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der Wald der Zukunft - Deutscher Forstverein

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Themen u. a.: Neuer Forstchef NRW andreas Wiebe |<br />

die lärche – Baum des Jahres 2012 |<br />

<strong>der</strong> <strong>Wald</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

November | 2011


Klein gepflanzt, wurzelt stark!<br />

Naturverjüngungen und Saaten haben die beste<br />

Wurzelentwicklung. Wer aber pflanzen muss, sollte<br />

möglichst kleine Pflanzen (20 – 40 cm) verwenden,<br />

<strong>der</strong>en Wurzeln - nicht beschädigt - im Boden zu<br />

einer Pfahl- o<strong>der</strong> Herzwurzel heranwachsen,<br />

Hauptvoraussetzung für einen stabilen <strong>Wald</strong>.<br />

Unter diesen Bedingungen kommen Tubex<br />

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Mehr Wachstum


2012<br />

kalen<strong>der</strong> des deutschen<br />

forstvereins<br />

Treffpunkt<br />

WALD<br />

www.forstverein.de www.treffpunktwald.de<br />

Januar 2012<br />

KW 52. 1. 2. 3. 4. 5.<br />

Mo 2 9 16 23 30<br />

Di 3 10 17 24 31<br />

Mi 4 11 18 25<br />

Do 5 12 19 26<br />

Fr 6 13 20 27<br />

Sa 7 14 21 28<br />

So 1 8 15 22 29<br />

Treffpunkt<br />

WALD<br />

www.forstverein.de www.treffpunktwald.de<br />

Juli 2012<br />

KW 26. 27. 28. 29. 30. 31.<br />

Mo 2 9 16 23 30<br />

Di 3 10 17 24 31<br />

Mi 4 11 18 25<br />

Do 5 12 19 26<br />

Fr 6 13 20 27<br />

Sa 7 14 21 28<br />

So 1 8 15 22 29<br />

Treffpunkt<br />

WALD<br />

www.forstverein.de www.treffpunktwald.de<br />

iNHalt<br />

interview mit andreas wiebe<br />

»es geht weiter in richtung Nachhaltigkeit …« 4<br />

dfwr<br />

<strong>der</strong> wald <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> 6<br />

kwf<br />

»demografischer wandel in <strong>der</strong> forstwirtschaft« 8<br />

PefC<br />

ich bin doch kein wald-sheriff … 12<br />

<strong>der</strong> baum des Jahres 2012: die lärche 14<br />

aus den län<strong>der</strong>n<br />

Zukünftiges konzept des deutsch-polnischen austausches 16 |<br />

aktuelles aus dem »ländle« 17 | Gefährdung und schutz <strong>der</strong> wäl<strong>der</strong><br />

bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> o<strong>der</strong> 18 | Polen und deutsche gedachten <strong>der</strong> opfer des<br />

busunglücks 18 | bfv diskutiert steigende ansprüche an den wald 19<br />

| tharandt würdigt beitrag des forstvereins mv zur 200-Jahrfeier 19 |<br />

Jahrestagung 2011 »Zur Nachhaltigkeitsstrategie <strong>der</strong> forstwirtschaft<br />

in mecklenburg- vorpommern« 20 | tagesexkursion zum Graf v. d.<br />

schulenburgschen Privatforst 20 | regionaltagung des sfv zum<br />

wirken Heinrich Cottas in <strong>der</strong> oberlausitz 21 | thüringer forstverein<br />

bei <strong>der</strong> anhörung zum thüringer Gesetz über die reform <strong>der</strong><br />

forstverwaltung 21<br />

Göttinger tagebuch 22<br />

veranstaltungen 23<br />

iNHalt<br />

Impressum<br />

ISSN: 1868-1247<br />

pro<strong>Wald</strong><br />

Magazin des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s<br />

� proWALD wird herausgeben vom Deutschen <strong>Forstverein</strong> e. V. und<br />

von <strong>der</strong> ID <strong>Wald</strong> GmbH verlegt, Geschäftsführer Marcus Kühling.<br />

� Redaktion: Chr. Blohm, Hannes Elster (V.i.S.d.P.),<br />

Dr. Andreas Forbrig, KWF (verantwortlich für die Seiten des KWF).<br />

� Anzeigen: KOLLAXO Markt- und Medienkonzepte<br />

Berliner Freiheit 26, 53111 Bonn<br />

Tel.: 0228/850410-58, Fax: -59, E-Mail: langhans@kollaxo.com<br />

� Lektorat und Korrektur: Ilse Bechtold.<br />

� Anschrift von Verlag und Redaktion:<br />

ID <strong>Wald</strong> GmbH, Büsgenweg 1, 37077 Göttingen, Tel.: 0551/379 62 65,<br />

Fax: 0551/379 62 37, E-Mail: info@idwald.de, www.idwald.de<br />

� Satz und Layout: Sigrun Bönold.<br />

� Herstellung: Verlag Die Werkstatt, Lotzestr. 22a, 37083 Göttingen.<br />

� Erscheinungsweise: zweimonatlich.<br />

� Bezugsweise: Die Mitglie<strong>der</strong> des DFV erhalten proWALD kostenlos.<br />

Der Preis für ein Einzelheft beträgt 5 Euro einschließlich Versand.<br />

Jahresabonnement 30 Euro.<br />

� Leserbriefe sind erwünscht, sie geben allerdings die Meinung<br />

<strong>der</strong> Verfasser wie<strong>der</strong>. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

abzudrucken und falls notwendig zu kürzen.<br />

� Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Ansicht des <strong>Forstverein</strong>s wie<strong>der</strong>.<br />

Redaktionsschluss <strong>der</strong> Januar-Ausgabe: 15. Dezember 2011.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2.<br />

Titelbild: Christine Blohm<br />

DFV-Fotokalen<strong>der</strong> 2012<br />

wie<strong>der</strong> als<br />

Weihnachtsgeschenk<br />

bestellbar!<br />

Auch in diesem Jahr haben zahlreiche Mitglie<strong>der</strong> beim<br />

Fotowettbewerb mitgemacht, zu dem <strong>der</strong> DFV per E-Mail und über<br />

die proWALD aufgerufen hatte. Aus den uns zugesandten vielfältigen<br />

Fotomotiven zum Thema <strong>Wald</strong> wurde ein Postkartenkalen<strong>der</strong> 2012<br />

erstellt, <strong>der</strong> beim <strong>Forstverein</strong> ab dem 10. Dezember erhätlich sein<br />

wird. Bestellen Sie jetzt dieses schöne Weihnachtsgeschenkt für<br />

5,- Euro/Stk. zzgl. Versandkosten. Wir freuen uns über einen Anruf<br />

unter 0551/379 6265 o<strong>der</strong> eine E-Mail an info@forstverein.de<br />

Die diesjährig ausgewählten Kalen<strong>der</strong>bil<strong>der</strong> sind von:<br />

Anika Hittenbeck, Stefan Schmid, Jan Engel, Jörg Beckmann,<br />

Dr. Ursula Rüping, Stadt Augsburg/Forstverwaltung,<br />

Michael Frhr. Truchseß, Reiner Baumgart, Mark Geb,<br />

Peter Uthoff, Christoph Binnewies, Bernhard v. Blanckenburg.<br />

Vielen Dank allen DFV-Mitglie<strong>der</strong>n, die am Fotowettbewerb<br />

mitgemacht haben, für ihre Einsendungen!<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 3


4 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

seiteN des forstvereiNs<br />

»Es geht weiter<br />

in Richtung<br />

Nachhaltigkeit …«<br />

Interview mit dem neuen Chef des Landesbetriebs<br />

<strong>Wald</strong> und Holz Nordrhein-Westfalen, Andreas Wiebe<br />

Frage: Der neue Chef des Landesbetriebs<br />

<strong>Wald</strong> und Holz NRW ist kein Förster, also kein<br />

Fachspezialist. Sie werden als Verwaltungsfachmann<br />

beschrieben, <strong>der</strong> große Organisationen<br />

kompetent managen kann. Wohin<br />

geht es unter Ihnen mit dem <strong>Wald</strong> in NRW?<br />

Andreas Wiebe: Es geht weiter in Richtung<br />

Nachhaltigkeit. Das ist das Leit motiv <strong>der</strong><br />

Forstwirtschaft, aber auch das Leitmotiv<br />

für alle öffentlichen Betriebe. Und Nachhaltigkeit<br />

bedeutet ja, dass wir immer auf<br />

die nächste, übernächste und die darauf<br />

folgende Generation schauen. Das, was<br />

wir heute veranlassen – im <strong>Wald</strong>bau, in <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsführung o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />

–, darf dann nicht auf Kosten <strong>der</strong><br />

zukünftigen Generationen gehen. Insofern<br />

ist das eine ideale Verbindung von waldbaulich-forstwirtschaftlichen<br />

und politisch-sozialen<br />

Motiven, was uns in dem Begriff <strong>der</strong><br />

Nachhaltigkeit gemeinsam begegnet.<br />

In <strong>der</strong> Presseerklärung zu Ihrer Ernennung<br />

schreibt das Ministerium, dass <strong>der</strong> Landesbetrieb<br />

<strong>Wald</strong> und Holz vor großen Herausforde-<br />

rungen stehe – was ist damit gemeint?<br />

Nun, damit sind in erster Linie die ökologischen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen gemeint, vor<br />

denen <strong>der</strong> <strong>Wald</strong> ja nicht nur in Nordrhein-<br />

Westfalen steht. Also, die Anpassung an die<br />

großen Klimaverän<strong>der</strong>ungen, die uns ins<br />

Haus stehen, die sowohl die ökologische<br />

wie auch die ökonomische Stabilität und<br />

Prosperität bedrohen. Wenn wir nicht vorankommen<br />

mit dem <strong>Wald</strong>umbau, dann werden<br />

uns Ereignisse wie »Kyrill« häufiger und<br />

stärker erwischen mit allen Problemen für<br />

Pflanzen und Tiere im <strong>Wald</strong> – aber auch für<br />

den Geldbeutel <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>besitzer.<br />

Das Ministerium spricht von neuen Impulsen,<br />

die von Ihnen erwartet werden. Was bedeutet<br />

das für die Forstleute in NRW, die ja<br />

diese Impulse umsetzen müssen?<br />

Die Forstleute haben einen Chef, <strong>der</strong> sie sehr<br />

schätzt, weil das eine Gilde ist (wenn ich das<br />

einmal so formulieren darf), die wie keine<br />

an<strong>der</strong>e aus einer intrinsischen Motivation<br />

heraus ihre Arbeit macht (so heißt es im<br />

Managerdeutsch), auf Deutsch: die mit dem


Herzen dabei ist und sich innerlich stark verbunden<br />

fühlt mit ihrem <strong>Wald</strong> und mit <strong>Wald</strong><br />

und Holz NRW. Das ist schon ein wirklicher<br />

Schatz.<br />

Das ist also eine Motivation, mit <strong>der</strong> Sie<br />

arbeiten können?<br />

Ganz genau. Und ein wichtiger Teil meiner<br />

Aufgabe wird es sein, dass ich für die Kolleginnen<br />

und Kollegen im Betrieb klare<br />

Botschaften sende und klare Rahmenbedingungen<br />

biete. Ich muss unsere Interessen<br />

gegenüber denen wahrnehmen, die in<br />

Düsseldorf das Geld bereitstellen für unsere<br />

vielen Gemeinwohlleistungen, und unseren<br />

Betrieb so darstellen, dass seine Leistungen<br />

auch finanziell angemessen gewürdigt werden.<br />

In Baden-Württemberg und in NRW sind<br />

neue Nationalparke beabsichtigt – sie müssen<br />

teilweise gegen heftigen Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong><br />

Sägewerke und <strong>der</strong> Holzindustrie durchgesetzt<br />

werden. Wie werden Sie nun Ihren neuen<br />

Nationalpark durchsetzen?<br />

Der Nationalpark im Teutoburger <strong>Wald</strong> ist<br />

eine Planung des Kreises Lippe, die das Land<br />

von ganzem Herzen unterstützt. Und weil<br />

es im <strong>Wald</strong> nur einen Experten gibt, also die<br />

Försterschaft, ist es auch gut und richtig,<br />

dass <strong>der</strong> Landesbetrieb mit <strong>der</strong> Realisierung<br />

dieses Nationalparks im Teutoburger <strong>Wald</strong><br />

beauftragt wird. Zu den Bedenken <strong>der</strong> Holzwirtschaft<br />

muss man einwenden, dass wir<br />

durch die Errichtung eines Nationalparks<br />

keinerlei signifikante Verschlechterung in<br />

<strong>der</strong> Holzversorgung erleben werden, nicht<br />

in <strong>der</strong> Region und auch nicht bundesweit.<br />

Die Einschlagsverluste durch die Errichtung<br />

eines Nationalparks sind verschwindend<br />

gering gegenüber <strong>der</strong> Menge aus fast<br />

1 Mio. ha <strong>Wald</strong>, die wir im Land haben. Abgesehen<br />

davon sollten wir alle bedenken:<br />

Es gibt auch eine Verantwortung gegenüber<br />

den zukünftigen Generationen in Bezug auf<br />

Artenvielfalt und Biodiversität. Und dieser<br />

Verantwortung stellen sich <strong>der</strong> Kreis Lippe<br />

und das Land Nordrhein-Westfalen.<br />

Der <strong>Wald</strong> ist ja die Quelle für Holzwirtschaft<br />

und für den Cluster Holz. Welche Bedeutung<br />

hat für Sie die Holzwirtschaft?<br />

Für den Landesbetrieb <strong>Wald</strong> und Holz (mit<br />

<strong>der</strong> Betonung auf Holz!) ist das ein absolut<br />

wichtiges Standbein, neben dem, was wir<br />

Forstliches im Landesbetrieb tun. Holzwirtschaft<br />

ist die umweltwirtschaftliche Seite<br />

unserer Betriebsleistung. Wir haben als öf-<br />

seiteN des forstvereiNs<br />

fentlicher Betrieb die unbedingte Aufgabe,<br />

für diese weit, weit unterschätzte Branche<br />

mit allein in NRW ca. 40 Mrd. Euro Jahresumsatz<br />

die öffentliche Wahrnehmung zu<br />

erhöhen und damit in Richtung Nachhaltigkeit<br />

auch die korrekten wirtschaftspolitischen<br />

Signale zu setzen. Es geht um die<br />

Kaskadennutzung, also darum, nach Möglichkeit<br />

das Holz erst dann zu verbrennen,<br />

wenn es zuvor zwei o<strong>der</strong> drei stoffliche Nutzungen<br />

hinter sich brachte, als Baustoff,<br />

als Holzwerkstoff usw. Und es geht darum,<br />

die Wertschöpfung, die uns das Holz bieten<br />

kann, insbeson<strong>der</strong>e im ländlichen Raum, in<br />

<strong>der</strong> Fläche, auch möglichst zu mobilisieren.<br />

Mit vielen Experten bin ich <strong>der</strong> Ansicht, dass<br />

die Marktsituation für den Rohstoff Holz<br />

sich langfristig verbessern wird (man denke<br />

an die Energiekrise). Das alles will verantwortungsvoll<br />

in ökonomische Erfolge umgemünzt<br />

werden – und wird auch eine Aufgabe<br />

von <strong>Wald</strong> und Holz in NRW sein.<br />

<strong>Wald</strong> heißt für Menschen, die für den <strong>Wald</strong> in<br />

Deutschland tätig sind, egal wo auch immer,<br />

stets mit Herz und Leidenschaft zu arbeiten.<br />

Was interessiert Sie persönlich am <strong>Wald</strong>, etwa,<br />

wenn Sie eine Wan<strong>der</strong>ung im <strong>Wald</strong> machen<br />

– Ästhetik, Funktion o<strong>der</strong> das Holz, das<br />

dort auf seine Ernte wartet?<br />

Ich bin ja am und im Teutoburger <strong>Wald</strong><br />

aufgewachsen, in Bielefeld. Schon als kleines<br />

Kind bin ich da immer gewesen. Das<br />

ist für mich immer wie<strong>der</strong> ein Stückchen<br />

Abenteuer, dieser <strong>Wald</strong>, ob als kleiner Junge,<br />

wenn man da gemeinsam am Lagerfeuer<br />

hockte, o<strong>der</strong> als ich letzte Woche auf <strong>der</strong><br />

Jagd im Sauerland in einem Buchenaltbestand<br />

gestanden bin. Wenn dann die Sonne<br />

durch die Stämme scheint und man sogar<br />

noch Anlauf hat, dann geht einfach das Herz<br />

auf. Und man hat plötzlich sehr viel weniger<br />

Sorgen und wird sehr viel ruhiger, als man es<br />

sonst im Arbeitsalltag sein kann.<br />

■<br />

Die Fragen stellte Hannes Elster.<br />

(Foto: Düring/BDF)<br />

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November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 5


Foto: Christine Blohm<br />

6 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

seiteN des dfwr<br />

Der <strong>Wald</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Wer hätte zu Beginn des Internationalen<br />

Jahres <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> 2011 ge dacht,<br />

dass unsere Wäl<strong>der</strong> innerhalb weniger<br />

Monate so stark in das öffentliche Interesse<br />

rücken? Doch die Katastrophe<br />

von Fukushima hat enormen Schwung<br />

in die Entwicklung <strong>der</strong> Energiepolitik<br />

und Klima schutz ziele gebracht. Letztere<br />

können mithilfe des Rohstoffes Holz<br />

durch stoffliche und energetische Nutzung<br />

verwirklicht werden.<br />

Eine steigende Holznachfrage ist vorprogrammiert,<br />

damit einhergehend auch<br />

ein steigendes Versorgungsdefizit. Darauf<br />

sind Politik, Forst- und Holzwirt schaft<br />

vorbereitet: Das Bundeskabinett hat am<br />

21. September 2011 die <strong>Wald</strong> strategie 2020<br />

verabschiedet und sich zu einer umfas senden<br />

multifunktionalen Forstwirtschaft auf<br />

<strong>der</strong> gesamten Fläche bekannt. Erstmalig<br />

wurde erreicht, dass die in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

teilweise wi<strong>der</strong> streitenden Interessen<br />

des Forst- und des Umweltministeriums zu<br />

einer für beide Seiten tragbaren <strong>Zukunft</strong>sstrategie<br />

zusammengeführt werden konnten.<br />

Die <strong>Wald</strong>strategie stellt einen gelungenen<br />

Kompromiss aus den verschiedenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen unserer Gesell schaft an


den <strong>Wald</strong> dar. Auch wenn <strong>der</strong> Naturschutz<br />

im <strong>Wald</strong> zentraler Streit punkt bleiben wird,<br />

ist mit <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>strategie ein wesentlicher<br />

Schritt in Richtung einer Ge samtlösung getan.<br />

Für die Balance zwischen den Ansprüchen<br />

an den <strong>Wald</strong> und seiner nachhaltigen<br />

Leistungsfähigkeit gibt die <strong>Wald</strong> strategie Lösungs<br />

ansätze.<br />

Aus Sicht des Deutschen Forstwirtschaftsrates<br />

(DFWR) sind mit ihr die wichtigs<br />

ten For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> deutschen Forstwirtschaft,<br />

wie sie in <strong>der</strong> »Erfurter Er klä rung«<br />

(vgl. proWALD/Ausgabe Juli 2011, S. 22/23)<br />

des DFWR formu liert wurden, verwirklicht.<br />

Während Forst- und Holzwirtschaft<br />

die <strong>Wald</strong>strategie begrüßen, kommen von<br />

Naturschutzverbänden kritische Äußerungen,<br />

konstruktive Lösungs an sätze bieten<br />

sie nicht. Das wurde auch in einer von <strong>der</strong><br />

Evangelischen Akademie Loccum organisierten<br />

Diskussionsrunde »<strong>Wald</strong> – mehr<br />

als Holz« Anfang Sep tember überdeutlich.<br />

Obwohl Deutschland schon im Jahr<br />

2009 Nettoimpor teur von Nadelholz war<br />

und für 2020 ein Versorgungsdefizit von<br />

20-40 Mio. m³ vorhergesagt wird, werden<br />

von den Naturschutz ver bänden vehementer<br />

denn je pauschal weitere Flächenstilllegungen<br />

gefor <strong>der</strong>t, die über die in <strong>der</strong> Nationalen<br />

Strategie zur biologischen Vielfalt<br />

fest gelegten 5 % hi nausgehen (NABU-Programm<br />

<strong>Wald</strong>wirtschaft 2020: min. 10 %).<br />

Die <strong>Wald</strong>strategie liefert diverse Lösungsansätze<br />

für die Anfor<strong>der</strong>ungen an den<br />

<strong>Wald</strong> heute und in <strong>Zukunft</strong>. Sie stand unter<br />

an<strong>der</strong>em aufgrund des Wi<strong>der</strong> stan des von<br />

den Naturschutzverbänden mehrfach auf<br />

<strong>der</strong> Kippe. Daher ist es ein großer Erfolg <strong>der</strong><br />

Forstwirtschaft, dass sie im Jahr <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong><br />

beschlos sen wurde. Endlich haben wir eine<br />

Bundesstrategie, die auf Augenhöhe mit <strong>der</strong><br />

Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt<br />

steht.<br />

Nun kommt es darauf an, dass die wichtigen<br />

Inhalte <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>strategie auch im konkreten<br />

politischen Handeln <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

ihren Nie <strong>der</strong>schlag finden. Jetzt sind<br />

alle gefragt, die <strong>Wald</strong>strategie mit Leben zu<br />

erfüllen. Die deutsche Forstwirtschaft wird<br />

die gesteckten Ziele erreichen, wenn wir zukünftig<br />

verstärkt in die Forstwissenschaft investieren<br />

und jun ge qualifizierte Forstleute<br />

auch einstellen.<br />

Forst- und Holzwirtschaft liefern Lösungen:<br />

Beim Parlamentarischen Abend<br />

des DFWR zum Thema »<strong>Zukunft</strong>srohstoff<br />

Dendromasse« am 8. Sep tember in Ber-<br />

seiteN des dfwr<br />

lin wurden bereits Lösungen diskutiert:<br />

Kurzumtriebsplanta gen (KUP) auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen könnten helfen,<br />

das künftige Versorgungsdefizit, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Bereich <strong>der</strong> energetischen Nutzung,<br />

zu verringern. Mit den Klimaleistungen von<br />

<strong>Wald</strong>- und Holzwirtschaft wird sich Ende<br />

November auch <strong>der</strong> erste Parlamentarische<br />

Abend <strong>der</strong> Platt form Forst & Holz auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Mit weiteren For<strong>der</strong>ungen nach Flächenstilllegungen<br />

von Seiten <strong>der</strong> Na turschutzverbände<br />

wird das Rohstoffdefizit<br />

jedoch nur größer werden. Deutsch land<br />

braucht den Rohstoff Holz und produziert<br />

ihn im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n nachhaltig,<br />

in allen drei Säulen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit:<br />

öko nomisch, öko logisch und sozial. Die<br />

Forst- und Holzwirtschaft will und wird ihren<br />

Bei trag zur Energiewende leisten. Dies muss<br />

allerdings in ei nem verantwortungs vollen<br />

Rahmen, nachhaltig und schonend auf <strong>der</strong><br />

ganzen <strong>Wald</strong>fläche passie ren! Hier gilt es<br />

natürlich, wichtige grundsätzli che Faktoren<br />

zu berücksichti gen, die Bodenfruchtbarkeit<br />

nicht zu gefähr den und die Devastierung<br />

von <strong>Wald</strong>böden zu verhin<strong>der</strong>n. Neben <strong>der</strong><br />

Aus weitung <strong>der</strong> Produktionsflächen muss<br />

aber auch generell die Energieeinsparung<br />

und -effizienz weiter geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Energiewende wirft neue Fragen auf:<br />

Denn »grüne« Energie ist nicht per se nachhaltig<br />

und gut. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz<br />

Lie bero ser Heide, Brandenburg,<br />

wird <strong>der</strong>zeit die Erweiterung eines<br />

Solarparks ge plant. Dafür müssten 650 Hektar<br />

<strong>Wald</strong> gerodet werden. Hier werden die<br />

gebrauch ten und gewollten erneuerbaren<br />

Energien gegeneinan<strong>der</strong> ausge spielt. <strong>Wald</strong>ökosysteme<br />

speichern Unmengen an CO2.<br />

Nutzt man Holz stofflich, ist die ses CO2 noch<br />

länger gebunden, energetisch genutzt, setzt<br />

es nur die vorher <strong>der</strong> Atmosphäre entnommene<br />

Menge an CO2 frei.<br />

Die Bundesregierung setzt sich in vielen<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n für den <strong>Wald</strong> erhalt<br />

ein – dort wird er meist zur Nahrungsmittelproduktion<br />

ge rodet. Wie kann Deutschland<br />

es dann verantworten, den eigenen <strong>Wald</strong><br />

vor dem Hinter grund <strong>der</strong> Energieerzeugung<br />

großflächig zu roden? Um den heimischen<br />

Holz bedarf zu decken, müssten dann Rohstoffe<br />

aus an <strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n importiert werden.<br />

Die Gewährleistung <strong>der</strong> sozialen und<br />

<strong>der</strong> ökologischen Säule <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

scheint dabei mehr als fraglich, eher zeigt<br />

sich hier eine neue Form von Kolonialismus.<br />

Weitere pauschale Flächenstilllegungen för<strong>der</strong>n<br />

solche Situationen – irgendwie muss<br />

die Nach frage ja gesichert werden.<br />

Im Gegensatz zu Solarparks auf <strong>Wald</strong>flächen<br />

stehen Windkraftanlagen: Diese können<br />

aus Gründen des Gesundheitsschutzes<br />

nicht in o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Nähe von Siedlungsbereichen<br />

errichtet werden. Stellt man sie im<br />

<strong>Wald</strong> auf, muss zwar auch eine Fläche gerodet<br />

werden, diese ist aber mit ca. 1 Hek tar<br />

pro Windkraftanlage um ein Vielfaches kleiner<br />

als bei ei nem Solarpark. Dazu kommt<br />

eine höhere Produktivität <strong>der</strong> Windkraftanla<br />

ge auf <strong>der</strong> relativ kleinen Fläche.<br />

Steigende Ansprüche: Letztendlich ist<br />

<strong>der</strong> <strong>Wald</strong> mehr Ansprüchen als je mals zuvor<br />

ausgesetzt:<br />

▶ Die Gesellschaft for<strong>der</strong>t Erholung, Ästhetik,<br />

sauberes Wasser und sau be re<br />

Luft, Möbel und auch Brennholz.<br />

▶ Der Cluster Forst und Holz und die <strong>Wald</strong>besitzer<br />

wollen ihren <strong>Wald</strong> bewirtschaften.<br />

▶ Die Naturschutzverbände for<strong>der</strong>n Biodiversität<br />

und Flächenstill legun gen.<br />

▶ Die Bundesregierung definiert klimaschutz-<br />

und energiepolitische Ziele.<br />

All diese Ziele und For<strong>der</strong>ungen haben,<br />

isoliert betrachtet, sicherlich ihre Berechtigung<br />

und ihren Sinn. Allerdings kann und<br />

darf man diese An sprü che nicht einzeln<br />

betrachten – sie hängen alle miteinan<strong>der</strong><br />

zusam men, sie betref fen alle unseren <strong>Wald</strong>!<br />

Wirtschaften und davon leben kann man<br />

nicht in einem stillgelegten <strong>Wald</strong>. Möbel<br />

und Brennholz produziert kein stillgelegter<br />

<strong>Wald</strong>. Klimaschutz- und energiepolitische<br />

Ziele erreicht kein stillgelegter <strong>Wald</strong>.<br />

Die multifunktionale Forstwirtschaft<br />

hingegen schafft es, alle diese Anfor <strong>der</strong>ungen<br />

auf ein und <strong>der</strong>selben Fläche, in ein<br />

und demselben <strong>Wald</strong> zu ver einen.<br />

In <strong>der</strong> Multifunktionalität <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong><br />

liegen deshalb unsere Vergangen heit und<br />

unsere <strong>Zukunft</strong>!<br />

■<br />

DFWR<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 7


8 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

seiteN des kwf<br />

KWF-Workshop<br />

»Demografischer Wandel<br />

in <strong>der</strong> Forstwirtschaft«<br />

19. und 20.05.2011 Groß-Umstadt<br />

Der KWF-Arbeitsausschuss »Mensch<br />

und Arbeit« griff in seinem Workshop<br />

ein Thema auf, das die Forstwirtschaft<br />

in den kommenden Jahren stark beschäftigen<br />

wird. Entscheidungsträger<br />

aus Forstbetrieben, Forstunternehmen<br />

und Arbeitnehmervertreter analysierten<br />

die Situation und diskutierten Lösungsansätze.<br />

Demografischer Wandel in<br />

Deutschland – ein Überblick<br />

Prof. Dr. Lutz Bellmann, Direktor des Forschungsbereichs<br />

Betriebe und Beschäftigung<br />

des IAB und Professor für Volkswirtschaftslehre<br />

an <strong>der</strong> Universität Erlangen,<br />

eröffnete die Vortragsreihe und stellte die demografische<br />

Situation auf nationaler Ebene<br />

dar. Bellmann sagte, dass sich das Erwerbspersonenpotenzial<br />

von <strong>der</strong>zeit 44,6 Mio. bis<br />

ins Jahr 2025 auf 38,1 Mio. verringern wird.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> 50- bis 64-Jährigen wird dabei<br />

bis ins Jahr 2020 stark zunehmen. Die<br />

Erwerbstätigkeit dieser Altersgruppe ist im<br />

europäischen Vergleich immer noch niedrig,<br />

wird sich aber durch das künftig spätere<br />

Renteneintrittsalter erhöhen. Hier besteht<br />

immer noch Handlungsbedarf.<br />

Für den Zeitraum von 2025 bis 2050 ist<br />

mit einer noch stärkeren Abnahme zu rechnen.<br />

Bellmann prognostizierte eine »Bildungsstagnation«,<br />

die in <strong>der</strong> Forstwirtschaft<br />

wegen des vergleichsweise ungünstigen<br />

Altersaufbaus nach Bellmann ab 2020 einsetzen<br />

könnte.<br />

Bellmann stellte den Zusammenhang zu<br />

den Wan<strong>der</strong>ungsbewegungen in Deutschland<br />

her. Der Wan<strong>der</strong>ungssaldo ist ungünstig,<br />

und zusätzlich haben die Migranten im<br />

Durchschnitt schlechtere Schulabschlüsse<br />

als Mitbürger ohne Migrationshintergrund.<br />

In <strong>der</strong> Ausschöpfung <strong>der</strong> Potenziale <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung<br />

sieht Bellmann einen Schlüssel<br />

zur Bewältigung <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Der Erwerbspersonenmangel wird sich<br />

regional unterschiedlich bemerkbar machen.<br />

In den Ballungsräumen wird er nicht<br />

so gravierend sein wie in den ländlichen<br />

Räumen, wobei die ländlichen Räume Ostdeutschlands<br />

wegen teilweise massiver Einbrüche<br />

bei den Geburtenraten durchaus<br />

vom Ausbluten bedroht sein werden (Sachsen-Anhalt<br />

minus 29 %). Den ländlichen Regionen<br />

im Süden Baden-Württembergs und<br />

Bayerns prognostizierte Bellmann ein geradezu<br />

goldenes Zeitalter, sie gehören zu den<br />

zukunftsfähigsten Regionen Deutschlands.<br />

Die BaySF gestalten den<br />

demografischen Wandel<br />

Robert Bocksberger, Bereichsleiter Personalentwicklung/Aus-<br />

und Fortbildung und<br />

Leiter des Forstlichen Bildungszentrums <strong>der</strong><br />

Bayerischen Staatsforsten (BaySF), stellte<br />

zunächst die demografische Situation in den<br />

BaySF dar. Bei den <strong>Wald</strong>arbeitern kündigt<br />

sich aufgrund <strong>der</strong> Altersstruktur ein signifikanter<br />

Anstieg <strong>der</strong> Zurruhesetzungen ab ca.<br />

2020 an, wenn die geburtenstarken Jahrgänge<br />

1960 aufwärts in den Ruhestand gehen.


Dies wird mit einer verstärkten Nachfrage<br />

nach Forstwirten einhergehen. Die BaySF<br />

sieht aber kein Problem, diese Fachkräfte in<br />

den durchwegs attraktiven ländlichen Regionen<br />

Bayerns zu gewinnen. Die Fehlzeiten<br />

<strong>der</strong> Forstwirte ab 55 sind um ungefähr 10 %<br />

höher als die <strong>der</strong> jüngeren Altersklassen.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Holzerntefähigen nimmt ab<br />

55 Jahren sprunghaft ab. Bocksberger sagte,<br />

dass dies aber auch ein Definitionsproblem<br />

<strong>der</strong> »Holzerntefähigkeit« sei. Hier sind kreative<br />

Lösungen bei Alternativarbeiten gefragt.<br />

Bei den Beschäftigten im gehobenen<br />

Dienst prognostizierte Bocksberger ab ca.<br />

2017 ein Ansteigen <strong>der</strong> Verrentungen. Bei<br />

den Beschäftigten des höheren Forstdienstes<br />

ist die Alterskurve leicht einseitig, das<br />

Durchschnittsalter aber relativ niedrig, die<br />

BaySF reagieren im beginnenden Wettbewerb<br />

um hoch qualifizierte Nachwuchskräfte.<br />

Bei allen Maßnahmen im Umgang<br />

mit dem demografischen Wandel ist die<br />

»Rechtzeitigkeit« ein wichtiges Prinzip langfristiger<br />

Personalpolitik. Die BaySF wird die<br />

Kompetenzentwicklung <strong>der</strong> Mitarbeiter mit<br />

altersgerechter Qualifizierung weiter fortsetzen.<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Vorsorge,<br />

eingebettet in ein effizientes betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement, sind weitere<br />

Elemente <strong>der</strong> Strategie.<br />

Die Gesundheitssituation<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten im Forst<br />

Dr. Michael Vollmer, Facharzt für Arbeitsmedizin,<br />

sagte, dass bei <strong>Wald</strong>arbeitern die<br />

Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems<br />

an <strong>der</strong> Spitze stehen, sie zeichnen für 30 %<br />

<strong>der</strong> Berufs- und Arbeitsunfähigkeitsrentenzugänge.<br />

Das Muskel- und Skelett-System<br />

wird bei <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>arbeit durch einseitig stets<br />

wie<strong>der</strong>kehrende Tätigkeiten, durch ungünstige<br />

Körperhaltungen, Schwingungen u. v. m.<br />

belastet. Vollmer berichtete, dass die Belastung<br />

vielfach durch fehlende motorische<br />

Grundeigenschaften wie Kraft, Schnelligkeit,<br />

Ausdauer und Koordination verstärkt würde.<br />

Die Erkrankungen des Herz-Kreislauf-<br />

Systems zeichnen für 20 % <strong>der</strong> Berufs- und<br />

Arbeitsunfähigkeitsrentenzugänge. Das<br />

Herz-Kreislauf-System ist bei <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>arbeit<br />

hohen Belastungen ausgesetzt. Das Arbeiten<br />

am Hang, das Mitführen von Geräten und<br />

Werkzeugen, die Belastung durch Hitze bei<br />

gleichzeitiger eingeschränkter Schweißabgabe<br />

kennzeichnen die Belastungen. Hier<br />

beobachtet Vollmer oft mangelhafte Voraussetzungen<br />

wie z. B. Hochdruck o<strong>der</strong> ungenügenden<br />

körperlichen Trainingszustand.<br />

seiteN des kwf<br />

Während bei <strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong> Belastungen<br />

durch Lärm und Abgase Erfolge zu verzeichnen<br />

sind, besteht bei den Infektionsgefährdungen<br />

wie z. B. durch Borreliose<br />

Handlungsbedarf. Nebenerwerbstätigkeiten<br />

<strong>der</strong> Forstwirte sieht Vollmer sehr kritisch.<br />

Bei den Auszubildenden diagnostizierte<br />

Vollmer bei 40 % Koordinationsschwächen,<br />

bei 30 % Haltungsschäden, bei 25 % Herz-<br />

Kreislauf-Probleme und bei 20 % Übergewicht.<br />

Übergewicht betrifft alle im Forst Beschäftigten,<br />

in den Altersklassen ab 40 Jahren<br />

haben nur noch knapp 30 % <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

Normalgewicht. Die psychischen<br />

Belastungen nehmen weiter zu, 30 % aller<br />

im Forst Beschäftigten fühlen sich psychisch<br />

belastet. Die zu große Arbeitsmenge, unklare<br />

Erwartungen <strong>der</strong> Vorgesetzten sowie<br />

fehlende Rückmeldungen <strong>der</strong> Vorgesetzten<br />

sind hier die wesentlichen Stichworte.<br />

Zur Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheitssituation<br />

im Forst können, so Vollmer, unter aktiver<br />

Mitarbeiterbeteiligung zwei Strategien<br />

beitragen. Einmal, vermeidbare Belastun-<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Gruppenarbeit<br />

gen weiter abzubauen und arbeitsbezogene<br />

Ressourcen zu stärken (Verhältnisprävention).<br />

Zum Zweiten empfiehlt Vollmer die<br />

För<strong>der</strong>ung gesun<strong>der</strong> Verhaltensweisen am<br />

Arbeitsplatz und die Motivierung zu gesun<strong>der</strong><br />

Lebensführung außerhalb des Betriebs.<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Gerd Scheuplein, Bereichsleiter für betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement bei<br />

<strong>der</strong> Barmer GEK, zeigte, dass drei Krankheitsarten<br />

für ca. 57 % <strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeitstage<br />

verantwortlich sind: Muskel-Skelett-Erkrankungen<br />

für ca. 24 %, psychische<br />

und Verhaltensstörungen für ca. 18 % sowie<br />

Atemwegserkrankungen für 16 %. Für die<br />

GEK entstehen dadurch erhebliche Kosten<br />

ebenso wie für die Betriebe, die neben den<br />

Kosten <strong>der</strong> Fehlzeiten auch Organisationskosten,<br />

Personalersatzkosten u. v. m. zu tragen<br />

haben.<br />

Daraus ergibt sich eine gemeinsame Interessenlage<br />

für Betriebe und GEK. Die GEK<br />

strebt deshalb bei <strong>der</strong> betrieblichen Gesund-<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 9


heitsför<strong>der</strong>ung intensive Zusammenarbeit<br />

mit Betrieben an und för<strong>der</strong>t Aktionen zur<br />

Firmenfitness und zum betrieblichen Gesundheitsmanagement.<br />

Die Aktionen <strong>der</strong> Firmenfitness beinhalten<br />

die Unterstützung von sog. Gesundheitstagen<br />

mit Rücken- und Entspannungsübungen,<br />

Wassertagen, Vorträgen zu gesun<strong>der</strong><br />

Ernährung, Fitnesstests u. v. m.<br />

Beim betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

werden Analyse <strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeitsdaten,<br />

Beschäftigtenbefragung,<br />

Planung von entsprechenden Maßnahmen<br />

sowie <strong>der</strong>en Umsetzung und Überprüfung<br />

von <strong>der</strong> GEK geför<strong>der</strong>t.<br />

Empfehlungen Arbeitsgruppe 1<br />

»Betriebliches Gesundheitsmanagement«<br />

Die Arbeitsgruppe war sich schnell darüber<br />

einig, dass es im Bereich des Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements (BGM) nicht nur<br />

um medizinische Fragen geht, son<strong>der</strong>n auch<br />

um die Schaffung einer Akzeptanzgrundlage<br />

für alle Beteiligten.<br />

In medizinischer Hinsicht geht es um die<br />

Belastungen des Muskel-Skelett-Apparates,<br />

Herz-Kreislauf- und Koordinationsschwäche,<br />

psychische Belastungen, Übergewicht<br />

und Suchtprobleme.<br />

Auf <strong>der</strong> Organisationsebene kann in<br />

Außendienst und Innendienst unterschieden<br />

werden. Zum Außendienst zählen nicht<br />

nur die Mitarbeiter/innen wie Forstwirte,<br />

Revierleiter und Forstwirtschaftsmeister,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Unternehmer. Diese<br />

Gruppe muss sich mit dem Thema »BGM«<br />

zunächst analysierend auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Der Innendienst bildet, ebenfalls über<br />

alle Ebenen, die zweite Säule im Gesundheitsmanagement.<br />

Hier könnten die psychischen<br />

Probleme eine vergleichbar größere<br />

Rolle spielen.<br />

BGM sollte immer »langfristig, über alle<br />

Ebenen, positiv besetzt und freiwillig« angelegt<br />

sein, dann sind nachhaltige positive<br />

Wirkungen zu erwarten.<br />

Rahmenbedingungen: Vor einer Einführung<br />

des BGM sollte eine Steuerungsgruppe<br />

geschaffen werden. Sinnvoll erscheint eine<br />

Andockung an die Organisationsstrukturen<br />

<strong>der</strong> Arbeitssicherheit, da beide Themen<br />

eine Einheit bilden. Bewährt haben sich<br />

Mitarbeiterbefragungen, Erfahrungsaus-<br />

10 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

seiteN des kwf<br />

tausche, Kooperationen mit den Versicherungsträgern<br />

und/o<strong>der</strong> den Krankenkassen.<br />

Wichtig sind realistischen Ziele. Sie müssen<br />

natürlich laufend an die verän<strong>der</strong>ten Situationen<br />

angepasst und permanent kommuniziert<br />

werden. Dazu gehören Controlling<br />

und Qualitätsüberprüfung nach <strong>der</strong> Einführung<br />

eines BGM.<br />

Grenzen: Es gibt bestimmte Grenzen, die<br />

akzeptiert werden müssen. Persönliche Entscheidungen,<br />

Schamgrenzen o<strong>der</strong> auch ein<br />

»Nichtkönnen« bilden Grenzen, die häufig<br />

nicht überwunden werden können. Hier<br />

muss mit Motivierung o<strong>der</strong> auch Anreizen<br />

(Zeit/Geld/Mahnen) gearbeitet werden.<br />

Auch Fragen <strong>der</strong> Sozialisierung müssen beachtet<br />

werden.<br />

Schlussendlich ist eine gute Kommunikationsstruktur<br />

wichtig, um ein BGM mit<br />

Erfolg umzusetzen.<br />

Empfehlungen Arbeitsgruppe 2<br />

»Beschäftigungsspielregeln/geeignete<br />

Rahmenbedingungen«<br />

Tarifliche Regelungen bzw. Grenzen: Ansätze<br />

werden hier bei einer flexiblen (Lebens-)<br />

Arbeitszeitgestaltung, <strong>der</strong> Altersteilzeit, <strong>der</strong><br />

Schaffung von befristeten Arbeitsmöglichkeiten<br />

für junge Arbeitskräfte o<strong>der</strong> auch im<br />

Schutz <strong>der</strong> Mitarbeiter vor Selbstausbeutung<br />

durch belastende Nebentätigkeiten<br />

gesehen.<br />

Auch durch eine angemessene Vergütung<br />

schon in jungen Jahren kann die Attraktivität<br />

des Arbeitgebers erhöht werden.<br />

Betriebliche Möglichkeiten: Auf Betriebsebene<br />

sind Maßnahmen nur dann Erfolg<br />

versprechend, wenn das Personal (Personalvertretung)<br />

frühzeitig mit ins »Boot geholt«<br />

wird.<br />

Im Einzelnen sind die Einführung einer<br />

Kultur des »aufeinan<strong>der</strong> Achtens«, Dienstvereinbarungen,<br />

aber auch organisatorische<br />

Maßnahmen, wie die Begrenzung <strong>der</strong><br />

Motorsägenarbeit o<strong>der</strong> optimierte Arbeitsgruppengrößen<br />

und -Zusammensetzungen,<br />

mögliche betriebliche Handlungsfel<strong>der</strong>.<br />

Weitere Potenziale wurden in betrieblichen<br />

Maßnahmen zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

schon bei jungen, gesunden Mitarbeitern<br />

gesehen.<br />

Innovationen: Neu wäre eine Art »Betriebsrentenkasse«<br />

einzuführen, durch die finan-<br />

zielle Verluste bei vorzeitigem Eintritt in den<br />

Ruhestand abgemil<strong>der</strong>t werden könnten.<br />

Aber auch bei <strong>der</strong> Arbeitsgestaltung gibt<br />

es noch Möglichkeiten, wie <strong>der</strong> Hinweis<br />

»Warum gibt es keine Linkshän<strong>der</strong>-Motorsäge,<br />

mit <strong>der</strong> monotone Zwangshaltungen<br />

bei <strong>der</strong> Arbeit abgebaut werden könnten?«<br />

aufzeigte.<br />

Realistische, zeitnahe und individuelle<br />

Unsetzungsmöglichkeiten sah die Arbeitsgruppe<br />

vor allem auf betrieblicher Ebene.<br />

Dazu sind 3 Akteure zwingend nötig:<br />

Die Betriebsleitung muss mit gutem<br />

Beispiel vorangehen und den Willen, die<br />

Glaubwürdigkeit, das Durchhaltevermögen<br />

haben, um mit den verfügbaren Ressourcen<br />

zum Ziel zu kommen.<br />

Die Personalvertretung muss Vorbild<br />

sein, unterstützen und Initiativen ergreifen.<br />

Je<strong>der</strong> einzelne Mitarbeiter ist gefor<strong>der</strong>t,<br />

muss das Vertrauen in die ergriffenen Maßnahmen<br />

haben und Eigenverantwortung für<br />

seinen Körper und seine Gesundheit übernehmen.<br />

Unterstützend kann externe Hilfe, wie<br />

Berufsgenossenschaften, Kranken- und<br />

Rentenkassen o<strong>der</strong> auch Betriebsärzte, in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

Empfehlungen Arbeitsgruppe 3<br />

»Personalentwicklung«<br />

Politik und oberste Betriebsleitung müssen<br />

geeignete Rahmenbedingungen für die<br />

Betriebe schaffen. Wichtig sind klare, verbindliche<br />

Zielsetzungen, die mindestens<br />

mittelfristig Bestand haben und in die Öffentlichkeit<br />

kommuniziert werden müssen.<br />

Berufsbil<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n sich schnell. Ausbildungsverordnungen<br />

sollten deshalb in<br />

kürzerem Rhythmus aktualisiert werden<br />

und schneller auf technischen und organisatorischen<br />

Wandel reagieren.<br />

Personalentwicklung und -weiterbildung<br />

werden in vielen Forstbetrieben wenig<br />

systematisch betrieben. Zur Beschreibung<br />

des Ist-Zustands wird eine demografische<br />

Analyse mit Altersstrukturanalyse und Prognose<br />

<strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

empfohlen. Für demografische Analysen<br />

gibt es (betriebs-)erprobte Instrumente wie<br />

z. B. die Demografiewerkzeuge des BMBF<br />

http://www.demowerkzeuge.de o<strong>der</strong> den<br />

Work Ability Index (WAI) <strong>der</strong> Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz. Die Weiterbildung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

älterer Mitarbeiter, sollte systematisiert<br />

werden. Dazu gibt es Praxisansätze aus


Evaluation und Qualitätsmanagement in<br />

<strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung. Sie müssen<br />

von den Betrieben intensiver als bisher genutzt<br />

werden.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Altersklassenstruktur<br />

des Personals ist Nachwuchssicherung eine<br />

Überlebensfrage. Der Frauenanteil in <strong>der</strong><br />

Forstwirtschaft ist immer noch gering. Die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf und<br />

<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einstieg in den Beruf sind dazu<br />

wichtige Stichworte. Karrierepfade müssen<br />

gestaltet werden, die Laufbahnen sollten<br />

durchlässiger werden. Ansätze dazu existieren.<br />

Die Möglichkeit, über Projekte Karriere<br />

zu machen, sollte eröffnet werden.<br />

Die Nachwuchssicherung kann durch<br />

intensivere Kooperation <strong>der</strong> Bildungsträger<br />

(Universitäten, Hochschulen, Forstliche<br />

Bildungsstätten) verbessert werden. Bei <strong>der</strong><br />

Gewinnung von Auszubildenden müssen<br />

die Kontakte zu den allgemeinbildenden<br />

Schulen verbessert werden. Gute Ansätze<br />

gibt es in östlichen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung des vorhandenen<br />

Personals ist es wichtig, altersgerechte<br />

Lehr- und Lernformen zu entwickeln. Die<br />

Chancen informellen Lernens in <strong>der</strong> konkreten<br />

Arbeitssituation durch kollegiale<br />

Beratung sollten viel mehr genutzt werden.<br />

Hier gibt es konkrete Ansätze wie z. B. Qualitätszirkel.<br />

Älter werdende Forstwirte müssen an<br />

alternative Tätigkeiten außerhalb <strong>der</strong> Holzernte<br />

herangeführt werden. Auch hier gibt<br />

es gute Ansätze. Das KWF könnte den Erfahrungsaustausch<br />

organisieren und einen<br />

Pool alternativer Tätigkeiten einrichten.<br />

Empfehlungen Arbeitsgruppe 4<br />

»Arbeitsorganisation und -gestaltung<br />

auf <strong>Wald</strong>arbeiter- und<br />

Revierleiterebene«<br />

Es wurde schnell deutlich, dass die Übertragung<br />

<strong>der</strong> anfallenden Forstbetriebsarbeiten<br />

auf Dienstleister nicht die Lösung des Problems<br />

Ȇberalterung des Personals bei den<br />

großen Forstbetrieben« sein kann.<br />

Forstliche Arbeitgeber müssen attraktiv<br />

sein für junge Menschen, die auf dem<br />

Arbeitsmarkt vielfältige Berufs- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

haben. Zu einer<br />

aktiven Werbung von guten Auszubildenden<br />

gehört eine den betrieblichen und persönlichen<br />

Bedürfnissen angepasste Weiterbildung<br />

<strong>der</strong> Forstwirte und die Fortbildung<br />

zum Forstwirtschaftsmeister.<br />

seiteN des kwf<br />

Ziel dieser Maßnahmen soll die Erweiterung<br />

des Einsatzspektrums <strong>der</strong> Forstwirte<br />

sein und die Reduktion des Anteils <strong>der</strong> körperlich<br />

schweren Arbeiten. Organisatorische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen wie z. B. die Gruppenarbeit<br />

werden als Schlüssel für ein langes, beschwerdenfreies<br />

Arbeitsleben <strong>der</strong> Forstwirte<br />

gesehen. Für diese Form <strong>der</strong> Arbeit sind tarifliche<br />

Freiheiten erfor<strong>der</strong>lich, die dem sich<br />

wandelnden Berufsbild Rechnung tragen.<br />

Gruppenarbeitskonzepte haben den Vorteil,<br />

dass allen Forstwirten ein Wechsel zwischen<br />

leichten und schweren Arbeiten möglich<br />

ist. Des Weiteren sind zur Reduzierung <strong>der</strong><br />

Arbeitsbelastung und -beanspruchung die<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Mechanisierung von<br />

Forstbetriebsarbeiten auszuschöpfen.<br />

Die Arbeitsgruppe war sich einig, dass für<br />

verän<strong>der</strong>te Arbeitsformen die Teamfähigkeit<br />

und das Konfliktverhalten <strong>der</strong> Forstwirte<br />

und Revierleiter geschult und permanent<br />

begleitet werden müssen. Die Revierleiter<br />

sollten verstärkt delegieren, »loslassen« und<br />

Vertrauen haben in die Fähigkeiten <strong>der</strong> FW<br />

und FWM. Um Arbeitsprozesse <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>arbeit<br />

auch auf Revierebene im Sinne des<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu gestalten,<br />

dürfen Grundlagen <strong>der</strong> Arbeitslehre in<br />

<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung nicht vernachlässigt<br />

werden.<br />

Von <strong>der</strong> Betriebsleitung sind Arbeitsspitzen<br />

z. B. durch Werkverträge abzumil<strong>der</strong>n,<br />

und ein Personalpuffer ist in <strong>der</strong> Bedarfsplanung<br />

zu berücksichtigen. Erkenntnisse<br />

zur Fehlzeitenentwicklung im Laufe des<br />

Arbeitslebens dürfen bei <strong>der</strong> Personalplanung<br />

nicht außer Acht gelassen werden. Zur<br />

Reduzierung des Arbeitspensums <strong>der</strong> Re-<br />

Hubert Brand, Vorsitzen<strong>der</strong> des AA Mensch und Arbeit<br />

vierleiter ist auf allen Betriebsebenen eine<br />

kontinuierliche, kritische Aufgabenanalyse<br />

durchzuführen.<br />

An die Adresse <strong>der</strong> IT-Abteilungen geht<br />

die Empfehlung, sich für eine barriere- und<br />

störungsfreie Hard- und Software einzusetzen.<br />

Hier sind gut erkennbare Schriftgrößen<br />

und einfach zu bedienende Tastaturen, aber<br />

auch störungsfrei funktionierende Programme<br />

zu nennen. Oftmals führt die Software<br />

zu erhöhtem Stress, statt die Arbeit zu erleichtern.<br />

■<br />

Hubert Brand, FBZ Buchenbühl; Volker Gerding,<br />

FBZ Weilburg; Andreas Helms, Nie<strong>der</strong>sächsische<br />

Landesforsten; Joachim Morat, KWF<br />

(Fotos: KWF)<br />

Altersstruktur <strong>der</strong> Beschäftigten in den staatlichen Wäl<strong>der</strong>n Deutschlands ohne Baden-Württemberg und Stadtstaaten<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 11


Foto: PEFC<br />

Diplom-Forstwirt Horst Gleißner (im<br />

Foto rechts) ist seit 1986 als Forstsachverständiger<br />

und auch als Gerichtsgutachter<br />

tätig, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />

Forstlichen Standorterkundung, bei<br />

Wildschadensbewertungen und <strong>Wald</strong>wertschätzungen.<br />

Daneben lehrt er an<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule Weihenstephan.<br />

Sein Forst- und Zertifizierungsbüro<br />

befindet sich in Oberbayern, in Attenkirchen,<br />

Nähe Freising. Der 55-Jährige<br />

ist in ganz Bayern und manchmal auch<br />

in den angrenzenden Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

tätig.<br />

Für proWALD sprachen wir mit ihm<br />

in seiner Eigenschaft als PEFC-Experte<br />

<strong>der</strong> DQS, Frankfurt am Main. Seit 2000<br />

beschäftigt sich Horst Gleißner mit <strong>der</strong><br />

Überprüfung einer nachhaltigen <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />

im Hinblick auf ökonomische,<br />

ökologische sowie soziale<br />

Standards. Welche Erfahrungen er in<br />

fast zwölf Jahren mit dem führenden<br />

Zertifizierungssystem gemacht hat,<br />

das verrät er hier im Gespräch.<br />

seiteN des PefC<br />

Was genau ist Ihre Tätigkeit als PEFC-Gutachter?<br />

Im Rahmen von Vor-Ort-Audits bestätige<br />

ich die Einhaltung <strong>der</strong> PEFC-Standards.<br />

Als unabhängiger forstlicher Gutachter<br />

entscheide ich bei Abweichungen über die<br />

notwendigen Sanktionen. Das können Korrekturmaßnahmen<br />

o<strong>der</strong> ein Re-Audit sein.<br />

Im härtesten Fall kommt es zum Entzug <strong>der</strong><br />

Teilnahmeberechtigung an PEFC.<br />

Es kommt also tatsächlich zum Zertifikatsentzug?<br />

Das muss doch verheerend sein für<br />

<strong>Wald</strong>besitzer, die ihr Holz nur mit einem<br />

Nachhaltigkeitsnachweis absetzen können?<br />

Sicherlich wiegt das sehr schwer. Aber es ist<br />

die einzig richtige Konsequenz, wenn <strong>Wald</strong>besitzer<br />

Pflanzenschutzmittel ohne Not und<br />

ohne vorheriges Gutachten im <strong>Wald</strong> einsetzen<br />

o<strong>der</strong> Kahlschläge vornehmen. Das<br />

hatte ich allein in diesem Jahr insgesamt<br />

drei Mal – dann ist das Recht erloschen, das<br />

PEFC-Logo zu nutzen. Letztlich dient dies ja<br />

nun auch allen <strong>Wald</strong>besitzern, die PEFC einhalten<br />

und <strong>der</strong>en PEFC-Logo nichts mehr<br />

wert wäre, wenn es je<strong>der</strong> benutzen dürfte.<br />

Ich bin doch<br />

proWALD sprach mit dem Forstsachverständigen<br />

Horst Gleißner über seine Erfahrungen als PEFC-Auditor<br />

12 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

Muss ein <strong>Wald</strong>besitzer also Angst haben,<br />

wenn Sie kommen? Nein, ich bin doch kein<br />

<strong>Wald</strong>-Sheriff! Die wenigen, die mangelhaft<br />

wirtschaften, wissen das und sind auf die<br />

Rüge gefasst. Alle an<strong>der</strong>en arbeiten nach<br />

bestem Wissen und Gewissen. Sie können<br />

die PEFC-Standards – schon bevor ich prüfe<br />

– als Checkliste nutzen und als verlässliche<br />

Messlatte für ihre Anstrengungen.<br />

Viele <strong>Wald</strong>besitzer sind ja von sich und dem<br />

Tun ihrer Familie seit Anno Domini überzeugt<br />

… Das ist dann eine ideale Voraussetzung.<br />

Denn: Was ist das Wesen einer<br />

Zertifizierung? Eine Zertifizierung will Bestehendes,<br />

Gutes bestätigen. Ein unabhängiger<br />

Dritter soll kommen und sagen: Was<br />

hier seit Generationen passiert, ist nachhaltig.<br />

Mach weiter so!<br />

Und was ist mit denen, die auf die Schnelle<br />

irgendein Öko-Zeichen wollen, weil die Geschäftspartner<br />

sie danach fragen? Hier wird<br />

es problematisch. Denn die Einhaltung<br />

<strong>der</strong> PEFC-Standards geschieht ja nicht für<br />

die Zertifizierung, son<strong>der</strong>n allein für einen<br />

selbst und für den eigenen <strong>Wald</strong>. An<strong>der</strong>s<br />

ausgedrückt: Wer die sinnvollen Regeln von<br />

PEFC nicht aus eigener, voller Überzeugung<br />

einhält, schadet niemandem an<strong>der</strong>en als<br />

sich selbst und seinem <strong>Wald</strong>. Wer sie aber<br />

einhält, ist gut gewappnet – unter an<strong>der</strong>em<br />

für den Klimawandel, weil dies für stabile<br />

Wäl<strong>der</strong> Sorge trägt.<br />

Welche realen Beispiele können Sie aus Ihrem<br />

Alltag nennen? Selbst in gut geführten Betrieben<br />

ist bisweilen die Zusammenarbeit<br />

mit Selbstwerbern und Forstunternehmern<br />

wenig geregelt. Am Ende aber haftet <strong>der</strong><br />

<strong>Wald</strong>eigentümer mit, wenn Unfälle passieren,<br />

Versicherungen und Abgaben nicht gezahlt<br />

werden o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bodenschutz leidet.<br />

Was sind die vorrangigen Probleme, die Sie<br />

als Auditor bemerken? Insgesamt wirtschaften<br />

die <strong>Wald</strong>besitzer, die PEFC nahestehen,


sehr gewissenhaft und mit viel Herzblut.<br />

Wenn es aber einmal zu Problemen kommt,<br />

dann dreht es sich meist um die <strong>Wald</strong>-Wild-<br />

Problematik o<strong>der</strong> um Unfallverhütungsvorschriften,<br />

lebensgefährliche Alleinarbeit bei<br />

<strong>der</strong> Holzernte, mangelhafte Schutzbekleidung,<br />

falsche Öle o<strong>der</strong> Kraftstoffe. Mancher<br />

verfügt lei<strong>der</strong> nicht über die Kenntnisse, die<br />

er leicht bei einem Motorsägenkurs erlernen<br />

könnte.<br />

Gibt es PEFC-Trittbrettfahrer? Ja, auch die<br />

gibt es. In je<strong>der</strong> Branche gibt es Unternehmer,<br />

die im Windschatten einer engagierten<br />

Mehrheit mitsegeln. Plumpe Fälscher,<br />

die das PEFC-Zeichen ohne Genehmigung<br />

nutzen, fliegen allerdings schnell auf. Die<br />

PEFC-Kette ist nachverfolgbar und wird<br />

nachverfolgt.<br />

Kommt es vor, dass Eigentümer nur bestimmte<br />

»Parade-<strong>Wald</strong>stücke« zertifizieren lassen<br />

und auf dem großen Rest »Karneval in Köln«<br />

feiern? Der Gedanke ist wahrscheinlich geläufig.<br />

Bei PEFC funktioniert das aber nicht.<br />

Man kann nicht nur die linke Hälfe vorzeigen<br />

und auf <strong>der</strong> rechten Seite Kahlschläge<br />

machen. Jedoch kann man Son<strong>der</strong>nutzungen<br />

anmelden wie Wildgatter o<strong>der</strong> Christbaumplantagen.<br />

Alles in allem sei gesagt:<br />

PEFC ist ein von vorn bis hinten zu 100 Prozent<br />

ISO-konformes System – da kann man<br />

nicht tricksen. Die unverrückbaren Standards<br />

machen PEFC zu einem einzigartigen<br />

System in Deutschland.<br />

Droht ein geschäftsschädigen<strong>der</strong> Imageverlust,<br />

wenn ein <strong>Wald</strong>besitzer die PEFC-Überprüfung<br />

nicht schafft? Nein, die Anonymität<br />

und <strong>der</strong> Datenschutz sind voll gewährleistet.<br />

Und es gibt immer eine zweite Chance.<br />

■<br />

Die Fragen stellte Lars Langhans.<br />

www.pefc.de<br />

seiteN des PefC<br />

kein <strong>Wald</strong>-Sheriff …<br />

<strong>Wald</strong>zertifizierung: Teilnehmen ist einfach<br />

31 Indikatoren sind es, die <strong>der</strong> umfangreiche<br />

<strong>Wald</strong>bericht dokumentiert, <strong>der</strong><br />

durch die regionale PEFC-Arbeitsgruppe<br />

erstellt wird. Die gesamte Forstwirtschaft<br />

einer Region wird so begutachtet, und eine<br />

akkreditierte Zulassungsstelle vergibt ein<br />

entsprechendes Zertifikat: Nun haben die<br />

einzelnen <strong>Wald</strong>besitzer die Möglichkeit,<br />

sich <strong>der</strong> Zertifizierung nach PEFC zu stellen.<br />

Teilnehmen ist einfach: Mit einer freiwilligen<br />

Selbstverpflichtungserklärung<br />

kann sich <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>eigentümer bzw. <strong>der</strong><br />

forstliche Zusammenschluss zur Einhaltung<br />

<strong>der</strong> PEFC-Standards verpflichten.<br />

Nach Zahlung <strong>der</strong> Gebühr in Höhe von<br />

0,16 Euro pro Hektar und Jahr (Betriebe<br />

unter 50 Hektar zahlen pauschal 5 Euro/<br />

Jahr) und Unterzeichnung eines Logonut-<br />

Motorsägenkurs für private Selbstwerber – bei PEFC ab 2013 Pflicht (Foto: PEFC)<br />

zungsvertrages erhält <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>besitzer<br />

nicht nur die PEFC-Urkunde, son<strong>der</strong>n<br />

auch das Recht, das PEFC-Logo zu verwenden.<br />

Im Rahmen von Vor-Ort-Audits wird<br />

dann die Einhaltung <strong>der</strong> PEFC-Standards<br />

jährlich überprüft. Diese Kontrollen umfassen<br />

einen repräsentativen Anteil <strong>der</strong><br />

teilnehmenden Betriebe in <strong>der</strong> Region. Die<br />

unabhängigen forstlichen Gutachter <strong>der</strong><br />

Zertifizierungsstellen – wie Horst Gleißner,<br />

s. Interview – entscheiden bei Verstößen<br />

über die notwendigen Sanktionen<br />

(Korrekturmaßnahmen, Re-Audit, Entzug<br />

<strong>der</strong> Urkunde).<br />

Die Zertifizierung einzelner <strong>Wald</strong>besitzer,<br />

die genauen Schritte zum PEFC-Zertifikat<br />

und an<strong>der</strong>e Aspekte werden auf www.<br />

pefc.de ausführlich behandelt.<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 13


14 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

Der Baum<br />

des Jahres<br />

2012<br />

Die Lärche


Berlin. Dr. Silvius Wodarz, Präsident<br />

<strong>der</strong> Stiftung Baum des Jahres, hat am<br />

20. Oktober in Berlin die vom Kuratorium<br />

Baum des Jahres gewählte Europäische<br />

Lärche, Larix decidua, zum<br />

Baum des Jahres 2012 ausgerufen. Die<br />

Schirmherr schaft hat Frau Ilse Aigner,<br />

Bundesministerin für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />

übernommen.<br />

Mit <strong>der</strong> Europäischen Lärche wird im<br />

Jahr 2012 eine beson<strong>der</strong>s filigrane Baumart<br />

in den Mittel punkt gestellt. Die Lärche<br />

ist ursprünglich ein Baum <strong>der</strong> Alpen<br />

und Karpaten und kommt bis in Höhenlagen<br />

von über 2.000 m vor. Dort kann sie<br />

die Baumgrenze markieren und wichtige<br />

Lawinen schutzfunktionen übernehmen. In<br />

Deutschland wird die Europäische Lärche<br />

in zwischen in allen Mittelgebirgen und auch<br />

in <strong>der</strong> Ebene forstlich angebaut, nimmt aber<br />

nur etwa 1 % <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>fläche ein.<br />

Als einzige heimische Nadelbaumart<br />

wirft sie ihre Nadeln im Herbst ab und zeigt<br />

zuvor eine spektakuläre goldgelbe Herbstfärbung<br />

– auch das zarte helle Grün <strong>der</strong> neuen<br />

Nadeln im folgenden Frühjahr ist nicht<br />

weniger hinreißend. Warum die Europäische<br />

Lärche ihre Nadeln im Gegensatz zu all<br />

den an<strong>der</strong>en immergrünen Nadelbäumen<br />

abwirft, ist nicht eindeutig zu klären. Wahrscheinlich<br />

ist, dass sie ohne Nadeln Temperaturextremen<br />

und Trockenheit besser wi<strong>der</strong>stehen<br />

kann – und beides kommt in ihrer<br />

abgestammten Heimat, im Hoch gebirge in<br />

den Inneralpen, häufig vor. Kaum eine an<strong>der</strong>e<br />

heimische Baumart ist so frosthart: nämlich<br />

bis -40 °C.<br />

Dort im Hochgebirge findet man beeindruckende<br />

Lärchen – einzeln stehende alte<br />

Baum gestalten, die allen Witterungsunbilden<br />

wi<strong>der</strong>standen haben. Sie sind teilweise<br />

über 1.000 Jahre alt, könnten also schon Karl<br />

den Großen bei seiner Alpenüberquerung<br />

erlebt haben.<br />

Zum <strong>Wald</strong>bau: Beson<strong>der</strong>e Nährstoffansprüche<br />

hat die Europäische Lärche<br />

nicht. Sie gehört zu den soge nannten Pionierbaumarten,<br />

die Rohböden und Kahlflächen<br />

als Erste besiedeln. Sie ist, wie die<br />

an<strong>der</strong>en Pionierbaumarten auch, z. B. wie<br />

die Birken o<strong>der</strong> Kiefern, sehr lichtbedürf tig<br />

(»Lichtbaumart«). Später hinzukommende<br />

schattenverträgliche Baumarten sind dann<br />

konkurrenzkräftiger – deshalb können sich<br />

die Europäischen Lärchen nur in speziellen<br />

seiteN des forstvereiNs<br />

Diese Lärche steht in über 2.000 m Höhe im Schweizer Wallis und ist 1.250 Jahre alt.<br />

Gebirgs räumen o<strong>der</strong> durch forstliche Hilfe<br />

im Flachland halten.<br />

In Buchenwäl<strong>der</strong>n spielt die Europäische<br />

Lärche eine zunehmend wichtige Rolle.<br />

Sie trägt dort zur Arten- und Strukturvielfalt<br />

bei – und sie liefert eines <strong>der</strong> wertvollsten<br />

und härtes ten heimischen Nadelhölzer.<br />

Zur Nutzung: Durch den hohen Harzgehalt<br />

ist Lärchenholz überaus dauerhaft.<br />

Die Bereiche, in de nen es verwendet wurde<br />

und auch heute noch verwendet wird, sind<br />

sehr zahlreich, sowohl im Außen- als auch<br />

im Innenbereich. Im Außenbereich kommt<br />

Lärchenholz ohne Imprägnie rung aus. Es sei<br />

das beste Holz für Kübel und Bottiche, sagen<br />

die Böttcher.<br />

Ein heute schon historisches Bauwerk<br />

aus Lärchenholz ist <strong>der</strong> 1935 errichtete<br />

und 1939 unrühmlich bekannt gewordene<br />

Sende turm des Sen<strong>der</strong>s Gleiwitz (damals<br />

Oberschlesien, heute Polen). Der von den<br />

Nazis fingierte Überfall auf den Sen<strong>der</strong><br />

diente als Vorwand für den wenige Stunden<br />

später begonnenen »Polenfeldzug« und<br />

markierte somit den Beginn des Zweiten<br />

Weltkriegs. Der 118 m hohe Holzturm steht<br />

noch heute; er ist <strong>der</strong> höchste <strong>der</strong> Welt.<br />

Aus dem Harz <strong>der</strong> Lärche wird Terpentin<br />

gewonnen, daraus wie<strong>der</strong>um ein wertvolles<br />

Terpen tinöl, als wirksames Heilmittel und<br />

Grundlage für Heilsalben. Rezepte wurden<br />

schon bei den Römern beschrieben. Grüne<br />

Lärchennadeln als Badezusatz sollen wahre<br />

Wun<strong>der</strong> bewirken, und Inhaltsstoffe von<br />

Holz und Nadeln werden heute noch in <strong>der</strong><br />

Kosmetikindustrie verwendet.<br />

Eine weitere Lärchenart ist die ebenfalls<br />

in Deutschland angebaute Schwester,<br />

die Japa nische Lärche. Diese ist resistenter<br />

gegenüber dem Krebsrisiko <strong>der</strong> Europäischen<br />

Lärche. Auch Hybriden zwischen diesen<br />

beiden Arten kommen vor.<br />

Lärche und Luftqualität: Gegenüber den<br />

meisten Schadstoffen ist die Europäische<br />

Lärche relativ tolerant, wohl auch, weil sie<br />

jeden neuen Nadeljahrgang im Herbst abwirft.<br />

Nur Ozon macht ihr Probleme. Nach<br />

neues ten Untersuchungen in England ist<br />

die Europäische Lärche die Baumart mit<br />

dem höchsten Potenzial zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Luftqualität in Städten. Es sollten daher<br />

mehr Europäische Lär chen in den Städten<br />

gepflanzt werden. Auch in Gärten wäre sie<br />

passend: Sie lässt viel Licht durch, treibt sehr<br />

früh im Frühling aus und verfärbt sich spät<br />

im Herbst.<br />

Mythologie: Die Europäische Lärche war<br />

vor allem im Gebirgsraum schon zu Urzeiten<br />

von beson de rer mythologischer Bedeutung.<br />

Sie galt als Wohnstatt wohlgesinnter <strong>Wald</strong>feen,<br />

die verirrte Wan<strong>der</strong>er auf den rechten<br />

Weg zurückgeleiteten, den Armen Geldbeutel<br />

gaben, die nie mals leer wurden, Brotkästen,<br />

die ewig gefüllt blieben, und Käselaibe,<br />

die stets nachwuchsen.<br />

Weitere Informationen zu dem Baum<br />

des Jahres 2012, <strong>der</strong> Europäischen Lärche,<br />

werden auf www.baum-des-jahres.de angeboten<br />

– auch Baumsteckbriefe und Powerpoint-Präsentationen<br />

zum kostenlosen<br />

Herunterladen.<br />

Fotos: Andreas Roloff<br />

■<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> des DFV können den Baum-des-Jahres-<br />

Kalen<strong>der</strong> 2012 für 10.- Euro inkl. Versandkosten bei<br />

unserer Geschäftsstelle (info@forstverein.de o<strong>der</strong><br />

Tel.: 0551/3796265) bestellen.<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 15


deutSCH-POLnISCHer auStauSCH<br />

Zukünftiges Konzept des deutsch-polnischen austausches<br />

Seit 1984 findet auf Initiative des damaligen<br />

Leiters des Forstamtes Hardegsen, Karl<br />

Möhring, <strong>der</strong> Austausch von Forstleuten<br />

zwischen <strong>der</strong> Polnischen Forstgesellschaft<br />

(PTL) und den norddeutschen <strong>Forstverein</strong>en<br />

statt. Im Rahmen eines Kooperationsvertrages<br />

von 1988 war <strong>der</strong> Austausch auf<br />

deutscher Seite auf den Brandenburgischen<br />

<strong>Forstverein</strong>, den <strong>Forstverein</strong> für Nordrhein-<br />

Westfalen sowie den Nordwestdeutschen<br />

<strong>Forstverein</strong> beschränkt. Auf polnischer Seite<br />

hingegen bestand von Anfang an keine räumliche<br />

Einschränkung, sodass die deutschen<br />

Forstkollegen in den vergangenen 27 Jahren<br />

nahezu alle Regionen Polens kennenlernen<br />

durften. So ist <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong> polnischen<br />

Forstkollegen nur folgerichtig, zukünftig<br />

auch an<strong>der</strong>e Regionen in Deutschland zu<br />

bereisen. Die Grundlage hierfür wurde bereits<br />

im vergangenen Jahr (15. September<br />

2010) geschaffen, als die beiden Präsidenten,<br />

Prof. Dr. Andrzej Grzywacz von <strong>der</strong> PTL<br />

und Carsten Wilke vom DFV, anlässlich <strong>der</strong><br />

PTL-Jahrestagung in Polanczyk eine Vereinbarung<br />

zur Neuorganisation des deutschpolnischen<br />

Austausches unterzeichnet haben.<br />

Entgegen <strong>der</strong> bisherigen Vereinbarung<br />

erfolgt die Koordination nunmehr auf Bundesebene<br />

und damit direkt über den DFV.<br />

Bei Bestellung von Lochan<br />

Polar bis zum 15.Dezember<br />

erhalten Sie 30% Rabatt!<br />

aus deN läN<strong>der</strong>N<br />

Dazu bedarf es also <strong>der</strong> tatkräftigen Unterstützung<br />

aller Län<strong>der</strong>forstvereine, weil die<br />

polnischen Forstkollegen zukünftig dann im<br />

längeren Turnus die einzelnen Län<strong>der</strong>forstvereine<br />

besuchen werden.<br />

Für die Weiterführung des deutsch-polnischen<br />

Verhältnisses hat das Präsidium des<br />

DFV Herrn Christian Kleinschmit (Jahrgang<br />

1981) benannt, <strong>der</strong> sich dankenswerterweise<br />

für diese herausfor<strong>der</strong>nde und verantwortungsvolle<br />

Aufgabe zur Verfügung gestellt hat.<br />

Er ist Assessor des Forstdienstes und <strong>der</strong>zeit<br />

hauptberuflich als Assistent an <strong>der</strong> Abteilung<br />

für Forstökonomie und Forsteinrichtung <strong>der</strong><br />

Georg-August-Universität in Göttingen tätig.<br />

Somit ist Herr Kleinschmit nunmehr <strong>der</strong><br />

bundesweite Ansprechpartner und Koordinator<br />

für den deutsch-polnischen Austausch<br />

auf Seiten des DFV. Sein »Kollege« auf Seiten<br />

<strong>der</strong> PTL (Koordinator für den PTL-DFV-Austausch)<br />

bleibt Herr Prof. Dr. Jerzy Modrzynski<br />

aus Poznan-Posen, <strong>der</strong> diese Funktion schon<br />

jahrelang in bewährter, engagierter, verlässlicher<br />

und sehr warmherziger Weise ausübt.<br />

Im Rahmen einer Vorstandssitzung<br />

des Nordwestdeutschen <strong>Forstverein</strong>s am<br />

14.11.2011 erfolgt die formelle und offizielle<br />

»Inthronisierung« von Herrn Kleinschmit.<br />

Damit findet ein Stabwechsel statt. Die<br />

For<strong>der</strong>n Sie den Katalog 2011/2012 an!<br />

Rose Lady für sie und William für ihn<br />

Kräftige und flotte Fleecejacke für<br />

wärmere Tage und als Isolierschicht<br />

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O<strong>der</strong> rufen Sie uns an, wir beraten und nehmen Ihre Bestellung auf:<br />

norddeutschen <strong>Forstverein</strong>e danken an dieser<br />

Stelle Herrn Hanno Müller-Bothen noch<br />

einmal ausdrücklich für seinen unermüdlichen<br />

Einsatz, mit dem er – gemeinsam mit<br />

Frau Barbara Piesker – seit 1. Oktober 2003<br />

den gegenseitigen fachlichen Austausch<br />

und die Freundschaften mit den polnischen<br />

Forstkollegen nachhaltig geför<strong>der</strong>t und weiterentwickelt<br />

hat.<br />

Mark von Busse, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Nordwestdeutschen <strong>Forstverein</strong>s �<br />

Der neue Polen-Beauftragte<br />

Christian Kleinschmit<br />

Termine 2012:<br />

Reise <strong>der</strong> PTL zum DFV: 28. Mai bis 02. Juni<br />

Reise des DFV zur PTL: 21. August bis 26. August<br />

Weitere Informationen werden in <strong>der</strong> nächsten proWALD<br />

veröffentlicht.<br />

ID <strong>Wald</strong> GmbH · Büsgenweg 1 · 37077 Göttingen · Tel: 0551/37962-65 · Fax: -37 · info@id-wald.de · www.id-wald.de<br />

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Foto: pixelio.de/Rainer Sturm<br />

Baden-WürttemBerg<br />

aktuelles aus dem »Ländle«<br />

Viele forstpolitische Fel<strong>der</strong> gibt es <strong>der</strong>zeit<br />

zu »beackern«: Naturschutzstrategie 2020,<br />

Verhin<strong>der</strong>ung weiterer Stellenkürzungen<br />

(noch von <strong>der</strong> letzten Landesregierung beschlossen),<br />

Nationalpark Nordschwarzwald,<br />

<strong>Wald</strong>naturschutzstrategie, Grundsätze <strong>der</strong><br />

Buchenwaldwirtschaft etc. Die von <strong>Forstverein</strong><br />

und AG <strong>Wald</strong> dazu erarbeiteten Positionen<br />

und Stellungnahmen können Sie auf <strong>der</strong><br />

Homepage des <strong>Forstverein</strong>s (www.forstverein.de)<br />

und <strong>der</strong> <strong>der</strong> AG <strong>Wald</strong> (www.ag-wald.<br />

de) nachlesen.<br />

Bei allen Themen ist es unser Ziel, die<br />

Position des <strong>Wald</strong>es und <strong>der</strong> für den <strong>Wald</strong><br />

beschäftigten Personen zu stärken. Der<br />

Forstbereich muss endlich für die vielen in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit übernommenen bzw. per<br />

Gesetz neu definierten Aufgaben zusätzliches<br />

Personal o<strong>der</strong> zusätzliche finanzielle<br />

Ressourcen erhalten. Im Vorfeld <strong>der</strong> Haushaltsberatungen<br />

2012 for<strong>der</strong>n <strong>Forstverein</strong><br />

und AG <strong>Wald</strong> die Landesregierung daher<br />

auf, die 37 auf den Forstbereich entfallenden<br />

Stellen <strong>der</strong> letzten Sparrunde <strong>der</strong> Mappus-<br />

Regierung nicht zu streichen. Unsere Position<br />

haben Vertreter des <strong>Forstverein</strong>s und<br />

aus deN läN<strong>der</strong>N<br />

<strong>der</strong> AG <strong>Wald</strong> am 17.10. dem Vorsitzenden<br />

<strong>der</strong> SPD-Landtagsfraktion, Claus Schmiedel<br />

MdL, vorgetragen. Zusätzlich muss aus<br />

unserer Sicht <strong>der</strong> Forstbereich auf allen Verwaltungsebenen<br />

mit etwa 150 neuen Stellen<br />

ausgestattet werden, sollte <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige<br />

Aufgabenumfang beibehalten werden.<br />

Lei<strong>der</strong> verstärkt sich <strong>der</strong> Eindruck, dass die<br />

neue Landesregierung entgegen den Aussagen<br />

in <strong>der</strong> Koalitionsvereinbarung die<br />

gleichen Schwerpunkte setzt die bisherige!<br />

Von einer aufgabenbezogenen Stärkung <strong>der</strong><br />

Forstverwaltung ist bisher nichts erkennbar.<br />

Die von <strong>der</strong> Fraktion GRÜNE bereits in einer<br />

Landtagsanfrage angemahnte FSC-Zertifizierung<br />

im Staatswald wird ein Prüfstein<br />

sein. Der damit verbundene Mehraufwand<br />

muss mit entsprechenden Personal- o<strong>der</strong><br />

Finanzressourcen hinterlegt werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Diskussion um die Einrichtung<br />

eines Nationalparks im Nordschwarzwald<br />

ist <strong>der</strong> breite Dialogprozess, in den die Entscheidung<br />

über eine Ausweisung eingebettet<br />

ist, positiv zu werten. Mit Spannung erwarten<br />

wir das von <strong>der</strong> Landesregierung in Auftrag<br />

gegebene Gutachten. Auch <strong>Forstverein</strong><br />

Baden-Württemberg Kontakt: Inge Hormel, etzbachstr. 10, 72108 rottenburg, tel.: 07457/931869, Fax: 07457/931874,<br />

e-mail: baden-wuerttemberg@forstverein.de<br />

und AG <strong>Wald</strong> haben viele Fragen, die es im<br />

Gutachten zu beantworten gilt, eingebracht.<br />

Danach kann zwischen den verschiedenen<br />

Themenfel<strong>der</strong>n abgewogen werden und<br />

ein abschließendes Meinungsbild zustande<br />

kommen. Der <strong>Forstverein</strong> beteiligt sich bewusst<br />

nicht an den emotional aufgeladenen<br />

und zum Teil polemisch geführten Diskussionen.<br />

In einem Punkt ist unsere Position<br />

jedoch klar: In einem von <strong>Wald</strong> geprägten<br />

Nationalpark, wo auf großer Fläche waldbauliche<br />

Umbaumaßnahmen unerlässlich<br />

sind, ist die forstfachliche Kompetenz unverzichtbar.<br />

In einer Nationalparkverwaltung<br />

muss daher forstfachliches Personal<br />

fe<strong>der</strong>führend tätig sein.<br />

Zum Schluss will ich alle Mitglie<strong>der</strong> ermuntern,<br />

vor Ort bei ihren politischen Mandatsträgern<br />

unsere Positionen deutlich vorzutragen.<br />

Es ist unverzichtbar, dass wir uns<br />

in <strong>der</strong> Politik mehr Gehör verschaffen zum<br />

Wohle des <strong>Wald</strong>es, einer umfassend nachhaltigen<br />

<strong>Wald</strong>bewirtschaftung und einer<br />

schlagkräftigen Forstorganisation.<br />

Ulrich Kienzler,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des FV Ba-Wü �<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 17


Foto: Jan Engel<br />

BrandenBurg<br />

gefährdung und Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> O<strong>der</strong><br />

Erste deutsch-polnische <strong>Wald</strong>schutzkonferenz<br />

in Eberswalde<br />

Die Kommunalgemeinschaft <strong>der</strong> Euroregion<br />

POMERANIA e. V. und das Landeskompetenzzentrum<br />

Forst Eberswalde veranstalteten<br />

vom 5. bis 6. Oktober 2011 in Ebers walde<br />

die erste deutsch-polnische Konferenz zu<br />

»Gefährdung und Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong>«. Diese<br />

fand mit über 180 Teilnehmern im Rahmen<br />

des Internationalen Jahres <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> 2011<br />

und unter Schirmherrschaft <strong>der</strong> EU-Ratspräsidentschaft<br />

<strong>der</strong> Republik Polen statt.<br />

Sowohl die Bestockungs- und Standortverhältnisse<br />

als auch die Vitalitätssituation<br />

<strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Euroregion POMERANIA<br />

mit einer <strong>Wald</strong>fläche von rund 1 Mio. ha weisen<br />

viele Gemeinsamkeiten auf.<br />

Die Vorträge gaben die verschiedenen<br />

Ansätze <strong>der</strong> Teilnehmer im Umgang mit den<br />

Gefahren und dem Schutz <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> wie<strong>der</strong><br />

und sollten dabei helfen, gemeinsame<br />

Lösungsansätze für die POMERANIA-Region<br />

zu finden.<br />

Dass die Konferenz »die Wäl<strong>der</strong> in den<br />

Mittelpunkt« brachte, begrüßte Hubertus<br />

Kraut, Direktor des Landesbetriebes Forst<br />

Brandenburg, »weil sie es einfach verdient<br />

haben«. Die Probleme wür den gemeinsame<br />

Strategien auf wissenschaftlicher Grundlage<br />

und die Nutzung <strong>der</strong> Erfahrungen von<br />

Forstpraktikern und <strong>Wald</strong>besitzern bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>der</strong> O<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>n. Wäl<strong>der</strong> unterlägen<br />

Schad einflüssen, die bekanntermaßen nicht<br />

vor administrativen o<strong>der</strong> Landesgrenzen<br />

haltmachten, be stätigte auch Witold Koss,<br />

Direktor <strong>der</strong> Regionalen Forstdirektion<br />

Szczecin.<br />

Die Vorträge spannten einen Bogen von<br />

»<strong>Wald</strong>gefahren im Wandel von drei Jahrzehnten<br />

in Nordostdeutschland«, über<br />

»<strong>Wald</strong>brandmonitoring in Polen«, »Bodenversauerung<br />

– Ergebnisse <strong>der</strong> Bodenzustan<strong>der</strong>hebung<br />

in Brandenburg und<br />

Mecklenburg-Vorpommern«, »Einfluss <strong>der</strong><br />

Trockenheit auf den gesundheitlichen Zustand<br />

und das Absterben <strong>der</strong> Eichen« bis<br />

BrandenBurg<br />

Polen und deutsche gedachten <strong>der</strong> Opfer des Busunglücks<br />

Es war ein Tag <strong>der</strong> Trauer, des Erinnerns und<br />

des Dankes. Am Sonntag, den 25.09.2011 –<br />

ein Jahr nach dem schweren Busunglück auf<br />

<strong>der</strong> A 10 am Schönefel<strong>der</strong> Kreuz, bei dem<br />

14 Menschen ihr Leben verloren und 38<br />

weitere verletzt wurden – gedachten Polen<br />

und Deutsche gemeinsam <strong>der</strong> Opfer dieses<br />

schrecklichen Unfalls. In dem Bus saßen damals<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Oberförsterei Złocieniec,<br />

<strong>der</strong>en Familien und zwei Busfahrer. Sie<br />

waren am 26.09.2010 auf <strong>der</strong> Rückreise aus<br />

dem Urlaub in Spanien.<br />

Um 12.30 Uhr war die Kirche in Złocieniec<br />

bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass<br />

viele Menschen auf dem Vorplatz des Gotteshauses<br />

stehen mussten, wo die von Bischof<br />

Edward Janiak zelebrierte Messe mithilfe<br />

von Lautsprechern übertragen wurde.<br />

18 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

aus deN läN<strong>der</strong>N<br />

Zu <strong>der</strong> Gedenkveranstaltung im polnischen<br />

Złocieniec waren auch zahlreiche<br />

Deutsche angereist. Neben Vertretern aus<br />

<strong>der</strong> Politik kamen die Vertreter <strong>der</strong> damals<br />

vor Ort tätigen Rettungskräfte. Die unzähligen<br />

deutschen Forstleute, die spontan<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Republik mit ihren Spenden<br />

halfen, wurden durch Stefan Panka, Mitglied<br />

des Brandenburgischen <strong>Forstverein</strong>s,<br />

vertreten.<br />

In seiner Ansprache dankte Sławomir Cicho,<br />

Direktor <strong>der</strong> Forstdirektion in Szczecinek,<br />

allen, die dazu beigetragen haben, dass<br />

Menschen vor Ort aufopferungsvoll geholfen<br />

wurde, dass sich sowohl in Polen als auch in<br />

Deutschland unzählige Menschen fanden,<br />

die den Hinterbliebenen selbstlos halfen.<br />

Cichoń dankte ausdrücklich den deutschen<br />

hin zu »Nach haltige forstliche Nutzung <strong>der</strong><br />

<strong>Wald</strong>moore in Mecklenburg-Vorpommern«.<br />

Die Veranstaltung endete mit einer gemeinsamen<br />

Exkursion zur Besichtigung<br />

verschiedener von <strong>Wald</strong>schutz-Problemen<br />

betroffener Flächen in <strong>der</strong> Schorfheide. Die<br />

Exkursionspunkte behandelten die Themen<br />

Vitalitätszustand von Eichbeständen, forstliche<br />

Umweltkontrolle und Regeneration<br />

<strong>der</strong> von Nonnenfraß geschädigten Kiefernbestände.<br />

Die erste deutsch-polnische <strong>Wald</strong>schutzkonferenz<br />

zeigte, dass die bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>der</strong> O<strong>der</strong> gleichen Probleme zu unterschiedlichen<br />

Lösungsansätzen führen. Es ist daher<br />

wichtig, die Zusammenarbeit zu verstärken<br />

und die Probleme gemeinsam anzugehen.<br />

Ein Län<strong>der</strong>austausch bei Überwachungs-<br />

und Bekämpfungsmethoden könnte die<br />

verschiedenen Maßnahmen effizienter machen<br />

und zu einer präziseren Überwachung<br />

führen, ohne dass <strong>der</strong> Aufwand dafür gesteigert<br />

werden müsste.<br />

Weitere gemeinsame EU-Projekte für die<br />

<strong>Zukunft</strong> sind im Ergebnis <strong>der</strong> Konferenz bereits<br />

angestrebt. Beispielsweise könnte eine<br />

Versuchsflächenauswertung <strong>der</strong> historischen<br />

Schwappach-Flächen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong><br />

O<strong>der</strong> mit innovativer Mess- und Auswertetechnik<br />

erfolgen.<br />

Katharina Schauer, Eberswalde �<br />

Forstleuten und nannte stellvertretend den<br />

Vorsitzenden des Brandenburgischen <strong>Forstverein</strong>s,<br />

Professor Klaus Höppner, den Koordinator<br />

für den Austausch norddeutscher<br />

<strong>Forstverein</strong>e mit <strong>der</strong> Polnischen Forstgesellschaft,<br />

Hanno Müller-Bothen, sowie Stefan<br />

Panka aus Eberswalde, die eine <strong>der</strong> größten<br />

Spendenaktionen <strong>der</strong> deutschen <strong>Forstverein</strong>e<br />

in den letzten Jahren eingeleitet und<br />

koordiniert hatten. Diese Gel<strong>der</strong> helfen den<br />

Hinterbliebenen, die schwere Zeit nach dem<br />

Unfall finanzi ell zu überstehen, die langwierige<br />

Rekonvaleszenz abzusichern und ihren<br />

Weg zur Normalität zu finden.<br />

Stefan Panka und Andrea Müller,<br />

Eberswalde/Berlin �


BrandenBurg<br />

BFV diskutiert steigende ansprüche an den <strong>Wald</strong><br />

Die gemeinsame Jahrestagung des Brandenburgischen<br />

<strong>Forstverein</strong>s mit dem Landesbetrieb<br />

Forst Brandenburg am 20. Oktober<br />

2011 stellte sich <strong>der</strong> aktuellen Frage »Wer will<br />

was vom <strong>Wald</strong>? – <strong>Wald</strong> im Spannungsfeld gesellschaftlicher<br />

Ansprüche«. Dabei ging es<br />

darum, wie <strong>Wald</strong> und Forstwirtschaft den<br />

unterschiedlichen Interessen in <strong>Zukunft</strong> gerecht<br />

werden können.<br />

»Unser Tagungsthema ist relevant und<br />

hochaktuell, nie war <strong>der</strong> <strong>Wald</strong> so begehrt<br />

und so vielfältigen Ansprüchen ausgesetzt,<br />

wie heute«, betonte Prof. Dr. Klaus Höppner,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Brandenburgischen<br />

<strong>Forstverein</strong>s, und begrüßte die 250 Gäste<br />

<strong>der</strong> Tagung. Der Vorsitzende des DFV Carsten<br />

Wilke skizzierte in seinem Grußwort die<br />

steigenden Nutzungsinteressen am <strong>Wald</strong>.<br />

»Doch manche Dinge sind nicht verhandelbar«,<br />

wie z. B. <strong>der</strong> Irrsinn von Solarparks im<br />

<strong>Wald</strong>, so Wilke und richtete sich damit im<br />

Beson<strong>der</strong>en an den Brandenburger Landwirtschaftsminister<br />

Jörg Vogelsänger.<br />

»Gemeinsames Handeln zum Schutz<br />

und Nutzen ländlicher Naturräume«, so<br />

lautet das Motto des neuen Brandenburger<br />

<strong>Wald</strong>programms, in welches Minister<br />

Vogelsänger einen Einblick gewährte. »Ich<br />

werde mich nicht nur um den Landeswald<br />

kümmern, ich bin für den <strong>Wald</strong> insgesamt<br />

zuständig«, so Minister Vogelsänger, eingehend<br />

auf die stetig wachsende Rolle <strong>der</strong><br />

erneuerbaren Energien und des Klimawandels.<br />

Erstaunte Blicke gingen durch das<br />

Pub likum, als Minister Vogelsänger erklärte,<br />

dass <strong>der</strong> Landeswald ab 2014 auf den Zaunbau<br />

verzichten werde. Eine gute Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>Wald</strong>besitzern und <strong>der</strong><br />

Jägerschaft sei daher zwingend notwendig.<br />

Auf die neuen und die alten Ansprüche<br />

an den <strong>Wald</strong> ging Prof. Ulrich Schraml von<br />

<strong>der</strong> Universität Freiburg ein. Wichtig dabei<br />

sei, dass die verschiedensten Interessengruppen<br />

sich als Partner an einen Tisch setzten.<br />

»Die Holzwerkstoffindustrie hat wenig<br />

<strong>Zukunft</strong>«, mit diesen Worten schaute Dr.<br />

Denny Ohnesorge von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Rohholzverbraucher besorgt auf<br />

die Entwicklung des Rohholzaufkommens<br />

in Deutschland. Die zunehmende Rohstoffverknappung,<br />

steigende Rohstoffpreise, die<br />

Zunahme von Nutzungseinschränkungen<br />

im <strong>Wald</strong>, <strong>der</strong> Rückgang des Anbaus von Kiefer<br />

und Fichte und <strong>der</strong> verstärkte Anbau von<br />

Buche, <strong>der</strong>en Holzeigenschaften den künftigen<br />

Ansprüchen <strong>der</strong> Gesellschaft nicht<br />

gerecht werden, und nicht zuletzt <strong>der</strong> steigende<br />

Anteil <strong>der</strong> energetischen Nutzung des<br />

Holzes würden, so Dr. Ohnesorge, zu dieser<br />

Entwicklung führen.<br />

Dr. Horst Freiberg vom Bundesumweltministerium<br />

stellte sich <strong>der</strong> Frage »Was will<br />

<strong>der</strong> Naturschutz vom <strong>Wald</strong>?« und lobte zu<br />

Beginn seiner Ausführungen das Land Brandenburg,<br />

»… das ist doch fantastisch, was<br />

die Brandenburger da machen.« Er verwies<br />

auf die gemeinsame Strategie für den <strong>Wald</strong>naturschutz<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Brandenburg und<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Dem Thema<br />

Tourismus widmete sich Prof. Dr. Hartmut<br />

Rein von <strong>der</strong> Hochschule Eberswalde. Er erläuterte<br />

die den vielen Förstern bereits bekannte<br />

Wichtigkeit <strong>der</strong> Besucherlenkung,<br />

auch im Sinne des Naturschutzes.<br />

Als einziger Referent mit »privater Meinung«,<br />

trat Dr. Roland Wierling (Havelberg)<br />

Brandenburg Kontakt: Jan engel, neue Klosterallee 4a, 16230 Chorin, tel.: 03334/65203, Fax: 03334/65201,<br />

e-mail: brandenburg@forstverein.de<br />

meCKLenBurg-VOrPOmmern<br />

tharandt würdigt Beitrag des <strong>Forstverein</strong>s mV zur 200-Jahrfeier<br />

Prof. M. Müller, Sprecher <strong>der</strong> Fachrichtung<br />

Forstwissenschaften <strong>der</strong> TU Dresden, bedankte<br />

sich ausdrücklich für die Unterstützung<br />

des <strong>Forstverein</strong>s MV bei <strong>der</strong> Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> Feierlichkeiten anlässlich<br />

des 200-jährigen Bestehens <strong>der</strong> Tharandter<br />

forstlichen Lehreinrichtung. In einem<br />

aus deN läN<strong>der</strong>N<br />

Schreiben an den Vorsitzenden des FV MV,<br />

Dr. M. Schorcht, führte er dazu u. a. aus,<br />

dass diese Unterstützung maßgeblich dazu<br />

beitrug, »… dass die Festwoche als eine gelungene<br />

und öffentlichkeitswirksame Veranstaltung<br />

in Erinnerung bleibt. Nicht nur die<br />

breite Öffentlichkeit, son<strong>der</strong>n auch das wis-<br />

als <strong>Wald</strong>besitzer auf und stellte seinen eigenen<br />

Forstbetrieb vor. Wichtig sei ihm als<br />

<strong>Wald</strong>besitzer vor Ort, dass er sich in die regionalen<br />

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Prozesse mit seinem <strong>Wald</strong> einbringe,<br />

jedoch mit klaren Grenzen <strong>der</strong> Fremdbestimmung<br />

über seinen Betrieb, <strong>der</strong> inzwischen<br />

zu einem Haupterwerb und Lebensmittelpunkt<br />

für ihn geworden sei.<br />

Alle anwesenden Interessengruppen beschäftigte<br />

gleichermaßen das Thema Windenergie<br />

im <strong>Wald</strong>. Dirk Felgenhauer von <strong>der</strong><br />

Regionalen Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim<br />

erläuterte die Vorgehensweise<br />

bei <strong>der</strong> Ausweisung von Windeignungsgebieten<br />

im <strong>Wald</strong>. Tabugebiete seien dabei die<br />

Siedlungsgebiete, inklusive einer Schutzzone,<br />

Naturschutzgebiete und tierökologische<br />

Abstandsflächen. Die <strong>Wald</strong>fläche, die einem<br />

Windrad zum »Opfer« fallen würde, betrage<br />

ca. 3.500 m² dauerhafte Rodungsfläche mit<br />

<strong>der</strong> Verpflichtung zur Aufforstung von Ausgleichsflächen.<br />

Hinzu kämen nochmals ca.<br />

3.500 m² temporäre Rodungsfläche, die im<br />

Anschluss direkt wie<strong>der</strong> aufzuforsten seien.<br />

BFV-Vorstandsmitglied Dr. Carsten Leßner<br />

holte die Referenten zu einer Podiumsdiskussion<br />

an einen Tisch, wo noch einmal<br />

mit den Diskussionsbeiträgen aus dem<br />

Plenum die ganze Bandbreite <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den <strong>Wald</strong> deutlich wurde. Dabei<br />

fokussierte sich letztlich alles auf das forstliche<br />

Verständnis von Nachhaltigkeit, dem<br />

kommenden Tagungsthema des Brandenburgischen<br />

<strong>Forstverein</strong>s e. V. im Mai 2012 in<br />

Rangsdorf.<br />

Katharina Schauer, Eberswalde �<br />

senschaftliche Fachpublikum konnte einen<br />

guten Eindruck <strong>der</strong> Tharandter Aktivitäten<br />

auf den Gebieten <strong>der</strong> Forschung und Lehre<br />

gewinnen … Wir wünschen dem <strong>Forstverein</strong><br />

Mecklenburg-Vorpommern weiterhin eine<br />

erfolgreiche Arbeit!« �<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 19


Foto: pixelio.de/Sabine Hornbostel<br />

meCKLenBurg-VOrPOmmern<br />

Jahrestagung 2011 »Zur nachhaltigkeitsstrategie <strong>der</strong> Forstwirtschaft in mecklenburg-Vorpommern«<br />

Auf <strong>der</strong> gemeinsamen Fachtagung des<br />

<strong>Forstverein</strong>s MV und <strong>der</strong> Landesforstverwaltung<br />

am 8. Juni in Ludwigslust konnten über<br />

320 Teilnehmer begrüßt werden, unter ihnen<br />

auch <strong>der</strong> neue Abteilungsleiter Forsten MDg<br />

H.-J. Schreiber, Abgeordnete des Landtages,<br />

<strong>der</strong> Vizepräsident des DFV und Vorsitzende<br />

des Brandenburgischen FV Prof. K. Höppner,<br />

<strong>der</strong> Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Ludwigslust<br />

R. Mach, Vertreter <strong>der</strong> Kommunal- und<br />

Bundesforsten und des Privatwaldes. »Aus<br />

<strong>der</strong> Multifunktionalität des <strong>Wald</strong>es ergeben<br />

sich Chancen sowohl für die <strong>Wald</strong>besitzer<br />

als auch die öffentliche Forstverwaltung«,<br />

so Schreiber in seinem Grußwort. <strong>Wald</strong>besitzer<br />

würden qualitativ anspruchsvolle<br />

Angebote entwickeln, wenn sie damit auch<br />

Einkommen erzielen können. Allerdings sei<br />

<strong>der</strong> Markt für solche Dienstleistungen noch<br />

nicht hinreichend vorbereitet. Ȇberspitzt<br />

könnte man sagen, die Menschen nutzen<br />

den <strong>Wald</strong>, aber bezahlen nur für das Holz«,<br />

sagte Schreiber und folgerte, das bedeute<br />

für alle <strong>Wald</strong>besitzer, sich zukünftig nicht<br />

nur um die Holzverwendungsför<strong>der</strong>ung zu<br />

bemühen, vielmehr gelte es, gleichermaßen<br />

den Blick auf die an<strong>der</strong>en <strong>Wald</strong>funktionen<br />

zu richten. »Ich sehe das als zentrale forstpolitische<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> nächsten<br />

Jahre an, diese zusätzlichen Leistungen und<br />

Dienstleistungen marktfähig zu gestalten.«<br />

Mit den Referenten Prof. N. Weber und<br />

Prof. A. Bemmann von <strong>der</strong> Fachrichtung<br />

Forstwissenschaften <strong>der</strong> TU Dresden sowie<br />

den Herren D. Alfter vom BMELV, U. Gehlhar<br />

von <strong>der</strong> Landesforst MV und B. Cramer (EG-<br />

GER Holzwerkstoffe) war diese Veranstaltung<br />

herausragend besetzt. Nach den inte-<br />

ressanten Vorträgen am Vormittag folgte die<br />

Podiumsdiskussion, an <strong>der</strong> neben den Referenten<br />

weiterhin Herr S. Blomeyer, Vorstand<br />

<strong>der</strong> Landesforst MV, Herr M. Baum, Referatsleiter<br />

für Grundsatzangelegenheiten<br />

<strong>der</strong> Forstpolitik des Landwirtschaftsministeriums<br />

MV, und Herr K.-J. Rave, Geschäftsführer<br />

des <strong>Wald</strong>besitzerverbandes für MV,<br />

teilnahmen. Die Mo<strong>der</strong>ation übernahm in<br />

bewährter Weise Prof. Bemmann. Die Diskussion<br />

verlief sehr angeregt und wi<strong>der</strong>spiegelte<br />

die beson<strong>der</strong>e Aktualität des Tagungsthemas.<br />

Auch diese durch den <strong>Forstverein</strong><br />

MV organisierte Fortbildungsveranstaltung<br />

zeichnete sich durch ein insgesamt hohes<br />

Niveau aus.<br />

(s. auch AFZ-Der<strong>Wald</strong>, 66 (2011) 19, S. 23-26)<br />

mecklenburg-Vorpommern Kontakt: angelika Schätzel, gleviner Burg 1, 18273 güs trow, tel.: 03843/855332, Fax: 03843/855334,<br />

e-mail: mecklenburg-vorpommern@forstverein.de<br />

nOrdWeStdeutSCHLand<br />

tagesexkursion zum graf v. d. Schulenburgschen Privatforst<br />

Eine sehr interessante Tagesexkursion<br />

des Nordwestdeutschen FV führte uns am<br />

08. September mit 46 Teilnehmern in den<br />

Drömling zur Gräflich v. d. Schulenburgschen<br />

Forstverwaltung. Die Forstverwaltung<br />

bewirtschaftet mit drei Förstern und vier<br />

Forstwirten insgesamt 5.400 ha <strong>Wald</strong>fläche<br />

in den Bundeslän<strong>der</strong>n Nie<strong>der</strong>sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Brandenburg. Neben <strong>der</strong><br />

Holzvermarktung von 30.000 Fm ist die Jagd<br />

ein wichtiger ökonomischer Betriebszweig.<br />

Die Jagd beschränkt sich auf zwei »Rehbock«-Wochenenden<br />

und mehrere Ge-<br />

sellschaftsjagden; Einzeljagd findet nur<br />

eingeschränkt statt. Durch den geringen<br />

Jagddruck – begünstigt durch die geringe<br />

räumliche Erschließung für Besucher und<br />

das Fehlen von »Pilzesuchern« und Mountainbikern<br />

– war es auch <strong>der</strong> Gruppe vergönnt,<br />

Rehwild zu beobachten.<br />

Die Fahrt ging zu einer Umwandlungsfläche<br />

von Fichte zu natürlich stocken<strong>der</strong><br />

Rot erle. Diese Maßnahme wurde mit <strong>der</strong><br />

örtlichen Naturschutzbehörde durchgeführt<br />

und vom Landkreis Gifhorn als Projektträger<br />

mit ca. 4.000 Euro/ha unterstützt. Der<br />

45-jährige Bestand mit geradschaftigen, astfreien<br />

Erlen hatte nach Einrichtung 2007 bereits<br />

einen Vorrat von 480 EFm/ha.<br />

Die gute Zusammenarbeit zwischen<br />

dem amtlichen Naturschutz und dem <strong>Wald</strong>besitz<br />

im Kaiserwinkel wurde beim vierten<br />

Exkursionspunkt gezeigt: Auf einer Offenlandfläche<br />

entstand 2010 eine sogenannte<br />

Blänke – ein flacher See mit angrenzen<strong>der</strong><br />

Grünfläche, <strong>der</strong> Kiebitz, Bekassine<br />

und <strong>Wald</strong>wasserläufer sowie Libellen und<br />

nordwestdeutschland Kontakt: axel gerlach, Jagdschloss Springe, 31832 Springe, tel.: 05105/1081, Fax: 05041/946855<br />

e-mail: axel.gerlach@nfa-saupark.nie<strong>der</strong>sachsen.de<br />

20 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

aus deN läN<strong>der</strong>N<br />

Vorstand des FV MV �<br />

Schmetterlingen zur Nahrungssuche dienen<br />

soll. In Abstimmung mit dem Naturschutz<br />

bekommt ein Landwirt für die Pflege <strong>der</strong> Flächen<br />

eine Prämie und kann so mit seinem<br />

Viehbetrieb eine Fläche von 360 Hektar bewirtschaften.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Nähe zum Doppeldorf Zicherie-Böckwitz,<br />

dass ab 1945 in <strong>der</strong> »Mitte«<br />

geteilt wurde, stand am Nachmittag <strong>der</strong><br />

Grenzlehrpfad auf dem Programm. Der<br />

durch persönliches Schicksal betroffene<br />

Willi Schütte hatte dafür gesorgt, dass ein<br />

Grenzbeobachtungsturm und <strong>der</strong> Aufbau<br />

<strong>der</strong> Grenzanlagen originalgetreu erhalten<br />

bleiben. Als Flüchtling aus dem Osten konnte<br />

er sehr viel aus <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Teilung<br />

am Beispiel von Zicherie-Böckwitz erzählen.<br />

Bei Kaffee und Kuchen fand diese Tagesexkursion<br />

in gemütlicher Runde ein entspanntes<br />

Ende. An dieser Stelle sei noch<br />

einmal den Organisatoren Günther Graf<br />

von <strong>der</strong> Schulenburg, Ottmar Wahlers und<br />

Stefan Sudenfeld für die gelungene Vorbereitung<br />

und Durchführung gedankt. �


SaCHSen<br />

regionaltagung des SFV zum Wirken Heinrich Cottas in <strong>der</strong> Oberlausitz<br />

Am 14. Mai 2011 fand in Laußnitz bei Dresden<br />

eine Tagung anlässlich <strong>der</strong> vor 200 Jahren<br />

durch Heinrich Cotta in Tharandt gegründeten<br />

privaten Forstlehranstalt statt.<br />

Der Vortrag von Dr. Schindler befasste<br />

sich mit dem erfolgreichen Wirken <strong>der</strong> in<br />

Tharandt ab 1811 ausgebildeten Forstleute<br />

in <strong>der</strong> Oberlausitz. Am Beispiel des Zittauer<br />

Stadtwaldes und an<strong>der</strong>er genannter <strong>Wald</strong>besitzer<br />

konnte Dr. Schindler darstellen, wie<br />

Wilhelm Cotta, <strong>der</strong> Sohn Heinrich Cottas,<br />

mit <strong>der</strong> neuen Methodik seines Vaters die<br />

Forsttaxation durchführte. Im Vortrag von<br />

Eberhard Barth ging es um die praktische<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Lehren Heinrich Cottas in<br />

den königlich-sächsischen Wäl<strong>der</strong>n, speziell<br />

<strong>der</strong> Laußnitzer Heide, anhand <strong>der</strong> ausgewerteten<br />

Wirtschaftsunterlagen <strong>der</strong> Forsttaxationen<br />

von 1816 und 1827 für das Revier<br />

Laußnitz. Die Ergebnisse belegen den seit<br />

etwa 1750 vollzogenen Bestockungswandel<br />

zugunsten von Kiefer und Fichte, aber auch<br />

noch einen erstaunlichen Anteil an Tanne.<br />

Das Laubholz war zu diesem Zeitpunkt in-<br />

folge unsachgemäßer Holznutzung, übermäßiger<br />

Streu- und Grasentnahme sowie<br />

<strong>Wald</strong>weide und hoher Wildbestände bereits<br />

vollständig aus <strong>der</strong> Laußnitzer Heide verschwunden.<br />

Der Verbesserung des misslichen <strong>Wald</strong>zustandes<br />

dienten von etwa 1820 bis 1860<br />

intensive Aufforstungen mit Kiefer und<br />

Fichte und erst wie<strong>der</strong> etwa ab 1850 in geringem<br />

Umfange mit Rotbuche und Eiche.<br />

Zur Deckung des dazu hohen Saatgutbedarfes<br />

an Nadelhölzern zur Aufforstung <strong>der</strong><br />

vorhandenen Blößen und abgetriebenen<br />

verlichteten <strong>Wald</strong>flächen wurde 1822 die<br />

Laußnitzer Samendarre errichtet. Sie verkörpert<br />

sozusagen den Beginn einer geregelten<br />

Forstwirtschaft.<br />

Trotz des ungünstigen <strong>Wald</strong>zustandes<br />

war <strong>der</strong> damalige Nutzungsetat mit etwa<br />

3,5 m 3 /ha/Jahr relativ niedrig, vorerst auf<br />

10 Jahre, aber auch auf die Perioden ausgelegt.<br />

Bis 1900 wuchsen die Vorräte auf<br />

200 Vfm/ha an. Nur dadurch war es möglich,<br />

die hohen Kriegs- und Nachkriegsnutzun-<br />

Sachsen Kontakt: dr. Herbert Bergmann, Ferdinand-Freiligrath-Str. 26, 01705 Freital, tel./Fax: 0351/6415982,<br />

e-mail: forstverein.sachsen@t-online.de<br />

gen <strong>der</strong> letzten beiden Weltkriege zu realisieren<br />

und dank <strong>der</strong> intensiven forstlichen<br />

Bemühungen <strong>der</strong> vergangenen Jahrzehnte<br />

heute wie<strong>der</strong> ein hohes Ertragsniveau erreicht<br />

zu haben.<br />

Zum Abschluss unternahmen wir eine<br />

Exkursion zur Samendarre und an die »Grüne<br />

Säule«, einen forsthistorisch recht bedeutenden<br />

Ort im Zentrum <strong>der</strong> Laußnitzer<br />

Heide.<br />

Sehen wir auch heute noch Heinrich<br />

Cotta als den großen Forstmann, <strong>der</strong> aus<br />

einer Notzeit des <strong>Wald</strong>es heraus sich als Begrün<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Forstwirtschaft und Forstwissenschaft<br />

bezeichnen darf. �<br />

tHürIngen<br />

thüringer <strong>Forstverein</strong> bei <strong>der</strong> anhörung zum thüringer gesetz über die reform <strong>der</strong> Forstverwaltung<br />

Die Thüringer Landesforstverwaltung soll<br />

zukünftig die Rechtsform einer Anstalt öffentlichen<br />

Rechts erhalten. In einer öffentlichen<br />

Anhörung am 23.08.2011 im Thüringer<br />

Landtag konnten die eingeladenen Verbände,<br />

darunter auch <strong>der</strong> Thüringer <strong>Forstverein</strong><br />

(TFV), eine Stellungnahme zum Gesetzentwurf<br />

abgeben.<br />

Vor den Abgeordneten des zuständigen<br />

Ausschusses für Landwirtschaft, Forsten,<br />

Umwelt und Naturschutz trug <strong>der</strong> Vorsitzende<br />

Hagen Dargel die Bedenken des TFV<br />

vor. Er kritisierte insbeson<strong>der</strong>e, dass die<br />

<strong>Wald</strong>flächen nicht ins Eigentum <strong>der</strong> Landesforstanstalt<br />

übergehen sollen, son<strong>der</strong>n<br />

lediglich ein Nutzungsrecht vorgesehen<br />

ist. Damit eine wirtschaftlich starke Anstalt<br />

entsteht, wird <strong>der</strong> Eigentumsübergang vom<br />

TFV für unumgänglich gehalten. Dargel<br />

aus deN läN<strong>der</strong>N<br />

führte weiter aus, dass die Eigentumsübertragung<br />

auch das Vertrauen <strong>der</strong> Politik in<br />

die neu zu gründende Institution und ihre<br />

Mitarbeitern untermauern würde. Eine Än<strong>der</strong>ung<br />

des Gesetzentwurfs in diesem Sinne<br />

würde nach Einschätzung des TFV von den<br />

thüringischen Försterinnen und Förstern als<br />

positives Signal gewertet werden. Ansonsten<br />

könnte sich ein Gefühl einstellen, dass die<br />

bisherige Arbeit <strong>der</strong> Forstverwaltung nicht so<br />

geschätzt wird, wie immer behauptet, und<br />

das Personal in die »Anstalt« abgeschoben<br />

werden soll. Wie den fehlenden Eigentumsübergang<br />

kritisierten nahezu alle Verbände<br />

auch die weitgehenden Vetorechte des<br />

Finanz ministers, die schnell dazu führen<br />

könnten, dass die Landesforstanstalt nicht<br />

mehr handlungsfähig ist. Beson<strong>der</strong>es Anliegen<br />

des <strong>Forstverein</strong>s ist die Sicherung einer<br />

thüringen Kontakt: dr. andreas niepagen, angerbergstr. 23, 99752 Bleicherode, tel.: 03632/71396-1, Fax: -4,<br />

e-mail: thueringer.forstverein@forst.thueringen.de<br />

Foto: pixelio.de/Himi<br />

fundierten forstlichen Ausbildung in Thüringen.<br />

Dargel for<strong>der</strong>te daher, einen festen<br />

Zuführungsbetrag für die Ausbildung über<br />

den Bedarf <strong>der</strong> Anstalt hinaus in das Gesetz<br />

aufzuneh men, damit auch weiterhin Referendare,<br />

Anwärter und Forst wirte im bisherigen<br />

Umfang ausgebildet werden können.<br />

Von einer Abgeordneten wurde nach<br />

<strong>der</strong> Meinung des <strong>Forstverein</strong>s zu <strong>der</strong> im<br />

Koalitionsvertrag in Thüringen vorgesehenen<br />

Flächenstilllegung von 25.000 ha im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Biodiversitätsstrategie gefragt.<br />

Geschäftsführer Dr. Andreas Niepagen antwortete,<br />

dass <strong>der</strong> <strong>Forstverein</strong> Nutzungseinschränkungen<br />

in dieser Größenordnung<br />

ablehne, weil sie wissenschaftlich nicht genügend<br />

begründet seien und <strong>der</strong> Rohstoff<br />

Holz in <strong>Zukunft</strong> dringend gebraucht werde.<br />

�<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 21


Göttinger Tagebuch<br />

von Marcus Kühling,<br />

Geschäftsführer des DFV<br />

PAWS-med-Projekt<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

Im September fand das letzte Treffen des<br />

EU-finanzierten <strong>Wald</strong>pädagogik-Projektes<br />

PAWS-med in <strong>der</strong> Nähe von Rom statt,<br />

an dem Katharina Reffelt für den DFV teilnahm.<br />

Im Mittelpunk stand die zweitägige<br />

Abschluss-Konferenz, auf <strong>der</strong> das Projektergebnis,<br />

ein waldpädagogisches Fortbildungsprogramm<br />

für Förster, vorgestellt<br />

wurde. PAWS-med baut auf dem vor einigen<br />

Jahren ebenfalls von <strong>der</strong> EU finanzierten<br />

PAWS(Pädagogische Arbeit im <strong>Wald</strong> – ein Seminarprogramm<br />

für Förster)-Projekt auf. Es<br />

beinhaltet aber speziell für die mediterranen<br />

Län<strong>der</strong> zusätzlich den Themenschwerpunkt<br />

<strong>Wald</strong>brandverhütung.<br />

Unter den etwa 80 Besuchern aus 15 Nationen<br />

waren auch interessierte Teilnehmer<br />

aus Argentinien, Frankreich und dem Libanon.<br />

Am ersten Tag <strong>der</strong> Konferenz folgten<br />

auf Grußworte und Einführungen zwei Vor-<br />

träge von Vertretern des FAO<br />

Forest Departments aus Rom<br />

sowie <strong>der</strong> UN-ECE Forest Section<br />

aus Genf. Im Anschluss<br />

daran berichteten die Partner<br />

über die erfolgreiche Einführung<br />

von PAWS-med in ihrem<br />

jeweiligen Land. Am Nachmittag<br />

konnten die Teilnehmer<br />

in von den PAWS-med-<br />

Partnern geführten Gruppen<br />

selbst praktische Erfahrungen<br />

mit dem Konzept im <strong>Wald</strong> machen.<br />

Am zweiten Konferenztag gab es u. a.<br />

weitere Vorträge zu waldpädagogischen<br />

Beispielen aus Spanien und Tschechien.<br />

Die Tschechische Republik war ein Partner<br />

im ersten PAWS-Projekt, die Vertreterin berichtete<br />

von den guten Erfahrungen und <strong>der</strong><br />

positiven Entwicklung im Bereich <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>pädagogik<br />

in ihrem Land.<br />

Alle Vorträge sowie Poster werden in den<br />

nächsten Wochen auf <strong>der</strong> Projektwebsite<br />

www.paws-europe.org veröffentlicht. Mit<br />

Abschluss <strong>der</strong> beiden PAWS-Projekte stehen<br />

15 Mio. Euro Deckungssumme bei<br />

Gothaer Jagd-Haftpflicht für DFV-Mitglie<strong>der</strong><br />

Der DFV hat mit <strong>der</strong> Gothaer vor nunmehr<br />

elf Jahren einen Gruppen-Jagdhaftpflicht-<br />

Ver si che rungsvertrag abgeschlossen. Damit<br />

haben alle DFV-Mitglie<strong>der</strong> die Möglichkeit,<br />

sehr günstige ein- und dreijährige Jagd-<br />

Haftpflichtversicherungen über den Deutschen<br />

<strong>Forstverein</strong> e. V. abzuschließen.<br />

Neu ist, dass im Rahmen des DFV-<br />

Gruppenversicherungsvertrags auch eine<br />

Jagd-Haftpflichtver sicherung angeboten<br />

wird, bei <strong>der</strong> Personen-, Sach- und Vermögensschäden<br />

mit einer Deckungssummer<br />

von 15 Millionen Euro abgesichert werden.<br />

Alle alten Verträge bleiben wie gehabt bestehen.<br />

Deckungssummen für<br />

Personen- und Sachschäden<br />

Dabei ist die gesetzliche Haftpflicht aus Besitz,<br />

Halten und Gebrauch von bis zu drei<br />

Jagdhunden mitversichert, ohne dass diese<br />

die Brauchbarkeitsprüfung bzw. eine vergleichbare<br />

Verbandsprüfung bestanden<br />

haben müssen. Der Gothaer genügt eine<br />

schriftliche Bestätigung einer fachkundigen<br />

Person (z. B. Forstdienststelle), dass es sich<br />

um Hunde handelt, die von dem Versicherten<br />

jagdlich geführt werden.<br />

Beson<strong>der</strong>er Versicherungsschutz<br />

für Unfallschäden am Jagdhund<br />

Das Verletzungs- und Lebensrisiko <strong>der</strong> Jagdhunde<br />

ist aufgrund ihres häufigen Einsatzes<br />

Prämien 1 Jagdjahr Prämien 3 Jagdjahre<br />

3.000.000 Euro pauschal 28,00 Euro 79,00 Euro<br />

6.000.000 Euro pauschal 31,00 Euro 88,00 Euro<br />

15.000.000 Euro pauschal 44,00 Euro 132,00 Euro<br />

22 pro<strong>Wald</strong> : November | 2011<br />

GÖttiNGer taGebuCH<br />

Foto: Katharina Reffelt<br />

die waldpädagogischen Schulungsmaterialien<br />

mit CD-ROM, Workbook und Seminarkonzept<br />

künftig in Deutsch, Englisch,<br />

Finnisch, Griechisch, Italienisch, Portugiesisch,<br />

Slowakisch, Slowenisch, Spanisch und<br />

Tschechisch im Internet gratis zum Download<br />

zur Verfügung. Nach Abschluss des Projektes<br />

kommt das europäische waldpädagogische<br />

Fortbildungs programm für Förster<br />

nun in elf EU-Län<strong>der</strong>n zum Einsatz.<br />

Der <strong>Forstverein</strong> fungierte in beiden<br />

PAWS-Projekten als Eva luator. �<br />

bei Bewegungsjagden in den letzten Jahren<br />

deutlich gestiegen. Daher bietet die Gothaer<br />

einen zusätzlichen Versicherungsschutz ab<br />

77,50 Euro/Jahr für Jagdhunde an. Damit<br />

sind solche Kosten mitversichert, die entstehen,<br />

wenn <strong>der</strong> eigene Jagdhund verunfallt<br />

o<strong>der</strong> während <strong>der</strong> Jagdausübung getötet<br />

werden muss, und zwar bis zu 1.500,- Euro<br />

je Ereignis. Mitversichert sind auch entstehende<br />

Tierarztkosten bis zu 750,- Euro je<br />

Schadensfall.<br />

Kündigen Sie Ihre alte<br />

Jagd-Haftpflichtversicherung<br />

bis zum 31. Dezember!<br />

Sind Sie bereits bei <strong>der</strong> Gothaer versichert,<br />

können Sie auch ohne Kündigung zur günstigen<br />

Gruppenversicherung des DFV überwechseln.<br />

Den Beitrittsbogen zur Gothaer<br />

finden Sie im Internet unter http://www.<br />

forstverein.de/partner/partner/, o<strong>der</strong> wir<br />

schicken ihn Ihnen auf Anfrage gerne zu.<br />

Tel.: 0551/37962- 65, Fax: -37 o<strong>der</strong><br />

info@forstverein.de


November<br />

02.11.2011-04.03.2012 ausstellung »die<br />

deutschen und <strong>der</strong> wald« im deutschen Historischen<br />

museum in berlin. www.dhm.de<br />

Januar<br />

20.01. mitglie<strong>der</strong>versammlung des dfwr.<br />

www.dfwr.de<br />

21.-30.01. internationale Grüne woche in<br />

berlin. www.gruenewoche.de<br />

27.-28.01. freiburger winterkolloquium<br />

forst und Holz »die zweite welle im waldnaturschutz.<br />

wildnis in deutschland. eine<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für Holz- und forstwirtschaft«.<br />

www.fobawi.uni-freiburg.de<br />

februar<br />

07.02. vortragsveranstaltung des brandenburgischen<br />

fv aus anlass des 300. Geburtstages<br />

von friedrich ii. vorträge: »friedrich<br />

ii. und <strong>der</strong> wald«, Prof. dr. Norbert weber,<br />

tu dresden. »wandel im o<strong>der</strong>bruch vom<br />

siedlungsfeindlichen Überschwemmungsgebiet<br />

zur fruchtbaren agrarlandschaft<br />

unter friedrich ii.«, dr. reinhard schmook,<br />

o<strong>der</strong>landmuseum bad freienwalde. beginn:<br />

15.00 uhr. ort: eberswalde, alfredmöller-straße<br />

1, Hörsaal lfe<br />

07.02. mitglie<strong>der</strong>versammlung des bbg.<br />

fv im Hörsaal des landeskompetenzzentrums<br />

forst eberswalde, alfred-möllerstr.<br />

1 in eberswalde um 16.30 uhr. tagesordnung:<br />

www.forstverein.de<br />

mai<br />

04.05. (in Planung) freitagsexkursion des<br />

bay. fv um 14.30 uhr in teisendorf. randolph<br />

schirmer vom amt für forstliche saat-<br />

und Pflanzenzucht wird uns in die Geheimnisse<br />

des energieholzanbaus einweihen.<br />

09.-13.05. auslandsexkursion des fv<br />

Nrw nach frankreich und luxemburg.<br />

reisepreis: ca. 560,00 euro im dZ. Programm<br />

unter www.forstverein.de unter<br />

Nrw und termine. anmeldungen in unserer<br />

Geschäftsstelle<br />

10.05. Jahrestagung 2012 des brandenburgischen<br />

fv »Nachhaltige waldbewirtschaftung<br />

– realität o<strong>der</strong> visionärer<br />

anspruch?«. die Jahrestagung findet in<br />

November<br />

45. 46. 47. 48.<br />

mo 7 14 21 28<br />

di 1 8 15 22 29<br />

mi 2 9 16 23 30<br />

do 3 10 17 24<br />

fr 4 11 18 25<br />

sa 5 12 19 26<br />

so 6 13 20 27<br />

Dezember<br />

49. 50. 51. 52.<br />

mo 5 12 19 26<br />

di 6 13 20 27<br />

mi 7 14 21 28<br />

do 1 8 15 22 29<br />

fr 2 9 16 23 30<br />

sa 3 10 17 24 31<br />

so 4 11 18 25<br />

veraNstaltuNGeN<br />

15834 rangsdorf im seeband-Casino von<br />

09.30 bis 16.00 uhr statt.<br />

22.05. tagesexkursion des fv mv zum leitthema<br />

»bewirtschaftung des Privatwaldes<br />

in mecklenburg-vorpommern – erfolgsaussichten<br />

unterschiedlicher betriebsziele«.<br />

treffpunkt: Güstrow, 09.00 uhr.<br />

Örtliche führung: a. stein, leiter des<br />

forstamtes Güstrow. ansprechpartner: dr.<br />

m. schorcht, tel.: 038854/265, und a. stein,<br />

tel.: 03843/8301-0. einladungen folgen!<br />

Juni<br />

Juni: exkursion des fv sachsen-anhalt<br />

in die slowakei. Geplant ist eine einwöchige<br />

reise, die neben vielen interessanten<br />

forstlichen exkursionszielen, wie bucheneichenwäl<strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> mittel- und westslowakei,<br />

zwei urwäl<strong>der</strong>, Gebirgswäl<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>en tatra sowie die windbruchflächen<br />

<strong>der</strong> Hohen tatra, durch den besuch<br />

interessanter kulturstätten abgerundet<br />

wird. melden sie sich bitte rechtzeitig bei<br />

Herrn Hubertus Hlawatsch, damit wir mit<br />

<strong>der</strong> Gruppenstärke die Planungen weiter<br />

voranbringen können.<br />

02.-09.06 forstliche lehrfahrt des brandenburgischen<br />

fv nach estland<br />

13.-17.06. kwf-tagung 2012 »faszination<br />

forstwirtschaft – durch Zusammenarbeit<br />

gewinnen.« ort: ostalb-kreis, baden-württemberg.<br />

www.kwf-online.de<br />

18.-28.06. dfv-exkursion nach schweden<br />

in Zusammenarbeit mit dem schwedischen<br />

forstverein per schiff, bus und bahn bis<br />

in die Nationalparks in lappland. rückreise<br />

per flug. organisation: Jägmästare<br />

leif stömquist und Gerhard Gatzen. weitere<br />

infos erteilt Herr Gatzen: tel./fax:<br />

0261/15245<br />

29.06.-08.07. auslandsexkursion des fv<br />

rlp-s »auf den spuren von wisent im Nationalpark<br />

bialowieza und bär in <strong>der</strong> Hohen<br />

tatra«. kombinierte – Zug nach warschau,<br />

bus im land, flug zurück von krakau –<br />

reise. reisepreis: unter 1.000 euro. infos<br />

und anmeldung bei eberhard Glatz (forstamt<br />

koblenz), fax: 0261/92177-77, e-mail:<br />

eberhard.glatz@wald-rlp.de, mobil: 0175-<br />

2237574<br />

Alle Veranstaltungen rund um den <strong>Wald</strong> unter www.treffpunktwald.de<br />

Januar 1. 2. 3. 4. 5.<br />

mo 2 9 16 23 30<br />

di 3 10 17 24 31<br />

mi 4 11 18 25<br />

do 5 12 19 26<br />

fr 6 13 20 27<br />

sa 7 14 21 28<br />

so 1 8 15 22 29<br />

Februar 6. 7. 8. 9.<br />

mo 6 13 20 27<br />

di 7 14 21 28<br />

mi 1 8 15 22 29<br />

do 2 9 16 23<br />

fr 3 10 17 24<br />

sa 4 11 18 25<br />

so 5 12 19 26<br />

Das neue Malbuch »Sciurus und <strong>der</strong> <strong>Wald</strong>«<br />

wurde von TreffpunktWALD herausgegeben. Das<br />

Eichhörnchen Sciurus führt durch den <strong>Wald</strong> und<br />

die Forst wirtschaft während <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Jahreszeiten und bringt die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion<br />

des Wal des näher. Die liebevollen<br />

Illustrationen von Thilo Hada movsky, <strong>der</strong> auch die<br />

fünf bekannten Bände »Die span nen den Abenteuer<br />

des Ceo Zwo« gestaltet hat, laden Kin<strong>der</strong> ab<br />

einem Alter von 5 Jahren zum Ausmalen, Suchen<br />

und Ver stehen ein.<br />

Zu beziehen ist das Malbuch bei <strong>der</strong> ID <strong>Wald</strong> GmbH,<br />

Büs gen weg 1, 37077 Göttingen, bestellt werden<br />

kann es auch per E-Mail unter info@idwald.de o<strong>der</strong><br />

telefonisch 0551/3796265. Der Einzelpreis beträgt<br />

3 Euro zzgl. Ver sandkosten, Preis staffelung ab einer<br />

Bestellmenge von 5 Exemp laren.<br />

15 % Rabatt auf Subaru Neuwagen für<br />

<strong>Forstverein</strong>s-Mitglie<strong>der</strong><br />

Kooperation zwischen Subaru<br />

und dem Deutschen <strong>Forstverein</strong><br />

Interessierte Mitglie<strong>der</strong> des Deutschen <strong>Forstverein</strong>s<br />

können bei <strong>der</strong> Geschäftsstelle in Göttingen<br />

einen Abrufschein erhalten, <strong>der</strong> es ihnen ermöglicht,<br />

für werkneue Subaru 15 % Rabatt auf den<br />

deutschen Listenpreis zu erhalten. Ein Anruf<br />

unter 0551/3796265 bei <strong>der</strong> DFV-Geschäftsstelle<br />

genügt! ■<br />

März<br />

10. 11. 12. 13.<br />

mo 5 12 19 26<br />

di 6 13 20 27<br />

mi 7 14 21 28<br />

do 1 8 15 22 29<br />

fr 2 9 16 23 30<br />

sa 3 10 17 24 31<br />

so 4 11 18 25<br />

April<br />

14. 15. 16. 17. 18.<br />

mo 2 9 16 23 30<br />

di 3 10 17 24<br />

mi 4 11 18 25<br />

do 5 12 19 26<br />

fr 6 13 20 27<br />

sa 7 14 21 28<br />

so 1 8 15 22 29<br />

November | 2011 : pro<strong>Wald</strong> 23


Ihre Passion ist das Jagen.<br />

Unsere gilt Ihrer Heizungsanlage.<br />

Viessmann Werke, 35107 Allendorf (E<strong>der</strong>)<br />

www.viessmann.de

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