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Gemeindebrief August/September 2007 - Ev.

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6<br />

Aus dem (christlichen) Alltag<br />

Frau Helga, Hausfrau, Mutter und Ehefrau, schreibt in unregelmäßigen Abständen<br />

über die kleinen und großen Dinge des (christlichen) Alltags.<br />

Neulich plagte mich wieder das schlechte Gewissen; schon fünf Wochen nicht im<br />

Gottesdienst gewesen – peinlich. Und so jemand nennt sich Christ? Und überhaupt,<br />

meine Mutter blickt auch schon immer ganz vorwurfsvoll durchs Telefon.<br />

Also beherzt einen Plan gemacht – ja, ja den brauche ich schon zwingend, sonst<br />

klappt das mal gar nicht.<br />

Erstens: <strong>Gemeindebrief</strong> beschaffen. Das war leicht, hatte ich doch beim Abholen von<br />

Neffe Luca – Johannes aus dem Kindergarten letztlich pflichtschuldigst einen<br />

mitgenommen.<br />

Zweitens: Gottesdienst raussuchen: Ich hatte Glück, schon für den nächsten<br />

Sonntag war ein sozusagen klassisches Modell angekündigt, also keiner mit<br />

Überlänge verursacht durch Faktoren wie Abendmahl, Verabschiedung oder<br />

Einführung irgendwelcher illustrer Personen.<br />

Drittens: die Familie einweisen. Tochter Luisa, prä-pubertär und temporär zickig<br />

wird mit mütterlicher Autorität und pädagogischer Vehemenz eingenordet. „Kind,<br />

am Sonntagmorgen ist Gottesdienst, ob du willst oder nicht, mittags darfst du dann<br />

Fernsehen.“ So.<br />

Nun die letzte Phase meines Plans: mein Gatte. Dieser spricht unglücklicherweise<br />

weder auf Autorität noch auf pädagogische Finesse an (Fernsehen ist ihm auch<br />

dauerhaft gestattet). Mit den Jahren habe ich daher die Methode „kurz, knapp und<br />

vorher“ entwickelt. Am fraglichen Vorabend frage ich also im normalen<br />

Abendbrottonfall: „Schatzi, morgen Gottesdienst, o.k.?“ Die Antwort ist mit<br />

beruhigender Regelmäßigkeit ein „mal sehen“. Am Tonfall und Modulation kann ich<br />

mittlerweile präzise Zustimmung oder Ablehnung feststellen. Diesmal war eindeutig<br />

Zustimmung zu erkennen (in welcher Weise die durchaus schmackhaften<br />

Bratkartoffeln dazu beitrugen, lasse ich jetzt mal dahingestellt).<br />

Geschafft. Nun hoffe ich auf eine sonntägliche ausgeschlafene Familie, stelle mir<br />

den Wecker auf acht Uhr (damit ich noch Hasso, den Haarigen ausführen kann) und<br />

erwarte frohen Mutes den morgigen Sonntag – und wehe jemand bekommt<br />

Halsschmerzen oder Zahnschmerzen oder verdirbt sich den Magen - das bitte alles<br />

erst ab Sonntagmittag!<br />

Bis bald, Eure Frau Helga<br />

Aus der „Kirchenoyle“, <strong>Gemeindebrief</strong> der evangelischen St. Petri-Gemeinde in Oyten

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