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Magazin - IDS Scheer AG

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scheer<br />

<strong>Magazin</strong><br />

Das <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Management-<strong>Magazin</strong><br />

für Business Process Excellence<br />

schnitt durchs unternehmen<br />

Das Dilemma der Energieversorger<br />

transparenz statt Blindflug<br />

Klare Prozesse bei der Swisscom<br />

master of the universe<br />

Unternehmensarchitekt im Profil<br />

18. Jahrgang Ausgabe 1.2009 6 EUR www.ids-scheer.com/scheermagazin


ARIS<br />

Coming to a city near you<br />

ProcessWorld<br />

ON TOUR<br />

München<br />

28. – 29. Mai 2009<br />

ArabellaSheraton<br />

Grand Hotel<br />

Discover the Value<br />

of Business Process Management<br />

Weitere Stationen und Ihre Möglichkeit zur Anmeldung<br />

finden Sie unter: www.processworld.com


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten konzentrieren<br />

sich Entscheider in Unternehmen auf Themen, die<br />

für die Zukunft erfolgskritisch sind. Dies gilt für<br />

alle strategischen Vorhaben. Dazu gehören insbesondere<br />

auch die Bereiche Process Performance Management<br />

(PPM) und Enterprise Architecture Management<br />

(EAM). Grund genug, im <strong>Scheer</strong> <strong>Magazin</strong><br />

einen besonderen Fokus auf diese Themen zu legen.<br />

Prozessoptimierung, Kostensenkung und Effi zienzsteigerung<br />

sind angesichts der Wirtschaftslage ein<br />

Gebot der Stunde. Performance Intelligence als Basis<br />

für kontinuierliches Performance Management ist<br />

die unbedingte Voraussetzung zur Bewältigung dieser<br />

Herausforderungen. Die präzise Kenntnis über<br />

den Status aller Kerngeschäftsprozesse und ihre optimale<br />

Nutzung sind entscheidend für den unternehmerischen<br />

Erfolg. Inzwischen ist PPM eines der wichtigsten<br />

Themen in den Chefetagen. Daher möchte ich<br />

Ihnen die aktuellen Beiträge zu Performance Management<br />

in diesem Heft besonders empfehlen.<br />

Die Planung und das Management unternehmensweiter<br />

IT-Architekturen (EAM) stellen Unternehmen<br />

dauerhaft auf eine solide Geschäftsbasis und schaffen<br />

so eine entscheidende Voraussetzung für die Ge nerierung<br />

von Wettbewerbsvorteilen. Steve Nunn,<br />

COO, The Open Group, vergleicht Unternehmensarchitek<br />

ten mit Stadtplanern, die nicht nur einzelne<br />

Gebäude betrachten, sondern auch deren notwendige<br />

Versor gung und Systemanforderungen.<br />

Bleibt mir, Ihnen viel Freude und neue Erkenntnisse<br />

beim Lesen zu wünschen!<br />

Herzlichst<br />

Ihr Peter Gérard<br />

CEO <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />

gewinnspiel<br />

im fokus<br />

schnitt durchs unternehmen<br />

Das Dilemma der Energieversorger<br />

missverständnisse ausschliessen<br />

EnBW findet gemeinsame Sprache für IT und Fachbereich<br />

das netz der zukunft ist intelligent<br />

Interview mit Gert Brunekreeft<br />

editorial | inhalt<br />

versorgungssicherheit<br />

Stillen Algen und E.coli-Bakterien künftig den Hunger nach Energie?<br />

weltweit<br />

global news<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Marktführer für EA-Tools<br />

verfolgung per rfid<br />

Forschung an der École Polytechnique in Montréal<br />

bpm ist kein luXus!<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> auf der CeBIT 2009<br />

gewinnspiel<br />

Wer hat’s erdacht?<br />

e-mail aus…<br />

Italien<br />

transparenz statt blindflug<br />

Klare Prozesse bei der Swisscom<br />

master of the universe<br />

Unternehmensarchitekt im Profil<br />

transparenz und verlässlichkeit<br />

Kundenzufriedenheit ist für <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Erfolgsrezept<br />

intelligent ausgekontert<br />

Process Intelligence wird zur Realität<br />

prozesse als brückenpfeiler<br />

BTC-CTB steigert Projekteffizienz<br />

der vermittler<br />

Internet-Pionier Yossi Vardi<br />

blick nach vorn<br />

august-wilhelm scheer<br />

Tough times never stay, tough people do…<br />

know-how<br />

aris solution for eam und aris it inventory<br />

Gepflegte IT-Landschaften<br />

webcast-termine | impressum<br />

04 11 21<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09 3<br />

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heftmitte<br />

34


im fokus<br />

Schnitt durchs Unternehmen<br />

Die Liberalisierung der Energiemärkte sollte den Verbrauchern niedrigere<br />

Strom- und Gaspreise bringen. Vor allem aber brachte sie zusätzliche Arbeit: Die Energieversorger<br />

müssen ihr Vertriebs- und Netzgeschäft in unabhängige Unternehmen trennen und eine höhere<br />

Komplexität der IT-Prozesse meistern.<br />

Ralf Ortmanns, Leiter der Kundenabrechnung bei der SWD <strong>AG</strong><br />

Günstigere Strompreise durch mehr Wettbewerb – so lautete das<br />

Versprechen der Politik als 1998 in Deutschland die EU-Richtlinie<br />

96/92/EG in Kraft trat. Die Liberalisierung des Strommarktes sollte<br />

neuen Energieversorgern Zugang zum bis dahin von wenigen Monopolisten<br />

beherrschten Markt geben und Druck auf die Preise ausüben.<br />

Ein harter Wettbewerb entbrannte, Strom wurde mal gelb mal blau, und<br />

die Preise sanken tatsächlich. Doch schon bald stiegen sie wieder, weil<br />

sich der Wille zum Wechsel des Strom anbieters in Grenzen hielt.<br />

Bis zum Sommer 2008 haben in Deutschland gerade mal 17 Prozent der<br />

Haushalte zumindest einmal den Lieferanten gewechselt. Diese geringe<br />

Quote sei Folge eines intransparenten Marktes und eines nicht funktionierenden<br />

Wettbewerbs, kritisiert EU-Wett bewerbs kommissarin Neelie Kroes.<br />

Kein Wunder, sagen Verbraucherschützer, denn die EU habe das Augenmerk<br />

zu sehr auf die Erzeugerseite gerichtet, auf die Monopolisten mit<br />

ih ren rentablen Kraftwerkparks. Doch ein Drittel der Stromkosten für<br />

den Verbraucher sind die Netz nutzungs entgelte, die Stromanbieter zahlen<br />

müssen, wenn sie ihre Energie durch das Netz anderer Versorger leiten<br />

wollen – die die Preise dafür nahezu nach Belieben festlegen konnten.<br />

UnbUndling sorgt für mehrArbeit<br />

Mit der zweiten EU-Richtlinie zum Strommarkt aus dem Jahr 2003 ist<br />

damit Schluss. Sie fordert eine Entflechtung – Insider sprechen von<br />

Unbundling – von Stromerzeugung beziehungsweise Gasbeschaffung<br />

auf der einen sowie dem Netz auf der anderen Seite; das heißt, die beiden<br />

Geschäftsbereiche müssen in zwei Unternehmen getrennt werden. Das<br />

hat groteske Folgen: Streng genommen dürfen die Mitarbeiter eines<br />

Energieversorgers, die früher gemeinsam in der Kantine beim Mit tagessen<br />

saßen, nicht mehr über Dienstliches miteinander reden, wenn sie<br />

für unterschiedliche Geschäftsbereiche arbeiten. Andernfalls könnten<br />

die Kollegen aus dem jeweils anderen Geschäftsbereich einen Vorteil gegenüber<br />

der Konkurrenz erzielen.<br />

Natürlich kann die oberste Aufsichtsbehörde – die Bundesnetzagentur<br />

– nicht wirklich kontrollieren, ob sich beispielsweise die Mitarbeiter der<br />

Stadtwerke Düsseldorf Netz GmbH nicht doch beim Mittagessen mit<br />

den Kollegen der Stadtwerke Düsseldorf <strong>AG</strong> über unbundling-sensible<br />

Geschäftsvorfälle unterhalten. Deshalb haben die Stadtwerke Düsseldorf<br />

<strong>AG</strong> ein für alle Mitarbeiter verbindliches Unbundling-Handbuch erstellt<br />

und die Mitarbeiter auf seine Einhaltung verpflichtet – sozusagen<br />

auf die Bibel des liberalisierten, aber regulierten Strom- und Gasmarktes.<br />

Einmal im Jahr muss jedes Energieunternehmen Rechenschaft über<br />

die Umsetzung der Unbundling-Maßnahmen ablegen, die in einem<br />

Gleich behandlungs bericht gegenüber der Bun des netzagentur veröffentlicht<br />

werden.<br />

Die Aufspaltung in zwei Unternehmen klingt einfach, ist indes mehr als<br />

nur ein rechtlicher Akt und gerät in der Praxis schnell zur Sisy phus arbeit.<br />

Denn auch auf der Prozess- und IT-Ebene müssen die Energie versorger<br />

die Entflechtung vollziehen. „Wir machen einen tiefen Schnitt durchs<br />

Unternehmen“, sagt Ralf Ortmanns, Leiter der Kundenabrechnung bei<br />

den Stadtwerken Düsseldorf. Die SWD <strong>AG</strong> ist weiter für den Vertrieb an<br />

die Kunden zuständig, der Betrieb des Stromnetzes wurde an die<br />

Stadtwerke Düsseldorf Netz GmbH verlagert. Die beiden Untermehmen<br />

sind administrativ ge trennt. Zwar gibt es ein gemeinsames Rechenzentrum,<br />

auch die IT-Be treuung für das SAP-System erfolgt aus einer<br />

Hand, doch die Ge schäftsprozesse laufen auf den Rechnern seit Januar<br />

2009 völlig getrennt. Beispiel: Wo früher bei einem neuen Kunden ein gemeinsamer<br />

Datensatz für Vertrieb und Netz genügte, werden nun über<br />

marktkonforme elektronische Datenaustauschprozesse (EDIFACT) komplexe<br />

Ver trags- und Energiedaten zwischen den getrennten SAP-<br />

Mandanten kommuniziert.<br />

4 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Seit November 2007 arbeitet Ortmanns mit seinem Team an dieser aufwändigen<br />

Prozess- und IT-Entflechtung – nicht nur für Strom und Gas,<br />

sondern gleich auch für Wasser und Fernwärme. „Die Mitarbeiter blicken<br />

sonst nicht mehr durch, wenn es für verschiedene Produkte verschiedene<br />

Prozesse gibt“, so Ortmanns. Rund 3500 Arbeitstage externer<br />

Berater – der Löwenanteil von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> – waren zusätzlich nötig. Die<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Berater, die eine lange Kundenliste mit Energieversorgern<br />

vorweisen können und entsprechend gut über die Branche Bescheid<br />

wissen, klären mit dem Kunden, wo der Schnitt durchs Unternehmen<br />

verläuft, denn das ist rechtlich nicht eindeutig festgelegt. „Das Team<br />

von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> hat uns bei Konzeption und Umsetzung der Workflows<br />

geholfen und seine Expertise im Energiemarkt eingebracht“, sagt<br />

Ortmanns und lobt die konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Die Entflechtung hat die Prozesse ohne Zweifel komplizierter gemacht,<br />

ein gutes Prozessmanagement ist daher lebenswichtig. So hat die<br />

Netzgesellschaft mit weit über 100 Lieferanten zu tun, die Kunden an-<br />

erKenntnisse Und erfAhrUngen<br />

die steigende komplexität in den marktprozessen lässt sich durch<br />

effektives prozessmanagement und klare prozessverantwortung<br />

beherrschen.<br />

• die systemkommunikation sowohl intern als auch mit markt-<br />

partnern sollte so weit wie möglich über edifact-for mate<br />

standardisiert werden.<br />

• mitarbeiter sollten an einem intensiven wissensaustausch<br />

teilhaben und in die testaktivitäten einbezogen werden.<br />

• den umbau der systemarchitekturen sollte man zur konsoli-<br />

dierung der it-systeme nutzen.<br />

• der Zuwachs an know-how in der prozessabwicklung lässt<br />

sich für die ausdehnung der vertriebsaktivitäten über das<br />

eigene versorgungsgebiet hinaus nutzen.<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

im fokus<br />

melden, abmelden, stornieren, Zählerdaten austauschen und so weiter.<br />

„Und jeder Marktpartner interpretiert den normierten EDIFACT-<br />

Datenstandard etwas anders“, klagt Ortmanns. Etwa 1500 Testfälle habe<br />

man mit Erfolg durchgespielt – doch in Zukunft werden jedes Jahr<br />

zwölf Millionen elektronische Nachrichten über die Datendrehscheibe<br />

der Stadtwerke laufen.<br />

Zwei bis drei ProZent mehr PersonAl<br />

„Ohne Mehraufwand geht es leider nicht“, sagt André Dreißen, Geschäftsbereichsleiter<br />

Consulting Utilities bei <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, der mit seinem<br />

Team Energieversorger bei der Einführung und Entflechtung von SAP-<br />

Systemen berät. Mit zwei bis drei Prozent mehr Personal müsse man<br />

rechnen – aber nur bei guter Planung der Prozesse. Unterm Strich rechnet<br />

Ralf Ortmanns bei Kunden im Stadtgebiet Düsseldorf mit höheren<br />

Prozesskosten im Bereich der Netz- und Vertriebslogistik von 20<br />

Prozent. Der Zuwachs bei den Kosten würde noch einige Prozentpunkte<br />

höher sein, wenn man die zu entflechtenden Prozesse nicht vorher mit<br />

ARIS im Detail konzipiert hätte, schätzt Dreißen.<br />

Die Arbeit wird den Beratern nicht so schnell ausgehen. Die dritte EU-<br />

Richtlinie zu einer weitergehenden Entflechtung steht vor der Tür,<br />

außer dem haben die Gasversorger noch von der letzten Richtlinie erheblichen<br />

Nachholbedarf. Manche Energieversorger, die sich bisher der<br />

Entflechtung verweigert haben, können sich nicht mehr länger dem<br />

rechtlichen Risiko aussetzen.<br />

André Dreißen, Geschäftsbereichsleiter Consulting Utilities, <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />

5


im fokus<br />

Mit der Trennung der Geschäftsbereiche ist das Thema Liberalisierung<br />

für die Stadtwerke Düsseldorf nicht abgeschlossen. Wichtiges Vorhaben<br />

2009 ist die Liberalisierung des Messstellenbetreiberwesens, von dem<br />

die meisten Stromkunden bisher noch nichts mitbekommen haben.<br />

Dabei hat jeder Kunde seit September 2008 das Recht, den Betreiber des<br />

Stromzählers frei zu wählen. Den installierte früher immer der Netzbetreiber;<br />

doch nach der Entscheidung der EU kann jedes Unternehmen<br />

Zähler anbieten, auch wenn es bisher gar nichts mit dem Energiemarkt<br />

zu tun hatte. Das Ziel: Intelligente Zähler sollen den Kunden mehr In formationen<br />

über ihr Verbrauchsverhalten geben und den Strom ver brauch<br />

senken helfen, etwa durch eine Internetverbindung, die den aktu ellen<br />

Strompreis im Blick behält. Das ist Voraussetzung für neue Tarife, die<br />

die Energieversorger ab 2010 anbieten müssen. So muss es Tarife geben,<br />

die sparsames Verhalten belohnen, etwa durch niedrige Preise zu verbrauchsarmen<br />

Zeiten, in fernerer Zukunft auch durch automatische<br />

Steuerung von Kühlschrank und Waschmaschine durch den Zähler.<br />

Vollständige entflechtUng gefordert<br />

Die Realität sieht freilich anders aus. Einen Wettbewerb auf dem Zählermarkt<br />

gibt es noch nicht. Zum einen fehlen Unternehmen, die sich<br />

auf so etwas spezialisieren, zum anderen konnte sich die Industrie noch<br />

nicht auf einheitliche Zählerstandards einigen. Ein beliebiger Wechsel<br />

von Anbieter und Zählermodell ist deshalb noch nicht möglich. Laut<br />

Ralf Ortmanns wird es auch in Zukunft kaum ein lohnendes Ge schäftsmodell<br />

geben, bei dem ein neuer Zähleranbieter nicht gleichzeitig auch<br />

der Energielieferant ist. Diesen Ansatz verfolgt das Pilot projekt der<br />

Stadt werke Düsseldorf, bei dem bei 1000 Kunden intelligente Zähler installiert<br />

wurden, die mit der Leitwarte verbunden sind und in Zukunft<br />

flexible Tarife anbieten werden.<br />

6 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


„das team von ids scheer hat uns bei konzeption<br />

und umsetzung der workflows geholfen und<br />

seine expertise im energiemarkt eingebracht.“<br />

Bislang bezieht sich die eigentumsrechtliche Entflechtung von Erzeugung<br />

und Netz nur auf die Fernübertragungsnetze; die lokalen Ver teiler<br />

netze, die von den Stadtwerken betrieben werden, blieben bisher außen<br />

vor, auch wenn einige Stadtwerke die Entflechtung in einem Rutsch<br />

durchziehen. Der Bundesverband neuer Energieanbieter fordert für alle<br />

kommunalen Versorger eine vollständige Entflechtung, um neuen An bietern<br />

ungehinderten Zugang zu den Strom- und Gasnetzen zu gewähren<br />

– eine Ansicht, die auch die EU-Kommission teilt. Dagegen tritt die<br />

Bun desnetzagentur, die den Wettbewerb auf den Energiemärkten sichern<br />

mArKt stAtt monoPol<br />

bis 1998 existieren in deutschland acht überregionale verbund-<br />

unter nehmen, die 82 prozent des stroms erzeugen, sowie rund<br />

80 regionale versorgungsunternehmen (7 prozent der strom-<br />

erzeu gung) und rund 900 kommunale versorgungsunternehmen<br />

(11 prozent der stromerzeugung).<br />

am 19. februar 1996 tritt in der eu die binnenmarktrichtlinie<br />

elektrizität (rl 96/92/eG) in kraft. deutschland setzt die richt linie<br />

am 29. april 1998 in nationales recht um und novelliert damit das<br />

alte energiewirtschaftsgesetz aus dem Jahr 1935.<br />

heute gibt es in deutschland nur noch vier überregionale ver bund-<br />

unternehmen, daneben 50 weitere reine stromerzeuger, 60 regio-<br />

nale versorger, 25 größere stadtwerke, 700 mittlere und kleinere<br />

stadt- und Gemeindewerke, 100 kleinere private lokalversorger<br />

sowie 150 händler und Ökostromanbieter (ohne private betreiber<br />

von windanlagen und kleinen wasserkraftwerken).<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

im fokus<br />

soll, für eine pragmatische Lösung ein. Ihr Präsident Matthias Kurth favorisiert<br />

das Modell der Bundesregierung, das eine größere Eigen ständig<br />

keit der Netzgesellschaften vorsieht, ohne die Energie un ter nehmen<br />

vollständig zu zerschlagen. Viele Verbraucher schützer, aber auch Wissenschaftler<br />

wie Prof. Dr. Bontrup von der Fach hoch schule Gelsen kirchen,<br />

plädieren indes für das Schweizer Modell, wo die Strom- und Gas netze in<br />

öffentlicher Hand sind, unabhängig von Unter neh mens in teres sen. Welches<br />

Modell sich am Ende durchsetzt, ist offen. Klar ist: Die Ent flech tung von<br />

Erzeugung und Netz ist Realität und nicht mehr aufzuhalten.<br />

2003 folgt die zweite richtlinie (2003/54/eG bzw. richtlinie 2003/<br />

55/eG) der europäischen union, die zu einer administrativen ent-<br />

flechtung von erzeugung und netz verpflichtet. ab 2004 unterliegt<br />

auch der deutsche Gasmarkt der liberalisierung.<br />

am 7. Juli 2005 setzt das novellierte energiewirtschaftsgesetz die<br />

zweite richtlinie zum elektrizitäts- und Gasbinnenmarkt um.<br />

am 19. september 2007 legt die eu-kommission das dritte ener-<br />

gieliberalisierungspaket vor. am 10. oktober 2008 einigen sich die<br />

europäischen energieminister auf eine entschärfte fassung, die<br />

es großen konzernen unter aufsicht einer behörde erlaubt, ihre<br />

netze zu behalten. ob die regelung am ende genau so aussehen<br />

wird, stand zum redaktionsschluss noch nicht fest.<br />

7


Missverständnisse ausschließen<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

im fokus<br />

Die Liberalisierung der Versorgungswirtschaft und die dadurch induzierten Anpassungen der<br />

IT-Systeme wurden für Dr. Wolfgang Rüffler als Leiter IT/QM und Prozesse im Kundensegment B2B<br />

der EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft zur persönlichen Herausforderung. Eine Vielzahl von miteinander<br />

gekoppelten Systemen war von den Veränderungen betroffen, um u.a. ein CRM-System neu<br />

einzuführen und den Vertrieb von EnBW B2B auf die neuen Marktanforderungen auszurichten. Eine der<br />

wesentlichen Herausforderungen war dabei mangelnde Transparenz in der über die Jahre gewachsenen<br />

Infrastruktur sowie die Kommunikation zwischen Vertretern von Fachbereichen und IT. Die Lösung war,<br />

alle relevanten Geschäftsprozesse zu analysieren, um danach die optimalen Sollprozesse mit ARIS zu beschreiben<br />

und die Zusammenhänge zwischen den betriebswirtschaftlichen Abläufen und den IT-Systemen<br />

für die Mitarbeiter der Fachbereiche und der IT in einer gemeinsamen „Sprache“ zu erschließen.<br />

Dr. Wolfgang Rüffler, EnBW VSG B2B<br />

Dr. Wolfgang Rüffler hat die Prozesse und Daten<br />

der EnBW Vertriebs- und Service gesellschaft<br />

B2B (EnBW VSG) fest im Blick. „Bei uns<br />

gibt es nur noch IT-Projekte, bei denen die<br />

Prozesse und Daten klar beschrieben sind“,<br />

sagt der Leiter IT/Qualitätsmanagement und<br />

Pro zesse. Seine langjährige Berufserfahrung<br />

bei dem Energieversorger mit Sitz in Karlsruhe<br />

hat ihm gezeigt, wie wichtig abteilungsübergreifende,<br />

verbindliche Prozessmodelle für<br />

ein Unternehmen sind, das ständig in Be wegung<br />

ist und schnell auf neue Anfor derungen<br />

reagieren muss – egal ob diese gesetzlicher, organisatorischer,<br />

vertrieblicher oder kommunikativer<br />

Natur sind.<br />

Dass heute IT- und Fachabteilungen im Un ternehmen<br />

eine Sprache sprechen, ist ohne die<br />

gemeinsam erarbeiteten Prozess- und Fachdaten<br />

modelle nicht denkbar. Sie legen den<br />

Grund stein für ein effizientes An forderungsmanagement<br />

von IT-Lösungen. Das macht<br />

EnBW VSG B2B nicht nur im liberalisierten<br />

Marktumfeld flexibel und handlungsfähig,<br />

sondern senkt auch den Konzeptionsaufwand<br />

für die Veränder ungen in den Systemen.<br />

Seit 2006 setzt die für Service und Vertrieb<br />

ver antwortliche EnBW-Gesellschaft im B2B-<br />

Segment ARIS Business Architect für die Fachdatenmodellierung<br />

in größeren IT-Pro jek ten<br />

ein. Der Bereich von Dr. Rüffler wurde damit<br />

beauftragt, die Optimierung der einzelvertraglichen<br />

Verrechnung zwischen der Vertriebs-<br />

und Energie handels gesell schaft Prozess-<br />

und IT-seitig zu unterstützen. Dabei<br />

prüf te das Projekt-Team unter anderem, ob<br />

man vorhandene Applikationen erweitern kann<br />

oder ob z. B. neue Services genutzt werden sollen;<br />

der Energieversorger arbeitet momentan<br />

mit einigen selbst entwickelten Business Services.<br />

„Zur Zeit analysieren wir, wie wir das<br />

The ma ‚Services‘ auch in ARIS umsetzen können“,<br />

so Dr. Rüffler. Er erhofft sich davon eine<br />

Brücke zwischen IT und Bu si ness, die ihm<br />

hilft, neue Services schneller zu entwickeln<br />

und den Gesamtaufwand zu reduzieren.<br />

Aufgrund seiner Erfahrung steht für Dr.<br />

Rüffler fest, dass der Einsatz von ARIS in der<br />

IT zu spürbaren Effekten führt. „In einem<br />

SAP-CRM-Einführungsprojekt, an dem insgesamt<br />

240 Personen beteiligt waren, konnten<br />

wir dank verbesserter Kommunikation und<br />

Klä rung der fachlichen Anforderungen Ressourcen<br />

einsparen; die frühzeitige Fehlererken<br />

nung in der Blueprint-Phase reduzierte<br />

den IT-Projekt aufwand.“<br />

Zeit der erKenntnis<br />

Nachdem die Bundesregierung vor zehn Jahren<br />

den Strommarkt liberalisierte, führten die<br />

Abteilungen meist dezentral neue Systeme,<br />

Methoden und Modelle ein. Fachübergreifende<br />

Prozesse und Datenstrukturen ließ die damalige<br />

IT-Struktur nicht zu. Sein Lösungsansatz,<br />

alle Geschäfts prozesse und Fachdaten in einem<br />

dr. wolfgAng rüffler<br />

dr. wolfgang rüffler, 46, verantwortet bei<br />

der enbw vertriebs- und service gesell-<br />

schaft b2b den bereich it/Qualitäts ma-<br />

nagement & prozesse und leitet dort ein<br />

82-köpfiges team. seit zehn Jahren ist er<br />

im enbw-konzern in unterschiedlichen<br />

unter nehmensbereichen tätig. meilen-<br />

steine hierbei waren u. a. der aufbau der<br />

ver triebs systeme und bi-systeme für<br />

enbw vsG b2b, vsG b2c sowie die enbw-<br />

tochter Yello.<br />

9


im fokus<br />

Die EnBW VSG findet mit ARIS eine Lingua franca.<br />

zentralen IT-System zu beschreiben, kostete<br />

den IT-Leiter zuerst einmal eines: Über zeugungsarbeit.<br />

„Viele sahen zunächst in der Abbildung<br />

von Geschäftsprozessen und Fach daten<br />

nur ‚Bildchenmalerei‘ und erkannten nicht<br />

die Vorteile eines einheitlichen Vorgehens.“<br />

Bis 2004 wurde die Modellierung in Grafikprogrammen<br />

betrieben. Hierdurch wurde die<br />

Versionierung erschwert und getrennte Entwicklungs-<br />

und Produktionsumgebungen sowie<br />

die datenbankba sierende Analyse waren<br />

nicht möglich. „Bei neuen Projekten mussten<br />

wir mit der Prozess- und Datenmodellierung<br />

häufig wieder von vorn anfangen“, erinnert<br />

sich Dr. Rüffler. Ineffizienzen waren vorprogrammiert.<br />

sUche nAch<br />

der gemeinsAmen sPrAche<br />

Vor fünf Jahren entschied sich die Vertriebs-<br />

und Service ge sell schaft im Kunden segment<br />

B2B für ARIS und modelliert seitdem im B2B-<br />

Bereich ihre Geschäftsprozesse und Fachdaten<br />

mit diesem Tool. Seit 2006 stellt das Un ternehmen<br />

die Modelle automatisiert mit Hilfe<br />

von ARIS Business Publisher für alle beteiligten<br />

Mitarbeiter frei zugänglich über das<br />

Intranet zur Verfügung. Gab es vor der<br />

Einführung von ARIS Ver ständigungsschwierigkeiten<br />

zwischen Fach- und IT-Abteilung, so<br />

führte die Modellierung der Fach daten und<br />

Prozesse nun zu einer Lingua franca, einer<br />

Sprache, auf die sich alle beteiligten Mitarbeiter<br />

einigten. Das gemeinsame Verständnis trägt<br />

wesentlich zur raschen Realisierung der Vielzahl<br />

an großen IT-Pro jekten und kleineren<br />

täglichen Change Re quests bei.<br />

„Was uns noch fehlte, war die Verbindung der<br />

Prozesse mit den IT-Anwendungen“, sagt<br />

Dr. Rüffler. „Deswegen haben wir im Rahmen<br />

der IT-Entwicklung die Fachdatenmodellierung<br />

eingeführt.“ Die Fach daten modelle umfassen<br />

alle Angaben, die nötig sind, die Geschäfts<br />

prozesse IT-technisch bestmöglich zu<br />

unterstützen. Aus ihnen erkennt der Nut zer<br />

beispielsweise, welche Daten er benötigt, um<br />

einen Ge schäftspartner im System zu erfassen:<br />

Von der Vertragsart über das Angebot und die<br />

Zählpunkte im System bis hin zu den Beziehungen<br />

zu anderen Ge schäftspartnern erstrecken<br />

sich die Angaben. Dazu kommen Informa<br />

tionen darüber, welche IT-Systeme für die<br />

Fachdatenmodelle notwendig sind, wohin die<br />

Daten transferiert werden müssen und wie sie<br />

verteilt werden sollen. In welchem System liegen<br />

die Datenbanktabellen? Welche Bezie hungen<br />

haben sie zueinander? Wie sollen die<br />

Schnitt stellen aussehen? All dies sind Fragen,<br />

die das Team von Dr. Rüffler klären muss.<br />

„Von den Fachdaten ist es dann nicht mehr allzuweit,<br />

bis man im nächsten Schritt in der<br />

Systemlandschaft an den echten Datenmodellen<br />

arbeitet“, so Dr. Rüffler. Dabei ist die Aufglie<br />

derung der Fachdatenmodelle in eine betriebswirtschaftliche<br />

und eine systemspezifische<br />

Sicht von wesentlichem Nutzen für die<br />

Abbil dung der Unternehmensrealität – und<br />

das gilt vor allem in einer serviceorientierten<br />

IT-Umgebung. Denn so wie andere zukunftsorientierte<br />

Unternehmen will auch die EnBW<br />

VSG Services nutzen, um neue fachliche Abläufe<br />

mit geringerem An passungsaufwand<br />

schneller in der IT umzusetzen.<br />

Somit stellen die bisherigen Anstrengungen<br />

hinsichtlich Prozess-, Fachbegriffs- und Fachdatenmodellierung<br />

sowie der Modellierung<br />

von Services in ARIS die ersten operativen und<br />

strategischen Schritte in Richtung einer zukunftsweisenden<br />

serviceorientierten Architektur<br />

(SOA) für EnBW VSG B2B dar.<br />

10 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

enbw<br />

die enbw energie baden-württemberg<br />

aG liefert strom und Gas sowie energie-<br />

nahe dienstleistungen an rund sechs mil-<br />

lionen kun den, verfügt über eine instal-<br />

lierte kraftwerksleistung von 14.800<br />

mega watt und erwirtschaftete 2007 mit<br />

20.500 mitarbeitern einen umsatz von<br />

über 14 milliarden euro. wichtigste ver-<br />

triebs organisa tion innerhalb des enbw<br />

konzerns ist die enbw vertriebs- und<br />

ser vicegesellschaft mbh (enbw vsG),<br />

die von stuttgart aus und mit über 2.100<br />

mitarbeitern alle deutschen vertriebs-<br />

regionen betreut.


„Das Netz der Zukunft ist intelligent“<br />

Herr Brunekreeft, die EU-Kommission<br />

will 2009 endlich die lange diskutierte drit te<br />

Richtlinie zur Liberalisierung des Energiemarkts<br />

unter Dach und Fach bringen. Was<br />

kommt auf die Unter neh men zu?<br />

Die Kommission hatte eine strikte Eigen tums -<br />

entflechtung der Hoch spannungsnetze geplant.<br />

Das heißt, die dominierenden Kon zer ne<br />

E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall in Deutsch -<br />

land oder RTE und EDF in Frank reich und in<br />

einigen anderen Ländern dürfen nicht auch<br />

gleichzeitig im Besitz der Netze sein. Das soll<br />

den freien Zugang neuer Energieanbieter ins<br />

Netz erleichtern und somit den Wettbewerb<br />

vorantreiben.<br />

War das nicht schon<br />

das Ziel der zweiten Richtlinie?<br />

Im Prinzip schon. Aber damals wurde die<br />

Entflechtung nur auf administrativer Ebene<br />

durch gesetzt. Die Unternehmen für Erzeu gung<br />

und Netz müssen demnach getrennt sein und<br />

ein eigenes Management haben, das keine<br />

wirtschaftlichen Interessen am jeweils anderen<br />

Unternehmen hat. Die Unterneh men verpflichten<br />

sich, bestimmte Informa tionen<br />

nicht an das andere Unternehmen weiter zureichen.<br />

Erlaubt ist aber eine Holdingstruktur,<br />

in der ein Aktionär beliebige Anteile an<br />

beiden Un ter nehmen hat. Genau das würde<br />

die EU-Kom mission gerne abschaffen.<br />

Die Kommission hat sich aber nicht<br />

durch gesetzt?<br />

Wie die Richtlinie aussehen wird, darüber<br />

wurde noch nicht endgültig abgestimmt.<br />

Nach aller Wahrscheinlichkeit wird aber auch<br />

die Variante aufgenommen, die von Österreich,<br />

Frankreich, Deutschland und fünf weiteren<br />

EU-Staaten ins Spiel gebracht wurde<br />

und die weiterhin nur eine administrative<br />

Ent flechtung vorsieht, wenn auch mit kleineren<br />

Modifi kationen wie einer verschärften<br />

Aufsicht.<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

1|09<br />

Gert Brunekreeft, Professor für Energiewirtschaft an der<br />

Jacobs University Bremen, über den Wettbewerb im europäischen Energiemarkt und<br />

die Herausforderung des Smart Grid.<br />

Es ändert sich also wenig?<br />

Auch ohne die Richtlinie könnte es durchaus<br />

zur eigentumsrechtlichen Entflechtung kommen.<br />

Bestes Beispiel ist E.ON, das sein Stromnetz<br />

verkauft, natürlich nicht ganz freiwillig,<br />

sondern als Ergebnis einer Vereinbarung mit<br />

der Europäischen Kommission. Länder wie<br />

England, Italien, Spanien und die Nie derlande,<br />

die eine weitergehende Entflech tung<br />

bereits umgesetzt haben, werden zusätzlich<br />

Druck machen. Die ganze Diskussion drehte<br />

sich bisher aber nur um die Transportnetze,<br />

also um die Hochspannungsleitungen, die das<br />

Rückgrat des Netzes bilden. Das Verteilnetz,<br />

das den Endkunden versorgt, haben die Wettbewerbshüter<br />

bisher ausgeklammert, obwohl<br />

es auch hier Vorreiter gibt, zum Beispiel die<br />

Niederlande.<br />

Könnte sich das ändern?<br />

Noch liegen die Prioritäten in Brüssel woanders<br />

und es gibt auch keinen aktuellen Anlass,<br />

darüber zu diskutieren. Das kann sich aber<br />

schnell ändern, weil die Zahl der dezentralen<br />

Einspeiser zunimmt. Wer eine Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach hat, speist ja Strom ins<br />

Netz ein. Die einst starren Rollen von Erzeuger<br />

und Abnehmer weichen auf, neue, kleinere<br />

Dienstleister könnten entstehen, die diese<br />

Energie bündeln und handeln. Aber dann käme<br />

schnell die Forderung nach einer Entflech<br />

tung auch auf dieser Ebene – ein Da mokles<br />

schwert für die Stadtwerke.<br />

Welchen Einfluss hätte<br />

das Smart Grid auf die Entflechtung?<br />

Das Netz der Zukunft ist intelligent – es sorgt<br />

nicht nur für den physikalischen Strom transport,<br />

sondern tauscht Daten aus, die eine effiziente<br />

Energienutzung vom Erzeuger über das<br />

Netz bis zum Verbraucher ermöglicht. Das<br />

Problem: Das Smart Grid bietet dann den<br />

größten Nutzen, wenn die informationstechnische<br />

Verknüpfung aller Marktteilnehmer<br />

möglichst eng ist. Doch gerade das wider-<br />

Prof. Gert Brunekreeft<br />

spricht der Idee der Entflechtung. Hier ist der<br />

Gesetzgeber gefragt, der auf einem schmalen<br />

Grad zwischen Förderung der Technologie<br />

und Förderung des Wettbewerbs gehen muss.<br />

Was empfehlen Sie den Energie versor gern?<br />

In den Ländern, wo das noch nicht geschehen<br />

ist, sollten die Versorger die zweite Richtlinie<br />

der Entflechtung umsetzen und ansonsten<br />

abwarten, was der Gesetzgeber in der EU und<br />

in ihrem Land entscheidet. Wichtig scheint<br />

mir der zeit, bei der Entwick lung des Smart<br />

Grid vorne da bei zu sein, sich also mit intelligenten<br />

Zählern, Einspeisung regenerativer<br />

Ener giequel len und neuen Strom tarifen zu<br />

beschäftigen.<br />

gert brUneKreeft<br />

Gert brunekreeft ist professor für ener-<br />

giewirtschaft am bremer energie-institut<br />

der Jacobs university bremen. Zuvor lei-<br />

tete er das regulierungsmanagement des<br />

energiekonzerns enbw, davor forschte er<br />

an den universitäten tilburg (niederlande),<br />

cambridge und freiburg. derzeit beschäf-<br />

tigt sich seine for schungs gruppe mit den<br />

entwicklungen bei der regulierung der<br />

en ergiemärkte, den vor- und nachteilen<br />

der eigentumsentflechtung sowie mit der<br />

versorgungssicherheit im liberalisierten<br />

energiemarkt.<br />

im fokus<br />

11 11


im fokus<br />

Versorgungssicherheit<br />

Klimawandel, regional begrenzte Brennstoffvorräte und politische Unwägbarkeiten forcieren die welt -<br />

weite Diskussion über neue Energiequellen. Beteiligt sind unterdessen auch die Energieversorger, die nicht<br />

mehr nur auf Etabliertes setzen wollen. Neben den „Klassikern“ Kohle, Erdöl und Erdgas sind uns unterdessen<br />

auch alternative Energien wie Windkraft, Photovoltaik, Geothermie und Biomasse nicht mehr fremd.<br />

Mit neuen Varianten der Energieerzeugung beschäftigt sich ein ganzer Forschungszweig mit teils<br />

ungewöhnlichen Ansätzen und Ergebnissen.<br />

der co2-Killer<br />

Algen werden roh als Salat oder gedünstet als<br />

Gemüse verzehrt. Eine Delikatesse in Südostasien,<br />

wo jährlich etwa neun Millionen Tonnen<br />

verspeist werden. Doch Algen erfüllen als kleine<br />

Klimaschützer noch ganz andere Zwecke:<br />

Weil ihre Zellen Photosynthese betreiben, sind<br />

sie hocheffiziente Kohlendioxid-Verwerter. In<br />

Hamburg macht ein Pilotprojekt den Praxistest:<br />

Seit kurzem wächst neben einem Heizkraftwerk<br />

von E.ON Hanse die Alge „Chlorella<br />

Hamburgensis“. Die winzige Alge kann gezielt<br />

gezüchtet werden, und zwar mit Kohlendioxid<br />

aus Kraftwerken: Bis zu 80 Prozent kann sie<br />

auf nehmen. Im kommenden Jahr soll ein<br />

Hektar Kollektorfläche jährlich rund 150 Tonnen<br />

Biomasse produzieren und dabei 450 Tonnen<br />

Kohlendioxid binden. Die Algensuppe befindet<br />

sich dort zwischen flachen Kunststoffplatten,<br />

den Photobioreaktoren.<br />

Ebenfalls erfolgreich arbeitet der amerikanische<br />

Technologieverbund GreenFuel Technolo<br />

gies mit Algen: Das Unternehmen hat eine<br />

Aus beute von etwa einer Tonne Algen pro<br />

Hektar und Tag. In dem Projekt wird CO 2 zur<br />

Produktion von Biodiesel und Ethanol aus<br />

Mikroalgen genutzt. Zum Wachsen brauchen<br />

Algenzellen eine optimale Lichtversorgung –<br />

und viel Wärme. Im Winter ein Problem: Stehen<br />

die Anlagen nicht unter der Tropensonne,<br />

sondern in kälteren Gefilden, so produzieren<br />

sie viel weniger Biomasse. Denn bei Tem pe raturen<br />

unter fünf Grad gehen Sommeralgen in<br />

den Winterschlaf.<br />

sonnenfeUer wird entfAcht<br />

Seit Jahrmilliarden versorgt sie die Erde zuverlässig<br />

mit Energie: die Sonne. In ihrem Inneren<br />

brodelt es bis zu 15 Millionen Grad Celsius.<br />

Fusion heißt das Zauberwort – die Verschmelzung<br />

von Atomkernen. Erste Überlegungen,<br />

die Kernverschmelzung zur Energiegewinnung<br />

auf der Erde nutzbar zu machen, begannen<br />

Ende der 40er Jahre. Jahrzehntelange Forschungen<br />

brachten ITER hervor, ein gemeinsames<br />

Projekt der EU, Japans, der Volksrepublik<br />

China, Indiens, Südkoreas, der Rus sischen<br />

Fö de ration und der USA: Ein Fu sionskraftwerk<br />

soll – wie in der Sonne – aus der<br />

Verschmel zung von Atomkernen Energie gewinnen.<br />

Dazu muss der Brennstoff, ein Plasma<br />

a u s d e n Wa s s e r s t o f f a r t e n D e u t e r iu m u n d<br />

Tritium, auf Tem peraturen über 100 Millionen<br />

Grad Cel sius auf geheizt werden: Die Was serstoffkerne<br />

verschmelzen zu Helium, es werden<br />

Neutronen frei und große Mengen von Ener gie.<br />

Derzeit wird dafür ein Experimentalreaktor<br />

im südfranzösischen Cadarache gebaut. Ein<br />

Gramm Brennstoff könnte in einem Kraftwerk<br />

9000 Kilowattstunden Energie freisetzen, die<br />

Verbrennungswärme von elf Tonnen Kohle.<br />

Ex perten glauben, dass Fusionsenergie bis<br />

zum Jahr 2100 etwa 20 bis 30 Prozent des europäischen<br />

Strombedarfs decken kann. Allerdings<br />

verursacht diese Technologie radioaktiven<br />

Müll, der für mindestens hundert Jahre sicher<br />

eingelagert werden muss. Und: Allein die<br />

Zündung des Sonnenfeuers verbraucht so viel<br />

Energie, dass netto noch keine Energie aus der<br />

Kernfusion gewonnen werden kann.<br />

12 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


süss trifft AUf sAlZig<br />

Schon die alten Ägypter und Römer verwendeten<br />

Wasserkraft als Antrieb für Getreide mühlen.<br />

Sie entwickelte sich zu einer ausgereiften<br />

Technologie, die die Menschheit seit Ende des<br />

letzten Jahrhunderts zur Stromerzeugung<br />

nutzt. In Norwegen entsteht seit 2008 das weltweit<br />

erste Osmosekraftwerk. Ein solches Kraftwerk<br />

nutzt den Wasserdruck, der sich aufbaut,<br />

wenn Süß- und Salzwasser an Flussmündungen<br />

ins Meer aufeinander treffen und durch eine<br />

Membran getrennt werden. Der durch die<br />

Osmose entstehende Druck – theoretisch bis zu<br />

26 bar – kann dann eine Turbine antreiben, die<br />

Strom erzeugt. Der Prototyp, der an einer<br />

Fluss mündung im Oslo-Fjord entsteht, wird<br />

mit einer 1000 Quadratmeter großen Membranfläche<br />

ausgestattet. Der norwegische Ener<br />

gie konzern Statkraft ist überzeugt, dass er in<br />

Norwegen damit jährlich bis zu zehn Prozent<br />

der Energieproduktion des Landes abdecken<br />

kann. Allerdings kann man die Osmose-Energie<br />

nicht überall nutzen: Bei ausgedehnten<br />

Flussmündungen ist der Konzen trations unterschied<br />

zwischen Fluss- und Meerwasser zu gering<br />

für die Strompro duktion. Derzeit schafft<br />

die Membran 3,5 Watt pro Quadratmeter,<br />

wirtschaftlich wird sie jedoch erst ab mindestens<br />

fünf Watt pro Qua dratmeter.<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

im fokus<br />

stillen algen, kernfusion und e.coli-bakterien<br />

künftig den hunger nach energie? weltweit sind<br />

forscher auf der suche nach dem Öl von morgen.<br />

sPieglein, sPieglein…<br />

Der Spiegel gilt als Zeichen der Eitelkeit und<br />

Wollust. Doch der Spiegel, und mit ihm die<br />

Sonne, steht auch zunehmend für die Energie<br />

der Zukunft: In Südspanien entsteht derzeit<br />

das größte Solarkraftwerk der Welt. In einem<br />

Spiegelmeer reflektiert sich der andalusische<br />

Himmel – mit einer Bruttostromproduktion<br />

von rund 180 Gigawattstunden im Jahr und einer<br />

Kollektorfläche von über 510.000 Quadratmetern,<br />

das entspricht 70 Fußballfeldern.<br />

Die Parabolrinnen-Kraftwerke in der Provinz<br />

Granada sollen bis zu 200.000 Menschen mit<br />

umweltfreundlichem Solarstrom versorgen.<br />

Pa rabolisch gebogene Spiegel konzentrieren<br />

die Sonnenstrahlung auf ein Rohr in der<br />

Brennlinie. Hier erhitzt das 80-fach verstärkte<br />

Sonnenlicht Thermoöl auf 400 Grad. Je höher<br />

die Temperatur im Dampfkreislauf, desto effizienter<br />

kann die Turbine arbeiten. Stromüberschuss<br />

wird von einem Wärmespeicher –<br />

auf 390 Grad aufgeheiztes flüssiges Salz – aufgenommen<br />

und zu Son nen man gelzeiten zum<br />

Betrieb der Turbine wieder abgegeben. Nachteil<br />

ist: Parabolrinnen-Kraftwerke benötigen<br />

direktes Sonnenlicht und sind nicht – wie<br />

Sonnenkollektoren oder Solarzellen – schon<br />

bei diffusem oder gestreutem Licht brauchbar.<br />

Interessante Standorte sind daher auf den sonnenreichsten<br />

Gürtel der Erde beschränkt.<br />

bAKterien sPUcKen Öl<br />

Im Zuge der GeneSat-1 Mission wurde das<br />

Bakterium Escherichia coli, besser bekannt<br />

unter E.coli, 2006 in den Orbit befördert, um<br />

an ihm genetische Änderungen durch kosmische<br />

Strahlungen zu untersuchen. Jetzt macht<br />

die Mikrobe schon wieder Schlagzeilen: Gentechnisch<br />

verändert soll sie Öl und Benzin<br />

ausspucken. Dies behaupten zumindest die<br />

Biotech-Start-ups Amyris und LS9 im Silicon<br />

Valley. LS9 verwendet gentechnisch veränderte<br />

E.coli-Bakterien, Amyris setzt auf modifizierte<br />

Hefepilze. Ihr Ausgangsstoff dafür sind<br />

Pflanzenabfälle. Beide Mikroben ernähren<br />

sich von Zucker. Das Ziel besteht darin, Sprit<br />

aus Pflanzenabfällen, sprich Zellulose, herzustellen.<br />

Ein Abfallprodukt, das in der Landwirtschaft<br />

in Mengen zur Verfügung steht.<br />

Zellulose ist ein Molekül aus vielen Zuckerbausteinen,<br />

das in seine Einzelbestandteile<br />

zerhackt wird, damit Öl-Bakterien sie verwerten<br />

können. Der Erfolg des synthetischen Öls<br />

hängt davon ab, wie effizient und kostengünstig<br />

eine Öl-Firma die Zellulose aufspalten<br />

kann. Noch kostet dieser Prozess viel Energie<br />

und Geld.<br />

13


weltweit<br />

Österreich<br />

Bundesministerium für Finanzen verbessert<br />

seine Geschäftsprozesse mit Controlling-Tool<br />

von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />

Um die Abläufe im Haushalts- und Rechnungswesen<br />

der österreichischen Bundesministerien<br />

effizienter zu gestalten, plant das Öster rei chische<br />

Bundesministerium für Finanzen, die<br />

Qua lität seiner Geschäftsprozesse werkzeuggestützt<br />

zu messen. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> wurde beauftragt,<br />

mit Hilfe von ARIS PPM konkrete<br />

Ansatzpunkte für die Verbesserung bestimmter<br />

Arbeitsschritte zu identifizieren, die sich<br />

wiederum positiv auf die gesamte Leistungsfähigkeit<br />

der Bundesdienststellen auswirken.<br />

ARIS PPM kommt damit zum ersten Mal im<br />

öffentlichen Sektor in Österreich zum Einsatz.<br />

Ziel ist es, allen österreichischen Bundesdienststellen<br />

die für ARIS PPM notwendigen Lizenzen<br />

bereitzustellen und das Tool damit insgesamt<br />

einigen hundert Nutzern zur Verfügung<br />

zu stellen. „Wir messen die in SAP abgewickelten<br />

Verwaltungsprozesse mithilfe von ARIS<br />

PPM vor allem hinsichtlich der Nutzung von<br />

Effizienzpotenzialen. Dabei liegt der Schwerpunkt<br />

im Bereich Beschaffung und Budgetvollzug.<br />

Wir erwarten durch den Einsatz des<br />

Controlling-Werkzeugs von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> objektive<br />

Entscheidungsgrundlagen, um durch die<br />

Verantwortlichen in den Dienststellen Ver besserungsmöglichkeiten<br />

in den täglichen Abläufen<br />

zu erkennen und umsetzen zu können“,<br />

so Christian Ihle, Minis terialrat des Bun desministeriums<br />

für Finan zen.<br />

weltweit<br />

UsA<br />

www.process-intelligence.com/de/<br />

schweiZ<br />

Erfolgreiche Process Intelligence Roadshow<br />

Warum die Verschmelzung von BPM und BI zu<br />

Process Intelligence neue, durchgreifende Möglichkeiten<br />

zur Unternehmenssteuerung und<br />

damit zur Umsatzsteigerung bietet, wollten<br />

weit über 800 Besucher rund um den Globus<br />

erfahren. Von September bis Dezember 2008<br />

tourte <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> mit der Process Intelligence<br />

Roadshow durch zwölf europäische, amerikanische<br />

und asiatische Städte. Mit Hilfe von<br />

An wen derberichten aus der Praxis und Live-<br />

Pro duktpräsentationen konnten sich die Teilneh<br />

mer ein umfassendes Bild über den heutigen<br />

Stand der Technologie und deren Umsetzung<br />

in Unternehmen machen. Weitere Informa<br />

tionen finden Sie auf:<br />

Schweizer Bundesverwaltung<br />

nutzt ARIS-Software für Prozessportal<br />

Das Eidgenössische Departement für auswärtige<br />

Angelegenheiten (EDA) optimiert mit Hil fe<br />

von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> seine Prozesse und erstellt ein<br />

kundenindividuelles Prozessportal. So wird<br />

mit Hilfe von ARIS für die weltweit an rund<br />

150 Standorten tätigen Mitarbeitenden aller<br />

diplomatischen und konsularischen Vertretungen<br />

der Zugriff auf einheitliche Prozessdaten<br />

und Unterlagen des EDA sichergestellt. Gepflegt<br />

werden diese zentral in Bern.<br />

Pinty’s Delicious Foods lässt Software von Business<br />

Objects in kürzester Zeit bereitstellen<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> wurde von dem kanadischen<br />

Lebensmittelhersteller Pinty’s Delicious Foods<br />

mit dem Verkauf und der Bereitstellung von<br />

Business Objects-Software in Nordamerika<br />

be auftragt. Die Software soll in nur sieben<br />

Wo chen vollständig implementiert werden.<br />

Pinty’s beliefert die Einzelhandels- und<br />

Gastronomie branche in Kanada mit frischen<br />

und tiefgefrorenen Geflügelprodukten. Mit<br />

seinem neuen Projekt „Goldenes Ei“ will das<br />

Unternehmen Anwendungen der SAP-Tochter<br />

Business Ob jects bereitstellen, um die Qualität<br />

der Verkaufs- und Finanzberichterstattung im<br />

gesamten Unternehmen zu erhöhen.<br />

tschechien<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> gewinnt Preis für<br />

SAP-ERP-Imple mentierung bei Unipetrol<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> ČR, s.r.o. hat den angesehenen Preis<br />

für das „Sys tem integrationsprojekt des Jahrzehnts“<br />

beim 10. Ju biläumswettbewerb von<br />

TOP Pro fes sional gewonnen. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />

implementier te eine SAP-ERP-Systemplatt form<br />

für die Öl gesell schaften der Unipetrol Group<br />

(Che mo pe trol, Unipetrol Rafinérie und Unipetrol<br />

a.s.). Dabei wurden die drei Buch haltungs<br />

kreis läufe in ein einziges SAP-Serversystem<br />

integriert. Im Laufe des Projekts glich<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> die Ge schäfts prozesse ab, nahm die<br />

nötigen Datenmigra tionen vor und implementierte<br />

die Schnittstel len mit Dritten neu. Gleichzeitig<br />

wur den die Personaldaten und Gehälter<br />

von Ben zina, dem Unternehmen mit dem<br />

größten Netz an Tank stellen in Tschechien,<br />

und von der Mut ter gesell schaft Unipetrol a.s.<br />

in einem „Shared Services Center“ auf einem<br />

zentralen SAP-HR-System zusammengeführt<br />

und vereinheitlicht.<br />

14 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Global News<br />

chinA<br />

Fundraising in Philadelphia –<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> radelt gegen Multiple Sklerose<br />

Der „Philadelphia Area City to Shore MS150<br />

Ride“ ist ein jährliches Spenden-Radrennen, das<br />

dem Kampf gegen Multiple Sklerose gewidmet<br />

ist. Im September 2008 trugen auch Mitarbeiter<br />

von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, die zusammen mit SAP Americas<br />

das TEAM SAP CYCLING bil de ten, zum<br />

Erfolg dieses Events bei, an dem insgesamt circa<br />

7.000 Radfahrer aus über 100 ansässigen<br />

Un ternehmen teilnahmen. Dem TEAM SAP<br />

CYC LING gelang es, insgesamt eine Summe<br />

von über 70.000 Dollar zusammenzubringen.<br />

Evonik setzt bei SAP-Rollout auf<br />

Prozess kompetenz von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />

ARIS-Software von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> spielt für<br />

Evonik eine mitentscheidende Rolle beim erfolgreichen<br />

Rollout der globalen SAP-Plattform<br />

in China. Die harmonisierte unternehmensweite<br />

SAP-Plattform gewährleistet nun<br />

auch die Wiederverwend bar keit der Prozesse<br />

und eine deutliche Verkürzung der Prozessdoku<br />

menta tionszeit – wichtige Aspekte für Evoniks<br />

ehrgeizige Wachs tumspläne im Chemie-<br />

Ge schäft in Greater China.<br />

_AZ_EA_<strong>Scheer</strong><strong>Magazin</strong>-1_ol 24.01.2008 12:38 Uhr Seite 1<br />

UsA<br />

C M Y CM MY CY CMY K<br />

weltweit<br />

weltweit<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Marktführer für EA Tools,<br />

BPA und IT-Planung<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> wurde in der Anfang Januar 2009<br />

veröffentlichten „The Forrester Wave: Bu siness<br />

Process Analysis, EA Tools, and IT<br />

Planning, Q1 2009“ als Marktführer positioniert.<br />

Das unabhängige Forschungsinstitut<br />

For rester hat neun führende Anbieter von<br />

Tools für Enterprise Architecture anhand von<br />

93 Kriterien in den drei Hauptbereichen Ak tuelles<br />

Angebot, Strategie und Marktpräsenz bewertet.<br />

Als Grundlage für die Studie dienten<br />

Herstellerumfragen, Produktvorführungen und<br />

Kundenanrufe. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> konnte sich in allen<br />

drei Kategorien – EA Tools, BPA und IT-<br />

Planung – als eines der führenden Unternehmen<br />

am Markt behaupten. Im Bereich EA<br />

Tools und BPA-Bewertung erhielt <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />

für sein aktuelles Angebot die höchste Punktzahl<br />

und wurde in jeder der drei Kate gorien als<br />

Leader mit der größten Marktpräsenz bewertet.


weltweit<br />

Verfolgung per RFID<br />

Die Suche nach medizinischen Geräten kostet Klinikpersonal bis zu 40 Prozent<br />

ihrer Zeit – und die Klinik viel Geld. Das ePoly-Forschungszentrum der<br />

École Polytechnique de Montréal, Mitglied des Innovations- und Bildungsnetzwerks<br />

von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, untersucht alternative Organisationsprozesse,<br />

bei denen die Geräte mit RFID-Chips markiert werden.<br />

Alltag im Krankenhaus: Ein Patient benötigt nach einer Operation eine<br />

Infusion. Doch eine Infusionsmaschine, die die Flüssigkeit in den<br />

Körper pumpt, ist nirgends zu finden. Auch die zentrale Materialausgabe<br />

kann nicht helfen, weil alle Pumpen an die Krankenstationen ausgeliehen<br />

sind, dort aber häufig ungenutzt herumstehen, weil das Personal<br />

vergessen hat, sie zurückzubringen. Die Sucherei geht los und das kostet<br />

Zeit und Geld. Was den Kliniketat ebenfalls belastet, aber meistens<br />

schulterzuckend akzeptiert wird, ist der „Schwund“ bei medizinischen<br />

Geräten. Ein paar Infusionspumpen, Rollstühle oder sonstige wertvolle<br />

Gegenstände gehen in jedem Krankenhaus pro Jahr „verloren“, weil<br />

Patienten lieber den Etat der Klinik belasten wollen als ihre eigenen<br />

Geldbeutel. Dieser Verschwendung wollte das Tergooi-Krankenhaus im<br />

niederländischen Blaricum einen Riegel vorschieben.<br />

loKAlisierUng über wlAn<br />

Die Idee: Bestückt man mobile medizinische Geräte mit RFID-Funkchips<br />

(Radio Frequency Identification), lassen sich diese über das<br />

WLAN-Funknetz der Klinik lokalisieren und auf einem Bildschirm als<br />

Punkte in einer Karte des Klinikgebäudes darstellen. Ein Druck auf den<br />

Chip am Gerät verrät zudem, ob es gerade im Einsatz oder für einen<br />

neuen Patienten frei ist. „An manchen Tagen braucht das Klinikpersonal<br />

bis zu 40 Prozent seiner Zeit, verschwundene Geräte wieder zu finden”,<br />

hat Louis-André Lefebvre festgestellt. Er ist Leiter und Professor des<br />

ePoly-Forschungszentrums an der École Polytechnique de Montréal,<br />

das Mitglied im 2007 gegründeten Innovations- und Bildungsnetzwerk<br />

von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> ist.<br />

Das Team aus rund zehn Studenten und Doktoranden beschäftigt sich<br />

mit technologischem Projektmanagement, insbesondere mit der Frage,<br />

wie Prozesse durch die Einführung neuer Technologien verbessert werden<br />

können. Durch persönlichen Kontakt zum Verantwortlichen für<br />

das Materialmanagement am Tergooi-Krankenhaus wurde das gemein-<br />

same transatlantische Forschungsprojekt aus der Taufe gehoben, das die<br />

Einführung der RFID-Bestückung von Klinikausrüstung begleiten sollte.<br />

dynAmisches mAnAgement Von ProZessen<br />

Verantwortlich für das kanadisch-niederländische Projekt war Lefebvres<br />

Doktorandin Linda Castro. Mit ARIS modellierte sie die Prozesse für<br />

die 110 Infusionspumpen der Klinik, von der Inventarisierung, über<br />

Aus- und Rückgabe der Geräte in der zentralen Sammelstelle bis zu<br />

Wartung und Reparatur. „Infusionspumpen werden am dringendsten<br />

gebraucht, deshalb habe ich mich in dem Projekt darauf beschränkt“,<br />

sagt Castro. Aber im Prinzip könne jeder Gegenstand in der Klinik – ob<br />

ortsfest oder mobil – modelliert werden. „Sogar Patienten“, fügt Lefebvre<br />

hinzu, doch darauf habe man verzichtet, weil die Auflagen der Behörden<br />

im Umgang mit Patienten sehr streng seien. „Wir sind aber Ingenieure<br />

und keine Mediziner.“<br />

In einem zweiten Schritt unternahm Castro ein Umstrukturierungsprojekt<br />

und modellierte mit ARIS ein Szenario, in dem die Infusionspumpen<br />

mit aktiven RFID-Chips ausgerüstet wurden, die auf An forderung<br />

ihre Identifikationsnummer an das WLAN-Funknetz der Klinik<br />

senden. Eine Software errechnet aus den Funksignalen und den<br />

Positionen der Accesspoints die Position jedes Chips und damit jeder<br />

Infusionspumpe. Die Ergebnisse der Modellierung waren ermutigend:<br />

Rund 20 Prozent der Zeit ließen sich einsparen, wenn Ärzte und<br />

Pflegepersonal die Infusionspumpen nicht mehr suchen müssten, sondern<br />

sich am Bildschirm über die Position der nächsten freien Pumpe<br />

informieren könnten. Angenehmer Nebeneffekt: Schleusen an den<br />

Ausgängen der Klinik lösen wie im Supermarkt einen Alarm aus, wenn<br />

versucht wird, eine Infusionspumpe mit aus dem Gebäude zu nehmen.<br />

„RFID-Technologie erlaubt das dynamische Management von<br />

Organisationsprozessen“, sagt Peter Wijntjes, Vorsitzender von Facility<br />

Management Netherlands, der mit Linda Castro das Projekt am Tergooi-<br />

16 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


wie bPm fortschreitet<br />

themA des forschUngsProjeKts<br />

asset-management im tergooi-krankenhaus in<br />

blaricum, nieder lande<br />

ProjeKtteAm/institUt<br />

École polytechnique de montréal, kanada<br />

herAUsforderUng<br />

inventarisierung und lokalisierung von medizinischen Geräten in<br />

der klinik. die pilotphase beschränkte sich auf infusionspumpen.<br />

Ziel ist das schnelle wiederfinden dieser Geräte und das<br />

verhindern von „schwund“ durch diebstahl.<br />

lÖsUng<br />

das konzept sieht vor, infusionspumpen mit aktiven rfid-chips<br />

zu bestücken, damit diese im krankenhaus mit hilfe des wlanfunknetzes<br />

leicht wieder zu finden sind. die École polytechnique<br />

de montréal hat mit aris die arbeitsabläufe vor und nach einführung<br />

der rfid-marken modelliert.<br />

ergebnisse<br />

die position der Geräte wird zentral auf einem bildschirm angezeigt.<br />

die Geräte können dank schleusen an den ausgängen nicht<br />

mehr aus dem Gebäude entfernt werden, ohne einen alarm auszulösen.<br />

die modellierung verspricht eine erhebliche Zeit- und<br />

kostenersparnis.<br />

nUtZen<br />

die Geräte müssen nicht mehr gesucht werden. die Zeitersparnis<br />

für Ärzte und pflegepersonal beträgt rund 20 prozent.<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

Wie lassen sich Prozesse mit neuen Technologien verbessern?<br />

Am ka nadischen Forschungszentrum ePoly sucht man nach neuen Wegen.<br />

weltweit<br />

Krankenhaus umsetzte. Wie gut Modellierung und das echte Leben<br />

übereinstimmen, lässt sich dort seit Dezember beobachten. Die<br />

Hoffnung auf 20 Prozent Zeitersparnis hat sich erfüllt – „es ist eher<br />

noch mehr“, sagt Louis-André Lefebvre.<br />

Nach Abschluss ihrer Promotion arbeiten Linda Castro und ein weiterer<br />

ehemaliger Mitarbeiter aus Lefebvres Team seit wenigen Wochen als<br />

Koordinatoren am Centre hospitalier de l’Université Montréal (CHUM).<br />

Das CHUM ist eine große Klinik mit fast 700 Betten, die derzeit in<br />

Montréal gebaut wird. Welche Erkenntnisse aus ihrer Projektarbeit in<br />

den Nie derlanden umgesetzt werden, kann Castro noch nicht sagen,<br />

dass das CHUM das modernste Krankenhaus in der Provinz Québec<br />

werden wird, stehe aber fest.<br />

Aris ist teil der AUsbildUng<br />

Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ein Team der ePoly ARIS für das<br />

Design und die Simulation von Prozessen verwendet. Denn in den<br />

Projekten für die Kunden des Forschungszentrums dient ARIS als<br />

Standardwerkzeug. Nicht zuletzt deswegen hat sich die Modellie rungskompetenz<br />

der Kanadier herumgesprochen. „Unsere Studenten sind begehrt“,<br />

sagt Lefebvre. Die Nutzung von ARIS sei ein wichtiger Teil der<br />

Ausbildung während des Studiums.<br />

Für weitere Projekte im Klinikumfeld hat Lefebvre freilich schon Ideen.<br />

Neulich habe Hewlett-Packard – Hersteller von RFID-Chips und<br />

Partner in einigen Forschungsprojekten – neue Chips vorgestellt, die<br />

kleiner sind als ein Stecknadelkopf. Lefebvre schwärmt: „Damit könn te<br />

man sogar einzelne Pillen bestücken und die Gabe von Medikamenten<br />

in der Klinik steuern.“<br />

www.epoly.polymtl.ca<br />

17


weltweit<br />

BPM ist kein Luxus!<br />

Die Geschäftsleistung zu verbessern, ist mittlerweile ein Anliegen sowohl in der Wirtschaft, der Verwaltung<br />

als auch in der Politik. Selbst der amerikanische Präsident setzt auf das Thema und bestellt einen Chief<br />

Performance Officer für seine Administration. Was zukunftsgerichtete Unternehmen tun können, um ihre<br />

Business Performance zu verbessern, zeigt <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> beim diesjährigen CeBIT-Messeauftritt.<br />

Der neu gekürte US-Präsident Barack Obama<br />

gönnt sich nach dem anstrengenden Wahlkampf<br />

keine Ruhepause. Kaum im Amt tritt er<br />

aufs Gaspedal. Zu Recht: Denn die konjunkturelle<br />

Großwetterlage ist stürmisch und die<br />

USA drohen sukzessive an Stärke zu verlieren.<br />

Um hier gegenzusteuern, stellt Präsident Obama<br />

seiner Regierung einen Chief Perfor mance<br />

Officer zur Seite. Dieser soll den Haus halt<br />

Zeile für Zeile durchgehen und darauf achten,<br />

dass das Budget wirklich zielgerichtet der<br />

Leistungsverbesserung im Lande dient. Die<br />

traditionelle, eher betuliche Haushalts überwachung<br />

soll von einer echten Perfor mance-<br />

Messung abgelöst werden.<br />

Die US-Regierung greift damit eine Entwicklung<br />

auf, die heute in vielen Unternehmen zu<br />

spüren ist. Die Optimierung und Steigerung<br />

der Effizienz soll das Überleben im turbulen-<br />

cebit 2009<br />

eröffnet wird die cebit 2009 von arnold<br />

schwarzenegger, Gouverneur von<br />

kalifornien, dem diesjährigen offiziellen<br />

partnerland der deutschen it- und<br />

telekommunikations-branche und der<br />

cebit. als ehemaligem bodybuilder und<br />

schauspieler ist dem gebürtigen<br />

Österreicher das thema (persönliche)<br />

performance nicht fremd. und auch als<br />

politiker macht er sich das thema zu<br />

eigen: 2004 rief er die california<br />

performance review (cpr) ins leben, mit<br />

dem Ziel, kaliforniens regierung effizien-<br />

ter und reaktionsfreudiger zu machen.<br />

ten Konjunkturtief sichern. BPM wird wieder<br />

zum erfolgskritischen Faktor. Welchen Weg<br />

die Unternehmen dabei einschlagen, hat<br />

Michele Cantara, Research Vice President des<br />

Beratungsunternehmens Gartner, Ende Dezem<br />

ber aufgezeigt. In ihrem Blog berichtet sie<br />

unter der Überschrift „BPM Initiatives Don’t<br />

Seem to Be Getting the Axe“, wieso diese<br />

Projekte nicht dem Rotstift anheim fallen. Sie<br />

zitiert dabei den Enterprise Architekten einer<br />

großen Investment-Firma, der es kurz und<br />

knapp auf den Punkt bringt: „BPM ist kein<br />

Luxus.” Der IT-Verantwortliche einer Ver sicher<br />

ungsgesellschaft erzählte der Gartner-<br />

Ana lystin zudem, dass er trotz deutlich gestiegener<br />

Leistungsansprüche sein Budget um 30<br />

Prozent kürzen müsse. Business Process Management<br />

gibt ihm Hoffnung, diese Her ausforderung<br />

zu meistern.<br />

hoffnUngsträger bPm<br />

Die skizzierten Beispiele zeigen, dass BPM<br />

heute in Organisationen jeder Couleur als<br />

Hoffnungsträger gehandelt wird. Wohl bemerkt:<br />

Es handelt sich hier nicht mehr nur um<br />

das gute alte Prozess-Design. Zum Tragen<br />

kommen vielmehr die „Playback”-Eigenschaften<br />

umfassender BPM-Lösungen wie<br />

ARIS. Mitarbeiter in Fachabteilungen etwa<br />

werden mit Kennzahlen aus den operativen<br />

Prozessen versorgt, um Fehlentwicklungen<br />

rechtzeitig gegensteuern zu können und damit<br />

die Leistung der Gesamtorganisation zu stärken.<br />

Mit anderen Worten: Business Process<br />

Management wird zur Voraussetzung von Business<br />

Performance Management. „Im Jahr<br />

2009 stehen Technologien im Mit telpunkt, die<br />

schnell zu Kostensenkungen und Leistungssteigerungen<br />

bei den Anwendern führen“, be-<br />

obachtete BITKOM-Präsident Prof. August-<br />

Wilhelm <strong>Scheer</strong>, Gründer, Aufsichts ratsvorsitzender<br />

und Chief Technology Advisor von<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>. Der diesjährigen CeBIT, der weltgrößten<br />

ITK-Messe, wird deshalb eine besondere<br />

Bedeutung beigemessen. Denn hier können<br />

Hersteller den Beweis antreten, wie IT die<br />

Prozesse und Ab läufe in Unternehmen effizienter<br />

macht. Für Ernst Raue, CeBIT-Vorstand<br />

der Deutschen Messe <strong>AG</strong>, gibt es keinen Zweifel:<br />

„Durch Investitionen in moderne ITK-<br />

Lösungen können in vielen Unternehmen die<br />

Potenziale gehoben werden, die nötig sind, um<br />

möglichst unbeschadet durch die derzeitige<br />

Situation zu kommen.“<br />

besUchen sie Uns AUf der cebit<br />

Auf dem Stand der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> können interessierte<br />

Besucher fündig werden. Unter dem<br />

Motto „Improve Business Performance“ steht<br />

der diesjährige CeBIT-Auftritt ganz im<br />

Zeichen von Lösungsansätzen rund um ARIS,<br />

die die Weiterentwicklung von BPM zu Performance<br />

Management-Tools begleiten. Mit<br />

ih nen lassen sich nicht nur Prozesse modellieren<br />

und Soll-Ist-Vergleiche vornehmen. Sie<br />

stel len die notwendigen Mittel zur Pro zesssteuerung<br />

und nachhaltiger Prozess opti mierung<br />

zur Verfügung. Unternehmen erhalten so<br />

Einblicke in den Status Quo ihrer Bu siness<br />

Performance und erkennen auf einen Blick, an<br />

welcher Stelle auf operativer, taktischer oder<br />

strategischer Ebene Optimie rungs bedarf<br />

herrscht.<br />

Wenn Sie mehr über Business Process Management<br />

und Business Performance Ma nagement<br />

erfahren wollen: <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> finden Sie<br />

in Halle 4, Stand E38.<br />

18 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Wer hat’s erdacht? ? ?<br />

?<br />

?<br />

Ohne die richtige Management-Strategie läuft heute nichts in Unternehmen.<br />

Balanced Scorecard, MBO oder Kaizen: In unserem Preisrätsel suchen wir<br />

fünf Vordenker, die mit ihren Ideen die Wirtschaft veränderten.<br />

Unter den Einsendern des richtigen Lösungswortes verlosen wir drei<br />

ARIS-Schulungen, in denen Sie Ihr Wissen über Geschäfts pro zess -<br />

management vertiefen können. Dabei können Sie von einer Reihe<br />

Trainings zu den Themen Business Process Strategy, Design, Implementation<br />

und Controlling auswählen. Als 4. und 5. Preis verlosen wir<br />

unter den eingesendeten richtigen Antworten je ein Business Process<br />

Management (BPM)-Über ras chungs paket.<br />

1. der gUrU<br />

In seiner 1982 veröffentlichten Management-Bibel spricht sich der<br />

Amerikaner für Chaos, Innovation, Motivation und gegen Linearität in<br />

Unternehmen aus. 43 (damals) erfolgreiche Unternehmen hatte er<br />

da für analysiert und eine Seven S-Liste erstellt. Think women! Könnte<br />

heute einer seiner zugespitzten Sprüche sein. Wie heißt dieser Visionär,<br />

dessen Publikation „Auf der Suche nach Spitzenleistungen“ als erstes<br />

Managementbuch die Millionenauflage überschritt?<br />

4<br />

2. Alles AUf Vier KArten setZen<br />

In den 90er Jahren entwickelten zwei amerikanische Wirtschafts wissen<br />

schaftler ein Kennzahlensystem, das die Aktivitäten eines Unterneh<br />

mens misst und dessen Ziele und Leistungsfähigkeit fördert. Damit<br />

die Balance erhalten bleibt, benötigt man vier unterschiedliche Blickwinkel:<br />

Finanz-, Kunden-, Prozess-, und Potenzialperspektive. Wie heißen<br />

die beiden Wirtschaftswissenschaftler, die die Ba lanced Scorecard<br />

entwickelten?<br />

3 6<br />

3. fernÖstliche ProZess-PhilosoPhie<br />

Aus dem Japan der 80er-Jahre stammt diese Idee des Quali tätsmanagements:<br />

Kaizen, das Streben nach ständiger Verbesserung. Der<br />

Autor, der in seinem Buch „Kaizen: The Key to Japan’s Competitive<br />

Success“ den Begriff maßgeblich geprägt hat, plädiert für eine Abkehr<br />

von der Ergebnisorientierung hin zu einem schrittweisen, langwierigen<br />

Prozess der Verbesserung. Jedes Mitglied des Unternehmens, vom Pfört-<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

7<br />

Und so geht es<br />

weltweit<br />

aris-<br />

schulungen<br />

zu gewinnen!<br />

Die Buchstaben der nummerierten Kästchen ergeben ein Lösungswort.<br />

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, gehen Sie auf die Internetseite<br />

www.ids-scheer.com/preisraetsel und geben dort die Lö sung zusammen<br />

mit Ihren Kontaktdaten an. Teilnahmeschluss ist der 17. April 2009.<br />

ner bis zum Top-Manager, muss darin integriert sein. Wer ist der Verfasser<br />

dieser Philosophie, die Toyota seit mehr als 20 Jahren betreibt?<br />

4. Zielstrebig<br />

Einfach SMART sind die Ideen des aus Österreich stammenden Amerikaners,<br />

die er 1954 in einem Buch zusammengefasst hat. Managment<br />

by Objectives, kurz MBO, nennt sich seitdem die von ihm entwickelte<br />

Methode zur Führung von Mitarbeitern eines Unternehmens. Wie heißt<br />

der 2005 verstorbene vielfache Autor, der in die Schule von 1. ging?<br />

1<br />

5. gewinner<br />

2005 veröffentlicht der Amerikaner sein Geheimrezept für erfolgreiche<br />

Manager. Klar und strukturiert erklärt er das How-to-Win. Seine eigene<br />

Biografie scheint seinen Aussagen Recht zu geben. Der Amerikaner<br />

wurde berühmt-berüchtigt durch seine harten Sanierungsstrategien,<br />

die außer „fix, close or sell“ wenig Alternativen boten. Wir suchen den<br />

Namen des ehemaligen General-Electric-Vorstands.<br />

lÖsUngswort<br />

8 2<br />

1 2 3 f 4 3 5 6 7 8 2<br />

www.ids-scheer.com/preisraetsel<br />

Es besteht kein Anspruch auf Barauszahlung der Gewinne. Mitarbeiter der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Gruppe und ihre Angehörigen sind nicht teilnahmeberechtigt.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es gelten die Geschäfts bedin gungen der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Academy, von der die Schulungen durchgeführt werden.<br />

?<br />

?<br />

5<br />

?<br />

19


weltweit<br />

E-Mail aus Italien<br />

Von:<br />

betreff:<br />

dAtUm:<br />

lieber kollege, gerne beantworte ich deine fragen.<br />

wie heißt „business Process management“ auf italienisch?<br />

deine fragen zur Bpm-Beratung in italien<br />

im allgemeinen werden technische fachbegriffe in italien nicht übersetzt. wir benutzen daher den englischen ausdruck bpm.<br />

manche verwenden jedoch den übersetzten begriff „Gestione dei processi organizzativi“.<br />

was ist das Allerneueste in bezug auf beratungsdienstleistungen in italien?<br />

selbstverständlich hat die derzeitige wirtschaftskrise weltweit und im besonderen in italien erhebliche auswirkungen auf<br />

alle projekte. unternehmen sind zurzeit bei jeder art von investitionen ausgesprochen vorsichtig. in italien liegt der schwerpunkt<br />

bei ids scheer auf Grc-lösungen (Governance, risk & compliance). wichtig sind dabei die implementierung und ausführung<br />

lokaler Gesetze und regelungen innerhalb der unternehmen. ein weiteres thema ist, dass viele kmu-kunden jetzt die effizienz<br />

und transparenz ihrer sap-systeme mit bpm zu verbessern suchen.<br />

welche kulturellen missverständnisse können zwischen italienischen beratern<br />

und ihren ausländischen Kollegen auftreten?<br />

viele missverständnisse werden immer noch durch sprachliche verständigungsprobleme verursacht. die kommunikation im<br />

nördlichen europa wirkt auf italienische manager manchmal sehr unverblümt. leitende angestellte in italien drücken sich im<br />

Gegensatz dazu meist sehr diplomatisch aus und man muss zwischen den Zeilen lesen. italienische unternehmen erwarten<br />

von unseren beratern mehr flexibilität in bezug auf verpflichtungen und leistungen.<br />

was empfiehlst du ausländischen it-beratern im Umgang<br />

mit ihren italienischen Kollegen?<br />

1. management-werkzeuge und projektverfahren, die in anderen ländern ausgezeichnet funktionieren,<br />

müssen an lokale bedürfnisse und kulturelle unterschiede angepasst werden!<br />

2. manchmal verzögern sich projekte und oft ist ein enormer endspurt erforderlich, um die terminfrist einzuhalten.<br />

das ist eine kulturelle eigenart, die sich selbst mit dem besten projektmanagement kaum umgehen lässt!<br />

3. fußball ist immer ein guter aufhänger, um mit den italienischen kollegen ins Gespräch zu kommen.<br />

und auf gar keinen fall sollte man sagen, dass man sich überhaupt nicht für fußball interessiert.<br />

herzliche Grüße aus rom,<br />

claudio toscani<br />

claudio toscani, ids scheer managing director, rom, italien<br />

Aw: deine fragen zur bPm-beratung in italien<br />

montag, den 16. februar 2009, 16.34 uhr<br />

Blick aus der<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />

Niederlassung<br />

in Rom<br />

20 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Transparenz statt Blindflug<br />

Die Schweizer Telekommunikations-Marktführerin Swisscom setzt auf die Prozess-<br />

Controlling-Software ARIS Process Performance Manager der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> – und<br />

sorgt so für Prozesstransparenz auf allen Entscheidungsebenen. Die Folge: Die Fehlerquote<br />

sinkt, die Kundenzufriedenheit steigt und damit auch die der Swisscom-Mitarbeiter.<br />

Peter Müller ist alarmiert. Eine Grafik auf seinem Bildschirm zeigt die<br />

Bear beitungsdauer der Neukundenaufträge beim Schweizer Teleko mmu<br />

nikationskonzern Swisscom. Viele kurze Balken signalisieren, dass<br />

die Aufträge in der Regel innerhalb von zehn Tagen erledigt werden.<br />

Doch am 14. September 2007 sticht ein langer Balken auffällig heraus.<br />

40 Tage dauerte die Bearbeitung der Aufträge, die an diesem Tag eingingen<br />

– „viel zu lange“, findet Müller.<br />

Der Sachbearbeiter fürs Geschäft mit mittelständischen Unternehmen<br />

bei der Swisscom hakt nach. Ein Klick in die Auftragsliste blendet<br />

Produkt, Auftragstyp (z.B. Neubestellung), Vertragsnummer oder weitere<br />

Dimensionen ein. In Sekunden ist klar: An diesem 14. September<br />

wurden auf einen Schlag sieben Virtual-Private-Network-Zugänge beantragt.<br />

Die bedeuten höheren Aufwand bei der Einrichtung. Peter<br />

Müller erleichtert: „Das ist völlig normal.“<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

Agieren stAtt reAgieren<br />

Noch vor einem Jahr hätte Müller Mühe gehabt, die Ursache für den<br />

vermeintlichen Ausreißer dingfest zu machen. Aus kryptischen Excel-<br />

Tabellen hätte er die erforderlichen Daten heraussortieren müssen.<br />

Doch seit September 2007 nutzt die Swisscom ARIS Process Performance<br />

Manager (ARIS PPM) – ein enormer Fortschritt, finden Müller und seine<br />

Mitstreiter bei der Swisscom. Die Software liest die Daten aus dem<br />

Quellsystem aus, das im April 2006 neu im Unter nehmen eingeführt<br />

wurde und das Aufträge und Verträge verwaltet, zum Beispiel die<br />

Bereitstellung eines DSL-Zugangs vom Vertrags abschluss im Telefonladen<br />

bis zum Rech nungs versand. ARIS PPM setzt diese Da ten in eine<br />

weltweit<br />

Prozessdarstellung um, die das Verständnis des Bear bei tungsprozesses<br />

erleichtert und beliebige Daten per Mausklick verknüpft.<br />

„Früher wussten wir zwar ungefähr, wo wir stehen, genaue Angaben<br />

über Durchlaufzeiten einzelner Aufträge hatten wir aber nicht“, sagt<br />

Markus Witschi, Betriebsverantwortlicher für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen beim Schweizer Telekommunikations-Marktführer.<br />

Ob es Verzögerungen bei einem Auftrag gab, erfuhr der zuständige<br />

Sachbearbeiter mitunter erst, wenn der Kunde reklamierte – im Schnitt<br />

nach 14 Tagen. Heute meldet sich das System automatisch mit Alarmen,<br />

wenn der Vertrag nach fünf Tagen noch nicht eingetroffen ist oder andere<br />

Performance-Indikatoren – im Dashboard durch grüne, gelbe und<br />

rote Balken gekennzeichnet – aus dem Ruder laufen. „Wir können jetzt<br />

agieren, statt nur reagieren“, so Witschi.<br />

Witschi klickt auf seinem Laptop zwei Fenster auf: „Vorher“ und „nachher“.<br />

Das linke Vorher-Fenster zeigt eine kryptische Excel-Tabelle mit<br />

einer Latte von Zahlen, die Bearbeitungszeiten von Aufträgen ausdrücken,<br />

sich aber nur dem erschließen, der sich tagelang in die Daten vergräbt.<br />

Anders das Nachher-Fenster rechts: Ein Dashboard mit farbigen<br />

Balken, Tachometern und Liniengrafiken zeigt dieselben Daten sinnvoll<br />

verknüpft und nun auch für den Laien sofort verständlich.<br />

sPürbAre VerbesserUng der dUrchlAUfZeit<br />

Der Sinn des neuen Systems bestehe darin, das Reporting des<br />

Geschäftsbereichs für kleine und mittelständische Kunden bei definierten<br />

Geschäftsvorfällen wie dem Einrichten eines DSL-Zugangs transpa-<br />

21


weltweit<br />

renter zu machen, so Witschi. Kosteneinsparungen standen nicht im<br />

Vordergrund und ließen sich auch nicht auf Heller und Pfennig beziffern.<br />

Dennoch werden sich der investierte sechsstellige Betrag sowie die<br />

Betriebskosten über spätestens drei Jahre bezahlt machen – weil sich die<br />

Dauer der Bearbeitung eines Vertragsvorganges deutlich verkürzt und<br />

damit das Geld des Kunden zeitnah eingeht. Ebenso steigen die Da -<br />

tenqualität sowie die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit. Das zahlt<br />

sich aus. „Das ganze Projekt soll am Ende mindestens kostenneutral<br />

sein“, fordert Witschi.<br />

Das Unternehmen profitiert, das ist schon jetzt klar: „Wir haben im<br />

Oktober 2007 Aufträge aus 2006 gefunden, die im System noch nicht<br />

abgeschlossen waren.“ Die Kunden hatten dadurch keine Nachteile, da<br />

die Bereitstellung der Internetzugänge bereits erfolgt war. Für die<br />

swisscom<br />

mit fünf millionen mobilfunkkunden, rund 5,3 millionen festnetz-<br />

anschlüssen inklusive 1,6 millionen breitband-anschlüssen ist<br />

swisscom das führende telekom-unternehmen in der schweiz.<br />

das unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2007 mit 19.844 mit-<br />

arbeitern einen umsatz von 11,1 milliarden schweizer franken.<br />

Zusätzlich aktiv ist swisscom im it-infrastruktur-outsourcing<br />

und im management von kommunikationsinfrastrukturen.<br />

„Der Aha-Effekt war groß…“<br />

„früher wussten wir ungefähr, wo<br />

wir stehen; genaue angaben über<br />

durchlaufzeiten einzelner aufträge<br />

hatten wir aber nicht.“<br />

Swisscom bedeutete es dagegen Einnahmeausfälle. Und letztlich erwartet<br />

der Kunde, dass Auftragserteilung, Ausführung und Rech nungsstellung<br />

im zeitlichen Zusammenhang erfolgt. Dank ARIS PPM hat sich<br />

die Durchlaufzeit spürbar verbessert. Seit Dezember 2007 liegt sie konstant<br />

unter der Zielmarke von zehn Tagen.<br />

Auffälligkeiten mit Schwellwerten können aus der Software heraus auch<br />

von den Produktmanagern oder anderen Entscheidern per Mausklick<br />

nach Excel exportiert werden und stehen somit Offline als Ent scheidungsgrundlage<br />

zur Verfügung. Manchmal findet das Con trolling-<br />

Werkzeug auch Unstimmigkeiten in den Datensätzen, die auf Fehler im<br />

Quellsystem hindeuten und vorher niemandem aufgefallen wären. Das<br />

Monitoring-System überwacht sich auch selbst. Witschi schaut erst auf<br />

die Uhr, dann auf den Bildschirm: „16:45 Uhr, 34 Ladeprozesse – alles<br />

korrekt.“ Alle halbe Stunde holt ARIS PPM seine Daten aus dem<br />

Quellsystem ab. Kommt es zu Fehlern beim Abgleich und es fällt eine<br />

Übertragung aus, wird auch dies sofort signalisiert.<br />

Anfängliche Befürchtungen, das Process Performance Monitoring<br />

könnte zur Leistungsbeurteilung missbraucht werden, zerstreuten sich<br />

schnell. Zwar lässt sich nachvollziehen, wer an welchem Prozess beteiligt<br />

war, doch nicht jeder hat Zugriff auf das Werkzeug von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>.<br />

150 Nutzer gibt es bei der Swisscom, davon 15 Poweruser. Vor allem er-<br />

22 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Markus Witschi, Betriebsverantwortlicher für kleine und mittelständische Unternehmen, Swisscom<br />

kannten die Mitarbeiter rasch die Vorteile der größeren Transparenz.<br />

Gerät ein Auftrag bei der Bearbeitung ins Stocken, kann das Team innerhalb<br />

von Stunden der Ursache auf den Grund gehen und<br />

Gegenmaßnahmen einleiten – bevor unzufriedene Kunden anrufen.<br />

Die Möglichkeit, initiativ zu handeln, steigert so nicht nur die Kundenzufriedenheit,<br />

sondern auch die Zufriedenheit der Swisscom-<br />

Mitarbeitenden. Und die Teamleiter können die gestiegene Leistung ihres<br />

Teams gegenüber der Geschäftsleitung mit Zahlen belegen.<br />

PrototyP überZeUgte geschäftsleitUng<br />

Auch Witschi ist zufrieden, wie die Einführung von ARIS PPM ablief.<br />

Als vor zwei Jahren das neue Quellsystem eingeführt wurde, wurden die<br />

Daten mit implantierten Skripts ausgelesen und in Excel-Tabellen geschrieben.<br />

Recht schnell wurde die Forderung nach einem komfortablen<br />

und flexiblen Reportingsystem laut. Die Option, die Repor tingfunktionen<br />

ins Quellsystem einzubauen, verwarf man schnell, weil bei<br />

einem Wechsel des Systems höhere Investitionen hätten abgeschrieben<br />

werden müssen. Außerdem erfordern Änderungen erheblichen Programmieraufwand.<br />

„Standen Änderungen an, mussten wir das mehrere<br />

Monate vorher anmelden – und inzwischen hatten sich die schon wieder<br />

geändert“, erinnert sich Witschi.<br />

Ein Kollege aus der IT-Abteilung, der die Prozess-Controlling-Software<br />

noch nicht kannte, hatte die Anforderungen zusammengestellt, mit<br />

Nachvollziehbarkeit und Flexibilität an oberster Stelle. „Das passte<br />

fast eins zu eins auf ARIS PPM“, sagt Witschi. Vor fast zwei Jahren fiel<br />

deshalb die Entscheidung zugunsten des Produkts von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>. „Da<br />

stecken immerhin beinahe 200 Mannjahre Entwicklungszeit drin, und<br />

das merkt man“, lobt Witschi. Auch die Geschäftsleitung war schnell<br />

überzeugt. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> hatte einen Prototypen gebaut, den Witschi<br />

präsentierte. „Der Aha-Effekt war groß und das Projekt sofort ge-<br />

nehmigt.“<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

weltweit<br />

Ein weiteres Argument für die ARIS-Lösung war die Kooperation von<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> mit dem Baseler Unternehmen E2E, das mit seiner E2E-<br />

Bridge die Datenbank des Quellsystems anzapft und die Daten dann für<br />

ARIS PPM bereitstellt. Dass das eine gute Wahl war, bewies E2E vergangenen<br />

August. Kurz vor Start des Regelbetriebs mit ARIS PPM kündigte<br />

der Hersteller des Quellsystems größere Änderungen seiner Software<br />

an. Normalerweise wären jetzt monatelange Anpassungen nötig gewesen,<br />

mit den in Softwareprojekten üblichen Missverständnissen, Verzögerungen<br />

und Schuldzuweisungen. E2E schaffte die Anpassung der<br />

Datentransformation in zehn Tagen und war damit sogar zur gleichen<br />

Zeit fertig wie der Hersteller des Quellsystems mit seinen länger geplanten<br />

Änderungen. Den Wunsch, ein zusätzliches Attribut aus der Da -<br />

tenbank prozessgerecht in ARIS PPM einzulesen, erledigten die E2E-<br />

Entwickler sogar in 30 Minuten. Der Grund: Bei E2E genügen wenige<br />

Mausklicks in der UML-Sprache, um einen Prozess zu ändern. „Die<br />

drücken aufs Knöpfchen, andere Anbieter fangen da erst mit der<br />

Programmierung an“, erklärt Witschi.<br />

Er kann sich auch vorstellen, weitere Quellsysteme in das Reporting mit<br />

der Software von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> einzubeziehen, etwa das Customer Relationship<br />

Management: „Dann kann ARIS PPM eine weitere Stärke ausspielen:<br />

nämlich das Controlling von Prozessen, die über mehrere Systeme<br />

ablaufen.“<br />

Video unter<br />

www.ids-scheer.de/swisscom<br />

23


weltweit<br />

Master of the Universe<br />

Unternehmensarchitekten (Enterprise Architects) schaffen mit Blick auf die IT verlässliche<br />

Rahmenbedingungen für die flexible Umsetzung der Unternehmensstrategie in Prozesse.<br />

Dies verlangt besondere Kompetenzen.<br />

Für den Forrester Analysten Henry Peyret ist<br />

die Sachlage eindeutig: „Die Enterprise<br />

Architecture-Gemeinschaft wächst, die Aufgaben<br />

nehmen zu und Enterprise Architec -<br />

ture bekommt eine größere Bodenhaftung in<br />

der Industrie“, sagte er während eines Vortrags<br />

auf der internationalen ARIS ProcessWorld<br />

im Juni 2008 in Berlin. Die Einschätzungen<br />

Peyrets zum wachsenden EA-Trend decken<br />

sich mit denen seiner Ko l legen. Die Un ternehmensarchitektur<br />

(Enter prise Archi tec ture,<br />

EA) ist als wesentlicher Bau stein der IT-Organisation<br />

in vielen Unter nehmen akzeptiert<br />

und institutionalisiert. Gleichwohl gibt es<br />

auch über zwanzig Jahre nach der ersten<br />

grundlegenden Arbeit von John Zachman¹, in<br />

der er ein Rahmenwerk für die Unter nehmensarchitektur<br />

schaffte, noch immer keine<br />

breit akzeptierte Definition des Begriffs.<br />

Langsam setzt sich jedoch ein allgemeines Verständnis<br />

der Eigenschaften einer Unter nehmens<br />

architektur und der Aufgaben eines Unternehmensarchitekten<br />

durch: Eine direkte<br />

Ko r relation zwischen einem Unternehmens-<br />

togAf<br />

„the open Group architecture frame-<br />

work“ (toGaf) bietet unter anderem eine<br />

detaillierte methode sowie werkzeuge, mit<br />

de nen sich eine organisationsspezifische<br />

architektur aus den unternehmensanfor-<br />

derungen ableiten lässt.<br />

toGaf wurde durch den schweizer infor -<br />

matikrat bund (irb), der strategische itk-<br />

Gesamtverantwortung in der bundesverwal -<br />

tung trägt, als rahmenwerk und me thodik<br />

standardisiert. die landesregierungen nie-<br />

dersachsens und nordrhein-westfalens ori-<br />

entieren sich im rahmen des it-architektur-<br />

managements ebenfalls an toGaf.<br />

architekten und einem traditionellen Architekten<br />

der Bauindustrie verbietet sich. „Ein<br />

Unternehmensarchitekt ähnelt eher einem<br />

Stadtplaner“, erläuterte Steve Nunn, Chief<br />

Operation Officer der Open Group im Gespräch<br />

mit der Nachrichtenplattform IT Business<br />

Edge². „Man schaut nicht allein auf die Gebäude,<br />

sondern darauf, welche Ver sorgung benötigt<br />

wird, wie hoch der gewünschte Durch satz<br />

sein soll, welche Anforderungen an das System<br />

gestellt werden – all die Dinge, die ein Stadtplaner<br />

beachtet, wenn er eine Stadt von Grund<br />

auf entwirft.“<br />

Die Open Group ist ein herstellerneutrales<br />

Firmenkonsortium, dem <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> kürzlich<br />

beigetreten ist. Es entwickelt mit „The Open<br />

Group Architecture Framework“ (TOGAF)<br />

einen umfassenden Ansatz für Entwurf, Planung,<br />

Implementierung und Wartung von Unternehmensarchitekturen.<br />

Das Rahmen werk<br />

wird für interne, nichtkommerzielle Zwecke<br />

kostenfrei angeboten und entwickelt sich insbesondere<br />

in englischsprachigen Ländern sowie<br />

in Skandinavien zur Standard methode.<br />

Die vier von TOGAF adressierten Ebenen –<br />

Geschäfts-, Daten-, Anwendungs- und Technologie-Architektur<br />

– deuten auf das umfangreiche<br />

Aufgabenspektrum eines Unter neh mensarchitekten<br />

hin. Zu seinen Aufgaben zählt zum<br />

einen die Definition und das Bereitstellen der<br />

technischen Infrastruktur, die sowohl die kurz-<br />

als auch langfristigen strategischen Ziele eines<br />

Unternehmens unterstützt. Ein Unternehmens<br />

architekt befasst sich deshalb mit der<br />

Durchsetzung von Standards, Richtlinien und<br />

besten Methoden, ebenso wie Software-Architekten<br />

oder IT-Infrastruktur-Architekten das<br />

tun. In Ergänzung zu deren Aufgaben behandelt<br />

der Unternehmensarchitekt betriebswirtschaftliche<br />

und technologische Belange gleichrangig.<br />

„Die besten Architekten kommunizieren mit<br />

beiden Welten in der jeweiligen Sprache. Sie<br />

sind Vermittler und Dolmetscher, die sich an<br />

der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle beteiligen<br />

und die Optimierung der Ge schäftsabläufe<br />

anstoßen“, so Paul Kur chi na von<br />

KurMeta in der Zeitschrift „SAP.info“.³ Seiner<br />

Überzeugung zufolge erfordert die Position<br />

des Unternehmensarchitekten deshalb die Qualifikation,<br />

die Kompetenz, den Geschäfts sinn,<br />

die Erfahrung und die Disziplin, dafür zu sorgen,<br />

dass Geschäfts prozesse und IT miteinander<br />

harmonieren.<br />

breites wissen gefrAgt<br />

Viele der Aufgaben eines Unternehmens architekten<br />

sind nicht grundsätzlich neu. Sie<br />

wurden allerdings bislang in der Regel isoliert<br />

voneinander durchgeführt. Die Bündelung<br />

macht den Unterschied. Der oberste Unternehmensarchitekt<br />

muss deshalb über ein breites<br />

Wissen und herausragende Kompetenzen<br />

verfügen, um für die gesamte Organisation eine<br />

Unternehmensarchitektur zu definieren, zu<br />

verwalten und weiterzuentwickeln. Damit er<br />

dieser Verantwortung gerecht wird, zählen<br />

nach Urteil von Beratungsfirmen wie Gartner<br />

zum Profil eines Unternehmensarchitekten<br />

die Fähigkeit, Unternehmensbedürfnisse in<br />

EA-Anforderungen zu überführen. Zugleich<br />

muss er mit Management-Aufgaben vertraut<br />

sein und ein gewisses finanztechnisches Verständnis<br />

aufbringen.<br />

Werkzeuge für das Enterprise Architecture<br />

Management (EAM) wie das Produkt ARIS IT<br />

Architect, das in einer aktuellen Untersu chung<br />

von Gartner Research im Marktführer-Quadranten<br />

für EA-Tools 4 platziert wurde, unterstützen<br />

den Architekten mit allen Elementen,<br />

die er braucht, um unternehmensweit IT-<br />

Landschaf ten aufzubauen, zu managen und in<br />

Einklang mit den Geschäftsprozessen zu bringen.<br />

So kann der Unternehmensarchitekt seine<br />

Auf gaben effizienter und transparenter gestalten.<br />

Es entbindet ihn jedoch nicht davon, seine<br />

Soft Skills – Führungskompetenz, Durchsetzungs<br />

kraft, Überzeugungsfähigkeit – selbst<br />

in die Waagschale zu werfen.<br />

24 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Die Aufgabe eines Unternehmensarchitekten lässt sich am ehesten mit der eines Stadtplaners vergleichen.<br />

ids scheer KUnden ZUm themA it-ArchiteKtUr<br />

titiK A K AmAri, mAnAger of the orgAniZAtionAl PlAnning And QUAlity<br />

dePArtment, orgAniZAtion diVision, PirAeUs bAnK<br />

„Unser Fokus bei der Unternehmensarchitektur war eher geschäfts- als IT-orientiert. Das<br />

heißt, dass wir genau beschrieben haben, wie die gesamte Bank funktioniert – mit welchen<br />

Organigrammen, Systemen und Anwendungen, welchen Dokumenten und Formularen, welche<br />

Produkte sie anbietet und mit welchen Prozessen sie operiert. Wir entschieden uns für<br />

diese Geschäftsorientierung der Unternehmensarchitektur, weil sie uns eine globale Basis<br />

für die Entwicklung einer IT-Perspektive für die EA bietet.“<br />

wilhelm meier, heAd of enterPrise ArchitectUre, commerZbAnK Ag<br />

„Die Vorzüge einer übergreifenden IT-Architektur sind den Businessabteilungen nicht einfach<br />

vermittelbar. Häufig bestimmt dort eine auf kurzfristigen Erfolg ausgerichtete Strategie<br />

die Projektarbeit – ohne Blick auf die Total Costs of Ownership.“<br />

lennArt neUmAnn, director APPlicAtion And dAtA ArchitectUre,<br />

globAl is, mAersK line<br />

„Ein erfolgreicher IT-Architekt hat mehr mit Gandhi als mit Napoleon gemeinsam. Er benötigt<br />

ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten, weil er die Leute davon überzeugen muss,<br />

dass sie IT-Services möchten, denn er kann sie ihnen nicht aufzwingen. Außerdem braucht<br />

er eine gute Beziehung zu Kollegen außerhalb der IT-Architekturabteilung, damit er über<br />

neue Ideen und Entwicklungen informiert ist.<br />

¹ Zachman, John: “A framework for information systems architecture.”<br />

In: IBM Systems Journal, Vol. 26, No. 3, 1987, pages 277-293, http://www.research.ibm.com/journal/sj/263/ibmsj2603E.pdf.<br />

² IT Business Edge: Interview with Steve Nunn, VP and COO of the Open Group:<br />

“What Is an Enterprise Architect, Part Two.” August 31, 2007, http://www.itbusinessedge.com/item/?ci=33053<br />

³ SAP Info, edition 144/2007, page 13.<br />

4 James, Greta: Gartner Magic Quadrant for Enterprise Architecture Tools, June 17, 2008.<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

weltweit<br />

„Enterprise-Architecture-Management ist wie<br />

ein sportlicher Mehrkampf, der verschiedene<br />

Fähigkeiten abverlangt, und ein langwieriger,<br />

weil politischer Kommunikations- und Change-<br />

Prozess“, erklärte Dr. Karsten Weronek von<br />

Fraport, der Betreibergesellschaft des Frankfurter<br />

Flughafens, im Oktober 2008. Er wies<br />

die Teilnehmer des IIR-Forums (Institute for<br />

International Research) zu „Enterprise Architecture<br />

Management“ darauf hin, dass exzellente<br />

soziale Fähigkeiten der entscheidende<br />

Erfolgsfaktor eines Unternehmensarchitekten<br />

seien: Er müsse soziale Netzwerke knüpfen,<br />

die Patriarchen der Unternehmensbereiche<br />

über zeugen und alte Denkmuster in den Fachab<br />

teilungen aufbrechen. Andernfalls wer de er<br />

bei der Umsetzung jeder noch so gut ausgearbeiteten<br />

EA-Planung scheitern.<br />

Wer diese Dinge allerdings beherzigt, hat die<br />

Basis für sein Meisterwerk gelegt. Dann hat<br />

ein Unternehmensarchitekt nach Ansicht von<br />

For rester die einzigartige Stellung inne, IT-Inno<br />

vationen mit Blick auf unterneh merische<br />

In i tiativen voranzutreiben, um die grundsätzliche<br />

Unternehmensperformanz und We t t b e -<br />

werbsstärke zu steigern.<br />

25


weltweit<br />

Transparenz und Verlässlichkeit<br />

Hohe Kundenzufriedenheit ist für <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Erfolgsrezept und Herausforderung zugleich.<br />

Dr. Torsten Grünewald, Corporate IS<br />

Governance bei Boehringer Ingelheim<br />

„Sind unsere Kunden zufrieden mit unserer<br />

Leistung? Diese Frage muss man sich immer<br />

wieder stellen“, so Dr. Dirk Oevermann, Vorstand<br />

von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, der über viele Jahre<br />

selbst im Beratungsgeschäft tätig war. „Schließlich<br />

sind unsere Produkte und Dienstleistungen<br />

kein Selbstzweck, sie sollen unseren<br />

Kunden helfen, ihr Business noch besser zu<br />

machen.“ Schaut man auf die Auszeichnungen<br />

und Bewertungen, die <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> erhielt, dann<br />

ist die Frage schnell beantwortet: Allein 2008<br />

wurde das Unternehmen mit dem SAP<br />

Pinnacle Award in der Kategorie „Global<br />

Ecosystem: Customer Satisfaction“ ausgezeich<br />

net, erlangte für ein Projekt in Tschechien<br />

den „System Integration Project of the Decade<br />

Award“ und erhielt durchweg obere Plätze in<br />

der IT-Consulting-Studie der Wissenschaft lichen<br />

Gesellschaft für Management und Beratung<br />

von Prof. Dietmar Fink – um nur die<br />

wichtigsten zu nennen.<br />

Und weil man die Kundenzufriedenheit auch<br />

noch quasi amtlich prüfen lassen wollte, beauftragte<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> im letzen Jahr den TÜV<br />

Saarland mit einer entsprechenden Analyse.<br />

Zwei Ergebnisse, die exemplarisch für viele<br />

andere stehen: Die Fach- und Lösungs kom petenz<br />

der Berater sowie die Einhaltung des<br />

Budgets erhielten überdurchschnittlich gute<br />

Noten. „Im Consulting werden die wichtigsten<br />

Service-Prozesse zur Zufriedenheit der Kunden<br />

erfüllt. Von der Analyse der Ausgangssituation<br />

bis zum Support besteht eine durchgehend<br />

gute Kundenzufriedenheit“, so die<br />

TÜV-Zusammenfassung.<br />

Gute, von Zufriedenheit geprägte Beziehungen<br />

sind – das ist kein großes Geheimnis – für<br />

Anbieter und Auftraggeber gleichermaßen erstrebenswert.<br />

Der Anbieter kann sich auf loyale<br />

Kunden verlassen, die Auftraggeber auf<br />

ein gespielte Teams und gewachsenes spezifisches<br />

Wissen, etwa über firmeneigene Prozesse<br />

und Systeme. Aus diesem Grund sind langjährige<br />

Beziehungen das A und O für Wilfried<br />

Perk, Leiter SAP/MIS Koordination bei Tetra-<br />

Europe. Der weltweit größte Hersteller für<br />

Produkte in den Bereichen Aquaristik und<br />

Gartenteich nutzt seit acht Jahren die Managed<br />

Services von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> in Freiburg. „Wir haben<br />

fast keine eigenen Business Applications“,<br />

so Perk. „Deshalb müssen wir uns darauf verlassen,<br />

dass unser externer Dienstleister zur<br />

Stelle ist, wenn wir ihn brauchen, auch wenn<br />

das mal zu einer Zeit sein sollte, die über die<br />

vereinbarte Servicezeit hinausgehen sollte.“<br />

Wilfried Perk schätzt an <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> nicht zuletzt,<br />

dass es in dem Kern-Team, das aus 30<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Mitarbeitern besteht, wenig Fluktuation<br />

gibt. „So bleibt das Know-how über<br />

un sere Prozesse und Systeme erhalten und wir<br />

müssen nicht immer von vorne anfangen.“<br />

Wesentlich ist für ihn auch, dass die Chemie<br />

zwischen den Mitarbeitern stimmt. „Das ist<br />

für uns viel wichtiger als streng definierte<br />

Service Levels, die wir natürlich auch haben.<br />

Aber was nützen sie, wenn man später darüber<br />

streitet, was in den Dokumenten steht, anstatt<br />

ein Problem zu beheben?“<br />

Hebt man das Thema Kundenzufriedenheit<br />

auf eine abstraktere Ebene, lässt sich sagen:<br />

Ein Kunde ist dann zufrieden, wenn der Vergleich<br />

zwischen erhaltener Leistung und seinen<br />

Erwartungen an diese Leistung positiv<br />

ausfällt. Für <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Vorstand Dirk Oevermann<br />

hat dies vor allem mit Offenheit und<br />

Ehrlichkeit zu tun. Dazu gehört beispielsweise,<br />

dass der Anbieter die Anforderungen und<br />

Erwartungen des Auftraggebers kennt und<br />

realistisch einschätzen kann, was im vorgegebenen<br />

Rahmen machbar ist. „Das kommunizieren<br />

wir von Anfang an ganz offen, damit<br />

wir im Rahmen der Vereinbarungen bleiben<br />

können. Change requests, also Veränderungen<br />

gegenüber ursprünglich vereinbarten Leistungen,<br />

kommen zwar immer wieder vor, wenn<br />

sich die Anforderungen ändern, doch sie sollten<br />

die Ausnahme sein und nicht die Regel.“<br />

Transparenz ist auch das entscheidende Schlagwort<br />

für Dr. Torsten Grünewald, Corporate IS<br />

Governance bei Boehringer Ingelheim. Der Arzneimittelhersteller<br />

arbeitet seit über fünf Jah ren<br />

mit <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> zusammen. „Von einem Anbieter<br />

erwarte ich, dass er Fehler in der Software<br />

von sich aus meldet. Wenn zum Bei spiel ein<br />

ähnliches Problem bei anderen Kun den auftritt,<br />

sind wir natürlich froh, wenn wir dies erfahren,<br />

um es beheben zu können“, so Torsten Grünewald,<br />

der neben Branchen kennt nissen von Beratern<br />

auch einen Blick über den Tellerrand fordert.<br />

„Uns interessiert auch, wie andere Branchen<br />

bestimmte Auf gaben angehen, um so pragmatische<br />

Lösungs ansätze zu finden.“<br />

Damit <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> für seine Kunden den richtigen<br />

Lösungsansatz findet, hat das Unternehmen<br />

alle operativen Abläufe, den Aufbau<br />

der Organisation und die Qualitätsstandards<br />

in der eigenen Software für das Geschäftsprozessmanagement,<br />

ARIS, hinterlegt und somit<br />

die Qualität in seinen eigenen Prozessen<br />

verankert. „Alle Prozesse und Vorgaben – von<br />

Qualität über IT-Sicherheit bis hin zu finanziellen<br />

Richtlinien – sind durchgängig im allgemeinen<br />

Managementsystem integriert, verständlich<br />

beschrieben und sinnvoll verknüpft.<br />

Durch das Verlinken mit Vorlagen dient das<br />

Dr. Dirk Oevermann, Vorstand der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />

26 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Auch beim Aquaristik-Anbieter Tetra ist Transparenz ein wichtiges Kriterium für gute Geschäftsbeziehungen.<br />

System als Rückgrat für die täglichen Geschäftsprozesse<br />

und erleichtert den An ge stellten<br />

die Arbeit“, erklärt Ewald Speicher, zuständig<br />

für Governance & Compliance bei der <strong>IDS</strong><br />

<strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>. „Seit über zehn Jahren wird unser<br />

Qualitätsmanagement systematisch aufgebaut.<br />

Zunächst wurden Qualitätssicherung und<br />

-prüfung für die Standard-Software entwicklung<br />

eingeführt. 1998 erhielten wir die erste<br />

ISO 9001 Zertifizierung. Später“, so Speicher,<br />

„folgten noch die Beratung, dann die Ländergesell<br />

schaften der Schweiz und Öster reichs.“<br />

Sucht man nach weiteren Quellen für die<br />

Kundenzufriedenheit, dann fällt der Blick<br />

auch auf die Unternehmenskultur. Wie soll<br />

der Service-Gedanke nach außen transportiert<br />

werden, wenn er intern nicht praktiziert wird?<br />

„Uns ist es im Vorstand deshalb sehr wichtig,<br />

eine Vorbildfunktion einzunehmen. Das heißt,<br />

dass wir E-Mails und Anrufe möglichst schnell<br />

beantworten und für unsere Mitarbeiter stets<br />

erreichbar sind“, so Oevermann. „Eine Unternehmenskultur,<br />

die auf Verlässlichkeit fußt,<br />

steigert die Zufriedenheit der Mitarbeiter –<br />

und das ist die Grundlage für ein erfolgreiches<br />

Unternehmen.“<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

wAs mAcht einen gUten dienstleister AUs?<br />

Prof. UtA herbst<br />

lehrstuhl für marketing an der eberhard-karls-universität tübingen<br />

• ein Zeichen der servicequalität im dienstleistungsbereich ist es, den kunden in die<br />

weltweit<br />

leistungserstellung zu integrieren. die offene kommunikation und der dialog zwischen<br />

anbieter und auftraggeber sind im vorfeld der erbringung die entscheidenden erfolgs-<br />

faktoren. das heißt, dass man die wünsche im vorfeld genau abfragt, um dann richtig<br />

beraten zu können. insbesondere in der informationstechno logie sind beratung und<br />

service essentiell, denn ohne sie kann man ein it-pro dukt nicht verkaufen.<br />

beratung und pro dukt gehören in dieser branche im besten fall zusammen.<br />

• weitere wichtige punkte sind freund lichkeit und kontinuität: die meisten kunden<br />

wünschen sich einen ansprech partner, mit dem sie sich gut verstehen und der längerfris-<br />

tig für sie da ist. für den dienstleister heißt das, dass er zufriedene mitarbeiter braucht,<br />

um möglichst wenig fluktuation im unternehmen zu haben. dabei helfen flache hierar-<br />

chien, klar definierte arbeitsprozesse und möglichst weite entscheidungskompetenzen.<br />

• kundenbindung kann man sich wie eine private beziehung vorstellen. sie funktioniert,<br />

wenn beide parteien investieren. deswegen sind insbesondere maßnahmen geeignet, bei<br />

denen der kunde eine art pfand einbringen muss, das er im laufe der Zeit einlösen kann.<br />

die bahncard ist ein schönes beispiel dafür. allgemeiner gesagt: der kunde muss sich<br />

ebenso wie der anbieter aktiv in die partnerschaft einbringen. dann profitieren beide<br />

seiten davon.<br />

27


weltweit<br />

Intelligent ausgekontert<br />

Was für Fußballtrainer im Kleinen schon seit Jahren gang und gäbe ist, wird nun auch in komplexen<br />

Unternehmen möglich: Intelligentes Performance Management. Das Traumziel eines jeden Managements<br />

wird dank Process Intelligence zur Realität.<br />

„Ob beim Fußball oder im Unternehmen: Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Kernprozesse ständig zu analysieren und die Strategie zu verbessern“,<br />

so Dr. Helge Heß (Bild rechts oben).<br />

28 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Im Prinzip ist die Funktionsweise von Process<br />

Intelligence einfach. Wie in einem kybernetischen<br />

Regelkreis werden betriebswirtschaftliche<br />

Soll- mit Ist-Werten verglichen und Abweichungen<br />

gemeldet. In der Praxis ist die<br />

Funk tionsweise ziemlich raffiniert, wie man<br />

exemplarisch an der Analyse eines Fußballspiels<br />

festmachen kann. Fast alle professionellen<br />

Ver eine benutzen mittlerweile Kameras<br />

und Computer, um ihre Spielstrategie zu verbessern.<br />

Mit Hilfe einer entsprechenden Analyse<br />

software können sie die Spielzüge minutiös<br />

rekapitulieren.<br />

AUssAgeKräftige informAtionen<br />

Wird diese Methode von der ersten Minute bis<br />

zur Nachspielzeit angewendet, erhält man aussagekräftige<br />

Informationen, beispielsweise zum<br />

Ballbesitz der Spieler, zu den gewonnen en und<br />

verlorenen Zweikämpfen oder der Zahl der<br />

Pässe. Aus diesem Datenberg lassen sich<br />

Durchschnittswerte für Mannschaften oder<br />

Mannschaftsteile wie das Mittelfeld oder die<br />

Abwehr berechnen, Informationen über die<br />

Spielweise einzelner Spieler und vieles mehr<br />

herausfiltern. Eine grafische Darstellung zeigt<br />

alle Ballbewegungen und damit die Kern prozesse<br />

eines Spiels und klärt Fragen wie: Wurde<br />

zu häufig durch die Mitte gespielt? Welche<br />

Spieler waren wenig beteiligt? Wo wurde der<br />

Ball häufig verloren? Die Antworten sind<br />

Anlass dafür, Spieltaktik oder Spielstrategie<br />

zu ändern.<br />

erfolgsfAKtoren?<br />

Dieses Beispiel lässt sich mühelos auf die<br />

Abläufe in der Wirtschaft übertragen. Auch<br />

bei den Kernprozessen von Unternehmen gibt<br />

es Spielzüge, die analysiert werden können,<br />

um sie zu verbessern: Auftragsabwicklung,<br />

Beschaffung, Personaleinstellung und so weiter.<br />

Die Fragen lauten hier entsprechend:<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

Welches sind die Erfolgsfaktoren? Wo liegen<br />

typische Engpässe? Wo sind Prozesse nicht<br />

optimal aufeinander abgestimmt? Wo gibt es<br />

derzeit Probleme im Prozess?<br />

Mit Business Intelligence (BI) allein können<br />

diese Fragen nicht beantwortet werden, da solche<br />

Systeme nicht imstande sind, die Pro zessabläufe<br />

zu betrachten. Sie zeigen lediglich, ob<br />

das gewünschte Ergebnis erzielt wurde oder<br />

nicht. Eine Ursachenanalyse ist nicht möglich.<br />

Die aber bietet <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> mit der ARIS<br />

Solution for Process Intelligence & Performance<br />

Ma nagement – verbunden mit dem<br />

Vor teil, dass vorhandene BI-Systeme effizient<br />

an die Lösung angekoppelt werden können.<br />

Vorgänge in echtZeit<br />

Den Wert von Process Intelligence beschreibt<br />

Dr. Helge Heß, Direktor ARIS R&D Product<br />

and Solution Management bei <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>:<br />

„Wir verknüpfen Business Intelligence mit Busi<br />

ness Process Management. Daraus ergeben<br />

sich neue Möglichkeiten zur intelligenten<br />

Unternehmenssteuerung und das nennen wir<br />

Process Intelligence.“ Die Verknüpfung der<br />

Be griffe Business Intelligence und Process<br />

Management ist dabei nicht nur eine Wortneuschöpfung,<br />

sondern bringt den Anwendern<br />

ganz praktischen Nutzen. So wird die herkömmliche<br />

Business Intelligence meist auf<br />

einzelne Situationen, etwa Entscheidungen in<br />

der Beschaffung oder bei der Preisstrategie,<br />

ausgerichtet. Process Intelligence hingegen ist<br />

geradezu mit den Geschäftsprozessen verwoben.<br />

„Vorgänge lassen sich in Echtzeit überwachen,<br />

Geschäftsvorfälle grafisch protokollieren<br />

und Schwachstellen in Prozessen automatisch<br />

aufdecken“, erklärt Heß. Ohne Zeitverzug<br />

sehen Prozessverantwortliche in einem Dashboard<br />

mit Charts, Grafiken und Verlaufskurven<br />

die konkreten Schwachstellen, so dass sie<br />

entsprechend darauf reagieren können. Damit<br />

weltweit<br />

geht es Managern deutlich besser als den bereits<br />

erwähnten Fußballtrainern, aber letztere<br />

müssen nur den Gegner auskontern und nicht<br />

gewaltige wirtschaftliche Turbulenzen…<br />

dr. helge hess ZU PiPm<br />

„die einführung der aris solution for pro-<br />

cess intelligence & performance ma nage-<br />

ment (pipm) stellt eine überschaubare<br />

her ausforderung dar; kundenbeispiele zei-<br />

gen, dass die lösung innerhalb kurzer Zeit<br />

installiert und konfiguriert werden kann.<br />

allerdings wissen diese kunden auch, dass<br />

es sich bei der entscheidung für process<br />

intelligence nicht um ein einzelnes anwendungsprojekt<br />

handelt, sondern um eine<br />

grundlegende weiter entwick lung der ma-<br />

nagement-philosophie: kontinuier liche<br />

verbesserung ist selbst ein prozess – und<br />

der muss dauerhaft gestaltet werden. dazu<br />

gehört, dass definiert wird, wer die analy-<br />

sen auf strategischer, taktischer und ope-<br />

rativer ebene verwendet und wie diese er-<br />

gebnisse zur prozess steuerung und<br />

-optimierung genutzt werden.<br />

auch die technischen hürden bei der um-<br />

setzung von process intelligence in die<br />

praxis sind gering. egal wie die it-land-<br />

schaft aussieht, die prozessrelevanten<br />

daten werden aus den oftmals heterogenen<br />

it-systemen extrahiert. rund 50<br />

prozent der process intelligence-ein sätze<br />

finden im non-sap-umfeld statt.“<br />

29


weltweit<br />

Prozesse als Brückenpfeiler<br />

Was haben Brücken in Afrika mit Business Process Management (BPM) zu tun? Prozesse sind<br />

überall, und überall ist ihre Qualität zum erfolgskritischen Faktor geworden, so auch bei der<br />

Belgian Technical Cooperation. Die Belgische Entwicklungshilfeorganisation setzt BPM ein, um<br />

für Transparenz und Effizienz in ihren Projekten zu sorgen.<br />

Der 18. Dezember 1997 war ein Horrortag für den riesigen Osten der<br />

Demokratischen Republik Kongo. Nach heftigen Regenfällen spülten<br />

Sturzfluten die Brücke über den Fluss Lukuga weg und damit die wichtige<br />

Eisenbahnverbindung zwischen den Städten Kalemie am Tanganjikasee,<br />

Lubumbashi und Kisangani. Seit Januar 2007 ist die Lage<br />

ent spannt, eine neue Brücke wurde installiert. Personen und Güter<br />

müssen den Fluss nun nicht mehr per Fähre überqueren.<br />

Die Rekonstruktion der Nyemba-Brücke ist ein Projekt der Belgian<br />

Technical Cooperation BTC, einer 1999 gegründeten öffentlichen<br />

Entwicklungshilfeorganisation mit Hauptsitz in Brüssel. Brückenbau<br />

im Kongo, Hilfsaktion für behinderte Kinder im Senegal, Abwas serbeseitigung<br />

in Tansanias Hauptstadt Daressalam – das sind nur drei<br />

von rund 200 Projekten der BTC. Die Organisation unterstützt weltweit<br />

btc<br />

wer ist btc-ctb?<br />

die belgian technical cooperation btc ist die entwicklungs hilfe-<br />

organisation belgiens. als öffentlicher dienstleister – und im<br />

namen des bundesstaatlichen öffentlichen dienstes für auswärtige<br />

angelegenheiten, auswärtigen handel und entwicklungszusam-<br />

menarbeit – unterstützt btc entwicklungsländer in ihrem kampf<br />

gegen die armut. dank ihrer praktischen expertise bietet btc auch<br />

dienstleistungen im namen anderer nationaler und internationaler<br />

organisationen an, die zu einer nachhaltigen humanitären<br />

entwicklung beitragen.<br />

btc leitet über 200 programme in 30 ländern in afrika, asien und<br />

lateinamerika. mit einem finanzbudget von 213 millionen euro<br />

(2007) beschäftigt das öffentliche unternehmen gegenwärtig 420<br />

mitarbeiter, davon arbeiten 160 in der hauptverwaltung in brüssel<br />

und 260 in ländern, in denen projekte und programme eingeführt<br />

werden. btc hat 23 auswärtige vertretungen.<br />

rund 30 Länder im Kampf gegen die Armut. Die Projekte betreffen die<br />

Bereiche Gesundheit, Ausbildung, Landwirtschaft, Infrastruktur und<br />

Verwaltung. Schwerpunkt ist Afrika, aber auch in Asien und Lateinamerika<br />

sind die Mitarbeiter in humanitären Projekten engagiert. Bei<br />

internationalen Vorhaben arbeitet BTC außerdem mit multilateralen<br />

Organisationen wie der UN, der EU oder der Weltbank zusammen.<br />

effiZiente informAtionsstrUKtUr VerlAngt<br />

Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, konnte BTC ihr Finanzbudget<br />

seit ihrer Gründung von 30 Millionen auf 213 Millionen<br />

Euro pro Jahr steigern. „Durch das starke Wachstum sind wir an<br />

Grenzen gestoßen“, berichtet Christophe Maréchal vom BTC-Direktionsbereich<br />

für Qualitätsmanagement. „Wir mussten die Organisation<br />

straffen, den Informationsfluss an die Mitarbeiter verbessern, das Berichtswesen<br />

ausbauen und uns insgesamt professioneller aufstellen.“<br />

Staatliche Regelungen und internationale Standards für Entwick lungsprojekte<br />

waren ein weiterer Anstoß, denn sie verlangen eine effiziente<br />

Informationsstruktur und eine umfassende Dokumentation wichtiger<br />

Vorgänge, um Transparenz und Vergleichbarkeit bei der Nutzung von<br />

Entwicklungshilfen zu gewährleisten.<br />

Ein neues Managementsystem sollte diese Vorgaben erfüllen und dazu<br />

• die Vorgaben der Geldgeber erfüllen – vor allem die des belgischen<br />

Staates als Finanzier – und für Transparenz bei sozialen, ethischen<br />

und umweltbedingten Aspekten der Projekte sorgen,<br />

• die Fähigkeiten und Erfahrungen des eigenen Personals und die<br />

eigene Innovationskapazität stärken und<br />

• auf die Erreichung der Millenniumsziele der Vereinten Nationen hin<br />

arbeiten – entsprechend der Pariser Deklaration, der sich Vertreter<br />

von Geber- und Partnerländern sowie multilaterale und bilaterale<br />

Entwicklungsorganisationen 2005 verpflichtet haben.<br />

Mit den eigenen Geschäftsabläufen der stark dezentralisierten Orga nisation<br />

hatte sich BTC schon seit mehreren Jahren befasst. Aber der ursprüngliche<br />

Versuch, die Arbeitsabläufe mit der Diagrammsoftware<br />

Microsoft Visio zu erfassen, scheiterte an der Komplexität der<br />

Aufgabenstellung. „Das hat sich bei unseren Mitarbeitern nicht als Informationsquelle<br />

durchgesetzt, weil es unseren vielfältigen Anfor derungen<br />

nicht gerecht werden konnte“, sagt Qualitätsmanager Maréchal.<br />

Deshalb suchte BTC nach neuen Möglichkeiten, das IT-System auszubauen,<br />

und wählte nach gründlicher Produktrecherche die ARIS<br />

Software als Planungs- und Organisationsinstrument.<br />

30 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Die Anforderungen und Erwartungen an das neue Managementsystem<br />

waren hoch gesteckt. Es sollte die Leistung der Geschäftsabläufe bei<br />

BTC messen, ihre Analyse ermöglichen, die Interaktionen zwischen den<br />

Prozessen kontrollieren und ständig Verbesserungen durchführen.<br />

Kurzum: BTC wollte ein Business Process Management einführen.<br />

Das Vorhaben wurde Ende 2006 von der IT-Abteilung der BTC gemeinsam<br />

mit Beratern von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> gestartet. Unterdessen ist das System<br />

im BTC-Intranet installiert, die Geschäftsprozesse sind vollständig erfasst<br />

und stehen allen Mitarbeitern in der Zentrale in Brüssel und bei<br />

den Projekten vor Ort zur Verfügung.<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

direKter ZUgriff AUf regelwerK<br />

Die neue BTC-Qualitätsplattform besteht aus mehreren Programmteilen:<br />

Der Einstieg erfolgt über das so genannte Welcome-Modul, das die<br />

Mitarbeiter auf aktuelle Änderungen bei Prozessen und Regeln sowie<br />

auf Veranstaltungen wie Rollouts und Prozessprüfungen hinweist. Das<br />

Process-Modul informiert über Ziele und Zwecke der Abläufe und über<br />

die Indikatoren zur Leistungsmessung, die Verantwortlichkeiten beim<br />

Management der Prozesse und so weiter. Zu den Key Performance<br />

Indikatoren (KPI) gehören zeitliche und qualitative Faktoren wie die<br />

Dauer eines Prozessschritts – beispielsweise wie lange der Bau eines<br />

neuen Brückenträgers über den Fluss Lukuga dauert. Das Rules-Modul<br />

ermöglicht den direkten Zugriff auf interne und externe Regeln, die das<br />

Prozessmanagement steuern, und das Glossary-Modul erklärt Abkürzungen<br />

und Konzepte, die bei BTC genutzt werden.<br />

Die Aufgaben und Entscheidungsbefugnisse sind für jeden einzelnen<br />

BTC-Mitarbeiter definiert, aktuelle Termine von Projekten werden vorgegeben<br />

und wichtige Berichte gespeichert. Auch stehen grundlegende<br />

Arbeitsmittel wie Dokumentenvorlagen, Prüflisten und Arbeits anweisungen<br />

jederzeit zum Abruf bereit.<br />

begeisterte rücKmeldUngen<br />

„Die Umsetzung ist sehr gut geglückt“, berichtet Maréchal nicht ohne<br />

Stolz. „Die Qualitätsplattform ist mehrsprachig und nutzerfreundlich<br />

und fordert unsere Kollegen auf, sich über die BTC-Prozesse zu informieren,<br />

während es aktuelles Wissen bietet. Dadurch bewältigen sie ihre<br />

Aufgaben wesentlich besser.“ So können etwa die Projektmitarbeiter an<br />

den weltweiten Brennpunkten vor Ort Berichte über ähnliche Projekte<br />

AnforderUngen An dAs ProjeKt<br />

weltweit<br />

• das publikationstool stellt die mit aris modellierten infor -<br />

mationen benutzerfreundlich in mehreren sprachen<br />

(flämisch, französisch und englisch) zur interaktiven nutzung<br />

für die mitarbeiter bereit.<br />

• es bietet einen gleichzeitigen Zugang über festnetz und mobile<br />

Geräte, um informationen zu bearbeiten und regeln, die beach-<br />

tet werden müssen, sowie abkürzungen und zuvor genutzte<br />

konzepte anzuzeigen.<br />

• Generelle informationsseiten informieren über aktuelle<br />

Änderungen der abläufe und regeln sowie über normative<br />

vorgaben wie iso und emas (eco-management and audit<br />

scheme).<br />

• mit hilfe von kpis (key performance indicators) soll die leistung<br />

von projekten messbar sein.<br />

abrufen, sich schnell über wichtige Vorschriften informieren oder über<br />

eine neue Suchfunktion auf bislang unbekannte Information stoßen.<br />

Schwierigstes Hindernis bei der Realisierung des Projekts war nach<br />

Einschätzung Maréchals die IT-Seite: „Da ging es um viele Details. Wir<br />

mussten zum Beispiel die vorhandenen BTC-Grafiken in die neue<br />

Qualitätsplattform integrieren. Das war nicht ganz leicht.“<br />

Damit wirklich alle Kollegen die Vorzüge kennen lernen, ist<br />

Qualitätsmanager Maréchal derzeit weltweit unterwegs, um in Mitarbeitertrainings<br />

den Umgang mit dem ARIS-basierten Qua litäts system<br />

zu erklären: „Wir bekommen von unseren Kollegen begeisterte<br />

Rückmeldungen über die neuen Möglichkeiten, vor allem über die<br />

Möglichkeiten, Änderungen einzufügen und das System weiterzuentwickeln.“<br />

www.btcctb.org<br />

31


weltweit<br />

Der Vermittler<br />

Dr. Joseph „Yossi“ Vardi hat nicht nur dem Instant Messaging zum Erfolg verholfen.<br />

Heute gilt der Israeli als High-Tech-Botschafter und genialer Vermittler zwischen<br />

Israel, dem Silicon Valley und Europa.<br />

Will den unbedingten Erfolg: Joseph „Yossi“<br />

Vardi, Internet-Pionier aus Israel.<br />

Er hat sichtlich Freude an dem was er tut und<br />

niemanden wundert es, dass selbst so mächtige<br />

Männer wie Steve Jobs, Bill Gates oder<br />

Rupert Murdoch gespannt zuhören, wenn<br />

Yossi Vardi die Bühne des Welt wirt schaftsforums<br />

im schweizerischen Davos betritt.<br />

Denn Vardi ist ein Genius. In mehr als 50 israelischen<br />

Neugründungen hat er seine Finger<br />

im Spiel gehabt. 1996 wurde er der erste Investor<br />

des Internet-Start-ups Mirabilis, das mit<br />

ICQ das „Instant Messaging“ übers Internet<br />

erfand. Diese Firma verkaufte er zwei Jahre<br />

später für 400 Millionen Dollar an AOL. Nicht<br />

erst seit diesem Coup aus den späten 90er<br />

Jahren spielt Geld keine Rolle mehr im Leben<br />

von Vardi. Die Millionen, die er über die Jahre<br />

verdient hat, kann er, so sagt er selbst, „in diesem<br />

Leben nicht mehr ausgeben.“<br />

goodwill-botschAfter<br />

Heute gilt er als der Brückenkopf zwischen<br />

Israel, dem Silicon Valley und Europa. Wenn<br />

er nach Jerusalem einlädt, dann lässt kaum je -<br />

mand die Reise aus. „Ich will meinem Land<br />

helfen, will, dass die Welt sieht, wie gut unsere<br />

High-Tech-Industrie ist“, sagt Vardi, der bei<br />

einer Internet-Konferenz in Israel ganz frech<br />

ins Publikum brüllte, wer denn bitteschön<br />

„Ge schäfte mit Yahoo machen möchte.“ Als<br />

eine ganze Batterie von Armen in die Höhe<br />

flog, setzte Vardi nach und verlangte sofort<br />

von Yahoo-Präsidentin Susan Decker, ihre private<br />

E-Mail herauszugeben, damit die Jungunter-nehmer<br />

Kontakt aufnehmen können.<br />

„Mr. Vardi hat eine Art, die unwiderstehlich<br />

ist“, muss Decker mit einem Schmunzeln zu-<br />

geben. Ihre E-Mail freilich wollte sie an dieser<br />

Stelle aber dann doch nicht herausrücken.<br />

Vardi wurde neben Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender<br />

des deutschen Medienunter<br />

nehmens Axel Springer, zum Co-Chairman<br />

einer Gruppe ernannt, die den Business-<br />

Dialog zwischen der EU und Israel fördern<br />

soll. Erste Erfolge scheinen sich schon jetzt<br />

einzustellen. So berichtet die Business Week,<br />

dass die französische Telecom (FTE) mehr als<br />

21,4 Millionen Dollar in das israelische Startup<br />

Orca Interactive investiert hat – die Firma<br />

entwickelt Internet-TV-Software. Und auch<br />

die Deutsche Telekom hat, auf Drängen von<br />

Vardi, ein Entwicklungslabor an der Ben-<br />

Gurion-Universität eröffnet. Vor allem der Bereich<br />

Netzwerksicherheit soll hier erforscht<br />

werden. Vardi begrüßt solche Investitionen in<br />

seinem Heimatland. Und es besteht kein Zweifel<br />

daran, das sagt auch Israels Präsident Shimon<br />

Peres, dass „Mr. Vardi der beste Botschafter<br />

ist, den sich unser Land wünschen<br />

kann.“ Unter den CEOs dieser Welt ist Vardi<br />

wohl auch deshalb nur noch als „Mr. Tech“ bekannt.<br />

Die Arbeit des energiegeladenen Mannes aus<br />

dem Mittleren Osten rührt aber noch aus einer<br />

anderen Motivation heraus. „Ich stamme<br />

aus einer Generation“, sagt Vardi, „die noch<br />

miterleben durfte, wie unser Land geboren<br />

wurde. Meine Arbeit heute ist noch immer ein<br />

Teil dieser Manifestierung des Staates Israels.<br />

Und darauf bin ich sehr stolz.“ Sein großes<br />

Manko? „Seine Großzügigkeit“, sagt Ehefrau<br />

Thalma. „Nicht jeder junge In ternet-Starter<br />

muss von einem Treffen mit meinem Mann<br />

mit einem Scheck in der Hand weggehen“,<br />

schmunzelt sie. Und spricht damit an, was<br />

Vardi so beliebt macht innerhalb der jüngeren<br />

Generation. Er glaubt an Ideen, trifft Entscheidungen<br />

aus dem Bauch heraus und hilft<br />

gerne, neue Projekte mit ein bisschen Kapital<br />

anzuschieben.<br />

Das Netzwerk, das sich Vardi über die letzten<br />

Jahrzehnte aufgebaut hat, umspannt mittlerweile<br />

den gesamten Globus. So lustig die Anekdoten<br />

um den Superstar auch klingen mögen,<br />

er hat tatsächlich einen großen Anteil daran,<br />

dass die Internet-Industrie Israels einen weltweit<br />

sehr guten Ruf hat. „Yossi hat ein sagenhaftes<br />

Talent, Men schen miteinander zu verbinden“,<br />

weiß auch Tal Leinnan, CEO des<br />

Start-ups Seman tiNet, einer Firma aus dem<br />

aktuellen Vardi-Portfolio. Und auch Dr.<br />

Hubert Burda weiß die Arbeit von Yossi Vardi<br />

zu schätzen. Den Münchner Verleger unterstützte<br />

er dabei, eine digitale Strategie zu entwickeln;<br />

mittlerweile ist Vardi einer der<br />

Schirm herren der von Burda initiierten<br />

Innova tions börse „Digital, Life, Design“, zu<br />

der jährlich mehr als 1000 Besucher kommen.<br />

Beim letzten Mal brachte Vardi gleich 100 israelische<br />

Start-up-Chefs, Wissenschaftler und<br />

Un ter nehmer mit.<br />

weltweites netZwerK<br />

Bei all dem Einsatz, den Vardi auch heute noch<br />

an den Tag legt, hat er sein Mantra niemals<br />

ver gessen. „Es geht darum, Spaß zu haben, Sachen<br />

aufzubauen, neue Grenzen zu erforschen“,<br />

sagt er. Und weiter: „Es geht nicht um<br />

Macht und Mo neten. Das war und ist die falsche<br />

Mo ti vation.“ Vielleicht ist es genau diese<br />

spielerische Art und Weise, die Yossi Vardi,<br />

„Mr. Tech“, zum wohl erfolgreichsten Internet-<br />

Macher der Ge genwart avancieren ließ.<br />

dr. josePh „yossi“ VArdi<br />

dr. Joseph „Yossi“ vardi, Jahrgang 1942,<br />

ist einer der high-tech-veteranen israels.<br />

in fast 40 Jahren gründete und etablierte<br />

er mehr als 50 high-tech-unternehmen<br />

in den bereichen internet, software, tele-<br />

kommunikation, elektro-optik, energie<br />

und umwelt. außerdem ist vardi als be-<br />

rater tätig – unter anderem beriet er die<br />

welt bank, das entwicklungsprogramm der<br />

un sowie zahlreiche Großunter neh men.<br />

für seine unternehmerischen leistungen<br />

erhielt er unter anderem den high-tech-<br />

preis des israelischen premierministers<br />

und den titel „unternehmer des Jahres“<br />

der universität tel aviv.<br />

32 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Tough times never stay,<br />

tough people do…<br />

…das erscheint mir der richtige Wahlspruch<br />

für all jene, die bereit sind, eine Krise nicht als<br />

Vorstufe zur sicheren Katastrophe zu sehen,<br />

son dern als das, was sie im eigentlichen Wortsinn<br />

ist: Es ist die Zeit, in der Entscheidungen<br />

zu treffen sind; wir stehen am Scheideweg zwischen<br />

Richtig und Falsch, um die drohende<br />

Katastrophe zu vermeiden.<br />

Management und rund 3000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> haben sich<br />

noch nie als Schönwettersegler verstanden.<br />

Vielmehr hat das Unternehmen mehrfach beweisen<br />

können, dass Krisen immer auch als<br />

Chance zu verstehen und zu nutzen sind. Als<br />

etwa Anfang der 90er Jahre die gesamte europäische<br />

Industrie in eine schwierige Konjunktursituation<br />

geriet, war <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> ganz unmittelbar<br />

betroffen, lag doch hier der deutliche<br />

Branchenschwerpunkt aller BPM-Aktivitä<br />

ten. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> entschied sich, seine<br />

Software und Beratungsaktivitäten auf die<br />

Dienstleistungsbranchen auszuweiten, und<br />

heute ist das Unternehmen gefragter Partner<br />

von Banken, Versicherungen und Versorgungsunternehmen.<br />

In diesen Monaten geht<br />

scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />

es nicht um neue Fokusbranchen, sondern um<br />

die Fokussierung auf die wichtigen und damit<br />

richtigen Produkte – sowohl hinsichtlich des<br />

bestehenden Portfolios als auch mit Blick auf<br />

neue Produkte, die gerade entwickelt werden.<br />

Alles hat seine Zeit, das gilt auch für die<br />

Entwicklungen in der Welt der neuen Technologien:<br />

In wirtschaftlich guten Zeiten folgt<br />

gerade in der IT ein Trend dem nächsten noch,<br />

bevor erkannt ist, ob der erste sinnvoll und<br />

zielführend war. Dies birgt in der Tat die<br />

Gefahr, den einen wichtigen Trend in der<br />

Menge nicht identifizieren und damit auch<br />

nicht nutzen zu können. In kritischen Zeiten<br />

hingegen beobachten wir in allen Bereichen,<br />

wie das Tempo gedrosselt wird – beim<br />

Wachstum, aber auch in der Entstehung und<br />

Weiterentwicklung von Trends. Wir wollen<br />

diese Zeit nutzen, um noch genauer von unseren<br />

Kunden zu erfahren, was sie morgen und<br />

übermorgen brauchen. Wir stellen uns den aktuellen<br />

Herausforderungen mit unseren Angeboten<br />

zum Process Performance Ma nagement,<br />

die Unternehmen helfen, durch transparente<br />

Daten besser dem konjunkturellen<br />

blick nach vorn<br />

Gegenwind trotzen zu können. Wir entwickeln<br />

derzeit innovative Produkte, die noch<br />

leichter zu handhaben und damit anwenderfreundlicher<br />

sind; „easy-to-use“ ist für <strong>IDS</strong><br />

<strong>Scheer</strong> kein Modewort sondern ein Auftrag.<br />

Die neuen Produkte sollen Unternehmen dabei<br />

unterstützen, für die nächste Wachstumswelle<br />

Fahrt aufzunehmen. Wir wollen die<br />

Zeit nutzen, um in klarer Orientierung an den<br />

Wünschen unserer Kunden und Partner die<br />

Produkte und Dienstleistungen, die sich bereits<br />

in der Entwicklung befinden, zu optimieren.<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> verfolgt dabei ein klares Ziel:<br />

seinen Kunden zu helfen wieder zu wachsen<br />

und dabei eigenes stabiles Wachstum sicher<br />

zu stellen!<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

August-Wilhelm <strong>Scheer</strong><br />

33


webcast-termine | impressum<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Webcasts<br />

Interaktiv direkt an Ihrem Arbeitsplatz<br />

Die themenbezogenen Webcasts von<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> geben Ihnen einen Überblick zu<br />

branchenorientierten Beratungslösungen oder<br />

ARIS-Produkten und -Solutions. Sehen Sie als<br />

Erster die neuen Produkte und deren Funktionen<br />

sowie konkrete Ergebnisse aus erfolgreich<br />

durchgeführten Beratungs projekten.<br />

webcAsts Von ids scheer –<br />

gAnZ einfAch Und beQUem:<br />

➞ Kostenlose Registrierung und Einwahl<br />

➞ 60 Minuten Informationen rund um<br />

Beratungsleistungen, ARIS-Produkte und<br />

-Solutions<br />

➞ Inklusive live Software-Demos<br />

➞ Fragen & Antworten – interaktiv<br />

➞ Diskussion mit anderen Entscheidern<br />

➞ Präsentation von Experten der<br />

<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />

Impressum<br />

herAUsgeber<br />

ids scheer aG<br />

altenkesseler straße 17<br />

d-66115 saarbrücken<br />

tel. +49 (0)681 210-0<br />

fax +49 (0)681 210-1000<br />

mail info@ids-scheer.de<br />

www.ids-scheer.de<br />

VerAntwortlich für den inhAlt<br />

peter Gérard<br />

vorstandsvorsitzender der ids scheer aG<br />

objeKtleitUng<br />

miriam reiß, ids scheer aG<br />

tel. +49 (0)681 210-3205<br />

chefredAKtion<br />

irmhild plaetrich, ids scheer aG<br />

marc voland, storymaker Gmbh<br />

redAKtion Und leKtorAt<br />

storymaker Gmbh<br />

d-72070 tübingen,<br />

tel +49 (0)70 71 9 38 72-0<br />

fax +49 (0)70 71 9 38 72-29<br />

mail info@storymaker.de<br />

www.storymaker.de<br />

achim born, ines brunner, manfred buchner,<br />

kristina frayne, bernd müller, filiz schulz,<br />

frank siering, kety Quadrino, diane baumann,<br />

fred keicher<br />

die wichtigsten termine im überblicK<br />

schöpfen sie das volle potenzial aus<br />

SAP SOA – Zielbewusst mit ARIS for SAP<br />

➞ 25. März 2009 – 17 Uhr<br />

das „1x1“ des prozessmanagements<br />

Praxistipps für jedermann<br />

➞ 26. März 2009 – 13 Uhr<br />

mehr transparenz, Qualität<br />

und flexibilität in ihren prozessen<br />

Automatisierte Governance-Prozesse<br />

mit ARIS Governance Engine<br />

➞ 08. April 2009 – 17 Uhr<br />

ein erfolgreiches duo –<br />

aris for sap und sap solution manager<br />

Zentrales Management, Kostenreduzierungen<br />

und schnellere SAP-Implementierungen<br />

➞ 09. April 2009 – 17 Uhr<br />

redAKtionsbeirAt<br />

ids scheer aG:<br />

nynke barenholz, elke bastian,<br />

etienne de la dure, marikit klein-smith,<br />

sybille langenbahn, peter pritchard, martina Zeller<br />

gestAltUng<br />

nicola bernhart<br />

visuelle kommunikation & corporate design<br />

d-81667 münchen<br />

tel.: +49 (0) 89 54 04 20 58<br />

mail: mail@nicola-bernhart.de<br />

www.nicola-bernhart.de<br />

drUcK<br />

druckerei heinz klein Gmbh, saarlouis<br />

erscheinUngsort<br />

saarbrücken<br />

coPyright<br />

ids scheer aG, 2009.<br />

das urheberrecht für veröffentlichte beiträge liegt<br />

ausschließlich bei der ids scheer aG. nachdruck sowie<br />

vervielfältigungen oder sonstige verwer tungen von texten<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des herausgebers.<br />

fremdbeiträge geben nicht unbedingt die meinung des<br />

herausgebers wider. „aris“, „ids“ und das symbol „Y“<br />

sind eingetragene marken der ids scheer aG, saarbrücken.<br />

„sap solution manager“ ist eine eingetragene marke der<br />

sap aG, walldorf. alle anderen marken sind eigentum ihrer<br />

jewei ligen inhaber.<br />

erfolgsfaktor projektmanagement<br />

Großprojekte im öffentlichen<br />

Sektor sicher „managen“<br />

➞ 30. April 2009 – 13 Uhr<br />

enterprise data Warehouse<br />

Verbessern Sie Ihre Business Intelligence<br />

➞ 14. Mai 2009 – 17 Uhr<br />

sap im personalbereich<br />

Die elektronische Personalakte<br />

➞ 28. Mai 2009 – 13 Uhr<br />

„process-driven sap“<br />

macht den unterschied<br />

➞ 25. Juni 2009 – 13 Uhr<br />

bildnAchweise<br />

Melden Sie sich gleich online an<br />

www.ids-scheer.de/webcasts<br />

portrait peter Gérard © ids scheer aG (3)<br />

ralf ortmanns © swd aG (4)<br />

andré dreißen © ids scheer aG (5)<br />

stromwellen © complize – photocase.de (Titel, 3, 5, 6)<br />

Gebäude enbw und logo © enbw (8,10)<br />

wolfgang rüffler © enbw (9)<br />

strommast © frank-peter funke – fotolia.com (3, 11)<br />

Gert brunekreeft © Gert brunekreeft (11)<br />

algen © hannoverconny – photocase.de (12)<br />

sonne © a. kleinschmidt – digitalstock.de (12)<br />

wasserfall © mario adelbrecht – fotolia.com (13)<br />

parabolrinnen-spiegel © schott (13)<br />

e.coli bakterien © sebastian kaulitzki - fotolia.com (13)<br />

Globus © pryce – photocase.de (14,15)<br />

krankenschwester © photoconcepts01 – fotolia.com (17)<br />

rfid chip © twinea – fotolia.com (17)<br />

Grafik © ids scheer aG (18)<br />

patrick büch, kilian heinz © ids scheer aG (KNOW-HOW)<br />

piazza del popolo, rom © claudio toscani (20)<br />

swisscom Gebäude und logo © swisscom (3, 21,22)<br />

markus witschi © swisscom (22,23)<br />

stadtplan © nof – fotolia.com (25)<br />

dirk oevermann © ids scheer aG (26)<br />

torsten Grünewald © boehringer ingelheim (26)<br />

aquarium mit fisch © sax – fotolia.com (27)<br />

torwart © nicola bernhart (28)<br />

helge heß, tafelbild © ids scheer aG (29)<br />

brücke, Grafik © ids scheer aG (30,31)<br />

btc-ctb logo © btc-ctb (30)<br />

Joseph vardi © hubert burda media (32)<br />

august-wilhelm scheer © ids scheer aG (33)<br />

34 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09


Learning World<br />

on Tour 2009<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

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Seit mehr als 10 Jahren am Markt, sind wir der führende europäische Anbieter von Lerntechnologien.<br />

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Das Software- und Beratungshaus <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> ist der weltweit führende Lösungsanbieter für Geschäftsprozessmanagement<br />

und IT. Entlang dem ARIS Product Lifecycle bietet <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Academy weitreichende<br />

Dienstleitungen zu dem Thema Geschäftsprozessmanagement. Unsere Trainings decken die<br />

Themen Business Process Strategy, Business Process Design, Business Process Implementation und<br />

Business Process Controlling ab. Darüber hinaus ist <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Academy verantwortlich für die Planung<br />

und Einführung kundenindividueller Lösungen aus dem ARIS Produktumfeld. Die Schulungen zu Themen<br />

rund um die ARIS Platform finden Sie im Internet unter www.ids-scheer.de/academy. Hier können<br />

Sie sich online anmelden oder Sie nehmen mit uns per Telefon Kontakt auf unter +49 681 210-1900.<br />

Wir würden uns freuen, Sie bei uns begrüßen zu dürfen.<br />

© Copyright (C) <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>, 2001 – 2008. All rights reserved. The contents of this document is subject to copyright law. Changes,<br />

abridgments, extensions and supplements require the prior written consent from <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>, Saarbrücken, Germany. Reproduction<br />

is only permitted provided that this copyright notice is retained on the reproduced document. Each publication or translation requires<br />

the prior written consent from <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>, Saarbrücken, Germany. “ARIS”, “<strong>IDS</strong>”, “ProcessWorld”, “PPM”, ARIS with Platform<br />

symbol and Y symbol are trademarks or registered trademarks of <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> in Germany and in many countries all over the world.<br />

“SAP NetWeaver” is a trademark of SAP <strong>AG</strong>, Walldorf. All other trademarks are the property of their respective owners.<br />

U.S. pat. D561,778, pat. D561,777, pat. D547,322, pat. D547,323, pat. D547,324<br />

www.ids-scheer.de/academy


KNOW-HOW<br />

GepfleGte It-landschaften<br />

Mit der ARIS Solution for Enterprise<br />

Architecture Management (EAM)<br />

können Unternehmen ihre IT-Landschaften<br />

dokumentieren, verwalten,<br />

planen und weiterentwickeln. Dabei<br />

gilt nach wie vor: Ohne Integration<br />

mit den Geschäftsprozessen ergibt<br />

EAM keinen Sinn.<br />

In der IT vieler Unternehmen herrscht Wildwuchs.<br />

Über Jahre hinweg entstand bei Hard­<br />

und Software eine unterschiedliche und oft<br />

komplizierte IT­Infrastruktur mit zahlreichen<br />

Schnittstellen und Sys tem brü chen. Damit<br />

die IT flexibel auf Anfor der ungen im Business<br />

und damit auf die Ge schäftsstrategie<br />

reagieren kann, muss jedoch ein hoher Grad<br />

an Standardisierung und Harmonisierung in<br />

der IT­Landschaft er reicht werden. Das reduziert<br />

den Aufwand bei Pfle ge und Wartung<br />

und erweitert den Hand lungsspielraum. Eine<br />

Lösung für diese Auf gabe bieten die von<br />

Forrester als marktführend eingestuften Produkte<br />

der ARIS Solu tion for EAM.<br />

wer braucht dIe<br />

arIs solutIon for eaM?<br />

Alle Unternehmen, die mit IT­Unterstützung<br />

ihre Geschäfte flexibel gestalten wollen, brauchen<br />

solch eine Lösung. Ne ben großen Unternehmen<br />

ist EAM auch für mittelständische<br />

Betriebe interessant. Auch dort laufen<br />

die Geschäftsprozesse nur so gut, wie sie von<br />

den vorhandenen IT­ Systemen unterstützt<br />

werden. Deshalb ist EAM eine Sache des IT­<br />

arIs-eXpertentIpp<br />

„Prozessorientierte Vorgehensweise<br />

sorgt für unternehmensweite<br />

Standardisierung von Technologien!“<br />

Patrick Büch ist Product Manager Enterprise Ar-<br />

chi tecture bei <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>. Er rät Unterneh men,<br />

die arIs solutIon for enterprIse<br />

archItecture ManaGe Ment (eaM)<br />

im Unternehmen organisatorisch zu verankern.<br />

Sein Tipp zur Einführung: »Starten Sie in einem<br />

Bereich, in dem Sie gut organisiert sind, anschließend<br />

empfiehlt es sich, die EAM-Lösung im gesamten<br />

Unter nehmen schrittweise auszurollen.«<br />

SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09<br />

Managements, doch beim Aufbau einer Enter<br />

prise Architecture sind viele andere Rollen<br />

involviert. Klassische Rollen sind IT­Architekten,<br />

Bebauungsplaner, Sys temver ant ­<br />

wortliche. Auch Prozessverantwortliche, Be ­<br />

t r i e b s r ä t e u n d D a t e n s i c h e r h e i t s b e a u f t r a g t e<br />

sind Teil einer EAM­Lö sung.<br />

welches lösunGspotenzIal<br />

bIetet enterprIse<br />

archItecture ManaGeMent?<br />

EAM erfasst die IT­Landschaft und die ge ­<br />

samte Unternehmensarchitektur in einer<br />

Do kumentation. Schlüssel ist das integrierte<br />

Repository, auf dem alle beteiligten Rol len<br />

arbeiten. Abhängigkeiten können aus gewertet,<br />

Redundanzen gefunden, die Aus wirkungen<br />

einer Systemmigration analysiert<br />

werden. Damit wird Harmonisierung und<br />

Standardisierung von IT­Technologien und<br />

Anwendungssystemen möglich. Es er höht die<br />

Transparenz, sorgt für schnellere Re ak tionsfähigkeit<br />

bei Veränderungen und für mehr<br />

Planungssicherheit. Schnittstellen und System<br />

brüche werden abgebaut. Die Folge sind<br />

unter anderem geringere Kosten bei Wartung,<br />

Schulung, Betrieb und Einfüh rung.<br />

was sInd dIe<br />

KNOW-HOW<br />

eInsatzvoraussetzunGen?<br />

EAM gewährleistet die Ausrichtung der IT<br />

am Geschäft. Es registriert die Daten der IT­<br />

Landschaft zentral, so dass sie allen In te ressierten<br />

aktuell zur Verfügung stehen. Zum<br />

Beispiel bei Umsetzung der IT­Strategie aus<br />

der Geschäftsstrategie heraus, beim Aufbau<br />

einer Soll­Architektur und den dazu nötigen<br />

Planungsschritten sowie beim Über führen<br />

der Entscheidungen ins Pro jekt ma nagement.<br />

Voraus setzung für EAM ist eine enge Verz<br />

a h n u n g m i t d e n G e s c h ä f t s p r o z e s s e n . D i e<br />

ARIS­Methode und das darin enthaltene Enterprise<br />

Architecture Framework beruhen<br />

auf einem objektorientierten Ansatz zur Wiederverwendung<br />

von Architektur artefakten –<br />

über alle Ansichten hinweg. Das Zusam menspiel<br />

von Geschäfts prozessen und IT­Architekturen<br />

kann so in tegriert, dokumentiert<br />

und gemanagt werden.<br />

I


KNOW-HOW<br />

fünf schrItte zuM zIel<br />

01.<br />

Als erstes gilt es, Daten über die IT-Land schaft (Hard- und Soft-<br />

ware, Organisation, Prozesse, IT-Systembeschreibungen etc.)<br />

zusammen zu stellen. Hier kommt es auf eine aktuelle und exakte<br />

Dokumentation an. Dazu müssen alle vorhandenen Daten quel len<br />

ausfindig gemacht und die Regeln für die Übernahme ins ARIS Re-<br />

pository vor gegeben werden.<br />

02.<br />

Importieren Sie nun die ermittelten Daten in die EAM-Daten bank<br />

des ARIS Reposi tory. Laufende Daten, etwa aus CMDB (CMDB =<br />

Configuration Management Data base) Systemen oder Projekt -<br />

management-Lösungen, müssen direkt angebunden wer den. Bei<br />

Be darf kann man die Informationen zur schnel len Übersicht gra -<br />

fisch aufbereiten.<br />

03.<br />

In dieser Phase werden die IT-Governance-Prozesse definiert, etabliert<br />

und dokumentiert, die es innerhalb einer EAM-Lö sung zu er-<br />

wo lIeGen dIe haken?<br />

Ein Werkzeug muss im Unternehmen akzeptiert<br />

sein, sonst droht Nichtnutzung.<br />

Deshalb sollten die Initiatoren eine breite<br />

Anwendergruppe für EAM schaffen. Die beteiligten<br />

Gruppen müssen in der Lösung einen<br />

Mehrwert erkennen. Dazu sind Ko mmu<br />

nikation und Planung nötig. Schulungen<br />

helfen den Mehrwert einer EAM Lösung zu<br />

verstehen. Das Motto „klein anfangen“ lohnt<br />

sich! Am besten in IT­Abteilungen beginnen,<br />

die bereits über gute Dokumentationen<br />

der IT­Landschaft verfügen. Die Daten kön­<br />

Bebauungsmatrix für die IT-Landschaft mit<br />

Einsatzorten und Planungsstand<br />

www.ids-scheer.de/Enterprise_Architecture_Management<br />

füllen gilt. Klären Sie Fragen wie: Wer hat die Daten hoheit? Wer<br />

beantragt Systeme, wer legt diese an? Wer hat welche Rechte auf<br />

welche Daten? Wie arbeitet das Prozessmanagement mit der IT<br />

zusammen? Wer ist an einem Sys temlebenszyklus beteiligt?<br />

04.<br />

Jetzt erfolgt der Roll-out der EAM-Soft ware, inklusive der Go ver -<br />

nance-Pro zesse und der Maßnahmen. Die IT-Ar chitekten bzw.<br />

Architekturmanager ermitteln und prüfen den Befüllungsgrad<br />

der System beschreibungen mit Hilfe von Analysen, Reports, Mel-<br />

dungen und so weiter.<br />

05.<br />

EAM braucht eine breite Anwendergruppe, alle betroffenen Gruppen<br />

sollten mitziehen. Dazu ist es wichtig, internes Marke ting zu<br />

betreiben und die Anwender zu überzeugen, dass es sich lohnt, mit<br />

dem neuen Werkzeug zu arbeiten. Die Ziel setzungen müssen ver-<br />

ständlich gemacht werden!<br />

nen typischerweise auch in Excel, Access<br />

oder sonstigen Werkzeugen vorliegen. Die<br />

Informationen werden im Rahmen eines<br />

Projektes in das ARIS Repository migriert.<br />

wer hIlft beI<br />

der eInführunG und danach?<br />

Bei fachlicher Aufgabenstellung während der<br />

Projektarbeit ist ARIS Product Consul ting<br />

der richtige Ansprechpartner. Die Abteilung<br />

ARIS Customized Solutions tritt bei kundenspezifischen<br />

Anpassungen in Ak tion. ARIS<br />

Managed Services übernimmt bei Bedarf den<br />

Betrieb der EAM Solution, die ein Unternehmen<br />

einsetzt.<br />

was anwender von eaM MIt<br />

arIs halten<br />

Sie wollen mehr über ARIS Solution for EAM<br />

wissen? Diskutieren Sie im ARIS Blog mit<br />

Nutzern und Experten.<br />

www.arisblog.com/<br />

category/enterprise-architecture/<br />

Beispiel für ein Applikationsportfolio: Zeigt die Einsatzstrategie<br />

in Form von Quadranten mit Einsatzempfehlungen<br />

II SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09


durchblIck beI der It-ausstattunG<br />

Unternehmen erfassen mit ARIS IT Inventory ihre bestehende IT-Landschaft.<br />

Sie können sich damit über ihre IT-Systeme aktuell informieren und den Ausbau<br />

zukunftssicher planen.<br />

Heterogene IT­Landschaft, Integration un­<br />

terschiedlicher IT­Applikationen, sinkende<br />

Budgets, Flexibilisierung und Virtua lisierung.<br />

Das sind Herausforderun gen, denen<br />

sich moderne IT­Manager stellen müssen.<br />

Natürlich ist auch der tägliche IT­Betrieb sicherzustellen.<br />

Für IT­Verant wortliche ist es<br />

deshalb wichtig, einen schnellen Überblick<br />

über die IT­Landschaft zu bekommen und<br />

den aktuellen Status von IT­Planung und<br />

­Migrationen jederzeit abrufen zu können.<br />

Mit ARIS IT Inventory steht Unternehmen<br />

ein benutzerfreundliches Portal mit Zugriff<br />

auf alle wichtigen IT­Systemdaten zur<br />

Verfügung. Über einen Web­Browser erhalten<br />

die Anwender neben dem reinen<br />

Lesezugriff auf das IT­System­Inventar auch<br />

Schreibrechte zur Beschreibung einzelner<br />

IT­Systeme. So mit können System verantwortliche<br />

die Da ten Ihrer IT­Systeme einfach<br />

und schnell aktualisieren. ARIS IT<br />

Inventory basiert auf ARIS Business Pu blisher<br />

Technologie und ist damit voll integriert<br />

mit diesem Produkt.<br />

wer braucht arIs It Inventory?<br />

Alle Unternehmen, die ihre IT­Landschaft<br />

dokumentieren, den Datenbestand ständig<br />

pflegen und aktuell halten wollen. Das<br />

ARIS­Instrument zielt auf die Mit arbeitergruppe<br />

der Systemverant wortlichen ab.<br />

Diese sind klassischerweise nicht in der IT­<br />

Abteilung, sondern in den einzelnen Fachbereiche<br />

angesiedelt und dort für die fachliche<br />

Betreuung der IT­Systeme zuständig.<br />

Der Einsatz von ARIS IT Inventory ist weder<br />

von der Branche noch von der Größe eines<br />

Unternehmens abhängig, lediglich die Anzahl<br />

der zu verwaltenden IT­Systeme ist ausschlaggebend.<br />

welches lösunGspotenzIal<br />

bIetet arIs It Inventory?<br />

Unternehmen können damit alle IT­Sys tembeschreibungen<br />

und ­daten dezentral erfassen<br />

und pflegen. Bei größeren Unter nehmen<br />

sind oft mehrere tausend Systeme im Einsatz<br />

– für eine zentrale IT­Abteilung ist die<br />

Aktualisierung eine schwierig zu bewältigende<br />

Aufgabe. Das größte Know­how zu<br />

SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09<br />

Dialog zur Pflege von Schnittstelleninformationen in ARIS IT Inventory<br />

Beispiel für einen Systemsteckbrief: Tabellarische Darstellung der Systeminformationen<br />

www.ids-scheer.de/ARIS_IT_Inventory<br />

www.ids-scheer.de/de/ARIS<br />

KNOW-HOW<br />

III


KNOW-HOW<br />

arIs-eXpertentIpp<br />

„Halten Sie die<br />

IT-Systemdaten immer aktuell!“<br />

Kilian Heinz ist im ARIS Product Marketing<br />

der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> verantwortlich für<br />

arIs It Inven tory: »Die Erfassung und<br />

Pflege der Daten ist durch intuitive Benutzer-<br />

führung und klar verständ liche Dialoge leicht<br />

durchführbar. Spezielles ARIS-Know-how<br />

ist nicht erforderlich.«<br />

einzelnen Systemen ist in der Regel in den<br />

Köpfen der Systemverantwortlichen vorhanden,<br />

das macht eine Pflege durch diese sinnvoll.<br />

Das wiederum führt zu einer höheren<br />

Qualität der Daten und zu einer Entlastung<br />

der IT­Ab teilungen. Alle Eingabemasken werden<br />

im Browserfenster in tabellarischer Form<br />

angeboten, der Anwender benötigt damit<br />

keine „ARIS­Modellierungs­Kenntnisse“.<br />

was sInd dIe<br />

eInsatzvoraussetzunGen?<br />

ARIS IT Inventory arbeitet auf der Datenbasis,<br />

die in ARIS IT Architect angelegt wurde.<br />

In den Auswahlboxen von ARIS IT Inventory<br />

stehen nur Informationen zur Verfügung,<br />

die dort zuvor modelliert wurden.<br />

Dadurch wird die Qualität der System beschreibungen<br />

sichergestellt. So wird zum<br />

Bei spiel die unterschiedliche Benennung<br />

durch Groß­ und Kleinschreibung von Daten<br />

bank systemen vermieden.<br />

was sInd dIe erfolGsfaktoren<br />

beI der eInführunG?<br />

Die dezentrale Pflege von IT­Informationen<br />

ist durch einfach zugängliche Browser mit<br />

Eingabemasken wesentlich erleichtert. Die<br />

Einarbeitungszeit wird durch intuitive Benutzerführung<br />

und durch klar verständliche<br />

Dialoge verkürzt. Unternehmen erreichen<br />

durch aktuelle und korrekte Informa tionen<br />

über ihre IT­Systeme eine hohe Planungs­<br />

qualität. Die Wiederverwendung von bestehenden<br />

Informationen aus dem ARIS Repository<br />

ermöglicht die Durch setzung von<br />

Standards, die zum Beispiel mit ARIS IT<br />

Architect definiert wurden (beispielsweise<br />

Technologie­ und Architekturstandards).<br />

Die skalierbare Ar chi tektur ermöglicht die<br />

Zusammenarbeit weltweit verteilter Anwender<br />

gruppen auch in extrem komplexen und<br />

gewachsenen IT­Szenarien.<br />

wo lIeGen dIe haken?<br />

Gespeicherte Daten über die IT­System ausstattung<br />

veralten meist schnell, sie müssen<br />

deshalb ständig aktualisiert werden. Damit<br />

dies passiert, sollte ARIS IT Inventory mit<br />

der Einführung einer IT­Governance verbunden<br />

sein. Das soll die Erreichung der<br />

Unter neh mensziele mit Hilfe der IT sicherstellen.<br />

Die Mitarbeiter und die Fachabteilungen<br />

sind danach verpflichtet, für die ständige<br />

Aktuali sierung der Daten zu sorgen.<br />

wer hIlft beI der<br />

eInführunG und danach?<br />

ARIS Product Consulting ist der richtige<br />

Ansprechpartner, wenn es um die fachliche<br />

Aufgabenstellungen und um die Projektarbeit<br />

geht. Bei kundenspezifischen Anpassungen<br />

unterstützt der Bereich ARIS Customized<br />

Solutions. ARIS Managed Services übernimmt<br />

für Unternehmen bei Bedarf den<br />

Betrieb der Lösung.<br />

fünf schrItte zuM zIel<br />

Iv SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09<br />

01.<br />

Führen Sie einen Workshop durch, in<br />

dem Sie klären, wie die Informationen<br />

abgebildet und welche Modelle und<br />

Objekte wie verwendet werden sollen.<br />

02.<br />

Nun gilt es, Datenquellen für Systembeschreibungen<br />

(aus vorhandenen Systeminventaren<br />

oder CMDBs = Con figu-<br />

ration Management Databases) zu iden-<br />

tifizieren und eine einheitliche<br />

Beschrei bungssprache zu definieren.<br />

03.<br />

Ist dies geschehen, sollten alle Daten-<br />

quellen in ein Repository unter eventu-<br />

eller CMDB-Anbindung zusammenge-<br />

führt werden; es folgt das Mapping der<br />

Informationen auf ARIS-Objekte und die<br />

Erstellung von System-Steckbriefen für<br />

die einzelnen Anwendungssysteme.<br />

04.<br />

Zur ständigen Überprüfung der Pflegeund<br />

Datenqualität sowie dem Füllstand<br />

an Informationen werden nun Reporte<br />

und Auswertungen definiert.<br />

05.<br />

Und zu guter Letzt: Am Schluss stehen<br />

Training und Schulung der Benutzer,<br />

Marketing, um die neue Anwendung bei<br />

den Nutzern bekannt zu machen, sowie<br />

der Roll-out in den einzelnen Unter neh-<br />

mensbereichen.<br />

KNOW-HOW

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