Eine in Stein und Holz gebaute Ein- ladung, als Gast das ...

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05 Die neuen Suiten in der Chasa Nova
neu in der CHASA NOVA
Grosszügkeit und Licht, Suiten mit über 50 m 2
Es ist eine Sache, den Ansprüchen eines aufgeschlossenen Bauherrn mit moderner Architektur zu genügen. Es gibt Austausch, Reibung,
These, Antithese und Synthese. Das Ergebnis drückt dieses Verhältnis zwischen Architekt und Bauherr aus. Hotelzimmer aber müssen
unterschiedlichsten «Bauherren» gefallen. Sie kommen von irgendwoher, mit ihrem eigenen Geschmack, ihren eigenen ästhetischen Gewohnheiten,
mit den unterschiedlichsten Ansichten von Schön und Unschön. Wie kann man diesen Menschen ein Erlebnis, ein Zuhause auf
Zeit gestalten? Ein Hinweis ist ja, dass alle diese Menschen ganz bewusst ins Engadin gereist sind, bereit sich für die Texturen der Region zu
öffnen. Und das ist der Schlüssel: Die Suiten sind – und das ist auch die Handschrift des Architekten – ein Konzentrat aus dem, was den Ort
ausmacht, in den Materialien genauso wie in der Formensprache, die regionale Bezüge herstellt, ohne gestrig oder folkloristisch zu werden.
Mit diesem Verständnis ausgestattet wird die Architektur der Suiten nicht nur spür- sondern auch lesbar:
- Der Naturstein hat die Härte, die Rauheit der Oberfläche, die Kargheit, die eine hochalpine Landschaft kennzeichnet.
- Das Holz ist nicht nur nach seiner Herkunft, Farbe und Oberfläche ausgewählt: Der Arvenduft lässt auch mit geschlossenen Augen
das Engadin präsent sein.
- Der Lichteinfall, der bewusst in den Zimmern ein Spiel mit hell und schattig inszeniert.
- Die Textilien der Vorhänge und Kissen kontrastieren in ihrer Weichheit, genauso wie die Wiesen und Matten der Schroffheit der
Felsgipfel ihre Sanftheit entgegensetzen und dabei keinesfalls den schwächeren Eindruck machen.
- Der Weitblick in die Landschaft, der all diesen subtilen Eindrücken die Wucht der Engadiner Naturbühne entgegensetzt und sie damit
in Kontext setzt.
Gäste werden diese vielschichtigen Eindrücke nicht nur erleben, sondern auch mitnehmen; und sie werden die Erinnerung als Einladung
verstehen, bald wieder zurückzukehren.
Arch. Renato Maurizio