auf dem Weg zum Energiedach - DEG Alles für das Dach eG
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www.zedach.com<br />
ZKZ-67542<br />
Das Magazin der ZE<strong>Dach</strong>- GRUPPE<br />
IV.Quartal/2011<br />
NEWS<br />
Schuldenkrise<br />
sorgt für Aufwind<br />
MESSE<br />
DACH+HOLZ 2012<br />
ZEDACH - Halle 5<br />
HANDWERK<br />
Von Leiste<br />
<strong>auf</strong> Latte<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>Energiedach</strong>
Für alle, die keinen<br />
Swimmingpool <strong>auf</strong> ihrem<br />
<strong>Dach</strong> haben wollen!<br />
Gully ist nicht gleich Gully. Das stellen Sita Gullys millionenfach unter<br />
Beweis. Mit hoher Abfluss leistung, ausgeklügelter Funk tion, bester Materialund<br />
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Editorial<br />
Sonderkonjunktur<br />
durch Schuldenkrise<br />
Schuldenkrise und unsichere Zeiten an<br />
den Börsen dürften vielen Gewerken eine<br />
Art Sonderkonjunktur bescheren. Während<br />
Wirtschaftsforscher und Regierung<br />
einen Dämpfer erwarten, kann <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>bauhandwerk<br />
überraschend freundlich<br />
in <strong>das</strong> kommende Jahr blicken. Auf der<br />
Suche nach sinnvollen Investitionsmöglichkeiten<br />
investieren die Menschen<br />
zunehmend in ihre Eigenheime, insbesondere<br />
in Maßnahmen zur Energie-Einsparung.<br />
So kann <strong>das</strong> deutsche Handwerk<br />
<strong>auf</strong>grund der guten Konjunkturlage für<br />
<strong>das</strong> Jahr 2011 ein Umsatzwachstum von<br />
über 3 % erwarten.<br />
Produktion und Nachfrage im Bauhauptgewerbe<br />
entwickeln sich weiterhin nach<br />
oben. Für den Zeitraum von Januar bis<br />
September ergibt sich hier ein Umsatzplus<br />
von 11 %. Gute Aussichten also, wobei<br />
<strong>das</strong> Novemberwetter, insbesondere<br />
im <strong>Dach</strong>bauhandwerk, die Stimmung<br />
noch gesteigert haben dürfte. Der Bedachungsfachhandel<br />
meldete per Ende<br />
August ein Umsatzplus von 16 % gegenüber<br />
<strong>dem</strong> Vorjahr. 2012 ist mit weiteren<br />
Wachstumsimpulsen zu rechnen, primär<br />
hervorgerufen durch den Wohnungsbau.<br />
Die deutsche Wirtschaft bleibt <strong>auf</strong><br />
Wachstumskurs, wenn auch die Experten<br />
mit 2 % für 2011 und 1 % für 2012 ein<br />
geringeres Niveau als im Vorjahr voraussagen.<br />
Grund genug, optimistisch in die<br />
Zukunft zu blicken, wie unser Porträt des<br />
<strong>Dach</strong>deckerbetriebes Lauer (Seite 18 ff)<br />
und die Geschichte des Seiteneinsteigers<br />
Jochen Erhardt (Seite 32) zeigen.<br />
Das gesamte Spektrum der energetischen<br />
Sanierung bietet der Branche klare Marktchancen.<br />
Zwar streitet sich die Politik<br />
noch um zukünftige Steueranreize; gut<br />
beraten ist jedoch, wer eine Genossenschaft<br />
der ZEDACH-Gruppe <strong>zum</strong> Fachhändler<br />
hat. Klare Fakten dazu in unserer<br />
Titelgeschichte ab Seite 10.<br />
Mission „Energiewende“ hat sich die<br />
DACH+HOLZ 2012 <strong>auf</strong> ihre Fahnen geschrieben.<br />
In knapp sechs Wochen werden<br />
über 500 Aussteller Stuttgart <strong>zum</strong><br />
europäischen Treffpunkt der Branche<br />
machen. www.dachholz.de/aussteller/<br />
katalog, gibt schnelle Auskunft und der<br />
ZVDH verspricht ein umfassendes, unvergleichliches<br />
Angebot zukunftsweisender<br />
Technologien <strong>zum</strong> nachhaltigen<br />
Energiemanagement an Gebäuden. Solartechnik<br />
und moderne Energietechnik<br />
bilden Schwerpunkte, verbunden<br />
mit <strong>dem</strong> Know-how zur neuesten und<br />
kosteneffizientesten Technikerlösung.<br />
ZEDACH ist mitten drin, in Halle 5.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />
schönes Weihnachtsfest, einen guten<br />
Start in 2012 und viel Spaß beim Lesen.<br />
Wir sehen uns in Stuttgart.<br />
Ihr Horst Böckling<br />
n Horst Böckling,<br />
Vorstandsmitglied der ZEDACH <strong>eG</strong>,<br />
Hamm.<br />
Das <strong>Dach</strong> 3
Das<br />
Original<br />
ELUX<br />
Weil die beim<br />
Austausch keine halben<br />
Sachen machen.<br />
Manche empfehlen beim Fenstertausch die<br />
alten <strong>Dach</strong>anschlüsse beizubehalten. VELUX<br />
hingegen empfiehlt den zeitge mäßen KomplettAustausch,<br />
inklusive neuer Dämmung<br />
und Innenverkleidung – für eine Moder nisierung<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> neues ten Stand.<br />
Schöne Aussichten<br />
für Ihr Geschäft.<br />
Katrin Mayer, 34<br />
Zimmerin und<br />
Dipl. Bauingenieurin (FH)<br />
Kulmbach
Inhalt<br />
7Weiterhin große Renditen bestehen für Photovoltaikanlagen.<br />
Da die Preise gesunken sind,<br />
wird der Bereich auch von reduzierter Förderung<br />
nicht <strong>auf</strong>gehalten. Die Politik ist jedoch gefordert,<br />
langfristig für klare Verhältnisse hinsichtlich einer<br />
durchdringenden Energiewende in den Köpfen<br />
aller Bevölkerungsschichten zu sorgen.<br />
News<br />
Deutschlands bester <strong>Dach</strong>decker – Bundessieger 6<br />
Gewinn für alle – 2012 Jahr der Genossenschaften 6<br />
Grün heißt Geld – Förderprogramme 6<br />
Dynamisch – Koch Bedachungen holt Preis 7<br />
Handwerk im Plus – Konjunkturhoch dank Schuldenkrise 8<br />
AktionDACH – Mitgliedervollversammlung 9<br />
Betriebsführung<br />
14 Schwarz-weiße quadratische Bilder sind<br />
heute nur noch selten Druckfehler. Diese schaffen<br />
wie von Zauberhand die Verbindung zu informativen<br />
Seiten im Web oder zu anderen Adressaten.<br />
Das sorgt für schnelle Info, wie jeder selber<br />
leicht feststellen kann.<br />
Auf <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> zur Energiewende* – Task Force Genossenschaft 10<br />
DACH+HOLZ Stuttgart – ZEDACH, Erste Anl<strong>auf</strong>stelle 14<br />
Schülergenossenschaft – Für den Nachwuchs 15<br />
Nachwuchs – Nicht länger warten 16<br />
Fachkräfte haben Zukunft – Nordische Freisprechung 17<br />
Betriebsporträt – Große Vielseitigkeit 18<br />
handwerk<br />
Die Landesverbände – Schleswig-Holstein/Wechsel an der Spitze 22<br />
Ausbildung – Von der Schule <strong>zum</strong> Gesellen (Teil IV) 28<br />
Frauen im Handwerk – Echte Herzen 30<br />
Seiteneinsteiger – Umstieg von der Leiste 32<br />
<strong>Dach</strong>deckers Hobby – Der Traum vom Fliegen 34<br />
Service<br />
15 Die ZEDACH-Gruppe sorgt seit jeher für<br />
einen qualifizierten Unterbau. Dies sowohl in den<br />
eigenen Reihen als auch im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk.<br />
Dazu wird die AktionDACH nachhaltig unterstützt.<br />
Bei der <strong>DEG</strong> DFH in Hamm wurden zwei<br />
Schülergenossenschaften ins Leben gerufen.<br />
Beiträge zur Umwelt – Braas zeigt Engagement 25<br />
Solar Line – Befestigung von Solaranlagen 26<br />
Dämmung – Montagehelfer 26<br />
Versicherung – Eigene Leistung versichern 27<br />
Innovation – Velux Rundum-Schutz 36<br />
Holz – Konstruktiv 38<br />
Recht & Finanzen<br />
Insolvenz = Neuanfang? – Ein <strong>Dach</strong>decker berät 42<br />
Verjährung – Mahnschreiben reicht nicht 42<br />
Rubriken<br />
28 Maximilian Burkl gibt nie <strong>auf</strong>. Und sei <strong>das</strong><br />
Wetter noch so ungemütlich. Das haut einen<br />
<strong>Dach</strong>decker nicht um, denn es gibt immer etwas<br />
zu tun. Die richtige Einstellung für einen<br />
jungen Menschen, der den <strong>Dach</strong>deckerberuf<br />
mit allen seinen Facetten und Chancen kennen<br />
lernen will.<br />
Editorial – Sonderkonjunktur durch Schuldenkrise 3<br />
Kommentar – Die <strong>Dach</strong>decker sind die Experten 13<br />
Gewinnspiel – Wieder der iPod touch zu gewinnen 44<br />
Nachgefragt – Patrick Smolka 46<br />
* Titelthema<br />
Titelfoto: Fotolia<br />
Das <strong>Dach</strong> 5
News<br />
Bundessieger<br />
Deutschlands bester <strong>Dach</strong>decker<br />
In der Lorenz-Burmann-Schule in Eslohe trafen sich<br />
die Landessieger im Leistungswettbewerb der <strong>Dach</strong>deckerjugend,<br />
um ihren „Deutschen Meister“ zu ermitteln.<br />
9 <strong>Dach</strong>deckergesellen und 2 Gesellinnen stellten sich<br />
den unterschiedlichen Pflicht<strong>auf</strong>gaben. Goldmedaillengewinner<br />
und damit Bundessieger wurde Ruven Rotzinger<br />
aus Baden Württemberg vom Ausbildungsbetrieb<br />
Winfried Rotzinger, Todtnau. Den zweiten Platz errang<br />
Attila Kayabasi aus Niedersachsen vom Ausbildungsbetrieb<br />
Günter Weber, Hagen. Bronze holte Christian<br />
Rosenkranz aus Mecklenburg-Vorpommern vom Ausbildungsbetrieb<br />
Heiko Noß & Ralf Rosenkranz, Neu-<br />
Roggentin.<br />
n Bundessieger Ruven Rotzinger vor seiner Siegerarbeit. Eine eingebundene<br />
Kehle mit Holzschindeln und zugehöriger <strong>Dach</strong>flächendeckung.<br />
Internationales Jahr der Genossenschaften<br />
„Gewinn für alle“<br />
Genossenschaft ist in. Überall sind Neugründungen<br />
zu beobachten. Ob im Handel, Energiebereich,<br />
Produktionsbereich – die Menschen<br />
haben wieder einmal erkannt, was diese Unternehmensform<br />
für allen Beteiligten bringt. Genossenschaften<br />
sind „ein Gewinn für alle“, sagt kein<br />
Geringerer als Bundespräsident Christian Wulf.<br />
2012 wird <strong>das</strong> Internationale Jahr der Genossenschaften.<br />
Ausgerufen von der Vollversammlung<br />
der Vereinten Nationen. Die <strong>Dach</strong>decker-Genossenschaften<br />
der ZEDACH sind dabei.<br />
Neue Rheinzink-Broschüre:<br />
Planung und anwendung<br />
Laut Hersteller bieten RHEINZINK-Abdeckungen<br />
einen optimalen Schutz für<br />
verschiedene Arten von Mauern, <strong>Dach</strong>rändern,<br />
Gesimsen und Fensterbänken.<br />
Als Arbeitsgrundlage für Handwerker, die<br />
fachgerecht planen und ausführen, hat<br />
RHEINZINK aktuell die Dokumentation<br />
„Planung und Anwendung, Abdeckungen<br />
und Anschlüsse“ neu <strong>auf</strong>gelegt. Die erstmals<br />
erscheinende Dokumentation beschreibt<br />
verschiedene Anwendungsbereiche,<br />
Detail- und Sonderlösungen.<br />
n Dieses Logo steht 2012<br />
im Zeichen des Genossenschaftsgedankens.<br />
Fördermittelampel<br />
Grün heißt Geld<br />
Wer sich Gedanken macht über eine Photovoltaikanlage oder<br />
Wärmepumpe und wissen will, welche Förderung es gibt, kann<br />
dies individuell im Internet erfahren. Steht die Ampel <strong>auf</strong> grün,<br />
fließen Gelder. Ob die Sanierung der häuslichen Wärmeerzeugung<br />
gefördert wird, zeigt die so genannte Förderampel <strong>auf</strong> der<br />
Internetseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle:<br />
@ www.bafa.de, Stichwort „Erneuerbare Energien“.<br />
6 Das <strong>Dach</strong>
Großer Preis des Mittelstandes<br />
Bodenständig, dynamisch, erfolgreich<br />
Die Koch Bedachungen GmbH aus Wirges bei Koblenz hat den „Großen Preis des Mittelstandes“ gewonnen. Die Jury der von<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebenen Auszeichnung begründete ihre Entscheidung vor allem mit der unternehmerischen Leistung,<br />
der hohen Motivation der eigenen Mitarbeiter sowie in <strong>dem</strong> starken sozialen Engagement des Betriebes. Handwerkliche<br />
Bodenständigkeit wird als Wert gepflegt. In „schlechten Zeiten“ werden Mitarbeiter gehalten, in guten Zeiten wird <strong>auf</strong>gebaut.<br />
Regelmäßige Schulpatenschaften, Zusammenarbeit mit Hochschulen und Berufsaka<strong>dem</strong>ien sind selbstverständlich. Der Mitgliedsbetrieb<br />
der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>eG</strong>, Koblenz, engagiert sich darüber hinaus als Unterstützer von Behindertenwerkstätten,<br />
sozialen Einrichtungen sowie als Sponsor mehrerer Sportvereine.<br />
Erneuerbare Energien<br />
ab 2012 neue<br />
Vergütungssätze<br />
Die Bundesnetzagentur hat jetzt die neuen Vergütungssätze<br />
für Photovoltaikanlagen veröffentlicht. Für PV-Anlagen, die ab<br />
<strong>dem</strong> 01. Januar 2012 in Betrieb gehen, erhält der Anlagenbetreiber<br />
für jede in <strong>das</strong> Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom<br />
einen Betrag zwischen 17,94 Cent und 24,43 Cent, je nach<br />
Standort und Größe der Anlage.<br />
n Preisverleihung in Berlin. Geschäftsführer Klaus Koch (m.)<br />
mit seinen Söhnen Mathias (l.) und Thorsten (r.)<br />
Photovoltaikanlagen<br />
Weiterhin große Rendite<br />
Vergütungssätze für 2012:<br />
• Aufdachanlagen mit einer Leistung bis einschließlich<br />
30 kWp 24,43 Cent pro Kilowattstunde<br />
• Aufdachanlagen mit einer Leistung bis einschließlich<br />
100 Kilowatt 23,23 Cent pro Kilowattstunde<br />
• Aufdachanlagen mit einer Leistung bis einschließlich einer<br />
Leistung von 1 Megawatt 21,98 Cent pro Kilowattstunde<br />
• Aufdachanlagen mit einer Leistung über 1 Megawatt<br />
18,33 Cent pro Kilowattstunde<br />
Weitere Informationen unter @ www.pv-ag.de<br />
Die Hersteller-Preise vor allem für Photovoltaikmodule<br />
sind in 2011 deutlich gesunken. Dadurch bleiben kleine<br />
und mittlere Photovoltaikanlagen nach wie vor sehr lukrativ<br />
– trotz der um 15 % gesunkenen Solarförderung im<br />
Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Im Vergleich<br />
<strong>zum</strong> Jahresbeginn 2010 sind die Kosten für Anlagen<br />
bis 100 Kilowatt Peak (kWp) nach den Angaben des Bundesverbands<br />
für Solarwirtschaft Anfang 2011 gesunken.<br />
Aus diesem Grund lässt sich immer noch eine einstellige<br />
bis zweistellige Rendite erzielen.<br />
@ www.lfl.bayern.de/ilb/technik/32539/linkurl_0_3.pdf<br />
Das <strong>Dach</strong> 7
News<br />
„” PERSONALIEN<br />
n Volker Spiering, übernimmt <strong>zum</strong><br />
01. Januar 2012 offiziell die Vertriebs-<br />
und Marketingleitung der<br />
JET-Gruppe (Hüllhorst). Als Nachfolger<br />
von Hans-<br />
Jürgen Witte wird<br />
sich Spiering insbesondere<br />
<strong>auf</strong> den<br />
weiteren Ausbau<br />
von Marktanteilen<br />
konzentrieren. Dazu<br />
will er Bekanntheitsgrad<br />
sowie<br />
Wahrnehmung der JET-Gruppe<br />
bei den Fach-Zielgruppen erhöhen<br />
und die Potenziale wichtiger<br />
Kundengruppen weiter ausschöpfen.<br />
Die JET-Gruppe ist ein marktführender<br />
Anbieter von Tageslicht-<br />
Lösungen und RWA-Systemen.<br />
n Siegfried Klohs, <strong>Dach</strong>deckermeister<br />
aus Loose wurde <strong>zum</strong> neuen<br />
Landesinnungsmeister des <strong>Dach</strong>deckerverbandes<br />
Schleswig-Holstein<br />
gewählt. Er tritt die<br />
Nachfolge von Manfred<br />
Arp an, der 24<br />
Jahre die Geschicke<br />
des Verbandes mit<br />
lenkte. „Aus der<br />
konsolidierten Verbandslage<br />
heraus“,<br />
so Klohs, „gilt es<br />
nun, verstärkt an den Unternehmernachwuchs<br />
zu denken. Klar muss<br />
sein, <strong>das</strong>s ein junger Unternehmer<br />
am Mehrwert seiner <strong>Dach</strong>decker-Innung<br />
nicht vorbeikommt. Kreativität<br />
ist gefragt, wollen wir weiterhin<br />
in den Köpfen der Bauherren als<br />
kompetente Ansprechpartner gelten.<br />
Andere Gewerke warten nicht<br />
<strong>auf</strong> uns.“<br />
herbst 2011<br />
<strong>auf</strong>holjagd im handwerk<br />
Im Konjunkturbericht für <strong>das</strong> Handwerk<br />
finden sich im Herbst 2011 einige<br />
Superlative. Der Geschäftsklimaindex<br />
hat sich <strong>auf</strong> ein Allzeithoch verbessert,<br />
<strong>das</strong> bisherige Umsatzwachstum verspricht<br />
ein Rekordjahr, Auslastung der<br />
Betriebe, Investitionen – überall Bestmarken.<br />
Das Handwerk wird mit dieser<br />
außergewöhnlichen Aufholjagd wieder<br />
den Stand der Vorkrisenzeit<br />
im Jahr 2008<br />
erreichen. Für 2011<br />
wird ein Umsatzwachstum<br />
von mehr als drei<br />
Prozent erwartet, so<br />
Holger Schwannecke,<br />
Generalsekretär des<br />
Zentralverbands des<br />
Deutschen Handwerks.<br />
Der Geschäftsklimaindex<br />
aus aktueller Lage<br />
und Erwartungen ist<br />
Neue EnEV<br />
Schon wieder Änderung<br />
im 3. Quartal 2011 mit 88,5 Punkte <strong>auf</strong><br />
ein Allzeithoch gestiegen. Auch bei Umsatz,<br />
Auslastung und Investitionen setzt<br />
die Handwerkskonjunktur Bestmarken.<br />
Für 2012 wird erwartet, <strong>das</strong>s die Betriebe<br />
<strong>auf</strong> gutem und stabilem Niveau weiter<br />
arbeiten können. Von der Politik wird<br />
die Unterstützung des Binnenmarktes als<br />
Konjunkturmotor erwähnt.<br />
Wer plant und baut, muss auch die Energieeinsparverordnung (EnEV) berücksichtigen.<br />
Bei größeren Bauprojekten kann dies durchaus die künftige EnEV 2012 sein,<br />
die voraussichtlich ab 2013 gelten wird. Deutschland<br />
novelliert die EnEV 2009, weil damit die europäische<br />
Richtlinie für energieeffiziente Gebäude von 2010<br />
umgesetzt wird. Diese erlaubt ab 2021 nur<br />
noch Passiv- und Nullenergie-Neubauten; bei<br />
öffentlichen Gebäuden sogar ab 2019 – und<br />
fordert energieeffiziente größere Sanierungen<br />
im Bestand. Eine Studie des Prognos-Instituts<br />
besagt: Sollen die gesteckten Klimaschutzziele<br />
der Bundesregierung erreicht werden, muss die<br />
energetische Qualität im Gebäudebereich erheblich<br />
verbessert werden. Die größte Herausforderung<br />
liegt dabei nicht allein in der energetischen Wirtschaftlichkeit von<br />
Baumaßnahmen, sondern in der Fähigkeit von Vermietern und Selbstnutzern, die<br />
notwendigen Gesamtinvestitionen unter Wahrung des Wirtschaftlichkeitsgebots zu<br />
leisten. @ www.prognos.de<br />
8 Das <strong>Dach</strong>
+++ Kurz notiert +++<br />
Endverbraucher ansprechen<br />
ZE<strong>Dach</strong> pro aktion<strong>Dach</strong><br />
Zur Vollversammlung der AktionDACH in Mayen konnte ZVDH-Vize<br />
André Büschkes die Mitglieder aus Handwerk, Industrie und Handel<br />
begrüßen. Anhand der Einsatzberichte einzelner Mitglieder wurde<br />
deutlich, welchen Stellenwert die Aktion inzwischen für die Endverbraucherwerbung<br />
der Branche hat. Aus <strong>dem</strong> Etat, der sich aus den<br />
Mitgliedsbeiträgen ergibt, werden die wichtigen Bausteine Printwerbung,<br />
Skaterwerbung, Internet<strong>auf</strong>tritt, Plakate und Banner der ZDH-<br />
Imagekampagne, Pixihefte und Social-Media-Aktivitäten finanziert.<br />
Die Abfrage seitens der Innungen und Verbände hält insbesondere für<br />
die Streuartikel und Spielkonsolen sowie Rollups und Banner an. Mehr<br />
und mehr kann so die Nachwuchswerbung optisch aus einem Guss<br />
erfolgen. ZEDACH unterstützt die Aktion finanziell und personell seit<br />
Gründung und appellierte durch Beiratsmitglied Henning Höpken an<br />
alle mit der Branche Verbundenen, sich zu beteiligen und die Aktivitäten<br />
nach außen stärker zu publizieren.<br />
<strong>Dach</strong>+hOLZ 2012<br />
Ticketing zur Messe Stuttgart<br />
Über 500 Aussteller werden in den 5 Hallen des modernen Messezentrums<br />
in Stuttgart für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>handwerk präsent sein. Über den<br />
Tellerrand schauen, nicht einseitig informiert sein, erfahren, was die<br />
anderen machen, heißt die Devise vom 31.01. – 03.02.2012. Karten<br />
können ganz bequem per Online-Ticketing geordert<br />
werden. Beim Ticketshop <strong>auf</strong> www.dach-holz.<br />
de registrieren lassen, Anzahl der Eintrittskarten<br />
in den Warenkorb und <strong>das</strong> Ticket ausdrucken.<br />
Auch Gutscheine können <strong>auf</strong> diese Weise vorab<br />
eingelöst werden. Warten und Umtausch an der<br />
Kasse ist Vergangenheit. Und die Zukunft plant der<br />
<strong>Dach</strong>handwerker am besten in Halle 5 beim ZE-<br />
DACH-Stand der <strong>Dach</strong>decker-Genossenschaften<br />
Nr. 404. Siehe auch Seite 14.<br />
22 % mehr genehmigte Wohnungen in 2011<br />
Von Januar bis September 2011 wurde in Deutschland<br />
der Bau von 167.700 Wohnungen genehmigt.<br />
Wie <strong>das</strong> Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt,<br />
waren <strong>das</strong> 21,6 % oder 29.800 Wohnungen mehr<br />
als in den ersten neun Monaten 2010. Somit verstärkte<br />
sich der bereits im Jahr 2010 beobachtete<br />
positive Trend (+5,5 % gegenüber 2009).<br />
<strong>Dach</strong>decker sorgen für Kultur<br />
Die Menschheit verdankt <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />
eine Vielzahl von Kulturerben. Kunstvoll gestaltete<br />
Schiefer- und Ziegeldächer gibt es <strong>auf</strong> der<br />
ganzen Welt, aber auch klassische Reetdachdeckungen<br />
mit handwerklich besonders wertvollen<br />
Detailausbildungen.<br />
@ www.zdh.de/gewerbefoerderung/kultur/<br />
endbericht-<strong>das</strong>-handwerk-in-der-kultur.html<br />
Unternehmer nicht verunsichert<br />
Trotz Finanz- und Schuldenkrise rechnen die Unternehmen<br />
in Deutschland nicht mit einer Rezession.<br />
Lt. Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)<br />
gehen 50 % von konstanten Geschäften in 2012<br />
aus. Rund 31 % erwarten sogar einen Produktionszuwachs.<br />
Auf den Arbeitsmarkt wirken sich<br />
die eingetrübten Konjunkturaussichten kaum aus,<br />
da die meisten Unternehmen von einer stabilen<br />
Beschäftigung ausgehen.<br />
<strong>Dach</strong>deckerhandwerk an Infokampagne beteiligt<br />
"Berufliche Bildung – praktisch unschlagbar" heißt<br />
eine Offensive, die die hohe Attraktivität der dualen<br />
Ausbildung und die vielfältigen Chancen beruflicher<br />
Weiterbildung publiziert. Das <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />
ist bei dieser Kampagne <strong>auf</strong> der Website<br />
vertreten. @ www.praktisch-unschlagbar.de<br />
Qualität kontra Altgesellenregelung<br />
In 2010 hat es im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk 504 abgeschlossene<br />
Meisterprüfungsverfahren gegeben (+<br />
3 %). Im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk gibt es eine beachtliche<br />
Zahl von Unternehmensgründungen, die nicht<br />
mit der Meisterprüfung als Qualifikationsnachweis,<br />
sondern nach § 7b der Handwerksordnung (sogenannte<br />
Altgesellenregelung) erfolgen. Es ist an der<br />
Zeit, deutlich zu machen, <strong>das</strong>s die Meisterprüfung<br />
ein Qualitätssiegel darstellt und nicht nur die bedingt<br />
notwendige Voraussetzung für die Selbstständigkeit<br />
ist.<br />
Das <strong>Dach</strong> 9
Titelthema: Energieeinsparung<br />
Mit einer neuen Task Force unterstützen die <strong>Dach</strong>decker Eink<strong>auf</strong>sgenossenschaften<br />
ihre Mitglieder in allen Fragen der energetischen Sanierung.<br />
Der Markt boomt, auch wenn der politische Streit um mögliche Steueranreize<br />
noch nicht beigelegt ist.<br />
Wer die Zukunft des <strong>Dach</strong>handwerks<br />
kennen lernen möchte, der sollte<br />
z.B. mit Alexander Loewen oder einem<br />
Mitglied seines Teams, die zwischen<br />
Siegen und Luxemburg unterwegs sind,<br />
ins Gespräch kommen. Der Leiter der Abteilung<br />
Energie bei der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong><br />
<strong>Dach</strong> hat für die Region West ein Team<br />
mit Kompetenzen in Sachen Energie-<strong>Dach</strong><br />
zusammengestellt. Es ist ein kleines schlagkräftiges<br />
Team mit sechs Mitarbeitern – Experten<br />
für Photovoltaik und energetische<br />
Sanierung. „Wir wollen Vorreiter sein unter<br />
den Fachhändlern und zeigen, <strong>das</strong>s wir<br />
n Alexander Loewen baut eine Task Force<br />
für energetische Sanierung <strong>auf</strong>.<br />
die Kompetenz für alle Fragen rund um<br />
die energetische Sanierung haben“, erläutert<br />
Loewen. Das Ziel: Erfahrungen<br />
und Ergebnisse sammeln, wie die<br />
Dienstleistung bei den Mitgliedern und<br />
Kunden ankommt, um dann zukünftig<br />
in anderen Regionen der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für<br />
<strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>eG</strong> die Kenntnisse zu nutzen.<br />
10 Das <strong>Dach</strong><br />
„Bislang haben wir ein sehr gutes Feedback<br />
aus den Betrieben“, zieht Loewen<br />
eine erste Zwischenbilanz.<br />
I Expertise bietet <strong>Dach</strong>deckern<br />
echten Mehrwert<br />
Die neue Abteilung bietet genau <strong>das</strong>, was<br />
<strong>Dach</strong>decker zukünftig brauchen, um ihren<br />
Kunden alles aus einer Hand anbieten<br />
zu können. „Das Leistungsspektrum<br />
umfasst neben der Unterstützung<br />
in Beratungs- und Verk<strong>auf</strong>sgesprächen<br />
für Photovoltaikanlagen, die komplette<br />
Anlagenplanung und technische Dokumentation.<br />
Auch die Betreuung bei der<br />
Erstmontage vor Ort versteht sich von<br />
selbst“, erläutert Loewen. Dennoch würden<br />
noch viele Betriebe <strong>das</strong> Thema Photovoltaik<br />
meiden. Die Anforderungen<br />
an ein Energie-<strong>Dach</strong> sind in den letzten<br />
Jahren enorm gestiegen. <strong>Dach</strong>decker<br />
müssen immer mehr wissen, um ihre<br />
Kunden überzeugen zu können. In den<br />
meisten Betrieben bleibt dafür neben<br />
<strong>dem</strong> Tagesgeschäft nur wenig Zeit. „Wir<br />
wollen unsere Kunden dabei unterstützen,<br />
den lukrativen Markt Energie-<strong>Dach</strong><br />
zu erobern. Denn <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> haben<br />
andere Gewerke zukünftig nichts mehr<br />
zu suchen“, meint Loewen.<br />
I Energieberater mit dabei<br />
beim Kundengespräch<br />
Die Gebäudeenergieberater im Team verfügen<br />
über eine technische Ausbildung,<br />
<strong>Dach</strong>decker oder Zimmerer. Sie helfen<br />
bei der Beratung vor Ort beim Endkunden<br />
und bei der Ausarbeitung von Sanierungskonzepten<br />
inklusive der erforderlichen<br />
Nachweise für den Wärme- und<br />
Feuchteschutz. Es sind Experten, die sich<br />
auskennen mit den Anforderungen der<br />
aktuellen Energieeinsparverordnung, in<br />
Sachen Dämmung und Finanzierungsmöglichkeiten,<br />
etwa über die der KfW-<br />
Bank und allem, was an Anträgen dafür<br />
nötig ist. Ein <strong>Dach</strong>decker, der gleich
Menge Know-how, etwa in Bauphysik,<br />
wenn es um die Montage von Photovoltaik<br />
oder sogar Kleinwindanlagen <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> geht. Deshalb hält Krames<br />
Schulungen für unerlässlich und schon<br />
in der Ausbildung müsste energetische<br />
Sanierung der Hauptschwerpunkt sein.<br />
„Ein neues <strong>Dach</strong> ist für einen Hausbesitzer<br />
immer teuer. Doch dann sollte ihm der<br />
<strong>Dach</strong>decker <strong>das</strong> optimale Energie-<strong>Dach</strong><br />
anbieten können“, sagt Krames. Und er<br />
sollte als Dienstleister wissen, wann sich<br />
Photovoltaik und Solarthermie rentieren<br />
oder welche Finanzierungsmöglichkeiten<br />
es für den Kunden gibt. Kompetenz<br />
schafft Vertrauen.<br />
n Die Anforderungen an ein<br />
<strong>Energiedach</strong> sind in den letzten<br />
Jahren enorm gestiegen.<br />
noch den Energieberater mitbringt –<br />
<strong>das</strong> überrascht Kunden positiv, schafft<br />
Vertrauen und verbessert die Chancen<br />
<strong>auf</strong> einen lukrativen Auftrag. „Zu<strong>dem</strong><br />
bieten wir unseren Kunden eine passgenaue<br />
Expertise, welche Dämmstoffe<br />
<strong>zum</strong> Einsatz kommen sollten. Dabei<br />
nehmen wir natürlich <strong>das</strong> Know-how<br />
der Hersteller mit <strong>auf</strong>, beraten aber Produkt<br />
übergreifend“, erläutert<br />
Loewen. Neben<br />
Standard-Leistungen<br />
einer Energieberatung<br />
bietet sein Team noch<br />
einiges mehr. „Ein<br />
Mitarbeiter ist zertifizierter<br />
Thermograf nach DIN EN473<br />
und wir planen für 2012 die Ausbildung<br />
unserer Gebäudeenergieberater zu<br />
zertifizierten Prüfern der Gebäude-Luftdichtheit.<br />
Diese Kompetenz erweitert<br />
unser Portfolio um die Dienstleistung<br />
des Unterdruckmessverfahrens, besser<br />
bekannt unter <strong>dem</strong> Begriff BlowerDoor-<br />
Messung. Hightech für <strong>Dach</strong>decker, um<br />
Kunden zu überzeugen. Für Loewen und<br />
sein Team wird <strong>das</strong> zukünftig immer<br />
wichtiger.<br />
I Ein energetisch gutes <strong>Dach</strong> planen<br />
Diese Einschätzung teilt auch der Wissenschaftler<br />
Helmut Krames vom Institut<br />
für angewandtes Stoffstrommanagement<br />
(IfaS) der Fachhochschule Trier.<br />
„Früher ging es um Schutz vor Regen<br />
und Wind, heute geht es um <strong>das</strong> System<br />
<strong>Dach</strong>. Das Ziel ist, ein energetisch gutes<br />
<strong>Dach</strong> zu planen.“ Dafür brauche es jede<br />
Wer <strong>das</strong> allein nicht abdecken kann, der<br />
sollte sich Partner suchen – wie eben die<br />
Task Force der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>.<br />
Für die <strong>Dach</strong>decker sieht Krames ein<br />
enormes Potenzial. Denn der noch aus<br />
Zeiten der Ölkrise stammende Slogan<br />
der damaligen Bundesregierung „Energiesparen<br />
ist die beste Energiequelle“<br />
ist aktueller denn je. Gerade auch bei<br />
öffentlichen Gebäuden sei der Sanierungsbedarf<br />
hoch. <strong>Dach</strong>decker könnten<br />
laut Krames die Dächer von Schulen<br />
oder Turnhallen nicht nur sanieren, sie<br />
könnten diese auch pachten und dar<strong>auf</strong><br />
Anlagen für Photovoltaik installieren.<br />
n Helmut Krames rät <strong>Dach</strong>deckern, den Kontakt<br />
zu Verbraucherzentralen zu intensivieren.<br />
Das <strong>Dach</strong> 11
Titelthema: Energieeinsparung<br />
I <strong>Dach</strong>decker erobern Markt<br />
für Photovoltaik<br />
Experten für den boomenden Markt Photovoltaik<br />
hat auch Dirk Bollhorst, verantwortlich<br />
für diesen Bereich bei der<br />
<strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-HOLZ <strong>eG</strong>, in seinem<br />
Team. Für ihn ist ebenfalls klar, <strong>das</strong>s<br />
Klempner, Elektriker und Solateure nichts<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> zu suchen haben. „Allein<br />
der <strong>Dach</strong>decker kann beurteilen, ob ein<br />
<strong>Dach</strong> saniert werden sollte, bevor eine PV-<br />
Anlage <strong>auf</strong>gebaut wird. Denn diese sollte<br />
mindestens 20 Jahre lang dort oben bleiben.<br />
Und nur der <strong>Dach</strong>decker weiß, wie<br />
er sich <strong>auf</strong> einem <strong>Dach</strong> bewegen muss“,<br />
sagt Bollhorst. Gewährleistung, Sicherheit,<br />
Qualität: Das sind die Kriterien, die<br />
für den <strong>Dach</strong>decker sprechen. „Doch davon<br />
muss er seine Kunden überzeugen,<br />
denn mit den „Niedrigpreisen“ von so<br />
manchen Solarteuren kann und sollte<br />
ein <strong>Dach</strong>deckerbetrieb nicht mithalten“,<br />
erläutert Bollhorst. Dabei hilft, <strong>das</strong>s sich<br />
n Dirk Bollhorst bietet Photovoltaik-Workshops<br />
für Profi-Verarbeiter an.<br />
langsam herumspricht, was die Konkurrenz<br />
<strong>auf</strong> Dächern angerichtet hat. „Wir<br />
hatten einen Fall im Münsterland, wo<br />
ein Elektriker nicht sauber gearbeitet hat<br />
und <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> letztendlich undicht wurde.<br />
Die Anlage musste vom Netz genommen<br />
und abgebaut werden“, berichtet Bollhorst.<br />
Danach kam der Profi, ein <strong>Dach</strong>deckerbetrieb,<br />
und wechselte die Ziegel<br />
aus, um anschließend dann fachgerecht<br />
12 Das <strong>Dach</strong><br />
die PV-Anlage zu montieren. Aber auch<br />
Stockschrauben in Verbindung mit Silikon<br />
durch den Wasserl<strong>auf</strong> eines <strong>Dach</strong>ziegels<br />
montiert oder Module, die mit Spanplattenschrauben<br />
„gehalten“ werden,<br />
sind vereinzelt <strong>auf</strong> PV-Dächern anzutreffen.<br />
„Da wird unser <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />
zukünftig noch einiges zu tun bekommen,<br />
sagt Bollhorst.<br />
Damit die Mitglieder und<br />
Kunden der Genossenschaften<br />
die Hausbesitzer<br />
und Investoren überzeugen<br />
können, gibt es bei<br />
der <strong>DEG</strong> aus einer Hand.<br />
Von der Planung über <strong>das</strong><br />
Angebot mit sämtlichen<br />
Komponenten bis zur Berechnung<br />
der Wirtschaftlichkeit<br />
erhält unser Kunde <strong>das</strong> komplette<br />
Paket direkt an die Baustelle geliefert.<br />
„Wir haben Ende 2004 angefangen, den<br />
Bereich Photovoltaik <strong>auf</strong>zubauen und<br />
die Nachfrage ist sehr langsam angel<strong>auf</strong>en“,<br />
berichtet Bollhorst. Deshalb startete<br />
sein Team vor drei Jahren an verschiedenen<br />
Standorten Basisschulungen<br />
für Mitgliedsbetriebe der <strong>DEG</strong>. „Heute<br />
haben wir bereits eine stolze Anzahl von<br />
Stammkunden, die regelmäßig Umsätze<br />
in diesem Bereich mit unserer Genossenschaft<br />
tätigen. Der aktuelle Rückgang im<br />
Markt ist an uns und unseren <strong>Dach</strong>deckern<br />
vorübergegangen“, sagt Bollhorst.<br />
„Und 2012 werden wir bereits den dritten<br />
Photovoltaik Workshop für Profiverarbeiter<br />
durchführen.“ Es scheint ganz so, als<br />
eroberten sich unsere <strong>Dach</strong>decker ihre<br />
Dächer zurück.<br />
I Einkommensneutrale Förderung<br />
als politischer Kompromiss<br />
Fehlt eigentlich nur noch der politische<br />
Rückenwind. Doch die von der Bundesregierung<br />
vorgesehene geplante steuerliche<br />
Vergünstigung über zehnprozentige<br />
jährliche Abschreibungen über zehn Jahre<br />
und die Aufstockung der KfW-Förderung<br />
<strong>auf</strong> 1,5 Milliarden Euro pro Jahr stoppte<br />
der Bundesrat. Und Auch im Vermittlungsausschuss<br />
gab es in den ersten zwei<br />
Anläufen keinen Kompromiss, die nächste<br />
Chance besteht im Dezember. Immerhin<br />
scheint eine Kompromisslinie in Sicht.<br />
Da die steuerliche Förderung, wie sie die<br />
Bundesregierung vorsieht, Bürger mit hohen<br />
Einkommen stärker entlastet, könnte<br />
der Kompromiss mit SPD und Grünen <strong>auf</strong><br />
eine einkommensneutrale Förderung in<br />
Form eines Steuerabschlags l<strong>auf</strong>en, etwa<br />
drei Prozent der Investitionssumme.<br />
Wissenschaftler Krames merkt dazu kritisch<br />
an, <strong>das</strong>s die wichtige Zielgruppe<br />
der Rentner unberücksichtigt bleibe. Er<br />
hält mehr davon, die für die Steuervergünstigungen<br />
jährlich benötigten rund<br />
1,5 Milliarden Euro in kostenlose telefonische<br />
Verbraucherberatung zu investieren,<br />
wie es sie schon in Rheinland-Pfalz<br />
gibt. „Im Vergleich <strong>zum</strong> Saarland, wo der<br />
Anruf kostenpflichtig ist, gibt es bei uns<br />
die fünffache Zahl an Nachfragen. Wir<br />
sollten die Hürden so niedrig wie möglich<br />
machen. Die Hausbesitzer wollen eine<br />
neutrale Information, wo sie Geld bekommen<br />
für energetische Sanierung.“ Eine Zusammenarbeit<br />
mit Verbraucherzentralen<br />
sowie anderen unabhängigen Vereinen<br />
oder Institutionen legt Krames auch den<br />
<strong>Dach</strong>deckern ans Herz. „Zu Infoveranstaltungen<br />
für Kunden sollte man einen<br />
neutralen Berater einladen. Es schafft Vertrauen,<br />
wenn ein anderer die energetische<br />
Sanierung des <strong>Dach</strong>es empfiehlt.“<br />
Text Köstergarten, Fotos: <strong>DEG</strong>, ifas
Kommentar<br />
n Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer Zentralverband<br />
des Deutschen <strong>Dach</strong>deckerhandwerks, ZVDH.<br />
<strong>Dach</strong>decker sind die Experten für Photovoltaik und Solarthermie<br />
Wir freuen uns über die Initiative der ZEDACH. Sie ermöglicht<br />
<strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>decker, sein Portfolio mit einem kompetenten<br />
Partner und Ratgeber an der Seite zu erweitern<br />
bzw. zu vertiefen.<br />
Erneuerbare Energien stehen nicht erst seit <strong>dem</strong> Unglück<br />
von Fukushima hoch im Kurs. In Deutschland hält der<br />
Trend, sich kleine Kraftwerke in Form von Photovoltaikanlagen<br />
<strong>auf</strong> <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> zu bauen, seit Jahren unvermindert<br />
an. Hierzulande sind mittlerweile bereits rund 860.000<br />
Solarstrom- und 1,5 Mio. Solarwärmeanlagen installiert.<br />
Doch der Boom bekommt so manchem <strong>Dach</strong> nicht gut,<br />
weil sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt auch Anbieter tummeln, die<br />
ihr Handwerk nicht oder nur bedingt verstehen. Durch<br />
Planungs-, Koordinierungs- und Verarbeitungsmängel<br />
bei der Installation der Anlagen entstehen dann große<br />
Schäden an den Dächern.<br />
<strong>Dach</strong>decker-Expertenwissen ist bereits vor der Installation<br />
gefragt: Die Lebensdauer des <strong>Dach</strong>es, seine Statik, die<br />
geplante Lastverteilung sowie der Aufbau der Unterkonstruktion<br />
des <strong>Dach</strong>es müssen beurteilt<br />
werden. Bei der Montage darf die Unterkonstruktion,<br />
wie <strong>zum</strong> Beispiel die <strong>Dach</strong>haut, nicht verletzt werden,<br />
denn Beschädigungen führen zu Undichtigkeiten. Außer<strong>dem</strong><br />
ist zu berücksichtigen, <strong>das</strong>s der Wasserabl<strong>auf</strong><br />
durch die Photovoltaik-Anlage nicht behindert wird, da<br />
sich ansonsten bei Flachdächern Pfützen bilden, die zu<br />
Folgeschäden führen. Häufig unterschätzt wird auch die<br />
Kraft des Windes: Die Anlagen müssen windsogsicher <strong>auf</strong><br />
den Dächern befestigt sein. Ebenso ist der Brandschutz<br />
ein wichtiger Aspekt, der zu beachten ist. Eine spätere<br />
Inspektion oder Wartung über eine Montagegasse sollte<br />
auch berücksichtigt werden.<br />
Der <strong>Dach</strong>decker ist also der Fachmann für den Einbau<br />
von Photovoltaik- und Solaranlagen. Nur er hat <strong>das</strong> nötige<br />
Expertenwissen. Das ist die Botschaft, die den Kunden<br />
vermittelt werden muss. Die neue „Task Force Energie“<br />
der ZEDACH wird den Fachbetrieben der <strong>Dach</strong>decker-<br />
Innungen dabei wertvolle Unterstützung leisten!<br />
Das <strong>Dach</strong> 13
Betriebsführung: Messe<br />
Mission Energiewende<br />
ZE<strong>Dach</strong>-Gruppe – erste anl<strong>auf</strong>stelle für<br />
alle <strong>Dach</strong>handwerker<br />
Die DACH+HOLZ in Stuttgart ist die 1. Adresse für <strong>Dach</strong>decker<br />
und Zimmerer. „Die Messe ist <strong>das</strong> Branchenhighlight des Jahres<br />
2012 weit über die Grenzen Deutschlands hinaus“, erklärt<br />
Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, Bund<br />
Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes.<br />
Für Karl-Heinz Schneider, Präsident des ZVDH, steht die<br />
DACH+HOLZ für ein umfassendes und unvergleichliches Messeangebot:<br />
„Zukunftsweisenden Technologien <strong>zum</strong> nachhaltigen<br />
Energiemanagement an Gebäuden, wie Solartechnik<br />
und moderne Dämmtechnik, wird besondere Aufmerksamkeit<br />
gewidmet“.<br />
I Drehscheibe zwischen handwerk und Industrie<br />
Als Drehscheibe zwischen Handwerk und Industrie informiert<br />
die ZEDACH mit ihren 6 genossenschaftlichen Fachgroßhändlern<br />
und Fachpersonal in Halle 5, Stand Nr. 404. Über 6.000<br />
Handwerksbetriebe und weitere Kunden profitieren vom Leistungsspektrum<br />
des genossenschaftlichen Fachgroßhandels.<br />
Über 130 Verk<strong>auf</strong>sstellen bilden ein flächendeckendes Vertriebsnetz.<br />
Zahlreiche Niederlassungen wurden inzwischen<br />
zu Holzstandorten ausgebaut. ZEDACH bietet <strong>das</strong> gesamte<br />
Produktportfolio für <strong>Dach</strong>, Wand und Abdichtungstechnik<br />
aus einer Hand und hat sich zur ersten Anl<strong>auf</strong>stelle für <strong>das</strong><br />
gesamte <strong>Dach</strong>bauhandwerk etabliert.<br />
I Topp-angebot zur Messe<br />
Ob energetische Sanierung, Online-Bestell-Informations-Systeme,<br />
Kataloge, Artikelstammdatenbank, Versicherungs- und<br />
Finanzdienst, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für Handwerk<br />
und Industrie – alles über ZEDACH und <strong>das</strong> aktuelle<br />
Messeangebot erfahren sie in Halle 5, Stand Nr. 404.<br />
Mit QR-codes noch schneller zur ZE<strong>Dach</strong><br />
Immer häufiger sieht man die kleinen, meist schwarz-weißen<br />
QR-Code-Quadrate <strong>auf</strong> Plakaten, in Zeitschriften oder <strong>auf</strong> Visitenkarten.<br />
n Dieses Zeichen führt direkt<br />
von hier zur ZEDACH Homepage.<br />
QR steht für „Quick Response“, übersetzt „schnelle Reaktion“. Mit Hilfe von QR-Codes werden kurze<br />
Text-Informationen und Links jeglicher Art codiert und von einem Bar-Code Scanner ausgelesen.<br />
Mit der rasanten Verbreitung von Smartphones mit eingebauter Kamera und einem entsprechenden<br />
Programm - einer passenden Web-App (Anwendung) können diese Codes jetzt von den meisten<br />
Menschen ausgelesen werden und sind damit „massentauglich“.<br />
Dies erspart <strong>dem</strong> Nutzer Tipp-Fehler und lästige Tipp-Arbeit, z.B. bei langen Internet-Adressen oder<br />
bei der Übertragung von Visitenkarten-Informationen in <strong>das</strong> elektronische Adressbuch.<br />
Das funktioniert sehr einfach: Der QR-Code in diesem Beispiel führt übrigens direkt zur Internetseite<br />
der ZEDACH Gruppe. Passende Apps auch unter <strong>dem</strong> Stichwort „QR-Code Reader“ im jeweiligen<br />
App-Store für iPhone.<br />
14 Das <strong>Dach</strong>
Betriebsführung: Ausbildung<br />
Wirtschaft braucht Werte<br />
Schüler gründen Genossenschaften<br />
Für die Vereinten Nationen wird <strong>das</strong> Jahr 2012 <strong>zum</strong> „Internationalen Jahr der Genossenschaften“.<br />
Am 31. Dezember wird in New York City <strong>das</strong> Aktionsjahr offiziell ausgerufen.<br />
Genossenschaften haben sich seit jeher, in guten wie auch in<br />
wirtschaftlich schlechten Zeiten im Markt behauptet. Sie haben<br />
die gesellschaftlichen und die wirtschaftlichen Belange in<br />
unserer sozialen Marktwirtschaft deutlich mit geprägt und sind in<br />
der heutigen Zeit gefragter als je zuvor. Die Unternehmensform<br />
Genossenschaft ist „in“.<br />
der <strong>DEG</strong> beitragen soll Lothar Schütte. Der Personalleiter ist<br />
quasi „Gründungspate“ der beiden Schülergenossenschaften,<br />
hilft zusammen mit den <strong>DEG</strong>-Experten aus den einzelnen<br />
Fachgebieten wie <strong>zum</strong> Beispiel Rechnungswesen und Vertrieb<br />
mit genossenschaftlichem Fachwissen und steht Schülern und<br />
Lehrern in je<strong>dem</strong> Stadium mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Eine zündende Geschäftsidee ist in beiden teilnehmenden<br />
Schulen bereits vorhanden. Die Klasse 9b<br />
der Konrad-Adenauer-Realschule (KAR) wird die<br />
„Grünzeug“ Schülergenossenschaft gründen. Geschäftszweck<br />
ist die Pflege von Grünanlagen. Die 12.<br />
Klasse des Landschulheims Schloss Heessen gründet<br />
eine Energieberatung. Name: ERC-Ecological<br />
Revolutionary Company. Wie in einer „richtigen<br />
Genossenschaft“ wurden in der Gründungsversammlung<br />
Aufsichtsräte und Vorstände gewählt.<br />
Die Schülergenossenschaften werden in ein beim<br />
n Den Grundstein wertebasierter Unternehmensführung schon in der Schulzeit<br />
legen. Die <strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-HOLZ <strong>eG</strong>, geht mit gutem Beispiel voran und<br />
unterstützt <strong>das</strong> Projekt der Schülergenossenschaften. Die Schüler gründeten<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Firmengelände in Hamm ihre Genossenschaften. Ein guter Start, der<br />
hier schon einmal dokumentarisch festgehalten wird.<br />
Text: Schütte/Höpken, Fotos: <strong>DEG</strong><br />
Grund genug für die <strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-HOLZ <strong>eG</strong> mit Unterstützung<br />
des Rheinisch Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />
(RWGV) zwei Schülergenossenschaften am Sitz der<br />
Hauptverwaltung in Hamm ins Leben zu rufen. „Wir beteiligen<br />
uns als betreuende Patengenossenschaft an diesem Projekt, weil<br />
hiermit schon in der Schulzeit ein Grundstein für werteorientierte<br />
Unternehmensführung gelegt wird“, erläuterte Vorstandssprecherin<br />
Edith Weerd <strong>auf</strong> der Gründungsversammlung. „Die<br />
Arbeit in einer Schülergenossenschaft zeigt den Jugendlichen<br />
<strong>auf</strong>, wie aus solidarischem Handeln, Teamwork und <strong>dem</strong>okratischer<br />
Entscheidungskultur persönlicher Erfolg entsteht. Auch<br />
die <strong>DEG</strong> ist eine Genossenschaft. Insofern kennen wir die Besonderheiten<br />
und Vorteile dieser Unternehmensform und wissen,<br />
wie man eine Genossenschaft <strong>zum</strong> Erfolg führt“, so Edith<br />
Weerd weiter. Dazu als federführender Experte aus <strong>dem</strong> Hause<br />
RWGV geführtes Register eingetragen und einmal im Jahr wird<br />
eine Betriebsprüfung vorgenommen.<br />
Weitere Projektpartner sind die Fachhochschule Frankfurt am<br />
Main sowie die Stiftung Partner für Schule NRW, welche <strong>das</strong><br />
Projekt begleiten sowie mit Lern- und Informationsmaterialien<br />
versorgen. Im Mittelpunkt des praxisorientierten Lernfelds<br />
stehen nicht nur der Erwerb ökonomischer Grundkenntnisse,<br />
sondern vor allem auch die Förderung persönlicher Schlüsselqualifikationen<br />
und die Vermittlung solidarischer und <strong>dem</strong>okratischer<br />
Handlungsprinzipien, so wie sie in Genossenschaften<br />
zugrunde gelegt werden.<br />
Das <strong>Dach</strong> 15
Betriebsführung: Ausbildung<br />
Nicht länger warten<br />
abholmarkt<br />
Inzwischen sind Auszubildende – gerade in der Baubranche –<br />
echte Raritäten. „Anstatt dar<strong>auf</strong> zu warten, <strong>das</strong>s die Jugend<br />
kommt, müssen wir die Jugend abholen“, so Jürgen Lehner,<br />
<strong>Dach</strong>decker- und Zimmerermeister, Ausbilder am Kompetenzzentrum<br />
<strong>Dach</strong>technik Waldkirchen und seit September 2011<br />
hauptamtlicher Jugendbe<strong>auf</strong>tragter der Bayerischen <strong>Dach</strong>decker.<br />
n Jürgen Lehner ist als Jugendbe<strong>auf</strong>tragter<br />
bayernweit im Einsatz.<br />
Dass der „Abholmarkt“ der potenziellen Auszubildenden für<br />
Jürgen Lehner nicht nur ein befristetes Engagement verlangt,<br />
ist ihm durchaus klar. „Der erste Generationenwechsel in den<br />
Betrieben hat stattgefunden. Die heutige<br />
Chef-Generation ist zwischen 40 und<br />
Mitte 50 – es bleiben uns nur zehn Jahre,<br />
den Nachwuchs zu finden, zu binden<br />
und zur Meisterreife als Betriebsnachfolger<br />
und -übernehmer zu führen.“<br />
n Keine Berührungsängste: Als Ausbilder am Kompetenzzentrum<br />
<strong>Dach</strong>technik Waldkirchen e. V. „kann er mit den Kids“.<br />
„Die Kids sind an der Schule – also gehe ich zu ihnen in die<br />
Schule“, erklärt er <strong>das</strong> Prinzip des „Abholmarktes“. „Und wenn<br />
die Jugendlichen und ihre Eltern Berufs-<br />
Info-Tage besuchen, bin ich da.“<br />
Gerade bei schulischen Veranstaltungen<br />
entwickelt sich eine Gruppendynamik.<br />
Der Rädelsführer oder Pausenclown bestimmt,<br />
ob <strong>Dach</strong>decker cool sind oder<br />
nicht. Ein Phänomen, <strong>das</strong> <strong>dem</strong> Jugendbe<strong>auf</strong>tragten<br />
aus seiner Arbeit im Rahmen<br />
der überbetrieblichen Ausbildung nicht<br />
fremd ist: „Der ist schnell erkannt und<br />
wird von mir gefordert – dann ist <strong>das</strong><br />
Problem gelöst.“<br />
Seine anfängliche Skepsis gegenüber<br />
Skater-Action und Fingerboardpark war<br />
schnell Vergangenheit. „Spielen lädt ein<br />
<strong>zum</strong> unverbindlichen Stehenbleiben am<br />
Stand, ohne gleich angesprochen zu werden.<br />
Und diese Spieler hole ich mir ab.“<br />
Die oft gestellte Frage, ob denn nicht <strong>das</strong><br />
Zimmererhandwerk die bessere Wahl sei,<br />
beantwortet er direkt und aus eigener<br />
Erfahrung: „Ich habe den Meisterbrief in<br />
beiden Gewerken – und mich jetzt für die<br />
richtige Seite entschieden.“ Rückfragen<br />
gab es dar<strong>auf</strong>hin bisher keine mehr.<br />
Und um den potenziellen <strong>Dach</strong>deckern von morgen den Einstieg<br />
noch leichter zu machen, gibt es <strong>auf</strong> je<strong>dem</strong> Infostand<br />
neben der Liste der Innungsbetriebe auch noch ein standardisiertes<br />
Anmeldeformular mit<br />
Wunschterminen für ein Praktikum.<br />
Lehners Versprechen:<br />
Wer erfolglos versucht hat einen<br />
Praktikumsplatz zu bekommen,<br />
der soll <strong>das</strong> Formular an<br />
ihn senden. Ein Abholmarkt<br />
mit Full Service also, den die<br />
Bayerischen <strong>Dach</strong>decker systematisch<br />
erschließen.<br />
n Lebende Werkstatt, Fingerboarden<br />
und Skaten: Die Kombination macht’s.<br />
Text und Fotos: Friedrich<br />
16 Das <strong>Dach</strong>
Betriebsführung: Freisprechung<br />
96 Lehrlinge <strong>auf</strong> der NORDBaU freigesprochen<br />
Fachkräfte haben Zukunft<br />
Sie hat ihren Ursprung in der Freisprechung der Lehrlinge der<br />
handwerklichen Zünfte im späten Mittelalter. Der Lehrling<br />
wurde vom Meister losgesprochen, schied aus <strong>dem</strong> Familienverband<br />
des Meisters aus und trat in ein sach- und lohnbezogenes<br />
Verhältnis zur Werkstatt.<br />
Zukunft den Fachkräftebedarf zu sichern.“ Den Junggesellen<br />
gab er den Rat mit <strong>auf</strong> den <strong>Weg</strong>, stets ihre Neugier zu<br />
bewahren und Verantwortung zu übernehmen. Nach Schulzeit<br />
und Lehre beginne jetzt ein neuer Lebensabschnitt.<br />
Text: Höpken, Fotos: LIV S-H<br />
In Schleswig-Holstein hat diese<br />
Zeremonie bis heute große<br />
Tradition. In Neumünster versteht<br />
man es, die Junggesellen<br />
entsprechend zu verabschieden.<br />
Volles Haus, interessiertes Publikum<br />
und eine zünftige Blaskapelle<br />
ließen keine Langeweile<br />
<strong>auf</strong>kommen, als insgesamt 96<br />
Lehrlinge freigesprochen und in<br />
den Kreis der ehrbaren Handwerksgesellen<br />
<strong>auf</strong>genommen<br />
wurden. Wiederholt war es gelungen,<br />
einen <strong>Dach</strong>deckerchor<br />
<strong>auf</strong> die Beine zu stellen, der für<br />
die feierliche Stimmung sorgte.<br />
Manfred Arp, der die Junggesellen letztmalig in seiner Funktion<br />
als Landesinnungsmeister begrüßte, hob hervor, <strong>das</strong>s<br />
die starke Ausbildungsbereitschaft<br />
der <strong>Dach</strong>deckerbetriebe<br />
in Schleswig-Holstein<br />
nicht<br />
selbstverständlich<br />
sei. Arp: „Es<br />
ist auch in diesem<br />
Jahr gelungen,<br />
die erfreulich<br />
hohe Zahl neuer<br />
Lehrlinge zu halten.<br />
Dies bedeutet<br />
konkret, <strong>das</strong>s rund<br />
450 Ausbildungsplätze <strong>auf</strong> 2300 gewerbliche Arbeitnehmer<br />
in Schleswig-Holstein kommen. Ein Ergebnis einer engagierten<br />
ehrenamtlichen Arbeit in den Ausbildungsbetrieben<br />
und beste Vorraussetzung für die Branche, auch in<br />
n Manfred Arp mit den neuen Gesellen während der Freisprechung<br />
<strong>auf</strong> der B<strong>auf</strong>achmesse NORDBAU in Neumünster.<br />
n Der Chor der <strong>Dach</strong>decker sorgte für Stimmung.<br />
Mehr Verantwortung nicht nur für<br />
sich selbst, sondern auch für Kollegen<br />
und Lehrlinge komme nun <strong>auf</strong><br />
die Junggesellen zu. „Bei <strong>dem</strong> nicht<br />
ungefährlichen Beruf des <strong>Dach</strong>deckers<br />
ist es wie bei den Bergsteigern: Man<br />
muss sich ohne Wenn und Aber <strong>auf</strong>einander<br />
verlassen können“, so Arp.<br />
Die Fortsetzung der Berufsausbildung<br />
sei die Meisterausbildung. Als Zeugnis<br />
für Kompetenz, Leistungsfähigkeit, Seriosität,<br />
Zuverlässigkeit und nicht zuletzt Verbraucherschutz<br />
sei sie <strong>das</strong> Herzstück des Handwerks. Jetzt und auch in Zukunft.<br />
Nur Meisterbetriebe könnten die fundierte Ausbildung<br />
des Nachwuchses sicherstellen.<br />
Das <strong>Dach</strong> 17
Betriebsführung: Porträt<br />
18 Das <strong>Dach</strong>
Kleiner Betrieb,<br />
große Vielseitigkeit<br />
<strong>Dach</strong>decker Lauer liebt übersichtliche Strukturen und den Freiraum für sein Engagement.<br />
Johannes Lauer scherzt: „Wir betreiben<br />
unseren Betrieb eigentlich wie im Mittelalter“,<br />
sagt er und schmunzelt. Vorher<br />
erzählte der umfassend interessierte<br />
und engagierte <strong>Dach</strong>decker- und Klempnermeister<br />
aus Oberlahnstein bei Koblenz<br />
von seinen Betriebsstrukturen: Eine kleine<br />
Einheit von 5 Leuten bildet den Betrieb,<br />
der regional tätig ist, aus einer Kleinstadt<br />
heraus operiert, wo Wohnen, Arbeiten und<br />
Gesellschaftsleben nahe beieinander liegen.<br />
Wie früher eben.<br />
Lauer, Mitglied der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong><br />
<strong>Dach</strong> <strong>eG</strong>, ist weit mehr als nur ein Inhaber<br />
eines <strong>Dach</strong>deckerbetriebs: Obwohl er<br />
seinen Standort in der ländlichen Kleinstadt<br />
hält, ist er Kosmopolit im Kopf und<br />
äußerst wendig. Er ist an historischen<br />
Zusammenhängen<br />
stark interessiert, verknüpft<br />
Geschichte mit der<br />
Gegenwart und zieht daraus<br />
seine Schlüsse.<br />
Sein Interesse an sozio-historischen<br />
Zusammenhängen<br />
bedeutet aber keinesfalls<br />
eine Rückwärtsgewandtheit<br />
in der Gegenwart. Die modernen<br />
Kommunikationsmethoden,<br />
die auch rund<br />
um den Bau eingesetzt werden,<br />
nutzt Lauer von Beginn an. „Ehrlich<br />
gesagt, weiß ich gar nicht, wie wir früher<br />
ohne Mobiltelefon die Baustellen abgewickelt<br />
haben“, resümiert er.<br />
Sein Engagement bei der Freiwilligen<br />
Feuerwehr am Ort bis vor kurzer Zeit bestimmt<br />
seine Persönlichkeit ebenso wie<br />
sein politisches Engagement als Fraktionsvorsitzender<br />
in der lokalen Politik<br />
oder im Beirat der örtlichen Sparkasse.<br />
Nun ist er seit anderthalb Jahren Landesinnungsmeister<br />
von Rheinland-Pfalz<br />
und so <strong>auf</strong> Landesebene der erste <strong>Dach</strong>decker.<br />
Wer daraus schließt, Lauer hätte einen<br />
Riesen-Betrieb, hat weit gefehlt: Das Unternehmen<br />
ist <strong>auf</strong> eine Weise überschaubar<br />
(Lauer: „Genau die richtige Größe,<br />
wo alles noch stimmt“), so <strong>das</strong>s der Inhaber<br />
Lauer von allem etwas hat: Er macht<br />
Büroarbeiten, organisiert die Arbeit und<br />
n In einer ehemaligen Schlosserei inmitten eines<br />
Wohngebietes ist die großräumige Werkstatt und<br />
in einem Anbau (oben) <strong>das</strong> Büro untergebracht.<br />
n Mit stetem Seitenblick <strong>auf</strong> die gesellschaftlichen<br />
Probleme setzt sich Johannes Lauer an<br />
verschiedenen Positionen ehrenamtlich ein.<br />
<strong>das</strong> Material für die Baustellen, ist aber<br />
auch regelmäßig mit seinem Leuten gemeinsam<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> und arbeitet mit.<br />
Dass er letzteres nicht <strong>auf</strong>geben will,<br />
wird klar, wenn man weiß: Im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />
hat er seinen<br />
Traumberuf gefunden.<br />
Gerade kommt er vom 64.<br />
Landesverbandstag, der<br />
sich mit neuen Energien<br />
und der Wärmedämmung<br />
von Gebäuden befasste. In<br />
die Organisation war Lauer<br />
eingebunden und war<br />
mit <strong>dem</strong> Arbeitsergebnis<br />
des „höchsten Feiertages der<br />
<strong>Dach</strong>decker“ sehr zufrieden.<br />
Dabei ist Johannes Lauer<br />
nicht – wie so oft – der Sohn einer<br />
<strong>Dach</strong>deckerfamilie, sondern hat sich den<br />
Beruf unabhängig und aus freien Stücken<br />
gewählt. Zuvor hat er Anfang der<br />
Das <strong>Dach</strong> 19
Betriebsführung: Porträt<br />
80er Jahre eine Ausbildung als Einzelhandelsk<strong>auf</strong>mann<br />
gemacht. Aber wenn er sich<br />
seinen Freunden im Gespräch offenbarte,<br />
musste er eingestehen: gefallen hat ihm<br />
<strong>das</strong> nicht!<br />
Ein Freund hörte dies, empfahl ihn weiter<br />
und so jobbte der Einzelhandelsk<strong>auf</strong>mann<br />
bald neben seiner Vollzeitstelle auch noch<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>. Die Karriere im Einzelhandel<br />
schmiss Lauer schließlich und begann<br />
noch einmal von vorn als <strong>Dach</strong>deckerlehrling.<br />
Nach der Lehre und einigen Jahren<br />
als Geselle besuchte der umtriebige Lauer<br />
die Bundesfachschule in Mayen für einen<br />
Meisterkurs. Die Schule war gerade eröffnet<br />
worden und im Jahr 1985 machte Johannes<br />
Lauer seinen Meister inmitten des ersten<br />
Jahrganges von Abgängern der Schule.<br />
Sofort machte er seinen eigenen Betrieb <strong>auf</strong>.<br />
Dann, später nach einem Umzug, füllten<br />
er und seine Mitarbeiter eine ehemalige<br />
Schlosserei mit Leben. Die Betriebsgröße<br />
gefällt Lauer. <strong>Weg</strong>en der Vielfältigkeit seiner<br />
Aufgaben in allen Bereichen des Betriebs,<br />
aber auch weil er Gigantomanie ablehnt.<br />
Er mietet sich beispielsweise lieber Kranfahrzeuge<br />
an, als unbedingt einen eigenen<br />
zu besitzen. Und wenn er mehr Mitarbeiter<br />
hätte, dann wäre auch er selbst nur ein Rädchen<br />
in einer großen Maschine. Die Sachzwänge<br />
würden ihn bestimmen und nicht<br />
umgekehrt. Danach gefragt, was er am meisten<br />
schätze an seinem Dasein, antwortet er<br />
ohne Zögern: „Meine Unabhängigkeit.“ Ja,<br />
die sei ihm schon viel wert.<br />
Für die Zukunft des <strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />
sorgt der Betrieb ebenfalls und bildet seit<br />
Anbeginn aus. Aber, so sagte der Meister:<br />
„Das Schulsystem geht am Handwerk vorbei.“<br />
Es sei zusehends schwerer, Schulabgänger<br />
mit Ausbildungsreife zu bekommen.<br />
Dabei habe sich <strong>das</strong> Handwerk in den vergangenen<br />
25 Jahren dermaßen stark gewandelt<br />
und es komme immer mehr dar<strong>auf</strong> an,<br />
auch qualifizierte Leute <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Bau zu<br />
haben. Allein <strong>das</strong> Sonderabfallmanagement,<br />
20 Das <strong>Dach</strong>
n Der Fuhrpark hat <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Betriebsgelände ebenso Platz wie Wiesenflächen<br />
und ein Garten.<br />
was notwendig sei, führe teils zu komplett<br />
anderen Abläufen.<br />
Auch im Büro gelte dies: Viele Unterlagen<br />
müssten heute viel länger <strong>auf</strong>gehoben werden.<br />
Aber was er wegwerfen könne, <strong>das</strong>s<br />
komme weg. „Ich hab hier ja nicht <strong>das</strong> Landesarchiv“,<br />
sagt schmunzelnd der Alleinherrscher<br />
über seine Aktenberge, die er nicht<br />
ins Unermessliche anschwellen lassen wolle.<br />
Denn dann wäre er nicht mehr unabhängig,<br />
könne nicht mehr seinen Ehrenämtern<br />
nachgehen und seinen vielfältigen Engagements<br />
frönen. In der Tat: Das wäre schade für<br />
ihn und für die Gesellschaft, die ihn umgibt!<br />
n Für Reparaturen am Schieferdach der ehemalige Kurtrierischen<br />
Zollstation war in den vergangenen Jahren stets der Betrieb Lauer<br />
zuständig. Heute ist <strong>das</strong> schöne historische Gebäude aus <strong>dem</strong><br />
14. Jahrhundert ein Wirtshaus.<br />
‘Wir sind die Aussteiger’<br />
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Der neue Wohnraumausstieg<br />
mit Thermotechnologie.<br />
Entspricht<br />
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2009<br />
Text und Fotos: Holland<br />
Das <strong>Dach</strong> 21<br />
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Handwerk: Die Landesverbände (Serie)<br />
n Die Chemie stimmt: Hauptgeschäftsführer Jan Juraschek<br />
(links) und Landesinnungsmeister Siegfried Klohs in bester<br />
Laune.<br />
Mit frischem Wind<br />
Wechsel an der Spitze einer Landesinnung sind keine ganz einfache Sache. Vor allem, wenn Landesinnungsmeister<br />
und Hauptgeschäftsführer fast zeitgleich den Stab übergeben. Doch <strong>das</strong> Feld in Schleswig-Holstein ist gut bestellt<br />
und die beiden Neuen haben sich einiges vorgenommen.<br />
22 Das <strong>Dach</strong><br />
Da sitzen sie im Büro und spielen sich<br />
verbal die Bälle zu, als würden sie<br />
schon lange gemeinsam an der Spitze<br />
stehen. Auch wenn Landesinnungsmeister<br />
Siegfried Klohs und Hauptgeschäftsführer<br />
Jan Juraschek so ganz verschiedene Temperamente<br />
sind. Es wird im Gespräch ganz<br />
schnell klar, <strong>das</strong>s sie <strong>auf</strong> einer Wellenlinie<br />
funken. „Wir sind beide überzeugte Teamplayer.<br />
Und so wollen wir im Landesinnungsverband<br />
des <strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />
Schleswig-Holstein auch künftig agieren“,<br />
berichtet Klohs. „Es war mein Wunsch,<br />
<strong>das</strong>s meine beiden Stellvertreter Torsten<br />
Krie<strong>dem</strong>ann und Rainer Edier sich aktiv<br />
einbringen in die Vorstandsarbeit. Wir<br />
werden die wichtigen Dinge wesentlich<br />
konzentrierter in unsere acht Innungen<br />
tragen.“ Er setze <strong>auf</strong> Demokratie und Transparenz,<br />
benennt Klohs seine Philosophie.<br />
Mit <strong>dem</strong> tatkräftigen Juraschek möchte<br />
er den Landesinnungsverband Schritt für<br />
Schritt modernisieren, dabei jedoch die<br />
Mitglieder einbinden und mitnehmen.<br />
I Öffnung für neue Mitglieder<br />
Das Erbe, <strong>das</strong> Klohs antritt, ist kein leichtes.<br />
Denn sein Vorgänger Manfred Arp<br />
hat ein gut bestelltes Feld hinterlassen.<br />
Fünfzehn Jahre hatte der die Geschicke<br />
des Landesinnungsverbandes gelenkt,<br />
im Zusammenspiel mit Uwe Klehn, <strong>dem</strong><br />
Vorgänger Jurascheks. Klohs engagiert<br />
sich seit 25 Jahren in Ehrenämtern, zuletzt<br />
war er Stellvertreter unter Arp. Um<br />
den Chefposten hat er sich nicht gerissen.<br />
Eigentlich wollte er kürzer treten,<br />
wie auch im Betrieb, wo der Junior bereits<br />
mit die Geschäfte führt. Doch mit<br />
seiner ruhigen, freundlichen und klaren<br />
Art ist der 59-Jährige wohl der Richtige,<br />
um den Umbruch einzuleiten. „Ich mache<br />
<strong>das</strong> gerne“, sagt er ohne Pathos. Was<br />
es zu ändern gilt, <strong>das</strong> lässt er gerne Juraschek<br />
erläutern. Der sagt, <strong>das</strong>s ein wichtiger<br />
Schritt die Öffnung der Innungen<br />
für neue Mitglieder sei. „Die wird von<br />
Nicht-Mitgliedern bislang eher als abgeschotteter<br />
Zirkel wahrgenommen.“ Eine<br />
Feststellung, die sich auch mit Zahlen<br />
untermauern lässt. „In unserem Gewerk<br />
gab es in den letzten Jahren 15 bis 20 Prozent<br />
neue Betriebe, aber davon ist in der<br />
Innung wenig angekommen“, erläutert<br />
Juraschek. Die Zahl der Mitglieder bleibt<br />
gerade mal stabil, liegt aktuell bei rund<br />
270 Betrieben.
zu neuen Ufern<br />
Text und Fotos: Köstergarten<br />
I Zeitgemäße außendarstellung<br />
„Wir wollen Betriebe außerhalb gezielt<br />
ansprechen und ihnen die Vorteile der<br />
Mitgliedschaft persönlich erläutern“, so<br />
Juraschek. Und Klohs fügt hinzu, <strong>das</strong>s<br />
viele zunächst verständlicherweise die<br />
Kosten sehen. „Doch wenn der Betrieb<br />
ausbildet, dann spart er als Innungsmitglied<br />
so viel Geld, <strong>das</strong>s er einen Großteil<br />
des Beitrags schon wieder heraus hat.“<br />
Angefangen hat Juraschek schon mal in<br />
der Innung Kiel/Plön. Einfach mal frisch<br />
gebackene Meister mit neuem Betrieb<br />
eingeladen. „Acht standen <strong>auf</strong> der Liste,<br />
sechs sind gekommen und drei von ihnen<br />
sind inzwischen Mitglieder“, sagt<br />
der 41-Jährige. Da sieht er <strong>auf</strong> Landesebene<br />
<strong>auf</strong> jeden Fall noch Luft nach<br />
oben. Eine Verjüngung der Innungen<br />
erfordert natürlich auch eine modernere<br />
Form der internen und externen<br />
Kommunikation. Das Print-Magazin<br />
„dachdecker-sh.de“, <strong>das</strong> fünf Mal pro<br />
Jahr erscheint, wandelt sich zu einer gut<br />
gemachten Zeitschrift mit interessanten<br />
Inhalten. Es gibt per Mail monatlich einen<br />
zusätzlichen Newsletter, und künftig<br />
soll auch Social Media hinzukommen,<br />
n Jan Juraschek (Mitte) <strong>auf</strong> der Motorradtour der<br />
Landesinnung. Eine Station: Das Ausbildungszentrum<br />
Blankensee mit <strong>dem</strong> neuen Seminar-Anbau<br />
im Vordergrund.<br />
also Auftritte <strong>auf</strong> Facebook oder Twitter.<br />
„Zu<strong>dem</strong> wollen wir die Website zeitgemäß<br />
gestalten als eine Visitenkarte nach außen“,<br />
so Juraschek, der sich dort zukünftig<br />
auch eine Betriebsbewertung durch<br />
die Kunden vorstellt. „Irgendwann muss<br />
<strong>das</strong> kommen.“<br />
I Service für die Unternehmer<br />
im Fokus<br />
Der Hauptgeschäftsführer verfolgt konsequent<br />
die Strategie, den Landesinnungsverband<br />
nach außen für die Kunden und<br />
Nichtmitglieder so richtig attraktiv zu<br />
machen. „Das geht nur, wenn wir unsere<br />
Arbeit konsequent <strong>auf</strong> den Unternehmer<br />
ausrichten. Unsere Fortbildungen<br />
und unser Service müssen dar<strong>auf</strong> fokussiert<br />
sein, <strong>das</strong>s die Innungsbetriebe wirtschaftlich<br />
gut l<strong>auf</strong>en.“ Sein Ziel: <strong>das</strong>s die<br />
Innung von innen<br />
strahlt mit lauter<br />
hervorragend geführten,<br />
gesunden<br />
Betrieben. „Unsere<br />
Unternehmer haben ganz viel zu leis-ten<br />
und müssen immer mehr wissen. Wir<br />
wollen sie unterstützen, wo immer es<br />
geht.“ Dass heißt für Juraschek: Die Betriebe<br />
stehen im Fokus, und nur daraus<br />
leitet sich die Lobbyarbeit und Politik<br />
ab. Das sieht Klohs genauso und nennt<br />
als Beispiel den wichtigen Bereich Unternehmensnachfolge.<br />
„Da braucht<br />
es einfach externe<br />
Beratung und Hilfe,<br />
egal ob ich Fremde<br />
oder eigene Kinder<br />
ins Boot hole.“ Das<br />
hat er am eigenen<br />
Leib erfahren. Zwar<br />
versteht er sich mit<br />
<strong>dem</strong> Sohn privat<br />
sehr gut, dennoch<br />
haben beide ganz<br />
unterschiedliche Vorstellungen von<br />
der Führung eines Betriebs. „Ich habe<br />
in diesem Prozess der Nachfolge ganz<br />
viel gelernt“, sagt Klohs heute mit einem<br />
Schmunzeln. Juraschek, selbst <strong>Dach</strong>decker,<br />
steht den Mitgliedern gerne mit Rat<br />
und Tat zur Seite oder vermittelt ansonsten<br />
Experten.<br />
n Die gute Seele und <strong>das</strong> „Urgestein“ der<br />
Landesinnung: Mitarbeiterin Ute Rodiek.<br />
Zentrales Aufgabenfeld bei der Unterstützung<br />
der Betriebe ist natürlich die Ausbildung.<br />
„Wir haben einen starken Anstieg<br />
bei den gewerblichen Mitarbeitern. Aktuell<br />
ist in Schleswig-Holstein der Markt für<br />
Fachkräfte leer gefegt“, erläutert Klohs.<br />
Umso wichtiger ist es deshalb auch im<br />
Hinblick <strong>auf</strong> den <strong>dem</strong>ografischen Wandel,<br />
<strong>das</strong>s die Innungsbetriebe immer<br />
mehr ausbilden; aktuell sind es rund 180<br />
neue Lehrlinge. Das Thema gute Ausbildung<br />
war schon für Manfred Arp von<br />
zentraler Bedeutung; die beiden Neuen<br />
am Ruder führen hier sein Erbe fort. „Wir<br />
sind mehr als stolz <strong>auf</strong> die tolle Arbeit,<br />
die in unserem überbetrieblichen Ausbildungszentrum<br />
in Blankensee geleistet<br />
wird“, berichtet Klohs. Doch daran, was<br />
Lehrlingen an Voraussetzungen fehlt,<br />
können die Ausbildungsmeister auch<br />
nichts ändern. „Es ist <strong>das</strong> kleine 1x1.<br />
Man fragt sich manchmal, was die in der<br />
Schule gemacht haben“, erklärt Klohs.<br />
In der Ausbildung wirkt sich <strong>das</strong> in höheren<br />
Durchfallquoten aus, vor allem in<br />
der Theorie.<br />
Das <strong>Dach</strong> 23
Handwerk: Die Landesverbände (Serie)<br />
I auszubildende brauchen<br />
zusätzliche Unterstützung<br />
Juraschek setzt <strong>auf</strong> eine Art Frühwarnsystem<br />
und eine bessere Einbindung der<br />
Betriebe. Etwa mit einem Eignungstest<br />
vor Beginn der Lehre, um zu sehen, wo<br />
es gezielte Nachhilfe braucht. Oder auch<br />
nach der Zwischenprüfung. „Wir haben<br />
den Ausbildungsmeistern zusätzliche<br />
400-Euro-Jobs offeriert, damit sie<br />
Auszubildenden mit Bedarf während des<br />
Aufenthalts in Blankensee zusätzliche<br />
Nachhilfe geben. „Sie finden schnell<br />
die richtige Ebene: pragmatisch, nicht<br />
n Eine Kranfahrt <strong>zum</strong> Abschied. Großer<br />
Bahnhof für Manfred Arp <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Verbandstag<br />
Anfang Oktober in Ahrensburg.<br />
„Danke Manfred“, hieß es nach 15 Jahren an der<br />
Spitze des Landesinnungsverbandes.<br />
so theoretisch“, erklärt Juraschek. Eine<br />
Rückmeldung an die ausbildenden<br />
Betriebe gibt es auch. „Einige von ihnen<br />
müssen noch ein Bewusstsein dafür<br />
entwickeln, <strong>das</strong>s sie auch während<br />
der überbetrieblichen Ausbildung für<br />
ihren Schützling verantwortlich sind.<br />
Und <strong>das</strong>s dieser oft ohne Unterstützung<br />
aus <strong>dem</strong> Betrieb die Lehre nicht schafft“,<br />
sagt Klohs. Ein Fiasko, <strong>das</strong> sich heute<br />
eigentlich kein Unternehmen mehr leisten<br />
kann. Juraschek hat auch hier einen<br />
ganz pragmatischen Tipp: „Wenn sich<br />
ein Inhaber sonnabends ins Büro setzt,<br />
um noch Angebote zu kalkulieren oder<br />
nicht Geschafftes abzuarbeiten, dann<br />
kann er sich doch den Lehrling nach<br />
nebenan setzen <strong>zum</strong> Lernen und ihm<br />
ab und an mal helfend zur Seite stehen.“<br />
Einige Betriebe machen damit bereits<br />
gute Erfahrungen.<br />
Neu <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt:<br />
WOLFIN PV – für sichere Solardächer<br />
I Optimiert die Photovoltaik-Leistung<br />
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weltweit und in allen Klimazonen erfolgreich eingesetzt. Die<br />
neue WOLFIN PV-<strong>Dach</strong>bahn ist eine hochpolymere Kunststoff-<strong>Dach</strong>bahn<br />
mit patentiertem Weichmachersystem <strong>auf</strong><br />
Basis von Acrylatkautschuk. Die Kombination der Vorteile<br />
von Kunststoff und Kautschuk, integriert in eine komplett<br />
neu entwickelte <strong>Dach</strong>bahn, sichert die notwendige Langlebigkeit,<br />
aber auch die sichere und professionelle Verarbeitbarkeit.<br />
Dank der hellen, reflektierenden Oberfläche verfügt WOLFIN<br />
PV über den nachgewiesenen SRI-Wert 101 (Solar-Reflecting-<br />
Index). Damit wird <strong>das</strong> unnötige Aufheizen der <strong>Dach</strong>fläche<br />
minimiert, was sich günstig <strong>auf</strong> die Leistungsfähigkeit der<br />
PV-Module auswirkt. Damit trägt WOLFIN PV zusätzlich zur<br />
optimalen Energiegewinnung bei.<br />
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und eine Dichtschichtdicke von 2 mm. Sie ist 162 cm breit.<br />
I Systemzubehör für mehr Sicherheit<br />
Neben der Flächenbahn bietet <strong>das</strong> WOLFIN PV-System die<br />
homogene Bahn WOLFIN PV R für Detailausbildungen sowie<br />
die mittig verstärkte Bahn WOLFIN PV RA für Anschlüsse an<br />
die Attika oder eine Wand. Außer<strong>dem</strong> gibt es <strong>das</strong> passende<br />
Systemzubehör wie Formstücke (Innen- und Außenecken)<br />
oder Verbundbleche. Damit lassen sich alle am Flachdach anfallenden<br />
Detailpunkte fachgerecht ausführen. Das erleichtert<br />
nicht nur die Arbeiten am <strong>Dach</strong>, sondern bietet darüber hinaus<br />
eine weitergehende Sicherheit.<br />
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schützt gegen übermäßige Aufheizung.<br />
24 Das <strong>Dach</strong>
Beiträge zur Umwelt<br />
Zertifikat Ökoprofit für alle Werke<br />
BRaaS: Engagement<br />
im Umweltschutz<br />
Braas erhielt 2011 <strong>das</strong> Zertifikat Ökoprofit. Ökoprofit ist<br />
ein Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und der<br />
ortansässigen Wirtschaft. Ziel des Projekts ist es, rücksichtsvoll<br />
mit natürlichen Ressourcen umzugehen und<br />
dabei gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. Deutschlandweit<br />
hatten sich elf Braas Werke an <strong>dem</strong> einjährigen<br />
Projekt beteiligt und die Abschlussprüfung erfolgreich<br />
bestanden. Ziel aller Beteiligten: Den täglichen Umgang<br />
mit den natürlichen Ressourcen in den einzelnen Werken<br />
zu verbessern. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit von<br />
externen Umweltberatern. Das Projekt endete in je<strong>dem</strong><br />
Standort mit einer Abschlussprüfung. Grundlage hierfür<br />
war ein Kriterienkatalog, der unter anderem die Umsetzung<br />
von Umweltschutzmaßnahmen überprüfte. Alle elf<br />
Werke haben die Prüfung erfolgreich bestanden.<br />
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n Auszeichnung von Heusenstamms Bürgermeister<br />
Peter Jacoby (rechts) für Dr. Rudolf Rauss, Braas.<br />
Durch verschiedene Maßnahmen, wie beispielsweise die<br />
Optimierung des Wärmestroms in einem Ziegelwerk und<br />
die Erneuerung der Kammertore in einem <strong>Dach</strong>steinwerk,<br />
können nun pro Jahr insgesamt rund vier Millionen Kilowattstunden<br />
eingespart werden. Die Menge entspricht<br />
<strong>dem</strong> durchschnittlichen, jährlichen Stromverbrauch von<br />
fast 2.280 Singlehaushalten. „Ich bin stolz dar<strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s<br />
sich unsere Mitarbeiter so stark für <strong>das</strong> Projekt engagiert<br />
haben. Dank ihres Einsatzes konnten wir viele Maßnahmen<br />
erarbeiten und erfolgreich umsetzen. Besonders<br />
unsere Einsparungen im Energiebereich sind enorm“, so<br />
Dr. Rudolf Rauss, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Monier Braas GmbH.<br />
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anbindung von Solaranlagen<br />
n Venduct ® Solardurchführungs-Set<br />
n Venduct ® PV-Kabeldurchgang<br />
Bei der sicheren Befestigung von Solaranlagen<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> kommt es häufig aus<br />
Unkenntnis der Zusammenhänge von<br />
Regensicherheit, <strong>Dach</strong>deckungsmaterial<br />
und <strong>Dach</strong>neigung zu Schäden. Unsachgemäße<br />
Befestigung im Bereich der <strong>Dach</strong>haken<br />
kann insbesondere bei schweren<br />
solarthermischen Anlagen <strong>zum</strong> Bruch<br />
der <strong>Dach</strong>pfannen und so zu Undichtigkeiten<br />
in der <strong>Dach</strong>deckung führen.<br />
Die universelle Lösung für die regensichere<br />
und normenkonforme Befestigung<br />
von Solaranlagen verspricht Klöber mit<br />
<strong>dem</strong> Klöber Venduct ® Solarhalter, der mit<br />
einer universellen Grundplatte und einer<br />
EPDM-Muffe regensicher in die <strong>Dach</strong>deckung<br />
eingesetzt wird. So können die statischen<br />
Lasten aus Windsog und -druck<br />
sicher in die Unterkonstruktion eingeleitet<br />
werden, ohne die <strong>Dach</strong>deckung zu<br />
beanspruchen.<br />
Mit <strong>dem</strong> Venduct ® Solardurchführungs-<br />
Set für Kabel und Rohrleitungen sowie<br />
<strong>dem</strong> entsprechenden Zubehör wie<br />
Dichtmanschetten werden laut Klöber<br />
Durchführungen regensicher und ästhetisch<br />
ansprechend passend zu den<br />
gängigsten <strong>Dach</strong>deckungen ausgeführt.<br />
Der Venduct ® Kabeldurchgang ermöglicht<br />
die Durchführung von jeweils 8<br />
oder 16 Kabel von z.B. einer PV-Anlage,<br />
Antennenkabel oder anderer elektrischer<br />
Leitungen.<br />
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Neuer Dämmkörper<br />
Wärmedämmender Montagehelfer<br />
Einbau in Bestzeit verspricht der neue SitaTurbo Dämmkörper.<br />
Passgenau vorgefertigt für die Montage des SitaTurbo Rechteckgullys<br />
soll er sein und<br />
die Wärmedämmung im<br />
Attikabereich gleich mitbringen.<br />
Der dreiteilige Dämmkörper<br />
erspart <strong>das</strong> Herausschälen<br />
des Gully-Körpers<br />
in der Wärmedämmung<br />
und damit circa eine<br />
Stunde Montagezeit. Mit<br />
einem Meter Länge und<br />
600 mm Breite bildet dabei<br />
der SitaTurbo Dämmkörper einen 10 cm hohen, rechteckigen<br />
Wärmedämm<strong>auf</strong>bau, der problemlos in die Wärmedämmung<br />
des <strong>Dach</strong>es eingebunden werden kann. Bei höheren<br />
Wärmedämmschichten kann der Aufbau durch bauseitige<br />
Unterlegung von Wärmedämmung erhöht werden. Wärmebrücken<br />
werden lt. Sita vermieden. Bei nicht genutzten <strong>Dach</strong>-<br />
n Systematisch <strong>auf</strong>gebaut lässt sich der neue Sita-<br />
Turbo Dämmkörper für den rechteckigen SitaTurbo<br />
Attikagully in nur drei Arbeitsschritten passgenau<br />
montieren und ist Positionierungshilfe und Wärmedämmung<br />
in einem.<br />
flächen kommt der Bausatz aus nicht brennbarer Mineralfaser<br />
WLG 040 <strong>zum</strong> Einsatz. Für genutzte <strong>Dach</strong>flächen empfiehlt<br />
sich die robustere Materialvariante Polyurethan WLG 030, die<br />
sich durch eine sehr hohe Druckbelastung nach DIN 4108-10<br />
auszeichnet.<br />
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26 Das <strong>Dach</strong>
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Ist die eigene Leistung<br />
versichert?<br />
Für Schäden an der eigenen Bauleistung besteht über die<br />
Betriebshaftpflichtversicherung des ausführenden <strong>Dach</strong>deckerunternehmens<br />
kein Versicherungsschutz. Hier besteht<br />
lediglich Versicherungsschutz für die Schäden an<br />
Sachen, die nicht Auftragsgegenstand des ausführenden<br />
<strong>Dach</strong>deckerunternehmens waren. Kommt es <strong>zum</strong> Beispiel<br />
an einer komplett sanierten <strong>Dach</strong>fläche im Zuge der<br />
letzten Ausführungsarbeiten durch Unachtsamkeit eines<br />
Mitarbeiters zu einem Brandschaden, ist die gesamte erstellte<br />
Leistung des <strong>Dach</strong>deckerunternehmens nicht vom<br />
Versicherungsschutz der Betriebshaftpflichtversicherung<br />
umfasst. Gut, wenn dann die Bauleistung des <strong>Dach</strong>deckers<br />
über einen Versicherungsvertrag abgesichert ist, die<br />
<strong>das</strong> Feuerrisiko <strong>auf</strong> besondere Vereinbarung einschließt.<br />
Info: DEBAU GmbH, Hamm Tel. 02385/708050 oder<br />
www.debau-zedach.de<br />
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Das <strong>Dach</strong> 27<br />
e.V. (ZVDH)
Handwerk: Von der Schule <strong>zum</strong> Gesellen (Teil IV)<br />
abwechslung<br />
ist angesagt<br />
28 Das <strong>Dach</strong><br />
n Alle reden vom Wetter –<br />
Maximilian Burkl könnte sich keinen<br />
Beruf am Schreibtisch vorstellen.
n Ganz oben – <strong>das</strong> ist seine Welt.<br />
Text und Fotos: Friedrich<br />
Traunstein in Oberbayern: Es ist ein<br />
Novembertag wie aus <strong>dem</strong> Bilderbuch.<br />
Nasskalt, neblig, eintönig grau. Für Maximilian<br />
Burkl, den <strong>Dach</strong>decker-Lehrling<br />
der Mühldorfer Süßenguth-Bedachungen<br />
im zweiten Lehrjahr, ist dieser Tag <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Flachdach eines Gewerbeobjektes allen andere<br />
als grau.<br />
„Immer wieder eine andere Baustelle, immer<br />
wieder in einem anderen Team – was<br />
soll da langweilig sein?“ fragt er. Und<br />
dann – in einem Atemzug – gleich sein<br />
Tipp für die Nachwuchswerbung: „Zeigt’s<br />
wie abwechslungsreich unsere Arbeit ist.“<br />
Allein <strong>das</strong> Wort „unsere Arbeit“ dokumentiert<br />
schon: Der Maxi, wie er von<br />
allen genannt wird, ist einer<br />
von ihnen, von den <strong>Dach</strong>deckern.<br />
Da ist er stolz dr<strong>auf</strong>. Und<br />
wie sieht <strong>das</strong> sein Vorarbeiter<br />
<strong>auf</strong> dieser Baustelle, Robert Zasimaus?<br />
„Der Maxi Burkl ist seit drei Wochen<br />
hier <strong>auf</strong> meiner Baustelle<br />
– und der ist gutes Mittelfeld.“<br />
Klar, meint Vorarbeiter<br />
Zasimaus, gibt ganz sicher auch<br />
noch die Superlehrlinge. Aber es<br />
gibt leider auch ganz viele, die<br />
noch lange nicht soweit und<br />
so gut sind wie der Maxi. Das<br />
erfährt er auch immer wieder,<br />
wenn er einen Praktikanten bekommt.<br />
„Da ist kaum jemand,<br />
den wir eigentlich wirklich<br />
brauchen könnten.“<br />
Das soll nicht heißen, <strong>das</strong>s die Kids alle<br />
faul oder ungebildet sind. „Was die in der<br />
Schule lernen, brauchen die hier kaum.<br />
Und was die hier brauchen, lernen die<br />
kaum in der Schule“, spricht er aus Erfahrung.<br />
Was oft fehlt, ist der Funke, der<br />
überspringen muss. „Der Maxi war doch<br />
mal Koch – und dann hat ihn <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />
gepackt.“ Vielleicht<br />
optimale Voraussetzungen,<br />
um<br />
aus einem Lehrling<br />
im Mittelfeld<br />
einen guten<br />
<strong>Dach</strong>decker zu<br />
machen. Begeisterung<br />
statt Algebra.<br />
Liebe <strong>zum</strong><br />
Handwerk ganz<br />
oben statt binomischer<br />
Formeln.<br />
„Lasst die Kids<br />
doch einfach mal<br />
Folien schweißen – macht echt Spaß“, so<br />
der Rat <strong>auf</strong> Augenhöhe von Maximilian<br />
Burkl zu den Auftritten der <strong>Dach</strong>decker<br />
<strong>auf</strong> Berufs-Infotagen. „Und vor allem:<br />
macht klar, wieviel Abwechslung bei uns<br />
geboten ist“. Da ist es wieder: <strong>das</strong> „uns“ –<br />
der Durch-und-durch-<strong>Dach</strong>decker Burkl.<br />
„Wer nicht weiß, ob er Zimmerer oder<br />
Spengler werden will, soll gleich <strong>Dach</strong>decker<br />
werden – da hat er alles zusammen“,<br />
würde er seinen Altersgenossen<br />
mit <strong>auf</strong> den <strong>Weg</strong> geben. Angst vor <strong>dem</strong><br />
Winter und Nichtstun? „Es gibt immer<br />
Arbeit für mich – ob im<br />
Betrieb in der Werkstatt<br />
oder beim Schneeräumen<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>“. Soviel<br />
Begeisterung kann ansteckend<br />
sein. „Ein Freund<br />
von mir hat Bäcker gelernt.<br />
Dem hab‘ ich mal<br />
von meinem Job erzählt.“<br />
Die Folge: Nach einem<br />
Praktikum lernt er jetzt<br />
auch <strong>Dach</strong>decker.<br />
Und wie sieht die Zukunft<br />
für ihn persönlich aus,<br />
den Maxi Burkl, <strong>Dach</strong>decker-Lehrling im<br />
zweiten Lehrjahr? „Nahe Zukunft: Zwischenprüfung<br />
schaffen. Weitere Zukunft:<br />
<strong>Dach</strong>decker bleiben. Ferne Zukunft: Meister<br />
werden“.<br />
Auch Vorarbeiter Robert Zasimaus dürften<br />
solche Pläne nicht ungelegen kommen:<br />
„Wir brauchen Leute mit Geschick<br />
und Begeisterung.“ Gut, <strong>das</strong>s er gerade<br />
so einen <strong>Dach</strong>decker von morgen im<br />
Team hat.<br />
n „Nur Wenige wie der Maxi schaffen den<br />
Sprung vom Praktikum zur Ausbildung“,<br />
weiß Robert Zasimaus.<br />
Das <strong>Dach</strong> 29
Handwerk: Frauen im Handwerk<br />
Zwei echte<br />
Schiefer-<br />
Herzen<br />
n 100% Frauenquote im Management:<br />
Anneliese (li.) und Brigitte Voigt (re.)<br />
leiten den <strong>Dach</strong>deckerbetrieb.<br />
Über die Forderung, in DAX-notierten Konzernen im Management<br />
bis 2020 eine Frauenquote von 35 % zu erfüllen,<br />
können Brigitte und Anneliese Voigt aus <strong>dem</strong> mittelfränkischen<br />
Fürth nur lächeln. In ihrer Hugo Voigt & Sohn GmbH<br />
beträgt diese Quote 100 %.<br />
Hugo Voigt und Sohn: Das deutet doch wohl eher <strong>auf</strong> eine<br />
männliche Vorherrschaft hin? Hintergrund ist die Familientradition<br />
des Unternehmens. 1932 von Hugo Voigt gegründet,<br />
ging es nach seinem Tod an den Sohn Herrmann Voigt<br />
über. Als dieser 1993 verstarb, war Tochter Brigitte Voigt gerade<br />
26 Jahre alt und stand mitten in der Diplomarbeit <strong>zum</strong><br />
Diplomk<strong>auf</strong>mann (dar<strong>auf</strong> besteht sie, denn es gibt ja auch<br />
keine „k<strong>auf</strong>frauliche Tätigkeit“) an der Uni. „Für den Einstieg<br />
ins Management“, wie sie mit verschmitztem Lächeln erklärt.<br />
Eigentlich war schon seit frühester Kindheit klar, <strong>das</strong>s Brigitte<br />
Voigt einmal <strong>Dach</strong>deckerin werden würde. Mehr als einmal<br />
beschleunigte Tochter Brigitte den Pulsschlag von Vater Herrmann,<br />
wenn sie in schwindelnder Höhe, <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gerüst sitzend,<br />
ihren Puppen aus einem Pixie-Buch Geschichten vorlas<br />
(an alle Jungs und Mädels heute: Auch wenn es <strong>das</strong> Pixi-Buch<br />
„Mein Freund, der <strong>Dach</strong>decker“ inzwischen in neuer Auflage<br />
gibt: Bitte nicht nachmachen).<br />
Hätte die Handwerkskammer kein Veto eingelegt, wäre der<br />
Lehrvertrag im elterlichen Betrieb auch früher zustande gekommen.<br />
Doch Studium und Ausbildung gleichzeitig geht<br />
nicht, so die Ansicht der Kammer. Also lernte Brigitte Voigt<br />
erst mal die Uni von innen kennen, bevor es ins geliebte<br />
<strong>Dach</strong>deckerleben ging.<br />
Als Witwenbetrieb mit einem angestellten Meister führte<br />
Brigitte Voigts Mutter Anneliese den Betrieb zunächst weiter.<br />
„Aufhören hätte bedeutet, unsere langjährigen Mitarbeiter abfinden<br />
zu müssen.“ Und <strong>das</strong> kam wegen des zu erwartenden<br />
sechsstelligen DM-Betrags, vor allen Dingen aber wegen <strong>dem</strong><br />
Verantwortungsgefühl den Mitarbeitern gegenüber, für sie<br />
nicht in Frage.<br />
Die <strong>Dach</strong>deckerlehre holte Brigitte Voigt von 1994 -1996 nach.<br />
Im Ausbildungs- und heutigem Kompetenzzentrum Waldkirchen<br />
im Bayerischen Wald zunächst mal nicht ganz einfach<br />
für ein „Mädchen im Handwerk.“<br />
„Da musst Du gleich am Anfang mal die Fronten klären“, erinnert<br />
sich die Fürther <strong>Dach</strong>deckermeisterin. Damals noch<br />
blond und in einer Zeit, als Blondinenwitze Hochkonjunktur<br />
hatten, rückte sie <strong>das</strong> Weltbild der Machos gleich mal zurecht:<br />
„Blondinenwitze kommen gut, wenn Du sie <strong>auf</strong> die blonden<br />
Männer in der Klasse umstrickst“, so Brigitte Voigts Lösung.<br />
Spätestens als sie nur zwei Jahre später den Meisterbrief in den<br />
30 Das <strong>Dach</strong>
Händen hält, dürfte auch <strong>dem</strong> letzten Witzbold <strong>das</strong> Lachen<br />
vergangen sein. Und so manch einem Kunden passiert<br />
heute noch <strong>das</strong> Gleiche, wenn er beim Erstkontakt<br />
immer <strong>auf</strong> den <strong>Dach</strong>decker wartet. „Ich lege dann schon<br />
mal mit einem Schwall von Fachbegriffen los, die ich<br />
<strong>dem</strong> Mann anschließend verständlich erkläre“, beschreibt<br />
die resolute <strong>Dach</strong>deckerin ihre Überzeugungsarbeit am<br />
männlichen Kunden. Für die meisten der Kunden steht<br />
die Qualifikation überhaupt nicht zur Diskussion, denn<br />
sie sind seit Jahren und Jahrzehnten Stammkunden bei<br />
der <strong>Dach</strong>deckerei Voigt, die eng mir <strong>DEG</strong> Süd zusammenarbeitet.<br />
Und im Vorstand der <strong>Dach</strong>decker-Innung für<br />
Mittelfranken, <strong>dem</strong> sie seit fünf Jahren angehört, zweifelt<br />
niemand, <strong>das</strong>s Brigitte Voigt ihren Mann steht. Weder als<br />
Lehrlingswartin noch als Expertin für Solartechnik.<br />
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Die Abdichtung.<br />
Auf die Frauenquote angesprochen antwortet Brigitte<br />
Voigt aus eigener Erfahrung: „Kriterium bei der Besetzung<br />
einer Stelle sollte immer nur die Qualifikation und nicht<br />
<strong>das</strong> Geschlecht sein.“ Und weil zur Qualifikation auch<br />
mal gehören kann, kräftig zuzupacken, gibt es auch bei<br />
ihren fünf Mitarbeitern <strong>auf</strong> der Baustelle keinen „Ladies-<br />
Bonus“ für sie. Die <strong>Dach</strong>pappenrolle trägt sie immer noch<br />
alleine <strong>auf</strong>s <strong>Dach</strong> – wie ihre männlichen Kollegen auch.<br />
Bleibt bei soviel <strong>Dach</strong>decker-Engagement eigentlich noch<br />
Zeit für Freizeit? „Als meine Mutter wieder mal fragte,<br />
wann ich endlich einen Schwiegersohn vorstelle, hab ich<br />
ihr mein Pferd präsentiert.“ Zum Pferdesport ist sie übrigens<br />
so früh gekommen wie <strong>zum</strong> <strong>Dach</strong>decken: Ihre Oma<br />
hat die Liebe <strong>zum</strong> Pferd mit einem K<strong>auf</strong>hauspferd geweckt,<br />
mit Rundreiten <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Rummelplatz gestärkt und mit<br />
Reitstunden als Belohnung für gute Noten gefestigt. Genügend<br />
Freizeit bleibt <strong>auf</strong> jeden Fall auch für <strong>das</strong> gemeinsame<br />
Hobby der beiden Damen mit den „<strong>Dach</strong>decker-Herzen“<br />
– <strong>dem</strong> Reisen. „Nach<strong>dem</strong> meine Mutter immer von ihrer<br />
Schulzeit geschwärmt hat, als der Panama-Kanal <strong>zum</strong> Lehrstoff<br />
gehörte, hab‘ ich gesagt: Dann schauen wir uns den<br />
doch einfach vom Kreuzfahrtschiff AIDA aus mal an“, erzählt<br />
Brigitte Voigt. „Aber in Tibet hat Dich die Höhe ganz<br />
schön fertig gemacht“, erinnert sich Mutter Anneliese kopfschüttelnd<br />
an die gemeinsame Reise im vergangenen Jahr.<br />
Und auch fürs nächste Jahr steht schon <strong>das</strong> Reiseziel fest.<br />
Auf Touren<br />
gebracht.<br />
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Wunschlos glücklich, die beiden? „Zukunftswunsch ist,<br />
<strong>das</strong>s wir mit unseren Mitarbeitern in Rente gehen – <strong>das</strong><br />
ist meine soziale Verantwortung, bis dahin weiter<strong>zum</strong>achen“,<br />
so die Antwort der beiden Damen. Irgendwie<br />
durch und durch richtige Schiefer-Herzen.<br />
Das <strong>Dach</strong> 31<br />
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Handwerk: Seiteneinsteiger<br />
Umstieg von Leiste<br />
Fortbildungen und stetes Interesse<br />
an Neuem machen Jochen Ehrhardt<br />
zu einem Universalhandwerker.<br />
Er ist vielseitig interessiert, will alles<br />
genau wissen, bleibt dran mit Fortbildungen:<br />
Der 32-jährige Jochen<br />
Ehrhardt hat die Welt des Handwerks<br />
bereits von einigen Seiten gesehen. Jetzt<br />
beim <strong>Dach</strong>deckerhandwerk angekommen,<br />
scheint der Allrounder sein Ziel erreicht zu<br />
haben. Er selbst spricht sogar vom Traumberuf.<br />
Ursprünglich hatte Ehrhardt den Erstkontakt<br />
mit <strong>dem</strong> Handwerk tatsächlich gleich<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>: Er jobbte in den Schulferien<br />
im <strong>Dach</strong>deckerbetrieb seines Vaters.<br />
Den Betrieb selbst sollte aber ein anderer,<br />
der erstgeborene Bruder, übernehmen<br />
und so stellte sich der zweite Sohn, Jochen,<br />
<strong>auf</strong> die eigenen handwerklichen<br />
Füße. Nicht nur wegen seiner Schuhgröße<br />
47 lebt er damit schon <strong>auf</strong> großem<br />
Fuß, sondern er kann sich auch jederzeit<br />
seine eigenen Maßschuhe selbst fertigen:<br />
Seinen ersten Meister machte Jochen<br />
Ehrhardt als Orthopädieschuhmacher.<br />
n Nach <strong>dem</strong> Interview ab nach Mayen zur<br />
Fortbildung: Kundenakquise und Reklamationsmanagement<br />
stehen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Programm.<br />
n Den Leisten in die Ecke gelegt, den Biberschwanz angepackt: Der 32-jährige Jochen Ehrhardt hat vor vier<br />
keit sei bei beiden Gewerken unabdingbar, sagt er.<br />
Von hier aus boten sich für ihn spannende<br />
Perspektiven: Er untersuchte<br />
biomechanische Abläufe, machte Bewegungsanalysen<br />
und<br />
vermaß seine Klienten<br />
millimetergenau. Was er<br />
dabei lernte: Es kommt<br />
<strong>auf</strong> absolute Genauigkeit<br />
an. Einen Millimeter<br />
macht bereits den<br />
Unterschied ums Ganze:<br />
Muskulatur und Knochengerüst<br />
reagieren<br />
<strong>auf</strong> kleinste Manipulationen<br />
mit Schmerz und<br />
Unbehagen. Genaues Arbeiten war<br />
mehr als eine formale Pflicht, es wurde<br />
zur humanitären Herausforderung.<br />
„In dieser Genauigkeit sehe ich viele Parallelen<br />
bei <strong>Dach</strong>deckerhandwerk. Wenn<br />
wir dämmen beispielsweise, können wir<br />
nur mit sehr exaktem Arbeiten Kältebrücken<br />
vermeiden“, erklärt er. Schnell ist<br />
er in seinem Element, erzählt von Luftwechselrate,<br />
von bestandenem Blower-<br />
Door-Test nach einer energetischen<br />
<strong>Dach</strong>sanierung oder von den Herausforderungen<br />
bei <strong>Dach</strong>durchdringungen und<br />
Anschlüssen.<br />
32 Das <strong>Dach</strong>
<strong>auf</strong> Latte<br />
Text und Fotos: Holland<br />
Im Gespräch mit Jochen Ehrhardt erwächst<br />
schnell die Gewissheit: <strong>Alles</strong> was<br />
er betreibt, macht er bis zur Grenze des<br />
Möglichen. Schnell erzählt er von seinen<br />
Leidenschaften wie Motorradfahren oder<br />
<strong>dem</strong> Rennkartfahren, <strong>dem</strong> er als Jugendlicher<br />
geradezu erlegen sei. „Ich gehe immer<br />
an die Grenze, fahre jedes Fahrzeug<br />
gern ans Limit ran“, begründet er seinen<br />
Hang <strong>zum</strong> Geschwindigkeitsrausch, zur<br />
Gefahr.<br />
Zurück zu Ehrhardts Handwerkerleben:<br />
Nach <strong>dem</strong> Orthopädieschuhmachermeister<br />
und der Festanstellung in einem<br />
Sanitätshaus hatte er die Idee, künftig<br />
Maßschuhe zu fertigen. Mit der nötigen<br />
Qualität und der entsprechenden Klientel<br />
sollte <strong>das</strong> klappen.<br />
<strong>Alles</strong> kam aber ganz anders: Der Bruder<br />
von Jochen Ehrhardt konnte den<br />
<strong>Dach</strong>deckerbetrieb aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht länger betreiben und<br />
schließlich war er selbst gefragt. Bedenkzeit<br />
und <strong>das</strong> Gespräch mit den teils langjährigen<br />
Mitarbeitern war die Voraussetzung<br />
für den Einstig in ein anderes<br />
Handwerk.<br />
Jochen Ehrhardt war bereit, die komplette<br />
Ausbildung bis <strong>zum</strong> Meister in Windeseile<br />
nachzuholen, suchte aber die Unterstützung<br />
seiner künftigen Belegschaft:<br />
„Auch wenn ich den <strong>Dach</strong>deckermeister<br />
gleich im Anschluss an den Gesellen machen<br />
werde: In der Praxis macht ihr mir<br />
noch lange was vor. Ich habe noch lange<br />
keine Routine. Wenn ihr mich trotz<strong>dem</strong><br />
akzeptiert,<br />
dann müssen wir<br />
den Betrieb nicht<br />
schließen“, sagte<br />
er in der entscheidenden<br />
Mitarbeiter-Versammlung,<br />
bevor er den endgültigen<br />
Entschluss<br />
fasste, in<br />
den Betrieb seines<br />
Vaters einzusteigen.<br />
Ehrhardt machte<br />
dann wie geplant<br />
seine Ausbildung<br />
in der Bundesfachschule<br />
in<br />
Mayen, setzte mit<br />
<strong>dem</strong> „Betriebswirt des Handwerks“ noch<br />
eine k<strong>auf</strong>männische Erweiterung oben<br />
dr<strong>auf</strong> und kehrte so in den Betrieb zurück.<br />
Der Kunde der <strong>DEG</strong> Rhein-Main<br />
<strong>eG</strong> wurde schnell Ansprechpartner für<br />
Eink<strong>auf</strong>, Kalkulationen, Aufträge und<br />
Baustellenabwicklung, fasste selbst aber<br />
auch <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> mit an, um stärker in<br />
die Praxis zu kommen. „Schweißbahnen<br />
tragen und Müll entsorgen gehörten für<br />
mich genauso dazu“, erläutert Ehrhardt<br />
seine Ansichten zur Teamarbeit.<br />
Spricht man ihn <strong>auf</strong> seine Betriebsführungsqualitäten<br />
an, sagt er: „Wenn wir<br />
einen Fehler machen, dann stehen wir<br />
dazu und korrigieren ihn schnellstmöglich.“<br />
Er spricht dann von Tugenden wie<br />
Anstand und Höflichkeit. Und: „Wenn<br />
von unseren 16 Mitarbeitern einer Probleme<br />
hat, dann versuchen wir, ihn in<br />
der Lösung zu unterstützen. Vor allem<br />
auch dann, wenn jemand an einer speziellen<br />
Weiterbildung interessiert ist.“<br />
Sprach‘s und verschwand zu einer zweitägigen<br />
Weiterbildung nach Mayen. Der<br />
Betrieb in Groß-Bieberau bei Darmstadt<br />
läuft Dank guter Organisation auch so<br />
weiter.<br />
Jahren <strong>das</strong> Handwerk gewechselt. Absolute Genauign<br />
Geschäftig im Büro. Im Hintergrund<br />
hängen die gesammelten Meisterbriefe,<br />
Auszeichnungen und Zertifikate.<br />
Das <strong>Dach</strong> 33
Handwerk: <strong>Dach</strong>decker und ihr Hobby<br />
Den Traum vom Fliegen<br />
n Gespannte Erwartung<br />
vor <strong>dem</strong> ersten Flug.<br />
<strong>Dach</strong>deckermeister Klaus Pirch hat<br />
Höhenangst. Trotz<strong>dem</strong> setzte er sich<br />
spontan in einen Gyrokopter und hob<br />
ab. Jetzt will er den Pilotenschein<br />
machen und selber fliegen.<br />
34 Das <strong>Dach</strong><br />
Mit Frau und Sohn war Klaus Pirch <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> kleinen Flugplatz Hartenholm<br />
bei Bad Segeberg. Eine ganz alltägliche<br />
Tour am Wochenende – Flugzeuge anschauen.<br />
Da steht gerade ein Gyrokopter,<br />
die kleine Variante des Hubschraubers. Ein<br />
cooles Gefährt, oben der Rotor, hinten der<br />
Antrieb, an den Seiten offen. Nichts wie<br />
hin, sagt sich der <strong>Dach</strong>deckermeister aus<br />
Lübeck und gesellt sich zu einer Gruppe<br />
von Menschen, die sich um den Piloten<br />
geschart hat. „Da fragt der plötzlich, wer<br />
denn mal mitfliegen möchte in <strong>dem</strong> Zweisitzer“,<br />
erzählt Pirch. Erst mal Stille. „Dann<br />
habe ich spontan ja gesagt und bin eingestiegen.<br />
Der Flug war großartig, die Landschaft<br />
lässt sich ganz anders wahrnehmen“,<br />
erinnert sich Pirch voller Begeisterung. Danach<br />
war klar: Diesen Gyrokopter will er<br />
selber fliegen.<br />
I Mit Mut gegen die höhenangst<br />
Dabei muss man wissen, <strong>das</strong>s Pirch eigentlich<br />
Höhenangst hat. Nicht <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Dach</strong>, wo er selber handeln und sich<br />
festhalten kann, sondern etwa im Kran.<br />
Trotz<strong>dem</strong> ist er eingestiegen in dieses<br />
ihm unbekannte Flugobjekt. Wohl auch<br />
deshalb, weil er seit seiner Kindheit immer<br />
wieder den Traum vom Fliegen vor<br />
Augen hat. „Wer beim Gyrokopter die<br />
Regeln einhält, <strong>dem</strong> passiert auch nichts,<br />
denn <strong>das</strong> Ding kann gar nicht abstürzen.<br />
Wenn der Rotor aussetzt, sinkt der Gyrokopter<br />
langsam zu Boden und kann<br />
noch eine Landung machen“, benennt<br />
Pirch die rationale Seite. Doch Mut hat er<br />
dennoch gebraucht, um beim ersten Mal<br />
mitzufliegen. Denn es gibt eben auch<br />
die emotionale Seite. „Meine Frau war<br />
überrascht und mein Sohn total stolz. Er
Text und Fotos: Köstergarten<br />
verwirklichen<br />
hat dann auch gleich eine H<strong>auf</strong>en Fotos<br />
gemacht“, berichtet der <strong>Dach</strong>decker über<br />
den Ausflug, der etwas verändert hat in<br />
seinem Leben.<br />
n Immer wieder <strong>auf</strong> der Suche nach<br />
neuen Erfahrungen: Klaus Pirch.<br />
I Pilotenausbildung startet<br />
nächstes Jahr<br />
Nach ein paar Probeflügen startet Pirch<br />
Anfang nächsten Jahres mit der Pilotenausbildung.<br />
Danach will er sich auch<br />
einen eigenen Gyrokopter k<strong>auf</strong>en – gebraucht<br />
oder neu, mal sehen. Und was<br />
sagt seine Frau dazu? „Die unterstützt<br />
mich dabei voll und möchte auch mitfliegen.“<br />
Pirch hat sich schon schlau<br />
gemacht im Internet. Und was er dort<br />
an Informationen gefunden hat, davon<br />
berichtet er gerne und mit Begeisterung.<br />
„Ich will diesen Traum verwirklichen, Tagestörns<br />
machen in den USA oder Südafrika.<br />
Zusammen mit anderen in der<br />
Gruppe fliegen, etwa über Nationalparks<br />
hinweg. Mal neue Erfahrungen sammeln<br />
und aus <strong>dem</strong> Alltagsstress raus.“<br />
Gyrokopter leihen in fernen Ländern<br />
ist die eine Seite, die andere sind für<br />
den 49-Jährigen kurze Abstecher in heimischen<br />
Landen.<br />
„Schnell nach Sylt oder Rügen fliegen in<br />
eineinhalb Stunden, <strong>das</strong> ist doch klasse.“<br />
400 Kilometer schafft der coole Flieger<br />
am Stück. Danach geht es einfach an eine<br />
normale Tankstelle Super Benzin tanken.<br />
120 bis 160 Stundenkilometer fliegt der<br />
Gyrokopter und im Gegensatz <strong>zum</strong> kleinen<br />
Sportflugzeug lässt er sich noch bei<br />
<br />
Stichwort: Gyrokopter<br />
Windstärke<br />
8 relativ ruhig fliegen. „Auch<br />
Schnee und Eis sind kein Problem. Es<br />
gibt beheizte Schuhe, Handschuhe und<br />
Anzüge, die Kälte abhalten“, erklärt Pirch.<br />
I Vorfreude <strong>auf</strong> Flugstunden<br />
und Fliegertreffen<br />
Früher ist der 49-Jährige Motorräder gefahren,<br />
jetzt will er fliegen. „Die Arbeit<br />
als <strong>Dach</strong>decker mit meinen sechs Mitarbeitern<br />
ist toll. Mir gefällt <strong>das</strong> selbstständige<br />
Entscheiden. Aber ich wollte immer<br />
schon mehr machen“, sagt Pirch. Er ist<br />
aktuell stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong><br />
<strong>eG</strong> und Lehrlingswart der Landesinnung<br />
Schleswig-Holstein. Doch wor<strong>auf</strong> er sich<br />
n Sein erster Flug: Für Klaus Pirch<br />
ein unvergessliches Erlebnis.<br />
jetzt schon freut, sind die ersten Flugstunden<br />
und der Kontakt zu anderen Fliegern.<br />
Da gibt es regelmäßige Treffen und eine<br />
richtige Community. Für einen kommunikativen<br />
Menschen wie Pirch, der immer<br />
wieder neue Erfahrungen machen will,<br />
genau <strong>das</strong> Richtige.<br />
Ein Gyrokopter ist ein Drehflügler und ähnelt in seiner Funktionsweise einem<br />
Hubschrauber. Jedoch wird hier der Rotor nicht durch ein Triebwerk, sondern<br />
passiv durch den Fahrtwind in Drehung versetzt. Der Auftrieb ergibt sich dabei<br />
durch den Widerstand des sich drehenden Rotorblattes bei nach hinten geneigter<br />
Rotorfläche. Der Vortrieb erfolgt meist durch ein Propellertriebwerk.<br />
Vorteile sind die geringen Bau-, Wartungs- und Betriebsmittelkosten, <strong>das</strong> geringe<br />
Gewicht und der geringe Platzbedarf sowie die einfache Erlernbarkeit.<br />
Als Erfinder des Tragschraubers gilt der Spanier Juan de la Cierva im Jahre<br />
1923. (Quelle: Wikipedia)<br />
Das <strong>Dach</strong> 35
Innovation<br />
Rundum-Schutz mit den VELUX Rollläden – die neue Generation<br />
Optimiert in Funktion<br />
und Design<br />
36 Das <strong>Dach</strong>
Ab April 2012 präsentieren sich die VELUX Rollläden<br />
in einem neuen Design. Dieses zeichnet sich unter<br />
anderem durch einen noch flacheren Topkasten und<br />
bei Solar-Rollläden durch eine vollintegrierte Solarzelle<br />
aus. Das neue Design wurde bereits mit <strong>dem</strong> iF product<br />
design award 2012 ausgezeichnet. Darüber hinaus überzeugen<br />
die neuen VELUX Rollläden durch einen leiseren<br />
und schnelleren Antrieb sowie eine leichtere Montage.<br />
Zusätzlich verfügen alle VELUX Rollläden ab <strong>dem</strong> 01. 02.<br />
2012 über eine <strong>auf</strong> 5 Jahre erhöhte Garantie.<br />
Die Rollläden sind aus widerstandsfähigem Aluminium<br />
gefertigt und damit für jede Wetterlage gerüstet. Die<br />
Blendrahmenmontage ermöglicht ein ungehindertes<br />
Öffnen des Fensters bei hochgefahrenem Rollladen. Ihre<br />
Kunden können nach wie vor aus den drei bekannten<br />
Bedienvarianten wählen. Wer es besonders komfortabel<br />
mag, entscheidet sich für einen automatischen Rollladen.<br />
Dieser lässt sich mit einer Funk-Fernbedienung<br />
steuern und ist darüber hinaus io-homecontrol ® -<br />
kompatibel. Mit der VELUX Systemfernbedienung<br />
lässt sich der Rollladen individuell<br />
programmieren, so<strong>das</strong>s er sich zu<br />
festgelegten Zeiten automatisch<br />
öffnet und schließt. Erste<br />
Sonnenstrahlen lassen<br />
sich so bereits vor<br />
<strong>dem</strong> Aufstehen<br />
genießen. Bei den automatischen Rollläden stehen<br />
zwei Varianten zur Auswahl. Der Elektro-Rollladen<br />
eignet sich besonders für Elektrofenster oder für einen<br />
gemeinsamen Einbau mit einem <strong>Dach</strong>fenster. Kunden,<br />
die sich erst im Nachhinein für einen automatischen<br />
Sie weisen selbstverständlich weiterhin alle bewährten<br />
Vorteile <strong>auf</strong>. So lassen sich ohne großen Aufwand und<br />
mit verhältnismäßig geringen Kosten energieeffiziente<br />
Lösungen erzielen. Im geschlossenen Zustand erhöhen<br />
VELUX Rollläden die Wärmedämmung* im Winter.<br />
Dafür sorgt neben den ausgeschäumten Lamellen die<br />
Luftschicht zwischen Fenster und Rollladen. Diese verhindert,<br />
<strong>das</strong>s Wärme entweicht und schafft eine angenehme<br />
Innentemperatur. Im Sommer hingegen sorgen<br />
VELUX Rollläden als außenliegender Sonnenschutz<br />
für eine Hitzereduktion** von bis zu 95 %. Durch die<br />
optimale Verdunkelung wird Ihren Kunden ein erholsamer<br />
und entspannter Schlaf zu jeder Zeit ermöglicht.<br />
Neben <strong>dem</strong> generellen Schallschutz vermindern VELUX<br />
Rollläden zusätzlich Regen- und Hagelgeräusche und<br />
erhöhen den Schutz vor Einbrechern.<br />
5<br />
Rollladen entscheiden, sollten <strong>auf</strong> solarbetriebene<br />
Rollläden zurückgreifen.<br />
Sie funktionieren kabellos, so<strong>das</strong>s zusätzliche<br />
Elektroarbeiten sowie <strong>auf</strong>wändige<br />
Wand- und Malerarbeiten entfallen.<br />
Die voll integrierte Solarzelle sorgt bei der solarbetriebenen<br />
Variante für ausreichend Strom – auch in der<br />
dunklen Jahreszeit.<br />
Wem die funktionale Lösung am ehesten zusagt, der<br />
entscheidet sich für den VELUX Kurbel-Rollladen. Dieser<br />
wird manuell per Hand durch einen leichtgängigen<br />
Kurbel-Antrieb bedient. VELUX Rollläden lassen sich<br />
mit innen liegen<strong>dem</strong> Sonnenschutz beliebig kombinieren.<br />
Wenn sie sich vor störenden Blicken schützen<br />
möchten oder ihren Wohnraum zur insektenfreien<br />
Zone erklären wollen, bietet die VELUX Produktpalette<br />
von Rollos, Jalousetten über Faltstores und Insektenschutzrollos<br />
immer die richtige Lösung.<br />
*Geschlossene Sonnenschutzprodukte ermöglichen einen zusätzlichen<br />
Wärmedämmeffekt. Gemessen wurde die Differenz des ermittelten Wärmeverlustes<br />
durch <strong>das</strong> Fenster im Vergleich <strong>zum</strong> Wärmeverlust durch <strong>das</strong> Fenster bei<br />
gleichzeitig geschlossenem Sonnenschutzprodukt (gemessen analog DIN EN<br />
12567-2). Für die EnergieeinsparVO bleibt der Uw-Wert des Fensters maßgeblich.<br />
** Die Hitzeschutzfunktion von VELUX Hitzeschutz-Markisen wurde in einem<br />
der europäischen Norm EN 13363-2 entsprechenden Verfahren mit WIS 1.0<br />
(Advanced Window Information System) berechnet und bezieht sich <strong>auf</strong> die<br />
Wärmeeinstrahlung durch <strong>das</strong> Fenster.<br />
Das <strong>Dach</strong> 37
Service: Holz – Konstruktiv<br />
Schule Mettendorf<br />
Bedarfsgerechter Neu<br />
Die an Luxemburg grenzende, im Naturpark Südeifel gelegene<br />
Verbandsgemeinde Neuerburg kämpft gegen die typischen<br />
Probleme des dünn besiedelten ländlichen Raumes an. Als<br />
Teil eines umfassenden Maßnahmenpaketes zur Verbesserung<br />
ihrer Standortfaktoren beschloss die Verbandsgemeinde im Jahr<br />
2008, die Grund- und Hauptschule Hildegardis in der Ortsgemeinde<br />
Mettendorf in eine Ganztages-Grundschule umzuwandeln<br />
und eine neue Kindertagesstätte <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Schulgelände zu<br />
errichten. Man plante die komplette Sanierung und Erhaltung<br />
der bestehenden Bausubstanz mit Gesamtkosten von 4,8 Mio.<br />
Euro. Es stellte sich jedoch heraus, <strong>das</strong>s ein bedarfsgerechter<br />
Neubau Einsparungen in Höhe von 1,5 Mio. Euro erbringen<br />
würde. Damit fiel die Entscheidung für ein bedarfsgerechtes,<br />
nachhaltiges Neubauprojekt in Holzkonstruktion.<br />
I Raumbedarf des neuen Schulkonzeptes<br />
Die Ganztagesschule benötigt vier Klassenräume, eine Schulmensa<br />
mit angegliederter Küche, eine zweite Mensa für die neue<br />
Kindertagesstätte, einen Sanitär- und Umkleidebereich für die<br />
auch von Externen genutzte Turnhalle und einen Raum für die<br />
Haustechnik. Die Turnhalle war ursprünglich für den Abriss<br />
und als kleinerer Neubau vorgesehen. Hier entschied man sich<br />
jedoch für die Sanierung, um die Turnhalle in der vorhandenen<br />
Größe zu erhalten. Möglich wurde dies, weil die interessierten<br />
örtlichen Sportvereine ihren Beitrag in Form einer Muskelhypothek<br />
leisteten und den kompletten Abriss des alten Sanitärund<br />
Umkleidebereiches sowie die Entfernung des Bodens und<br />
der Glasbausteine in der Fassade der Sporthalle übernahmen.<br />
I Gesamtkonzept des Neubaus<br />
Der Raumbedarf des neuen Schulkonzeptes ließ sich <strong>auf</strong> einer<br />
gebogenen, im Viertelkreis angeordneten Grundfläche<br />
insgesamt 1000 m² unterbringen. Der Neubau verbindet ein<br />
verbliebenes Schulgebäude mit der zu sanierenden Turnhalle.<br />
Das Gebäude steht <strong>auf</strong> einer 30 cm dicken Bodenplatte aus<br />
Beton. Die Holzkonstruktion dar<strong>auf</strong> besteht aus Massivholzelementen,<br />
mit OSB-Platten beplankten Holzrahmenbauelementen,<br />
Brettschichtholz, Holzfaserdämmplatten und Zellulose-Einblasdämmung.<br />
Das Brettsperrholz der tragenden und<br />
aussteifenden Innenwände, Bogenbinder und Brettstapelelemente<br />
der <strong>Dach</strong>konstruktion sowie die innen befestigten,<br />
aussteifenden OSB-Platten bleiben dekorativ sichtbar. Damit<br />
kommt fast die gesamte Palette von Holzbausystemen und<br />
-materialien <strong>zum</strong> Einsatz.<br />
Für eine Holzkonstruktion entschied man sich <strong>auf</strong> Anraten<br />
des Architekten <strong>auf</strong>grund der guten Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit<br />
der Gebäudehülle, die der Holzbau ermöglicht.<br />
Diese Eigenschaften sind <strong>auf</strong>grund des innovativen<br />
Heiz- und Kühlsystems mit Betonkernaktivierung erforderlich<br />
und sinnvoll. Das Heiz- und Kühlsystem besteht außer<strong>dem</strong><br />
aus einem Block-Heizkraftwerk, zwei Luft-Wasserwärmepumpen<br />
und einem Gaskessel zur Spitzenabdeckung.<br />
Abgerundet wird <strong>das</strong> nachhaltige Gesamtkonzept durch sechs<br />
im Erdreich versenkte Betonzisternen zur Grauwasser- bzw.<br />
Regenwassernutzung.<br />
38 Das <strong>Dach</strong>
au statt Sanierung<br />
I Der Materialbedarf an holzbauteilen<br />
Die großen Vorteile des Holzbaus liegen im vergleichsweise geringen<br />
Gewicht der Bauteile, <strong>dem</strong> hohen Vorfertigungsgrad und<br />
der schnellen Montage <strong>auf</strong> der Baustelle. Die Objektabteilung<br />
des Holzstandortes Trier-Saar-Luxemburg war frühzeitig in <strong>das</strong><br />
Projekt eingebunden. Schließlich galt es, die Anlieferung der<br />
unterschiedlichen Holzbauteile <strong>zum</strong> ausführenden Betrieb bzw.<br />
<br />
<strong>auf</strong> die Baustelle bis ins Detail abzustimmen und zu terminieren.<br />
Das erhebliche Volumen der Holzbauteile erforderte eine ausgefeilte<br />
Logistik als Grundvoraussetzung für den reibungslosen<br />
Abl<strong>auf</strong> der Montagearbeiten und der nachfolgenden Gewerke.<br />
Die Lager- und Transportmöglichkeiten der <strong>DEG</strong> Niederlassung<br />
Trier ermöglichten die Anlieferung gemischter Ladungen entsprechend<br />
<strong>dem</strong> geplanten Abl<strong>auf</strong> der Montagearbeiten <strong>auf</strong> der<br />
Baustelle und der Vorfertigung beim Holzbaubetrieb.<br />
I Die holzkonstruktion im Detail – außenwände<br />
Das Ständerwerk der<br />
Holzrahmenkonstruktion<br />
der insgesamt<br />
650 m² Außenwand<br />
besteht aus Konstruktionsvollholz<br />
im Querschnitt<br />
6 cm x 20 cm.<br />
Die aussteifende Beplankung<br />
des Ständerwerks<br />
besteht aus 15<br />
mm dicken OSB-Platten.<br />
Da die OSB-Platten<br />
sichtbar bleiben, ist<br />
die Verklebung der Stöße<br />
nicht möglich. Die<br />
Luftdichtungsebene<br />
Brettschichtholz Mayer-Mellenhof, Hasslacher, 56 Bogenbinder als Sonderbauteile 57,5 m³ BSH,<br />
und gerade Standardträger, Länge bis 21 m, Höhe bis 66 cm Lieferung an Holzbaubetrieb<br />
Brettstapelelemente Mayer-Mellenhof, beim Hersteller exakt abgebunden, 150 m³, Lieferung ab Trier,<br />
60 cm breit, Dicke 120 mm direkt an Baustelle<br />
Brettsperrholz Mayer-Mellenhof, 1114 m², 138 mm dick, beim Hersteller mit 154 m³, Lieferung an Holzbaubetrieb,<br />
allen Ausschnitten und Profilierungen versehen<br />
z.T. direkt an Baustelle<br />
Konstruktionsvollholz Hasslacher, Pfosten, Rähme und Unterzüge für Vorfertigung 43,5 m³ an Holzbaubetrieb<br />
Holzfaserdämmplatten Gutex Thermowall, Dicke 60 mm, 450 m² für WDVS-System 27 m³, Lieferung an Baustelle<br />
n Aufbau der Außenwand. Der Sockelbereich<br />
des WDVS wird möglichst frühzeitig durch<br />
den Verputz geschützt.<br />
wird deshalb mittels Dampfbremsfolie zwischen OSB und Ständerwerk<br />
hergestellt. Die Vorteile der Holzrahmenkonstruktion<br />
liegen in ihrem geringen Gewicht und den Hohlräumen (Gefachen),<br />
die vollständig für die Dämmung zur Verfügung stehen.<br />
Lieferumfang der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>eG</strong>, Holzstandort Trier-Saar-Luxemburg<br />
Oriented Strand Board Glunz, OSB/3 aussteifende Wandbeplankung, Vorfertigung 7,35 m³ Lieferung an Holzbaubetrieb<br />
Zellulosedämmung Isofloc, Einblasdämmung der Rahmenbaugefache Volumen ca. 90 m³, Lieferung direkt an Baustelle<br />
Das <strong>Dach</strong> 39
Service: Holz – Konstruktiv<br />
n Der <strong>Dach</strong>bereich des äußeren Gebäudebogens ist für die<br />
Begrünung mit einer Substratdicke von 8 cm vorgesehen.<br />
Von außen wird ein Wärmedämm-Verbundsystem aus 60<br />
mm dicken Holzfaserdämmplatten (Thermowall ® , Gutex) mit<br />
Breitrückenklammern <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Ständerwerk befestigt und später<br />
verputzt. Die Gefache werden vollständig mit Zellulosefaserdämmung<br />
ausgefüllt. Das WDVS erhöht den Dämmwert<br />
der Wand und überdämmt die Vollholzständer, die in hochgedämmten<br />
Konstruktionen eine Wärmebrücke darstellen.<br />
eines Rastermaßes ist nicht erforderlich. Die unbehandelten<br />
Oberflächen in Standardqualität bleiben sichtbar und sorgen<br />
für Behaglichkeit und Wohlbefinden.<br />
I <strong>Dach</strong>konstruktion<br />
Im Achsabstand von ca. 4,20 m radial angeordnete BSH-Bogenbinder<br />
und 120 mm dicke Brettstapelelemente sind die<br />
tragenden Elemente der dreiteiligen <strong>Dach</strong>konstruktion, die<br />
zu<strong>dem</strong> mit einer Aufdachdämmung aus 160 mm dicken Holzfaserdämmplatten<br />
versehen wird. Im äußeren Bogen des Gebäudes<br />
sind die Binder nach unten gewölbt, um die <strong>Dach</strong>neigung<br />
möglichst gering zu halten, da <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>auf</strong> dieser Seite begrünt<br />
wird. Im Mittelgang und im <strong>zum</strong> inneren des Viertelkreises orientierten<br />
<strong>Dach</strong>bereich wölben die BSH-Bogenbinder nach oben.<br />
BSH-Bogenbinder bieten neben ihrer Ästhetik eine hervorragende<br />
Tragfähigkeit und erlauben den Bau leichter, filigraner<br />
Konstruktionen mit schlanken Querschnitten. BSH-Bogenbinder<br />
verhalten sich statisch so günstig, <strong>das</strong>s damit bereits Hallentragwerke<br />
mit freien Spannweiten von 150 m gebaut wurden.<br />
n Besonders die Brettsperrholzelemente im Mittelgang sind<br />
wichtig für die Aussteifung des Gebäudes.<br />
I Innenwände<br />
Die massiven Innenwände aus 138 mm dicken Brettsperrholz<br />
(crossplan ® , MM-K<strong>auf</strong>mann) erfüllen die statische Funktion<br />
der Aussteifung der gesamten Konstruktion. Aus Brettsperrholz<br />
vorgefertigte Elemente lassen sich <strong>auf</strong> der Baustelle<br />
schnell montieren. Tür- und Fensteröffnungen sowie Installationsdurchbrüche<br />
werden in der Vorfertigung exakt hergestellt<br />
und tragen zu Präzision und kurzer Bauzeit bei. Die Einhaltung<br />
I anschluss der Sporthalle<br />
An die Turnhalle wird eine vorgefertigte ausgeflockte Holzrahmenwand<br />
montiert. Diese häufige Kombination von Holz und<br />
Beton bietet sich in der Sanierung genauso wie im Neubau als<br />
trockene Bauweise mit kurzer Bauzeit und hoher Energieeffizienz<br />
an.<br />
n Anschluss der Turnhalle.<br />
Bautafel<br />
Planung/Bauleitung:<br />
Ausführung:<br />
Statik:<br />
Architekt Dipl. Ing. Markus Blasweiler<br />
Karl Berens Holzbau GmbH<br />
PHIP International S.àr.l<br />
Dipl. Ing. Matthias Krupinski<br />
Text und Fotos: Oelmann<br />
40 Das <strong>Dach</strong>
I Der Beitrag von holz zur Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltiges Bauen ist ein Gesamtkonzept und nicht allein<br />
abhängig vom Einsatz eines bestimmten Baustoffes. Allerdings<br />
stammt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft<br />
und wurde dort zuerst als Grundprinzip allen Wirtschaftens<br />
umgesetzt. Vorfertigung, nachwachsender Rohstoff, geringer<br />
Energie<strong>auf</strong>wand zur Herstellung<br />
und <strong>das</strong> CO2-Speichervermögen<br />
sind geläufige Argumente. Gerade<br />
beim CO2-Speichervermögen des<br />
Holzes werden die Maßeinheiten<br />
häufig durcheinandergeworfen<br />
und lassen <strong>das</strong> Argument nahezu<br />
unglaubwürdig erscheinen. Es ist<br />
ganz einfach:<br />
Holz verarbeitet beim Wachstum<br />
CO2. Es spaltet <strong>das</strong> CO2-Molekül,<br />
I <strong>DEG</strong>-Event in<br />
lagert den Kohlenstoff in seine<br />
der hildegardisschule<br />
Zellsubstanz ein und gibt den (für<br />
Das Bauprojekt hat ermutigende<br />
<strong>das</strong> Holz) nutzlosen Sauerstoff an<br />
neue <strong>Weg</strong>e für den Bau von Schulen,<br />
sonstigen kommunalen Ein-<br />
die Atmosphäre ab. Verbrennt<br />
man <strong>das</strong> Holz oder lässt man es<br />
richtungen und Büros <strong>auf</strong>gezeigt.<br />
verfaulen wird der im Holz enthaltene<br />
Kohlenstoff wieder zu<br />
hat bewiesen, <strong>das</strong>s sich Innovati-<br />
Der Architekt Markus Blasweiler<br />
CO2. Aus 1000 kg Holz entstehen<br />
so 1800 kg CO2. Oder anders<br />
prestigeträchtige Hochhausproon<br />
und Kreativität nicht nur <strong>auf</strong><br />
herum: 1000 kg Holz speichern<br />
jekte beschränkt. Um <strong>das</strong> große<br />
1800 kg CO2. Bauholz und Holzwerkstoffe<br />
berechnen wir häufig<br />
leute zu befriedigen, organisierte<br />
Interesse der örtlichen B<strong>auf</strong>ach-<br />
nach Kubikmetern oder Quadratmetern.<br />
Diese Maßeinheiten sind<br />
Vorstellung des Objektes in der<br />
die <strong>DEG</strong> Niederlassung Trier eine<br />
n In der Bodenplatte werden Rohrleitungen aus Kunststoff mit mehreren<br />
Kreisläufen verlegt, in denen <strong>das</strong> Kühl- bzw. Heizwasser zirkuliert.<br />
für die Berechnung der CO2-Speicherung<br />
ungeeignet, <strong>zum</strong>al die spezifischen Gewichte z.B. der tor und Förderverein dieser sympathischen Schule zusätzlich<br />
Hildegardisschule, <strong>das</strong> von Rek-<br />
in Mettendorf eingesetzten Holzprodukte einschließlich der unterstützt wurde. Den über 70 Teilnehmern wurde <strong>das</strong> Projekt<br />
in Fachvorträgen von der Planung und Statik bis hin zu<br />
Zellulosedämmung <strong>auf</strong> einer Bandbreite von 60 kg/m³ bis 600<br />
kg/m³ liegen. Es hilft nur die Umrechnung <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Gewicht der den eingesetzten Materialien vorgestellt. Auf der Website der<br />
Holzmasse. In der Ganztagesschule Mettendorf wurden 240 Hildegardis-Schule war nach der Veranstaltung zu lesen: „Neue<br />
Tonnen Holz verbaut, was der Speicherung von 432 Tonnen <strong>Weg</strong>e beim Schul-Neubau begeistern bei <strong>DEG</strong>-Event“.<br />
CO2 entspricht.<br />
I Das heiz- und Kühlsystem<br />
Das Heiz- und Kühlsystem der Ganztagsschule<br />
Mettendorf fußt <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Prinzip<br />
der Betonkernaktivierung und nutzt die<br />
Wärmespeicherfähigkeit der massiven Bodenplatte<br />
zur Heizung oder Kühlung der<br />
Räume. In der Bodenplatte wird ein engmaschiges<br />
Netz von Rohrleitungen verlegt,<br />
durch <strong>das</strong> Wasser als Heiz- bzw. Kühlmedium fließt. Die<br />
gesamte durchflossene Bodenplatte wird dadurch als Übertragungs-<br />
und Speichermasse thermisch aktiviert und liefert eine<br />
gleichmäßig verteilte Grundlast. Ähnlich einer Fußbodenheizung<br />
arbeitet <strong>das</strong> System bei niedrigen Vorl<strong>auf</strong>temperaturen.<br />
Das System regelt sich selbst und gleicht asymmetrische Wärmeverteilungen<br />
selbsttätig aus.<br />
Für Räume mit erhöhtem Temperaturbedarf<br />
sind zusätzliche<br />
Heizmöglichkeiten vorzusehen.<br />
Die Betonkernaktivierung arbeitet<br />
zeitversetzt in einer Phasenverschiebung,<br />
weshalb <strong>das</strong> System<br />
als besonders geeignet für<br />
Büro- und Schulgebäude gilt, die<br />
nur tagsüber besetzt sind.<br />
Das <strong>Dach</strong> 41
Recht und Finanzen<br />
Kostenlose Erstberatung<br />
Insolvenz kann ein<br />
Neuanfang sein<br />
Rechtsanwalt Holger Lessing vergleicht seine Arbeit als Sanierungsberater<br />
und Insolvenzverwalter mit der eines Arztes. „Wer gleich bei<br />
den ersten Symptomen kommt, hat wesentlich bessere Chancen<br />
<strong>auf</strong> Heilung, als wenn die schwere Krankheit bereits ausgebrochen<br />
ist.“ Lessing weiß, wovon er spricht. Der Rechtsanwalt hat sich als<br />
Partner und Namensgeber der Anwaltskanzlei Lessing, Trebing, Bert<br />
GbR mit Büros in Frankfurt, Mannheim und Darmstadt seit 1998<br />
<strong>auf</strong> Sanierungsberatung sowie Insolvenz- und Zwangsverwaltung<br />
spezialisiert. Er bietet jetzt eine kostenlose Erstberatung an, damit<br />
es gar nicht zur Insolvenz kommt. Und bei welchen Symptomen<br />
sollte ein <strong>Dach</strong>decker die Reise nach Frankfurt <strong>auf</strong> sich nehmen?<br />
„Wer <strong>auf</strong>grund der wirtschaftlichen Situation seiner Firma schlecht<br />
schläft, Zahlungsziele verlängern, sein Konto überziehen und den<br />
Kreditrahmen bei der Bank erweitern muss, bei <strong>dem</strong> besteht Handlungsbedarf“,<br />
sagt Lessing.<br />
Die Idee für die kostenlose Erstberatung stammt vom <strong>Dach</strong>deckermeister<br />
Klaus-G. Kaiser, der selbst bereits in die Schuldenfalle geraten<br />
ist und Privatinsolvenz anmelden musste. Der 62-Jährige aus<br />
Solingen weiß, wovon<br />
er spricht und möchte<br />
deshalb anderen <strong>Dach</strong>deckern<br />
Hilfestellung<br />
bieten. Die Kanzlei Lessing<br />
gewährt bei einem<br />
Gespräch selbstverständlich<br />
Anonymität.<br />
„Wenn Klienten dann<br />
berichten, haben sie<br />
oft Aha-Erlebnisse und<br />
beginnen ihre Lage realistisch<br />
einzuschätzen“,<br />
erläutert der Fachanwalt.<br />
Ganz wichtig sei, <strong>das</strong>s bei fehlender Liquidität <strong>auf</strong> keinen Fall<br />
<strong>das</strong> Löcherstopfen beginne. „Da geben viele ihr letztes Hemd und<br />
lösen die Lebensversicherung auch noch <strong>auf</strong>“, weiß Lessing. Aber<br />
auch dann, wenn eine Insolvenz unumgänglich ist, braucht keiner<br />
Angst davor zu haben. Sie bietet vor allem bei rechtzeitigem Antrag<br />
gute Chancen für eine „übertragende Sanierung“ und damit für einen<br />
Neuanfang ohne Schuldenberg. „Wenn eine Perspektive vorhanden<br />
ist, schaue ich als Insolvenzverwalter doch nach geeigneten Übernahmekandidaten“,<br />
erklärt Lessing. „Der bisherige Inhaber ist einer<br />
der ersten, der in Frage kommt.“ Info: <strong>Dach</strong>deckermeister Klaus-G.<br />
Kaiser, Tel. 0171 4106358 oder @ www.ltb-anwaelte.de<br />
achtung Verjährung<br />
Mahnschreiben<br />
reicht nicht<br />
Zum Jahresende sollte überprüft<br />
werden, ob offene Vergütungsansprüche<br />
zu verjähren<br />
drohen. Für die Verjährung<br />
von Vergütungsansprüchen aus Bauleistungen gilt: Sie<br />
beginnt grundsätzlich mit <strong>dem</strong> Schluss des Jahres, in<br />
<strong>dem</strong> die geltend gemachten Ansprüche entstanden<br />
sind. Sollte eine Verjährung von Vergütungsansprüchen<br />
drohen, kann die Verjährung durch verschiedene Maßnahmen<br />
gehemmt werden. Dies kann erfolgen durch<br />
Klageerhebung, Zustellung eines Mahnbescheides, Prozess<strong>auf</strong>rechnung,<br />
Streitverkündung, Anmeldung des<br />
Anspruchs im Insolvenzverfahren, selbstständiges Beweisverfahren,<br />
schiedsrichterliches Verfahren. Zu einem<br />
Neubeginn der Verjährung, nicht zu einer bloßen Hemmung,<br />
kommt es durch Anerkenntnis des Schuldners<br />
(Auftraggebers). Ein Anerkenntnis besteht z.B. bereits in<br />
einer Abschlagszahlung oder Sicherheitsleistung. Trotz<br />
weit verbreiteter Meinung wird die Verjährung jedoch<br />
nicht durch ein einfaches Mahnschreiben gehemmt.<br />
ZVDh-Leitfaden<br />
Elektronische<br />
Rechnung<br />
Im Rahmen des Steuervereinfachungsgesetzes 2011<br />
wurden die hohen Anforderungen an die elektronische<br />
Übermittlung von Rechnungen reduziert. Künftig<br />
wird die elektronische Rechnung der Papierrechnung<br />
gleichgestellt. So lässt sich<br />
zukünftig Arbeits<strong>auf</strong>wand (Kuvertierung,<br />
Papierausdruck) und Porto sparen<br />
und die Übermittlung geht schneller.<br />
Der ZVDH hat einen ausführlichen<br />
Leitfaden zur elektronischen<br />
Rechnungsstellung verfasst. Für Innungsbetriebe<br />
ist dieser im internen<br />
Mitgliederbereich unter www.dachdecker.de<br />
in der Rubrik Recht > Steuern<br />
bereitgestellt und bei Eingabe des<br />
Suchbegriffs „Rechnung“ zu finden.<br />
42 Das <strong>Dach</strong>
ZIERER ®<br />
Verschoben<br />
Elektronische<br />
Lohnsteuerkarte<br />
Die Einführung der elektronischen Lohnsteuerkarte wird<br />
nicht <strong>zum</strong> 01.01.2012 erfolgen. Lt. Bundesfinanzministerium<br />
liegt die Verzögerung vor allem bei der technischen<br />
Überprüfung des Abrufverfahrens. Mögliche Übergangsregelungen<br />
könnten so aussehen, <strong>das</strong>s die lohnsteuerlichen<br />
Daten, die den Arbeitgebern im Dezember 2011 vorliegen,<br />
weiter verwendet werden.<br />
<strong>Dach</strong> & Fassade aus Fiberglas<br />
Über 30 Jahre Hersteller- Erfahrung<br />
Ein nach EnEV saniertes <strong>Dach</strong> oder eine<br />
Fassadensanierung mit ZIERER-Elementen<br />
spart mehr als 50 % Heizenergiekosten ein.<br />
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TONZIEGEL-Optik<br />
Elektronische Steuererklärung<br />
Elster-Verfahren<br />
dauerhaft<br />
Mit <strong>dem</strong> Steuervereinfachungsgesetz 2011 wird<br />
die elektronische Kommunikation mit der<br />
Finanzverwaltung weiter ausgeweitet.<br />
So muss jetzt auch die Zerlegungserklärung<br />
zur Körperschaftssteuer<br />
elektronissch übermittelt werden.<br />
Gleichzeitig wird <strong>das</strong> eigentlich<br />
bis <strong>zum</strong> 31.12.2011<br />
befristete Elster-Verfahren,<br />
mit <strong>dem</strong> jeder Steuerpflichtige<br />
seine Einkommenserklärung<br />
und Umsatzsteuer-<br />
Voranmeldung elektronisch<br />
übermitteln kann, dauerhaft<br />
als zulässiger Übertragungsweg<br />
festgeschrieben.<br />
Das <strong>Dach</strong> 43<br />
Holzstruktur<br />
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Und unsere bewährte Klinkerstruktur!<br />
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Der neu iPod touch wechselt den Besitzer<br />
Mit Das DACH der ZEDACH-Gruppe gewinnt der Leser nicht nur neue Informationen, er kann auch den iPod touch von Apple<br />
sein Eigen nennen. Ein Multitalent mit 32 Gigabyte, mit viel Raum für Bilder, Daten und Musik. Objektbilder lassen sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
großen Display besonders gut im Verhandlungsgespräch mit einsetzen. <strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> einen Blick und immer den guten Ton im Ohr,<br />
<strong>das</strong> liefert der iPod, genau wie die ZEDACH-Gruppe mit 6.000 Handwerksbetrieben als Mitglieder und über 130 Verk<strong>auf</strong>sstellen<br />
bundesweit. Also, Das DACH durchblättern, Seitenzahlen addieren, Glück haben – und der iPod touch kommt zu Ihnen.<br />
Herzlichen Glückwunsch, Herr Becks!<br />
<strong>Dach</strong>deckermeister Christian Becks aus <strong>dem</strong><br />
westfälischen Dülmen kann sich über den<br />
neuen iPod touch freuen. Der <strong>Dach</strong>deckerbetrieb<br />
ist Mitglied der <strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-<br />
HOLZ <strong>eG</strong>, Hamm, und wird von der Niederlassung<br />
in Münster betreut. Die Lösungszahl 119<br />
aus Heft III/2011 war korrekt addiert und so wird<br />
ihm in Kürze ein Mitarbeiter der <strong>DEG</strong> DFH den<br />
Gewinn überreichen. Der nächste iPod touch<br />
wartet bereits <strong>auf</strong> seinen Besitzer. Das können<br />
Sie sein! Nennen Sie uns die Gewinnzahl bis<br />
<strong>zum</strong> 29. Februar 2012.<br />
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mm, mit 3,5 Zoll Widescreen-Multi-Touch-Display<br />
in 9 cm Bilddiagonale, inkl. Zubehör.<br />
hier die Summe der 6 Seitenzahlen eintragen,<br />
<strong>auf</strong> denen sich die oben gezeigten Bilder befinden:<br />
Schicken Sie <strong>das</strong> Lösungswort an:<br />
ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />
Fax: 0431 54027 79<br />
Einsendeschluss ist der 29.02.2012.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die Lösungszahl aus <strong>dem</strong> Rätsel der<br />
vorhergehenden Ausgabe lautete: 119.<br />
Impressum<br />
Das DACH 9. Jahrgang<br />
Erscheint quartalsweise<br />
Herausgeber (Leserbriefadresse):<br />
ZEDACH <strong>eG</strong><br />
Zentralgenossenschaft<br />
des <strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />
c/o ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Holzkoppelweg 21<br />
24118 Kiel<br />
Tel. 0431 54027 73<br />
Fax 0431 54027 79<br />
info@zedach-concept.de<br />
www.zedach.com<br />
Konzeption und Inhalt:<br />
ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Jean Pierre Beyer,<br />
jean-pierre.beyer@zedach-concept.de<br />
Henning Höpken,<br />
henning.hoepken@zedach-concept.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Rainer Brunkhorst, Raimund Schrader,<br />
Arno Maus, Volkmar Sangl,<br />
Olga Tröster, Andreas H<strong>auf</strong>,<br />
Jürgen Matuschke, Markus Piel,<br />
Stefan Klusmann, Eberhard Hinz,<br />
Frank Skitschak, Bernhard Scheithauer<br />
Redaktion (Text und Foto):<br />
Henning Höpken<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Harald Friedrich<br />
Felix Holland<br />
Knut Köstergarten<br />
Margot Müller<br />
Herbert Oelmann<br />
Grafik und Layout:<br />
Frank Petersen<br />
Michael Kunsch<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Anzeigenschluss:<br />
Vier Wochen vor Erscheinen<br />
Druck:<br />
dfn-kiel, Kiel<br />
Abonnementsbedingungen:<br />
Einzelheftpreis 3,- Euro.<br />
Der Bezugspreis für Mitglieder<br />
der „ZEDACH-Gruppe” ist in der<br />
Mitgliedschaft enthalten.<br />
44 Das <strong>Dach</strong>
Das KombiPlan-Dämmsystem<br />
setzt neue Maßstäbe<br />
Mit <strong>dem</strong> KombiPlan-Dämmsystem von<br />
Kn<strong>auf</strong> Insulation sparen Sie Zeit und Geld!<br />
Das KombiPlan-Dämmsystem von Kn<strong>auf</strong> Insulation ist eine Kombination aus<br />
Zwischen- und Aufsparrendämmung. Die Dampfbremsbahn Kn<strong>auf</strong> Insulation<br />
LDS 2 Silk wird hierbei von Außen plan über die Zwischensparrendämmung<br />
verlegt. Die <strong>auf</strong>wändige Wannenverlegung entfällt, Ihre Arbeit wird so deutlich<br />
vereinfacht und Sie sparen Zeit und Material – und <strong>das</strong> bei Erreichen der<br />
gleichen U-Werte!<br />
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sogenannten Passivhaus-Standard.<br />
www.kn<strong>auf</strong>insulation.de<br />
Details entnehmen Sie der Kn<strong>auf</strong> Insulation Broschüre „<strong>Dach</strong>dämmung schützt<br />
vor Energieverlust“ – Seite 26-27 und 30-31.
Nachgefragt<br />
Patrick Smolka<br />
Ein persönlicher Fragebogen an Patrick Smolka aus Ankum bei Osnabrück. Patrick Smolka (24) lernte<br />
den Beruf des Fachinformatikers und absolvierte danach eine <strong>Dach</strong>deckerlehre im Betrieb Gerd<br />
Thyen, Ankum, in 1,5 Jahren. 2010 errang er den Titel des Bundessiegers im Leistungswettbewerb der<br />
<strong>Dach</strong>deckerjugend, wurde mit <strong>dem</strong> BRAAS Motivationspreis ausgezeichnet und vertritt Deutschland<br />
bei der <strong>Dach</strong>decker-WM.<br />
Herr Smolka, Fachinformatiker reichte Ihnen<br />
nicht?<br />
"Reichte mir nicht" ist hier vielleicht nicht <strong>das</strong><br />
passende Wort! Vielmehr habe ich während<br />
meiner Ausbildung <strong>zum</strong> Fachinformatiker<br />
feststellen müssen, <strong>das</strong>s mich ein Arbeitstag<br />
nur am Computer nicht fesseln konnte. Ich<br />
musste einfach meinem handwerklichen Eifer<br />
und Interesse nachkommen!<br />
Social Media, Facebook, Twitter etc. sind<br />
die Zukunft?<br />
Ob es sich dabei um die Zukunft handelt, mag<br />
ich noch bezweifeln! Aber sicherlich um eine<br />
neue und moderne Weise der Kommunikation,<br />
die aber auch nicht immer nur positive<br />
Sachen mit sich bringt. Meiner Meinung<br />
nach bleibt der direkte Kontakt zu Menschen<br />
mehr und mehr <strong>auf</strong> der Strecke! Und es werden<br />
einfach zu viele Informationen aus <strong>dem</strong><br />
eigenen Privatleben an die Öffentlichkeit<br />
gegeben.<br />
<strong>Dach</strong>deckerschule St. Andreasberg ist?<br />
Für mich eine ausgezeichnete <strong>Dach</strong>deckerschule,<br />
die einen großen Teil <strong>zum</strong> meinem<br />
Erfolg durch die Begabten-Förderung beigetragen<br />
hat! Vielen Dank dafür!<br />
Warum soll jemand <strong>Dach</strong>decker werden?<br />
<strong>Dach</strong>decker sollte man werden, denn in welchen<br />
Beruf kann man schon behaupten, ein<br />
Bauvorhaben vom Keller bis <strong>zum</strong> <strong>Dach</strong> komplett<br />
begleiten zu dürfen und die Vielseitigkeit<br />
des Berufes zu genießen?<br />
<strong>Dach</strong>deckerausbildung – muss sich etwas<br />
ändern?<br />
Meiner Meinung nach sollte bei der Gesellenprüfung<br />
Politik kein prüfungsrelevantes<br />
Fach sein. Sicherlich ist Politik ein wichtiges<br />
Thema und kann auch gerne in der Berufsschule<br />
als Fach vorkommen, aber warum<br />
muss dieses ein prüfungsrelevantes Fach für<br />
die <strong>Dach</strong>deckerausbildung sein? Für mich hat<br />
es nur unnötigen Stress verursacht, den man<br />
sich ersparen könnte!<br />
Die <strong>Dach</strong>deckerbranche braucht?<br />
Viele junge qualifizierte Nachwuchsdachdecker,<br />
um auch in Zukunft <strong>dem</strong> hohen Qualitätsstandard<br />
im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk gerecht<br />
zu werden.<br />
Die <strong>Dach</strong>deckerbranche braucht nicht?<br />
<strong>Dach</strong>haie, die unwissenden Leuten <strong>das</strong> Geld<br />
aus der Tasche ziehen. Holen Sie sich im Falle<br />
eines Falles einen Innungsbetrieb und lassen<br />
sich von ihm fachgerecht beraten.<br />
Braas Motivationspreis bedeutet für Sie?<br />
Der Braas Motivationspreis hat für mich eine<br />
große Bedeutung. Er hat mir gezeigt, <strong>das</strong>s es<br />
sich lohnt, für etwas zu kämpfen und auch<br />
mal den einen oder anderen Urlaubstag zu<br />
opfern, um sich bestmöglich vorzubereiten.<br />
Weltmeisterschaft 2012 – wir kommen!<br />
Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen<br />
haben?<br />
Den besten Ratschlag habe ich während<br />
meiner Ausbildung von meinem Chef persönlich<br />
bekommen: Arbeite immer so, <strong>das</strong>s es<br />
dir selbst gefällt. Ich denke, <strong>das</strong> war ein sehr<br />
prägsamer Ratschlag, <strong>dem</strong> ich noch immer<br />
folge! Denn nur womit ich zufrieden bin, von<br />
<strong>dem</strong> ich sagen kann, <strong>das</strong>s es gut geworden<br />
ist, kann ich einem Kunden mit Stolz präsentieren.<br />
Was mögen Sie an sich am liebsten?<br />
Mein "winziger" Tick an Perfektionismus.<br />
Nicht in jeder Lebenslage hilfreich, aber im<br />
<strong>Dach</strong>deckerberuf Gold wert.<br />
Ihre Lieblingswebsite?<br />
Eine direkte Lieblingswebsite besitze ich<br />
nicht. Sicherlich bin auch ich bei Facebook<br />
unterwegs, aber auch <strong>auf</strong> vielen anderen Seiten<br />
im World Wide Web. Somit kann ich nicht<br />
sagen, <strong>das</strong>s ich eine Website nun besonders<br />
bevorzuge.<br />
Mit wem würden Sie gerne mal eine Woche<br />
Ihr Leben tauschen?<br />
Eine Woche mein Leben tauschen? So spontan<br />
fällt mir da keine Person ein. Sicherlich<br />
könnte ich mir jetzt eine reiche Persönlichkeit<br />
raussuchen, aber eigentlich bin ich ganz<br />
zufrieden mit meinem Leben! Ich wüsste<br />
nicht, warum ich es tauschen sollte! Ich habe<br />
meine Familie, Freunde und Freundin, die<br />
mir zur Seite stehen, somit bin ich rundum<br />
glücklich.<br />
46 Das <strong>Dach</strong>
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Wer etwas vorantreiben will, braucht Kraft. Kraft, die wir aus Leidenschaft, Mut und Erfahrung gewinnen und für intelligente<br />
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<strong>zum</strong> anderen und ergänzt sich optimal zu einem Ganzen.<br />
Dieses ganzheitliche Denken hat uns schließlich <strong>zum</strong> führenden Anbieter von Systemlösungen für <strong>das</strong> geneigte <strong>Dach</strong> in<br />
Deutschland gemacht. Dar<strong>auf</strong> sind wir genauso stolz wie <strong>auf</strong> unseren unübertroffenen Service, mit <strong>dem</strong> wir Kunden und<br />
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