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P.T. MAGAZIN 06/2012

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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Offizielles Magazin<br />

des Wettbewerbes<br />

„Großer Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

8. Jahrgang | Ausgabe 6 | <strong>2012</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

DER GROSSE PREIS DES<br />

MITTELSTANDES <strong>2012</strong><br />

DEMDIE<br />

DER STOFF<br />

AUS<br />

DIE<br />

SIEGER<br />

SIND<br />

Das Mephisto-Prinzip<br />

Hongkongs Aufstieg ist<br />

Ergebnis Staatlicher Zurückhaltung<br />

Der Teufel und die Hölle<br />

Prognosen zur Eurokrise<br />

haben sich – leider bestätigt<br />

„Pampern“ ist out<br />

Die Psychologisierung der<br />

Arbeitswelt führt in die Irre<br />

www.pt-magazin.de


Dr. Helfried Schmidt<br />

Der Stoff aus dem<br />

DIE SIEGER sind<br />

Zum 18. Mal wurden Finalisten und Preisträger<br />

im Wettbewerb „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“ gekürt. Hunderte<br />

Berichte, vor allem in den regionalen<br />

Medien und der Fachpresse stellten die<br />

Sieger anschließend noch einmal in<br />

den Mittelpunkt. Das ist nicht selbstverständlich.<br />

Mittelständische Unternehmen<br />

stehen leider oft im Schatten<br />

der „Großen“. Doch große Unternehmen<br />

fallen nicht vom Himmel. Ursprung jedes<br />

großen Unternehmens ist ein kleines<br />

Unternehmen. Und wenn große Unternehmen<br />

wachsen, indem sie kleine<br />

übernehmen, entsteht volkswirtschaftlich<br />

betrachtet: Nichts. Volkswirtschaftliche<br />

Kapazitäten werden dann nur von<br />

einer Stelle zu einer anderen verschoben.<br />

Deshalb kommt es für die nachhaltige<br />

Erneuerbarkeit einer Gesellschaft weniger<br />

auf die TOP 100 an, sondern vielmehr<br />

auf die TOP 100.000. Die stehen im Fokus<br />

des Wettbewerbs. Und die zeichnen sich<br />

aus durch:<br />

LEIDENSCHAFT, WILLE, MUT, KRAFT, EIN-<br />

SATZ, KONSEQUENZ, HINGABE, VERANT-<br />

WORTUNG, QUALIFIKATION, FAIRNESS,<br />

INSTINKT, PASSION, ENERGIE, AUSDAUER,<br />

GLÜCK, PARTNER, VERSTÄNDNIS, DURCH-<br />

SETZUNGSVERMÖGEN, ZWEIFEL, FEUER,<br />

KONTROLLE, BISS, ERFAHRUNG, IDEEN,<br />

CHARISMA, SELBSTVERGESSENHEIT,<br />

HUMOR, KONTAKTE, EINFÜHLUNGS-<br />

VERMÖGEN, WISSEN, MACHT, ERFOLG,<br />

WACHSTUM, INNOVATION, NEUGIER,<br />

NACHHALTIGKEIT, UNABHÄNGIGKEIT,<br />

FREUDE, EMOTIONEN, DETAILVERSESSEN,<br />

PFLICHTGEFÜHL, PERFEKTION, ERFIN-<br />

DUNGSREICHTUM, PHANTASIE, EHRGEIZ,<br />

AKRIBIE, SELBSTBEWUSSTSEIN, INSPIRA-<br />

TION, BEGEISTERUNG, ÜBERZEUGUNGS-<br />

KRAFT, QUALITÄT, KREATIVITÄT, EFFIZIENZ,<br />

TIMING, VISION, IMPROVISATION, HOFF-<br />

NUNG, GENAUIGKEIT, MEINUNG, STREB-<br />

SAMKEIT, KLUGHEIT, VORBILD, TUGEND,<br />

VERTRAUEN, SCHNELLIGKEIT, ÜBERBLICK,<br />

DURCHBLICK, KONZENTRATION, STA-<br />

BILITÄT, DYNAMIK, FLEXIBILITÄT, HERZ-<br />

(Foto: OPS Netzwerk GmbH)<br />

BLUT, FREUNDE, TEAMPLAN, REALISMUS,<br />

FINGERSPITZENGEFÜHL, WEITSICHT,<br />

FRUSTRATIONSRESISTENZ, OFFENHEIT,<br />

VIELSEITIGKEIT, BEHUTSAMKEIT, MOBI-<br />

LITÄT, PRINZIPIEN, DEMUT, GLAUBWÜR-<br />

DIGKEIT, HANDLUNGSBEREITSCHAFT,<br />

ENTSCHLOSSENHEIT, VERLÄSSLICHKEIT,<br />

VERBUNDENHEIT, ANGRIFFSBEREIT-<br />

SCHAFT, FÜHRUNGSWILLEN, GEDULD,<br />

HILFSBEREITSCHAFT, RISIKOBEREIT-<br />

SCHAFT, ENGAGEMENT, GANZHEITLICH-<br />

KEIT, SORGFALT, PRÄSENZ, GROSSMUT,<br />

MITGEFÜHL, SPIELTRIEB, ZUVERSICHT,<br />

BALANCE, EHRE, VIRTUOSITÄT, WAND-<br />

LUNGSFÄHIGKEIT, LERNFÄHIGKEIT,<br />

ANPASSUNGSFÄHIGKEIT, FESTIGKEIT,<br />

SPONTANITÄT, HUNDERTPROZENTIGKEIT,<br />

UNVERDROSSENHEIT, WIRTSCHAFTLICH-<br />

KEIT, PLANUNG, TAKTIK, PRODUKTIVITÄT,<br />

SELBSTKONTROLLE, BEGABUNG, TOLE-<br />

RANZ, ANTRIEB, SPÜRSINN, VIELSEITIG-<br />

KEIT, BRILLANZ, UNKONVENTIONALITÄT,<br />

WAHRHAFTIGKEIT, AUTHENTIZITÄT, EIN-<br />

ZIGARTIGKEIT, VERBUNDENHEIT, OPFER-<br />

BEREITSCHAFT, SIEGESWILLE, PRAGMA-<br />

TISMUS, RHYTHMUS, EUPHORIE, TEMPO,<br />

GÜTE, STANDHAFTIGKEIT, POWER,<br />

SELBSTLOSIGKEIT, VERSCHWIEGENHEIT,<br />

TREUE, PÜNKTLICHKEIT, MENSCHLICH-<br />

KEIT, BILDUNG, UNBEUGSAMKEIT, AKTI-<br />

VITÄT, UNVOREINGENOMMENHEIT,<br />

SOUVERÄNITÄT, BEWEGLICHKEIT, VER-<br />

ÄNDERUNGSBEREITSCHAFT, KOMPRO-<br />

MISSLOSIGKEIT, LEISTUNG<br />

Im vorliegenden Heft sind die wichtigsten<br />

Informationen zum diesjährigen<br />

Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

zusammengetragen. Weitere<br />

Informationen und die komplette Neuausschreibung<br />

des Wettbewerbs für<br />

2013 finden Sie auf www.mittelstandspreis.com<br />

und www.kompetenznetzmittelstand.de.<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

SLF.<br />

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6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 3


Seite 6<br />

Seite 18<br />

Das Mephisto-Prinzip<br />

Hongkong verdankt seinen Aufstieg<br />

staatlichem Desinteresse<br />

(Foto: avlxyz/flickr.com)<br />

Seite 60<br />

Verklagt die EZB!<br />

In der Euro-Krise scheinen keine<br />

Regeln mehr zu gelten. Nur der<br />

Rechtsstaat kann Europa retten.<br />

(Foto: La-Liana/pixelio.de)<br />

Leistung mit Leidenschaft<br />

„Hier steht der Mittelstand im<br />

Mittelpunkt - und den ‚stillen<br />

Stars‘ der Wirtschaft wird eine<br />

eigene Bühne geboten.“<br />

(Cover: DAVIN TAYLOR/Fotos: Boris Löffert)<br />

In diesem Heft<br />

Gesellschaft<br />

6 Das Mephisto-Prinzip<br />

Hongkong verdankt seinen Aufstieg<br />

staatlichem Desinteresse<br />

10 „monstre de Frankfurt“<br />

Mit der Euroeinführung schien die<br />

Geschichte der Bundes bank besiegelt<br />

zu sein<br />

12 Unentrinnbare Präsenz?<br />

US-Drohnen kreisen über Pakistan.<br />

Bereit zum Zuschlagen. Jederzeit.<br />

14 Wenn der Teufel die Hölle ausmistet II<br />

Die Prognosen zur Eurokrise haben<br />

sich bestätigt<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

18 Leistung mit Leidenschaft<br />

Hier steht der Mittelstand im Mittelpunkt<br />

. Die Bühne für die „Hidden<br />

Champions“.<br />

20 Grußworte zur Preisverleihung<br />

22 Der Aufrechte<br />

Jens Weidmann ist „Wirtschaftsförderer<br />

<strong>2012</strong>“<br />

23 Der Entdecker<br />

Hermann Simon schreibt das „Mittelstands-Buch<br />

<strong>2012</strong>“<br />

28 Ehrenplaketten für Preisträger der<br />

Vorjahre<br />

36 Preisträger <strong>2012</strong><br />

3.589 erfolgreiche Unternehmen<br />

wurden für den „Großen Preis des<br />

Mittelstandes“ <strong>2012</strong> nominiert. Hier<br />

sind die Sieger.<br />

40 Finalisten <strong>2012</strong><br />

Wirtschaft<br />

46 100.000 Masterpläne<br />

Es sind die 100.000 besten, kleinen<br />

und mittelständischen Firmen, die<br />

dieses Land immer wieder voran<br />

bringen<br />

48 Perfekt auf Gewinn-Kurs<br />

Die neue Art der Zusammenarbeit in<br />

den Unternehmen<br />

50 Marketing auf dem Motorrad<br />

Der Motorradclub Fessler Mühle<br />

hat sich als Marketinginstrument<br />

bewährt<br />

52 Führungskräfte müssen nicht<br />

„Pampern“<br />

Burnout markiert den Gipfel der Psychologisierung<br />

der Arbeitswelt<br />

4 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


Seite 80<br />

<br />

<br />

Opels Zukunft mal am Reißbrett<br />

einer UNI<br />

Eine Legende in einer zeitgemäßen<br />

Interpretation neu aufgelegt<br />

54 Lebenslanges Lernen<br />

Geistiger Input macht fit, öffnet den<br />

Geist und hält Menschen neugierig<br />

und kreativ<br />

56 Der Markt hat uns verdient<br />

Christian Kalkbrenner über mehr<br />

Erfolg am Markt<br />

58 Heldenreise zu sich selbst<br />

Was Erfolgreiche und Erfolglose<br />

wirklich unterscheidet<br />

60 Verklagt die EZB!<br />

Nur der Rechtsstaat kann Europa<br />

retten!<br />

62 Die Mär von den Megatrends<br />

Warum Trendanalysen vom gesunden<br />

Menschenverstand gegengeprüft<br />

werden müssen<br />

64 Autos leiten Fahrer durch die Stadt<br />

Fahrassistenten sollen Stadtverkehr<br />

sicher und effizient machen<br />

66 Europas Hightech-Industrie wird<br />

irrelevant<br />

Weniger als zehn Prozent der globalen<br />

ICT-Umsätze kommen aus Europa<br />

68 Wirtschaft verkennt Familie als Markt<br />

Wie der Wandel der Familien neue<br />

Chancen eröffnet<br />

70 Der falsche Feind<br />

Kultur und Wirtschaft sagen „Nein!“<br />

zur Frauenquote<br />

72 ALL-IN-ONE-Rasierer<br />

Neues kann immer noch verblüffen<br />

74 Betriebsrenten<br />

Warum Betriebsrenten durch Niedrigzinsen<br />

gefährdet sind<br />

Regional-Special<br />

76 MV kommt voran<br />

Harry Glawe, Wirtschaftsminister<br />

des Landes Mecklenburg-Vorpommern,<br />

zur wirtschaftlichen Lage<br />

78 Die Tradition der Hanse<br />

Wohlstand und Gemeinschaft durch<br />

Handel<br />

Kultur | Lifestyle<br />

80 Opels Zukunft mal am Reißbrett<br />

einer UNI<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

82 Lob und Kritik zum Heft<br />

(Grafik: Prof. Arnd J. Garth)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5


Gesellschaft<br />

Das Mephisto-Prinzip<br />

Hongkong verdankt seinen Aufstieg staatlichem Desinteresse<br />

Der junge britische Kolonialoffizier John<br />

Cowperthwaite machte sich kurz nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg auf den Weg<br />

nach Südostasien. Er war vom britischen<br />

Empire abgeordnet worden, die Beamten<br />

in Hongkong beim Aufbau einer Verwaltung<br />

zu beraten. Die Stadt empfing ihn<br />

mit schwüler, stinkender Hitze; auch was<br />

er sah, dämpfte seine Euphorie: Infrastruktur<br />

und Wirtschaftsleben waren<br />

von der japanischen Besatzungsmacht<br />

gründlich ruiniert worden. Zu allem<br />

Überfluss wurde die Stadt vom kommunistischen<br />

Festland her durch Flüchtlingswellen<br />

überrannt. Der Lebensstandard<br />

entsprach in etwa dem von Ghana.<br />

Doch Hoffnungen auf Entwicklungshilfe<br />

und Kredite brauchte sich niemand zu<br />

machen: England hatte mit sich selbst<br />

genug zu tun. Alle Weichen für Armut,<br />

Elend und Ausbeutungen waren somit<br />

gestellt. An den Aufbau eines Sozialsystems<br />

dachten die Engländer noch nicht<br />

einmal im Traum. Motto: Was geht uns die<br />

Armut von Chinesen an? Cowperthwaite<br />

unternahm in seinem neuen Amt, was<br />

ihm am einfachsten schien: nichts.<br />

Das Erfolgsrezept<br />

Doch alsbald machte er eine überraschende<br />

Feststellung: Die chinesische<br />

Bevölkerung wusste sich ganz gut ohne<br />

Ratschläge oder Vorschriften der Engländer<br />

zu helfen. Es ging wirtschaftlich deutlich<br />

bergauf. Cowperthwaite wurde dafür<br />

mit dem Aufstieg zum leitenden Sekretär<br />

für die Finanzen der Stadt belohnt. Er<br />

fasste den klugen Entschluss, sein Erfolgsrezept<br />

beizubehalten: Er tat auch weiterhin<br />

nichts. Nur die absolut nötigsten<br />

Rahmenbedingungen wurden geschaffen:<br />

ordentliche Gerichte, Vertragsrecht,<br />

ein paar einfache Gesetze, eine strenge,<br />

nicht allzu korrupte Polizei. Cowperthwaite<br />

vermied strikt bürokratische Einmischungen<br />

in das Wirtschaftsgeschehen.<br />

Er untersagte seinen Beamten sogar, das<br />

Bruttosozialprodukt zu ermitteln, weil<br />

er befürchtete, die Zahlen könnten Neid<br />

erwecken oder sonst wie Arbeit machen.<br />

Er verzichtete auf Zölle und interessierte<br />

sich nicht dafür, wie viel Geld ins Land<br />

kam oder hinausging.<br />

Glücksfall Desinteresse<br />

Weil er die Menschen einfach machen<br />

ließ, stieg Hongkong auf. Selbst die sich<br />

überlegen dünkende Kolonialmacht<br />

Großbritannien wurde von Hongkong<br />

abgehängt und folgt abgeschlagen. Die<br />

Leistung Hongkongs kann gar nicht<br />

hoch genug bewertet werden. Von seinen<br />

Bewohnern abgesehen, besitzt die<br />

6 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


(Foto: trvlto/flickr.com)<br />

Stadt keine Rohstoffe, selbst Wasser muss<br />

importiert werden. Es herrscht außerdem<br />

große Enge, in Hongkong leben auf<br />

einem Quadratkilometer rund 6.500<br />

Menschen. Das „Laisser-faire“ („Machenlassen“)<br />

der Engländer, ursprünglich aus<br />

schnödem Desinteresse geboren, erwies<br />

sich für die Hongkong-Chinesen somit als<br />

historischer Glücksfall. Für historisches<br />

Pech sorgten die Engländer bei sich<br />

selbst: Sie gingen nach dem Krieg mit großem<br />

Einsatz daran, ihre heimatliche Wirtschaft<br />

und Industrie durch staatliche und<br />

gewerkschaftliche Fürsorge zu vernichten,<br />

was weitgehend von Erfolg gekrönt war.<br />

Nur zwei einfache Steuern<br />

Ganz anders in Hongkong: Hier gab es<br />

nur zwei bescheidene und einfach zu<br />

erhebende Steuern: 15 Prozent auf das<br />

Bruttoeinkommen des Einzelnen und 16,5<br />

Prozent auf Unternehmensgewinne. In<br />

Hongkong gingen nicht einmal 18 Prozent<br />

des Bruttoinlandsproduktes durch staatliche<br />

Hände. Die Einnahmen genügten<br />

für den Bau von Straßen, eine bescheidene<br />

Infrastruktur und Schulen. Die Bildungseinrichtungen<br />

erfreuten sich größten<br />

Zuspruches, weil die Jugend wusste:<br />

Ohne Abschluss landest du auf der Straße.<br />

Hongkong gab nicht einmal 1,2 Prozent<br />

seines Staatshaushaltes für Sozialhilfe<br />

oder Subventionen nichtprofitabler<br />

Betriebe aus.<br />

Nicht erstrebenswert<br />

Die Stadt ist kein Hort der Gleichheit, die<br />

Unterschiede zwischen Arm und Reich<br />

sind sogar riesig. Die sozialen Verhältnisse<br />

in Hongkong erscheinen aus europäischer<br />

Sicht nicht unbedingt erstrebenswert.<br />

Ganz anders liegt der Fall aus<br />

der Sicht armer Länder, die 1950 in einer<br />

vergleichbaren Position starteten. Auch<br />

die untersten Schichten Hongkongs<br />

genießen verglichen mit anderen Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern mehr<br />

Wohlstand und Freiheitsrechte. Die meisten<br />

mit hohem moralischem Anspruch<br />

gestarteten Favoriten der Dritte-Welt-<br />

Bewegung in Asien, Afrika und Lateinamerika<br />

hinterließen bestenfalls Armut,<br />

schlimmstenfalls sogar Hunger, Krieg und<br />

Völkermord - und dies trotz gigantischer<br />

Summen westlicher und östlicher Entwicklungshilfe.<br />

Liebe deinen Nächsten<br />

Fürsorge, die sich darin erschöpft, nichts<br />

zu tun, mag einen schlechten Ruf besitzen,<br />

aber sie funktioniert. Dies beweist<br />

der Vergleich der Hongkong-Chinesen<br />

mit ihren ebenso intelligenten,<br />

geschäftstüchtigen und fleißigen Brüdern<br />

und Schwestern auf dem chinesischen<br />

Festland.<br />

Getreu dem Motto „Liebe deinen<br />

Nächsten“ wurde diesen jegliche Eigeninitiative<br />

von einer bürokratischen Planwirtschaftsmaschinerie<br />

ausgetrieben.<br />

Allein die Kollektivierung der Landwirtschaft<br />

Ende der fünfziger Jahre, der so<br />

genannte „Große Sprung nach vorn“,<br />

endete mit über zwanzig Millionen<br />

Hungertoten.<br />

Das Nichtstun ist schwer<br />

Die Erfolgsgeschichte von Hongkong<br />

gilt heute als Lehrbuchbeispiel für<br />

die segensreiche Wirkung staatlichen<br />

„Laisser-faire“ und die Eigendynamik<br />

nur wenig regulierter Gesellschaften.<br />

Doch die Tugend des Machenlassens<br />

ist unter den Bürokraten und Politikern<br />

erstaunlich unterentwickelt. Gerade<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 7


(Foto: brandbook.de/flickr.com)<br />

Gesellschaft<br />

Johannes Gutenberg etwa war zu faul, um Bücher abzuschreiben<br />

in Deutschland müssen kluges Nichtstun<br />

und Nichteinmischung erst gelernt<br />

werden. „Den Abgeordneten gilt der<br />

Gesetzausstoß als Leistungsbeweis“,<br />

sagt der emeritierte Juraprofessor<br />

Ulrich Karpen über den Deutschen Bundestag.<br />

Und weil niemand als faul gelten<br />

will, sind die Ergebnisse verheerend: „In<br />

der Zeit von 1948 bis 1998 sind 5.500<br />

deutsche Gesetze sowie 18.000 Verordnungen<br />

entstanden, alles in allem<br />

etwa 85.000 Paragraphen.“ Im Steuerrecht<br />

kommen jedes Jahr 40 neue<br />

Erlasse, 200 Bundesfinanzhofurteile,<br />

1.000 Durchführungsverordnungen<br />

und 3.000 Finanzgerichtsurteile hinzu.<br />

Alle Versuche, dieser Hydra die Köpfe<br />

abzuschlagen, waren bislang vergebens.<br />

Wer lässt was am besten sein?<br />

Die Bewältigung der staatlichen Bürokratie<br />

kostet die Unternehmen immense<br />

Summen. Einer schiebt in Deutschland<br />

die Schubkarre und einer kontrolliert ihn<br />

dabei. Doch damit nicht genug: Nummer<br />

eins bezahlt Nummer zwei dafür, dass sie<br />

ihm im Weg steht. Im Wege stehen kann<br />

jeder, Nichtstun will gelernt sein. Teilen<br />

wir die Menschen einmal ganz grob<br />

in Fleißige und Faule, Intelligente und<br />

Dumme ein. Wer macht was am besten?<br />

Und wer lässt was am besten sein? Für<br />

die Produktion von Wohlstand (also für<br />

die Schubkarre) würde eine Gesellschaft<br />

selbstverständlich am liebsten nur auf<br />

intelligente und fleißige Menschen<br />

zurückgreifen. Doch die sind nun einmal<br />

eine Minderheit. Das macht aber nichts:<br />

Die intelligenten und faulen Zeitgenossen<br />

haben zwar einen schlechten Ruf,<br />

sind aber von nicht minder großem Nutzen.<br />

Der Hauptvorteil dieser Schlawiner<br />

liegt darin, dass sie ständig darüber nachdenken,<br />

wie sich Arbeit vermeiden lässt.<br />

Johannes Gutenberg etwa war zu faul,<br />

um Bücher abzuschreiben, Karl Benz war<br />

zu faul, zu Fuß zu gehen. Der Abakus, der<br />

Taschenrechner und der Computer wurden<br />

erfunden, weil intelligente Menschen<br />

zu faul zum Kopfrechnen waren.<br />

Nichtstun schafft Arbeitsplätze<br />

Intelligente, aber faule Menschen sind<br />

auch für Regierungen und Verwaltungen<br />

ein echter Segen, weil sie all die anderen,<br />

die ihre Arbeiten machen wollen, in<br />

Ruhe lassen. Als Fallbeispiel hierfür mag<br />

8 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


der schlecht beleumundete frühere EU-<br />

Kommissar Martin Bangemann fungieren.<br />

Dem guten Leben aufgeschlossen,<br />

förderte er in jeder Hinsicht die kreative<br />

Freizeitgestaltung seiner Mitarbeiter<br />

und seiner selbst. Seine üppige Barockfigur<br />

wurde abwechselnd in Brüsseler<br />

Fresstempeln, auf seiner spanischen Finca<br />

oder seinem Segelschiff gesichtet, so gut<br />

wie nie aber hinter seinem Schreibtisch.<br />

Seinem eigentlichen Aufgabengebiet, der<br />

Deregulierung der europäischen Telekommunikationslandschaft,<br />

tat Bangemanns<br />

Freizeitverhalten ausgesprochen gut.<br />

Er kontrollierte nichts und niemanden<br />

(wann denn auch?). Der Deregulierung<br />

des Telefongeschäftes in Europa stand<br />

der Dreizentner-Mann jedenfalls nicht im<br />

Wege. Das segensreiche Nichtwirken des<br />

schillernden und vorzeitig beurlaubten<br />

Faulpelzes kann heute jeder Bundesbürger<br />

auf seiner Telefonrechnung ablesen.<br />

Hinzu kommt: In gleichem Maße, wie die<br />

Gebührenrechnung sank, stieg die Zahl<br />

der Beschäftigten in der Telekommunikationsbranche.<br />

Auch wenn die Einsicht<br />

wehtut: Nichtstun schafft Arbeitsplätze.<br />

Martin Bangemann gab seiner Segelyacht<br />

übrigens einen hintergründigen<br />

Namen: »Mephisto«.<br />

Zu Faul für Krieg<br />

Nun gibt es nicht nur clevere, sondern<br />

auch eine Menge dummer Zeitgenossen,<br />

die in eine Gesellschaft eingebunden<br />

werden wollen. Sind sie dumm und<br />

zugleich faul, handelt es sich meist um<br />

nette und wenig gestresste Menschen,<br />

die vielfältig verwendbar sind. Beispielsweise<br />

als Präsidentendarsteller. Denken<br />

wir nur an Ronald Reagan. Ob er wirklich<br />

beschränkt war oder manchmal nur so<br />

tat, kann man bei einem Schauspieler<br />

natürlich nie wissen. Biographen aus seinem<br />

Umfeld beschreiben ihn jedenfalls<br />

als „uninteressiert“ und ziemlich faul.<br />

Reagan, so wird kolportiert, war der erste<br />

Präsident der USA mit Dienstzeiten von<br />

9 bis 17 Uhr (am Wochenende geschlossen).<br />

Doch die Amerikaner blicken auf<br />

seine Amtszeit mit Wohlwollen zurück.<br />

So prosperierte die Wirtschaft, und Reagan<br />

vermied - von einigen Scharmützeln<br />

abgesehen - jeglichen Krieg (wahrscheinlich,<br />

weil dann nach Feierabend so oft das<br />

Telefon klingelt).<br />

Den Fleiß entsorgen<br />

Ein wirklich bedrohliches Kaliber sind<br />

hingegen dumme Menschen, die obendrein<br />

zum Fleiß neigen. Kombiniert können<br />

sich diese beiden Eigenschaften<br />

zum Fleisch gewordenen GAU auswachsen.<br />

„Sie ruinieren alles, jede Firma, jede<br />

Organisation, jede Beziehung“, sagt der<br />

Unternehmensberater Otto Buchegger,<br />

„und sie sind kaum zu bremsen in ihrem<br />

Drang, alles zu vernichten.“ Die Anzahl<br />

der Dummen dürfte in Deutschland nicht<br />

größer sein als anderswo. Die Anzahl der<br />

Fleißigen wahrscheinlich auch nicht. Problematisch<br />

scheint uns aber die Tatsache,<br />

dass sich offensichtlich eine große<br />

Zahl fleißiger Menschen in Regierungsämtern,<br />

Behörden und Verwaltungen<br />

massiert, wo sie fleißig dumme Dinge<br />

tun. Wer käme sonst auf die Idee, die<br />

Bürger eines Landes mit 5.500 Gesetzen<br />

„Das Mephisto-Prinzip" ist als eBook auf<br />

Amazon erhältlich<br />

und 85.000 Paragraphen zu malträtieren?<br />

Vorschlag zur Weiterbildung: Da sich<br />

Dummheit nicht beseitigen lässt, sollte<br />

wenigstens der Fleiß entsorgt werden.<br />

Fleiß ohne Sinn und Verstand treibt ja die<br />

seltsamsten Blüten. Der Staat scheut keine<br />

Kosten, um unwirtschaftliche Unternehmen<br />

zu fördern, die irgendetwas tun,<br />

was die jeweilige Regierung gut findet. ■<br />

Der Beitrag entstammt dem 14. Kapitel<br />

des 2001 erschienen Buches.<br />

Über die Autoren<br />

■ Henryk Marcin Broder ist Journalist<br />

und Buchautor. Er schrieb bis<br />

2010 für das Magazin Der Spiegel<br />

und für die Berliner Tageszeitung<br />

Der Tagesspiegel. Seit 2011 ist er<br />

für Die Welt, die Welt am Sonntag<br />

und Welt Online tätig.<br />

(Foto: Wikimedia/CC-3.0/Sven Teschke)<br />

■ Michael Miersch verfasst<br />

gemeinsam mit Dirk Maxeiner<br />

eine wöchentliche Kolumne für<br />

Die Welt. Zusammen schrieben<br />

sie mehrere Sachbücher zu<br />

politischen und ökologischen<br />

Themen.<br />

(Foto: Wikimedia/CC-2.0/Dirk Maxeiner)<br />

■ Dirk Maxeiner war Redakteur<br />

beim Magazin Stern. Seit 1993<br />

arbeitet er als freier Publizist.<br />

■ Alle drei Autoren sind Mitglieder<br />

des Online-Tagebuchs www.achgut.com<br />

(Foto: Tim Maxeiner)<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 9


„monstre de Frankfurt“<br />

Mit der Euroeinführung schien die Geschichte der Bundesbank besiegelt zu sein.<br />

Doch Totgesagte leben manchmal länger.<br />

Gesellschaft<br />

Deutsche Bundesbank vom MAIN TOWER aus gesehen<br />

(Foto: Wikimedia/cc-3.0/Dontworry)<br />

1996 erlebte ich den damals 90-jährigen<br />

Börsenguru André Kostolany. Er konnte<br />

zwar nur noch langsam mit dem Stock<br />

zum Podium gehen, aber dann begeisterte<br />

er mit seinen markigen Sprüchen<br />

das Publikum. „Ich werde immer wieder<br />

gefragt, ob es einen Euro geben wird.<br />

Die Antwort ist: Nein! Und zwar deshalb,<br />

weil keiner der Banker in den nationalen<br />

Zentralbanken seinen Job verlieren will!“<br />

Der Guru irrte<br />

Wie so oft in seinem Leben irrte Kostolany.<br />

Noch in seinem Todesjahr 1999 wurde<br />

die Europäische Zentralbank gegründet.<br />

Damit war scheinbar die Existenz der<br />

nationalen Notenbanken besiegelt. Die<br />

Deutsche Bundesbank verlor ihre Gestaltungshoheit<br />

und die Deutungshoheit<br />

darüber, was eine gute Währungspolitik<br />

ist. Aber eben nur scheinbar. Der ehemalige<br />

Financial-Times-Korrespondent<br />

David Marsh, profunder Kenner der<br />

Materie, schrieb in einem Handelsblatt-<br />

Special am 7. September diesen Jahres:<br />

„Jetzt wird sich das alte, nur scheinbar<br />

auseinandergefallene Reich des deutschen<br />

Geldwesens wieder zurückmelden.<br />

Für die einen ist es ein Schreckgespenst,<br />

für die anderen ein Hoffnungsschimmer,<br />

vielleicht aber auch die logische Folge der<br />

jetzigen europäischen Geldpolitik: Die<br />

Bundesbank wird wieder auferstehen.“<br />

Das entspricht dem Selbstverständnis<br />

des 44-jährigen Chef-Bundesbankers<br />

Jens Weidmann. Im Bundesbank-Magazin<br />

im Sommer definierte er den eigenen<br />

Anspruch: „Ich [würde] nicht sagen,<br />

dass wir ,nur' eine von 17 Notenbanken<br />

sind. Wir sind die größte und wichtigste<br />

Notenbank im Euro-System und haben<br />

auch einen weiter gehenden Anspruch<br />

als manch andere Notenbank im Euro-<br />

System."<br />

Standhaftes „NEIN“<br />

Denn Weidmann hat sich mit seinem<br />

„NEIN“ zum Ankauf von Staatsanleihen<br />

kriselnder Euro-Länder durch die Europäische<br />

Zentralbank EZB zwar scheinbar<br />

in eine Minderheitenposition manövriert.<br />

Doch „Die Hauptcharakterzüge der von<br />

den Franzosen einst als "monstre de<br />

Frankfurt" gefürchteten Institution erweisen<br />

sich als erstaunlich widerstandsfähig.<br />

Die Zuspitzung der Euro-Krise, die Balkanisierung<br />

der europäischen Bankenmärkte<br />

und die Wiederentdeckung der<br />

Inflationsgefahr verleihen der Bundesbank<br />

neue Kraft.“ prognostiziert Marsh.<br />

Frankreich misstraute der Deutschen<br />

Bundesbank seit jeher. Marsh zitiert als<br />

Beleg den damaligen Vizepräsidenten der<br />

Bundesbank Otmar Emminger: „Die Franzosen<br />

[wollen] unter allen Umständen<br />

die ihnen unheimliche deutsche Währungspolitik<br />

möglichst bald an die Kette<br />

legen ... All dies wird letzten Endes in der<br />

Praxis doch darauf hinauslaufen, dass ...<br />

die Inflation monetaristisch harmonisiert<br />

wird.“ Offizielle Schriften der Banque de<br />

France polemisierten in den 70er-Jahren<br />

gegen „die Tyrannei der D-Mark“.<br />

Französischer Widerstand<br />

Die politische Unabhängigkeit der Bundesbank<br />

war weltweit einmalig. Ihre<br />

Erfolge bei der Stabilisierung der D-Mark<br />

konnten sich nach zwei Hyperinflationen<br />

im Deutschland des 20. Jahrhunderts<br />

sehen lassen. Der ehemalige Präsident<br />

der EU-Kommission Jacques Delors<br />

bewunderte: „Nicht alle Deutschen glauben<br />

an Gott, aber alle glauben an die<br />

Bundesbank.“ Das gefiel nicht jedem. Der<br />

französische Sozialist Francois Mitterand<br />

hatte seine Zustimmung zur deutschen<br />

Wiedervereinigung von der Einführung<br />

einer Gemeinschaftswährung abhängig<br />

gemacht. Aber er wollte sie nicht am<br />

Modell der Bundesbank ausgerichtet<br />

wissen: „Die Bundesbank ist gänzlich<br />

der Einflussnahme der Regierung entzogen<br />

... Dass die Notenbank in Ermangelung<br />

einer politischen Behörde über<br />

souveräne Macht verfügt, halte ich für<br />

gefährlich. Das Europäische Währungssystem<br />

ist bereits eine deutsche Zone. Über<br />

unsere Volkswirtschaft hat die Bundesrepublik<br />

Deutschland keine Verfügungsgewalt.<br />

Mit der [Europäischen] Zentralbank<br />

hätte sie sie.“ Mitterand hatte Recht.<br />

Wer das „Primat der Politik“ über das<br />

Grundgesetz stellen wollte, der konnte<br />

bei der Bundesbank nicht punkten. Für<br />

sie ging Geldwertstabilität immer über<br />

Regierungsstabilität. Wie Marsh schreibt,<br />

verloren drei Kanzler der Nachkriegszeit<br />

ihr Amt aufgrund kreditpolitischer oder<br />

geldwertstabilisierender Maßnahmen<br />

der Bundesbank: Ludwig Erhard (1966),<br />

Kurt-Georg Kiesinger (1969) sowie Helmut<br />

Schmidt (1982).<br />

Kohl contra Pöhl<br />

Natürlich konnte diese stete Auseinandersetzung<br />

zwischen Bundesbank und<br />

10 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


David Marsh<br />

■ Der ehemalige Financial-Times-<br />

Korrespondent David Marsh<br />

kennt alle Bundesbankpräsidenten<br />

der letzten 30 Jahre<br />

persönlich. Im Handelsblatt<br />

veröffentlichte er am 7.9.<strong>2012</strong> den<br />

mehrseitigen Essay „Aufstieg, Fall<br />

und Wiederaufstieg der Deutschen<br />

Bundesbank“.<br />

(Foto: Privat)<br />

Politik nicht immer erfolgreich sein. 1990,<br />

nachdem Frankreich und die anderen<br />

Alliierten der Wiedervereinigung zugestimmt<br />

hatten, ging es um die Frage<br />

der Einführung der D-Mark in der DDR.<br />

Bundeskanzler Helmut Kohl wollte Wählerstimmen<br />

und favorisierte daher einen<br />

„politisch korrekten“ Wechselkurs zwischen<br />

D-Mark und Ostmark. Bundesbankchef<br />

Karl Otto Pöhl und sein damaliger<br />

Vize Helmut Schlesinger wussten, dass<br />

damit zwar aktuell das Vermögen der<br />

Ostdeutschen „geschont“ würde, aber die<br />

Wirtschaft überfordert werden würde.<br />

Denn die Reste der DDR-Industrie würden<br />

zusammenbrechen. Auf den Westmärkten<br />

waren diese Betriebe meist wettbewerbsunfähig.<br />

Und ihre bisherigen<br />

Kunden in den osteuropäischen Märkten<br />

konnten nicht in harter D-Mark zahlen.<br />

Ohne Kunden mussten die Betriebe<br />

Pleite gehen. Dennoch setzte sich Kohl<br />

durch. Pöhl trat später zurück. Die<br />

Geschichte gab ihm Recht: Tausende vermeidbarer<br />

Konkurse mit circa eine Million<br />

zusätzlicher Arbeitsloser und volkswirtschaftlichen<br />

Folgekosten in Höhe<br />

von Dutzenden Milliarden D-Mark hätten<br />

in der ehemaligen DDR verhindert<br />

werden können, wäre die Politik damals<br />

dem Rat der Bundesbank gefolgt.<br />

Bezahlt werden muss immer<br />

„Es gehört zur Wahrheit“, schreibt Marsh<br />

im Handelsblatt, „dass die Bundesbank<br />

trotz glänzenden Prestiges verschiedentlich<br />

in die falsche Richtung gelaufen ist.<br />

Der ehemalige Bundesbankpräsident<br />

Hans Tietmeyer (1993-99) etwa hatte<br />

zwar in zahlreichen Reden vor der Einführung<br />

des Euros auf schwierige Anpassungen<br />

für Problemländer hingewiesen,<br />

die ihre Kosten nach dem Festlegen der<br />

einheitlichen Wechselkurse innerhalb der<br />

Euro-Staaten nicht unter Kontrolle halten<br />

könnten. Niemand in der Bundesbank<br />

besaß jedoch die notwendige Fantasie zu<br />

konstatieren, dass solche Entwicklungen<br />

zu Staatsbankrotten führen könnten, die<br />

das Schicksal Deutschlands als wichtigstes<br />

Gläubigerland direkt betreffen würden. …<br />

Die finanzpolitischen Risiken der<br />

wirtschaftlichen Ungleichgewichte zwischen<br />

Staaten wie Griechenland und<br />

Spanien auf der einen Seite und Deutschland<br />

oder den Niederlanden auf der<br />

anderen Seite einer Währungsunion wurden<br />

lange Zeit auch von der Bundesbank<br />

und ihren leitenden Köpfen nicht für<br />

wichtig gehalten. Vergessen wurde, dass<br />

die Leistungsbilanzdefizite der Problemländer<br />

irgendwann und von irgendwem<br />

finanziert werden mussten. Otmar Issing<br />

… der als erster EZB-Chefökonom seine<br />

Stelle bereits 1998 antrat, verbarg einige<br />

Jahre seine naturgemäße Skepsis über<br />

das Experiment der Währungsunion und<br />

entdeckte sie erst wieder, nachdem er in<br />

den Ruhestand getreten war. Da war es<br />

zu spät.“<br />

Die Zukunft ist immer offen. Niemand<br />

weiß, welche heute unvorhersehbaren<br />

Ereignisse und Entwicklungen<br />

morgen schon den Lauf der Dinge<br />

ändern können. Doch für geldpolitische<br />

und währungsstabilisierende Maßnahmen,<br />

inflationäre wie deflationäre Entgleisungen<br />

der Wirtschaftssysteme zu<br />

vermeiden, ist eine starke Bundesbank<br />

mit einem mental in sich ruhenden,<br />

geradlinigen, wertkonservativen, top<br />

ausgebildeten und strategisch wie taktisch<br />

klugen Jens Weidmann an der Spitze<br />

eher eine Gewähr als ein gelddruckender<br />

politisch korrekter EZB-Chef. ■<br />

Helfried Schmidt<br />

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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11


Unentrinnbare Präsenz<br />

US-Drohnen kreisen über Pakistan. Bereit zum Zuschlagen. Jederzeit.<br />

(Foto: Wikimedia/U.S. Air Force photo by Lt Col Leslie Pratt)<br />

Gesellschaft<br />

Im Oktober veröffentlichten die Universitäten<br />

Stanford und New York eine<br />

größere Studie über den Einsatz von<br />

Drohnen in dem immer wieder auflodernden,<br />

aber nie endenden Krieg gegen<br />

den Terror. Leider begriffen viele Kommentatoren<br />

nicht die Schlüsselbotschaft<br />

der Studie: Drohnen terrorisieren eine<br />

gesamte zivile Bevölkerung.<br />

Ungenannte Opfer<br />

Ich gehörte zum Feldforschungsteam<br />

dieser Studie und verbrachte einige<br />

Wochen in Pakistan, wo ich mehr als<br />

60 Menschen aus Nordwaziristan interviewte.<br />

Viele von ihnen hatten Angriffe<br />

überlebt. Andere hatten geliebte Menschen<br />

und Familienmitglieder verloren.<br />

Alle von ihnen leben unter der ständigen<br />

Drohung der Auslöschung. Was meine<br />

Kollegen und ich von diesen ungenannten<br />

und unbekannten Opfern von Amerikas<br />

Drohnenkrieg erfuhren, gab der Studie<br />

ihren Titel: „Leben unter Drohnen.“<br />

Leute in den Vereinigten Staaten von<br />

Amerika stellen sich vor, dass Drohnen<br />

ein Ziel anfliegen, ihre tödlichen Raketen<br />

mit chirurgischer Präzision abfeuern und<br />

zu einer hunderte oder tausende Meilen<br />

entfernten Basis der Vereinigten Staaten<br />

von Amerika zurück fliegen. Aber<br />

Drohnen sind ständig präsent am Himmel<br />

über dem nordwazirischen Stammesgebiet<br />

in Pakistan, wo bis zu sechs<br />

von ihnen gleichzeitig über den Dörfern<br />

kreisen. Die Menschen hören sie bei Tag<br />

und bei Nacht. Sie bilden eine unentrinnbare<br />

Präsenz, das drohende Gespenst<br />

des Todes, der von oben kommt.<br />

Ständig in Angst<br />

Diese Präsenz zerstört fortwährend ein<br />

Gemeinwesen, das zweimal so groß<br />

ist wie Rhode Island (d.i. 2x4.000 km).<br />

Eltern haben Angst, ihre Kinder in die<br />

Schule zu schicken.<br />

Frauen haben Angst, auf den Markt<br />

zu gehen. Familien haben Angst, zu<br />

Begräbnissen von Menschen zu gehen,<br />

die durch frühere Angriffe getötet wurden.<br />

Fahrer haben Angst, Lebensmittel<br />

aus anderen Teilen des Landes zu liefern.<br />

Das Alltagsleben wurde völlig über den<br />

Haufen geworfen. Zweifellos unschul-


Ein mittelständisches Unternehmen<br />

mit Blick in die Zukunft!<br />

dige Menschen verstecken sich in ihren<br />

Häusern, weil sie Angst haben, sich auf<br />

den Straßen zu versammeln.<br />

„Doppelschläge“ oder nachfolgende<br />

Angriffe auf das gleiche Ziel haben dazu<br />

geführt, dass die Bewohner den Verwundeten<br />

nicht mehr zu Hilfe kommen. Eine<br />

führende humanitäre Einrichtung wartet<br />

erstaunliche sechs Stunden bis zum<br />

Hilfs einsatz.<br />

Niemand weiß Rat<br />

Diese Situation wird noch dadurch<br />

erschwert, dass niemand den Menschen<br />

in diesen Gemeinwesen sagen kann, was<br />

sie tun können, um selbst in Sicherheit<br />

zu sein. Niemand weiß, wer auf<br />

der ameri kanischen Todesliste steht, niemand<br />

weiß, wie er auf diese gekommen<br />

ist und niemand weiß, was er tun kann,<br />

um von dieser herunterzukommen. Alles<br />

ist erschreckend dem Zufall überlassen.<br />

Plötzlich, und ohne Warnung, kommt<br />

eine Rakete daher und löscht jeden<br />

innerhalb eines Radius von 15 m aus.<br />

Natürlich behauptet die Obama-<br />

Administration, dass sie nur auf Militante<br />

schießt. Aber wenn wir irgendetwas<br />

seit dem 9/11 gelernt haben, dann,<br />

dass wir alle das Kleingedruckte lesen<br />

müssen. Was den Menschen gar nicht<br />

passt, ist dass die Administration alle<br />

Männer im Militäralter, typischerweise<br />

also die zwischen 18 und 65, als Militante<br />

definiert.<br />

Dazu kommt, dass dadurch, dass<br />

die Vereinigten Staaten von Amerika<br />

generell nicht die Namen von Menschen<br />

bekannt geben, die von ihnen getötet<br />

worden sind, wir nicht wissen können,<br />

ob die Opfer tatsächlich Militante waren<br />

oder einfach als Militante behandelt<br />

wurden, weil Washington sagt, dass sie´s<br />

waren.<br />

Falsch-Denunziationen<br />

In der Tat findet sich in dieser gesamten<br />

Angelegenheit das gleiche Schema,<br />

das schon das Inhaftierungsregime im<br />

militärischen Gefängnis in Guantánamo<br />

Bay, Kuba, gekennzeichnet hat. In Afghanistan<br />

zahlte die Bush-Administration<br />

enorme Prämien, um zu Informa tionen<br />

zu kommen. In Gebieten, in denen<br />

Stammes- und Familienstreitigkeiten<br />

grassierten, war das Ergebnis absehbar:<br />

hunderte unschuldige Menschen wurden<br />

fälschlich als Taliban oder al Qaeda<br />

denunziert, und viele von diesen verbrachten<br />

Jahre in Guantánamo oder<br />

anderen amerikanischen Gefängnissen<br />

in Übersee.<br />

Jetzt bieten die Vereinigten Staaten<br />

von Amerika ähnliche Anreize für Leute<br />

in Nordwaziristan, welche versprechen,<br />

Militante zu identifizieren. Die Häuser<br />

der angeblichen Militanten werden dann<br />

mit GPS-Geräten versehen und später,<br />

wenn der Informant weit genug entfernt<br />

ist, in Fetzen zerschossen. Und weil niemand<br />

weiß, wer die Informanten sind,<br />

getrauen sich die Menschen kaum noch,<br />

Nachbarn in ihre Häuser einzuladen. Die<br />

gesamte Gemeinschaft zieht sich aus<br />

dem öffentlichen Bereich zurück, aus<br />

Angst hinauszugehen, aber gleichermaßen<br />

auch aus Angst, die Außenwelt ins<br />

Haus zu bringen.<br />

Unter Drohnen leben<br />

Das ist es, was es bedeutet, unter Drohnen<br />

zu leben. Es hat Nordwaziristan in<br />

das größte Gefängnis der Welt verwandelt,<br />

eine massiv okkupierte Zone. Ein<br />

humanitärer Helfer, der am 9/11 in New<br />

York war und jetzt in Nordwaziristan<br />

arbeitet sagte uns, dass die Atmosphäre<br />

in den beiden Orten sich kaum unterscheidet.<br />

Das ständige Gefühl des Terrors<br />

ist ein Gefühl, das keine Grenzen<br />

kennt.<br />

Natürlich sollten wir fragen, ob<br />

Drohnen legal sind nach dem Internationalen<br />

Recht. Meine Ansicht ist, dass sie<br />

das nicht sind. Natürlich sollten wir fragen,<br />

ob Drohnen kontraproduktiv sind.<br />

Meine Ansicht ist, dass sie das sind.<br />

Keine Diskussion erfasst jedoch auch<br />

nur annähernd das Wesen dieser Sache,<br />

wenn wir nicht begreifen, was es bedeutet,<br />

unter Drohnen zu leben. ■<br />

(Beitrag erschien zuerst auf<br />

www.antikrieg.com)<br />

Jennifer Gibson<br />

Unsere Leistungen umfassen u.a. die<br />

Qualifizierung und Requalifizierung von<br />

Reinräumen in den Bereichen Pharmazie,<br />

Industrie und Krankenhäusern durch<br />

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der clean-up-Phase<br />

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Bereich Industrie:<br />

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EN ISO 14644<br />

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Bereich Krankenhaus:<br />

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DIN 1946 Teil 4<br />

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Tel.: 03641 686-102<br />

Fax: 03641 686-109<br />

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6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 13<br />

2007 ausgezeichnet mit dem<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“


Gesellschaft<br />

Wenn der Teufel die Hölle ausmistet II<br />

Die Prognosen zur Eurokrise haben sich bestätigt<br />

Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, saniert die Währungsunion auf Kosten der Sparer: Durch schleichende Enteignung<br />

(Foto: (Wikimedia/CC-2.0/ World Economic Forum)<br />

Die Prognosen zur Eurokrise haben sich<br />

bestätigt<br />

Beim ersten Artikel mit dieser Überschrift<br />

(P.T.-Magazin 3/2009, Seite 6 ff)<br />

ging es um die Feststellung, dass diejenigen,<br />

die die Finanzkrise verursacht<br />

hatten, ungeeignet sein dürften, die sich<br />

daraus ergebenden Probleme zu lösen.<br />

Inzwischen hat sich diese Einschätzung<br />

bestätigt (dieselben Akteure wirken weiter)<br />

und verstärkt sich im Rahmen der<br />

Staatsschuldenkrise in den USA und der<br />

EU. Dabei beruht die Erhöhung der offiziellen<br />

Gesamtverschuldung innerhalb<br />

der EU weitgehend nicht auf „dem Euro“<br />

(in den USA ist sie weit höher), sondern<br />

der Subventionierung der künstlich am<br />

Leben gehaltenen Finanzwirtschaft und<br />

der staatlichen Misswirtschaft.<br />

Geldkanonen ineffizient<br />

Der frühere Vizepräsident der US-Investmentbank<br />

Goldman Sachs Mario Draghi<br />

hat nun am 6. September <strong>2012</strong> mit der EZB<br />

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gesetzeswidrig das Recht beansprucht,<br />

verschuldete Staaten durch Staatsanleihekäufe<br />

vor den (hohen) Zinsen eines<br />

funktionierenden Anleihemarktes zu<br />

schützen und zusätzlich zu den Devisenmärkten<br />

die Anleihemärkte dauerhaft zu<br />

manipulieren. Die US-Notenbank wird die<br />

bis Ende 2014 versprochene Niedrigstzinspolitik<br />

auch über diesen Zeitraum<br />

hinaus fortzusetzen. Da die Geldkanonen<br />

bisher in ihren größten Einsatzgebieten<br />

(USA und Großbritannien) in der<br />

Realwirtschaft ineffizient waren, ist ihr<br />

Dauereinsatz gewiss. Das führt zu einer<br />

Potenzierung der seit 2008 betriebenen<br />

Geldmengenerhöhung sowie zur nachhaltigen<br />

Enteignung zunächst der Inhaber<br />

aller Asset-Klassen, dann der Steuerzahler.<br />

1. Die Dimension der Enteignung<br />

In der Welt am Sonntag vom 30. Oktober<br />

2011 formulierte ein Untertitel: „Europa<br />

feiert die Rettung des Euro. Doch<br />

saniert wird die Währungsunion auf<br />

Kosten der Sparer. Besonders hart trifft<br />

es Lebensversicherte“. Ein Jahr später hat<br />

die Draghi-Entscheidung der EZB diesen<br />

Befund bestätigt. Lagen nach dem EZB-<br />

Jahresbericht 2011 die Renditen langfris-<br />

Wichtige Akteure beim Bekämpfen der Auswirkungen der Finanzkrise<br />

Deutschland<br />

Welcher der folgenden Akteure ist am besten in der Lage, wirksame Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu<br />

ergreifen?<br />

Anteil der Befragten<br />

in %<br />

30<br />

26<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Die G20<br />

Die europäische Union<br />

© Statista GmbH<br />

tiger Staatsanleihen im Januar noch bei<br />

3,3 Prozent, sanken Sie zum Jahresende<br />

auf zwei Prozent in den USA und<br />

24<br />

Die deutsche Regierung<br />

Quelle: Europäische Kommission, Standard Eurobarometer 72, Seite 32<br />

16<br />

Der InternationaleWährungsfond...<br />

10 10<br />

Weiß nicht<br />

Keiner der Rettungs-Kandidaten kann wirklich überzeugen<br />

Nichts davon (spontan)<br />

7 7<br />

Die USA<br />

Sonstige (spontan)<br />

2,6 Prozent in der Eurozone. Bereits im<br />

Juni <strong>2012</strong> lagen die Renditen 10-Jähriger<br />

Anleihen noch bei 1,57 Prozent in der USA<br />

0<br />

5/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 11


Gesellschaft<br />

Der Euro steht unter Druck<br />

und 1,41 Prozent in der Eurozone sowie<br />

0,53 Prozent in der Schweiz. Anfang Juni<br />

<strong>2012</strong> ist die Umlaufrendite aller am Markt<br />

befindlichen Bundesanleihen auf das<br />

historische Tief von 0,92 Prozent gefallen<br />

(WamS 9.9.<strong>2012</strong>, Seite 45). Durch die<br />

Abgeltungssteuer sinkt diese Rendite<br />

netto um mehr als ein Viertel.<br />

(Foto: Lupo/pixelio.de)<br />

Rekordhalter nachhaltiger volkswirtschaftlicher<br />

Agonie<br />

Die deutschen Lebensversicherungen<br />

(91 Mio. Verträge) haben die Gelder der<br />

Versicherten zu einer Quote zwischen<br />

86 und 98 Prozent in Rentenpapieren<br />

angelegt. Mit der genannten Rendite<br />

ist nicht einmal mehr der abgesenkte<br />

Garantiezins zahlbar. In Japan, das bereits<br />

früher in eine solche Lage kam, wurden<br />

Versicherungen insolvenzreif, man ließ<br />

sie aber überleben. Japan ist nun Rekordhalter<br />

nachhaltiger volkswirtschaftlicher<br />

Agonie mit über 200 Prozent Staatsverschuldung<br />

und 0-Zins-Politik. Selbst<br />

wenn Lebensversicherungen, Pensionskassen<br />

und Versorgungswerke auf andere<br />

Assetklassen umsteigen sollten, wird das<br />

kaum zu einer Renditeerhöhung führen.<br />

Gold hat sich seit sieben Jahren im Preis<br />

vervierfacht, in Bezug auf Anlageimmobilien<br />

ist zutreffend von einer Immobilienblase<br />

die Rede. Der amerikanische<br />

Aktien-Leitindex Dow Jones liegt knapp<br />

unter Allzeithoch, die Technologiebörse<br />

Nasdaq darüber. Deutsche Anleger lei-<br />

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2. Keine Änderung in Sicht<br />

Mit der Münchhausenlösung, dass sich<br />

Staaten bei sich selbst verschulden,<br />

indem die Zentralbanken die Anleihen<br />

kaufen und die Zinsen künstlich niedrig<br />

halten, ist die Inflationierung aller Vermögenswerte<br />

seit vier Jahren in vollem<br />

Gang, auch wenn der Warenkorb der statistischen<br />

Inflation davon zuletzt erfasst<br />

wird. Dies geschieht, wenn Lohnerhöhungen<br />

und Steuergeschenke nach den<br />

Lehren von Paul Krugman & Co. erfolgen,<br />

um sodann von Preiserhöhungen vernichtet<br />

zu werden.<br />

Legende von den Auflagen<br />

Die mantrahafte Ankündigung, die Geldmengenausweitungen<br />

seien vorläufiger<br />

Natur, ist nicht ernst zu nehmen. Denn<br />

die Geldkanonen beheben die Krise nicht.<br />

Sie schütten im Kern Subventionen aus<br />

und verstärken die Fehlallokationen zu<br />

Gunsten der Finanzwirtschaft. Die Neuordnung<br />

Europas, selbst wenn sie gelänge,<br />

wäre ein Neustrukturierung von Bürokratie,<br />

Demokratie, etc., aber kein Ende<br />

der Staatsschulden. Wie die USA zeigen,<br />

sind auch Vereinigte Staaten nicht geeignet,<br />

eine übermäßige Verschuldung zu<br />

verhindern. Nicht ernst zu nehmen ist<br />

auch Draghis Legende von den Auflagen,<br />

die vor dem Anleiheankauf zu erfüllen<br />

seien. Die EZB wird das Instrument Anleihekauf<br />

gerade dann nutzen, wenn ein<br />

Land behauptet, wegen der Schwere der<br />

Krise Auflagen nicht erfüllen zu können.<br />

Politik und Zentralbanken agieren zudem<br />

in dem Irrtum, der staatliche Befehl<br />

„Wirtschaft wachse“ werde erfolgreich,<br />

wenn er als Geldgeschenk an die Finanzwirtschaft<br />

erfolgt.<br />

Retter der letzten Instanz<br />

Die Rechnung bezahlen die Inhaber aller<br />

Assetklassen zuerst. Die deutsche Rente<br />

ist keine Hilfe, sie bleibt eine Spekulation<br />

auf Vollbeschäftigung in Deutschland<br />

und 45 Jahre durchschnittliche Lebensarbeitszeit,<br />

rentabel ab dem 91. Lebensjahr.<br />

Die Leistungsfähigkeit des deutschen<br />

Steuerzahlers als „Retter der letzten<br />

Instanz“ Europas wird, nach dem enttäuschenden<br />

ESM-Urteil des Bundesverfassungsgerichts,<br />

rascher an ihre Grenzen<br />

stoßen als viele erwarten. Die Frage lautet<br />

jetzt nur noch: Kommt der Euro als<br />

Weichwährung (Post-Vietnam-Szenario<br />

der US-Staatsschulden)? Oder kommt<br />

die dauerhafte Rezession, eingeleitet von<br />

einem liquiditätsverzögerten Double Dip<br />

nach dem vergleichsweise kleinen Crash<br />

2008?<br />

Gravierende Umwälzungen<br />

Die geschilderten Verhältnisse werden<br />

zu gravierenden Umwälzungen führen<br />

und damit zu hoher Krisenanfälligkeit.<br />

Eine Exit-Strategie bestünde vermutlich<br />

nur noch in einem Austritt Deutschlands<br />

(als neue Schweiz mit der Option, die<br />

Mark an den Euro zu koppeln) oder in der<br />

Lösung von Olaf Henkel: Eine Eurozone<br />

mit stabilen Staaten, der Rest mit zwei<br />

Währungen. Ohne klare Lösung produziert<br />

das extrem teure staatliche Durchwursteln<br />

durch die Krise kein Vertrauen,<br />

so dass Investoren und Privatleute Geld<br />

zurückhalten, verstecken, ausgeben, usw.,<br />

nur nicht in den Wirtschaftskreislauf einführen.<br />

Niemand hat Planungssicherheit,<br />

solange die verschuldeten Staaten kippen<br />

können. Das im Moment laufende volkswirtschaftliche<br />

Experiment, die Finanzmärkte<br />

„ewig“ mit Geld zu fluten, bis die<br />

Wirtschaft dem Tagesbefehl „Wirtschaft<br />

wachse“ gehorcht, ist zum Scheitern verurteilt.<br />

(Vereinfacht: “Don`t fight the Fed,<br />

but Fed, don`t fight the market”). ■<br />

Volker Gallandi<br />

Über den Autor<br />

■ Dr. Volker Gallandi ist Rechtsanwalt<br />

für Wirtschaftsstrafrecht<br />

■ Seit 1988 führt er seine eigene<br />

Kanzlei mit heutigem Sitz in<br />

Gorxheimertal bei Mannheim<br />

(Foto: Volker Gallandi)<br />

• Maschinenbau<br />

• Werkzeugbau<br />

• Vorrichtungsbau<br />

• Sondermaschinenbau<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 17<br />

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Telefax: (03675) 7545-35<br />

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Lunge Warnemündes, dem Kurpark.<br />

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Tel. 038154340<br />

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City Clean bedankt sich für<br />

die Ehrung als Preisträger des<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“.<br />

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20


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12<br />

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Danke für die Unterstützung!<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung bedankt sich bei allen Sponsoren der<br />

„18. Oskar-Patzelt- Stiftungstage“ und des Wettbewerbs „Großer Preis<br />

des Mittelstandes“ <strong>2012</strong><br />

Markenzeichen des Wettbewerbs sind<br />

seine vollständig ehrenamtliche Organisation<br />

und die ausschließlich private<br />

Finanzierung. Kein einziger Euro aus<br />

Steuermitteln wird für die ganzjährigen<br />

Aktivitäten ausgegeben.<br />

Nur mit ehrenamtlichem Engagement<br />

lässt sich der gesamte Aufwand<br />

nicht finanzieren. Und hier schlägt die<br />

Stunde der Sponsoren: Allein die Durchführung<br />

der vier Preisverleihungen mitsamt<br />

der glanzvollen Ballabende wäre<br />

ohne das große finanzielle Engagement<br />

der Deutschen Post AG nicht in dieser<br />

Qualität denkbar. Über 100 Unternehmen<br />

beteiligten sich in diesem Jahr. ■<br />

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Rudolf Ostermann GmbH · Schlavenhorst 85 · 46395 Bocholt<br />

Sponsoren <strong>2012</strong><br />

AFK Andreas Franke Kunststoff ver arbeitung<br />

GmbH & Co. KG ■ Air Berlin PLC & Co.<br />

Luftverkehrs KG ■ AMPELMANN GmbH ■ alfi<br />

GmbH ■ AKTUELL BAU GmbH ■ Apotheker<br />

Walter Bouhon GmbH ■ Aschenbrenner<br />

Werkzeug- und Maschinenbau GmbH ■ ASI<br />

Anlagen, Service, Instandhaltung GmbH ■<br />

Autohaus HOPP GmbH ■ ABZ Handels GmbH<br />

"Anschlagen- Bewegen- Zurren" ■ Analytik<br />

Jena AG, NL Eisfeld ■ Arno Barthelmes<br />

Spezialwerkstatt für Stimmgabeln, ZellaMed<br />

Instrumente<br />

BRUDER Spielwaren GmbH + Co. KG ■ BERA<br />

GmbH ■ Bibliothekseinrichtungen Lenk GmbH<br />

■ BERENTZEN-Gruppe AG ■ Berghotel Betriebs<br />

GmbH & Co. KG ■ Bäckerei Exner ■ Bremer<br />

HACHEZ Chocolade GmbH & Co. KG<br />

CBV Blechbearbeitung GmbH ■ Campingplatz<br />

Pommernland GmbH ■ Cutting Crew ■ Curt<br />

Bauer GmbH ■ Colak GmbH ■ cdVet Naturprodukte<br />

GmbH<br />

Die p.A.- GmbH ■ Deutsche Post AG ■ DR.<br />

BUTZE GmbH & Co. KG ■ DISCHER Technik<br />

GmbH ■ DREISTERN-Konserven GmbH & Co. KG<br />

■ Druckerei Vetters GmbH & CO. KG<br />

Edur-Pumpenfabrik Eduard Redlien GmbH &<br />

Co. KG ■ ELMO-Elektromontagen Leipzig GmbH<br />

■ Erzgebirgssparkasse ■ espas GmbH ■ EROGLU<br />

Präzisionswerkzeuge GmbH ■ Etuis Duggert<br />

GmbH ■ Erlebnis-Bauernhof Kliewe ■ ET blue<br />

chip GmbH<br />

fit GmbH ■ FingerHaus GmbH ■ F.W. Klever<br />

GmbH ■ FELUWA Pumpen GmbH ■ Franken<br />

Brunnen GmbH & Co. KG / BT Ileburger Sachsen<br />

Quelle ■ folian gmbh ■ Funke Stickerei Eibenstock<br />

GmbH ■ Fachin & Friedrich Systems and<br />

Services KG<br />

Grenzwald-Destillation Otto Ficker GmbH ■<br />

Greifen Fleisch GmbH ■ Goldeck Süßwaren<br />

GmbH, NL Zeitz "Zetti"<br />

Halberstädter Würstchen- und Konservenfabrik<br />

GmbH ■ HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen<br />

GmbH ■ Henkell u. Söhnlein Sektkellereien<br />

KG<br />

Keunecke Feinkost GmbH ■ K&S Anlagenbau<br />

GmbH ■ Kappus Seifen GmbH Riesa & Co ■<br />

Kneipp-Werke<br />

Lampenwelt GmbH & Co. KG ■ LUSH GmbH<br />

42 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong><br />

Maritim Hotelgesellschaft mbH ■ Mauser<br />

Sitzkultur GmbH & Co. KG ■ Melitta Haushaltsprodukte<br />

GmbH & Co. KG ■ Merschbrock-Wiese<br />

Gewürz GmbH ■ Merkur Bank KGaA ■ Matthias<br />

Wetzel INDUSTRIEBESCHRIFTUNGEN GmbH<br />

■ Mathias Normann GmbH & Co. KG Spedition<br />

- Logistik - Lagerung ■ Mühle und Bäckerei<br />

Bärenhecke Raiffeisengenossenschaft e.G.<br />

NATURA-CLOU-KOSMETIK<br />

Obstland Dürrweitzschen AG ■ ONI-Wärmetrafo<br />

GmbH ■ Oelkers Betriebe OHG SPA & WELL-<br />

NESS RESORT Romantischer Winkel<br />

Paracelsus-Klinik Reichenbach GmbH ■<br />

Peter Kölln KGaA ■ Pollin Electronic GmbH ■<br />

PRT Rohrtechnik Thüringen GmbH ■ Pilzhof<br />

Pilzsubs trat Wallhausen GmbH ■ Pralinenclub<br />

GmbH ■ Primavera Life GmbH<br />

Quintessence Naturprodukte GmbH & Co. KG<br />

Rohloff - Moden Binz ■ Raiffeisenlandesbank<br />

Oberösterreich AG/Zweignierlassung Süddeutschland<br />

■ Roger Rankel Schloß Possenhofen<br />

Schuberth GmbH ■ Sächsische Porzellan-Manufaktur<br />

Dresden GmbH ■ Stendaler Landbäckerei<br />

GmbH ■ SSL Maschinenbau GmbH ■ Schoeller<br />

Arca Systems GmbH ■ Seramun Diagnostica<br />

GmbH ■ siebental GmbH ■ SACHSENKÜCHEN<br />

Hans-Joachim Ebert GmbH ■ Serumwerk Bernburg<br />

AG ■ Schoepe Display GmbH ■ Spindelund<br />

Lagerungstechnik Fraureuth GmbH ■ Stephan<br />

Pellegrini GmbH ■ SCHILKIN GmbH & Co.<br />

KG BERLIN ■ Strandhotel Kurhaus Juist ■ Segl<br />

Bauzentrum GmbH ■ Sweet Tec GmbH<br />

Telefonanschluss.mobi ■ THÜROS GmbH<br />

VKK Standartkessel Köthen GmbH ■ Volksbank<br />

Mittweida ■ VARIOTEC GmbH & Co. KG ■ Vollmar<br />

GmbH Werk Salzwedel<br />

Waldheimer Gewürze GmbH ■ WEL Fonds<br />

GmbH & Co. KG ■ Werkmeister GmbH + Co. KG<br />

■ Wärmetechnik Wilkau-Haßlau GmbH ■ Werbekoch<br />

GmbH ■ Wolfram Bürokommunikation<br />

GmbH & Co. KG ■ Werner & Rosel Lieb GmbH<br />

Coiffeur und Kosmetikpraxis ■ Winzergenossenschaft<br />

Oberbergen im Kaiserstuhl eG<br />

Hauptsponsoren


KOLUMNE<br />

Nur mit Leidenschaft!<br />

Im Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

messen und bewerten wir<br />

unternehmerische Erfolge und deren<br />

Bedeutung für die Gesellschaft. Niemand<br />

kann Erfolg abonnieren. Erfolge<br />

sind stets nur Etappensiege, denn niemand<br />

kann wissen, was die Zukunft<br />

bringt. In allen Fällen war der Weg zum<br />

Ziel steinig. Tausende Entscheidungen<br />

mussten unter einen Hut gebracht<br />

werden. Tausende Gespräche mussten<br />

geführt werden. Tausende Aktivitäten<br />

mussten organisiert werden. Stress,<br />

Zeitdruck, plötzlich auftauchende Fehlplanungen,<br />

unvorhergesehene Widrigkeiten<br />

waren tägliche Begleiter. Unternehmen,<br />

die diesen Kampf letztlich<br />

gewonnen haben, stehen beim „Großen<br />

Preis des Mittelstandes“ im Mittelpunkt.<br />

Es gibt keinen Fahrstuhl zum Erfolg. Wir<br />

müssen schon die Treppe nehmen. Stufe<br />

für Stufe. Und Sie wissen: Die ist steil.<br />

Immer wieder gibt es Menschen, die aus<br />

dem Nichts heraus Leistungen vollbringen,<br />

die ursprünglich niemand für möglich<br />

hielt. Sie wurden anfangs verlacht.<br />

Niemand bürgte für sie. Und dennoch<br />

schafften sie es Schritt für Schritt, aus<br />

Träumen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Sie haben Lebenswerke aufgebaut, weil<br />

sie trotz aller Belastung nie ihre Leidenschaft<br />

verloren. Mit dem Erfolg ist es ein<br />

wenig wie mit der Liebe oder dem Glück.<br />

Man kann Erfolg nicht kaufen. Man kann<br />

ihn auch nicht erzwingen. Aber man<br />

kann auf ihn vorbereitet sein. Tatsächlich<br />

gibt es keinen Erfolg ohne Hingabe,<br />

ohne Leidenschaft, ohne Begeisterung.<br />

Das ist eine Lebenseinstellung. Sie muss<br />

von klein auf vorgelebt werden. Sie muss<br />

belohnt werden. Sie muss sich gegen<br />

andere Lebensentwürfe bewähren.<br />

Irgend jemand hat einmal gesagt: „Egal<br />

ob Du glaubst, dass Du es kannst, oder<br />

ob Du glaubst, dass Du es nicht kannst<br />

– Du wirst immer recht behalten!“ Recht<br />

hatte er! Die Zukunft hängt immer von<br />

denen ab, die sie wirklich ändern wollen<br />

und bereit sind, sich dafür bis zum Letzten<br />

einzusetzen. Nur leidenschaftliche<br />

Optimisten verändern die Welt tatsächlich<br />

zum Besseren. "Sei Du selbst die Veränderung,<br />

die Du Dir wünschst für diese<br />

Welt." sagte Mahatma Gandhi. Denn nur<br />

mit Leidenschaft erreichen wir Erfolge. ■<br />

Ihre<br />

Petra Tröger<br />

Wir gratulieren allen Preisträgern!<br />

Auch einige unserer Kunden wurden bei der Preisverleihung<br />

für den „Großen Preis des Mittelstandes“ geehrt – das freut<br />

uns ganz besonders. Wir sagen danke für die erfolgreiche<br />

Partnerschaft und wollen auch weiterhin Ihr verlässlicher,<br />

sicherer und gestaltender Partner sein.<br />

Wir engagieren uns für den deutschen Mittelstand und bieten<br />

insbesondere:<br />

• Maßgeschneiderte zukunftsorientierte Finanzierungsmodelle<br />

• Nachhaltigkeit und Partnerschaft in der Kundenbeziehung<br />

• Persönliche Betreuung vor Ort<br />

Erfolgreiche Kunden und Kundenzufriedenheit<br />

sind unsere höchste Auszeichnung!<br />

Jetzt mit 10 Niederlassungen<br />

in Süddeutschland<br />

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Nürnberg<br />

Regensburg<br />

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Passau<br />

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Strakonice<br />

Ulm<br />

Krumau<br />

Augsburg<br />

München<br />

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kompetenznetz<br />

mittelstand<br />

Unternehmen<br />

News<br />

Produkte<br />

SSI Schäfer<br />

Noell GmbH<br />

SSI SCHÄFER ist der weltweit führende<br />

Anbieter von Lager- und Logistiksystemen.<br />

Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie<br />

gerne bei der effi zienten Gestaltung Ihrer<br />

individuellen Logistiklösung!<br />

www.ssi-schaefer.de<br />

Kästner<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

GmbH<br />

Auf 21 Jahren Firmengeschichte basiert<br />

die Erfahrung von Kästner. Das Sortiment<br />

besticht durch Sonderwerkzeuge, Vielfalt<br />

und modernste Technik. Es gelang bereits<br />

der internationale Durchbruch.<br />

www.zerspanungswerkzeuge.net<br />

DIE p. A.– GmbH<br />

Personalleasing<br />

Ihr verantwortungsbewusster Personaldienstleister:<br />

Wir vermitteln engagierte,<br />

qualifi zierte und fl exible Mitarbeiter<br />

– zuverlässig, deutschlandweit.<br />

www.die-pa.de<br />

Rudolf Ostermann<br />

GmbH<br />

Ostermann ist ein expandierender<br />

Großhandel für Schreinereibedarf und<br />

auf diesem Gebiet Europas Marktführer.<br />

Der Vollsortimenter für Innenausstatter<br />

erweitert sein Sortiment stetig.<br />

www.ostermann.eu<br />

Erzgebirgssparkasse<br />

Die Erzgebirgssparkasse gewährleistet<br />

Aufgrund der grundsoliden Eigenkapitalsituation<br />

eine stabile Kreditversorgung der<br />

Region und eine langfristige Begleitung<br />

des expandierenden Mittelstands.<br />

www.sparkasse-erzgebirge.de<br />

Green Energy<br />

Max Zintl GmbH<br />

Ihr Pionier in der Biogastechnologie.<br />

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Produk tionslinie von Komponenten und<br />

Ersatz teilen und mit einen 24h-Service<br />

sorgen wir für einen reibungslosen Betrieb.<br />

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Sächsische Porzellan-<br />

Manufaktur Dresden<br />

GmbH<br />

Dresdner Porzellan seit 1872. Nach alten<br />

Mustern werden noch heute in reiner<br />

Handarbeit die traditionellen Stücke in<br />

fast unerschöpfl icher Vielfalt gestaltet und<br />

bemalt.<br />

www.dresdner-porzellan.com<br />

Argenta Schokoladen -<br />

manufaktur GmbH<br />

Süßes für die Sinne - Moderne Maschinen<br />

und hochmotivierte Mitarbeiter<br />

produzieren über 50 Sorten feinste Pralinen,<br />

edle Schokoladen und traditionelle<br />

Süßwaren.<br />

www.argenta-schoko.com<br />

Bramburg Werbung<br />

Torsten Koch eK<br />

Ihr Dienstleister für Ihre Präsentation. Wir<br />

liefern Klapprahmen, Rollup, Messestände<br />

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vom Poster bis zur Plane.<br />

Ohne Lösungsmittel im Trend der Zeit.<br />

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PARAVAN GmbH<br />

PARAVAN ist Erfi nder, Entwickler und<br />

Hersteller von einzigartigen Fahrzeugen<br />

für behinderte Menschen. Seit 2009 ist<br />

das Unternehmen Weltmarktführer in<br />

diesem Bereich.<br />

www.paravan.de<br />

Strandhotel<br />

Kurhaus Juist GmbH<br />

Strand, Dünen, Deich, Watt und Meer.<br />

Das „Weiße Schloss am Meer“ bietet<br />

mehr als nur unbeschwerte Ferien.<br />

Auf der Insel Juist wird ein Traum Realität.<br />

Seit mehr als 100 Jahren.<br />

www.strandhotel-kurhaus-juist.com<br />

EDUR-Pumpenfabrik<br />

Eduard Redlien GmbH<br />

& Co. KG<br />

Die hochspezialisierte Pumpentechnik<br />

überzeugt mit exzellenten Ingenieurleistungen<br />

seit 1927. Innovative Kreisel- und<br />

Vakuumpumpen setzen Maßstäbe.<br />

www.edur.com<br />

ONI-Wärmetrafo<br />

GmbH<br />

Reduzieren Sie Ihre Energiekosten wie<br />

3.600 zufriedene ONI-Kunden durch den<br />

Einsatz energieeffi zienter Kühlanlagen,<br />

Wärmerückgewinnungs- und Temperiersysteme<br />

oder der EtaControl-Technologie.<br />

www.oni.de<br />

Waldheimer<br />

Gewürze GmbH<br />

Die Spezialität des Herstellers von Gewürzen,<br />

Kräutern, Mischungen und Marinaden<br />

sind alte Rezepturen sächsischer<br />

Fleischer- und Küchenmeister.<br />

www.waldheimer-gewuerze.de<br />

PRT Rohrtechnik<br />

Thüringen GmbH<br />

Der Dienstleister der Versorgungswirtschaft<br />

agiert in allen Sparten erfolgreich:<br />

Anlagen- und Rohrleitungsbau, Tief-,<br />

Kabel- und Stationsbau sowie Service.<br />

www.prt-thueringen.de


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19. Neuausschreibung<br />

Indula GmbH<br />

Industrielackierung/<br />

Siebdruck<br />

Das zertifi zierte Unternehmen bietet seinen<br />

Kunden seit 1987, nicht nur Industrielackierungen,<br />

Pulverbeschichtungen, Siebdruck,<br />

Werbetechnik und Flockdruck, sondern<br />

auch einen umfangreichen Internetservice.<br />

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Formguß Dresden GmbH<br />

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Wohle der Kunden. Aluminiumguss in<br />

den Verfahren Hand- und Maschinenformguss,<br />

Kokillenguss sowie Prototypen.<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ <strong>2012</strong><br />

www.indula.de<br />

www.formguss-dresden.de<br />

Gesucht werden mittelständische Unternehmen<br />

mit besonderen Leistungen in fünf Kriterien:<br />

Werkmeister<br />

GmbH + Co. KG<br />

Der Trendsetter für Wellnessprodukte<br />

ist seit über 45 Jahren ein zuverlässiger<br />

Partner des Sanitätsfachhandels und der<br />

Orthopädie- und Rehatechnik.<br />

www.werkmeister-gmbh.de<br />

HENKA Werkzeuge+<br />

Werkzeugmaschinen<br />

GmbH<br />

Mit 20 Jahren Erfahrungen mit Präzisionswerkzeugen<br />

von SANDVIK und PRECI-<br />

TOOL helfen wir auch Ihnen bei Zerspanungsproblemen.<br />

JULIUS SCHULTE<br />

SÖHNE GMBH & CO. KG<br />

Qualität setzt sich durch - seit 1886<br />

produziert die Firma Julius Schulte in<br />

Düsseldorf Papier, Karton und Pappen<br />

aus Altpapier. Schonend für Natur und<br />

Nachbarn im Herzen der Stadt.<br />

www.schulte-duesseldorf.de<br />

GEO Gesellschaft<br />

für Emaillierung und<br />

Oberflächentechnik<br />

Über die Grenzen Deutschlands und<br />

Europas hinaus ist das „Geithainer<br />

Emaillierwerk“ ein Begriff für Qualität und<br />

innovative Produkte aus Email.<br />

info@geo-geithain.de<br />

1. Gesamtentwicklung des Unternehmens<br />

2. Schaffung/Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />

3. Modernisierung und Innovation<br />

4. Engagement in der Region<br />

5. Service und Kundennähe, Marketing.<br />

Bedingungen:<br />

> 10 Arbeitsplätze, > 1,0 Mio. Euro Umsatz,<br />

> 3 Jahre stabil am Markt.<br />

Auf www.kompetenznetz-mittelstand.de können<br />

Unternehmen online nominiert werden. Es werden<br />

keine Anmelde- oder Bearbeitungsgebühren<br />

für die Wettbewerbsteilnahme erhoben.<br />

Selbstnominierungen sind ausgeschlossen.<br />

Auf www.mittelstandspreis.com sind die<br />

vollständige Ausschreibung, alle 100 Juroren<br />

in 14 Jurys, die mehr als 40 Servicestellen in<br />

den 12 Wettbewerbsregionen, der Corporate<br />

Governance Kodex und eine Erklärung zum<br />

Qualitätsmanagement-System veröffentlicht.<br />

STA-BAU<br />

Holger Meyer<br />

www.henka.de<br />

Schwerpunkt der Arbeit von STA-BAU ist<br />

die Installation und Wartung von Signalanlagen.<br />

Hoch qualifi zierte Montagetrupps<br />

realisieren kurzfristig Vorhaben der Deutschen<br />

Bahn und anderer Auftraggeber.<br />

www.sta-bau-meyer.de<br />

REDLICH –<br />

Unternehmen beraten<br />

Unternehmensberatung, Personalmanagement<br />

und Personalqualifi zierung.<br />

Wir bieten Leistungen und Lösungen,<br />

die nachhaltig zum Erfolg führen.<br />

www.redlich-beraten.de<br />

Deutsche Post AG<br />

– Direkt Marketing<br />

Center München<br />

www.geo-geithain.de<br />

Zuverlässiger Partner für die Werbung<br />

per Brief und regional im Internet. Die<br />

Experten für Kommunikation beraten Sie<br />

gerne persönlich oder am Telefon.<br />

www.direktmarketing-center.de<br />

OPS Netzwerk GmbH<br />

www.pt-magazin.de<br />

OPS<br />

Netzwerk<br />

Betreibt das Kompetenznetz-Mittelstand,<br />

verlegt das bundesweite P.T. Magazin<br />

und ist Hauptsponsor des Wettbewerbs<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“.<br />

GmbH<br />

Im Jahre 2008 wurde die vollständig ehrenamtlich<br />

arbeitende Oskar-Patzelt-Stiftung mit dem<br />

Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2010<br />

gelangte der Wettbewerb im isw-Ranking der<br />

deutschen Wirtschaftswettbewerbe auf Platz 1,<br />

2011 wurde das QMS der Stiftung nach DIN<br />

ISO 9001:2008 zertifi ziert.<br />

Gesunder Mittelstand –<br />

Starke Wirtschaft – Mehr Arbeitsplätze<br />

„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />

„Mittelstand schafft Sicherheit“<br />

Die WELT schreibt, der „Große Preis des Mittelstandes“<br />

sei „deutschlandweit die begehrteste<br />

Wirtschaftsauszeichnung“. Mehr als 40 Bücher,<br />

100 Youtube-Videos, 40 Wikipedia-Artikel und<br />

mehrere hunderttausend Google-Fundstellen im<br />

Netz berichten über den Wettbewerb „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“, bzw. seine Teilnehmer.<br />

Die nominierenden Institutionen schätzen die<br />

Möglichkeit, durch Vorschläge zum Wettbewerb<br />

die Wirtschaftsförderung vor Ort (durch Motivation)<br />

und bundesweites Regionalmarketing auf<br />

einfachste, kostengünstigste Weise zu verbinden.<br />

(Satz und Layout: © OPS Netzwerk GmbH, Foto: © Andres Rodriguez/Fotolia.com)


100.000 Masterpläne<br />

Es sind die 100.000 besten, kleinen und mittelständischen Firmen, die dieses<br />

Land immer wieder voran bringen<br />

Wirtschaft<br />

Sind es ausschließlich die DAX-30-Unternehmen, die Deutschland nach der Krise im internationalen Vergleich so gut dastehen lassen?<br />

(Foto: Wikimedia/CC-3.0/Dontworry)<br />

Wenn man danach fragt, warum<br />

Deutschland international betrachtet<br />

trotz der Wirtschaftskrisen der letzten<br />

Jahre so gut dasteht, dann denken viele<br />

an die berühmten Großunternehmen<br />

wie Volkswagen, Siemens oder Lufthansa.<br />

Aber: So bedeutend sind die Unterschiede<br />

zwischen unseren DAX-30-Unternehmen<br />

und den Großunternehmen<br />

anderer Länder nicht wirklich.<br />

Der Letzte seiner Zunft<br />

Den Unterschied machen auch nicht die<br />

Masterpläne von Behörden und Institutionen<br />

in Berlin oder Brüssel aus. Egal ob<br />

hier eher technokratisch, bürokratisch<br />

oder neosozialistisch gedacht wird:<br />

Es bleiben planwirtschaftliche<br />

Masterpläne mit allen Vor- und Nachteilen<br />

zentralistischer Perspektiven und<br />

Instrumentarien. Wir haben großes<br />

Glück, dass unter all den Planwirtschaftlern<br />

in unseren Regierungsebenen<br />

wenigstens an der Spitze der Bundesbank<br />

mit Jens Weidmann jemand steht,<br />

der unerschütterlich an der Geldwertstabilität<br />

des Euro festhält.<br />

Er, der nahezu Letzte seiner Zunft,<br />

wurde deshalb als „Wirtschaftsförderer<br />

des Jahres“ <strong>2012</strong> ausgezeichnet.<br />

Die Macht der 100.000 Masterpläne<br />

Den wirklichen Unterschied zwischen<br />

Deutschland im Verhältnis zu Frankreich,<br />

Griechenland, Italien und auch zu den<br />

USA macht der unternehmerische Mittelstand:<br />

Es ist die Macht der 100.000<br />

Masterpläne, der 100.000 besten kleinen<br />

und mittelständischen Firmen, die dieses<br />

Land immer wieder voran bringen. Diese<br />

unternehmerische Tradition gehört zum<br />

kulturellen Erbe dieses Landes, sie ist ein<br />

Gemeingut im Sinne der „Commons“ der<br />

jüngst verstorbenen Nobelpreisträgerin<br />

Elinor Ostrom.<br />

International und Heimat verbunden<br />

Diese Tradition muss – wie alle Traditionen<br />

– gepflegt werden, wenn sie<br />

erhalten bleiben soll, wenn sie nachhaltig<br />

über Generationen hinweg<br />

Nutzen stiften soll.<br />

Diese „industrial heritage“ wird in<br />

den Familienunternehmen von Generation<br />

zu Generation weiter gegeben. In<br />

den letzten 120 Jahren überstand der<br />

deutsche Mittelstand auf diese Weise<br />

zwei katastrophale Weltkriege, Staatszusammenbrüche,<br />

Regierungswechsel<br />

einschließlich des Wechsels von Demokratie<br />

zur Diktatur und zurück, Weltwirtschafts-<br />

und Finanzkrisen und auch<br />

die mit der Globalisierung der letzten<br />

30 Jahre verbundenen Herausforderungen.<br />

Stets entwickelte er sich weiter,<br />

hochinnovativ, flexibel, risikobewusst,<br />

bei aller internationalen Ausrichtung<br />

stets der heimatlichen Region fest verbunden<br />

und dort verwurzelt.<br />

Die „Hidden Champions“<br />

Prof. Hermann Simon hat mit dem<br />

Begriff der „Hidden Champions“ die<br />

internationale „Klasse“ dieses deutschen<br />

Mittelstandes beschrieben und in zahlreichen<br />

Fallstudien und Büchern analysiert.<br />

Er ist deshalb vor drei Wochen mit<br />

dem Titel „Mittelstands-Buch <strong>2012</strong> der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung“ ausgezeichnet<br />

worden. Doch nicht nur die globalen<br />

Wirtschaftskreisläufe, auch die nationalen<br />

und sogar die regionalen und<br />

lokalen Wirtschaftskreisläufe hängen<br />

viel weniger von einzelnen starken Großunternehmen<br />

oder kompetenten und<br />

sachkundigen Behörden und Institutionen<br />

ab, sondern vor allem von einem<br />

sich immer wieder erneuernden unternehmerischen<br />

Mittelstand.<br />

Nicht die Großunternehmen, nicht<br />

die Ministerien und Großbanken, sondern<br />

der unternehmerische Mittelstand<br />

trägt in Wahrheit dieses Land und seine<br />

Fähigkeit zur Wohlfahrtsgesellschaft.<br />

Die Flamme unternehmerischen Geistes<br />

Dazu gehören Unternehmen, die in ein<br />

oder zwei Generationen Hunderte oder<br />

sogar Tausende von Arbeitsplätzen aufgebaut<br />

haben:<br />

Erwähnt seien beispielhaft die<br />

Lindner Group, Iloxx oder die Heiligenfeld-Kliniken<br />

in Bayern, Solarworld und<br />

ONI in Nordrhein-Westfalen, Schoepe in<br />

Brandenburg, die Marburger Tapetenfabrik<br />

in Hessen oder die Jenaer ASI aus<br />

Thüringen. Dazu gehören altehrwürdige<br />

kleinere Firmen, die die Flamme unternehmerischen<br />

Geistes nie ausgehen<br />

ließen: Die älteste jemals ausgezeichnete<br />

Firma in diesem Wettbewerb<br />

ist die Fessler Mühle in Baden-Württemberg,<br />

deren Gründung ins 14. Jahrhundert<br />

zurückgeht, und die heute am<br />

selben Standort noch immer Korn mahlt,<br />

auch wenn sie davon allein heute nicht<br />

46 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


(Foto: iloxx AG)<br />

(Foto: Solarworld)<br />

Unternehmen, die in ein oder zwei Generationen Hunderte oder sogar Tausende von Arbeitsplätzen aufgebaut haben:<br />

Solarworld oder die iloxx AG<br />

mehr leben könnte und daher Fitness,<br />

Lifestyle und andere Geschäftsgebiete<br />

erobert haben.<br />

Es kommt auf die Nachhaltigkeit an<br />

Dazu gehören genossenschaftliche<br />

Rechtsformen, die als Hilfe zur Selbsthilfe<br />

auf die berühmten Namen Raiff eisen<br />

und Schulze-Delitzsch zurückgehen und<br />

in zahlreichen kleineren und auch größeren<br />

Strukturen oder in der regionalen<br />

Bankenstruktur fortleben.<br />

Dazu gehören nicht zuletzt Hightech-Schmieden<br />

wie die Urenco aus<br />

Gronau, deren Kapitalbedarf mitunter<br />

jenseits der Möglichkeiten von Einzelunternehmen,<br />

Gesellschaften oder<br />

Genossenschaften liegt. Es kommt<br />

im unternehmerischen Mittelstand<br />

weniger darauf an, wer Kapitaleigner ist.<br />

Es kommt vielmehr darauf an, dass mit<br />

einem hohen Maß an Nachhaltigkeitsund<br />

Risikobewusstsein unternehmerisch<br />

flexibel vor Ort entscheiden und gehandelt<br />

werden kann.<br />

Das ist in der Regel dort am ehesten<br />

gewährleistet, wo die Eigentümer- und<br />

die Geschäftsführungsfunktionen zu -<br />

sammenfallen: bei den Familienunternehmen,<br />

egal ob sie als eingetragene<br />

Kaufleute, als Genossenschaft, als<br />

Personen- oder als Kapitalgesellschaft<br />

firmieren.<br />

Viele Stunden diskutiert<br />

Der Wettbewerb „Großer Preis des<br />

Mittelstandes“ trägt dazu bei, diese<br />

Funktion des Mittelstandes für die<br />

Gesellschaft, für die Gemeinschaft, zu<br />

popularisieren, zu präsentieren, Mut zu<br />

machen, Mut für Existenzgründer, für<br />

Unternehmer, für die Beschäftigten im<br />

Mittelstand, für die Partnerstrukturen<br />

des unternehmerischen Mittelstandes<br />

bei den regionalen Kreditinstituten und<br />

den regionalen Behörden.<br />

Die Oskar-Patzelt-Stiftung meint,<br />

dass eigentlich alle Mittelständler einen<br />

Preis, eine Auszeichnung verdient hätten.<br />

Eigentlich gehören sie alle auf die<br />

Bühne und vor die Foto- und Fernsehkameras.<br />

Die Juroren haben sich in den<br />

vergangenen 18 Wettbewerbsjahren<br />

die Entscheidung nie einfach gemacht.<br />

Manches Mal wurde viele Stunden lang<br />

diskutiert, bevor man sich auf eine einheitliche<br />

Final-Entscheidung festlegen<br />

konnte.<br />

Seien Sie stolz!<br />

All denen, die bisher nicht als Finalist<br />

oder als Preisträger ausgezeichnet<br />

wurden, sei ausdrücklich gesagt: Seien<br />

Sie nicht enttäuscht!<br />

Im Gegenteil! Seien Sie stolz! Sie<br />

gehören zu den Besten! Sie gehören<br />

zu denen, die dieses Land tragen. Sie<br />

gehören zu denen, die anderen positiv<br />

aufgefallen sind, die deshalb von Dritten<br />

zu diesem – wichtigsten – deutschen<br />

Mittelstandswettbewerb nominiert<br />

wurden. Sie gehören zur Elite der Unternehmer<br />

in diesem Land.<br />

Es gibt für niemanden unter den<br />

Nominierten einen Grund, nicht stolz<br />

zu sein auf die eigenen und gemeinsam<br />

vollbrachten Leistungen. Die für den<br />

18. Wettbewerb <strong>2012</strong> nominierten 3 589<br />

Unternehmen beschäftigen zusammen<br />

rund 629.000 Mitarbeiter, was einer<br />

Steigerung in den letzten fünf Jahren -<br />

trotz Krise!! - von 28,3 Prozent entspricht.<br />

Ihre Ausbildungsquote beträgt 7,6<br />

Prozent. Sie realisierten doppelt so viele<br />

Investitionen wie der Durchschnitt der<br />

KMU in Deutschland und verstärkten<br />

in vielen Fällen die Investitionen antizyklisch<br />

- gerade im Krisenjahr 2009.<br />

Sie erwirtschaften Steuer- und Abgabenzahlungen<br />

von 30 Mrd. Euro p.a.<br />

Opwerken!<br />

Der Wettbewerb und die Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung, verstehen sich als Plattform<br />

nicht nur zur Präsentation von Erfolgen,<br />

sondern auch zum Kontakten, zur<br />

Geschäftsanbahnung, zum Netzwerken.<br />

In den achtzehn Jahren des Wettbewerbs<br />

gab es keinen Galaabend, zu<br />

dem sich nicht Menschen getroffen<br />

hätten, die sich zuvor nicht kannten,<br />

die einander plötzlich als Ergänzung, als<br />

Partner erkannten, die mit dem Anstoß<br />

dieses Abends miteinander nicht nur<br />

zu Bekannten, zu Freunden wurden,<br />

sondern auch Geschäfte miteinander<br />

machen konnten: im vier-, fünf-, sechsund<br />

siebenstelligen Bereich. Dafür hat<br />

sich ein eigenes Wort entwickelt:<br />

Opwerken. Christian Kalkbrenner<br />

macht in seinem neuen Buch darauf<br />

aufmerksam. Bei der Reflektion über<br />

Erreichtes und neue Aufgaben, bei<br />

der Kontaktpflege und –anbahnung<br />

wünscht die Stiftung Zielklarheit, viel<br />

Erfolg und das immer nötige Quäntchen<br />

Glück! n<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 47


Perfekt auf Gewinn-Kurs<br />

Die Macht des Social Web für Umsatz und Reputation<br />

bruch - und der Weg zum Online-Shop<br />

ist am kürzesten. Ein Mal produziert,<br />

dient ein Film vielfältig in der weiteren<br />

Kommunikation, beispielsweise auf<br />

Messen oder in der regionalen Kinowerbung.<br />

Das spart Kosten und ermöglicht<br />

eine sehr hohe Werbewirkung.<br />

Wirtschaft<br />

Großes Umsatz-Potenzial schlummert<br />

auch für mittelständische Firmen im<br />

Internet. Schon mit kleinem Budget, als<br />

Ergänzung der klassischen „Offline“-<br />

Vermarktung, kann „Online“-Werbung<br />

sehr viel bewirken und neue Zielgruppen<br />

erreichen.<br />

Im World Wide Web wirklich gefunden<br />

werden<br />

Für die meisten Betriebe ist eine eigene<br />

Homepage längst selbstverständlich,<br />

doch viele klagen über geringe<br />

Zugriffszahlen. Die häufigste Ursache:<br />

Die Unternehmensseite geht in den Weiten<br />

des World Wide Webs einfach unter<br />

und wird nicht gefunden. Der Bekanntheitsgrad<br />

der Website muss also erhöht<br />

werden.<br />

Eine gute Option im lokalen Bereich<br />

des eigenen Geschäfts ist bewusste<br />

Werbung, zum Beispiel durch Angabe<br />

der URL auf Visitenkarten, Broschüren<br />

und Anzeigen. Auf breiterer Ebene direkt<br />

im Internet sind die sozialen Netzwerke<br />

eine optimale Möglichkeit, das eigene<br />

Unternehmen zu präsentieren.<br />

Kleiner Einsatz – Großer Nutzen mit<br />

Social Media<br />

Längst haben die Unternehmen die<br />

Kontrolle im Internet nicht mehr in der<br />

Hand, denn die Nutzer tauschen sich<br />

selbständig über Netzwerke miteinander<br />

aus. Darum sind die Firmen gefragt,<br />

sich der Herausforderung Social Media<br />

zu stellen. „Die sozialen Plattformen im<br />

Internet bieten besonders dem Mittelstand<br />

eine sehr gute Möglichkeit, ihren<br />

Bekanntheitsgrad zu steigern und neue<br />

Zielgruppen zu gewinnen. Vor allem kleine<br />

und mittlere Betriebe können durch<br />

gezielte Maßnahmen mit verhältnismäßig<br />

kleinem Aufwand schon ein enormes<br />

Nutzenpotenzial erwirtschaften“, weiß<br />

Elisabeth Decker von der Bonner Agentur<br />

Meavision Media, um die Profit-<br />

Chancen in diesem Bereich.<br />

Zum Online-Star mit preisgünstigen<br />

Imagefilmen<br />

Mittelständler, die schon auf Facebook,<br />

Xing und Co. aktiv sind, nutzen die<br />

Plattformen in erster Linie für Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Dreh- und Angelpunkt<br />

ist hier aber die Kommunikation, der<br />

direkte Dialog mit den Kunden über das<br />

Posten von reiner Werbung hinaus, denn<br />

die Nutzer wollen unterhalten werden<br />

und sich aktiv beteiligen können.<br />

Ein guter Weg zur direkten Interaktion<br />

mit der Zielgruppe sind Online-<br />

Videos. Bewegte Bilder im Internet ziehen<br />

viel mehr Aufmerksamkeit auf sich<br />

als reine Texte, und auch die gängigen<br />

Suchmaschinen bewerten dies positiv.<br />

Das sollten auch Mittelständler für sich<br />

nutzen. Film ist heute ein bezahlbares<br />

Medium geworden, das sich auch kleinere<br />

Firmen leisten können. Ein aussagekräftiger<br />

Imagefilm, der Werbebotschaften<br />

und Informationen kreativ verpackt<br />

und Neugierde weckt ist bereits mit<br />

kleinem Budget realisierbar. Auf der<br />

eigenen Website, auf Videoportalen und<br />

verknüpft mit Facebook und co. ermöglicht<br />

ein Werbefilm die direkte Kommunikation<br />

mit den Nutzern ohne Medien-<br />

Den guten Firmenruf auch online<br />

schützen<br />

Doch auch Unternehmer, die den Sprung<br />

in die digitale Welt noch nicht wagen,<br />

sollten die Macht des Internets, und die<br />

möglichen Folgen für ihren Betrieb, nicht<br />

unterschätzen. „Ob eine Firma online<br />

aktiv ist oder nicht, spielt keine große<br />

Rolle. Man spricht über Sie, ob Sie wollen<br />

oder nicht. Diesen Faktor dürfen<br />

Sie nicht unterschätzen“, rät Elisabeth<br />

Decker. Schutz bietet dabei professionelles<br />

Online- Reputationsmanagement.<br />

Dabei wird die Darstellung von Firmen<br />

im Internet kontinuierlich überwacht<br />

und ausgewertet. Denn Meinungen<br />

verbreiten sich online rasant schnell<br />

wie ein Lauffeuer über Blogs, Foren, soziale<br />

Netzwerke und Bewertungsportale.<br />

Handelt es sich dabei um negative<br />

Kommentare, kann im schlimmsten Fall<br />

der gute Ruf, den ein Betrieb sich über<br />

Jahre hinweg aufgebaut hat, mit wenigen<br />

Klicks zerstört werden. Kritische<br />

Bewertungen bei qype oder abfällige<br />

Kommentare auf Facebook können sich<br />

negativ auf das Image auswirken.<br />

Reputationsmanagement 2.0 greift<br />

hier schon im Vorfeld ein und versucht,<br />

Missverständnisse auszuräumen. Meavision:<br />

„Ist das Kind bereits in den virtuellen<br />

Brunnen gefallen, steuern wir mit<br />

einem ausgeklügelten, praxiserprobten<br />

Maßnahmen-Katalog gegen, um das<br />

Ausmaß der Rufschädigung in Grenzen<br />

zu halten.“ Gerade bei den ersten Gehversuchen<br />

im Bereich Online Marketing<br />

sollten Mittelständler darum auf professionelle<br />

Unterstützung setzen, um<br />

sich gemeinsam mit ihrem persönlichen<br />

Berater eine individuelle, auf das eigene<br />

Unternehmen perfekt zugeschnittene<br />

Online-Strategie zu erarbeiten. ■<br />

Simone Conen<br />

48 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


Hier werden Sie kompetent beraten:<br />

Rolf Gröber<br />

Vertriebsleiter München,<br />

Leiter des Direkt Marketing<br />

Centers München<br />

Direkt Marketing Center<br />

Die Deutsche Post AG betreibt bundesweit<br />

28 Direkt Marketing Center. Ihre<br />

Aufgabe ist es, ca. drei Mio. mittelständische<br />

Firmen zu allen Fragen rund um<br />

Kommunikation und Werbung zu beraten.<br />

Rolf Gröber, Vertriebsleiter der Deutschen<br />

Post AG und Leiter des Direkt-<br />

Marketing Centers in München, erläutert<br />

den Nutzen der Direkt Marketing Center<br />

für mittelständische Unternehmen.<br />

Was können die DM-Center für einen<br />

Mittelständler tun?<br />

Die Kommunikationsexperten der Post<br />

können Sie in Ihrer Zielsetzung unterstützen,<br />

neue Kunden zu gewinnen,<br />

Bestandskunden zu erhalten und weiterzuentwickeln<br />

oder schlichtweg professionell<br />

zu kommunizieren.<br />

Wie sieht die Beratung konkret aus?<br />

Stellen Sie sich folgendes vor. Ein Dachdecker<br />

kommt in ein DM-Center und<br />

interessiert sich für eine Werbeaktion zur<br />

Gewinnung neuer Kunden. Er erläutert,<br />

dass er sich hauptsächlich mit der Neueindeckung<br />

schadhafter Dächer befasst.<br />

Anhand unserer Datenbank identifizieren<br />

wir Ein- und Zweifamilienhäuser,<br />

die mindestens 20 Jahre alt sind und<br />

in denen die Bewohner schon mindestens<br />

15 Jahre leben. Die Objekte sollen<br />

in einem Umkreis von 25 km um den<br />

Firmensitz des Dachdeckers liegen. Als<br />

zusätzlichen Filter scheiden wir Empfänger<br />

mit geringem Einkommen aus. Auf<br />

diese Weise erreichen wir ganz überwiegend<br />

solvente Gebäudeeigentümer.<br />

Insgesamt können wir dem Dachdecker<br />

ein Potenzial von Adressen anbieten, die<br />

seiner Zielgruppe entsprechen.<br />

Da der Dachdecker die Werbeaktion<br />

nicht selbst organisieren will, beauftragt<br />

er das Direkt Marketing Center damit,<br />

die Werbemittel nach seinen Wünschen<br />

durch eine Partneragentur zu entwickeln,<br />

nach Freigabe durch ihn zu drucken,<br />

einzuliefern und zuzustellen. Natürlich<br />

zum zuvor vereinbarten Festpreis. Zwei<br />

Wochen später liegen die Werbemittel<br />

im Briefkasten der Adressaten. Einen Tag<br />

später treffen bei dem Dachdecker die<br />

ersten Anfragen ein.<br />

Funktioniert das auch bei anderen<br />

Dienstleistungen oder Waren?<br />

Natürlich! Voraussetzung ist, dass Sie<br />

wissen, wer Ihre Kunden sind. Nur dann<br />

kann die Post entsprechende „Zwillinge“<br />

suchen. Wenn Sie ganz sicher sein wollen,<br />

wie Ihre Kunden aussehen, dann können<br />

Sie sich auch durch eine detaillierte Analyse<br />

Klarheit verschaffen. Damit haben<br />

Sie eine gute Grundlage, Streuverluste<br />

für die Zukunft deutlich zu reduzieren.<br />

Und was ist, wenn Sie Ihre Bestandskunden<br />

anschreiben wollen?<br />

Auch dann lohnt sich der Besuch<br />

eines Direkt Marketing Centers! Durch<br />

Umzug, Todesfälle und Heirat veralten<br />

jährlich mindestens zehn Prozent der<br />

Adressen in Ihrer Kundendatenbank.<br />

Wir können Ihnen sagen, ob und wie<br />

viele Ihrer Adressen noch aktuell sind.<br />

Dadurch sparen Sie sinnlose Ausgaben<br />

für Ihre Werbemittel und Porto. Die neue<br />

Adresse können Sie kaufen, so dass Sie<br />

den Kunden auch künftig nutzen können.<br />

Jetzt haben wir über das Thema „Werben<br />

per Post“ gesprochen. Was tut sich<br />

denn bei Briefen?<br />

Vor zwei Jahren sind wir mit dem<br />

E-Postbrief gestartet. Inzwischen haben<br />

wir weit über eine Million Kunden. Zur Zeit<br />

sind wir dabei, weitere Leistungsmerkmale<br />

zu realisieren, die den E-Postbrief<br />

noch attraktiver machen. Für 2,50 Euro<br />

monatlich richten wir für Geschäftskunden<br />

bis zu 13 Postfächer ein, so dass<br />

sie kostenlos E-Postbriefe empfangen<br />

und archivieren können. Für Privatkunden<br />

ist die Einrichtung eines Postfaches<br />

sogar kostenlos. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass der E-Postbrief in wenigen<br />

Jahren das sichere und moderne Kommunikationsmittel<br />

der Zukunft sein wird.<br />

Was kostet die Beratung durch die Experten<br />

der Direkt Marketing Center?<br />

Die Beratung ist nie umsonst, aber<br />

stets kostenlos. Wenn durch die Einschaltung<br />

von Partnerfirmen Kosten entstehen,<br />

weisen wir im Beratungsgespräch<br />

darauf hin.<br />

Und wie erreiche ich das für mich nächstgelegene<br />

Direkt-Marketing-Center?<br />

Gehen Sie im Internet auf die Seite<br />

www.direktmarketingcenter.de. Dort finden<br />

Sie nicht nur Ihr Direkt-Marketing-<br />

Center, sondern auch ein Verzeichnis<br />

unserer Profiseminare für unsere Kunden.


Marketing auf dem Motorrad<br />

Der Motorradclub Fessler Mühle hat sich als Marketinginstrument bewährt<br />

Bei Hackberry, einem Urgestein der Route 66, Wolfgang Fessler ganz links<br />

Wirtschaft<br />

Route 66, eine Tour des Motorradclubs<br />

der Fessler Mühle zum Nachahmen und<br />

vielleicht als Anreiz für andere Unternehmen.<br />

Der MC-Fessler Mühle ist ein<br />

Motorradclub der Fessler Mühle, zum<br />

Kundenerhalt gegründet und hat sich<br />

sehr bewährt. Die fast eintausend Mitglieder<br />

kommen aus ganz Deutschland,<br />

nun war eine limitierte Gruppe von zwölf<br />

Personen zum 40-jährigen Jubiläum auf<br />

der historischen Route 66.<br />

5.000 Kilometer auf der Harley<br />

Vor vierzig Jahren wurde der MC Fessler<br />

Mühle in der Sersheimer Fessler Mühle<br />

im Landkreis Ludwigsburg gegründet.<br />

Für das Jubiläumsjahr hatte sich Wolfgang<br />

Fessler, gleichzeitig Präsident des<br />

Clubs, etwas Besonderes ausgedacht. Es<br />

ging auf die historische Route 66 und<br />

Western Classic Tour über den großen<br />

Teich nach Amerika in die Staaten Kalifornien,<br />

Arizona, Utah und Nevada. Knapp<br />

5.000 Kilometer legten die aus gesamt<br />

Deutschland stammenden zwölf Clubmitglieder<br />

in 17 Tagen zurück, standesgemäß<br />

natürlich auf der Harley Davidson.<br />

Gottverlassene Straßen<br />

So hatte Tourguide Ulli Kowalzik von<br />

American Motorcycle Tours aus Ludwigsburg<br />

alle Hände voll zu tun, um die<br />

Sersheimer Gruppe heil über die Runden<br />

zu bringen. Flug von Frankfurt nach<br />

Los Angeles. Übernahme der Motorräder<br />

bei Eaglerider California und los ging es<br />

in Richtung Palm Springs. Gemütlicher<br />

Fahrt auf der US 62, das Yucca Valley über<br />

Needles durch die Mojave Wüste auf<br />

gottverlassenen Straßen ohne Tankstellen<br />

zu dem legendären Roy’s Cafe und<br />

auf die Route 66. Weiter auf der Route<br />

66 und endlose Wüstenlandschaft an die<br />

Grenze zu Arizona.<br />

Benebelt von den Eindrücken<br />

Am nächsten Tag dann nach Seligman<br />

zum berühmten Barbershop<br />

von Angel Delgadillo und Essen bei<br />

Lilos Cafe, Köchin deutscher Abstammung<br />

und stets freundlich zu Scherzen<br />

aufgelegt. Am nächsten Morgen<br />

wurde die Harley gegen einen Helikopter<br />

getauscht und ein imposanter Flug<br />

über den Grand Canyon begann.<br />

Ärger mit dem weiblichen Sheriff<br />

Am nächsten Tag donnerten die Maschinen<br />

durch den Zion Nationalpark und<br />

prompt gibt es Ärger mit dem weiblichen<br />

Sheriff: falsch geparkt. Die Autorität<br />

der Männer und Frauen mit dem<br />

stets an der Brust hervorstechenden<br />

goldenen Stern änderte sich aber, als die<br />

Gruppe sich als Deutsche zu erkennen<br />

gaben, man hatte steht’s ein Einsehen<br />

mit den Fremden.


(Fotos: FESSLER MÜHLE)<br />

On the road: auf den heißen Wüstenstraßen<br />

Weit über 50 Grad<br />

Nach knapp 400 Tageskilometern nun<br />

Las Vegas, die Stadt der Spieler und<br />

lüsternen Gelüste. Am Eingang ein Foto<br />

zur Erinnerung, einen Tag zum ausruhen,<br />

spielen und schauen. Mit donnerndem<br />

Geräusch ging es den Strip hinunter und<br />

zu Abend gegessen wurde ganz traditionell<br />

im Harley-Davidson Cafe. Ein harter<br />

Tag stand bevor. Death Valley, das Tal des<br />

Todes, trotz des frühen Starts am nächsten<br />

Morgen die Überraschung, Hitze pur,<br />

selbst Führer Ulli staunte, Temperaturen<br />

weit über 50 Grad, das habe ich hier noch<br />

nie erlebt, sein Kommentar.<br />

Wie die amerikanische Kavallerie<br />

San Francisco. Plötzlich eisige Kälte von<br />

teilweise fünf Grad um San Francisco bei<br />

rasanter Fahrt auf den Interstate 580,<br />

bei so manchem fangen die Zähne an zu<br />

klirren an der Pazifikküste. 75 Meilen Reisegeschwindigkeit.<br />

Formationsfahrt wie<br />

einst die amerikanische Kavallerie und<br />

dichter Verkehr. Plötzlich schanzte eine<br />

Harley der Gruppe in die Luft, ein 20 cm<br />

großer Holzklotz auf der Fahrbahn hatte<br />

die Maschine aus der Bahn gebracht, ein<br />

leichtes Schlendern, die anderen Fahrer<br />

drifteten auseinander und Tobias Fessler<br />

brachte seine Heritage Softail wieder in<br />

geordnete Bahnen - es hätte auch ganz<br />

anders ausgehen können. ■<br />

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• Steuerungs- und Kommunikationstechnik<br />

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2008 Premier-Finalist,<br />

2007 Ehrenplakette,<br />

1995 Preisträger<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Elektromontagen Leipzig GmbH | Heiterblickstraße 42<br />

04347 Leipzig | kontakt@elmo-leipzig.de<br />

(Satz und Layout OPS Netzwerk GmbH/Fotos: eventDiary)


Wirtschaft<br />

Teamarbeit lässt sich nur mit mündigen Erwachsenen organisieren, nicht mit schutzbefohlenen<br />

Kindern<br />

Führungskräfte müssen<br />

nicht „Pampern“<br />

Burnout markiert den Gipfel der Psychologisierung<br />

der Arbeitswelt. Doch „Pampern“ von Mitarbeitern<br />

ist weder unerlässlich noch alternativlos.<br />

(Foto: Carsten Kruse/CC)<br />

ob man Prozesse etc. am Arbeitsplatz so<br />

ändern kann, dass ein Mitarbeiter weniger<br />

Druck verspürt?“<br />

Erfundene Situationen? Mitnichten!<br />

In meinen über 20 Jahren Beratungspraxis<br />

versammeln sich weit dramatischere<br />

Fälle. Die beiden Exempel zeigen<br />

mehrerlei. Für Mitarbeitende ist es zur<br />

Selbstverständlichkeit geworden, Führende<br />

(bzw. das Unternehmen) für das<br />

eigene Wohlbefinden und die berühmte<br />

Work-Life-Balance einzuspannen. Für<br />

Legitimität sorgen Experten, insbesondere<br />

Psychologen, Psychosomatiker,<br />

Mediziner sowie Personaler und Berater<br />

aus der Weiterbildungsszene.<br />

Dass Führende genötigt werden, auf<br />

sach- und fachfremdem Gebiet (schein-)<br />

professionell zu agieren, ist eine Zumutung<br />

und praktisch nicht leistbar. Dennoch<br />

haben zahlreiche Führende die<br />

Zumutung angenommen – und geraten<br />

regelmäßig in Dilemmata, aus denen sie<br />

kaum herauskommen, ohne an einem<br />

schlechten Gewissen oder an Versagen<br />

zu leiden oder aber mit Vorwürfen von<br />

Mitarbeitenden und Personalern, unfähig<br />

zu sein, zugedeckt zu werden.<br />

Burnout ist chic. Die Ausgebranntsein-<br />

Welle hat etwas an die Oberfläche<br />

gespült, das seit einigen Jahrzehnten<br />

vom Meeresgrund nach oben treibt:<br />

Führungskräfte werden dazu verpflichtet,<br />

psychologisch und ganzheitlich<br />

zu führen. Sie erhalten den Status<br />

von Eltern und die Macht von Psychologen<br />

und Psychotherapeuten. Der pädagogische<br />

Aspekt zielt auf erzieherische<br />

Pflichten; der psychologische Aspekt<br />

auf eine Fürsorgepflicht, die Innerseelisches,<br />

Persönlichkeitsbildung und die<br />

gesamte Lebensführung der Gesamtpersönlichkeit<br />

umgreift.<br />

Zwei Beispiele: „Seit einigen Monaten<br />

läuft Mitarbeiterin X mit einem<br />

mürrischen Gesicht herum. Bereits zwei<br />

Mal habe ich sie gefragt, ob sie mit<br />

irgendetwas unzufrieden sei, ob ich<br />

oder ein anderer sie verletzt hätten<br />

und was ich tun könne, um ihr wieder<br />

mehr Freude an der Arbeit zu ermöglichen.<br />

Beide Male: keine Antwort. Nur<br />

ein mucksches Gesicht und Schweigen.<br />

– Ja, was soll ich denn noch machen?“<br />

Problemfall Handauflege-Kurs<br />

„Als es um die Frage nach Schulungen<br />

ging, wollte ein Mitarbeiter unbedingt<br />

einen Handauflege-Kurs buchen.<br />

Begründung: Freunde von ihm hätten<br />

den Kurs empfohlen, weil das Handauflegen<br />

beruhigende und heilende Wirkung<br />

entfalte und somit eine effektive<br />

Vorbeugung für Burnout sei. Ich fragte,<br />

inwiefern er sich als Burnout-gefährdet<br />

einstufe und was wir in der Arbeitsorganisation<br />

ändern könnten, um ihn zu<br />

entlasten. – Du meine Güte! Da hatte<br />

ich etwas gesagt! Ich musste mir dann<br />

anhören, meiner Fürsorgepflicht nicht<br />

nachzukommen, ihn auszubeuten, mich<br />

nicht für sein Wohlbefinden zu interessieren,<br />

obwohl er doch besser arbeite,<br />

wenn es ihm gut gehe und so weiter.<br />

– Sagen Sie, was ist eigentlich ‚ausbeuterisch‘<br />

daran, gemeinsam zu prüfen,<br />

Überforderte Chefs<br />

Das Pendel zwischen Selbst- und<br />

Fremdfürsorge ist bei letzterer stehen<br />

geblieben. Den Preis zahlen Führende.<br />

Als Nieten, Idioten, Narzissten, Alpha-<br />

Tiere beschimpft, werden sie zugleich<br />

zu Heilsbringern emporgehoben und zu<br />

Erziehern und Therapeuten gemacht.<br />

Irgendetwas kann nicht stimmen.<br />

„Mein Feind, der Chef“ titelt die Süddeutsche<br />

Zeitung (29.09.12) und stützt<br />

sich auf einen der eifrigsten Mitarbeiter-<br />

Streichler in der Beraterszene, Martin<br />

Wehrle. Das Zitat pointiert die Summe<br />

seiner Mitarbeiterbefragungen. Auf<br />

Führungskräfte einzudreschen, ist zwar<br />

schwer in Mode und sorgt für Sympathiegewinn,<br />

geht indes an den Realitäten<br />

vorbei. Die Behauptung etwa, in<br />

Unternehmen herrschten Kommandieren<br />

und Gehorchen vor, ist nicht einmal<br />

mehr gestrigen, sondern vor-vorgestrigen<br />

Datums und seit Jahrzehnten in<br />

deutschen Unternehmen nicht mehr<br />

52 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


Das Buch zum<br />

Thema<br />

■ Unternehmen in der Psychofalle.<br />

Wege hinein. Wege hinaus - Mein<br />

Coach. Mein Therapeut. Mein<br />

Chef. BusinessVillage <strong>2012</strong>, ISBN<br />

978-3-86901872, 24.80 Euro<br />

(Foto: Business Village)<br />

konsensfähig. Im Angebot des Artikels<br />

ist auch ein „Idioten-Test“. Mit seiner<br />

Hilfe können Mitarbeitende „prüfen“, ob<br />

– wer denn sonst? – eigene Vorgesetzte<br />

Idioten sind – wahlweise auch „wahnsinnig“<br />

oder „irre“.<br />

Um- und Befragungen dieser Art<br />

kreiden regelmäßig an, Chefs und Chefinnen<br />

würden zu wenig loben und<br />

wertschätzen, seien keine Charismatiker<br />

und kümmerten sich zu wenig um das<br />

umfassende Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden.<br />

„Streichelzoo“ Büro?<br />

Man mache sich klar: Da antworten<br />

erwachsene Menschen, die einerseits<br />

„auf Augenhöhe“ mit Führenden interagieren,<br />

bei unternehmerischen Entscheidungen<br />

mitreden wollen und sich<br />

gleichzeitig danach sehnen, von einem<br />

hierarchisch höher Gestellten Streicheleinheiten<br />

zu erhalten, und zwar häufig,<br />

persönlich und keineswegs nur für<br />

außergewöhnliche Leistungen, sondern<br />

dafür, dass sie das tun, was zu tun sie<br />

sich verpflichtet haben.<br />

„Burnout“ markiert den vorläufigen<br />

Gipfel der Psychologisierung.<br />

Die Psychologisierung der Arbeitswelt<br />

wird seit Jahrzehnten durch eine<br />

Gemengelage begünstigt, deren Kennzeichen<br />

das Anwachsen von Komplexität<br />

ist. Insbesondere die Zunahme von Spezialisierung<br />

und Internationalisierung<br />

veränderte das Verständnis von Führen<br />

und Geführten. „Untergebene“ werden<br />

„Mitarbeiter“, und „Vorgesetzte“ werden<br />

„Führungskräfte“ bzw. Coaches, Leader,<br />

Kulturmanager, Mentoren, Moderatoren<br />

und ähnliches. Das psychologische<br />

Moment erhält zunehmendes Gewicht.<br />

Beispielsweise reüssierte das Modell von<br />

der partizipatorischen Führung. Es fordert<br />

unter anderem, dass Führende „auf<br />

Augenhöhe“ und zugleich psychologisch<br />

reflektiert und in heiklen Führungssituationen<br />

in quasitherapeutischer Manier<br />

mit Mitarbeitenden sprechen und ihnen<br />

„das Gefühl“ geben, an Entscheidungen<br />

maßgeblich beteiligt zu sein. Oder die<br />

Rolle des Coaches, dessen Hauptaufgabe<br />

darin liegt, sich jedem Mitarbeitenden<br />

empathisch, individuell, feinfühlig und<br />

hellhörig zu widmen.<br />

Retter wider Willen<br />

Der Gipfel von Psychologisierung und<br />

Therapeutisierung ist mit dem Thema<br />

Burnout erklommen. Führungskräfte<br />

werden als Verursacher verunglimpft<br />

und Mitarbeitende als Opfer unfähiger,<br />

kaltherziger, narzisstischer Führung<br />

gehätschelt. Gleichzeitig werden Führende<br />

von einer Allianz aus Psychoexperten,<br />

Medizinern, Personalern und<br />

Weiterbildnern zu Rettern auserkoren.<br />

Das ist konsequent. Denn gerade weil<br />

sie Schuld am Leid von Mitarbeitenden<br />

sind, müssen sie für Besserung sorgen:<br />

psychologisch, präventiv, kurativ, ganzheitlich.<br />

Unabhängig von der Frage, ob sich<br />

Führungskräfte (und Unternehmen)<br />

als Adressaten für die Forderung nach<br />

gesamthafter Arbeits- und Lebenszufriedenheit<br />

eignen, übersteigt dieses<br />

Pensum qualitativ und quantitativ das<br />

Leistungsvermögen. Folglich stellt sich<br />

die Frage, wie Führende aus den Fängen<br />

psychologischer Zumutungen herauskommen.<br />

Zwei Optionen liegen nahe: die Konzentration<br />

auf Verhalten und Folgen<br />

und die Beschränkung auf die berufliche<br />

Rolle. Die Konzentration auf Handeln,<br />

Verhalten und Folgen fußt auf verhaltenspsychologischen<br />

Erkenntnissen,<br />

verbindet sich mit Pragmatismus und<br />

ist Basis für Verhaltensökonomie. Ihr<br />

Vorteil liegt darin, dass sich alle Beteiligten<br />

darauf einigen können, dass das<br />

zählt, was offenkundig ist und Auswirkungen<br />

von Handlungen im Blick stehen.<br />

Damit ist der Abschied von psychologischen<br />

Imperativen eingeleitet, die<br />

Innerseelisches, Selbstverwirklichung<br />

und Unbewusstes anvisieren. Führende<br />

können darauf verzichten, aus Mimik,<br />

Gestik, Sprachmelodie und anderen nonund<br />

verbalen Anzeichen oder Andeutungen<br />

Bedeutung „herauszulesen“ und<br />

psychologische Vermutungen über innere<br />

Befindlichkeiten, mögliche Motive etc.<br />

anzustellen.<br />

Konzentriert Euch!<br />

Die Reduktion auf Rollen ist noch handfester.<br />

Die Rollen Führungskraft und Mitarbeiter<br />

haben einen allgemeingültigen<br />

Kern an Pflichten und Rechten, an legitimen<br />

Erwartungen und Anforderungen;<br />

sie stellen zudem ein Set an Inhalten<br />

bereit, die Gegenstand von Kommunikation<br />

werden können, weil sie zu den<br />

Rollen gehören.<br />

Beispiel: Verlangt eine Führungskraft<br />

von Mitarbeitenden, dass diese im<br />

Bedarfsfall in der Kinderbetreuung assistieren,<br />

bewegt sie sich außerhalb der<br />

definierten Rolle und legitimer Anforderungen.<br />

Erwartet eine Mitarbeiterin,<br />

die durch familiäre Konflikte belastet<br />

ist, dass die Führungskraft moderativ<br />

interveniert, bewegt sie sich ebenfalls<br />

außerhalb des Legitimen. Das Gleiche<br />

gilt, wenn eine Führungskraft entscheidet,<br />

für Konflikte im Team grundsätzlich<br />

nicht zur Verfügung zu stehen, weil<br />

Konflikte für sie zu bedrückend seien.<br />

Oder wenn ein Mitarbeiter sich weigert,<br />

Routineaufgaben zu erledigen, weil er<br />

meint, damit würge er seine kreative<br />

Lebensenergie ab.<br />

Fazit: Psychologisiertes Führen im<br />

Sinn des „Pamperns“ ist weder ein unerlässliches<br />

Gebot noch alternativlos. ■<br />

Dr. Regina Mahlmann<br />

Über die Autorin<br />

■ Dr. Regina Mahlmann, promovierte<br />

Soziologin und Philosophin,<br />

arbeitet als Coach, Beraterin und<br />

Referentin in und für Unternehmen<br />

– als Sparringpartnerin für<br />

das Topmanagement und als<br />

Impulsgeberin und Begleiterin<br />

von Gruppen, insbesondere in<br />

veränderungsreichen und daher<br />

spannungsreichen Phasen eines<br />

Unternehmens.<br />

www.dr-mahlmann.de<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 53


Lebenslanges Lernen<br />

Geistiger Input macht fit, öffnet den Geist und hält<br />

Menschen neugierig und kreativ. In der Arbeitswelt,<br />

aber auch im Privatleben ist es wichtig.<br />

Wirtschaft<br />

Inzwischen ist die Feststellung bei der<br />

breiten Bevölkerung angekommen: Wissen<br />

und Fertigkeiten aus der Berufsausbildung<br />

und den ersten Berufsjahren<br />

genügen in den meisten Fällen nicht<br />

mehr. In den letzten Jahrzehnten hat<br />

sich nicht nur im technischen Sektor<br />

unheimlich viel getan. Weiterbildungen<br />

sind also auch für Karrieren elementar!<br />

Den Angestellten ein Vorbild sein<br />

Jedoch geht es hier jetzt nicht mehr<br />

nur um das Erlernen neuer Computerprogramme<br />

oder Maschinenfunktionen.<br />

Es geht darum den Kopf frei und offen<br />

zu halten für frische Ideen, innovative<br />

Geschäftsmodelle oder neue Unternehmensstrukturen.<br />

Nicht nur die Angestellten<br />

müssen weiter lernen, auch die<br />

Chefs und leitenden Angestellten haben<br />

die Aufgabe sich geistig fit zu halten.<br />

Schon allein um ihren Angestellten ein<br />

Vorbild zu sein. Der Mangel an Innovationen<br />

ist heutzutage eine der größten<br />

Erfolgsbremsen für Unternehmen und<br />

macht in den schlimmsten Fällen konkurrenzunfähig.<br />

Ideenlosigkeit mit vielen Ursprüngen<br />

Nicht nur mangelnde Kreativität des<br />

Teams sind ein Grund für Ideenlosigkeit;<br />

auch so genannte Killerphrasen mit<br />

denen Chefs neue Ideen gerne niederknüppeln.<br />

Zu oft ausgeübter Sarkasmus wird<br />

einen Angestellten davon abhalten ein<br />

weiteres Mal eine Idee zu äußern, die<br />

dann vielleicht ein echter Erfolg für<br />

das Unternehmen gewesen wäre. Eine<br />

weitere Bremse für Ideen und Innovationen<br />

sind starre Strukturen oder auch<br />

fortschrittsängstliche Kollegen, die eine<br />

angesprochene Idee nicht mittragen<br />

wollen.<br />

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Sieben einfache Botschaften<br />

Vielleicht fühlt sich der Angestellte<br />

seiner Firma einfach nicht so verbunden,<br />

dass er Ideen äußern möchte. Eine<br />

Bindung zwischen Unternehmen und<br />

Angestellten, die sich meist aus einem<br />

angenehmen Arbeitsklima entwickelt,<br />

führt dazu, dass Angestellte sich auch<br />

einbringen möchten.<br />

Nicht wenige Unternehmer, gerade<br />

erfolgreiche Mittelständler, haben die<br />

Zeichen der Zeit erkannt und halten mit<br />

ihren Erkenntnissen nicht hinter dem<br />

Berg. In dem Buch „Die Lösung bist DU!<br />

- Was uns wirklich voranbringt“ skizziere<br />

ich sieben einfache Botschaften, die<br />

sowohl beruflich, als auch privat helfen<br />

können sich stets neu zu motivieren und<br />

zu begeistern und zum Erfolg führen.<br />

Es geht um Begeisterung<br />

Dieses Werk könnte man als ein Roman<br />

„getarntes“ Sachbuch bezeichnen. In<br />

eine emotionale Rahmengeschichte<br />

eingeflochten werden die sieben Botschaften<br />

praxisnah erklärt. So sind sie<br />

54 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


(FotoS: Krieger + Schramm)<br />

Passen zum Thema lebenslanges Lernen:<br />

Die Lehr-DVD "Empfehlungsmanagement"<br />

und das Buch "Die Lösung bist<br />

DU!" (ISBN: 978-3-86980-081-3). Informationen<br />

dazu sowie Bestellmöglichkeiten<br />

finden Sie unter<br />

www.krieger-schramm.de!<br />

gut verständlich und lassen sich auf<br />

die persönlichen Bedürfnisse des Lesers<br />

übertragen. Kein starrer Weg, der Erfolg<br />

garantieren will, wird vorgegeben. Es<br />

werden Schritte aufgezeigt, mit denen<br />

jeder seine persönlichen Erfolge definieren<br />

und erreichen kann. Es geht um<br />

Begeisterung, Nachhaltigkeit und Orientierung<br />

an Werten wie Verantwortung<br />

und Integrität - nicht um Erfolg um<br />

jeden Preis.<br />

Wir Europäer sind stolz auf unsere<br />

Geschichte der Innovationen. Welt<br />

verändernde Erfindungen wurden hier<br />

entwickelt. Um weiter erfolgreich, kreativ<br />

und voller Ideenreichtum zu sein,<br />

brauchen wir eine Unternehmenskultur<br />

die Innovationen fördert und fordert,<br />

statt sie nieder zu reden. ■<br />

Matthias Krieger<br />

7 Schritte zum Erfolg<br />

Botschaft 1: Nutze Deine<br />

Charaktereigenschaften!<br />

Stärken wie Leidenschaft, Optimismus,<br />

Belastbarkeit, Mut und Ausdauer sind die<br />

Schlüssel, das gesteckte Ziel zu erreichen.<br />

Botschaft 2:<br />

Gestalte Ziele als Wegweiser! Jeder Erfolg<br />

braucht eine Vision, eine Straßenkarte als<br />

Rahmen.<br />

Botschaft 3:<br />

Sei offen für Neues! Lebenslanges Lernen<br />

ist bedeutend für stetige Veränderung.<br />

Botschaft 4:<br />

Begeistere Dein Team! Teambildung und<br />

das daraus entstehende „Wir-Gefühl“<br />

sind essentiell für das Erreichen der<br />

gesetzten Ziele.<br />

Botschaft 5:<br />

Begeistere Deine Kunden! Erfülle nicht<br />

nur die Erwartungen, übertreffe Sie. Versetze<br />

Dich in Deine Kunden und verblüffe<br />

sie mit Selbstverständlichem.<br />

Botschaft 6:<br />

Lebe und handele werteorientiert! Ethik<br />

und Moral sollten die gesunde Basis jeder<br />

(Geschäfts-)Beziehung sein. Gewinn,<br />

Erfolg und Tugenden müssen vereinbar<br />

sein.<br />

Botschaft 7:<br />

Jeder kann Erfolg haben! Erfolg ist mehr,<br />

als die Summe seiner Teile. Jede einzelne<br />

Botschaft muss umgesetzt und weiterentwickelt<br />

werden.<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 55<br />

1<br />

Sportgeräte<br />

2<br />

Stadtmobiliar<br />

3<br />

Bodensysteme<br />

4<br />

Federspielgeräte<br />

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espas-Spielgeräte und Stadtmobiliar sind praxisorientierte<br />

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Wirtschaft<br />

Der Markt hat uns verdient<br />

Christian Kalkbrenner über mehr Erfolg am Markt<br />

Zwei Drittel aller Unternehmen<br />

könnten ihre Umsätze und Gewinne<br />

nachhaltig steigern. Doch anstatt ihre<br />

Möglichkeiten zu nutzen, verharren sie<br />

im Status Quo. Christian Kalkbrenner,<br />

mehrfacher Buchautor und autorisierter<br />

Berater der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Schraub-und Verbindungstechnik<br />

w w w . b l i n d n i e t e . o r g<br />

zeigt in seinem neuen Buch „Der Markt<br />

hat uns verdient“, wie Unternehmen<br />

dieser Lethargie entkommen und die<br />

Weichen auf Erfolg stellen.<br />

P.T.: Zwei Drittel aller Unternehmen<br />

sind ein großer Anteil. Woher nehmen<br />

Sie diese Zahlen?<br />

C. Kalkbrenner: Die Statistiken der<br />

Branchenverbände belegen, dass für<br />

alle Branchen in etwa die Gesetze der<br />

Normalverteilung gelten: 15 Prozent der<br />

Unternehmen sind ganz vorne, 15 Prozent<br />

ganz hinten und die restlichen 70<br />

Prozent, im Mittelfeld. Die Unternehmen<br />

auf den mittleren Plätzen haben keine<br />

schlechteren Produkte als die führenden,<br />

sie nutzen nur ihre Chancen nicht im<br />

gleichen Maße. So erlebe ich auch in<br />

meiner Arbeit immer wieder, wie überrascht<br />

meine Mandanten sind über die<br />

Fülle an ungenutzten Möglichkeiten, sich<br />

noch besser und rascher in die Märkte<br />

hineinzubewegen als bisher, um mehr<br />

Nachfrage zu schaffen.<br />

P.T.: Wie erklären Sie sich das?<br />

C. Kalkbrenner: Diese Unternehmen<br />

kämpfen täglich, um an den anderen vorbeizukommen.<br />

Dabei drehen sie sich wie<br />

in einem Hamsterrad. Zwar sehr schnell,<br />

aber ohne große Veränderungen und<br />

ohne den gesamten Prozess von außen<br />

zu betrachten. Nach meiner Erfahrung<br />

ist der folgende Zusammenhang sehr<br />

bedeutsam: „Wer immer nur drei Prozent<br />

besser werden will, wird immer nur um<br />

drei Prozent anders denken.“ Neue Durchbrüche<br />

erzielen Unternehmen jedoch erst,<br />

wenn sie um 100 Prozent anders denken.<br />

VERBINDUNGEN<br />

DIE PASSEN<br />

Mühlenstr. 2-4 * 4<strong>06</strong>99 Erkrath<br />

Tel: +49-(0)211-24-5000-0<br />

Fax: +49-(0)211-24-5000-250<br />

info@blindniete.org


P.T.: Wie kann das gelingen?<br />

C. Kalkbrenner: Mit neuen Sichtweisen<br />

und anderen Tools. Das strategische<br />

Verfahren „Bambus-Code®“, das ich in<br />

den letzten zehn Jahren entwickelt habe,<br />

basiert auf dieser 100 Prozent anderen<br />

Denkweise. Es betrachtet Unternehmen<br />

aus sieben verschiedenen Blickwinkeln<br />

und findet deshalb ganz systematisch<br />

mehr Wege, auf denen Unternehmen<br />

neue Kunden gewinnen.<br />

P.T.: Können Sie den Bambus-Code noch<br />

ein wenig genauer erläutern?<br />

C. Kalkbrenner: Der Bambus-Code® ist<br />

ein der Praxis entsprungenes Verfahren.<br />

Es ist kein Allheilmittel, aber es hilft<br />

dabei, innerhalb kurzer Zeit strukturiert<br />

vorzugehen, dabei nichts zu vergessen,<br />

zahlreiche sinnvolle Maßnahmen<br />

herauszuarbeiten, die passenden<br />

auszuwählen und zu kombinieren und<br />

so einen einzigartigen Weg zu finden.<br />

Wie konsequent dieser anvisierte Weg<br />

anschließend umgesetzt wird, beeinflusst<br />

den Erfolg ganz erheblich.<br />

Über den<br />

Interviewpartner:<br />

n Christian Kalkbrenner, Dipl.-Kfm.<br />

(univ.) verhilft Unternehmen mit<br />

seinem prämierten Strategieansatz<br />

„Bambus-Code“ zu neuen<br />

Kunden und mehr Nachfrage. Er<br />

ist Strategieberater, Autor mehrerer<br />

Fachbücher und Redner.<br />

(Foto: Christian Kalkbrenner)<br />

P.T.: Der Markt hat uns verdient. Ist das<br />

eine neue Sichtweise?<br />

C. Kalkbrenner: Ja! Es ist eine ganz<br />

bestimmte Haltung und eine neue Sichtweise.<br />

Die meisten Unternehmen bleiben<br />

unter ihren Möglichkeiten, weil sie<br />

zu wenig an sich und Ihre Fähigkeiten<br />

glauben. Doch das ist inkonsequent! n<br />

Das Buch zum<br />

Beitrag<br />

n Christian Kalkbrenner: „Der<br />

Markt hat uns verdient - Mit<br />

dem Bambus-Code zu neuen<br />

Kunden und mehr Nachfrage“,<br />

BusinessVillage Verlag Göttingen<br />

<strong>2012</strong>.<br />

(Foto: BusinessVillage)<br />

P.T.: In Ihrem Buch haben Sie 16 Unternehmen<br />

porträtiert. Was sind das für<br />

Unternehmen?<br />

C. Kalkbrenner: Die Bandbreite reicht<br />

vom Kleinunternehmen bis zur im S-Dax<br />

notierten Aktiengesellschaft. Alle Unternehmen<br />

eint dabei eine Gemeinsamkeit:<br />

sie befinden sich in einem ausgeprägten<br />

Wettbewerb und müssen sich täglich<br />

beweisen. Wie das Beispiel der Osianderschen<br />

Buchhandlung zeigt, die seit 1596<br />

existiert und auch in den letzten Jahren<br />

eine steigende Nachfrage verzeichnete,<br />

während die Branche stagnierte.<br />

P.T.: Was ist das Besondere an diesen<br />

Unternehmen?<br />

C. Kalkbrenner: Die strukturellen<br />

Gemeinsamkeiten sind sehr groß. Alle<br />

Firmen sind inhabergeführte Familienunternehmen.<br />

Das bedeutet rasche<br />

Entscheidungen, denn man kennt sich<br />

untereinander. Das wechselseitige Vertrauen<br />

ist hoch. Die Unternehmensleitung<br />

hat eine klare Vision und ein fest<br />

verankertes Werteverständnis.<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 57<br />

Wir gratulieren<br />

allen Gewinnern<br />

des Großen Preis des<br />

Mittelstandes<br />

Stahlbau Nägele GmbH<br />

Gutenbergstr. 3<br />

73054 Eislingen<br />

Tel. 07161 8500-0<br />

www.stahlbau-naegele.de<br />

Focussing life<br />

Der Technologiekonzern Analytik Jena<br />

AG entwickelt, produziert und vertreibt<br />

unter der Marke DOCTER ® einzigartige<br />

Consumer-Produkte für den weltweiten<br />

Markt. Die innovativen Beobachtungs-<br />

und Zielgeräte, aber auch<br />

Lichttechnik „Made in Germany“ basieren<br />

auf jahrzehntelanger Erfahrung<br />

in Optik, Mechanik und Elektronik.<br />

Analytik Jena AG | Niederlassung Eisfeld<br />

Seerasen 2 | 98673 Eisfeld | Deutschland<br />

Tel.: 03686 371-115 | Fax: 03686 322037<br />

info@docter-germany.com | www.docter-germany.de


Heldenreise zu sich selbst<br />

Was Erfolgreiche und Erfolglose wirklich unterscheidet<br />

Wirtschaft<br />

Schneidwerkzeugmechaniker Fabian Kopp (Mitte), Sohn von Heike und Achim Kopp, verstärkt<br />

ab sofort das Team der Kopp Schleiftechnik GmbH.<br />

Hunderollleinen, Tunnelbohrmaschinen<br />

und Orgeln: es sind Produkte wie diese,<br />

die die deutsche Wirtschaft international<br />

voranbringen. Das klingt seltsam?<br />

Keineswegs. Hidden Champions, Weltmarktführer<br />

aus dem Mittelstand, leisten<br />

für die Gesamtwirtschaft mehr als<br />

Großunternehmen. Sie haben in den<br />

letzten Jahren Millionen neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen – ganz im Gegensatz<br />

(Foto: Kopp Schleiftechnik GmbH)<br />

zu den ‚Big Playern‘, in deren Schatten<br />

sie stehen. Hermann Simon, Autor des<br />

jüngst als „Mittelstands-Buch <strong>2012</strong>“ der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung ausgezeichneten<br />

Buches Hidden Champions – Aufbruch<br />

nach Globalia, hat den Begriff der Hidden<br />

Champions geprägt. Hidden Champions<br />

machen alles anders als die im<br />

Rampenlicht stehenden Großunternehmen,<br />

und das mit großem Erfolg.<br />

Gesunder Menschenverstand zählt<br />

Deutschlands Erfolg als Exportnation<br />

gründet auf den Mittelstand. „Wir<br />

machen nur eine Sache, aber die machen<br />

wir spitze“, so das Credo.<br />

Erst die starke Spezialisierung in Produkt<br />

und Know-how ermöglicht globalen<br />

Vertrieb und weltweite Vermarktung.<br />

Auch ihre ungebremste Innovationsfähigkeit<br />

erlaubt eine starke Position am<br />

Markt. Wo Großunternehmen schwerfällig<br />

sind, melden die Hidden Champions<br />

ein Patent nach dem anderen an und<br />

sind so Plagiatoren aus Fernost immer<br />

einen Schritt voraus.<br />

„Kleine Dinge immer etwas besser<br />

machen als andere“, „wir erfinden Kundennähe<br />

neu“, „gesunder Menschenverstand<br />

zählt“, „wir sind ein Bonsai-Global<br />

Player“, „nur das tun, was man am<br />

besten kann“, „wir haben von Anfang an<br />

global gedacht“ – so die Reflektion.<br />

Jeder besitzt unendlich viele Kraftquellen<br />

Doch woher nehmen die Hidden Champions<br />

die Kraft in einer Zeit, die vor lauter<br />

Burnout-Wehklagen ans Leid des 30-jährigen<br />

Krieges erinnert? Die Kraft kommt<br />

C<br />

Mit unserem hochmotivierten Konstruktionsteam entwickeln<br />

wir Sondermaschinen zum Bearbeiten, Schweißen und<br />

Verarbeiten von Kunststoffen im Bereich Automobilindustrie<br />

sowie für die Pharmaindustrie weltweit.<br />

Durch unseren umfangreichen Maschinenpark sind wir in<br />

der Lage, auch kurzfristig große und kleine Sonderlösungen,<br />

Ersatzteile oder komplexe Baugruppen komplett zu fertigen<br />

und somit alles aus einer Hand zu liefern.<br />

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Visualisierung/PC Lösungen<br />

Programmierung in verschiedenen SPS-Systemen<br />

Elektroplanung, Schaltschrankbau und Elektroinstallation<br />

Montagearbeiten von Baugruppen und Gesamtanlagen<br />

Schweißarbeiten sämtlicher Materialien<br />

Drehen und Fräsen für Einzel- und Serienfertigung<br />

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Das Buch zum<br />

Thema<br />

■ Karl Werner Ehrhardt, Thomas<br />

Schneider: Erlebe Deine Kraft.<br />

ISBN: 978-3-517-08816-7<br />

(Foto: Südwest Verlag)<br />

von innen. „Jeder Mensch besitzt unendlich<br />

viele Kraftquellen“ sagen der Psychotherapeut<br />

und Trainer Werner Ehrhardt<br />

und der Philosoph und Journalist<br />

Thomas Schneider. „Wir haben alle Kraft<br />

dieser Welt, alles zu schaffen, wir müssen<br />

uns nur unserer Kraft bewusst werden,<br />

sie abrufen und einsetzen.“. „Erlebe<br />

Deine Kraft“ heißt ihr neues Buch, das<br />

bei dem zur RandomHouse-Gruppe<br />

gehörenden südwest-Verlag erschien.<br />

Das Buch erklärt, wie man seine eigenen<br />

Kraftquellen im Alltag entdeckt, abruft<br />

und einsetzt und nie wieder unter negativem<br />

Stress steht.<br />

Der Autopilot im Unterbewusstsein<br />

Die Autoren analysieren Hunderte von<br />

Kraftfressern in unserem Alltag und<br />

beschreiben, wie man sie los wird. Und<br />

sie zeigen ebenso viele Wege auf, wie<br />

man jeden Tag ohne Anstrengung,<br />

ganz nebenbei neue Kraft tankt. Ehrhardt<br />

und Schneider nennen das eine<br />

„Heldenreise zu sich selbst“. Diese Reise<br />

führt durch das Unterbewusstsein, das<br />

gigantische Archiv von allem, was man<br />

jemals gefühlt, erlebt und gelernt hat.<br />

Sie zeigen Wege auf, Strukturen in das<br />

Chaos des Unterbewusstseins einzuziehen,<br />

und am Ende der Reise kann sich der<br />

Held auf ein hoch effizientes System seines<br />

Unterbewusstseins stützen. Hierzu<br />

nutzen die Autoren Techniken des mentalen<br />

Trainings, wie sie auch bei Hochleistungssportlern<br />

angewendet werden.<br />

Diese Fähigkeiten wird in Familienunternehmen<br />

oft „automatisch“<br />

weitergegeben. Aber es ist mit diesen<br />

Fähigkeiten wie mit anderen Talenten.<br />

Musikalisch sein allein genügt nicht.<br />

Man muss üben, wenn man Erfolg haben<br />

will. Bei der 1970 gegründeten Kopp<br />

Schleiftechnik GmbH aus Lindenfels-<br />

Winterkasten hat Fabian Kopp jüngst<br />

vor der Handwerkskammer Unterfranken<br />

seine Gesellenprüfung erfolgreich<br />

abgelegt und ist damit das vierte Mitglied<br />

der Familie Kopp, das derzeit aktiv<br />

das Firmengeschehen mitbestimmt.<br />

„Mit Fabians Abschluss freuen wir uns,<br />

ein weiteres Familienmitglied in unser<br />

Unternehmen aufzunehmen“, so Achim<br />

Kopp, Gründer und Geschäftsführer der<br />

Kopp Schleiftechnik GmbH.<br />

Fabian Kopp absolvierte zunächst<br />

eine kaufmännische Ausbildung bei<br />

einem mittelständischen, international<br />

agierenden Unternehmen, schnupperte<br />

als Praktikant „Industrieluft“ auch in den<br />

USA und begann 2009 die Ausbildung<br />

zum Schneidwerkzeugmechaniker.<br />

Breites Spektrum als optimale Grundlage<br />

Die Kombination macht den Unterschied:<br />

Beide abgeschlossenen Ausbildungen<br />

– die kaufmännische auf der<br />

einen, die technische auf der anderen<br />

Seite – bilden für Fabian Kopp die<br />

Basis, um als zuverlässiger und kompetenter<br />

Ansprechpartner für Kunden und<br />

Geschäftspartner agieren zu können.<br />

Derzeit arbeitet Fabian Kopp in der Auftragsabwicklung.<br />

Dort wird er die Kollegen sowohl<br />

in der Neuwerkzeug- als auch in der<br />

Nachschleifservice-Abteilung unterstützen.<br />

Zudem erhält er hier den idealen<br />

Einblick in das vielschichtige Zusammenspiel<br />

zwischen Kunden, Lieferanten,<br />

Abläufen, Technik, Organisation, Logistik<br />

und den Mitarbeitern. Fabian Kopp: „Ich<br />

freue mich schon jetzt auf die Herausforderungen,<br />

die unsere Kunden an mich<br />

stellen werden, und hoffe, sie ebenso gut<br />

wie schnell erfüllen zu können!“ ■<br />

Hauptlieferant für loses durchwachsenes Pilzsubstrat (Phase 3)<br />

sowie fruktifizierte Kisten<br />

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6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> P R EIS59<br />

T R Ä GER<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES


Verklagt die EZB!<br />

Nur der Rechtsstaat kann Europa retten!<br />

1. Die Bundesregierung wird nicht versuchen,<br />

die EZB-Geldpolitik durch eine<br />

Klage zu verhindern.<br />

Wie auch bei früheren Rechtsbrüchen<br />

wie der vertragswidrigen Aufnahme<br />

Griechenlands in die Währungsunion,<br />

der Missachtung der Maastricht-Schuldenkriterien<br />

durch Deutschland und<br />

Frankreich und dem Bruch der No-Bailout-Klausel<br />

im Jahr 2010. Letztlich waren<br />

und sind diese Rechtsbrüche politisch<br />

gewollt. Auch die europäischen Institutionen<br />

griffen, kaum verwunderlich,<br />

ihre eigene Politik nicht gerichtlich an.<br />

Wirtschaft<br />

2. Klagen kann nicht nur die Regierung.<br />

Klagen kann unter bestimmten<br />

Bedingungen jeder. Die EU ist eine<br />

Rechtsgemeinschaft, Deutschland<br />

ein Rechtsstaat. Zu den anerkannten<br />

Rechtsgrundsätzen gehört: Wer durch<br />

die öffentliche Gewalt in seinen Rechten<br />

verletzt wird, kann sich vor Gericht<br />

dagegen wehren. Das gilt auch bei<br />

Maßnahmen der EZB: Sie übt öffentliche<br />

Gewalt aus. Mit ihrer Geldpolitik<br />

benachteiligt sie durch Inflation massiv<br />

Geldvermögen gegenüber Sachvermögen<br />

und belastet über ihren Niedrigzins<br />

Sparer als Gläubiger zum Vorteil der<br />

Schuldner, vor allem der verschuldeten<br />

Staaten. Dadurch können Geldeigentümer<br />

und Sparer in ihren Rechten verletzt<br />

sein.<br />

In der Euro-Krise scheinen keine Regeln<br />

mehr zu gelten: Entgegen den EU-Verträgen<br />

werden Staatsschulden vergemeinschaftet,<br />

und die EZB (Europäische<br />

Zentralbank) finanziert Staatsschulden<br />

durch Anleihekäufe, Kreditvergabe und<br />

Niedrigzinsen. Jetzt wird gefordert, die<br />

EZB vor dem Gerichtshof der Europäischen<br />

Union zu verklagen. Kann das<br />

gehen? Wie kann das gehen? Und<br />

was könnte das Ergebnis sein? Dazu<br />

zunächst vier Feststellungen:<br />

(Foto: La-Liana/pixelio.de)<br />

3. Besteuerungsgleichheit – auf die<br />

Wirkung kommt es an:<br />

Inflation und Niedrigzins wirken wie<br />

eine Steuer. Ein Ansatzpunkt für eine<br />

Klage gegen die EZB wäre ein Verstoß<br />

gegen die Besteuerungsgleichheit:<br />

Für die Staatsfinanzierung gilt seit<br />

der französischen Erklärung der Menschen-<br />

und Bürgerrechte von 1789 die<br />

Besteuerungsgleichheit, und zwar für<br />

jede Form der Staatsfinanzierung, ob<br />

Steuern, Inflation oder Niedrigzins. Es<br />

kommt nicht auf die Bezeichnung der<br />

öffentlichen Last durch den Staat an,<br />

sondern auf seine tatsächliche Wirkung.<br />

Über Inflation und bewusst niedrig<br />

festgelegte Zinsen finanziert die<br />

EZB die Staaten und deren Schulden<br />

mit. Staatsfinanzierung über Inflation<br />

und Niedrigzins ist ungleich, willkürlich<br />

und unsozial und verstößt so gegen die<br />

Besteuerungsgleichheit.<br />

Die Besteuerungsgleichheit ist in<br />

Deutschland als Grundrecht nach Artikel<br />

3 GG geschützt, in der EU seit dem<br />

Lissabon-Vertrag über das Gleichheitsgrundrecht<br />

der Grundrechtscharta. Sie<br />

bietet grundrechtlichen Schutz gegen<br />

Rechtshandlungen der EU und damit<br />

auch der EZB.<br />

60 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


4. Wenn der Gerichtshof der EU eine Klage<br />

ablehnt…<br />

…kann das Bundesverfassungsgericht<br />

(BVerfG) angerufen werden. Schutz gegen<br />

die Verletzung der Besteuerungsgleichheit<br />

durch die EZB wegen verdeckter<br />

Staatsfinanzierung über Inflation und<br />

Niedrigzins ist primär vor dem Gerichtshof<br />

der EU zu suchen. Wenn der Gerichtshof<br />

der EU jedoch die Klagebefugnis des<br />

einzelnen Bürgers verneinen sollte, wäre<br />

eine Verfassungsbeschwerde vor dem<br />

BVerfG zulässig. Denn das BVerfG hat in<br />

seiner Maastricht-Entscheidung die Übertragung<br />

von Hoheitsrechten nur insoweit<br />

zugelassen, als auf europäischer Ebene<br />

effektiver Rechtsschutz auch gegenüber<br />

Grundrechtsverletzungen gewährleistet<br />

ist. Verletzen europäische Akte der<br />

öffentlichen Gewalt das Grundrecht der<br />

Besteuerungsgleichheit und gewährt<br />

der Gerichtshof der EU keinen effektiven<br />

Rechtsschutz, muss das BVerfG die<br />

Grundrechte schützen, auch gegen Akte<br />

der EZB.<br />

The Rule of Law<br />

Keine Demokratie ohne Rechtsstaat<br />

- der Rechtsstaat ist bei der Euro-Krise<br />

nicht das Problem, sondern die Lösung.<br />

Die Politik tut so, als ob das Recht der<br />

Lösung der Krise im Wege stünde. Dies ist<br />

grundfalsch. Die europäische Staatsschuldenkrise<br />

gäbe es nicht, wenn das Recht<br />

durchgesetzt worden wäre. The Rule of<br />

Law ist nicht nur im Selbstverständnis<br />

der westlichen Demokratien konstitutives<br />

Element der Ordnung, die im Westen<br />

als Moderne schlechthin und als universal<br />

geltendes Vorbild für den Rest der Welt<br />

gilt. The Rule of Law ist eine der Bedingungen<br />

für Aufstieg und Dominanz Europas<br />

in der Neuzeit. Denn ohne Rechtsstaat<br />

kann Demokratie nicht nachhaltig<br />

funktionieren.<br />

Staatsschuldenkrise ist Krise des<br />

Regierungssystems<br />

Letztlich alle westlichen Demokratien<br />

geben seit den Siebzigerjahren des letzten<br />

Jahrhunderts mehr Geld aus, als sie<br />

durch Steuern einnehmen, und lassen<br />

so die Schulden wachsen bis zur Staatsschuldenkrise.<br />

Diese Folge hat James<br />

Buchanan, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften,<br />

bereits damals<br />

aufgrund seiner Analyse sogenannter<br />

demokratischer Entscheidungen vorhergesagt.<br />

Die Staatsschuldenkrise ist damit<br />

letztlich eine Krise des Regierungssystems<br />

der westlichen Demokratien.<br />

Verlangen nach höheren<br />

Staatsausgaben<br />

Wie im vordemokratischen Europa ist<br />

auch in wohlfahrtsstaatlichen Demokratien<br />

das Verlangen der Herrschenden<br />

nach höheren Staatsausgaben grundsätzlich<br />

unbeschränkt. Ihre Grenze finden<br />

Staatsausgaben damals wie heute<br />

nur in den möglichen Staatseinnahmen.<br />

Da letztlich alle Staatseinnahmen von<br />

den Bürgern aufzubringen sind, hat<br />

sich der Grundsatz entwickelt, dass alle<br />

Staatseinnahmen die Zustimmung der<br />

Bürger benötigen – no taxation without<br />

representation. Damit wird der notwendige<br />

Zusammenhang zwischen Staatsausgaben<br />

und Staatseinnahmen hergestellt<br />

– nur wenn mit der Entscheidung<br />

über staatliche Wohltaten zugleich über<br />

deren Kosten mit entschieden werden<br />

muss, kommt es zu einer Begrenzung der<br />

Staatseinnahmen und damit der Staatsausgaben.<br />

Nur die offene Staatsfinanzierung<br />

über Steuern zwingt zur offenen<br />

Auseinandersetzung über den Zusammenhang<br />

zwischen Staatseinnahmen,<br />

Staatsaufgaben und Staatsausgaben<br />

und ermöglicht damit, was als politische<br />

Kontrolle bezeichnet wird.<br />

Bis zum Staatsbankrott<br />

Im Kampf um die Macht verspricht die<br />

Politik Wohltaten und versucht, damit<br />

verbundene Belastungen der Bürger zu<br />

verschleiern. Instrumente sind dabei<br />

etwa Inflation und Niedrigzinspolitik als<br />

Formen verdeckter Staatsfinanzierung.<br />

Die verdeckte Staatsfinanzierung über<br />

die Geldpolitik findet außerhalb der Parlamente<br />

statt. Ihr fehlt jede demokratische<br />

Legitimation. Wird die verdeckte<br />

Staatsfinanzierung zugelassen, stehen<br />

vermeintlich nur weitere Wohltaten –<br />

ohne weitere Kosten - zur politischen<br />

Entscheidung an, und das Wachstum der<br />

Staatsausgaben kennt keine Grenze – bis<br />

zum Staatsbankrott.<br />

Ungleich und willkürlich<br />

Verdeckte Staatsfinanzierung belastet<br />

die Bürger ungleich und willkürlich.<br />

Zudem ist sie völlig unsozial. Sie verletzt<br />

das individuelle Grundrecht auf Besteuerungsgleichheit<br />

und das Verbot von<br />

Sonderabgaben. Wenn sich der einzelne<br />

gegen die versteckte Staatsfinanzierung<br />

zur Wehr setzt, erzwingt er indirekt<br />

die offene Staatsfinanzierung mit politischer<br />

Auseinandersetzung über Staatsausgaben<br />

und Steuerlast. Er ermöglicht<br />

erst nachhaltige Demokratie.<br />

Untrennbar mit Rechtsstaat verbunden<br />

Das Modell westlicher Demokratie kann<br />

nur als Rechtsstaat überleben. Nur über<br />

den Rechtsstaat werden die Herrschenden<br />

gezwungen, die wirklichen Kosten<br />

ihrer Politik offenzulegen und so nachhaltige<br />

Entscheidungen herbeizuführen.<br />

Dies ist Bedingung für die Lern- und<br />

Anpassungsfähigkeit des demokratischen<br />

Herrschaftssystems und damit für<br />

sein Überleben. Der Aufstieg des Westens<br />

ist untrennbar mit dem Rechtsstaat verbunden.<br />

Gibt der Westen den Rechtsstaat<br />

auf, gibt er sich selbst auf, und es<br />

bleibt nur die Revolution.<br />

Bei dem Weg in die Staatsschuldenkrise<br />

haben BVerfG und EuGH versagt.<br />

Bei dem Weg aus der Staatsschuldenkrise<br />

heraus dürfen sie nicht wieder<br />

versagen. Es geht um das Überleben<br />

Europas. n<br />

Hans-Walter Forkel<br />

Über den Autor<br />

n Dipl.-Ökonom Prof. Dr. Hans-<br />

Walter Forkel, LL.M. (London), ist<br />

Rechtsanwalt und lehrt als Honorarprofessor<br />

an der Technischen<br />

Universität Dresden<br />

n radr.forkel@ddkom-online.de<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 61


Die Mär von den Megatrends<br />

Warum Trendanalysen vom gesunden Menschenverstand gegengeprüft<br />

werden müssen<br />

Wirtschaft<br />

Je mehr Feuerwehrleute bei einem Brand zum Einsatz kommen, umso höher ist Schaden.<br />

Es gibt vermutlich keinen anderen Begriff,<br />

den ich in den vergangenen zwölf Monaten<br />

so oft gehört habe wie: MEGATREND.<br />

Wenn einer meiner Gesprächspartner mir<br />

wieder einmal dieses Wort entgegenruft,<br />

kenne ich bereits sein Gesicht dazu: Entweder<br />

es strahlt in satter Zufriedenheit,<br />

denn der Rufer meint, sich fest im Megatrend<br />

zu bewegen. Oder es ist hoffnungsvoll<br />

aufgeregt, denn er glaubt gerade<br />

erkannt zu haben, was sein wichtigster<br />

Megatrend ist. Ich gebe zu: Ich habe bisher<br />

oft eine gute Miene zum bösen Spiel<br />

gemacht. Ich habe meine Gesprächspartner<br />

oftmals im Glauben gelassen, sie<br />

hätten den Schlüssel zur Zukunftsseligkeit<br />

entdeckt. Doch heute kann ich nicht<br />

mehr! Lassen Sie uns bitte das Geschwafel<br />

von den Megatrends beenden. Denn es<br />

gibt sie gar nicht! Dies klingt vielleicht<br />

für den einen oder anderen etwas überraschend.<br />

Immer wieder habe ich in Diskussionen<br />

gehört, dass diese Welt immer<br />

„unsicherer“ (ich sage lieber: „unprognostizierbarer“<br />

geworden) ist. Wir haben<br />

unsere Welt politisch, wirtschaftlich und<br />

technologisch so komplex gemacht, dass<br />

wir jede neue Konjunkturprognose schon<br />

mit dem Wissen zur Kenntnis nehmen,<br />

dass sie sowieso nicht stimmt.<br />

Sind Megatrends vorbestimmt? Nein!<br />

Lassen Sie mich das erklären. Bis 1982 kam<br />

die Welt ganz gut ohne Megatrends aus.<br />

Dann schrieb John Naisbitt, der Grandseigneur<br />

der Zukunftsforschung, sein Buch<br />

Megatrends. Es wurde in 57 Ländern veröffentlicht<br />

und millionenfach verkauft.<br />

Im deutschsprachigen Raum war es vor<br />

allem Matthias Horx, der die Idee der<br />

Megatrends aufgriff und seitdem offensiv<br />

in Büchern und Reden vertritt. So kam<br />

eins zum anderen:<br />

Die Trendforscher packten die Zukunft<br />

in einfache Mega-Päckchen, behaupteten<br />

angebliche Gesetzmäßigkeiten und<br />

machten Zukunft damit verkaufbar. Dies<br />

ist die Wahrheit hinter Trends: Trends<br />

sind Entwicklungen, die von marktbeherrschenden<br />

Akteuren aufgrund deren<br />

Interessenlage getrieben oder blockiert<br />

(Foto: Wikimedia/CC-3.0/Sylvain Pedneault)<br />

matthias krieger<br />

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werden. Diese Interessenlagen verändern<br />

sich ab und zu, dann ändern sich auch die<br />

Trends. Trends sind keine Naturgesetze.<br />

Auch Megatrends nicht!<br />

Zwei Schritte anstatt der<br />

Megatrend-Doktrin<br />

In den vergangenen Jahren hat es in vielen<br />

Branchen noch gereicht, die Megatrends<br />

als Götzen und ihre Erfinder als<br />

Führer anzubeten. Das war schön einfach!<br />

Man kam mit der Kenntnis der angeblich<br />

wichtigsten Megatrends ganz gut durch<br />

Vorstandsmeetings und Interviews.<br />

Wo man nicht hinkam? Zu einem<br />

neuen Geschäftsmodell oder gar zu einer<br />

Markteroberung. Doch dies war ja auch<br />

nicht nötig, solange das Wachstum durch<br />

Produktivitätssteigerung und Marktexpansion<br />

erreicht wurde. Nun könnte es<br />

aber sein, dass in verschiedenen Branchen<br />

genau diese Phase zu Ende geht.<br />

Möglicherweise ist <strong>2012</strong> ein Jahr, in dem<br />

wirklich einige herkömmliche Geschäftsmodelle<br />

durch neue ersetzt werden. Aus<br />

Sicht des Trendforschers spricht einiges<br />

dafür. Was also tun? Im ersten Schritt<br />

gilt es für jeden, der sich auf diesen Weg<br />

macht, zu erkennen, welche Menschen<br />

die trendbeeinflussenden Akteure für das<br />

eigene Geschäftsmodell sind. Die Liste<br />

dieser Akteure ist von Unternehmen zu<br />

Unternehmen unterschiedlich, selbst<br />

innerhalb derselben Branche. Im zweiten<br />

Schritt muss von jedem einzelnen dieser<br />

Akteure analysiert werden, welche Trends<br />

und Technologien er treibt oder blockiert.<br />

Wie geht das? Ganz einfach: Man muss<br />

mit ihnen reden!<br />

Von der Megatrend- zur<br />

ThinkTank-Denke<br />

Das Handeln von Menschen - und damit<br />

auch deren Entscheidungen für Investitionen<br />

- folgt immer deren Interessen,<br />

Wünschen und Zwängen. Wir Trendforscher<br />

können dieses Verhalten der Entscheidungsträger<br />

beobachten. In der<br />

Wissenschaft nennen wir das: qualitative<br />

Forschung.<br />

Die Vorstellungen aber, dass die<br />

Mechanismen der Naturgesetze auch<br />

auf unser menschliches Zusammenleben<br />

anzuwenden seien und entsprechend allgemeingültige<br />

Megatrends oder Gesetze<br />

der Innovation gefunden werden können,<br />

ist ähnlich abstrus wie jene Anekdote,<br />

mit der sich qualitative Forscher gern<br />

über ihre quantitativ arbeitenden Kollegen<br />

lustig machen: Da wurde in einer<br />

Studie die Effektivität von Feuerwehreinsätzen<br />

untersucht. Das reale Ergebnis<br />

dieser realen Studie:<br />

Je mehr Feuerwehrleute bei einem<br />

Einsatz dabei sind, desto höher ist der<br />

Schaden! Die abgeleitete, allgemeine<br />

Gesetzmäßigkeit und Empfehlung an<br />

den Auftraggeber: „Setzen Sie weniger<br />

Feuerwehrleute ein!“ Ich bitte Sie: Tun Sie<br />

es nicht! ■<br />

Sven Gabor Janszky<br />

Über den Autor<br />

■ Sven Gábor Jánszky, Trendforscher<br />

und Managementtrainer, ist<br />

Leiter des 2b AHEAD ThinkTank<br />

in Leipzig. Er hat Lehraufträge u.<br />

a. an den Universitäten in Berlin,<br />

Leipzig und Greifswald.<br />

(Foto: Sven Gabor Janszky)<br />

Die Cloud-Plattform für den Mittelstand<br />

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Autos leiten Fahrer durch die Stadt<br />

Fahrassistenten sollen Stadtverkehr sicher und effizient machen<br />

Wirtschaft<br />

(Foto: UR:BAN)<br />

In der Stadt müssen Autofahrer besonders<br />

viele Reize und komplexe Situationen<br />

bewältigen. Wissenschaftler und Unternehmen<br />

wollen nun im Projekt UR:BAN<br />

neue Techniken entwickeln, die sicher und<br />

effizient durch den Stadtverkehr helfen.<br />

Im Mittelpunkt der Forschung an der<br />

Technischen Universität München (TUM)<br />

steht die Frage: Wie können Autos den<br />

Fahrern sinnvolle Informationen bieten,<br />

ohne sie zu überfordern?<br />

Ständig abgelenkt<br />

Hektisches Gewimmel auf großen Kreuzungen,<br />

unübersichtliche Fahrspuren,<br />

plötzlich auftauchende Fußgänger: Autofahrer<br />

müssen in der Stadt eine große<br />

Menge Informationen verarbeiten, viele<br />

Entscheidungen treffen und werden dabei<br />

auch noch ständig abgelenkt. Techniken,<br />

die Fahrern assistieren und den Verkehr<br />

managen, sind bislang jedoch vor allem<br />

für Autobahnen und Landstraßen ausgelegt.<br />

Das wollen 30 Forschungseinrich-


tungen, Unternehmen und Kommunen<br />

nun ändern. Im Projekt „Urbaner Raum:<br />

Benutzergerechte Assistenzsysteme und<br />

Netzmanagement (UR:BAN)“ entwickeln<br />

sie Systeme, die Autofahrern eine sichere,<br />

effiziente und stressfreie Fahrt durch die<br />

Stadt ermöglichen.<br />

Auf der grünen Welle bleiben<br />

Die Unterstützung beginnt beim Vorschlag<br />

der besten Route. Im Gegensatz<br />

zu bisherigen Navigationsgeräten soll die<br />

neue Technik die Antriebsart des Autos<br />

und davon ausgehend den Verbrauch<br />

pro Strecke berücksichtigen. Unterwegs<br />

hilft das Assistenzsystem, auf der grünen<br />

Welle zu bleiben. Besonders schwierig<br />

ist dies für Lastwagen, da sie langsamer<br />

anfahren. Verkehrstechniker der TUM entwickeln<br />

deshalb die Ampelschaltungen<br />

entsprechend weiter. An Kreuzungen,<br />

beim Spurwechsel und an engen Stellen<br />

soll der Assistent Hinweise liefern, wie<br />

sich die Fahrer am besten verhalten. Bei<br />

Gefahr könnten die Autos selbstständig<br />

bremsen oder ausweichen.<br />

Auf den ersten Blick einfach zu bedienen<br />

Wie aber müssen diese Techniken gestaltet<br />

sein, dass sie den Fahrern wirklich<br />

helfen und sie nicht im Gegenteil noch<br />

mehr ablenken? Welche Hinweise sind<br />

wirklich wichtig? Und wie müssen diese<br />

präsentiert werden? „Manche Systeme<br />

scheinen auf den ersten Blick einfach zu<br />

bedienen. Das heißt aber noch nicht, dass<br />

die Fahrer sie auch in komplexen Situationen<br />

beherrschen“, sagt Prof. Klaus<br />

Bengler vom Lehrstuhl für Ergonomie, der<br />

das UR:BAN-Projekt „Mensch im Verkehr“<br />

leitet. Die Forscher nehmen deshalb die<br />

verschiedenen Möglichkeiten genauer<br />

unter die Lupe, zum Beispiel akustische<br />

und optische Signale oder Vibrationen<br />

der Pedale.<br />

Verhalten vorhersagen<br />

Gleichzeitig gehen sie noch einen Schritt<br />

weiter: Die Autos sollen so intelligent<br />

werden, dass sie das Verhalten der Fahrer<br />

vorhersagen können. So könnten die<br />

Assistenten noch besser helfen, vorausschauend<br />

zu fahren sowie Kollisionen<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65<br />

und andere Gefahren zu vermeiden.<br />

„Erkennt beispielsweise das System an<br />

der Geschwindigkeit, dass der Fahrer<br />

wahrscheinlich eine Vorfahrt missachten<br />

wird, kann es ihn frühzeitig warnen“,<br />

erklärt Bengler.<br />

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Pkw, Lkw und Fußgänger verbinden<br />

Um diese Techniken entwickeln zu können,<br />

analysieren die Forscher das Verhalten<br />

der verschiedenen Verkehrsteilnehmer.<br />

Zu diesem Zweck wollen sie erstmals<br />

Simulatoren für Pkw, Lkw und Fußgänger<br />

miteinander verbinden. „Bislang ist es<br />

noch nicht gelungen, drei Testpersonen<br />

gleichzeitig in einer Fahrsimulation einzusetzen“,<br />

betont Prof. Fritz Busch vom<br />

Lehrstuhl für Verkehrstechnik. „Wir würden<br />

so besser untersuchen können, wie<br />

sich die Personen in unterschiedlichen<br />

Situationen gegenseitig beeinflussen<br />

und welche Wirkungen die neuen Assistenzsysteme<br />

auf die einzelnen Fahrer und<br />

auf den gesamten Verkehr haben.“<br />

40 Millionen Förderung<br />

Vorgestellt wurde das Projekt UR:BAN in<br />

Berlin von Anne Ruth Herkes, Staatssekretärin<br />

im Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi). Das 3.<br />

Verkehrsforschungsprogramm der Bundesregierung<br />

fördert UR:BAN bis 2016 mit<br />

rund 40 Millionen Euro. Erste Ergebnisse<br />

wollen die Partner im Frühjahr 2014 vorstellen.<br />

Die anschließenden Feldversuche<br />

finden in Düsseldorf und Kassel statt. ■<br />

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6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 65


Europas Hightech-Industrie irrelevant<br />

Weniger als zehn Prozent der globalen ICT-Umsätze der 100 weltweit führenden<br />

Unternehmen kommen aus Europa<br />

Wirtschaft<br />

Asien hat insbesondere die produktionsorientierten Jobs für elektronische Geräte übernommen<br />

(Foto: Wikimedia/CC-2.0/Steve Jurvetson)<br />

Die Hightech-Industrie in Europa verzeichnet<br />

in allen wichtigen Segmenten<br />

rückläufige Zahlen. So steuern europäische<br />

Unternehmen weniger als zehn<br />

Prozent zu den globalen Umsätzen für<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(ICT) der weltweit führenden<br />

100 Hightech-Unternehmen bei. Spitzenreiter<br />

sind hingegen die USA mit einer<br />

großen Innovationskraft sowie Asien mit<br />

seinen günstigen Produktionsstandorten.<br />

Keine nationalen Alleingänge<br />

Aus diesem Grund verlagern sich auch die<br />

Jobs in der Hightech-Branche zunehmend<br />

in das nicht-europäische Ausland. Europa<br />

verliert an Relevanz im globalen ICT-<br />

Markt, dabei ist die makroökonomische<br />

Bedeutung der europäischen Hightech-<br />

Industrie nicht gering: Kernindustrien wie<br />

die Automobilindustrie oder der Maschinenbau<br />

bedürfen einer agilen und innovativen<br />

europäischen Hightech-Industrie.<br />

Eine aktuelle Studie von A.T. Kearney zeigt<br />

auf, welche Erfolgsfaktoren der europäischen<br />

Hightech-Branche dabei helfen<br />

können, wieder größere globale Relevanz<br />

zu erreichen. Dazu zählt insbesondere<br />

eine Europa-Hightech-Strategie, die auf<br />

langfristig attraktive und neue Hightech-<br />

Segmente setzt, die Investments der EU<br />

besser koordiniert und die Stärken von<br />

Europa ausnutzt. Mit nationalen Alleingängen<br />

wird man es dagegen gegen<br />

die globalen Wettbewerber nicht mehr<br />

schaffen.<br />

Auf nicht-europäische Anbieter<br />

angewiesen<br />

Ein gut funktionierender Hightech-Sektor<br />

ist eine wesentliche Grundlage für<br />

eine moderne Wirtschaft. Viele Industrien<br />

basieren heute auf Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien (ICT)<br />

und gerade die europäischen Unternehmen<br />

nutzen diese Technologien, um<br />

sich Alleinstellungsmerkmale im globalen<br />

Wettbewerb zu erarbeiten. Eine<br />

Untersuchung von A.T. Kearney zeigt<br />

nun jedoch, dass bereits weniger als<br />

zehn Prozent der globalen ICT-Umsätze<br />

der Top 100 ICT-Unternehmen durch<br />

europäische Unternehmen generiert<br />

werden. Lediglich 15 der Top 100 ICT-<br />

Unternehmen haben ihren Hauptsitz<br />

Präzisions-Zahnradpumpen seit 1984<br />

Wir sind Spezialist auf dem Gebiet der Zahnradpumpen sowohl für Hochdruck-, Sonder- als auch für Standardanwendungen.<br />

Unsere Stärke sind innovative Lösungen für die Förderung von niedrig- bis hochviskosen, abrasiven oder korrosiven Medien,<br />

Anwendungen mit hohen Drücken oder für Prozesse mit hohen Temperaturen.<br />

Als Spezialist auf dem Gebiet der Zahnradpumpen vertreiben und konstruieren wir seit fast 30 Jahren Pumpen von höchster<br />

Präzision. Wir bieten optimale Lösungen für die Chemische-, Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Kunststoffindustrie,<br />

beispielsweise zur Förderung von Polymerschmelzen, für kritische Medien oder zur Druckerhöhung im Extrusionsprozess.<br />

Unser Portfolio reicht von kleinen Pumpen mit 0,2 ccm Fördervolumen pro Umdrehung bis hin zu Hochdruckpumpen mit<br />

25.000 ccm pro Umdrehung. Für viele unserer Bauteile steht eine breite Palette an Sonderwerkstoffen zur Verfügung.<br />

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64 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong><br />

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in Europa. Viele wichtige europäische<br />

Industrien sind daher auf nicht-europäische<br />

Hightech-Anbieter angewiesen.<br />

Nur 24 Prozent des globalen Umsatzes<br />

Rückläufige Zahlen bezüglich Jobs und<br />

Umsatz Zu den neun untersuchten Segmenten<br />

gehören: IT-Dienstleistungen,<br />

IT-Hardware, Computer und Notebooks,<br />

Software, Telekommunikationsequipment,<br />

mobile Telefongeräte, Unterhaltungselektronik,<br />

Halbleitertechnologie<br />

und elektronische Bauelemente.<br />

Die Umsätze dieser Segmente beliefen<br />

sich 2011 global auf 2,8 Billionen<br />

US-Dollar. Davon entfallen 815 Milliarden<br />

US-Dollar auf das größte Segment,<br />

die IT-Dienstleis tungen, gefolgt von der<br />

Unterhaltungselektronik (378 Milliarden<br />

US-Dollar), der Halbleitertechnologie<br />

(317 Milliarden US-Dollar) und Software<br />

(297 Milliarden US-Dollar). Aufgrund der<br />

sinkenden Relevanz des europäischen<br />

ICT-Marktes im Vergleich zum asiatischen<br />

und nordamerikanischen Markt, sind<br />

dessen Anteile an den globalen Umsätzen<br />

entsprechend gesunken.<br />

„Wir gehen davon aus, dass in<br />

Europa 2011 nur 24 Prozent des globalen<br />

Umsatzes generiert wurden, und dass<br />

diese Zahl weiter sinken wird“, sagt<br />

Studien autoren Axel Freyberg, Partner<br />

bei A.T. Kearney im Bereich Telekommunikation<br />

und Hightech.<br />

Zulieferer, Stundenlohn und Studenten<br />

Mehr als drei Millionen Europäer arbeiten<br />

in der ICT-Industrie Diese Zahl ist jedoch<br />

rückläufig: Asien hat insbesondere die<br />

produktionsorientierten Jobs für elektronische<br />

Geräte übernommen. Dieses lag<br />

zum einen daran, dass sich das Ökosystem<br />

an Zulieferern und Abnehmern<br />

nach Asien verlagert hat, aber auch an<br />

einem durchschnittlichen Stundenlohn<br />

eines Produktionsmitarbeiters in China.<br />

2011 lag er dort bei 2,11 US-Dollar, in Ost-<br />

Europa bei 8,04 US-Dollar und in West-<br />

Europa bei 40,25 US-Dollar. Kann sich<br />

Europa nicht wieder stärker im ICT-Markt<br />

positionieren, besteht die Gefahr, dass<br />

neben den produktionsorientierten Jobs<br />

auch Forschung und Entwicklung sowie<br />

Services noch stärker nach Asien verlagert<br />

werden – denn die Zahlen zeigen,<br />

dass die asiatische Ausbildung erfolgreich<br />

auf die Entwicklung einer Wissenschaftler-<br />

und Ingenieurs-Elite gesetzt<br />

hat: Während in Europa nur 17 Prozent<br />

der Studenten für Ingenieurs-, Mathematik-<br />

oder IT-Kurse eingeschrieben sind,<br />

sind es in China 31 Prozent.<br />

An globaler Relevanz gewinnen<br />

Trotz der Rückschritte im europäischen<br />

ICT-Markt, gibt es viele ungenutzte Potenziale,<br />

die wieder zu einem Auftrieb führen<br />

könnten. „Zwar werden sich die Segmente<br />

wie die Unterhaltungselektronik, die<br />

Produkte für eine breite Masse in hoher<br />

Stückzahl produziert, weiter hauptsächlich<br />

auf den asiatischen Markt konzentrieren,<br />

Hightech hat in Europa aber eine<br />

Zukunft in Segmenten mit hohem lokalen<br />

Service-Anteil sowie in Segmenten mit<br />

komplexen B2B-Prozessen“, sagt Jan<br />

Stenger, ebenfalls Autor der Studie und<br />

Principal bei A.T. Kearney im Bereich Telekommunikation<br />

und Hightech. In den konsumentennäheren<br />

Bereichen hat Europa<br />

es aufgrund der langsameren Skalierung<br />

in einem inhomogenen europäischen<br />

Markt weiterhin schwerer als zum Beispiel<br />

ein amerikanischer Hightech-Start-<br />

Up in den USA. Hightech hat in Europa<br />

eine Zukunft und kann wieder wachsen,<br />

wenn bestimmte Probleme gelöst werden<br />

und Industrie und Politik in die gleiche<br />

Richtung gehen. n<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 67


Wirtschaft<br />

(Foto: dwhartwig/Flickr.com)<br />

Wirtschaft verkennt Familie als Markt<br />

Wie der Wandel der Familien neue Chancen eröffnet<br />

Es gibt sie noch, die klassische Familie<br />

bestehend aus Mama, Papa, Kind(ern)<br />

und Hund. Aber Familie ist längst zu<br />

einem Gestaltungsraum geworden, der<br />

sehr unterschiedlich definiert wird. Die<br />

Codierungen von Intimität und Romantik<br />

haben sich verschoben und neue<br />

Arrangements für Sexualität und Partnerschaft<br />

drängen aus den Nischen<br />

in den Mainstream. In einer repräsentativen<br />

Online-Erhebung hat das<br />

Zukunftsinstitut in Zusammenarbeit<br />

mit Karmasin Motivforschung 1.000<br />

Menschen in Deutschland und 800<br />

Menschen in Österreich zu ihrer ge- und<br />

erlebten Familiensituation interviewt. In<br />

der aktuellen Studie „Familienmärkte“<br />

zeigen die Autoren auf, welche Chancen<br />

die „Familie als Markt“ Wirtschaftsunternehmen<br />

eröffnet und welcher gesellschaftspolitische<br />

Nutzen damit verbunden<br />

ist.<br />

Treiber der Dienstleistungsgesellschaft<br />

Familien wenden im Schnitt 3.017 Euro<br />

im Monat für privaten Konsum auf.<br />

Damit geben sie deutlich mehr aus<br />

als Singles (1.418 Euro) und Paare ohne<br />

Kinder (2.622 Euro). Es lohnt sich also<br />

für Wirtschaftsunternehmen, einen<br />

genaueren Blick auf die Zielgruppe<br />

Familie zu werfen. Die zunehmende<br />

Erwerbstätigkeit von Frauen, die gestiegene<br />

Mobilität und Flexibilität lassen<br />

die Zeitressourcen von Familien weiter<br />

schrumpfen und werden zu einer Vielzahl<br />

an neuen Produkten, Services und<br />

Dienstleistungen führen.<br />

Zeit wird zum wichtigsten Gut<br />

Die Autoren der Studie gehen der Frage<br />

nach, in welchen Bereichen des Alltags<br />

Elternwünsche unerfüllt bleiben. Welche<br />

Angebote fehlen, um den Alltag<br />

besser, stressfreier und sorgenfreier zu<br />

meistern? Und die wichtigste Frage: Wie<br />

lässt sich Zeit einsparen? Familienmärkte<br />

sind Zeitmärkte. Hatten Familien früher<br />

einen zentralen, ja definierten Platz,<br />

findet heute Familienleben an jedem<br />

Ort und zu jeder Zeit statt. Die Nachfragebedürfnisse<br />

werden damit stark vom<br />

situativen Zeitkontingent der jeweiligen<br />

Familie beeinflusst.<br />

Neun Familienmärkte<br />

Auf Grundlage verschiedener Lebenssituationen<br />

entwickeln die Autoren der<br />

Studie insgesamt neun verschiedene<br />

Familienmärkte. Jedes Kapitel führt<br />

kurz und prägnant in die Lebenswelt<br />

des jeweiligen Familienmarktes ein. Ein<br />

Steckbrief zu einer fiktiven, aber lebensnahen<br />

Familie, entführt den Leser in<br />

die Welt dieser Familie und gewährt<br />

einen Einblick in ihren Alltag. Anhand<br />

von Best-Practice-Beispielen wird aufgezeigt,<br />

welche innovativen Dienstleistungsangebote,<br />

Services und Produkte<br />

auf den Markt kommen und wo noch<br />

großer Nachholbedarf vorliegt. Es wird<br />

deutlich, wo Unternehmen und Dienstleister<br />

Chancen für sich ergreifen können<br />

und neue Märkte im Entstehen sind.<br />

Early-Bird-Märkte:<br />

Familie beginnt im Kopf. Als Traumbild<br />

und Eckpfeiler der Orientierung im<br />

Leben. Wenn Familie aus dem Reich der<br />

Vorstellung (erste Verliebtheit) in die<br />

Realität (gemeinsame Wohnung, Verlobung,<br />

Heirat, Kind) überführt wird,<br />

dann greift der Early-Bird-Markt und der<br />

„Konsum der Romantik“. Es sind Märkte<br />

der Vorfreude und der Simulation.<br />

Socialware-Märkte:<br />

Spezifische Angebote für die moderne<br />

Netzwerkfamilie oder auch Distanzfamilie<br />

(bedingt durch verschiedene<br />

Wohnorte) werden nur rudimentär<br />

angeboten. Lösungen rund um zeitgemäße<br />

Mobilität gibt es wenige. Sich<br />

68 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


Was ist für Sie eine Familie? (Umfrage 2010)<br />

Anteil der Befragten in %<br />

120<br />

100<br />

99<br />

89 88<br />

80<br />

73<br />

71<br />

68<br />

60<br />

40<br />

als Individuum zu entfalten und dabei<br />

zugleich einem Familienplan zu folgen,<br />

wird durch moderne Technologie darstellbar.<br />

Chaos-Märkte:<br />

Viele Familien scheitern an der Überforderung<br />

durch die komplexe, moderne Welt<br />

und dem Fehlen von Bildungszugängen.<br />

Hier entsteht ein Markt für Unterstützungsleistungen<br />

und Services. In diesem<br />

Marktfeld finden sich heute vornehmlich<br />

karitative und staatliche Institutionen,<br />

in Zukunft aber auch Startups aus dem<br />

Umfeld Microjobbing, Microvolunteering<br />

und Nachbarschaftsportale.<br />

MommaDaddy-Märkte:<br />

Viele Menschen gehen heute als Alleinerziehende<br />

durchs Leben. Trennungen<br />

werden zum Motor der boomenden<br />

Beziehungsmärkte (Dating-Portale). Stark<br />

wachsend ist auch der Markt der zweiten<br />

Infrastruktur, des doppelten Zuhauses.<br />

Dem Kind soll es schließlich an nichts fehlen,<br />

wenn es beim Ex-Partner zu Besuch<br />

ist – vor allem nicht an Normalität. So<br />

kommt es, dass es zwar immer weniger<br />

Kinder gibt, aber noch nie soviel für Spielwaren<br />

ausgegeben wurde.<br />

High-Professional-Märkte:<br />

Früher wurden Kinder quasi nebenbei<br />

großgezogen. Heute wird das Projekt<br />

Kind professionell gemanagt. Eltern stellen<br />

deutlich höhere Ansprüche an ihre<br />

eigene Rolle als Erziehungsverantwortliche.<br />

Nachgefragt werden Dienstleistungen<br />

und Services, die Zeitersparnis<br />

bieten. Wachstumspotenzial verspricht<br />

vor allem das in Deutschland unterentwickelte<br />

Online-Shopping von Lebensmitteln.<br />

Burn-Out-Märkte:<br />

Burnout als Markt zu begreifen, geht<br />

davon aus, dass die reale Situation vieler<br />

Familienmitglieder, vornehmlich der<br />

20<br />

0<br />

Ein verheiratetes Paar<br />

mit Kind<br />

Eltern, von Faktoren geprägt ist, die von<br />

Psychologen zur Definition des Burnout-Syndroms<br />

herangezogen werden.<br />

Aus dieser Situation entstehen massive<br />

Knappheiten an Zeit, Regeneration und<br />

innerer Gelassenheit. An diesen Leerstellen<br />

werden in Zukunft familiale Dienstleistungen<br />

ansetzen.<br />

Happy-Go-Lucky-Märkte:<br />

Familie heute heißt auch, ein Leben ohne<br />

Kinder zu führen. Gerade in den besser<br />

gestellten Einkommensschichten<br />

begründet keineswegs das Kind die Familie,<br />

sondern primär die Hochzeit oder das<br />

Zusammenleben. Auf der anderen Seite<br />

des Modells ist es nicht weniger interessant:<br />

Explizit kinderreiche Familien sind<br />

heute ebenso Gutverdienende. Dieser<br />

Markt ist geprägt von einer kaufkräftigen,<br />

aber sehr heterogen Klientel.<br />

Savoir-Vivre-Märkte:<br />

Wissen, wie man leben möchte und was<br />

man tun muss, um dieses zu erreichen.<br />

Das ist die Kunst des Lebens. Als Familie<br />

Über die Autoren<br />

Familie ist da, wo<br />

Menschen sich<br />

umeinander kümmern<br />

n Andreas Steinle ist Dipl.-Kommunikationswirt<br />

und, neben seiner<br />

Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

des Zukunftsinstitut, einer der<br />

gefragtesten Redner auf internationalen<br />

Kongressen.<br />

Ein unverheiratetes Paar<br />

mit Kind<br />

Ein verheiratetes Paar<br />

Alleinerziehende/-r mit<br />

Kind<br />

gut zu leben, ohne Panik, ohne Fremdbestimmung,<br />

das gelingt den meisten<br />

erst in der zweiten Lebenshälfte. Wenn<br />

die biologischen Faktoren sich parallel<br />

zur wirtschaftlichen Verortung entkrampfen.<br />

Sehr oft führt das zu neuen<br />

Lebenszielen in einer neuen Intensität<br />

und zu neuen Familien-Partnern.<br />

Chillout-Märkte:<br />

Der Chillout-Markt ist ein Markt der<br />

freiwilligen Reduzierer. Reduktion<br />

führt zu einem besseren Lebensgefühl.<br />

Weglassen von allem, was ablenkt<br />

und belastet. Ziel ist es, einen Zustand<br />

des „Glücklichseins“ zu erlangen. Eine<br />

Gesellschaft auf dem Weg in Richtung<br />

Reduktion mit dem Ziel eines verbesserten<br />

Lebensgefühls wird erhebliche<br />

Veränderungen in allen Lebensbereiche<br />

mit sich bringen – somit auch auf den<br />

Familienmärkten. Familienmärkte sind<br />

viel größer als sie scheinen und wachsen<br />

rasant. n<br />

Andreas Steinle, Thomas Huber<br />

n Thomas Huber ist ausgebildeter<br />

Kommunikationsdesigner und<br />

leitet die Redaktion des Zukunftsinstituts.<br />

(Fotos: Zukunftsinstitut)<br />

Ein lesbisches oder<br />

schwules Paar mit Kind<br />

(Grafik: Chrismon.de/statista)<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 69


Wirtschaft<br />

(Fotos: IHK)<br />

Der falsche Feind<br />

Kultur und Wirtschaft sagen „Nein!“ zur Frauenquote<br />

Carola Schaar, Präsidentin der IHK Halle-Dessau: „Eine mögliche Ungerechtigkeit<br />

durch eine andere korrigieren zu wollen, führt meist in die Irre“<br />

Die Bundesratsinitiative zur gesetzlichen<br />

Frauenquote sieht sich immer<br />

mehr Kritik ausgesetzt. Nun äußerte<br />

sich die Industrie- und Handelskammer<br />

Halle-Dessau (IHK) zu dem Vorhaben,<br />

das unter anderem von der Landesregierung<br />

Sachsen-Anhalts unterstützt<br />

wird. Eine Quote bedeute faktisch eine<br />

geschlechtsspezifische Diskriminierung,<br />

mit der man Gefahr laufe, das Leistungsprinzip<br />

außer Kraft zu setzen. Insbesondere<br />

kritisiert die IHK den Eingriff in die<br />

unternehmerische Selbstbestimmung,<br />

den eine gesetzliche Quote darstelle.<br />

Winzergenossenschaft Oberbergen<br />

»Oberbergener Baßgeige<br />

Musik für Ihre Sinne...«<br />

Wehret den Anfängen!<br />

„Wir lehnen eine Quote strikt ab. Eine<br />

mögliche Ungerechtigkeit durch eine<br />

andere korrigieren zu wollen, führt meist<br />

in die Irre. So auch bei der Frauenquote:<br />

Ich empfinde es als zutiefst ungerecht,<br />

Menschen aufgrund ihres Geschlechts<br />

zu privilegieren oder zu diskriminieren.<br />

Und es betrübt mich, dass manche Politiker<br />

es offenbar für ihre Aufgabe halten,<br />

uns Unternehmern unsere Personalpolitik<br />

zu diktieren. Auch wenn es zunächst<br />

‚nur’ um die Aufsichtsräte börsennotierter<br />

Aktiengesellschaften gehen soll<br />

– wehret den Anfängen!“, kritisiert IHK-<br />

Präsidentin Carola Schaar die Initiative.<br />

Zusammenhalt der Gesellschaft bedroht<br />

Auch die Buchautorin Christine Bauer-<br />

Jelinek sagt: „Halbe-Halbe ist gescheitert<br />

– die zwanghafte Gleichverteilung<br />

überfordert Frauen wie Männer.“<br />

Als renommierter Wirtschaftscoach<br />

für Topkarrieren hat sie im Oktober ihr<br />

neues Buch „Der falsche Feind – Schuld<br />

sind nicht die Männer“ veröffentlicht<br />

und sieht in der Debatte um die Quotenregelung<br />

eine große Gefahr: „Der aktuelle<br />

Feminismus ist ein Rückschritt – er<br />

bedroht den Zusammenhalt in unserer<br />

Gesellschaft.“<br />

Der „Allmachts-Feminismus“ habe<br />

es geschafft, die Frau als bevorzugte<br />

Gruppe zu positionieren. Die Gleichberechtigung<br />

sei bereits zum Vorteil der<br />

Frauen gekippt worden. In der öffentlichen<br />

Debatte wagte niemand mehr, sich<br />

gegen die Forderungen zu stellen, aus<br />

Angst vor dem Gegenschlag.<br />

Winzergenossenschaft Oberbergen<br />

Badbergstraße 2<br />

79235 Vogtsburg-Oberbergen<br />

Telefon: (0 76 62) 9 46 00<br />

Fax: (076 62) 94 60 24<br />

E-mail: info@wg-oberbergen.com<br />

www.wg-oberbergen.com<br />

F I N A L I S T<br />

Großer Preis des<br />

MITTELSTANDES<br />

Ein starkes Argument gegen Quoten<br />

Dabei brauchen Mann und Frau sich<br />

gegenseitig. Es ist beispielsweise erwiesen,<br />

dass gemischte Führungsmannschaften<br />

in der Wirtschaft von Vorteil<br />

sind. Diese dürften aber nicht durch<br />

„Zwangsquoten“ künstlich erzeugt werden.<br />

Carola Schaar: „Dass gemischte<br />

Teams oft besonders gute Ergebnisse<br />

liefern, ist in Wahrheit ein starkes Argument<br />

gegen Quoten. Unternehmen<br />

stehen im Wettbewerb und können es<br />

70 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


sich schlicht nicht leisten, Mitarbeiter<br />

anhand anderer Kriterien als ihrer Leistung<br />

zu befördern.“<br />

Schlechterer Börsenwert<br />

Eine kürzlich im Quartely Journal of Economics<br />

erschienene Studie zeigt, dass<br />

sich der Börsenwert norwegischer Aktiengesellschaften,<br />

die von der Einführung<br />

einer Frauenquote besonders stark<br />

betroffen waren, in einem Fünf-Jahres-<br />

Zeitraum im Schnitt um 17 Prozent<br />

schlechter entwickelt hat als der Wert<br />

nicht betroffener Unternehmen.<br />

Der Grund hierfür sei, dass die<br />

Unternehmen, um die Quote erfüllen zu<br />

können, gezwungen waren, über Jahre<br />

hinweg sämtliche freiwerdenden Aufsichtsratsposten<br />

nach Geschlecht und<br />

nicht nach Eignung zu besetzen.<br />

Nicht ständig als Opfer fühlen<br />

In den Zentren der Macht befinden sich<br />

vor allem diejenigen, die sich gegenseitig<br />

fördern und nutzen, meint Bauer-<br />

Jelinek. Unabhängig vom Geschlecht.<br />

Der Feminismus drängt die Frauen<br />

durch die Forderung nach Quoten in<br />

eine Opferrolle: „Die Unterdrückung der<br />

Frauen durch die Männer ist ein Mythos<br />

– Frauen müssen sich nicht ständig als<br />

Opfer fühlen.“ Bauer-Jelinek argumentiert,<br />

dass Frauen der westlichen Welt<br />

heute alles erreicht haben:<br />

Gleichberechtigung und Chancengleichheit<br />

sind in nahezu jedem Lebensbereich<br />

umgesetzt – doch das ist offensichtlich<br />

nicht genug. Nun muss alles<br />

einer zwanghaften Gleichverteilung<br />

unterworfen werden: für Frauen die<br />

Hälfte der Einkommen und für Männer<br />

die Hälfte der Familienarbeit. Der<br />

Rechenstift regiert vom Arbeitsplatz bis<br />

in die Ehebetten.<br />

Dabei sind die Unterschiede INNER-<br />

HALB der Geschlechter um ein Vielfaches<br />

größer als zwischen den Geschlechtern.<br />

Eine 20-jährige Berliner Hartz-IV-Empfängerin<br />

verbindet viel mehr mit tausenden<br />

Männern in ähnlicher Lage als mit<br />

der Berufspolitikerin Andrea Nahles, der<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel oder der<br />

Yahoo-Chefin Marissa Mayer.<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 71<br />

Die ständige offene oder subtile Schuldzuweisung<br />

an die Männer bei gleichzeitiger<br />

Idealisierung der Frauen schwächt<br />

den existentiellen Zusammenhalt der<br />

Geschlechter und damit auch ihre Kraft.<br />

Ein Sieg des einen über das andere<br />

Geschlecht ist unmöglich. Wir würden<br />

einfach aussterben. Die einseitige Konzentration<br />

auf Frauenfragen verschleiert<br />

die tatsächlichen Spannungsfelder<br />

der Gesellschaft. Frauen allein können<br />

die Gesellschaft nicht ändern, indem<br />

sie ohne Rücksicht auf Verluste nur ihre<br />

Interessen durchsetzen.<br />

Das gelang übrigens auch Männern<br />

zu keiner Zeit. Bauer-Jelinek ruft die<br />

Frauen nicht zur Rückkehr an den Herd<br />

auf, sondern kritisiert den Allmachts-<br />

just like the real thing<br />

Finalist <strong>2012</strong><br />

Modellspielzeug<br />

Made in Germany<br />

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Feminismus in seiner heutigen Form. Ein<br />

neuer Riss durch die Gesellschaft könnte<br />

die Folge sein. ■<br />

Boris Kunofski<br />

Das Buch zum<br />

Thema<br />

Christine Bauer Jelinek:<br />

Der falsche Feind – Schuld sind<br />

nicht die Männer.<br />

Ecowin-Verlag, EUR 19,95.<br />

ISBN: 978-3-7110-0029-3<br />

(Foto: ecowin Verlag)


ALL-IN-ONE-Rasierer<br />

Neues kann immer noch verblüffen<br />

Wirtschaft<br />

Heute noch steht die Frage nach Nassoder<br />

Trockenrasur? Jahrhundertelang<br />

hatten sich Männer mit allen möglichen<br />

scharfkantigen Dingen oder Messern<br />

durchs Gesicht geschabt, um sich von den<br />

W Lonar<br />

Bei uns dreht sich<br />

alles um Rinder<br />

lästigen Barthaaren an Kinn und Wangen<br />

zu befreien. Erst das 20. Jahrhundert<br />

revolutionierte die Rasur. Die Erfindung<br />

auswechselbarer Klingen am Nassrasierer<br />

war und ist die moderne Lösung.<br />

Body-Grooming<br />

Mittlerweile gibt es trotz Trockenrasur<br />

einen großen Anteil Männer, die sich nicht<br />

nur im Gesicht nass rasieren, sondern<br />

die Ganzkörperrasur ist ein ganz großes<br />

Thema geworden. Sofort ruft das Denglishmacher<br />

auf den Plan: "Body-Grooming"<br />

heißt das neue Schlagwort. Hinzu<br />

kommt auch das vermehrte Bedürfnis<br />

einer Intimrasur bei den Männern sowohl<br />

auch bei Frauen.<br />

Nun braucht der Markt Neuheiten<br />

Nicht nur ein Gerät für die Bartrasur, sondern<br />

auch für die Ganzkörperrasur, das<br />

auch unter der Dusche verwendet werden<br />

kann und das mit Unreinheiten der<br />

Haut fertig wird, ist gefragt. Die Lösung<br />

heißt ALL-IN-ONE. Das Rasier- und Haarschneidegerät<br />

mit stufenlos einstellbarer<br />

Schnittkantenhöhe. Frisch patentiert ist<br />

der All-In-One-Nassrasierer mit stufenlos<br />

verstellbarer und abspeicherbarer<br />

Schnittkantenhöhe, sogar weniger als<br />

1mm, zur Universalpflege für Kopf-, Bartund<br />

Körperhaar.<br />

Im Millimeterbereich<br />

Der Produktentwickler und Designer Eric<br />

Mieth sagt dazu: „Durch eine Höhenverstellung<br />

im Millimeterbereich erlaubt<br />

dieser Rasierer auch Menschen, mit empfindlicher<br />

Haut oder pathologischem<br />

Hautbild eine nahezu glatte Rasur, ohne<br />

die Haut zu reizen oder zu verletzen, d.h.<br />

der Klingenabstand zur Haut ist auch<br />

über eine Einstelltaste regulierbar. Natürlich<br />

mit Memoryfunktion.“<br />

Diese Erfindung ermöglicht erstmalig,<br />

sowohl die Glattrasur, als auch<br />

das Bart-Trimming und die Drei-Tage-<br />

Bartpflege mit nur einem Produkt. Ein<br />

Drei-Tage-Bart wird durch stufenloses<br />

Einstellen der gewünschten Klingenhöhe<br />

während der Rasur auf eine gleichmäßige<br />

Haarlänge gestutzt.<br />

Das Alleinstellungsmerkmal<br />

Die Alleinstellung ergibt sich aus der<br />

Kombination von Nassrasur-Wechselklingen,<br />

stufenlos verstellbarer Schnittkantenhöhe<br />

und einer präzise geführten<br />

Klingenkonstruktion mit Haaraufrichter,<br />

um das Rasieren gegen die Bartwuchsrichtung<br />

zu ersparen. Der Designer und<br />

Produktentwickler Eric Mieth hat seine<br />

Erfindung mit Unterstützung des Projektmanagers<br />

Elmar Maria Balzer zur<br />

Patentreife weiterentwickelt und patentieren<br />

lassen.<br />

Marktchancen geprüft<br />

Unternehmensberater Wolf-Helmut Sieg<br />

hat die Marktchancen geprüft. Sieg ist<br />

der Berater, Wirtschaftsförderer und Botschafter<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung, der<br />

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aus Brandenburg für Brandenburg,<br />

Deutschland und die Welt<br />

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(Fotos: Prof. Arnd J. Garth)<br />

v.l.n.r.: Produktdesigner Eric Mieth, Unternehmensberater Wolf-Helmut Sieg, Projektmanagers Elmar Maria Balzer und Marketingprofessors Arnd<br />

Joachim Garth<br />

über ein exzellentes Netzwerk verfügt<br />

und diese Erfindung mit den notwendigen<br />

In-und Outputs versehen hat. Sieg<br />

Consulting entwickeln Lösungen für das<br />

gesamte Spektrum der Betriebs-, Produkt-<br />

und Markenführung. Der Zusammenschluss<br />

der Netzwerker unter der<br />

SIEG-GRUPPE umfasst auch die Mitarbeit<br />

des Marketingprofessors Arnd Joachim<br />

Garth, der unter anderem auch für seine<br />

Strategieberatungen in Markenführung<br />

in der deutschen Wirtschaft bekannt ist.<br />

Siegeszug der Rasur<br />

„Als nächstes bereiten wir nun die Vermarktung<br />

dieses Patentes vor, um es innovativen<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

vorzustellen. Wir sind also offen für alle<br />

Arten von Gesprächen und Angeboten“,<br />

so der Originalton von Wolf-Helmut Sieg.<br />

Sicher wird dies ein SIEGeszug der Rasur,<br />

zumal dieses Patent geradezu sämtliche<br />

Hautprobleme, wie beispielsweise Akne<br />

oder Schuppenflechte, zu einer problemlosen<br />

Rasur werden lassen. ■<br />

Liz Geithner<br />

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Betriebsrenten<br />

Warum sie durch Niedrigzinsen gefährdet sind<br />

und wer für sie haftet<br />

Wirtschaft<br />

Arbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen in der<br />

Zeitschrift „Betriebliche Altersversorgung 5/<strong>2012</strong>“:<br />

„Die betriebliche Altersversorgung ist attraktiv und<br />

wird als zweite Säule unseres Alterssicherungssystems<br />

mehr denn je gebraucht.“<br />

ENSINGER<br />

IST SPORT<br />

DIE Calcium-Magnesium-POWER-QUELLE<br />

(Foto: Wikimedia/CC-3.0/Dirk Vorderstraße)<br />

Ein neues Urteil des Bundesarbeitsgerichts<br />

(BAG) bestätigt, dass Arbeitgeber<br />

haften, wenn ein Träger der betrieblichen<br />

Altersversorgung (bAV) seine Leistungen<br />

satzungsgemäß herabsetzt. Durch das<br />

anhaltende Niedrigzinsniveau, spätestens<br />

seit Einführung des Euro, muss bald<br />

so gut wie jeder Arbeitgeber mit bAV-<br />

Zusagen damit rechnen.<br />

Rechtliches Risiko des Arbeitgebers<br />

Vermittler behaupten gerne, dass die<br />

Auslagerung einer Versorgungszusage<br />

auf externe Träger der bAV (z.B. Unterstützungskasse,<br />

Pensionskasse, Pensionsfonds)<br />

den Arbeitgeber aus seiner<br />

Verantwortung entlässt. Das Gegenteil<br />

ist richtig, wie das Urteil des BAG zeigt.<br />

Bleibt der Kapitalertrag unter den in der<br />

Breite meist kalkulatorisch hoch angesetzten<br />

ca. vier Prozent zurück oder verlängert<br />

sich die Lebenserwartung über<br />

die rechnungsmäßigen Ansätze hinaus,<br />

kann dies zu einer Herabsetzung von<br />

Anwartschaften und sogar schon laufenden<br />

Rentenleis tungen bei einem Träger<br />

der bAV führen. Derartige Kürzungen<br />

sind regelmäßig in den Satzungen vorgesehen.<br />

Die allermeisten Arbeitgeber vermeiden<br />

eine Honorarberatung, und<br />

lassen sich von Vermittlern und Beratern<br />

in Beispielsrechnungen sagenhafte<br />

Renditen vorrechnen. Jene Arbeitgeber,<br />

die es ihren Mitarbeitern und oft sich<br />

selbst eigentlich nur gut meinen, zielen<br />

darauf ab, bei einem Träger der bAV das<br />

Geld anzulegen, welcher eine möglichst<br />

hohe - und damit unsicherere - Rente<br />

zusagt. Dieses Ausblenden der Arbeitgeberrisiken<br />

wird noch dadurch verstärkt,<br />

dass die eingeschalteten Steuerberater<br />

oder Wirtschaftsprüfer keine Bilanzen<br />

einschließlich aller potentiellen Risiken<br />

aufstellen. So geraten Arbeitgeber<br />

immer häufiger in die Situation einer<br />

Überschuldung, ohne es zu bemerken.<br />

Die bei bAV-Zusagen eingerechneten<br />

Zinserträge, Steuervorteile und<br />

Zuschüsse der Arbeitgeber sind keine<br />

zusätzlichen Sicherheiten, sondern sind<br />

bereits in den zugesagten Renten eingerechnet.<br />

Sie werden für die gegebenen<br />

Zusagen bereits in voller Höhe benötigt<br />

und erhöhen damit die Arbeitgeberhaftung.<br />

Dass es bisher bei einigen Trägern<br />

der bAV irgendwie meist gut gegangen<br />

ist, oder die wahren bereits eingefahrenen<br />

Verluste bisher geschickt kaschiert<br />

oder überbrückt wurden, ist kein Beweis<br />

für die Haftungsfreiheit der Arbeitgeber<br />

und die Sicherheit der dortigen Kapitalanlagen.<br />

Denn das niedrige Zinsniveau<br />

hat eine zeitverzögerte Wirkung, die<br />

dafür umso stärker wirkt.<br />

Ein enormes Haftungspotential<br />

Die heute vorhandenen Deckungsmittel<br />

in der bAV, rund 480 Mrd. Euro als bAV-<br />

Kapitalanlagen sind nicht obendrein zu<br />

den Beiträgen übrig, sondern sind als<br />

74 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


Über die Autoren<br />

n Dr. Johannes Fiala, Rechtsanwalt<br />

(München), MBA Finanzdienstleistungen<br />

(Univ.), MM (Univ.), Geprüfter<br />

Finanz- und Anlageberater<br />

(A.F.A.), Bankkaufmann<br />

(www.fiala.de)<br />

n Dipl.-Math. Peter A. Schramm,<br />

Sachverständiger für Versicherungsmathematik<br />

(Diethardt), Aktuar DAV,<br />

öffentlich bestellt und vereidigt von<br />

der IHK Frankfurt am Main<br />

(www.pkv-gutachter.de)<br />

Kapitaldeckung für die Finanzierung der<br />

Zusagen erforderlich, samt bis zu vier bis<br />

sechs Prozent Zinsen jährlich darauf für<br />

die Zukunft.<br />

Es handelt sich um Deckungsmittel<br />

für Schulden (Passiva), die lebenslang<br />

mit einer hohen Zinsgarantie verzinst<br />

werden müssen. Werden nur zwei Prozent<br />

erwirtschaftet, fehlen also jährlich<br />

rund 10 bis 20 Mrd. Euro steigend, da sie<br />

auch auf die Zinseszinsen und weiteren<br />

Beiträge fehlen. Die EU möchte über<br />

die Solvency-II-Regelung das Eigenkapital<br />

bzw. Risikokapital bei den externen<br />

Trägern der bAV erhöhen, wie auch bei<br />

den Versicherern. Damit würde sich<br />

das Risiko einer Insolvenz, von Pensionsfonds<br />

und Pensionskassen in etwa<br />

halbieren. Die Bundesvereinigung der<br />

Arbeitgeberverbände wendet sich dagegen,<br />

weil dies die Arbeitgeber zusätzliche<br />

Beiträge kosten würde und mindestens<br />

die künftigen Rentenzusagen<br />

stärker vermindert werden müssten.<br />

Auch der DGB ist dagegen.<br />

Nichts Unangemessenes<br />

Konsequent und richtig ist hingegen,<br />

heute schon die neuen Zusagen zu<br />

vermindern – und mit ihnen das Haftungsrisiko<br />

der Arbeitgeber. Solvency II<br />

verlangt nichts Unangemessenes, sondern<br />

schlicht nur, dass die Anbieter<br />

sich mit ihren eigenen Risiken für die<br />

Erfüllbarkeit ihrer Zusagen frühzeitig<br />

auseinandersetzen sollen. Bei den DAX-<br />

30-Konzernen besteht eine Deckungslücke<br />

bei dafür vorgesehenen Kapitalvermögen<br />

in Höhe von 107 Mrd. Euro für<br />

die Erfüllung von Versorgungszusagen in<br />

Höhe von 281 Mrd. Euro. Lebt ein Unternehmen<br />

über seine Verhältnisse, so wird<br />

es insolvent. Das statistische Risiko dafür<br />

liegt bei etwa einem Prozent pro Jahr<br />

– ein großer Anteil der Arbeitnehmer<br />

und Betriebsrentner wird also davon<br />

betroffen sein. Die Betriebsrentner, also<br />

normale Arbeitnehmer, erhalten dann<br />

jedoch vom „Pensionssicherungsverein<br />

aG“ oft weitaus weniger, als vom eigenen<br />

Arbeitgeber einmal fürs Alter zugesagt<br />

und geplant – auch hier also eine<br />

Leistungskürzung. n<br />

Johannes Fiala, Peter A. Schramm<br />

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MV kommt voran<br />

Harry Glawe, Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern,<br />

zur wirtschaftlichen Lage<br />

Wirtschaft<br />

Wirtschaftsminister Harry Glawe: "Die Wirtschaft<br />

des Landes ist auf gutem Kurs"<br />

(Foto: Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus/MV)<br />

Mecklenburg-Vorpommern hat die 2008<br />

ausgelöste Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

gemeistert. „Die Wirtschaft des Landes<br />

ist auf gutem Kurs“, sagte Wirtschaftsminister<br />

Harry Glawe im Schweriner Landtag.<br />

„Betrachtet man den Abschwung<br />

im Jahr 2009 und den Aufschwung der<br />

Jahre 2010 und 2011 zusammen, so hat<br />

Mecklenburg-Vorpommern diese Phase<br />

in Ostdeutschland am besten gemeistert.<br />

Das Vor-Krisen-Niveau von 2008<br />

wurde bereits wieder erreicht.“<br />

Veränderter Arbeitsmarkt<br />

Bundesweit lag das Land damit auf<br />

dem 7. Platz – vor allen anderen neuen<br />

Bundesländern und z. B. auch vor<br />

Baden-Würt temberg, Hessen und<br />

Schleswig-Holstein. Der Arbeitsmarkt in<br />

Mecklenburg-Vorpommern hat sich in<br />

den letzten Jahren tiefgreifend verändert.<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen ist<br />

zwischen 2005 und 2011 von jahresdurchschnittlich<br />

622.200 auf 644.100<br />

gestiegen. Die Arbeitslosigkeit verringerte<br />

sich von 160.800 (und einer Quote<br />

von 18,2 Prozent) im September 2005 auf<br />

90.400 (10,7 Prozent) im September <strong>2012</strong>,<br />

das sind rund 70.000 Arbeitslose weniger.<br />

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsplätze liegt aktuell<br />

(Juli <strong>2012</strong>) in Mecklenburg-Vorpommern<br />

bei 532.500, das sind rund 20.000 mehr<br />

als im Juli 2007 (512.200). Auch die Entwicklung<br />

im Verarbeitenden Gewerbe<br />

zwischen 2005 bis 2011 verdeutlicht die<br />

insgesamt positive Entwicklung:<br />

Hersteller von<br />

wiederverwendbaren<br />

Kunststoffverpackungen<br />

- Zahl der Betriebe (ab 50 Beschäftigte):<br />

plus 17 Prozent,<br />

- Zahl der Tätigen Personen: plus<br />

23 Prozent,<br />

- Höhe der gezahlten Entgelte: plus<br />

34 Prozent,<br />

- Umsatzsteigerung: plus 40 Prozent,<br />

- Auslandsumsatz: plus 75 Prozent.<br />

Aktuelle Umsatzentwicklung im Verarbeitenden<br />

Gewerbe:<br />

2009: minus 14,3 Prozent; 2010: plus<br />

2,9 Prozent; 2011: plus 10,6 Prozent.<br />

· ganzjährige Vermietung<br />

von Ferienhäusern & Wohnungen,<br />

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Konjunkturmotor<br />

Das Verarbeitende Gewerbe in MV war<br />

2011 der Konjunkturmotor. Positiv haben<br />

sich auch Handel, Gastgewerbe und Verkehr<br />

sowie die Bauwirtschaft entwickelt.<br />

Die Konjunkturumfragen zeigen eine<br />

Fortsetzung der guten Geschäftslage<br />

und der optimistischen Stimmung der<br />

Unternehmen. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

in Mecklenburg-Vorpommern stieg im<br />

1. Halbjahr <strong>2012</strong> preisbereinigt um 1,1 Prozent<br />

und damit im Bundesdurchschnitt.<br />

Im Durchschnitt der neuen Länder (ohne<br />

Berlin) stieg das Bruttoinlandsprodukt<br />

dagegen nur um 0,4 Prozent. Gleichwohl<br />

bestehen zwei große Fragezeichen: Zum<br />

einen das Risiko einer weltweiten Abkühlung<br />

der Konjunktur, auch vor dem Hintergrund<br />

der nicht gelösten Finanz- und<br />

76 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


Schwierige Situation im Schiffbau:<br />

Der Stellenabbau in den<br />

Werften wie zuletzt in Rostock<br />

und Wismar trifft das Land<br />

schwer<br />

(Foto: yetdark/Flickr.com)<br />

Schuldenkrise. Zum anderen die schwierige<br />

Situation im Schiffbau. Der Stellenabbau<br />

in den Werften wie zuletzt<br />

in Rostock und Wismar trifft das Land<br />

schwer. Dies ist auch der Grund, warum<br />

die Beschäftigungszahl im Verarbeitenden<br />

Gewerbe des Landes in den letzten<br />

Jahren insgesamt stagniert ist. Zur Jahresmitte<br />

2011 war die Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten im<br />

Schiffbau MV um rund 2.300 geringer als<br />

im Juni 2009 bedingt durch die Umstrukturierung<br />

bei den Wadan-Werften.<br />

Standortqualitäten, die überzeugen<br />

Im gleichen Zeitraum haben die übrigen<br />

Industriebranchen im Land rund 2.300<br />

zusätzliche SV-Beschäftigte im Saldo<br />

hinzugewonnen, allen voran in der Ernährungswirtschaft.<br />

Insgesamt konnten also<br />

die Arbeitsplatzverluste im Schiffbau<br />

durch die Zuwächse in anderen Industriebranchen<br />

ausgeglichen werden. Weitere<br />

Investitionen und neue Arbeitsplätze<br />

sind zu erwarten. Zum Beispiel durch<br />

die Ansiedlung von Nestlé am Standort<br />

Schwerin. Bis 2013 entstehen in dem Kaffeekapselwerk<br />

rund 450 neue Arbeitsplätze,<br />

die auf über 800 anwachsen<br />

sollen. Die Entscheidung setzt Schwerin<br />

als Standort auf die europäische Landkarte<br />

für Großinvestitionen. Eine solche<br />

Ansiedlung ist beste Werbung für Folgeinvestitionen.<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

hat Standortqualitäten, die überzeugen<br />

und die Wirtschaftspolitik setzt<br />

darauf, die industrielle Wertschöpfung<br />

im Land zu erhöhen, die Innovationsfähigkeit<br />

zu stärken und wissensbasierte<br />

Arbeitsplätze zu schaffen, sowie Mittelstand<br />

und Handwerk zu unterstützen:<br />

1. Industrielle Wertschöpfung im<br />

Land erhöhen<br />

2. Innovationsfähigkeit der Unternehmen<br />

stärken<br />

3. Vorhandene Stärken der Wirtschaft<br />

ausbauen<br />

4. Mittelstand und Handwerk unterstützen<br />

5. Standortmarketing<br />

6. Städtebau- und Wohnraumförderung<br />

7. Den Fachkräftebedarf sichern n<br />

Eigentumswohnungen in Top-Qualität<br />

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Die Tradition der Hanse<br />

Wohlstand und Gemeinschaft durch Handel<br />

Wirtschaft<br />

(Foto: Günter Schüttauf/pixelio.de)<br />

Soziale Ungerechtigkeit, große Einkommensunterschiede,<br />

unsicherer Arbeitsplätze,<br />

Ausbeutung, Egoismus und Ellbogenmentalität.<br />

So lauten die großen<br />

Vorwürfe unserer Zeit der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrisen. Adressat ist die Wirtschaft.<br />

Wie konnte es so weit kommen?<br />

Und warum steht die Wirtschaft im Verdacht,<br />

für das Übel in unserer Gesellschaft<br />

verantwortlich zu sein? Können<br />

nur soziale Einrichtungen, wohltätige<br />

Vereine und Umweltschutzorganisationen<br />

für den notwendigen Ausgleich<br />

sorgen?<br />

Für den Handel erschlossen<br />

Ein Blick in die Geschichte lohnt sich in<br />

diesem Fall. Ein Blick in eine Zeit, in der<br />

die Wirtschaft Europas zum Machtfaktor<br />

erwuchs. Im 12. Jahrhundert, der Zeit des<br />

tiefsten Mittelalters, entstand in Norddeutschland<br />

die Hanse. Sie war zunächst<br />

eine Gemeinschaft von Händlern an<br />

Ost- und Nordsee. Der Ostseezugang<br />

ermöglichte einen Handel zwischen<br />

den rohstoffreichen Gebieten Nordrusslands<br />

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78 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


Pelze usw.) und den Ländern Westeuropas<br />

mit seinen Fertigprodukten (z. B.<br />

Tuche, Wein). Der Ostseeraum wurde<br />

im Zuge dessen dichter besiedelt und<br />

Ostsiedlung zunehmend für den Handel<br />

erschlossen.<br />

Wohlstand und Gemeinschaftssinn<br />

Der Stand des Kaufmannes etablierte<br />

sich gut in der europäischen Gesellschaft<br />

und die Handelswege wurden zunehmend<br />

sicherer. Die Ostsee wurde zum<br />

Hauptumschlagspunkt für Waren. Mit<br />

wachsendem Erfolg wurden die Kaufleute<br />

sesshaft, vor allem an der deutschen<br />

Ostseeküste wuchsen die Siedlungen.<br />

Durch ihre erfolgreichen Bürger gewannen<br />

die jungen, schnell wachsenden<br />

Städte im Deutschen Reich an Selbstvertrauen.<br />

Sie begannen ihre Interessen<br />

zu koordinieren und im Verbund<br />

den örtlichen Machthabern Privilegien<br />

und Rechte abzutrotzen. Wohlstand und<br />

Gemeinschaftssinn verbreiteten sich.<br />

Ein wichtiger Faktor<br />

Die Organisation der Hanse entwickelte<br />

demokratische Strukturen. Der Hansetag<br />

wurde einmal jährlich abgehalten.<br />

Nur wenn alle Hansestädte einstimmig<br />

für Vorhaben stimmten, wurden diese<br />

umgesetzt. Europa wurde befriedet.<br />

Weil die Kaufleute Interesse an sicheren<br />

Handelswegen hatten, wurde die Kriminalität<br />

bekämpft. Die Piraterie erlitt<br />

herbe Niederlagen durch die Hanse.<br />

Die Koggen benötigten sichere<br />

Gewässer von Novgorod bis London. Die<br />

Hansestadt Rostock stand Mitte des 14.<br />

Jahrhunderts auf dem Gipfel ihrer Autonomie.<br />

Stralsund war im 14. Jahrhundert<br />

nach Lübeck die bedeutendste Hansestadt<br />

im südlichen Ostseeraum. Rostock,<br />

Wismar, Greifswald und Stralsund und<br />

einige weitere Städte sorgten für sichere<br />

Handelswege zu Land und zu Wasser.<br />

Die Hanse war auf wirtschaftlichem,<br />

politischem und kulturellem Gebiet ein<br />

wichtiger Faktor. Der wachsende Handel<br />

sorgte für die Einführung schriftlicher<br />

Dokumente. Verträge und Buchführung<br />

waren für die umfangreichen Geschäfte<br />

nötig. Die Kaufleute setzten sich deshalb<br />

für die Errichtung von Schulen ein.<br />

Inoffizielles Gütesiegel<br />

Zum Ende der Hanse im 17. Jahrhundert<br />

verloren auch die Städte an der Ostsee<br />

an Bedeutung und Einfluss. Doch<br />

der Hanse werden die positiven Erscheinungen<br />

der Geschichte zugerechnet. Wo<br />

immer eine Stadt einst der Hanse angehört<br />

hat, scheint dies ihr Ansehen zu<br />

heben und es lässt sich damit werben.<br />

Erst nachdem die Ära der Hanse bereits<br />

beendet war, schmückten sich einige<br />

Städte wieder mit dem Titel „Hansestadt“.<br />

Die Hanse ist zu einem inoffiziellen<br />

Gütesiegel geworden. 1980 wurde<br />

in Zwolle in den Niederlanden die „neue<br />

Hanse“ als Lebens- und Kulturgemeinschaft<br />

der Städte über die Grenzen hinweg<br />

gegründet.<br />

Das Ziel: Gemeinschaft und Wohlstand<br />

– die Errungenschaften mutiger<br />

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Opels Zukunft mal am Reißbrett einer UNI<br />

Kultur | Lifestyle<br />

Designskizze Manta Adam Garth<br />

Jeder Automobilhersteller hat Fahrzeuge<br />

in seiner Geschichte, die prägend und<br />

zugleich legendär sind. Der Flügeltürer<br />

von Mercedes, der Käfer von VW, der<br />

Mustang von Ford.<br />

Dies ließe sich ausgiebig fortsetzen.<br />

Opel kann diese außergewöhnlichen<br />

Wagen auch aufweisen: der Opel GT und<br />

der Opel Manta 2. Viele der Autofirmen<br />

haben inzwischen ihre Legenden in einer<br />

zeitgemäßen Interpretation neu aufgelegt.<br />

Opel nicht. Der Versuch, den GT<br />

wiederzubeleben, scheiterte. Den Manta<br />

neu aufzulegen, wünschen sich tausende<br />

Opel-Fans, vergeblich bisher.<br />

Umso mehr war dies Herausforderung<br />

für Studenten im Medienmanagement,<br />

die Kreation ihres Professors aufleben<br />

zu lassen.<br />

Besser als ihr Ruf<br />

Opel war eine Marke, die für Solidität<br />

stand. Ab dem Opel GT sorgte diese<br />

Marke für Überraschungen und mit dem<br />

Manta für Legenden. Nach schweren<br />

Jahren hat die Marke mit dem Insignia<br />

und dem neuen Astra zurück zu<br />

guten Werten gefunden, allerdings fehlen<br />

der Marke noch immer Emotionalität<br />

und Strahlkraft.<br />

Betrachten wir dabei die Marktgeschehnisse,<br />

so sind viele Parallelen zum<br />

Mutterkonzern GM zu bemerken. Der<br />

Untergang der amerikanischen Autoindustrie<br />

ist nur an Ford vorüber gegangen<br />

und hat Opel mit in den Sumpf von<br />

Fehlentscheidungen geführt. Als wir uns<br />

noch die Sprüche von Bob Lutz anhören<br />

mussten, waren die Amerikaner im eigenen<br />

Land bereits durch die japanische<br />

Autoindustrie besiegt.<br />

Die zahlreichen Diskussionen um<br />

den Fortbestand der Marke Opel ist<br />

immer nur ein Schielen auf amerikanische<br />

Entscheidungen, was die Marke,<br />

die ebenfalls von deutscher Ingenieursleistung<br />

lebt, nicht verdient hat, denn sie<br />

ist besser als ihr Ruf.<br />

Tradition und Innovation<br />

Grund genug, mal in der Uni über ein<br />

neues Traummodell nachzudenken,<br />

das ein echter Rüsselsheimer werden<br />

könnte. Der Idee einer crossmedialen<br />

Inszenierung lag eine Designstudie von<br />

Professor Arnd Joachim Garth, Mediendesign-Hochschule<br />

Berlin, zu Grunde.<br />

Diese basiert auf der Plattform des<br />

neuen Camaro von Chevrolet, also Konzernkonform.<br />

Bereits 2010 ging diese<br />

Skizze unter dem Namen Adam an den<br />

damaligen Europavertriebler der Opelianer,<br />

Alain Visser, nach Belgien. Keine<br />

Antwort ist auch eine Antwort, aber vielleicht<br />

heißt deshalb das neue Miniauto<br />

von Opel „Adam“. Der von Garth entworfene<br />

Adam jedenfalls ist ein Opel<br />

Manta-Nachfolger. Gemeinsam mit dem<br />

Masterstudiengang Medien-Kommunikations-Management<br />

wurden die Produkteigenschaften<br />

eines solchen Fahrzeuges<br />

im Zusammenhang mit einer<br />

crossmedialen Inszenierung untersucht.<br />

80 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong>


(Grafik: Prof. Arnd J. Garth)<br />

Strahlkraft eines Produktes<br />

Die Untersuchung der Sinusmilieus<br />

europaweit ergaben bestimmte Produktanforderungen.<br />

Außen hat der neue<br />

Manta die Gene der Vorfahren, gepaart<br />

mit den Eigenschaften der Muscelcar-<br />

Ära und innen gleicht er einem spacigen<br />

Apple-Store mit blauen LEDs und<br />

Internet-Technik. Ein Kriterienkatalog für<br />

Markenstrahlkraft entstand.<br />

Die Farben zum Beispiel tragen<br />

Ahnennamen wie Senatorschwarz,<br />

Admiralsblau, Rekordrot usw. Die Inszenierungsansätze<br />

für das Comeback einer<br />

Legende, die die Studenten erarbeiteten,<br />

gleichen einem Feuerwerk der Sinne.<br />

Zwischen Legende und iRobot, von<br />

Manfred mit Fuchsschwanz bis Marvin<br />

mit iPad, von Uschi bis Gaga, bis hin<br />

zu ganz pragmatischen Überlegungen<br />

wie Probefahrten nur mit vollausgestatteten<br />

Vorführwagen, um „Lust auf<br />

Alles“ zu offerieren. „Dein Auto stellt<br />

sich Dir vor“ – ein Tutorial , ähnlich des<br />

hyperintelligenten K.I.T.T. von Knight<br />

Rider, nur mit Gänsehautstimme. „...Und<br />

nun drehen Sie an dem Chrom-Knopf<br />

an der Mittelarmlehne.“ Das Auto hat<br />

kein dickes Handbuch mehr, sondern<br />

ist sprechend selbsterklärend durch das<br />

Opel-Pilot-System.<br />

In den Schubladen sterben<br />

Dennoch wird dieser Opel Manta samt<br />

seines Adam-Konzeptes in den Schubladen<br />

sterben, denn solange die Amerikaner<br />

den Opel-Automobilen bestimmte<br />

Märkte wie China und den USA verbieten,<br />

damit die Absatz-Interessen der<br />

Marke Chevrolet gewahrt bleiben, wird<br />

es keine Legenden geben, auch neu<br />

Geborene nicht. Der Versuch, die GT-<br />

Legende neu zu beleben, war in den Händen<br />

der Manager von General Motors<br />

ein todgeborenes Kind. Die Produktion<br />

wurde eingestellt und der amerikanische<br />

Bruder von Saturn galt bei den Amis<br />

im eigenen Lande auch als „terrible Car.“<br />

Das Preisargument ist der Ruintreiber<br />

Was bleibt, ist Europa und da macht<br />

Opel Chevrolet das Leben schwer. Die<br />

günstigeren Modelle von GM teilen sich<br />

die Technik mit ihrem Pendant bei Opel.<br />

Bei den Kompakten finden sich die Ingenieurs-Gene<br />

des Opel Astra auch beim<br />

Chevrolet Cruze, in der Mittelklasse sind<br />

der Insignia und der Malibu weitestgehend<br />

baugleich. Beim Kompakt-SUV<br />

Opel Mokka gibt es künftig den baugleichen,<br />

günstigeren Chevrolet Trax.<br />

Während Chevrolet im ersten Halbjahr<br />

<strong>2012</strong> für Europa einen Absatzrekord<br />

vermelden konnte, geht der Marktanteil<br />

von Opel weiter zurück. Das Preisargument<br />

im eigenen Haus ist der Ruintreiber.<br />

Hoffen wir alle auf einen unamerikanischen<br />

Deal für Opel zum Erhalt der<br />

Marke, der Werke und damit auch der<br />

Arbeitsplätze. ■<br />

Liz Geithner<br />

6/<strong>2012</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 81


Offizielles Magazin<br />

des Wettbewerbes<br />

„Großer Preis<br />

des Mittelstandes“<br />

www.pt-magazin.de<br />

8. Jahrgang | Ausgabe 5 | <strong>2012</strong> | ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

Leserbriefe | Impressum<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Blühende Landschaften<br />

Scheinheiliger Aufstand<br />

Wer beschließt eigentlich die<br />

Gesetze?<br />

Unter den TOP 10<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

in Bestenliste aufgenommen<br />

Die wertvollsten Städte<br />

Wo die stärksten Unternehmen<br />

sitzen<br />

Fern ab der Masse<br />

Der VOLVO C70<br />

Mit der Headquarterstrategie Erfolg ernten<br />

Leserbrief<br />

Zum P.T. Magazin<br />

Mit altem Slogan punkten?<br />

In der Ausgabe 5 des P.T. Magazins springt<br />

mir die Überschrift „Blühende Landschaften“<br />

entgegen und das Bild mit den drei<br />

Blumentöpfen macht mich neugierig. Im<br />

Beitrag auf Seite 28 lese ich die aufschlussreiche<br />

Erklärung. Überhaupt fällt<br />

mir auf, dass das PT Magazin mit provokanten<br />

Überschriften („Wer beschließt<br />

die Gesetze“, „Verbietet Werbung“, „Hitler<br />

war doch Demokrat, oder?“ die Aufmerksamkeit<br />

des Lesers weckt und zum<br />

Nachdenken anregt. In der werbeüberfluteten<br />

Landschaft zu fordern „Verbietet<br />

Werbung“ ruft je nach Sichtweise<br />

Zustimmung oder Ablehnung hervor –<br />

angenehm kontrovers.<br />

Experten-Feder<br />

Die Beiträge im Magazin geben dem<br />

Leser tiefe Einblicke in gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge, die so konzentriert<br />

nur schwer woanders zu finden sind.<br />

Ohne den erhobenen Zeigefinger lese ich<br />

gesellschaftskritische Auseinandersetzungen<br />

zu Wirtschaft und Politik. Trotz<br />

der langen Beiträge kommen die Autoren<br />

Absatz für Absatz schnell auf den Punkt.<br />

Menschen für Menschen<br />

Der Beitrag über das Desaster im Bundestag<br />

am 28.<strong>06</strong>.<strong>2012</strong> zeigt das Ausmaß<br />

der Misere der gesamten Bundesregierung.<br />

Frei nach dem Motto: Jeder ist<br />

sich selbst der Nächste. Welche Pflichten<br />

haben überhaupt Politiker? Mit welchen<br />

Konsequenzen müssen sie bei Pflicht-<br />

Verstößen rechnen? Da spendet ein<br />

Bäcker Lebensmittel für die Tafel und<br />

wird anschließend der Steuerhinterziehung<br />

beschuldigt. Einfach erbärmlich.<br />

Das Magazin deckt soziale Schicksale auf.<br />

Hier schreiben Menschen für Menschen.<br />

Grundsätzliche Lösungen<br />

Sehr interessant zu lesen der Beitrag von<br />

Prof. Ulrich Blum über die Analyse der<br />

Leser-Telefon: 0341 24<strong>06</strong>1-00 | Leser-Fax: 0341 24<strong>06</strong>1-66<br />

Leserbriefe auch unter www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

82 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 6/<strong>2012</strong><br />

Zu Ausgabe: 5/<strong>2012</strong><br />

Blühende Landschaften<br />

Mit der Headquarterstrategie Erfolg ernten<br />

Wirtschaftsstruktur in den neuen und<br />

alten Bundesländern. Beim aufmerksamen<br />

Lesen finden pfiffige Kommunalpolitiker<br />

interessante Ansätze für ihre<br />

Region. Kennen Sie die Stadt Herzogenaurach<br />

mit seinen 23.000 Einwohnern?<br />

Ich bis dahin nicht. Sportbekleidungs-<br />

Hersteller Puma und Adidas verhelfen<br />

der kleinen Stadt auf Platz 14 der Börsenliga<br />

deutscher Städte <strong>2012</strong> – interessante<br />

Anregungen.<br />

Das P.T. Magazin zeigt deutlich direkt<br />

und indirekt Lösungsansätze für wirtschaftliches<br />

Wachstum auf. Wenn im<br />

Beitrag „China geht einkaufen“ auf die<br />

Gefahren für die Nischenmärkte hingewiesen<br />

wird, die Solar-Industrie einbricht,<br />

aber Müllberge Goldgruben der<br />

Zukunft sind (Matthias Horx), so könnte<br />

ein Brainstorming helfen.<br />

Falsche Werbung am richtigen Platz<br />

Das Magazin bietet den Firmen ausreichend<br />

Platz um Werbung zu schalten.<br />

Warum wird diese Möglichkeit von Firmen<br />

inhaltlich so schlecht genutzt? Die<br />

meisten Anzeigen sind eine reine Darstellung<br />

der Firma, wie beispielsweise<br />

„Wir bieten“ oder „Service wird bei uns<br />

groß geschrieben“ – selbstverständlich,<br />

schließlich ist Service ein Substantiv.<br />

„Wir bieten“ interessiert keinen Kunden.<br />

Im Mittelteil des P.T. Magazins (Seite<br />

38/39) präsentieren sich 25 Firmen mit<br />

ihren Anzeigen. In nur einer Anzeige<br />

wird der Nutzen für den Kunden dargestellt.<br />

Den Leser interessiert nicht, ob die<br />

Firma Hersteller, Marktführer, Berater,<br />

Spezialist oder Dienstleister ist, sondern<br />

der Leser fragt sich „Was ist für mich<br />

drin“. Wenn Firmen dies in ihrer Kernaussage<br />

kommunizieren, werden sie mehr<br />

Aufmerksamkeit und Neugier erregen<br />

und neue Kunden gewinnen.<br />

Holger Tiegel, Rackwitz<br />

Werbetexter<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong><br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Impressum<br />

ISSN 1860-501x | 8. Jahrgang<br />

Ausgabe 5/<strong>2012</strong><br />

Verlag: OPS Netzwerk GmbH,<br />

Melscher Str. 1, 04299 Leipzig,<br />

Tel. 0341 24<strong>06</strong>1 - 00, Fax 0341 24<strong>06</strong>1 - 66,<br />

info@op-pt.de | www.pt-magazin.de<br />

Das P.T. Magazin ist das offizi elle Maga zin<br />

des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung, eingetragen<br />

im Stiftungsregister des Re gierungs<br />

be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Geschäftsführer:<br />

Petra Tröger, Dr. Helfried Schmidt<br />

Redaktion:<br />

Dr. Helfried Schmidt (V.i.S.d.P.),<br />

Boris Kunofski<br />

Autoren/Interviewpartner:<br />

Henryk M. Broder, Simone Conen, Johannes<br />

Fiala, Hans-Walter Forkel, Volker Gallandi,<br />

Liz Geithner, Jennifer Gibson, Thomas<br />

Huber, Sven Gabor Jánszky, Christian Kalkbrenner,<br />

Matthias Krieger, Boris Kunofski,<br />

Regina Mahlmann, Dirk Maxeiner, Michael<br />

Miersch, Peter A. Schramm, Helfried<br />

C<br />

Schmidt, Andreas Steinle, Petra Tröger<br />

Korrespondenten:<br />

Bernd Schenke (Berlin),<br />

D-ROLF Becker (Halle)<br />

Satz/Layout:<br />

MY<br />

Frank Heinitz<br />

Cover: DAVIN TAYLOR<br />

CY<br />

Markenkommunikation GmbH<br />

Anzeigen:<br />

K<br />

Petra Tröger (V.i.S.d.P., Anzeigenleitung),<br />

Franziska Steinat<br />

Druck:<br />

Druckerei Vetters GmbH & Co. KG,<br />

Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg<br />

Erscheinungsweise: 6 mal jährlich, Einzelpreis<br />

3 € inkl. 7% MwSt.; Abonnement<br />

16 € inkl. 7% MwSt. sowie inkl. Versand<br />

und Porto für 6 Ausgaben. Unser Magazin<br />

erhalten Sie in unserem Verlag sowie<br />

im Abo und in ausgewählten öffentlichen<br />

Einrichtungen.<br />

Leser-Fax: 0341 24<strong>06</strong>1 - 66<br />

E-Mail: redaktion@op-pt.de<br />

Mehrfachlieferungen auf Anfrage. Konditionen<br />

unter www.pt-magazin.de. Es gilt<br />

die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2012</strong>, gültig<br />

seit 01.12.2011.<br />

© <strong>2012</strong> OPS Netzwerk GmbH. Nachdruck<br />

nur mit schrift licher Genehmigung des<br />

Verlages.<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />

die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Der Verlag behält sich vor, Leserzuschriften<br />

bearbeitet zu veröffentlichen. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und für<br />

Anzeigeninhalte übernehmen der Verlag<br />

oder seine Mitarbeiter keine Haftung.<br />

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Wirtschaft<br />

Grundlohn ist nicht alles<br />

Die Post<br />

im Internet:<br />

®<br />

Der<br />

.<br />

„Wir können nur das verteilen, was wir erwirtschaften“<br />

Neben dem Grundlohn erhalten alle Beschäftigten Leistungszulagen, Prämien und viele<br />

soziale Leistungen, erläuterte TMP-Geschäftsführer Bernhard Helbing (re) dem Thüringer<br />

Wirtschaftsminister Matthias Machnig während eines Rundganges.<br />

Gewinne im Unternehmen lassen und<br />

Arbeitnehmer, die begeistert sind – das<br />

seien zwei wichtige Eckpunkte in der Philosophie<br />

von TMP Fenster + Türen, welche<br />

Geschäftsführer Bernhard Helbing<br />

Mitte August vorstellte. Anlass war ein<br />

Besuch von Matthias Machnig, Minister<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Technologie<br />

in Thüringen bei dem Fensterhersteller<br />

in Bad Langensalza. „Gute-Arbeit-Tour“<br />

– unter diesem Motto besuchte Machnig<br />

verschiedene Unternehmen im Norden<br />

des Freistaates.<br />

Jetzt kostenlos registrieren unter:<br />

von diesem System und kritisiert in diesem<br />

Zusammenhang mit Nachdruck, dass<br />

sich die Gesellschaft Schritt für Schritt<br />

vom Leistungsprinzip verabschiede.<br />

„Gerade im globalen Wettbewerb, in dem<br />

wir uns alle befinden, ist Leistungsbereitschaft<br />

ein wichtiges Kriterium, um auch<br />

in der Zukunft wahre Wertschöpfungsprozesse<br />

in Deutschland zu erhalten.“<br />

Man könne nicht auf der einen Seite<br />

Mindestlöhne fordern und andererseits<br />

gerade im öffentlichen Bereich immer<br />

nur den billigsten Anbieter favorisieren,<br />

www.epost.de<br />

„Wir können nur das verteilen, was so Helbing.<br />

wir erwirtschaften“, sagte Helbing zu „Lohnzuwächse müssen mit der<br />

der Debatte zum Mindestlohn, welche Ertragsfähigkeit übereinstimmen und<br />

vom Minister angestoßen wurde und kaufmännisch verantwortbar sein“, präzisierte<br />

Helbing. Hätte TMP von der hier mindestens 8,50 Euro fordert.<br />

Anfang<br />

Alles, was einen Brief ausmacht – ganz bequem im Internet. Ob Sie eine<br />

Nur so könne man Fachkräfte halten und an 50 Cent pro Stunde mehr gezahlt,<br />

Versicherung deren Fortgang abschließen stoppen, oder lautete einen seine<br />

Handwerker wären das beauftragen in 22 Jahren wollen fünf Millionen<br />

– der<br />

E-POSTBRIEF Argumentation. ist so sicher 2011 hätte und das verbindlich Abwan-<br />

wie Euro ein mehr klassischer Lohnkosten Brief. gewesen. Denn dank<br />

Das<br />

persönlicher derungssaldo Identifizierung in Thüringen wissen bei minus<br />

Sie immer, hätte mit in wirtschaftlich wem Sie kommunizieren.<br />

schwierigen Zeiten<br />

Außerdem<br />

5.000 gelegen. erreichen<br />

„Das Sie<br />

Lohnsystem zuverlässig<br />

bei TMP<br />

jeden Adressaten.<br />

auch das Aus Und<br />

bedeuten derjenige,<br />

können. der<br />

Wichtig<br />

noch<br />

besteht aus dem Grundlohn, einem Prämienlohnanteil<br />

E-POSTBRIEF<br />

ist dem Geschäftsführer ebenfalls die<br />

keine<br />

und Adresse einem hat, leistungsbe-<br />

bekommt Ihre Eigenkapitalquote Nachricht auf von dem aus gewohnten<br />

seiner Sicht<br />

Postweg. zogenen Registrieren Verdienstbestandteil. Sie sich jetzt Letzterer unter beachtlichen www.epost.de<br />

52 Prozent. Das verschaffe<br />

wird auf der Basis der erwirtschafteten dem Unternehmen Sicherheit – auch<br />

Rohertragsquote berechnet.“ Bernhard gegenüber den Banken. Helbing betonte<br />

Helbing ist ein konsequenter Verfechter an dieser Stelle, dass TMP bisher alle<br />

(Foto: Presseagentur Fakt/Michael Schlutter)<br />

erhaltenen Zuschüsse in Form von Körperschafts-<br />

und Gewerbesteuer mit einer<br />

Quote von 150 Prozent zurückgezahlt<br />

habe. „Was ist der Politik wichtiger - Bittsteller<br />

oder Steuerzahler“, lautete hier die<br />

Fragestellung an den Minister.<br />

Unternehmer und Politiker - jeder<br />

solle auf seinem Gebiet die an ihn<br />

gestellten Aufgaben erfüllen. So hafte der<br />

Unternehmer beispielsweise mit seinen<br />

Einlagen und dem zu Buche stehenden<br />

Unternehmensvermögen. In der Politik<br />

gestalte sich das leider etwas anders.<br />

Man kann nicht mit Pauschalforderungen<br />

von der eigentlichen Kernaufgabe der<br />

Politik ablenken, formulierte Helbing mit<br />

einem deutlichen Fingerzeig in Richtung<br />

Verschuldung des Landes- und des Bundeshaushaltes<br />

seine Auffassung.<br />

Die vom Minister ebenfalls kritisierte<br />

ausufernde Leiharbeit mit Billiglöhnen sei<br />

kein Thema bei TMP. Die Quote betrage<br />

hier vier Prozent und die Einsatzdauer<br />

dieser Mitarbeiter liegt bei vier bis sechs<br />

Monaten, um Spitzen in der Saison abzufangen.<br />

Der Lohn dieser Beschäftigten<br />

läge nur geringfügig unter dem der<br />

Stammbelegschaft. Auch brauchte TMP<br />

seit 1994 keine Kurzarbeit mehr beantragen.<br />

Das liege vorrangig an der seit 1993<br />

im Unternehmen eingeführten Jahresarbeitszeitregelung.<br />

Diese trage mit dazu<br />

bei, das in den Frühjahrsmonaten, wo die<br />

Kapazitätsauslastung teilweise nur bei<br />

60 Prozent liege, dennoch 90 Prozent der<br />

Stammbelegschaft gehalten würden.<br />

Selbst mit neuen Auszubildenden<br />

habe man kein Problem, so Helbing. TMP<br />

habe in der Region einen guten Ruf.<br />

Entgegen dem allgemein negativen Trend<br />

hätten sich genügend junge Leute beworben.<br />

Zehn neue Auszubildende, davon<br />

zwei Studenten, werden im August <strong>2012</strong><br />

bei TMP anfangen. Viele soziale Leitungen<br />

wie Sonderurlaub, Arbeitsplatzanpassungen<br />

und Arbeitszeitverlagerungen<br />

sowie Anerkennungen in Form von<br />

Gutscheinen für Kino, Essen oder Tanken<br />

hätten sich herum gesprochen. Dazu<br />

komme, dass TMP als Vorbereitung enge<br />

Kooperationen mit Schulen in der Region<br />

pflege und jährlich 20 Praktikumsplätze<br />

zur Verfügung stelle. Der Geschäftsfüh-<br />

64 P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2012</strong>

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