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auf dem Weg zum Energiedach - DEG Alles für das Dach eG

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www.zedach.com<br />

ZKZ-67542<br />

Das Magazin der ZE<strong>Dach</strong>- GRUPPE<br />

IV.Quartal/2011<br />

NEWS<br />

Schuldenkrise<br />

sorgt für Aufwind<br />

MESSE<br />

DACH+HOLZ 2012<br />

ZEDACH - Halle 5<br />

HANDWERK<br />

Von Leiste<br />

<strong>auf</strong> Latte<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>Energiedach</strong>


Für alle, die keinen<br />

Swimmingpool <strong>auf</strong> ihrem<br />

<strong>Dach</strong> haben wollen!<br />

Gully ist nicht gleich Gully. Das stellen Sita Gullys millionenfach unter<br />

Beweis. Mit hoher Abfluss leistung, ausgeklügelter Funk tion, bester Materialund<br />

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Editorial<br />

Sonderkonjunktur<br />

durch Schuldenkrise<br />

Schuldenkrise und unsichere Zeiten an<br />

den Börsen dürften vielen Gewerken eine<br />

Art Sonderkonjunktur bescheren. Während<br />

Wirtschaftsforscher und Regierung<br />

einen Dämpfer erwarten, kann <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>bauhandwerk<br />

überraschend freundlich<br />

in <strong>das</strong> kommende Jahr blicken. Auf der<br />

Suche nach sinnvollen Investitionsmöglichkeiten<br />

investieren die Menschen<br />

zunehmend in ihre Eigenheime, insbesondere<br />

in Maßnahmen zur Energie-Einsparung.<br />

So kann <strong>das</strong> deutsche Handwerk<br />

<strong>auf</strong>grund der guten Konjunkturlage für<br />

<strong>das</strong> Jahr 2011 ein Umsatzwachstum von<br />

über 3 % erwarten.<br />

Produktion und Nachfrage im Bauhauptgewerbe<br />

entwickeln sich weiterhin nach<br />

oben. Für den Zeitraum von Januar bis<br />

September ergibt sich hier ein Umsatzplus<br />

von 11 %. Gute Aussichten also, wobei<br />

<strong>das</strong> Novemberwetter, insbesondere<br />

im <strong>Dach</strong>bauhandwerk, die Stimmung<br />

noch gesteigert haben dürfte. Der Bedachungsfachhandel<br />

meldete per Ende<br />

August ein Umsatzplus von 16 % gegenüber<br />

<strong>dem</strong> Vorjahr. 2012 ist mit weiteren<br />

Wachstumsimpulsen zu rechnen, primär<br />

hervorgerufen durch den Wohnungsbau.<br />

Die deutsche Wirtschaft bleibt <strong>auf</strong><br />

Wachstumskurs, wenn auch die Experten<br />

mit 2 % für 2011 und 1 % für 2012 ein<br />

geringeres Niveau als im Vorjahr voraussagen.<br />

Grund genug, optimistisch in die<br />

Zukunft zu blicken, wie unser Porträt des<br />

<strong>Dach</strong>deckerbetriebes Lauer (Seite 18 ff)<br />

und die Geschichte des Seiteneinsteigers<br />

Jochen Erhardt (Seite 32) zeigen.<br />

Das gesamte Spektrum der energetischen<br />

Sanierung bietet der Branche klare Marktchancen.<br />

Zwar streitet sich die Politik<br />

noch um zukünftige Steueranreize; gut<br />

beraten ist jedoch, wer eine Genossenschaft<br />

der ZEDACH-Gruppe <strong>zum</strong> Fachhändler<br />

hat. Klare Fakten dazu in unserer<br />

Titelgeschichte ab Seite 10.<br />

Mission „Energiewende“ hat sich die<br />

DACH+HOLZ 2012 <strong>auf</strong> ihre Fahnen geschrieben.<br />

In knapp sechs Wochen werden<br />

über 500 Aussteller Stuttgart <strong>zum</strong><br />

europäischen Treffpunkt der Branche<br />

machen. www.dachholz.de/aussteller/<br />

katalog, gibt schnelle Auskunft und der<br />

ZVDH verspricht ein umfassendes, unvergleichliches<br />

Angebot zukunftsweisender<br />

Technologien <strong>zum</strong> nachhaltigen<br />

Energiemanagement an Gebäuden. Solartechnik<br />

und moderne Energietechnik<br />

bilden Schwerpunkte, verbunden<br />

mit <strong>dem</strong> Know-how zur neuesten und<br />

kosteneffizientesten Technikerlösung.<br />

ZEDACH ist mitten drin, in Halle 5.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />

schönes Weihnachtsfest, einen guten<br />

Start in 2012 und viel Spaß beim Lesen.<br />

Wir sehen uns in Stuttgart.<br />

Ihr Horst Böckling<br />

n Horst Böckling,<br />

Vorstandsmitglied der ZEDACH <strong>eG</strong>,<br />

Hamm.<br />

Das <strong>Dach</strong> 3


Das<br />

Original<br />

ELUX<br />

Weil die beim<br />

Austausch keine halben<br />

Sachen machen.<br />

Manche empfehlen beim Fenstertausch die<br />

alten <strong>Dach</strong>anschlüsse beizubehalten. VELUX<br />

hingegen empfiehlt den zeitge mäßen Komplett­Austausch,<br />

inklusive neuer Dämmung<br />

und Innenverkleidung – für eine Moder nisierung<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> neues ten Stand.<br />

Schöne Aussichten<br />

für Ihr Geschäft.<br />

Katrin Mayer, 34<br />

Zimmerin und<br />

Dipl. Bauingenieurin (FH)<br />

Kulmbach


Inhalt<br />

7Weiterhin große Renditen bestehen für Photovoltaikanlagen.<br />

Da die Preise gesunken sind,<br />

wird der Bereich auch von reduzierter Förderung<br />

nicht <strong>auf</strong>gehalten. Die Politik ist jedoch gefordert,<br />

langfristig für klare Verhältnisse hinsichtlich einer<br />

durchdringenden Energiewende in den Köpfen<br />

aller Bevölkerungsschichten zu sorgen.<br />

News<br />

Deutschlands bester <strong>Dach</strong>decker – Bundessieger 6<br />

Gewinn für alle – 2012 Jahr der Genossenschaften 6<br />

Grün heißt Geld – Förderprogramme 6<br />

Dynamisch – Koch Bedachungen holt Preis 7<br />

Handwerk im Plus – Konjunkturhoch dank Schuldenkrise 8<br />

AktionDACH – Mitgliedervollversammlung 9<br />

Betriebsführung<br />

14 Schwarz-weiße quadratische Bilder sind<br />

heute nur noch selten Druckfehler. Diese schaffen<br />

wie von Zauberhand die Verbindung zu informativen<br />

Seiten im Web oder zu anderen Adressaten.<br />

Das sorgt für schnelle Info, wie jeder selber<br />

leicht feststellen kann.<br />

Auf <strong>dem</strong> <strong>Weg</strong> zur Energiewende* – Task Force Genossenschaft 10<br />

DACH+HOLZ Stuttgart – ZEDACH, Erste Anl<strong>auf</strong>stelle 14<br />

Schülergenossenschaft – Für den Nachwuchs 15<br />

Nachwuchs – Nicht länger warten 16<br />

Fachkräfte haben Zukunft – Nordische Freisprechung 17<br />

Betriebsporträt – Große Vielseitigkeit 18<br />

handwerk<br />

Die Landesverbände – Schleswig-Holstein/Wechsel an der Spitze 22<br />

Ausbildung – Von der Schule <strong>zum</strong> Gesellen (Teil IV) 28<br />

Frauen im Handwerk – Echte Herzen 30<br />

Seiteneinsteiger – Umstieg von der Leiste 32<br />

<strong>Dach</strong>deckers Hobby – Der Traum vom Fliegen 34<br />

Service<br />

15 Die ZEDACH-Gruppe sorgt seit jeher für<br />

einen qualifizierten Unterbau. Dies sowohl in den<br />

eigenen Reihen als auch im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk.<br />

Dazu wird die AktionDACH nachhaltig unterstützt.<br />

Bei der <strong>DEG</strong> DFH in Hamm wurden zwei<br />

Schülergenossenschaften ins Leben gerufen.<br />

Beiträge zur Umwelt – Braas zeigt Engagement 25<br />

Solar Line – Befestigung von Solaranlagen 26<br />

Dämmung – Montagehelfer 26<br />

Versicherung – Eigene Leistung versichern 27<br />

Innovation – Velux Rundum-Schutz 36<br />

Holz – Konstruktiv 38<br />

Recht & Finanzen<br />

Insolvenz = Neuanfang? – Ein <strong>Dach</strong>decker berät 42<br />

Verjährung – Mahnschreiben reicht nicht 42<br />

Rubriken<br />

28 Maximilian Burkl gibt nie <strong>auf</strong>. Und sei <strong>das</strong><br />

Wetter noch so ungemütlich. Das haut einen<br />

<strong>Dach</strong>decker nicht um, denn es gibt immer etwas<br />

zu tun. Die richtige Einstellung für einen<br />

jungen Menschen, der den <strong>Dach</strong>deckerberuf<br />

mit allen seinen Facetten und Chancen kennen<br />

lernen will.<br />

Editorial – Sonderkonjunktur durch Schuldenkrise 3<br />

Kommentar – Die <strong>Dach</strong>decker sind die Experten 13<br />

Gewinnspiel – Wieder der iPod touch zu gewinnen 44<br />

Nachgefragt – Patrick Smolka 46<br />

* Titelthema<br />

Titelfoto: Fotolia<br />

Das <strong>Dach</strong> 5


News<br />

Bundessieger<br />

Deutschlands bester <strong>Dach</strong>decker<br />

In der Lorenz-Burmann-Schule in Eslohe trafen sich<br />

die Landessieger im Leistungswettbewerb der <strong>Dach</strong>deckerjugend,<br />

um ihren „Deutschen Meister“ zu ermitteln.<br />

9 <strong>Dach</strong>deckergesellen und 2 Gesellinnen stellten sich<br />

den unterschiedlichen Pflicht<strong>auf</strong>gaben. Goldmedaillengewinner<br />

und damit Bundessieger wurde Ruven Rotzinger<br />

aus Baden Württemberg vom Ausbildungsbetrieb<br />

Winfried Rotzinger, Todtnau. Den zweiten Platz errang<br />

Attila Kayabasi aus Niedersachsen vom Ausbildungsbetrieb<br />

Günter Weber, Hagen. Bronze holte Christian<br />

Rosenkranz aus Mecklenburg-Vorpommern vom Ausbildungsbetrieb<br />

Heiko Noß & Ralf Rosenkranz, Neu-<br />

Roggentin.<br />

n Bundessieger Ruven Rotzinger vor seiner Siegerarbeit. Eine eingebundene<br />

Kehle mit Holzschindeln und zugehöriger <strong>Dach</strong>flächendeckung.<br />

Internationales Jahr der Genossenschaften<br />

„Gewinn für alle“<br />

Genossenschaft ist in. Überall sind Neugründungen<br />

zu beobachten. Ob im Handel, Energiebereich,<br />

Produktionsbereich – die Menschen<br />

haben wieder einmal erkannt, was diese Unternehmensform<br />

für allen Beteiligten bringt. Genossenschaften<br />

sind „ein Gewinn für alle“, sagt kein<br />

Geringerer als Bundespräsident Christian Wulf.<br />

2012 wird <strong>das</strong> Internationale Jahr der Genossenschaften.<br />

Ausgerufen von der Vollversammlung<br />

der Vereinten Nationen. Die <strong>Dach</strong>decker-Genossenschaften<br />

der ZEDACH sind dabei.<br />

Neue Rheinzink-Broschüre:<br />

Planung und anwendung<br />

Laut Hersteller bieten RHEINZINK-Abdeckungen<br />

einen optimalen Schutz für<br />

verschiedene Arten von Mauern, <strong>Dach</strong>rändern,<br />

Gesimsen und Fensterbänken.<br />

Als Arbeitsgrundlage für Handwerker, die<br />

fachgerecht planen und ausführen, hat<br />

RHEINZINK aktuell die Dokumentation<br />

„Planung und Anwendung, Abdeckungen<br />

und Anschlüsse“ neu <strong>auf</strong>gelegt. Die erstmals<br />

erscheinende Dokumentation beschreibt<br />

verschiedene Anwendungsbereiche,<br />

Detail- und Sonderlösungen.<br />

n Dieses Logo steht 2012<br />

im Zeichen des Genossenschaftsgedankens.<br />

Fördermittelampel<br />

Grün heißt Geld<br />

Wer sich Gedanken macht über eine Photovoltaikanlage oder<br />

Wärmepumpe und wissen will, welche Förderung es gibt, kann<br />

dies individuell im Internet erfahren. Steht die Ampel <strong>auf</strong> grün,<br />

fließen Gelder. Ob die Sanierung der häuslichen Wärmeerzeugung<br />

gefördert wird, zeigt die so genannte Förderampel <strong>auf</strong> der<br />

Internetseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle:<br />

@ www.bafa.de, Stichwort „Erneuerbare Energien“.<br />

6 Das <strong>Dach</strong>


Großer Preis des Mittelstandes<br />

Bodenständig, dynamisch, erfolgreich<br />

Die Koch Bedachungen GmbH aus Wirges bei Koblenz hat den „Großen Preis des Mittelstandes“ gewonnen. Die Jury der von<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung vergebenen Auszeichnung begründete ihre Entscheidung vor allem mit der unternehmerischen Leistung,<br />

der hohen Motivation der eigenen Mitarbeiter sowie in <strong>dem</strong> starken sozialen Engagement des Betriebes. Handwerkliche<br />

Bodenständigkeit wird als Wert gepflegt. In „schlechten Zeiten“ werden Mitarbeiter gehalten, in guten Zeiten wird <strong>auf</strong>gebaut.<br />

Regelmäßige Schulpatenschaften, Zusammenarbeit mit Hochschulen und Berufsaka<strong>dem</strong>ien sind selbstverständlich. Der Mitgliedsbetrieb<br />

der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>eG</strong>, Koblenz, engagiert sich darüber hinaus als Unterstützer von Behindertenwerkstätten,<br />

sozialen Einrichtungen sowie als Sponsor mehrerer Sportvereine.<br />

Erneuerbare Energien<br />

ab 2012 neue<br />

Vergütungssätze<br />

Die Bundesnetzagentur hat jetzt die neuen Vergütungssätze<br />

für Photovoltaikanlagen veröffentlicht. Für PV-Anlagen, die ab<br />

<strong>dem</strong> 01. Januar 2012 in Betrieb gehen, erhält der Anlagenbetreiber<br />

für jede in <strong>das</strong> Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom<br />

einen Betrag zwischen 17,94 Cent und 24,43 Cent, je nach<br />

Standort und Größe der Anlage.<br />

n Preisverleihung in Berlin. Geschäftsführer Klaus Koch (m.)<br />

mit seinen Söhnen Mathias (l.) und Thorsten (r.)<br />

Photovoltaikanlagen<br />

Weiterhin große Rendite<br />

Vergütungssätze für 2012:<br />

• Aufdachanlagen mit einer Leistung bis einschließlich<br />

30 kWp 24,43 Cent pro Kilowattstunde<br />

• Aufdachanlagen mit einer Leistung bis einschließlich<br />

100 Kilowatt 23,23 Cent pro Kilowattstunde<br />

• Aufdachanlagen mit einer Leistung bis einschließlich einer<br />

Leistung von 1 Megawatt 21,98 Cent pro Kilowattstunde<br />

• Aufdachanlagen mit einer Leistung über 1 Megawatt<br />

18,33 Cent pro Kilowattstunde<br />

Weitere Informationen unter @ www.pv-ag.de<br />

Die Hersteller-Preise vor allem für Photovoltaikmodule<br />

sind in 2011 deutlich gesunken. Dadurch bleiben kleine<br />

und mittlere Photovoltaikanlagen nach wie vor sehr lukrativ<br />

– trotz der um 15 % gesunkenen Solarförderung im<br />

Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Im Vergleich<br />

<strong>zum</strong> Jahresbeginn 2010 sind die Kosten für Anlagen<br />

bis 100 Kilowatt Peak (kWp) nach den Angaben des Bundesverbands<br />

für Solarwirtschaft Anfang 2011 gesunken.<br />

Aus diesem Grund lässt sich immer noch eine einstellige<br />

bis zweistellige Rendite erzielen.<br />

@ www.lfl.bayern.de/ilb/technik/32539/linkurl_0_3.pdf<br />

Das <strong>Dach</strong> 7


News<br />

„” PERSONALIEN<br />

n Volker Spiering, übernimmt <strong>zum</strong><br />

01. Januar 2012 offiziell die Vertriebs-<br />

und Marketingleitung der<br />

JET-Gruppe (Hüllhorst). Als Nachfolger<br />

von Hans-<br />

Jürgen Witte wird<br />

sich Spiering insbesondere<br />

<strong>auf</strong> den<br />

weiteren Ausbau<br />

von Marktanteilen<br />

konzentrieren. Dazu<br />

will er Bekanntheitsgrad<br />

sowie<br />

Wahrnehmung der JET-Gruppe<br />

bei den Fach-Zielgruppen erhöhen<br />

und die Potenziale wichtiger<br />

Kundengruppen weiter ausschöpfen.<br />

Die JET-Gruppe ist ein marktführender<br />

Anbieter von Tageslicht-<br />

Lösungen und RWA-Systemen.<br />

n Siegfried Klohs, <strong>Dach</strong>deckermeister<br />

aus Loose wurde <strong>zum</strong> neuen<br />

Landesinnungsmeister des <strong>Dach</strong>deckerverbandes<br />

Schleswig-Holstein<br />

gewählt. Er tritt die<br />

Nachfolge von Manfred<br />

Arp an, der 24<br />

Jahre die Geschicke<br />

des Verbandes mit<br />

lenkte. „Aus der<br />

konsolidierten Verbandslage<br />

heraus“,<br />

so Klohs, „gilt es<br />

nun, verstärkt an den Unternehmernachwuchs<br />

zu denken. Klar muss<br />

sein, <strong>das</strong>s ein junger Unternehmer<br />

am Mehrwert seiner <strong>Dach</strong>decker-Innung<br />

nicht vorbeikommt. Kreativität<br />

ist gefragt, wollen wir weiterhin<br />

in den Köpfen der Bauherren als<br />

kompetente Ansprechpartner gelten.<br />

Andere Gewerke warten nicht<br />

<strong>auf</strong> uns.“<br />

herbst 2011<br />

<strong>auf</strong>holjagd im handwerk<br />

Im Konjunkturbericht für <strong>das</strong> Handwerk<br />

finden sich im Herbst 2011 einige<br />

Superlative. Der Geschäftsklimaindex<br />

hat sich <strong>auf</strong> ein Allzeithoch verbessert,<br />

<strong>das</strong> bisherige Umsatzwachstum verspricht<br />

ein Rekordjahr, Auslastung der<br />

Betriebe, Investitionen – überall Bestmarken.<br />

Das Handwerk wird mit dieser<br />

außergewöhnlichen Aufholjagd wieder<br />

den Stand der Vorkrisenzeit<br />

im Jahr 2008<br />

erreichen. Für 2011<br />

wird ein Umsatzwachstum<br />

von mehr als drei<br />

Prozent erwartet, so<br />

Holger Schwannecke,<br />

Generalsekretär des<br />

Zentralverbands des<br />

Deutschen Handwerks.<br />

Der Geschäftsklimaindex<br />

aus aktueller Lage<br />

und Erwartungen ist<br />

Neue EnEV<br />

Schon wieder Änderung<br />

im 3. Quartal 2011 mit 88,5 Punkte <strong>auf</strong><br />

ein Allzeithoch gestiegen. Auch bei Umsatz,<br />

Auslastung und Investitionen setzt<br />

die Handwerkskonjunktur Bestmarken.<br />

Für 2012 wird erwartet, <strong>das</strong>s die Betriebe<br />

<strong>auf</strong> gutem und stabilem Niveau weiter<br />

arbeiten können. Von der Politik wird<br />

die Unterstützung des Binnenmarktes als<br />

Konjunkturmotor erwähnt.<br />

Wer plant und baut, muss auch die Energieeinsparverordnung (EnEV) berücksichtigen.<br />

Bei größeren Bauprojekten kann dies durchaus die künftige EnEV 2012 sein,<br />

die voraussichtlich ab 2013 gelten wird. Deutschland<br />

novelliert die EnEV 2009, weil damit die europäische<br />

Richtlinie für energieeffiziente Gebäude von 2010<br />

umgesetzt wird. Diese erlaubt ab 2021 nur<br />

noch Passiv- und Nullenergie-Neubauten; bei<br />

öffentlichen Gebäuden sogar ab 2019 – und<br />

fordert energieeffiziente größere Sanierungen<br />

im Bestand. Eine Studie des Prognos-Instituts<br />

besagt: Sollen die gesteckten Klimaschutzziele<br />

der Bundesregierung erreicht werden, muss die<br />

energetische Qualität im Gebäudebereich erheblich<br />

verbessert werden. Die größte Herausforderung<br />

liegt dabei nicht allein in der energetischen Wirtschaftlichkeit von<br />

Baumaßnahmen, sondern in der Fähigkeit von Vermietern und Selbstnutzern, die<br />

notwendigen Gesamtinvestitionen unter Wahrung des Wirtschaftlichkeitsgebots zu<br />

leisten. @ www.prognos.de<br />

8 Das <strong>Dach</strong>


+++ Kurz notiert +++<br />

Endverbraucher ansprechen<br />

ZE<strong>Dach</strong> pro aktion<strong>Dach</strong><br />

Zur Vollversammlung der AktionDACH in Mayen konnte ZVDH-Vize<br />

André Büschkes die Mitglieder aus Handwerk, Industrie und Handel<br />

begrüßen. Anhand der Einsatzberichte einzelner Mitglieder wurde<br />

deutlich, welchen Stellenwert die Aktion inzwischen für die Endverbraucherwerbung<br />

der Branche hat. Aus <strong>dem</strong> Etat, der sich aus den<br />

Mitgliedsbeiträgen ergibt, werden die wichtigen Bausteine Printwerbung,<br />

Skaterwerbung, Internet<strong>auf</strong>tritt, Plakate und Banner der ZDH-<br />

Imagekampagne, Pixihefte und Social-Media-Aktivitäten finanziert.<br />

Die Abfrage seitens der Innungen und Verbände hält insbesondere für<br />

die Streuartikel und Spielkonsolen sowie Rollups und Banner an. Mehr<br />

und mehr kann so die Nachwuchswerbung optisch aus einem Guss<br />

erfolgen. ZEDACH unterstützt die Aktion finanziell und personell seit<br />

Gründung und appellierte durch Beiratsmitglied Henning Höpken an<br />

alle mit der Branche Verbundenen, sich zu beteiligen und die Aktivitäten<br />

nach außen stärker zu publizieren.<br />

<strong>Dach</strong>+hOLZ 2012<br />

Ticketing zur Messe Stuttgart<br />

Über 500 Aussteller werden in den 5 Hallen des modernen Messezentrums<br />

in Stuttgart für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>handwerk präsent sein. Über den<br />

Tellerrand schauen, nicht einseitig informiert sein, erfahren, was die<br />

anderen machen, heißt die Devise vom 31.01. – 03.02.2012. Karten<br />

können ganz bequem per Online-Ticketing geordert<br />

werden. Beim Ticketshop <strong>auf</strong> www.dach-holz.<br />

de registrieren lassen, Anzahl der Eintrittskarten<br />

in den Warenkorb und <strong>das</strong> Ticket ausdrucken.<br />

Auch Gutscheine können <strong>auf</strong> diese Weise vorab<br />

eingelöst werden. Warten und Umtausch an der<br />

Kasse ist Vergangenheit. Und die Zukunft plant der<br />

<strong>Dach</strong>handwerker am besten in Halle 5 beim ZE-<br />

DACH-Stand der <strong>Dach</strong>decker-Genossenschaften<br />

Nr. 404. Siehe auch Seite 14.<br />

22 % mehr genehmigte Wohnungen in 2011<br />

Von Januar bis September 2011 wurde in Deutschland<br />

der Bau von 167.700 Wohnungen genehmigt.<br />

Wie <strong>das</strong> Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt,<br />

waren <strong>das</strong> 21,6 % oder 29.800 Wohnungen mehr<br />

als in den ersten neun Monaten 2010. Somit verstärkte<br />

sich der bereits im Jahr 2010 beobachtete<br />

positive Trend (+5,5 % gegenüber 2009).<br />

<strong>Dach</strong>decker sorgen für Kultur<br />

Die Menschheit verdankt <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />

eine Vielzahl von Kulturerben. Kunstvoll gestaltete<br />

Schiefer- und Ziegeldächer gibt es <strong>auf</strong> der<br />

ganzen Welt, aber auch klassische Reetdachdeckungen<br />

mit handwerklich besonders wertvollen<br />

Detailausbildungen.<br />

@ www.zdh.de/gewerbefoerderung/kultur/<br />

endbericht-<strong>das</strong>-handwerk-in-der-kultur.html<br />

Unternehmer nicht verunsichert<br />

Trotz Finanz- und Schuldenkrise rechnen die Unternehmen<br />

in Deutschland nicht mit einer Rezession.<br />

Lt. Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)<br />

gehen 50 % von konstanten Geschäften in 2012<br />

aus. Rund 31 % erwarten sogar einen Produktionszuwachs.<br />

Auf den Arbeitsmarkt wirken sich<br />

die eingetrübten Konjunkturaussichten kaum aus,<br />

da die meisten Unternehmen von einer stabilen<br />

Beschäftigung ausgehen.<br />

<strong>Dach</strong>deckerhandwerk an Infokampagne beteiligt<br />

"Berufliche Bildung – praktisch unschlagbar" heißt<br />

eine Offensive, die die hohe Attraktivität der dualen<br />

Ausbildung und die vielfältigen Chancen beruflicher<br />

Weiterbildung publiziert. Das <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />

ist bei dieser Kampagne <strong>auf</strong> der Website<br />

vertreten. @ www.praktisch-unschlagbar.de<br />

Qualität kontra Altgesellenregelung<br />

In 2010 hat es im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk 504 abgeschlossene<br />

Meisterprüfungsverfahren gegeben (+<br />

3 %). Im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk gibt es eine beachtliche<br />

Zahl von Unternehmensgründungen, die nicht<br />

mit der Meisterprüfung als Qualifikationsnachweis,<br />

sondern nach § 7b der Handwerksordnung (sogenannte<br />

Altgesellenregelung) erfolgen. Es ist an der<br />

Zeit, deutlich zu machen, <strong>das</strong>s die Meisterprüfung<br />

ein Qualitätssiegel darstellt und nicht nur die bedingt<br />

notwendige Voraussetzung für die Selbstständigkeit<br />

ist.<br />

Das <strong>Dach</strong> 9


Titelthema: Energieeinsparung<br />

Mit einer neuen Task Force unterstützen die <strong>Dach</strong>decker Eink<strong>auf</strong>sgenossenschaften<br />

ihre Mitglieder in allen Fragen der energetischen Sanierung.<br />

Der Markt boomt, auch wenn der politische Streit um mögliche Steueranreize<br />

noch nicht beigelegt ist.<br />

Wer die Zukunft des <strong>Dach</strong>handwerks<br />

kennen lernen möchte, der sollte<br />

z.B. mit Alexander Loewen oder einem<br />

Mitglied seines Teams, die zwischen<br />

Siegen und Luxemburg unterwegs sind,<br />

ins Gespräch kommen. Der Leiter der Abteilung<br />

Energie bei der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong><br />

<strong>Dach</strong> hat für die Region West ein Team<br />

mit Kompetenzen in Sachen Energie-<strong>Dach</strong><br />

zusammengestellt. Es ist ein kleines schlagkräftiges<br />

Team mit sechs Mitarbeitern – Experten<br />

für Photovoltaik und energetische<br />

Sanierung. „Wir wollen Vorreiter sein unter<br />

den Fachhändlern und zeigen, <strong>das</strong>s wir<br />

n Alexander Loewen baut eine Task Force<br />

für energetische Sanierung <strong>auf</strong>.<br />

die Kompetenz für alle Fragen rund um<br />

die energetische Sanierung haben“, erläutert<br />

Loewen. Das Ziel: Erfahrungen<br />

und Ergebnisse sammeln, wie die<br />

Dienstleistung bei den Mitgliedern und<br />

Kunden ankommt, um dann zukünftig<br />

in anderen Regionen der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für<br />

<strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>eG</strong> die Kenntnisse zu nutzen.<br />

10 Das <strong>Dach</strong><br />

„Bislang haben wir ein sehr gutes Feedback<br />

aus den Betrieben“, zieht Loewen<br />

eine erste Zwischenbilanz.<br />

I Expertise bietet <strong>Dach</strong>deckern<br />

echten Mehrwert<br />

Die neue Abteilung bietet genau <strong>das</strong>, was<br />

<strong>Dach</strong>decker zukünftig brauchen, um ihren<br />

Kunden alles aus einer Hand anbieten<br />

zu können. „Das Leistungsspektrum<br />

umfasst neben der Unterstützung<br />

in Beratungs- und Verk<strong>auf</strong>sgesprächen<br />

für Photovoltaikanlagen, die komplette<br />

Anlagenplanung und technische Dokumentation.<br />

Auch die Betreuung bei der<br />

Erstmontage vor Ort versteht sich von<br />

selbst“, erläutert Loewen. Dennoch würden<br />

noch viele Betriebe <strong>das</strong> Thema Photovoltaik<br />

meiden. Die Anforderungen<br />

an ein Energie-<strong>Dach</strong> sind in den letzten<br />

Jahren enorm gestiegen. <strong>Dach</strong>decker<br />

müssen immer mehr wissen, um ihre<br />

Kunden überzeugen zu können. In den<br />

meisten Betrieben bleibt dafür neben<br />

<strong>dem</strong> Tagesgeschäft nur wenig Zeit. „Wir<br />

wollen unsere Kunden dabei unterstützen,<br />

den lukrativen Markt Energie-<strong>Dach</strong><br />

zu erobern. Denn <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> haben<br />

andere Gewerke zukünftig nichts mehr<br />

zu suchen“, meint Loewen.<br />

I Energieberater mit dabei<br />

beim Kundengespräch<br />

Die Gebäudeenergieberater im Team verfügen<br />

über eine technische Ausbildung,<br />

<strong>Dach</strong>decker oder Zimmerer. Sie helfen<br />

bei der Beratung vor Ort beim Endkunden<br />

und bei der Ausarbeitung von Sanierungskonzepten<br />

inklusive der erforderlichen<br />

Nachweise für den Wärme- und<br />

Feuchteschutz. Es sind Experten, die sich<br />

auskennen mit den Anforderungen der<br />

aktuellen Energieeinsparverordnung, in<br />

Sachen Dämmung und Finanzierungsmöglichkeiten,<br />

etwa über die der KfW-<br />

Bank und allem, was an Anträgen dafür<br />

nötig ist. Ein <strong>Dach</strong>decker, der gleich


Menge Know-how, etwa in Bauphysik,<br />

wenn es um die Montage von Photovoltaik<br />

oder sogar Kleinwindanlagen <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> geht. Deshalb hält Krames<br />

Schulungen für unerlässlich und schon<br />

in der Ausbildung müsste energetische<br />

Sanierung der Hauptschwerpunkt sein.<br />

„Ein neues <strong>Dach</strong> ist für einen Hausbesitzer<br />

immer teuer. Doch dann sollte ihm der<br />

<strong>Dach</strong>decker <strong>das</strong> optimale Energie-<strong>Dach</strong><br />

anbieten können“, sagt Krames. Und er<br />

sollte als Dienstleister wissen, wann sich<br />

Photovoltaik und Solarthermie rentieren<br />

oder welche Finanzierungsmöglichkeiten<br />

es für den Kunden gibt. Kompetenz<br />

schafft Vertrauen.<br />

n Die Anforderungen an ein<br />

<strong>Energiedach</strong> sind in den letzten<br />

Jahren enorm gestiegen.<br />

noch den Energieberater mitbringt –<br />

<strong>das</strong> überrascht Kunden positiv, schafft<br />

Vertrauen und verbessert die Chancen<br />

<strong>auf</strong> einen lukrativen Auftrag. „Zu<strong>dem</strong><br />

bieten wir unseren Kunden eine passgenaue<br />

Expertise, welche Dämmstoffe<br />

<strong>zum</strong> Einsatz kommen sollten. Dabei<br />

nehmen wir natürlich <strong>das</strong> Know-how<br />

der Hersteller mit <strong>auf</strong>, beraten aber Produkt<br />

übergreifend“, erläutert<br />

Loewen. Neben<br />

Standard-Leistungen<br />

einer Energieberatung<br />

bietet sein Team noch<br />

einiges mehr. „Ein<br />

Mitarbeiter ist zertifizierter<br />

Thermograf nach DIN EN473<br />

und wir planen für 2012 die Ausbildung<br />

unserer Gebäudeenergieberater zu<br />

zertifizierten Prüfern der Gebäude-Luftdichtheit.<br />

Diese Kompetenz erweitert<br />

unser Portfolio um die Dienstleistung<br />

des Unterdruckmessverfahrens, besser<br />

bekannt unter <strong>dem</strong> Begriff BlowerDoor-<br />

Messung. Hightech für <strong>Dach</strong>decker, um<br />

Kunden zu überzeugen. Für Loewen und<br />

sein Team wird <strong>das</strong> zukünftig immer<br />

wichtiger.<br />

I Ein energetisch gutes <strong>Dach</strong> planen<br />

Diese Einschätzung teilt auch der Wissenschaftler<br />

Helmut Krames vom Institut<br />

für angewandtes Stoffstrommanagement<br />

(IfaS) der Fachhochschule Trier.<br />

„Früher ging es um Schutz vor Regen<br />

und Wind, heute geht es um <strong>das</strong> System<br />

<strong>Dach</strong>. Das Ziel ist, ein energetisch gutes<br />

<strong>Dach</strong> zu planen.“ Dafür brauche es jede<br />

Wer <strong>das</strong> allein nicht abdecken kann, der<br />

sollte sich Partner suchen – wie eben die<br />

Task Force der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>.<br />

Für die <strong>Dach</strong>decker sieht Krames ein<br />

enormes Potenzial. Denn der noch aus<br />

Zeiten der Ölkrise stammende Slogan<br />

der damaligen Bundesregierung „Energiesparen<br />

ist die beste Energiequelle“<br />

ist aktueller denn je. Gerade auch bei<br />

öffentlichen Gebäuden sei der Sanierungsbedarf<br />

hoch. <strong>Dach</strong>decker könnten<br />

laut Krames die Dächer von Schulen<br />

oder Turnhallen nicht nur sanieren, sie<br />

könnten diese auch pachten und dar<strong>auf</strong><br />

Anlagen für Photovoltaik installieren.<br />

n Helmut Krames rät <strong>Dach</strong>deckern, den Kontakt<br />

zu Verbraucherzentralen zu intensivieren.<br />

Das <strong>Dach</strong> 11


Titelthema: Energieeinsparung<br />

I <strong>Dach</strong>decker erobern Markt<br />

für Photovoltaik<br />

Experten für den boomenden Markt Photovoltaik<br />

hat auch Dirk Bollhorst, verantwortlich<br />

für diesen Bereich bei der<br />

<strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-HOLZ <strong>eG</strong>, in seinem<br />

Team. Für ihn ist ebenfalls klar, <strong>das</strong>s<br />

Klempner, Elektriker und Solateure nichts<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> zu suchen haben. „Allein<br />

der <strong>Dach</strong>decker kann beurteilen, ob ein<br />

<strong>Dach</strong> saniert werden sollte, bevor eine PV-<br />

Anlage <strong>auf</strong>gebaut wird. Denn diese sollte<br />

mindestens 20 Jahre lang dort oben bleiben.<br />

Und nur der <strong>Dach</strong>decker weiß, wie<br />

er sich <strong>auf</strong> einem <strong>Dach</strong> bewegen muss“,<br />

sagt Bollhorst. Gewährleistung, Sicherheit,<br />

Qualität: Das sind die Kriterien, die<br />

für den <strong>Dach</strong>decker sprechen. „Doch davon<br />

muss er seine Kunden überzeugen,<br />

denn mit den „Niedrigpreisen“ von so<br />

manchen Solarteuren kann und sollte<br />

ein <strong>Dach</strong>deckerbetrieb nicht mithalten“,<br />

erläutert Bollhorst. Dabei hilft, <strong>das</strong>s sich<br />

n Dirk Bollhorst bietet Photovoltaik-Workshops<br />

für Profi-Verarbeiter an.<br />

langsam herumspricht, was die Konkurrenz<br />

<strong>auf</strong> Dächern angerichtet hat. „Wir<br />

hatten einen Fall im Münsterland, wo<br />

ein Elektriker nicht sauber gearbeitet hat<br />

und <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> letztendlich undicht wurde.<br />

Die Anlage musste vom Netz genommen<br />

und abgebaut werden“, berichtet Bollhorst.<br />

Danach kam der Profi, ein <strong>Dach</strong>deckerbetrieb,<br />

und wechselte die Ziegel<br />

aus, um anschließend dann fachgerecht<br />

12 Das <strong>Dach</strong><br />

die PV-Anlage zu montieren. Aber auch<br />

Stockschrauben in Verbindung mit Silikon<br />

durch den Wasserl<strong>auf</strong> eines <strong>Dach</strong>ziegels<br />

montiert oder Module, die mit Spanplattenschrauben<br />

„gehalten“ werden,<br />

sind vereinzelt <strong>auf</strong> PV-Dächern anzutreffen.<br />

„Da wird unser <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />

zukünftig noch einiges zu tun bekommen,<br />

sagt Bollhorst.<br />

Damit die Mitglieder und<br />

Kunden der Genossenschaften<br />

die Hausbesitzer<br />

und Investoren überzeugen<br />

können, gibt es bei<br />

der <strong>DEG</strong> aus einer Hand.<br />

Von der Planung über <strong>das</strong><br />

Angebot mit sämtlichen<br />

Komponenten bis zur Berechnung<br />

der Wirtschaftlichkeit<br />

erhält unser Kunde <strong>das</strong> komplette<br />

Paket direkt an die Baustelle geliefert.<br />

„Wir haben Ende 2004 angefangen, den<br />

Bereich Photovoltaik <strong>auf</strong>zubauen und<br />

die Nachfrage ist sehr langsam angel<strong>auf</strong>en“,<br />

berichtet Bollhorst. Deshalb startete<br />

sein Team vor drei Jahren an verschiedenen<br />

Standorten Basisschulungen<br />

für Mitgliedsbetriebe der <strong>DEG</strong>. „Heute<br />

haben wir bereits eine stolze Anzahl von<br />

Stammkunden, die regelmäßig Umsätze<br />

in diesem Bereich mit unserer Genossenschaft<br />

tätigen. Der aktuelle Rückgang im<br />

Markt ist an uns und unseren <strong>Dach</strong>deckern<br />

vorübergegangen“, sagt Bollhorst.<br />

„Und 2012 werden wir bereits den dritten<br />

Photovoltaik Workshop für Profiverarbeiter<br />

durchführen.“ Es scheint ganz so, als<br />

eroberten sich unsere <strong>Dach</strong>decker ihre<br />

Dächer zurück.<br />

I Einkommensneutrale Förderung<br />

als politischer Kompromiss<br />

Fehlt eigentlich nur noch der politische<br />

Rückenwind. Doch die von der Bundesregierung<br />

vorgesehene geplante steuerliche<br />

Vergünstigung über zehnprozentige<br />

jährliche Abschreibungen über zehn Jahre<br />

und die Aufstockung der KfW-Förderung<br />

<strong>auf</strong> 1,5 Milliarden Euro pro Jahr stoppte<br />

der Bundesrat. Und Auch im Vermittlungsausschuss<br />

gab es in den ersten zwei<br />

Anläufen keinen Kompromiss, die nächste<br />

Chance besteht im Dezember. Immerhin<br />

scheint eine Kompromisslinie in Sicht.<br />

Da die steuerliche Förderung, wie sie die<br />

Bundesregierung vorsieht, Bürger mit hohen<br />

Einkommen stärker entlastet, könnte<br />

der Kompromiss mit SPD und Grünen <strong>auf</strong><br />

eine einkommensneutrale Förderung in<br />

Form eines Steuerabschlags l<strong>auf</strong>en, etwa<br />

drei Prozent der Investitionssumme.<br />

Wissenschaftler Krames merkt dazu kritisch<br />

an, <strong>das</strong>s die wichtige Zielgruppe<br />

der Rentner unberücksichtigt bleibe. Er<br />

hält mehr davon, die für die Steuervergünstigungen<br />

jährlich benötigten rund<br />

1,5 Milliarden Euro in kostenlose telefonische<br />

Verbraucherberatung zu investieren,<br />

wie es sie schon in Rheinland-Pfalz<br />

gibt. „Im Vergleich <strong>zum</strong> Saarland, wo der<br />

Anruf kostenpflichtig ist, gibt es bei uns<br />

die fünffache Zahl an Nachfragen. Wir<br />

sollten die Hürden so niedrig wie möglich<br />

machen. Die Hausbesitzer wollen eine<br />

neutrale Information, wo sie Geld bekommen<br />

für energetische Sanierung.“ Eine Zusammenarbeit<br />

mit Verbraucherzentralen<br />

sowie anderen unabhängigen Vereinen<br />

oder Institutionen legt Krames auch den<br />

<strong>Dach</strong>deckern ans Herz. „Zu Infoveranstaltungen<br />

für Kunden sollte man einen<br />

neutralen Berater einladen. Es schafft Vertrauen,<br />

wenn ein anderer die energetische<br />

Sanierung des <strong>Dach</strong>es empfiehlt.“<br />

Text Köstergarten, Fotos: <strong>DEG</strong>, ifas


Kommentar<br />

n Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer Zentralverband<br />

des Deutschen <strong>Dach</strong>deckerhandwerks, ZVDH.<br />

<strong>Dach</strong>decker sind die Experten für Photovoltaik und Solarthermie<br />

Wir freuen uns über die Initiative der ZEDACH. Sie ermöglicht<br />

<strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>decker, sein Portfolio mit einem kompetenten<br />

Partner und Ratgeber an der Seite zu erweitern<br />

bzw. zu vertiefen.<br />

Erneuerbare Energien stehen nicht erst seit <strong>dem</strong> Unglück<br />

von Fukushima hoch im Kurs. In Deutschland hält der<br />

Trend, sich kleine Kraftwerke in Form von Photovoltaikanlagen<br />

<strong>auf</strong> <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> zu bauen, seit Jahren unvermindert<br />

an. Hierzulande sind mittlerweile bereits rund 860.000<br />

Solarstrom- und 1,5 Mio. Solarwärmeanlagen installiert.<br />

Doch der Boom bekommt so manchem <strong>Dach</strong> nicht gut,<br />

weil sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt auch Anbieter tummeln, die<br />

ihr Handwerk nicht oder nur bedingt verstehen. Durch<br />

Planungs-, Koordinierungs- und Verarbeitungsmängel<br />

bei der Installation der Anlagen entstehen dann große<br />

Schäden an den Dächern.<br />

<strong>Dach</strong>decker-Expertenwissen ist bereits vor der Installation<br />

gefragt: Die Lebensdauer des <strong>Dach</strong>es, seine Statik, die<br />

geplante Lastverteilung sowie der Aufbau der Unterkonstruktion<br />

des <strong>Dach</strong>es müssen beurteilt<br />

werden. Bei der Montage darf die Unterkonstruktion,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel die <strong>Dach</strong>haut, nicht verletzt werden,<br />

denn Beschädigungen führen zu Undichtigkeiten. Außer<strong>dem</strong><br />

ist zu berücksichtigen, <strong>das</strong>s der Wasserabl<strong>auf</strong><br />

durch die Photovoltaik-Anlage nicht behindert wird, da<br />

sich ansonsten bei Flachdächern Pfützen bilden, die zu<br />

Folgeschäden führen. Häufig unterschätzt wird auch die<br />

Kraft des Windes: Die Anlagen müssen windsogsicher <strong>auf</strong><br />

den Dächern befestigt sein. Ebenso ist der Brandschutz<br />

ein wichtiger Aspekt, der zu beachten ist. Eine spätere<br />

Inspektion oder Wartung über eine Montagegasse sollte<br />

auch berücksichtigt werden.<br />

Der <strong>Dach</strong>decker ist also der Fachmann für den Einbau<br />

von Photovoltaik- und Solaranlagen. Nur er hat <strong>das</strong> nötige<br />

Expertenwissen. Das ist die Botschaft, die den Kunden<br />

vermittelt werden muss. Die neue „Task Force Energie“<br />

der ZEDACH wird den Fachbetrieben der <strong>Dach</strong>decker-<br />

Innungen dabei wertvolle Unterstützung leisten!<br />

Das <strong>Dach</strong> 13


Betriebsführung: Messe<br />

Mission Energiewende<br />

ZE<strong>Dach</strong>-Gruppe – erste anl<strong>auf</strong>stelle für<br />

alle <strong>Dach</strong>handwerker<br />

Die DACH+HOLZ in Stuttgart ist die 1. Adresse für <strong>Dach</strong>decker<br />

und Zimmerer. „Die Messe ist <strong>das</strong> Branchenhighlight des Jahres<br />

2012 weit über die Grenzen Deutschlands hinaus“, erklärt<br />

Ullrich Huth, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, Bund<br />

Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes.<br />

Für Karl-Heinz Schneider, Präsident des ZVDH, steht die<br />

DACH+HOLZ für ein umfassendes und unvergleichliches Messeangebot:<br />

„Zukunftsweisenden Technologien <strong>zum</strong> nachhaltigen<br />

Energiemanagement an Gebäuden, wie Solartechnik<br />

und moderne Dämmtechnik, wird besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet“.<br />

I Drehscheibe zwischen handwerk und Industrie<br />

Als Drehscheibe zwischen Handwerk und Industrie informiert<br />

die ZEDACH mit ihren 6 genossenschaftlichen Fachgroßhändlern<br />

und Fachpersonal in Halle 5, Stand Nr. 404. Über 6.000<br />

Handwerksbetriebe und weitere Kunden profitieren vom Leistungsspektrum<br />

des genossenschaftlichen Fachgroßhandels.<br />

Über 130 Verk<strong>auf</strong>sstellen bilden ein flächendeckendes Vertriebsnetz.<br />

Zahlreiche Niederlassungen wurden inzwischen<br />

zu Holzstandorten ausgebaut. ZEDACH bietet <strong>das</strong> gesamte<br />

Produktportfolio für <strong>Dach</strong>, Wand und Abdichtungstechnik<br />

aus einer Hand und hat sich zur ersten Anl<strong>auf</strong>stelle für <strong>das</strong><br />

gesamte <strong>Dach</strong>bauhandwerk etabliert.<br />

I Topp-angebot zur Messe<br />

Ob energetische Sanierung, Online-Bestell-Informations-Systeme,<br />

Kataloge, Artikelstammdatenbank, Versicherungs- und<br />

Finanzdienst, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit für Handwerk<br />

und Industrie – alles über ZEDACH und <strong>das</strong> aktuelle<br />

Messeangebot erfahren sie in Halle 5, Stand Nr. 404.<br />

Mit QR-codes noch schneller zur ZE<strong>Dach</strong><br />

Immer häufiger sieht man die kleinen, meist schwarz-weißen<br />

QR-Code-Quadrate <strong>auf</strong> Plakaten, in Zeitschriften oder <strong>auf</strong> Visitenkarten.<br />

n Dieses Zeichen führt direkt<br />

von hier zur ZEDACH Homepage.<br />

QR steht für „Quick Response“, übersetzt „schnelle Reaktion“. Mit Hilfe von QR-Codes werden kurze<br />

Text-Informationen und Links jeglicher Art codiert und von einem Bar-Code Scanner ausgelesen.<br />

Mit der rasanten Verbreitung von Smartphones mit eingebauter Kamera und einem entsprechenden<br />

Programm - einer passenden Web-App (Anwendung) können diese Codes jetzt von den meisten<br />

Menschen ausgelesen werden und sind damit „massentauglich“.<br />

Dies erspart <strong>dem</strong> Nutzer Tipp-Fehler und lästige Tipp-Arbeit, z.B. bei langen Internet-Adressen oder<br />

bei der Übertragung von Visitenkarten-Informationen in <strong>das</strong> elektronische Adressbuch.<br />

Das funktioniert sehr einfach: Der QR-Code in diesem Beispiel führt übrigens direkt zur Internetseite<br />

der ZEDACH Gruppe. Passende Apps auch unter <strong>dem</strong> Stichwort „QR-Code Reader“ im jeweiligen<br />

App-Store für iPhone.<br />

14 Das <strong>Dach</strong>


Betriebsführung: Ausbildung<br />

Wirtschaft braucht Werte<br />

Schüler gründen Genossenschaften<br />

Für die Vereinten Nationen wird <strong>das</strong> Jahr 2012 <strong>zum</strong> „Internationalen Jahr der Genossenschaften“.<br />

Am 31. Dezember wird in New York City <strong>das</strong> Aktionsjahr offiziell ausgerufen.<br />

Genossenschaften haben sich seit jeher, in guten wie auch in<br />

wirtschaftlich schlechten Zeiten im Markt behauptet. Sie haben<br />

die gesellschaftlichen und die wirtschaftlichen Belange in<br />

unserer sozialen Marktwirtschaft deutlich mit geprägt und sind in<br />

der heutigen Zeit gefragter als je zuvor. Die Unternehmensform<br />

Genossenschaft ist „in“.<br />

der <strong>DEG</strong> beitragen soll Lothar Schütte. Der Personalleiter ist<br />

quasi „Gründungspate“ der beiden Schülergenossenschaften,<br />

hilft zusammen mit den <strong>DEG</strong>-Experten aus den einzelnen<br />

Fachgebieten wie <strong>zum</strong> Beispiel Rechnungswesen und Vertrieb<br />

mit genossenschaftlichem Fachwissen und steht Schülern und<br />

Lehrern in je<strong>dem</strong> Stadium mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Eine zündende Geschäftsidee ist in beiden teilnehmenden<br />

Schulen bereits vorhanden. Die Klasse 9b<br />

der Konrad-Adenauer-Realschule (KAR) wird die<br />

„Grünzeug“ Schülergenossenschaft gründen. Geschäftszweck<br />

ist die Pflege von Grünanlagen. Die 12.<br />

Klasse des Landschulheims Schloss Heessen gründet<br />

eine Energieberatung. Name: ERC-Ecological<br />

Revolutionary Company. Wie in einer „richtigen<br />

Genossenschaft“ wurden in der Gründungsversammlung<br />

Aufsichtsräte und Vorstände gewählt.<br />

Die Schülergenossenschaften werden in ein beim<br />

n Den Grundstein wertebasierter Unternehmensführung schon in der Schulzeit<br />

legen. Die <strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-HOLZ <strong>eG</strong>, geht mit gutem Beispiel voran und<br />

unterstützt <strong>das</strong> Projekt der Schülergenossenschaften. Die Schüler gründeten<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Firmengelände in Hamm ihre Genossenschaften. Ein guter Start, der<br />

hier schon einmal dokumentarisch festgehalten wird.<br />

Text: Schütte/Höpken, Fotos: <strong>DEG</strong><br />

Grund genug für die <strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-HOLZ <strong>eG</strong> mit Unterstützung<br />

des Rheinisch Westfälischen Genossenschaftsverbandes<br />

(RWGV) zwei Schülergenossenschaften am Sitz der<br />

Hauptverwaltung in Hamm ins Leben zu rufen. „Wir beteiligen<br />

uns als betreuende Patengenossenschaft an diesem Projekt, weil<br />

hiermit schon in der Schulzeit ein Grundstein für werteorientierte<br />

Unternehmensführung gelegt wird“, erläuterte Vorstandssprecherin<br />

Edith Weerd <strong>auf</strong> der Gründungsversammlung. „Die<br />

Arbeit in einer Schülergenossenschaft zeigt den Jugendlichen<br />

<strong>auf</strong>, wie aus solidarischem Handeln, Teamwork und <strong>dem</strong>okratischer<br />

Entscheidungskultur persönlicher Erfolg entsteht. Auch<br />

die <strong>DEG</strong> ist eine Genossenschaft. Insofern kennen wir die Besonderheiten<br />

und Vorteile dieser Unternehmensform und wissen,<br />

wie man eine Genossenschaft <strong>zum</strong> Erfolg führt“, so Edith<br />

Weerd weiter. Dazu als federführender Experte aus <strong>dem</strong> Hause<br />

RWGV geführtes Register eingetragen und einmal im Jahr wird<br />

eine Betriebsprüfung vorgenommen.<br />

Weitere Projektpartner sind die Fachhochschule Frankfurt am<br />

Main sowie die Stiftung Partner für Schule NRW, welche <strong>das</strong><br />

Projekt begleiten sowie mit Lern- und Informationsmaterialien<br />

versorgen. Im Mittelpunkt des praxisorientierten Lernfelds<br />

stehen nicht nur der Erwerb ökonomischer Grundkenntnisse,<br />

sondern vor allem auch die Förderung persönlicher Schlüsselqualifikationen<br />

und die Vermittlung solidarischer und <strong>dem</strong>okratischer<br />

Handlungsprinzipien, so wie sie in Genossenschaften<br />

zugrunde gelegt werden.<br />

Das <strong>Dach</strong> 15


Betriebsführung: Ausbildung<br />

Nicht länger warten<br />

abholmarkt<br />

Inzwischen sind Auszubildende – gerade in der Baubranche –<br />

echte Raritäten. „Anstatt dar<strong>auf</strong> zu warten, <strong>das</strong>s die Jugend<br />

kommt, müssen wir die Jugend abholen“, so Jürgen Lehner,<br />

<strong>Dach</strong>decker- und Zimmerermeister, Ausbilder am Kompetenzzentrum<br />

<strong>Dach</strong>technik Waldkirchen und seit September 2011<br />

hauptamtlicher Jugendbe<strong>auf</strong>tragter der Bayerischen <strong>Dach</strong>decker.<br />

n Jürgen Lehner ist als Jugendbe<strong>auf</strong>tragter<br />

bayernweit im Einsatz.<br />

Dass der „Abholmarkt“ der potenziellen Auszubildenden für<br />

Jürgen Lehner nicht nur ein befristetes Engagement verlangt,<br />

ist ihm durchaus klar. „Der erste Generationenwechsel in den<br />

Betrieben hat stattgefunden. Die heutige<br />

Chef-Generation ist zwischen 40 und<br />

Mitte 50 – es bleiben uns nur zehn Jahre,<br />

den Nachwuchs zu finden, zu binden<br />

und zur Meisterreife als Betriebsnachfolger<br />

und -übernehmer zu führen.“<br />

n Keine Berührungsängste: Als Ausbilder am Kompetenzzentrum<br />

<strong>Dach</strong>technik Waldkirchen e. V. „kann er mit den Kids“.<br />

„Die Kids sind an der Schule – also gehe ich zu ihnen in die<br />

Schule“, erklärt er <strong>das</strong> Prinzip des „Abholmarktes“. „Und wenn<br />

die Jugendlichen und ihre Eltern Berufs-<br />

Info-Tage besuchen, bin ich da.“<br />

Gerade bei schulischen Veranstaltungen<br />

entwickelt sich eine Gruppendynamik.<br />

Der Rädelsführer oder Pausenclown bestimmt,<br />

ob <strong>Dach</strong>decker cool sind oder<br />

nicht. Ein Phänomen, <strong>das</strong> <strong>dem</strong> Jugendbe<strong>auf</strong>tragten<br />

aus seiner Arbeit im Rahmen<br />

der überbetrieblichen Ausbildung nicht<br />

fremd ist: „Der ist schnell erkannt und<br />

wird von mir gefordert – dann ist <strong>das</strong><br />

Problem gelöst.“<br />

Seine anfängliche Skepsis gegenüber<br />

Skater-Action und Fingerboardpark war<br />

schnell Vergangenheit. „Spielen lädt ein<br />

<strong>zum</strong> unverbindlichen Stehenbleiben am<br />

Stand, ohne gleich angesprochen zu werden.<br />

Und diese Spieler hole ich mir ab.“<br />

Die oft gestellte Frage, ob denn nicht <strong>das</strong><br />

Zimmererhandwerk die bessere Wahl sei,<br />

beantwortet er direkt und aus eigener<br />

Erfahrung: „Ich habe den Meisterbrief in<br />

beiden Gewerken – und mich jetzt für die<br />

richtige Seite entschieden.“ Rückfragen<br />

gab es dar<strong>auf</strong>hin bisher keine mehr.<br />

Und um den potenziellen <strong>Dach</strong>deckern von morgen den Einstieg<br />

noch leichter zu machen, gibt es <strong>auf</strong> je<strong>dem</strong> Infostand<br />

neben der Liste der Innungsbetriebe auch noch ein standardisiertes<br />

Anmeldeformular mit<br />

Wunschterminen für ein Praktikum.<br />

Lehners Versprechen:<br />

Wer erfolglos versucht hat einen<br />

Praktikumsplatz zu bekommen,<br />

der soll <strong>das</strong> Formular an<br />

ihn senden. Ein Abholmarkt<br />

mit Full Service also, den die<br />

Bayerischen <strong>Dach</strong>decker systematisch<br />

erschließen.<br />

n Lebende Werkstatt, Fingerboarden<br />

und Skaten: Die Kombination macht’s.<br />

Text und Fotos: Friedrich<br />

16 Das <strong>Dach</strong>


Betriebsführung: Freisprechung<br />

96 Lehrlinge <strong>auf</strong> der NORDBaU freigesprochen<br />

Fachkräfte haben Zukunft<br />

Sie hat ihren Ursprung in der Freisprechung der Lehrlinge der<br />

handwerklichen Zünfte im späten Mittelalter. Der Lehrling<br />

wurde vom Meister losgesprochen, schied aus <strong>dem</strong> Familienverband<br />

des Meisters aus und trat in ein sach- und lohnbezogenes<br />

Verhältnis zur Werkstatt.<br />

Zukunft den Fachkräftebedarf zu sichern.“ Den Junggesellen<br />

gab er den Rat mit <strong>auf</strong> den <strong>Weg</strong>, stets ihre Neugier zu<br />

bewahren und Verantwortung zu übernehmen. Nach Schulzeit<br />

und Lehre beginne jetzt ein neuer Lebensabschnitt.<br />

Text: Höpken, Fotos: LIV S-H<br />

In Schleswig-Holstein hat diese<br />

Zeremonie bis heute große<br />

Tradition. In Neumünster versteht<br />

man es, die Junggesellen<br />

entsprechend zu verabschieden.<br />

Volles Haus, interessiertes Publikum<br />

und eine zünftige Blaskapelle<br />

ließen keine Langeweile<br />

<strong>auf</strong>kommen, als insgesamt 96<br />

Lehrlinge freigesprochen und in<br />

den Kreis der ehrbaren Handwerksgesellen<br />

<strong>auf</strong>genommen<br />

wurden. Wiederholt war es gelungen,<br />

einen <strong>Dach</strong>deckerchor<br />

<strong>auf</strong> die Beine zu stellen, der für<br />

die feierliche Stimmung sorgte.<br />

Manfred Arp, der die Junggesellen letztmalig in seiner Funktion<br />

als Landesinnungsmeister begrüßte, hob hervor, <strong>das</strong>s<br />

die starke Ausbildungsbereitschaft<br />

der <strong>Dach</strong>deckerbetriebe<br />

in Schleswig-Holstein<br />

nicht<br />

selbstverständlich<br />

sei. Arp: „Es<br />

ist auch in diesem<br />

Jahr gelungen,<br />

die erfreulich<br />

hohe Zahl neuer<br />

Lehrlinge zu halten.<br />

Dies bedeutet<br />

konkret, <strong>das</strong>s rund<br />

450 Ausbildungsplätze <strong>auf</strong> 2300 gewerbliche Arbeitnehmer<br />

in Schleswig-Holstein kommen. Ein Ergebnis einer engagierten<br />

ehrenamtlichen Arbeit in den Ausbildungsbetrieben<br />

und beste Vorraussetzung für die Branche, auch in<br />

n Manfred Arp mit den neuen Gesellen während der Freisprechung<br />

<strong>auf</strong> der B<strong>auf</strong>achmesse NORDBAU in Neumünster.<br />

n Der Chor der <strong>Dach</strong>decker sorgte für Stimmung.<br />

Mehr Verantwortung nicht nur für<br />

sich selbst, sondern auch für Kollegen<br />

und Lehrlinge komme nun <strong>auf</strong><br />

die Junggesellen zu. „Bei <strong>dem</strong> nicht<br />

ungefährlichen Beruf des <strong>Dach</strong>deckers<br />

ist es wie bei den Bergsteigern: Man<br />

muss sich ohne Wenn und Aber <strong>auf</strong>einander<br />

verlassen können“, so Arp.<br />

Die Fortsetzung der Berufsausbildung<br />

sei die Meisterausbildung. Als Zeugnis<br />

für Kompetenz, Leistungsfähigkeit, Seriosität,<br />

Zuverlässigkeit und nicht zuletzt Verbraucherschutz<br />

sei sie <strong>das</strong> Herzstück des Handwerks. Jetzt und auch in Zukunft.<br />

Nur Meisterbetriebe könnten die fundierte Ausbildung<br />

des Nachwuchses sicherstellen.<br />

Das <strong>Dach</strong> 17


Betriebsführung: Porträt<br />

18 Das <strong>Dach</strong>


Kleiner Betrieb,<br />

große Vielseitigkeit<br />

<strong>Dach</strong>decker Lauer liebt übersichtliche Strukturen und den Freiraum für sein Engagement.<br />

Johannes Lauer scherzt: „Wir betreiben<br />

unseren Betrieb eigentlich wie im Mittelalter“,<br />

sagt er und schmunzelt. Vorher<br />

erzählte der umfassend interessierte<br />

und engagierte <strong>Dach</strong>decker- und Klempnermeister<br />

aus Oberlahnstein bei Koblenz<br />

von seinen Betriebsstrukturen: Eine kleine<br />

Einheit von 5 Leuten bildet den Betrieb,<br />

der regional tätig ist, aus einer Kleinstadt<br />

heraus operiert, wo Wohnen, Arbeiten und<br />

Gesellschaftsleben nahe beieinander liegen.<br />

Wie früher eben.<br />

Lauer, Mitglied der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong><br />

<strong>Dach</strong> <strong>eG</strong>, ist weit mehr als nur ein Inhaber<br />

eines <strong>Dach</strong>deckerbetriebs: Obwohl er<br />

seinen Standort in der ländlichen Kleinstadt<br />

hält, ist er Kosmopolit im Kopf und<br />

äußerst wendig. Er ist an historischen<br />

Zusammenhängen<br />

stark interessiert, verknüpft<br />

Geschichte mit der<br />

Gegenwart und zieht daraus<br />

seine Schlüsse.<br />

Sein Interesse an sozio-historischen<br />

Zusammenhängen<br />

bedeutet aber keinesfalls<br />

eine Rückwärtsgewandtheit<br />

in der Gegenwart. Die modernen<br />

Kommunikationsmethoden,<br />

die auch rund<br />

um den Bau eingesetzt werden,<br />

nutzt Lauer von Beginn an. „Ehrlich<br />

gesagt, weiß ich gar nicht, wie wir früher<br />

ohne Mobiltelefon die Baustellen abgewickelt<br />

haben“, resümiert er.<br />

Sein Engagement bei der Freiwilligen<br />

Feuerwehr am Ort bis vor kurzer Zeit bestimmt<br />

seine Persönlichkeit ebenso wie<br />

sein politisches Engagement als Fraktionsvorsitzender<br />

in der lokalen Politik<br />

oder im Beirat der örtlichen Sparkasse.<br />

Nun ist er seit anderthalb Jahren Landesinnungsmeister<br />

von Rheinland-Pfalz<br />

und so <strong>auf</strong> Landesebene der erste <strong>Dach</strong>decker.<br />

Wer daraus schließt, Lauer hätte einen<br />

Riesen-Betrieb, hat weit gefehlt: Das Unternehmen<br />

ist <strong>auf</strong> eine Weise überschaubar<br />

(Lauer: „Genau die richtige Größe,<br />

wo alles noch stimmt“), so <strong>das</strong>s der Inhaber<br />

Lauer von allem etwas hat: Er macht<br />

Büroarbeiten, organisiert die Arbeit und<br />

n In einer ehemaligen Schlosserei inmitten eines<br />

Wohngebietes ist die großräumige Werkstatt und<br />

in einem Anbau (oben) <strong>das</strong> Büro untergebracht.<br />

n Mit stetem Seitenblick <strong>auf</strong> die gesellschaftlichen<br />

Probleme setzt sich Johannes Lauer an<br />

verschiedenen Positionen ehrenamtlich ein.<br />

<strong>das</strong> Material für die Baustellen, ist aber<br />

auch regelmäßig mit seinem Leuten gemeinsam<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> und arbeitet mit.<br />

Dass er letzteres nicht <strong>auf</strong>geben will,<br />

wird klar, wenn man weiß: Im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />

hat er seinen<br />

Traumberuf gefunden.<br />

Gerade kommt er vom 64.<br />

Landesverbandstag, der<br />

sich mit neuen Energien<br />

und der Wärmedämmung<br />

von Gebäuden befasste. In<br />

die Organisation war Lauer<br />

eingebunden und war<br />

mit <strong>dem</strong> Arbeitsergebnis<br />

des „höchsten Feiertages der<br />

<strong>Dach</strong>decker“ sehr zufrieden.<br />

Dabei ist Johannes Lauer<br />

nicht – wie so oft – der Sohn einer<br />

<strong>Dach</strong>deckerfamilie, sondern hat sich den<br />

Beruf unabhängig und aus freien Stücken<br />

gewählt. Zuvor hat er Anfang der<br />

Das <strong>Dach</strong> 19


Betriebsführung: Porträt<br />

80er Jahre eine Ausbildung als Einzelhandelsk<strong>auf</strong>mann<br />

gemacht. Aber wenn er sich<br />

seinen Freunden im Gespräch offenbarte,<br />

musste er eingestehen: gefallen hat ihm<br />

<strong>das</strong> nicht!<br />

Ein Freund hörte dies, empfahl ihn weiter<br />

und so jobbte der Einzelhandelsk<strong>auf</strong>mann<br />

bald neben seiner Vollzeitstelle auch noch<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>. Die Karriere im Einzelhandel<br />

schmiss Lauer schließlich und begann<br />

noch einmal von vorn als <strong>Dach</strong>deckerlehrling.<br />

Nach der Lehre und einigen Jahren<br />

als Geselle besuchte der umtriebige Lauer<br />

die Bundesfachschule in Mayen für einen<br />

Meisterkurs. Die Schule war gerade eröffnet<br />

worden und im Jahr 1985 machte Johannes<br />

Lauer seinen Meister inmitten des ersten<br />

Jahrganges von Abgängern der Schule.<br />

Sofort machte er seinen eigenen Betrieb <strong>auf</strong>.<br />

Dann, später nach einem Umzug, füllten<br />

er und seine Mitarbeiter eine ehemalige<br />

Schlosserei mit Leben. Die Betriebsgröße<br />

gefällt Lauer. <strong>Weg</strong>en der Vielfältigkeit seiner<br />

Aufgaben in allen Bereichen des Betriebs,<br />

aber auch weil er Gigantomanie ablehnt.<br />

Er mietet sich beispielsweise lieber Kranfahrzeuge<br />

an, als unbedingt einen eigenen<br />

zu besitzen. Und wenn er mehr Mitarbeiter<br />

hätte, dann wäre auch er selbst nur ein Rädchen<br />

in einer großen Maschine. Die Sachzwänge<br />

würden ihn bestimmen und nicht<br />

umgekehrt. Danach gefragt, was er am meisten<br />

schätze an seinem Dasein, antwortet er<br />

ohne Zögern: „Meine Unabhängigkeit.“ Ja,<br />

die sei ihm schon viel wert.<br />

Für die Zukunft des <strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />

sorgt der Betrieb ebenfalls und bildet seit<br />

Anbeginn aus. Aber, so sagte der Meister:<br />

„Das Schulsystem geht am Handwerk vorbei.“<br />

Es sei zusehends schwerer, Schulabgänger<br />

mit Ausbildungsreife zu bekommen.<br />

Dabei habe sich <strong>das</strong> Handwerk in den vergangenen<br />

25 Jahren dermaßen stark gewandelt<br />

und es komme immer mehr dar<strong>auf</strong> an,<br />

auch qualifizierte Leute <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Bau zu<br />

haben. Allein <strong>das</strong> Sonderabfallmanagement,<br />

20 Das <strong>Dach</strong>


n Der Fuhrpark hat <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Betriebsgelände ebenso Platz wie Wiesenflächen<br />

und ein Garten.<br />

was notwendig sei, führe teils zu komplett<br />

anderen Abläufen.<br />

Auch im Büro gelte dies: Viele Unterlagen<br />

müssten heute viel länger <strong>auf</strong>gehoben werden.<br />

Aber was er wegwerfen könne, <strong>das</strong>s<br />

komme weg. „Ich hab hier ja nicht <strong>das</strong> Landesarchiv“,<br />

sagt schmunzelnd der Alleinherrscher<br />

über seine Aktenberge, die er nicht<br />

ins Unermessliche anschwellen lassen wolle.<br />

Denn dann wäre er nicht mehr unabhängig,<br />

könne nicht mehr seinen Ehrenämtern<br />

nachgehen und seinen vielfältigen Engagements<br />

frönen. In der Tat: Das wäre schade für<br />

ihn und für die Gesellschaft, die ihn umgibt!<br />

n Für Reparaturen am Schieferdach der ehemalige Kurtrierischen<br />

Zollstation war in den vergangenen Jahren stets der Betrieb Lauer<br />

zuständig. Heute ist <strong>das</strong> schöne historische Gebäude aus <strong>dem</strong><br />

14. Jahrhundert ein Wirtshaus.<br />

‘Wir sind die Aussteiger’<br />

wingopan ‘wra-tt’<br />

Der neue Wohnraumausstieg<br />

mit Thermotechnologie.<br />

Entspricht<br />

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2009<br />

Text und Fotos: Holland<br />

Das <strong>Dach</strong> 21<br />

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Handwerk: Die Landesverbände (Serie)<br />

n Die Chemie stimmt: Hauptgeschäftsführer Jan Juraschek<br />

(links) und Landesinnungsmeister Siegfried Klohs in bester<br />

Laune.<br />

Mit frischem Wind<br />

Wechsel an der Spitze einer Landesinnung sind keine ganz einfache Sache. Vor allem, wenn Landesinnungsmeister<br />

und Hauptgeschäftsführer fast zeitgleich den Stab übergeben. Doch <strong>das</strong> Feld in Schleswig-Holstein ist gut bestellt<br />

und die beiden Neuen haben sich einiges vorgenommen.<br />

22 Das <strong>Dach</strong><br />

Da sitzen sie im Büro und spielen sich<br />

verbal die Bälle zu, als würden sie<br />

schon lange gemeinsam an der Spitze<br />

stehen. Auch wenn Landesinnungsmeister<br />

Siegfried Klohs und Hauptgeschäftsführer<br />

Jan Juraschek so ganz verschiedene Temperamente<br />

sind. Es wird im Gespräch ganz<br />

schnell klar, <strong>das</strong>s sie <strong>auf</strong> einer Wellenlinie<br />

funken. „Wir sind beide überzeugte Teamplayer.<br />

Und so wollen wir im Landesinnungsverband<br />

des <strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />

Schleswig-Holstein auch künftig agieren“,<br />

berichtet Klohs. „Es war mein Wunsch,<br />

<strong>das</strong>s meine beiden Stellvertreter Torsten<br />

Krie<strong>dem</strong>ann und Rainer Edier sich aktiv<br />

einbringen in die Vorstandsarbeit. Wir<br />

werden die wichtigen Dinge wesentlich<br />

konzentrierter in unsere acht Innungen<br />

tragen.“ Er setze <strong>auf</strong> Demokratie und Transparenz,<br />

benennt Klohs seine Philosophie.<br />

Mit <strong>dem</strong> tatkräftigen Juraschek möchte<br />

er den Landesinnungsverband Schritt für<br />

Schritt modernisieren, dabei jedoch die<br />

Mitglieder einbinden und mitnehmen.<br />

I Öffnung für neue Mitglieder<br />

Das Erbe, <strong>das</strong> Klohs antritt, ist kein leichtes.<br />

Denn sein Vorgänger Manfred Arp<br />

hat ein gut bestelltes Feld hinterlassen.<br />

Fünfzehn Jahre hatte der die Geschicke<br />

des Landesinnungsverbandes gelenkt,<br />

im Zusammenspiel mit Uwe Klehn, <strong>dem</strong><br />

Vorgänger Jurascheks. Klohs engagiert<br />

sich seit 25 Jahren in Ehrenämtern, zuletzt<br />

war er Stellvertreter unter Arp. Um<br />

den Chefposten hat er sich nicht gerissen.<br />

Eigentlich wollte er kürzer treten,<br />

wie auch im Betrieb, wo der Junior bereits<br />

mit die Geschäfte führt. Doch mit<br />

seiner ruhigen, freundlichen und klaren<br />

Art ist der 59-Jährige wohl der Richtige,<br />

um den Umbruch einzuleiten. „Ich mache<br />

<strong>das</strong> gerne“, sagt er ohne Pathos. Was<br />

es zu ändern gilt, <strong>das</strong> lässt er gerne Juraschek<br />

erläutern. Der sagt, <strong>das</strong>s ein wichtiger<br />

Schritt die Öffnung der Innungen<br />

für neue Mitglieder sei. „Die wird von<br />

Nicht-Mitgliedern bislang eher als abgeschotteter<br />

Zirkel wahrgenommen.“ Eine<br />

Feststellung, die sich auch mit Zahlen<br />

untermauern lässt. „In unserem Gewerk<br />

gab es in den letzten Jahren 15 bis 20 Prozent<br />

neue Betriebe, aber davon ist in der<br />

Innung wenig angekommen“, erläutert<br />

Juraschek. Die Zahl der Mitglieder bleibt<br />

gerade mal stabil, liegt aktuell bei rund<br />

270 Betrieben.


zu neuen Ufern<br />

Text und Fotos: Köstergarten<br />

I Zeitgemäße außendarstellung<br />

„Wir wollen Betriebe außerhalb gezielt<br />

ansprechen und ihnen die Vorteile der<br />

Mitgliedschaft persönlich erläutern“, so<br />

Juraschek. Und Klohs fügt hinzu, <strong>das</strong>s<br />

viele zunächst verständlicherweise die<br />

Kosten sehen. „Doch wenn der Betrieb<br />

ausbildet, dann spart er als Innungsmitglied<br />

so viel Geld, <strong>das</strong>s er einen Großteil<br />

des Beitrags schon wieder heraus hat.“<br />

Angefangen hat Juraschek schon mal in<br />

der Innung Kiel/Plön. Einfach mal frisch<br />

gebackene Meister mit neuem Betrieb<br />

eingeladen. „Acht standen <strong>auf</strong> der Liste,<br />

sechs sind gekommen und drei von ihnen<br />

sind inzwischen Mitglieder“, sagt<br />

der 41-Jährige. Da sieht er <strong>auf</strong> Landesebene<br />

<strong>auf</strong> jeden Fall noch Luft nach<br />

oben. Eine Verjüngung der Innungen<br />

erfordert natürlich auch eine modernere<br />

Form der internen und externen<br />

Kommunikation. Das Print-Magazin<br />

„dachdecker-sh.de“, <strong>das</strong> fünf Mal pro<br />

Jahr erscheint, wandelt sich zu einer gut<br />

gemachten Zeitschrift mit interessanten<br />

Inhalten. Es gibt per Mail monatlich einen<br />

zusätzlichen Newsletter, und künftig<br />

soll auch Social Media hinzukommen,<br />

n Jan Juraschek (Mitte) <strong>auf</strong> der Motorradtour der<br />

Landesinnung. Eine Station: Das Ausbildungszentrum<br />

Blankensee mit <strong>dem</strong> neuen Seminar-Anbau<br />

im Vordergrund.<br />

also Auftritte <strong>auf</strong> Facebook oder Twitter.<br />

„Zu<strong>dem</strong> wollen wir die Website zeitgemäß<br />

gestalten als eine Visitenkarte nach außen“,<br />

so Juraschek, der sich dort zukünftig<br />

auch eine Betriebsbewertung durch<br />

die Kunden vorstellt. „Irgendwann muss<br />

<strong>das</strong> kommen.“<br />

I Service für die Unternehmer<br />

im Fokus<br />

Der Hauptgeschäftsführer verfolgt konsequent<br />

die Strategie, den Landesinnungsverband<br />

nach außen für die Kunden und<br />

Nichtmitglieder so richtig attraktiv zu<br />

machen. „Das geht nur, wenn wir unsere<br />

Arbeit konsequent <strong>auf</strong> den Unternehmer<br />

ausrichten. Unsere Fortbildungen<br />

und unser Service müssen dar<strong>auf</strong> fokussiert<br />

sein, <strong>das</strong>s die Innungsbetriebe wirtschaftlich<br />

gut l<strong>auf</strong>en.“ Sein Ziel: <strong>das</strong>s die<br />

Innung von innen<br />

strahlt mit lauter<br />

hervorragend geführten,<br />

gesunden<br />

Betrieben. „Unsere<br />

Unternehmer haben ganz viel zu leis-ten<br />

und müssen immer mehr wissen. Wir<br />

wollen sie unterstützen, wo immer es<br />

geht.“ Dass heißt für Juraschek: Die Betriebe<br />

stehen im Fokus, und nur daraus<br />

leitet sich die Lobbyarbeit und Politik<br />

ab. Das sieht Klohs genauso und nennt<br />

als Beispiel den wichtigen Bereich Unternehmensnachfolge.<br />

„Da braucht<br />

es einfach externe<br />

Beratung und Hilfe,<br />

egal ob ich Fremde<br />

oder eigene Kinder<br />

ins Boot hole.“ Das<br />

hat er am eigenen<br />

Leib erfahren. Zwar<br />

versteht er sich mit<br />

<strong>dem</strong> Sohn privat<br />

sehr gut, dennoch<br />

haben beide ganz<br />

unterschiedliche Vorstellungen von<br />

der Führung eines Betriebs. „Ich habe<br />

in diesem Prozess der Nachfolge ganz<br />

viel gelernt“, sagt Klohs heute mit einem<br />

Schmunzeln. Juraschek, selbst <strong>Dach</strong>decker,<br />

steht den Mitgliedern gerne mit Rat<br />

und Tat zur Seite oder vermittelt ansonsten<br />

Experten.<br />

n Die gute Seele und <strong>das</strong> „Urgestein“ der<br />

Landesinnung: Mitarbeiterin Ute Rodiek.<br />

Zentrales Aufgabenfeld bei der Unterstützung<br />

der Betriebe ist natürlich die Ausbildung.<br />

„Wir haben einen starken Anstieg<br />

bei den gewerblichen Mitarbeitern. Aktuell<br />

ist in Schleswig-Holstein der Markt für<br />

Fachkräfte leer gefegt“, erläutert Klohs.<br />

Umso wichtiger ist es deshalb auch im<br />

Hinblick <strong>auf</strong> den <strong>dem</strong>ografischen Wandel,<br />

<strong>das</strong>s die Innungsbetriebe immer<br />

mehr ausbilden; aktuell sind es rund 180<br />

neue Lehrlinge. Das Thema gute Ausbildung<br />

war schon für Manfred Arp von<br />

zentraler Bedeutung; die beiden Neuen<br />

am Ruder führen hier sein Erbe fort. „Wir<br />

sind mehr als stolz <strong>auf</strong> die tolle Arbeit,<br />

die in unserem überbetrieblichen Ausbildungszentrum<br />

in Blankensee geleistet<br />

wird“, berichtet Klohs. Doch daran, was<br />

Lehrlingen an Voraussetzungen fehlt,<br />

können die Ausbildungsmeister auch<br />

nichts ändern. „Es ist <strong>das</strong> kleine 1x1.<br />

Man fragt sich manchmal, was die in der<br />

Schule gemacht haben“, erklärt Klohs.<br />

In der Ausbildung wirkt sich <strong>das</strong> in höheren<br />

Durchfallquoten aus, vor allem in<br />

der Theorie.<br />

Das <strong>Dach</strong> 23


Handwerk: Die Landesverbände (Serie)<br />

I auszubildende brauchen<br />

zusätzliche Unterstützung<br />

Juraschek setzt <strong>auf</strong> eine Art Frühwarnsystem<br />

und eine bessere Einbindung der<br />

Betriebe. Etwa mit einem Eignungstest<br />

vor Beginn der Lehre, um zu sehen, wo<br />

es gezielte Nachhilfe braucht. Oder auch<br />

nach der Zwischenprüfung. „Wir haben<br />

den Ausbildungsmeistern zusätzliche<br />

400-Euro-Jobs offeriert, damit sie<br />

Auszubildenden mit Bedarf während des<br />

Aufenthalts in Blankensee zusätzliche<br />

Nachhilfe geben. „Sie finden schnell<br />

die richtige Ebene: pragmatisch, nicht<br />

n Eine Kranfahrt <strong>zum</strong> Abschied. Großer<br />

Bahnhof für Manfred Arp <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Verbandstag<br />

Anfang Oktober in Ahrensburg.<br />

„Danke Manfred“, hieß es nach 15 Jahren an der<br />

Spitze des Landesinnungsverbandes.<br />

so theoretisch“, erklärt Juraschek. Eine<br />

Rückmeldung an die ausbildenden<br />

Betriebe gibt es auch. „Einige von ihnen<br />

müssen noch ein Bewusstsein dafür<br />

entwickeln, <strong>das</strong>s sie auch während<br />

der überbetrieblichen Ausbildung für<br />

ihren Schützling verantwortlich sind.<br />

Und <strong>das</strong>s dieser oft ohne Unterstützung<br />

aus <strong>dem</strong> Betrieb die Lehre nicht schafft“,<br />

sagt Klohs. Ein Fiasko, <strong>das</strong> sich heute<br />

eigentlich kein Unternehmen mehr leisten<br />

kann. Juraschek hat auch hier einen<br />

ganz pragmatischen Tipp: „Wenn sich<br />

ein Inhaber sonnabends ins Büro setzt,<br />

um noch Angebote zu kalkulieren oder<br />

nicht Geschafftes abzuarbeiten, dann<br />

kann er sich doch den Lehrling nach<br />

nebenan setzen <strong>zum</strong> Lernen und ihm<br />

ab und an mal helfend zur Seite stehen.“<br />

Einige Betriebe machen damit bereits<br />

gute Erfahrungen.<br />

Neu <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt:<br />

WOLFIN PV – für sichere Solardächer<br />

I Optimiert die Photovoltaik-Leistung<br />

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mit patentiertem Weichmachersystem <strong>auf</strong><br />

Basis von Acrylatkautschuk. Die Kombination der Vorteile<br />

von Kunststoff und Kautschuk, integriert in eine komplett<br />

neu entwickelte <strong>Dach</strong>bahn, sichert die notwendige Langlebigkeit,<br />

aber auch die sichere und professionelle Verarbeitbarkeit.<br />

Dank der hellen, reflektierenden Oberfläche verfügt WOLFIN<br />

PV über den nachgewiesenen SRI-Wert 101 (Solar-Reflecting-<br />

Index). Damit wird <strong>das</strong> unnötige Aufheizen der <strong>Dach</strong>fläche<br />

minimiert, was sich günstig <strong>auf</strong> die Leistungsfähigkeit der<br />

PV-Module auswirkt. Damit trägt WOLFIN PV zusätzlich zur<br />

optimalen Energiegewinnung bei.<br />

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und eine Dichtschichtdicke von 2 mm. Sie ist 162 cm breit.<br />

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Neben der Flächenbahn bietet <strong>das</strong> WOLFIN PV-System die<br />

homogene Bahn WOLFIN PV R für Detailausbildungen sowie<br />

die mittig verstärkte Bahn WOLFIN PV RA für Anschlüsse an<br />

die Attika oder eine Wand. Außer<strong>dem</strong> gibt es <strong>das</strong> passende<br />

Systemzubehör wie Formstücke (Innen- und Außenecken)<br />

oder Verbundbleche. Damit lassen sich alle am Flachdach anfallenden<br />

Detailpunkte fachgerecht ausführen. Das erleichtert<br />

nicht nur die Arbeiten am <strong>Dach</strong>, sondern bietet darüber hinaus<br />

eine weitergehende Sicherheit.<br />

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Die helle Kunststoff-<strong>Dach</strong>bahn WOLFIN PV<br />

schützt gegen übermäßige Aufheizung.<br />

24 Das <strong>Dach</strong>


Beiträge zur Umwelt<br />

Zertifikat Ökoprofit für alle Werke<br />

BRaaS: Engagement<br />

im Umweltschutz<br />

Braas erhielt 2011 <strong>das</strong> Zertifikat Ökoprofit. Ökoprofit ist<br />

ein Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und der<br />

ortansässigen Wirtschaft. Ziel des Projekts ist es, rücksichtsvoll<br />

mit natürlichen Ressourcen umzugehen und<br />

dabei gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. Deutschlandweit<br />

hatten sich elf Braas Werke an <strong>dem</strong> einjährigen<br />

Projekt beteiligt und die Abschlussprüfung erfolgreich<br />

bestanden. Ziel aller Beteiligten: Den täglichen Umgang<br />

mit den natürlichen Ressourcen in den einzelnen Werken<br />

zu verbessern. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit von<br />

externen Umweltberatern. Das Projekt endete in je<strong>dem</strong><br />

Standort mit einer Abschlussprüfung. Grundlage hierfür<br />

war ein Kriterienkatalog, der unter anderem die Umsetzung<br />

von Umweltschutzmaßnahmen überprüfte. Alle elf<br />

Werke haben die Prüfung erfolgreich bestanden.<br />

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100 voll!<br />

n Auszeichnung von Heusenstamms Bürgermeister<br />

Peter Jacoby (rechts) für Dr. Rudolf Rauss, Braas.<br />

Durch verschiedene Maßnahmen, wie beispielsweise die<br />

Optimierung des Wärmestroms in einem Ziegelwerk und<br />

die Erneuerung der Kammertore in einem <strong>Dach</strong>steinwerk,<br />

können nun pro Jahr insgesamt rund vier Millionen Kilowattstunden<br />

eingespart werden. Die Menge entspricht<br />

<strong>dem</strong> durchschnittlichen, jährlichen Stromverbrauch von<br />

fast 2.280 Singlehaushalten. „Ich bin stolz dar<strong>auf</strong>, <strong>das</strong>s<br />

sich unsere Mitarbeiter so stark für <strong>das</strong> Projekt engagiert<br />

haben. Dank ihres Einsatzes konnten wir viele Maßnahmen<br />

erarbeiten und erfolgreich umsetzen. Besonders<br />

unsere Einsparungen im Energiebereich sind enorm“, so<br />

Dr. Rudolf Rauss, Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Monier Braas GmbH.<br />

Das <strong>Dach</strong> 25<br />

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Glatte Nägel bis 100 mm verarbeiten<br />

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Regensicher<br />

SOLaR-LINE für die regensichere<br />

anbindung von Solaranlagen<br />

n Venduct ® Solardurchführungs-Set<br />

n Venduct ® PV-Kabeldurchgang<br />

Bei der sicheren Befestigung von Solaranlagen<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> kommt es häufig aus<br />

Unkenntnis der Zusammenhänge von<br />

Regensicherheit, <strong>Dach</strong>deckungsmaterial<br />

und <strong>Dach</strong>neigung zu Schäden. Unsachgemäße<br />

Befestigung im Bereich der <strong>Dach</strong>haken<br />

kann insbesondere bei schweren<br />

solarthermischen Anlagen <strong>zum</strong> Bruch<br />

der <strong>Dach</strong>pfannen und so zu Undichtigkeiten<br />

in der <strong>Dach</strong>deckung führen.<br />

Die universelle Lösung für die regensichere<br />

und normenkonforme Befestigung<br />

von Solaranlagen verspricht Klöber mit<br />

<strong>dem</strong> Klöber Venduct ® Solarhalter, der mit<br />

einer universellen Grundplatte und einer<br />

EPDM-Muffe regensicher in die <strong>Dach</strong>deckung<br />

eingesetzt wird. So können die statischen<br />

Lasten aus Windsog und -druck<br />

sicher in die Unterkonstruktion eingeleitet<br />

werden, ohne die <strong>Dach</strong>deckung zu<br />

beanspruchen.<br />

Mit <strong>dem</strong> Venduct ® Solardurchführungs-<br />

Set für Kabel und Rohrleitungen sowie<br />

<strong>dem</strong> entsprechenden Zubehör wie<br />

Dichtmanschetten werden laut Klöber<br />

Durchführungen regensicher und ästhetisch<br />

ansprechend passend zu den<br />

gängigsten <strong>Dach</strong>deckungen ausgeführt.<br />

Der Venduct ® Kabeldurchgang ermöglicht<br />

die Durchführung von jeweils 8<br />

oder 16 Kabel von z.B. einer PV-Anlage,<br />

Antennenkabel oder anderer elektrischer<br />

Leitungen.<br />

Erfahren Sie mehr <strong>auf</strong> @ www.kloeber.de<br />

Neuer Dämmkörper<br />

Wärmedämmender Montagehelfer<br />

Einbau in Bestzeit verspricht der neue SitaTurbo Dämmkörper.<br />

Passgenau vorgefertigt für die Montage des SitaTurbo Rechteckgullys<br />

soll er sein und<br />

die Wärmedämmung im<br />

Attikabereich gleich mitbringen.<br />

Der dreiteilige Dämmkörper<br />

erspart <strong>das</strong> Herausschälen<br />

des Gully-Körpers<br />

in der Wärmedämmung<br />

und damit circa eine<br />

Stunde Montagezeit. Mit<br />

einem Meter Länge und<br />

600 mm Breite bildet dabei<br />

der SitaTurbo Dämmkörper einen 10 cm hohen, rechteckigen<br />

Wärmedämm<strong>auf</strong>bau, der problemlos in die Wärmedämmung<br />

des <strong>Dach</strong>es eingebunden werden kann. Bei höheren<br />

Wärmedämmschichten kann der Aufbau durch bauseitige<br />

Unterlegung von Wärmedämmung erhöht werden. Wärmebrücken<br />

werden lt. Sita vermieden. Bei nicht genutzten <strong>Dach</strong>-<br />

n Systematisch <strong>auf</strong>gebaut lässt sich der neue Sita-<br />

Turbo Dämmkörper für den rechteckigen SitaTurbo<br />

Attikagully in nur drei Arbeitsschritten passgenau<br />

montieren und ist Positionierungshilfe und Wärmedämmung<br />

in einem.<br />

flächen kommt der Bausatz aus nicht brennbarer Mineralfaser<br />

WLG 040 <strong>zum</strong> Einsatz. Für genutzte <strong>Dach</strong>flächen empfiehlt<br />

sich die robustere Materialvariante Polyurethan WLG 030, die<br />

sich durch eine sehr hohe Druckbelastung nach DIN 4108-10<br />

auszeichnet.<br />

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26 Das <strong>Dach</strong>


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Für Schäden an der eigenen Bauleistung besteht über die<br />

Betriebshaftpflichtversicherung des ausführenden <strong>Dach</strong>deckerunternehmens<br />

kein Versicherungsschutz. Hier besteht<br />

lediglich Versicherungsschutz für die Schäden an<br />

Sachen, die nicht Auftragsgegenstand des ausführenden<br />

<strong>Dach</strong>deckerunternehmens waren. Kommt es <strong>zum</strong> Beispiel<br />

an einer komplett sanierten <strong>Dach</strong>fläche im Zuge der<br />

letzten Ausführungsarbeiten durch Unachtsamkeit eines<br />

Mitarbeiters zu einem Brandschaden, ist die gesamte erstellte<br />

Leistung des <strong>Dach</strong>deckerunternehmens nicht vom<br />

Versicherungsschutz der Betriebshaftpflichtversicherung<br />

umfasst. Gut, wenn dann die Bauleistung des <strong>Dach</strong>deckers<br />

über einen Versicherungsvertrag abgesichert ist, die<br />

<strong>das</strong> Feuerrisiko <strong>auf</strong> besondere Vereinbarung einschließt.<br />

Info: DEBAU GmbH, Hamm Tel. 02385/708050 oder<br />

www.debau-zedach.de<br />

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<strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />

Das <strong>Dach</strong> 27<br />

e.V. (ZVDH)


Handwerk: Von der Schule <strong>zum</strong> Gesellen (Teil IV)<br />

abwechslung<br />

ist angesagt<br />

28 Das <strong>Dach</strong><br />

n Alle reden vom Wetter –<br />

Maximilian Burkl könnte sich keinen<br />

Beruf am Schreibtisch vorstellen.


n Ganz oben – <strong>das</strong> ist seine Welt.<br />

Text und Fotos: Friedrich<br />

Traunstein in Oberbayern: Es ist ein<br />

Novembertag wie aus <strong>dem</strong> Bilderbuch.<br />

Nasskalt, neblig, eintönig grau. Für Maximilian<br />

Burkl, den <strong>Dach</strong>decker-Lehrling<br />

der Mühldorfer Süßenguth-Bedachungen<br />

im zweiten Lehrjahr, ist dieser Tag <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Flachdach eines Gewerbeobjektes allen andere<br />

als grau.<br />

„Immer wieder eine andere Baustelle, immer<br />

wieder in einem anderen Team – was<br />

soll da langweilig sein?“ fragt er. Und<br />

dann – in einem Atemzug – gleich sein<br />

Tipp für die Nachwuchswerbung: „Zeigt’s<br />

wie abwechslungsreich unsere Arbeit ist.“<br />

Allein <strong>das</strong> Wort „unsere Arbeit“ dokumentiert<br />

schon: Der Maxi, wie er von<br />

allen genannt wird, ist einer<br />

von ihnen, von den <strong>Dach</strong>deckern.<br />

Da ist er stolz dr<strong>auf</strong>. Und<br />

wie sieht <strong>das</strong> sein Vorarbeiter<br />

<strong>auf</strong> dieser Baustelle, Robert Zasimaus?<br />

„Der Maxi Burkl ist seit drei Wochen<br />

hier <strong>auf</strong> meiner Baustelle<br />

– und der ist gutes Mittelfeld.“<br />

Klar, meint Vorarbeiter<br />

Zasimaus, gibt ganz sicher auch<br />

noch die Superlehrlinge. Aber es<br />

gibt leider auch ganz viele, die<br />

noch lange nicht soweit und<br />

so gut sind wie der Maxi. Das<br />

erfährt er auch immer wieder,<br />

wenn er einen Praktikanten bekommt.<br />

„Da ist kaum jemand,<br />

den wir eigentlich wirklich<br />

brauchen könnten.“<br />

Das soll nicht heißen, <strong>das</strong>s die Kids alle<br />

faul oder ungebildet sind. „Was die in der<br />

Schule lernen, brauchen die hier kaum.<br />

Und was die hier brauchen, lernen die<br />

kaum in der Schule“, spricht er aus Erfahrung.<br />

Was oft fehlt, ist der Funke, der<br />

überspringen muss. „Der Maxi war doch<br />

mal Koch – und dann hat ihn <strong>das</strong> <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />

gepackt.“ Vielleicht<br />

optimale Voraussetzungen,<br />

um<br />

aus einem Lehrling<br />

im Mittelfeld<br />

einen guten<br />

<strong>Dach</strong>decker zu<br />

machen. Begeisterung<br />

statt Algebra.<br />

Liebe <strong>zum</strong><br />

Handwerk ganz<br />

oben statt binomischer<br />

Formeln.<br />

„Lasst die Kids<br />

doch einfach mal<br />

Folien schweißen – macht echt Spaß“, so<br />

der Rat <strong>auf</strong> Augenhöhe von Maximilian<br />

Burkl zu den Auftritten der <strong>Dach</strong>decker<br />

<strong>auf</strong> Berufs-Infotagen. „Und vor allem:<br />

macht klar, wieviel Abwechslung bei uns<br />

geboten ist“. Da ist es wieder: <strong>das</strong> „uns“ –<br />

der Durch-und-durch-<strong>Dach</strong>decker Burkl.<br />

„Wer nicht weiß, ob er Zimmerer oder<br />

Spengler werden will, soll gleich <strong>Dach</strong>decker<br />

werden – da hat er alles zusammen“,<br />

würde er seinen Altersgenossen<br />

mit <strong>auf</strong> den <strong>Weg</strong> geben. Angst vor <strong>dem</strong><br />

Winter und Nichtstun? „Es gibt immer<br />

Arbeit für mich – ob im<br />

Betrieb in der Werkstatt<br />

oder beim Schneeräumen<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>“. Soviel<br />

Begeisterung kann ansteckend<br />

sein. „Ein Freund<br />

von mir hat Bäcker gelernt.<br />

Dem hab‘ ich mal<br />

von meinem Job erzählt.“<br />

Die Folge: Nach einem<br />

Praktikum lernt er jetzt<br />

auch <strong>Dach</strong>decker.<br />

Und wie sieht die Zukunft<br />

für ihn persönlich aus,<br />

den Maxi Burkl, <strong>Dach</strong>decker-Lehrling im<br />

zweiten Lehrjahr? „Nahe Zukunft: Zwischenprüfung<br />

schaffen. Weitere Zukunft:<br />

<strong>Dach</strong>decker bleiben. Ferne Zukunft: Meister<br />

werden“.<br />

Auch Vorarbeiter Robert Zasimaus dürften<br />

solche Pläne nicht ungelegen kommen:<br />

„Wir brauchen Leute mit Geschick<br />

und Begeisterung.“ Gut, <strong>das</strong>s er gerade<br />

so einen <strong>Dach</strong>decker von morgen im<br />

Team hat.<br />

n „Nur Wenige wie der Maxi schaffen den<br />

Sprung vom Praktikum zur Ausbildung“,<br />

weiß Robert Zasimaus.<br />

Das <strong>Dach</strong> 29


Handwerk: Frauen im Handwerk<br />

Zwei echte<br />

Schiefer-<br />

Herzen<br />

n 100% Frauenquote im Management:<br />

Anneliese (li.) und Brigitte Voigt (re.)<br />

leiten den <strong>Dach</strong>deckerbetrieb.<br />

Über die Forderung, in DAX-notierten Konzernen im Management<br />

bis 2020 eine Frauenquote von 35 % zu erfüllen,<br />

können Brigitte und Anneliese Voigt aus <strong>dem</strong> mittelfränkischen<br />

Fürth nur lächeln. In ihrer Hugo Voigt & Sohn GmbH<br />

beträgt diese Quote 100 %.<br />

Hugo Voigt und Sohn: Das deutet doch wohl eher <strong>auf</strong> eine<br />

männliche Vorherrschaft hin? Hintergrund ist die Familientradition<br />

des Unternehmens. 1932 von Hugo Voigt gegründet,<br />

ging es nach seinem Tod an den Sohn Herrmann Voigt<br />

über. Als dieser 1993 verstarb, war Tochter Brigitte Voigt gerade<br />

26 Jahre alt und stand mitten in der Diplomarbeit <strong>zum</strong><br />

Diplomk<strong>auf</strong>mann (dar<strong>auf</strong> besteht sie, denn es gibt ja auch<br />

keine „k<strong>auf</strong>frauliche Tätigkeit“) an der Uni. „Für den Einstieg<br />

ins Management“, wie sie mit verschmitztem Lächeln erklärt.<br />

Eigentlich war schon seit frühester Kindheit klar, <strong>das</strong>s Brigitte<br />

Voigt einmal <strong>Dach</strong>deckerin werden würde. Mehr als einmal<br />

beschleunigte Tochter Brigitte den Pulsschlag von Vater Herrmann,<br />

wenn sie in schwindelnder Höhe, <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gerüst sitzend,<br />

ihren Puppen aus einem Pixie-Buch Geschichten vorlas<br />

(an alle Jungs und Mädels heute: Auch wenn es <strong>das</strong> Pixi-Buch<br />

„Mein Freund, der <strong>Dach</strong>decker“ inzwischen in neuer Auflage<br />

gibt: Bitte nicht nachmachen).<br />

Hätte die Handwerkskammer kein Veto eingelegt, wäre der<br />

Lehrvertrag im elterlichen Betrieb auch früher zustande gekommen.<br />

Doch Studium und Ausbildung gleichzeitig geht<br />

nicht, so die Ansicht der Kammer. Also lernte Brigitte Voigt<br />

erst mal die Uni von innen kennen, bevor es ins geliebte<br />

<strong>Dach</strong>deckerleben ging.<br />

Als Witwenbetrieb mit einem angestellten Meister führte<br />

Brigitte Voigts Mutter Anneliese den Betrieb zunächst weiter.<br />

„Aufhören hätte bedeutet, unsere langjährigen Mitarbeiter abfinden<br />

zu müssen.“ Und <strong>das</strong> kam wegen des zu erwartenden<br />

sechsstelligen DM-Betrags, vor allen Dingen aber wegen <strong>dem</strong><br />

Verantwortungsgefühl den Mitarbeitern gegenüber, für sie<br />

nicht in Frage.<br />

Die <strong>Dach</strong>deckerlehre holte Brigitte Voigt von 1994 -1996 nach.<br />

Im Ausbildungs- und heutigem Kompetenzzentrum Waldkirchen<br />

im Bayerischen Wald zunächst mal nicht ganz einfach<br />

für ein „Mädchen im Handwerk.“<br />

„Da musst Du gleich am Anfang mal die Fronten klären“, erinnert<br />

sich die Fürther <strong>Dach</strong>deckermeisterin. Damals noch<br />

blond und in einer Zeit, als Blondinenwitze Hochkonjunktur<br />

hatten, rückte sie <strong>das</strong> Weltbild der Machos gleich mal zurecht:<br />

„Blondinenwitze kommen gut, wenn Du sie <strong>auf</strong> die blonden<br />

Männer in der Klasse umstrickst“, so Brigitte Voigts Lösung.<br />

Spätestens als sie nur zwei Jahre später den Meisterbrief in den<br />

30 Das <strong>Dach</strong>


Händen hält, dürfte auch <strong>dem</strong> letzten Witzbold <strong>das</strong> Lachen<br />

vergangen sein. Und so manch einem Kunden passiert<br />

heute noch <strong>das</strong> Gleiche, wenn er beim Erstkontakt<br />

immer <strong>auf</strong> den <strong>Dach</strong>decker wartet. „Ich lege dann schon<br />

mal mit einem Schwall von Fachbegriffen los, die ich<br />

<strong>dem</strong> Mann anschließend verständlich erkläre“, beschreibt<br />

die resolute <strong>Dach</strong>deckerin ihre Überzeugungsarbeit am<br />

männlichen Kunden. Für die meisten der Kunden steht<br />

die Qualifikation überhaupt nicht zur Diskussion, denn<br />

sie sind seit Jahren und Jahrzehnten Stammkunden bei<br />

der <strong>Dach</strong>deckerei Voigt, die eng mir <strong>DEG</strong> Süd zusammenarbeitet.<br />

Und im Vorstand der <strong>Dach</strong>decker-Innung für<br />

Mittelfranken, <strong>dem</strong> sie seit fünf Jahren angehört, zweifelt<br />

niemand, <strong>das</strong>s Brigitte Voigt ihren Mann steht. Weder als<br />

Lehrlingswartin noch als Expertin für Solartechnik.<br />

KEMPEROL ®<br />

Die Abdichtung.<br />

Auf die Frauenquote angesprochen antwortet Brigitte<br />

Voigt aus eigener Erfahrung: „Kriterium bei der Besetzung<br />

einer Stelle sollte immer nur die Qualifikation und nicht<br />

<strong>das</strong> Geschlecht sein.“ Und weil zur Qualifikation auch<br />

mal gehören kann, kräftig zuzupacken, gibt es auch bei<br />

ihren fünf Mitarbeitern <strong>auf</strong> der Baustelle keinen „Ladies-<br />

Bonus“ für sie. Die <strong>Dach</strong>pappenrolle trägt sie immer noch<br />

alleine <strong>auf</strong>s <strong>Dach</strong> – wie ihre männlichen Kollegen auch.<br />

Bleibt bei soviel <strong>Dach</strong>decker-Engagement eigentlich noch<br />

Zeit für Freizeit? „Als meine Mutter wieder mal fragte,<br />

wann ich endlich einen Schwiegersohn vorstelle, hab ich<br />

ihr mein Pferd präsentiert.“ Zum Pferdesport ist sie übrigens<br />

so früh gekommen wie <strong>zum</strong> <strong>Dach</strong>decken: Ihre Oma<br />

hat die Liebe <strong>zum</strong> Pferd mit einem K<strong>auf</strong>hauspferd geweckt,<br />

mit Rundreiten <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Rummelplatz gestärkt und mit<br />

Reitstunden als Belohnung für gute Noten gefestigt. Genügend<br />

Freizeit bleibt <strong>auf</strong> jeden Fall auch für <strong>das</strong> gemeinsame<br />

Hobby der beiden Damen mit den „<strong>Dach</strong>decker-Herzen“<br />

– <strong>dem</strong> Reisen. „Nach<strong>dem</strong> meine Mutter immer von ihrer<br />

Schulzeit geschwärmt hat, als der Panama-Kanal <strong>zum</strong> Lehrstoff<br />

gehörte, hab‘ ich gesagt: Dann schauen wir uns den<br />

doch einfach vom Kreuzfahrtschiff AIDA aus mal an“, erzählt<br />

Brigitte Voigt. „Aber in Tibet hat Dich die Höhe ganz<br />

schön fertig gemacht“, erinnert sich Mutter Anneliese kopfschüttelnd<br />

an die gemeinsame Reise im vergangenen Jahr.<br />

Und auch fürs nächste Jahr steht schon <strong>das</strong> Reiseziel fest.<br />

Auf Touren<br />

gebracht.<br />

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der Beschleuniger für die schnelle<br />

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gesperrt werden können<br />

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Witterungs verhältnissen<br />

für die Balkoninstandhaltung in<br />

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Text und Fotos: Friedrich<br />

Wunschlos glücklich, die beiden? „Zukunftswunsch ist,<br />

<strong>das</strong>s wir mit unseren Mitarbeitern in Rente gehen – <strong>das</strong><br />

ist meine soziale Verantwortung, bis dahin weiter<strong>zum</strong>achen“,<br />

so die Antwort der beiden Damen. Irgendwie<br />

durch und durch richtige Schiefer-Herzen.<br />

Das <strong>Dach</strong> 31<br />

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Holländische Straße 32 – 36, D-34246 Vellmar<br />

Tel. 0561 8295-0


Handwerk: Seiteneinsteiger<br />

Umstieg von Leiste<br />

Fortbildungen und stetes Interesse<br />

an Neuem machen Jochen Ehrhardt<br />

zu einem Universalhandwerker.<br />

Er ist vielseitig interessiert, will alles<br />

genau wissen, bleibt dran mit Fortbildungen:<br />

Der 32-jährige Jochen<br />

Ehrhardt hat die Welt des Handwerks<br />

bereits von einigen Seiten gesehen. Jetzt<br />

beim <strong>Dach</strong>deckerhandwerk angekommen,<br />

scheint der Allrounder sein Ziel erreicht zu<br />

haben. Er selbst spricht sogar vom Traumberuf.<br />

Ursprünglich hatte Ehrhardt den Erstkontakt<br />

mit <strong>dem</strong> Handwerk tatsächlich gleich<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong>: Er jobbte in den Schulferien<br />

im <strong>Dach</strong>deckerbetrieb seines Vaters.<br />

Den Betrieb selbst sollte aber ein anderer,<br />

der erstgeborene Bruder, übernehmen<br />

und so stellte sich der zweite Sohn, Jochen,<br />

<strong>auf</strong> die eigenen handwerklichen<br />

Füße. Nicht nur wegen seiner Schuhgröße<br />

47 lebt er damit schon <strong>auf</strong> großem<br />

Fuß, sondern er kann sich auch jederzeit<br />

seine eigenen Maßschuhe selbst fertigen:<br />

Seinen ersten Meister machte Jochen<br />

Ehrhardt als Orthopädieschuhmacher.<br />

n Nach <strong>dem</strong> Interview ab nach Mayen zur<br />

Fortbildung: Kundenakquise und Reklamationsmanagement<br />

stehen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Programm.<br />

n Den Leisten in die Ecke gelegt, den Biberschwanz angepackt: Der 32-jährige Jochen Ehrhardt hat vor vier<br />

keit sei bei beiden Gewerken unabdingbar, sagt er.<br />

Von hier aus boten sich für ihn spannende<br />

Perspektiven: Er untersuchte<br />

biomechanische Abläufe, machte Bewegungsanalysen<br />

und<br />

vermaß seine Klienten<br />

millimetergenau. Was er<br />

dabei lernte: Es kommt<br />

<strong>auf</strong> absolute Genauigkeit<br />

an. Einen Millimeter<br />

macht bereits den<br />

Unterschied ums Ganze:<br />

Muskulatur und Knochengerüst<br />

reagieren<br />

<strong>auf</strong> kleinste Manipulationen<br />

mit Schmerz und<br />

Unbehagen. Genaues Arbeiten war<br />

mehr als eine formale Pflicht, es wurde<br />

zur humanitären Herausforderung.<br />

„In dieser Genauigkeit sehe ich viele Parallelen<br />

bei <strong>Dach</strong>deckerhandwerk. Wenn<br />

wir dämmen beispielsweise, können wir<br />

nur mit sehr exaktem Arbeiten Kältebrücken<br />

vermeiden“, erklärt er. Schnell ist<br />

er in seinem Element, erzählt von Luftwechselrate,<br />

von bestandenem Blower-<br />

Door-Test nach einer energetischen<br />

<strong>Dach</strong>sanierung oder von den Herausforderungen<br />

bei <strong>Dach</strong>durchdringungen und<br />

Anschlüssen.<br />

32 Das <strong>Dach</strong>


<strong>auf</strong> Latte<br />

Text und Fotos: Holland<br />

Im Gespräch mit Jochen Ehrhardt erwächst<br />

schnell die Gewissheit: <strong>Alles</strong> was<br />

er betreibt, macht er bis zur Grenze des<br />

Möglichen. Schnell erzählt er von seinen<br />

Leidenschaften wie Motorradfahren oder<br />

<strong>dem</strong> Rennkartfahren, <strong>dem</strong> er als Jugendlicher<br />

geradezu erlegen sei. „Ich gehe immer<br />

an die Grenze, fahre jedes Fahrzeug<br />

gern ans Limit ran“, begründet er seinen<br />

Hang <strong>zum</strong> Geschwindigkeitsrausch, zur<br />

Gefahr.<br />

Zurück zu Ehrhardts Handwerkerleben:<br />

Nach <strong>dem</strong> Orthopädieschuhmachermeister<br />

und der Festanstellung in einem<br />

Sanitätshaus hatte er die Idee, künftig<br />

Maßschuhe zu fertigen. Mit der nötigen<br />

Qualität und der entsprechenden Klientel<br />

sollte <strong>das</strong> klappen.<br />

<strong>Alles</strong> kam aber ganz anders: Der Bruder<br />

von Jochen Ehrhardt konnte den<br />

<strong>Dach</strong>deckerbetrieb aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht länger betreiben und<br />

schließlich war er selbst gefragt. Bedenkzeit<br />

und <strong>das</strong> Gespräch mit den teils langjährigen<br />

Mitarbeitern war die Voraussetzung<br />

für den Einstig in ein anderes<br />

Handwerk.<br />

Jochen Ehrhardt war bereit, die komplette<br />

Ausbildung bis <strong>zum</strong> Meister in Windeseile<br />

nachzuholen, suchte aber die Unterstützung<br />

seiner künftigen Belegschaft:<br />

„Auch wenn ich den <strong>Dach</strong>deckermeister<br />

gleich im Anschluss an den Gesellen machen<br />

werde: In der Praxis macht ihr mir<br />

noch lange was vor. Ich habe noch lange<br />

keine Routine. Wenn ihr mich trotz<strong>dem</strong><br />

akzeptiert,<br />

dann müssen wir<br />

den Betrieb nicht<br />

schließen“, sagte<br />

er in der entscheidenden<br />

Mitarbeiter-Versammlung,<br />

bevor er den endgültigen<br />

Entschluss<br />

fasste, in<br />

den Betrieb seines<br />

Vaters einzusteigen.<br />

Ehrhardt machte<br />

dann wie geplant<br />

seine Ausbildung<br />

in der Bundesfachschule<br />

in<br />

Mayen, setzte mit<br />

<strong>dem</strong> „Betriebswirt des Handwerks“ noch<br />

eine k<strong>auf</strong>männische Erweiterung oben<br />

dr<strong>auf</strong> und kehrte so in den Betrieb zurück.<br />

Der Kunde der <strong>DEG</strong> Rhein-Main<br />

<strong>eG</strong> wurde schnell Ansprechpartner für<br />

Eink<strong>auf</strong>, Kalkulationen, Aufträge und<br />

Baustellenabwicklung, fasste selbst aber<br />

auch <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> mit an, um stärker in<br />

die Praxis zu kommen. „Schweißbahnen<br />

tragen und Müll entsorgen gehörten für<br />

mich genauso dazu“, erläutert Ehrhardt<br />

seine Ansichten zur Teamarbeit.<br />

Spricht man ihn <strong>auf</strong> seine Betriebsführungsqualitäten<br />

an, sagt er: „Wenn wir<br />

einen Fehler machen, dann stehen wir<br />

dazu und korrigieren ihn schnellstmöglich.“<br />

Er spricht dann von Tugenden wie<br />

Anstand und Höflichkeit. Und: „Wenn<br />

von unseren 16 Mitarbeitern einer Probleme<br />

hat, dann versuchen wir, ihn in<br />

der Lösung zu unterstützen. Vor allem<br />

auch dann, wenn jemand an einer speziellen<br />

Weiterbildung interessiert ist.“<br />

Sprach‘s und verschwand zu einer zweitägigen<br />

Weiterbildung nach Mayen. Der<br />

Betrieb in Groß-Bieberau bei Darmstadt<br />

läuft Dank guter Organisation auch so<br />

weiter.<br />

Jahren <strong>das</strong> Handwerk gewechselt. Absolute Genauign<br />

Geschäftig im Büro. Im Hintergrund<br />

hängen die gesammelten Meisterbriefe,<br />

Auszeichnungen und Zertifikate.<br />

Das <strong>Dach</strong> 33


Handwerk: <strong>Dach</strong>decker und ihr Hobby<br />

Den Traum vom Fliegen<br />

n Gespannte Erwartung<br />

vor <strong>dem</strong> ersten Flug.<br />

<strong>Dach</strong>deckermeister Klaus Pirch hat<br />

Höhenangst. Trotz<strong>dem</strong> setzte er sich<br />

spontan in einen Gyrokopter und hob<br />

ab. Jetzt will er den Pilotenschein<br />

machen und selber fliegen.<br />

34 Das <strong>Dach</strong><br />

Mit Frau und Sohn war Klaus Pirch <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> kleinen Flugplatz Hartenholm<br />

bei Bad Segeberg. Eine ganz alltägliche<br />

Tour am Wochenende – Flugzeuge anschauen.<br />

Da steht gerade ein Gyrokopter,<br />

die kleine Variante des Hubschraubers. Ein<br />

cooles Gefährt, oben der Rotor, hinten der<br />

Antrieb, an den Seiten offen. Nichts wie<br />

hin, sagt sich der <strong>Dach</strong>deckermeister aus<br />

Lübeck und gesellt sich zu einer Gruppe<br />

von Menschen, die sich um den Piloten<br />

geschart hat. „Da fragt der plötzlich, wer<br />

denn mal mitfliegen möchte in <strong>dem</strong> Zweisitzer“,<br />

erzählt Pirch. Erst mal Stille. „Dann<br />

habe ich spontan ja gesagt und bin eingestiegen.<br />

Der Flug war großartig, die Landschaft<br />

lässt sich ganz anders wahrnehmen“,<br />

erinnert sich Pirch voller Begeisterung. Danach<br />

war klar: Diesen Gyrokopter will er<br />

selber fliegen.<br />

I Mit Mut gegen die höhenangst<br />

Dabei muss man wissen, <strong>das</strong>s Pirch eigentlich<br />

Höhenangst hat. Nicht <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Dach</strong>, wo er selber handeln und sich<br />

festhalten kann, sondern etwa im Kran.<br />

Trotz<strong>dem</strong> ist er eingestiegen in dieses<br />

ihm unbekannte Flugobjekt. Wohl auch<br />

deshalb, weil er seit seiner Kindheit immer<br />

wieder den Traum vom Fliegen vor<br />

Augen hat. „Wer beim Gyrokopter die<br />

Regeln einhält, <strong>dem</strong> passiert auch nichts,<br />

denn <strong>das</strong> Ding kann gar nicht abstürzen.<br />

Wenn der Rotor aussetzt, sinkt der Gyrokopter<br />

langsam zu Boden und kann<br />

noch eine Landung machen“, benennt<br />

Pirch die rationale Seite. Doch Mut hat er<br />

dennoch gebraucht, um beim ersten Mal<br />

mitzufliegen. Denn es gibt eben auch<br />

die emotionale Seite. „Meine Frau war<br />

überrascht und mein Sohn total stolz. Er


Text und Fotos: Köstergarten<br />

verwirklichen<br />

hat dann auch gleich eine H<strong>auf</strong>en Fotos<br />

gemacht“, berichtet der <strong>Dach</strong>decker über<br />

den Ausflug, der etwas verändert hat in<br />

seinem Leben.<br />

n Immer wieder <strong>auf</strong> der Suche nach<br />

neuen Erfahrungen: Klaus Pirch.<br />

I Pilotenausbildung startet<br />

nächstes Jahr<br />

Nach ein paar Probeflügen startet Pirch<br />

Anfang nächsten Jahres mit der Pilotenausbildung.<br />

Danach will er sich auch<br />

einen eigenen Gyrokopter k<strong>auf</strong>en – gebraucht<br />

oder neu, mal sehen. Und was<br />

sagt seine Frau dazu? „Die unterstützt<br />

mich dabei voll und möchte auch mitfliegen.“<br />

Pirch hat sich schon schlau<br />

gemacht im Internet. Und was er dort<br />

an Informationen gefunden hat, davon<br />

berichtet er gerne und mit Begeisterung.<br />

„Ich will diesen Traum verwirklichen, Tagestörns<br />

machen in den USA oder Südafrika.<br />

Zusammen mit anderen in der<br />

Gruppe fliegen, etwa über Nationalparks<br />

hinweg. Mal neue Erfahrungen sammeln<br />

und aus <strong>dem</strong> Alltagsstress raus.“<br />

Gyrokopter leihen in fernen Ländern<br />

ist die eine Seite, die andere sind für<br />

den 49-Jährigen kurze Abstecher in heimischen<br />

Landen.<br />

„Schnell nach Sylt oder Rügen fliegen in<br />

eineinhalb Stunden, <strong>das</strong> ist doch klasse.“<br />

400 Kilometer schafft der coole Flieger<br />

am Stück. Danach geht es einfach an eine<br />

normale Tankstelle Super Benzin tanken.<br />

120 bis 160 Stundenkilometer fliegt der<br />

Gyrokopter und im Gegensatz <strong>zum</strong> kleinen<br />

Sportflugzeug lässt er sich noch bei<br />

<br />

Stichwort: Gyrokopter<br />

Windstärke<br />

8 relativ ruhig fliegen. „Auch<br />

Schnee und Eis sind kein Problem. Es<br />

gibt beheizte Schuhe, Handschuhe und<br />

Anzüge, die Kälte abhalten“, erklärt Pirch.<br />

I Vorfreude <strong>auf</strong> Flugstunden<br />

und Fliegertreffen<br />

Früher ist der 49-Jährige Motorräder gefahren,<br />

jetzt will er fliegen. „Die Arbeit<br />

als <strong>Dach</strong>decker mit meinen sechs Mitarbeitern<br />

ist toll. Mir gefällt <strong>das</strong> selbstständige<br />

Entscheiden. Aber ich wollte immer<br />

schon mehr machen“, sagt Pirch. Er ist<br />

aktuell stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong><br />

<strong>eG</strong> und Lehrlingswart der Landesinnung<br />

Schleswig-Holstein. Doch wor<strong>auf</strong> er sich<br />

n Sein erster Flug: Für Klaus Pirch<br />

ein unvergessliches Erlebnis.<br />

jetzt schon freut, sind die ersten Flugstunden<br />

und der Kontakt zu anderen Fliegern.<br />

Da gibt es regelmäßige Treffen und eine<br />

richtige Community. Für einen kommunikativen<br />

Menschen wie Pirch, der immer<br />

wieder neue Erfahrungen machen will,<br />

genau <strong>das</strong> Richtige.<br />

Ein Gyrokopter ist ein Drehflügler und ähnelt in seiner Funktionsweise einem<br />

Hubschrauber. Jedoch wird hier der Rotor nicht durch ein Triebwerk, sondern<br />

passiv durch den Fahrtwind in Drehung versetzt. Der Auftrieb ergibt sich dabei<br />

durch den Widerstand des sich drehenden Rotorblattes bei nach hinten geneigter<br />

Rotorfläche. Der Vortrieb erfolgt meist durch ein Propellertriebwerk.<br />

Vorteile sind die geringen Bau-, Wartungs- und Betriebsmittelkosten, <strong>das</strong> geringe<br />

Gewicht und der geringe Platzbedarf sowie die einfache Erlernbarkeit.<br />

Als Erfinder des Tragschraubers gilt der Spanier Juan de la Cierva im Jahre<br />

1923. (Quelle: Wikipedia)<br />

Das <strong>Dach</strong> 35


Innovation<br />

Rundum-Schutz mit den VELUX Rollläden – die neue Generation<br />

Optimiert in Funktion<br />

und Design<br />

36 Das <strong>Dach</strong>


Ab April 2012 präsentieren sich die VELUX Rollläden<br />

in einem neuen Design. Dieses zeichnet sich unter<br />

anderem durch einen noch flacheren Topkasten und<br />

bei Solar-Rollläden durch eine vollintegrierte Solarzelle<br />

aus. Das neue Design wurde bereits mit <strong>dem</strong> iF product<br />

design award 2012 ausgezeichnet. Darüber hinaus überzeugen<br />

die neuen VELUX Rollläden durch einen leiseren<br />

und schnelleren Antrieb sowie eine leichtere Montage.<br />

Zusätzlich verfügen alle VELUX Rollläden ab <strong>dem</strong> 01. 02.<br />

2012 über eine <strong>auf</strong> 5 Jahre erhöhte Garantie.<br />

Die Rollläden sind aus widerstandsfähigem Aluminium<br />

gefertigt und damit für jede Wetterlage gerüstet. Die<br />

Blendrahmenmontage ermöglicht ein ungehindertes<br />

Öffnen des Fensters bei hochgefahrenem Rollladen. Ihre<br />

Kunden können nach wie vor aus den drei bekannten<br />

Bedienvarianten wählen. Wer es besonders komfortabel<br />

mag, entscheidet sich für einen automatischen Rollladen.<br />

Dieser lässt sich mit einer Funk-Fernbedienung<br />

steuern und ist darüber hinaus io-homecontrol ® -<br />

kompatibel. Mit der VELUX Systemfernbedienung<br />

lässt sich der Rollladen individuell<br />

programmieren, so<strong>das</strong>s er sich zu<br />

festgelegten Zeiten automatisch<br />

öffnet und schließt. Erste<br />

Sonnenstrahlen lassen<br />

sich so bereits vor<br />

<strong>dem</strong> Aufstehen<br />

genießen. Bei den automatischen Rollläden stehen<br />

zwei Varianten zur Auswahl. Der Elektro-Rollladen<br />

eignet sich besonders für Elektrofenster oder für einen<br />

gemeinsamen Einbau mit einem <strong>Dach</strong>fenster. Kunden,<br />

die sich erst im Nachhinein für einen automatischen<br />

Sie weisen selbstverständlich weiterhin alle bewährten<br />

Vorteile <strong>auf</strong>. So lassen sich ohne großen Aufwand und<br />

mit verhältnismäßig geringen Kosten energieeffiziente<br />

Lösungen erzielen. Im geschlossenen Zustand erhöhen<br />

VELUX Rollläden die Wärmedämmung* im Winter.<br />

Dafür sorgt neben den ausgeschäumten Lamellen die<br />

Luftschicht zwischen Fenster und Rollladen. Diese verhindert,<br />

<strong>das</strong>s Wärme entweicht und schafft eine angenehme<br />

Innentemperatur. Im Sommer hingegen sorgen<br />

VELUX Rollläden als außenliegender Sonnenschutz<br />

für eine Hitzereduktion** von bis zu 95 %. Durch die<br />

optimale Verdunkelung wird Ihren Kunden ein erholsamer<br />

und entspannter Schlaf zu jeder Zeit ermöglicht.<br />

Neben <strong>dem</strong> generellen Schallschutz vermindern VELUX<br />

Rollläden zusätzlich Regen- und Hagelgeräusche und<br />

erhöhen den Schutz vor Einbrechern.<br />

5<br />

Rollladen entscheiden, sollten <strong>auf</strong> solarbetriebene<br />

Rollläden zurückgreifen.<br />

Sie funktionieren kabellos, so<strong>das</strong>s zusätzliche<br />

Elektroarbeiten sowie <strong>auf</strong>wändige<br />

Wand- und Malerarbeiten entfallen.<br />

Die voll integrierte Solarzelle sorgt bei der solarbetriebenen<br />

Variante für ausreichend Strom – auch in der<br />

dunklen Jahreszeit.<br />

Wem die funktionale Lösung am ehesten zusagt, der<br />

entscheidet sich für den VELUX Kurbel-Rollladen. Dieser<br />

wird manuell per Hand durch einen leichtgängigen<br />

Kurbel-Antrieb bedient. VELUX Rollläden lassen sich<br />

mit innen liegen<strong>dem</strong> Sonnenschutz beliebig kombinieren.<br />

Wenn sie sich vor störenden Blicken schützen<br />

möchten oder ihren Wohnraum zur insektenfreien<br />

Zone erklären wollen, bietet die VELUX Produktpalette<br />

von Rollos, Jalousetten über Faltstores und Insektenschutzrollos<br />

immer die richtige Lösung.<br />

*Geschlossene Sonnenschutzprodukte ermöglichen einen zusätzlichen<br />

Wärmedämmeffekt. Gemessen wurde die Differenz des ermittelten Wärmeverlustes<br />

durch <strong>das</strong> Fenster im Vergleich <strong>zum</strong> Wärmeverlust durch <strong>das</strong> Fenster bei<br />

gleichzeitig geschlossenem Sonnenschutzprodukt (gemessen analog DIN EN<br />

12567-2). Für die EnergieeinsparVO bleibt der Uw-Wert des Fensters maßgeblich.<br />

** Die Hitzeschutzfunktion von VELUX Hitzeschutz-Markisen wurde in einem<br />

der europäischen Norm EN 13363-2 entsprechenden Verfahren mit WIS 1.0<br />

(Advanced Window Information System) berechnet und bezieht sich <strong>auf</strong> die<br />

Wärmeeinstrahlung durch <strong>das</strong> Fenster.<br />

Das <strong>Dach</strong> 37


Service: Holz – Konstruktiv<br />

Schule Mettendorf<br />

Bedarfsgerechter Neu<br />

Die an Luxemburg grenzende, im Naturpark Südeifel gelegene<br />

Verbandsgemeinde Neuerburg kämpft gegen die typischen<br />

Probleme des dünn besiedelten ländlichen Raumes an. Als<br />

Teil eines umfassenden Maßnahmenpaketes zur Verbesserung<br />

ihrer Standortfaktoren beschloss die Verbandsgemeinde im Jahr<br />

2008, die Grund- und Hauptschule Hildegardis in der Ortsgemeinde<br />

Mettendorf in eine Ganztages-Grundschule umzuwandeln<br />

und eine neue Kindertagesstätte <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Schulgelände zu<br />

errichten. Man plante die komplette Sanierung und Erhaltung<br />

der bestehenden Bausubstanz mit Gesamtkosten von 4,8 Mio.<br />

Euro. Es stellte sich jedoch heraus, <strong>das</strong>s ein bedarfsgerechter<br />

Neubau Einsparungen in Höhe von 1,5 Mio. Euro erbringen<br />

würde. Damit fiel die Entscheidung für ein bedarfsgerechtes,<br />

nachhaltiges Neubauprojekt in Holzkonstruktion.<br />

I Raumbedarf des neuen Schulkonzeptes<br />

Die Ganztagesschule benötigt vier Klassenräume, eine Schulmensa<br />

mit angegliederter Küche, eine zweite Mensa für die neue<br />

Kindertagesstätte, einen Sanitär- und Umkleidebereich für die<br />

auch von Externen genutzte Turnhalle und einen Raum für die<br />

Haustechnik. Die Turnhalle war ursprünglich für den Abriss<br />

und als kleinerer Neubau vorgesehen. Hier entschied man sich<br />

jedoch für die Sanierung, um die Turnhalle in der vorhandenen<br />

Größe zu erhalten. Möglich wurde dies, weil die interessierten<br />

örtlichen Sportvereine ihren Beitrag in Form einer Muskelhypothek<br />

leisteten und den kompletten Abriss des alten Sanitärund<br />

Umkleidebereiches sowie die Entfernung des Bodens und<br />

der Glasbausteine in der Fassade der Sporthalle übernahmen.<br />

I Gesamtkonzept des Neubaus<br />

Der Raumbedarf des neuen Schulkonzeptes ließ sich <strong>auf</strong> einer<br />

gebogenen, im Viertelkreis angeordneten Grundfläche<br />

insgesamt 1000 m² unterbringen. Der Neubau verbindet ein<br />

verbliebenes Schulgebäude mit der zu sanierenden Turnhalle.<br />

Das Gebäude steht <strong>auf</strong> einer 30 cm dicken Bodenplatte aus<br />

Beton. Die Holzkonstruktion dar<strong>auf</strong> besteht aus Massivholzelementen,<br />

mit OSB-Platten beplankten Holzrahmenbauelementen,<br />

Brettschichtholz, Holzfaserdämmplatten und Zellulose-Einblasdämmung.<br />

Das Brettsperrholz der tragenden und<br />

aussteifenden Innenwände, Bogenbinder und Brettstapelelemente<br />

der <strong>Dach</strong>konstruktion sowie die innen befestigten,<br />

aussteifenden OSB-Platten bleiben dekorativ sichtbar. Damit<br />

kommt fast die gesamte Palette von Holzbausystemen und<br />

-materialien <strong>zum</strong> Einsatz.<br />

Für eine Holzkonstruktion entschied man sich <strong>auf</strong> Anraten<br />

des Architekten <strong>auf</strong>grund der guten Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit<br />

der Gebäudehülle, die der Holzbau ermöglicht.<br />

Diese Eigenschaften sind <strong>auf</strong>grund des innovativen<br />

Heiz- und Kühlsystems mit Betonkernaktivierung erforderlich<br />

und sinnvoll. Das Heiz- und Kühlsystem besteht außer<strong>dem</strong><br />

aus einem Block-Heizkraftwerk, zwei Luft-Wasserwärmepumpen<br />

und einem Gaskessel zur Spitzenabdeckung.<br />

Abgerundet wird <strong>das</strong> nachhaltige Gesamtkonzept durch sechs<br />

im Erdreich versenkte Betonzisternen zur Grauwasser- bzw.<br />

Regenwassernutzung.<br />

38 Das <strong>Dach</strong>


au statt Sanierung<br />

I Der Materialbedarf an holzbauteilen<br />

Die großen Vorteile des Holzbaus liegen im vergleichsweise geringen<br />

Gewicht der Bauteile, <strong>dem</strong> hohen Vorfertigungsgrad und<br />

der schnellen Montage <strong>auf</strong> der Baustelle. Die Objektabteilung<br />

des Holzstandortes Trier-Saar-Luxemburg war frühzeitig in <strong>das</strong><br />

Projekt eingebunden. Schließlich galt es, die Anlieferung der<br />

unterschiedlichen Holzbauteile <strong>zum</strong> ausführenden Betrieb bzw.<br />

<br />

<strong>auf</strong> die Baustelle bis ins Detail abzustimmen und zu terminieren.<br />

Das erhebliche Volumen der Holzbauteile erforderte eine ausgefeilte<br />

Logistik als Grundvoraussetzung für den reibungslosen<br />

Abl<strong>auf</strong> der Montagearbeiten und der nachfolgenden Gewerke.<br />

Die Lager- und Transportmöglichkeiten der <strong>DEG</strong> Niederlassung<br />

Trier ermöglichten die Anlieferung gemischter Ladungen entsprechend<br />

<strong>dem</strong> geplanten Abl<strong>auf</strong> der Montagearbeiten <strong>auf</strong> der<br />

Baustelle und der Vorfertigung beim Holzbaubetrieb.<br />

I Die holzkonstruktion im Detail – außenwände<br />

Das Ständerwerk der<br />

Holzrahmenkonstruktion<br />

der insgesamt<br />

650 m² Außenwand<br />

besteht aus Konstruktionsvollholz<br />

im Querschnitt<br />

6 cm x 20 cm.<br />

Die aussteifende Beplankung<br />

des Ständerwerks<br />

besteht aus 15<br />

mm dicken OSB-Platten.<br />

Da die OSB-Platten<br />

sichtbar bleiben, ist<br />

die Verklebung der Stöße<br />

nicht möglich. Die<br />

Luftdichtungsebene<br />

Brettschichtholz Mayer-Mellenhof, Hasslacher, 56 Bogenbinder als Sonderbauteile 57,5 m³ BSH,<br />

und gerade Standardträger, Länge bis 21 m, Höhe bis 66 cm Lieferung an Holzbaubetrieb<br />

Brettstapelelemente Mayer-Mellenhof, beim Hersteller exakt abgebunden, 150 m³, Lieferung ab Trier,<br />

60 cm breit, Dicke 120 mm direkt an Baustelle<br />

Brettsperrholz Mayer-Mellenhof, 1114 m², 138 mm dick, beim Hersteller mit 154 m³, Lieferung an Holzbaubetrieb,<br />

allen Ausschnitten und Profilierungen versehen<br />

z.T. direkt an Baustelle<br />

Konstruktionsvollholz Hasslacher, Pfosten, Rähme und Unterzüge für Vorfertigung 43,5 m³ an Holzbaubetrieb<br />

Holzfaserdämmplatten Gutex Thermowall, Dicke 60 mm, 450 m² für WDVS-System 27 m³, Lieferung an Baustelle<br />

n Aufbau der Außenwand. Der Sockelbereich<br />

des WDVS wird möglichst frühzeitig durch<br />

den Verputz geschützt.<br />

wird deshalb mittels Dampfbremsfolie zwischen OSB und Ständerwerk<br />

hergestellt. Die Vorteile der Holzrahmenkonstruktion<br />

liegen in ihrem geringen Gewicht und den Hohlräumen (Gefachen),<br />

die vollständig für die Dämmung zur Verfügung stehen.<br />

Lieferumfang der <strong>DEG</strong> <strong>Alles</strong> für <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>eG</strong>, Holzstandort Trier-Saar-Luxemburg<br />

Oriented Strand Board Glunz, OSB/3 aussteifende Wandbeplankung, Vorfertigung 7,35 m³ Lieferung an Holzbaubetrieb<br />

Zellulosedämmung Isofloc, Einblasdämmung der Rahmenbaugefache Volumen ca. 90 m³, Lieferung direkt an Baustelle<br />

Das <strong>Dach</strong> 39


Service: Holz – Konstruktiv<br />

n Der <strong>Dach</strong>bereich des äußeren Gebäudebogens ist für die<br />

Begrünung mit einer Substratdicke von 8 cm vorgesehen.<br />

Von außen wird ein Wärmedämm-Verbundsystem aus 60<br />

mm dicken Holzfaserdämmplatten (Thermowall ® , Gutex) mit<br />

Breitrückenklammern <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Ständerwerk befestigt und später<br />

verputzt. Die Gefache werden vollständig mit Zellulosefaserdämmung<br />

ausgefüllt. Das WDVS erhöht den Dämmwert<br />

der Wand und überdämmt die Vollholzständer, die in hochgedämmten<br />

Konstruktionen eine Wärmebrücke darstellen.<br />

eines Rastermaßes ist nicht erforderlich. Die unbehandelten<br />

Oberflächen in Standardqualität bleiben sichtbar und sorgen<br />

für Behaglichkeit und Wohlbefinden.<br />

I <strong>Dach</strong>konstruktion<br />

Im Achsabstand von ca. 4,20 m radial angeordnete BSH-Bogenbinder<br />

und 120 mm dicke Brettstapelelemente sind die<br />

tragenden Elemente der dreiteiligen <strong>Dach</strong>konstruktion, die<br />

zu<strong>dem</strong> mit einer Aufdachdämmung aus 160 mm dicken Holzfaserdämmplatten<br />

versehen wird. Im äußeren Bogen des Gebäudes<br />

sind die Binder nach unten gewölbt, um die <strong>Dach</strong>neigung<br />

möglichst gering zu halten, da <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> <strong>auf</strong> dieser Seite begrünt<br />

wird. Im Mittelgang und im <strong>zum</strong> inneren des Viertelkreises orientierten<br />

<strong>Dach</strong>bereich wölben die BSH-Bogenbinder nach oben.<br />

BSH-Bogenbinder bieten neben ihrer Ästhetik eine hervorragende<br />

Tragfähigkeit und erlauben den Bau leichter, filigraner<br />

Konstruktionen mit schlanken Querschnitten. BSH-Bogenbinder<br />

verhalten sich statisch so günstig, <strong>das</strong>s damit bereits Hallentragwerke<br />

mit freien Spannweiten von 150 m gebaut wurden.<br />

n Besonders die Brettsperrholzelemente im Mittelgang sind<br />

wichtig für die Aussteifung des Gebäudes.<br />

I Innenwände<br />

Die massiven Innenwände aus 138 mm dicken Brettsperrholz<br />

(crossplan ® , MM-K<strong>auf</strong>mann) erfüllen die statische Funktion<br />

der Aussteifung der gesamten Konstruktion. Aus Brettsperrholz<br />

vorgefertigte Elemente lassen sich <strong>auf</strong> der Baustelle<br />

schnell montieren. Tür- und Fensteröffnungen sowie Installationsdurchbrüche<br />

werden in der Vorfertigung exakt hergestellt<br />

und tragen zu Präzision und kurzer Bauzeit bei. Die Einhaltung<br />

I anschluss der Sporthalle<br />

An die Turnhalle wird eine vorgefertigte ausgeflockte Holzrahmenwand<br />

montiert. Diese häufige Kombination von Holz und<br />

Beton bietet sich in der Sanierung genauso wie im Neubau als<br />

trockene Bauweise mit kurzer Bauzeit und hoher Energieeffizienz<br />

an.<br />

n Anschluss der Turnhalle.<br />

Bautafel<br />

Planung/Bauleitung:<br />

Ausführung:<br />

Statik:<br />

Architekt Dipl. Ing. Markus Blasweiler<br />

Karl Berens Holzbau GmbH<br />

PHIP International S.àr.l<br />

Dipl. Ing. Matthias Krupinski<br />

Text und Fotos: Oelmann<br />

40 Das <strong>Dach</strong>


I Der Beitrag von holz zur Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltiges Bauen ist ein Gesamtkonzept und nicht allein<br />

abhängig vom Einsatz eines bestimmten Baustoffes. Allerdings<br />

stammt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft<br />

und wurde dort zuerst als Grundprinzip allen Wirtschaftens<br />

umgesetzt. Vorfertigung, nachwachsender Rohstoff, geringer<br />

Energie<strong>auf</strong>wand zur Herstellung<br />

und <strong>das</strong> CO2-Speichervermögen<br />

sind geläufige Argumente. Gerade<br />

beim CO2-Speichervermögen des<br />

Holzes werden die Maßeinheiten<br />

häufig durcheinandergeworfen<br />

und lassen <strong>das</strong> Argument nahezu<br />

unglaubwürdig erscheinen. Es ist<br />

ganz einfach:<br />

Holz verarbeitet beim Wachstum<br />

CO2. Es spaltet <strong>das</strong> CO2-Molekül,<br />

I <strong>DEG</strong>-Event in<br />

lagert den Kohlenstoff in seine<br />

der hildegardisschule<br />

Zellsubstanz ein und gibt den (für<br />

Das Bauprojekt hat ermutigende<br />

<strong>das</strong> Holz) nutzlosen Sauerstoff an<br />

neue <strong>Weg</strong>e für den Bau von Schulen,<br />

sonstigen kommunalen Ein-<br />

die Atmosphäre ab. Verbrennt<br />

man <strong>das</strong> Holz oder lässt man es<br />

richtungen und Büros <strong>auf</strong>gezeigt.<br />

verfaulen wird der im Holz enthaltene<br />

Kohlenstoff wieder zu<br />

hat bewiesen, <strong>das</strong>s sich Innovati-<br />

Der Architekt Markus Blasweiler<br />

CO2. Aus 1000 kg Holz entstehen<br />

so 1800 kg CO2. Oder anders<br />

prestigeträchtige Hochhausproon<br />

und Kreativität nicht nur <strong>auf</strong><br />

herum: 1000 kg Holz speichern<br />

jekte beschränkt. Um <strong>das</strong> große<br />

1800 kg CO2. Bauholz und Holzwerkstoffe<br />

berechnen wir häufig<br />

leute zu befriedigen, organisierte<br />

Interesse der örtlichen B<strong>auf</strong>ach-<br />

nach Kubikmetern oder Quadratmetern.<br />

Diese Maßeinheiten sind<br />

Vorstellung des Objektes in der<br />

die <strong>DEG</strong> Niederlassung Trier eine<br />

n In der Bodenplatte werden Rohrleitungen aus Kunststoff mit mehreren<br />

Kreisläufen verlegt, in denen <strong>das</strong> Kühl- bzw. Heizwasser zirkuliert.<br />

für die Berechnung der CO2-Speicherung<br />

ungeeignet, <strong>zum</strong>al die spezifischen Gewichte z.B. der tor und Förderverein dieser sympathischen Schule zusätzlich<br />

Hildegardisschule, <strong>das</strong> von Rek-<br />

in Mettendorf eingesetzten Holzprodukte einschließlich der unterstützt wurde. Den über 70 Teilnehmern wurde <strong>das</strong> Projekt<br />

in Fachvorträgen von der Planung und Statik bis hin zu<br />

Zellulosedämmung <strong>auf</strong> einer Bandbreite von 60 kg/m³ bis 600<br />

kg/m³ liegen. Es hilft nur die Umrechnung <strong>auf</strong> <strong>das</strong> Gewicht der den eingesetzten Materialien vorgestellt. Auf der Website der<br />

Holzmasse. In der Ganztagesschule Mettendorf wurden 240 Hildegardis-Schule war nach der Veranstaltung zu lesen: „Neue<br />

Tonnen Holz verbaut, was der Speicherung von 432 Tonnen <strong>Weg</strong>e beim Schul-Neubau begeistern bei <strong>DEG</strong>-Event“.<br />

CO2 entspricht.<br />

I Das heiz- und Kühlsystem<br />

Das Heiz- und Kühlsystem der Ganztagsschule<br />

Mettendorf fußt <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Prinzip<br />

der Betonkernaktivierung und nutzt die<br />

Wärmespeicherfähigkeit der massiven Bodenplatte<br />

zur Heizung oder Kühlung der<br />

Räume. In der Bodenplatte wird ein engmaschiges<br />

Netz von Rohrleitungen verlegt,<br />

durch <strong>das</strong> Wasser als Heiz- bzw. Kühlmedium fließt. Die<br />

gesamte durchflossene Bodenplatte wird dadurch als Übertragungs-<br />

und Speichermasse thermisch aktiviert und liefert eine<br />

gleichmäßig verteilte Grundlast. Ähnlich einer Fußbodenheizung<br />

arbeitet <strong>das</strong> System bei niedrigen Vorl<strong>auf</strong>temperaturen.<br />

Das System regelt sich selbst und gleicht asymmetrische Wärmeverteilungen<br />

selbsttätig aus.<br />

Für Räume mit erhöhtem Temperaturbedarf<br />

sind zusätzliche<br />

Heizmöglichkeiten vorzusehen.<br />

Die Betonkernaktivierung arbeitet<br />

zeitversetzt in einer Phasenverschiebung,<br />

weshalb <strong>das</strong> System<br />

als besonders geeignet für<br />

Büro- und Schulgebäude gilt, die<br />

nur tagsüber besetzt sind.<br />

Das <strong>Dach</strong> 41


Recht und Finanzen<br />

Kostenlose Erstberatung<br />

Insolvenz kann ein<br />

Neuanfang sein<br />

Rechtsanwalt Holger Lessing vergleicht seine Arbeit als Sanierungsberater<br />

und Insolvenzverwalter mit der eines Arztes. „Wer gleich bei<br />

den ersten Symptomen kommt, hat wesentlich bessere Chancen<br />

<strong>auf</strong> Heilung, als wenn die schwere Krankheit bereits ausgebrochen<br />

ist.“ Lessing weiß, wovon er spricht. Der Rechtsanwalt hat sich als<br />

Partner und Namensgeber der Anwaltskanzlei Lessing, Trebing, Bert<br />

GbR mit Büros in Frankfurt, Mannheim und Darmstadt seit 1998<br />

<strong>auf</strong> Sanierungsberatung sowie Insolvenz- und Zwangsverwaltung<br />

spezialisiert. Er bietet jetzt eine kostenlose Erstberatung an, damit<br />

es gar nicht zur Insolvenz kommt. Und bei welchen Symptomen<br />

sollte ein <strong>Dach</strong>decker die Reise nach Frankfurt <strong>auf</strong> sich nehmen?<br />

„Wer <strong>auf</strong>grund der wirtschaftlichen Situation seiner Firma schlecht<br />

schläft, Zahlungsziele verlängern, sein Konto überziehen und den<br />

Kreditrahmen bei der Bank erweitern muss, bei <strong>dem</strong> besteht Handlungsbedarf“,<br />

sagt Lessing.<br />

Die Idee für die kostenlose Erstberatung stammt vom <strong>Dach</strong>deckermeister<br />

Klaus-G. Kaiser, der selbst bereits in die Schuldenfalle geraten<br />

ist und Privatinsolvenz anmelden musste. Der 62-Jährige aus<br />

Solingen weiß, wovon<br />

er spricht und möchte<br />

deshalb anderen <strong>Dach</strong>deckern<br />

Hilfestellung<br />

bieten. Die Kanzlei Lessing<br />

gewährt bei einem<br />

Gespräch selbstverständlich<br />

Anonymität.<br />

„Wenn Klienten dann<br />

berichten, haben sie<br />

oft Aha-Erlebnisse und<br />

beginnen ihre Lage realistisch<br />

einzuschätzen“,<br />

erläutert der Fachanwalt.<br />

Ganz wichtig sei, <strong>das</strong>s bei fehlender Liquidität <strong>auf</strong> keinen Fall<br />

<strong>das</strong> Löcherstopfen beginne. „Da geben viele ihr letztes Hemd und<br />

lösen die Lebensversicherung auch noch <strong>auf</strong>“, weiß Lessing. Aber<br />

auch dann, wenn eine Insolvenz unumgänglich ist, braucht keiner<br />

Angst davor zu haben. Sie bietet vor allem bei rechtzeitigem Antrag<br />

gute Chancen für eine „übertragende Sanierung“ und damit für einen<br />

Neuanfang ohne Schuldenberg. „Wenn eine Perspektive vorhanden<br />

ist, schaue ich als Insolvenzverwalter doch nach geeigneten Übernahmekandidaten“,<br />

erklärt Lessing. „Der bisherige Inhaber ist einer<br />

der ersten, der in Frage kommt.“ Info: <strong>Dach</strong>deckermeister Klaus-G.<br />

Kaiser, Tel. 0171 4106358 oder @ www.ltb-anwaelte.de<br />

achtung Verjährung<br />

Mahnschreiben<br />

reicht nicht<br />

Zum Jahresende sollte überprüft<br />

werden, ob offene Vergütungsansprüche<br />

zu verjähren<br />

drohen. Für die Verjährung<br />

von Vergütungsansprüchen aus Bauleistungen gilt: Sie<br />

beginnt grundsätzlich mit <strong>dem</strong> Schluss des Jahres, in<br />

<strong>dem</strong> die geltend gemachten Ansprüche entstanden<br />

sind. Sollte eine Verjährung von Vergütungsansprüchen<br />

drohen, kann die Verjährung durch verschiedene Maßnahmen<br />

gehemmt werden. Dies kann erfolgen durch<br />

Klageerhebung, Zustellung eines Mahnbescheides, Prozess<strong>auf</strong>rechnung,<br />

Streitverkündung, Anmeldung des<br />

Anspruchs im Insolvenzverfahren, selbstständiges Beweisverfahren,<br />

schiedsrichterliches Verfahren. Zu einem<br />

Neubeginn der Verjährung, nicht zu einer bloßen Hemmung,<br />

kommt es durch Anerkenntnis des Schuldners<br />

(Auftraggebers). Ein Anerkenntnis besteht z.B. bereits in<br />

einer Abschlagszahlung oder Sicherheitsleistung. Trotz<br />

weit verbreiteter Meinung wird die Verjährung jedoch<br />

nicht durch ein einfaches Mahnschreiben gehemmt.<br />

ZVDh-Leitfaden<br />

Elektronische<br />

Rechnung<br />

Im Rahmen des Steuervereinfachungsgesetzes 2011<br />

wurden die hohen Anforderungen an die elektronische<br />

Übermittlung von Rechnungen reduziert. Künftig<br />

wird die elektronische Rechnung der Papierrechnung<br />

gleichgestellt. So lässt sich<br />

zukünftig Arbeits<strong>auf</strong>wand (Kuvertierung,<br />

Papierausdruck) und Porto sparen<br />

und die Übermittlung geht schneller.<br />

Der ZVDH hat einen ausführlichen<br />

Leitfaden zur elektronischen<br />

Rechnungsstellung verfasst. Für Innungsbetriebe<br />

ist dieser im internen<br />

Mitgliederbereich unter www.dachdecker.de<br />

in der Rubrik Recht > Steuern<br />

bereitgestellt und bei Eingabe des<br />

Suchbegriffs „Rechnung“ zu finden.<br />

42 Das <strong>Dach</strong>


ZIERER ®<br />

Verschoben<br />

Elektronische<br />

Lohnsteuerkarte<br />

Die Einführung der elektronischen Lohnsteuerkarte wird<br />

nicht <strong>zum</strong> 01.01.2012 erfolgen. Lt. Bundesfinanzministerium<br />

liegt die Verzögerung vor allem bei der technischen<br />

Überprüfung des Abrufverfahrens. Mögliche Übergangsregelungen<br />

könnten so aussehen, <strong>das</strong>s die lohnsteuerlichen<br />

Daten, die den Arbeitgebern im Dezember 2011 vorliegen,<br />

weiter verwendet werden.<br />

<strong>Dach</strong> & Fassade aus Fiberglas<br />

Über 30 Jahre Hersteller- Erfahrung<br />

Ein nach EnEV saniertes <strong>Dach</strong> oder eine<br />

Fassadensanierung mit ZIERER-Elementen<br />

spart mehr als 50 % Heizenergiekosten ein.<br />

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Jetzt auch in HOLZ-Optik und in<br />

TONZIEGEL-Optik<br />

Elektronische Steuererklärung<br />

Elster-Verfahren<br />

dauerhaft<br />

Mit <strong>dem</strong> Steuervereinfachungsgesetz 2011 wird<br />

die elektronische Kommunikation mit der<br />

Finanzverwaltung weiter ausgeweitet.<br />

So muss jetzt auch die Zerlegungserklärung<br />

zur Körperschaftssteuer<br />

elektronissch übermittelt werden.<br />

Gleichzeitig wird <strong>das</strong> eigentlich<br />

bis <strong>zum</strong> 31.12.2011<br />

befristete Elster-Verfahren,<br />

mit <strong>dem</strong> jeder Steuerpflichtige<br />

seine Einkommenserklärung<br />

und Umsatzsteuer-<br />

Voranmeldung elektronisch<br />

übermitteln kann, dauerhaft<br />

als zulässiger Übertragungsweg<br />

festgeschrieben.<br />

Das <strong>Dach</strong> 43<br />

Holzstruktur<br />

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Und unsere bewährte Klinkerstruktur!<br />

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Gewinnspiel<br />

Der neu iPod touch wechselt den Besitzer<br />

Mit Das DACH der ZEDACH-Gruppe gewinnt der Leser nicht nur neue Informationen, er kann auch den iPod touch von Apple<br />

sein Eigen nennen. Ein Multitalent mit 32 Gigabyte, mit viel Raum für Bilder, Daten und Musik. Objektbilder lassen sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

großen Display besonders gut im Verhandlungsgespräch mit einsetzen. <strong>Alles</strong> <strong>auf</strong> einen Blick und immer den guten Ton im Ohr,<br />

<strong>das</strong> liefert der iPod, genau wie die ZEDACH-Gruppe mit 6.000 Handwerksbetrieben als Mitglieder und über 130 Verk<strong>auf</strong>sstellen<br />

bundesweit. Also, Das DACH durchblättern, Seitenzahlen addieren, Glück haben – und der iPod touch kommt zu Ihnen.<br />

Herzlichen Glückwunsch, Herr Becks!<br />

<strong>Dach</strong>deckermeister Christian Becks aus <strong>dem</strong><br />

westfälischen Dülmen kann sich über den<br />

neuen iPod touch freuen. Der <strong>Dach</strong>deckerbetrieb<br />

ist Mitglied der <strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-<br />

HOLZ <strong>eG</strong>, Hamm, und wird von der Niederlassung<br />

in Münster betreut. Die Lösungszahl 119<br />

aus Heft III/2011 war korrekt addiert und so wird<br />

ihm in Kürze ein Mitarbeiter der <strong>DEG</strong> DFH den<br />

Gewinn überreichen. Der nächste iPod touch<br />

wartet bereits <strong>auf</strong> seinen Besitzer. Das können<br />

Sie sein! Nennen Sie uns die Gewinnzahl bis<br />

<strong>zum</strong> 29. Februar 2012.<br />

Rätsel-<br />

Gewinnspiel<br />

Ihr Gewinn:<br />

Apple iPod touch, in schwarzem Outfit, 32 GB<br />

Speicher, in den Abmessungen 110 x 62 x 8,5<br />

mm, mit 3,5 Zoll Widescreen-Multi-Touch-Display<br />

in 9 cm Bilddiagonale, inkl. Zubehör.<br />

hier die Summe der 6 Seitenzahlen eintragen,<br />

<strong>auf</strong> denen sich die oben gezeigten Bilder befinden:<br />

Schicken Sie <strong>das</strong> Lösungswort an:<br />

ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />

Fax: 0431 54027 79<br />

Einsendeschluss ist der 29.02.2012.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Lösungszahl aus <strong>dem</strong> Rätsel der<br />

vorhergehenden Ausgabe lautete: 119.<br />

Impressum<br />

Das DACH 9. Jahrgang<br />

Erscheint quartalsweise<br />

Herausgeber (Leserbriefadresse):<br />

ZEDACH <strong>eG</strong><br />

Zentralgenossenschaft<br />

des <strong>Dach</strong>deckerhandwerks<br />

c/o ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Holzkoppelweg 21<br />

24118 Kiel<br />

Tel. 0431 54027 73<br />

Fax 0431 54027 79<br />

info@zedach-concept.de<br />

www.zedach.com<br />

Konzeption und Inhalt:<br />

ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Jean Pierre Beyer,<br />

jean-pierre.beyer@zedach-concept.de<br />

Henning Höpken,<br />

henning.hoepken@zedach-concept.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Rainer Brunkhorst, Raimund Schrader,<br />

Arno Maus, Volkmar Sangl,<br />

Olga Tröster, Andreas H<strong>auf</strong>,<br />

Jürgen Matuschke, Markus Piel,<br />

Stefan Klusmann, Eberhard Hinz,<br />

Frank Skitschak, Bernhard Scheithauer<br />

Redaktion (Text und Foto):<br />

Henning Höpken<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Harald Friedrich<br />

Felix Holland<br />

Knut Köstergarten<br />

Margot Müller<br />

Herbert Oelmann<br />

Grafik und Layout:<br />

Frank Petersen<br />

Michael Kunsch<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Anzeigenschluss:<br />

Vier Wochen vor Erscheinen<br />

Druck:<br />

dfn-kiel, Kiel<br />

Abonnementsbedingungen:<br />

Einzelheftpreis 3,- Euro.<br />

Der Bezugspreis für Mitglieder<br />

der „ZEDACH-Gruppe” ist in der<br />

Mitgliedschaft enthalten.<br />

44 Das <strong>Dach</strong>


Das KombiPlan-Dämmsystem<br />

setzt neue Maßstäbe<br />

Mit <strong>dem</strong> KombiPlan-Dämmsystem von<br />

Kn<strong>auf</strong> Insulation sparen Sie Zeit und Geld!<br />

Das KombiPlan-Dämmsystem von Kn<strong>auf</strong> Insulation ist eine Kombination aus<br />

Zwischen- und Aufsparrendämmung. Die Dampfbremsbahn Kn<strong>auf</strong> Insulation<br />

LDS 2 Silk wird hierbei von Außen plan über die Zwischensparrendämmung<br />

verlegt. Die <strong>auf</strong>wändige Wannenverlegung entfällt, Ihre Arbeit wird so deutlich<br />

vereinfacht und Sie sparen Zeit und Material – und <strong>das</strong> bei Erreichen der<br />

gleichen U-Werte!<br />

Diese neue Dämmlösung von Kn<strong>auf</strong> Insulation erreicht auch im Altbau den<br />

sogenannten Passivhaus-Standard.<br />

www.kn<strong>auf</strong>insulation.de<br />

Details entnehmen Sie der Kn<strong>auf</strong> Insulation Broschüre „<strong>Dach</strong>dämmung schützt<br />

vor Energieverlust“ – Seite 26-27 und 30-31.


Nachgefragt<br />

Patrick Smolka<br />

Ein persönlicher Fragebogen an Patrick Smolka aus Ankum bei Osnabrück. Patrick Smolka (24) lernte<br />

den Beruf des Fachinformatikers und absolvierte danach eine <strong>Dach</strong>deckerlehre im Betrieb Gerd<br />

Thyen, Ankum, in 1,5 Jahren. 2010 errang er den Titel des Bundessiegers im Leistungswettbewerb der<br />

<strong>Dach</strong>deckerjugend, wurde mit <strong>dem</strong> BRAAS Motivationspreis ausgezeichnet und vertritt Deutschland<br />

bei der <strong>Dach</strong>decker-WM.<br />

Herr Smolka, Fachinformatiker reichte Ihnen<br />

nicht?<br />

"Reichte mir nicht" ist hier vielleicht nicht <strong>das</strong><br />

passende Wort! Vielmehr habe ich während<br />

meiner Ausbildung <strong>zum</strong> Fachinformatiker<br />

feststellen müssen, <strong>das</strong>s mich ein Arbeitstag<br />

nur am Computer nicht fesseln konnte. Ich<br />

musste einfach meinem handwerklichen Eifer<br />

und Interesse nachkommen!<br />

Social Media, Facebook, Twitter etc. sind<br />

die Zukunft?<br />

Ob es sich dabei um die Zukunft handelt, mag<br />

ich noch bezweifeln! Aber sicherlich um eine<br />

neue und moderne Weise der Kommunikation,<br />

die aber auch nicht immer nur positive<br />

Sachen mit sich bringt. Meiner Meinung<br />

nach bleibt der direkte Kontakt zu Menschen<br />

mehr und mehr <strong>auf</strong> der Strecke! Und es werden<br />

einfach zu viele Informationen aus <strong>dem</strong><br />

eigenen Privatleben an die Öffentlichkeit<br />

gegeben.<br />

<strong>Dach</strong>deckerschule St. Andreasberg ist?<br />

Für mich eine ausgezeichnete <strong>Dach</strong>deckerschule,<br />

die einen großen Teil <strong>zum</strong> meinem<br />

Erfolg durch die Begabten-Förderung beigetragen<br />

hat! Vielen Dank dafür!<br />

Warum soll jemand <strong>Dach</strong>decker werden?<br />

<strong>Dach</strong>decker sollte man werden, denn in welchen<br />

Beruf kann man schon behaupten, ein<br />

Bauvorhaben vom Keller bis <strong>zum</strong> <strong>Dach</strong> komplett<br />

begleiten zu dürfen und die Vielseitigkeit<br />

des Berufes zu genießen?<br />

<strong>Dach</strong>deckerausbildung – muss sich etwas<br />

ändern?<br />

Meiner Meinung nach sollte bei der Gesellenprüfung<br />

Politik kein prüfungsrelevantes<br />

Fach sein. Sicherlich ist Politik ein wichtiges<br />

Thema und kann auch gerne in der Berufsschule<br />

als Fach vorkommen, aber warum<br />

muss dieses ein prüfungsrelevantes Fach für<br />

die <strong>Dach</strong>deckerausbildung sein? Für mich hat<br />

es nur unnötigen Stress verursacht, den man<br />

sich ersparen könnte!<br />

Die <strong>Dach</strong>deckerbranche braucht?<br />

Viele junge qualifizierte Nachwuchsdachdecker,<br />

um auch in Zukunft <strong>dem</strong> hohen Qualitätsstandard<br />

im <strong>Dach</strong>deckerhandwerk gerecht<br />

zu werden.<br />

Die <strong>Dach</strong>deckerbranche braucht nicht?<br />

<strong>Dach</strong>haie, die unwissenden Leuten <strong>das</strong> Geld<br />

aus der Tasche ziehen. Holen Sie sich im Falle<br />

eines Falles einen Innungsbetrieb und lassen<br />

sich von ihm fachgerecht beraten.<br />

Braas Motivationspreis bedeutet für Sie?<br />

Der Braas Motivationspreis hat für mich eine<br />

große Bedeutung. Er hat mir gezeigt, <strong>das</strong>s es<br />

sich lohnt, für etwas zu kämpfen und auch<br />

mal den einen oder anderen Urlaubstag zu<br />

opfern, um sich bestmöglich vorzubereiten.<br />

Weltmeisterschaft 2012 – wir kommen!<br />

Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen<br />

haben?<br />

Den besten Ratschlag habe ich während<br />

meiner Ausbildung von meinem Chef persönlich<br />

bekommen: Arbeite immer so, <strong>das</strong>s es<br />

dir selbst gefällt. Ich denke, <strong>das</strong> war ein sehr<br />

prägsamer Ratschlag, <strong>dem</strong> ich noch immer<br />

folge! Denn nur womit ich zufrieden bin, von<br />

<strong>dem</strong> ich sagen kann, <strong>das</strong>s es gut geworden<br />

ist, kann ich einem Kunden mit Stolz präsentieren.<br />

Was mögen Sie an sich am liebsten?<br />

Mein "winziger" Tick an Perfektionismus.<br />

Nicht in jeder Lebenslage hilfreich, aber im<br />

<strong>Dach</strong>deckerberuf Gold wert.<br />

Ihre Lieblingswebsite?<br />

Eine direkte Lieblingswebsite besitze ich<br />

nicht. Sicherlich bin auch ich bei Facebook<br />

unterwegs, aber auch <strong>auf</strong> vielen anderen Seiten<br />

im World Wide Web. Somit kann ich nicht<br />

sagen, <strong>das</strong>s ich eine Website nun besonders<br />

bevorzuge.<br />

Mit wem würden Sie gerne mal eine Woche<br />

Ihr Leben tauschen?<br />

Eine Woche mein Leben tauschen? So spontan<br />

fällt mir da keine Person ein. Sicherlich<br />

könnte ich mir jetzt eine reiche Persönlichkeit<br />

raussuchen, aber eigentlich bin ich ganz<br />

zufrieden mit meinem Leben! Ich wüsste<br />

nicht, warum ich es tauschen sollte! Ich habe<br />

meine Familie, Freunde und Freundin, die<br />

mir zur Seite stehen, somit bin ich rundum<br />

glücklich.<br />

46 Das <strong>Dach</strong>


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