Lebensbahnen - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Lebensbahnen - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Lebensbahnen - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
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<strong>Lebensbahnen</strong><br />
Das <strong>Augustinus</strong>-Magazin 2 - 2011<br />
• Zehn Jahre Arche Noah<br />
Bundesweit einzigartiges Konzept ein Erfolgsmodell<br />
• Gemeinsam sind sie stark<br />
Acht kfd-Gruppen arbeiten im Pfarrverband zusammen<br />
• Fleißige Bauarbeiter in <strong>St</strong>. Nikolaus<br />
Umbau des Kindergartens wird zum Projekt für die Kinder<br />
• Dr. Markus Wittenberg folgt Dr. Rudolf Rezori<br />
Chefarztwechesel im Sankt Marien-Hospital Buer
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Die Arche Noah feierte im Sommer ihren 10. Geburtstag<br />
und hat seit ihrer Eröffnung am 23. Juli 2001 rund 600<br />
Familien begleitet und betreut. <strong>Lebensbahnen</strong> wirft einen<br />
Blick in die Geburtstags-Bilanz der in der Kombination<br />
von Kurzzeiteinrichtung und Hospiz für Kinder bis<br />
heute bundesweit einmaligen Konzeption. Dass rund<br />
ein Drittel der Gäste auch weite Wege für einen Aufenthalt<br />
nicht scheut, zeigt die Geschichte einer Familie aus<br />
Erfurt, der die Existenz der Arche Noah die Teilnahme<br />
an einer Hochzeit erst ermöglichte. Über die aufwändige<br />
Reise und die Lebenssituation von Johanna, ihrer<br />
Mutter Evelyn und ihrem Vater Roland berichten wir auf<br />
Seite 13.<br />
Im fünften Teil unserer Serie über die Gemeinden in<br />
der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> führt unsere Tour durch den<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>er Südosten an den Heinrich-König-Platz<br />
in der Innenstadt. Seit 1000 Jahren beten hier Menschen:<br />
zunächst in der alten Kirche <strong>St</strong>. Georg, die <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
seinen Namen gab, seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
in der heutigen Propsteikirche. In der Altstadt<br />
ist sie nicht nur geistlicher Mittelpunkt der Gemeinde,<br />
sondern auch Ziel vieler Passanten. Das Portrait lesen<br />
Sie ab Seite 5.<br />
Der Zielgruppenseelsorge gehört besonderes Augenmerk<br />
in den Großpfarreien des Bistums Essen. Auch in<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> in <strong>Gelsenkirchen</strong>: Acht Frauengemeinschaften<br />
haben sich zum Pfarrverband der kfd zusammengeschlossen<br />
(Seite 10). Ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der Katholischen Jugendsozialarbeit und der Jugendberufshilfe<br />
Förderkorb ist „Ücky“, ein Treff für Jugendliche<br />
in Ückendorf. (Seite 9)<br />
Wie in jeder Ausgabe von <strong>Lebensbahnen</strong> blicken wir<br />
hinter die Kulissen der Einrichtungen unter dem Dach<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> <strong>GmbH</strong>. <strong>Lebensbahnen</strong><br />
berichtet von personellen Veränderungen im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
(Seiten 17 und 18), seniorengerechte Wohnungsangebote<br />
(Seite 16) und ein Mädchenfußballprojekt<br />
in der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung <strong>St</strong>. Josef<br />
(Seite 21).<br />
Dass Babys auch mit einem extrem frühen Geburtstermin<br />
durch das Perinatalzentrum <strong>Gelsenkirchen</strong>, dem<br />
Zusammenschluss der Geburtshilfen in den beiden<br />
Marienhospitälern, eine Lebenschance haben, zeigt das<br />
Beispiel von Lena Marie. Ihre Geschichte erzählen wir<br />
auf Seite 25. In unserem neuen Serviceteil Gesundheit<br />
weisen wir auf die Gefahr von Zecken hin. (Seite 26) Und<br />
auch in den beiden Krankenhäusern gab es personelle<br />
Veränderungen (Seite 27 und 28).<br />
Reisezeit ist Lesezeit. Vielleicht begleitet sie diese Ausgabe<br />
unseres Magazins ja in den Urlaub. Für die bevorstehenden<br />
Wochen wünschen wir Ihnen viel Sonne und<br />
gute Erholung. Und bei der Lektüre von <strong>Lebensbahnen</strong><br />
eine gute Unterhaltung.<br />
Uwe von Schirp<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>Lebensbahnen</strong> 2 - 2011<br />
Herausgeber:<br />
Redaktion:<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Virchowstraße 122, 45886 <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> <strong>GmbH</strong>, Öffentlichkeitsarbeit<br />
Uwe Becker [ub], Sabrina Hasenberg [sh],<br />
Ute Kwasnitza [uk], Uwe von Schirp [rp]<br />
Tel.: 0209 172-3093<br />
Layout:<br />
Fotos:<br />
Repro/Druck:<br />
Klaus in der Wiesche, Essen<br />
Banana <strong>St</strong>ock Ltd., Uwe Becker, Nicole Funke-Wydra,<br />
Sabrina Hasenberg, Ute Kwasnitza, Dirk Nothoff,<br />
Uwe von Schirp, Volker Wiciok<br />
GE-druckt, <strong>Gelsenkirchen</strong>
Inhalt<br />
Informationen<br />
Hallenfußballturnier war ein voller Erfolg 20<br />
Spenden für <strong>St</strong>. Josef 20<br />
„<strong>Lebensbahnen</strong>“ kommen gerne zu Ihnen 30<br />
10<br />
Acht kfd-Gruppen sind im Pfarrverband<br />
zusammengeschlossen. Der fünf-köpfige<br />
Vorstand organisiert Angebote über die<br />
Gemeindegrenzen hinweg.<br />
13<br />
Ein Drittel der Gäste der Arche Noah lebt<br />
außerhalb des Ruhrgebiets. Eine Familie<br />
aus Erfurt nutzte die Einrichtung als<br />
Domizil für den Verwandten-Besuch.<br />
19<br />
Herbert Neumann lebt im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
und ist Maler. Das Hobby hat ihm die<br />
Freude am Leben zurückgegeben.<br />
Perspektiven<br />
Jugendliche bereiten sich auf den Weltjugendtag vor 4<br />
Sinnvolle Freizeitgestaltung im Jugendtreff „Ücky“ 9<br />
Ausstellung macht Brustkrebs-Patientinnen Mut 12<br />
Familie aus Erfurt machte in der Arche Noah Quartier 13<br />
10 Jahre Hospiz und Kurzzeiteinrichtung für Kinder 14<br />
Neue Wohnbereichsleitung im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus 17<br />
Chefwechsel in der Thoraxchirurgie 28<br />
Neuer Chefarzt in der Inneren im MHB 29<br />
Verantwortung<br />
Gemeinde-Portrait: <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> Innenstadt 5<br />
Motiviert, engagiert, aktiv – im Pfarrverband der kfd 10<br />
Wohnen im Alter 16<br />
Kinder verabschiedeten Senioren 18<br />
Petra Tuin geht neuen Aufgaben nach 18<br />
Jugendliche erwerben Babysitterführerschein 22<br />
Boys‘ Day: Erste Erfahrungen als Erzieher 22<br />
Blühender Garten im Kindergarten <strong>St</strong>. Martin 23<br />
Maxikinder eifern berühmten Künstlern nach 23<br />
Fleißige kleine Handwerker im Kindergarten <strong>St</strong>. Nikolaus 24<br />
Gesundheitsservice: Sommerzeit ist Zeckenzeit 26<br />
<strong>St</strong>illgruppe feierte zehnten Geburtstag 27<br />
Kinderfest noch größer, bunter, vielfältiger 27<br />
Respekt<br />
Lebensfreude zwischen Farbe und Pinseln 19<br />
Fußballerinnen erspielen sich Anerkennung 21<br />
Extremfrühchen: Lena Marie – eine Kämpferin 25<br />
21<br />
Eine Mädchen-Fußballmannschaft der<br />
Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung<br />
<strong>St</strong>. Josef erspielt sich bei den männlichen<br />
Mitbewohnern Respekt und Anerkennung.<br />
Unterhaltung<br />
Buchtipps 31<br />
3
Perspektiven<br />
Auf dem Weg nach Madrid<br />
Wie sich Jugendliche und junge Erwachsene auf den Weltjugendtag vorbereiten<br />
In freudiger Erwartung fiebern 300 Jugendliche<br />
und junge Erwachsene aus dem Bistum<br />
Essen dem Sommer 2011 entgegen. Am<br />
15. August beginnt der diesjährige Weltjugendtag<br />
in Madrid. Zum 13. Mal findet der<br />
Jugend-Event statt und lockt Menschen aus<br />
der ganzen Welt an einen zentralen Ort. Hier<br />
begegnen sich Nationalitäten, Kulturen. Und<br />
alle kommen, um ihren Glauben offen zu leben<br />
und mit den anderen zu teilen. Bis zum<br />
25. August erwarten die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer unter dem Motto „In Christus<br />
verwurzelt und auf ihn gegründet, fest<br />
im Glauben“ spirituelle Veranstaltungen<br />
und gemeinsame Aktivitäten. Der Papstbesuch<br />
ist für den 16. August angekündigt.<br />
Die Vorbereitungen für die Diözesanfahrt<br />
des Bistums haben längst begonnen, alle<br />
Plätze sind bereits vergeben. Seit Februar finden<br />
in unterschiedlichen Gemeinden in der<br />
Region unter dem Motto „Brich`dir keinen<br />
Zacken aus der Krone“ Jugendmessen statt,<br />
um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
auf die Fahrt einzustimmen und untereinander<br />
bekannt zu machen. In den einzelnen<br />
Gemeinden bereiten sich die Mitwirkenden<br />
zusätzlich auf die bevorstehende Reise vor.<br />
Lothar Jekel vom Philipp-Neri-Zentrum begleitet<br />
die Fahrt Richtung Süden und organisiert<br />
mit den über 50 Teilnehmern aus den<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>er Gemeinden, dem Bund der<br />
Deutschen Katholischen Jugend der <strong>St</strong>adt<br />
und Bruder Anno von den Amigonianern<br />
das Programm während des Aufenthaltes<br />
in Spanien. Bevor die Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen dann in Madrid den Papst<br />
treffen können, finden in Valencia „Die Tage<br />
der Begegnung“ statt. Hier begegnen sie in<br />
Schulen im und am Mutterhaus der Amigonianer<br />
Jugendlichen aus Lateinamerika,<br />
Spanien, Italien, Polen und Bosnien-Herzegowina.<br />
[sh]<br />
Was bewegt die Jugendlichen und Begleiter,<br />
zu dem internationalen „Fest des Glaubens“<br />
mit dem Papst zu fahren und welche Erwartungen<br />
haben sie an die Reise? Wir haben einige<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu<br />
befragt:<br />
„Ich fahre hauptsächlich mit nach Spanien, um das Land<br />
und die Kultur kennen zu lernen. Auch die tolle <strong>St</strong>immung<br />
dort und die Begegnung mit den verschiedensten<br />
Nationalitäten stelle ich mir spannend vor. Ich freue<br />
Lena Allebrodt (18):<br />
mich darauf, mit den Menschen in Kontakt zu treten.“<br />
„Ich war schon beim Messdienertag in Rom dabei und<br />
habe die einzigartige Atmosphäre in diesen Tagen miterlebt.<br />
Ich bin interessiert daran, zu erfahren, wie andere<br />
Nationen ihren Glauben leben und möchte mit<br />
Jonas Werner (16):<br />
anderen Jugendlichen tolle Tage verleben.“<br />
„Ich freue mich auf das Land Spanien, auf die Kultur<br />
und besonders auf die Küche dort. Besonders gefällt<br />
mir, dass ich in der Gemeinschaft nach Madrid fahre<br />
Jan Wolter (16):<br />
und wir die Zeit intensiv zusammen erfahren können.“<br />
"Als Betreuer kann ich die Fahrt noch einmal aus einem<br />
ganz anderen Blickwinkel betrachten. Beim Messdienertreffen<br />
in Rom und beim Weltjugendtag in Köln war<br />
ich dabei, jedoch nicht als Betreuungsperson und nicht<br />
in einer Gruppe. Spannend wird es für mich deshalb,<br />
mich in der Gemeinschaft auf den Weg zu machen und<br />
vor Ort kulturelle Begegnungen zu erfahren. Ich bin interessiert<br />
mehr darüber zu erfahren, wie andere Leute<br />
ihren Glauben leben und ihn zum Ausdruck bringen.“ Ludger Hiepel (25)<br />
4
Verantwortung<br />
Gemeinde gab<br />
der <strong>St</strong>adt<br />
ihren Namen<br />
Propsteigemeinde in der Innenstadt<br />
Serie „Gemeinden in der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong>“<br />
Folge 5<br />
Der heutige Heinrich-König-Platz,<br />
Knotenpunkt der Fußgängerzonen,<br />
Mittelpunkt der Innenstadt, das<br />
Zentrum des urbanen Lebens. Seit<br />
zirka 1000 Jahren beten an dieser<br />
<strong>St</strong>elle Menschen – lange bevor sich<br />
der großstädtische Charakter<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>s herausbildete.<br />
Ungefähr an dem Ort, wo sich heute<br />
die evangelische Altstadtkirche befindet,<br />
stand das erste Gotteshaus, das<br />
dem Heiligen Georg geweiht war. Die<br />
christliche Keimzelle gab der<br />
alten Siedlung schließlich ihren<br />
Namen: Gelstenkerken, heute:<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>. Es gibt nur wenige<br />
Gemeinden, die einer <strong>St</strong>adt den<br />
Namen gaben.<br />
5
Verantwortung<br />
All das, was die katholische Innenstadtgemeinde<br />
heute prägt, hat seine Wurzeln<br />
in der 1000-jährigen Geschichte:<br />
das soziale Engagement, die Ökumene,<br />
die große Zahl an Institutionen. <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong><br />
– eine Traditionsgemeinde.<br />
Schon früh, im 13. Jahrhundert, engagierten<br />
sich Beginen in der Sozialarbeit<br />
und in der Bildungsarbeit an den<br />
Bauernhöfen. Für <strong>Gelsenkirchen</strong> sind<br />
sie urkundlich erstmals 1298 erwähnt.<br />
Der Beginenkonvent wurde nördlich<br />
der heutigen Kirchstraße errichtet.<br />
Beginen sind Frauen, die sich ein Leben<br />
nach religiösen Regeln auferlegen,<br />
ohne den Anschluss an eine Ordensgemeinschaft<br />
zu suchen.<br />
wurde die heutige Kirche geweiht und<br />
unter das Patronat des Heiligen <strong>Augustinus</strong><br />
gestellt. Glaubensgespräche und<br />
gemeinsame Aktionen, zum Beispiel<br />
der jährliche Adventfenstertreff, prägen<br />
die ökumenische Arbeit heute.<br />
Mit Einsetzen der Industrialisierung<br />
und dem schnellen Anwachsen der<br />
Bevölkerung gründete die Gemeinde<br />
zahlreiche soziale Einrichtungen: das<br />
Marienhospital, zunächst am <strong>St</strong>andort<br />
der Gemeinde, aber auch die Gründung<br />
der hausen, Bismarck und Schalke und<br />
verlieh ihr 1904 den Ehrentitel Propstei.<br />
Offene Kirche<br />
Die zentrale Lage in der Innenstadt<br />
inmitten des geschäftlichen Treibens<br />
charakterisiert das pastorale Angebot.<br />
Die Kirche ist an jedem Tag der Woche<br />
ganztägig geöffnet. „Hier engagieren<br />
sich mehr als 20 Personen, die in der<br />
Kirche präsent sind. Sie sind nicht nur<br />
ein Wachdienst, sondern sind als Ansprechpartner<br />
ein begleitender Dienst<br />
für die Menschen“, berichtet Propst<br />
Manfred Paas. Mehr als 300 Passanten<br />
suchen das Gotteshaus täglich auf.<br />
„Dadurch haben wir noch eine gut be-<br />
Wie bei den Lichinstallationen oder der Ausstellung<br />
der Seelenbretter im Jahr 2010: Die Passantinnen<br />
und Passanten wollen von der Innenstadt-<br />
Gemeinde neugierig gemacht werden.<br />
Nach der Reformation und bis ins Jahr<br />
1845 nutzten katholische und protestantische<br />
Christen die alte Kirche<br />
gemeinsam – ein Grundstein der Ökumene,<br />
die heute ein zentrales Charakteristikum<br />
der Gemeinde ist. 1845<br />
in der Kirchstraße, das<br />
Kinderheim (die heutige<br />
Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung<br />
<strong>St</strong>. Josef) und einen<br />
Kindergarten. Papst<br />
Pius X. würdigte das<br />
soziale Engagement<br />
6
Verantwortung<br />
suchte tägliche Messe. Viele kommen,<br />
weil sie gerade in der <strong>St</strong>adt einkaufen<br />
oder einen Arzt aufsuchen.“ Für viele<br />
ältere Menschen ist die Teilnahme am<br />
Gottesdienst ein fester Bestandteil ihres<br />
Alltags. Eine Besonderheit ist das<br />
tägliche Beichtangebot. „Gemeindeseelsorge<br />
in der Innenstadt ist immer<br />
auch ein Seelsorgeangebot für Passantinnen<br />
und Passanten, die sich etwas<br />
ansehen und neugierig gemacht werden<br />
wollen“, weiß Propst Paas.<br />
Mit den vielen Menschen, die in der<br />
Innenstadt unterwegs sind, zu tun<br />
zu haben, heißt auch international<br />
zu sein. In der Gemeinde allein leben<br />
Katholikinnen und Katholiken aus 45<br />
Nationen. Mit Blick auf die Kontaktsuchenden<br />
aus aller Welt ist die Seelsorge<br />
katholisch-ökumenisch. Propst<br />
Manfred Paas: „Es ist in gutem Sinne<br />
katholisch, wenn wir gemeinsame<br />
Veranstaltungen machen – an Palmsonntag,<br />
Fronleichnam oder ein internationaler<br />
Gottesdienst im Rahmen<br />
der Interkulturellen Woche im September.“<br />
Gemeinschaften sind<br />
lebendige Zellen<br />
Kultur ist ein weiterer Akzent der Gemeinde.<br />
In der Propsteikirche steht die<br />
Heute ökumenische Nachbarn: Die Propsteikirche an der Ahstraße und die Evangelische Altstadtkirche,<br />
an deren <strong>St</strong>elle die Kirche <strong>St</strong>. Georg stand, die der <strong>St</strong>adt <strong>Gelsenkirchen</strong> ihren Namen gab.<br />
größte Orgel des Bistums Essen. „Dadurch<br />
besteht die Möglichkeit, kirchenmusikalisch<br />
einiges hier einzubringen“,<br />
betont der Propst. Neben dem Chorus<br />
<strong>Augustinus</strong>, der Choralschola, dem<br />
Propsteichor und dem Kirchenchor an<br />
<strong>St</strong>. Georg gibt es viele Gemeinschaften<br />
von außerhalb, die gerne in der Innenstadtkirche<br />
singen. „Für die Gemeinde<br />
ist das eine Bereicherung.“<br />
Wie in vielen alten Gemeinden des<br />
Ruhrgebiets ist das Verbandswesen in<br />
der Propsteigemeinde ausgeprägt: drei<br />
Gruppen der Katholischen Frauengemeinschaft,<br />
je zwei Gruppen von KAB,<br />
Kolping und DJK, Caritas, Hedwigskreis,<br />
Katholische Junge Gemeinde und Pfadfinder<br />
– „Das sind lebendige Zellen<br />
einer Gemeinde“, freut sich Paas. Allerdings:<br />
„Es wird immer schwieriger,<br />
7
Verantwortung<br />
Leute zu finden, die zwei bis drei Mal<br />
im Monat bereit sind, Bewohnerinnen<br />
und Bewohner des <strong>St</strong>. Vinzenz-Hauses<br />
im Rollstuhl zum Gottesdienst oder an<br />
die frische Luft zu fahren“, sorgt er sich<br />
um Freiwillige.<br />
Jedoch: Die zahlreichen Angebote der<br />
Kinder-, Jugend- und Familienpastoral<br />
machen Mut für die Zukunft. „Ich bin<br />
stolz, dass wir mit dem Philipp-Neri-<br />
Zentrum planen dürfen. Ich hatte das<br />
Glück, es gründen zu dürfen“, blickt<br />
Propst Manfred Paas auf das Jugendpastorale<br />
Zentrum, das in der Neustadt,<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft zur<br />
Liebfrauenkirche, liegt. Nicht zuletzt<br />
durch die zahlreichen Kindergärten hat<br />
die Gemeinde Nachwuchs. Und entsprechend<br />
sind die Angebote der Familienseelsorge:<br />
Kirche mit allen Sinnen,<br />
Familienkirche, Kirche für Kinder.<br />
Rund 3.300 Mitglieder zählt die Propsteigemeinde<br />
mit ihrem seelsorglichen<br />
Mittelpunkt am Heinrich-König-Platz.<br />
Und wie sie der <strong>St</strong>adt ihren Namen gab,<br />
ist sie auch heute, nach 1000 Jahren,<br />
noch geistiges Zentrum, gesellschaftliche<br />
Impulsgeberin und soziale Instanz<br />
über die eigentlichen Gemeindegrenzen<br />
hinweg. [rp]<br />
Der Seelsorger: Propst Manfred Paas<br />
Propst? Prälat? Pastor? Pfarrer? Paas? - „Wie werden Sie eigentlich<br />
angeredet, werde ich gelegentlich gefragt“, schmunzelt<br />
Propst Manfred Paas. „Jede Anrede ist richtig. Zunächst einmal<br />
bin ich aber Pastor.“<br />
Der Seelsorger erzählt von einer überalterten Gemeinde. 102<br />
Beerdigungen standen im vergangenen Jahr 18 Kinds- und 3 Erwachsenentaufen<br />
gegenüber, 23 Kirchenaustritten 18 Eintritte.<br />
„<strong>St</strong>atistisch sind wir aber stabil geblieben.“ Zu- und Wegzüge<br />
aus der Gemeinde sind der Grund. Viele Einzelgespräche prägen<br />
den Tagesablauf: Geburtstagsbesuche, Spenden der Krankenkommunion,<br />
Seelsorge in den Einrichtungen. „Die Passantenseelsorge<br />
beansprucht viel Zeit“, erklärt der Pastor.<br />
Gremienarbeit im Verwaltungsrat und in der Gesellschafterversammlung<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> <strong>GmbH</strong> prägt die<br />
Aufgabe als Propst. Hinzu kommen Personalgespräche und ein<br />
regelmäßiger Austausch mit dem Geschäftsführer der Dachund<br />
Betriebsgesellschaften. Die Gespräche seien pastoral geprägt.<br />
„Ich mache nicht die Verwaltung. Dafür sind gute Leute<br />
hier!“, betont er mit Blick auf den Kirchenvorstand und die Verwaltungsleiterin<br />
der Propsteipfarrei.<br />
Den dritten Rang nimmt die Aufgabe als Pfarrer ein. Hierzu gehören<br />
die enge Abstimmung mit Verwaltungsleiterin Nina Kim,<br />
die Leitung von Pastoralteam und Pastoralkonferenz, die Arbeit<br />
im Pfarrgemeinderat und die Organisation der Katechese. Repräsentative<br />
Verpflichtungen haben für den Pfarrer der Innenstadtgemeinde<br />
noch einmal einen besonderen <strong>St</strong>ellenwert.<br />
„Manchmal muss ich einen halben oder ganzen Tag durchatmen“,<br />
sagt der private Manfred Paas. In der freien Zeit fotografiert<br />
er gern, musiziert hin und wieder. Fahrradfahren und<br />
Wandern sind sportlicher Ausgleich in der Belastung des Alltags.<br />
„Noch geht das“, erzählt er, „aber der Körper lässt nach 40<br />
Jahren Asthma nach.“<br />
Erst an letzter <strong>St</strong>elle rangiert der Prälat. „Ich bin recht jung mit<br />
dem Titel ausgezeichnet worden und hieß immer der ‚Sport-<br />
Prälat‘“, erinnert Monsignore Manfred Paas an seine Zeit als<br />
Sport- und Olympiapfarrer. „Hier habe ich noch eine Aufgabe.<br />
Ich bin Mitglied im wissenschaftlichen Beirat Kirche und<br />
Sport der Deutschen Bischofskonferenz.“ Als Geistlicher Beirat<br />
engagiert er sich ferner in der Diözesangruppe Ruhrgebiet<br />
im Bund Katholischer Unternehmer. In der Communitas<br />
Sancti Ludgeri, einer Gemeinschaft, die den Heiligen Ludgerus<br />
verehrt und der Paas angehört, verbinden sich internationale,<br />
seelsorgliche und kulturelle Aspekte.<br />
„Mit ‚M‘“, schmunzelt der vielbeschäftigte Geistliche, „ließe<br />
sich eine ähnliche Reihe aufstellen: Manfred, Monsignore, …“<br />
[rp}<br />
8
Perspektiven<br />
Mit dem Jugendtreff „Ücky“ die Freizeit sinnvoll gestalten<br />
Unterstützung und Perspektiven für den <strong>St</strong>art ins Berufsleben<br />
Der Kochtopf steht auf dem Herd. Salat,<br />
Gemüse, Obst und andere, meist<br />
türkische Spezialitäten liegen in der<br />
Mitte auf dem Tisch bereit. Topfgeklapper<br />
ist zu hören, jemand schneidet<br />
fleißig Gurken in feine Scheiben.<br />
Diese Eindrücke stammen nicht etwa<br />
aus einer TV-Kochshow, vielmehr sind<br />
es sechs Jugendliche, die für die nächsten<br />
drei Tage die Kochschürze angelegt<br />
haben. Wenn Uran, Yusuf, Salih und<br />
Co. den Kochlöffel schwingen und dies<br />
auch noch mit Begeisterung tun, dann<br />
ist es Katrin <strong>St</strong>oppel und ihrem Kollegen<br />
Erkan Öztürk zu verdanken, die an<br />
jedem Werktag für die Jugendlichen im<br />
Jugendtreff „Ücky“ an der Bochumer<br />
<strong>St</strong>raße ansprechbar sind. Für die nächsten<br />
Tage haben sich die Diplom-Sozialarbeiterin<br />
und der staatlich-anerkannte<br />
Erzieher etwas ganz besonderes ausgedacht:<br />
Unter ihrer Anleitung dürfen die<br />
Jugendlichen selbst einmal in die Rolle<br />
des Kochprofis schlüpfen.<br />
„Nach dem Motto ‚Unter Volldampf‘<br />
möchten wir den Ansporn geben, sich<br />
für eine Sache einzusetzen und zu begeistern“,<br />
erklärt Katrin <strong>St</strong>oppel, die<br />
das Projekt Jugendtreff seit zwei Jahren<br />
begleitet und mit aufgebaut hat. Getreu<br />
der gleichnamigen TV-Kochshow<br />
müssen sich die drei Zweier-Teams an<br />
einer Vor-, Haupt- und Nachspeise ausprobieren.<br />
Nach jedem der insgesamt<br />
drei Tage krönt die Fachjury den Tagessieger,<br />
zum Schluss erhält das Team mit<br />
den meisten Punkten einen Gewinn.<br />
wurde im Jahr 2009 eröffnet. Unterstützt<br />
und gefördert wird das Projekt<br />
von dem Bund-Länder-Programm Soziale<br />
<strong>St</strong>adt NRW sowie der <strong>St</strong>adt <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
und dem <strong>St</strong>adtteilprogramm<br />
Südost. Doch offiziell läuft das Projekt<br />
erst einmal nur bis 2012.“ Was danach<br />
folgt, ist noch unklar. Bis sich geeignete<br />
Förderer gefunden haben, bleibt den<br />
Beteiligten zunächst nur die Hoffnung.<br />
Dass der Einsatz der letzten Jahre sich<br />
nachweislich gelohnt hat, wird an dem<br />
konstanten Zulauf deutlich: Regelmäßig<br />
kommen Jugendliche aus der näheren<br />
Umgebung zu dem Jugendtreff,<br />
um ihre Freizeit hier zu verbringen.<br />
„Wir bieten Kindern und Jugendlichen<br />
Möglichkeiten, ihre Freizeit sinnvoll zu<br />
gestalten. Hier können sie kickern, sich<br />
an regelmäßig stattfindenden Projekten<br />
beteiligen oder einfach nur abhängen“,<br />
unterstreicht die Sozialarbeiterin.<br />
Hauptaufgabe des Jugendtreffs „Ücky“<br />
ist auch die aktive Berufsvorbereitung<br />
und ein gezieltes Bewerbungstraining.<br />
Um den Übergang von Schule zu Beruf<br />
möglichst reibungslos zu gewährleisten,<br />
führen Katrin <strong>St</strong>oppel und Erkan<br />
Öztürk regelmäßig Beratungen zu Themen<br />
wie Praktikum, Ausbildung oder<br />
Bewerbung durch. Auch ein Benimm-<br />
Training ist unter den Angeboten, genauso<br />
wie Betriebsbesichtigungen.<br />
Als Projekt der Katholischen Jugendsozialarbeit<br />
g<strong>GmbH</strong> ist der Jugendtreff<br />
„Ücky“ auch an den Förderkorb <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
angegliedert, der sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, jungen Menschen den<br />
<strong>St</strong>art ins Berufleben zu erleichtern.<br />
Gemeinschaft und Zusammenhalt<br />
Salih und die anderen kommen immer<br />
gerne in die Einrichtung. Eines wird<br />
deutlich: Katrin <strong>St</strong>oppel und ihr Kollege<br />
haben einen Draht zu den Jugendlichen<br />
gefunden, die ohne den Jugendtreff<br />
ihre Zeit vielleicht auf der <strong>St</strong>raße verbringen<br />
würden. Zusammenarbeit ist<br />
auch beim Kochen gefragt. Nur so kann<br />
das Ergebnis ein voller Erfolg werden.<br />
Dies wissen die Jugendlichen jetzt und<br />
können ihre Erfahrungen auch auf andere<br />
Lebensbereiche übertragen. [sh]<br />
„Regulär findet hier an jedem Werktag<br />
ein offener Treff für Kinder- und Jugendliche<br />
statt“, so Katrin <strong>St</strong>oppel. „Das Ücky<br />
9
Verantwortung<br />
Motiviert – Engagiert – Aktiv –<br />
im größten Frauenverband Deutschlands<br />
Fünf Frauen setzen sich in der Pfarrkonferenz für die Interessen der Mitglieder ein<br />
Die Gläser gefüllt mit gekühltem Erdbeer-<br />
Secco, frische Erdbeeren auf den Tischen,<br />
fröhliches Gelächter und harmonisches<br />
Beisammensein. Wir sind im <strong>Augustinus</strong>haus<br />
an der Propstei in <strong>Gelsenkirchen</strong>.<br />
Der Saal ist gefüllt mit rund 60 Frauen<br />
aus den umliegenden Gemeinden. Und<br />
alle haben eines gemeinsam: Sie sind<br />
Mitwirkende im mit 650.000 Mitgliedern<br />
größten Frauenverband Deutschlands, in<br />
der Katholischen Frauengemeinschaft<br />
Deutschlands, kurz kfd genannt.<br />
Gerade wurde gemeinsam eine Maiandacht<br />
gefeiert, die jedoch einmal so ganz<br />
anders als sonst üblich war. Schon der<br />
Titel „Maria in den Erdbeeren“, ließ die<br />
Frauen und auch Männer rätseln, wo genau<br />
die Verbindung zwischen der Mutter<br />
Gottes und den roten Früchten besteht.<br />
Fünf Frauen haben die Andacht gestal-<br />
tet: Marietta <strong>St</strong>ättner, Bettina Petersen,<br />
Inge Kitscha und Lydia Schneider-Roos<br />
aus dem Vorstand der kfd-Pfarrkonferenz<br />
sowie Ruth Schulte-Huxel, die den<br />
Gottesdienst musikalisch begleitet hat.<br />
„Der kfd-Pfarrverband ist nach der Neustrukturierung<br />
des Bistums Essen seit<br />
2008 die zweite Ebene der kfd-Arbeit“,<br />
erzählt Bettina Petersen. Vier- bis fünfmal<br />
treffen sich die Vorsitzenden der<br />
kfd-Gemeinschaften aus den Gemeinden<br />
zum Erfahrungsaustausch, zur inhaltlichen<br />
Planung und Arbeit in der kfd-<br />
Pfarrkonferenz. Damit die verbandliche<br />
Arbeit mit der nächst höheren Ebene,<br />
dem Diözesanverband gut „verzahnt“<br />
ist, nimmt eine Delegierte aus dem Vorstand<br />
der Pfarrkonferenz regelmäßig an<br />
den Diözesanauschuss-Sitzungen teil,<br />
so dass Anliegen der Basis sowie Inhalte<br />
Info<br />
In den einzelnen kfd-Gemeinschaften<br />
in den Gemeinden gibt es ganz unterschiedliche<br />
Angebote und Möglichkeiten<br />
für interessierte Frauen. Wer Lust<br />
bekommen hat, in eine der Gruppen<br />
hineinzuschnuppern, ist jederzeit herzlich<br />
eingeladen! Weitere Informationen<br />
gibt es im Kirchenladen am <strong>Augustinus</strong>,<br />
Ahstr. 7, Tel. 0209 92585801.<br />
und Informationen aus dem Diözesanverband<br />
gut abgestimmt werden können.<br />
Im kfd-Pfarrverband Propstei <strong>St</strong>.<br />
<strong>Augustinus</strong> hat Marietta <strong>St</strong>ättner diese<br />
v.l. Bettina Petersen, Inge Kitscha, Lydia<br />
Schneider-Roos und Marietta <strong>St</strong>ättner sind<br />
ehrenamtlich in der größten Frauengemeinschaft<br />
Deutschlands aktiv. Nicht auf<br />
dem Bild: Ruth Schulte-Huxel.<br />
10
Respekt<br />
Funktion inne. Ihre Motivation resultiert<br />
aus innerer Überzeugung: „Mit unserem<br />
Wirken im Vorstand können wir die<br />
Kommunikation und den Erfahrungsaustausch<br />
unter den Mitgliedern fördern<br />
und gleichzeitig Wünsche und Anliegen<br />
der örtlichen Gemeinschaften weiter<br />
tragen und vermitteln“, erklärt die 59-<br />
Jährige ihr ehrenamtliches Engagement.<br />
Die motivierten Damen haben<br />
genaue Vorstellungen und Ziele<br />
für ihre Arbeit; sie möchten<br />
das Bewusstsein der Frauen,<br />
zu einem bundesweiten katholischen<br />
Frauenverband zu<br />
gehören, stärken und in die<br />
kfd-Arbeit vor Ort einfließen<br />
lassen.<br />
Als Geistliche Begleiterin sorgt<br />
Lydia Schneider-Roos mit den<br />
anderen Mitgliedern des Vorstandes<br />
dafür, dass spirituelle<br />
Themen und Theologie aus<br />
Frauensicht in die kfd-Arbeit<br />
einfließen. Seit 2001 hat der<br />
kfd-Diözesanverband Essen<br />
nach einer sechsjährigen Erprobungsphase<br />
den Dienst der<br />
„Geistlichen Begleiterin" in die<br />
Satzung aufgenommen. Es ist<br />
ein eigenständiges Laienamt<br />
für Frauen im Verband, mit eigenständiger<br />
Verantwortung<br />
für eine lebensorientierte Spiritualität.<br />
„Ich finde es überaus<br />
wichtig, die Frauen in ihren Begabungen<br />
und Fähigkeiten zu<br />
bestärken, sie zu unterstützen und zu ermutigen,<br />
sich in Kirche und Gesellschaft<br />
einzubringen, als Geistliche Begleiterin<br />
quasi als ‚Hebamme’, aber auch als<br />
‚Grenzgängerin’ zu wirken“, beschreibt<br />
Lydia Schneider-Roos Ihre Tätigkeit. 16<br />
Jahre lang war sie im Diözesanvorstand<br />
der kfd im Bistum Essen tätig und setzte<br />
sich besonders für die verbandliche Bildung<br />
und den Dienst der Mitarbeiterinnen<br />
im Besuchsdienst der kfd ein. Diese<br />
Ziele möchte Lydia Schneider-Roos auch<br />
weiter verfolgen.<br />
Für die Andacht an diesem Tag wird das<br />
Bild „Madonna in den Erdbeeren“ eines<br />
Künstlers, der sich „Oberrheinischer<br />
Meister“ (um 1425) nennt, ausgeteilt.<br />
Hier erfahren die Mitfeiernden dann<br />
auch den Grund für den Themenschwerpunkt:<br />
Das Bild zeigt Maria mit ihrem<br />
Kind Jesus in einem Paradiesgarten, in<br />
dem bei aller Schönheit und Harmonie<br />
das Leid nicht ausgeklammert wird. Das<br />
Bild steckt voller Symbole, die sowohl<br />
auf die Menschwerdung Gottes als tragendem<br />
Grund der Marienverehrung<br />
hinweisen als auch auf die Erdbeere mit<br />
ihrer vielfältigen Bedeutung als Pflanze,<br />
als Blüte, Frucht und Farbe im Hinblick<br />
auf Maria. Mit einem Spruch aus der mittelalterlichen<br />
Mystik wird eingeladen,<br />
eine rote, reife, süße Erdbeere zu essen:<br />
„Wer eine Erdbeere isst, ist eingeladen<br />
zum Mal der Seligen und erhält einen<br />
Geschmack vom Himmel“. Auch beim<br />
anschließenden Beisammensein ist für<br />
eine ausreichende Versorgung mit der<br />
Frucht gesorgt.<br />
Politisch, gesellschaftlich,<br />
kirchlich – die fünf Frauen sehen<br />
ihr Engagement als Chance<br />
für eine mitbestimmte Zukunft.<br />
Dazu gehört auch die<br />
Mitarbeit einzelner Vorstandsfrauen<br />
im Pfarrgemeinderat,<br />
im <strong>St</strong>adtkatholikenrat, in der<br />
Arbeitsgemeinschaft der <strong>Gelsenkirchen</strong>er<br />
Frauenverbände<br />
und in der Ortsarbeitsgemeinschaft<br />
der Verbände in<br />
der Verbraucherberatung. Ein<br />
anderer Aspekt verbandlicher<br />
Arbeit ist es, den kfd-Mitgliedern<br />
und interessierten Frauen<br />
Angebote zu machen, die<br />
über die Grenzen des „eigenen<br />
Kirchturms“ hinaus, Gemeinschaft<br />
und geselliges Beisammensein,<br />
gottesdienstliche<br />
Feiern und Weiterbildung<br />
ermöglichen. „Hier gilt es, in<br />
der Zukunft neue und kreative<br />
Ideen zu entwickeln“, so die<br />
einstimmige Meinung der Vorstandsfrauen.<br />
Bereits zum 11. Mal wurde in diesem Jahr<br />
gemeinsam mit den Vorständen der anderen<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>er Pfarrkonferenzen<br />
der Aschermittwoch der Frauen durchgeführt,<br />
ein Besinnungsnachmittag am<br />
Beginn der Fastenzeit mit interessanten<br />
Workshops und einer gemeinsamen Eucharistiefeier<br />
mit Austeilung des Aschenkreuzes.<br />
[sh]<br />
11
Perspektiven<br />
„Zu wahr um schön zu sein…?“<br />
Ausstellung und Rahmenprogramm machen an Brustkrebs erkrankten Frauen Mut<br />
Die Diagnose Brustkrebs kann Frauen<br />
in jedem Alter treffen: Pro Jahr erkranken<br />
57.000 Frauen in Deutschland,<br />
17.600 sterben daran. Mitten aus dem<br />
Leben gerissen, von (Todes-)Ängsten<br />
umgeben, orientierungslos und verzweifelt<br />
– in dieser Extremsituation<br />
sind Menschen, die Halt geben, stützen,<br />
einfach „da sind“ und Verständnis<br />
für die Betroffene haben, ihr Hoffnung<br />
geben, unverzichtbare Begleiter für<br />
den langen und an den Kräften zehrenden<br />
Weg. Familie, Freunde oder Frauen,<br />
die ein ähnliches Schicksal erlitten<br />
haben, können helfen, diese schwere<br />
Zeit zu überstehen. Operation, Chemotherapie,<br />
Haarausfall, seelisches<br />
Leiden, was folgt, bedarf einer intensiven<br />
Begleitung. Durch Mediziner und<br />
zwischenmenschliche Begegnungen<br />
gleichermaßen.<br />
Mit Ihrer Ausstellung „Zu wahr um<br />
schön zu sein“, ermutigt Reni Wolf<br />
betroffene Frauen dazu, nach der Behandlung<br />
den Weg zurück ins Leben zu<br />
finden, sich als Frau wieder anzunehmen,<br />
auch mit zurückgebliebenen Nar-<br />
12<br />
ben. Acht Frauen malte die selbst von<br />
Brustkrebs betroffene Künstlerin und<br />
bestärkte diese, sich offen der Welt zu<br />
zeigen und das eigene Selbstbewusstsein<br />
wieder zu erlangen. Vom 5. bis<br />
zum 20. Mai 2011 konnten Interessierte<br />
die Ausstellung im Gemeindesaal<br />
<strong>St</strong>. Georg betrachten. Begleitet wurde<br />
das Projekt von einem vielfältigen Rahmenprogramm<br />
zum Thema Brustkrebs,<br />
welches unter anderem von der <strong>St</strong>adt<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>, dem Gender-Referat<br />
im Evangelischen Kirchenkreis <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
und Wattenscheid und der<br />
Propsteipfarrei <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> initiiert<br />
wurde.<br />
Wichtig war es den Beteiligten, vor allem<br />
auch junge Frauen für das Thema<br />
Brustkrebs zu sensibilisieren. Das Thema<br />
„Vorsorge“ war daher ein zentrales<br />
Anliegen der Veranstalter. So ging<br />
es bei dem Vortrag,<br />
der von Prof.<br />
Dr. Heinz Otto,<br />
dem Leiter der<br />
Mammographie-<br />
Screening-Einheit<br />
am Marienhospital<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>,<br />
gehalten wurde,<br />
um Möglichkeiten<br />
zur Vorsorge, aber<br />
auch um Grenzen<br />
in der Medizin.<br />
„Das Risiko, an<br />
Brustkrebs zu erkranken, steigt mit<br />
dem Alter. Jede zehnte Frau, die das<br />
80. Lebensjahr erreicht hat, ist davon<br />
betroffen“, erklärt Prof. Otto, „Weitere<br />
Risikofaktoren sind eine frühe Pubertät,<br />
eine späte Menopause, Kinderlosigkeit,<br />
Übergewicht oder übermäßiger<br />
Alkoholkonsum.“ Aber auch eine Vorbelastung<br />
in der Familie zählt zu einer<br />
erhöhten Erkrankungsgefahr. Eine frühe<br />
Diagnose ist daher wichtig, um den<br />
Kampf gegen den Krebs zu gewinnen.<br />
„Durch die Möglichkeit einer regelmäßig<br />
durchgeführten Mammographie<br />
kann die <strong>St</strong>erblichkeit bei Brustkrebs<br />
auf 20-29 Prozent reduziert werden“.<br />
Grenzen sieht Prof. Otto allerdings<br />
unter anderem bei sehr dichtem Brustdrüsengewebe,<br />
da hier die <strong>St</strong>rukturen<br />
der Brust nicht eindeutig zu erkennen<br />
sind. Die <strong>St</strong>rahlenbelastung, wie von<br />
vielen Frauen befürchtet, sei dagegen<br />
verschwindend gering und daher unbedenklich.<br />
Frauen aus der Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong><br />
und der Evangelischen Altstadtgemeinde<br />
vermittelten in einer gestalteten<br />
Ökumenischen Andacht einen ganz<br />
persönlichen Zugang zum Thema Brustkrebs.<br />
„Sehnsucht nach Heilung“ lautete<br />
die Botschaft, die die Organisatorinnen<br />
den Besucherinnen und Besuchern<br />
mit auf den Weg gaben. Wichtig sei es,<br />
von seinem Umfeld angenommen zu<br />
werden, seine Ängste auszusprechen<br />
und sie von nahe stehenden Menschen<br />
mittragen zu lassen. Symbolisch für<br />
die Verletzlichkeiten, die im Leben erfahren<br />
wurden, verteilten die Frauen<br />
Tonscherben mit dem Gedanken „Was<br />
in mir verlangt nach Heilung?“ Die Aufforderung,<br />
selbst aktiv zu werden, sich<br />
der Veränderung, die erfahren wurde,<br />
bewusst zu sein, aber trotzdem einen<br />
neuen Lebensabschnitt zu beginnen,<br />
ging damit einher. [sh]
Perspektiven<br />
Trotz Aufwand: Wiederholung nicht ausgeschlossen<br />
Familie aus Erfurt nutzte die Arche Noah als Domizil für den Verwandten-Besuch<br />
Rund zwei Drittel der Kinder, die<br />
in der Arche Noah zu Gast sind,<br />
leben im Ruhrgebiet. Viele Eltern<br />
nehmen teilweise weite Wege auf<br />
sich, um den Nachwuchs in professionelle<br />
Obhut zu geben und selbst<br />
ein wenig Entlastung zu erfahren.<br />
Im Frühjahr war Johanna mit ihren<br />
Eltern in der Arche Noah zu Gast.<br />
Die Familie lebt in Erfurt.<br />
Ein nicht ganz typischer Besuch.<br />
Denn während die meisten Eltern<br />
ihr Kind in der Kurzzeiteinrichtung<br />
unterbringen, um mit den Geschwisterkindern<br />
in den Urlaub zu<br />
fahren, beruflichen Verpflichtungen<br />
nachgehen zu können oder<br />
einfach mal für ein paar Tage Luft<br />
zu holen, zogen Evelyn Kleiner-Pohl<br />
und Roland Alkemper ins Elternzimmer<br />
der Einrichtung. Die junge<br />
Familie war zu einer Hochzeit in<br />
Bottrop eingeladen. Bottrop ist die<br />
Heimatstadt von Vater Roland. Als<br />
die Einladung zur Hochzeit kam,<br />
stellte sich die Frage, wie Johanna<br />
untergebracht werden kann.<br />
„In Thüringen kennen wir solche<br />
Einrichtungen nicht“, bedauert<br />
Evelyn Kleiner-Pohl. „Also haben<br />
wir gesucht, telefoniert und haben<br />
hier schnell und unproblematisch<br />
einen Platz bekommen.“ Johanna<br />
hat regelmäßig Schreiattacken.<br />
„Deswegen konnten wir in kein<br />
Hotel gehen.“ Das Mädchen ist<br />
mit unklarer Diagnose körperlich<br />
und geistig behindert. „Wir wissen<br />
eigentlich nur, was sie alles nicht<br />
hat“, erzählt Evelyn Kleiner-Pohl<br />
von unzähligen Untersuchungen.<br />
Johanna ist ein Reflux-Kind, das viel<br />
erbricht. Obwohl fast drei Jahre alt,<br />
muss sie wie ein sechs bis acht Monate<br />
alter Säugling ernährt werden<br />
– mit sechs kleinen Mahlzeiten und<br />
sechs Teegaben am Tag. Johanna<br />
krabbelt nicht, läuft nicht, spricht<br />
nicht, auf Duschen und Baden reagiert<br />
sie mit Schreiattacken.<br />
Aufgrund der regelmäßigen Flüssigkeitsgaben<br />
ist der Bewegungsradius<br />
eingeschränkt. Lediglich<br />
kleine Spaziergänge sind möglich.<br />
Morgens geht sie in den Kindergarten,<br />
was ihrer Mutter es erlaubt,<br />
stundenweise als EDV-Trainerin zu<br />
arbeiten. Vater Roland Alkemper<br />
arbeitet Vollzeit in der Hochschulentwicklung<br />
der Fachhochschule<br />
Erfurt. Freizeitaktivitäten und soziale<br />
Kontakte sind aufgrund der<br />
Belastung kaum möglich. Der Versuch,<br />
mit Freundinnen ins Kino zu<br />
gehen, endete für Mutter Evelyn<br />
nach einer <strong>St</strong>unde im Tiefschlaf im<br />
Kinosessel.<br />
„Je älter Johanna wird, desto mehr<br />
Hilfsmittel benötigt sie“, erzählt<br />
Evelyn Kleiner-Pohl. Für die Reise<br />
ins Ruhrgebiet mietete das<br />
Paar einen Mini-Van, um dann<br />
beim Packen festzustellen,<br />
dass Buggy, Sitzeinheit und<br />
Überwachungsgeräte gar nicht<br />
zusammen hineinpassten. Ein<br />
Arbeitskollege begleitete die<br />
Familie mit seinem Auto auf<br />
Hin- und Rückreise.<br />
Bei allem Aufwand<br />
habe sich die Reise<br />
gelohnt. Seit 2009<br />
hatte das Paar die<br />
Familie nicht mehr<br />
gesehen. „Mir hat die<br />
Arche Noah sehr gut<br />
gefallen. Die Schwes-<br />
tern sind sehr nett“, freut sich Evelyn<br />
Kleiner-Pohl.<br />
Als angenehm empfanden sie die<br />
Unterbringung in den nebeneinanderliegenden<br />
Zimmern für Kind und<br />
Eltern. Snoezelen-Raum und Schaukel<br />
boten zwischen den Mahlzeiten<br />
Rückzugsmöglichkeiten. Und die<br />
benachbarte Kinderklinik sicherte<br />
die medizinische Versorgung.<br />
„Wir werden heute noch einmal<br />
Verwandte und Freunde besuchen“,<br />
sagt Roland Alkemper am<br />
Tag vor der Rückfahrt. Das ist uns<br />
sehr wichtig.“ Und eine Wiederholung<br />
der aufwändigen Reise sei aufgrund<br />
der Arche Noah jetzt nicht<br />
mehr ausgeschlossen: „Vielleicht<br />
im nächsten Jahr.“ [rp]<br />
13
Perspektiven<br />
„Die Arche Noah ist für mich Sicherheit!“<br />
Einblicke in die Kurzzeiteinrichtung und das Hospiz für Kinder<br />
Die Arche Noah wurde am 23.<br />
Juli 2001 als Kurzzeiteinrichtung<br />
und Hospiz für Kinder eröffnet: in<br />
dieser Verbindung ein bis heute<br />
bundesweit einmaliges Konzept.<br />
Familien mit lebensverkürzend erkrankten<br />
oder schwerstmehrfach<br />
behinderten Kindern geben für<br />
eine begrenzte Zeit ihren Nachwuchs<br />
in die Obhut der Arche Noah<br />
und erfahren in dieser Zeit selbst<br />
Entlastung in ihrer physischen wie<br />
psychischen Ausnahmesituation.<br />
Ziel der Arche Noah ist es, die Kinder<br />
in familiärer Atmosphäre professionell<br />
zu pflegen und mit einem<br />
abwechslungsreichen Programm unter<br />
Berücksichtigung der individuellen<br />
Ressourcen pädagogisch zu<br />
fördern. Im Sinne der ursprünglichen<br />
Hospizidee begleitet die Arche<br />
Noah Familien in besonders<br />
kritischen Lebenssituationen.<br />
Unabhängig von einem Aufenthalt<br />
der Kinder und Jugendlichen<br />
können Eltern und Geschwister<br />
Angebote der Lebens-, <strong>St</strong>erbe- und<br />
Trauerbegleitung wahrnehmen.<br />
Broschüre beleuchtet Arche Noah<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln<br />
In einer Broschüre, die anlässlich des 10. Geburtstages der<br />
Einrichtung erscheint, erzählen Menschen, wie sie die Arche<br />
Noah erleben: ein Kind mit einer lebensverkürzenden Erkrankung,<br />
Eltern, Geschwister, Mitarbeiter sowie Spender und<br />
Partner des Förderkreises.<br />
„Perspektiven“ lautet der Titel des Heftes: Perspektiven im<br />
Sinne von Sichtweisen und Blickwinkeln; Perspektiven durchaus<br />
aber auch mit einem Blick nach vorn.<br />
Perspektiven<br />
Einblicke in die Arche Noah<br />
Die Broschüre können Sie bestellen: Gerne senden wir Ihnen<br />
ein Exemplar zu. Auf der nächsten Seite finden Sie einen Bestellabschnitt,<br />
den Sie in einem Briefumschlag an folgende<br />
Adresse senden können:<br />
Arche Noah, Virchowstraße 120, 45886 <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
14<br />
Melissa ist elf Jahre alt und leidet seit ihrer Geburt<br />
unter einem Kurzdarmsyndrom. Sie ist quirlig, sprachgewandt,<br />
lebensfroh. Freunde treffen, nach draußen<br />
gehen, Spiele – ob bei den Hobbys oder auch in der<br />
Schule: Die Erkrankung und ihre Begleiterscheinungen<br />
geben den Rahmen vor. Im Sommer wechselt Melissa<br />
von der Grund- zur Realschule. Ein geistig völlig<br />
gesundes Kind mit Zukunftsträumen: „Später will ich<br />
einmal in einer Buchhandlung arbeiten!“, ist sie zielstrebig<br />
und sicher. 2006 war Melissa das erste Mal in<br />
der Arche Noah. Auch wenn sie die Einrichtung nicht<br />
regelmäßig nutzt, hält ihre Mutter den Kontakt: „Die<br />
Arche Noah ist für mich Sicherheit.“
Perspektiven<br />
Maike Krup, 44, ist Mutter eines<br />
schwerstbehinderten Kindes. Sie<br />
arbeitet ehrenamtlich in der Arche<br />
Noah mit. „Ich habe ein wenig Zeit<br />
zu verschenken“, begründet sie ihr<br />
Engagement. Wenn sie für zwei bis<br />
drei <strong>St</strong>unden in der Arche ist, spielt<br />
sie mit den Kindern und Jugendlichen,<br />
liest ihnen etwas vor oder<br />
schenkt einfach nur Aufmerksamkeit.<br />
“Wenn ich in die Arche komme,<br />
wird mein eigenes Schicksal<br />
zurecht gerückt und so geerdet,<br />
dass es mir besser geht.“ Andererseits:<br />
„Sollte mal etwas passieren,<br />
weiß ich, wo mein Sohn Mattis hin<br />
kann.“<br />
<strong>St</strong>efan Vollmaier ist Vorsitzender<br />
der Tischtennisabteilung des SuS<br />
Bertlich. Die Mannschaften werben<br />
auf ihren Trikots für die Arche<br />
Noah und sammeln unter anderem<br />
an Spieltagen Spenden. „Hilfe<br />
für schwerstkranke Kinder ist mir<br />
wichtig. Ich bin froh, dass es eine<br />
Einrichtung wie die Arche Noah<br />
gibt, die den Familien hilft. Allein<br />
wäre ich hier hilflos.“ Als die Idee<br />
aufkam, Trikotwerbung für die Arche<br />
Noah zu machen und auf bisheriges<br />
Sponsoring zu verzichten,<br />
„gab es die Möglichkeit, Hilflosigkeit<br />
in Hilfe umzuwandeln.“<br />
Sarah Knier, 21, ist Gesundheitsund<br />
Kinderkrankenpflegerin. Sie<br />
arbeitet seit 2010 in der Arche. „In<br />
einer Einrichtung wie dieser begleitet<br />
man die Kinder über einen längeren<br />
Zeitraum. Die Kinder kennen<br />
mich und haben eine Verbindung<br />
zu mir.“ In ihrer Ausbildung lernte<br />
sie die Arbeit mit behinderten Kindern<br />
kennen. „Sie freuen sich schon<br />
über Kleinigkeiten.“ Im multiprofessionellen<br />
Team der Kolleginnen<br />
fühlt sie sich wohl. „Hier ist ein guter<br />
Zusammenhalt und das wirkt<br />
sich positiv auf die Kinder aus.“<br />
Im Fokus: Zahlen und Fakten<br />
591 Kinder hat die Arche Noah seit<br />
ihrer Gründung betreut; die Auslastung<br />
lag 2010 bei 95 Prozent –<br />
der bisherige Höchstwert, der den<br />
Bedarf der Familien, aber auch den<br />
guten Ruf der Einrichtung dokumentiert.<br />
Die meisten Kinder und Jugendlichen,<br />
die in der Arche Noah zu<br />
Gast sind, haben einen sehr hohen<br />
Pflegebedarf (Pflegestufe 3), wobei<br />
der Anteil dieser Gäste langfristig<br />
wächst. Auch die Schwere der Behinderungen<br />
und Erkrankungen,<br />
die Auswirkungen auf den Pflegebedarf<br />
hat, nimmt zu.<br />
Die durchschnittliche Verweildauer<br />
der Kinder liegt im Zehn-Jahres-<br />
Schnitt bei 25,8 Tagen pro Jahr.<br />
Jährlich sind rund 20 Kinder mit lebensverkürzenden<br />
Krankheiten in<br />
der Arche Noah zu Gast. 37 Kinder<br />
verstarben bisher.<br />
Rund zwei Drittel der Familien, die<br />
die Arche Noah nutzen, leben im<br />
Ruhrgebiet und den angrenzenden<br />
<strong>St</strong>ädten und Kreisen. Familien<br />
scheuen auch eine weite Anreise<br />
nicht, um ihre Kinder in der Arche<br />
Noah unterzubringen: Sie kommen<br />
aus Thüringen, Baden-Württemberg,<br />
dem Raum Osnabrück, Cloppenburg<br />
oder dem Emsland nach<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>. [rp]<br />
Bitte in einem Briefumschlag an die Arche Noah, Virchowstraße 122, 45886 <strong>Gelsenkirchen</strong> senden.<br />
Ja, ich möchte ein Exemplar von „Perspektiven“<br />
Name:<br />
<strong>St</strong>raße/Hausnummer:<br />
PLZ/Ort:<br />
15
Verantwortung<br />
Wohnen im Alter<br />
Von seniorengerechten Wohnungen bis zum <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
„Ich komm’ doch gut allein zurecht!“ Selbstständig und selbstbestimmt in den eigenen<br />
vier Wänden leben, das wollen die meisten. Doch spätestens dann, wenn sie<br />
ihre schwere Einkaufstasche nicht mehr in ihre Wohnung tragen können, wenn die<br />
Badewanne ungenutzt bleibt, weil sie es nicht mehr schaffen, hineinzuklettern oder<br />
wenn die Türen für Rollstuhl oder Rollator zu schmal sind, suchen viele ältere Menschen<br />
eine neue Wohnung. Seniorengerecht soll sie sein, möglichst ebenso groß wie<br />
die alte Wohnung aber modern ausgestattet und natürlich günstig.<br />
Die <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> Heime <strong>GmbH</strong> ist bei ihrem Auszug oft jahrzehntelang<br />
einer der Anbieter seniorengerechter in ihrer Wohnung gewohnt haben, so<br />
Wohnungen in <strong>Gelsenkirchen</strong>. Für insgesamt<br />
dass vor einer Neuvermietung grundle-<br />
269 Wohneinheiten – davon gende Umbaumaßnahmen stattfinden<br />
95 frei finanziert und 174 mit öffentlichen<br />
müssen. Wer eine seniorengerechte<br />
Wohnung sucht, wendet sich zunächst<br />
an die <strong>St</strong>adt <strong>Gelsenkirchen</strong>, denn ihr<br />
obliegt das Belegungsrecht für die geförderten<br />
Wohnungen.<br />
Selbst wenn alle Rahmenbedingungen<br />
stimmen, fällt es älteren Menschen<br />
Wohnvielfalt Hüllerstr. 19<br />
nicht leicht, sich von der gewohnten<br />
Mitteln gefördert – sind Christian Umgebung zu trennen. Der Umzug<br />
Gerhardus, Betriebsleiter der <strong>GmbH</strong> in die seniorengerechte Wohnung ist<br />
und sein Team verantwortlich. Brigitte<br />
oft eine gute Lösung, um so lange wie<br />
Schmitt und Sandra Burghardt ver-<br />
walten nicht nur diese, sondern auch<br />
die 48 Wohnungen, die für Familien<br />
geeignet sind sowie die 20 Büros und<br />
17 Ladenlokale. Sie halten den Kontakt<br />
zu den Mietern und beraten sie, sorgen<br />
dafür, dass notwendige Reparaturen<br />
ausgeführt werden. Gemeinsam mit<br />
Wohnanlage Schemanstraße<br />
den Interessenten suchen sie nach möglich selbstständig im eigenen Zuhause<br />
einer optimalen Lösung, passend zur<br />
zu bleiben. Dabei helfen auch<br />
persönlichen Situation.<br />
zusätzliche Angebote, die die <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong><br />
Heime<br />
„Das ist nicht immer einfach“, wissen <strong>GmbH</strong> Dank<br />
Schmitt und Burghardt:„Die Ansprüche einer Kooperation<br />
haben sich gewandelt. Künftige Mieter<br />
mit der<br />
erwarten zum Beispiel eine ebenerdige HUMANITAS<br />
Dusche in der Wohnung. Auch das Umfeld,<br />
Pflegedienst<br />
die Erreichbarkeit von Ärzten und <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
Einkaufsmöglichkeiten spielen eine <strong>GmbH</strong> anbieten<br />
große Rolle.“ Hinzu kommt, dass Mieter<br />
kann (siehe Kasten). So können die<br />
Mieter die Vorteile des seniorengerechten<br />
Wohnens genießen und bei Bedarf<br />
ist dennoch schnell Hilfe bei der Hand.<br />
Und wenn es dann gar nicht mehr geht,<br />
bleibt immer noch die Möglichkeit,<br />
den Lebensabend im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
Pflege- und Betreuungseinrichtung zu<br />
verbringen. Hier finden sich liebevolle<br />
Seniorenwohnanlage Ottilienstraße<br />
und kompetente Betreuung und Versorgung<br />
vereint mit seniorengerecht<br />
eingerichteten Zimmern mit barrierefreiem<br />
Zugang zum Balkon oder<br />
dem Garten, verschiedenen Veranstaltungsangeboten<br />
und dem Kontakt<br />
zu anderen Menschen. Und wer das<br />
<strong>St</strong>. Vinzenz-Haus schon vorher einmal<br />
kennenlernen möchte, kann die Möglichkeit<br />
der Kurzzeitpflege nutzen.<br />
[uk]<br />
Seniorenwohnanlage <strong>St</strong>olzestraße<br />
16
Perspektiven<br />
Alle Angebote auf einen Blick:<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> Heime <strong>GmbH</strong><br />
Hausnotruf<br />
Nutzung des Mittagstisches<br />
oder der Kurzzeitpflege im<br />
<strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
Beratung über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten<br />
und ihre Finanzierung<br />
Damit es den Bewohnern gut geht!<br />
Neue Wohnbereichsleitung im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
„Zurück zu den Wurzeln“ hieß es Anfang Mai für Yvonne Auweiler-Görke. Die<br />
gelernte Altenpflegerin war als Pflegedienstleiterin in einer Dortmunder Seniorenresidenz<br />
beschäftigt, als sie erfuhr, dass im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus Pflegeund<br />
Betreuungseinrichtung eine <strong>St</strong>elle zu vergeben ist: „Ich stamme aus <strong>Gelsenkirchen</strong>,<br />
wohne gar nicht weit vom <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus an der Florastraße. Da freue ich<br />
mich natürlich, dass ich nun hier arbeiten darf.“ Zuvor war sie in Einrichtungen in<br />
Hessen, Baden-Württemberg, Essen tätig.<br />
HUMANITAS<br />
Grund- und Behandlungspflege,<br />
ambulante psychiatrische<br />
Behandlungspflege<br />
Betreuung nach ambulanten<br />
Operationen<br />
Individuelles Wundmanagement,<br />
Palliative Care, onkologische<br />
Versorgungen<br />
Schmerzmanagement<br />
Sozialer Hilfsdienst, hauswirtschaftliche<br />
Versorgung, Vertretung<br />
von pflegenden Angehörigen<br />
während der Urlaubszeit,<br />
<strong>St</strong>erbebegleitung, Beratung<br />
zur Sicherung des Pflegegeldes<br />
Kontakt:<br />
Brigitte Schmitt, Tel. 0209 172 4601<br />
E-Mail:<br />
b. schmitt@st-augustinus.eu<br />
Für die Seniorenwohnanlagen<br />
Kirchstraße, Schemannstraße und<br />
Haydnstraße,<br />
Sandra Burghardt,<br />
Tel. 0209 172 4602<br />
E-Mail:<br />
s.burghardt@st-augustinus.eu<br />
Für die Seniorenwohnanlagen<br />
Ottilienstraße, <strong>St</strong>olzestraße, Hüller<br />
<strong>St</strong>raße und Ückendorfer <strong>St</strong>raße<br />
Beratung:<br />
Kirchenladen im <strong>Augustinus</strong>haus<br />
Ahstraße 7, 45879 <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
Tel. 0209 92585802<br />
Auch wenn wegen des gegenwärtigen<br />
Umbaus in der Einrichtung zurzeit alles<br />
anders läuft als gewohnt, findet<br />
Yvonne Auweiler sich schon gut zurecht.<br />
„Meine Kolleginnen und Kollegen<br />
sind sehr offen und kommen auf mich<br />
zu. Ich finde hier viel Unterstützung“,<br />
sagt sie und ergänzt:<br />
„Dass ich in dieser für alle<br />
– Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
aber eben auch<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter – besonderen<br />
Situation hier<br />
angefangen habe,<br />
finde ich sogar gut.<br />
Das schweißt uns<br />
zusammen. Alle<br />
ziehen an einem<br />
<strong>St</strong>rang!“<br />
Yvonne Auweiler trägt<br />
die<br />
Verantwortung<br />
für das Wohlbefinden<br />
der Bewohner vom Erdgeschoss<br />
bis zur dritten Etage.<br />
20 Mitarbeiter sind ihr unterstellt.<br />
Als Wohnbereichsleitung hat<br />
sie die Fäden in der Hand: Sie motiviert<br />
die Mitarbeiter, kümmert sich um die<br />
Dienstplangestaltung, macht Pflegevisiten,<br />
ist als Ansprechpartnerin auch<br />
für die Angehörigen da, hält Kontakt<br />
zu Ärzten, Apotheken. Die junge Frau<br />
sieht sich als Schnittstelle zwischen allen<br />
Bereichen: Küche, Haustechnik und<br />
Einrichtungsleitung. Gemeinsam engagieren<br />
sie alle sich für die Zufriedenheit<br />
der Bewohner.<br />
„Ich bin wieder zu Hause!“ Yvonne<br />
Auweiler ist Gemeindemitglied der<br />
Propsteigemeinde. Als Kind hat sie den<br />
Kindergarten in der Kirchstraße und<br />
die Georgschule besucht. [uk]<br />
17
Verantwortung<br />
Gute Reise und auf ein baldiges Wiedersehen!<br />
Eine besondere Verabschiedung im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
Gemütlich sitzen die Bewohner der<br />
Pflege- und Betreuungseinrichtung <strong>St</strong>.<br />
Vinzenz-Haus im Garten und schauen<br />
den Kindern des Kindergartens<br />
<strong>St</strong>. Martin beim Spielen zu. Es erfüllt<br />
sie mit Leben, wenn die Kinder im<br />
Sand spielen oder mit Dreirädern ihre<br />
Runden drehen. Die Kinder spielen<br />
mit ihnen Ball oder singen ihnen auch<br />
mal Lieder vor. Doch Ende März hatten<br />
12 Kindergartenkinder im Alter von<br />
drei bis sechs Jahren eine ganz beson-<br />
dere Überraschung geplant. Denn in<br />
den nächsten Monaten wird das <strong>St</strong>.<br />
Vinzenz-Haus umfangreich modernisiert<br />
und einige Bewohner müssen<br />
ein Ausweichquartier in Anspruch nehmen.<br />
Also zog der kleine Kinderchor <strong>St</strong>.<br />
Martin mit Sr. Dolores Garcia Fernandez,<br />
der Erzieherin Marie-Luise Scholz und<br />
der Einrichtungsleitung Nicole Funke-<br />
Wydra von Wohnbereich zu Wohnbereich<br />
und verabschiedete die Bewohner<br />
mit neuem geistlichen Liedgut und<br />
einigen Hand-Klatsch-Spielen.<br />
Sie wünschten den Bewohnern eine<br />
gute Reise und ein baldiges Wiedersehen<br />
in einigen Monaten im renovierten<br />
<strong>St</strong>. Vinzenz-Haus und im gemeinsamen<br />
Garten. [uk]<br />
Abschied: Petra Tuin geht neuen Aufgaben nach<br />
Abschied von Petra Tuin: Nach acht<br />
Jahren als Leiterin des <strong>St</strong>. Vinzenz-<br />
Hauses widmet sie sich künftig anderen<br />
Aufgaben in Ennepetal. „Es ist<br />
an der Zeit, etwas Neues zu machen.“<br />
Propst Manfred Paas nahm bei der Verabschiedung<br />
im Vinzenz-Haus Bezug<br />
auf den Namen der ehemaligen Heimleiterin,<br />
der aus dem Holländischen<br />
stammt und übersetzt „Garten“ heißt.<br />
„Der Garten hat etwas Tiefes für mich,<br />
wo etwas wachsen darf. Frau Tuin hat<br />
hier Kräfte wachsen lassen, die Früchte<br />
brachten.“<br />
Christian Gerhardus, Betriebsleiter der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> Heime <strong>GmbH</strong>, blickte<br />
in seiner Rede auf all das zurück, was<br />
unter Petra Tuins Tätigkeit in der Senioreneinrichtung<br />
gewachsen war. Er erinnerte<br />
unter anderem an die Zusam-<br />
18<br />
menlegung von Wohnbereichen, die<br />
täglich geöffnete Cafeteria am Nachmittag<br />
und die Feier zum 20-jährigen<br />
Bestehen des <strong>St</strong>. Vinzenz-Hauses. [rp]<br />
Propst Manfred Paas und Betriebsleiter<br />
Christian Gerhardus verabschiedeten<br />
Petra Tuin nach acht Jahren<br />
Leitungstätigkeit im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus.
Respekt<br />
Lebensfreude zwischen Farben und Pinseln<br />
Wenn Herbert Neumann von seinem<br />
liebsten Hobby erzählt, strahlt er über<br />
das ganze Gesicht. Seine Augen leuchten.<br />
Das Zimmer in der zweiten Etage<br />
des <strong>St</strong>. Vinzenz-Hauses sieht fast aus<br />
wie eine Galerie. An der Wand, auf dem<br />
Nachttisch – überall stehen kleine und<br />
größere Bilder.<br />
„Ich male jeden Tag. Und das seit 60 Jahren“,<br />
sagt der 82-Jährige. „Morgens, mittags<br />
oder abends, immer wenn ich Lust<br />
dazu habe.“ Und Lust zum Malen hat er<br />
offensichtlich ständig. Das Malen hat<br />
ihm die Freude am Leben zurückgegeben.<br />
Im Alter von 60 Jahren hat Herbert<br />
Neumann einen Schlaganfall erlitten<br />
und seit dem ist er rechtsseitig gelähmt.<br />
Er sitzt im Rollstuhl und das Sprechen<br />
fällt ihm schwer. Doch wenn er mit Pinsel<br />
und Farben beschäftigt ist, vergisst er<br />
sein Handicap und alles um sich herum.<br />
zu sehen, in erdigen Farben. Und immer<br />
wieder malt er Gebirgslandschaften,<br />
sein Lieblingsmotiv. Aus der Erinnerung<br />
an frühere Urlaubsaufenthalte bringt<br />
der <strong>Gelsenkirchen</strong>er die Berge und Täler,<br />
Wiesen und Häuser auf die Leinwand.<br />
Aber manchmal findet er auch ein Motiv<br />
zum Nachmalen in<br />
einem Kalender<br />
oder in der Zeitung.<br />
Gern verschenkt<br />
der Senior seine<br />
Bilder an seine Verwandten<br />
oder an Mitarbeiter des <strong>St</strong>.<br />
Vinzenz-Hauses. Auch im <strong>St</strong>. Vinzenz-<br />
<strong>St</strong>übchen sind einige seiner Bilder zu sehen.<br />
Und wenn er ein Bild verkauft, freut<br />
ihn das sehr!<br />
Seit zwei Jahren lebt Herbert Neumann<br />
im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus Pflege- und Betreuungseinrichtung.<br />
Er ist meistens froh gestimmt<br />
und verbreitet gute Laune unter<br />
den Mitbewohnern. Regelmäßig besuchen<br />
ihn Sohn und Schwiegertochter, die<br />
seine Malleidenschaft unterstützen.<br />
[uk]<br />
Alles mit Links<br />
Mit seiner linken Hand öffnet er die Farbtuben<br />
und mischt die Farben an, sortiert<br />
die Pinsel, legt die Leinwand bereit. Und<br />
dann geht es los. Ruhig und sorgsam arbeitet<br />
der frühere Goldschmied. Etwa<br />
zwei Tage dauert es, bis ein Bild fertig gestellt<br />
ist. Blumen und Häuser sind darauf<br />
19
Informationen<br />
Und der Sieger ist: Team DeBeKa<br />
Hallen-Fußball-Turnier um den <strong>St</strong>. Josef-Cup war ein voller Erfolg<br />
Das war wieder ein langer Fußball-<br />
Tag! Erschöpft und dennoch zufrieden<br />
schlenderte Tim Widuch, Sportbeauftragter<br />
der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung<br />
<strong>St</strong>. Josef und damit gleichzeitig<br />
verantwortlicher Organisator des jüngsten<br />
Hallen-Fußball-Turniers um den <strong>St</strong>.<br />
Josef-Cup nach der Veranstaltung durch<br />
die Sporthalle am Wildenbruchplatz: „Es<br />
war wieder ein tolles Turnier. Die Mannschaften<br />
haben sich einen fairen Wettkampf<br />
geliefert. Alles hat gut geklappt.<br />
Und Verletzte gab es glücklicherweise<br />
auch nicht“, zieht er Bilanz und fügt an:<br />
„Allen Helfern möchte ich ganz herzlich<br />
für ihren Einsatz beim Auf- und Abbau<br />
und bei der Versorgung danken!“ Seit<br />
neun Uhr hatten fleißige Kollegen, Kinder<br />
und Jugendliche der Einrichtung<br />
schon den Veranstaltungsort vorbereitet.<br />
Und ein besonderer Dank geht an<br />
Friseurmeisterin Annette Schmidt, Angelika<br />
Frank, Inhaberin von „Die insel“,<br />
einem Salon für Wellnessbehandlung,<br />
Beni Zahic von der Vino- und Tapasbar<br />
„abrazo – vino y mas“ sowie an Dipl.-Ing.<br />
Ulrich Linke. Sie hatten mit ihren Spenden<br />
die Veranstaltung unterstützt.<br />
Zehn Mannschaften hatten den Wettkampf<br />
um den Pokal aufgenommen. Leider<br />
waren die drei Teams aus dem Kinderheim<br />
schon nach dem Viertelfinale raus.<br />
Nach zwei packenden Halbfinalspielen,<br />
die jeweils per Siebenmeterschießen<br />
entschieden wurden, standen sich die<br />
Mannschaften des Marienhospitals <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
und vom Team DeBeKa im<br />
Finale gegenüber. Und sie schenkten sich<br />
nichts. Beide Teams wollten unbedingt<br />
den Pokal. Doch es kann nur einen Sieger<br />
geben. Und der heißt dieses Mal: Team<br />
DeBeKa! Herzlichen Glückwunsch! [uk]<br />
Damit der Ball<br />
weiter rollt<br />
Ultras GE und Fanprojekt<br />
unterstützen Fußballer<br />
des Kinderheims <strong>St</strong>. Josef<br />
Eine Spende in Höhe von 500 Euro übergaben<br />
Vertreter der Ultras GE und des<br />
Schalker Fanprojektes an die Kinderund<br />
Jugendhilfe-Einrichtung <strong>St</strong>. Josef.<br />
Anja Gresch, Leiterin der Einrichtung,<br />
und der Sportbeauftragte Tim Widuch<br />
freuten sich über die stolze Summe.<br />
300 Euro für den Fußball<br />
„11 Freunde müsst Ihr sein“- so heißt<br />
ein bekannter Fußballer-Spruch. Der<br />
Schalker Rosinenbomber e.V. hat derzeit<br />
20 Mitglieder und sie alle sind nicht nur<br />
Spendenübergabe: Marinko Tadic,<br />
Gill Alberic Deblaere, Tim Widuch (oben, v.l.)<br />
unten: Paul Linke, Philipp Schmitz<br />
20<br />
gute Freunde und Fußballfans. Sie treten<br />
auch selbst regelmäßig gegen den<br />
Ball – und sie tun Gutes. So waren sie<br />
auch am letzten Tag des <strong>Gelsenkirchen</strong>er<br />
Weihnachtsmarktes aktiv. Einen Teil<br />
der dort erzielten Summe übergaben<br />
sie nun als Spende an die Kinder- und<br />
Jugendhilfe-Einrichtung <strong>St</strong>. Josef. Über<br />
300 Euro können sich die <strong>St</strong>. Joe Soccers<br />
– das Fußball-Team der Einrichtung –<br />
freuen.<br />
Der Schalker Rosinenbomber e.V. ist<br />
Mitglied im Schalker Fanclubverband.<br />
Schon seit längerem unterstützen die<br />
Mitglieder die Fußballer von <strong>St</strong>. Josef.<br />
Auch in diesem Jahr waren sie wieder<br />
beim Indoor-Turnier dabei. [uk]<br />
Die Fußballer der Einrichtung in der <strong>Gelsenkirchen</strong>er<br />
Innenstadt, die Ultras GE<br />
und das Schalker Fanprojekt kennen sich<br />
gut. So manches Match haben sie schon<br />
zusammen und auch gegeneinander bestritten.<br />
„Persönliche Kontakte sind uns<br />
wichtig. Wir möchten wissen, wofür die<br />
Empfänger das Geld verwenden. Hier<br />
ist unsere Spende gut angelegt. Da sind<br />
wir uns sicher“, sagt Markus Mau vom<br />
Schalker Fanprojekt. [uk]
Respekt<br />
„Wir können das auch!“<br />
Mädchenfußball in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung<br />
Eigentlich werden die Jungs vom<br />
Sportplatz an der Husemannstraße<br />
verbannt, wenn die Mädchenmannschaft<br />
der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung<br />
<strong>St</strong>. Josef hier trainiert. Zu oft<br />
gaben sie dumme Sprüche von sich…<br />
Aber einmal standen Vertreter des so<br />
genannten starken Geschlechts doch<br />
begeistert und anfeuernd am Rand:<br />
Letztes Jahr beim Turnier in Köln belegten<br />
die Fußballerinnen von <strong>St</strong>. Josef<br />
den zweiten Platz. Da waren dann<br />
auch die Jungs stolz!<br />
Nun ist wieder Alltag. Wie jeden Mittwoch<br />
ist auch heute Training angesetzt.<br />
Doch die Sonne strahlt vom Himmel,<br />
und das Thermometer zeigt mehr<br />
als 20 Grad Celsius. Da ist es nicht so<br />
leicht, die Mädchen zu motivieren. Nur<br />
drei sind zunächst pünktlich auf dem<br />
Platz erschienen. Lisa, Linda und Angelina<br />
gehören zum Kern des Teams um<br />
Trainerin Saskia Thaqi. Von Anfang an<br />
sind sie dabei. Schließlich kommt auch<br />
Nadine.<br />
„Wir sind hier nicht beim Ballett“<br />
Seit vier Jahren spielen Mädchen aus<br />
der Einrichtung Fußball. Zwischen 10<br />
und 19 Jahren sind sie alt. Waren sie<br />
zunächst noch unsicher und zurück-<br />
haltend, hat sie das Spiel mit dem Ball<br />
selbstbewusster, stärker gemacht. Und<br />
genau das ist der Punkt. Saskia Thaqi:<br />
„Fußball ist ein sehr körperbetontes<br />
Mannschaftsspiel. Am Anfang haben<br />
sich die Mädchen nicht getraut, sich<br />
durchzusetzen, auch mal ruppig zu<br />
sein. Inzwischen wissen sie auf dem<br />
Platz auszuteilen, aber sie können auch<br />
einstecken. Sportlich gesehen.“ Und<br />
coole Sprüche haben sie auch drauf.<br />
„Wir sind hier nicht beim Ballett“ heißt<br />
es, wenn sich mal eine ziert. <strong>St</strong>olz zei-<br />
gen sie den Jungs: „Schaut her, wir können<br />
es auch.“ Von denen wurden sie<br />
schließlich zunächst nur belächelt.<br />
Die Idee, eine Mädchenfußballmannschaft<br />
zu gründen, hatte Christiane<br />
Deblaere, Leiterin der Mädchengruppe.<br />
Eine junge Kollegin im Anerkennungsjahr<br />
übernahm das Training. Sie ist<br />
nicht mehr da, aber Fußball wird hier<br />
immer noch gespielt. Heute hat Saskia<br />
Thaqi das Kommando. Die 32-Jährige<br />
hat „Fußball im Blut“. Als Jugendliche<br />
wohnte sie in der Einrichtung und kann<br />
sich deshalb besonders gut in die Mädchen<br />
hineinversetzen. Sie weiß um deren<br />
besondere Situation: „Manche nutzen<br />
den Sport auch, um hier ihren Frust<br />
loszuwerden. Und nach einem Spiel<br />
oder nach dem Training geht’s ihnen<br />
besser.“<br />
Und ein Ziel haben die Fußballerinnen<br />
um Saskia Thaqi: Sie wollen auch in<br />
diesem Jahr beim Turnier in Köln dabei<br />
sein! [uk]<br />
21
Verantwortung<br />
Fit für den Umgang mit den Knirpsen<br />
Im Kinderzimmer <strong>St</strong>. Lucia können Jugendlichen den Babysitterführerschein erwerben<br />
Bevor es ernst wird, heißt es „Üben,<br />
üben, üben“ – und viel lernen: Das gilt<br />
fürs Autofahren genauso wie für das<br />
Babysitten. Wer selbstständig Auto<br />
fahren will, muss erst lernen, die Verkehrsregeln<br />
zu beherrschen und sein<br />
Auto gut kennen. Und künftige Babysitter<br />
können im Kinderzimmer <strong>St</strong>. Lucia<br />
lernen, wie sie mit kleinen Kindern<br />
richtig umgehen. Drei Jugendliche<br />
nutzten bisher dieses gemeinsame Angebot<br />
von Kinderzimmer und dem Projekt<br />
beruf & familie.<br />
In der ersten Woche der Osterferien<br />
machte sich Jan-Henning Hilbers fit für<br />
den Umgang mit den Kleinen: „Meine<br />
Mutter meinte, das wäre vielleicht<br />
was für mich. Ich hatte schon im Kindergarten<br />
selbst einen guten Draht zu<br />
meinen Erzieherinnen.“ Und mit dieser<br />
Einschätzung hat die erfahrene Hebamme<br />
im MHB sicherlich recht: Ohne<br />
Scheu erledigt Jan-Henning alle Tätigkeiten,<br />
vom Spielen bis zum Wickeln.<br />
„Nach anfänglicher Zurückhaltung<br />
haben unsere Kinder und Jan-Henning<br />
schnell zueinander gefunden“, sagt die<br />
Leiterin Lena <strong>St</strong>rux.<br />
Nach dieser Woche hat der 13-jährige<br />
viel Sicherheit gewonnen. Er hat gelernt,<br />
sich in schwierigen<br />
Situationen richtig zu verhalten.<br />
Und erste Handgriffe<br />
in Erster Hilfe kennt er jetzt<br />
auch.<br />
Jan-Hennig schließt nicht<br />
aus, dass er später einmal<br />
Erzieher wird. Aber bis dahin<br />
ist ja noch etwas Zeit<br />
und seine Erfahrungen und<br />
Kenntnisse kann er nun nutzen, um<br />
vielleicht sein Taschengeld etwas aufzubessern…<br />
[uk]<br />
Übrigens, wenn Sie einen Babysitter<br />
suchen, das Kinderzimmer <strong>St</strong>. Lucia<br />
und das Projekt beruf & familie vermitteln<br />
gerne die Kontakte:<br />
Tel: 0209 172 53144<br />
oder 0209 172 3146<br />
Der Kindergarten-Cop<br />
Robin Gassner machte am Boys’ Day erste Erfahrungen im Erzieher-Alltag<br />
Noch etwas unsicher beäugten sie sich zunächst, die Kleinen im Kinderzimmer <strong>St</strong>. Lucia<br />
am Marienhospital <strong>Gelsenkirchen</strong> und Robin Gassner, der Praktikant für einen Tag.<br />
Mitte April fand der erste bundesweite Boys’ Day. Und Robin „schnupperte“ im Kinderzimmer<br />
in den Alltag eines Erziehers.<br />
„Die meisten Jungs aus meiner Klasse sind heute in Kindergärten. Ob ich selbst mal<br />
Erzieher werde, weiß ich noch nicht“, ist der 14-Jährige noch unsicher über seine berufliche<br />
Zukunft. Aber mit der Entscheidung kann er sich ja auch noch Zeit lassen.<br />
Beim Boys’ Day erlebte er schon mal den Alltag im Kindergarten: Er spielte mit den<br />
Knirpsen, tobte mit ihnen auf dem Spielplatz, half bei den Mahlzeiten und sogar beim<br />
Wickeln vor dem Schlafengehen. Und Carlotta, Saud, Tristan und Laura fanden es<br />
toll!<br />
„Nachdem das Eis gebrochen war, haben unsere Kinder Robin schon ordentlich in Anspruch<br />
genommen“, berichtet Lena <strong>St</strong>rux, die Leiterin der Einrichtung. „Es gibt noch<br />
viel zu wenige junge Männer, die sich entscheiden, in einem Kindergarten zu arbeiten.<br />
Unser Alltag ist mehr als Singen und Basteln und Trösten. Dahinter steckt vor allem<br />
eine Menge pädagogischer Arbeit. Deshalb machen wir gerne beim Boys' Day mit.“<br />
Und Robin geht nach einem abwechslungsreichen und interessanten Tag zufrieden<br />
voller Eindrücke nach Hause. [uk]<br />
22
Verantwortung Respekt<br />
Frühling lässt sein grünes Band…<br />
Erzieherinnen, Kinder und Eltern machten<br />
den Garten im Kindergarten <strong>St</strong>. Martin frühlingsfit<br />
Sie harkten und hackten, gruben aus<br />
und um, schleppten Unrat beiseite und<br />
pflanzten neue Obstbäume: Erzieherinnen,<br />
Kinder und Eltern des Kindergartens<br />
<strong>St</strong>. Martin hatten sich an einem<br />
Samstag getroffen, um den Garten<br />
der Einrichtung fit für den Frühling zu<br />
machen. Es gab jede Menge Arbeit und<br />
alle packten kräftig mit an. Da wurden<br />
Hecken entfernt, Beete vorbereitet<br />
und eine Kräuterspirale mit <strong>St</strong>einen<br />
gelegt und bepflanzt. Nun warteten<br />
alle auf das Wachsen der Pflanzen im<br />
Nasch-, Obst- und Kräutergarten der<br />
Einrichtung. Bis zum Sommer war da<br />
viel Geduld gefragt.<br />
Hintergrund der Aktion ist jedoch, die<br />
Kinder an eine gesunde Ernährung heranzuführen.<br />
Sie erfahren, woher das<br />
Obst kommt und können beobachten,<br />
wie es wächst. „Wir möchten unsere<br />
Kinder an gesunde Essgewohnheiten<br />
heranführen“, sagt Nicole Funke-Wydra,<br />
Leiterin der Einrichtung. „Sie werden<br />
neugierig darauf, Neues auszuprobieren.“<br />
Ganz nebenbei haben die Mädchen und<br />
Jungen viel über den Garten gelernt.<br />
Mit gemeinsamem Grillen klang der arbeitsreiche<br />
Tag aus. [uk]<br />
Kleine Maler ganz groß<br />
Maxikinder aus dem Kindergarten <strong>St</strong>. Nikolaus eiferten berühmten Künstlern nach<br />
War das eine Aufregung: Ausstellungseröffnung<br />
im Kindergarten <strong>St</strong>. Nikolaus!<br />
Mehrere Wochen hatten 15 Mädchen<br />
und Jungen, allesamt Vorschulkinder,<br />
sich in die Welt der Malerei begeben.<br />
Die Ergebnisse präsentierten sie ihren<br />
Eltern und Geschwistern im Rahmen einer<br />
Ausstellung im Kindergarten.<br />
Zunächst hatten sie Bilder weltbekannter<br />
Maler wie Vincent van Gogh,<br />
Pablo Picasso oder Wassily Kandinski<br />
angeschaut und sich darüber unterhalten,<br />
was sie dort sahen. Anschließend<br />
griffen die Mädchen und Jungen selbst<br />
zu Pinsel und Farben oder zum Kohlestift.<br />
Sie besuchten das Kunstmuseum<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong> und lernten die Wirkung<br />
von Farben und verschiedenen<br />
Maltechniken kennen. „Ziel unseres<br />
Projektes war, die Kinder an die Kunst<br />
heranzuführen. Einige der Mädchen<br />
und Jungen erlebten zum ersten Mal<br />
die Wirkung von Bildern und Farben“,<br />
erzählt Monika Kenkenberg, die Leitern<br />
des Kindergartens, die gemeinsam mit<br />
Saskia Bodeux (Fachkraft für Erziehung<br />
und Heilpädagogik) und Gabi Timpert<br />
(Integrativkraft) das Kunstprojekt begleitete.<br />
„Es war uns wichtig, das die<br />
Kinder Freude am Malen erlebten,<br />
ohne Druck<br />
und Frust sollten<br />
sie mit den Farben<br />
arbeiten. Sie<br />
setzten um,<br />
was sie<br />
beim Betrachten<br />
der Bilder<br />
gesehen<br />
haben. Ganz erstaunliche kleine Kunstwerke<br />
sind so entstanden.“ Da versteht<br />
es sich fast von selbst, dass die Eltern die<br />
ausgestellten Arbeiten ihres Nachwuchses<br />
auch gerne kauften. Man weiß ja nie,<br />
ob nicht doch ein Bild eines künftigen<br />
Dalí oder Monet darunter ist… [uk]<br />
23
Verantwortung<br />
Wer will fleißige Handwerker sehen?<br />
Der muss in den Kindergarten <strong>St</strong>. Nikolaus gehen!<br />
„Hier wird eine Wand versetzt und dort kommt eine zusätzliche Tür hinein. Ja, und<br />
aus dem großen Raum werden zwei Gruppenräume. Auch das Büro wird nach dem<br />
Umbau nicht mehr am alten Platz sein.“ Beim Rundgang durch den Kindergarten <strong>St</strong>.<br />
Nikolaus erläutert die Leiterin, Monika Kenkenberg, wie sich die räumlichen Gegebenheiten<br />
in der Einrichtung verändern werden. Dabei scheint es, als würde wirklich<br />
alles von links auf rechts gedreht. Der Kindergartenalltag läuft dabei ganz normal<br />
weiter.<br />
Die Vorgaben des LWL für die Betreuung<br />
von Kindern unter drei Jahren haben<br />
die <strong>St</strong>eine ins Rollen gebracht. Die<br />
Kinder werden künftig in drei, statt<br />
wie bisher in zwei Gruppen – davon<br />
zwei mit je 20 und eine mit 12 Plätzen<br />
- betreut. Von den kleineren Gruppen<br />
profitieren vor allem die Mädchen und<br />
Jungen. Auch nach dem Umbau werden<br />
integrativ betreute Kinder gemeinsam<br />
mit ihren nicht behinderten Altersgefährten<br />
spielen und lernen.<br />
Der zurzeit laufende Umbau umfasst<br />
das gesamte Gebäude. Die sanitären<br />
Einrichtungen werden erneuert und<br />
erhalten einen Anschluss an die Warmwasserleitung.<br />
Eine Behindertentoilette<br />
wird eingerichtet. Im Erdgeschoss<br />
und im ersten OG wird es Küchen geben,<br />
zwei Schlafräume entstehen im<br />
Erdgeschoss und dem zweiten OG. Personalraum,<br />
Abstellraum und ein Windfang<br />
schaffen weitere Verbesserungen.<br />
Es entsteht ein völlig neues kindgerechtes<br />
Raumkonzept.<br />
Und das alles bei regulär weiterlaufendem<br />
Betrieb: eine logistische Meisterleistung!<br />
„Unseren Bauarbeitern und<br />
dem Bauleiter müssen wir ein großes<br />
Lob zollen“, sagt Monika Kenkenberg.<br />
„Sie arbeiten sehr sorgfältig und rücksichtsvoll,<br />
planen gut und informieren<br />
uns rechtzeitig. Man merkt, dass sie<br />
erfahren sind im Umbau von Kindergärten.“<br />
Die Kinder finden das alles sehr spannend.<br />
Und so wird der Umbau gleichzeitig<br />
zu einem interessanten Projekt<br />
für die Mädchen und Jungen. Sie erfahren<br />
und lernen viel über das Geschehen<br />
beim Bauen. Aus Luftballons, Leim und<br />
Zeitungspapier bastelten sie Bauarbeiterhelme.<br />
Pappkartons wurden zu großen<br />
Häusern. Und der Praktikant hat<br />
einen echten Kran aus Holz gebaut, mit<br />
dem die Kinder „arbeiten“. Ein Vater<br />
hat Malerutensilien besorgt, so dass sie<br />
auch die anderen Handwerke kennenlernen<br />
können. Und das Lied von den<br />
fleißigen Handwerkern können sowieso<br />
schon alle auswendig… [uk]<br />
Der Kindergarten <strong>St</strong>. Nikolaus<br />
<strong>St</strong>ernengruppe:<br />
Kinder von drei bis sechs Jahren<br />
12 Plätze<br />
Mondgruppe<br />
Kinder von zwei bis sechs Jahren<br />
20 Plätze<br />
Sonnengruppe<br />
Kinder von zwei bis sechs Jahren<br />
20 Plätze (incl. drei Integrativ-Plätze)<br />
24
Respekt<br />
Lena Marie - eine Kämpferin<br />
Extremfrühchen wurde nach fünf Monaten im Perinatalzentrum<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong> zu Ostern nach Hause entlassen<br />
Ein Kind kommt zur Welt. Eine große Freude<br />
für alle. Aber nicht, wenn es fast fünf Monate<br />
zu früh kommt. Dann sind neben der stetig<br />
wachsenden Liebe für eine lange Zeit Sorgen<br />
und Ängste ständige Begleiter. Nichts ist<br />
einfach. Jeder Tag eine Herausforderung für<br />
das Kind, die Eltern und das Team des Perinatalzentrums.<br />
So startet Lena Marie Sombetzki ins Leben.<br />
Nach der 23. Schwangerschaftswoche platzt<br />
die Fruchtblase. Am 21. Dezember wird sie<br />
mit einem Kaiserschnitt geholt. Sie wiegt<br />
570 Gramm und ist 28 cm klein, als sie das<br />
Licht der Welt erblickt. Dr. Hans-Jürgen Venn,<br />
Chefarzt der Geburtshilfe im Perinatalzentrum:<br />
„Es ist entscheidend, dass die Geburtshelfer<br />
eine solch frühe Geburt vorbereiten<br />
können. Jede weitere Woche, die wir die<br />
gefährdete Schwangerschaft in der Klinik<br />
weiter erhalten konnten, war in dieser Phase<br />
entscheidend. Vor der 22. Schwangerschaftswoche<br />
ist kaum ein Kind lebensfähig.“<br />
Die Geburt gelingt. Lena Marie muss beatmet<br />
werden. Viele weitere Körperfunktionen benötigen<br />
Unterstützung. Sie ist einfach noch<br />
nicht reif genug, um alleine bestehen zu können.<br />
Sie braucht behütete Zusatzzeit. Dann<br />
macht ihr Herz Probleme. In ihrer dritten Lebenswoche<br />
wird sie von Duisburger Kinderkardiologen<br />
im Perinatalzentrum operiert.<br />
Nur so lässt sich eine dauerhafte Schädigung<br />
der Lunge verhindern. Lena meistert diesen<br />
Schritt und auch eine Augenoperation.<br />
Aufgabe des Neonatologen liegt darin, möglichst<br />
nur das zu tun, was nötig ist, um dem<br />
Kind weiter zu helfen. Alles, was Lena Marie<br />
dabei selber schaffen konnte, war besser als<br />
das, was wir Mediziner hätten tun können.<br />
Lena Marie scheint das gewusst zu haben<br />
und hat sich über die Maßen angestrengt.“<br />
Holger Sombetzki (44): „Es gab unendlich<br />
viele Worst-Case-Szenarien. Es hätte soviel<br />
passieren können, zum Glück trat es nicht<br />
ein. Lena Marie war von Beginn an eine<br />
Kämpferin und hat uns alle mitgerissen. “<br />
Lena Maries Entlassung aus dem Perinatalzentrum<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong> am Donnerstag vor<br />
Ostern ist fast genau an dem Tag der errechneten<br />
Geburt. So lange hat sie gebraucht,<br />
um in der Sicherheit des hochtechnisierten<br />
Perinatalzentrums weiter zu reifen und um<br />
alleine ihren Platz in dieser Welt behaupten<br />
zu können.<br />
Sabine und Holger Sombetzki sahen der Zeit<br />
zu Hause nicht gelassen entgegen, aber sie<br />
fühlten sich gut vorbereitet. Sabine Sombetzki<br />
(42): „Wir haben in dem Perinatalzentrum<br />
unter anderem eine Reanimationsschulung<br />
gemacht, damit wir schnell reagieren<br />
können. Der Weg in die Klinik ist zu weit und<br />
es würde viel zu viel Zeit vergehen. Und<br />
wir hatten die ganze Zeit über eine<br />
sehr gute und herzliche Anleitung<br />
für all das, was jetzt für uns normal<br />
ist und ganz selbstverständlich unser ben<br />
Lebestimmt.“<br />
Perinatalzentrum stattfinden. Das „Hallo“<br />
untereinander ist immer groß. Ärzte, Pflegende<br />
und das gesamte Team freuen sich<br />
mit den Eltern über ein Wiedersehen nach<br />
einer langen und intensiven gemeinsamen<br />
Zeit und über die Entwicklungen, die die Kinder<br />
machen konnten. Dr. Venn: „Wir freuen<br />
uns, wenn wir die Eltern und Kinder dann bei<br />
den Treffs und Nachuntersuchungen wieder<br />
sehen. Nach einer so langen gemeinsamen<br />
Zeit ist es schön, zu wissen, was aus der<br />
Familie geworden ist und wie sich das Kind<br />
weiter entwickelt hat.“<br />
Drei Monate später sagt Sabine Sombetzki<br />
uns, dass zu Hause alles sehr gut<br />
weiter gegangen ist. Lena Marie<br />
ist jetzt 56 Zentimeter groß, wiegt<br />
4390 Gramm und<br />
ihre <strong>St</strong>imme ist<br />
während<br />
des Gesprächs<br />
im<br />
Hintergrund<br />
deutlich und<br />
fordernd<br />
vernehmbar.<br />
Schön zu<br />
hören!<br />
[ub]<br />
Dr. Marcus Lutz, Chefarzt der Neonatologie<br />
im Perinatalzentrum „Die besondere<br />
Anleitung und Austausch gibt es auch in<br />
den Frühchentreffs, die zweimal jährlich im<br />
25
Verantwortung<br />
Sommerzeit ist Zeckenzeit<br />
Einige Tipps zum wirksamen Schutz gegen den hartnäckigen Parasiten<br />
Wie kann man sich noch schützen?<br />
Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es nicht. Jedoch kann<br />
durch vorbeugende Maßnahmen so mancher Zeckenbiss verhindert<br />
werden:<br />
Im Sommer sollte der Aufenthalt in hohem Gras oder Unterholz<br />
vermieden werden. Beim Spaziergang durch die Natur<br />
darf geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen<br />
nicht fehlen. Vor allem bei Kindern sollten Eltern besondere<br />
Vorsichtsmaßnahmen treffen. Insektenabweisende Mittel<br />
können die Abwehr gegen den Parasiten unterstützen. Wichtig<br />
ist es, sich nach einem Aufenthalt in der Natur gründlich<br />
zu untersuchen. Besonders Achselhöhlen, Kniekehlen sowie<br />
der Hals- und Kopfbereich sind beliebte Nistplätze der Zecken.<br />
[sh]<br />
Der Sommer hat begonnen, die warmen Temperaturen locken<br />
ins Freie. Der Garten ruft, der Drahtesel wird aus dem<br />
Keller geholt und für die Fahrradtour flott gemacht. Der Gang<br />
durch Wälder, Wiesen und Felder wird zum Naturerlebnis in<br />
diesen Tagen, das man gerne und oft wiederholt. Hier bieten<br />
sich jedoch auch ideale Lebensbedingungen für die Zecke. Die<br />
Gefahr: Oft wird ein Zeckenbiss nicht sofort wahrgenommen,<br />
die kleinen Parasiten werden meist zufällig entdeckt. Wenn alles<br />
gut geht, saugt das Spinnentier sich nur voll und lässt sich<br />
anschließend fallen. Doch die Zecke gilt auch als Überträger<br />
gefährlicher Krankheiten wie Borreliose oder Hirnhautentzündung<br />
(FSME).<br />
Wer sich nach einem Aufenthalt in der Natur gründlich untersucht,<br />
entdeckt die winzigen schwarzen Tiere auf dem Körper<br />
frühzeitig und kann entsprechend reagieren. Sonst kann<br />
die Zecke bis zu 15 Tagen an ihrem Wirt haften bleiben und<br />
sich von dessen Blut ernähren. Die Folgen können gravierend<br />
sein: Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch als<br />
Hirnhautentzündung bekannt, ist eine der häufigsten Virusinfektionen,<br />
die von den unscheinbar aussehenden Tieren<br />
übertragen werden können. Das Virus greift das zentrale Nervensystem<br />
des Menschen an und kann eine Gehirn- oder Hirnhautentzündung<br />
auslösen, die nicht mehr therapierbar ist.<br />
Die deutschlandweit häufigste verbreitetete Infektion ist die<br />
Borreliose. Sie wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi<br />
ausgelöst und kann Organe, das Nervensystem und Gelenke<br />
befallen. Neben einer Rötung der betroffenen Hautpartie können<br />
Symptome wie Fieber, Unwohlsein, Müdigkeit und Muskelschmerzen<br />
auftreten. Die Erkrankung muss sofort ärztlich<br />
behandelt werden.<br />
Doch keine Angst: Nicht jede Zecke trägt die gefährlichen Erreger<br />
in sich. Die Infektionsgefahr ist je nach Region unterschiedlich<br />
hoch. Das Robert-Koch-Institut ermittelt jährlich die Risikogebiete,<br />
zu denen in diesem Jahr Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen gehören. Wer in diesen<br />
Regionen seinen Urlaub verbringen möchte, sollte sich zuvor<br />
über mögliche Impfungen erkundigen. Die Grundimmunisierung<br />
besteht aus drei Impfungen innerhalb von fünf bis zwölf<br />
Monaten. Alle fünf Jahre sollte die FSME-Impfung aufgefrischt<br />
werden, bei Menschen ab 50 Jahren alle drei Jahre. [sh]<br />
26
Verantwortung<br />
Kinder wie die Zeit vergeht!<br />
Die <strong>St</strong>illgruppe am Marienhospital <strong>Gelsenkirchen</strong> feierte ihren zehnten Geburtstag<br />
Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Seit<br />
zehn Jahren gehört die <strong>St</strong>illgruppe am<br />
Marienhospital <strong>Gelsenkirchen</strong> (Perinatalzentrum<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>) zum festen<br />
Angebot für Mütter und ihre Babys.<br />
Alle ehemaligen und gegenwärtigen<br />
<strong>St</strong>illgruppen-Mütter mit ihren Kindern<br />
waren aus diesem Anlass zu einem Fest<br />
in das <strong>Augustinus</strong>haus eingeladen. Sie<br />
waren gebeten worden, ein Baby-Foto<br />
und eine aktuelle Aufnahme ihres Kindes<br />
mitzubringen. Die Gäste erwartete<br />
ein buntes Unterhaltungsprogramm<br />
mit Spiel und Spaß und vielen Überraschungen.<br />
Auch die Clowns waren mit<br />
dabei.<br />
Mehr als 500 Frauen aus „allen Himmelsrichtungen“,<br />
so schätzt Dagmar<br />
Heerten, die <strong>St</strong>ill- und Laktationsberaterin<br />
IBCLC am Marienhospital und<br />
Initiatorin der <strong>St</strong>illgruppe, haben in<br />
dieser Zeit das Angebot genutzt. Sie<br />
kamen nicht nur bei Sorgen und Problemen<br />
wegen wunder Brustwarzen,<br />
Milchstau oder Brustentzündung oder<br />
um auf ihre Fragen rund um das <strong>St</strong>illen<br />
und die Ernährung ihres Kindes kompetente<br />
Antworten zu erhalten. Vor<br />
allem beim ersten Kind sind viele Mütter<br />
recht unsicher. Je nach Anliegen der<br />
Mutter bietet Dagmar Heerten auch<br />
Einzelberatung an.<br />
Auch der Austausch mit anderen Müttern<br />
und das Zusammensein waren<br />
und sind den Teilnehmerinnen und<br />
ihrer <strong>St</strong>illberaterin wichtig. Die Mütter<br />
helfen sich gegenseitig, geben eigene<br />
Größer, bunter, vielfältiger<br />
Kinderfest am Marienhospital <strong>Gelsenkirchen</strong> verspricht einen heißen Spätsommer<br />
Die „Mutter“ der <strong>St</strong>illgruppe, Sr. Dagmar<br />
Heerten mit Anna, (10 Jahre) dem <strong>St</strong>illgruppenkind<br />
der ersten Generation und<br />
dem jüngsten <strong>St</strong>illgruppenbaby Otto.<br />
Erfahrungen weiter. So sind zahlreiche<br />
Freundschaften und sogar Patenschaften<br />
entstanden. [uk]<br />
Kletterwand, Kickerturnier, Bewegungsbaustelle<br />
für Unter-Dreijährige<br />
– das Kinderfest der Kinderklinik am<br />
Marienhospital <strong>Gelsenkirchen</strong> und der<br />
Arche Noah, schon in den vergangenen<br />
Jahren eine der größten Veranstaltungen<br />
dieser Art in der <strong>St</strong>adt, wird in<br />
seiner Neuauflage 2011 noch größer,<br />
bunter und vielfältiger.<br />
Am Samstag, 10. September, von 12 bis<br />
17 Uhr steigt die große Party auf dem<br />
Vorplatz der Klinik und den angrenzenden<br />
Grünflächen und verspricht einen<br />
„heißen Spätsommer“.<br />
„Die vergangenen Jahre haben gezeigt,<br />
dass sich unser Konzept und unser Angebot<br />
bewährt haben. Aber wir wollen<br />
auch 2011 wieder unsere kleinen und<br />
großen Gäste mit Neuerungen über-<br />
raschen“, erklärt Dr. <strong>St</strong>ephanie Komp,<br />
Oberärztin an der Klinik für Neonatologie,<br />
Kinder- und Jugendmedizin am<br />
Marienhospital <strong>Gelsenkirchen</strong> und<br />
Verantwortliche für die Organisation<br />
des Kinderfestes.<br />
Darum dürfen neben den Attraktionen<br />
der Vorjahre die Neuerungen nicht<br />
fehlen. Natürlich gibt es das Gipszelt,<br />
um mit bunten Verbänden einen vermeintlichen<br />
Armbruch vorzutäuschen,<br />
die Puppenklinik Schminkstand, Spiele-Parcours,<br />
Tombola, Bastelangebote<br />
und Flohmarkt. Die Kinder, die bei all<br />
der Abwechslung und Bewegung eher<br />
etwas Ruhe suchen, sind im Lesezelt gut<br />
aufgehoben.<br />
Wie in jedem Jahr locken Kinderklinik<br />
und Arche Noah nicht nur mit eigenen<br />
Angeboten. Die „Wingerfreunde<br />
NRW“ laden<br />
einmal mehr zu<br />
Spazierfahrten auf<br />
dem Sozius oder im<br />
Beiwagen ihrer<br />
chromblitzenden<br />
Goldwing-Motorräder ein.<br />
Der Zoll präsentiert unter Artenschutz<br />
stehende Tiere und lädt die Gäste zur<br />
Besichtigung von Einsatzfahrzeugen<br />
ein. Große und kleine Gäste können<br />
auch Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge<br />
sowie einen Rettungstransportwagen<br />
in Augenschein nehmen.<br />
Wer viel erlebt, benötigt eine <strong>St</strong>ärkung.<br />
Grillstand, Kuchentheke, Cocktailbar<br />
und Erfrischungsgetränke stehen bereit.<br />
Schließlich gibt es noch reichlich<br />
Möglichkeiten zur Information. [rp]<br />
27
Perspektiven<br />
Chefwechsel in der Thoraxchirurgie<br />
Dr. Thomas Bergmann ist der Nachfolger von Dr. Baldur Totzeck<br />
im Marienhospital <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
Die Häufigkeit von Lungenerkrankungen<br />
nimmt deutlich zu. Viele Menschen<br />
erkranken an Lungenkrebs und dem<br />
hochaggressiven Krebs des Rippenfells.<br />
Bei Männern sind diese Erkrankungen<br />
die dritthäufigste zum Tode führende<br />
Erkrankung; auch Frauen sind immer<br />
öfter betroffen. Bereits vor drei Jahren<br />
hatte die Klinik diese Entwicklung<br />
voraus gesehen. Mit der Einrichtung<br />
der zusätzlichen Abteilung für Thoraxchirurgie<br />
und der Berufung von Dr.<br />
Baldur Totzeck zum Bereichsleitenden<br />
Arzt wurde das notwendige Wissen<br />
und Können wohnortnah installiert.<br />
Dr. Totzeck hat die Abteilung seit 2008<br />
etabliert und übergab sie zum 1. Juli<br />
2011 an Dr. Thomas Bergmann.<br />
Dr. Bergmann (46 Jahre) hat seine<br />
Facharztausbildung im Jahr 2000 bei<br />
Dr. Totzeck, damals noch in Wanne-<br />
Eickel, begonnen und ist 2002 zu Prof.<br />
Dr. Joachim Schirren, einem der besten<br />
Thoraxchirurgen Deutschlands, nach<br />
Wiesbaden gewechselt. Hier war er seit<br />
2004 Oberarzt und maßgeblich an der<br />
Entwicklung eines thoraxchirurgischen<br />
Zentrums beteiligt.<br />
Den Wechsel nach <strong>Gelsenkirchen</strong> begründet<br />
Dr. Thomas Bergmann unter<br />
anderem mit der besonderen Kom-<br />
28<br />
petenz einer Klinik, in der alle medizinischen<br />
Fachrichtungen vertreten<br />
sind. „Wir haben am Marienhospital<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong> immer die Möglichkeit,<br />
unsere Patienten im Team der Spezialisten<br />
zu behandeln. Wenn zum Beispiel<br />
der Lungenkrebs die Wirbelsäule<br />
angreift, werden wir zusammen mit<br />
den Orthopäden operieren. Lungentumore<br />
sind häufig auch Metastasen<br />
anderer Krebserkrankungen. Bei Brustkrebserkrankungen,<br />
die häufig solche<br />
Metastasen nach sich ziehen, wird der<br />
Thoraxchirurg das Problem an der Lunge<br />
behandeln, die Frau wird aber federführend<br />
von den Gynäkologen betreut.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit der<br />
Kinderklinik und Neonatologie sind wir<br />
eine der wenigen Kliniken der Region,<br />
die die gemeinsame Betreuung von<br />
Kindern durch Pädiater und Thoraxchirurgen<br />
sicherstellen können. Dieses<br />
hohe Maß an Interdisziplinarität zeichnet<br />
uns aus und hebt uns gegenüber<br />
ausschließlichen Lungenkliniken deutlich<br />
ab.“<br />
Durch sein Wissen und Können kann<br />
Dr. Bergmann garantieren, dass für jeden<br />
Erkrankten jeweils die beste Operationsmethode<br />
eingesetzt wird. „Es<br />
ist nicht entscheidend, den gerade modernsten<br />
Ansatz zu wählen oder den<br />
Patienten unbedingt mit einem minimal-invasiven<br />
Eingriff zu therapieren.<br />
Entscheidend ist, dass wir immer das<br />
Verfahren wählen können, das dem<br />
Patienten das höchste Maß an Gesundheit<br />
und Lebensqualität sichert.“<br />
Dr. Thomas Bergmann ist verheiratet<br />
und hat zwei Kinder. Mit zirka zwanzig<br />
Jahren war er Mitglied der Deutschen<br />
Schwimm-Nationalmannschaft. Heute<br />
investiert er seine Zeit hauptsächlich<br />
in den Beruf. Für seine Abteilung in<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong> hat er sich ehrgeizige<br />
Ziele gesetzt: „Wir werden in der onkologischen<br />
Thoraxchirurgie ein wohnortnahes<br />
Zentrum sein, in dem unsere<br />
Patienten die adäquate und fachübergreifende<br />
Behandlung bekommen, die<br />
ihnen sonst nur an hochspezialisierten<br />
Kliniken zuteil wird. Insbesondere setze<br />
ich auch auf die bereits durch Dr. Totzeck<br />
installierte gute Zusammenarbeit<br />
mit meinen niedergelassenen Kollegen.<br />
Nur so werden wir den Patienten<br />
gerecht und können ihnen ein nahtloses<br />
Therapiekonzept anbieten.“ [ub]
Perspektiven<br />
Dr. Markus Wittenberg ist der neue<br />
Chefarzt der Inneren Medizin<br />
Das Sankt Marien-Hospital Buer intensiviert<br />
in den Ausbau des pneumologischen Schwerpunkts<br />
Zum 1. April übergab Dr. Rudolf Rezori<br />
den <strong>St</strong>affelstab nach 26 Jahren an seinen<br />
Nachfolger Dr. Markus Wittenberg<br />
(49). Die Innere am MHB hat weiterhin<br />
einen breit ausgebildeten Mediziner<br />
zum Chefarzt, der die bisherigen<br />
Schwerpunkte der Buerschen Klinik erhalten<br />
und sein Spezialgebiet, die Lungenheilkunde,<br />
weiter ausbauen wird.<br />
Mit Hilfe der starren Bronchoskopie<br />
werden in Buer zum Beispiel Tumorzerstörungen<br />
in der Lunge mit der Argon-<br />
Beamer-Therapie vorgenommen und<br />
<strong>St</strong>ents für die Luftröhre und die Hauptbronchien<br />
gesetzt. Neu ist jetzt der<br />
EBUS - der Endobronchiale Ultraschall.<br />
Diese Technik kombiniert die Spiegelung<br />
der Atemwege mit der Darstellung<br />
der umgebenden Gewebestrukturen.<br />
Weiterhin wird mit dem neuen Kapnometrie-Gerät<br />
vieles für die Sicherheit<br />
der Patienten mit eingeschränkter<br />
Atemfunktion getan. Das Gerät misst<br />
den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt<br />
im Blut kontinuierlich. Durch die<br />
Beobachtung der Werte können Sauerstoffgaben<br />
und Beatmungen deutlich<br />
exakter gesteuert werden. Die Narkose<br />
bei allen Spiegelungen von Patienten<br />
mit schlechter Atmungsfunktion oder<br />
fortgeschrittener Lungenschädigung<br />
wird durch dieses Verfahren sicherer<br />
oder überhaupt erst möglich. Der Ausbau<br />
der Pneumologie wird nicht an der<br />
Kliniktür enden. Dr. Wittenberg legt<br />
großen Wert auf eine umfassende Versorgung.<br />
Er arbeitet bereits eng mit der<br />
Selbsthilfegruppe „Patientenliga Atemwegserkrankungen<br />
e.V.“ zusammen.<br />
Die Organisation einer Sauerstofflangzeittherapie<br />
wie auch die Pflege von<br />
beatmeten Patienten im ambulanten<br />
Bereich werden neu strukturiert und<br />
verbessert.<br />
Im Bereich der Gastroenterologie und<br />
Koloproktologie bekommt das MHB<br />
mit Dr. Wittenberg einen erfahrenen<br />
Endoskopeur. Dr. Wittenberg war drei<br />
Jahre Assistenzarzt bei Prof. Dr. Josef<br />
Girona im Prosper-Hospital Recklinghausen.<br />
Er hat so auch die chirurgische<br />
Seite der Gastroenterologie und Koloproktologie<br />
kennen gelernt. Die Fachkunde<br />
„Sigmoideo-Koloskopie“ konnte<br />
er bereits 1997 erwerben. Zusammen<br />
mit international anerkannten Experten<br />
hat er seine Erfahrungen in dem<br />
Fachbuch „Longitudinal Endosonography<br />
– Atlas and Manual for Use in the<br />
Upper Gastrointestinal Tract“ veröffentlicht.<br />
In der internistischen Intensiv- und<br />
Beatmungsmedizin wird Dr. Wittenberg<br />
weitere Impulse setzen. Gerade<br />
in den Entwöhnungsphasen von der<br />
maschinellen Beatmung treten häufig<br />
Probleme auf. Mit Unterstützung der<br />
Kapnometrie lassen sich hier deutliche<br />
Fortschritte erzielen.<br />
Und Dr. Wittenberg ist auch Palliativmediziner.<br />
Sein Wunsch ist es, dass die<br />
Buersche Klinik, wenn die wirtschaftlichen<br />
und gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
es zulassen, in Ergänzung der<br />
klassischen Intensivmedizin auch für<br />
Patienten im Endstadium einer Lungenerkrankung<br />
Ansprechpartner wird.<br />
Im Übergang von der auf Heilung ausgerichteten<br />
Medizin in ein palliatives<br />
Konzept bestehen bei Patienten mit<br />
fortgeschrittenen Lungen- und Bronchialerkrankungen<br />
noch erhebliche<br />
Versorgungslücken.<br />
Bei dem vierfachen Vater Dr. Markus<br />
Wittenberg merkt man, dass er ein<br />
Arzt mit Berufung ist. Einer, der nicht<br />
nur die „Galle von Zimmer 109“ behandelt.<br />
In seine Betrachtung fließt immer<br />
der gesamte Mensch mit ein. Sein Ansatz<br />
ist christlich und ganzheitlich. Dr.<br />
Wittenberg ist katholisch, in seinem<br />
Umfeld engagiert, zum Beispiel in<br />
den Gremien von Schule und Kindergarten,<br />
und seit Jahren auch in seiner<br />
Heimatkirchengemeinde sehr aktiv. In<br />
seiner Freizeit beschäftigt er sich gerne<br />
mit Geschichte und theologischen<br />
Themen. „Ich bin aus Überzeugung in<br />
einem katholischen Krankenhaus und<br />
glaube, dass wir als Mitarbeiter und<br />
auch die Patienten merken, dass hier<br />
noch anders gedacht und entschieden<br />
wird.“ [ub]<br />
29
Informationen<br />
Die <strong>Lebensbahnen</strong> kommen gerne auch zu Ihnen!<br />
Was gibt es Neues in <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong>?<br />
Was tut sich in der Gemeinde und den<br />
Einrichtungen? Dreimal im Jahr (Mitte<br />
März, Juli und November) informieren<br />
wir Sie aktuell und ganz nah über die<br />
Themen Ihrer Gemeinde. Die „<strong>Lebensbahnen</strong>“<br />
liegen dann in den Kirchen der<br />
Großpfarrei und in den Einrichtungen<br />
des Konzerns für Sie aus.<br />
Der Weg dahin ist Ihnen zu weit? Die<br />
„<strong>Lebensbahnen</strong>“ wollen auch nicht so<br />
recht in Ihre Handtasche passen? Wir<br />
helfen Ihnen gerne! Melden Sie sich bei<br />
uns und wir senden Ihnen das Magazin<br />
dann künftig einfach zu.<br />
Wir haben auch einen Wunsch. Unser<br />
Magazin soll „unter die Menschen“.<br />
Wer in Ihrem Kreis würde sich freuen,<br />
die <strong>Lebensbahnen</strong> zu bekommen?<br />
Würden Sie unser Magazin weiter geben?<br />
Wir senden Ihnen gerne so viele<br />
Exemplare zu, wie Sie möchten und<br />
würden uns sehr freuen, wenn Sie uns<br />
unterstützen. Sagen Sie uns einfach<br />
per Brief, Mail oder telefonisch wie viele<br />
<strong>Lebensbahnen</strong> wir Ihnen zu senden<br />
dürfen.<br />
Herzlichen Dank<br />
Ihr<br />
Uwe von Schirp<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
So erreichen Sie uns:<br />
Telefon: 0209 172-52010<br />
E-Mail:<br />
u.vonschirp@st-augustinus.eu<br />
per Brief:<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Virchowstraße 122<br />
45886 <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
<strong>Lebensbahnen</strong><br />
Das <strong>Augustinus</strong>-Magazin 2 - 2010<br />
<strong>Lebensbahnen</strong><br />
Das <strong>Augustinus</strong>-Magazin 1 - 2011<br />
• Zeichen der Vergänglichkeit und der Hoffnung<br />
„Seelenbretter“ laden in der Propsteikirche zum Innehalten ein<br />
• Nachlass materiell und ideell nachhaltig regeln<br />
• Alles neu an der Ringstraße<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> <strong>St</strong>iftung wirbt für Unterstiftungen<br />
Kindergarten trägt nun den Namen <strong>St</strong>. Martin<br />
• Vorweihnachtliche Akzente am Marienhospital<br />
Impulse begleiten Patienten und Besucher durch die Adventzeit<br />
• Mitten im Leben – nahe bei den Menschen<br />
Seit fünf Jahren ist der Kirchenladen ein Ort des Innehaltens<br />
• Kraft der Vielfalt<br />
Integration ist Jahresthema der Katholischen Jugend<br />
• Spielen und lernen mit Nikolaus, Martin und Lucia<br />
Einrichtungen der kindergarten <strong>GmbH</strong> mit neuem Namen<br />
• Innen alles neu<br />
Umbau im <strong>St</strong>. Vinzenz-Haus: Mehr Einzelzimmer - mehr Komfort<br />
• Zehn Jahre Arche Noah<br />
<strong>Lebensbahnen</strong><br />
Das <strong>Augustinus</strong>-Magazin 2 - 2011<br />
Bundesweit einzigartiges Kozept ein Erfolgsmodell<br />
• Gemeinsam sind sie stark<br />
Acht kfd-Gruppen arbeiten im Pfarrverband zusammen<br />
• Fleißige Bauarbeiter in <strong>St</strong>. Nikolaus<br />
Umbau des Kindergartens wird zum Projekt für die Kinder<br />
• Dr. Markus Wittenberg folgt Dr. Rudolf Rezori<br />
Chefarztwechesel im Sankt Marien-Hospital Buer<br />
Bitte ausfüllen, kopieren oder ausschneiden in einen Briefumschlag stecken und dann per Post zu uns.<br />
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir _________ Exemplare zu senden.<br />
Bitte senden Sie die <strong>Lebensbahnen</strong> an<br />
Vorname, Name<br />
<strong>St</strong>raße<br />
Ort<br />
Für Rückfragen erreichen Sie mich<br />
per Telefon unter der Telefonnummer:<br />
per E-Mail unterfolgender Adresse:<br />
30
Unterhaltung<br />
Buchtipps<br />
In der Bibliothek des<br />
Marienhospitals <strong>Gelsenkirchen</strong> für Sie aufgestöbert<br />
Laura Alcoba: Das Kaninchenhaus<br />
Mit ihren sieben Jahren versteht Laura<br />
schon, warum ihr Vater im Gefängnis<br />
ist, die Mutter heimlich Flugblätter<br />
druckt und sie unter einem falschen<br />
Namen lebt.<br />
Denn Lauras Eltern gehören einer bewaffneten<br />
Untergrundbewegung zurzeit<br />
der militärischen Repression in Argentinien<br />
an. Das Kaninchenhaus, das<br />
die versteckte Druckerei in einem heruntergekommenen<br />
Haus beherbergt,<br />
wird zum Unterschlupf für das Kind.<br />
Laura Alcoba erzählt von einer Kindheit,<br />
die Schrecken und Zauber verbindet,<br />
wo Vertrauen nicht leicht geschenkt<br />
wird und unbarmherzig gebrochen<br />
werden kann.<br />
Martin Sutter: Allmen und die Libellen<br />
Der Gentleman, Lebemann, Kunstsammler<br />
und Hochstapler Allmen hat<br />
im Laufe der Jahre das Millionenerbe<br />
seines Vaters durchgebracht. Auch das<br />
Anwesen musste er verkaufen. Nun<br />
lebt er mit seinem Faktotum Carlos im<br />
Gärtnerhaus. Mit Geld kann er zwar<br />
nicht umgehen. Umso besser gelingt<br />
ihm dies mit Schulden und Gläubigern.<br />
Der Verkauf von wertvollen <strong>St</strong>ücken<br />
aus der eigenen Sammlung oder aus<br />
zweifelhafter Herkunft über einen<br />
Antiquitätenhändler hilft ihm immer<br />
wieder aus der Klemme.<br />
Nach einem Opernabend, an dem<br />
reichlich Alkohol genossen wurde,<br />
schleppt ihn Jojo, eine junge Frau, in die<br />
See-Villa ihres Vaters ab. Hier entdeckt<br />
Allmen eine Sammlung bezaubernder<br />
Jugendstil-Schalen von unschätzbarem<br />
Wert. Jede von ihnen birgt ein kleines<br />
Geheimnis. Wird er an dieser Herausforderung<br />
wachsen oder an ihr zerbrechen?<br />
Ines Thorn: Das Mädchen mit den Teufelsaugen<br />
Rosamund hat ein blaues und ein braunes<br />
Auge. Frauen, denen sie begegnet,<br />
erschrecken und bekreuzigen sich, die<br />
Männer fliehen. „Das Mädchen mit den<br />
Teufelsaugen“ wird sie genannt. Erst<br />
wenn es dunkel ist, erlaubt die Mutter<br />
ihr, hinauszugehen. So verbringt sie die<br />
Tage in der Malerwerkstatt ihres Vaters<br />
und lernt dort vom Altgesellen, Farben<br />
anzureiben, Pigmente herzustellen. Als<br />
ein Unglück in der Werkstatt geschieht,<br />
hält jeder das Mädchen für schuldig.<br />
Sie findet Zuflucht in einem Kloster,<br />
doch ein Feuer zerstört ihre Heimat.<br />
Als alles verloren scheint, rettet sie die<br />
Malerei…<br />
Raúl Argemí: Und der Engel spielt dein<br />
Lied<br />
Mit diesem spannungsreichen und hervorragend<br />
konstruierten Roman gibt<br />
Raúl Argemí dem Leser Einblicke in das<br />
Argentinien zurzeit der Fußballweltmeisterschaft<br />
1978. Drogenschmuggel<br />
und Bestechung des Militärs spielen<br />
darin ebenso eine Rolle wie Irma, die<br />
Frau, durch die sich die Schicksale zweier<br />
Männer miteinander verknüpfen.<br />
Karin B. Holmqvist: Zwei Damen auf<br />
Männerfang<br />
Alma und Margit sind zwei alleinstehende<br />
Damen, beide um die 80. Unter<br />
dem Kennwort „Letzter Versuch“ suchen<br />
die beiden Frauen per Kontaktanzeige<br />
einen Freund. Und während<br />
sie auf die Zuschriften von netten, attraktiven<br />
Herren warten, mischen sie<br />
mal kurz das Altenheim auf, in dem sie<br />
wohnen müssen, bis ihre neuen Wohnungen<br />
fertig sind. Denn, weil die Ferienhaussiedlung<br />
in der Nachbarschaft<br />
eine Zufahrt bekommen wird, sollen<br />
ihre Häuschen mit den hübschen Gärten<br />
der Abrissbirne zum Opfer fallen.<br />
Doch im Altenheim sind die beiden genau<br />
richtig! Ein Computerkurs für Senioren<br />
und die verkniffene Heimleiterin<br />
erfordern ihre ganze Aufmerksamkeit.<br />
Ein Roman über zwei Freundinnen im<br />
besten Alter, die zeigen, dass sie noch<br />
lange nicht aufs Abstellgleis gehören.<br />
Aus der Spielecke:<br />
Hexenkompott – ein verhextes Schummelspiel<br />
für zwei bis vier Spieler von<br />
sechs bis 99 Jahren<br />
Auf der jährlichen Hexenversammlung<br />
in Pokushausen treten die weltbesten<br />
Hexen im Kochwettstreit um das beste<br />
Kompott gegeneinander an. Dabei<br />
geht nicht immer alles ganz ehrlich und<br />
mit rechten Dingen zu. Und so landet<br />
manch’ falscher Pilz im Topf. Jede Hexe<br />
versucht, so viele farblich passende Pilze<br />
im eigenen Topf zu sammeln. Gleichzeitig<br />
müssen sie sehr geschickt sein,<br />
denn, in die anderen Töpfe müssen andersfarbige<br />
Pilze hineingeschummelt<br />
werden, ohne dass die Hexen misstrauisch<br />
werden… [uk]<br />
31
Kontakte<br />
Begegnungszentrum<br />
„Kirchenladen am <strong>Augustinus</strong>“<br />
Ahstr. 7, 45879 <strong>Gelsenkirchen</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Fr, 9 -13 Uhr und 15-18 Uhr,<br />
Sa, 11-13 Uhr<br />
Pfarrbüro Tel.: 0209 92585801<br />
Beratungsbüro Tel.: 0209 92585802<br />
Fax: 0209 92585809<br />
Beratungszeiten im Kirchenladen:<br />
Pfarrbüro: Mo-Fr, 9-13 Uhr und<br />
15-18 Uhr<br />
Friedhofsverwaltung und<br />
Vermietung von Räumen:<br />
Mo-Fr, 9-13 Uhr<br />
sowie Mi, 15-17:30 Uhr<br />
Wohnungsberatung:<br />
Di, 15-16:30 Uhr<br />
Besondere Angebote der Cityseelsorge:<br />
Gespräch mit einem kath. Priester<br />
Fr, 11-12:30 Uhr<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sind täglich zu bestimmten<br />
Zeiten für Sie da.<br />
www.st-augustinus.eu<br />
Tel.: 0209 172-3101<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />
Prälat Propst Manfred Paas<br />
Geschäftsführer<br />
Dipl.-Volkswirt Peter Weingarten<br />
Institut Albertus Magnus<br />
Dr. Bettina Höhmann<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Uwe Becker<br />
www.marienhospital.eu<br />
Tel.: 0209 172-0<br />
Geschäftsführer<br />
Dipl.-Volkswirt Peter Weingarten<br />
Direktorium<br />
Verwaltungsdirektor<br />
Dipl.-Kaufmann Sönke Thomas<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Prof. Dr. Philipp Dost<br />
Pflegedirektorin<br />
Ina Mentges-Schröter<br />
www.ArcheNoah.eu<br />
Leitung: Ina Mentges-Schröter<br />
Kontakt: Inka Voss<br />
Tel.: 0209 172-2000<br />
www.humanitas.de<br />
Geschäftsführer: Thomas Pilgrim<br />
Tel.: 01803 221144<br />
www.st-augustinus.eu<br />
Kindergarten <strong>St</strong>. Nikolaus<br />
Leitung: Monika Kenkenberg<br />
Tel.: 0209 1488197<br />
Kindergarten <strong>St</strong>. Martin<br />
Leitung: Nicole Funke-Wydra<br />
Tel.: 0209 17004155<br />
Kinderzimmer <strong>St</strong>. Lucia<br />
Leitung: Jessica Jenrich<br />
Tel.: 0209 172-3144<br />
www.marienhospital-buer.de<br />
Tel.: 0209 364 -0<br />
Geschäftsführer<br />
Dipl.-Volkswirt Peter Weingarten<br />
Direktorium<br />
Verwaltungsdirektor<br />
Dipl.-Verwaltungswirt Bernd Ebbers<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Dr. Klaus Ruhnau<br />
Pflegedirektorin<br />
Sophia <strong>St</strong>amm<br />
www.st-augustinus.eu<br />
Betriebsleiter: Christian Gerhardus<br />
<strong>St</strong>. Vinzenz-Haus<br />
Pflege- und Betreuungseinrichtung<br />
stellv. Leitung: Christian Gerhardus<br />
Tel. 0209 170040<br />
Kinder- und<br />
Jugendhilfe-Einrichtung <strong>St</strong>. Josef<br />
Leitung: Anja Gresch<br />
Tel. 0209 179780<br />
Verwaltung<br />
Wohn- und Geschäftshäuser<br />
Tel.: 0209 172-4602<br />
Verwaltung<br />
des Altenzentrums<br />
Tel.: 0209 172-4601<br />
Verwaltung<br />
Ansgar Suttmeyer<br />
Telefon: 0209 172 3107