5. Mai: Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen ...
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LEBENSNAH |<br />
erin zubereitet und <strong>von</strong> <strong>Menschen</strong> mit<br />
Beeinträchtigung an die SchülerInnen<br />
verkauft.<br />
Intensiv ausgebaut wurden die Bemühungen,<br />
Arbeitgeber zu finden, die <strong>von</strong><br />
<strong>Menschen</strong> mit Beeinträchtigung stunden-<br />
oder tageweise beschäftigen. Santner:<br />
„Die größte Schwierigkeit dabei ist,<br />
dass die Unternehmen zwar oft bereit<br />
sind, <strong>Menschen</strong> mit Beeinträchtigung in<br />
ihrem Betrieb arbeiten zu lassen, sobald<br />
es aber um eine Anstellung geht, sind<br />
die Barrieren riesengroß“. Aber für <strong>Menschen</strong><br />
mit Beeinträchtigung ist es eine<br />
großartige Möglichkeit auch außerhalb<br />
der Werkstätte in einem Betrieb zu arbeiten:<br />
Seit 2004 arbeitet beispielsweise<br />
Daniela Rainer fünfmal die Woche <strong>von</strong><br />
10 bis 13.30 Uhr im Merkur Restaurant,<br />
hilft beim Abservieren, sauber machen<br />
und in der Küche. Andrea Quehenberger<br />
hilft einmal die Woche beim Frisör<br />
„Kleiner Salon Silvia“ aus. Ein Projekt,<br />
das anlässlich des Inklusionstages am<br />
<strong>5.</strong> <strong>Mai</strong> im vergangenen Jahr gestartet ist<br />
und vorerst bis Herbst 2012 vereinbart<br />
wurde. Seit einigen Jahren gibt es eine<br />
Kooperation mit dem Reiterhof in Kuchl,<br />
wo <strong>Menschen</strong> mit Beeinträchtigung aus<br />
der Werkstätte Bischofshofen viermal<br />
pro Woche die Stallungen ausmisten.<br />
Großer Wert wird auf die Fortbewegung<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln – individuell<br />
oder in der Gruppe – gelegt. Santner:<br />
„Auch das ist ein Schritt in Richtung<br />
Selbständigkeit und Teilnahme an der<br />
Gesellschaft“.<br />
Radstadt<br />
Eine scheinbar kleine Sache, die aber zu 100 % inklusiv ist: Das<br />
Salzburger Bildungswerk veranstaltet ein Seminar zum Thema<br />
„Gedächtnistraining“, zu dem sich auch zwei <strong>Menschen</strong> mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung angemeldet haben. Auch über das<br />
Musikum nehmen viele – auch in anderen Bezirken – Angebote<br />
<strong>zur</strong> Weiterbildung wahr: Trommeln, Gitarre, Klavier und andere<br />
Instrumente, die im Rahmen <strong>von</strong> Konzerten auch gemeinsam<br />
mit den anderen MusikschülerInnen vorgetragen werden.<br />
Ähnlich wie in Bischofshofen gibt es auch in Radstadt einige<br />
gute Kooperationen mit Firmen, bei denen <strong>Menschen</strong> mit Beeinträchtigung<br />
externe Arbeitsplätze haben. Beispiele dafür<br />
sind das Hotel Stegerbräu, die Firma Kohlbrat & Bunz, das<br />
Sportzentrum Radstadt und das Seniorenwohnhaus in Altenmarkt.<br />
Auch die „Gesunde Jause“ für die Volks- und Hauptschule,<br />
die einmal wöchentlich zubereitet wird, ist eine großartige<br />
Möglichkeit, um in Kontakt mit SchülerInnen zu kommen<br />
und den Austausch zu fördern.<br />
„Wir legen großen Wert auf möglichst<br />
viele Kontaktpunkte, um Verständnis<br />
für den Alltag <strong>von</strong> <strong>Menschen</strong><br />
mit Beeinträchtigung zu wecken“<br />
erzählt Hansjörg Rettenwender <strong>von</strong> der Werkstätte Radstadt.<br />
Ein Beispiel dafür ist ein Projekt mit dem BORG, bei dem SchülerInnen<br />
in der Werkstätte mitgearbeitet haben, wobei jedem<br />
Schüler ein Coach mit Beeinträchtigung zugeteilt wurde.<br />
Bernhard Rieder arbeitet im Hotel Stegerbräu im Service<br />
und in der Küche.<br />
Es sind kleine, aber wichtige Schritte zu einer Gesellschaft ohne Ausgrenzung, die über die Lebenshilfe initiiert werden.<br />
Dabei geht es in erster Linie um Sensibilisierung für die Beseitigung <strong>von</strong> Barrieren. Rechtlich haben wir durch die UN-<br />
Behindertenrechts-Konvention schon einen Meilenstein erreicht. Großes Engagement gibt es im Bundesland Salzburg auf<br />
politischer Ebene, wo gemeinsam mit <strong>Menschen</strong> mit Beeinträchtigung an einem neuen Behindertengesetz gearbeitet wird,<br />
das sich ganz stark an der UN-Behindertenrechtskonvention orientiert.<br />
Lesen Sie in der Juni-Ausgabe: Schritte <strong>zur</strong> Inklusion… im Pinzgau.<br />
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