinem Verbleib. Schnell freundet<br />
er sich mit den Besitzern des<br />
Gasthauses an, sammelt insgeheim<br />
aber Informationen. Als das Dorf<br />
dann von rätselhaften Morden erschüttert<br />
wird, gerät der unliebsame<br />
Besucher natürlich sofort in die<br />
Schusslinie. Steckt der Amerikaner<br />
tatsächlich hinter den Morden? Einzig<br />
die österreichische Mundart beeinträchtigt<br />
das Filmvergnügen, das<br />
ansonsten großartig bebildert ist. So<br />
muss man sich jedoch regelrecht<br />
anstrengen, um alles zu verstehen.<br />
Davon abgesehen sind Dramatik,<br />
Schauspielleistung und Atmosphäre<br />
aber von hoher Qualität. TS<br />
Film 7,5/10<br />
Klassisch-markanter Western-Trip, der locker<br />
auch einen Clint Eastwood in der Hauptrolle<br />
haben könnte.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Senator, Warner Home Video<br />
36
Neuer Dämon, neuer<br />
Exorzismus-Schocker<br />
mit WILL WALLACE · DEAN CAIN<br />
DON SWAYZE · EMILY BROOKS<br />
Enemy (Limited Collector’s Mediabook)<br />
Bilder: Capelight Pictures<br />
Mystery-Thriller<br />
OT: Enemy L: CA, ES J: 2013 V: Capelight Pictures B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Denis Villeneuve D: Jake<br />
Gyllenhaal, Melanie Laurent, Sarah Gadon, Isabelle<br />
Rossellini LZ: 90 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Der Roman „Der Doppelgänger“, des portugiesischen<br />
Schriftstellers José Saramago,<br />
erzählte 2002 die Geschichte eines Mannes, der<br />
im Zuge einer persönlichen Selbstbewältigung<br />
auf sein Ebenbild trifft. Dieses Werk diente als<br />
Grundlage für Denis Villeneuves neueste Konzeption,<br />
den nebulösen und zugleich äußerst<br />
faszinierenden Mystery-Thriller „Enemy“. Hier<br />
steht der dem repetitiven Alltag ausgesetzte<br />
Geschichtslehrer Adam Bell (mitreißend: Jake<br />
Gyllenhaal) im Mittelpunkt. Immer im Wechsel<br />
zwischen müder Lehrtätigkeit, dem tristen Weg<br />
nach Hause und der sexuellen Begegnung mit<br />
einer weiblichen Bekannten (Melanie Laurent)<br />
verstreichen die Tage wie in trägem Flug. Als er<br />
dem Filmtipp eines Kollegen nachgeht, bricht<br />
seine Welt plötzlich in sich zusammen: Einer<br />
der Schauspieler sieht ihm zum Verwechseln<br />
ähnlich. Auf der Suche nach einer Erklärung<br />
stößt er auf immer tiefgründigere Hinweise,<br />
ohne wirklich die Wahrheit herauszufinden. Was<br />
verbindet die beiden?<br />
Spinnen und Klarträume<br />
Irgendwo zwischen radikaler Charakterstudie<br />
und symbolträchtigem Trancezustand wandeln<br />
Film und Protagonist auf einem schier unaufhaltsamen<br />
Weg ohne wirkliches Ziel. Freunde von<br />
klar abgesteckten Enden und einer eher leicht<br />
zu verfolgenden Storyline sollten wohl besser<br />
die Finger von diesem intensiven Arthouse-Werk<br />
lassen. Wirken die ersten Szenen bereits willkürlich,<br />
so wird spätestens beim Auftreten von<br />
albtraumhaften Figuren und dem immer wiederkehrenden<br />
Spinnensymbol jedes Verständnis<br />
bis zum äußersten auf die Probe gestellt. Und<br />
das ist wohl die einzige und doch gravierende<br />
Schwäche, die dieses ansonsten großartige fi l-<br />
mische Erlebnis zu verzeichnen hat: Regisseur<br />
Denis Villeneuve lässt deutlich zu viel Spielraum<br />
für mögliche Interpretationen. Das Ende ist dann<br />
die Krönung des Unverständnisses und man<br />
bleibt als Zuschauer leicht unzufrieden zurück.<br />
Jake Gyllenhaal verkörpert indes die doppelte<br />
Hauptrolle mit sehr viel Feingefühl für die jeweiligen<br />
Charakterzüge. Stellt er den introvertierten<br />
Lehrer (Adam) als gebeugten, beinahe dem<br />
Leben überdrüssigen Mann dar, so tritt der exzentrische<br />
Schauspieler (Anthony) selbstsicher<br />
auf. Als dann beide zum ersten Mal aufeinander<br />
treffen, beginnen sie, Merkmale des jeweils<br />
anderen in sich zu realisieren. Sie scheinen<br />
offenbar zu ahnen, dass nur einer der beiden<br />
überleben kann, was als eindeutiges Zeichen<br />
für Schizophrenie angesehen werden könnte.<br />
Der Interpretationsspielraum ist andererseits so<br />
unendlich, dass man sich wohl selbst nach der<br />
zehnten Sichtung noch nicht auf die eine Wahrheit<br />
festlegen kann. Technisch gesehen sorgen<br />
vor allem die Sepia-Färbung und der niedrige<br />
Kontrast für den angestrebten traumartigen Hintergrund,<br />
vor dem kaum ein Unterschied zwischen<br />
Realität und Fantasie zu erkennen ist.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 8/10<br />
Hypnotisches, kammerspielartiges Porträt zweier (?) körperlich<br />
identischer Personen, das von der Frage nach dem „wie und<br />
warum“ getragen wird.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Die dichte Atmosphäre wird vor allem durch die entfärbte<br />
Grundstimmung des Films unterstützt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
In den wenigen lauteren Szenen, zieht das klangliche Tempo mit<br />
beinahe spannungsgeladener Wucht an.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
Nach wahren<br />
Begebenheiten!<br />
Im Verleih erhältlich!<br />
Ab 14.11. im Handel!<br />
Halloween in der Hölle!<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.justbridge.de · /justbridgeDE
Film<br />
Anspruch<br />
Fox Searchlight Pictures<br />
Collection<br />
OT: Fox Searchlight<br />
Collection L: US<br />
J: 1997 – 2014 V: 20th<br />
Century Fox B: diverse<br />
T: diverse R: Danny<br />
Boyle, Wes Anderson,<br />
Daren Arronofski<br />
D: James McAvoy,<br />
Forest Whitaker, James Franco, u. a. LZ: k. A.<br />
FSK: 16 P: 86 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 02.10.14 × 21 Extras: 10/10<br />
20 Jahre<br />
Jubiläums-Collection<br />
„127 Hours“ ist einer dieser Filme, die man nie wieder vergisst. Und am Ende<br />
durchströmen einen Wellen des Glücks. Ob man will oder nicht<br />
Insgesamt 20 Filme für 20 Jahre<br />
Fox Searchlight bietet die aktuelle<br />
Jubiläumsbox dem Käufer zum<br />
fairen Preis von derzeit 86 Euro.<br />
Von den aufregenden Danny Boyle-<br />
Thrillern „127 Hours“ und „Trance“<br />
über „Juno“ bis hin zum topaktuellen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Highlight „The Grand<br />
Budapest Hotel“ ist in der Box alles<br />
vertreten, was sich nicht nur jeder<br />
Arthouse-Fan wünscht. Im Gegenteil,<br />
die Filme sind allesamt äußerst<br />
massenkompatibel und haben<br />
dennoch etwas ganz besonderes<br />
an sich. Wer es Leid ist, ständig die<br />
gleichen Hollywood-Schemen aufgetischt<br />
zu bekommen, sollte sich<br />
einfach mal mit dem Wein-Roadtripp<br />
„Sideways“ die Kante geben,<br />
mit „Little Miss Sunshine“ zu einem<br />
Schönheitswettbewerb fahren, bei<br />
den schmerzhaften Ballett-Stunden<br />
von „Black Swan“ mitfiebern oder<br />
sich eine Auszeit im „Best Exotic<br />
Marigold Hotel“ gönnen, von dem<br />
es ab dem 12. März 2015 übrigens<br />
eine Fortsetzung im Kino<br />
zu bestaunen gibt. Die Collection<br />
enthält zudem mit „The Wrestler“<br />
einen weiteren Darren Aronofski-<br />
Film, der neben Wes Anderson<br />
und Danny Boyle mit zu den regelmäßigen<br />
Kult-Regisseuren bei Fox<br />
Searchlight zählt. Die weiteren Titel<br />
der Box haben wir Ihnen rechts<br />
aufgelistet, damit Sie einen guten<br />
Überblick über die Box erhalten.<br />
Tests zu den meisten Titeln finden<br />
Sie in früheren Ausgaben, eine<br />
Übersicht hierzu gibt es auf unserer<br />
Online-Seite www.digitalfernsehen.<br />
de. Disc 21 beinhaltet eine Dokumentation<br />
zur Studiogeschichte.<br />
Genug gesagt!<br />
FT<br />
Filme der Collection<br />
1. 127 Hours<br />
2. (500) Days of Summer<br />
3. Alles, was wir geben mussten<br />
4. Another Earth<br />
5. Black Swan<br />
6. Best Exotic Marigold Hotel<br />
7. Crazy Heart<br />
8. Darjeeling Limited<br />
9. The Descendants<br />
10. Ganz oder gar nicht<br />
11. The Grand Budapest Hotel<br />
12. Hitchcock<br />
13. Juno<br />
14. Der letzte König von Schottland<br />
15. Little Miss Sunshine<br />
16. Sideways<br />
17. Trance<br />
18. Never Die Alone<br />
19. Genug gesagt<br />
20. The Wrestler<br />
Mister & Pete<br />
gegen den<br />
Rest der Welt<br />
Drama<br />
OT: The Inevitable<br />
Defeat Of Mister & Pete<br />
L: US J: 2013 V: Edel<br />
Germany B: MPEG-4,<br />
2.35:1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: George Tillman<br />
Jr. D: Skylan Brooks,<br />
Ethan Dizon, Jennifer<br />
Hudson, Anthony Mackie LZ: 108 min FSK:<br />
12 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 29.08.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Kris, Boss des Viertels, ist Schuld an<br />
der Misere um die beiden Mütter<br />
Vollkommen auf sich alleine gestellt, ohne Geld und auf der Flucht vor dem<br />
Waisenhaus bleibt den beiden nur das Betteln<br />
Zu allererst muss hier eines festgehalten<br />
werden: Eine solch<br />
großartige, emotional bewegende<br />
Schauspielleistung eines Kindes hat<br />
man bisher selten, vielleicht sogar<br />
noch nie zuvor gesehen! Wie der<br />
junge Skylan Brooks die Rolle des<br />
Mister interpretiert und als Hauptcharakter<br />
den Film bestimmt und<br />
leitet, ist ganz groß und deutet auf<br />
eine lange, erfolgreiche Karriere hin.<br />
„Mister & Pete gegen den Rest der<br />
Welt“ erzählt die Geschichte des<br />
13-jährigen Mister, der mit seiner<br />
drogenabhängigen, sich prostituierenden<br />
Mutter im schlimmsten<br />
Viertel von New York haust. Trotz<br />
großen Potentials hat er keinerlei<br />
Perspektiven, wird in der Schule<br />
gemieden und findet auch sonst<br />
keinen Anschluss. Eines Tages wird<br />
seine Mutter wegen Drogenbesitzes<br />
und -konsums festgenommen,<br />
er selbst müsste eigentlich in ein<br />
Waisenhaus. Auf der Flucht vor den<br />
Behörden kämpfen er und sein<br />
kleiner Freund Pete (Ethan Dizon),<br />
dessen Mutter dasselbe Schicksal<br />
ereilte, ums nackte Überleben. Regisseur<br />
George Tillman Jr. hat hier<br />
eine Geschichte konstruiert, wie<br />
sie (leider) auch aus dem Leben<br />
gegriffen sein könnte. Mit wundervoll<br />
aufgelegten Schauspielern,<br />
zahlreichen mitreißenden Twists<br />
und einer grundlegenden, mehr<br />
als erdrückenden Stimmung hat<br />
Tillman hier ein wahres Meisterwerk<br />
der dramatischen Filmkunst<br />
geschaffen. Bild- und Tonqualität<br />
tragen ganz klar auch ihren Teil zur<br />
Aussagekraft und zum Effekt des<br />
Films bei. Ähnlich matt und beklemmend<br />
wie die Story um Mister und<br />
Pete präsentiert sich nämlich auch<br />
die Technik. Im Bonusbereich der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> findet sich zudem einiges<br />
an Zusatzmaterial, so beispielsweise<br />
ein Kommentar von Brooks zu<br />
seinen Vorbereitungen. TS<br />
Film 8,5/10<br />
Herzzerreißende Ballade zweier verlorener<br />
Jungen, die am absoluten Existenzminimum um<br />
ihr Überleben kämpfen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: 20th Century Fox, Edel Germany<br />
38
Xxxx<br />
Film<br />
Savannah<br />
Historiendrama<br />
OT: Savannah L: US J: 2013 V: Lighthouse Homem<br />
B: MPEG-4, 2.35:1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Annette<br />
Haywood-Carter D: Jim Caviezel, Chiwetel Ejiofor, Jaime<br />
Alexander, u. a. LZ: 109 min FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
stante hierbei ist der alternde Christmas Moultrie,<br />
der vom geübten „12 Years A Slave“-Star<br />
Chiwetel Ejiofor gekonnt verkörpert wird. Auch<br />
Jim Caviezel als Ward Allen weiß über den<br />
Großteil des Films zu überzeugen, lässt nur hin<br />
und wieder etwas an Dramatik vermissen. Protagonistin<br />
Jamie Alexander hingegen wirkt in der<br />
Rolle der Lucy Stubbs oftmals überfordert, was<br />
im zwischenmenschlichen Bereich eventuell<br />
aber auch an der eher mittelmäßigen Synchronisation<br />
ihres Charakters liegen könnte.<br />
Bilder: Lighthouse Home, Beau Giannakopoulos<br />
VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Wie eine Legende, beinahe ein frenetischer<br />
Lobgesang erscheint die teilweise auf<br />
wahren Begebenheiten beruhende Geschichte<br />
um Ward Allen (Jim Caviezel). Als Sohn aus<br />
gutem Hause lebt der anarchische Freidenker<br />
mit seinem besten Freund und Weggefährten<br />
Christmas Moultrie (Chiwetel Ejiofor) in den<br />
Gewässern von Savannah. Seinen Unterhalt<br />
verdient er sich dabei als Tagelöhner, genauer<br />
mit dem Verkauf von selbst erlegten Stockenten.<br />
Zwischen all der harten Arbeit, rauen<br />
Trinkgelagen und dem beinahe wöchentlichen<br />
Besuch des Gerichtssaals lernt er eines Tages<br />
die attraktive junge Edeldame Lucy Stubbs<br />
(Jamie Alexander) kennen. Doch wie der<br />
Charakter des Querkopfes und einige unvorhersehbare,<br />
tragische Zufälle es so wollen, kann<br />
die Liebesgeschichte der beiden kein gutes<br />
Ende nehmen.<br />
Der Mythos um einen Mann<br />
Man ist als Zuschauer von der Vielzahl an Stolpersteinen<br />
im Leben des Ehepaares recht ergriffen,<br />
obwohl dem historischen Kostümdrama<br />
ein Tick mehr Authentizität gut getan hätte.<br />
Bildtechnisch ist nicht allzu viel auszusetzen, so<br />
weiß vor allem der grundlegende Farbton zu gefallen.<br />
Ohnehin sind die Bilder zwar nicht immer<br />
gestochen scharf, dafür aber wundervoll weitläufi<br />
g und toll fotografi ert. Beim Ton fallen einige<br />
Schwächen auf, zunächst natürlich die angesprochene<br />
Synchronisation, dann aber auch das<br />
Fehlen von Geräuschen, wie knisterndes Papier<br />
oder nebensächliches Klopfen. Dadurch wirkt<br />
die Kulisse ein wenig platt und unausgereift.<br />
Die Bonussektion enthält leider kein Making-Of,<br />
stattdessen gibt es ein paar Trailer.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 6,5/10<br />
Die Portraitierung des hoff nungsvollen Südstaatler-Mythos ist<br />
dramatisch, schön fotografi ert und dadurch visuell ansprechend.<br />
Leider verschenkt der Film auch einiges an Potenzial.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Die Geschichte von Ward Allen<br />
Aus Sicht des mittlerweile erwachsenen „Little<br />
Jack“ (Bradley Whitford) erzählt, gibt dieser<br />
die Geschichte um Ward Allen an seinen Sohn<br />
weiter, ganz so wie sie ihm immer und immer<br />
wieder in seiner Jugend von dem Ex-Sklaven<br />
Christmas vorgebetet wurde. Im engsten Familienkreis<br />
entstand über die Jahre ein wahrer<br />
Kult um die Person Ward, der wohl hauptsächlich<br />
an seiner freien, unbeschwerten und doch<br />
bestimmten Art festzumachen ist. So wechselt<br />
die Perspektive des Films immer zwischen der<br />
punktuellen Gegenwart, einer jüngeren sowie<br />
einer älteren Vergangenheit. Die einzige Kon-<br />
Das leicht gefärbte Bildmaterial trägt zur grundlegenden<br />
Atmosphäre bei, weist aber auch leichte Schwächen auf.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Hin und wieder fehlen Geräusche und ebenso ist die<br />
Synchronisation oft nur Mittelmaß.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
1,5/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 39
Film<br />
Anspruch<br />
Jimmy P. – Psychotherapie eines Indianers<br />
Drama<br />
OT: Jimmy P. L: US, FR J: 2013 V: Edel Distribution<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Arnaud Desplechin<br />
D: Benicio Del Toro, Mathieu Amalric, Gina McKee<br />
LZ: 112 min FSK: 12 P: 14 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Die Ergründung des menschlichen Bewusstseins<br />
und die Beeinflussung dessen durch<br />
gleichsam umweltliche Einflüsse, wie auch innere<br />
Zwiespälte sind faszinierend und in Bezug<br />
auf psychische Krankheiten lebenswichtig. Der<br />
französische Regisseur Arnaud Desplechin („Das<br />
Auf dem Weg zur Militärklinik ik lässt es sich wunderbar<br />
philosophieren<br />
Leben ist seltsam“, 2004) hat sich jetzt in USamerikanischer<br />
Koproduktion filmisch mit diesem<br />
Gedanken auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt<br />
steht der indianische Kriegsveteran Jimmy Picardi<br />
(Benicio Del Toro), der nach seiner Rückkehr<br />
1948 aus dem Zweiten Weltkrieg immer wieder<br />
von lähmenden Kopfschmerzen und anderen<br />
schwerwiegenden Symptomen geplagt wird. Zur<br />
näheren Untersuchung wird er in ein entferntes<br />
Militärkrankenhaus mit anliegender Psychiatrie<br />
überwiesen. Diverse Ärzte versuchen ihr Glück<br />
bei der Bestimmung seiner Krankheit, scheitern<br />
aber, sowohl auf psychologischer, als auch<br />
auf physiologischer Ebene. Um einen etwas<br />
unorthodoxeren Weg auszutesten, wird der Anthropologe<br />
und Ethnologe Georges Devereux<br />
(Mathieu Amalric) in das Veteranenkrankenhaus<br />
beordert. In intensiven Sitzungen versucht der<br />
Analytiker, die tiefergehende Psyche von Jimmy<br />
zu visualisieren, da er die Krankheit in eben diesem<br />
Bereich vermutet. Belächelt von der Krankenhausleitung<br />
kommen die beiden der Antwort<br />
Stück für Stück näher.<br />
Phantomschmerz<br />
Absolut authentisch und in einer intensiven,<br />
wenn auch melancholisch ruhigen Atmosphäre<br />
wird die Erarbeitung des Problems dargestellt.<br />
Beide Protagonisten tragen hierbei nicht<br />
unerheblich zur Filmgüte bei. Benicio Del Toro<br />
versteht es, den gebeutelten, von einer unersichtlichen<br />
Krankheit befallenen Ureinwohner zu<br />
verkörpern, der im Zwiespalt seiner eigenen Kultur<br />
mit der amerikanischen steht. Auf der anderen<br />
Seite tritt Mathieu Amalric als Indio-Experte<br />
und Menschenforscher auf, der Jimmy um jeden<br />
Preis helfen will. Hierbei ist hervorzuheben, dass<br />
einige Passagen der Problemfi ndung religiös<br />
kommentiert sind. So steht nicht nur Jimmy als<br />
Patient im Fokus, sondern vielmehr die grundlegende<br />
Indianer-Problematik. Neben dem Seelenportrait<br />
möchte der Film vor allem der stets<br />
vorhandenen Feindlichkeit gegenüber den indianischen<br />
Ureinwohnern und deren Ausgliederung<br />
in Reservate kritisch entgegentreten. Antworten<br />
sucht er in den verschiedenen Glaubensrichtungen,<br />
die als Verbindung der Menschen untereinander<br />
angeboten wird. So hängt der Effekt<br />
des Films stark von der persönlichen Einstellung<br />
gegenüber Religionen ab. Darüber hinaus sind<br />
jene Szenen, in denen die beiden Männer Jimmys<br />
alltägliche Alpträume zu deuten versuchen,<br />
visuell sehr ansprechend, heben sich vom natürlichen<br />
Rest des Films deutlich ab und haben<br />
einen fast unwirklichen Effekt. Obwohl der Film<br />
im letzten Jahr entstanden ist, wirken die Art der<br />
Kameraführung, die Qualität des Bildmaterials<br />
und die Konzeption der Dialoge auf eine positive<br />
Art und Weise „alt“. Was enttäuscht sind die Extras,<br />
die abgesehen von einem Trailer im O-Ton<br />
nichts bereithalten. Ein hintergründiges Featurette<br />
zu der thematisierten Problematik wäre hoch<br />
interessant und lehrreich gewesen.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 7,5/10<br />
Eine faszinierende Ode an das gequälte Leben eines Indianers, die<br />
den miserablen Umgang mit den Ureinwohnern teils religiös<br />
begründet kritisiert.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Die unaufgeregte Grundstimmung wird durch matte, hübsch<br />
altmodisch wirkende Bilder ausgedrückt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
In unzähligen Sitzungen nähern sich die beiden Herren<br />
allmählig einer Lösung<br />
Die Natur soll Jimmy helfen, die Hintergünde<br />
seiner Krankheit zu beleuchten<br />
Ton 6,5/10<br />
Leider hat der Film kaum Räumlichkeit, bietet dafür aber<br />
gefühlvolle Musik und eine angemessene Synchronisation.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: Edel Distribution<br />
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Film<br />
Anspruch<br />
Liebe ist das perfekte Verbrechen<br />
Thriller<br />
OT: L’amour est un crime parfait L: FR J: 2013 V: Alamode<br />
Film B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: A. Larrieu,<br />
J.-M. Larrieu D: Mathieu Amalric, Maïwenn, Karin Viard, D.<br />
Podalydès LZ: 114 min FSK: 16 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 17.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Viele Männer träumen von solch einem<br />
Leben, er hat es realisiert: Der schlagfertige<br />
Literaturprofessor Marc (Mathieu Amalric),<br />
seines Zeichens umworbener Casanova und<br />
Guru der geschriebenen Kunst, verführt reihenweise<br />
Studentinnen seiner geliebten Literatur.<br />
Als dann aber seine neueste Eroberung spurlos<br />
verschwindet, gerät er ins Visier der polizeilichen<br />
Ermittlungen. Schließlich tritt die Stiefmutter<br />
(Maïwenn) der Verschwundenen auf den Plan,<br />
in der er die Liebe seines Lebens findet. Schier<br />
unaufhaltsam wird er vom Sog der Ereignisse<br />
verschlungen. Was verbirgt der gute Mann?<br />
Natürlich wäre er unter normalen Umständen<br />
nicht abgeneigt: Marc und seine Studentin Annie<br />
Wer war es?<br />
Das ist die Frage, die man sich als Zuschauer<br />
die ganze Zeit über stellt. Man ahnt bereits zu<br />
Beginn, was der Verschwundenen zugestoßen<br />
sein könnte. Doch war es wirklich der reißerische<br />
Frauenschwarm? Oder hat seine leicht abwesende<br />
und psychotische Schwester Marianne<br />
(Karin Viard) etwas mit dem Verschwinden zu<br />
tun? Nach außen hin versucht sich der Professor<br />
jedenfalls gelassen zu geben, fällt nach und<br />
nach aber sichtlich in sich zusammen. Die vielen<br />
Komponenten, die in diesem Puzzle eine Rolle<br />
spielen, bestärken die Verwirrung des geneigten<br />
Zuschauers nur umso mehr: Ein auf den ersten<br />
Blick planlos wirkender Kommissar umkreist die<br />
Universität und den Campus, der Chef des Literaturfachbereiches<br />
(Denis Podalydès) versucht<br />
ständig Marc ins Gewissen zu reden und eine<br />
nymphomanische Studentin (Sara Forestier)<br />
kann die Zurückweisungen des Professors nicht<br />
länger akzeptieren. Es ist alles sehr verzwickt in<br />
diesem ruhigen Portrait eines Mannes, der von<br />
seiner eigenen Gier zerfressen wird. Und das<br />
ist es, was den Film ausmacht: Die Ruhe. Mit<br />
einer faszinierenden Leichtigkeit, zugleich aber<br />
auch einer bedrückenden Intensität wird die Geschichte<br />
des scheiternden Professors erzählt und<br />
die Ereignisse Stück für Stück aufgedeckt. Selbst<br />
im großen Finale verzichteten die Macher auf<br />
hektische Energie, entschleunigten den Film gar<br />
bis zum absoluten Minimum. Dabei wird die Erzählung<br />
nie langweilig, da sie von tollen Darstellern,<br />
einer verträumten Atmosphäre, viel nackter<br />
Haut und einer wendungsreichen Erzählweise<br />
getragen wird. Nichts davon wirkt aufgesetzt oder<br />
zu gewollt in Szene gesetzt, was vor allem in Bezug<br />
auf die Zelebrierung des bloßen Körpers von<br />
ausgesprochener Wichtigkeit ist. Anrüchig, gänzlich<br />
ohne in die Perversität abzurutschen präsentieren<br />
sich diverse Schönheiten in der Reichweite<br />
des Professors, die ihm den Kopf verdrehen.<br />
Abgesehen von der eigentlich nebensächlichen<br />
Darstellung dieser Akte, der winterlichen Grundstimmung<br />
und der Schauspielqualität bietet die<br />
Verfi lmung des Philippe Djian Romans „Die Rastlosen“<br />
(2012) außerdem tolle Klangspektren. So<br />
sind Räumlichkeit und Signalortung von hoher<br />
Präzision und Qualität, die eingespielte Musik<br />
der thematisierten Kunst entsprechend emotional<br />
komponiert. In den beigefügten Interviews<br />
kommen einige Schauspieler und die Regisseure<br />
zu Wort und beleuchten ihr Machwerk näher. Zusätzlich<br />
gibt es ein kleines Making-Of und eine<br />
interessante Trailershow, die ähnlich kunstvolle<br />
Independent-Produktionen vorstellt.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 8/10<br />
Ein französischer Thriller, der trotz des makaberen Themas einen<br />
kunstvoll seichten und wahrlich unaufgeregten Grundton bewahrt<br />
und durch und durch fasziniert.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Schwächen bei der allgemeinen Schärfe und der Darstellung von<br />
Details stören nur selten.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Ton 8/10<br />
Marcs exzentrische Schwester Marianne (Karin Viard)<br />
behält seine neueste Flamme im Auge<br />
Die Stiefmutter tt der verschwundenen Studentin:<br />
ti<br />
Anna (Maïwenn Le Besco)<br />
Die Synchronisation ist typisch französisch und die räumliche<br />
Geräuschkulisse angemessen verträumt.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: Alamode Film<br />
42
Anspruch<br />
Film<br />
Die zwei Gesichter des Januars<br />
Thriller<br />
OT: The Two Faces Of<br />
January L: US J: 2014<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Hossein Amini<br />
D: Viggo Mortensen,<br />
Kirsten Dunst, Oscar<br />
Isaac LZ: 96 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Viggo Mortensen spielt hier den<br />
eifersüchtigen Betrüger<br />
Vor einer zauberhaften, mediterranen<br />
Kulisse findet zwischen<br />
dem jungen Reiseführer Rydal (Oscar<br />
Isaac), dem Trickbetrüger Chester<br />
McFarland (Viggo Mortensen)<br />
und dessen junger Frau Colette<br />
(Kirsten Dunst) ein merkwürdiges<br />
Abhängigkeitsverhältnis seinen Anfang.<br />
Sieht es Anfangs noch so<br />
aus, als würde Rydal das Touristenpärchen<br />
um ihr Geld bringen und<br />
Colette für sich gewinnen können,<br />
so wird er alsbald von den beiden<br />
in einen Mord verwickelt, der die<br />
drei Schicksale unweigerlich miteinander<br />
verknüpft. Fortan befinden<br />
sie sich auf der Flucht und nutzen<br />
jeden Augenblick, um sich gegenseitig<br />
zu zerstören. Als Thriller, der<br />
auch locker von Alfred Hitchcock<br />
verfilmt worden sein könnte, bewegt<br />
sich vermutlich deshalb auf<br />
solch schmerzhaften Bahnen, weil<br />
es keine Identifikationsfigur gibt.<br />
Einfach jeder Charakter ist auf seine<br />
Weise hinterhältig, skrupellos und<br />
absolut amoralisch, wie es sich<br />
für eine Patricia Highsmith-Verfilmung<br />
(„Der talentierte Mr. Ripley“)<br />
Sieht aus wie eine Agatha-Christie-Verfilmung, ist aber keine. Der Film ist<br />
eine Augenweide für Fans klassischer Krimi-Kost<br />
gehört. Aber gerade das macht<br />
dieses Dreiecksverhältnis auch so<br />
spannend, obwohl der eigentliche<br />
Kampf hauptsächlich zwischen den<br />
konkurrierenden und um die Dame<br />
buhlenden Männer stattfindet.<br />
Auf der technischen Seite buhlen<br />
die wirklich ansehnlichen Bild-Parameter<br />
um die Gunst der Zuschauer,<br />
wobei natürlich die formidablen<br />
Landschafts- und Stadtbilder<br />
Athens ihr Übriges Beitragen. Hell<br />
bis düster wechseln die Szenarien,<br />
bei gleich bleibend hoher Bildschärfe.<br />
Trotz der zum schneiden<br />
dichten, stillen Thriller-Atmosphäre<br />
ist die Audio-Abmischung etwas für<br />
Surround-Sound-Freunde, die auch<br />
gerne einmal subtile Geräusche<br />
aus den entsprechenden Richtungen<br />
zu schätzen wissen. FT<br />
Film 7/10<br />
Brillant duellieren sich hier zwei Trickbetrüger:<br />
Auf der einen Seite die jugendliche Energie auf<br />
der anderen die Erfahrenheit des Alters.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Under The Skin Tödliche Verführung<br />
Bilder: Senator, Studiocanal<br />
Science-Fiction<br />
W-Cover: ja<br />
OT: Under The Skin<br />
L: US, GB, CH J: 2013<br />
V: Senator B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Jonathan Glazer<br />
D: Scarlett Johansson,<br />
Adam Person LZ: 108 min<br />
FSK: 16 P: 15 Euro<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: ??/10<br />
Was unter der Haut steckt, lässt sich<br />
allein durch Flammen nicht erkennen<br />
Eines der merkwürdigsten aber interessantesten<br />
Filmexperimente<br />
wagten Regisseur Jonathan Glazer<br />
(„Sexy Beast“) und Hauptdarstellerin<br />
Scarlett Johansson mit „Under<br />
The Skin“. Die grobe Handlung des<br />
Films besteht darin, dass sich eine<br />
geheimnisvolle Frau (Johansson)<br />
auf Männerfang begibt, sie nach<br />
Hause lockt, sich entblättert und<br />
anschließend den jeweiligen Mann<br />
in eine Flüssigkeit tauchen lässt, die<br />
seine Haut ablösen soll, denn das<br />
Äußere bedeutet hier Identität. Falls<br />
Sie sich jetzt an dieser Stelle Fragen,<br />
ob Mrs. Johansson hier alle Hüllen<br />
fallen lässt, so kann diese Frage<br />
definitiv mit einem „Oh, ja!“ beantwortet<br />
werden. Wie die armen Opfer<br />
der allnächtlichen Streife, wird<br />
auch der Zuschauer bezirzt und<br />
in den Bann der „Schwarzen Witwe“<br />
gezogen. Der dokumentarische<br />
Charakter des Films rührt vor allem<br />
daher, weil sämtliche Außenaufnahmen,<br />
also z. B. Scarlett Johanssons<br />
Gänge durch das Kaufhaus und<br />
die Straßen mit versteckter Kamera<br />
aufgenommen wurden, weshalb<br />
Roboterartig vollführt der von Johansson gespielte Charakter jeden Abend<br />
das selbe Ritual. Männer abschleppen, ausziehen, Haut einsacken …<br />
die vermeintlichen Statisten echte<br />
Passanten sind. Einige grandiose<br />
Bilder am Anfang erinnern darüber<br />
hinaus an Stanley Kubricks „2001“<br />
und suggerieren automatisch, dass<br />
sie ein Alien ist. Und diese Deutungsart<br />
geht konform mit Michel<br />
Fabers Romanvorlage „Die Weltenwanderin“,<br />
in der auch viele eigene<br />
Erfahrungen des Fremdseins einflossen.<br />
Jonathan Glazers Kunstfilm<br />
bemüht sich allerdings nicht darum,<br />
unterhaltsam zu sein, weshalb die<br />
stoische Aneinandereihung der Alltagsszenen<br />
und die Abweichung<br />
davon, zwar sehr gut diesen Eindruck<br />
der Fremde vermitteln, jedoch<br />
auf Dauer auch ziemlich öde<br />
wirken. Die sich daraus erschließende<br />
Handlung ist nicht als solche<br />
zu erkennen.<br />
FT<br />
Film 6/10<br />
Schwierige Filmkost, die zwischen alltäglicher<br />
Ödnis, schockierenden Horrorelementen und<br />
obskurer Erotik schwankt.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 43
Film<br />
Anspruch<br />
Nymphomaniac Vol. I & II<br />
Drama/Erotik/Arthouse<br />
OT: Nymphomaniac L: DK, DE, BE, GB, FR J: 2014 V: Concorde<br />
Home B: MPEG-4, 2.35 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Lars von Trier<br />
D: Charlotte Gainsbourg, Stacy Martin, Stellan Skarsgård<br />
LZ: 118 + 124 min FSK: 16 P: 20 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.11.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Lars von Trier: Was soll man zum dänischen<br />
Regie-Berserker noch sagen, das nicht bereits<br />
gesagt worden ist? Nach seinen Filmen hat man<br />
oft Gesprächsstoff für Stunden, und Material<br />
zum Grübeln und Durchdenken für ganze Tage.<br />
Angesichts des cineastischen Ausnahmezustands,<br />
den er mit „Nymphomaniac“ auf die Leinwände<br />
dieser Welt losgelassen hat, reicht es auch vollkommen,<br />
sich nur auf den Film zu konzentrieren,<br />
und all die Skandale und Skandälchen, die seine<br />
Karriere wohl für immer begleiten werden, für<br />
diesmal ganz beiseite zu lassen.<br />
Chronologie der Lust<br />
Jedes Wort über diesen Film ist im Grunde zu viel,<br />
da es die einzigartige Erfahrung, ihn zum ersten<br />
Mal zu sehen, unweigerlich in eine bestimmte<br />
Richtung drängt. Von Triers Muse Charlotte Gainsbourg,<br />
mit der er bei seinen drei letzten Filmen<br />
zusammenarbeitete, verkörpert diesmal eine<br />
Uma Thurmans intensiver i Gastauftritt als rigoros betrogene<br />
Ehefrau schnürt einem förmlich die Kehle ab<br />
Frau namens Joe, die sich – am Tiefpunkt ihres<br />
Daseins angekommen – der Freundlichkeit eines<br />
Fremden (Stellan Skarsgård) anvertraut und<br />
mit ihm in aller Offenheit die Geschichte ihres<br />
Liebes-Lebens teilt. In acht streng unterteilten<br />
Kapiteln entfaltet sich ein überwältigendes Panorama<br />
eines ganzen Lebens, das von Anfang<br />
an und scheinbar unausweichlich von einer fehlgegangenen,<br />
falsch verstandenen und krankhaft<br />
übersteigerten Sexualität geprägt ist. Ein Großteil<br />
der Szenen wird dabei von Stacy Martin bestritten,<br />
die die junge Joe und ihre Eskapaden mindestens<br />
ebenso beeindruckend spielt, wie die<br />
gewohnt großartige Charlotte Gainsbourg, die ab<br />
Kapitel sechs übernimmt. Der explizite und monothematische<br />
Umgang mit dem Motiv des Films<br />
(Sexsucht als Krankheitsbild, als bestimmende<br />
und zerstörerische Kraft im Denken und Handeln<br />
einer verzweifelt Suchenden) mag bei weitem<br />
nicht jedem gefallen. Doch die künstlerische<br />
Konsequenz (erschlagender Einfallsreichtum<br />
trifft beeindruckendes handwerkliches Können),<br />
welche von Trier über diese überbordenden vier<br />
Stunden offenbart, muss einem zumindest Respekt<br />
abnötigen.<br />
Formales Chamäleon<br />
Lars Von Trier und sein Kameramann Manuel<br />
Alberto Claro, der bereits die atemberaubende<br />
Fotografi e für „Melancholia“ (2011) als Empfehlung<br />
mitbrachte, zeigen sich bei der Optik von<br />
„Nymphomaniac“ ausgesprochen experimentierfreudig,<br />
geben sie doch beinahe jedem neuen<br />
Abschnitt auch eine neue Bildsprache. So überrascht<br />
das klaustrophobisch enge Kapitel drei<br />
zum Beispiel plötzlich mit einem schmaleren<br />
Bildformat. Episode vier, Joes bittere und nur<br />
schwer zu ertragende Auseinandersetzung mit<br />
Tod und Sterblichkeit, ist dagegen konsequent in<br />
erstaunlich kalt wirkendem Schwarzweiß gedreht.<br />
Auch die Musik spielt eine immer bedeutendere<br />
Rolle in Lars von Triers ganz eigenem Verständnis<br />
des Kinos. Wie schon in den letzten Jahren abzusehen,<br />
spielen klassische Themen auch hier wieder<br />
eine zentrale Rolle – doch auch einen wirkungsvoll<br />
geschnittenen Bilderrausch zu einem treibenden<br />
Rammstein-Song hat er locker im Repertoire.<br />
Im Vorfeld der Veröffentlichung gab es innerhalb<br />
der Internet-Filmgemeinde heftige, beinahe<br />
wütende Reaktionen auf die Planungen des<br />
Verleihs, zuerst nur die Kinofassung zu veröffentlichen.<br />
Inzwischen steht fest, dass die Entscheidung<br />
für den fast fünfeinhalb Stunden umfassenden<br />
Director’s Cut von Lars von Trier jedem<br />
freisteht. Für 22 Euro wird diese noch deutlich<br />
explizitere und folglich erst ab 18 freigegebene<br />
Version ebenfalls ab dem 20. November im Handel<br />
erhältlich sein. Beide Varianten bieten eine<br />
Dreiviertelstunde an Interviews mit den Hauptdarstellern<br />
als Bonus, was einem im Nachhinein<br />
noch einmal ganz neue Ein- und Ansichten zur<br />
Interpretation dieses Stücks Kinokunst liefert.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Joe und dSeligman (C. Gainsbourg und dS. Skarsgard)<br />
sehen ihren dunklen Abgründen ins Gesicht<br />
Film 9/10<br />
Ein kaum zu fassendes Arthouse-Monstrum, das einen erschlägt<br />
mit seinem Ideenreichtum, seiner Off enheit, seiner radikalen<br />
Andersartigkeit. Von Trier auf dem Höhepunkt seines Schaff ens!<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Im 20-Minutentakt bekommt man eine neue, aufregende Bildsprache<br />
geboten, wobei auch der technische Aspekt überzeugt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Speziell die leitmotivisch verwendete Musik ist der Star dieser<br />
sauberen, in Sachen Eff ekte aber eher zurückhaltenden Tonspur.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1,5/3 1,5/2 2/2<br />
Bilder: Concorde Home<br />
44
Anspruch<br />
Film<br />
XConfessions<br />
Erotik<br />
OT: XConfessions<br />
L: DE J: 2014<br />
V: Intimate (Alive)<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Erika Lust<br />
D: Amarna Miller u. a.<br />
LZ: 85 min FSK: 18 P:<br />
18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 2,5/10<br />
Schöne Körper, leidenschaftliche<br />
Blicke: Das lässt sich aushalten!<br />
Dass Pornos spätestens durch<br />
die permanente Verfügbarkeit<br />
im Internet mitten in der Gesellschaft<br />
angekommen sind, dürfte<br />
inzwischen auch dem Letzten klargeworden<br />
sein. Doch angesichts<br />
der immer gleichen, lieblosen Massenware<br />
regt sich vermehrt die Lust<br />
auf etwas Anderes, etwas Neues,<br />
das die Erotik, das Geheimnis der<br />
körperlichen Liebe wieder mehr in<br />
den Mittelpunkt rückt, und nicht nur<br />
den reinen Akt auf kalte und unpersönliche<br />
Art und Weise abbildet. Die<br />
Schwedin Erika Lust hat sich mit ihren<br />
Produktionen inzwischen einen<br />
Namen gemacht, zielt sie mit ihrer<br />
„feministischen Pornographie“ (eine<br />
durchaus gewagte und diskussionswürdige<br />
Wort-Kombination!) doch<br />
speziell auf Frauen und Paare. Auf<br />
ihrer Seite kann man anonym seine<br />
sehnlichste Fantasie posten, und jeden<br />
Monat entstehen aus den besten<br />
Ideen dann erotische Kurzfilme.<br />
Aus diesem Fundus sind die ersten<br />
neun nun auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erhältlich. Die<br />
Inszenierung ist dabei betont „anders“<br />
gehalten, arbeitet exzessiv mit<br />
Eine der beliebtesten Fantasien darf nicht fehlen: Im Reigen der Körper, im<br />
Rausch der fremden Haut verschwimmen die Grenzen zwischen Ich und Du<br />
Unschärfen, Verfremdungseffekten<br />
und ausgefallenen Blickwinkeln, die<br />
ganz bewusst eher erahnen lassen<br />
als unverblümt zu zeigen. Herausgekommen<br />
sind bei dieser ersten<br />
Auswahl so ziemlich die Klassiker,<br />
die man in den Top Ten der erotischen<br />
Fantasien auch vermuten<br />
würde. Ein lustvolles Bondage-Ritual,<br />
verliebte Paare beim Schäferstündchen<br />
und das unvermeidliche<br />
lesbische Tête-à-Tête eröffnen den<br />
Reigen. Eine Voyeur-Show, die beliebte<br />
Sekretärinnen-Fantasie und<br />
das Pendant mit dem gut gebauten<br />
Pool-Boy dürfen natürlich auch<br />
nicht fehlen. Eine recht mutige<br />
Strap-on-Session sowie ein Pornodreh<br />
wagen dann schon etwas<br />
mehr, sodass für jeden Geschmack<br />
etwas dabei sein dürfte. TW<br />
Film 6,5/10<br />
Interessantes Erotik-Experiment, das in kurzen,<br />
prickelnden, aber auch ziemlich naheliegenden<br />
Episoden für jeden Geschmack etwas bietet.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6/10<br />
Bilitis<br />
Erotik-Klassiker<br />
OT: Bilitis<br />
L: FR, IT J: 1977<br />
V: Busch Media (Alive)<br />
B: MPEG-4, 1.66 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: David Hamilton<br />
D: Patti D‘Arbanville,<br />
Mona Kristensen,<br />
Bernard Giraudeau LZ: 96 min FSK: 16 P:<br />
16 Euro W-Cover: ja<br />
Bilder: Alive, Busch Media (Alive)<br />
VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Der Name David Hamilton sorgt<br />
sowohl in der Welt der Fotografie<br />
als auch im Filmbereich<br />
immer wieder für Gesprächsstoff.<br />
Markenzeichen seiner Kunst ist auf<br />
seinem Hauptbetätigungsfeld (die<br />
Fotos) ebenso wie im Kino der<br />
sogenannte „Weichzeichner“. Er betreibt<br />
und zelebriert eine Fotografie<br />
„aus dem Geiste der Malerei“,<br />
indem er eine ganz bewusste Kontrastverringerung<br />
seiner Motive benutzt,<br />
um die Bildaussage in eine<br />
nostalgische, friedvolle und beinahe<br />
märchenhafte Stimmung zu lenken.<br />
Auch die sentimentalen Soundtracks<br />
seiner Filme tragen viel dazu bei,<br />
Der charakteristische Weichzeichner von David Hamiltons Arbeiten legt einen wohlig-sanften Schleier über die Bilder<br />
und verleiht auch den pikanteren Szenen eine friedlich-nostalgische Atmosphäre<br />
eine „gute alte Zeit“ heraufbeschwören,<br />
ein Leben wie im Rückblick,<br />
voll von Reinheit und Unschuld,<br />
aber auch geprägt von unverstellter<br />
Neugier und lustvoller Selbst-Entdeckung.<br />
Mit „Bilitis“, dem sommerdurchwehten<br />
Frühlingserwachen<br />
einer schönen 17-jährigen (Patti<br />
D‘Arbanville) an der französischen<br />
Riviera, produzierte er 1977 seinen<br />
ersten Spielfilm. Sein erklärtes Lieblingsmotiv<br />
– das junge, wunderschöne<br />
pubertierende Mädchen an der<br />
Schwelle zur jungen Frau – macht er<br />
also auf der großen Leinwand ebenfalls<br />
zum Thema. Zusätzlich kommen<br />
für die damalige Zeit durchaus<br />
pikante Ausflüge in die Bereiche<br />
der lesbischen Lust hinzu, sodass<br />
man es hier mit einem außergewöhnlich<br />
fotografierten Klassiker<br />
des frühen erotischen Films zu tun<br />
hat. Die vollständige Restaurierung<br />
des wieder aufgetauchten Originalmaterials<br />
kann sich sehen lassen,<br />
obwohl man aufgrund der gewollt<br />
gedrosselten Durchzeichnung der<br />
in Pastellfarben gehaltenen Bilder<br />
natürlich kein Kontrast- oder Schärfewunder<br />
erwarten sollte. TW<br />
Film 7/10<br />
Einer der zeitlosen Klassiker des erotischen<br />
Films, der in dieser HD-Neuaufl age so gut<br />
aussieht wie bei der allerersten Vorführung.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 45
Film<br />
Anspruch<br />
Angélique – Eine große Liebe in Gefahr<br />
Seit es High Defi nition gibt, zehren große Kostümfi lme noch mehr von ihrer Ausstattung, den Kostümen und den<br />
detailliert hergerichteten Kulissen. Höchste Zeit also, eine der beliebtesten Abenteuer-Film-Reihen auferstehen zu<br />
lassen, die je über eine Kinoleinwand gefl immert sind.<br />
Abenteuer/Romantik<br />
OT: Angélique L: FR J: 2013 V: Tiberius Film B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA 7.1 R: Ariel Zeitoun D: Nora<br />
Arnezeder, Gérard Lanvin, Tomer Sisley, David Kross<br />
LZ: 112 min FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 4/10<br />
So viele Verfilmungen gab es schon von der<br />
wunderschönen Heldin, die im 17. Jahrhundert<br />
zur Zeit des französischen Sonnenkönigs<br />
Louis XIV ihr Liebes- und Lebensglück sucht.<br />
Die meisten bzw. bekanntesten davon sind die<br />
freizügigen Bernard-Borderie-Verfilmungen aus<br />
den 1960er Jahren, die Anne Golons äußerst<br />
beliebte Abenteuer-Romane in all ihren Facetten<br />
wiedergeben. Ganze sechs Filme produzierte<br />
Borderie für die „Angelique“-Filmserie, bevor der<br />
Erfolg abebbte. Nun wagte sich der tunesische<br />
Regisseur Ariel Zeitoun („Yamakasi – Die Samurai<br />
der Moderne“) an die Wiederbelebung des Abenteuer-Stoffes,<br />
der neben Romantik, Spannung,<br />
tollen Kostümen und Kulissen auch einen Hauch<br />
von Erotik verspricht.<br />
Die Schöne … und das Biest<br />
In Zeitouns Neuverfi lmung übernimmt Nora Arnezeder<br />
(„Xanadu“) die Rolle der jungen Tochter<br />
eines Landgutbesitzers, die aus wirtschaftlichen<br />
Gründen im Alter von 17 Jahren mit dem wesentlich<br />
älteren Grafen Jeoffrey de Peyrac (Robert<br />
Hossein) zwangsverheiratet wird. Zunächst fühlt<br />
Die limitierte, Amazon-exklusive<br />
Sonderedition von „Angelique“<br />
enthält neben dem 44-Seitigen<br />
Mediabook auch ein Filmposter<br />
sowie Sammelkarten zu den<br />
Hauptfiguren<br />
sie sich von ihrem Mann abgestoßen und verweigert<br />
ihm die Annehmlichkeiten einer Ehe. Dieser<br />
gewährt ihr diese Freiheit und unterstützt sie bei<br />
der Suche nach ihrem verschollen geglaubten<br />
Bruder – Ein Akt der Großzügigkeit, der bald zu<br />
ihrer Abreise führen soll. Dummerweise kommt<br />
es zu einem Unfall, bei dem sich de Peyrac fast<br />
selbst in die Luft sprengt. Aus Sorge bleibt Angelique<br />
also noch ein wenig länger und überwacht<br />
die Genesung ihres Gemahls. Während dieser<br />
Zeit entdeckt sie an ihm faszinierende Seiten,<br />
wie zum Beispiel seine Tendenz zur Aufklärungsbewegung<br />
sowie sein immenses Wissen in der<br />
Kunst der Verführung. Es dauert nicht lange und<br />
Angélique Sancé de Monteloup verfällt dem Grafen<br />
voll und ganz. In einer kreativ zusammengeschnittenen<br />
Collage aus Schaukelszenen ziehen<br />
die Jahre ins Land und Angelique bekommt bei<br />
jedem größeren Schaukler ein Kind mehr, wobei<br />
es bei ihren zwei Söhnen bleibt. Hört sich nach<br />
einem wunderbaren Happy End an? Ist es aber<br />
nicht! Es kommt wie so oft alles ganz anders als<br />
gedacht und Jeoffrey wird Opfer einer fi esen Intrige,<br />
die ihm nach dem Leben trachtet. Er wird des<br />
Hochverrats am Sonnenkönig bezichtigt, weshalb<br />
ihm eine sicheres Todesurteil droht.<br />
Hof-Intrigen und Schlimmeres<br />
Aber auch Angelique ist in Gefahr. Als Teenagerin<br />
war sie Zeuge eines Anschlags, weshalb die<br />
Täter sie nun aus dem Weg schaffen wollen.<br />
Glücklicherweise gibt es noch ihren schlagkräftigen<br />
Cousin Philippe de Plessis-Bellière (Tomer<br />
Sisley), der sie mit seinem Degen verteidigt.<br />
Zudem erhält sie unerwartete Hilfe von einem<br />
maskierten Dieb sowie vom Advokaten François<br />
Desgrez (Simon Abkarian). Wie Sie vielleicht<br />
schon erahnen können, sind alle männlichen Nebenfi<br />
guren mittelmäßig bis schwer in Angelique<br />
verliebt, weshalb sie sich um einen neuen Mann<br />
theoretisch keine Sorgen machen bräuchte, doch<br />
sie steht zu Jeoffrey und durchleidet für ihn unsägliche<br />
Qualen. Ob dies etwas bringt, muss der<br />
Zuschauer natürlich selber herausfi nden, indem<br />
Bilder: Tiberius Film<br />
46
MATHIEU<br />
AMALRIC<br />
SARA<br />
FORESTIER<br />
KARIN<br />
Xxxx<br />
VIARD<br />
MAïWENN<br />
Film<br />
DENIS<br />
PODALYDÈS<br />
Anfänglich noch abgeneigt entdeckt Angelique (Nora Arnezeder) bald ihre Liebe zu Jeoffrey (Robert<br />
Hossein). Doch die traute Zweisamkeit soll nicht lange währen …<br />
er den Film schaut. So viel sei aber noch zum<br />
Ende verraten: Wie die 1960er Jahre Filme ist<br />
auch dieser auf eine, wenn nicht sogar mehrere<br />
Fortsetzungen ausgelegt.<br />
Abenteuer, wie es im Buche steht<br />
Regisseur Ariel Zeitoun versucht hier keine Experimente<br />
und inszeniert einfach das, was „Angelique“<br />
schon immer war, eine grundsolider<br />
Mantel und Degen-Film. Ist der Anfang noch sehr<br />
gedrungen und holprig erzählt, so geht es in den<br />
anderen zwei dritteln des Films glücklicherweise<br />
etwas weniger gerafft zu. Die Schönheit der<br />
Protagonistin nutzt er gezielt aus, um den männlichen<br />
Zuschauer ebenfalls zu verführen und den<br />
weiblichen Zuschauern eine Identifi kationsfi gur<br />
zu geben, die zwar relativ passiv bleibt (meistens<br />
kämpfen die Männer um sie herum) aber dennoch<br />
intelligente Entscheidungen trifft und diese<br />
emotional stark zu untermauern weiß.<br />
Bei der Bildsprache dienen die Kulissen als Stimmungsindikator,<br />
wobei einige Kamerafahrten<br />
über Landschaften und Schlosstürme sich an<br />
manchen Stellen offenbar der Farbkorrektur entzogen<br />
haben. Jene Zwischenszenen lassen gelegentlich<br />
auch Schärfe vermissen.<br />
Fokusfehler gibt es auch bei den Dialogszenen,<br />
wobei die kurzen Momente der Unschärfe die<br />
anschließenden scharfen Bilder akzentuieren.<br />
Die Audio-Abmischung bietet einige schöne<br />
Surround-Sound-Effekte, lässt aber die dreidimensionale<br />
Abbildung der verschiedenen Räumlichkeiten<br />
vermissen. Dynamik gibt es beim<br />
Lautstärke-Management kaum, Klang- und Synchronqualität<br />
sind relativ gut. Als Bonus gibt es<br />
drei sehr interessante Interviews mit den Stars,<br />
die eine Gesamtlaufzeit von rund 28 Minuten<br />
besitzen. Amazon-exklusiv gibt es eine Sonderedition<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die neben dem wunderschön<br />
gestalteten, 44-seitigem Mediabook samt Leseprobe<br />
aus dem zweiten Roman auch noch ein<br />
Filmposter sowie drei als Spielkarten aufgemachte<br />
Sammelkarten enthält.<br />
FALKO THEUNER<br />
David Kross spielt das blasierte Arschloch …<br />
pardon … den Sonnenkönig Louis XIV<br />
Film 7/10<br />
Großartige Kostüme und eine zauberhaft schöne Hauptdarstellerin<br />
machen den Film zum Genre-Highlight. Trotz holprigen Anfangs<br />
kriegt das Mantel-und Degen-Abenteuer die Kurve.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Insbesondere einigen Landschaftsaufnahmen fehlt es an Schärfe<br />
und der richtigen Farbkorrektur.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Hier und da fallen gelegentlich Rundum-Eff ekte auf, die räumliche<br />
Abbildung kommt jedoch zu kurz.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 1,5/3 1/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
IST DAS PERFEKTE<br />
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EIN FILM VON<br />
JEAN-MARIE &<br />
ARNAUD LARRIEU<br />
HIER GEHT’S ZUM TRAILER:<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 47
Film<br />
Komödie<br />
Bad Neighbors<br />
Komödie<br />
OT: Bad Neighbors<br />
L: US J: 2014<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Nicholas Stoller<br />
D: Seth Rogen, Zac<br />
Efron, Rose Byrne,<br />
Dave Franco LZ: 97 min FSK: 12 P: 17 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 18.09.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Nett ist’s, das seichte Familienleben,<br />
und doch irgendwie<br />
total langweilig. Insgeheim denken<br />
sich das jedenfalls Mac und Kelly<br />
Radner (Seth Rogen, Rose Byrne),<br />
die gemeinsam mit ihrer zuckersüßen<br />
Baby-Tochter Stella im öden<br />
Vorstadtnest versauern und sich<br />
langsam, aber sicher verdammt alt<br />
fühlen. Doch dann zieht die am<br />
absoluten Limit – und darüber<br />
Mac stellt sich scheinbar ziemlich schlecht beim Tanzen an. Die Verbindung<br />
um Teddy, Pete, Scoonie und Garf (v. l.) ist leicht entsetzt<br />
hinaus – lebende Studentenverbindung<br />
„Delta Psi“ nebenan ein. Der<br />
Vorstand in Gestalt des taffen Teddy<br />
(Zac Efron) und seiner rechten<br />
Hand Pete (Dave Franco) ist gar<br />
nicht erfreut, dass sich ihre spießigen<br />
Nachbarn Nacht für Nacht<br />
beschweren und dann sogar die<br />
Polizei rufen. Ein erbarmungsloser<br />
Nachbarschaftsstreit entflammt, bei<br />
dem eine zerstörerische Aktion von<br />
der nächsten noch bei weitem<br />
übertrumpft wird.<br />
Wie auch bei ihrem letzten, unfassbar<br />
lustigen Streich „Das ist<br />
das Ende“ (2013), fährt das grandiose<br />
Produktionsteam um Evan<br />
Goldberg und Seth Rogen hier ein<br />
wahres Arsenal an skurrilen Charakteren,<br />
abgefahrenen Ideen und<br />
deutlich schwarzhumorigem Witz<br />
auf. Wer auf politisch unkorrekten<br />
Humor steht, ist bei den „Bad Neihbors“<br />
genau richtig. Dabei liefern<br />
sich Seth Rogen und Zac Efron, der<br />
sein Teenie-Image längst abgelegt<br />
hat, ein tolles Duell, das in einem<br />
völlig unerwarteten Finale mündet.<br />
Leider ist die Bild- und Tonqualität<br />
Sie wollen doch einfach nur jung<br />
sein: Mac (Rogen) und Kelly (Byrne)<br />
nur durchschnittlich, was besonders<br />
in den vermeintlich lauten,<br />
verrückten Partyszenen recht negativ<br />
auffällt. Der Bonusbereich bietet<br />
neben einigen lustigen Featurettes<br />
noch eine alternative Anfangssequenz<br />
und zahlreiche entfernte<br />
Szenen, die das urkomische Filmvergnügen<br />
toll erweitern. TS<br />
Film 8/10<br />
Studentenverbindung versus Vorstadtfamilie:<br />
Brüllend komische Szenerie mit einem wahren<br />
Feuerwerk an urkomischen Gags!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Love Is In The Air<br />
A Million Ways To Die In The West<br />
Romantik-Komödie<br />
Komödie/Western<br />
OT: Amour &<br />
turbulences L: FR<br />
J: 2013 V: Capelight<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Alexandre<br />
Castagnetti<br />
D: Ludivine Sagnier,<br />
Nicolas Bedos, Jonathan Cohen LZ: 97 min<br />
FSK: 12 P: 10 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 15.08.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Gibt es eine zweite Chance für Julie<br />
(L. Sagnier) und Antoine (N. Bedos)?<br />
OT: A Million Ways To<br />
Die In The West<br />
L: US J: 2014<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Seth MacFarlane<br />
D: Seth MacFarlane,<br />
Charlize Theron, Liam Neeson LZ: 117 min<br />
FSK: 12 P: 17 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Charlize Theron im Cast kann schon<br />
mal nicht schaden...Howdy, Cowboy!<br />
Es gibt wahrscheinlich nichts<br />
Schlimmeres auf der Welt, als<br />
unerwartet auf seinen Ex zu treffen.<br />
Für Julie (Ludivine Sagnier) ist es<br />
jedenfalls die Hölle. Immerhin sitzt<br />
ihre ehemalige Flamme, Frauenheld<br />
Antoine (Nicolas Bedos), auch im<br />
Flieger von New York nach Paris –<br />
und zwar genau neben ihr! Sieben<br />
Stunden Flug liegen vor ihnen und<br />
er nutzt die Gunst der Stunde, um<br />
über die gemeinsame Vergangenheit<br />
zu reden. Vielleicht besteht<br />
ja doch noch Hoffnung auf eine<br />
glückliche Zukunft zu zweit? Er will<br />
Julie jedenfalls unbedingt zurück!<br />
Der französische Regisseur Alexandre<br />
Castagnetti hat mit „Love Is In The<br />
Air“ eine herrliche Romantik-Komödie<br />
geschaffen, die in Rückblenden<br />
Julies und Antoines Liebesabenteuer<br />
erzählt. Dabei spart er nicht mit<br />
traumhaften Landschaftsaufnahmen<br />
wie z. B. dem imposanten Pariser Eifelturm<br />
bei Nacht. Abgerundet wird<br />
das Ganze durch wunderbare chansonartige<br />
Klavierklänge. LF<br />
Film 7/10<br />
Auf den ersten Blick wirkt die Romantik-Komödie<br />
vorhersehbar, doch die erfrischende<br />
Erzählweise macht Lust auf mehr.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Talent bleibt Talent, und manchmal<br />
kommt es eben in den außergewöhnlichsten<br />
Verkleidungen:<br />
Der in der Vergangenheit oftmals<br />
noch ein wenig belächelte „Family<br />
Guy“-Schöpfer Seth MacFarlane<br />
landete vor zwei Jahren mit „Ted“<br />
einen veritablen und weltweiten<br />
Überraschungshit in den Kinos.<br />
Nun legt er mit der respektlosen<br />
Westernkomödie „A Million Ways<br />
To Die In The West“ nach, und<br />
auch wenn sein vor Film- und<br />
Popkulturzitaten nur so strotzender<br />
Anarcho-Humor hier nicht ganz so<br />
spektakulär zündet wie in seinem<br />
Leinwand-Erstling, erwartet einen<br />
doch auf jeden Fall eine gut gemachte<br />
und wirklich unterhaltsame<br />
Westernparodie. Dazu trägt neben<br />
dem einen oder anderen Brüller<br />
vor allem der illustre Cast bei, der<br />
mit Charlize Theron, Liam Neeson<br />
und Amanda Seyfried so einige<br />
lustvoll über die Stränge schlagende<br />
Hochkaräter zu bieten hat.<br />
Einlegen und Spaß haben! TW<br />
Film 7/10<br />
Wenig Story, kein Respekt, aber jede Menge<br />
Fun: Seth MacFarlanes komödiantischer Wilde<br />
Westen ist ein nerdiger Spaß ohne Reue.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
48
Komödie<br />
Film<br />
Cuban Fury Echte Männer tanzen<br />
Komödie<br />
OT: Cuban Fury L: GB<br />
J: 2014 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: James Griffi ths<br />
D: Nick Frost, Rashida<br />
Jones, Chris O’Dowd,<br />
Ian McShane, Olivia<br />
Colman, Alexandra Roach LZ: 98 min FSK: 6<br />
P: 21 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 7,5/10<br />
Für sie fängt Bruce wieder mit dem<br />
Tanzen an: Julia (Rashida Jones)<br />
Laut beigefügtem Interview hat<br />
sich die Planung für den Film<br />
angeblich wie folgt abgespielt: Nach<br />
einer feuchtfröhlichen Pubtour rief<br />
Nick Frost, bekannt aus der Cornetto-Trilogie<br />
von Edgar Wright, bei Produzentin<br />
Nira Park an, mit den Worten:<br />
Hey, wie wäre es mit einem<br />
Film, in dem ein korpulenter Büroangestellter<br />
das Herz einer wunderschönen<br />
Frau mit seinen Tanzkünsten<br />
erobert? So trivial das auch<br />
klingen mag, das Drehbuch wurde<br />
innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt.<br />
„Cuban Fury“ erzählt indes<br />
die Geschichte des gescheiterten<br />
ob begnadeten Salsa-Tänzers Bruce<br />
(Nick Frost), der als kleiner Junge<br />
reihenweise Trophäen einheimste,<br />
jedoch eines Nachts von brutalen<br />
Schlägern wegen seines pink paillettierten<br />
Outfits überfallen wurde.<br />
In einem anspruchslosen Bürojob<br />
versauernd, tritt eines Tages mit<br />
der attraktiven Abteilungsleiterin Julia<br />
(Rashida Jones) DIE Traumfrau<br />
schlechthin in sein Leben. Obwohl<br />
er dem Tanzen entsagt hatte, muss<br />
er bald feststellen, dass der Weg<br />
Ay, caramba! Dieser gutmütige „Muchacho“ (Nick Frost) brennt förmlich auf<br />
der Tanzfläche<br />
zu Julias Herz unweigerlich über<br />
den Pfad des temperamentvollen<br />
Salsa-Tanzes führt. Was das Team<br />
um Ideengeber Frost und die übliche<br />
England-Truppe hier abliefert<br />
ist wahrlich nichts Neues. Doch<br />
die typisch flache Britcom hat so<br />
einige Lacher zu bieten und zeigt<br />
Frost zudem von einer völlig anderen<br />
Seite. Wo er sonst den beschränkten<br />
Verlierer mimt, kann er<br />
diesmal das insgeheim talentierte<br />
Tanzgenie verkörpern, auch wenn<br />
man ihm das auf den ersten Blick<br />
(gewollt) eher nicht abkauft. Bild<br />
und Ton sind eher durchschnittlich,<br />
der Bonusbereich dafür definitiv<br />
Oberliga: Ein Making-Of zeigt u. a.<br />
die Hintergründe der Dreharbeiten<br />
und ein urkomisches Featurette<br />
Frosts intensives Tanztraining. TS<br />
Film 7/10<br />
Der hat Feuer unter den Füßen! Ein romantisch<br />
aufgelegter Nick Frost im humorvollen<br />
Tanzduell um die Frau fürs Leben.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Für immer Single?<br />
Ich steh auf dich<br />
Komödie<br />
Romanze<br />
OT: That Awkward<br />
Moment L: US J: 2013<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DD 5.1 R: Tom<br />
Gormican D: Zac Efron,<br />
Miles Teller, Michael B.<br />
Jordan, Imogen Poots,<br />
Mackenzie Davis, Jessica Lucas LZ: 94 min<br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 19.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Freunde (und Singles?) fürs Leben:<br />
Daniel, Mikey und Jason (v. l.)<br />
OT: Tengo Ganas De Ti<br />
L: ES J: 2012<br />
V: Capelight Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Fernando González<br />
Molina D: Mario Casas,<br />
Clara Lago, Maria<br />
Valverde LZ: 124 min FSK: 12 P: 10 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.08.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Schon fast wieder bewundernswert,<br />
wie dick hier aufgetragen wird!<br />
Bilder: Capelight Pictures, Studiocanal, Universum<br />
Der „Also“-Moment in einer Beziehung,<br />
wer kennt ihn nicht?<br />
So haben die drei Freunde Jason<br />
(Zac Efron), Daniel (Miles Teller)<br />
und Mikey (Michael B. Jordan)<br />
Angst vor genau dieser Frage. Als<br />
Mikey von seiner Frau verlassen<br />
wird, gehen die Kumpels einen Deal<br />
ein: Niemand darf eine Freundin<br />
haben, Single-Dasein ist die Devise!<br />
Wie in romantischen Komödien<br />
üblich, kommt natürlich alles ganz<br />
anders. Dabei werden zwar etliche<br />
Klischees bedient, darüber hinaus<br />
kann die Komödie aber mit tollem<br />
Humor aufwarten. Natürlich ist das<br />
Ende schon vorprogrammiert, jedoch<br />
sorgt der Weg dahin für zahlreiche<br />
Lacher, tolle Situationskomik<br />
und selbstredend auch niedliche<br />
Romantik. Vor allem die Charaktere<br />
sind so ausgefeilt, dass sie wie<br />
aus dem Leben gegriffen wirken.<br />
Irgendwie kennt man viele der<br />
Momente und man fi ndet sich als<br />
Zuschauer in einigen Szenen und<br />
Personen selbst wieder. TS<br />
Film 7,5/10<br />
Diese romantisch angehauchte Buddy-Komödie<br />
ist deutlich mehr als nur ein „Sex And The City“<br />
für Männer.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Immer mal wieder kommt es vor,<br />
dass auch besonders eigenwillige,<br />
landestypische Erfolgsfilme ihren<br />
Weg ins Ausland finden. Mit „Drei<br />
Meter über dem Himmel“, der Kinoadaption<br />
eines erfolgreichen Jugendromans,<br />
gelang den Machern in<br />
Spanien vor ein paar Jahren ein regelrechter<br />
Straßenfeger. „Ich steh auf<br />
dich“ ist nun die direkte Fortsetzung<br />
dazu und schlägt wieder in dieselbe<br />
Kerbe von „starker, eigenwilliger Einzelgänger<br />
kämpft sich durchs Leben<br />
und erobert dabei mühelos die<br />
schönsten Frauen“. Das trieft nur so<br />
vor Klischees und Oberflächlichkeit,<br />
gewinnt aber gerade dadurch eine<br />
Art trashigen Charme, über dessen<br />
Ausmaß und Konsequenz (das<br />
können die doch nicht ernst meinen?)<br />
man beinahe staunen kann.<br />
Das eher durchschnittliche Bild ist<br />
gekennzeichnet durch ein fein strukturiertes<br />
Filmkorn – die Extras der<br />
BD bestehen aus einem Musikvideo<br />
und einem halbstündigen Making-of<br />
in bescheidener Bildqualität. TW<br />
Film 5/10<br />
Spaniens Teenie-Superhit: Ein fi lmisches<br />
Kuriosum zum Staunen, irgendwo zwischen<br />
Rebellen-Ballade und Liebesfi lm!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 49
Film<br />
Komödie<br />
Drei Hochzeiten zu viel<br />
Romantik-Komödie<br />
OT: Tres bodas de más<br />
L: ES J: 2013 V: Tiberius<br />
Film B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Javier Ruiz<br />
CalderaD: Inma<br />
Cuesta, Martiño Rivas<br />
LZ: 94 min FSK: 12<br />
P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.11.13 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Sind sie nicht goldig? Ruth und Dani<br />
würden ein schickes Paar abgeben<br />
Die meisten Hochzeiten sind<br />
frustrierend für alle Beteiligten.<br />
Das Brautpaar muss alles organisieren,<br />
unglaublich viel Geld investieren<br />
und die Gäste bei Laune<br />
halten, während die Gäste von<br />
traditionellen Hochzeitsspielen und<br />
-Tänzen genervt werden. Zugleich<br />
wirft solch eine Hochzeit auch<br />
immer die Frage auf, wie es denn<br />
ums eigene Liebesglück bestellt<br />
ist. Die Emotionen kochen und<br />
es kommt zu unangenehmen Gesprächen<br />
mit dem Lebenspartner,<br />
die die Beziehung in Frage stellen.<br />
Genau dieses Dilemma erleidet<br />
Ruth (Inma Cuesta), deren intellektuell<br />
unterforderter Freund ihren<br />
fehlenden Charakter rügt, sich von<br />
ihr angeödet fühlt und schließlich<br />
beim Hochzeitsbankett kurzen<br />
Prozess macht. Aus diesem Grund<br />
beschließt ihre Chefin (die Braut),<br />
Ruth zu verkuppeln und schleppt<br />
einen gut aussehenden Studenten<br />
an, der Ruth als Praktikant<br />
dienen soll. Dani (Martiño Rivas)<br />
wettert zwar viel übers Ausbeuten<br />
studentischer Hilfskräfte, freundet<br />
Wie bitte? Auf Strandhochzeiten trägt man nur Weiß? Warum sagt mir das<br />
niemand? – Ruth ist mal wieder voll ins (pinke) Fettnäpfchen getreten<br />
sich aber schnell mit der Marine-<br />
Biologin an. Da Ruth nicht allein<br />
auf die sehr knapp hintereinander<br />
erfolgenden Hochzeiten ihrer Ex-<br />
Freunde gehen möchte, verwendet<br />
sie ihn als emotionale Stütze und<br />
merkt gar nicht, dass während all<br />
der Blödeleien doch tatsächlich so<br />
etwas wie Liebe zwischen ihnen<br />
entsteht. Bild und Ton entsprechen<br />
den Erwartungen, die man<br />
an eine Warner-Produktion stellen<br />
kann. Ein breites Farbspektrum<br />
und fast optimal gesättigte Farben<br />
erfreuen das Auge, ebenso wie<br />
die gute Schärfedarstellung und<br />
der angenehme Kontrast. Beim<br />
Ton bewegt sich alles im Rahmen<br />
einer Romantik-Komödie: Wenig<br />
Spektakuläres, dafür aber eine annehmbare<br />
Dynamik.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Diese Komödie kann sich die ganze Familie<br />
anschauen, da sie Romantik, Humor und ein<br />
tolles Hauptdarsteller-Duo bietet.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
One Chance – Einmal im Leben<br />
Komödie<br />
OT: One Chance L: GB,<br />
US J: 2013 V: Concorde<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.40:1T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: David Frankel<br />
D: James Corden,<br />
Alexandra Roach, Julie<br />
Walters LZ: 103 min<br />
FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 02.10.13 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Paul Potts ist wohl der berühmteste<br />
Handyverkäufer weltweit.<br />
Mit seinem Auftritt beim britischen<br />
„Supertalent“, wo er die Arie „Nessun<br />
dorma“ aus der Oper „Turandot“<br />
von Giacomo Puccini vortrug,<br />
bewegte er Millionen von Menschen.<br />
Er hat diesen einen Moment<br />
genutzt, in dem ihm die einzigartige<br />
Chance vergönnt wurde, den<br />
Durchbruch als Sänger zu erlangen.<br />
Der Good-Feel-Movie schafft es gekonnt, eine positive Grundstimmung samt<br />
garantiertem Glücksgefühl zu erzeugen<br />
Paul Potts (James Corden) stellt<br />
sein Supertalent unter Beweis<br />
Nicht nur, dass er den Wettbewerb<br />
gewonnen hat, er hat mit seinem<br />
rührenden Auftritt potenzielle Fans<br />
im Sturm erobert.<br />
Es sollte nur eine Frage der Zeit<br />
sein, wann diese wundervolle, bewegende<br />
Geschichte für die große<br />
Leinwand verfilmt wird. Schließlich<br />
waren ja schon diverse Werbespotts<br />
mit Paul Potts von Erfolg<br />
gekrönt und die Zuschauer lieben<br />
schließlich Filme mit solch positiven<br />
Botschaften wie „Du kannst<br />
alles schaffen, wenn du nur ganz<br />
fest daran glaubst!“. Regisseur David<br />
Frankel („Marley & Ich“, 2008)<br />
hat sich den Stoff zu eigen gemacht<br />
und eine biographische Komödie<br />
geschaffen, die sich nicht immer<br />
haargenau an die tatsächlichen<br />
Begebenheiten hält. Gespielt wird<br />
Potts von Schauspieler James Corden<br />
(„Die drei Musketiere“, 2011),<br />
der eine gute Figur in dieser Rolle<br />
macht, allerdings – dem Drehbuch<br />
geschuldet – etwas zu dümmlich<br />
wirkt. Die Bildqualität der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
besticht durch eine hohe Schärfe,<br />
die die sanften Blau-Töne besonders<br />
gut zur Geltung bringen. Den<br />
Ton zeichnet eine gute Dynamik<br />
aus; passend eingesetzte Soundeffekte<br />
sorgen für eine angemessene<br />
Atmosphäre. Wie es sich für<br />
einen Film über Großbritanniens<br />
Supertalent gehört, dürfen natürlich<br />
Paul Potts herrliche Balladen-Adaptionen<br />
im Score nicht fehlen. LF<br />
Film 6/10<br />
Regisseur David Frankel inszeniert die<br />
Geschichte des berühmtesten Handyverkäufers<br />
aller Zeiten nicht immer wahrheitsgetreu.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bilder: Concorde Home, Tiberius Film<br />
50
BANG BOOM BANG<br />
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Film<br />
Animation<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Fullmetal Alchemist Brotherhood (Vol. 1)<br />
Welchen Erfolg eine Anime-Serie haben muss, um noch einmal komplett<br />
neu animiert, gescripted und als zweite Version herausgebracht zu werden,<br />
das bewies „Full Metal Alchemist“ mit Bravours.<br />
Fantasy-Anime<br />
OT: Hagane no renkinjutsushi L: JP J: 2009 V: KSM Anime<br />
B: MPEG-4, 1.85:1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Takahiro Ikezoe,<br />
Yasuhiro Irie S: David Turba, Wanja Gerick, David Nathan<br />
LZ: 196 min FSK: 16 P: 50 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 17.11.14 × 1 Extras: 5/10<br />
Bislang gab es die ursprüngliche Serie (2003)<br />
um die Elric-Brüder in Deutschland nur im<br />
4 : 3-Format auf DVD zu sehen. Doch nun bringt<br />
KSM die aktuellere Zweitauflage (2009) mit dem<br />
Beinamen „Brotherhood“ endlich im schmucken<br />
16 : 9-Format und auf insgesamt 8 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit<br />
jeweils 8 Episoden heraus.<br />
Für alle, die mit dem Thema noch überhaupt<br />
nichts anfangen können, kommt hier erst einmal<br />
eine kurze Zusammenfassung der Handlung: Edward<br />
und Alphonse Elric sind zwei Brüder, und<br />
Söhne eines mächtigen Alchemisten. Bereits im<br />
Kindesalter werden sie von besagtem Vater verlassen,<br />
sodass der anschließende Tod der Mutter<br />
sie zu Vollwaisen werden lässt. Einigermaßen geübt<br />
in der alchemistischen Transmutation fassen<br />
die Elrics einen gewagten Entschluss: Sie wollen<br />
die Mutter mit einem verbotenen Ritual wieder<br />
zum Leben erwecken, wobei sie nicht ahnen,<br />
welchen schrecklichen Preis sie dafür zahlen<br />
müssen. Die Alchemie basiert nämlich auf einer<br />
Art Gleichgewicht, bei dem jede Transmutation<br />
auch etwas Gleichwertiges als Preis einfordert.<br />
Zwar stellen die beiden Jungen sämtliche chemische<br />
Bestandteile des menschlichen Körpers<br />
in den Beschwörungskreis, für die Seele muss<br />
Edward aber sein Bein lassen. Alphonse verliert<br />
indes seinen kompletten Körper und damit<br />
sein Leben. Mit letzter Kraft und unter Opferung<br />
eines Armes gelingt es dem verletzten Edward,<br />
die Seele seines Bruders an eine Ritterrüstung<br />
zu binden. Bevor er ohnmächtig wird, erblickt<br />
er an der Stelle, an der seine Mutter entstehen<br />
sollte, nur einen schmerzerfüllt ächzenden und<br />
dahin schmelzenden Klumpen Fleisch, dessen<br />
Gebeine an den freigelegten Knochen hängen.<br />
Die Tragik der sprechenden Chimäre<br />
Harter Tobak, zugegeben, doch kein Drama<br />
ohne eine unentschuldbare Tat. Selbst den verstümmelten<br />
Kindern würde nun die Todesstrafe<br />
drohen, wenn ein Offi zieller des Staates dieses<br />
grausame Schauspiel bezeugt oder in irgendeiner<br />
Weise mitbekommen hätte. Roy Mustang ist<br />
solch ein Abgesandter, ein aufstrebender Offi zier<br />
der Staatsarmee von Amestris. Seine Spezialität<br />
als Staatsalchemist ist es, Flammen zu bändigen,<br />
was außer an Regentagen eine sehr mächtige<br />
Fähigkeit darstellt. Von den alchemistischen Blitzen<br />
angelockt, erkennt er schnell, welches unverzeihliche<br />
Verbrechen an diesem Ort verübt<br />
wurde. Doch statt eines erwachsenen Täters fi n-<br />
det er nur ein traumatisiertes, schwer verletztes<br />
Kind und eine sprechende Ritterrüstung vor, zwei<br />
bemitleidenswerte Existenzen, die bereits genug<br />
gestraft sind. Daher entscheidet er sich für einen<br />
anderen Weg. Er bietet ihnen einen Platz bei<br />
den Staatsalchemisten an, einen Job, bei dem<br />
sie ihr rigoroses Transmutations-Talent beweisen<br />
können. Zwar werden ihnen dort Befehle erteilt,<br />
dennoch ist dies die beste Chance für die beiden,<br />
den „Stein der Weisen“ zu suchen, mit dessen<br />
Hilfe sie sich ihre Gliedmaßen wieder holen<br />
wollen. Nur wenige Jahre später reisen sie also<br />
im Auftrag des Staates durchs Land und erleben<br />
zahlreiche Abenteuer, die sie ihrem Ziel immer<br />
näher kommen lassen.<br />
Der kleine „große“ Alchemist<br />
Während Edward mit seiner Armklinge der offensive,<br />
wilde, emotionsgesteuerte Kämpfer ist,<br />
entwickelt sich der jüngere (aber dennoch größere<br />
Bruder) Alphonse zum kühl kalkulierenden,<br />
nachdenklichen Meisterstrategen, der sich auch<br />
Scar ist einer der ambivalenten Charaktere,<br />
die zunächst nur böse wirken,<br />
bevor ihre Geschichte erzählt wird<br />
Bilder: KSM<br />
52
Animation<br />
Film<br />
Während Ed "Nur“ Arm und Bein verliert,<br />
bezahlt Al mit seinem ganzen Körper<br />
den Wegezoll der Wahrheit<br />
oftmals wie ein Schild schützend vor seinen<br />
Bruder stellt. Zusammen sind sie daher eine Einheit,<br />
die auch durch kleinere Streitigkeiten nicht<br />
auseinandergebracht werden kann. Besonders<br />
anfällig ist Ed, wenn es um seine Körpergröße<br />
geht, schließlich ist er der ältere Bruder und der<br />
weltbekannte Fullmetall Alchemist – ein Name,<br />
den ihm der Diktator höchstpersönlich gegeben<br />
hat. Doch was bezweckt besagter Machthaber<br />
wirklich mit dem Einsatz der beiden talentierten<br />
Staatsalchemisten und was hat es mit diesem<br />
Serienkiller auf sich, der scheinbar sämtliche<br />
Staatsalchemisten ausrotten möchte und nur<br />
unter dem Namen „Scar“ bekannt ist?<br />
Martial Arts & Fantasy<br />
Die Serie „Fullmetal Alchemist“ ist deshalb so immens<br />
beliebt, weil sie großartige Dramen mit genialem<br />
Humor, rasanter Action und liebenswürdigen<br />
Charakteren verknüpft. Zu den beliebtesten<br />
Figuren gehören zweifelsohne der fürsorgliche<br />
Major Alex Louis Armstrong, der keine Gelegenheit<br />
auslässt, um selbstverliebt seine makellosen<br />
Muskeln zu präsentieren, sowie Oberstleutnant<br />
Maes Hughes, der seine Frau und seine Tochter<br />
abgöttisch liebt und keine Anstalten macht, dies<br />
zu verbergen. Selbst der Flame-Alchemist Roy<br />
Mustang, der im Hintergrund die Fäden des Widerstands<br />
zieht, zeigt eine absolut menschliche<br />
und liebenswürdige Seite, wirkt sowohl geheimnisvoll<br />
und berechnend als auch ein wenig tollpatschig<br />
bei allem, was mit Wasser oder Regen<br />
zu tun hat. Natürlich gibt es auch gefährliche<br />
Gegner, die sehr unheimlich, manchmal sogar<br />
unbezwingbar wirken. Dennoch sind selbst diese<br />
durchpsychologisiert und haben ihren guten<br />
Grund, eben das zu tun, was sie tun.<br />
Antikriegs-Drama<br />
Der Plot der Episoden ist unglaublich intelligent<br />
gestrickt, sodass die Handlung stets mehrere<br />
Ebenen besitzt. Wenn Ed und Al über ihre eigene<br />
Existenz nachdenken und über ihren Platz<br />
in der Welt sinnieren, wenn sie anderen Prothesenträgern<br />
Mut machen oder eine Krisensituation<br />
zwischen mehreren Ländern kritisch<br />
betrachten, ohne sie auf Gut und Böse zu reduzieren,<br />
dann erkennt man die Genialität, die<br />
hinter all dem steckt. Religionsfragen werden<br />
ebenso gestellt wie Fragen der Moral und Philosophie.<br />
Unvorhergesehene Vorkommnisse<br />
oder auch schreckliche Schicksale sorgen da-<br />
Der Wasser-Alchemist taucht nur in der ersten Episode auf, die das Wesen der<br />
Serie und die Funktionsweise des äquivalenten Tauschs erklärt. Trotz brutaler<br />
Handlungen nimmt er bereits den späteren Konflikt mit der Regierung vorweg<br />
für, dass es stets spannend bleibt. Und das<br />
Finale kann wirklich niemand vorhersehen.<br />
Gewürzt ist diese perfekte Art der Unterhaltung<br />
mit einem unvergesslichen Soundtrack, der ähnlich<br />
wie bei den „Final Fantasy“-Videospielen von<br />
Square/Enix (die auch diesen Anime produziert<br />
haben) epische, chorale Ausmaße annimmt.<br />
Zudem ist die Qualität der Animationen außergewöhnlich<br />
hoch. Und das ist für eine solch<br />
lange Serie (64 Episoden) durchaus bemerkenswert.<br />
Wer die erste Serie von 2003 kennt und<br />
„Brotherhood“ noch nicht gesehen hat, dem sei<br />
gesagt, dass die Unterschiede gravierend sind.<br />
Die Stimmung der Handlung ist nun einen Tick<br />
positiver und mit mehr Gags versehen. Es gibt<br />
neue Charaktere wie die Abgesandten aus dem<br />
chinesisch geprägten Lande Xing (Fu und Lan<br />
Fan), Alex Armstrongs ältere Schwester (sehr<br />
furchteinfl ößend, aber supercool) Olivier Mira<br />
Armstrong sowie eine „Neubesetzung“ des Homunkulus<br />
„Pride“. Einige Charaktere, die in der<br />
Ursprungsserie recht schnell gestorben sind,<br />
leben hier noch ein wenig länger bzw. halten<br />
bis zum Ende durch. So gibt es z. B. mehr von<br />
Barry The Chopper zu sehen und auch die Homunkuli<br />
nehmen teilweise eine ganz andere<br />
Rolle ein. Einige Charaktere wiederum tauchen<br />
gar nicht erst auf oder werden nur am Rande<br />
erwähnt. Auch das Ende ist wesentlich runder<br />
und lässt eine komplett neue Deutung zu. Generell<br />
hat sich die Serie also zum besseren entwickelt.<br />
Aber echte Fans schauen sich sowieso<br />
beide Versionen an, um neben dem Vergleich<br />
auch die ganzen Seitenhiebe in der neuen<br />
Serie zu verstehen.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Version<br />
Für den Test lag uns die erste <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vor. Als<br />
langjährige „Fullmetal Alchemist“-Fans waren wir<br />
natürlich besonders auf die deutsche Synchronfassung<br />
gespannt, die ja in der Vergangenheit<br />
bei dem von WVG vertriebenen Kinofi lm „Fullmetal<br />
Alchemist – The Sacred Star Of Milos“<br />
schon für reichlich Empörung gesorgt hat. Aber<br />
offensichtlich hat KSM alles richtig gemacht<br />
und bei der Auswahl des Synchronstudios nicht<br />
gespart. Nach einem kurzen Augenblick ange-<br />
Lust und Gluttony verkörpern zwei der<br />
sieben Todsünden. Sie sind die mysteriösen<br />
Homunculi<br />
Edward beherrscht die Transmutation<br />
ohne alchmistischen Kreis. Er ist das<br />
"Schwert“ der Brüder<br />
Wenn es regnet sind die Kräfte des<br />
Flame-Alchmisten Mustang zu nichts zu<br />
gebrauchen<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 53
Film<br />
Animation<br />
Alphonse ist der geniale Stratege und<br />
das "Schild“ der Brüder. Symbolisch<br />
dafür steht die Ritter-Rüstung<br />
spannter Stille erklangen dann auch endlich die<br />
deutschen Teenager-Stimmen von Ed und Al,<br />
und wir konnten beruhigt feststellen, dass es die<br />
gleichen Synchronstimmen waren, die Panini für<br />
die Ursprungs-Serie verwendet hat. Die ersten<br />
Dialog-Zeilen gehören den beiden Widersachern<br />
Mustang und King Bradley, wobei Roy Mustang<br />
mit David Nathan erneut die markante und sehr<br />
coole „Johnny Depp“-Synchronstimme erhielt.<br />
Als ganz kleines Manko kann vielleicht noch bei<br />
der Dialogregie der Anklang der Gossensprache<br />
genannt werden. So passen die „Scheiße!“-Ausrufe<br />
Eds nicht wirklich in das Profi l der gelehrten<br />
Brüder und hätten beispielsweise durch ein einfaches<br />
„Verdammt!“ ersetzt werden können. Wenigstens<br />
gibt es kein „Alter!“ mehr zu hören, wenn<br />
die Jungs miteinander sprechen. Der Sound liegt<br />
im DTS-HD MA 5.1-Format vor und zudem steht<br />
auch das japanische Original mit Untertiteln zur<br />
Verfügung. Räumliche Sound-Effekte konnten wir<br />
nicht wahrnehmen. Die hinteren Kanäle kommen<br />
hauptsächlich für die Musik zum tragen.<br />
Haben etwas miteinander: Auch wenn sie sich häufiger zanken als ein altes Ehepaar,<br />
sprühen zwischen Ed und siener Mechaniker-Freundin Winry Rockbell sprichwörtlich<br />
die Funken. Ab und zu fliegt auch mal ein Schraubenzieher gegen Eds Kopf<br />
Ein vollkommenes Meisterwerk<br />
Das Bild des Animes war ja bereits auf der englischen<br />
DVD-Version sehr gut, weshalb wir uns an<br />
dieser Stelle weniger Sorgen machten. Und wir<br />
wurden nicht enttäuscht, die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zeigt im gleichen<br />
Maße, wie schön die Studio-Bones-Animationen<br />
sind und unter was für einem hohen Qualitätsstandard<br />
die Zeichnungen hergestellt wurden<br />
– ein Fest für die Sinne. Auf der Vorab-Disc der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erkennen wir jedoch im Bild kleine Treppchenbildungen<br />
bei den Konturen, die eventuell<br />
auf hochgerechnetes SD-Material schließen lassen.<br />
Daher erreicht es nicht ganz die Brillanz der<br />
Studio-Ghibli-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, macht aber trotzdem mit<br />
seinen klar abgegrenzten, satten Farben und Formen<br />
gerade auf großen Bilddiagonalen einiges<br />
her und sieht deutlich besser aus als die DVD.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Box enthält eine Disc mit 8 Folgen,<br />
die jeweils 25 Minuten lang sind. Neben den<br />
200 Minuten Serienunterhaltung befi nden sich<br />
auch noch die jeweilige Eröffnungs- und End-<br />
Animation textfrei auf der Scheibe, eine Bildergalerie<br />
sowie zwei kurze Miniclips mit<br />
witzigen Outtakes. Zudem wird<br />
die Box laut KSM auch noch<br />
ein Booklet samt Episodenguide<br />
beinhalten<br />
sowie ein von Fans<br />
immer wieder gern gesehenes, umfangreiches<br />
Booklet mit Charakterbeschreibungen, Making-Of<br />
und Rohzeichnungen. Die Verpackung ist ein Digipack<br />
im Schuber, dessen Außenseite mit einer<br />
Hochprägung und Glanzfolie veredelt ist. Zugegebenermaßen<br />
ist der Preis von derzeit rund 50<br />
Euro pro <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sehr hoch angesetzt, unabhängig<br />
davon wird die Qualität des Produktes aber<br />
von der Menügestaltung bis zur Synchronisation<br />
und Verpackung ganz klar der hohen inhaltlichen<br />
Qualität gerecht.<br />
FALKO THEUNER<br />
Film 10/10<br />
Über den Titel „Beste Anime-Serie aller Zeiten“ lässt sich streiten.<br />
„Fullmetal Alchmist“ ist aber defi nitiv ein Kandidat dafür. Kaum<br />
eine andere Anime-Serie bietet mehr Drama, Action und Humor.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Bilder: KSM<br />
Ton 7/10<br />
Schade, dass die Konturen leichte Treppchenbildung hinnehmen<br />
müssen, dennoch schöner als die DVD.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
3/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Was für ein Glück, dass die deutsche Synchro so gut geworden ist.<br />
Ein Knackpunkt, mit dem die Veröff entlichung hätte fallen können.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
3/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />
54
Film<br />
Animation<br />
Die Olsenbande<br />
Komödie<br />
OT: Olsen Banden på<br />
dybt vand<br />
L: DK J: 2013<br />
V: Capelight Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Jørgen Lerdam<br />
LZ: 80 min FSK: 12 P:<br />
15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.09.14 × 2 Extras: 3/10<br />
auf hoher See<br />
Während Egon seine Freizeit<br />
wie üblich im Knast absitzt,<br />
bleiben Benny und Kjeld nicht<br />
untätig. Gemeinsam mit dem pausenlos<br />
besoffenen Dynamit-Harry<br />
dringen sie in eine Brauerei ein,<br />
um mächtig gewaltig viel Moos<br />
zu scheffeln. Stattdessen geht der<br />
Plan jedoch in Bier-Maische unter,<br />
wobei Harry wenigstens drei<br />
Flaschen eines Jubiläums-Pilseners<br />
Dieser Plan funktioniert garantiert! Jetzt nur noch das Publikum mit der<br />
zersägten Jungfrau-Nummer ablenken und den Safe knacken<br />
klauen kann. Diese drei überaus<br />
wertvollen Pilsener sind dann auch<br />
der Grund, weshalb Kriminalassistent<br />
Holm all seine detektivische<br />
Finesse einsetzt, um die gemeinen<br />
Bierdiebe zu schnappen. Kaum<br />
aus der Haft entlassen hat Egon<br />
wieder einen neuen Plan, der rein<br />
gar nichts mit dem köstlichen Getränk<br />
zu tun hat. Für ihn steckt<br />
das große Geld im Öl, weshalb<br />
er das Zwillingsbruderpaar Bang<br />
und Bang Bang Johansen beklauen<br />
will. Diese besitzen nämlich eine<br />
Maschine, die aus wenig Öl viel Öl<br />
macht. Der Clou soll auf der Yacht<br />
des amerikanischen Bruders stattfinden,<br />
beinhaltet Krokodile, Pantomime,<br />
Zauberkunststücke, einen<br />
Gitarrenkasten und einen als Frau<br />
verkleideten Kjeld. Später kommt<br />
dann noch ein U-Boot hinzu, dass<br />
sich die drei von Dynamit-Harry leihen<br />
wollen. Doch dieser kann nur<br />
noch an die legendären Pilsener<br />
denken, die Kjelds Frau Yvonne<br />
weggeschlossen hat. Anders als der<br />
erste Teil der Animations-Filme „In<br />
feiner Gesellschaft“ wurde dieser<br />
Auch unter Wasser behalten die<br />
Olsens ihren Schritt bei<br />
Film nicht in 3D veröffentlicht. Die<br />
Gags zünden, der Grafik-Stil ist<br />
schlicht aber erfüllt seinen Zweck.<br />
Die Stimmung eines Olsenbande-<br />
Filmes kommt also auf, was unter<br />
anderem an der bekannten Mimik<br />
der drei Protagonisten sowie an<br />
den doppelbödigen, politisch unkorrekten<br />
Gags liegt.<br />
FT<br />
Film 7/10<br />
Die Originale sind besser. Allerdings schaff t es<br />
diese Animation mit hintergründigem Humor,<br />
die Atmosphäre wieder aufl eben zu lassen.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 7/10<br />
Die Legende von Beowulf 3D<br />
Genre<br />
OT: Beowulf<br />
L: US J: 2007<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MVC, 2.35 : 1<br />
T: DD 5.1 verw. 3D-TV:<br />
Toshiba 55M7463D<br />
2D-komp.: nein<br />
R: Robert Zemeckis<br />
D: R. Winstone, A. Hopkins, A. Jolie<br />
LZ: 114 min FSK: 12 P: 25 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 7/10<br />
Grendel, du bist echt ein hässliches<br />
Monster! Und dann auch noch in 3D<br />
Wie Grendels Mutter (gespielt von Angelina Jolie) beweist: Schon im Mittelalter<br />
trugen die Monster von Welt High Heels<br />
Das frühmittelalterliche Heldengedicht<br />
„Beowulf“ zählt zu den bedeutendsten<br />
Einzelwerken der angelsächsischen<br />
Literaturgeschichte.<br />
Erzählt wird darin die Geschichte<br />
des „Bienen-Wolfs“, eines Helden<br />
der Gauten, der König Hrothgar zu<br />
Hilfe eilt. Hrothgar und sein Volk<br />
werden von dem Ungetüm Grendel<br />
tyrannisiert. Beowulf stellt sich dem<br />
Kampf und besiegt den Menschenfresser.<br />
Doch die Ruhe währt nicht<br />
lange, da Grendels Mutter nach<br />
Rache sinnt. Das im Stabreim verfasste<br />
Gedicht wurde schon mehrfach<br />
verfi lm. Auch der Regisseur<br />
Robert Zemeckis hat sich mit den<br />
Stoff auseinandergesetzt und 2007<br />
den Animationsfi lm „Die Legende<br />
von Beowulf“ geschaffen. Dabei<br />
entschied er sich, den Film mittels<br />
der Motion-Capture-Technik zu erstellen,<br />
die er bereits in seinem „Polarexpress“<br />
nutzte. Die Schauspieler<br />
Ray Winstone, Anthony Hopkins, Angelina<br />
Jolie, Robin Wright und John<br />
Malkovich liehen den Figuren ihre<br />
Mimiken und Gestiken. Herausgekommen<br />
ist ein nettes Fantasy-Märchen,<br />
dessen Videospiellook noch<br />
zu künstlich wirkt, um als ernsthafter<br />
Kinofi lm wahrgenommen zu werden.<br />
Dafür begeistert der Streifen<br />
mit schönen Landschaftsaufnahmen<br />
und detaillierten Darstellungen von<br />
Monstern. In der dritten Dimension<br />
wirken diese noch plastischer und<br />
beeindruckender. Zemeckis zeigt in<br />
seiner „Beowulf“-Adaption was alles<br />
mit CGI möglich ist, übertreibt<br />
aber ein wenig bei den Rückwärts-<br />
Kamerafahrten, bei denen dem Zuschauer<br />
ständig Äste ins Gesicht ragen.<br />
Die mystische Grundstimmung<br />
des Filmes wird durch den ruhigen<br />
Score unterstützt, der in actionreichen<br />
Szenen mit gezielt eingesetzten<br />
Soundeffekten überzeugt. LF<br />
Film 6/10<br />
Im Jahre 2007 war „Beowulf“ technisch eine<br />
wahre Augenweide, aus heutiger Sicht jedoch<br />
nur ein netter Fantasyfi lm im Videospiel-Look.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 9/10<br />
3D 6/10<br />
Bilder: Warner Home Video, Capelight Pictures<br />
56
Thriller<br />
Film<br />
Fighting Beat 3<br />
Action-Komödie<br />
OT: Jukkalan L: TH<br />
J: 2011 V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1<br />
R: Petchtai<br />
Wongkamlao<br />
D: Petchtai<br />
Wongkamlao, JeeJa<br />
Yanin LZ: 98 min FSK: 16 P: 14 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Verklemmt, verschroben radelt<br />
Jukkalans Verehrer durch die Gegend<br />
So süß wie „Chocolate“ verteilt Jukkalan (JeeJa Yanin) knallharte Tritte.<br />
Gekonnt nutzt sie ihr Fahrrad als Waffe, Schild und Fluchtfahrzeug<br />
Alle, die Jackie-Chan-Filme<br />
lieben, wissen, wie großartig<br />
Slapstick mit Martial Arts zusammenpasst.<br />
Daher ist es ein<br />
Vergnügen der besonderen Art<br />
„Chocolate“-Star JeeJa Yanin dabei<br />
zu beobachten, wie sie mit einer<br />
unglaublichnen Präzision und Kreativität<br />
eine äußerst unterhaltsame<br />
Kampfchoreografie an den Tag<br />
legt. Als Fahrradkurier kennt sich<br />
ihr Filmcharakter in der Komödie<br />
„This Girl Is Badass“ bestens mit<br />
BMX-Kunststückchen aus, weshalb<br />
jeder Job zu einem akrobatischen<br />
Action-Schauspiel wird. Als bei<br />
einer dubiosen Lieferung etwas<br />
schief geht, werden fiese Mafia-<br />
Gangster auf sie und ihre Familie<br />
gehetzt.<br />
Als Vollwaise wohnt Jukkalan bei<br />
ihrem „Onkel“ Wang (gespielt<br />
vom Regisseur persönlich: Petchtai<br />
Wongkamlao), der heimlich in seine<br />
Nachbarin verliebt ist. Zugleich<br />
fragt sich Wangs verklemmter Neffe,<br />
ob er bei Jukkalan landen kann,<br />
während das Mädel einen langhaarigen<br />
Rocker aus der Nachbarschaft<br />
anhimmelt. Für genügend<br />
Beziehungschaos ist also gesorgt,<br />
ebenso für Action, weshalb für<br />
jeden etwas dabei sein dürfte.<br />
Und auch, wenn der Film relativ<br />
billig produziert wirkt, so sind die<br />
Kampfperformances von höchster<br />
Güte, die humoristischen Einlagen<br />
durchaus witzig inszeniert und die<br />
Charaktere absolut sympathisch<br />
gestrickt. Die B-Movie-Note erhält<br />
der Film aufgrund seiner Bilder, die<br />
teilweise wie von einer SD-Digitalkamera<br />
aufgenommen wirken und<br />
oftmals auch überbelichtet bzw.<br />
farblich stark entsättigt sind. Die<br />
Musik versprüht ein wenig „Surround-Feeling“,<br />
der Klang und die<br />
generelle Räumlichkeit befi nden<br />
sich dabei aber nur auf einem passablen<br />
Level.<br />
FT<br />
Film 6,5/10<br />
Hat rein gar nix mit „Fighting Beat“ zu tun, ist<br />
aber eine sehr schöne Martial-Arts-Komödie<br />
mit dem Herz am rechten Fleck.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Die Farbe des Geldes<br />
Bilder: Disney, Tiberius Film<br />
Drama/Sport<br />
OT: The Color Of<br />
Money L: US J: 1986<br />
V: Touchstone (Disney)<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DD 2.0, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.) R: Martin<br />
Scorsese D: Paul<br />
Newman, Tom Cruise,<br />
John Turturro LZ: 120 min FSK: 12 P: 11<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 16.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Keine Femme fatale, aber doch mit<br />
allen Wassern gewaschen: Carmen<br />
Mit „Die Farbe des Geldes“ lieferte<br />
Paul Newman im Herbst<br />
seiner Karriere noch einmal einen<br />
waschechten Klassiker ab. Unter<br />
der Regie von „Jungspund“ Martin<br />
Scorsese (damals 44 Jahre) und<br />
an der Seite des 24-jährigen, aufstrebenden<br />
Superstars Tom Cruise<br />
(der mit „Top Gun“ gerade weltberühmt<br />
geworden war) spielt er hier<br />
den charismatischen Pool-Billard-<br />
Crack Eddie Felson. Dieser nimmt<br />
das furchtlose Naturtalent Vincent<br />
Lauria (Cruise) unter seine Fittiche<br />
und will aus einem ungeschliffenen<br />
Rohdiamant ein echtes Juwel des<br />
Sports formen. Gemeinsam mit<br />
Freundin und Managerin Carmen<br />
(Mary Elizabeth Mastrantonio) geht<br />
es auf große Tour durch die Staaten,<br />
in verrauchte Bars, schummrige<br />
Pool-Hallen und auf immer namhaftere<br />
Turniere, wo das große Geld<br />
lockt. Angestachelt vom Feuer und<br />
Talent des neuen Sterns am Pool-<br />
Himmel will es schließlich auch<br />
der Altmeister noch einmal ganz<br />
genau wissen und wagt ein spektakuläres<br />
Comeback am Queue.<br />
Zwei Schauspiel-Schwergewichte aus ganz verschiedenen Generationen: Die<br />
Legende Paul Newman an der Seite des jungen, aufstrebenden Tom Cruise<br />
Leider haben die Restaurierungsbemühungen<br />
am betagten Filmmaterial<br />
bei dieser Veröffentlichung<br />
weniger Früchte getragen, als man<br />
das von durchaus noch älteren Filmen<br />
bereits gewohnt ist. Deutliche<br />
Abnutzungserscheinungen, Streifen<br />
und Bildfehler schleichen sich immer<br />
wieder ein und erinnern einen<br />
deutlich an das Entstehungsjahr<br />
1986. Die deutsche Stereo-Spur<br />
geht im direkten Vergleich dazu<br />
qualitativ in Ordnung und ist sogar<br />
weitaus mehr zu empfehlen als<br />
der sehr schwachbrüstige englische<br />
5.1.-Versuch. Kurz gesagt also defi -<br />
nitiv nichts für anspruchsvolle High-<br />
Defi nition-Verfechter, sondern eher<br />
ein nostalgisches Kinovergnügen<br />
für Cineasten mit einem Herz für<br />
die Zeichen der Zeit.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Stimmungsvoller Klassiker, der von der umwerfenden<br />
Präsenz seiner Darsteller lebt und eine<br />
unterhaltsame Erfolgs-Story zu erzählen weiß.<br />
Technik 5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 57
Film<br />
Nicolas Cage Spezial<br />
Nicolas Cage:<br />
Ein Mann wie ein Fels<br />
Man kann ja vieles von Nicolas Cage behaupten: Dass er konservativ ist, eine hölzerne Mimik besitzt, in schlechten<br />
Filmen mitspielt usw. Eines kann man ihm aber nicht absprechen: Er ist eine verdammt coole Sau!<br />
Hört man den Namen Nicolas Cage, so fallen<br />
einem meist nur seine besseren Filme ein,<br />
darunter: „Wild At Heart“ (1990), „The Rock“<br />
(1996), „Con Air“ (1997), „Im Körper des<br />
Feindes“ (1997), „8 mm“ (1999), „Lord Of War“<br />
(2005) und „Kick-Ass“ (2010). Seine größten<br />
Erfolge feierte er also in den 1990ern. Dennoch<br />
ist er nie zu einem Megastar geworden, dessen<br />
Filmrepertoire größtenteils aus Blockbustern besteht.<br />
Jegliche Versuche im Mainstream Fuß zu<br />
fassen, scheiterten in gewissem Maße. Zu diesen<br />
Versuchen zählen z. B. die „Ghostrider“-Filme<br />
oder auch „Duell der Magier“ (2010). Zumindest<br />
in den Staaten konnte Cage immerhin mit der<br />
„National Treasure“-Reihe landen, die hierzulande<br />
unter dem Namen „Das Vermächtnis der<br />
Tempelritter“ (2004) bzw. „Das Vermächtnis des<br />
geheimen Buches“ (2007) bekannt sind. Lange<br />
Rede, kurzer Sinn: Letztendlich ist Nicolas Cage<br />
ein Mann des kleinen Kinos geblieben, der eben<br />
auch mal in Indie-Filmen auftritt und dort schauspielerisch<br />
zum Teil richtig gute Arbeit leistet.<br />
Arthouse-Nick<br />
Bestes Beispiel für sein unglaubliches Talent ist<br />
beispielsweise der grandiose Spike Jonze-Film<br />
„Adaption“ von 2002, in dem Cage eine Doppelrolle<br />
als Zwillings-Schriftsteller-Duo übernimmt,<br />
das einen Roman adaptieren möchte. Die meisten<br />
neueren Filme mit ihm zielen aber verstärkt<br />
auf das Thriller-Genre ab. So verwundert es<br />
beispielsweise nicht, dass Cage im Reboot der<br />
christlich geprägten „Left Behind“-Filmreihe die<br />
Hauptrolle spielt. Hier mimt er den besorgten<br />
Vater (wie in so vielen seiner Filme) und Flugzeug-Piloten<br />
Rayford Steele, der sich eines Tages<br />
mit einem unlösbaren, fatalen Problem konfrontiert<br />
sieht: der biblischen Apocalypse. Ähnlich<br />
wie in dem spanischen Film „Ende“ (2012)<br />
verschwinden hier Menschen einfach so, ohne<br />
eine Spur zu hinterlassen. Während eines Fluges<br />
fi ndet die Crew nur noch deren Kleidung auf ihren<br />
Sitzen, sodass innerhalb des Flugzeugs eine<br />
Panik ausbricht. Aber auch sonst verschwinden<br />
überall auf der Welt Menschen, sodass es zu<br />
Bilder: Koch Media, KSM<br />
58
Nicolas Cage Spezial<br />
Film<br />
einem globalen Problem deklariert wird. Und<br />
jenes soll ein neuer Machthaber lösen, der die<br />
Aufgabe auf seine ganz eigene Weise angeht.<br />
Steele erkennt bald, dass es sich dabei um den<br />
Antichrist persönlich handelt, weshalb er alles<br />
daran setzt, seine Tochter vor dem Untergang<br />
zu bewahren.<br />
Bad Ass, aber sympathisch<br />
Als Vaterfi gur, der für seine Kinder durchs Feuer<br />
geht, macht Cage also schon einmal eine gute<br />
Figur. Noch härter greift er aber in seinen Rachethrillern<br />
durch, einem Genre, in dem er anscheinend<br />
sein Steckenpferd gefunden hat. Kontinuierlich<br />
spielt er Antihelden, die zur Selbstjustiz<br />
greifen, weil das Rechtssystem dieses seiner<br />
In „Left Behind“ wird Cage mit dem Verschwinden<br />
seiner Flugzeugpassagiere konfrontiert<br />
Meinung nach nicht mehr tut. Und das sind ausgesprochen<br />
viele Titel, in denen er häufi g nach<br />
seiner Tochter oder anderen Familienangehörigen<br />
sucht. Beispiele hierfür sind neben dem<br />
kunterbunten „Kick-Ass“, die eher düsteren Thriller<br />
„Bad Lieutenant“ (2009), „Pakt der Rache“<br />
(2011), „Drive Angry“ (2011), „Stolen“ (2012)<br />
und „Tokarev“ (2014). In einem seiner neuesten<br />
Selbstjustiz-Thriller „Joe, die Rache ist sein“ verfolgt<br />
er zwar diesen Weg seines Steckenpferdes,<br />
geht aber im Vergleich zu den vorher genannten<br />
wieder verstärkt in Richtung Anspruch.<br />
Cages Filmtochter Irene (Lea Thompson) sieht<br />
sich mit dem Ende der Welt konfrontiert<br />
Joe, die Rache ist sein<br />
Sein Filmcharakter Joe ist hier alleinstehend,<br />
geht regelmäßig ins Bordell, trinkt, prügelt sich<br />
gerne und nimmt die örtliche Polizei des kleinen<br />
Städtchens alles andere als ernst. Als Ex-Knacki<br />
hat er schon einige der schlimmsten Facetten<br />
des Lebens kennen gelernt, weshalb er sich nun<br />
mittels harter Arbeit am Leben erhält. Als Chef<br />
eines Unternehmens, das sich auf das Töten<br />
von Bäumen spezialisiert hat, behandelt er seine<br />
Angestellten fair und menschlich. Holzunternehmen<br />
heuern ihn an, um (illegalerweise) Waldstücke<br />
mit zu schwachen Bäumen zu vergiften,<br />
damit diese absterben und legal gefällt werden<br />
dürfen – Eine Tätigkeit, die Joes eigenes Dilemma<br />
perfekt widerspiegelt. Er ist derjenige, der<br />
tötet, damit auf dem Grund wieder etwas Neues<br />
wachsen kann. Eines Tages begegnet ihm und<br />
seinen Mitarbeitern der 15jährige Gary (sehr<br />
natürlich gespielt von Jungdarsteller Tye Sheridan,<br />
der bereits in „Mud“ eine bemerkenswerte<br />
Performance ablieferte). Gary schlägt sich mit<br />
Gelegenheitsarbeiten durchs Leben und greift<br />
nach jedem Ast, der ihn aus den Sumpf der Armut<br />
ziehen kann – Ein Sumpf, in dem ihn seine<br />
alkoholsüchtigen Eltern von Geburt an gezogen<br />
haben. Aufgrund seines Willens hart zu arbeiten,<br />
stellt ihn Joe an und nimmt ihn unter seine Fittiche.<br />
Zugleich taucht dem trotteligen, aber gefährlichen<br />
Schmalspurgangster Willie-Russel ein<br />
Störfaktor auf, der mit seinen irrationalen Handlungen<br />
alles zu zerstören droht, was Joe und<br />
Gary gemeinsam aufbauen. Und auch wenn es<br />
kein Grund-Eklat gibt, wie dies bei durchschnittlichen<br />
Rachethrillern für gewöhnlich der Fall ist,<br />
steigert sich dieser Störfaktor ins unermessliche.<br />
Joe hat in solchen Fällen seine eigene Weltsicht,<br />
die die Polizei nicht vorsieht. Wenn er ein Unrecht<br />
zu erkennen glaubt, nimmt er das Gesetz<br />
in die eigene Hand und begleicht Gleiches mit<br />
Gleichem. Die anschließenden Verfolgungsjagden<br />
mit der Polizei erscheinen dabei fast wie<br />
ein Running Gag, obwohl sie todernst gespielt<br />
sind. Die naturalistische Darstellungsweise und<br />
das improvisierte „Jazz-Spiel“, wie Regisseur David<br />
Gordon Green das Schauspiel von Cage bezeichnet<br />
erreichen dabei ähnlich anspruchsvolle<br />
und glaubhafte Gefi lde wie „Adaption“, wobei<br />
das mit Bedeutung aufgeladene Ende den Film<br />
noch einmal einen Level höher katapultiert und<br />
dort Samen sät, wo vorher noch getötet wurde.<br />
Egal, welchen Weg Nicolas Cage in Zukunft noch<br />
einschlagen wird, mit seinen bisherigen Leistungen<br />
als Komödiant, Racheengel, Vaterfi gur und<br />
cooler Held hat er sich jedenfalls den Sitz im Indie-Olymp<br />
redlich verdient – wie es sich für den<br />
Neffen von Francis Ford Coppola eben gehört.<br />
FALKO THEUNER<br />
Joe, die Rache ist sein<br />
Drama<br />
OT: Joe L: US J: 2014 V: Koch Media B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1 R: David Gordon Green D: Nicolas Cage,<br />
Tye Sheridan, Ronnie Gene Blevins LZ: 117 min FSK: 16<br />
P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Cage wirkt in „Joe, die Rache ist sein“ wie eine<br />
junge Version Clint Eastwoods. Einfach genial!<br />
Die Polizei hat mit dem von Cage gespielten<br />
Selbstjustizler Joe so ihre Schwierigkeiten<br />
Film 8/10<br />
Man kommt nicht umhin, für Joe ein ungeheure Sympathie zu<br />
entwickeln, auch wenn seine Handlungen fragwürdig sind. Das<br />
Drama ist schlau gestrickt. Witz und Thrill kommen nicht zu kurz.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 59
Film<br />
Thriller<br />
Blood Ties<br />
Thriller<br />
OT: Blood Ties L: FR,<br />
US J: 2013 V: Koch<br />
Media B: MPEG-4,<br />
2.35 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Guillaume Canet<br />
D: Clive Owen, Mila<br />
Kunis, Marion<br />
Cotillard, Billy Crudup,<br />
Zoe Zaldana LZ: 127 min FSK: 16 P: 13 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 5/10<br />
Cop und überforderter kleiner<br />
Bruder: Frank (Billie Crudup)<br />
Regisseur Guillaume Canet<br />
(„Kleine wahre Lügen“, 2010)<br />
versammelte in seiner bisher größten<br />
sowie einzigen US-amerikanischen<br />
Koproduktion ein wahres<br />
Starensemble um sich. In „Blood<br />
Ties“ thematisiert er die gestörte<br />
Beziehung zwischen zwei völlig unterschiedlichen<br />
Brüdern. Frank (Billy<br />
Crudup) ist Polizist und ein rechtschaffener,<br />
jedoch von der kriminellen<br />
Familiengeschichte geprägter<br />
Bürger. Sein Bruder Chris (Clive<br />
Owen) dagegen ist das Paradebeispiel<br />
eines üblen Kleinganoven, der<br />
nach einem Mord für zwölf Jahre<br />
ins Gefängnis musste. In seinem<br />
Hafturlaub versucht sein Bruder<br />
ihm bei der Resozialisierung zu<br />
helfen. Beide tun sich aber sichtlich<br />
schwer, auf einen gemeinsamen<br />
Nenner zu kommen. Schon bald<br />
gerät Chris erneut auf die schiefe<br />
Bahn, stellt die Familie jedoch vor<br />
alles andere. Als dann nämlich der<br />
schmierige Ex-Freund von Franks<br />
neuer Lebensgefährtin Vanessa<br />
(Zoe Zaldana) auftaucht, weiß<br />
Chris genau, wo seine Prioritäten<br />
Chris (Clive Owen) macht und nimmt sich einfach alles, was er will. Dazu<br />
gehört auch die schöne Natalie (Mila Kunis)<br />
liegen. Leider schafft es der absolut<br />
hochwertige Cast nicht wirklich, die<br />
recht zäh voranschreitende Story<br />
besonders interessant aufzubereiten.<br />
Neben den bereits genannten<br />
Darstellern treten noch Mila Kunis<br />
als Chris‘ Freundin Natalie, Marion<br />
Cotillard als seine Ex-Frau Monica<br />
und James Caan als Leon, Vater<br />
der uneinigen Brüder, auf. Auch die<br />
Atmosphäre des im New York der<br />
1970er Jahre angesiedelten Dramas<br />
ist charakteristisch und bietet<br />
mit originalgetreuen Requisiten und<br />
zeitgemäßer Ausstattung tolles Flair.<br />
Dennoch will der Funke insgesamt<br />
nicht so recht überspringen und so<br />
plätschert der ambitionierte und<br />
doch eher langatmige Film über<br />
deutlich zu ausladende 2 Stunden<br />
gemächlich vor sich hin. TS<br />
Film 6,5/10<br />
Stimmungsvolles Geschwister-Drama, dessen<br />
Charaktere jedoch im Zusammenspiel nur<br />
selten emotional mitreißen.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Der Rasenmäher-Mann<br />
Science-Fiction/Fantasy<br />
OT: The Lawnmower<br />
Man L: US, GB, JP<br />
J: 1992 V: Mad<br />
Dimension (Alive)<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Brett Leonard<br />
D: Pierce Brosnan, Jeff<br />
Fahey, Marnie Burke LZ: 108 min FSK: 16 P:<br />
10 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.07.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Die stylishen Retro-CGI-Sequenzen<br />
sind schon ziemlich abgefahren!<br />
Nächster Halt: Fruitvale Station<br />
Drama<br />
OT: Fruitvale Station<br />
L: US J: 2013<br />
V: Universum Film<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD 5.1<br />
R: Ryan Coogler<br />
D: Michael B. Jordan,<br />
Melonie Diaz, Octavia<br />
Spencer LZ: 85 min FSK: 12 P: 16 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 02.10.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
„Bevor du wieder aufwachst, sind<br />
wir zurück und alles wird gut.“...<br />
Mit der Verfilmung von Stephen<br />
Kings Kurzgeschichte „Der Rasenmäher-Mann“<br />
feiert aktuell ein<br />
beliebter Science-Fiction-Klassiker<br />
seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Premiere. Die wilden<br />
Experimente von Dr. Lawrence Angelo<br />
(Pierce Brosnan) mit seinem<br />
geistig zurückgebliebenen menschlichen<br />
Versuchsobjekt (Jeff Fahey<br />
als „Rasenmähermann“ Jobe Smith)<br />
sind schlicht und einfach Kult. Die<br />
wunderbar altmodischen CGI-<br />
Welten aus den Anfangstagen der<br />
virtuellen Realität versprühen einen<br />
tollen Retro-Charme, wogegen die<br />
christlichen Motive der Handlung in<br />
ihrer plakativen Rückwärtsgewandheit<br />
heute befremdlich wirken. Die<br />
D<br />
Technik dieser HD-Neuauflage weiß er Abspann läuft, man sitzt als alles anders. Mithilfe von Originalaufnahmen,<br />
einer großartigen<br />
leider nicht vollständig zu überzeugen.<br />
Zuschauer weiterhin gebannt<br />
Einige gute Sequenzen (zum<br />
Beispiel die Garten-Szene in Minute<br />
17) stehen einem eher ernüchternden<br />
Gesamtbild gegenüber.<br />
Besonders die ausgewaschenen<br />
Farben trüben den Eindruck einer<br />
vor dem Bildschirm. Ist das wirklich<br />
passiert? Sind die Menschen so<br />
beschränkt, dass sie so etwas guten<br />
Gewissens als weniger schwerwiegendes<br />
Delikt abtun können? Die<br />
Geschichte, die sich so oder so<br />
Schauspielleistung sowie einer stark<br />
körnigen, den tristen Alltag widerspiegelnden<br />
Bildqualität, wirkt die<br />
erschreckende Geschichte um den<br />
dunkelhäutigen 22-Jährigen und<br />
rassistisch geprägte Polizeiwillkür<br />
gelungenen Restaurierung. TW ähnlich in den USA abgespielt hat, wie ein wahrer Augenöffner. TS<br />
Film 7,5/10<br />
handelt vom jungen Oscar Grant<br />
(meisterlich: Michael B. Jordan).<br />
Film 8,5/10<br />
Mann, der einer besseren Zukunft<br />
Ton 7/10 Ton<br />
entgegensieht. Doch es kommt<br />
Ein Klassiker des Genres, der sowohl für hartgesottene<br />
Fans als auch für „Neuentdecker“ mit<br />
anrührend präsentiert sich hier eine<br />
Intensiv und verstörend, vor allem aber<br />
Am Silvestermorgen nimmt er sich<br />
viel Retro-Charme zu punkten weiß.<br />
vor, den leeren Versprechungen unfassbare, weil wahre Geschichte.<br />
Technik 6,5/10<br />
zu entsagen und wirklich etwas zu<br />
ändern. Der letzte Tag des Jahres<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6/10 offenbart einen hoffnungsvollen Bild 7/10<br />
Bilder: Koch Media, Mad Dimension (Alive), Universum<br />
60
Thriller<br />
Film<br />
Kopfgeld<br />
Thriller<br />
OT: Ransom L: US<br />
J: 1996 V: Touchstone<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DD 5.1<br />
R: Ron Howard D: Mel<br />
Gibson, Rene Russo,<br />
Gary Sinise, Delroy<br />
Lindo LZ: 121 min<br />
FSK: 16 P: 11 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 16.10.14 × 1 Extras: 3/10<br />
Det. Jimmy Shaker, dafür ist Ihre<br />
Marke aber nicht gedacht!<br />
Das wohlhabende Ehepaar Mullen kann es immer noch nicht fassen: Ihr<br />
Sohn wurde vor ihren Augen am helligten Tage entführt<br />
So langsam aber sicher finden<br />
die beliebtesten Klassiker ihren<br />
Weg von der VHS- bzw- DVD-Halde<br />
ins heimische <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal. Der<br />
Touchstone Pictures-Thriller „Kopfgeld“<br />
hält mit starkem Cast und<br />
einer spannenden Geschichte tolle<br />
Abendunterhaltung bereit. Als Tom<br />
Mullen, dem reichen Gründer einer<br />
Airline, tritt Mel Gibson auf, der<br />
alles daran setzt, seinen entführten<br />
Sohn aus den Fängen von Entführern<br />
zu befreien. Gemeinsam mit<br />
seiner Frau Kate (Rene Russo) und<br />
dem FBI-Team um Agent Lonnie<br />
Hawkins (Delroy Lindo) beginnt er<br />
seine Suche nach dem Versteck.<br />
Dabei steht er im ständigen Kontakt<br />
mit dem Kopf der Entführergruppe<br />
(Gary Sinise). Doch warum haben<br />
sie den Jungen entführt und wieso<br />
wollen sie nur 2 Millionen Dollar<br />
Lösegeld? Der im Genre gern zitierte<br />
Thriller ist mehr als solides<br />
Suspense-Kino, das mit einigen<br />
altbekannten Twists viel Schwung<br />
in die Handlung bringt. Das Vater-<br />
Entführer-Duell ist zudem intensiv<br />
und für einen Film aus einem Unterhaus<br />
vom Giganten Disney geht<br />
es in den zahlreichen Schießereien<br />
recht blutig zu. In Nebenrollen treten<br />
außerdem einige weitere bekannte<br />
Gesichter auf, so beispielsweise<br />
Lili Taylor als weiblicher Part<br />
des Entführerteams, Liev Schreiber<br />
ebenfalls als Gangster oder Donny<br />
Wahlberg als dessen dümmlicher<br />
kleiner Bruder. Technisch gesehen<br />
sind natürlich einige Schwächen<br />
anzumerken, die man dem Alter<br />
entsprechend aber verzeihen kann.<br />
Auch die Tonspur kann hier und<br />
da mit einer schönen Signalortung<br />
überzeugen, ist ansonsten aber<br />
auch von den Jahren geprägt. Rein<br />
stilistisch hat der Film jedoch kein<br />
Stück an Authentizität und Spannung<br />
verloren und sollte definitiv<br />
mal einen Blick wert sein. TS<br />
Film 7/10<br />
Der spannende Entführungsthriller aus dem<br />
Hause Disney nun endlich in ansehnlich überarbeitetem<br />
HD.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Snowpiercer<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Disney Home<br />
Science-Fiction<br />
OT: Snowpiercer L: KR,<br />
US J: 2013 V: Ascot<br />
Elite Home B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Bong Joon-Ho<br />
D: Chris Evans, John<br />
Hurt, Song Kang-Ho<br />
LZ: 126 min FSK: 16<br />
P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.09.14 × 1 Extras: 3,5/10<br />
Schwangere Lehrerinnen sollten<br />
definitiv nicht mit Waffen hantieren<br />
In diesem Film spielt nicht etwa<br />
ein Mensch die Hauptrolle,<br />
nein, „Snowpiercer“ ist etwas, das<br />
man „Gesellschaftsspiegel“ nennen<br />
könnte, ein Gesellschaftsspiegel,<br />
der die Industrienationen mit den<br />
Entwicklungsländern kontrastiert.<br />
Plakativ führt der Film hier ein<br />
mittelalterliches Ständesystem vor,<br />
bei dem die unterste Schicht im<br />
letzten Waggon und die oberste<br />
Schicht im Zugwagen sitzt. Wenn<br />
sich also der Freiheitskämpfer Curtis<br />
(Chris Evans) mit seinen Begleitern<br />
Waggon für Waggon nach vorne<br />
kämpft, um in einer Revolution das<br />
Steuer an sich zu reißen, dann ist<br />
dies durchaus im soziologischen<br />
Sinne zu verstehen. Als Sinnbild<br />
für die komplette Menschheit fährt<br />
der Zug mit den letzten Überlebenden<br />
durch eine ausgestorbene<br />
Eiswelt. Die Maschine muss unentwegt<br />
befeuert werden und die<br />
schlechte Situation der Ärmsten<br />
im hintersten Wagen führt zur Revolte.<br />
Die koreanische Verfilmung<br />
des französischen Comic-Romans<br />
„Schneekreuzer“ geht dabei nicht<br />
Der Entschluss zu einer Revolution ist schon schwierig genug. Doch was<br />
kommt nach der Übernehme des Throns?<br />
zimperlich mit den Charakteren<br />
um und unterzieht sie einer ständigen<br />
Metamorphose. Diesen geselschaftlichen<br />
Entwicklungsweg<br />
mit immer wieder neuen Themengebundenen<br />
Waggons zu pflastern,<br />
ist Regisseur Bong Joon-ho wirklich<br />
meisterhaft gelungen.<br />
Leider wird der Kontrast der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
durch den unterdurchschnittlichen<br />
Schwarzwert negativ beeinträchtigt<br />
und auch die Schärfe könnte<br />
höher sein. Das eingeschränkte<br />
Soundspektrum verhindert einen<br />
glasklaren Klang und die Dynamik<br />
fesselt nur teilweise. Immerhin besitzt<br />
die Surround-Abmischung sehr<br />
gute Ambitionen, denn stimmungsvolle<br />
Rundumeffekte sind in dem<br />
ratternden, klappernden Ungetüm<br />
von Zug häufi ger zu hören. FT<br />
Film 8/10<br />
Als Gesellschaftsspiegel trägt „Snowpiercer“<br />
Elemente anspruchsvoller Literaturverfi lmungen<br />
in sich. Spannung ist garantiert.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 61
Film<br />
Horror<br />
The Quiet Ones<br />
Horror<br />
OT: The Quiet Ones<br />
L: US, GB J: 2014<br />
V: Ascot Elite Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: John Pogue<br />
D: Jared Harris, Sam<br />
Clafl in, Erin Richards,<br />
Olivia Cooke, Rory Fleck-Byrne LZ: 98 min<br />
FSK: 16 P: 13 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 26.08.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Der Professor (J. Harris) und sein<br />
Testobjekt (O. Cooke)<br />
Die berühmten Hammer-Studios<br />
haben wieder zugeschlagen.<br />
Nach jüngstem Erfolg mit dem<br />
Daniel Radcliffe-Grusler „Die Frau<br />
in Schwarz“ (2011), erscheint mit<br />
„The Quiet Ones“ jetzt ein weiterer,<br />
stark besetzter Schocker. Im<br />
Oxford der 1970er Jahre leitet ein<br />
seltsamer, obgleich vertrauenswürdiger<br />
Uni-Professor (Jared Harris)<br />
neben seinen Vorlesungen einige<br />
unorthodoxe Experimente. Die Versuchsperson<br />
– ein junges Mädchen<br />
(Olivia Cooke) – leidet unter vermeintlichen<br />
Wahnvorstellungen, die<br />
ihr angeblich telekinetische Kräfte<br />
verleihen würden. Bald geschehen<br />
um sie herum mehr oder weniger<br />
gefährliche und unerklärliche Dinge.<br />
Gemeinsam mit zwei Studenten<br />
(Erin Richards, Rory Fleck-Byrne)<br />
und einem Kameramann (Sam<br />
Claflin) kommt der Professor bald<br />
einem unglaublichen Geheimnis<br />
auf die Spur. Früh ist klar, wie der<br />
Film sich entwickeln wird. Die bekannten<br />
Motive werden hier jedoch<br />
präzise ausgearbeitet und durch die<br />
matte Farbgebung in charmantem<br />
Die schöne Krissi (Erin Richards) steht immer im Mittelpunkt. Klar, dass sie<br />
unbedingt auch bei den geheimen Tests dabei sein muss<br />
1970er-Jahre-Flair zelebriert. Dieser<br />
Eindruck wird durch die Nutzung<br />
dreier Kameras unterstützt, die eine<br />
normale Sicht auf die Geschehnisse<br />
sowie zwei stark körnige Handkameraperspektiven<br />
bereithalten.<br />
Hierbei kommt nicht nur die angeblich<br />
auf wahren Universitäts-Aufzeichnungen<br />
beruhende Geschichte<br />
zum Tragen, sondern speziell<br />
die pointierten, perfekt inszenierten<br />
Schockmomente, die den nichtsahnenden<br />
Zuschauer erschaudern<br />
lassen. Bei tollem 5.1 Surround-<br />
Sound und großartiger Räumlichkeit<br />
kräuseln sich die Nackenhaare des<br />
Zuschauers unweigerlich schon in<br />
der ersten Sequenz. Im Finale wird<br />
er dann von „Found-Footage“-Optik<br />
und weitläufigem Klangspektrum<br />
regelrecht überrollt.<br />
TS<br />
Film 7,5/10<br />
Schleichend entwickelt sich der pure Horror in<br />
diesem auf altmodisch getrimmten<br />
Kabinettstück des Genres.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Killers<br />
Horror<br />
OT: Killers L: ID, JP<br />
J: 2013 V: Tiberius Film<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 7.1<br />
R: Kimo Stamboel,<br />
Timo Tjahjanto<br />
D: Oka Antara, Rin<br />
Takanashi, Kazuki<br />
Kitamura, Ray Sahetapy, Epy Kusnandar<br />
LZ: 127 min FSK: 18 P: 14 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.11.14 × 1 Extras: 1,5/10<br />
Zwei Serienkiller treffen aufeinander.<br />
Der eine, ein tückisch<br />
charmanter Geschäftsmann (Kazuki<br />
Kitamura), mordet einfach um des<br />
Mordens Willen und lässt seine<br />
Gier an jungen, attraktiven Frauen<br />
aus, die er zuerst verführt und dann<br />
qualvoll foltert. Der andere, ein<br />
ärmlicher Journalist (Ray Sahetapy),<br />
will lediglich Vergeltung für Verbrechen,<br />
die seiner Meinung nach<br />
Er hat Rache geschworen: Der introvertierte Bayu verfällt bei ansteigendem<br />
Adrenalin in einen unaufhaltsamen <strong>Blu</strong>trausch<br />
nicht ausreichend bestraft wurden.<br />
Via Internet nehmen sie fast zufällig<br />
Kontakt auf und präsentieren<br />
sich gegenseitig ihre per Kamera<br />
festgehaltenen „Kunstwerke“. Angetrieben<br />
von diesem Wettkampf<br />
strebt vor allem der Geschäftsmann<br />
danach, seine eigenen Werke und<br />
die seines Gegenspielers zu übertreffen.<br />
Doch was passiert, wenn<br />
einer der beiden aussteigen will?<br />
Nach und nach bekommt der Zuschauer<br />
einen klareren Zugang zur<br />
Psyche der beiden Protagonisten<br />
(oder doch eher Antagonisten?)<br />
und erschließt langsam aber sicher<br />
die Hintergründe ihrer Mordserien.<br />
Diese sind blutig, um nicht zu sagen<br />
zu blutig dargestellt und lenken<br />
oft zu sehr vom intensiven Charakterduell<br />
zweier vollkommen unterschiedlicher<br />
aber dennoch gleicher<br />
Männer ab. Weiterhin besticht der<br />
indonesisch-japanische Slasher-<br />
Film mit großartigen Bildern und interessanten<br />
Kameraeinstellungen,<br />
die man in der Form noch nicht<br />
gesehen hat. Aber auch diese<br />
werden leider zu oft von expliziter<br />
Hinter Nomuras charismatischer<br />
Hülle steckt das pure Böse<br />
Gewaltdarstellung gestört, die nicht<br />
zwingend hätte so ausführlich sein<br />
müssen. Darüber hinaus bietet der<br />
Film aber auch eine wunderbar<br />
klangvolle 7.1-Abmischung, die,<br />
beispielsweise in einer rauschhaften,<br />
zugleich elektrisierenden<br />
Club-Szene, durch vortreffl iche<br />
Räumlichkeit glänzt.<br />
TS<br />
Film 6,5/10<br />
Asiatisches Killer Vs. Killer-Duell, das leider<br />
streckenweise viel zu blutig inszeniert wurde<br />
und dadurch einiges an Qualität einbüßt.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Tiberius Film<br />
62
Horror<br />
Film<br />
The Mine Halloween<br />
in der Hölle<br />
Horror<br />
OT: The Mine L: US<br />
J: 2013 V: Justbridge<br />
B: MPEG-4 T: DTS-HD<br />
MA 5.1 R: J e ff<br />
Chamberlain D: Saige<br />
Thompson, Reiley<br />
McClendon, Alexa<br />
Vega, Valerie C.<br />
Walker, Adam Hendershott LZ: 95 min FSK:<br />
16 P: 18 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.11.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Das portraithafte Abbild einer Bergarbeiterfamilie ist die visuelle Inkarnation<br />
der unruhigen, nach Rache sinnenden Geister<br />
Im Rahmen von Halloween werden<br />
jedes Jahr unzählige Filme<br />
produziert, die sich mit der schwärzesten<br />
und gruseligsten Nacht des<br />
Jahres auseinandersetzen. Prädestiniert<br />
für Figuren in diesen Filmen<br />
sind junge, stereotype Teenager,<br />
die irgendwo in der Pampa<br />
den Machenschaften eines Killers<br />
oder einer übernatürlichen Kreatur<br />
zum Opfer fallen. In Jeff Chamberlains<br />
„The Mine – Halloween<br />
in der Hölle“ machen sich fünf<br />
Teenager – ein Sunnyboy, seine<br />
Freundin, deren Schwester, ein<br />
plumper Footballspieler und ein<br />
indischer Austauschschüler – am<br />
Halloweeen-Abend auf, um eine<br />
vermeintlich verfluchte Mine zu erkunden.<br />
Ausgerüstet mit auf ihren<br />
Schutzhelmen montierten Kameras,<br />
wagen sie sich in den Abgrund.<br />
Schnell geschehen lauter unheimliche<br />
Dinge und die nach und nach<br />
dezimierte Gruppe stellt fest, dass<br />
sie nicht alleine ist...<br />
In einem Mix aus Standard- und<br />
Found-Footage-Optik präsentiert<br />
sich ein B-Movie, das bekannte<br />
Motive aus dem Horror-Genre<br />
nimmt und für seine Zwecke zu einer<br />
unrunden Story mit etwas Moral<br />
zusammensetzt. Zum Ende hin<br />
steigert ein unerwarteter Twist die<br />
Spannung, wobei ein echter Gruseleffekt<br />
ausbleibt. Die „Schockmomente“<br />
bestehen meist aus<br />
dem Auftreten von Spinnen, Fledermäusen<br />
und Ratten, zum Ende<br />
hin aber auch aus blutigen Leichen<br />
Die „Prom Queen“ (Alexa Vega) hat<br />
so gar keine Lust auf Abenteuer<br />
und schemenhaften Geistern. Alles<br />
in allem ist diese Produktion wohl<br />
nichts für gestandene Horror-Fans,<br />
sondern eher etwas für jüngere<br />
Horror-Neulinge, was aufgrund der<br />
angemessenen FSK-16-Wertung<br />
wohl auch so gedacht war. Für Zwischendurch<br />
reicht der Halloween-<br />
Streifen aber allemal.<br />
TS<br />
Film 4/10<br />
Dieser Teenie-Grusler ist vielleicht nichts für<br />
hartgesottene Horror-Fans, bietet aber seichte<br />
Unterhaltung für unbeschwerte Abende.<br />
Technik 6/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
The Appearing<br />
Von Dämonen<br />
besessen<br />
Bilder: Justbridge<br />
Mystery<br />
OT: The Appearing<br />
L: US J: 2014<br />
V: Justbridge<br />
B: MPEG-2, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Daric Gates<br />
D: Will Fallace, Emily<br />
Brooks, Don Swayze,<br />
Wolfgang Bodison LZ: 91 min FSK: 18 P: 18<br />
Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.11.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Mundgeruch hat seine Ursachen<br />
und man kann etwas dagegen tun<br />
Es klingen diverse Elemente eines „Hunted House“-Films an, ohne jedoch an<br />
gruselige Filme wie z. B. „The Grudge“ heranzureichen<br />
William Friedkins „Der Exorzist“<br />
hat in der Filmwelt solche<br />
Wellen geschlagen, dass selbst heute<br />
noch sämtliche Filme, in denen<br />
ein böser Geist von einem<br />
Menschen Besitz ergreift, damit<br />
verglichen werden. Eine kreative<br />
Abweichung innerhalb des Genres<br />
ist daher nahezu unmöglich. Stattdessen<br />
versuchen die Filmemacher<br />
ihrer „Version“ des Exorzisten einen<br />
anderen Schwerpunkt zu geben. Im<br />
Falle von Daric Gates „The Appearing“<br />
ist dies die christliche Moralvorstellung<br />
mit dem Modell des „reinen<br />
Geistes“. Michael und Rachel (Will<br />
Wallace und Emily Brooks) sind ein<br />
ganz normales Ehepaar, dass nach<br />
dem Verlust ihres Kindes in eine<br />
Kleinstadt zieht. Schnell leben sie<br />
sich ein und Michael bekommt eine<br />
Stelle bei der ansässigen Polizei. Als<br />
eines Tages eine Frau spurlos im<br />
Wald verschwindet, tun sich jedoch<br />
Abgründe auf, die insbesondere<br />
Rachel noch schwer zu schaffen<br />
machen werden. Zunehmend wird<br />
diese nämlich von einer fremden<br />
Macht eingenommen, die sie seltsame<br />
Buchstabenfolgen sagen und<br />
noch viel seltsamere Taten ausführen<br />
lässt. Jene bestrafen all diejenigen,<br />
die eine Sünde begangen<br />
haben. Ob es Pather Callahan (Wolfgang<br />
Bodison) gelingen wird, diesen<br />
fi nsteren Geist aus Rachel auszutreiben?<br />
Um den anfänglich genannten<br />
Vergleich mit „Der Exorzist“ noch<br />
einmal aufzunehmen, so entwickelt<br />
der vorliegende Film eine vollkommen<br />
andere Atmosphäre als das<br />
unglaublich gruselige Meisterwerk<br />
Friedkins. Statt angsteinfl ößendem<br />
Horror ist es mehr der Anfl ug einer<br />
Mystery-Atmosphäre, der den<br />
Zuschauer bis zum Ende schauen<br />
lässt. Wer Exorzisten-Filme mag,<br />
kann diesem hier ruhig eine Chance<br />
geben, ohne jedoch allzu hohe<br />
Erwartungen zu hegen.<br />
FT<br />
Film 4/10<br />
Für Gruselfans vielleicht nicht ganz das<br />
Richtige. Dennoch verbreitet die Kleinstadt-<br />
Szenerie eine wohlig, unheilvolle Stimmung.<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 5,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 63
Film<br />
Horror<br />
Die Höhle Überleben ist ein Instinkt, keine Wahl<br />
Horror<br />
OT: La cueva L: ES<br />
J: 2014 V: Ascot Elite<br />
Home B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Alfredo Montero<br />
D: Marta Castellote,<br />
Xoel Fernández, Eva<br />
García-Vacas<br />
LZ: 75 min FSK: 16 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 14.10.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Fünf Studenten begeben sich zu<br />
einem Campingausflug auf die<br />
idyllische Ferieninsel Formentera.<br />
Hier entdecken sie eine Höhle, die<br />
sie unbedingt erkunden möchten.<br />
Gemeinsam klettern sie in die Felsgrotte,<br />
verlieren aber nach kurzer<br />
Zeit die Orientierung und verirren<br />
sich. Seither wurden sie nie wieder<br />
gesehen…<br />
Für Alfredo Montero ist diese Geschichte,<br />
die auf wahren Ereignissen<br />
beruht, der perfekte Aufhänger<br />
für einen nervenzerreißenden<br />
Horrorstreifen. Gemeinsam mit<br />
seiner Filmcrew begibt er sich<br />
an den Ort des Geschehens und<br />
inszeniert einen Thriller, in dem<br />
Sieh mal nach da! Ein Messer … in<br />
Deinem Auge<br />
fünf Freunde ums nackte Überleben<br />
kämpfen und letztendlich nur<br />
noch einen Ausweg sehen: Essen<br />
oder gegessen werden.<br />
Durch den Einsatz von Handkameras<br />
ist der Zuschauer stets im<br />
Mittelpunkt des Geschehens. Das<br />
Bild wirkt dadurch allerdings etwas<br />
verrauscht und kontrastarm. LF<br />
Film 7/10<br />
Ein an die Nieren gehender Horror-Thriller, der<br />
auf einer wahren Begebenheit beruht und<br />
erschütternd durch Mark und Bein geht!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Crystal Lake Memories<br />
Horror<br />
OT: Crystal Lake<br />
Memories: The Complete<br />
History of Friday<br />
the 13th L: US J: 2013<br />
V: KSM B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Daniel Farrands<br />
D: Melyssa Ade, Loyd<br />
Albin, Diane Almeida LZ: 400 min<br />
FSK: 16 P: 28 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.10.14 × 1 Extras: 1/10<br />
Was wäre ein Halloween ohne<br />
die Slasherflim-Reihe „Freitag<br />
der 13.“? Die Horrorklassiker gehören<br />
einfach genauso zum Fest<br />
wie der Kürbis mit seiner Leuchtfratze.<br />
Die Dokumentation „Crystal<br />
Lake Memories“ setzt sich mit<br />
dem Mythos auseinander, der die<br />
Kultfilmreihe umgibt, und wartet<br />
mit umfangreichen Materialien wie<br />
Fotos, Filmausschnitten, Outtakes,<br />
Archivbildern, Beiträgen der Konzept-Kunst<br />
sowie Fotografien vom<br />
Set auf. Kommentiert wird die Doku<br />
von zahlreichen Schauspielern und<br />
anderen Beteiligten. So kommen<br />
unter anderem die Horror-Regie-<br />
Legende Wes Craven und Rockstar<br />
Überraschung! Heute gibt es Kopfsalat<br />
mit (Aug-) Äpfeln<br />
Alice Cooper, der gerne auch mal<br />
eine Gastrolle in Horrorfilmen übernimmt,<br />
zu Wort. Die Qualität des<br />
Bildmaterials der Dokumentation ist<br />
durch den Einsatz von Archivmaterialien<br />
sehr unterschiedlich ausgefallen<br />
und reicht von kristallklar zu<br />
verrauscht. Die Kommentare sind<br />
gut verständlich.<br />
LF<br />
Film 8,5/10<br />
Eine Pfl icht-Doku für alle Fans der „Freitag der<br />
13.“-Filmreihe. Hier gibt`s jede Menge Fakten<br />
und Einblicke in die Produktion der Klassiker.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Ascot Elite Home, KSM, Universum, Anolis, © Les Cunliffe - Fotolia.com, © kjolak - Fotolia.com, © kolopach - Fotolia.com, Auerbach Verlag<br />
64
Hände voller <strong>Blu</strong>t<br />
Horror<br />
OT: Hands of the<br />
Ripper L: GB J: 1971<br />
V: Anolis B: MPEG-4,<br />
1.66 : 1 T: DTS-HD MA<br />
2.0 Mono R: Peter<br />
Sasdy D: Eric Porter,<br />
Angharad Rees, Jane<br />
Merrow LZ: 85 min<br />
FSK: 18 P: 31 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 31.10.14 × 1 Extras: n.n.b.<br />
Jack The Ripper ist zweifellos eine<br />
der bekanntesten Mörderfiguren<br />
überhaupt. In zahlreichen Filmadaptionen<br />
wurden die Schandtaten<br />
des Serienkillers verarbeitet. Auch<br />
die britische Filmschmiede Hammer<br />
fand Gefallen an dem Mythos, der<br />
Oh mein Gott, ich blute! Kann diese<br />
Irre denn keiner aufhalten?<br />
Jack The Ripper umgibt und widmete<br />
1971 unter der Regie von Peter<br />
Sasdy dem blutrünstigen Individuum<br />
einen Horror-Film.<br />
„Hände voller <strong>Blu</strong>t“ erzählt dabei<br />
aber nicht die Geschichte von Jack<br />
The Ripper, sondern von dessen<br />
Tochter Anna. Als dreijähriges Kind<br />
war sie Zeuge, wie ihr Vater ihre<br />
Mutter erstochen hat. Mittlerweile<br />
ist sie eine erwachsene junge Frau,<br />
die bei ihrer Tante lebt und das<br />
grausame Ereignis in den hintersten<br />
Winkel ihrer Erinnerung verdrängt<br />
hat. Doch als ihre Tante sie an einen<br />
Freier verkaufen will, verfällt Anna<br />
in einen tranceartigen Zustand, in<br />
dem sie ihre Ziehmutter mit dem<br />
Schürhaken ermordet. Der Psychologe<br />
Dr. John Pritchard interessiert<br />
sich für den Fall und nimmt Anna in<br />
seinem Haus auf, um sie auf Schizophrenie<br />
zu untersuchen. Es hat den<br />
Anschein, dass Jack The Rippers<br />
Geist in seiner Tochter weiterlebt<br />
und nach neuen Opfern dürstet ...<br />
Wie der Titel des Horror-Streifens<br />
bereits verrät, geht es in „Hände<br />
voller <strong>Blu</strong>t“ sehr brutal und blutrünstig<br />
zu. Auch heute noch ist eine<br />
e<br />
Horror<br />
Wenn man nur in den Kopf dieser wunderschönen, wenn auch verfluchten<br />
Tochter Jack The Rippers schauen könnte …<br />
FSK-18-Kennzeichnung durchaus<br />
nachvollziehbar. Trotz der zahlreichen<br />
Splatter-Elementebleibt die<br />
Spannung allerdings auf der Strecke:<br />
Schon in den ersten Minuten<br />
werden dem Zuschauer die Beweggründe<br />
für Annas Handeln verraten,<br />
so dass kaum noch Raum für Überraschungsmomente<br />
übrig ist.<br />
Dafür wissen die wunderbaren gotischen<br />
Kulissen mit ihrem großen<br />
Detailreichtum zu überzeugen. Und<br />
auch die beiden Hauptdarsteller Eric<br />
Porter und Angharad Rees holen<br />
das Beste aus ihrer Rolle heraus.<br />
Anolis bringt den restaurierten Hammer-Film<br />
voraussichtlich am 31. Oktober<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heraus. Dabei ist<br />
neben der Standard-Box auch ein<br />
Mediabook mit zwei Covervarianten<br />
geplant. Als Bonusmaterial wird die<br />
silberne Scheibe Audiokommentare<br />
von Dr. Rolf Giesen und der Darstellerin<br />
Angharad Rees enthalten.<br />
Außerdem gibt es u.a. noch die<br />
Dokumentation „The Devils Bloody<br />
Playground“ und ein Interview<br />
mit Regisseur Peter Sasdy. Wer sich<br />
eines der limitierten Mediabooks erhaschen<br />
kann, den erwartet außerdem<br />
ein aufwändig gestaltetes 24<br />
Seiten umfassendes Booklet. LF<br />
Film<br />
Wolf Creek 2<br />
Horror<br />
OT: Wolf Creek 2 L: AU<br />
J: 2013 V: KSM<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Greg Mclean<br />
D: John Jarratt,<br />
Ryan Corr, Shannon<br />
Ashlyn LZ: 103 min<br />
FSK: 18 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
Nurse 3D<br />
Horror<br />
OT: Nurse 3D L: US<br />
J: 2013 V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Douglas Aarniokoski<br />
D: Kathleen Turner,<br />
Paz de la Huerta, Judd<br />
Nelson LZ: 84 min<br />
FSK: 18 P: 15 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.10.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Diese Rasur könnte jetzt etwas<br />
schmerzhaft werden<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 2,5/10<br />
Was du liebst mich nicht? Dann<br />
muss ich deinen Mann töten!<br />
Bei Ihrem nächsten Australien-<br />
Urlaub sollten Sie lieber den<br />
Meteoriten-Krater Wolf Creek meiden,<br />
denn dort befindet sich das<br />
Jagdrevier von Mick Taylor (John<br />
Jarratt), seines Zeichens Touristenhasser<br />
und Serienkiller. Die beiden<br />
deutschen Rucksacktouristen Rutger<br />
(Phillipe Klaus) und Katarina (Shannon<br />
Ashlyn) machen den Fehler, im<br />
australischen Outback zu campen<br />
und laufen dem „Schweinejäger“ in<br />
die Hände. Nachdem er ihnen den<br />
Garaus gemacht hat, stürzt er sich<br />
auf den Surfer Paul (Ryan Corr), der<br />
im heimischen Folterkeller erst einmal<br />
sadistischen Spielchen ausgeliefert<br />
wird. Regisseur Greg Mclean hat<br />
eine würdige Fortsetzung zu seinem<br />
Erfolgshit „Wolfs Creek“ (2005) geschaffen,<br />
die neben einer Vielzahl<br />
von Slasher-Elementen auch eine<br />
große Portion schwarzen Humors<br />
bereithält. Neben wunderschönen<br />
Landschaftsbildern des australischen<br />
Outbacks überzeugt der Film durch<br />
eine solide Grundschärfe. LF<br />
Film 7/10<br />
Australiens Boogeyman ist wieder da und er<br />
hat Lust zu töten! Eine gelungene Fortsetzung<br />
mit vielen Slasher-Elementen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Eines der beliebtesten Outfits<br />
auf Halloweenpartys ist wohl<br />
ein Krankenschwesterkostüm. Mitglieder<br />
einer solchen Berufsgruppe<br />
strahlen oft etwas Gefährliches aus,<br />
besonders dann, wenn sie mit einer<br />
großen Spritze und einer extra dicken<br />
Injektionsnadel auf Patienten<br />
losgelassen werden. Regisseur<br />
Douglas Aarniokoski bedient sich<br />
dieser Urangst und macht in seinem<br />
Horrorstreifen „Nurse 3D“ die<br />
Protagonistin Abby Russell (Paz de<br />
la Huerta) zur männermordenden<br />
Krankenschwester. Aber auch dem<br />
weiblichen Geschlecht gegenüber<br />
ist Abby nicht abgeneigt, besonders<br />
ihre neue Kollegin Danni (Katrina<br />
Bowden) hat es ihr angetan. Doch<br />
als diese sie zurückweist, zeigt Abby,<br />
wie gut sie mit Spritze und Skalpell<br />
umgehen kann. Der Einsatz von 3D<br />
ist ein nettes Gimmick, allerdings<br />
kann man sich den Film auch entspannt<br />
in 2D anschauen. LF<br />
Film 5/10<br />
Trashiger Krankenschwestern-Horror, in dem<br />
literweise das <strong>Blu</strong>t fl ießt und der nicht mit<br />
nackten Tatsachen geizt.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 8,5/10<br />
3D 5,5/10<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 65
Film<br />
Retro<br />
Newsies<br />
Drama<br />
OT: Newsies<br />
L: US J: 1992<br />
V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Kenny Ortega<br />
D: Christian Bale, Bill<br />
Pullman, Ann-Margret,<br />
Robert Duvall LZ: 121 min FSK: 12 P: 14<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 16.10.14 × 1 Extras: 6/10<br />
Mal wieder etwas Neues aus<br />
dem Hause Disney? Falsch,<br />
denn mit „Newsies“ wird endlich<br />
ein vor allem in den USA beliebter<br />
Musical-Film in HD-Neuabtastung<br />
veröffentlicht. Im Mittelpunkt der<br />
Geschichte stehen die New Yorker<br />
Zeitungsjungen im Jahre des Streiks<br />
1899. Genauer gesagt wird der<br />
charmant gewiefte Anführer der<br />
„Newsboys“, Jack Kelly (schon damals<br />
ganz groß: Christian Bale), fokussiert,<br />
der mit seiner langjährigen<br />
Verkaufserfahrung und den gerissensten<br />
Tricks das Überleben seiner<br />
Gefährten sichert. Tanzend und singend<br />
kämpfen die Jungen um ihren<br />
Unverkennbar, Christian Bale: Schon mit jungen 18 Jahren stellte der Schauspieler seine großartigen Fähigkeiten<br />
unter Beweis, hier als Jack Kelly in einer Diskussion mit DEM Joseph Pulitzer (Robert Duvall)<br />
Stand auf den Straßen und gegen<br />
die niedrigen Löhne. In schönen<br />
Choreographien präsentieren sich<br />
tolle Jungschauspieler, von denen<br />
rückblickend aber nur Christian Bale<br />
groß rausgekommen ist. Was dieses<br />
Musical von anderen unterscheidet,<br />
ist dass nur die wenigsten der<br />
singenden Charaktere wirklich gut<br />
klingen, was dem ganzen eine realistische<br />
Note verleiht. Aber auch<br />
das Design der Kostüme und Requisiten<br />
sowie die historischen Sets<br />
machen aus „Newsies“ ein großartiges<br />
Erlebnis. Wirklich schade, dass<br />
es heutzutage selten so tolle, natürlich<br />
wirkende Produktionen gibt, die<br />
im Stile von „Die Goonies“ junge,<br />
begabte Schauspieltalente fördern.<br />
Besonders schön sind außerdem<br />
die Extras, die u. a. etwas zu den<br />
geschichtlichen Hintergründen und<br />
der Gruppe der „Newsies“ selber<br />
bereithalten. Technisch gesehen hat<br />
man wohl das Maximum aus dem<br />
Originalmaterial herausgeholt, was<br />
im Vergleich zur Qualität der nicht<br />
restaurierten Extras ein wahres Meisterwerk,<br />
jedoch kaum mit heutigen<br />
Standards zu vergleichen ist. TS<br />
Film 8/10<br />
Wahrlich ein Film zum Wohlfühlen, den man<br />
mit Sicherheit mehr als einmal gesehen haben<br />
muss: Absolute Empfehlung!<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 6,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Der Tag bricht an<br />
Drama<br />
OT: Le jour se lève<br />
L: FR J: 1939<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.33 : 1<br />
T: DTS-HD MA Mono<br />
R: Marcel Carné<br />
D: Jean Gabin,<br />
Jacqueline Laurent,<br />
Arletty LZ: 91 min FSK: 12 P: 15 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Ein Mann bricht aufgrund einer<br />
Schusswunde auf den Treppen<br />
eines Mietshauses zusammen. Der<br />
Mörder François (Jean Gabin), ein<br />
einfacher Arbeiter, verbarrikadiert<br />
sich in seinem Dachzimmer und<br />
denkt an den Moment zurück, als er<br />
sich in die hübsche <strong>Blu</strong>menverkäuferin<br />
Françoise (Jacqueline Laurent)<br />
verliebte. Doch diese hatte leider<br />
nur Augen für den Hundedompteur<br />
Liebe und Eifersucht gehören nicht ohne Grund zu den stärksten und am<br />
häufigsten vertretenen Mord-Motiven<br />
Valentin (Jules Berry). Frustriert lässt<br />
er sich auf eine Affäre mit Clara,<br />
der Ex-Geliebten von Valentin, ein.<br />
Doch dann verspricht ihm die <strong>Blu</strong>menverkäuferin,<br />
sich endgültig vom<br />
Dompteur loszusagen, worauf es<br />
zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung<br />
zwischen den beiden<br />
Männern kommt. „Der Tag bricht<br />
an“ zählt zu den Meisterwerken<br />
der französischen Filmgeschichte.<br />
Das Drama gilt als Hauptwerk des<br />
poetischen Realismus. Es erzählt<br />
eine Geschichte aus dem Arbeitermilieu,<br />
berichtet von Pessimismus<br />
und der Verlorenheit des Einzelnen.<br />
Eine Tatsache, die dem damals<br />
herrschenden Vichy-Regime missfi<br />
el, weshalb der Film stark zensiert<br />
wurde. Anlässlich Marcel Carnés 75.<br />
Geburtstag hat Studiocanal dieses<br />
fi lmische Meisterwerk digital überarbeitet.<br />
Ein schwieriges Unterfangen,<br />
da die Original-Negative nicht mehr<br />
existieren. Zum Glück konnten die<br />
Interpositive gefunden werden, die<br />
für die Restaurierung neu abgetastet<br />
wurden. Das Bildmaterial der<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist von guter Qualität. Nur<br />
Die Restaurateure haben gute<br />
Arbeit geleistet<br />
hin und wieder sind Flattereffekte<br />
und eine starke Körnung zu erkennen.<br />
Dafür sind die einst von<br />
der Zensur getilgten Szenen wieder<br />
eingefügt und mit deutschen Untertiteln<br />
ergänzt worden. Leider ist<br />
die ursprüngliche Musik verloren<br />
gegangen und durch ähnliche ersetzt<br />
worden.<br />
LF<br />
Film 8/10<br />
Marcel Carné hat mit seinem Drama ein realistisches<br />
Abbild des Zeitgeistes der 1930er Jahre<br />
eingefangen. Ein Meisterwerk!<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 5/10<br />
Ton 6/10<br />
Bilder: Studiocanal, Disney<br />
66
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Bilder: © picsfive - Fotolia.com, Eagle Rock (Edel), Studio Hamburg, Universal Music<br />
Rock 'til you drop!<br />
Eine ganz besondere „Ü-30“-Party feiern wir im aktuellen <strong>Blu</strong>Note-Café: Jede einzelne dieser<br />
vier Kombos hat bereits mindestens drei Jahrzehnte im Musikbusiness auf dem Buckel.<br />
Also Player an und Bühne frei für Die Toten Hosen, Sepultura, Toto und Deep Purple!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 67
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Die Toten Hosen - 30 Jahre:<br />
Nichts als die Wahrheit<br />
Unglaublich, aber wahr: Seit über drei Jahrzehnten<br />
rocken „Die Toten Hosen“ bereits die<br />
Bühnen der Republik. Das Düsseldorfer Urgestein<br />
ist ein Phänomen: Selbst, wenn man<br />
ansonsten keinerlei Anknüpfungspunkte zur<br />
Rock- oder gar Punkszene hat, kennt man sie<br />
irgendwie doch, die Herren Campino, Breiti und<br />
Co. Zum 30-jährigen Bandjubiläum erschien<br />
2012 die zweistündige Doku „Nichts als die<br />
Wahrheit“. Regisseur Eric Friedler, der sich sonst<br />
eher im politisch geprägten<br />
Dokumentarfi lm tummelt,<br />
präsentierte mit „Nichts<br />
als die Wahrheit“ einen<br />
gelungenen Mix aus authentischem<br />
Archivmaterial,<br />
aktuellen Einblicken ins<br />
Innenleben der Band (auf<br />
und vor allem abseits der<br />
Bühne) und vielen interessanten<br />
Interviewpassagen.<br />
Zu Wort kommen<br />
natürlich vor allem die Hosen<br />
selbst, aber auch prominente Fürsprecher,<br />
Wegbegleiter und Rivalen wie zum Beispiel Bob<br />
Geldof, Wolfgang Niedecken oder Die Ärzte. Ein<br />
Schwerpunkt in der Auseinandersetzung mit der<br />
bewegten Historie der Gruppe ist immer wieder<br />
die exzessive Alkohol- und Drogengeschichte<br />
aller Bandmitglieder. Hier nimmt keiner der<br />
Beteiligten ein Blatt vor den Mund, sodass ein<br />
erfreulich ehrliches, zuweilen aber auch arg ernüchterndes<br />
Bild entsteht. Mit unverfälschten<br />
Aufnahmen, die sowohl die Sternstunden als<br />
auch die schwierigen Momente des Lebens „on<br />
the road“ gleichberechtigt nebeneinanderstellt,<br />
entsteht ein hochinteressantes Bandporträt, das<br />
die Balance zwischen Unterhaltung, Information<br />
und kritischer Betrachtung beinahe optimal hält.<br />
Leider hat man sich in Sachen Sound lediglich<br />
für eine routinierte Dolby-Digital-Stereo-Spur<br />
entschieden: Neben dem fehlenden Bonusmaterial<br />
der einzige echte Wermutstropfen bei<br />
dieser ansonsten durchweg<br />
empfehlenswerten<br />
Musikdokumentation.<br />
Deep Purple -<br />
Live In Verona With Orche stra<br />
Ein Rock-Klassik-Crossover der unvergesslichen<br />
Sorte gab es im Sommer 2011 in der ausverkauften<br />
Arena von Verona zu erleben. Deep Purple<br />
nahmen ihre seit jeher vorhandene Affi nität zur<br />
Klassik diesmal ganz wörtlich und gingen kurzerhand<br />
mit einem riesigen klassischen Orchester<br />
auf Tour. In einem antiken römischen Amphitheater<br />
auftreten zu dürfen, ist natürlich etwas ganz<br />
Besonderes, selbst für eine Band, die bereits die<br />
größten Stadien und geschichtsträchtigsten Live-<br />
Locations dieser Welt bespielt hat. Die verschiedenen<br />
Termine ihrer Europa-Tournee bestritten<br />
Deep Purple mit der Neuen Philharmonie Frankfurt<br />
unter Stephen Bentley-Klein, mit dem Purple-<br />
Keyboarder Don Airey schon jahrelang befreundet<br />
ist. Dass die Band und die klassisch geprägten<br />
Instrumentalisten nach und nach eine Einheit<br />
bilden konnten, macht sich im homogenen Zusammenspiel<br />
und der spürbar guten Stimmung<br />
zwischen den Musikern deutlich bemerkbar.<br />
Das überwältigende Klangerlebnis, eine der größten<br />
Rockbands aller Zeiten und ein ausgewachsenes<br />
Orchester vereint zu erleben, kann man<br />
durch den wirklich tollen Surround-Sound<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
auch zuhause erstaunhenlich<br />
gut nachvollziehen.<br />
Der Höreindruck erweist<br />
sich als äußerst voll und<br />
umfassend durch das<br />
große Orchester. sente Vocals auf dem<br />
Prä-<br />
zentralen Satellitenlautsprecher<br />
und die kräftig<br />
rockende Gitarrenarbeit<br />
links und rechts<br />
davon sorgen für<br />
die unverkennbare<br />
Deep-Purple-Note. Zwei Bonus-Songs („Hush“<br />
und „Black Night“) und ein Booklet mit ein paar<br />
hübschen Liner Notes zur Klassik-Rock-Symbiose<br />
dieses Auftritts runden die Veröffentlichung ab.<br />
Bilder: © picsfive - Fotolia.com, © G.Light - Fotolia.com, Eagle Rock (Edel), Studio Hamburg, Universal Music<br />
68
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Sepultura -<br />
Alive At Rock In Rio<br />
Die mit Abstand härteste Band unseres aktuellen<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café-Quartetts sind zweifellos die vier<br />
Jungs von Sepultura. Mit dem unsterblichen „Arise“<br />
schufen sie Anfang der 1990er Jahre eines der<br />
wichtigsten Alben der (Thrash-)Metal-Geschichte<br />
überhaupt. In den Folgejahren erweiterten sie ihre<br />
musikalischen Grenzen ständig und banden immer<br />
stärkere Hardcore- und sogar Weltmusik-Einfl üsse<br />
in ihren Sound ein. Die logische Konsequenz dieses<br />
extrem rhythmusbetonten Mix aus Metal und<br />
Tribal-Elementen konnte man im letzten Jahr in<br />
der Kollaboration mit dem französischen Percussion-Ensemble<br />
„Les Tambours Du Bronx“ erleben.<br />
Auf Brasiliens größtem Rock- und Metal-Festival,<br />
dem „Rock In Rio“, spielten sie als Headliner mit<br />
diesen unglaublich energetischen Special Guests.<br />
Auf handelsüblichen Ölfässern trommeln sich die<br />
„Tambours“ die Seele aus dem Leib und machen<br />
die starke Setlist (13 Tracks, inkl. des Prodigy-Covers<br />
„Firestarter“) damit noch mal ein ganzes Stück<br />
intensiver und aufregender. Sepultura-Frontmann<br />
Derrick Green ist ebenfalls eine echte Machine<br />
und schreit und growlt mit einer Inbrunst, dass sich<br />
einem wohlig die Nackenhaare aufstellen.<br />
Nach etlichen Um- und Neubesetzungen (vom<br />
Gründungs-Line-up ist kein einziger mehr übrig!)<br />
hat die Band tatsächlich zu alter Stärke zurückgefunden<br />
und zerstört die Bühnen dieser Welt wie<br />
in ihren glorreichen Anfangstagen. Zu diesem<br />
mächtigen Eindruck trägt der Sound durchaus bei:<br />
In Stereo dominiert ein satter Subwoofer, der die<br />
Base-Drum mit aller Durchschlagskraft abbildet.<br />
Auf den Surround-Spuren gibt’s mehr Gitarren –<br />
das Drum-Kit ist dafür teilweise auf die Rears ausgelagert,<br />
was einen ungewöhnlichen Effekt ergibt.<br />
Toto - Live In Poland<br />
(35th Anniversary)<br />
Toto: Das ist eine jener Formationen, die<br />
scheinbar schon immer da waren, die man<br />
irgendwie kennt und doch auch wieder nicht<br />
so richtig – es sei denn, man ist wirklich<br />
überzeugter Anhänger der Männer aus Kalifornien.<br />
Das 35-jährige Bandjubiläum führte<br />
die Gruppe im Juni 2013 in die Atlas Arena<br />
im polnischen Lodz. Auf der üppigen Setlist<br />
(weit über zwei Stunden Laufzeit) standen natürlich<br />
auch die absoluten Klassiker der Band<br />
(„Rosanna“, „Africa“, „Hold The Line“), die man<br />
auch als Nicht-Fan garantiert kennt.<br />
Gleich beim ersten Song merkt man, dass einen<br />
auf dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ziemlich perfekt abgemischter<br />
Surround-Sound erwartet. Wunderbar<br />
raumfüllend schließt einen die dichte Live-<br />
Atmosphäre ein, ohne dabei auch nur einen<br />
Hauch an Durchschlagskraft einzubüßen. Ganz<br />
im Gegenteil: Der wummernde Bass von Mike<br />
Porcaro und die markigen Drums von Simon<br />
Phillips legen ein wohliges Fundament, auf<br />
dem sich die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit<br />
eines Steve Lukather voll und ganz entfalten<br />
kann. Über den Center erklingen dann<br />
noch satt und zentral die Vocals von Joseph<br />
Williams, sodass sich ein voller, sehr runder<br />
Gesamteindruck ergibt, den man gerne auch<br />
ein wenig lauter als üblich genießen kann.<br />
Zusätzlich zum Top-Konzert bekommt man ein<br />
ziemlich witziges Behind-The-Scenes geboten,<br />
in dem die Bandmitglieder allerlei Fragen zur<br />
Historie von Toto und zur aufwendigen Jubiläumstour<br />
beantworten. Das Booklet samt Fotos<br />
und Tracklist beinhaltet noch einen schönen<br />
Text des amerikanischen Musikjournalisten<br />
Andrew McNeice, in dem er sich ausführlich<br />
mit der Band, ihrer Rezeption und ihrer bewegten<br />
Geschichte auseinandersetzt.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 69
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Die Toten Hosen –<br />
30 Jahre: Nichts als<br />
die Wahrheit<br />
Sepultura –<br />
Alive At Rock In Rio<br />
Deep Purple –<br />
Live In Verona<br />
Toto –<br />
Live In Poland<br />
G: Rock/Punk OT: Die<br />
Toten Hosen – Nichts<br />
als die Wahrheit L: DE<br />
J: 2012 V: Studio<br />
Hamburg B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DD 2.0 R: Eric<br />
Friedler M: Campino,<br />
Michael Breitkopf,<br />
Andreas Meurer LZ: 120 min FSK: 16 P: 15<br />
Euro W-Cover: nein<br />
G: Metal/Percussion OT:<br />
Sepultura & Tamboursdubronx:<br />
Metal Veins L: BR<br />
J: 2013 V: Universal<br />
Music B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1, DD<br />
5.1, PCM 2.0 R: Marco<br />
Mazzalo M: Andreas<br />
Kisser, Derrick Green, Eloy Casagrande LZ:<br />
60 min FSK: 0 P: 20 Euro W-Cover: nein<br />
G: Rock OT: Deep<br />
Purple with Orchestra:<br />
Live In Verona L: IT<br />
J: 2011 V: Eagle Rock<br />
(Edel) B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1, PCM 2.0 R: Chris<br />
Cowey M: Ian Gillan,<br />
Steve Morse, Don Airey LZ: 97 min FSK: 0<br />
P: 20 Euro W-Cover: ja<br />
G: Rock OT: Toto: Live<br />
In Poland L: PO J: 2013<br />
V: Eagle Rock (Edel) B:<br />
MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1, PCM<br />
2.0 R: <strong>Blu</strong>e Leach<br />
M: Steve Lukather,<br />
David Paich, Steve<br />
Porcaro LZ: 131 min FSK: 0 P: 20 Euro<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras 0,5/10<br />
VÖ: 19.09.14 × 1 Extras 5/10<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras 2/10<br />
VÖ: 25.04.14 × 1 Extras 6/10<br />
Film 8,5/10<br />
Film 8/10<br />
Film 7,5/10<br />
Film 8,5/10<br />
Unterhaltsames und informatives Bandporträt<br />
mit erstaunlichen Einblicken, das einem eine<br />
DER Rockinstitutionen des Landes näherbringt.<br />
Wer es richtig heftig mag, der kommt mit dieser<br />
erbarmungslos voran preschenden Metal-Percussion-Verschmelzung<br />
voll auf seine Kosten.<br />
Classic Rock meets Klassik: Ein gelungenes<br />
Crossover-Projekt in einer atemberaubend<br />
schönen Location und mit klasse Sound.<br />
So machen Jubiläen Spaß: Mit viel Energie und<br />
Spielfreude feiern Toto eine auch soundtechnisch<br />
beeindruckende Party mit ihren Fans.<br />
Technik 7/10<br />
Technik 7,5/10<br />
Technik 8,5/10<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Ton 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
SEPULTURA –<br />
ALIVE AT ROCK IN RIO<br />
DEEP PURPLE –<br />
LIVE IN VERONA<br />
TOTO –<br />
LIVE IN POLAND (AUSZUG)<br />
01. KAIOWAS<br />
02. SPECTRUM<br />
03. REFUSE / RESIST<br />
04. SEPULNATION<br />
05. DELIRIUM<br />
06. FEVER<br />
07. WE‘VE LOST YOU<br />
08. FIRESTARTER<br />
09. REQUIEM<br />
10. STRUCTURE VIOLENCE<br />
11. TERRITORY<br />
12. BIG HANDS<br />
13. ROOTS BLOODY ROOTS<br />
01. DEEP PURPLE OVERTURE<br />
02. HIGHWAY STAR<br />
03. HARD LOVIN’ MAN<br />
04. MAYBE I’M A LEO<br />
05. STRANGE KIND OF WOMAN<br />
06. RAPTURE OF THE DEEP<br />
07. WOMAN FROM TOKYO<br />
08. CONTACT LOST<br />
09. WHEN A BLIND MAN CRIES<br />
10. THE WELL DRESSED GUITAR<br />
11. KNOCKING AT YOUR<br />
BACK DOOR<br />
12. LAZY<br />
13. NO ONE CAME<br />
14. DON AIREY SOLO<br />
15. PERFECT STRANGERS<br />
16. SPACE TRUCKIN’<br />
17. SMOKE ON THE WATER<br />
Manche Bands sind ganz wie<br />
erlesener Wein: immer besser und<br />
besser mit den Jahren. Und diese<br />
vier gehören ganz eindeutig zu jener<br />
seltenen und gesuchten Sorte!<br />
Tiemo Weisenseel<br />
01. INTRO 13<br />
02. MEDLEY: ON THE RUN/<br />
CHILD’S ANTHEM/<br />
GOODBYE ELENORE<br />
03. GOIN’ HOME<br />
04. HYDRA<br />
05. ST. GEORGE AND THE<br />
DRAGON<br />
06. I’LL BE OVER YOU<br />
07. IT’S A FEELING<br />
08. ROSANNA<br />
09. WINGS OF TIME<br />
10. FALLING IN BETWEEN<br />
11. I WON’T HOLD YOU BACK<br />
12. PAMELA<br />
13. 99<br />
14. THE MUSE<br />
15. WHITE SISTER<br />
16. BETTER WORLD<br />
17. AFRICA<br />
Bilder: © picsfive - Fotolia.com, © G.Light - Fotolia.com, Eagle Rock (Edel), Studio Hamburg, Universal Music<br />
70
Das besondere Musikerlebnis<br />
Eintauchen in<br />
fantastische Bildwelten<br />
DAYS OF ETERNITY<br />
20 Feet From Stardom<br />
Bilder: Weltkino (Studiocanal)<br />
Musik-Dokumentation<br />
OT: 20 Feet From<br />
Stardom<br />
L: US J: 2013<br />
V: Weltkino<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Morgan Neville<br />
M: Darlene Love,<br />
Merry Clayton, Lisa Fischer LZ: 91 min FSK:<br />
12 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Background-Sängerinnen:<br />
Sie<br />
sind das Salz in der Suppe einer<br />
jeden guten Aufnahme, einer jeden<br />
guten Live-Show. Und doch stehen<br />
sie stets nur halb im Rampenlicht:<br />
immer im Schatten der Sänger<br />
und Sängerinnen, die sie begleiten,<br />
denen sie mit ihren harmonischen<br />
Stimmen einen vokalen Teppich<br />
zum Wohlfühlen und Austoben<br />
ausrollen. Wie diese unbesungenen<br />
Helden des Musikbusiness sich<br />
selber sehen, wie der Beruf in den<br />
1960er Jahren entstanden ist und<br />
The Blossoms waren das erste typische<br />
Background-Ensemble<br />
sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt<br />
hat, kann man mit dieser<br />
kenntnisreich recherchierten und<br />
unterhaltsam aufbereiteten Dokumentation<br />
entdecken. Verschiedene<br />
mitten im Beruf stehende<br />
Künstlerinnen kommen zu Wort<br />
und vermitteln dem Zuschauer<br />
einen Eindruck vom fordernden,<br />
aber auch aufregenden Leben on<br />
the road. Auch Vorreiter des Backgroundgesangs<br />
wie Darlene Love,<br />
die mit ihren Partnerinnen von<br />
The Blossoms quasi das Urbild der<br />
dynamischen und energetischen<br />
Background-Abteilung geschaffen<br />
hat, sind dabei. Zusätzlich wird die<br />
Sicht der „großen Stars“ immer<br />
wieder beleuchtet, wenn Künstler<br />
wie Bruce Springsteen, Sheryl Crow,<br />
Stevie Wonder, Sting, Mick Jagger<br />
oder Bette Middler ihren reichen<br />
Schatz an Erinnerungen und Erfahrungen<br />
teilen. Eine ausgewogene<br />
Mischung aus aktuellen Handkamera-<br />
bzw. Steadycam-Shots sowie<br />
stimmungsvollen Archivaufnahmen<br />
von historischen Auftritten bringt<br />
Abwechslung in die eineinhalbstündige<br />
Doku. Gelungene und ganz<br />
bewusste Ortungs-Spielereien mit<br />
der Surround-Spur machen die Bedeutung<br />
und Positionierung des<br />
Backup-Gesangs auch in der heimischen<br />
5.1.-Aufstellung sehr schön<br />
nachvollziehbar.<br />
TW<br />
Film 7,5/10<br />
Spannender Blick hinter die Kulissen des<br />
Showgeschäfts – und ein Loblied auf die<br />
talentierten Goldkehlchen hinter den Stars.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7/10<br />
Anzeige<br />
www.lichtmond.de<br />
Special Guests:<br />
MIDGE URE<br />
(u.a. Ultravox, Band Aid)<br />
I MUVRINI<br />
SKY DU MONT<br />
HARDY KRÜGER jr.<br />
Produziert von Martin<br />
& Giorgio Koppehele für<br />
blu phase media GmbH<br />
Ab jetzt im Handel<br />
3D & 2D <strong>Blu</strong>-Ray • DVD • CD und<br />
Special Edition 3 Disc Set mit einer<br />
exklusiven Pure Audio <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>
Film<br />
Special Interest<br />
Beltracchi<br />
Dokumentation<br />
Die Kunst<br />
der Fälschung<br />
OT: Beltracchi: The Art<br />
Of Forgery L: DE<br />
J: 2014 V: Senator<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Arne Birkenstock<br />
D: Wolfgang<br />
Beltracchi, Helene<br />
Beltracchi, u. a. LZ: 98 min FSK: 6 P: 18 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Beltracchi beherrscht die Techniken<br />
der alten Malermeister<br />
Sympathy For The Devil? Immerhin hat dieser so unschuldig dreinblickende<br />
Herr mit seinen Arbeiten einen Millionenschaden angerichtet<br />
Vermeer, Rembrandt, Leonardo:<br />
Wolfgang Beltracchi ist der Meinung,<br />
dass er alles malen kann.<br />
Warum sollte man sich solch eine<br />
Gabe also nicht zu Nutze machen?<br />
Über viele Jahre hat Beltracchi<br />
mehrere Millionen Euro mit dem<br />
Fälschen von Kunstwerken verdient.<br />
Allerdings kopierte er nicht nur einfach<br />
Werke, er schuf auch eigene<br />
Bilder im Stile namhafter Künstler,<br />
die jene auch selbst gefertigt hätten<br />
können. Seine Kreationen wirken<br />
so authentisch, dass niemand an<br />
deren Echtheit zweifelte – weder<br />
Galerien, noch Experten. Erst durch<br />
die chemische Analyse eines gefälschten<br />
Werkes konnte die Verwendung<br />
von modernem Titanweiß<br />
nachgewiesen und Beltracchi<br />
als einer der größten Kunstfälscher<br />
der Nachkriegszeit entlarvt werden.<br />
Arne Birkenstocks Dokumentation<br />
ist ein eindrucksvolles Porträt<br />
über Wolfgang Beltracchi. Dem<br />
Regisseur gelingt es, jederzeit unparteiisch<br />
zu sein: Er dokumentiert<br />
Beltracchis Beweggründe, lässt<br />
aber auch die geprellten Kunsthändler<br />
zu Wort kommen. Dem<br />
Zuschauer bleibt es selbst überlassen,<br />
ob er den Alt-Hippie, der mit<br />
seinen Fälschungen die gesamte<br />
Kunstszene auf den Kopf stellte,<br />
nun sympathisch findet oder doch<br />
lieber verteufelt.<br />
Das Bildmaterial ist von guter<br />
Qualität, allerdings schwächeln<br />
der Schwarzwert und die Schärfe<br />
schon einmal in der einen oder anderen<br />
Szene. Der Soundtrack der<br />
Dokumentation ist sehr minimalistisch<br />
und ruhig gehalten. Durch<br />
vereinzelte Umgebungsgeräusche<br />
wird eine anregende Atmosphäre<br />
geschaffen, die dazu einlädt,<br />
Beltracchis Erklärungen zu folgen.<br />
Als Extras enthält die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einen<br />
Blick hinter die Kulissen sowie den<br />
Trailer zum Film.<br />
LF<br />
Film 8/10<br />
Skrupelloser Verbrecher oder sympathischer<br />
Alt-Hippie? Dieses Beltracchi-Porträt lässt den<br />
Zuschauer seine eigene Meinung bilden.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Cerro Torre<br />
Nicht den Hauch<br />
einer Chance<br />
Road<br />
Sucht nach<br />
Geschwindigkeit<br />
Extremsport-Dokumentation<br />
Sport-Dokumentation<br />
OT: Cerro Torre: A<br />
Snowball’s Chance In<br />
Hell L: AT J: 2014<br />
V: Eurovideo<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Thomas Dirnhofer<br />
D: David Lama, Peter<br />
Ortner, Jim Bridwell LZ: 103 min FSK: 0<br />
P: 19 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Unglaubliche Bilder, unglaubliche<br />
Leistung: Extremsport in Perfektion<br />
OT: Road L: GB J: 2014<br />
V: Ascot Elite Home<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Diarmuid Lavery,<br />
Michael Hewitt<br />
D: William Dunlop,<br />
Robert Dunlop<br />
LZ: 103 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 09.09.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Nervenkitzel, Mut und der Rausch<br />
der Geschwindigkeit auf zwei Rädern<br />
Der Österreicher David Lama ist<br />
der wahrscheinlich talentierteste<br />
Sportkletterer, den die Welt bisher<br />
gesehen hat. Nach seinen frühen<br />
Erfolgen als jüngster Weltcupsieger<br />
der Geschichte (mit zarten 16!)<br />
zog es ihn zu neuen Ufern und er<br />
entdeckte in den letzten Jahren den<br />
Alpinismus für sich. In Patagonien<br />
stellte er sich seiner größten Herausforderung,<br />
dem sagenumwobenen<br />
„Cerro Torre“ („Turm-Berg“), der als<br />
einer der schwierigsten zu bezwingenden<br />
Gipfel weltweit gilt. Der Film<br />
schafft es tatsächlich, einem auch als<br />
Laien eine Idee davon zu vermitteln,<br />
was für ein Mythos dieser Gipfel in<br />
der Bergsteigerwelt ist – und was für<br />
eine übermenschliche Leistung es<br />
ist, ihn im „Freikletter“-Stil, also ohne<br />
technische Hilfsmittel, zu erklimmen.<br />
Das Gefühl des unbedingten Zusammenhalts<br />
unter den Alpinisten<br />
und die überwältigenden Momente<br />
auf dem Gipfel machen diese Dokumentation<br />
zu einem einzigartigemotionalen<br />
Erlebnis.<br />
TW<br />
Film 9/10<br />
Atemberaubendes Doku-Highlight, das einem<br />
eine Ahnung davon vermittelt, was es heißt, die<br />
eigenen Grenzen wirklich zu überwinden.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Was treibt einen Menschen dazu,<br />
sich auf sein Motorrad<br />
zu schwingen und bei halsbrecherischen<br />
Straßenrennen sein Leben<br />
zu riskieren? Dieser Frage kann man<br />
mit der vorliegenden Dokumentation<br />
zumindest ansatzweise auf den<br />
Grund gehen. „Road“ dreht sich um<br />
die britische Road-Racing-Dynastie<br />
der Dunlops, die seit fast einem<br />
halben Jahrhundert die Szene bereichert<br />
und prägt. Die Familiengeschichte<br />
von zwei Generationen von<br />
Motorrad-Enthusiasten (heute und<br />
damals) wird parallel erzählt, sodass<br />
sich nach und nach ein vollständiges<br />
Bild der schier grenzenlosen Motorsport-Leidenschaft<br />
ergibt, die diese<br />
Familie antreibt, und die sowohl<br />
für einzigartige Glücksmomente als<br />
auch für Zeiten tiefer Trauer gesorgt<br />
hat. Sprecher der spannenden und<br />
doch erfreulich wenig reißerischen<br />
Doku ist Liam Neeson – bzw. sein<br />
bekannter Synchronsprecher Bernd<br />
Rumpf in der atmosphärisch ebenso<br />
starken deutschen Tonspur. TW<br />
Film 7,5/10<br />
Aufschlussreicher und lebendiger Einblick in<br />
einen waghalsigen „Way Of Life“, der stets<br />
haarscharf am Rande des Todes laviert.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bilder: Ascot Elite Home, Eurovideo, Senator<br />
72
1.2014<br />
1.2014<br />
<br />
1.2014<br />
14<br />
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chon bei den Menschen der Kohlenhydrate und damit wichtige oder seltener die Nektarsekrete der<br />
Steinzeit stand Honig auf Energiespender. Darüber hinaus Pflanzen außerhalb von Blüten,<br />
dem Nahrungsplan. Lange enthält er unter anderem Wasser, in ihren Honigmagen. Dort wird<br />
Zeit, bis man (Haushalts-) Pollen, Mineralstoffe, Enzyme, der Nektar entweder zur eigenen<br />
Zucker aus Zuckerrohr und Zuckerrüben<br />
herstellen konnte, war er Seine Farbe, der Geschmack und der oder gespeichert und mit körper-<br />
Vitamine und einige andere Zucker. Ernährung in den Darm entlassen<br />
das einzige Mittel, um Speisen zu Geruch variieren je nach Herkunft eigenen Enzymen angereichert.<br />
süßen. Von der schönen Kleopatra und Anteil des Nektars oder des Unterdessen sammelt die fleißige<br />
vermutet man, dass sie regelmäßig Honigtaus und auch die Jahreszeit Bestäuberin auch Pollen an ihren<br />
in Milch und Honig badete, um leistet dazu ihren Beitrag. Dass Bienen<br />
Honig erzeugen, weiß vermut-<br />
Beinen, der bei ausreichender ><br />
ihre Haut zu pflegen. Und der<br />
antike Arzt Hippokrates empfahl lich jeder. Aber wie genau entsteht<br />
den süßen Wabensaft zur Senkung er? Und wie wird er gewonnen?<br />
von Fieber und zur Wundheilung. Haben die Arbeitsbienen, die für das<br />
– Honig wird seit vielen tausend Sammeln von Nektar und Pollen<br />
<br />
Jahren vom Menschen genutzt und zuständig sind, eine reiche Tracht, <br />
geschätzt, nicht nur als Nahrungsmittel,<br />
sondern auch als Heilmittel. übermitteln sie sich gegenseitig<br />
<br />
also eine Futterquelle, entdeckt,<br />
<br />
Bisweilen erreichte sein Wert gar deren Richtung und Beschaffenheit <br />
den Status eines Zahlungsmittels. mithilfe des Bienentanzes und fliegen<br />
aus, um für ihren Eigenbedarf <br />
<br />
und den Brut- und Wintervorrat <br />
zu sammeln. Mit ihrem Rüssel<br />
<br />
aus Traubenzucker (Glukose) und saugen sie die zuckerhaltigen Ausscheidungen<br />
von<br />
<br />
Fruchtzucker (Fruktose). Beide sind<br />
Pflanzenläusen,<br />
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Substanz mit Substanz<br />
Honig besteht zu etwa drei Viertel<br />
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Film<br />
Serie<br />
Falling Skies<br />
(3. Staffel)<br />
Science-Fiction-Serie<br />
OT: Falling Skies L: US J: 2013 V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 R: k. A. D: Noah Wyle, Maxim<br />
Knight, Drew Roy, Will Patton, Moon Bloodgood<br />
LZ: 10 × 44 min FSK: 16 P: 42 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 23.10.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Regie-Gigant Steven Spielberg macht auch<br />
Serien, und das tatsächlich schon länger.<br />
Seit 2011 arbeitet er gemeinsam mit anderen<br />
ausführenden Produzenten an der postapokalyptischen<br />
Science-Fiction-Serie „Falling Skies“.<br />
Präsentiert vom Pay-TV-Sender TNT Serie erscheint<br />
nun die mittlerweile dritte Staffel des<br />
erfolgreichen Konzepts für das deutsche Heimkino.<br />
Hintergrund der Serie ist eine Alien-Invasion,<br />
die mit einer verheerenden Zerstörungskraft das<br />
menschliche Gesellschafts- und Kommunikationsnetz<br />
vollkommen vernichtet hat. Auf kleinere<br />
Gebiete verteilt scharen sich die überlebenden<br />
Erdbewohner zusammen, um Pläne für einen<br />
schwächenden Konterangriff zu schmieden. Kopf<br />
einer der größeren Gruppe, und in der neuen<br />
Staffel auch Präsident der „NewSA“ („New United<br />
States of America“), ist Tom Mason (Noah<br />
Wyle). Sein Ziel ist es, die außerirdischen Feinde<br />
so schnell und effektiv aber auch mit so wenig<br />
Die hübsche h Margaret t(Sarah hCarter) )ist tHals Freundin<br />
und eine knallharte Kriegerin<br />
Opfern wie möglich von innen heraus zu schwächen<br />
und von der Erde zu vertreiben. Definitiv<br />
leichter gesagt als getan.<br />
Das Ende der Welt<br />
Unterstützt von seinen Söhnen Matt (Maxim<br />
Knight), Hal (Drew Roy) und Ben (Connor Jessup)<br />
sowie seiner schwangeren Partnerin Anne<br />
(Moon Bloodgood) keimt schon bald die Hoffnung<br />
auf Frieden auf: Eine neue Alien-Spezies<br />
landet auf dem Planeten, deren Heimat ebenfalls<br />
von den feindlichen „Skittern“ und „Mechs“<br />
zerstört wurde. Jetzt sind sie bereit, die Menschheit<br />
beim Kampf gegen die Invasoren zu unterstützen,<br />
vor allem mithilfe ihrer fortschrittlichen<br />
Waffen- und Computertechnologie. Inmitten des<br />
Chaos und der Zerstörung kommt Annes Baby<br />
zur Welt; die kleine Alexis wirkt wie ein Lichtblick<br />
in fi nsteren Zeiten. Doch irgendetwas stimmt<br />
nicht mit ihr. Weiterhin werden immer wieder<br />
Kinder, Teenager und junge Erwachsene von<br />
den Feinden entführt und mithilfe einer Art Fernsteuerung<br />
zu willenlosen Sklaven umfunktioniert.<br />
Rettungsversuche werden endlich erfolgreich abgeschlossen,<br />
da durch die bereitgestellte Alien-<br />
Technologie eine risikofreie Operation möglich<br />
ist. Es wendet sich also langsam alles zum Guten,<br />
oder?<br />
Von Robotern und Menschen<br />
In Erwartung eines klassischen Sci-Fi-Settings<br />
wird man auch im dritten Jahr von einer eher<br />
endzeitlichen Survival-Atmosphäre a la „The Walking<br />
Dead“ überrascht. Die Menschen wirken zuversichtlich,<br />
gehen hier und da aber nicht immer<br />
mit den Entscheidungen des neuen Präsidenten<br />
konform. Leichte Zweifel machen sich breit und<br />
kleinere, noch harmlose Revolten bilden sich, angeführt<br />
vom Schwarzmarkt-Händler John Pope<br />
(Colin Cunningham). Insgesamt ist alles sehr<br />
stimmig in dieser Serie, so fährt sie Unmengen<br />
an Dramatik und Action auf. Selbst die vor Pathos<br />
triefenden Reden von Präsident Mason wirken<br />
eher wie ironische Seitenhiebe, da er sich vom<br />
Wissen über die Historie der Präsidentschaft eindeutig<br />
inspirieren lässt. Einzig die Effekte wirken<br />
hin und wieder gekünstelt. Besonders die Roboter<br />
sind leicht fehl am Platz und könnten gut und<br />
gerne aus einem 2000er PC-Spiel stammen. Bei<br />
der Gestaltung der Aliens hingegen hat man sich<br />
deutlich mehr Mühe gegeben, Monster-Schauspieler<br />
Doug Jones verkörpert z. B. den friedlichen<br />
Außerirdischen Cochise. Wie Jones zum<br />
Alien wird und was die Schauspieler zu ihren<br />
Rollen und den Episoden zu sagen haben, ist im<br />
gut mit Featurettes gefüllten Bonusbereich der<br />
beiden Discs zu fi nden.<br />
TYLER SÜSS<br />
Mit Captain Weaver (Will Patton) steht Mason ein<br />
erfahrener und treuer Soldat zur Verfügung<br />
Film 7,5/10<br />
Die endzeitliche Science-Fiction-Serie setzt im dritten Jahr noch so<br />
einiges an Spannung, Action und Dramatik drauf; mit Spannung<br />
wird bereits das nächste Kapitel erwartet!<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Abgesehen von eher schwächeren CGI-Eff ekten besonders in<br />
Sachen Schärfe und Reinheit hochwertig.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Die allgemeine Räumlichkeit könnte besser sein, die<br />
Synchronisation hat absolutes Langfi lm-Niveau.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
Bilder: Warner Home Video<br />
74
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2008<br />
5/2008<br />
6/2008<br />
2009<br />
1/2009<br />
3/2009<br />
4/2009<br />
6/2009<br />
2010<br />
1/2010<br />
2/2010<br />
3/2010<br />
5/2010<br />
6/2010<br />
2011<br />
1/2011<br />
2/2011<br />
3/2011<br />
4/2011<br />
5/2011<br />
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2012<br />
1/2012<br />
2/2012<br />
3/2012<br />
4/2012<br />
5/2012<br />
6/2012<br />
2013<br />
1/2013<br />
2/2013<br />
3/2013<br />
5/2013<br />
6/2013<br />
7/2013<br />
7/2013<br />
(Sondercover)<br />
8/2013<br />
2014<br />
1/2014<br />
2/2014<br />
3/2014<br />
4/2014<br />
5/2014<br />
6/2014<br />
7/2014<br />
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Film<br />
Serie<br />
The Killing (1. Staffel)<br />
Thriller-Serie<br />
OT: The Killing L: US<br />
J: 2011 V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS 5.1 R: Patty<br />
Jenkins, Ed Bianchi<br />
u. a. D: Mirelle Enos,<br />
Joel Kinnaman, Billy<br />
Campbell LZ: 13 × 44 min<br />
FSK: 16 P: 29 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.09.14 × 3 Extras: 3/10<br />
Man sollte ihn nicht unterschätzen:<br />
Holder kennt sich mit Menschen aus<br />
Leicht unterkühlt, Kaugummi kauend, abgebrüht und dennoch immer wieder<br />
emotional berührt vom aktuellen Mordfall – Das ist Sarah Linden<br />
US-Remakes gibt es nur zu Filmen?<br />
Mitnichten! Auch von Serien<br />
gibt es so einige Neuauflagen<br />
mit amerikanischen Schauspielern.<br />
Im Fall von „The Killing“ ist dieses<br />
Remake sogar mehr als gelungen.<br />
Die Vorlage hierzu ist unter dem<br />
Titel „Kommissarin Lund“ bekannt<br />
und beliebt – eine dänische Krimiserie,<br />
die es ebenfalls auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
gibt. „The Killing“ steht dem Original<br />
in nichts nach und behandelt<br />
pro Staffel einen ganzen Mordfall.<br />
Der Hauptgrund für den großen<br />
Erfolg der Serie liegt dabei eindeutig<br />
bei den beiden grandiosen Hauptdarstellern.<br />
Mireille Enos gibt die<br />
Kommissarin Sarah Linden in einer<br />
vollkommen natürlichen und glaubhaften<br />
Art. Eigentlich wollte sie ihren<br />
letzten Tag bei der Mordkommission<br />
lediglich mit dem Ausräumen ihres<br />
Büros verbringen, doch dann wird<br />
in einem Feld der blutverschmierte<br />
Pullover eines Mädchens sowie die<br />
Kreditkarte eines Mannes gefunden.<br />
Zusammen mit ihrem offiziellen<br />
Nachfolger Stephen Holder<br />
(„Robocop“-Darsteller Joel Kinnaman),<br />
einem schlaksigen, psychologisch<br />
versierten Ex-Undercover-Cop,<br />
begibt sie sich an den Fundort,<br />
befragt die Ehefrau des Karteninhabers<br />
und verfolgt die Spur eines<br />
möglichen Entführungs- und Mordfalls,<br />
der eventuell gar keiner ist.<br />
Währenddessen wartet ihr Verlobter<br />
am neuen Wohnort und hofft, dass<br />
Sarah ihren Flieger noch rechtzeitig<br />
erreicht. Ähnlich wie in „True Detective“<br />
begibt sich das Duo immer<br />
weiter in menschliche Abgründe,<br />
bis sie auf die schmerzhafte Wahrheit<br />
treffen. Obwohl die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
5.1-Sound verspricht, wird dieser<br />
im Prinzip kaum ausgenutzt. Blasse<br />
Farben, hohe Kontraste, große Dunkelflächen<br />
und eine starke Körnung<br />
sorgen für die genrebedingte, emotionale<br />
Kälte.<br />
FT<br />
Film 9/10<br />
Die amerikanische Version steht dem dänischen<br />
Original in nichts nach. Diese exzellente<br />
Krimikost sucht ihresgleichen!<br />
Technik 5,5/10<br />
Bild 5,5/10<br />
Ton 6/10<br />
Suits (3. Staffel)<br />
Defiance (2. Staffel)<br />
Komödie/Drama-Serie<br />
Sci-Fi-Serie<br />
OT: Suits L: US J: 2013<br />
V: Universal Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.78:1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Christopher Misiano<br />
u. a. D: Gabriel Macht,<br />
Patrick J. Adams, Gina<br />
Torres LZ: 16 × 48 min<br />
FSK: 6 P: 36 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 09.10.14 × 1 Extras: 5,5/10<br />
Sie sind gefeuert … äh, befördert<br />
wollte ich sagen<br />
OT: Defi ance L: US<br />
J: 2013 V: Universal<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS 5.1<br />
R: k. A. D: Grant<br />
Bowler, Julie Benz,<br />
Stephanie Leonidas,<br />
Tony Curran, Jaime<br />
Mur<strong>ray</strong> LZ: 13 × 45 min FSK: 16 P: 37 Euro<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 06.11.14 × 3 Extras: 6/10<br />
Ex-Sheriff und Freiheitskämpfer<br />
Joshua mit seinem Schützling Irisa<br />
Und wieder einmal geht es um<br />
irgendwelche Namen, die an<br />
irgendwelchen Kanzlei-Eingängen<br />
hängen, wieder geht es um Vertrauen<br />
und den Missbrauch davon<br />
und wieder einmal wird der Satz<br />
„Sie sind gefeuert“ mit dem Satz<br />
„Ich kündige“ aufgewogen, wobei<br />
sich dann eine Weile lang doch<br />
nichts dergleichen tut und lieber an<br />
neuen Fällen gearbeitet bzw. neue<br />
Bündnisse samt Intrigen gebildet<br />
werden. Wie bitte? Sie wissen nicht,<br />
wovon wir hier sprechen? Von der<br />
witzig-dramatischen Anwaltsserie<br />
„Suits“ natürlich, deren Handlung<br />
um den hinterlistig-genialen, filmliebenden<br />
Staranwalt Harvey Specter<br />
(Gabriel Macht) und seinen potenziell<br />
genialen Protégé ohne<br />
Uni-Abschluss Mike Ross (Patrick<br />
J. Adams) rotiert. Übrigens treten<br />
diesmal noch mehr Darsteller aus<br />
„Game Of Thrones“ auf – ein nettes<br />
Stelldichein. Technisch wie inhaltlich<br />
unterscheidet sich diese <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
kaum von den Vorstaffeln. FT<br />
Film 7,5/10<br />
Nichts Neues an der „Suits“-Front, aber dafür<br />
ganz viel Altbewährtes, was die Fans der Serie<br />
kennen und lieben.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Beim Sichten der futuristischen<br />
Endzeit-Serie denkt man sich<br />
schnell: Oh, das kenne ich doch!<br />
Denn die Geschichte um die von<br />
einem Alienkrieg verwüstete Erde<br />
bietet einiges an Intrigen, Gewalt<br />
und Sex, ganz wie der Serien-Gigant<br />
„Game Of Thrones“. Auch hier<br />
tummeln sich etliche Geschlechter<br />
und Clans, die um die Vormachtstellung<br />
auf der Erde durch die<br />
Kontrolle des titelgebenden Bezirks<br />
kämpfen. Dabei kommt auch die<br />
Action nicht zu kurz, was aber in<br />
diesem Fall eher negativ auffällt.<br />
Die Effekte wirken billig und absolut<br />
künstlich und selbst der wohlwollendste<br />
Zuschauer erkennt, wo mit<br />
Greenscreens gearbeitet wurde.<br />
Dafür bietet „Defiance“ (z. dt. „Widerstand“)<br />
tolle Kulissen und einen<br />
dem „Steampunk“ nachempfundenen<br />
Look inklusive endzeitlicher<br />
Atmosphäre. Besonders die durch<br />
und durch glänzend weißen Gefilde<br />
des außerirdischen „Tarr“-Clans<br />
bieten grandiose Schauwerte. TS<br />
Film 7/10<br />
Dramatische Science-Fiction-Serie, die<br />
aufgrund von schwachen CGI-Eff ekten ihrem<br />
eigenen Anspruch nicht vollends gerecht wird.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bilder: Studiocanal, Universal Pictures<br />
76
Serie<br />
Film<br />
Peaky Blinders (1. Staffel)<br />
Bilder: Koch Media<br />
Gangster-Serie<br />
OT: Peaky Blinders L: GB J: 2013 V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Tom Harper<br />
D: Cillian Murphy, Sam Neill, Helen McCrory LZ: 344 min<br />
FSK: 16 P: 23 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 09.10.14 × 2 Extras: 3/10<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts machten sie die<br />
Straßen von Birmingham unsicher. Ihr Name<br />
bezieht sich auf ihre Kopfbedeckung, die, mit Rasierklingen<br />
bestückt, die Anonymität bewahrte<br />
sowie als tückische Waffe in Straßenkämpfen<br />
genutzt wurde. Tom Harper konstruierte nun eine<br />
Familienhistorie um die „Peaky Blinders“ der<br />
Nachkriegszeit. Anführer der Straßengang ist<br />
Arthur (Paul Anderson), ältester der drei Shelby-<br />
Brüder. Doch geblendet von Macht, Reichtum und<br />
Einfl uss steuert in Wahrheit sein jüngerer Bruder<br />
Thomas „Thommy“ Shelby (Cillian Murphy) die<br />
Bandenaktivitäten. Er ist es auch, der die Buchmacher-Geschäfte<br />
ausweiten und das Vermögen der<br />
Familie mit gezieltem Wettbetrug immens vergrößern<br />
will. Er ist machthungrig und gewalttätig, weiß<br />
aber auch, wie weit er gehen darf. Zumal plötzlich<br />
Inspektor Chester Campbell (Sam Neill) in die<br />
Stadt einreitet und diese mit unzähligen Agenten<br />
infi ltriert. Thommy muss aufpassen, denn der<br />
von Winston Churchill gesandte Gesetzeshüter<br />
hat den Auftrag, die wachsende Bandenkriminalität<br />
mit allen Mitteln zu unterbinden. Von allen<br />
gefürchtet, regiert ein unfassbar gut aufgelegter<br />
Cillian Murphy seine „Blinders“-Gang. Es wirkt<br />
insgesamt ohnehin alles sehr stimmig in dieser<br />
BBC-Produktion. Die Ausstattung der Sets und das<br />
Design der Kostüme sind zeitgetreu, die Schauspieler<br />
ideal gewählt und die gewalttätige Epoche<br />
durch großartig gefi lmte Bandenkämpfe und die<br />
wundervolle Neo-Noir-Atmosphäre originell rekonstruiert.<br />
Dabei wirkt die stark ausgeprägte Gewalt<br />
nie verstörend, sondern gar anmutig. So folgt<br />
beispielsweise eine Zeitlupenkamera den einzelnen<br />
Angriffen der Brüder mit ihren Mützen sowie<br />
Schlägen und Tritten, wodurch eine ästhetische,<br />
von den blutigen Treffern ablenkende Dynamik<br />
entsteht. Klar ist, dass die Brüder nicht ewig mit<br />
ihren Geschäften durchkommen werden. Dafür<br />
ist Arthur einfach nicht rational genug, Thomas<br />
insgesamt zu leichtgläubig und der jüngste Bruder<br />
John (Joe Cole) ohnehin zu borniert.<br />
TYLER SÜSS<br />
Film 8/10<br />
Düstere und brutal ehrliche Darstellung der „Peaky Blinders“-<br />
Gang im Birmingham der Nachkriegszeit, die als britische Antwort<br />
auf HBO‘s „Boardwalk Empire“ gilt.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Durch eine etwas höhere Filmkörnung und matte Farben wird die<br />
düstere Atmosphäre gut unterstützt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Die Synchronisation wirkt teilweise leicht aufgesetzt, dafür<br />
überzeugt ein toller Soundtrack.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 2/2 1,5/2<br />
Anzeige<br />
“So atemberaubend<br />
plastisch sah das Urland<br />
der Spiritualität<br />
noch nie aus”<br />
CINEMA<br />
“Die 3D-Bilder sind<br />
beeindruckend”<br />
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG / SZ EXTRA<br />
DAS 3D Kinoereignis 2014<br />
jetzt auf DVD, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D.<br />
Soundtrack auf CD und<br />
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Ab 31. Oktober 2014 überall erhältlich.<br />
www.FascinatingIndia.de | www.BuschMediaGroup.com<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 77
Film<br />
Serie<br />
Fleming Der Mann, der Bond wurde<br />
Abenteuer-Serie<br />
OT: Fleming L: GB<br />
J: 2014 V: Polyband<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 2.0<br />
R: Mat Whitecross<br />
D: Dominic Cooper,<br />
Lara Pulver, Samuel<br />
West, Anna Chancellor,<br />
Rupert Evans LZ: 4 × 44 min FSK: 12 P: 15<br />
Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Nachhilfestunden mit einer<br />
Schwedisch-Lehrerin …<br />
Die vierteilige Miniserie der<br />
BBC erzählt die zum Teil auf<br />
Fakten beruhende, zum Teil fiktive<br />
Geschichte des späteren „James<br />
Bond“-Autors Ian Flemming. So<br />
beginnt die Serie mit der durchaus<br />
treffenden Bemerkung seiner<br />
frisch angetrauten Frau: „Du bist<br />
kein James Bond. James Bond ist<br />
das, was du gern sein würdest.“<br />
Doch die eigentliche Geschichte<br />
startet 15 Jahre früher, als sich<br />
Fleming (Dominic Cooper) als Sohn<br />
einer Wohlstandsfamilie ein Leben<br />
im Überschwang gönnt, bis er aufgrund<br />
seiner Unfähigkeit als Börsen-<br />
Makler entlassen wird. Durch seine<br />
Mutter, die einen Draht zu Winston<br />
Churchill hat, gelangt er in die Royal<br />
Navy, wo er in Admiral John Godfrey<br />
(Samuel West) einen Vorgesetzten<br />
und Vertrauten findet. Doch obwohl<br />
Fleming nun endlich mit der<br />
Arbeit bei dem Geheimdienst seine<br />
Bestimmung gefunden hat, funktioniert<br />
die Welt nun einmal nicht so<br />
wie in seiner romantisierten und<br />
ausschmückenden Fantasie. Und<br />
genau diese Fantasie sowie einige<br />
Und so begann es mit „Casino Royale“, doch hat Fleming auch solch ein<br />
Pokerface wie sein fiktiver Charakter James Bond?<br />
seiner eigenen Marotten bringen<br />
Jahre später den bekanntesten Geheimagenten<br />
der Kino-Geschichte<br />
aufs Papier. Welche Marotten das<br />
waren und welche Erlebnisse im<br />
Leben des in allen Bereichen bevorzugten<br />
Playboys zu den weltbekannten<br />
Bond-Momenten geführt<br />
haben, erzählt die 4-teilige Miniserie<br />
auf eine recht märchenhafte Weise.<br />
Zumindest deutet sie auch an, dass<br />
er es seiner Mutter zu verdanken<br />
hat, nie selbst an die Front geschickt<br />
zu werden, obwohl er es im Zusammenhang<br />
mit seinen romantischen<br />
Heldenfantasien sicherlich gern gewollt<br />
hätte. Zur Technik der Scheibe<br />
bleibt zu sagen: Der Zweikanal-Ton<br />
erfüllt seinen Zweck und das hochkontrastive,<br />
unplastische, wenn auch<br />
scharfe Bild tut dies ebenso. FT<br />
Film 6,5/10<br />
Mit vielen witzigen Anekdoten skizziert die<br />
Miniserie den Mythos um den verwöhnten,<br />
selbstgefälligen Playboy, der Bond erfand.<br />
Technik 6,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 5/10<br />
Hunted Die komplette Serie<br />
Bates Motel (2. Staffel)<br />
Action-Serie<br />
Thriller-Serie<br />
OT: Hunted L: GB<br />
J: 2012 V: WVG<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: S. J. Clarkson, James<br />
Strong u. a D: Melissa<br />
George, Adam Rayner,<br />
Stephen Dillane,<br />
Morven Christie LZ: 8 × 59 min FSK: 16 P:<br />
27 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 26.09.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Vom Jäger zur Gejagten: Melissa<br />
George als Ex-Agentin Sam Hunter<br />
OT: Bates Motel L: US<br />
J: 2013 V: Universal<br />
Pictures B: MPEG-4,<br />
1.78 : 1 T: DTS-HD 5.1<br />
R: Tucker Gates<br />
D: Freddie Highmore,<br />
Vera Farmiga, Nicola<br />
Peltz, Max Thieriot,<br />
Olivia Cooke LZ: 10 × 41 min FSK: 16 P: 37<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 30.10.14 × 2 Extras: 5,5/10<br />
Halten zusammen: Norman Bates<br />
und seine Mutter Norma<br />
Sam Hunter (Melissa George)<br />
ist eine mit allen Wassern gewaschene<br />
Spezialagentin, die auf<br />
einmal selbst zur Gejagten wird<br />
und in ein undurchschaubares Netz<br />
aus mysteriösen Gegnern und den<br />
Schatten ihrer eigenen Vergangenheit<br />
gerät. Ein wenig mutet die Serie<br />
aufgrund der toughen weiblichen<br />
Agentin natürlich wie „Alias“ an –<br />
nur eben diesmal ohne die auflockernden<br />
Humoreinlagen und Verkleidungsorgien<br />
zwischendurch. Die<br />
Optik zeigt sich ziemlich wandelbar:<br />
Einige Szenen in Marokko setzen<br />
ganz auf braun-gelb-monochrome<br />
Bilder – in Großbritannien wird es<br />
dann grünlich-unterkühlt und stahlblau-urban.<br />
Insgesamt ein mehr als<br />
ordentlicher Eindruck, der amerikanischen<br />
Premium-Serien auch in<br />
Sachen Set-Ausstattung kaum nachsteht.<br />
Bei einer achtteiligen (und<br />
achtstündigen) Miniserie lediglich<br />
zwölf Minuten Deleted Scenes als<br />
Bonus zu spendieren, ist allerdings<br />
schon ziemlich enttäuschend. TW<br />
Film 7/10<br />
Routinierte bis packende Serienunterhaltung<br />
im Agenten-Milieu. Auch dank Melissa George<br />
in der Hauptrolle eine gute Investition!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Antihelden sind beliebter denn<br />
je. Mag es an ihrer perfiden<br />
Ausstrahlung liegen oder der Tatsache,<br />
dass man sie ja eigentlich<br />
abstoßend finden sollte: Durch die<br />
Widersprüche ihrer Persönlichkeiten<br />
werden sie für das Publikum enorm<br />
anziehend. In „Bates Motel“ wird<br />
die Vorgeschichte des Psychokillers<br />
Norman Bates, bekannt aus<br />
dem Hitchcock-Klassiker „Psycho“<br />
(1960), konstruiert und sein Weg<br />
zum personifizierten Bösen skizziert.<br />
Die zweite Staffel beschäftigt<br />
sich im Gegensatz zum ersten Jahr<br />
mehr mit der Entwicklung jedes<br />
einzelnen Charakters. „Wer bin ich?“<br />
ist die Leitfrage, unter der Norman<br />
(Freddie Highmore), seine Mutter<br />
Norma (Vera Farmiga) und die anderen<br />
Bewohner des kleinen Nests<br />
an der Westküste der USA ihren<br />
Alltag bestreiten. Dabei kommen ihnen<br />
immer wieder rätselhafte Tode,<br />
verstörende Wutausbrüche seitens<br />
Norman und andere bedenkliche<br />
Vorfälle in die Quere.<br />
TS<br />
Film 8,5/10<br />
Die Erschaff ung des Bösen: Freddie Highmore<br />
brilliert als psychotischer Sonderling auf dem<br />
Weg zum brutalen Killer.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bilder: Polyband, Universal Pictueres, WVG<br />
78
Serie<br />
Film<br />
Der Tatortreiniger (3. Staffel)<br />
Dramedy-Serie<br />
OT: Der Tatortreiniger 3 L: DE J: 2014 V: Studio Hamburg<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 2.0 R: Arne Feldhusen D: Bjarne<br />
Mädel, Karin Hanczewski, Lisa Wagner LZ: 4 × 27 min<br />
FSK: 12 P: 15 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 4/10<br />
Seit mittlerweile drei Jahren begeistert die<br />
eigenwillig-kultige NDR-Produktion „Der Tatortreiniger“<br />
eine kleine, aber stetig wachsende<br />
Fangemeinde. Bjarne Mädel – bekannt aus<br />
„Stromberg“ und „Mord mit Aussicht“ – spielt<br />
darin das Hamburger Urgestein Heiko „Schotty“<br />
Schotte, der sein täglich Brot mit dem reichlich<br />
ungewöhnlichen Job des Tatortreinigers verdient.<br />
Jede Episode begleitet diesen herrlich direkten<br />
und durch und durch liebenswerten Charakter an<br />
einen neuen Ort des Verbrechens, wo dann eine<br />
Art Kammerspiel mit betroffenen Hinterbliebenen,<br />
neugierigen Nachbarn oder anderweitigen „Sparringspartnern“<br />
seinen vergnüglichen Lauf nimmt.<br />
Die Kombination aus hintersinniger Comedy und<br />
wirklich zum Nachdenken anregenden Fragen,<br />
die in dieser Grauzone zwischen Leben und Tod<br />
regelmäßig aufgeworfen werden, ist schlichtweg<br />
einzigartig und macht aus jeder einzelnen Folge<br />
etwas ganz Besonderes. Die Auszeichnungen mit<br />
dem Grimme-Preis und dem deutschen Comedypreis<br />
sprechen ja für sich: „Richtig lachen, aber mit<br />
Anspruch!“ ist hier das Motto.<br />
Die neuen Aufträge<br />
Die Folgen zehn bis dreizehn, die man als Staffel<br />
drei zusammengefasst hat, sind gerade auf <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
erschienen und ermöglichen endlich einen<br />
Blick auf brandneue, bisher noch nicht im Fernsehen<br />
ausgestrahlte Stories. „Fleischfresser“ ist zum<br />
Beispiel ein brillanter Diskurs über veganes Leben<br />
versus Ernährung mit Fleisch. Gaststar Karin Hanczewski<br />
führt den leidenschaftlichen Fleischverfechter<br />
Schotty hier gehörig aufs Glatteis, und zwischendurch<br />
fl iegen sogar ein wenig die Funken<br />
zwischen den beiden. (Diese Folge lief übrigens<br />
als einzige Anfang des Jahres bereits im TV.)<br />
„Carpe Diem“ setzt sich dann mit dem alltäglichen<br />
Wahnsinn auf dem Amt auseinander, als die Reinigungsfi<br />
rma Lausen die sterblichen Überreste<br />
eines kurz vor der Pension verblichenen Beamten<br />
entfernen soll. Das ist alles schon sehr überspitzt<br />
dargestellt, aber gerade dadurch so wahnsinnig<br />
absurd und komisch: Ein wahres Panoptikum,<br />
und in der zweiten Hälfte dann eine ziemlich an<br />
die Nieren gehende Auseinandersetzung mit der<br />
Sinnlosigkeit menschlichen Tuns, mit der eigenen<br />
Sterblichkeit. (Das Bild zeigt sich hier – ganz passend<br />
zur tristen, lebensfeindlichen Stimmung, die<br />
die Folge forciert – etwas milchig und betont farbentsättigt:<br />
Eine bewusste künstlerische Entscheidung,<br />
wirken die restlichen Folgen doch deutlich<br />
lebendiger und frischer.) Das ist zum Schreien komisch,<br />
großartig-traurig, mutig und wunderschön:<br />
alles in einem! Eine Kombination, wie sie derzeit<br />
in keinem anderen Format auch nur annähernd<br />
denkbar wäre ... und diese außergewöhnliche<br />
Qualität und Originalität reproduziert Drehbuchautorin<br />
Mizzi Meyer in jeder Episode!<br />
„Ja, ich will“ nimmt sich schließlich noch des<br />
schwierigen Themas von Scheinheiraten zum<br />
Schutz verfolgter illegaler Einwanderer an, und die<br />
letzte Folge der Staffel klärt ein für allemal die Frage,<br />
ob nun alle Männer „Schweine“ sind oder ob<br />
es doch eventuell auch löbliche Ausnahmen gibt!<br />
Die „Zusatzstoffe“ von Staffel drei<br />
Als Bonusmaterial verstecken sich noch Folge<br />
sieben und acht aus Staffel zwei auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>:<br />
„Schottys Kampf“ und „Angehörige“ kann man<br />
hier wahlweise noch einmal mit englischer, französischer<br />
oder auch deutscher Synchronisation<br />
begutachten. Das ist leider nicht mehr als ein<br />
netter Gag, der besonders für all diejenigen, die<br />
die Folgen schon kennen, keinen wirklichen Mehrwert<br />
bringt. Ganz im Gegensatz zum beiliegenden<br />
kultigen „Ein Herz für Schmutz“-Sticker, der bei<br />
Schotty in der Serie an prominenter Stelle auf<br />
seinem Arbeitskoffer zu sehen ist. Als Schmankerl<br />
innerhalb der Folgen gib es übrigens einen klasse<br />
Cameo von Olli Dittrich alias „Dittsche“ zu entdecken,<br />
der sich damit für Bjarne Mädels Besuch in<br />
seiner Sendung vor zwei Jahren revanchiert.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Film 9/10<br />
Unglaublich: Die aktuell beste deutsche Serie ist noch ein<br />
Stückchen besser geworden. Kaufen, anschauen, staunen –<br />
Schotty ist einfach nur noch Kult!<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 8,5/10<br />
Bilder: Studio Hamburg<br />
„Whäh? Whäh?Hier war ich hdoch grad eben schon mal?!“<br />
Spätestens, t wenn die Toten zu einem sprechen,<br />
Schotty (Bjarne Mädel) verzweifelt auf dem Amt sollte man die Berufswahl dringend überdenken<br />
Ton 6,5/10<br />
Moderne, saubere HDTV-Produktion, die ihren großen Wiedererkennungswert<br />
eher durch den Inhalt als über den Look gewinnt.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2,5/3 2,5/3 1,5/2 2/2<br />
Trotz der stark dialoggetriebenen Machart sollte man über eine<br />
Surround-Spur für die kommenden Folgen ernsthaft nachdenken.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2,5/3 1/3 1,5/2 1,5/2<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 79
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Fünf Freunde 3<br />
Abenteuer<br />
OT: Fünf Freunde 3<br />
L: DE J: 2014<br />
V: Constantin/<br />
Highlight B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD HR<br />
5.1 R: Mike Marzuk<br />
D: Valeria Eisenbart,<br />
Quirin Oettl, Justus<br />
Schlingensiepen LZ: 95 min FSK: 0 P: 15<br />
Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
In ihrem dritten Abenteuer wollten<br />
die fünf Freunde George (Valeria<br />
Eisenbart), Julian (Quirin Oettl),<br />
Dick (Justus Schlingensiepen), Anne<br />
(Neele-Marie Nickel) und der<br />
Hund Timmy eigentlich nur Urlaub<br />
machen. Doch während sich Onkel<br />
Quentin (Michael Fitz) mit wissenschaftlichen<br />
Recherchen beschäftigt,<br />
entdecken die Kinder beim Tauchen<br />
in einem Schiffswrack einen geheimnisvollen<br />
Kompass. Joe (Davina<br />
Weber), ein auf der Insel lebendes<br />
Mädchen, ist sich sicher, dass<br />
es sich hierbei um einen Hinweis<br />
auf einen Piratenschatz handelt. Als<br />
sich die Fünf mit Joe anfreunden,<br />
Nicht einmal im Urlaub können die Fünf Freunde verschnaufen, schließlich muss ein Piratenschatz gefunden werden.<br />
Wenn da nur nicht die gefährlichen Tiere sowie das Gangsterpärchen Nick und Cassi währen...<br />
erfahren sie, dass der Investor Mr.<br />
Haynes (Sky du Mont) den Plan<br />
hat, die Bewohner der Inselbucht zu<br />
vertreiben, um dort einen riesigen<br />
Ferienpark zu errichten. Die Entdeckung<br />
eines Piratenschatzes wäre<br />
natürlich eine gute Gelegenheit,<br />
Haynes Absichten zu durchkreuzen.<br />
Allerdings haben auch das Gangsterpärchen<br />
Cassi (Nora von Waldstätten)<br />
und Nick (Michael Kessler)<br />
ein Auge auf den Schatz geworfen.<br />
Auch im dritten „Fünf-Freunde“-Film<br />
führt Mike Marzuk Regie und setzt<br />
auf seine altbewährten Muster. Mit<br />
Enid Blytons Kinderbuchreihe hat<br />
die Story zwar weitaus weniger als<br />
bisher gemein, bei den jüngeren<br />
Zuschauern fi ndet sie allerdings Anklang.<br />
Schließlich ist mit viel Action<br />
und sogar einem bisschen Liebe, für<br />
jeden Geschmack etwas dabei. Der<br />
Abenteuerfi lm wurde in Thailand<br />
gedreht und kann demzufolge mit<br />
prachtvollen, exotischen Kulissen<br />
überzeugen. Das Bild zeichnet sich<br />
durch viele warme Brauntöne und<br />
eine solide Grundschärfe aus. Abgerundet<br />
wird das Ganze durch einen<br />
atmosphärischen Score. LF<br />
Film 6/10<br />
Trotz exotischer Kulissen und wilder Tiere<br />
bedient sich Regisseur Mike Marzuk<br />
altbewährter Muster.<br />
Technik 8/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Storm Rider Schnell wie der Wind<br />
Drama<br />
OT: Storm Rider L: US<br />
J: 2013 V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Craig Clyde D: Kevin<br />
Sorbo, Kristy Swanson,<br />
Danielle Chuchran<br />
LZ: 101 min FSK: 6<br />
P: 12 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 25.09.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Der Nachbarsjunge findet Dani<br />
richtig anziehend<br />
Dani zeigt der Welt, was sie und Stormy drauf haben. Schließlich kann ein<br />
Maultier doch genauso gut springen wie ein Pferd<br />
Wer auf einem hohen Ross sitzt,<br />
kann tief fallen. Das muss<br />
auch die 18-jährige Pferdesportlerin<br />
Dani (Danielle Chuchran) am<br />
eigenen Leib erfahren, als ihr Vater<br />
wegen Betruges ins Gefängnis<br />
muss. Alle Konten sind gesperrt,<br />
die Stiefmutter hat sich samt Halbbruder<br />
aus dem Staub gemacht<br />
und Danis geliebtes Pferd Admiral<br />
wird verpfändet. Zu allem Unglück<br />
schickt ihr Vater sie auch noch zu<br />
ihrem Onkel Sam (Kevin Sorbo),<br />
der allein auf einer Ranch lebt.<br />
Dani kann sich nur schwer mit ihrer<br />
neuen Situation und ihrem plötzlich<br />
spartanischen Leben anfreunden.<br />
Mit dem eigenwilligen Sam kommt<br />
es zu regelmäßigen Auseinandersetzungen,<br />
bis er ihr eines Tages<br />
das Maultier „Stormy“ schenkt. Dani<br />
fängt an, das Tier zu trainieren und<br />
lernt, sich von ihren Vorurteilen zu<br />
lösen. Vom verwöhnten Teenager<br />
wird sie zu einer gewissenhaften<br />
jungen Frau, die auf dem Rücken<br />
von Stormy zeigt, was in ihr steckt.<br />
Regisseur Craig Clyde kennt sich mit<br />
Pferdefi lmen aus, schließlich inszenierte<br />
er mit „Wind Dancer“ (1993)<br />
und „Das Geheimnis des wilden<br />
Mustangs“ (2009) bereits ähnlich<br />
gestrickte Familiendramen. „Storm<br />
Rider“ verzichtet auf kein Klischee<br />
und tendiert durch seine betont dramatische<br />
Inszenierung zum Schmalzigen.<br />
Über so viel Kitsch kann auch<br />
kein Kevin Sorbo hinweghelfen, der<br />
so manchem Zuschauer noch als<br />
Star der „Hercules“-Serie bekannt<br />
sein dürfte. Satte Farben und ein<br />
hoher Kontrast machen den Film<br />
zum opulenten Hingucker. Musikalisch<br />
unterlegt wird der Streifen<br />
durch epische Instrumentalmusik<br />
sowie typische Wild-West-Klänge.<br />
Im 5.1-Mix kommt der HD-Sound<br />
gut zur Geltung, allerdings klingt die<br />
deutsche Synchronisation teilweise<br />
etwas blechern.<br />
LF<br />
Film 6/10<br />
Ein typischer Pferdefi lm, der gängige Muster<br />
erfüllt und mit seiner vorhersehbaren Story<br />
kaum zu überraschen weiß.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7/10<br />
Bilder: Koch Media, Constantin/Highlight<br />
80
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Die schwarzen Brüder<br />
Abenteuer/Drama<br />
OT: Die schwarzen<br />
Brüder<br />
L: DE J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Xavier Koller<br />
D: Fynn Henkel, Moritz<br />
Bleibtreu, Waldemar Kobus LZ: 103 min<br />
FSK: 12 P: 16 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Da hat der fiese Kinderhändler bereits<br />
sein nächstes Opfer gefunden<br />
Schauspieler Moritz Bleibtreu<br />
hat es in einem der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
beigefügten Interview treffend<br />
formuliert: „Es gibt heutzutage<br />
einfach viel zu wenig intelligente<br />
und fordernde Filmunterhaltung<br />
für Kinder.“ So dachte auch der<br />
Schweizer Regisseur Xavier Koller<br />
über dieses Thema und adaptierte<br />
prompt eine der Lieblingsgeschichten<br />
seiner eigenen<br />
Kindheit, geschrieben von Lisa<br />
Tetzner und Kurt Kläber (1940).<br />
Hauptfigur der Geschichte ist der<br />
junge Giorgio (Fynn Henkel), der<br />
mit seinen Eltern in einem kleinen<br />
italienischen Bergbauerndorf<br />
in den Alpen lebt. Der gerissene<br />
Kinderhändler Antonio Luini (fies:<br />
Bleibtreu) kommt vorbei und nutzt<br />
die Geldsorgen der Familie nach<br />
einem Unfall der Mutter schamlos<br />
aus. Gemeinsam mit 13 anderen<br />
Kindern der Provinz soll Giorgio<br />
nach Mailand reisen, um dort als<br />
Schornsteinfeger zu schuften. Die<br />
miserablen Umstände bringen die<br />
Jungen dazu, einen gemeinschaftlichen<br />
Bund zu gründen, um gegen<br />
Gestatten, „Die schwarzen Brüder“! Ausgenutzt und von Armut und Krankheiten<br />
gebeutelt, bleibt den Jungen nur die Revolte<br />
ihre Herren zu rebellieren: „Die<br />
schwarzen Brüder“ sind geboren.<br />
Besonders die Jungschauspieler<br />
sind eine absolute Entdeckung.<br />
Neben dem aufgeweckten Helden<br />
Fynn Henkel sticht vor allem<br />
die schlagfertige Ruby O. Fee als<br />
hilfsbereite Angeletta heraus. Aber<br />
auch namhaftere Schauspieler<br />
(wie Richy Müller als der freundliche<br />
Pater Roberto und allen voran<br />
natürlich der großartig aufspielende<br />
Moritz Bleibtreu) machen<br />
diesen Familienfi lm zu einem<br />
echten Abenteuer. Dabei sind<br />
Bild- und Tonqualität guter Durchschnitt,<br />
überzeugen aber hin und<br />
wieder mit schönen Landschaftsaufnahmen,<br />
einer grundlegenden<br />
altertümlichen Atmosphäre und<br />
angemessener Räumlichkeit. TS<br />
Film 7,5/10<br />
Recht düstere und abenteuerliche<br />
Kinderbuch-Verfi lmung, die nicht nur den<br />
jüngeren Zuschauern gefallen dürfte.<br />
Technik 7/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Khumba Das Zebra ohne Streifen am Popo<br />
Animation<br />
OT: Khumba<br />
L: ZA J: 2013<br />
V: Euro Video<br />
B: MVC, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
verw. 3D-TV: Toshiba<br />
55M7463D 2D-komp.: ja<br />
R: Anthony Silverston<br />
S: Sebastian Fitzner, Josephine Schmidt<br />
LZ: 85 min FSK: 6 P: 16 Euro W-Cover: ja<br />
Bilder: Studiocanal, Euro Video, © triggerfish<br />
Ohne Streifen am Popo wird man leicht von anderen Zebras ausgegrenzt. Aber Khumba lässt sich nicht unterkriegen<br />
und begibt sich auf die Suche nach dem magischen Wasserloch<br />
VÖ: 23.10.14 × 1 Extras: 0,5/10<br />
Freudig wird die Geburt des kleinen<br />
Khumba von der Zebraherde<br />
erwartet. Doch was ist das?<br />
Das Zebrajunge sieht von vorn<br />
zwar völlig normal aus, aber warum<br />
ist es am Hinterteil streifenlos? Für<br />
die Herde ist sofort klar: Das kann<br />
nur ein schlechtes Vorzeichen sein.<br />
Keine Streifen – kein Regen! Khumba<br />
wird von den anderen Zebras<br />
ausgeschlossen und verspottet. Die<br />
Situation wird auch nicht besser,<br />
als tatsächlich eine Dürreperiode<br />
eintritt und die Wasservorräte immer<br />
knapper werden. Das Fohlen<br />
erfährt allerdings von einem magischen<br />
Wasserloch, durch das Zebras<br />
Streifen bekommen würden.<br />
So beschließt Khumba, sich auf<br />
die Suche nach dieser legendären<br />
Wasserquelle zu machen. Die Reise<br />
ist natürlich gefährlich, denn der<br />
Leopard Phangos ist ihm dicht auf<br />
den Hufen. Zum Glück wird er von<br />
der Gnu-Dame Mama Vie und dem<br />
Vogelstrauß Bradley begleitet. Regisseur<br />
Anthony Silverston hat ein<br />
ansprechendes Animationsabenteuer<br />
geschaffen, das mit viel Witz<br />
und Liebe zum Detail überzeugt.<br />
Allerdings erinnert die Geschichte<br />
stark an „Der König der Löwen“,<br />
was vielleicht auch daran liegt, dass<br />
der Drehbuchautor Jonathan Roberts,<br />
der u. a. an dem Skript des<br />
Disneyklassiker beteiligt war, auch<br />
an diesem Film mitgearbeitet hat.<br />
Animiert wurde „Khumba“ von den<br />
südafrikanischen Triggerfi sh Animation<br />
Studios. Besonders ästhetisch<br />
sind die eleganten Bewegungen<br />
der Zebras gelungen, aber auch die<br />
zauberhaften Steppenlandschaften<br />
wissen zu begeistern. Die 3D-Technik<br />
ist eine nette Zugabe. LF<br />
Film 6/10<br />
Ein liebevolles Animationsabenteuer für die<br />
ganze Familie, das allerdings ziemlich stark an<br />
Disneys „Der König der Löwen“ erinnert.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8/10<br />
3D 8/10<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 81
Film<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Chihiros Reise ins Zauberland<br />
Fantasy-Anime<br />
OT: Sen to Chihiro no<br />
kamikakushi L: JP<br />
J: 2001 V: Universum<br />
Anime B: MPEG-4,<br />
1.85 : 1 T: DTS-HD MA<br />
5.1 R: Hayao Miyazaki<br />
S: Nina Hagen, Sidonie<br />
von Krosigk, Tim<br />
Sander, Cosma Shiva Hagen LZ: 124 min<br />
FSK: 0 P: 24 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 10.10.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Es ist der Film, der nach „Prinzessin<br />
Mononoke“ kam, der erste<br />
Studio Ghibli Film, der mit einem<br />
Oscar ausgezeichnet wurde. Damit<br />
war dem japanischen Animations-<br />
Studio die Aufmerksamkeit des<br />
westlichen Publikums endgültig sicher.<br />
Wie bei vielen Ghibli-Filmen<br />
handelt auch dieser vom Erwachsenwerden<br />
bzw. von der Emanzipation<br />
eines kleinen Mädchens, das<br />
Das Ohngesicht verfolgt Chihiro und ist besessen von ihrer Gegenwart.<br />
Letztendlich ist er ein einsames Wesen<br />
ihren Platz in der Welt noch finden<br />
muss. Als sich ihre Familie auf dem<br />
Weg zum neuen Wohnsitz verfährt<br />
gelangt Chihiro in einen von<br />
Geistern bevölkerten Themenpark,<br />
dessen Zentrum das Badehaus der<br />
Hexe Yubaba bildet. Um weiter<br />
existieren zu können sucht sie dort<br />
nach Arbeit, die sie an der Seite<br />
der emsigen Waschfrau Lin auch<br />
findet. Auf diese Weise will sie ihre<br />
in Schweine verwandelten Eltern<br />
zurückholen und sich die Rückkehr<br />
nach Hause verdienen. Jedoch wird<br />
sie von Anfang an von einem Geist<br />
ohne Gesicht verfolgt, der sich die<br />
Eigenschaften der anderen einverleibt.<br />
Ist er eine Gefahr? Oder ist er<br />
doch nur ein armseliges Geschöpf,<br />
das einen Weg aus der Einsamkeit<br />
sucht? Zudem bleibt die Frage, wie<br />
sehr Chihiro von ihrer Arbeitgeberin<br />
vereinnahmt wird. Auf diese fantastische<br />
Weise und mit zahlreichen<br />
Motiven, wie etwa dem Riesenbaby,<br />
dem Flussgott, den Schweinen<br />
und der Hexenschwester im<br />
Wald wird sowohl eine äußerst<br />
spannende Geschichte erzählt, als<br />
Mit dem Flussgott Haku gewinnt<br />
Chihiro einen Verbündeten<br />
auch eine psychologische, zweite<br />
Ebene geöffnet, die den Emanzipationsprozess<br />
beschreibt. Das Ganze<br />
gibt es in qualitativ hochwertigen<br />
Animationen, die Ihresgleichen suchen.<br />
Im Vergleich zu den neueren<br />
Ghibli-Produktionen auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> fällt<br />
jedoch der etwas geringere Detailgrad<br />
auf.<br />
FT<br />
Film 8/10<br />
Ein fantastisches Märchen, das Großmeister<br />
Miyazaki hier persönlich geschaff en hat. Dieses<br />
Meisterwerk darf in keiner Sammlung fehlen.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Dornröschen<br />
Märchen/Zeichentrick<br />
OT: Sleeping Beauty<br />
L: US J: 1959 V: Disney<br />
Home B: MPEG-4,<br />
2.55 : 1 T: DTS-HD MA<br />
7.1 R: Clyde Geronimi<br />
S: Maria Milde, Gisela<br />
Reißmann, Heinz<br />
Petruo LZ: 75 min<br />
FSK: 6 P: 17 Euro W-Cover: ja<br />
VÖ: 11.09.14 × 1 Extras: 9/10<br />
Abgeschottet von allen Menschen,<br />
trifft Dornröschen auf ihren Prinzen<br />
Pünktlich zum Home-Release<br />
von „Maleficent – Die dunkle<br />
Fee“ veröffentlicht Disney auch seinen<br />
Zeichentrickklassiker „Dornröschen“<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Erzählt wird darin<br />
die Geschichte der Prinzessin Aurora,<br />
die sich an ihrem 16. Geburtstag<br />
an einer Spindel sticht und daraufhin<br />
in einen tiefen Schlaf fällt. Nur<br />
der Kuss von Prinz Phillip kann den<br />
Fluch, den Aurora von der bösen<br />
Fee Malefiz auferlegt bekommen<br />
hat, brechen. Der Disney-Klassiker<br />
wurde bereits 2008 aufwendig restauriert<br />
und als erster <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Titel<br />
der sogenannten „Platin-Edition“<br />
veröffentlicht. Die Platin-Edition<br />
wurde aber inzwischen eingestellt<br />
und durch den noch edler klingenden<br />
Namen Diamond-Edition<br />
ersetzt. Abgesehen von dieser<br />
Umbenennung hat sich an der<br />
Ausstattung der silbernen Scheibe<br />
jedoch nichts weiter verändert. Das<br />
Bildmaterial ist von höchster Qualität.<br />
Obwohl der handgezeichnete<br />
Trickfi lm schon 55 Jahre auf dem<br />
Buckel hat, kann er problemlos<br />
mit heutigen Animationsstandards<br />
Von wegen einfach nur Wachküssen – Phillip muss erst einen Drachen<br />
besiegen, bevor es zum angenehmen Teil übergeht<br />
mithalten. Sehr eindrucksvoll sind<br />
die fl ießenden Bewegungen der<br />
Figuren und die vielen detaillierten<br />
Hintergrundbilder, die außerordentlich<br />
realistisch erscheinen. Der<br />
Maler Eyvind Earle war maßgeblich<br />
für die visuelle Gestaltung des<br />
Streifens verantwortlich und verarbeitete<br />
für die mittelalterlichen Kulissen<br />
zahlreiche Stilelemente von<br />
Gotik und Renaissance. Akustisch<br />
untermalt wird das Märchen von<br />
der wunderbaren Ballettmusik des<br />
Peter Tschaikowsky. Abgemischt in<br />
7.1-Surround kommt der Sound<br />
dabei besonders gut zur Geltung.<br />
Durch einige erfreulich dynamische<br />
und sehr gut ortbare Effekte gelingt<br />
es sogar, den Zuschauer zu überraschen.<br />
Die Extras bieten zahlreiche<br />
Featurettes.<br />
LF<br />
Film 9/10<br />
Ein wunderschöner Disney-Klassiker, der trotz<br />
seines hohen Filmalters einiges an Bild- und<br />
Tonqualität zu bieten hat.<br />
Technik 8,5/10<br />
Bild 9/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bilder: Disney Home, Universum Anime<br />
82
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Family<br />
Film<br />
Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman 3D<br />
Animation<br />
OT: Mr. Peabody &<br />
Sherman L: US J: 2014<br />
V: 20th Century Fox Home<br />
B: MVC, 1.85:1 T: DTS 5.1<br />
verw. 3D-TV: Philips PFL<br />
6007 K/12 2D-komp.: ja<br />
R: Rob Minkoff D: Oliver<br />
Siebeck, Joshua Wunder,<br />
u. a. LZ: 92 min FSK: 0 P: 15 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 19.09.14 × 1 Extras: 6,5/10<br />
Die Figuren Mr. Peabody und Sherman basieren auf der Trickfilmserie „The Rocky And Bullwinkle Show“, die von<br />
1959 bis 1964 im amerikanischen Fernsehen lief. Hierzulande ist die Serie nie im TV erschienen<br />
Er ist Erfinder, Nobelpreisträger<br />
und zweifacher Olympiasieger –<br />
die Rede ist von Mr. Peabody, einem<br />
weißen Hund mit roter Fliege.<br />
Eines Tages findet er in einem<br />
Karton einen ausgesetzten Jungen.<br />
Der Beagle beschließt, das Baby<br />
großzuziehen... schließlich können<br />
Menschenjungen problemlos Hunde<br />
adoptieren, warum also nicht<br />
auch umgekehrt, oder? Mr. Peabody<br />
ist jedenfalls ein vorbildlicher Vater<br />
und betreibt den größten Aufwand,<br />
um seinem „Sohn“ Wissen zu vermitteln.<br />
So baut er eine Zeitmaschine,<br />
den Zeitomat, um mal eben für<br />
eine Geschichtsstunde in die Vergangenheit<br />
zu reisen. Mit Shermans<br />
Einschulung beginnen allerdings die<br />
Probleme. Regisseur Rob Minkoff<br />
(„Der König der Löwen“, 1994) hat<br />
versucht, die Seele der Cartoons<br />
in seinem Animationsfilm wieder<br />
aufleben zu lassen. Allerdings fehlt<br />
es dem Streifen an dem beißenden<br />
Sarkasmus, den man aus den Originalepisoden<br />
kennt. Visuell begeistert<br />
das Zeitreiseabenteuer durch<br />
detaillierte Animationen, die besonders<br />
in der dritten Dimension<br />
hervorragend zur Wirkung kommen.<br />
Die Musik für den Animationsfilm<br />
steuerte Starkomponist Danny Elfmann<br />
bei. Abgemischt in DTS 5.1<br />
weiß der Sound zu überzeugen,<br />
allerdings könnten die Dialoge präsenter<br />
sein.<br />
LF<br />
Film 7/10<br />
Regisseur Rob Minkoff weiß seine<br />
Trickfi lm-Helden in Szene zu setzen. Allerdings<br />
fehlt es ein wenig an Originalität.<br />
Technik 9/10<br />
Bild 10/10<br />
Ton 8,5/10<br />
3D 8,5/10<br />
Bibi und Tina – Der Film<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Kiddinx, Euro Video<br />
Abenteuer<br />
OT: Bibi & Tina – Der Film<br />
L: DE J: 2014 V: Kiddinx<br />
B: MPEG-4, 2.40:1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Detlev Buck D: Lina<br />
Larissa Strahl, Lisa-<br />
Marie Koroll, Charly<br />
Hübner LZ: 101 min<br />
FSK: 0 P: 14 Euro W-Cover: nein<br />
VÖ: 05.09.14 × 1 Extras: 4,5/10<br />
Charly Hübner genießt förmlich seine<br />
Rolle als schmieriger Kakmann<br />
Bibi Blocksberg (Lina Larissa<br />
Strahl), die beliebte Junghexe<br />
aus Neustadt, stürzt sich in ein neues<br />
Abenteuer. Doch diesmal nicht<br />
allein – sie macht Ferien auf dem<br />
Martinshof und stellt mit ihrer Busenfreundin<br />
Tina (Lisa-Marie Koroll)<br />
mal wieder allerlei Unsinn an. Auf<br />
Schloss Falkenstein soll ein Pferderennen<br />
stattfinden, bei dem die<br />
beiden natürlich nicht fehlen dürfen.<br />
Die Konkurrenz ist diesmal jedoch<br />
groß: Nicht nur der zwielichtige Pferdezüchter<br />
Hans Kakmann (Charly<br />
Hübner) sondern auch die hübsche<br />
Sophia (Ruby O. Fee), die es auf<br />
Tinas Freund Alex (Louis Held) abgesehen<br />
hat, nimmt an dem Tunier<br />
teil. Bibi und Tina trainieren eifrig<br />
und verwandeln den Martinshof<br />
auch öfters einmal in einen Tanzsaal.<br />
„Rubbeldiekatz“-Regisseur Detlev<br />
Buck lässt bei seiner Realverfilmung<br />
der beliebten Hörspielreihe förmlich<br />
die Sau raus. So wird aus den harmlosen<br />
Reiterhof-abenteuern eine Art<br />
deutsches „High School Musical“,<br />
mit einer zugegebenermaßen zauberhaften<br />
Protagonistin. Erwachsene<br />
Bibi, Tina und Alex ahnen, dass Pferdezüchter Kakmann nichts Gutes im<br />
Schilde führt. Ehrensache, dass dies unterbunden werden muss. Hex, Hex!<br />
Zuschauer, die mit der Kulthexe<br />
aufgewachsen sind, werden den alten<br />
Charme vermissen. Das jüngere<br />
Publikum weiß die Auffrischungskur<br />
aber sicher zu schätzen und wartet<br />
bereits gespannt auf die Kino-Fortsetzung<br />
am 25. Dezember. Visuell<br />
trumpft der Streifen durch knallige<br />
Farben und beeindruckende<br />
Zeitlupenaufnahmen auf. Das Bild<br />
brilliert dabei mit einem großen<br />
Kontrastreichtum, weist dafür aber<br />
bei der Schärfe Schwächen auf.<br />
Sobald die Gefühle in diesem Pop-<br />
Drama außer Kontrolle geraten, wird<br />
gesungen. Die Songs dafür steuerte<br />
Ex-„Rosenstolz“-Frontmann Peter<br />
Plate bei, dem mit der eigentlich<br />
superkitschigen Ballade „Mädchen<br />
auf dem Pferd“ ein echter Ohrwurm<br />
gelang.<br />
LF<br />
Film 7/10<br />
Schrill, poppig und comichaft stürzen sich Bibi<br />
und Tina in ein neues Pferdeabenteuer, das<br />
zum „Highschool Musical“ mutiert.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Familie | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 83
Wissen<br />
Fire TV<br />
Amazon Fire TV im Test<br />
Mit Fire TV setzt der Online-Versand Amazon seine Firmenphilosophie, beim Kunden an möglichst vielen Stellen im<br />
Haushalt präsent zu sein, weiter konsequent fort. Nach langem Warten erreichte uns ein Testexemplar des neuen<br />
Mediaplayers, den wir für Sie nun intensiv unter die Lupe nehmen.<br />
Fire TV soll an die Erfolge der Kindle-Tablets<br />
anknüpfen. Dies wurde schon bei der Ankündigung<br />
des Gerätes deutlich, denn innerhalb<br />
weniger Stunden war die vorkalkulierte<br />
Erstauflage des Gerätes ausverkauft. Eine simple<br />
Bauform sowie eine einfache, intuitive<br />
Bedienbarkeit sind die wichtigsten Kriterien,<br />
auf die Amazon bei dem neuen Produkt setzt.<br />
Die Liebe zum Detail aber auch gleichzeitig die<br />
Aufgeräumtheit wird bereits beim Auspacken<br />
klar. Die Verpackung beschreibt gut, was Fire<br />
TV alles kann. Neben der Box finden wir das<br />
dazugehörige Netzteil sowie den Signalgeber<br />
im Lieferumfang vor. Leider liegt dem Ganzen<br />
kein HDMI-Kabel bei, sodass dieses ggf. gleich<br />
mitbestellt werden sollte.<br />
Ausstattung<br />
Die Fire TV-Box kann bequem im Wohnzimmer<br />
aufgestellt werden, denn sie ist mit einer Größe<br />
von knapp 12 × 12 Zentimetern sehr klein und<br />
überall versteckbar. An der Front verfügt die Box<br />
einzig über eine Status-LED. Diese wirkt besonders<br />
im dunklen Raum sehr grell und unangenehm.<br />
Eine Dimmfunktion ist in der aktuellen<br />
Software nicht vorhanden. Die Anschlüsse des<br />
Fire TV befi nden sich wie üblich auf der Rückseite.<br />
Neben dem HDMI-Ausgang stehen ein<br />
optischer Digitalausgang für den optimalen<br />
Sound, ein Netzwerkanschluss sowie ein praktisches<br />
USB-Port bereit.<br />
Kabellos verbunden<br />
Neben dem drahtgebundenen Netzwerk bietet<br />
Fire TV auch eine kabellose Verbindung an<br />
und ist somit ins heimische WLAN integrierbar.<br />
Sobald kein Netzwerkkabel eingesteckt ist, stellt<br />
der Mediaplayer eigenständig eine WLAN-Verbindung<br />
her. Die Fernbedienung ist sehr übersichtlich.<br />
Nur sieben Tasten sowie ein Steuerkreuz<br />
sind darauf zu fi nden. Eine Besonderheit<br />
stellt das Mikrofon an der Oberseite dar, dazu<br />
aber später mehr im Test.<br />
Inbetriebnahme<br />
Die Inbetriebnahme von Fire TV ist denkbar einfach.<br />
Haben Sie selbst das Gerät bei Amazon<br />
bestellt, so wird es komplett für Sie vorkonfi guriert<br />
ausgeliefert, sodass maximal das Passwort<br />
des Amazon-Accounts noch eingegeben werden<br />
muss. Auch wenn Sie Fire TV geschenkt<br />
bekommen, ist die Inbetriebnahme nur unwesentlich<br />
schwerer. Dann muss nämlich der<br />
komplette Login-Vorgang mit den Amazon-Logindaten<br />
durchgeführt werden. Eines steht aber<br />
fest: Ohne einen gültigen Amazon-Account ist<br />
Fire TV nicht nutzbar.<br />
Vor dem Login muss erst einmal das Netzwerk<br />
konfi guriert werden. Dies macht Fire<br />
TV ebenso selbstständig, wie die anschlie-<br />
Die Startseite ist individuell auf Ihre Sehgewohnheiten zugeschnitten. Gesehene<br />
Filme und Serien sowie ähnliche Inhalte werden zuerst angezeigt<br />
Per Sprachsteuerung lässt sich die Suche optimal realisieren. Einfach die<br />
Mikrofon-Taste der Fernbedienung drücken und den Filmtitel nennen<br />
Bilder: Amazon, Auerbach Verlag<br />
84
Fire TV<br />
Wissen<br />
Zusätzliche Apps werden schon heute unterstützt, sollen aber in Zukunft<br />
noch reichhaltiger werden<br />
Natürlich lassen sich auch gewisse Grundeinstellungen beim Fire-TV treffen,<br />
Das Netzwerk oder die Fernbedienung können angepasst werden<br />
ßende Suche nach neuen Updates. Bei Verwendung<br />
von WLAN-Netzen muss einzig<br />
das Netzwerk-Kennwort eingegeben werden.<br />
WPS funktioniert aktuell mit dem Fire TV<br />
noch nicht. Nachdem der Login erfolgt ist, wird<br />
ein kleiner Einführungsfi lm gezeigt, der alle<br />
Funktionen des neuen Fire TV-Mediaplayers<br />
noch einmal verdeutlicht. Ist dieser abgespielt,<br />
steht der Nutzung nichts mehr im Wege. Knapp<br />
5 Minuten sind vom Anschluss bis zu diesem<br />
Schritt vergangen, weshalb Fire TV praktischerweise<br />
auch direkt am TV-Abend in Betrieb genommen<br />
werden kann.<br />
Bedienung per Sprache<br />
Dass die Bedienung des Fire TV sehr einfach<br />
ist, haben wir schon bei der Inbetriebnahme<br />
gemerkt. Sein volles Potential entfaltet Fire TV<br />
aber im Betrieb. Per Sprachsteuerung kann der<br />
Nutzer seinen Lieblingsfi lm oder die Lieblings-<br />
Serie suchen. Dazu muss an der Fernsteuerung<br />
einfach die Mikrofon-Taste gedrückt und Filmtitel,<br />
Schauspieler oder Genre eingesprochen<br />
werden. Fire TV listet danach selbständig die<br />
entsprechenden Filme auf. Allerdings funktioniert<br />
diese Funktion nur bei Instant Video, in anderen<br />
Diensten kann die Spracheingabe noch<br />
nicht verwendet werden.<br />
Weitere Funktionen<br />
Neben dem eigenen Videodienst Instant Video<br />
hat Amazon bereits zum Start des Fire<br />
TV in Deutschland die Mediatheken von ARD<br />
und ZDF integriert. Bei unserem Test an einer<br />
VDSL-25-Leitung stellen wir ebenso wie beim<br />
VOD-Dienst keine Schwächen fest, schnell und<br />
reibungslos werden die Inhalte geladen und<br />
wiedergegeben. Allerdings hatte der Anbieter<br />
bei der Präsentation auch die Implementierung<br />
von weiteren Videoplattformen wie etwa<br />
Netfl ix oder Maxdome angekündigt. Zumindest<br />
Netfl ix ist auf unserem Testgerät, das speziell<br />
der Presse in Deutschland bereitgestellt wurde,<br />
auch nutzbar. Nicht schlecht schaut unsere<br />
Testredaktion, als bei der Suche auf dem am<br />
25. September ausgelieferten, offi ziellen Fire<br />
TV diese App nicht bereitsteht. Bei den Kundengeräten<br />
soll Netfl ix erst in wenigen Wochen<br />
nutzbar sein. Viele weitere Dienste sind per App<br />
aber schon heute nachinstallierbar. Mit Zattoo<br />
z. B. wird Fire TV zur kompletten Set-Top-Box im<br />
Wohnzimmer und kann neben VOD auch Live-<br />
TV auf dem Fernseher darstellen.<br />
Ausschalten Fehlanzeige<br />
Die Box lässt sich auf normalem Wege nicht<br />
ausschalten. Zwar kann Fire TV vom Strom getrennt<br />
werden, ein herkömmlicher Deaktivierungs-Schalter<br />
befi ndet sich aber nicht an dem<br />
Gerät. Selbst wenn der Nutzer also nicht über<br />
die Box fernsieht, verharrt diese weiterhin im<br />
Betriebszustand und schaltet nach einiger Zeit<br />
lediglich auf einen Bildschirmschoner-Modus<br />
um. Dieser liegt laut unseren Messungen bei<br />
5,5 Watt. Erst nach 30 Minuten schaltet das Gerät<br />
automatisch in einen Ruhemodus. Jedoch<br />
auch im Standby-Modus verbraucht Fire TV üppige<br />
1,8 Watt und liegt somit über der EU-Norm<br />
für Set-Top-Boxen.<br />
Gute Bildqualität<br />
Beim Thema Videoqualität hat Amazon Fire TV<br />
gegenüber dem direkten Konkurrenten Apple<br />
TV ganz klar die Nase vorn. Amazons Mediaplayer<br />
gibt die Film- und Serien-Inhalte im 1 080p-<br />
Format auf dem Fernseher wieder, während<br />
Vom Tablet auf den TV<br />
Second Screen wird bei Fire TV ebenfalls groß<br />
geschrieben. Wer bereits ein Amazon-Tablet<br />
nutzt, kann dieses ohne sein Zutun auch in<br />
Verbindung mit dem Fire TV nutzen. Beginnen<br />
Sie beispielsweise einen Film auf dem Tablet,<br />
kommen nach Hause und wollen diesen dort<br />
am großen Flachbildfernseher zu Ende schauen,<br />
so sind gerade einmal zwei Klicks nötig, um<br />
dies zu tun. Einfach auf den Übergabepfeil in<br />
der rechten unteren Ecke des Tablets tippen,<br />
den Fire TV auswählen und schon können Sie<br />
den Filmgenuss am Fernseher zu Ende führen.<br />
Gleiches ist auch mit Bildern und anderen Medieninhalten<br />
möglich.<br />
Apple TV nur eine geringe HD-Aufl ösung von<br />
720 Bildpunkten pro Vollbild-Zeile bietet. Und<br />
dieser Unterschied lässt sich ganz eindeutig im<br />
Bild erkennen.<br />
Fire TV überzeugt<br />
Trotz kleiner Mankos, wie der noch nicht vorhanden<br />
Apps für Netfl ix und Maxdome, sowie<br />
der von uns schmerzlich vermissten Ausschaltfunktion,<br />
kann Fire TV überzeugen. Vor allem bei<br />
der Navigationsgeschwindigkeit, der perfekten<br />
Sprachsuche und dem guten Zusammenspiel<br />
mit Kindle-Tablets überzeugt die Minibox. Fire<br />
TV ist vor allem für Zuschauer die bisher noch<br />
keinen Smart TV nutzen eine perfekte Ergänzung<br />
um Hybridinhalte darstellen zu können.<br />
RICARDO PETZOLD<br />
Die Anschlüsse beim Fire TV sind sehr überschaubar, bieten aber alles was nötig ist, um das Gerät im<br />
heimischen Wohnzimmer zu betreiben. Voraussetzung ist ein moderner Flachbild-TV mit HDMI-Anschluss<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis<br />
Info<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Lan WLAN<br />
WLAN<br />
USB-Anschluss<br />
digitales Audio<br />
Amazon<br />
Fire TV<br />
99 Euro<br />
www.amazon.de<br />
117 × 22 × 117 mm<br />
0,4 kg<br />
ja<br />
ja<br />
1 ×Rückseite<br />
optisch<br />
Wissen | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 85
Wissen<br />
Bildruckler<br />
Bildruckler vermeiden<br />
Filme, TV-Sendungen, Videospiele: Diese Medien sollen vor allem unterhalten, können dem Zuschauer in Form von<br />
Ruckelorgien aber auch den Feierabend vermiesen. Schließlich bieten alle Quellen unterschiedliche Bildraten, die<br />
der Fernseher erst einmal verarbeiten muss.<br />
Je flüssiger, desto besser. So sollte das Credo<br />
eigentlich lauten, denn schließlich sollen bewegte<br />
Bilder ja möglichst realistisch aussehen.<br />
Doch in der Praxis ist vielmehr das Gegenteil<br />
der Fall und etwa Kinofilme kommen mit nur 24<br />
Vollbildern pro Sekunde daher. Das wird zwar<br />
gerade noch als flüssig wahrgenommen, führt<br />
aber zu Unschärfen, die vor allem bei schnellen<br />
Kamerafahrten neben dem typischen Kinoruckeln<br />
auffallen. In diesem Fall treffen schlicht<br />
zu wenig Bilder pro Sekunde auf die Netzhaut<br />
der Augen, vergleichbar mit einem Daumenkino,<br />
das über zu wenig Bilder verfügt. Doch im Kino<br />
ist man bereits einen Schritt weiter und die Film-<br />
Warum VoD-Filme ruckeln<br />
Film mit 24<br />
Bildern pro<br />
Sekunde<br />
Wandlung<br />
A<br />
abspielbereit<br />
für 60 Hertz<br />
A<br />
Frame 1<br />
A<br />
B<br />
Frame 2<br />
B<br />
B<br />
B<br />
Frame 3<br />
C<br />
C<br />
C<br />
Frame 4<br />
D<br />
D<br />
D<br />
Frame 5<br />
D<br />
Damit Filme mit 24 Bildern auf einem<br />
60-Hertz-Bildschirm laufen, findet der<br />
3 : 2-Pulldown statt. Das Ergebnis: Filmbilder<br />
ruckeln stärker<br />
Trilogie „Der Hobbit“ wird beispielsweise mit<br />
48 Vollbildern pro Sekunde gezeigt. Der butterweiche<br />
Look ist zwar nicht jedermanns Sache,<br />
dennoch muss man der neuen Technik eines<br />
zugestehen: Der Ansatz steigert die Bewegtbildschärfe<br />
in rasanten Action szenen immens<br />
und die Darstellung verwischt nur noch leicht.<br />
Der zweite Teil von „Avatar“ soll sogar mit 60<br />
Bildern pro Sekunde produziert und projiziert<br />
werden. Das Ergebnis sollte das Schärfepotenzial<br />
unserer Augen fast komplett ausreizen und<br />
bei Kamerafahrten dürften daher kaum noch<br />
Details verwischen.<br />
Mehr Bilder als im Kino<br />
Zuhause arbeiten die Bildgeber, wie etwa ein<br />
Computermonitor, Flachbildfernseher oder<br />
Smartphone, mit 50 oder 60 Bildern pro Sekunde.<br />
Das klingt erst einmal viel, im Detail betrachtet<br />
kann die Quelle aber oft nicht die maximale<br />
Bilderanzahl liefern und die Bildschirmelektronik<br />
muss tricksen. Zudem fallen die Hertzangaben<br />
der Hersteller von Flachbildfernsehern im Tausenderbereich<br />
irreführend aus, denn die aktuellen<br />
Geräte können zur Steigerung der Bewegtbildschärfe<br />
maximal 100/120 Bilder pro Sekunde errechnen.<br />
TV-Anstalten senden hierzulande mit 50<br />
Bildern pro Sekunde, was in der Praxis 50 Halbbildern<br />
(bei SD- oder Full-HD-Aufl ösung) oder<br />
50 Vollbildern (bei HD-720p- oder UHD-Aufl ö-<br />
sung) gleichkommt. Das wirkt ungemein fl üssig,<br />
bei der Halbbildübertragung geht aber Schärfe<br />
verloren, sobald sich die Kamera bewegt. Spielkonsolen<br />
und Heimcomputer geben in der Regel<br />
60 Vollbilder pro Sekunde aus, doch oft reicht die<br />
Rechenkraft nicht aus, die Bildrate schwankt, der<br />
Fernseher kann den Datenverlust nicht optimal<br />
ausgleichen und Video-spiele zeigen Bildruckler.<br />
Überraschend: Liefert die Quelle (z. B. Computerspiele)<br />
mehr als 60 Bilder pro Sekunde, können<br />
ebenfalls Bildfehler enstehen, denn die Bildelektronik<br />
aktueller TVs arbeitet immer in einem festgelegten<br />
Rhythmus, z. B. 50 oder 60 Hertz. Wird<br />
die Bildrate konstant bei 50 oder 60 Bildern pro<br />
Sekunde gehalten, ist das Ergebnis eine ultrafl üssige<br />
Darstellung, die keinerlei Bildruckler zeigt.<br />
Die Tücken der Wandlung<br />
Schaut man sich einen Kinofi lm auf dem iPad<br />
an, dessen Bildschirm mit einer Bildwiederholfrequenz<br />
von 60 Hertz läuft, kommt es zu<br />
merklichen Rucklern. Das liegt am sogenannten<br />
3 : 2-Pulldown, der das Kinomaterial mit 24 Vollbildern<br />
pro Sekunde für die Wiedergabe umrechnet.<br />
Die dadurch entstehenden Ruckler sind vor<br />
allem bei Kamerafahrten zu beobachten. Viele<br />
aktuelle Netzwerkabspieler, wie etwa der WD TV<br />
Live von Western Digital, schalten die Bildwiederholfrequenz<br />
im Zusammenspiel mit einem<br />
Flachbildfernseher wiederum automatisch um,<br />
sodass Sie in einem derartigen Fall stets eine fl üssige<br />
Filmwiedergabe genießen können, solange<br />
der Fernseher das 24p-Signal korrekt verarbeitet.<br />
Unter den Folgen des 3 : 2-Pulldowns leidet auch<br />
das Streaming von Video-on-Demand-Inhalten<br />
und ohne eine effi ziente Zwischenbildberechnung<br />
macht der Film abend nur wenig Spaß. Vor<br />
allem Besitzer von Fernsehern, deren Zwischen-<br />
Bilder: © bahram7 - Fotolia.com, 20th Century Fox, Home Box Office, Warner Home Video<br />
86
Pflichtlektüre für<br />
Jäger und Sammler<br />
Jahresausgaben als E-Paper<br />
Aufgrund eines Wandlungsfehlers in Bezug auf die Bildrate gibt es z. B. bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> der zweiten<br />
Staffel von „Game Of Thrones“ Tonprobleme und Stimmen erklingen zu tief<br />
bildberechnung Mängel aufweisen, können sich<br />
gleich an mehreren Stellen ärgern, denn neben<br />
dem TV- und 3 : 2-Pulldownbetrieb sind auch<br />
bei der 24p-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Wiedergabe Bildruckler nicht<br />
ausgeschlossen.<br />
BLU-RAY MAGAZIN<br />
Jahrgang 2009 1) –2013<br />
Jetzt 12 Monate Kaufberatung<br />
auf 1GB-USB-Stick!<br />
Hin und Her<br />
Für eine TV-Ausstrahlung im deutschen Fernsehen<br />
werden US-Kinofi lme meist um vier Prozent<br />
beschleunigt, um der Bildwiederholfrequenz<br />
von 25 Vollbildern pro Sekunde im TV-Bereich<br />
gerecht zu werden. Der Tonhöhenveränderung<br />
wird dabei durch ein Time-Stretch-Verfahren entgegengewirkt.<br />
Nach der Anpassung klingen Musik<br />
und Geräusche dennoch etwas zu hoch, was sich<br />
auch auf die Qualität der Synchronisierung negativ<br />
auswirken kann. Für eine Auswertung auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc fi ndet bei ursprünglichen TV-Produktionen<br />
nicht selten eine Verlangsamung auf 24<br />
Bilder pro Sekunde statt, mit dem Ergebnis, dass<br />
die Stimmen nun zu dumpf klingen, wie zum<br />
Beispiel bei der zweiten Staffel von „Game Of<br />
Thrones“.<br />
Umgewöhnen<br />
Die Bildqualität profi tiert auf den ersten Blick von<br />
einer erhöhten Bildrate und Videospiele sowie Kinofi<br />
lme sehen realistischer aus. An den fl üssigen<br />
Look muss man sich jedoch gewöhnen, schließlich<br />
ist das Kinoruckeln schon in Fleisch und <strong>Blu</strong>t<br />
Gängige Bildwiederholraten<br />
Die „Hobbit“-Filme werden mit 48 Bildern pro Sekunde<br />
im Kino projiziert, was die Bewegtbildschärfe<br />
deutlich steigert. Im Wohnzimmer sorgt eine<br />
Zwischenbildberechnung für den flüssigen Look<br />
übergegangen. Die Drei-Stufen-Ausarbeitung des<br />
UHD-Standards ist indes eine große Chance, die<br />
Bildqualität auch in den eigenen vier Wänden auf<br />
ein neues Level zu heben, und wir freuen uns<br />
schon jetzt auf ultrascharfe Sport-ereignisse mit<br />
120 Vollbildern pro Sekunde. Bis dahin sollten<br />
Sie beim Fernseherkauf auf die Güte der Zwischenbildberechnung<br />
achten, um alle Zuspielungen<br />
ruckelfrei und mit einer hohen Bewegtbildschärfe<br />
genießen zu können.<br />
DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Bilder pro Sekunde Geräte Medium<br />
100p/120p Flachbildfernseher Es handelt sich hierbei nur um künstlich<br />
errechnete Zwischenbilder, die Signalannahme<br />
der TVs fi ndet mit 24/50/60p statt<br />
120p Computermonitore Computerspiele, geplant<br />
für UHD-Ausstrahlung im Jahr 2018<br />
60p<br />
Computer, Tablets, Smartphones,<br />
Flachbildfernseher, TV-Empfänger<br />
Videospiele, Computergrafi ken,<br />
UHD-Ausstrahlungen<br />
50p Flachbildfernseher, TV-Empfänger 720p-HD-Signale von ARD und ZDF,<br />
UHD-Übertragungen<br />
59,94i/29,97p<br />
Flachbildfernseher, TV-Empfänger<br />
nach NTSC-Standard<br />
Fernsehsendungen und Filme im TV,<br />
etwa in den USA<br />
50i/25p Flachbildfernseher, TV-Empfänger Fernsehsendungen und Filme im TV,<br />
etwa in Deutschland<br />
48p 3D-Kinoprojektor Kinofi lme mit High Frame Rate (HFR), z. B.<br />
Trilogie „Der Hobbit“<br />
24p/23,976p<br />
Flachbildfernseher, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player,<br />
Mediaplayer<br />
Kinofi lme, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc<br />
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Diese Jahrgänge können<br />
Sie auch erwerben 2) :<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
Jahrgang 2003–2013<br />
AUDIO TEST<br />
Jahrgang 2009–2013<br />
DIGITAL TESTED<br />
Jahrgang 2005 3) –2013<br />
HDTV<br />
Jahrgang 2006 4) –2013<br />
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1) Jahrgang 2009 des BLU-RAY MAGAZINs beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (5/2008 und 6/2008)<br />
2) betrifft alle Ausgaben die innerhalb eines Jahres erschienen sind. Ein Jahrgang beinhaltet 12 Monate eines Jahres und kostet 19,90 Euro.<br />
3) Jahrgang 2005 der DIGITAL TESTED beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2004)<br />
4) Jahrgang 2006 der HDTV beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2005)<br />
5) Jahrgang 2011 der HAUS & GARTEN TEST beinhaltet zusätzlich die erste veröffentlichte Ausgabe (1/2010)<br />
6) Jahrgang 2010 der SATELLIT EMPFANG+TECHNIK beinhaltet zusätzlich die ersten zwei veröffentlichten Ausgaben (1/2009 und 2/2009)<br />
Bilder: Auerbach Verlag, © Alberto Masnovo - Fotolia.com
Technik<br />
OLED TV<br />
ausgezeichnet<br />
LG 55EC930V<br />
Mit der Funkfernbedienung navigieren Sie mittels<br />
Mauszeigersteuerung zielsicher durch die Menüs<br />
Fernseher in Leinwandgröße<br />
Seit 2008 testen wir OLED-Fernseher, allerdings dauerte es sechs Jahre, bis<br />
es einem Hersteller gelang, einen wohnzimmertauglichen OLED-Fernseher<br />
mit großer Bilddiagonale zu einem konkurrenzfähigen Preis anzubieten.<br />
Diese Wartezeit ist nun vorbei, doch wie gut ist LGs 55EC930V wirklich?<br />
Während sich LG mit dem WebOS-Betriebssystem<br />
schmückt, stehen wir der Software<br />
kritisch gegenüber. Die neue Menüstruktur lässt<br />
sich nur noch über die Mauszeigersteuerung der<br />
kompakten Fernbedienung vernünftig steuern,<br />
selbst im elektronischen Programmführer müssen<br />
Sie Felder anklicken, um Sender durchzuscrollen.<br />
Großes Plus von WebOS: Der Fernseher<br />
listet sämtliche zur Verfügung stehende Inhalte<br />
übersichtlich auf und selbst beim Umschalten auf<br />
eine andere Quelle müssen Sie das erstgewählte<br />
Programm (z. B. Video-on-Demand-Dienst)<br />
nicht beenden. Sobald Sie aber Einstellungen<br />
vornehmen, kommt es zu sehr langen Ladezeiten.<br />
Mangels Doppeltunern können Sie nicht<br />
gleichzeitig einen Sender schauen und einen<br />
zweiten Inhalt aufnehmen, auch eine vollwertige<br />
Bild-in-Bild-Darstellung fehlt. Dafür punktet der<br />
55EC930V im Onlinebetrieb: Videoportale wie<br />
Netflix, Amazon oder Youtube sind vertreten<br />
und im Netzwerk eingebunden streamt der<br />
Fernseher viele Formate. Bis auf die fehlende<br />
Flash-Unterstützung ist selbst der integrierte<br />
Browser vernünftig nutzbar, hier kommt die<br />
ungewöhnliche Bewegungssteuerung der Navigation<br />
sogar zugute.<br />
Preis halbiert, Technik ausgebaut<br />
Dank verbesserter Bildverarbeitung ist der<br />
55EC930V seinem knapp doppelt so teuren<br />
Vorgängermodell in vielen Bereichen überlegen.<br />
So zeigte zumindest unser Testmodell eine fast<br />
makellose Bildausleuchtung und die leicht abgedunkelten<br />
Bildecken des Vorgängermodells<br />
gehören der Vergangenheit an. Einzig eine leicht<br />
wechselnde Farbtemperatur (Randbereiche minimal<br />
violett) verhindert das Prädikat perfekt.<br />
Die von LED-LCDs bekannte Schattenbildung<br />
tritt mit diesem OLED-Fernseher nicht auf, nur<br />
innerhalb eines bestimmten Helligkeitsbereichs<br />
Bilder: © Coloures-pic - Fotolia.com, Auerbach Verlag, Samsung<br />
88
OLED TV<br />
Technik<br />
Während das Vorgängermodell eine leicht biegsame Karbon-Rückwand aufwies, ist das hauchdünne Display des 55EC930V dank Metallkleid deutlich stabiler.<br />
Neben zwei Polfilter-Brillen legt LG Polfilter-Clips für Brillenträger bei. Die 3D-Darstellung ist ebenso überzeugend wie die 2D-Wiedergabe<br />
konnten wir leichte Unregelmäßigkeiten ausmachen.<br />
Farbübergänge und Helligkeitsabstufungen<br />
zeigt der 55EC930V nahtloser als das Vorgängermodell,<br />
sodass gerade Animationsfi lme fast fehlerfrei<br />
erscheinen. Sieht man doch Artefakte, so<br />
handelt es sich schlicht um Fehler der Bildquelle<br />
selbst: Was bei LED-LCDs durch den geringen<br />
Bildkontrast in dunklen Bereichen kaum auffällt,<br />
zeigt der kontraststarke OLED-TV schonungslos.<br />
Im Gegensatz zu LED-LCDs leuchtet bei diesem<br />
Fernseher kein Pixel künstlich nach: Schwarz erscheint<br />
pechschwarz, Farben besonders rein und<br />
ganz gleich wie klein die Leuchtpunkte ausfallen,<br />
der Bildkontrast ist jederzeit optimal. Details in<br />
dunklen Bereichen werden dennoch nicht verschluckt,<br />
sondern präzise herausgestellt, auch<br />
hier ist der 55EC930V seinem Vorgängermodell<br />
überlegen. Achtung: Der 20-Punkt-Weißabgleich<br />
beeinfl usst ebenfalls die Durchzeichnung. Das<br />
Pixelraster des Fernsehers ist durch die vergleichsweise<br />
kleine Leuchtfl äche der Subpixel etwas<br />
stärker ausgeprägt als bei Full-HD-LCDs, was<br />
bei Sitzabständen von zwei Metern und mehr<br />
aber nicht auffällt. Dank Konturfi lter erscheinen<br />
Full-HD-Bilder jederzeit gestochen scharf und<br />
störende Verwisch- oder Nachzieheffekte treten<br />
nicht auf. Bei extrem schnellen Bildbewegungen<br />
könnte die Bewegtbildaufl ösung noch besser<br />
sein, hier spielt LG den theoretischen OLED-Vorteil<br />
noch nicht konsequent genug aus.<br />
Es gibt kein Zurück mehr<br />
Vergleichen Sie diesen Fernseher im Kinofi lmbetrieb<br />
oder mit Konzertaufnahmen mit einem<br />
LED-LCD, fallen die Bildunterschiede gravierend<br />
aus: Das Bild des 55EC930V wirkt plastischer<br />
und natürlicher zugleich. Dank sehr hoher Helligkeitsreserven<br />
müssen Sie Ihr Zimmer nicht<br />
zwangsweise abdunkeln, sondern können auch<br />
bei Tageslicht von der besseren Bildqualität profi<br />
tieren. Je weiter Sie von der Bildmitte entfernt<br />
sitzen, desto deutlicher sind die Qualitätsunterschiede<br />
zu herkömmlichen TVs erkennbar: Während<br />
LED-LCDs meist schnell ausbleichen, bleibt<br />
das Bild mit dem 55EC930V auch unter extremsten<br />
Blickwinkeln leucht- und kontraststark,<br />
nur die Farbwärme des Bildes nimmt zu. Trotz<br />
des 3D-Polfi lter-Verfahrens, das meist eine exakte<br />
Sitzposition erfordert, können Sie 3D-Bilder<br />
innerhalb eines sehr großen Bereichs genießen.<br />
fi lmbilder zwar fl üssiger, erzeugte aber unregelmäßige<br />
Ruckler und Artefakte. Die Lösung: Das<br />
1 080p24-Signal der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> verursachte die Fehler,<br />
aktivierten wir die 60-Hertz-Wandlung des<br />
Players, war der Spuk vorbei. Vergleichbar zu Plasmafernsehern<br />
reduziert der OLED-TV die Leuchtkraft<br />
automatisch, wenn vollfl ächig helle Inhalte<br />
vorliegen. Meist erscheint das Bild aber brillanter<br />
als mit LED-LCDs oder dem OLED-Vorgängermodell,<br />
was jedoch zulasten der Energieeffi zienz<br />
geht. Da jeder Subpixel beim OLED-TV selbst<br />
leuchtet (Weißlicht-OLEDs mit RGB-Farbfi ltern<br />
und zusätzlichem Weißsegment), schnellt der<br />
Verbrauch auf imposante 340 Watt, sobald<br />
Mischfarben wie Magenta dargestellt werden.<br />
In Filmen rangiert der Stromverbrauch hingegen<br />
zwischen 80 und 150 Watt. Nachleuchteffekte<br />
von hellen Details zeigten sich nur vereinzelt, im<br />
Dauerbetrieb ver schwanden „Memory“-Effekte<br />
innerhalb von wenigen Sekunden.<br />
Nicht perfekt, aber nah dran<br />
Dank verbesserter Bildverarbeitung, noch effektiverer<br />
Detailzeichnung und höherer Bildbrillanz<br />
sticht der 55EC930V selbst das gelungene Vorgängermodell<br />
aus. Inwieweit die Lebensdauer<br />
der OLED-Technik mit der von LED-LCD-TVs<br />
mithalten kann, lässt sich in solch einem Test<br />
zwar nicht nachvollziehen, wer diese Bildqualität<br />
einmal erlebt hat, will aber nicht mehr zurück.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Einstellung für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus ISF<br />
OLED-Licht Je nach Wunsch<br />
Kontrast 100<br />
Helligkeit 54<br />
H./V. Schärfe 10<br />
Farbe 50<br />
Tint 0<br />
Dyn. Kontrast Aus<br />
Super Resolution Niedrig<br />
Farbskala<br />
Standard oder Breit (empfohlen)<br />
Konturverst. Ein<br />
Gamma 2.2<br />
Weißabgleich Hoch R-2, G0, B–3<br />
(2-Punkt-IRE) Niedrig R-2, G0, B–5<br />
Farbverwaltung Rot (0/0/0), Grün (0/0/0), Blau<br />
(0/0/0), Cyan (0/2/0), Magenta<br />
(0/0/2), Gelb (0/0/0)<br />
Rauschunterdr.<br />
MPEG-Rauschunterdrückung<br />
Aus<br />
Aus<br />
Schwarzwert Niedrig<br />
Trumotion Benutzer, (Entruckeln 3–5,<br />
Schärfen 10)<br />
Bildformat Jetzt Suchen (Just Scan)<br />
Eigenheiten<br />
Kleine Ungereimtheiten aufseiten der Bildverarbeitung<br />
erfordern teilweise ungewöhnliche<br />
Maßnahmen. So gelang es uns anfangs nicht,<br />
Kinofi lme ruckelfrei darzustellen, denn die Zwischenbildberechnung<br />
TruMotion zeichnete Kino-<br />
Natürliche Hauttöne, präzise Farbabdeckung, Farbtemperatur schwankend (bläulich, grünlich)<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 8.2014 89
Technik<br />
OLED vs. LCD<br />
Was unterscheidet OLED von LED-LCD?<br />
Testberichte sind das eine, Praxis erfahrungen das andere: Kann LGs neuer OLED-Fernseher die etablierte<br />
LED-LCD-Technik wirklich in die Schranken weisen, oder ist es doch eine Frage der Aufstellung und Sichtweise?<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />
90
OLED vs. LCD<br />
Technik<br />
Vergleichen Sie einen gebogenen LED-LCD-TV<br />
mit einem gebogenen OLED-Fernseher, sind<br />
die Unterschiede von Beginn an offensichtlich:<br />
Während die Rahmen dicke des LED-LCDs mehrere<br />
Zentimeter beträgt, zeigt LGs 55EC930V<br />
einen dünnen Rahmen von nur wenigen Millimetern<br />
Tiefe. Zugleich schluckt der Kontrastfilter<br />
Umgebungslicht äußerst effektiv, was in einer<br />
besseren Schwarzdarstellung bei Tageslicht mündet.<br />
Drücken Sie vorsichtig auf die Bildfläche<br />
der Fernseher, können Sie bei LED-LCDs häufig<br />
Bildfehler erkennen, die infolge der Flüssigkristallschicht<br />
entstehen, weshalb viele Hersteller<br />
stabile Scheiben einsetzen, um diesen Effekt zu<br />
verhindern. Ein OLED-Fernseher zeigt sich von<br />
solchen Einwirkungen unbeeindruckt.<br />
Kontrast aus allen Blickwinkeln<br />
Was bereits die Plasmatechnik perfekt beherrschte,<br />
zeigt nun auch LGs OLED-Fernseher<br />
in aller Deutlichkeit: Im Gegensatz zu LED-LCDs<br />
bleibt das Bild immer kontraststark, ganz gleich<br />
aus welchem Blickwinkel Sie die Bildfl äche betrachten.<br />
Verglichen zu LED-LCDs mit kontraststarken<br />
aber blickwinkelschwachen VA-Panels ist<br />
der Unterschied so deutlich, dass bereits zwei bis<br />
drei Personen vor dem Fernseher eine Bildverbesserung<br />
mit einem OLED-Fernseher wahrnehmen.<br />
Sitzen Sie dagegen allein und exakt mittig<br />
vor einem LED-LCD, fallen die Bildunterschiede<br />
deutlich geringer aus. Sobald vollfl ächig helle Bilder<br />
dargestellt werden (z.B. Wintersport), bremst<br />
die OLED-Technik die Bildbrillanz künstlich aus,<br />
um die OLED-Zellen zu schonen. LED-LCDs bleiben<br />
somit die leuchtstärksten Displays am Markt,<br />
allerdings gilt diese Aussage nicht für Film- oder<br />
Konzertaufnahmen. Um einen überzeugenden<br />
Kontrast zu gewährleisten, steuern viele TV-Hersteller<br />
die LED-Beleuchtung dynamisch, sodass<br />
LED-LCDs die Leuchtkraft häufi g senken, um<br />
tieferes Schwarz zu erzeugen. OLED-Fernseher<br />
erreichen ihr Helligkeitsmaximum, wenn brillante<br />
Details innerhalb schwarzer Flächen dargestellt<br />
werden, sodass in diesem Fall das OLED-Bild<br />
nicht nur kontraststärker, sondern auch brillanter<br />
erscheint. So zeigte sich in unserem Praxistest<br />
jeder Kinofi lm und jede Konzertaufnahme auf<br />
dem OLED-Fernseher plastischer und dies sogar<br />
unter Tageslichtbedingungen – ein großer Vorteil<br />
Tippen Sie auf die Bildfläche eines LED-LCDs zeigen<br />
sich Störmuster. Das passiert mit OLED nicht<br />
zur Plasmatechnik, die nur im dunklen Raum ihre<br />
Stärken ausspielte. Unsere anfängliche Sorge,<br />
dass helle Bildbereiche störend nachleuchten,<br />
bewahrheitete sich in der Praxis nicht: Im Gegensatz<br />
zu LED-LCDs kann es mit dem 55EC930V<br />
zwar zu leichten Geisterbildern kommen, wenn<br />
z. B. statische Infoleisten über einen längeren<br />
Zeitraum dargestellt werden, doch verschwinden<br />
diese in weniger als einer Minute, sobald die<br />
Bildinformation wechselt.<br />
Die Bautiefe eines LED-LCDs (vorn im Bild) ist<br />
um ein Vielfaches höher als bei einem OLED-<br />
Fernseher<br />
Starke Farben, scharfes Bild<br />
Ein weiterer Unterschied ist in der Farbdarstellung<br />
erkennbar: LGs OLED-Fernseher zeigt nicht<br />
nur sattere Farben, ohne Abstufungen zu unterschlagen,<br />
sondern präsentiert auch sehr dunkle<br />
Szenen ohne künstlichen Blau-Violettschleier.<br />
Durch technische Tricks wie Farbzusatzfi lter oder<br />
besonders präparierte LEDs lässt sich zwar auch<br />
mit LCD-Fernsehern die Farbgenauigkeit steigern,<br />
gegenüber dem OLED-Fernseher kann der<br />
gute Farbeindruck aber nicht in allen Bildszenen<br />
aufrechterhalten werden. In einem anderen<br />
Bereich, der Bildschärfe, sind subjektiv hingegen<br />
keine Unterschiede sichtbar. Sobald ein<br />
LCD-Fernseher über ein 100-Hertz-Panel verfügt,<br />
die Zwischenbildberechnung aktiviert wird<br />
und die LED-Ansteuerung den Schärfeeindruck<br />
nochmals aufwertet, sind kaum Unterschiede<br />
in der Bewegtbilddarstellung im Vergleich zum<br />
OLED-Fernseher erkennbar. Im Gegensatz zur<br />
Plasmatechnik ist auch bei OLED-TVs eine Zwischenbildberechnung<br />
zwingende Voraussetzung,<br />
um Bewegtbilder schärfer erscheinen zu lassen.<br />
Auf dem Papier bietet die OLED-Technik durch<br />
wesentlich schnellere Umschaltzeiten der einzelnen<br />
Pixel zwar theoretische Vorteile, in der Praxis<br />
ist davon aber kaum etwas zu bemerken. Da<br />
sich LGs Zwischenbildberechnung sogar einige<br />
Schnitzer leistet (z. B. Schattenbildung bei bewegten<br />
Testmustern), kann sich der 55EC930V<br />
nicht von LED-LCDs absetzen.<br />
Alles eine Frage der Einstellung<br />
Obwohl LGs OLED-Fernseher die unbestritten<br />
beste Bildqualität aller Zeiten liefert, gelten<br />
viele Bildqualitätsgesetze nach wie vor. Wer den<br />
OLED-Fernseher z.B. nur mittels der Bildvoreinstellungen<br />
nutzt, kann das gesamte Potenzial<br />
nicht ausloten. Wer zur falschen Voreinstellung<br />
greift, erlebt unter Umständen sogar eine nicht<br />
LGs OLED-TV (links) bietet die deutlich schnellere Pixelreaktionszeit, Bewegtbilder erscheinen aber dennoch nicht schärfer als auf einem guten LED-LCD mit<br />
Zwischenbildberechnung (rechts)<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 91
Technik<br />
OLED vs. LCD<br />
Sind Bildinhalte vorwiegend hell, reduzieren OLED-Fernseher die Helligkeit automatisch, der LED-LCD (rechts) erscheint brillanter. Blicken Sie etwas seitlich<br />
auf die Bildfläche, bricht der Bildkontrast des LED-LCDs jedoch komplett ein, das OLED-Bild bleibt makellos (zweites Bild, OLED links, LED-LCD rechts)<br />
zufriedenstellende Bildqualität. Im Film „Der<br />
Hobbit – Smaugs Einöde“ konnten wir z. B.<br />
Schwankungen in der Farbtemperatur erkennen,<br />
wodurch das Gold in der Schatzkammer des<br />
Drachen nicht richtig zur Geltung kam. Ein paar<br />
Korrekturen im Menü und schon schimmerten<br />
die Taler wie echte Goldmünzen. Ein Bildvergleich<br />
zwischen der LED-LCD- und OLED-Technik<br />
macht deshalb nur Sinn, wenn beide Fernseher<br />
zumindest vergleichbar abgestimmt sind. Hierbei<br />
helfen genormte Testbilder der Firma Burosch<br />
oder Testsequenzen, wie sie auf ausgewählten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zu fi nden sind.<br />
Stärken kombiniert<br />
Die blickwinkelstabilen Bilder und die fast tadellose<br />
Ausleuchtung der Bildfl äche erbt LGs OLED-<br />
Fernseher von Plasma-TVs, die fl immerfreie Darstellung<br />
und hohe Gesamtbrillanz von LED-LCDs.<br />
Kleine Schwächen offenbaren sich erst, wenn<br />
Sie eine Weißfl äche vollfl ächig darstellen oder<br />
die Farbtemperatur von Graufl ächen minuziös<br />
studieren, dann ist ein leichter Violettschimmer<br />
an den Randbereichen des Bildes erkennbar.<br />
Möglichkeiten zur Optimierung bieten sich deshalb<br />
auch für zukünftige OLED-Geräte, allerdings<br />
werden die Unterschiede weit weniger offensichtlich<br />
ausfallen, als der Bildvergleich zwischen<br />
aktuellen LED-LCDs und LGs neuem OLED-TV.<br />
Nur in Sachen Energieeffi zienz sehen wir sparsame<br />
Edge-LED-Fernseher auch zukünftig vorn,<br />
denn durch den Einsatz weniger Leuchtdioden<br />
lassen sich XXL-Bildfl ächen deutlich energieeffi zienter<br />
ausleuchten. OLED-Fernseher müssen vergleichbar<br />
zu Plasmafernsehern jeden Bildpunkt<br />
ansteuern, was je nach Pixelraster und Aufl ösung<br />
zu einem dramatischen Mehrverbrauch führen<br />
kann. Durch LGs ungewöhnliche Pixelstruktur mit<br />
einem zusätzlichen weißen Subpixel erreicht der<br />
OLED-Fernseher seinen Maximalverbrauch im<br />
Übrigen nicht bei einer Weißdarstellung, sondern<br />
der Wiedergabe von Mischfarben wie Magenta –<br />
in diesem Fall müssen mehrere OLED-Zellen<br />
gleichzeitig Licht erzeugen, um die gewünschte<br />
Farbe zu erzeugen, was den Stromverbrauch drastisch<br />
erhöht (mehr als 300 Watt, im Kinofi lmbetrieb<br />
mit vielen schwarzen Flächen äußerst sparsamer<br />
Verbrauch zwischen 80 und 150 Watt).<br />
LED-LCD oder OLED?<br />
LGs 55EC930V kann aktuell von keinem anderen<br />
55-Zoll-Fernseher in die Schranken gewiesen<br />
werden, es handelt sich in Summe sogar<br />
um das beste Bild, das wir je bestaunen durften.<br />
Dennoch sehen wir die OLED-Technologie<br />
aufgrund der Energiebilanz noch nicht als ideale<br />
Plattform für größere Bilddiagonalen bzw. höhere<br />
Aufl ösungen, sodass UHD-LED-LCDs in 65 Zoll<br />
nach wie vor Vorteile besitzen. LGs 55EC930V<br />
besetzt dagegen eine interessante Nische, denn<br />
die Preis-Leistung eines OLED-TVs war noch nie<br />
so gut, wie bei diesem Modell.<br />
CHISTIAN TROZINSKI<br />
Besonders deutlich ist der Kontrastunterschied in Kinofilmen, wie im Beispiel „Gravity“. Das LED-LCD-Bild (rechts) erscheint im dunklen Heimkinoraum kontrastarm,<br />
das OLED-Bild (links) ungemein plastisch<br />
Die Kontraststärke des OLED-Fernsehers (links) kommt auch in heller Umgebung zum Tragen: Schwarz erscheint schwärzer, Farben knackiger als bei einem<br />
LED-LCD (rechts)<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
92
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Bilder: Auerbach Verlag, Auna, © agsandrew - Fotolia.com<br />
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Service<br />
So testen wir<br />
Unser Testsystem<br />
Der Infokasten<br />
Animation/Komödie<br />
OT: The Smurfs L: US, BE J: 2011 V: Sony Pictures Home<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1 T: DD 5.1 verw. 3D-TV: Panasonic<br />
TX-P42ST33 2D-komp.: ja R: R. Gosnell D: N. Patrick Harris, J.<br />
Mays, H. Azaria LZ: 103 min FSK: 0 P: 22 Euro W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 08.12.11 × 1 Extras: 9,5/10<br />
Hier fi nden Sie die wichtigsten Daten über die<br />
jeweils beschriebene <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc (BD) aufgelistet.<br />
Neben der Cover-Abbildung sehen Sie einen<br />
Screen-Shot vom Hauptmenü der Scheibe, der Ihnen<br />
einen Eindruck über die Aufmachung der Disc<br />
geben soll. Zudem bietet der Kasten die Namen<br />
der wichtigsten Darsteller sowie den Originaltitel,<br />
um Ihnen bei eventuellem Interesse an einem<br />
Import den Vergleich mit ausländischen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Fassungen zu erleichtern. Die Wendecoverinformation<br />
bleibt nach wie vor unter Vorbehalt, da uns<br />
die Testdiscs meist ohne Verpackung zugesandt<br />
werden. Im 3D-Bereich gibt es zu alledem noch<br />
die Information über die verwendeten 3D-Geräte<br />
sowie über die Kompatibilität zu 2D-Geräten.<br />
Der Punkt „Bild“ gibt zunächst den eingesetzten<br />
Der Bewertungskasten<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Siegel kennzeichnen Scheiben, die<br />
sich in einem der Punkte Bild, Ton oder Extras<br />
auf Referenz-Niveau bewegen. Die Besten der<br />
Besten erhalten das goldene Premium-Siegel.<br />
Video-Codec an und darauf folgend das Bildseitenverhältnis.<br />
Bei den Videocodecs haben sich<br />
zwei Standardformate gegenüber dem veralteten<br />
DVD-Codec MPEG-2 durchgesetzt. Zum einen<br />
Microsofts selten eingesetzter VC-1-Codec und<br />
zum anderen die standardmäßige Codec-Gruppe<br />
MPEG-4 AVC. Das angegebene Bildseitenverhältnis<br />
stimmt im Optimalfall mit dem Ihres Fernsehers<br />
überein (standardmäßig 1.85 : 1 oder auch 1.78 : 1).<br />
Andernfalls (also z. B. bei dem breiten 2.35 : 1 oder<br />
dem hohen 1.33 : 1) erscheinen auf dem Bildschirm<br />
schwarze Balken an den Rändern. Differenzierter<br />
sieht es im Audiobereich aus, in dem es neben<br />
den Standardcodecs DTS und Dolby Digital auch<br />
noch die verlustfrei komprimierten Formate Dolby<br />
True HD und DTS-HD MA gibt. PCM-Tonspuren<br />
sind dem analogen Original sehr nahe und nahezu<br />
gänzlich unkomprimiert. Die Zahl hinter dem jeweiligen<br />
Audio-Codec (z. B. 2.0, 5.1 oder 7.1) gibt<br />
an, für wie viele Lautsprecher-Kanäle der Sound<br />
abgemischt und auf die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gelegt wurde.<br />
Zu den Informationen im Kasten gesellen sich<br />
der „Straßenpreis“ sowie der Erstverkaufstag. In<br />
dem abschließenden Balken nennen wir Ihnen<br />
die Anzahl der Discs, die dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Paket beiliegen.<br />
Rechts daneben sehen Sie nun die Bonuswertung.<br />
Die Zahl ergibt sich zum größten Teil aus<br />
Umfang und Qualität der Sonderausstattung.<br />
Zudem fl ießen aber auch noch Faktoren der<br />
Präsentation mit in die Wertung, wie etwa das<br />
Menüdesign oder auch die Ausreizung der Möglichkeiten<br />
HD-exklusiver Features.<br />
Premium <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Titel<br />
3D-Referenz<br />
Titel<br />
Top-Ausstattung<br />
Tonreferenz Bildreferenz<br />
Titel Titel<br />
Titel<br />
Film: Bewertet werden hier die Handlung, die Atmosphäre samt Ausstattung und audio-visuellem Stil, die<br />
Regie sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter wird auch die Qualität der Spezialeffekte berücksichtigt,<br />
insofern welche vorhanden sind.<br />
Technik: Der Technik-Wert setzt sich aus den Teilbereichen Bild, Ton und ggf. 3D-Effekt zusammen.<br />
Bild: Der wohl größte Vorteil einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute Werte wie den<br />
Schwarzwert, relative Werte wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe der Details mit Referenzmaterial.<br />
Die Farbdarstellung sollte im Optimalfall eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen und ein einigermaßen ausgeglichenes<br />
Spektrum vorweisen. Störungen (wie z. B. Bildrauschen) werden generell negativ bewertet. In<br />
der Theorie gehen wir also von einem makellosen Bild aus und ziehen bei jedem Abstrich Punkte ab.<br />
Ton: Ein guter Ton ist das A und O eines jeden Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem neutral eingestellt,<br />
hören Sie genau das, was auch der Soundeditor in seinem Tonstudio hörte, als er für den Film abmischte.<br />
Wird ein klanglicher Raum abgebildet? Ist die Lautstärke dynamisch genug geregelt, zu statisch oder gar<br />
überdynamisch? Wie wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis zur Musik und zu den Effekten gesetzt?<br />
Für unsere Tests beziehen wir uns auf die deutsche Tonspur, vergleichen aber auch stets mit dem Original.<br />
3D-Effekt (ausschließlich <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D): Viele Scheiben mit dem <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 3D-Logo gibt es bislang noch nicht.<br />
Aber auch wenn die Zukunft vom heimischen 3D ungewiss ist, bleibt es trotzdem ein hochaktuelles Thema.<br />
Unter diesem Punkt fi nden Sie unsere Einschätzung zum räumlichen Seh-Eindruck. Hierfür orientieren wir<br />
uns an festen Faktoren, wie der Grundtiefe und den 3-D-Spitzen. Aber auch das Wohlbefi nden des Zuschauers<br />
über die Gesamtdauer des Films spielt eine wichtige Rolle.<br />
Unsere Testräume<br />
Zu unserem Testequipment zählt ein voll ausgestatteter<br />
Kinoraum auf 70 Quadratmetern, ein<br />
großes Testwohnzimmer samt 3D-Projektor und<br />
9.1-Anlage sowie ein kleines Testwohnzimmer<br />
samt Fernseher und 5.1-Anlage. Der Kinoraum<br />
besitzt ein THX-Lautsprecherset in 7.2-Anordnung<br />
(7 Lautsprecher, 2 Subwoofer). Das Bild wird auf<br />
eine rund 4 Meter breite, gebogene Studiotec-<br />
Kino-Leinwand im Cinemascope 21 : 9-Format,<br />
aus dem Hause Stewart, projiziert. Der Projektor<br />
ist ein leuchtstarker, 3D-fähiger 4K-Beamer<br />
namens JVC DLA X500R. In dem großen und<br />
kleinen Testwohnzimmer können wir parallel<br />
testen und schauen, wie die Wiedergabe der jeweiligen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> im Wohnzimmerambiente und<br />
unter verschiedenen Geräte-Aufstellungen wirkt.<br />
Der 3D-Projektor im großen Testraum ist der VPL-<br />
HW40ES von Sony. Das Surround-Sound-System<br />
stammt von Defi nitive Technology und besitzt<br />
Höhen-Kanäle, die an die Decke strahlen. Als <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
Player verwenden wir die Playstation 4 sowie<br />
die Playstation 3 Slim. Bei unseren Tests achten<br />
wir penibel darauf, dass der Inhalt der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
originalgetreu und unverfälscht wiedergegeben<br />
wird. Unser Testequipment ist daher stets optimal<br />
eingestellt, um genau das zu zeigen, was die Filmemacher<br />
zeigen wollten.<br />
Film 6,5/10<br />
Um diesen Film unterhaltsam zu fi nden, muss man nicht<br />
unbedingt „blau“ sein. Liebevolle Animation und wirkungsvolles<br />
3D lassen teilweise über eine schwache Handlung hinwegsehen.<br />
Technik 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 7/10<br />
Leichte Mängel in der Optik werden erst in der 2D-Version<br />
wirklich deutlich.<br />
Kontrast Schärfe<br />
Farbdarstellung<br />
Bildfehler<br />
2/3 2/3 1,5/2 2/2<br />
Ein gut gemischter, eher ruhiger Sound, der zwar nicht überragend<br />
klingt, aber auch nichts falsch macht.<br />
Abmischung Räumlichkeit Dynamik<br />
Soundqualität<br />
2/3 2/3 1,5/2 1,5/2<br />
3D 8/10<br />
Gelegentlich kommt sogar „Avatar“-Feeling auf, und das nicht nur<br />
wegen der Hautfarbe der Protagonisten.<br />
3D-Technik Wirkung Ghosting Menü<br />
3/4 2/3 2/2 1/2<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony Pictures<br />
94
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Bilder: Auerbach Verlag, © astar321 - Fotolia.com, © Olena Antonova - Fotolia.com, © picsfive ive - Fotolia.com, © 2014 by Home Box Office, Inc., Panini<br />
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November 2014<br />
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Die Komplettbox<br />
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The Walking Dead - Die<br />
komplette vierte Staffel<br />
Serie,<br />
WVG<br />
5. Blackfi sh - Never capture<br />
what you can't control<br />
Dokumentation,<br />
Euro Video<br />
6. Angélique - Eine<br />
große Liebe in Gefahr<br />
Drama,<br />
Tiberius<br />
Boyhood<br />
Drama,<br />
Universal<br />
Bruce Willis<br />
Collection<br />
Action,<br />
Concorde<br />
Chicago<br />
Fire - Staffel 2<br />
Serie,<br />
Universal<br />
Crossing<br />
Lines - Staffel 2<br />
Serie,<br />
Studiocanal<br />
Cuban Fury - Echte<br />
Männer tanzen<br />
Romantik,<br />
Studiocanal<br />
Das Weihnachtsherz - Das<br />
Geschenk meines Lebens<br />
Drama,<br />
Tiberius<br />
Defi ance - Staffel 2<br />
Serie,<br />
Universal<br />
Der Weihnachts-Song -<br />
Wir singen für den Sieg!<br />
Romantik,<br />
Tiberius<br />
Drei Hochzeiten<br />
zu viel<br />
Komödie,<br />
Tiberius<br />
Feuerwerk am<br />
hellichten Tage<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Fighting Beat 3<br />
Action,<br />
Tiberius<br />
French Kiss<br />
Romantik,<br />
Concorde<br />
Harry Potter<br />
Hogwarts Collection<br />
Fantasy,<br />
Warner<br />
Heroes – Gesamtbox<br />
Serie,<br />
Universal<br />
I Am Ali<br />
Dokumentation,<br />
Universal<br />
Killers - In jedem von<br />
uns steckt ein Killer<br />
Horror,<br />
Tiberius<br />
Merantau - Meister<br />
des Silat<br />
Action,<br />
Tiberius<br />
Person of Interest<br />
- Staffel 3<br />
Serie,<br />
Warner<br />
Schwermetall Chronicles<br />
- Die komplette 2. Staffel<br />
Serie,<br />
Universal<br />
The Sacrament<br />
Thriller,<br />
Constantin<br />
V8 - Du willst der<br />
Beste sein<br />
Familie,<br />
Universal<br />
Verführt und Verlassen<br />
Dokumentation,<br />
Studiocanal<br />
Wara No Tate - Die<br />
Gejagten<br />
Thriller,<br />
Warner<br />
Winters Tale<br />
Drama,<br />
Warner<br />
7.<br />
Drama,<br />
Bornholmer Straße<br />
Universum<br />
Branded to kill<br />
Horror,<br />
Alive<br />
Das doppelte<br />
Lottchen<br />
Das fl iegende<br />
Klassenzimmer<br />
Der Fan<br />
Der letzte<br />
Countdown<br />
Der Zufrühkommer<br />
Familie,<br />
Universum<br />
Familie,<br />
Universum<br />
Thriller,<br />
Alive<br />
Horror, Edel<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
November 2014<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
7.<br />
4.<br />
Des Teufels Brut -<br />
Deliverance from Evil<br />
Horror,<br />
Edel<br />
18. Eine ganz ruhige<br />
Kugel<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Jack und das<br />
Kuckucksuhrherz<br />
Animation,<br />
Universum<br />
Kleine Helden,<br />
große Wildnis<br />
Abenteuer,<br />
Lighthouse<br />
Macht Energie<br />
Dokumentation,<br />
Universum<br />
Mohabbatein - Denn<br />
meine Liebe ist unsterblich<br />
Bollywood,<br />
Alive<br />
Monty Python - Live (Mostly)<br />
One Down Five to Go<br />
Komödie,<br />
Edel<br />
Sex für<br />
Fortgeschrittene<br />
Komödie,<br />
Alive<br />
Sharknado 2 - The<br />
Second One<br />
Horror,<br />
Indigo<br />
Turn Me On<br />
Komödie,<br />
Capelight<br />
War das mein<br />
Leben?<br />
Drama,<br />
Edel<br />
Wüstentänzer - Afshins<br />
verbotener Traum von Freiheit<br />
Drama,<br />
Senator<br />
10. Fullmetal Alchemist:<br />
Brotherhood - Volume 1<br />
Animation,<br />
KSM<br />
Morning-Star -<br />
Knight of the Witch<br />
Fantasy,<br />
KSM<br />
Naruto, Staffel 4: Die<br />
Suche nach Tsunade<br />
Animation,<br />
KSM<br />
Seven Assassins -<br />
Iron Cloud's Revenge<br />
Action,<br />
KSM<br />
The Prince - Only<br />
God Forgives<br />
Action,<br />
KSM<br />
13. Anger Management<br />
- Staffel 3<br />
Serie,<br />
Concorde<br />
Cyrano von<br />
Bergerac<br />
Drama,<br />
Concorde<br />
Da Vinci's Demons<br />
- Staffel 2<br />
Serie,<br />
Concorde<br />
Die drei Hundketiere<br />
retten Weihnachten<br />
Familie,<br />
Koch Media<br />
Die Schöne und das<br />
Biest<br />
Fantasy,<br />
Concorde<br />
Eine Hochzeit zu<br />
Weihnachten<br />
Komödie,<br />
Koch Media<br />
Schiff smeldungen<br />
Drama,<br />
Concorde<br />
14. Amazonia - Abenteuer<br />
im Regenwald<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
American Horror<br />
Story - Season 1 & 2<br />
Serie,<br />
Fox<br />
American Soldiers<br />
- Ein Tag im Irak<br />
Drama,<br />
Edel<br />
Crazy Roller<br />
Coasters<br />
Dokumentation,<br />
Edel<br />
Der Hobbit: Smaugs<br />
Einöde (Extended)<br />
Fantasy,<br />
Warner<br />
Die Letzten der 2.<br />
Schwadron<br />
Alive,<br />
Western<br />
Es war einmal ...<br />
der Mensch<br />
Animation,<br />
Studio Hamburg<br />
Für eine Handvoll Dollar/<br />
Für ein paar Dollar mehr<br />
Western,<br />
Universum<br />
Grossangriff der<br />
Zombies<br />
Horror,<br />
Edel<br />
Mein Leben & Ich<br />
- Die komplette Serie<br />
Serie,<br />
Rough Trade<br />
Nonstop Nonsens -<br />
Die komplette Serie<br />
Serie, Rough<br />
Trade<br />
Renegade<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
The Appearing - Von<br />
Dämonen besessen<br />
Horror,<br />
justbridge<br />
November 2014<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
14. The Mine - Halloween<br />
in der Hölle<br />
Horror,<br />
Rough Trade<br />
The Signal<br />
Science-Fiction,<br />
Capelight<br />
Vendetta<br />
Thriller,<br />
Universum<br />
Vortex - Beasts from<br />
Beyond<br />
Fantasy,<br />
Edel<br />
18.<br />
Horror,<br />
Gingerclown<br />
Ascot<br />
Graceland<br />
Thriller,<br />
OfDb<br />
Maïna – Das<br />
Wolfsmädchen<br />
Abenteuer,<br />
Ascot<br />
Trapped - Kein<br />
Entkommen<br />
Horror,<br />
Ascot<br />
WolfCop<br />
Thriller,<br />
Ascot<br />
Young Ones<br />
Fantasy,<br />
Ascot<br />
20. A Christmas Love<br />
Story<br />
Komödie,<br />
Euro Video<br />
Angst essen Seele<br />
auf<br />
Drama,<br />
Studiocanal<br />
Batman - Die<br />
komplette Serie<br />
Serie,<br />
Warner<br />
Hidden Moon -<br />
Liebe auf Abwegen<br />
Romantik,<br />
Alive<br />
Mindscape<br />
Thriller,<br />
Studiocanal<br />
Nicolas, der kleine<br />
Weihnachtsmann<br />
Animation,<br />
Euro Video<br />
Nymphomaniac<br />
Vol. I & II<br />
Drama,<br />
Concorde<br />
Out of Rosenheim<br />
Komödie,<br />
Studiocanal<br />
Schneewittchen<br />
und die 7 Zwerge<br />
Animation,<br />
Disney<br />
Star Wars - The Clone<br />
Wars - Staffel 6<br />
Serie,<br />
Disney<br />
Stereo<br />
Thriller,<br />
Euro Video<br />
Supernatural<br />
- Staffel 8<br />
Serie,<br />
Warner<br />
Wilde Zeiten<br />
Komödie,<br />
3L<br />
21. Arrested Development -<br />
Die kompletten Staffeln 1-3<br />
Serie,<br />
Capelight<br />
Brick Mansions<br />
- Extended Edition<br />
Action,<br />
Universum<br />
Child of God<br />
Thriller,<br />
Lighthouse<br />
Das Zeugenhaus<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 2<br />
Animation,<br />
Paramount<br />
Drive Hard<br />
Action,<br />
Universum<br />
Eine Scheidung<br />
zum Verlieben<br />
Komödie,<br />
Lighthouse<br />
Evil Feed<br />
Horror,<br />
Alive<br />
Highway 2 - Auf dem Highway<br />
ist wieder die Hölle los<br />
Komödie,<br />
Alive<br />
Miss Sixty<br />
Komödie,<br />
Senator<br />
Mother - Sie schlägt<br />
zurück<br />
Thriller,<br />
Edel<br />
The Texas Chainsaw<br />
Massacre - Jubiläums Box<br />
Horror,<br />
Turbine Media<br />
Zicke Zacke<br />
Ziegenkacke<br />
Komödie,<br />
Lighthouse<br />
27.<br />
Thriller,<br />
Big Bad Wolves<br />
Constantin<br />
November 2014<br />
Tag Filmtitel 3D Genre, Vertrieb<br />
27.<br />
Serie,<br />
Grimm - Staffel 3<br />
Universal<br />
Hurricane - Die<br />
komplette Serie<br />
Dokumentation,<br />
Koch Media<br />
Klondike - Die<br />
komplette Serie<br />
Serie,<br />
Koch Media<br />
Life Of Crime<br />
Komödie,<br />
Constantin<br />
Stalingrad<br />
Drama,<br />
Sony Pictures<br />
The Raid 2<br />
Action,<br />
Koch Media<br />
Transformers 4:<br />
Ära des Untergangs<br />
Action,<br />
Paramount<br />
28. Abenteuer in Rio - mit<br />
Jean-Paul Belmondo<br />
Action,<br />
Alive<br />
Battle B-Boy - Tanz<br />
um Dein Leben<br />
Drama,<br />
Alive<br />
Bayonetta -<br />
Bloody Fate<br />
Animation,<br />
Universum<br />
Copper - Justice Is<br />
Brutal (Staffel 2)<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Dead Snow - Red<br />
vs. Dead<br />
Horror,<br />
Splendid<br />
Die große Versuchung -<br />
Lügen bis der Arzt kommt<br />
Komödie,<br />
Universum<br />
Die Karte meiner<br />
Träume<br />
Drama,<br />
Universum<br />
Die tollen Abenteuer<br />
des Monsieur L.<br />
Action,<br />
Alive<br />
Die Unbesiegbaren<br />
der Shaolin<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Doc Of The Dead<br />
Dokumentation,<br />
WVG<br />
Ein Sarg aus<br />
Hongkong<br />
Action,<br />
Alive<br />
Flöckchen<br />
Familie,<br />
Polyband<br />
House of Last Things<br />
Horror,<br />
Alive<br />
Jackie Chan - Tiger<br />
der Todesarena<br />
Action,<br />
Splendid<br />
John Wayne<br />
Collection<br />
Kommissar X jagt<br />
die roten Tiger<br />
Kundo - Pakt der<br />
Gesetzlosen<br />
Luther - Staffel 3<br />
Nisekoi - Vol. 1<br />
No one lives -<br />
Keiner überlebt!<br />
Nordvest<br />
Rawhide - Tausend Meilen<br />
Staub: Best of (Vol. 1)<br />
Space Dandy -<br />
Vol. 4<br />
Stephen Hawkings Kosmos<br />
- Die Doku-Collection<br />
Summerslam 2014<br />
The Summit<br />
Undercover -<br />
S t a ff e l1<br />
Viel Lärm um<br />
Nichts<br />
Western,<br />
Fox<br />
Action,<br />
Alive<br />
Action,<br />
Splendid<br />
Serie,<br />
Polyband<br />
Animation,<br />
KAZÉ<br />
Horror,<br />
NSM<br />
Action,<br />
Studio Hamburg<br />
Western,<br />
Alive<br />
Animation,<br />
KAZÉ<br />
Dokumentation,<br />
Polyband<br />
Action,<br />
WVG<br />
Dokumentation,<br />
Universum<br />
Serie, Studio<br />
Hamburg<br />
Komödie,<br />
Edel<br />
Bilder: © beholdereye – Fotolia.com<br />
96 * Auswahl, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen
Leserbriefe<br />
Service<br />
Sammelsucht<br />
Ich lese euer Heft seit der ersten Ausgabe.<br />
Ich wollte schon unlängst auch Bilder<br />
von meinen Regalen senden, aber erst der<br />
„Suchtgefahr“-Leserbrief in der letzten Ausgabe<br />
hat mich dazu bewogen, dies endlich<br />
zu tun. Aber an welchem Punkt wird ein<br />
Hobby zur Leidenschaft zur Sucht? Ich gebe<br />
zu, dass ich im Monat immer einen richtigen<br />
Batzen Geld für Filme ausgebe, aber<br />
ich verarme dadurch nicht oder werde gar<br />
mittellos.<br />
Man sollte wissen, wo die Grenze für einen<br />
ist. Weiß man das nicht mehr, dann kann<br />
man wohl von Sucht sprechen und es dürfte<br />
langsam zum Problem werden. Es sind<br />
natürlich immer wieder Filme dabei, die<br />
mir nicht gefallen haben und die ich wieder<br />
verkaufe. Hier lernt man mit der Zeit,<br />
nicht blindwütig einfach ALLES zu kaufen.<br />
Doch das Thema ist für einen Leserbrief viel<br />
zu komplex. So oder so „wische“ ich immer<br />
wieder mal durchs Regal und sortiere aus.<br />
Denn das Platzproblem ist schlimm.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s besitze ich inzwischen an die 1500,<br />
DVDs nur noch etwa 500.<br />
MICHAEL G.<br />
Regal-Alternative<br />
Meine Filmsammlung ist zwar nicht so<br />
umfangreich wie die der zuletzt abgedruckten<br />
Bilder Ihrer Leser, aber ich möchte sie<br />
Ihnen trotzdem vorstellen.<br />
Ich glaube, wir kennen das alle (auch wenn<br />
unsere Filme sortiert sind): ab einer bestimmten<br />
Anzahl von DVDs oder <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s verliert<br />
man schnell den Überblick und die Suche<br />
nach einem bestimmten Film verkommt zur<br />
Streching-Übung. Kopf nach rechts, Titel<br />
gelesen, Kopf nach links, Titel gelesen. Und<br />
wo zum … ist dieser Blockbuster „XYZ“?<br />
Oder welchen meiner Filme habe ich schon<br />
lange nicht mehr gesehen? Welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
oder DVD wäre das Richtige für den heutigen<br />
Abend? So habe ich in meiner Wohnung die<br />
Wand eines Zimmers, das hauptsächlich zum<br />
Musik hören genutzt wird, in die einer Videothek<br />
verwandelt. Dort schauen mich jetzt<br />
die Filmcover an und nicht die meist schlecht<br />
lesbaren Rücken. Ich brauchte dafür keine<br />
teuren Regale. Ich holte mir ein Paar Würfelleisten<br />
(3,4 × 3,4 × 200 cm) und schmale (4<br />
cm breite) keilförmige Fußsockelleisten aus<br />
dem Baumarkt. Mit ein Paar 8er Dübeln und<br />
langen Schrauben wurden die Würfelleisten<br />
an der Wand angebracht. Und die Fußsockelleisten<br />
drehte ich über Kopf, sodass ich<br />
eine Führung für meine Boxen bekam. Das<br />
fertige Ergebnis und Detailfotos sehen Sie<br />
auf den beigelegten Fotos.<br />
WOLFGANG P.<br />
Gewinner der Ausgabe 07/14<br />
Die „The Amazing Spider-Man 2“-Electro<br />
Collector’s Edition geht an<br />
Marc Hofmann aus Geisenheim<br />
Je ein Lego-Bauset haben gewonnen<br />
Frank Wagner aus Merchweiler<br />
Hubert Richtmann aus Tirschenreuth<br />
Mandy Probst aus Berlin<br />
Das „Black Butler“-Fanpaket haben<br />
gewonnen<br />
Birgit Poppe aus Bochum<br />
Matthias Peitz aus Wetter<br />
Armin Achabeck aus Schwäbisch Hall<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />
schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />
Oststraße 40 –44, 04317 Leipzig oder<br />
einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Über einen Besuch auf<br />
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würden wir uns ebenfalls freuen.<br />
Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der<br />
Zuschriften vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
Service | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 9.2014 97
<strong>Vorschau</strong><br />
Thema<br />
1/2015<br />
Nächstes Heft:<br />
28. November 2014<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 3 55 79-100 • Fax (03 41) 3 55 79-111<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Falko Theuner (FT)<br />
Redaktion:<br />
Lydia Fischer (LF), Ricardo Petzold (RP), Dennis<br />
Schirrmacher (DS), Tyler Süß (TS), Christian<br />
Trozinski (CT), Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere<br />
Alle Jahre wieder pünktlich zum Weihnachtsfest kommt ein „Hobbit“-Film. Doch diesmal wird es der<br />
letzte sein, weshalb wir den krönenden Abschluss mit einer Königs-Ausgabe des BLU-RAY MAGAZINs<br />
feiern. Wie diese aussieht? Lassen Sie sich überraschen!<br />
Film<br />
Transformers – Ära des Untergangs: Teil vier<br />
der Riesen-Robos mit spektakulärer Technik<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Magazin berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
gibt hilfreiche Tipps für<br />
den Umstieg.<br />
DIGITAL TESTED<br />
www.digitaltested.de<br />
Informationen,<br />
Workshops und<br />
Testberichte zu den<br />
neusten Multimedia-<br />
Komponenten.<br />
Planet der Affen –Revolution: Cesar musste für die<br />
Sonderedition leider seinen Kopf lassen<br />
Weihnachten: „Mitten in der Winternacht“ und<br />
andere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s für den Wunschzettel<br />
Luther(Staffel3):NachlangerWartezeitkehrt<br />
langer endlich DCI John Luther (Idris Elba) zurück<br />
HDTV<br />
www.hdtv<strong>magazin</strong>.com<br />
HDTV ist der hochwertige<br />
Ratgeber für Audio,<br />
Video und Heimkino.<br />
Bilder: ©2014 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. AND METRO-GOLDWYN-MAYER PICTURES INC., Paramount, Polyband, 20th Century Fox, KSM<br />
Grafikdesign:<br />
Lisa Breyer, Katharina Grobe (Leitung),<br />
Stephan Krause, Stefan Kretzschmar,<br />
Ronny Labotzke, Kim Trank,<br />
Annemarie Votrubec<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
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Anzeigen:<br />
Simone Läßig, Ronja Kapke, Benjamin Mächler,<br />
Kristin Pflug, Carsten Philipp (Leitung)<br />
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53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1866-9417<br />
Einzelpreis Deutschland: 4,50 Euro<br />
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Kassel<br />
© 2014 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
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dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
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8 000 <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs in der Übersicht<br />
Die neue Filmdatenbank auf<br />
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INHALT | KRITIK | BILD | TON | BONUS | 3D<br />
Bilder: 20th Century Fox, Auerbach Verlag, Concorde, Constantin, Disney Home Ent., Marvel Studios, Paramount Home, Universal Home, Warner Home<br />
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