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Bastian Barton - Immersive Medien

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Jahrbuch <strong>Immersive</strong>r <strong>Medien</strong><br />

3D-Audio-Verfahren<br />

Wenn man ein wenig recherchiert, so stellt<br />

man fest, dass die technischen Verfahren, die<br />

das Herzstück eines 3D-Audio-Systems bilden<br />

müssen, bereits seit längerer Zeit existieren, und<br />

vielfach sogar frei von Patenten und somit teuren<br />

Lizenzgebühren sind. Im folgenden sollen<br />

zwei davon präsentiert werden:<br />

VBAP<br />

VBAP (Vektor-basiertes Amplituden-Panning)<br />

wurde und wird seit den 1990er-Jahren v. a.<br />

von Ville Pulkki und anderen an der Helsinki<br />

University of Technology entwickelt. Einfache<br />

Grundlage ist die Projektion von Schallquellen-Vektoren<br />

auf ein Vektor-Basis-System aus<br />

Lautsprecher-Triplets.<br />

Das Verfahren funktioniert im Prinzip mit<br />

beliebigen Anordnungen von Lautsprechern,<br />

arbeitet aber um so besser, je regelmäßiger die<br />

Dreiecke sind, die sich aus den Lautsprechern<br />

bilden lassen.<br />

VBAP: Die Anordnung der Lautsprecher in Dreiecken<br />

ergibt eine homogenere Abdeckung der Kuppelfläche.<br />

Ein virtueller Kanal unter dem Auditorium sorgt für<br />

ein wohl definiertes Ausblenden am Horizont.<br />

VBAP 3 : Der Schallquellen-Vektor p wird als Linearkombination<br />

der Lautsprecher-Vektoren l formuliert.<br />

Da es sich um ein reines Amplituden-Verfahren<br />

handelt ist die Stabilität virtueller Schallquellen<br />

robuster gegenüber dem Ort des Hörers als bei<br />

Laufzeit-basierten Verfahren.<br />

Sowohl Microso Direct Sound als auch das<br />

Open-Source-Pendant OpenAL enthalten<br />

Möglichkeiten zum Amplituden-Panning. Die<br />

Implementierung lässt sich durch einfache<br />

Matrix-Multiplikationen realisieren, die bereits<br />

von mäßig leistungsfähigen Rechnern für eine<br />

große Anzahl von Quellen und Lautsprechern<br />

ausgeführt werden können.<br />

Ambisonics<br />

Ein deutlich ambitionierteres, wenn auch erheblich<br />

komplexeres Verfahren ist Ambisonics, dessen<br />

Grundlagen in den 1970er-Jahren durch den<br />

Mathematiker Michael Gerzon entwickelt wurden.<br />

Heute gehört das Institut für Elektronische<br />

Musik und Akustik in Graz zu den führenden<br />

Entwicklern von Ambisonics-Anwendungen.<br />

Im Gegensatz zu VBAP ist Ambisonics in der<br />

Lage, auch ausgedehnte und komplexe, räumliche<br />

Schallfelder zu kodieren. Die Grundlage<br />

ist die Kodierung in natürlichen, räumlichen<br />

Komponenten; den so genannten Sphärischen<br />

Harmonischen.<br />

3 V. Pulkki: Virtual Sound Source Positioning by Vector Base<br />

Amplitude Panning, AES-Paper, 1997<br />

In Ambisonics wird die räumliche Charakteristik<br />

von Schallfeldern hierarchisch durch Zerlegung in<br />

sphärische Harmonische kodiert.<br />

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