Magazin - IDS Scheer AG
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Magazin - IDS Scheer AG
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scheer<br />
<strong>Magazin</strong><br />
Das <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Management-<strong>Magazin</strong><br />
für Business Process Excellence<br />
schnitt durchs unternehmen<br />
Das Dilemma der Energieversorger<br />
transparenz statt Blindflug<br />
Klare Prozesse bei der Swisscom<br />
master of the universe<br />
Unternehmensarchitekt im Profil<br />
18. Jahrgang Ausgabe 1.2009 6 EUR www.ids-scheer.com/scheermagazin
ARIS<br />
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28. – 29. Mai 2009<br />
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of Business Process Management<br />
Weitere Stationen und Ihre Möglichkeit zur Anmeldung<br />
finden Sie unter: www.processworld.com
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten konzentrieren<br />
sich Entscheider in Unternehmen auf Themen, die<br />
für die Zukunft erfolgskritisch sind. Dies gilt für<br />
alle strategischen Vorhaben. Dazu gehören insbesondere<br />
auch die Bereiche Process Performance Management<br />
(PPM) und Enterprise Architecture Management<br />
(EAM). Grund genug, im <strong>Scheer</strong> <strong>Magazin</strong><br />
einen besonderen Fokus auf diese Themen zu legen.<br />
Prozessoptimierung, Kostensenkung und Effi zienzsteigerung<br />
sind angesichts der Wirtschaftslage ein<br />
Gebot der Stunde. Performance Intelligence als Basis<br />
für kontinuierliches Performance Management ist<br />
die unbedingte Voraussetzung zur Bewältigung dieser<br />
Herausforderungen. Die präzise Kenntnis über<br />
den Status aller Kerngeschäftsprozesse und ihre optimale<br />
Nutzung sind entscheidend für den unternehmerischen<br />
Erfolg. Inzwischen ist PPM eines der wichtigsten<br />
Themen in den Chefetagen. Daher möchte ich<br />
Ihnen die aktuellen Beiträge zu Performance Management<br />
in diesem Heft besonders empfehlen.<br />
Die Planung und das Management unternehmensweiter<br />
IT-Architekturen (EAM) stellen Unternehmen<br />
dauerhaft auf eine solide Geschäftsbasis und schaffen<br />
so eine entscheidende Voraussetzung für die Ge nerierung<br />
von Wettbewerbsvorteilen. Steve Nunn,<br />
COO, The Open Group, vergleicht Unternehmensarchitek<br />
ten mit Stadtplanern, die nicht nur einzelne<br />
Gebäude betrachten, sondern auch deren notwendige<br />
Versor gung und Systemanforderungen.<br />
Bleibt mir, Ihnen viel Freude und neue Erkenntnisse<br />
beim Lesen zu wünschen!<br />
Herzlichst<br />
Ihr Peter Gérard<br />
CEO <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />
gewinnspiel<br />
im fokus<br />
schnitt durchs unternehmen<br />
Das Dilemma der Energieversorger<br />
missverständnisse ausschliessen<br />
EnBW findet gemeinsame Sprache für IT und Fachbereich<br />
das netz der zukunft ist intelligent<br />
Interview mit Gert Brunekreeft<br />
editorial | inhalt<br />
versorgungssicherheit<br />
Stillen Algen und E.coli-Bakterien künftig den Hunger nach Energie?<br />
weltweit<br />
global news<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Marktführer für EA-Tools<br />
verfolgung per rfid<br />
Forschung an der École Polytechnique in Montréal<br />
bpm ist kein luXus!<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> auf der CeBIT 2009<br />
gewinnspiel<br />
Wer hat’s erdacht?<br />
e-mail aus…<br />
Italien<br />
transparenz statt blindflug<br />
Klare Prozesse bei der Swisscom<br />
master of the universe<br />
Unternehmensarchitekt im Profil<br />
transparenz und verlässlichkeit<br />
Kundenzufriedenheit ist für <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Erfolgsrezept<br />
intelligent ausgekontert<br />
Process Intelligence wird zur Realität<br />
prozesse als brückenpfeiler<br />
BTC-CTB steigert Projekteffizienz<br />
der vermittler<br />
Internet-Pionier Yossi Vardi<br />
blick nach vorn<br />
august-wilhelm scheer<br />
Tough times never stay, tough people do…<br />
know-how<br />
aris solution for eam und aris it inventory<br />
Gepflegte IT-Landschaften<br />
webcast-termine | impressum<br />
04 11 21<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09 3<br />
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heftmitte<br />
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im fokus<br />
Schnitt durchs Unternehmen<br />
Die Liberalisierung der Energiemärkte sollte den Verbrauchern niedrigere<br />
Strom- und Gaspreise bringen. Vor allem aber brachte sie zusätzliche Arbeit: Die Energieversorger<br />
müssen ihr Vertriebs- und Netzgeschäft in unabhängige Unternehmen trennen und eine höhere<br />
Komplexität der IT-Prozesse meistern.<br />
Ralf Ortmanns, Leiter der Kundenabrechnung bei der SWD <strong>AG</strong><br />
Günstigere Strompreise durch mehr Wettbewerb – so lautete das<br />
Versprechen der Politik als 1998 in Deutschland die EU-Richtlinie<br />
96/92/EG in Kraft trat. Die Liberalisierung des Strommarktes sollte<br />
neuen Energieversorgern Zugang zum bis dahin von wenigen Monopolisten<br />
beherrschten Markt geben und Druck auf die Preise ausüben.<br />
Ein harter Wettbewerb entbrannte, Strom wurde mal gelb mal blau, und<br />
die Preise sanken tatsächlich. Doch schon bald stiegen sie wieder, weil<br />
sich der Wille zum Wechsel des Strom anbieters in Grenzen hielt.<br />
Bis zum Sommer 2008 haben in Deutschland gerade mal 17 Prozent der<br />
Haushalte zumindest einmal den Lieferanten gewechselt. Diese geringe<br />
Quote sei Folge eines intransparenten Marktes und eines nicht funktionierenden<br />
Wettbewerbs, kritisiert EU-Wett bewerbs kommissarin Neelie Kroes.<br />
Kein Wunder, sagen Verbraucherschützer, denn die EU habe das Augenmerk<br />
zu sehr auf die Erzeugerseite gerichtet, auf die Monopolisten mit<br />
ih ren rentablen Kraftwerkparks. Doch ein Drittel der Stromkosten für<br />
den Verbraucher sind die Netz nutzungs entgelte, die Stromanbieter zahlen<br />
müssen, wenn sie ihre Energie durch das Netz anderer Versorger leiten<br />
wollen – die die Preise dafür nahezu nach Belieben festlegen konnten.<br />
UnbUndling sorgt für mehrArbeit<br />
Mit der zweiten EU-Richtlinie zum Strommarkt aus dem Jahr 2003 ist<br />
damit Schluss. Sie fordert eine Entflechtung – Insider sprechen von<br />
Unbundling – von Stromerzeugung beziehungsweise Gasbeschaffung<br />
auf der einen sowie dem Netz auf der anderen Seite; das heißt, die beiden<br />
Geschäftsbereiche müssen in zwei Unternehmen getrennt werden. Das<br />
hat groteske Folgen: Streng genommen dürfen die Mitarbeiter eines<br />
Energieversorgers, die früher gemeinsam in der Kantine beim Mit tagessen<br />
saßen, nicht mehr über Dienstliches miteinander reden, wenn sie<br />
für unterschiedliche Geschäftsbereiche arbeiten. Andernfalls könnten<br />
die Kollegen aus dem jeweils anderen Geschäftsbereich einen Vorteil gegenüber<br />
der Konkurrenz erzielen.<br />
Natürlich kann die oberste Aufsichtsbehörde – die Bundesnetzagentur<br />
– nicht wirklich kontrollieren, ob sich beispielsweise die Mitarbeiter der<br />
Stadtwerke Düsseldorf Netz GmbH nicht doch beim Mittagessen mit<br />
den Kollegen der Stadtwerke Düsseldorf <strong>AG</strong> über unbundling-sensible<br />
Geschäftsvorfälle unterhalten. Deshalb haben die Stadtwerke Düsseldorf<br />
<strong>AG</strong> ein für alle Mitarbeiter verbindliches Unbundling-Handbuch erstellt<br />
und die Mitarbeiter auf seine Einhaltung verpflichtet – sozusagen<br />
auf die Bibel des liberalisierten, aber regulierten Strom- und Gasmarktes.<br />
Einmal im Jahr muss jedes Energieunternehmen Rechenschaft über<br />
die Umsetzung der Unbundling-Maßnahmen ablegen, die in einem<br />
Gleich behandlungs bericht gegenüber der Bun des netzagentur veröffentlicht<br />
werden.<br />
Die Aufspaltung in zwei Unternehmen klingt einfach, ist indes mehr als<br />
nur ein rechtlicher Akt und gerät in der Praxis schnell zur Sisy phus arbeit.<br />
Denn auch auf der Prozess- und IT-Ebene müssen die Energie versorger<br />
die Entflechtung vollziehen. „Wir machen einen tiefen Schnitt durchs<br />
Unternehmen“, sagt Ralf Ortmanns, Leiter der Kundenabrechnung bei<br />
den Stadtwerken Düsseldorf. Die SWD <strong>AG</strong> ist weiter für den Vertrieb an<br />
die Kunden zuständig, der Betrieb des Stromnetzes wurde an die<br />
Stadtwerke Düsseldorf Netz GmbH verlagert. Die beiden Untermehmen<br />
sind administrativ ge trennt. Zwar gibt es ein gemeinsames Rechenzentrum,<br />
auch die IT-Be treuung für das SAP-System erfolgt aus einer<br />
Hand, doch die Ge schäftsprozesse laufen auf den Rechnern seit Januar<br />
2009 völlig getrennt. Beispiel: Wo früher bei einem neuen Kunden ein gemeinsamer<br />
Datensatz für Vertrieb und Netz genügte, werden nun über<br />
marktkonforme elektronische Datenaustauschprozesse (EDIFACT) komplexe<br />
Ver trags- und Energiedaten zwischen den getrennten SAP-<br />
Mandanten kommuniziert.<br />
4 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Seit November 2007 arbeitet Ortmanns mit seinem Team an dieser aufwändigen<br />
Prozess- und IT-Entflechtung – nicht nur für Strom und Gas,<br />
sondern gleich auch für Wasser und Fernwärme. „Die Mitarbeiter blicken<br />
sonst nicht mehr durch, wenn es für verschiedene Produkte verschiedene<br />
Prozesse gibt“, so Ortmanns. Rund 3500 Arbeitstage externer<br />
Berater – der Löwenanteil von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> – waren zusätzlich nötig. Die<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Berater, die eine lange Kundenliste mit Energieversorgern<br />
vorweisen können und entsprechend gut über die Branche Bescheid<br />
wissen, klären mit dem Kunden, wo der Schnitt durchs Unternehmen<br />
verläuft, denn das ist rechtlich nicht eindeutig festgelegt. „Das Team<br />
von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> hat uns bei Konzeption und Umsetzung der Workflows<br />
geholfen und seine Expertise im Energiemarkt eingebracht“, sagt<br />
Ortmanns und lobt die konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Die Entflechtung hat die Prozesse ohne Zweifel komplizierter gemacht,<br />
ein gutes Prozessmanagement ist daher lebenswichtig. So hat die<br />
Netzgesellschaft mit weit über 100 Lieferanten zu tun, die Kunden an-<br />
erKenntnisse Und erfAhrUngen<br />
die steigende komplexität in den marktprozessen lässt sich durch<br />
effektives prozessmanagement und klare prozessverantwortung<br />
beherrschen.<br />
• die systemkommunikation sowohl intern als auch mit markt-<br />
partnern sollte so weit wie möglich über edifact-for mate<br />
standardisiert werden.<br />
• mitarbeiter sollten an einem intensiven wissensaustausch<br />
teilhaben und in die testaktivitäten einbezogen werden.<br />
• den umbau der systemarchitekturen sollte man zur konsoli-<br />
dierung der it-systeme nutzen.<br />
• der Zuwachs an know-how in der prozessabwicklung lässt<br />
sich für die ausdehnung der vertriebsaktivitäten über das<br />
eigene versorgungsgebiet hinaus nutzen.<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
im fokus<br />
melden, abmelden, stornieren, Zählerdaten austauschen und so weiter.<br />
„Und jeder Marktpartner interpretiert den normierten EDIFACT-<br />
Datenstandard etwas anders“, klagt Ortmanns. Etwa 1500 Testfälle habe<br />
man mit Erfolg durchgespielt – doch in Zukunft werden jedes Jahr<br />
zwölf Millionen elektronische Nachrichten über die Datendrehscheibe<br />
der Stadtwerke laufen.<br />
Zwei bis drei ProZent mehr PersonAl<br />
„Ohne Mehraufwand geht es leider nicht“, sagt André Dreißen, Geschäftsbereichsleiter<br />
Consulting Utilities bei <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, der mit seinem<br />
Team Energieversorger bei der Einführung und Entflechtung von SAP-<br />
Systemen berät. Mit zwei bis drei Prozent mehr Personal müsse man<br />
rechnen – aber nur bei guter Planung der Prozesse. Unterm Strich rechnet<br />
Ralf Ortmanns bei Kunden im Stadtgebiet Düsseldorf mit höheren<br />
Prozesskosten im Bereich der Netz- und Vertriebslogistik von 20<br />
Prozent. Der Zuwachs bei den Kosten würde noch einige Prozentpunkte<br />
höher sein, wenn man die zu entflechtenden Prozesse nicht vorher mit<br />
ARIS im Detail konzipiert hätte, schätzt Dreißen.<br />
Die Arbeit wird den Beratern nicht so schnell ausgehen. Die dritte EU-<br />
Richtlinie zu einer weitergehenden Entflechtung steht vor der Tür,<br />
außer dem haben die Gasversorger noch von der letzten Richtlinie erheblichen<br />
Nachholbedarf. Manche Energieversorger, die sich bisher der<br />
Entflechtung verweigert haben, können sich nicht mehr länger dem<br />
rechtlichen Risiko aussetzen.<br />
André Dreißen, Geschäftsbereichsleiter Consulting Utilities, <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />
5
im fokus<br />
Mit der Trennung der Geschäftsbereiche ist das Thema Liberalisierung<br />
für die Stadtwerke Düsseldorf nicht abgeschlossen. Wichtiges Vorhaben<br />
2009 ist die Liberalisierung des Messstellenbetreiberwesens, von dem<br />
die meisten Stromkunden bisher noch nichts mitbekommen haben.<br />
Dabei hat jeder Kunde seit September 2008 das Recht, den Betreiber des<br />
Stromzählers frei zu wählen. Den installierte früher immer der Netzbetreiber;<br />
doch nach der Entscheidung der EU kann jedes Unternehmen<br />
Zähler anbieten, auch wenn es bisher gar nichts mit dem Energiemarkt<br />
zu tun hatte. Das Ziel: Intelligente Zähler sollen den Kunden mehr In formationen<br />
über ihr Verbrauchsverhalten geben und den Strom ver brauch<br />
senken helfen, etwa durch eine Internetverbindung, die den aktu ellen<br />
Strompreis im Blick behält. Das ist Voraussetzung für neue Tarife, die<br />
die Energieversorger ab 2010 anbieten müssen. So muss es Tarife geben,<br />
die sparsames Verhalten belohnen, etwa durch niedrige Preise zu verbrauchsarmen<br />
Zeiten, in fernerer Zukunft auch durch automatische<br />
Steuerung von Kühlschrank und Waschmaschine durch den Zähler.<br />
Vollständige entflechtUng gefordert<br />
Die Realität sieht freilich anders aus. Einen Wettbewerb auf dem Zählermarkt<br />
gibt es noch nicht. Zum einen fehlen Unternehmen, die sich<br />
auf so etwas spezialisieren, zum anderen konnte sich die Industrie noch<br />
nicht auf einheitliche Zählerstandards einigen. Ein beliebiger Wechsel<br />
von Anbieter und Zählermodell ist deshalb noch nicht möglich. Laut<br />
Ralf Ortmanns wird es auch in Zukunft kaum ein lohnendes Ge schäftsmodell<br />
geben, bei dem ein neuer Zähleranbieter nicht gleichzeitig auch<br />
der Energielieferant ist. Diesen Ansatz verfolgt das Pilot projekt der<br />
Stadt werke Düsseldorf, bei dem bei 1000 Kunden intelligente Zähler installiert<br />
wurden, die mit der Leitwarte verbunden sind und in Zukunft<br />
flexible Tarife anbieten werden.<br />
6 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
„das team von ids scheer hat uns bei konzeption<br />
und umsetzung der workflows geholfen und<br />
seine expertise im energiemarkt eingebracht.“<br />
Bislang bezieht sich die eigentumsrechtliche Entflechtung von Erzeugung<br />
und Netz nur auf die Fernübertragungsnetze; die lokalen Ver teiler<br />
netze, die von den Stadtwerken betrieben werden, blieben bisher außen<br />
vor, auch wenn einige Stadtwerke die Entflechtung in einem Rutsch<br />
durchziehen. Der Bundesverband neuer Energieanbieter fordert für alle<br />
kommunalen Versorger eine vollständige Entflechtung, um neuen An bietern<br />
ungehinderten Zugang zu den Strom- und Gasnetzen zu gewähren<br />
– eine Ansicht, die auch die EU-Kommission teilt. Dagegen tritt die<br />
Bun desnetzagentur, die den Wettbewerb auf den Energiemärkten sichern<br />
mArKt stAtt monoPol<br />
bis 1998 existieren in deutschland acht überregionale verbund-<br />
unter nehmen, die 82 prozent des stroms erzeugen, sowie rund<br />
80 regionale versorgungsunternehmen (7 prozent der strom-<br />
erzeu gung) und rund 900 kommunale versorgungsunternehmen<br />
(11 prozent der stromerzeugung).<br />
am 19. februar 1996 tritt in der eu die binnenmarktrichtlinie<br />
elektrizität (rl 96/92/eG) in kraft. deutschland setzt die richt linie<br />
am 29. april 1998 in nationales recht um und novelliert damit das<br />
alte energiewirtschaftsgesetz aus dem Jahr 1935.<br />
heute gibt es in deutschland nur noch vier überregionale ver bund-<br />
unternehmen, daneben 50 weitere reine stromerzeuger, 60 regio-<br />
nale versorger, 25 größere stadtwerke, 700 mittlere und kleinere<br />
stadt- und Gemeindewerke, 100 kleinere private lokalversorger<br />
sowie 150 händler und Ökostromanbieter (ohne private betreiber<br />
von windanlagen und kleinen wasserkraftwerken).<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
im fokus<br />
soll, für eine pragmatische Lösung ein. Ihr Präsident Matthias Kurth favorisiert<br />
das Modell der Bundesregierung, das eine größere Eigen ständig<br />
keit der Netzgesellschaften vorsieht, ohne die Energie un ter nehmen<br />
vollständig zu zerschlagen. Viele Verbraucher schützer, aber auch Wissenschaftler<br />
wie Prof. Dr. Bontrup von der Fach hoch schule Gelsen kirchen,<br />
plädieren indes für das Schweizer Modell, wo die Strom- und Gas netze in<br />
öffentlicher Hand sind, unabhängig von Unter neh mens in teres sen. Welches<br />
Modell sich am Ende durchsetzt, ist offen. Klar ist: Die Ent flech tung von<br />
Erzeugung und Netz ist Realität und nicht mehr aufzuhalten.<br />
2003 folgt die zweite richtlinie (2003/54/eG bzw. richtlinie 2003/<br />
55/eG) der europäischen union, die zu einer administrativen ent-<br />
flechtung von erzeugung und netz verpflichtet. ab 2004 unterliegt<br />
auch der deutsche Gasmarkt der liberalisierung.<br />
am 7. Juli 2005 setzt das novellierte energiewirtschaftsgesetz die<br />
zweite richtlinie zum elektrizitäts- und Gasbinnenmarkt um.<br />
am 19. september 2007 legt die eu-kommission das dritte ener-<br />
gieliberalisierungspaket vor. am 10. oktober 2008 einigen sich die<br />
europäischen energieminister auf eine entschärfte fassung, die<br />
es großen konzernen unter aufsicht einer behörde erlaubt, ihre<br />
netze zu behalten. ob die regelung am ende genau so aussehen<br />
wird, stand zum redaktionsschluss noch nicht fest.<br />
7
Missverständnisse ausschließen<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
im fokus<br />
Die Liberalisierung der Versorgungswirtschaft und die dadurch induzierten Anpassungen der<br />
IT-Systeme wurden für Dr. Wolfgang Rüffler als Leiter IT/QM und Prozesse im Kundensegment B2B<br />
der EnBW Vertriebs- und Servicegesellschaft zur persönlichen Herausforderung. Eine Vielzahl von miteinander<br />
gekoppelten Systemen war von den Veränderungen betroffen, um u.a. ein CRM-System neu<br />
einzuführen und den Vertrieb von EnBW B2B auf die neuen Marktanforderungen auszurichten. Eine der<br />
wesentlichen Herausforderungen war dabei mangelnde Transparenz in der über die Jahre gewachsenen<br />
Infrastruktur sowie die Kommunikation zwischen Vertretern von Fachbereichen und IT. Die Lösung war,<br />
alle relevanten Geschäftsprozesse zu analysieren, um danach die optimalen Sollprozesse mit ARIS zu beschreiben<br />
und die Zusammenhänge zwischen den betriebswirtschaftlichen Abläufen und den IT-Systemen<br />
für die Mitarbeiter der Fachbereiche und der IT in einer gemeinsamen „Sprache“ zu erschließen.<br />
Dr. Wolfgang Rüffler, EnBW VSG B2B<br />
Dr. Wolfgang Rüffler hat die Prozesse und Daten<br />
der EnBW Vertriebs- und Service gesellschaft<br />
B2B (EnBW VSG) fest im Blick. „Bei uns<br />
gibt es nur noch IT-Projekte, bei denen die<br />
Prozesse und Daten klar beschrieben sind“,<br />
sagt der Leiter IT/Qualitätsmanagement und<br />
Pro zesse. Seine langjährige Berufserfahrung<br />
bei dem Energieversorger mit Sitz in Karlsruhe<br />
hat ihm gezeigt, wie wichtig abteilungsübergreifende,<br />
verbindliche Prozessmodelle für<br />
ein Unternehmen sind, das ständig in Be wegung<br />
ist und schnell auf neue Anfor derungen<br />
reagieren muss – egal ob diese gesetzlicher, organisatorischer,<br />
vertrieblicher oder kommunikativer<br />
Natur sind.<br />
Dass heute IT- und Fachabteilungen im Un ternehmen<br />
eine Sprache sprechen, ist ohne die<br />
gemeinsam erarbeiteten Prozess- und Fachdaten<br />
modelle nicht denkbar. Sie legen den<br />
Grund stein für ein effizientes An forderungsmanagement<br />
von IT-Lösungen. Das macht<br />
EnBW VSG B2B nicht nur im liberalisierten<br />
Marktumfeld flexibel und handlungsfähig,<br />
sondern senkt auch den Konzeptionsaufwand<br />
für die Veränder ungen in den Systemen.<br />
Seit 2006 setzt die für Service und Vertrieb<br />
ver antwortliche EnBW-Gesellschaft im B2B-<br />
Segment ARIS Business Architect für die Fachdatenmodellierung<br />
in größeren IT-Pro jek ten<br />
ein. Der Bereich von Dr. Rüffler wurde damit<br />
beauftragt, die Optimierung der einzelvertraglichen<br />
Verrechnung zwischen der Vertriebs-<br />
und Energie handels gesell schaft Prozess-<br />
und IT-seitig zu unterstützen. Dabei<br />
prüf te das Projekt-Team unter anderem, ob<br />
man vorhandene Applikationen erweitern kann<br />
oder ob z. B. neue Services genutzt werden sollen;<br />
der Energieversorger arbeitet momentan<br />
mit einigen selbst entwickelten Business Services.<br />
„Zur Zeit analysieren wir, wie wir das<br />
The ma ‚Services‘ auch in ARIS umsetzen können“,<br />
so Dr. Rüffler. Er erhofft sich davon eine<br />
Brücke zwischen IT und Bu si ness, die ihm<br />
hilft, neue Services schneller zu entwickeln<br />
und den Gesamtaufwand zu reduzieren.<br />
Aufgrund seiner Erfahrung steht für Dr.<br />
Rüffler fest, dass der Einsatz von ARIS in der<br />
IT zu spürbaren Effekten führt. „In einem<br />
SAP-CRM-Einführungsprojekt, an dem insgesamt<br />
240 Personen beteiligt waren, konnten<br />
wir dank verbesserter Kommunikation und<br />
Klä rung der fachlichen Anforderungen Ressourcen<br />
einsparen; die frühzeitige Fehlererken<br />
nung in der Blueprint-Phase reduzierte<br />
den IT-Projekt aufwand.“<br />
Zeit der erKenntnis<br />
Nachdem die Bundesregierung vor zehn Jahren<br />
den Strommarkt liberalisierte, führten die<br />
Abteilungen meist dezentral neue Systeme,<br />
Methoden und Modelle ein. Fachübergreifende<br />
Prozesse und Datenstrukturen ließ die damalige<br />
IT-Struktur nicht zu. Sein Lösungsansatz,<br />
alle Geschäfts prozesse und Fachdaten in einem<br />
dr. wolfgAng rüffler<br />
dr. wolfgang rüffler, 46, verantwortet bei<br />
der enbw vertriebs- und service gesell-<br />
schaft b2b den bereich it/Qualitäts ma-<br />
nagement & prozesse und leitet dort ein<br />
82-köpfiges team. seit zehn Jahren ist er<br />
im enbw-konzern in unterschiedlichen<br />
unter nehmensbereichen tätig. meilen-<br />
steine hierbei waren u. a. der aufbau der<br />
ver triebs systeme und bi-systeme für<br />
enbw vsG b2b, vsG b2c sowie die enbw-<br />
tochter Yello.<br />
9
im fokus<br />
Die EnBW VSG findet mit ARIS eine Lingua franca.<br />
zentralen IT-System zu beschreiben, kostete<br />
den IT-Leiter zuerst einmal eines: Über zeugungsarbeit.<br />
„Viele sahen zunächst in der Abbildung<br />
von Geschäftsprozessen und Fach daten<br />
nur ‚Bildchenmalerei‘ und erkannten nicht<br />
die Vorteile eines einheitlichen Vorgehens.“<br />
Bis 2004 wurde die Modellierung in Grafikprogrammen<br />
betrieben. Hierdurch wurde die<br />
Versionierung erschwert und getrennte Entwicklungs-<br />
und Produktionsumgebungen sowie<br />
die datenbankba sierende Analyse waren<br />
nicht möglich. „Bei neuen Projekten mussten<br />
wir mit der Prozess- und Datenmodellierung<br />
häufig wieder von vorn anfangen“, erinnert<br />
sich Dr. Rüffler. Ineffizienzen waren vorprogrammiert.<br />
sUche nAch<br />
der gemeinsAmen sPrAche<br />
Vor fünf Jahren entschied sich die Vertriebs-<br />
und Service ge sell schaft im Kunden segment<br />
B2B für ARIS und modelliert seitdem im B2B-<br />
Bereich ihre Geschäftsprozesse und Fachdaten<br />
mit diesem Tool. Seit 2006 stellt das Un ternehmen<br />
die Modelle automatisiert mit Hilfe<br />
von ARIS Business Publisher für alle beteiligten<br />
Mitarbeiter frei zugänglich über das<br />
Intranet zur Verfügung. Gab es vor der<br />
Einführung von ARIS Ver ständigungsschwierigkeiten<br />
zwischen Fach- und IT-Abteilung, so<br />
führte die Modellierung der Fach daten und<br />
Prozesse nun zu einer Lingua franca, einer<br />
Sprache, auf die sich alle beteiligten Mitarbeiter<br />
einigten. Das gemeinsame Verständnis trägt<br />
wesentlich zur raschen Realisierung der Vielzahl<br />
an großen IT-Pro jekten und kleineren<br />
täglichen Change Re quests bei.<br />
„Was uns noch fehlte, war die Verbindung der<br />
Prozesse mit den IT-Anwendungen“, sagt<br />
Dr. Rüffler. „Deswegen haben wir im Rahmen<br />
der IT-Entwicklung die Fachdatenmodellierung<br />
eingeführt.“ Die Fach daten modelle umfassen<br />
alle Angaben, die nötig sind, die Geschäfts<br />
prozesse IT-technisch bestmöglich zu<br />
unterstützen. Aus ihnen erkennt der Nut zer<br />
beispielsweise, welche Daten er benötigt, um<br />
einen Ge schäftspartner im System zu erfassen:<br />
Von der Vertragsart über das Angebot und die<br />
Zählpunkte im System bis hin zu den Beziehungen<br />
zu anderen Ge schäftspartnern erstrecken<br />
sich die Angaben. Dazu kommen Informa<br />
tionen darüber, welche IT-Systeme für die<br />
Fachdatenmodelle notwendig sind, wohin die<br />
Daten transferiert werden müssen und wie sie<br />
verteilt werden sollen. In welchem System liegen<br />
die Datenbanktabellen? Welche Bezie hungen<br />
haben sie zueinander? Wie sollen die<br />
Schnitt stellen aussehen? All dies sind Fragen,<br />
die das Team von Dr. Rüffler klären muss.<br />
„Von den Fachdaten ist es dann nicht mehr allzuweit,<br />
bis man im nächsten Schritt in der<br />
Systemlandschaft an den echten Datenmodellen<br />
arbeitet“, so Dr. Rüffler. Dabei ist die Aufglie<br />
derung der Fachdatenmodelle in eine betriebswirtschaftliche<br />
und eine systemspezifische<br />
Sicht von wesentlichem Nutzen für die<br />
Abbil dung der Unternehmensrealität – und<br />
das gilt vor allem in einer serviceorientierten<br />
IT-Umgebung. Denn so wie andere zukunftsorientierte<br />
Unternehmen will auch die EnBW<br />
VSG Services nutzen, um neue fachliche Abläufe<br />
mit geringerem An passungsaufwand<br />
schneller in der IT umzusetzen.<br />
Somit stellen die bisherigen Anstrengungen<br />
hinsichtlich Prozess-, Fachbegriffs- und Fachdatenmodellierung<br />
sowie der Modellierung<br />
von Services in ARIS die ersten operativen und<br />
strategischen Schritte in Richtung einer zukunftsweisenden<br />
serviceorientierten Architektur<br />
(SOA) für EnBW VSG B2B dar.<br />
10 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
enbw<br />
die enbw energie baden-württemberg<br />
aG liefert strom und Gas sowie energie-<br />
nahe dienstleistungen an rund sechs mil-<br />
lionen kun den, verfügt über eine instal-<br />
lierte kraftwerksleistung von 14.800<br />
mega watt und erwirtschaftete 2007 mit<br />
20.500 mitarbeitern einen umsatz von<br />
über 14 milliarden euro. wichtigste ver-<br />
triebs organisa tion innerhalb des enbw<br />
konzerns ist die enbw vertriebs- und<br />
ser vicegesellschaft mbh (enbw vsG),<br />
die von stuttgart aus und mit über 2.100<br />
mitarbeitern alle deutschen vertriebs-<br />
regionen betreut.
„Das Netz der Zukunft ist intelligent“<br />
Herr Brunekreeft, die EU-Kommission<br />
will 2009 endlich die lange diskutierte drit te<br />
Richtlinie zur Liberalisierung des Energiemarkts<br />
unter Dach und Fach bringen. Was<br />
kommt auf die Unter neh men zu?<br />
Die Kommission hatte eine strikte Eigen tums -<br />
entflechtung der Hoch spannungsnetze geplant.<br />
Das heißt, die dominierenden Kon zer ne<br />
E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall in Deutsch -<br />
land oder RTE und EDF in Frank reich und in<br />
einigen anderen Ländern dürfen nicht auch<br />
gleichzeitig im Besitz der Netze sein. Das soll<br />
den freien Zugang neuer Energieanbieter ins<br />
Netz erleichtern und somit den Wettbewerb<br />
vorantreiben.<br />
War das nicht schon<br />
das Ziel der zweiten Richtlinie?<br />
Im Prinzip schon. Aber damals wurde die<br />
Entflechtung nur auf administrativer Ebene<br />
durch gesetzt. Die Unternehmen für Erzeu gung<br />
und Netz müssen demnach getrennt sein und<br />
ein eigenes Management haben, das keine<br />
wirtschaftlichen Interessen am jeweils anderen<br />
Unternehmen hat. Die Unterneh men verpflichten<br />
sich, bestimmte Informa tionen<br />
nicht an das andere Unternehmen weiter zureichen.<br />
Erlaubt ist aber eine Holdingstruktur,<br />
in der ein Aktionär beliebige Anteile an<br />
beiden Un ter nehmen hat. Genau das würde<br />
die EU-Kom mission gerne abschaffen.<br />
Die Kommission hat sich aber nicht<br />
durch gesetzt?<br />
Wie die Richtlinie aussehen wird, darüber<br />
wurde noch nicht endgültig abgestimmt.<br />
Nach aller Wahrscheinlichkeit wird aber auch<br />
die Variante aufgenommen, die von Österreich,<br />
Frankreich, Deutschland und fünf weiteren<br />
EU-Staaten ins Spiel gebracht wurde<br />
und die weiterhin nur eine administrative<br />
Ent flechtung vorsieht, wenn auch mit kleineren<br />
Modifi kationen wie einer verschärften<br />
Aufsicht.<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
1|09<br />
Gert Brunekreeft, Professor für Energiewirtschaft an der<br />
Jacobs University Bremen, über den Wettbewerb im europäischen Energiemarkt und<br />
die Herausforderung des Smart Grid.<br />
Es ändert sich also wenig?<br />
Auch ohne die Richtlinie könnte es durchaus<br />
zur eigentumsrechtlichen Entflechtung kommen.<br />
Bestes Beispiel ist E.ON, das sein Stromnetz<br />
verkauft, natürlich nicht ganz freiwillig,<br />
sondern als Ergebnis einer Vereinbarung mit<br />
der Europäischen Kommission. Länder wie<br />
England, Italien, Spanien und die Nie derlande,<br />
die eine weitergehende Entflech tung<br />
bereits umgesetzt haben, werden zusätzlich<br />
Druck machen. Die ganze Diskussion drehte<br />
sich bisher aber nur um die Transportnetze,<br />
also um die Hochspannungsleitungen, die das<br />
Rückgrat des Netzes bilden. Das Verteilnetz,<br />
das den Endkunden versorgt, haben die Wettbewerbshüter<br />
bisher ausgeklammert, obwohl<br />
es auch hier Vorreiter gibt, zum Beispiel die<br />
Niederlande.<br />
Könnte sich das ändern?<br />
Noch liegen die Prioritäten in Brüssel woanders<br />
und es gibt auch keinen aktuellen Anlass,<br />
darüber zu diskutieren. Das kann sich aber<br />
schnell ändern, weil die Zahl der dezentralen<br />
Einspeiser zunimmt. Wer eine Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach hat, speist ja Strom ins<br />
Netz ein. Die einst starren Rollen von Erzeuger<br />
und Abnehmer weichen auf, neue, kleinere<br />
Dienstleister könnten entstehen, die diese<br />
Energie bündeln und handeln. Aber dann käme<br />
schnell die Forderung nach einer Entflech<br />
tung auch auf dieser Ebene – ein Da mokles<br />
schwert für die Stadtwerke.<br />
Welchen Einfluss hätte<br />
das Smart Grid auf die Entflechtung?<br />
Das Netz der Zukunft ist intelligent – es sorgt<br />
nicht nur für den physikalischen Strom transport,<br />
sondern tauscht Daten aus, die eine effiziente<br />
Energienutzung vom Erzeuger über das<br />
Netz bis zum Verbraucher ermöglicht. Das<br />
Problem: Das Smart Grid bietet dann den<br />
größten Nutzen, wenn die informationstechnische<br />
Verknüpfung aller Marktteilnehmer<br />
möglichst eng ist. Doch gerade das wider-<br />
Prof. Gert Brunekreeft<br />
spricht der Idee der Entflechtung. Hier ist der<br />
Gesetzgeber gefragt, der auf einem schmalen<br />
Grad zwischen Förderung der Technologie<br />
und Förderung des Wettbewerbs gehen muss.<br />
Was empfehlen Sie den Energie versor gern?<br />
In den Ländern, wo das noch nicht geschehen<br />
ist, sollten die Versorger die zweite Richtlinie<br />
der Entflechtung umsetzen und ansonsten<br />
abwarten, was der Gesetzgeber in der EU und<br />
in ihrem Land entscheidet. Wichtig scheint<br />
mir der zeit, bei der Entwick lung des Smart<br />
Grid vorne da bei zu sein, sich also mit intelligenten<br />
Zählern, Einspeisung regenerativer<br />
Ener giequel len und neuen Strom tarifen zu<br />
beschäftigen.<br />
gert brUneKreeft<br />
Gert brunekreeft ist professor für ener-<br />
giewirtschaft am bremer energie-institut<br />
der Jacobs university bremen. Zuvor lei-<br />
tete er das regulierungsmanagement des<br />
energiekonzerns enbw, davor forschte er<br />
an den universitäten tilburg (niederlande),<br />
cambridge und freiburg. derzeit beschäf-<br />
tigt sich seine for schungs gruppe mit den<br />
entwicklungen bei der regulierung der<br />
en ergiemärkte, den vor- und nachteilen<br />
der eigentumsentflechtung sowie mit der<br />
versorgungssicherheit im liberalisierten<br />
energiemarkt.<br />
im fokus<br />
11 11
im fokus<br />
Versorgungssicherheit<br />
Klimawandel, regional begrenzte Brennstoffvorräte und politische Unwägbarkeiten forcieren die welt -<br />
weite Diskussion über neue Energiequellen. Beteiligt sind unterdessen auch die Energieversorger, die nicht<br />
mehr nur auf Etabliertes setzen wollen. Neben den „Klassikern“ Kohle, Erdöl und Erdgas sind uns unterdessen<br />
auch alternative Energien wie Windkraft, Photovoltaik, Geothermie und Biomasse nicht mehr fremd.<br />
Mit neuen Varianten der Energieerzeugung beschäftigt sich ein ganzer Forschungszweig mit teils<br />
ungewöhnlichen Ansätzen und Ergebnissen.<br />
der co2-Killer<br />
Algen werden roh als Salat oder gedünstet als<br />
Gemüse verzehrt. Eine Delikatesse in Südostasien,<br />
wo jährlich etwa neun Millionen Tonnen<br />
verspeist werden. Doch Algen erfüllen als kleine<br />
Klimaschützer noch ganz andere Zwecke:<br />
Weil ihre Zellen Photosynthese betreiben, sind<br />
sie hocheffiziente Kohlendioxid-Verwerter. In<br />
Hamburg macht ein Pilotprojekt den Praxistest:<br />
Seit kurzem wächst neben einem Heizkraftwerk<br />
von E.ON Hanse die Alge „Chlorella<br />
Hamburgensis“. Die winzige Alge kann gezielt<br />
gezüchtet werden, und zwar mit Kohlendioxid<br />
aus Kraftwerken: Bis zu 80 Prozent kann sie<br />
auf nehmen. Im kommenden Jahr soll ein<br />
Hektar Kollektorfläche jährlich rund 150 Tonnen<br />
Biomasse produzieren und dabei 450 Tonnen<br />
Kohlendioxid binden. Die Algensuppe befindet<br />
sich dort zwischen flachen Kunststoffplatten,<br />
den Photobioreaktoren.<br />
Ebenfalls erfolgreich arbeitet der amerikanische<br />
Technologieverbund GreenFuel Technolo<br />
gies mit Algen: Das Unternehmen hat eine<br />
Aus beute von etwa einer Tonne Algen pro<br />
Hektar und Tag. In dem Projekt wird CO 2 zur<br />
Produktion von Biodiesel und Ethanol aus<br />
Mikroalgen genutzt. Zum Wachsen brauchen<br />
Algenzellen eine optimale Lichtversorgung –<br />
und viel Wärme. Im Winter ein Problem: Stehen<br />
die Anlagen nicht unter der Tropensonne,<br />
sondern in kälteren Gefilden, so produzieren<br />
sie viel weniger Biomasse. Denn bei Tem pe raturen<br />
unter fünf Grad gehen Sommeralgen in<br />
den Winterschlaf.<br />
sonnenfeUer wird entfAcht<br />
Seit Jahrmilliarden versorgt sie die Erde zuverlässig<br />
mit Energie: die Sonne. In ihrem Inneren<br />
brodelt es bis zu 15 Millionen Grad Celsius.<br />
Fusion heißt das Zauberwort – die Verschmelzung<br />
von Atomkernen. Erste Überlegungen,<br />
die Kernverschmelzung zur Energiegewinnung<br />
auf der Erde nutzbar zu machen, begannen<br />
Ende der 40er Jahre. Jahrzehntelange Forschungen<br />
brachten ITER hervor, ein gemeinsames<br />
Projekt der EU, Japans, der Volksrepublik<br />
China, Indiens, Südkoreas, der Rus sischen<br />
Fö de ration und der USA: Ein Fu sionskraftwerk<br />
soll – wie in der Sonne – aus der<br />
Verschmel zung von Atomkernen Energie gewinnen.<br />
Dazu muss der Brennstoff, ein Plasma<br />
a u s d e n Wa s s e r s t o f f a r t e n D e u t e r iu m u n d<br />
Tritium, auf Tem peraturen über 100 Millionen<br />
Grad Cel sius auf geheizt werden: Die Was serstoffkerne<br />
verschmelzen zu Helium, es werden<br />
Neutronen frei und große Mengen von Ener gie.<br />
Derzeit wird dafür ein Experimentalreaktor<br />
im südfranzösischen Cadarache gebaut. Ein<br />
Gramm Brennstoff könnte in einem Kraftwerk<br />
9000 Kilowattstunden Energie freisetzen, die<br />
Verbrennungswärme von elf Tonnen Kohle.<br />
Ex perten glauben, dass Fusionsenergie bis<br />
zum Jahr 2100 etwa 20 bis 30 Prozent des europäischen<br />
Strombedarfs decken kann. Allerdings<br />
verursacht diese Technologie radioaktiven<br />
Müll, der für mindestens hundert Jahre sicher<br />
eingelagert werden muss. Und: Allein die<br />
Zündung des Sonnenfeuers verbraucht so viel<br />
Energie, dass netto noch keine Energie aus der<br />
Kernfusion gewonnen werden kann.<br />
12 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
süss trifft AUf sAlZig<br />
Schon die alten Ägypter und Römer verwendeten<br />
Wasserkraft als Antrieb für Getreide mühlen.<br />
Sie entwickelte sich zu einer ausgereiften<br />
Technologie, die die Menschheit seit Ende des<br />
letzten Jahrhunderts zur Stromerzeugung<br />
nutzt. In Norwegen entsteht seit 2008 das weltweit<br />
erste Osmosekraftwerk. Ein solches Kraftwerk<br />
nutzt den Wasserdruck, der sich aufbaut,<br />
wenn Süß- und Salzwasser an Flussmündungen<br />
ins Meer aufeinander treffen und durch eine<br />
Membran getrennt werden. Der durch die<br />
Osmose entstehende Druck – theoretisch bis zu<br />
26 bar – kann dann eine Turbine antreiben, die<br />
Strom erzeugt. Der Prototyp, der an einer<br />
Fluss mündung im Oslo-Fjord entsteht, wird<br />
mit einer 1000 Quadratmeter großen Membranfläche<br />
ausgestattet. Der norwegische Ener<br />
gie konzern Statkraft ist überzeugt, dass er in<br />
Norwegen damit jährlich bis zu zehn Prozent<br />
der Energieproduktion des Landes abdecken<br />
kann. Allerdings kann man die Osmose-Energie<br />
nicht überall nutzen: Bei ausgedehnten<br />
Flussmündungen ist der Konzen trations unterschied<br />
zwischen Fluss- und Meerwasser zu gering<br />
für die Strompro duktion. Derzeit schafft<br />
die Membran 3,5 Watt pro Quadratmeter,<br />
wirtschaftlich wird sie jedoch erst ab mindestens<br />
fünf Watt pro Qua dratmeter.<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
im fokus<br />
stillen algen, kernfusion und e.coli-bakterien<br />
künftig den hunger nach energie? weltweit sind<br />
forscher auf der suche nach dem Öl von morgen.<br />
sPieglein, sPieglein…<br />
Der Spiegel gilt als Zeichen der Eitelkeit und<br />
Wollust. Doch der Spiegel, und mit ihm die<br />
Sonne, steht auch zunehmend für die Energie<br />
der Zukunft: In Südspanien entsteht derzeit<br />
das größte Solarkraftwerk der Welt. In einem<br />
Spiegelmeer reflektiert sich der andalusische<br />
Himmel – mit einer Bruttostromproduktion<br />
von rund 180 Gigawattstunden im Jahr und einer<br />
Kollektorfläche von über 510.000 Quadratmetern,<br />
das entspricht 70 Fußballfeldern.<br />
Die Parabolrinnen-Kraftwerke in der Provinz<br />
Granada sollen bis zu 200.000 Menschen mit<br />
umweltfreundlichem Solarstrom versorgen.<br />
Pa rabolisch gebogene Spiegel konzentrieren<br />
die Sonnenstrahlung auf ein Rohr in der<br />
Brennlinie. Hier erhitzt das 80-fach verstärkte<br />
Sonnenlicht Thermoöl auf 400 Grad. Je höher<br />
die Temperatur im Dampfkreislauf, desto effizienter<br />
kann die Turbine arbeiten. Stromüberschuss<br />
wird von einem Wärmespeicher –<br />
auf 390 Grad aufgeheiztes flüssiges Salz – aufgenommen<br />
und zu Son nen man gelzeiten zum<br />
Betrieb der Turbine wieder abgegeben. Nachteil<br />
ist: Parabolrinnen-Kraftwerke benötigen<br />
direktes Sonnenlicht und sind nicht – wie<br />
Sonnenkollektoren oder Solarzellen – schon<br />
bei diffusem oder gestreutem Licht brauchbar.<br />
Interessante Standorte sind daher auf den sonnenreichsten<br />
Gürtel der Erde beschränkt.<br />
bAKterien sPUcKen Öl<br />
Im Zuge der GeneSat-1 Mission wurde das<br />
Bakterium Escherichia coli, besser bekannt<br />
unter E.coli, 2006 in den Orbit befördert, um<br />
an ihm genetische Änderungen durch kosmische<br />
Strahlungen zu untersuchen. Jetzt macht<br />
die Mikrobe schon wieder Schlagzeilen: Gentechnisch<br />
verändert soll sie Öl und Benzin<br />
ausspucken. Dies behaupten zumindest die<br />
Biotech-Start-ups Amyris und LS9 im Silicon<br />
Valley. LS9 verwendet gentechnisch veränderte<br />
E.coli-Bakterien, Amyris setzt auf modifizierte<br />
Hefepilze. Ihr Ausgangsstoff dafür sind<br />
Pflanzenabfälle. Beide Mikroben ernähren<br />
sich von Zucker. Das Ziel besteht darin, Sprit<br />
aus Pflanzenabfällen, sprich Zellulose, herzustellen.<br />
Ein Abfallprodukt, das in der Landwirtschaft<br />
in Mengen zur Verfügung steht.<br />
Zellulose ist ein Molekül aus vielen Zuckerbausteinen,<br />
das in seine Einzelbestandteile<br />
zerhackt wird, damit Öl-Bakterien sie verwerten<br />
können. Der Erfolg des synthetischen Öls<br />
hängt davon ab, wie effizient und kostengünstig<br />
eine Öl-Firma die Zellulose aufspalten<br />
kann. Noch kostet dieser Prozess viel Energie<br />
und Geld.<br />
13
weltweit<br />
Österreich<br />
Bundesministerium für Finanzen verbessert<br />
seine Geschäftsprozesse mit Controlling-Tool<br />
von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />
Um die Abläufe im Haushalts- und Rechnungswesen<br />
der österreichischen Bundesministerien<br />
effizienter zu gestalten, plant das Öster rei chische<br />
Bundesministerium für Finanzen, die<br />
Qua lität seiner Geschäftsprozesse werkzeuggestützt<br />
zu messen. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> wurde beauftragt,<br />
mit Hilfe von ARIS PPM konkrete<br />
Ansatzpunkte für die Verbesserung bestimmter<br />
Arbeitsschritte zu identifizieren, die sich<br />
wiederum positiv auf die gesamte Leistungsfähigkeit<br />
der Bundesdienststellen auswirken.<br />
ARIS PPM kommt damit zum ersten Mal im<br />
öffentlichen Sektor in Österreich zum Einsatz.<br />
Ziel ist es, allen österreichischen Bundesdienststellen<br />
die für ARIS PPM notwendigen Lizenzen<br />
bereitzustellen und das Tool damit insgesamt<br />
einigen hundert Nutzern zur Verfügung<br />
zu stellen. „Wir messen die in SAP abgewickelten<br />
Verwaltungsprozesse mithilfe von ARIS<br />
PPM vor allem hinsichtlich der Nutzung von<br />
Effizienzpotenzialen. Dabei liegt der Schwerpunkt<br />
im Bereich Beschaffung und Budgetvollzug.<br />
Wir erwarten durch den Einsatz des<br />
Controlling-Werkzeugs von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> objektive<br />
Entscheidungsgrundlagen, um durch die<br />
Verantwortlichen in den Dienststellen Ver besserungsmöglichkeiten<br />
in den täglichen Abläufen<br />
zu erkennen und umsetzen zu können“,<br />
so Christian Ihle, Minis terialrat des Bun desministeriums<br />
für Finan zen.<br />
weltweit<br />
UsA<br />
www.process-intelligence.com/de/<br />
schweiZ<br />
Erfolgreiche Process Intelligence Roadshow<br />
Warum die Verschmelzung von BPM und BI zu<br />
Process Intelligence neue, durchgreifende Möglichkeiten<br />
zur Unternehmenssteuerung und<br />
damit zur Umsatzsteigerung bietet, wollten<br />
weit über 800 Besucher rund um den Globus<br />
erfahren. Von September bis Dezember 2008<br />
tourte <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> mit der Process Intelligence<br />
Roadshow durch zwölf europäische, amerikanische<br />
und asiatische Städte. Mit Hilfe von<br />
An wen derberichten aus der Praxis und Live-<br />
Pro duktpräsentationen konnten sich die Teilneh<br />
mer ein umfassendes Bild über den heutigen<br />
Stand der Technologie und deren Umsetzung<br />
in Unternehmen machen. Weitere Informa<br />
tionen finden Sie auf:<br />
Schweizer Bundesverwaltung<br />
nutzt ARIS-Software für Prozessportal<br />
Das Eidgenössische Departement für auswärtige<br />
Angelegenheiten (EDA) optimiert mit Hil fe<br />
von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> seine Prozesse und erstellt ein<br />
kundenindividuelles Prozessportal. So wird<br />
mit Hilfe von ARIS für die weltweit an rund<br />
150 Standorten tätigen Mitarbeitenden aller<br />
diplomatischen und konsularischen Vertretungen<br />
der Zugriff auf einheitliche Prozessdaten<br />
und Unterlagen des EDA sichergestellt. Gepflegt<br />
werden diese zentral in Bern.<br />
Pinty’s Delicious Foods lässt Software von Business<br />
Objects in kürzester Zeit bereitstellen<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> wurde von dem kanadischen<br />
Lebensmittelhersteller Pinty’s Delicious Foods<br />
mit dem Verkauf und der Bereitstellung von<br />
Business Objects-Software in Nordamerika<br />
be auftragt. Die Software soll in nur sieben<br />
Wo chen vollständig implementiert werden.<br />
Pinty’s beliefert die Einzelhandels- und<br />
Gastronomie branche in Kanada mit frischen<br />
und tiefgefrorenen Geflügelprodukten. Mit<br />
seinem neuen Projekt „Goldenes Ei“ will das<br />
Unternehmen Anwendungen der SAP-Tochter<br />
Business Ob jects bereitstellen, um die Qualität<br />
der Verkaufs- und Finanzberichterstattung im<br />
gesamten Unternehmen zu erhöhen.<br />
tschechien<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> gewinnt Preis für<br />
SAP-ERP-Imple mentierung bei Unipetrol<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> ČR, s.r.o. hat den angesehenen Preis<br />
für das „Sys tem integrationsprojekt des Jahrzehnts“<br />
beim 10. Ju biläumswettbewerb von<br />
TOP Pro fes sional gewonnen. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />
implementier te eine SAP-ERP-Systemplatt form<br />
für die Öl gesell schaften der Unipetrol Group<br />
(Che mo pe trol, Unipetrol Rafinérie und Unipetrol<br />
a.s.). Dabei wurden die drei Buch haltungs<br />
kreis läufe in ein einziges SAP-Serversystem<br />
integriert. Im Laufe des Projekts glich<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> die Ge schäfts prozesse ab, nahm die<br />
nötigen Datenmigra tionen vor und implementierte<br />
die Schnittstel len mit Dritten neu. Gleichzeitig<br />
wur den die Personaldaten und Gehälter<br />
von Ben zina, dem Unternehmen mit dem<br />
größten Netz an Tank stellen in Tschechien,<br />
und von der Mut ter gesell schaft Unipetrol a.s.<br />
in einem „Shared Services Center“ auf einem<br />
zentralen SAP-HR-System zusammengeführt<br />
und vereinheitlicht.<br />
14 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Global News<br />
chinA<br />
Fundraising in Philadelphia –<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> radelt gegen Multiple Sklerose<br />
Der „Philadelphia Area City to Shore MS150<br />
Ride“ ist ein jährliches Spenden-Radrennen, das<br />
dem Kampf gegen Multiple Sklerose gewidmet<br />
ist. Im September 2008 trugen auch Mitarbeiter<br />
von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, die zusammen mit SAP Americas<br />
das TEAM SAP CYCLING bil de ten, zum<br />
Erfolg dieses Events bei, an dem insgesamt circa<br />
7.000 Radfahrer aus über 100 ansässigen<br />
Un ternehmen teilnahmen. Dem TEAM SAP<br />
CYC LING gelang es, insgesamt eine Summe<br />
von über 70.000 Dollar zusammenzubringen.<br />
Evonik setzt bei SAP-Rollout auf<br />
Prozess kompetenz von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />
ARIS-Software von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> spielt für<br />
Evonik eine mitentscheidende Rolle beim erfolgreichen<br />
Rollout der globalen SAP-Plattform<br />
in China. Die harmonisierte unternehmensweite<br />
SAP-Plattform gewährleistet nun<br />
auch die Wiederverwend bar keit der Prozesse<br />
und eine deutliche Verkürzung der Prozessdoku<br />
menta tionszeit – wichtige Aspekte für Evoniks<br />
ehrgeizige Wachs tumspläne im Chemie-<br />
Ge schäft in Greater China.<br />
_AZ_EA_<strong>Scheer</strong><strong>Magazin</strong>-1_ol 24.01.2008 12:38 Uhr Seite 1<br />
UsA<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
weltweit<br />
weltweit<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Marktführer für EA Tools,<br />
BPA und IT-Planung<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> wurde in der Anfang Januar 2009<br />
veröffentlichten „The Forrester Wave: Bu siness<br />
Process Analysis, EA Tools, and IT<br />
Planning, Q1 2009“ als Marktführer positioniert.<br />
Das unabhängige Forschungsinstitut<br />
For rester hat neun führende Anbieter von<br />
Tools für Enterprise Architecture anhand von<br />
93 Kriterien in den drei Hauptbereichen Ak tuelles<br />
Angebot, Strategie und Marktpräsenz bewertet.<br />
Als Grundlage für die Studie dienten<br />
Herstellerumfragen, Produktvorführungen und<br />
Kundenanrufe. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> konnte sich in allen<br />
drei Kategorien – EA Tools, BPA und IT-<br />
Planung – als eines der führenden Unternehmen<br />
am Markt behaupten. Im Bereich EA<br />
Tools und BPA-Bewertung erhielt <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />
für sein aktuelles Angebot die höchste Punktzahl<br />
und wurde in jeder der drei Kate gorien als<br />
Leader mit der größten Marktpräsenz bewertet.
weltweit<br />
Verfolgung per RFID<br />
Die Suche nach medizinischen Geräten kostet Klinikpersonal bis zu 40 Prozent<br />
ihrer Zeit – und die Klinik viel Geld. Das ePoly-Forschungszentrum der<br />
École Polytechnique de Montréal, Mitglied des Innovations- und Bildungsnetzwerks<br />
von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, untersucht alternative Organisationsprozesse,<br />
bei denen die Geräte mit RFID-Chips markiert werden.<br />
Alltag im Krankenhaus: Ein Patient benötigt nach einer Operation eine<br />
Infusion. Doch eine Infusionsmaschine, die die Flüssigkeit in den<br />
Körper pumpt, ist nirgends zu finden. Auch die zentrale Materialausgabe<br />
kann nicht helfen, weil alle Pumpen an die Krankenstationen ausgeliehen<br />
sind, dort aber häufig ungenutzt herumstehen, weil das Personal<br />
vergessen hat, sie zurückzubringen. Die Sucherei geht los und das kostet<br />
Zeit und Geld. Was den Kliniketat ebenfalls belastet, aber meistens<br />
schulterzuckend akzeptiert wird, ist der „Schwund“ bei medizinischen<br />
Geräten. Ein paar Infusionspumpen, Rollstühle oder sonstige wertvolle<br />
Gegenstände gehen in jedem Krankenhaus pro Jahr „verloren“, weil<br />
Patienten lieber den Etat der Klinik belasten wollen als ihre eigenen<br />
Geldbeutel. Dieser Verschwendung wollte das Tergooi-Krankenhaus im<br />
niederländischen Blaricum einen Riegel vorschieben.<br />
loKAlisierUng über wlAn<br />
Die Idee: Bestückt man mobile medizinische Geräte mit RFID-Funkchips<br />
(Radio Frequency Identification), lassen sich diese über das<br />
WLAN-Funknetz der Klinik lokalisieren und auf einem Bildschirm als<br />
Punkte in einer Karte des Klinikgebäudes darstellen. Ein Druck auf den<br />
Chip am Gerät verrät zudem, ob es gerade im Einsatz oder für einen<br />
neuen Patienten frei ist. „An manchen Tagen braucht das Klinikpersonal<br />
bis zu 40 Prozent seiner Zeit, verschwundene Geräte wieder zu finden”,<br />
hat Louis-André Lefebvre festgestellt. Er ist Leiter und Professor des<br />
ePoly-Forschungszentrums an der École Polytechnique de Montréal,<br />
das Mitglied im 2007 gegründeten Innovations- und Bildungsnetzwerk<br />
von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> ist.<br />
Das Team aus rund zehn Studenten und Doktoranden beschäftigt sich<br />
mit technologischem Projektmanagement, insbesondere mit der Frage,<br />
wie Prozesse durch die Einführung neuer Technologien verbessert werden<br />
können. Durch persönlichen Kontakt zum Verantwortlichen für<br />
das Materialmanagement am Tergooi-Krankenhaus wurde das gemein-<br />
same transatlantische Forschungsprojekt aus der Taufe gehoben, das die<br />
Einführung der RFID-Bestückung von Klinikausrüstung begleiten sollte.<br />
dynAmisches mAnAgement Von ProZessen<br />
Verantwortlich für das kanadisch-niederländische Projekt war Lefebvres<br />
Doktorandin Linda Castro. Mit ARIS modellierte sie die Prozesse für<br />
die 110 Infusionspumpen der Klinik, von der Inventarisierung, über<br />
Aus- und Rückgabe der Geräte in der zentralen Sammelstelle bis zu<br />
Wartung und Reparatur. „Infusionspumpen werden am dringendsten<br />
gebraucht, deshalb habe ich mich in dem Projekt darauf beschränkt“,<br />
sagt Castro. Aber im Prinzip könne jeder Gegenstand in der Klinik – ob<br />
ortsfest oder mobil – modelliert werden. „Sogar Patienten“, fügt Lefebvre<br />
hinzu, doch darauf habe man verzichtet, weil die Auflagen der Behörden<br />
im Umgang mit Patienten sehr streng seien. „Wir sind aber Ingenieure<br />
und keine Mediziner.“<br />
In einem zweiten Schritt unternahm Castro ein Umstrukturierungsprojekt<br />
und modellierte mit ARIS ein Szenario, in dem die Infusionspumpen<br />
mit aktiven RFID-Chips ausgerüstet wurden, die auf An forderung<br />
ihre Identifikationsnummer an das WLAN-Funknetz der Klinik<br />
senden. Eine Software errechnet aus den Funksignalen und den<br />
Positionen der Accesspoints die Position jedes Chips und damit jeder<br />
Infusionspumpe. Die Ergebnisse der Modellierung waren ermutigend:<br />
Rund 20 Prozent der Zeit ließen sich einsparen, wenn Ärzte und<br />
Pflegepersonal die Infusionspumpen nicht mehr suchen müssten, sondern<br />
sich am Bildschirm über die Position der nächsten freien Pumpe<br />
informieren könnten. Angenehmer Nebeneffekt: Schleusen an den<br />
Ausgängen der Klinik lösen wie im Supermarkt einen Alarm aus, wenn<br />
versucht wird, eine Infusionspumpe mit aus dem Gebäude zu nehmen.<br />
„RFID-Technologie erlaubt das dynamische Management von<br />
Organisationsprozessen“, sagt Peter Wijntjes, Vorsitzender von Facility<br />
Management Netherlands, der mit Linda Castro das Projekt am Tergooi-<br />
16 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
wie bPm fortschreitet<br />
themA des forschUngsProjeKts<br />
asset-management im tergooi-krankenhaus in<br />
blaricum, nieder lande<br />
ProjeKtteAm/institUt<br />
École polytechnique de montréal, kanada<br />
herAUsforderUng<br />
inventarisierung und lokalisierung von medizinischen Geräten in<br />
der klinik. die pilotphase beschränkte sich auf infusionspumpen.<br />
Ziel ist das schnelle wiederfinden dieser Geräte und das<br />
verhindern von „schwund“ durch diebstahl.<br />
lÖsUng<br />
das konzept sieht vor, infusionspumpen mit aktiven rfid-chips<br />
zu bestücken, damit diese im krankenhaus mit hilfe des wlanfunknetzes<br />
leicht wieder zu finden sind. die École polytechnique<br />
de montréal hat mit aris die arbeitsabläufe vor und nach einführung<br />
der rfid-marken modelliert.<br />
ergebnisse<br />
die position der Geräte wird zentral auf einem bildschirm angezeigt.<br />
die Geräte können dank schleusen an den ausgängen nicht<br />
mehr aus dem Gebäude entfernt werden, ohne einen alarm auszulösen.<br />
die modellierung verspricht eine erhebliche Zeit- und<br />
kostenersparnis.<br />
nUtZen<br />
die Geräte müssen nicht mehr gesucht werden. die Zeitersparnis<br />
für Ärzte und pflegepersonal beträgt rund 20 prozent.<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
Wie lassen sich Prozesse mit neuen Technologien verbessern?<br />
Am ka nadischen Forschungszentrum ePoly sucht man nach neuen Wegen.<br />
weltweit<br />
Krankenhaus umsetzte. Wie gut Modellierung und das echte Leben<br />
übereinstimmen, lässt sich dort seit Dezember beobachten. Die<br />
Hoffnung auf 20 Prozent Zeitersparnis hat sich erfüllt – „es ist eher<br />
noch mehr“, sagt Louis-André Lefebvre.<br />
Nach Abschluss ihrer Promotion arbeiten Linda Castro und ein weiterer<br />
ehemaliger Mitarbeiter aus Lefebvres Team seit wenigen Wochen als<br />
Koordinatoren am Centre hospitalier de l’Université Montréal (CHUM).<br />
Das CHUM ist eine große Klinik mit fast 700 Betten, die derzeit in<br />
Montréal gebaut wird. Welche Erkenntnisse aus ihrer Projektarbeit in<br />
den Nie derlanden umgesetzt werden, kann Castro noch nicht sagen,<br />
dass das CHUM das modernste Krankenhaus in der Provinz Québec<br />
werden wird, stehe aber fest.<br />
Aris ist teil der AUsbildUng<br />
Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ein Team der ePoly ARIS für das<br />
Design und die Simulation von Prozessen verwendet. Denn in den<br />
Projekten für die Kunden des Forschungszentrums dient ARIS als<br />
Standardwerkzeug. Nicht zuletzt deswegen hat sich die Modellie rungskompetenz<br />
der Kanadier herumgesprochen. „Unsere Studenten sind begehrt“,<br />
sagt Lefebvre. Die Nutzung von ARIS sei ein wichtiger Teil der<br />
Ausbildung während des Studiums.<br />
Für weitere Projekte im Klinikumfeld hat Lefebvre freilich schon Ideen.<br />
Neulich habe Hewlett-Packard – Hersteller von RFID-Chips und<br />
Partner in einigen Forschungsprojekten – neue Chips vorgestellt, die<br />
kleiner sind als ein Stecknadelkopf. Lefebvre schwärmt: „Damit könn te<br />
man sogar einzelne Pillen bestücken und die Gabe von Medikamenten<br />
in der Klinik steuern.“<br />
www.epoly.polymtl.ca<br />
17
weltweit<br />
BPM ist kein Luxus!<br />
Die Geschäftsleistung zu verbessern, ist mittlerweile ein Anliegen sowohl in der Wirtschaft, der Verwaltung<br />
als auch in der Politik. Selbst der amerikanische Präsident setzt auf das Thema und bestellt einen Chief<br />
Performance Officer für seine Administration. Was zukunftsgerichtete Unternehmen tun können, um ihre<br />
Business Performance zu verbessern, zeigt <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> beim diesjährigen CeBIT-Messeauftritt.<br />
Der neu gekürte US-Präsident Barack Obama<br />
gönnt sich nach dem anstrengenden Wahlkampf<br />
keine Ruhepause. Kaum im Amt tritt er<br />
aufs Gaspedal. Zu Recht: Denn die konjunkturelle<br />
Großwetterlage ist stürmisch und die<br />
USA drohen sukzessive an Stärke zu verlieren.<br />
Um hier gegenzusteuern, stellt Präsident Obama<br />
seiner Regierung einen Chief Perfor mance<br />
Officer zur Seite. Dieser soll den Haus halt<br />
Zeile für Zeile durchgehen und darauf achten,<br />
dass das Budget wirklich zielgerichtet der<br />
Leistungsverbesserung im Lande dient. Die<br />
traditionelle, eher betuliche Haushalts überwachung<br />
soll von einer echten Perfor mance-<br />
Messung abgelöst werden.<br />
Die US-Regierung greift damit eine Entwicklung<br />
auf, die heute in vielen Unternehmen zu<br />
spüren ist. Die Optimierung und Steigerung<br />
der Effizienz soll das Überleben im turbulen-<br />
cebit 2009<br />
eröffnet wird die cebit 2009 von arnold<br />
schwarzenegger, Gouverneur von<br />
kalifornien, dem diesjährigen offiziellen<br />
partnerland der deutschen it- und<br />
telekommunikations-branche und der<br />
cebit. als ehemaligem bodybuilder und<br />
schauspieler ist dem gebürtigen<br />
Österreicher das thema (persönliche)<br />
performance nicht fremd. und auch als<br />
politiker macht er sich das thema zu<br />
eigen: 2004 rief er die california<br />
performance review (cpr) ins leben, mit<br />
dem Ziel, kaliforniens regierung effizien-<br />
ter und reaktionsfreudiger zu machen.<br />
ten Konjunkturtief sichern. BPM wird wieder<br />
zum erfolgskritischen Faktor. Welchen Weg<br />
die Unternehmen dabei einschlagen, hat<br />
Michele Cantara, Research Vice President des<br />
Beratungsunternehmens Gartner, Ende Dezem<br />
ber aufgezeigt. In ihrem Blog berichtet sie<br />
unter der Überschrift „BPM Initiatives Don’t<br />
Seem to Be Getting the Axe“, wieso diese<br />
Projekte nicht dem Rotstift anheim fallen. Sie<br />
zitiert dabei den Enterprise Architekten einer<br />
großen Investment-Firma, der es kurz und<br />
knapp auf den Punkt bringt: „BPM ist kein<br />
Luxus.” Der IT-Verantwortliche einer Ver sicher<br />
ungsgesellschaft erzählte der Gartner-<br />
Ana lystin zudem, dass er trotz deutlich gestiegener<br />
Leistungsansprüche sein Budget um 30<br />
Prozent kürzen müsse. Business Process Management<br />
gibt ihm Hoffnung, diese Her ausforderung<br />
zu meistern.<br />
hoffnUngsträger bPm<br />
Die skizzierten Beispiele zeigen, dass BPM<br />
heute in Organisationen jeder Couleur als<br />
Hoffnungsträger gehandelt wird. Wohl bemerkt:<br />
Es handelt sich hier nicht mehr nur um<br />
das gute alte Prozess-Design. Zum Tragen<br />
kommen vielmehr die „Playback”-Eigenschaften<br />
umfassender BPM-Lösungen wie<br />
ARIS. Mitarbeiter in Fachabteilungen etwa<br />
werden mit Kennzahlen aus den operativen<br />
Prozessen versorgt, um Fehlentwicklungen<br />
rechtzeitig gegensteuern zu können und damit<br />
die Leistung der Gesamtorganisation zu stärken.<br />
Mit anderen Worten: Business Process<br />
Management wird zur Voraussetzung von Business<br />
Performance Management. „Im Jahr<br />
2009 stehen Technologien im Mit telpunkt, die<br />
schnell zu Kostensenkungen und Leistungssteigerungen<br />
bei den Anwendern führen“, be-<br />
obachtete BITKOM-Präsident Prof. August-<br />
Wilhelm <strong>Scheer</strong>, Gründer, Aufsichts ratsvorsitzender<br />
und Chief Technology Advisor von<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>. Der diesjährigen CeBIT, der weltgrößten<br />
ITK-Messe, wird deshalb eine besondere<br />
Bedeutung beigemessen. Denn hier können<br />
Hersteller den Beweis antreten, wie IT die<br />
Prozesse und Ab läufe in Unternehmen effizienter<br />
macht. Für Ernst Raue, CeBIT-Vorstand<br />
der Deutschen Messe <strong>AG</strong>, gibt es keinen Zweifel:<br />
„Durch Investitionen in moderne ITK-<br />
Lösungen können in vielen Unternehmen die<br />
Potenziale gehoben werden, die nötig sind, um<br />
möglichst unbeschadet durch die derzeitige<br />
Situation zu kommen.“<br />
besUchen sie Uns AUf der cebit<br />
Auf dem Stand der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> können interessierte<br />
Besucher fündig werden. Unter dem<br />
Motto „Improve Business Performance“ steht<br />
der diesjährige CeBIT-Auftritt ganz im<br />
Zeichen von Lösungsansätzen rund um ARIS,<br />
die die Weiterentwicklung von BPM zu Performance<br />
Management-Tools begleiten. Mit<br />
ih nen lassen sich nicht nur Prozesse modellieren<br />
und Soll-Ist-Vergleiche vornehmen. Sie<br />
stel len die notwendigen Mittel zur Pro zesssteuerung<br />
und nachhaltiger Prozess opti mierung<br />
zur Verfügung. Unternehmen erhalten so<br />
Einblicke in den Status Quo ihrer Bu siness<br />
Performance und erkennen auf einen Blick, an<br />
welcher Stelle auf operativer, taktischer oder<br />
strategischer Ebene Optimie rungs bedarf<br />
herrscht.<br />
Wenn Sie mehr über Business Process Management<br />
und Business Performance Ma nagement<br />
erfahren wollen: <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> finden Sie<br />
in Halle 4, Stand E38.<br />
18 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Wer hat’s erdacht? ? ?<br />
?<br />
?<br />
Ohne die richtige Management-Strategie läuft heute nichts in Unternehmen.<br />
Balanced Scorecard, MBO oder Kaizen: In unserem Preisrätsel suchen wir<br />
fünf Vordenker, die mit ihren Ideen die Wirtschaft veränderten.<br />
Unter den Einsendern des richtigen Lösungswortes verlosen wir drei<br />
ARIS-Schulungen, in denen Sie Ihr Wissen über Geschäfts pro zess -<br />
management vertiefen können. Dabei können Sie von einer Reihe<br />
Trainings zu den Themen Business Process Strategy, Design, Implementation<br />
und Controlling auswählen. Als 4. und 5. Preis verlosen wir<br />
unter den eingesendeten richtigen Antworten je ein Business Process<br />
Management (BPM)-Über ras chungs paket.<br />
1. der gUrU<br />
In seiner 1982 veröffentlichten Management-Bibel spricht sich der<br />
Amerikaner für Chaos, Innovation, Motivation und gegen Linearität in<br />
Unternehmen aus. 43 (damals) erfolgreiche Unternehmen hatte er<br />
da für analysiert und eine Seven S-Liste erstellt. Think women! Könnte<br />
heute einer seiner zugespitzten Sprüche sein. Wie heißt dieser Visionär,<br />
dessen Publikation „Auf der Suche nach Spitzenleistungen“ als erstes<br />
Managementbuch die Millionenauflage überschritt?<br />
4<br />
2. Alles AUf Vier KArten setZen<br />
In den 90er Jahren entwickelten zwei amerikanische Wirtschafts wissen<br />
schaftler ein Kennzahlensystem, das die Aktivitäten eines Unterneh<br />
mens misst und dessen Ziele und Leistungsfähigkeit fördert. Damit<br />
die Balance erhalten bleibt, benötigt man vier unterschiedliche Blickwinkel:<br />
Finanz-, Kunden-, Prozess-, und Potenzialperspektive. Wie heißen<br />
die beiden Wirtschaftswissenschaftler, die die Ba lanced Scorecard<br />
entwickelten?<br />
3 6<br />
3. fernÖstliche ProZess-PhilosoPhie<br />
Aus dem Japan der 80er-Jahre stammt diese Idee des Quali tätsmanagements:<br />
Kaizen, das Streben nach ständiger Verbesserung. Der<br />
Autor, der in seinem Buch „Kaizen: The Key to Japan’s Competitive<br />
Success“ den Begriff maßgeblich geprägt hat, plädiert für eine Abkehr<br />
von der Ergebnisorientierung hin zu einem schrittweisen, langwierigen<br />
Prozess der Verbesserung. Jedes Mitglied des Unternehmens, vom Pfört-<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
7<br />
Und so geht es<br />
weltweit<br />
aris-<br />
schulungen<br />
zu gewinnen!<br />
Die Buchstaben der nummerierten Kästchen ergeben ein Lösungswort.<br />
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, gehen Sie auf die Internetseite<br />
www.ids-scheer.com/preisraetsel und geben dort die Lö sung zusammen<br />
mit Ihren Kontaktdaten an. Teilnahmeschluss ist der 17. April 2009.<br />
ner bis zum Top-Manager, muss darin integriert sein. Wer ist der Verfasser<br />
dieser Philosophie, die Toyota seit mehr als 20 Jahren betreibt?<br />
4. Zielstrebig<br />
Einfach SMART sind die Ideen des aus Österreich stammenden Amerikaners,<br />
die er 1954 in einem Buch zusammengefasst hat. Managment<br />
by Objectives, kurz MBO, nennt sich seitdem die von ihm entwickelte<br />
Methode zur Führung von Mitarbeitern eines Unternehmens. Wie heißt<br />
der 2005 verstorbene vielfache Autor, der in die Schule von 1. ging?<br />
1<br />
5. gewinner<br />
2005 veröffentlicht der Amerikaner sein Geheimrezept für erfolgreiche<br />
Manager. Klar und strukturiert erklärt er das How-to-Win. Seine eigene<br />
Biografie scheint seinen Aussagen Recht zu geben. Der Amerikaner<br />
wurde berühmt-berüchtigt durch seine harten Sanierungsstrategien,<br />
die außer „fix, close or sell“ wenig Alternativen boten. Wir suchen den<br />
Namen des ehemaligen General-Electric-Vorstands.<br />
lÖsUngswort<br />
8 2<br />
1 2 3 f 4 3 5 6 7 8 2<br />
www.ids-scheer.com/preisraetsel<br />
Es besteht kein Anspruch auf Barauszahlung der Gewinne. Mitarbeiter der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Gruppe und ihre Angehörigen sind nicht teilnahmeberechtigt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es gelten die Geschäfts bedin gungen der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Academy, von der die Schulungen durchgeführt werden.<br />
?<br />
?<br />
5<br />
?<br />
19
weltweit<br />
E-Mail aus Italien<br />
Von:<br />
betreff:<br />
dAtUm:<br />
lieber kollege, gerne beantworte ich deine fragen.<br />
wie heißt „business Process management“ auf italienisch?<br />
deine fragen zur Bpm-Beratung in italien<br />
im allgemeinen werden technische fachbegriffe in italien nicht übersetzt. wir benutzen daher den englischen ausdruck bpm.<br />
manche verwenden jedoch den übersetzten begriff „Gestione dei processi organizzativi“.<br />
was ist das Allerneueste in bezug auf beratungsdienstleistungen in italien?<br />
selbstverständlich hat die derzeitige wirtschaftskrise weltweit und im besonderen in italien erhebliche auswirkungen auf<br />
alle projekte. unternehmen sind zurzeit bei jeder art von investitionen ausgesprochen vorsichtig. in italien liegt der schwerpunkt<br />
bei ids scheer auf Grc-lösungen (Governance, risk & compliance). wichtig sind dabei die implementierung und ausführung<br />
lokaler Gesetze und regelungen innerhalb der unternehmen. ein weiteres thema ist, dass viele kmu-kunden jetzt die effizienz<br />
und transparenz ihrer sap-systeme mit bpm zu verbessern suchen.<br />
welche kulturellen missverständnisse können zwischen italienischen beratern<br />
und ihren ausländischen Kollegen auftreten?<br />
viele missverständnisse werden immer noch durch sprachliche verständigungsprobleme verursacht. die kommunikation im<br />
nördlichen europa wirkt auf italienische manager manchmal sehr unverblümt. leitende angestellte in italien drücken sich im<br />
Gegensatz dazu meist sehr diplomatisch aus und man muss zwischen den Zeilen lesen. italienische unternehmen erwarten<br />
von unseren beratern mehr flexibilität in bezug auf verpflichtungen und leistungen.<br />
was empfiehlst du ausländischen it-beratern im Umgang<br />
mit ihren italienischen Kollegen?<br />
1. management-werkzeuge und projektverfahren, die in anderen ländern ausgezeichnet funktionieren,<br />
müssen an lokale bedürfnisse und kulturelle unterschiede angepasst werden!<br />
2. manchmal verzögern sich projekte und oft ist ein enormer endspurt erforderlich, um die terminfrist einzuhalten.<br />
das ist eine kulturelle eigenart, die sich selbst mit dem besten projektmanagement kaum umgehen lässt!<br />
3. fußball ist immer ein guter aufhänger, um mit den italienischen kollegen ins Gespräch zu kommen.<br />
und auf gar keinen fall sollte man sagen, dass man sich überhaupt nicht für fußball interessiert.<br />
herzliche Grüße aus rom,<br />
claudio toscani<br />
claudio toscani, ids scheer managing director, rom, italien<br />
Aw: deine fragen zur bPm-beratung in italien<br />
montag, den 16. februar 2009, 16.34 uhr<br />
Blick aus der<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong><br />
Niederlassung<br />
in Rom<br />
20 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Transparenz statt Blindflug<br />
Die Schweizer Telekommunikations-Marktführerin Swisscom setzt auf die Prozess-<br />
Controlling-Software ARIS Process Performance Manager der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> – und<br />
sorgt so für Prozesstransparenz auf allen Entscheidungsebenen. Die Folge: Die Fehlerquote<br />
sinkt, die Kundenzufriedenheit steigt und damit auch die der Swisscom-Mitarbeiter.<br />
Peter Müller ist alarmiert. Eine Grafik auf seinem Bildschirm zeigt die<br />
Bear beitungsdauer der Neukundenaufträge beim Schweizer Teleko mmu<br />
nikationskonzern Swisscom. Viele kurze Balken signalisieren, dass<br />
die Aufträge in der Regel innerhalb von zehn Tagen erledigt werden.<br />
Doch am 14. September 2007 sticht ein langer Balken auffällig heraus.<br />
40 Tage dauerte die Bearbeitung der Aufträge, die an diesem Tag eingingen<br />
– „viel zu lange“, findet Müller.<br />
Der Sachbearbeiter fürs Geschäft mit mittelständischen Unternehmen<br />
bei der Swisscom hakt nach. Ein Klick in die Auftragsliste blendet<br />
Produkt, Auftragstyp (z.B. Neubestellung), Vertragsnummer oder weitere<br />
Dimensionen ein. In Sekunden ist klar: An diesem 14. September<br />
wurden auf einen Schlag sieben Virtual-Private-Network-Zugänge beantragt.<br />
Die bedeuten höheren Aufwand bei der Einrichtung. Peter<br />
Müller erleichtert: „Das ist völlig normal.“<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
Agieren stAtt reAgieren<br />
Noch vor einem Jahr hätte Müller Mühe gehabt, die Ursache für den<br />
vermeintlichen Ausreißer dingfest zu machen. Aus kryptischen Excel-<br />
Tabellen hätte er die erforderlichen Daten heraussortieren müssen.<br />
Doch seit September 2007 nutzt die Swisscom ARIS Process Performance<br />
Manager (ARIS PPM) – ein enormer Fortschritt, finden Müller und seine<br />
Mitstreiter bei der Swisscom. Die Software liest die Daten aus dem<br />
Quellsystem aus, das im April 2006 neu im Unter nehmen eingeführt<br />
wurde und das Aufträge und Verträge verwaltet, zum Beispiel die<br />
Bereitstellung eines DSL-Zugangs vom Vertrags abschluss im Telefonladen<br />
bis zum Rech nungs versand. ARIS PPM setzt diese Da ten in eine<br />
weltweit<br />
Prozessdarstellung um, die das Verständnis des Bear bei tungsprozesses<br />
erleichtert und beliebige Daten per Mausklick verknüpft.<br />
„Früher wussten wir zwar ungefähr, wo wir stehen, genaue Angaben<br />
über Durchlaufzeiten einzelner Aufträge hatten wir aber nicht“, sagt<br />
Markus Witschi, Betriebsverantwortlicher für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen beim Schweizer Telekommunikations-Marktführer.<br />
Ob es Verzögerungen bei einem Auftrag gab, erfuhr der zuständige<br />
Sachbearbeiter mitunter erst, wenn der Kunde reklamierte – im Schnitt<br />
nach 14 Tagen. Heute meldet sich das System automatisch mit Alarmen,<br />
wenn der Vertrag nach fünf Tagen noch nicht eingetroffen ist oder andere<br />
Performance-Indikatoren – im Dashboard durch grüne, gelbe und<br />
rote Balken gekennzeichnet – aus dem Ruder laufen. „Wir können jetzt<br />
agieren, statt nur reagieren“, so Witschi.<br />
Witschi klickt auf seinem Laptop zwei Fenster auf: „Vorher“ und „nachher“.<br />
Das linke Vorher-Fenster zeigt eine kryptische Excel-Tabelle mit<br />
einer Latte von Zahlen, die Bearbeitungszeiten von Aufträgen ausdrücken,<br />
sich aber nur dem erschließen, der sich tagelang in die Daten vergräbt.<br />
Anders das Nachher-Fenster rechts: Ein Dashboard mit farbigen<br />
Balken, Tachometern und Liniengrafiken zeigt dieselben Daten sinnvoll<br />
verknüpft und nun auch für den Laien sofort verständlich.<br />
sPürbAre VerbesserUng der dUrchlAUfZeit<br />
Der Sinn des neuen Systems bestehe darin, das Reporting des<br />
Geschäftsbereichs für kleine und mittelständische Kunden bei definierten<br />
Geschäftsvorfällen wie dem Einrichten eines DSL-Zugangs transpa-<br />
21
weltweit<br />
renter zu machen, so Witschi. Kosteneinsparungen standen nicht im<br />
Vordergrund und ließen sich auch nicht auf Heller und Pfennig beziffern.<br />
Dennoch werden sich der investierte sechsstellige Betrag sowie die<br />
Betriebskosten über spätestens drei Jahre bezahlt machen – weil sich die<br />
Dauer der Bearbeitung eines Vertragsvorganges deutlich verkürzt und<br />
damit das Geld des Kunden zeitnah eingeht. Ebenso steigen die Da -<br />
tenqualität sowie die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit. Das zahlt<br />
sich aus. „Das ganze Projekt soll am Ende mindestens kostenneutral<br />
sein“, fordert Witschi.<br />
Das Unternehmen profitiert, das ist schon jetzt klar: „Wir haben im<br />
Oktober 2007 Aufträge aus 2006 gefunden, die im System noch nicht<br />
abgeschlossen waren.“ Die Kunden hatten dadurch keine Nachteile, da<br />
die Bereitstellung der Internetzugänge bereits erfolgt war. Für die<br />
swisscom<br />
mit fünf millionen mobilfunkkunden, rund 5,3 millionen festnetz-<br />
anschlüssen inklusive 1,6 millionen breitband-anschlüssen ist<br />
swisscom das führende telekom-unternehmen in der schweiz.<br />
das unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2007 mit 19.844 mit-<br />
arbeitern einen umsatz von 11,1 milliarden schweizer franken.<br />
Zusätzlich aktiv ist swisscom im it-infrastruktur-outsourcing<br />
und im management von kommunikationsinfrastrukturen.<br />
„Der Aha-Effekt war groß…“<br />
„früher wussten wir ungefähr, wo<br />
wir stehen; genaue angaben über<br />
durchlaufzeiten einzelner aufträge<br />
hatten wir aber nicht.“<br />
Swisscom bedeutete es dagegen Einnahmeausfälle. Und letztlich erwartet<br />
der Kunde, dass Auftragserteilung, Ausführung und Rech nungsstellung<br />
im zeitlichen Zusammenhang erfolgt. Dank ARIS PPM hat sich<br />
die Durchlaufzeit spürbar verbessert. Seit Dezember 2007 liegt sie konstant<br />
unter der Zielmarke von zehn Tagen.<br />
Auffälligkeiten mit Schwellwerten können aus der Software heraus auch<br />
von den Produktmanagern oder anderen Entscheidern per Mausklick<br />
nach Excel exportiert werden und stehen somit Offline als Ent scheidungsgrundlage<br />
zur Verfügung. Manchmal findet das Con trolling-<br />
Werkzeug auch Unstimmigkeiten in den Datensätzen, die auf Fehler im<br />
Quellsystem hindeuten und vorher niemandem aufgefallen wären. Das<br />
Monitoring-System überwacht sich auch selbst. Witschi schaut erst auf<br />
die Uhr, dann auf den Bildschirm: „16:45 Uhr, 34 Ladeprozesse – alles<br />
korrekt.“ Alle halbe Stunde holt ARIS PPM seine Daten aus dem<br />
Quellsystem ab. Kommt es zu Fehlern beim Abgleich und es fällt eine<br />
Übertragung aus, wird auch dies sofort signalisiert.<br />
Anfängliche Befürchtungen, das Process Performance Monitoring<br />
könnte zur Leistungsbeurteilung missbraucht werden, zerstreuten sich<br />
schnell. Zwar lässt sich nachvollziehen, wer an welchem Prozess beteiligt<br />
war, doch nicht jeder hat Zugriff auf das Werkzeug von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>.<br />
150 Nutzer gibt es bei der Swisscom, davon 15 Poweruser. Vor allem er-<br />
22 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Markus Witschi, Betriebsverantwortlicher für kleine und mittelständische Unternehmen, Swisscom<br />
kannten die Mitarbeiter rasch die Vorteile der größeren Transparenz.<br />
Gerät ein Auftrag bei der Bearbeitung ins Stocken, kann das Team innerhalb<br />
von Stunden der Ursache auf den Grund gehen und<br />
Gegenmaßnahmen einleiten – bevor unzufriedene Kunden anrufen.<br />
Die Möglichkeit, initiativ zu handeln, steigert so nicht nur die Kundenzufriedenheit,<br />
sondern auch die Zufriedenheit der Swisscom-<br />
Mitarbeitenden. Und die Teamleiter können die gestiegene Leistung ihres<br />
Teams gegenüber der Geschäftsleitung mit Zahlen belegen.<br />
PrototyP überZeUgte geschäftsleitUng<br />
Auch Witschi ist zufrieden, wie die Einführung von ARIS PPM ablief.<br />
Als vor zwei Jahren das neue Quellsystem eingeführt wurde, wurden die<br />
Daten mit implantierten Skripts ausgelesen und in Excel-Tabellen geschrieben.<br />
Recht schnell wurde die Forderung nach einem komfortablen<br />
und flexiblen Reportingsystem laut. Die Option, die Repor tingfunktionen<br />
ins Quellsystem einzubauen, verwarf man schnell, weil bei<br />
einem Wechsel des Systems höhere Investitionen hätten abgeschrieben<br />
werden müssen. Außerdem erfordern Änderungen erheblichen Programmieraufwand.<br />
„Standen Änderungen an, mussten wir das mehrere<br />
Monate vorher anmelden – und inzwischen hatten sich die schon wieder<br />
geändert“, erinnert sich Witschi.<br />
Ein Kollege aus der IT-Abteilung, der die Prozess-Controlling-Software<br />
noch nicht kannte, hatte die Anforderungen zusammengestellt, mit<br />
Nachvollziehbarkeit und Flexibilität an oberster Stelle. „Das passte<br />
fast eins zu eins auf ARIS PPM“, sagt Witschi. Vor fast zwei Jahren fiel<br />
deshalb die Entscheidung zugunsten des Produkts von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>. „Da<br />
stecken immerhin beinahe 200 Mannjahre Entwicklungszeit drin, und<br />
das merkt man“, lobt Witschi. Auch die Geschäftsleitung war schnell<br />
überzeugt. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> hatte einen Prototypen gebaut, den Witschi<br />
präsentierte. „Der Aha-Effekt war groß und das Projekt sofort ge-<br />
nehmigt.“<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
weltweit<br />
Ein weiteres Argument für die ARIS-Lösung war die Kooperation von<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> mit dem Baseler Unternehmen E2E, das mit seiner E2E-<br />
Bridge die Datenbank des Quellsystems anzapft und die Daten dann für<br />
ARIS PPM bereitstellt. Dass das eine gute Wahl war, bewies E2E vergangenen<br />
August. Kurz vor Start des Regelbetriebs mit ARIS PPM kündigte<br />
der Hersteller des Quellsystems größere Änderungen seiner Software<br />
an. Normalerweise wären jetzt monatelange Anpassungen nötig gewesen,<br />
mit den in Softwareprojekten üblichen Missverständnissen, Verzögerungen<br />
und Schuldzuweisungen. E2E schaffte die Anpassung der<br />
Datentransformation in zehn Tagen und war damit sogar zur gleichen<br />
Zeit fertig wie der Hersteller des Quellsystems mit seinen länger geplanten<br />
Änderungen. Den Wunsch, ein zusätzliches Attribut aus der Da -<br />
tenbank prozessgerecht in ARIS PPM einzulesen, erledigten die E2E-<br />
Entwickler sogar in 30 Minuten. Der Grund: Bei E2E genügen wenige<br />
Mausklicks in der UML-Sprache, um einen Prozess zu ändern. „Die<br />
drücken aufs Knöpfchen, andere Anbieter fangen da erst mit der<br />
Programmierung an“, erklärt Witschi.<br />
Er kann sich auch vorstellen, weitere Quellsysteme in das Reporting mit<br />
der Software von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> einzubeziehen, etwa das Customer Relationship<br />
Management: „Dann kann ARIS PPM eine weitere Stärke ausspielen:<br />
nämlich das Controlling von Prozessen, die über mehrere Systeme<br />
ablaufen.“<br />
Video unter<br />
www.ids-scheer.de/swisscom<br />
23
weltweit<br />
Master of the Universe<br />
Unternehmensarchitekten (Enterprise Architects) schaffen mit Blick auf die IT verlässliche<br />
Rahmenbedingungen für die flexible Umsetzung der Unternehmensstrategie in Prozesse.<br />
Dies verlangt besondere Kompetenzen.<br />
Für den Forrester Analysten Henry Peyret ist<br />
die Sachlage eindeutig: „Die Enterprise<br />
Architecture-Gemeinschaft wächst, die Aufgaben<br />
nehmen zu und Enterprise Architec -<br />
ture bekommt eine größere Bodenhaftung in<br />
der Industrie“, sagte er während eines Vortrags<br />
auf der internationalen ARIS ProcessWorld<br />
im Juni 2008 in Berlin. Die Einschätzungen<br />
Peyrets zum wachsenden EA-Trend decken<br />
sich mit denen seiner Ko l legen. Die Un ternehmensarchitektur<br />
(Enter prise Archi tec ture,<br />
EA) ist als wesentlicher Bau stein der IT-Organisation<br />
in vielen Unter nehmen akzeptiert<br />
und institutionalisiert. Gleichwohl gibt es<br />
auch über zwanzig Jahre nach der ersten<br />
grundlegenden Arbeit von John Zachman¹, in<br />
der er ein Rahmenwerk für die Unter nehmensarchitektur<br />
schaffte, noch immer keine<br />
breit akzeptierte Definition des Begriffs.<br />
Langsam setzt sich jedoch ein allgemeines Verständnis<br />
der Eigenschaften einer Unter nehmens<br />
architektur und der Aufgaben eines Unternehmensarchitekten<br />
durch: Eine direkte<br />
Ko r relation zwischen einem Unternehmens-<br />
togAf<br />
„the open Group architecture frame-<br />
work“ (toGaf) bietet unter anderem eine<br />
detaillierte methode sowie werkzeuge, mit<br />
de nen sich eine organisationsspezifische<br />
architektur aus den unternehmensanfor-<br />
derungen ableiten lässt.<br />
toGaf wurde durch den schweizer infor -<br />
matikrat bund (irb), der strategische itk-<br />
Gesamtverantwortung in der bundesverwal -<br />
tung trägt, als rahmenwerk und me thodik<br />
standardisiert. die landesregierungen nie-<br />
dersachsens und nordrhein-westfalens ori-<br />
entieren sich im rahmen des it-architektur-<br />
managements ebenfalls an toGaf.<br />
architekten und einem traditionellen Architekten<br />
der Bauindustrie verbietet sich. „Ein<br />
Unternehmensarchitekt ähnelt eher einem<br />
Stadtplaner“, erläuterte Steve Nunn, Chief<br />
Operation Officer der Open Group im Gespräch<br />
mit der Nachrichtenplattform IT Business<br />
Edge². „Man schaut nicht allein auf die Gebäude,<br />
sondern darauf, welche Ver sorgung benötigt<br />
wird, wie hoch der gewünschte Durch satz<br />
sein soll, welche Anforderungen an das System<br />
gestellt werden – all die Dinge, die ein Stadtplaner<br />
beachtet, wenn er eine Stadt von Grund<br />
auf entwirft.“<br />
Die Open Group ist ein herstellerneutrales<br />
Firmenkonsortium, dem <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> kürzlich<br />
beigetreten ist. Es entwickelt mit „The Open<br />
Group Architecture Framework“ (TOGAF)<br />
einen umfassenden Ansatz für Entwurf, Planung,<br />
Implementierung und Wartung von Unternehmensarchitekturen.<br />
Das Rahmen werk<br />
wird für interne, nichtkommerzielle Zwecke<br />
kostenfrei angeboten und entwickelt sich insbesondere<br />
in englischsprachigen Ländern sowie<br />
in Skandinavien zur Standard methode.<br />
Die vier von TOGAF adressierten Ebenen –<br />
Geschäfts-, Daten-, Anwendungs- und Technologie-Architektur<br />
– deuten auf das umfangreiche<br />
Aufgabenspektrum eines Unter neh mensarchitekten<br />
hin. Zu seinen Aufgaben zählt zum<br />
einen die Definition und das Bereitstellen der<br />
technischen Infrastruktur, die sowohl die kurz-<br />
als auch langfristigen strategischen Ziele eines<br />
Unternehmens unterstützt. Ein Unternehmens<br />
architekt befasst sich deshalb mit der<br />
Durchsetzung von Standards, Richtlinien und<br />
besten Methoden, ebenso wie Software-Architekten<br />
oder IT-Infrastruktur-Architekten das<br />
tun. In Ergänzung zu deren Aufgaben behandelt<br />
der Unternehmensarchitekt betriebswirtschaftliche<br />
und technologische Belange gleichrangig.<br />
„Die besten Architekten kommunizieren mit<br />
beiden Welten in der jeweiligen Sprache. Sie<br />
sind Vermittler und Dolmetscher, die sich an<br />
der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle beteiligen<br />
und die Optimierung der Ge schäftsabläufe<br />
anstoßen“, so Paul Kur chi na von<br />
KurMeta in der Zeitschrift „SAP.info“.³ Seiner<br />
Überzeugung zufolge erfordert die Position<br />
des Unternehmensarchitekten deshalb die Qualifikation,<br />
die Kompetenz, den Geschäfts sinn,<br />
die Erfahrung und die Disziplin, dafür zu sorgen,<br />
dass Geschäfts prozesse und IT miteinander<br />
harmonieren.<br />
breites wissen gefrAgt<br />
Viele der Aufgaben eines Unternehmens architekten<br />
sind nicht grundsätzlich neu. Sie<br />
wurden allerdings bislang in der Regel isoliert<br />
voneinander durchgeführt. Die Bündelung<br />
macht den Unterschied. Der oberste Unternehmensarchitekt<br />
muss deshalb über ein breites<br />
Wissen und herausragende Kompetenzen<br />
verfügen, um für die gesamte Organisation eine<br />
Unternehmensarchitektur zu definieren, zu<br />
verwalten und weiterzuentwickeln. Damit er<br />
dieser Verantwortung gerecht wird, zählen<br />
nach Urteil von Beratungsfirmen wie Gartner<br />
zum Profil eines Unternehmensarchitekten<br />
die Fähigkeit, Unternehmensbedürfnisse in<br />
EA-Anforderungen zu überführen. Zugleich<br />
muss er mit Management-Aufgaben vertraut<br />
sein und ein gewisses finanztechnisches Verständnis<br />
aufbringen.<br />
Werkzeuge für das Enterprise Architecture<br />
Management (EAM) wie das Produkt ARIS IT<br />
Architect, das in einer aktuellen Untersu chung<br />
von Gartner Research im Marktführer-Quadranten<br />
für EA-Tools 4 platziert wurde, unterstützen<br />
den Architekten mit allen Elementen,<br />
die er braucht, um unternehmensweit IT-<br />
Landschaf ten aufzubauen, zu managen und in<br />
Einklang mit den Geschäftsprozessen zu bringen.<br />
So kann der Unternehmensarchitekt seine<br />
Auf gaben effizienter und transparenter gestalten.<br />
Es entbindet ihn jedoch nicht davon, seine<br />
Soft Skills – Führungskompetenz, Durchsetzungs<br />
kraft, Überzeugungsfähigkeit – selbst<br />
in die Waagschale zu werfen.<br />
24 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Die Aufgabe eines Unternehmensarchitekten lässt sich am ehesten mit der eines Stadtplaners vergleichen.<br />
ids scheer KUnden ZUm themA it-ArchiteKtUr<br />
titiK A K AmAri, mAnAger of the orgAniZAtionAl PlAnning And QUAlity<br />
dePArtment, orgAniZAtion diVision, PirAeUs bAnK<br />
„Unser Fokus bei der Unternehmensarchitektur war eher geschäfts- als IT-orientiert. Das<br />
heißt, dass wir genau beschrieben haben, wie die gesamte Bank funktioniert – mit welchen<br />
Organigrammen, Systemen und Anwendungen, welchen Dokumenten und Formularen, welche<br />
Produkte sie anbietet und mit welchen Prozessen sie operiert. Wir entschieden uns für<br />
diese Geschäftsorientierung der Unternehmensarchitektur, weil sie uns eine globale Basis<br />
für die Entwicklung einer IT-Perspektive für die EA bietet.“<br />
wilhelm meier, heAd of enterPrise ArchitectUre, commerZbAnK Ag<br />
„Die Vorzüge einer übergreifenden IT-Architektur sind den Businessabteilungen nicht einfach<br />
vermittelbar. Häufig bestimmt dort eine auf kurzfristigen Erfolg ausgerichtete Strategie<br />
die Projektarbeit – ohne Blick auf die Total Costs of Ownership.“<br />
lennArt neUmAnn, director APPlicAtion And dAtA ArchitectUre,<br />
globAl is, mAersK line<br />
„Ein erfolgreicher IT-Architekt hat mehr mit Gandhi als mit Napoleon gemeinsam. Er benötigt<br />
ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten, weil er die Leute davon überzeugen muss,<br />
dass sie IT-Services möchten, denn er kann sie ihnen nicht aufzwingen. Außerdem braucht<br />
er eine gute Beziehung zu Kollegen außerhalb der IT-Architekturabteilung, damit er über<br />
neue Ideen und Entwicklungen informiert ist.<br />
¹ Zachman, John: “A framework for information systems architecture.”<br />
In: IBM Systems Journal, Vol. 26, No. 3, 1987, pages 277-293, http://www.research.ibm.com/journal/sj/263/ibmsj2603E.pdf.<br />
² IT Business Edge: Interview with Steve Nunn, VP and COO of the Open Group:<br />
“What Is an Enterprise Architect, Part Two.” August 31, 2007, http://www.itbusinessedge.com/item/?ci=33053<br />
³ SAP Info, edition 144/2007, page 13.<br />
4 James, Greta: Gartner Magic Quadrant for Enterprise Architecture Tools, June 17, 2008.<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
weltweit<br />
„Enterprise-Architecture-Management ist wie<br />
ein sportlicher Mehrkampf, der verschiedene<br />
Fähigkeiten abverlangt, und ein langwieriger,<br />
weil politischer Kommunikations- und Change-<br />
Prozess“, erklärte Dr. Karsten Weronek von<br />
Fraport, der Betreibergesellschaft des Frankfurter<br />
Flughafens, im Oktober 2008. Er wies<br />
die Teilnehmer des IIR-Forums (Institute for<br />
International Research) zu „Enterprise Architecture<br />
Management“ darauf hin, dass exzellente<br />
soziale Fähigkeiten der entscheidende<br />
Erfolgsfaktor eines Unternehmensarchitekten<br />
seien: Er müsse soziale Netzwerke knüpfen,<br />
die Patriarchen der Unternehmensbereiche<br />
über zeugen und alte Denkmuster in den Fachab<br />
teilungen aufbrechen. Andernfalls wer de er<br />
bei der Umsetzung jeder noch so gut ausgearbeiteten<br />
EA-Planung scheitern.<br />
Wer diese Dinge allerdings beherzigt, hat die<br />
Basis für sein Meisterwerk gelegt. Dann hat<br />
ein Unternehmensarchitekt nach Ansicht von<br />
For rester die einzigartige Stellung inne, IT-Inno<br />
vationen mit Blick auf unterneh merische<br />
In i tiativen voranzutreiben, um die grundsätzliche<br />
Unternehmensperformanz und We t t b e -<br />
werbsstärke zu steigern.<br />
25
weltweit<br />
Transparenz und Verlässlichkeit<br />
Hohe Kundenzufriedenheit ist für <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Erfolgsrezept und Herausforderung zugleich.<br />
Dr. Torsten Grünewald, Corporate IS<br />
Governance bei Boehringer Ingelheim<br />
„Sind unsere Kunden zufrieden mit unserer<br />
Leistung? Diese Frage muss man sich immer<br />
wieder stellen“, so Dr. Dirk Oevermann, Vorstand<br />
von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>, der über viele Jahre<br />
selbst im Beratungsgeschäft tätig war. „Schließlich<br />
sind unsere Produkte und Dienstleistungen<br />
kein Selbstzweck, sie sollen unseren<br />
Kunden helfen, ihr Business noch besser zu<br />
machen.“ Schaut man auf die Auszeichnungen<br />
und Bewertungen, die <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> erhielt, dann<br />
ist die Frage schnell beantwortet: Allein 2008<br />
wurde das Unternehmen mit dem SAP<br />
Pinnacle Award in der Kategorie „Global<br />
Ecosystem: Customer Satisfaction“ ausgezeich<br />
net, erlangte für ein Projekt in Tschechien<br />
den „System Integration Project of the Decade<br />
Award“ und erhielt durchweg obere Plätze in<br />
der IT-Consulting-Studie der Wissenschaft lichen<br />
Gesellschaft für Management und Beratung<br />
von Prof. Dietmar Fink – um nur die<br />
wichtigsten zu nennen.<br />
Und weil man die Kundenzufriedenheit auch<br />
noch quasi amtlich prüfen lassen wollte, beauftragte<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> im letzen Jahr den TÜV<br />
Saarland mit einer entsprechenden Analyse.<br />
Zwei Ergebnisse, die exemplarisch für viele<br />
andere stehen: Die Fach- und Lösungs kom petenz<br />
der Berater sowie die Einhaltung des<br />
Budgets erhielten überdurchschnittlich gute<br />
Noten. „Im Consulting werden die wichtigsten<br />
Service-Prozesse zur Zufriedenheit der Kunden<br />
erfüllt. Von der Analyse der Ausgangssituation<br />
bis zum Support besteht eine durchgehend<br />
gute Kundenzufriedenheit“, so die<br />
TÜV-Zusammenfassung.<br />
Gute, von Zufriedenheit geprägte Beziehungen<br />
sind – das ist kein großes Geheimnis – für<br />
Anbieter und Auftraggeber gleichermaßen erstrebenswert.<br />
Der Anbieter kann sich auf loyale<br />
Kunden verlassen, die Auftraggeber auf<br />
ein gespielte Teams und gewachsenes spezifisches<br />
Wissen, etwa über firmeneigene Prozesse<br />
und Systeme. Aus diesem Grund sind langjährige<br />
Beziehungen das A und O für Wilfried<br />
Perk, Leiter SAP/MIS Koordination bei Tetra-<br />
Europe. Der weltweit größte Hersteller für<br />
Produkte in den Bereichen Aquaristik und<br />
Gartenteich nutzt seit acht Jahren die Managed<br />
Services von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> in Freiburg. „Wir haben<br />
fast keine eigenen Business Applications“,<br />
so Perk. „Deshalb müssen wir uns darauf verlassen,<br />
dass unser externer Dienstleister zur<br />
Stelle ist, wenn wir ihn brauchen, auch wenn<br />
das mal zu einer Zeit sein sollte, die über die<br />
vereinbarte Servicezeit hinausgehen sollte.“<br />
Wilfried Perk schätzt an <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> nicht zuletzt,<br />
dass es in dem Kern-Team, das aus 30<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Mitarbeitern besteht, wenig Fluktuation<br />
gibt. „So bleibt das Know-how über<br />
un sere Prozesse und Systeme erhalten und wir<br />
müssen nicht immer von vorne anfangen.“<br />
Wesentlich ist für ihn auch, dass die Chemie<br />
zwischen den Mitarbeitern stimmt. „Das ist<br />
für uns viel wichtiger als streng definierte<br />
Service Levels, die wir natürlich auch haben.<br />
Aber was nützen sie, wenn man später darüber<br />
streitet, was in den Dokumenten steht, anstatt<br />
ein Problem zu beheben?“<br />
Hebt man das Thema Kundenzufriedenheit<br />
auf eine abstraktere Ebene, lässt sich sagen:<br />
Ein Kunde ist dann zufrieden, wenn der Vergleich<br />
zwischen erhaltener Leistung und seinen<br />
Erwartungen an diese Leistung positiv<br />
ausfällt. Für <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>-Vorstand Dirk Oevermann<br />
hat dies vor allem mit Offenheit und<br />
Ehrlichkeit zu tun. Dazu gehört beispielsweise,<br />
dass der Anbieter die Anforderungen und<br />
Erwartungen des Auftraggebers kennt und<br />
realistisch einschätzen kann, was im vorgegebenen<br />
Rahmen machbar ist. „Das kommunizieren<br />
wir von Anfang an ganz offen, damit<br />
wir im Rahmen der Vereinbarungen bleiben<br />
können. Change requests, also Veränderungen<br />
gegenüber ursprünglich vereinbarten Leistungen,<br />
kommen zwar immer wieder vor, wenn<br />
sich die Anforderungen ändern, doch sie sollten<br />
die Ausnahme sein und nicht die Regel.“<br />
Transparenz ist auch das entscheidende Schlagwort<br />
für Dr. Torsten Grünewald, Corporate IS<br />
Governance bei Boehringer Ingelheim. Der Arzneimittelhersteller<br />
arbeitet seit über fünf Jah ren<br />
mit <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> zusammen. „Von einem Anbieter<br />
erwarte ich, dass er Fehler in der Software<br />
von sich aus meldet. Wenn zum Bei spiel ein<br />
ähnliches Problem bei anderen Kun den auftritt,<br />
sind wir natürlich froh, wenn wir dies erfahren,<br />
um es beheben zu können“, so Torsten Grünewald,<br />
der neben Branchen kennt nissen von Beratern<br />
auch einen Blick über den Tellerrand fordert.<br />
„Uns interessiert auch, wie andere Branchen<br />
bestimmte Auf gaben angehen, um so pragmatische<br />
Lösungs ansätze zu finden.“<br />
Damit <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> für seine Kunden den richtigen<br />
Lösungsansatz findet, hat das Unternehmen<br />
alle operativen Abläufe, den Aufbau<br />
der Organisation und die Qualitätsstandards<br />
in der eigenen Software für das Geschäftsprozessmanagement,<br />
ARIS, hinterlegt und somit<br />
die Qualität in seinen eigenen Prozessen<br />
verankert. „Alle Prozesse und Vorgaben – von<br />
Qualität über IT-Sicherheit bis hin zu finanziellen<br />
Richtlinien – sind durchgängig im allgemeinen<br />
Managementsystem integriert, verständlich<br />
beschrieben und sinnvoll verknüpft.<br />
Durch das Verlinken mit Vorlagen dient das<br />
Dr. Dirk Oevermann, Vorstand der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />
26 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Auch beim Aquaristik-Anbieter Tetra ist Transparenz ein wichtiges Kriterium für gute Geschäftsbeziehungen.<br />
System als Rückgrat für die täglichen Geschäftsprozesse<br />
und erleichtert den An ge stellten<br />
die Arbeit“, erklärt Ewald Speicher, zuständig<br />
für Governance & Compliance bei der <strong>IDS</strong><br />
<strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>. „Seit über zehn Jahren wird unser<br />
Qualitätsmanagement systematisch aufgebaut.<br />
Zunächst wurden Qualitätssicherung und<br />
-prüfung für die Standard-Software entwicklung<br />
eingeführt. 1998 erhielten wir die erste<br />
ISO 9001 Zertifizierung. Später“, so Speicher,<br />
„folgten noch die Beratung, dann die Ländergesell<br />
schaften der Schweiz und Öster reichs.“<br />
Sucht man nach weiteren Quellen für die<br />
Kundenzufriedenheit, dann fällt der Blick<br />
auch auf die Unternehmenskultur. Wie soll<br />
der Service-Gedanke nach außen transportiert<br />
werden, wenn er intern nicht praktiziert wird?<br />
„Uns ist es im Vorstand deshalb sehr wichtig,<br />
eine Vorbildfunktion einzunehmen. Das heißt,<br />
dass wir E-Mails und Anrufe möglichst schnell<br />
beantworten und für unsere Mitarbeiter stets<br />
erreichbar sind“, so Oevermann. „Eine Unternehmenskultur,<br />
die auf Verlässlichkeit fußt,<br />
steigert die Zufriedenheit der Mitarbeiter –<br />
und das ist die Grundlage für ein erfolgreiches<br />
Unternehmen.“<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
wAs mAcht einen gUten dienstleister AUs?<br />
Prof. UtA herbst<br />
lehrstuhl für marketing an der eberhard-karls-universität tübingen<br />
• ein Zeichen der servicequalität im dienstleistungsbereich ist es, den kunden in die<br />
weltweit<br />
leistungserstellung zu integrieren. die offene kommunikation und der dialog zwischen<br />
anbieter und auftraggeber sind im vorfeld der erbringung die entscheidenden erfolgs-<br />
faktoren. das heißt, dass man die wünsche im vorfeld genau abfragt, um dann richtig<br />
beraten zu können. insbesondere in der informationstechno logie sind beratung und<br />
service essentiell, denn ohne sie kann man ein it-pro dukt nicht verkaufen.<br />
beratung und pro dukt gehören in dieser branche im besten fall zusammen.<br />
• weitere wichtige punkte sind freund lichkeit und kontinuität: die meisten kunden<br />
wünschen sich einen ansprech partner, mit dem sie sich gut verstehen und der längerfris-<br />
tig für sie da ist. für den dienstleister heißt das, dass er zufriedene mitarbeiter braucht,<br />
um möglichst wenig fluktuation im unternehmen zu haben. dabei helfen flache hierar-<br />
chien, klar definierte arbeitsprozesse und möglichst weite entscheidungskompetenzen.<br />
• kundenbindung kann man sich wie eine private beziehung vorstellen. sie funktioniert,<br />
wenn beide parteien investieren. deswegen sind insbesondere maßnahmen geeignet, bei<br />
denen der kunde eine art pfand einbringen muss, das er im laufe der Zeit einlösen kann.<br />
die bahncard ist ein schönes beispiel dafür. allgemeiner gesagt: der kunde muss sich<br />
ebenso wie der anbieter aktiv in die partnerschaft einbringen. dann profitieren beide<br />
seiten davon.<br />
27
weltweit<br />
Intelligent ausgekontert<br />
Was für Fußballtrainer im Kleinen schon seit Jahren gang und gäbe ist, wird nun auch in komplexen<br />
Unternehmen möglich: Intelligentes Performance Management. Das Traumziel eines jeden Managements<br />
wird dank Process Intelligence zur Realität.<br />
„Ob beim Fußball oder im Unternehmen: Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Kernprozesse ständig zu analysieren und die Strategie zu verbessern“,<br />
so Dr. Helge Heß (Bild rechts oben).<br />
28 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Im Prinzip ist die Funktionsweise von Process<br />
Intelligence einfach. Wie in einem kybernetischen<br />
Regelkreis werden betriebswirtschaftliche<br />
Soll- mit Ist-Werten verglichen und Abweichungen<br />
gemeldet. In der Praxis ist die<br />
Funk tionsweise ziemlich raffiniert, wie man<br />
exemplarisch an der Analyse eines Fußballspiels<br />
festmachen kann. Fast alle professionellen<br />
Ver eine benutzen mittlerweile Kameras<br />
und Computer, um ihre Spielstrategie zu verbessern.<br />
Mit Hilfe einer entsprechenden Analyse<br />
software können sie die Spielzüge minutiös<br />
rekapitulieren.<br />
AUssAgeKräftige informAtionen<br />
Wird diese Methode von der ersten Minute bis<br />
zur Nachspielzeit angewendet, erhält man aussagekräftige<br />
Informationen, beispielsweise zum<br />
Ballbesitz der Spieler, zu den gewonnen en und<br />
verlorenen Zweikämpfen oder der Zahl der<br />
Pässe. Aus diesem Datenberg lassen sich<br />
Durchschnittswerte für Mannschaften oder<br />
Mannschaftsteile wie das Mittelfeld oder die<br />
Abwehr berechnen, Informationen über die<br />
Spielweise einzelner Spieler und vieles mehr<br />
herausfiltern. Eine grafische Darstellung zeigt<br />
alle Ballbewegungen und damit die Kern prozesse<br />
eines Spiels und klärt Fragen wie: Wurde<br />
zu häufig durch die Mitte gespielt? Welche<br />
Spieler waren wenig beteiligt? Wo wurde der<br />
Ball häufig verloren? Die Antworten sind<br />
Anlass dafür, Spieltaktik oder Spielstrategie<br />
zu ändern.<br />
erfolgsfAKtoren?<br />
Dieses Beispiel lässt sich mühelos auf die<br />
Abläufe in der Wirtschaft übertragen. Auch<br />
bei den Kernprozessen von Unternehmen gibt<br />
es Spielzüge, die analysiert werden können,<br />
um sie zu verbessern: Auftragsabwicklung,<br />
Beschaffung, Personaleinstellung und so weiter.<br />
Die Fragen lauten hier entsprechend:<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
Welches sind die Erfolgsfaktoren? Wo liegen<br />
typische Engpässe? Wo sind Prozesse nicht<br />
optimal aufeinander abgestimmt? Wo gibt es<br />
derzeit Probleme im Prozess?<br />
Mit Business Intelligence (BI) allein können<br />
diese Fragen nicht beantwortet werden, da solche<br />
Systeme nicht imstande sind, die Pro zessabläufe<br />
zu betrachten. Sie zeigen lediglich, ob<br />
das gewünschte Ergebnis erzielt wurde oder<br />
nicht. Eine Ursachenanalyse ist nicht möglich.<br />
Die aber bietet <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> mit der ARIS<br />
Solution for Process Intelligence & Performance<br />
Ma nagement – verbunden mit dem<br />
Vor teil, dass vorhandene BI-Systeme effizient<br />
an die Lösung angekoppelt werden können.<br />
Vorgänge in echtZeit<br />
Den Wert von Process Intelligence beschreibt<br />
Dr. Helge Heß, Direktor ARIS R&D Product<br />
and Solution Management bei <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>:<br />
„Wir verknüpfen Business Intelligence mit Busi<br />
ness Process Management. Daraus ergeben<br />
sich neue Möglichkeiten zur intelligenten<br />
Unternehmenssteuerung und das nennen wir<br />
Process Intelligence.“ Die Verknüpfung der<br />
Be griffe Business Intelligence und Process<br />
Management ist dabei nicht nur eine Wortneuschöpfung,<br />
sondern bringt den Anwendern<br />
ganz praktischen Nutzen. So wird die herkömmliche<br />
Business Intelligence meist auf<br />
einzelne Situationen, etwa Entscheidungen in<br />
der Beschaffung oder bei der Preisstrategie,<br />
ausgerichtet. Process Intelligence hingegen ist<br />
geradezu mit den Geschäftsprozessen verwoben.<br />
„Vorgänge lassen sich in Echtzeit überwachen,<br />
Geschäftsvorfälle grafisch protokollieren<br />
und Schwachstellen in Prozessen automatisch<br />
aufdecken“, erklärt Heß. Ohne Zeitverzug<br />
sehen Prozessverantwortliche in einem Dashboard<br />
mit Charts, Grafiken und Verlaufskurven<br />
die konkreten Schwachstellen, so dass sie<br />
entsprechend darauf reagieren können. Damit<br />
weltweit<br />
geht es Managern deutlich besser als den bereits<br />
erwähnten Fußballtrainern, aber letztere<br />
müssen nur den Gegner auskontern und nicht<br />
gewaltige wirtschaftliche Turbulenzen…<br />
dr. helge hess ZU PiPm<br />
„die einführung der aris solution for pro-<br />
cess intelligence & performance ma nage-<br />
ment (pipm) stellt eine überschaubare<br />
her ausforderung dar; kundenbeispiele zei-<br />
gen, dass die lösung innerhalb kurzer Zeit<br />
installiert und konfiguriert werden kann.<br />
allerdings wissen diese kunden auch, dass<br />
es sich bei der entscheidung für process<br />
intelligence nicht um ein einzelnes anwendungsprojekt<br />
handelt, sondern um eine<br />
grundlegende weiter entwick lung der ma-<br />
nagement-philosophie: kontinuier liche<br />
verbesserung ist selbst ein prozess – und<br />
der muss dauerhaft gestaltet werden. dazu<br />
gehört, dass definiert wird, wer die analy-<br />
sen auf strategischer, taktischer und ope-<br />
rativer ebene verwendet und wie diese er-<br />
gebnisse zur prozess steuerung und<br />
-optimierung genutzt werden.<br />
auch die technischen hürden bei der um-<br />
setzung von process intelligence in die<br />
praxis sind gering. egal wie die it-land-<br />
schaft aussieht, die prozessrelevanten<br />
daten werden aus den oftmals heterogenen<br />
it-systemen extrahiert. rund 50<br />
prozent der process intelligence-ein sätze<br />
finden im non-sap-umfeld statt.“<br />
29
weltweit<br />
Prozesse als Brückenpfeiler<br />
Was haben Brücken in Afrika mit Business Process Management (BPM) zu tun? Prozesse sind<br />
überall, und überall ist ihre Qualität zum erfolgskritischen Faktor geworden, so auch bei der<br />
Belgian Technical Cooperation. Die Belgische Entwicklungshilfeorganisation setzt BPM ein, um<br />
für Transparenz und Effizienz in ihren Projekten zu sorgen.<br />
Der 18. Dezember 1997 war ein Horrortag für den riesigen Osten der<br />
Demokratischen Republik Kongo. Nach heftigen Regenfällen spülten<br />
Sturzfluten die Brücke über den Fluss Lukuga weg und damit die wichtige<br />
Eisenbahnverbindung zwischen den Städten Kalemie am Tanganjikasee,<br />
Lubumbashi und Kisangani. Seit Januar 2007 ist die Lage<br />
ent spannt, eine neue Brücke wurde installiert. Personen und Güter<br />
müssen den Fluss nun nicht mehr per Fähre überqueren.<br />
Die Rekonstruktion der Nyemba-Brücke ist ein Projekt der Belgian<br />
Technical Cooperation BTC, einer 1999 gegründeten öffentlichen<br />
Entwicklungshilfeorganisation mit Hauptsitz in Brüssel. Brückenbau<br />
im Kongo, Hilfsaktion für behinderte Kinder im Senegal, Abwas serbeseitigung<br />
in Tansanias Hauptstadt Daressalam – das sind nur drei<br />
von rund 200 Projekten der BTC. Die Organisation unterstützt weltweit<br />
btc<br />
wer ist btc-ctb?<br />
die belgian technical cooperation btc ist die entwicklungs hilfe-<br />
organisation belgiens. als öffentlicher dienstleister – und im<br />
namen des bundesstaatlichen öffentlichen dienstes für auswärtige<br />
angelegenheiten, auswärtigen handel und entwicklungszusam-<br />
menarbeit – unterstützt btc entwicklungsländer in ihrem kampf<br />
gegen die armut. dank ihrer praktischen expertise bietet btc auch<br />
dienstleistungen im namen anderer nationaler und internationaler<br />
organisationen an, die zu einer nachhaltigen humanitären<br />
entwicklung beitragen.<br />
btc leitet über 200 programme in 30 ländern in afrika, asien und<br />
lateinamerika. mit einem finanzbudget von 213 millionen euro<br />
(2007) beschäftigt das öffentliche unternehmen gegenwärtig 420<br />
mitarbeiter, davon arbeiten 160 in der hauptverwaltung in brüssel<br />
und 260 in ländern, in denen projekte und programme eingeführt<br />
werden. btc hat 23 auswärtige vertretungen.<br />
rund 30 Länder im Kampf gegen die Armut. Die Projekte betreffen die<br />
Bereiche Gesundheit, Ausbildung, Landwirtschaft, Infrastruktur und<br />
Verwaltung. Schwerpunkt ist Afrika, aber auch in Asien und Lateinamerika<br />
sind die Mitarbeiter in humanitären Projekten engagiert. Bei<br />
internationalen Vorhaben arbeitet BTC außerdem mit multilateralen<br />
Organisationen wie der UN, der EU oder der Weltbank zusammen.<br />
effiZiente informAtionsstrUKtUr VerlAngt<br />
Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, konnte BTC ihr Finanzbudget<br />
seit ihrer Gründung von 30 Millionen auf 213 Millionen<br />
Euro pro Jahr steigern. „Durch das starke Wachstum sind wir an<br />
Grenzen gestoßen“, berichtet Christophe Maréchal vom BTC-Direktionsbereich<br />
für Qualitätsmanagement. „Wir mussten die Organisation<br />
straffen, den Informationsfluss an die Mitarbeiter verbessern, das Berichtswesen<br />
ausbauen und uns insgesamt professioneller aufstellen.“<br />
Staatliche Regelungen und internationale Standards für Entwick lungsprojekte<br />
waren ein weiterer Anstoß, denn sie verlangen eine effiziente<br />
Informationsstruktur und eine umfassende Dokumentation wichtiger<br />
Vorgänge, um Transparenz und Vergleichbarkeit bei der Nutzung von<br />
Entwicklungshilfen zu gewährleisten.<br />
Ein neues Managementsystem sollte diese Vorgaben erfüllen und dazu<br />
• die Vorgaben der Geldgeber erfüllen – vor allem die des belgischen<br />
Staates als Finanzier – und für Transparenz bei sozialen, ethischen<br />
und umweltbedingten Aspekten der Projekte sorgen,<br />
• die Fähigkeiten und Erfahrungen des eigenen Personals und die<br />
eigene Innovationskapazität stärken und<br />
• auf die Erreichung der Millenniumsziele der Vereinten Nationen hin<br />
arbeiten – entsprechend der Pariser Deklaration, der sich Vertreter<br />
von Geber- und Partnerländern sowie multilaterale und bilaterale<br />
Entwicklungsorganisationen 2005 verpflichtet haben.<br />
Mit den eigenen Geschäftsabläufen der stark dezentralisierten Orga nisation<br />
hatte sich BTC schon seit mehreren Jahren befasst. Aber der ursprüngliche<br />
Versuch, die Arbeitsabläufe mit der Diagrammsoftware<br />
Microsoft Visio zu erfassen, scheiterte an der Komplexität der<br />
Aufgabenstellung. „Das hat sich bei unseren Mitarbeitern nicht als Informationsquelle<br />
durchgesetzt, weil es unseren vielfältigen Anfor derungen<br />
nicht gerecht werden konnte“, sagt Qualitätsmanager Maréchal.<br />
Deshalb suchte BTC nach neuen Möglichkeiten, das IT-System auszubauen,<br />
und wählte nach gründlicher Produktrecherche die ARIS<br />
Software als Planungs- und Organisationsinstrument.<br />
30 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Die Anforderungen und Erwartungen an das neue Managementsystem<br />
waren hoch gesteckt. Es sollte die Leistung der Geschäftsabläufe bei<br />
BTC messen, ihre Analyse ermöglichen, die Interaktionen zwischen den<br />
Prozessen kontrollieren und ständig Verbesserungen durchführen.<br />
Kurzum: BTC wollte ein Business Process Management einführen.<br />
Das Vorhaben wurde Ende 2006 von der IT-Abteilung der BTC gemeinsam<br />
mit Beratern von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> gestartet. Unterdessen ist das System<br />
im BTC-Intranet installiert, die Geschäftsprozesse sind vollständig erfasst<br />
und stehen allen Mitarbeitern in der Zentrale in Brüssel und bei<br />
den Projekten vor Ort zur Verfügung.<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
direKter ZUgriff AUf regelwerK<br />
Die neue BTC-Qualitätsplattform besteht aus mehreren Programmteilen:<br />
Der Einstieg erfolgt über das so genannte Welcome-Modul, das die<br />
Mitarbeiter auf aktuelle Änderungen bei Prozessen und Regeln sowie<br />
auf Veranstaltungen wie Rollouts und Prozessprüfungen hinweist. Das<br />
Process-Modul informiert über Ziele und Zwecke der Abläufe und über<br />
die Indikatoren zur Leistungsmessung, die Verantwortlichkeiten beim<br />
Management der Prozesse und so weiter. Zu den Key Performance<br />
Indikatoren (KPI) gehören zeitliche und qualitative Faktoren wie die<br />
Dauer eines Prozessschritts – beispielsweise wie lange der Bau eines<br />
neuen Brückenträgers über den Fluss Lukuga dauert. Das Rules-Modul<br />
ermöglicht den direkten Zugriff auf interne und externe Regeln, die das<br />
Prozessmanagement steuern, und das Glossary-Modul erklärt Abkürzungen<br />
und Konzepte, die bei BTC genutzt werden.<br />
Die Aufgaben und Entscheidungsbefugnisse sind für jeden einzelnen<br />
BTC-Mitarbeiter definiert, aktuelle Termine von Projekten werden vorgegeben<br />
und wichtige Berichte gespeichert. Auch stehen grundlegende<br />
Arbeitsmittel wie Dokumentenvorlagen, Prüflisten und Arbeits anweisungen<br />
jederzeit zum Abruf bereit.<br />
begeisterte rücKmeldUngen<br />
„Die Umsetzung ist sehr gut geglückt“, berichtet Maréchal nicht ohne<br />
Stolz. „Die Qualitätsplattform ist mehrsprachig und nutzerfreundlich<br />
und fordert unsere Kollegen auf, sich über die BTC-Prozesse zu informieren,<br />
während es aktuelles Wissen bietet. Dadurch bewältigen sie ihre<br />
Aufgaben wesentlich besser.“ So können etwa die Projektmitarbeiter an<br />
den weltweiten Brennpunkten vor Ort Berichte über ähnliche Projekte<br />
AnforderUngen An dAs ProjeKt<br />
weltweit<br />
• das publikationstool stellt die mit aris modellierten infor -<br />
mationen benutzerfreundlich in mehreren sprachen<br />
(flämisch, französisch und englisch) zur interaktiven nutzung<br />
für die mitarbeiter bereit.<br />
• es bietet einen gleichzeitigen Zugang über festnetz und mobile<br />
Geräte, um informationen zu bearbeiten und regeln, die beach-<br />
tet werden müssen, sowie abkürzungen und zuvor genutzte<br />
konzepte anzuzeigen.<br />
• Generelle informationsseiten informieren über aktuelle<br />
Änderungen der abläufe und regeln sowie über normative<br />
vorgaben wie iso und emas (eco-management and audit<br />
scheme).<br />
• mit hilfe von kpis (key performance indicators) soll die leistung<br />
von projekten messbar sein.<br />
abrufen, sich schnell über wichtige Vorschriften informieren oder über<br />
eine neue Suchfunktion auf bislang unbekannte Information stoßen.<br />
Schwierigstes Hindernis bei der Realisierung des Projekts war nach<br />
Einschätzung Maréchals die IT-Seite: „Da ging es um viele Details. Wir<br />
mussten zum Beispiel die vorhandenen BTC-Grafiken in die neue<br />
Qualitätsplattform integrieren. Das war nicht ganz leicht.“<br />
Damit wirklich alle Kollegen die Vorzüge kennen lernen, ist<br />
Qualitätsmanager Maréchal derzeit weltweit unterwegs, um in Mitarbeitertrainings<br />
den Umgang mit dem ARIS-basierten Qua litäts system<br />
zu erklären: „Wir bekommen von unseren Kollegen begeisterte<br />
Rückmeldungen über die neuen Möglichkeiten, vor allem über die<br />
Möglichkeiten, Änderungen einzufügen und das System weiterzuentwickeln.“<br />
www.btcctb.org<br />
31
weltweit<br />
Der Vermittler<br />
Dr. Joseph „Yossi“ Vardi hat nicht nur dem Instant Messaging zum Erfolg verholfen.<br />
Heute gilt der Israeli als High-Tech-Botschafter und genialer Vermittler zwischen<br />
Israel, dem Silicon Valley und Europa.<br />
Will den unbedingten Erfolg: Joseph „Yossi“<br />
Vardi, Internet-Pionier aus Israel.<br />
Er hat sichtlich Freude an dem was er tut und<br />
niemanden wundert es, dass selbst so mächtige<br />
Männer wie Steve Jobs, Bill Gates oder<br />
Rupert Murdoch gespannt zuhören, wenn<br />
Yossi Vardi die Bühne des Welt wirt schaftsforums<br />
im schweizerischen Davos betritt.<br />
Denn Vardi ist ein Genius. In mehr als 50 israelischen<br />
Neugründungen hat er seine Finger<br />
im Spiel gehabt. 1996 wurde er der erste Investor<br />
des Internet-Start-ups Mirabilis, das mit<br />
ICQ das „Instant Messaging“ übers Internet<br />
erfand. Diese Firma verkaufte er zwei Jahre<br />
später für 400 Millionen Dollar an AOL. Nicht<br />
erst seit diesem Coup aus den späten 90er<br />
Jahren spielt Geld keine Rolle mehr im Leben<br />
von Vardi. Die Millionen, die er über die Jahre<br />
verdient hat, kann er, so sagt er selbst, „in diesem<br />
Leben nicht mehr ausgeben.“<br />
goodwill-botschAfter<br />
Heute gilt er als der Brückenkopf zwischen<br />
Israel, dem Silicon Valley und Europa. Wenn<br />
er nach Jerusalem einlädt, dann lässt kaum je -<br />
mand die Reise aus. „Ich will meinem Land<br />
helfen, will, dass die Welt sieht, wie gut unsere<br />
High-Tech-Industrie ist“, sagt Vardi, der bei<br />
einer Internet-Konferenz in Israel ganz frech<br />
ins Publikum brüllte, wer denn bitteschön<br />
„Ge schäfte mit Yahoo machen möchte.“ Als<br />
eine ganze Batterie von Armen in die Höhe<br />
flog, setzte Vardi nach und verlangte sofort<br />
von Yahoo-Präsidentin Susan Decker, ihre private<br />
E-Mail herauszugeben, damit die Jungunter-nehmer<br />
Kontakt aufnehmen können.<br />
„Mr. Vardi hat eine Art, die unwiderstehlich<br />
ist“, muss Decker mit einem Schmunzeln zu-<br />
geben. Ihre E-Mail freilich wollte sie an dieser<br />
Stelle aber dann doch nicht herausrücken.<br />
Vardi wurde neben Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender<br />
des deutschen Medienunter<br />
nehmens Axel Springer, zum Co-Chairman<br />
einer Gruppe ernannt, die den Business-<br />
Dialog zwischen der EU und Israel fördern<br />
soll. Erste Erfolge scheinen sich schon jetzt<br />
einzustellen. So berichtet die Business Week,<br />
dass die französische Telecom (FTE) mehr als<br />
21,4 Millionen Dollar in das israelische Startup<br />
Orca Interactive investiert hat – die Firma<br />
entwickelt Internet-TV-Software. Und auch<br />
die Deutsche Telekom hat, auf Drängen von<br />
Vardi, ein Entwicklungslabor an der Ben-<br />
Gurion-Universität eröffnet. Vor allem der Bereich<br />
Netzwerksicherheit soll hier erforscht<br />
werden. Vardi begrüßt solche Investitionen in<br />
seinem Heimatland. Und es besteht kein Zweifel<br />
daran, das sagt auch Israels Präsident Shimon<br />
Peres, dass „Mr. Vardi der beste Botschafter<br />
ist, den sich unser Land wünschen<br />
kann.“ Unter den CEOs dieser Welt ist Vardi<br />
wohl auch deshalb nur noch als „Mr. Tech“ bekannt.<br />
Die Arbeit des energiegeladenen Mannes aus<br />
dem Mittleren Osten rührt aber noch aus einer<br />
anderen Motivation heraus. „Ich stamme<br />
aus einer Generation“, sagt Vardi, „die noch<br />
miterleben durfte, wie unser Land geboren<br />
wurde. Meine Arbeit heute ist noch immer ein<br />
Teil dieser Manifestierung des Staates Israels.<br />
Und darauf bin ich sehr stolz.“ Sein großes<br />
Manko? „Seine Großzügigkeit“, sagt Ehefrau<br />
Thalma. „Nicht jeder junge In ternet-Starter<br />
muss von einem Treffen mit meinem Mann<br />
mit einem Scheck in der Hand weggehen“,<br />
schmunzelt sie. Und spricht damit an, was<br />
Vardi so beliebt macht innerhalb der jüngeren<br />
Generation. Er glaubt an Ideen, trifft Entscheidungen<br />
aus dem Bauch heraus und hilft<br />
gerne, neue Projekte mit ein bisschen Kapital<br />
anzuschieben.<br />
Das Netzwerk, das sich Vardi über die letzten<br />
Jahrzehnte aufgebaut hat, umspannt mittlerweile<br />
den gesamten Globus. So lustig die Anekdoten<br />
um den Superstar auch klingen mögen,<br />
er hat tatsächlich einen großen Anteil daran,<br />
dass die Internet-Industrie Israels einen weltweit<br />
sehr guten Ruf hat. „Yossi hat ein sagenhaftes<br />
Talent, Men schen miteinander zu verbinden“,<br />
weiß auch Tal Leinnan, CEO des<br />
Start-ups Seman tiNet, einer Firma aus dem<br />
aktuellen Vardi-Portfolio. Und auch Dr.<br />
Hubert Burda weiß die Arbeit von Yossi Vardi<br />
zu schätzen. Den Münchner Verleger unterstützte<br />
er dabei, eine digitale Strategie zu entwickeln;<br />
mittlerweile ist Vardi einer der<br />
Schirm herren der von Burda initiierten<br />
Innova tions börse „Digital, Life, Design“, zu<br />
der jährlich mehr als 1000 Besucher kommen.<br />
Beim letzten Mal brachte Vardi gleich 100 israelische<br />
Start-up-Chefs, Wissenschaftler und<br />
Un ter nehmer mit.<br />
weltweites netZwerK<br />
Bei all dem Einsatz, den Vardi auch heute noch<br />
an den Tag legt, hat er sein Mantra niemals<br />
ver gessen. „Es geht darum, Spaß zu haben, Sachen<br />
aufzubauen, neue Grenzen zu erforschen“,<br />
sagt er. Und weiter: „Es geht nicht um<br />
Macht und Mo neten. Das war und ist die falsche<br />
Mo ti vation.“ Vielleicht ist es genau diese<br />
spielerische Art und Weise, die Yossi Vardi,<br />
„Mr. Tech“, zum wohl erfolgreichsten Internet-<br />
Macher der Ge genwart avancieren ließ.<br />
dr. josePh „yossi“ VArdi<br />
dr. Joseph „Yossi“ vardi, Jahrgang 1942,<br />
ist einer der high-tech-veteranen israels.<br />
in fast 40 Jahren gründete und etablierte<br />
er mehr als 50 high-tech-unternehmen<br />
in den bereichen internet, software, tele-<br />
kommunikation, elektro-optik, energie<br />
und umwelt. außerdem ist vardi als be-<br />
rater tätig – unter anderem beriet er die<br />
welt bank, das entwicklungsprogramm der<br />
un sowie zahlreiche Großunter neh men.<br />
für seine unternehmerischen leistungen<br />
erhielt er unter anderem den high-tech-<br />
preis des israelischen premierministers<br />
und den titel „unternehmer des Jahres“<br />
der universität tel aviv.<br />
32 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Tough times never stay,<br />
tough people do…<br />
…das erscheint mir der richtige Wahlspruch<br />
für all jene, die bereit sind, eine Krise nicht als<br />
Vorstufe zur sicheren Katastrophe zu sehen,<br />
son dern als das, was sie im eigentlichen Wortsinn<br />
ist: Es ist die Zeit, in der Entscheidungen<br />
zu treffen sind; wir stehen am Scheideweg zwischen<br />
Richtig und Falsch, um die drohende<br />
Katastrophe zu vermeiden.<br />
Management und rund 3000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter von <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> haben sich<br />
noch nie als Schönwettersegler verstanden.<br />
Vielmehr hat das Unternehmen mehrfach beweisen<br />
können, dass Krisen immer auch als<br />
Chance zu verstehen und zu nutzen sind. Als<br />
etwa Anfang der 90er Jahre die gesamte europäische<br />
Industrie in eine schwierige Konjunktursituation<br />
geriet, war <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> ganz unmittelbar<br />
betroffen, lag doch hier der deutliche<br />
Branchenschwerpunkt aller BPM-Aktivitä<br />
ten. <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> entschied sich, seine<br />
Software und Beratungsaktivitäten auf die<br />
Dienstleistungsbranchen auszuweiten, und<br />
heute ist das Unternehmen gefragter Partner<br />
von Banken, Versicherungen und Versorgungsunternehmen.<br />
In diesen Monaten geht<br />
scheer <strong>Magazin</strong> 1|09<br />
es nicht um neue Fokusbranchen, sondern um<br />
die Fokussierung auf die wichtigen und damit<br />
richtigen Produkte – sowohl hinsichtlich des<br />
bestehenden Portfolios als auch mit Blick auf<br />
neue Produkte, die gerade entwickelt werden.<br />
Alles hat seine Zeit, das gilt auch für die<br />
Entwicklungen in der Welt der neuen Technologien:<br />
In wirtschaftlich guten Zeiten folgt<br />
gerade in der IT ein Trend dem nächsten noch,<br />
bevor erkannt ist, ob der erste sinnvoll und<br />
zielführend war. Dies birgt in der Tat die<br />
Gefahr, den einen wichtigen Trend in der<br />
Menge nicht identifizieren und damit auch<br />
nicht nutzen zu können. In kritischen Zeiten<br />
hingegen beobachten wir in allen Bereichen,<br />
wie das Tempo gedrosselt wird – beim<br />
Wachstum, aber auch in der Entstehung und<br />
Weiterentwicklung von Trends. Wir wollen<br />
diese Zeit nutzen, um noch genauer von unseren<br />
Kunden zu erfahren, was sie morgen und<br />
übermorgen brauchen. Wir stellen uns den aktuellen<br />
Herausforderungen mit unseren Angeboten<br />
zum Process Performance Ma nagement,<br />
die Unternehmen helfen, durch transparente<br />
Daten besser dem konjunkturellen<br />
blick nach vorn<br />
Gegenwind trotzen zu können. Wir entwickeln<br />
derzeit innovative Produkte, die noch<br />
leichter zu handhaben und damit anwenderfreundlicher<br />
sind; „easy-to-use“ ist für <strong>IDS</strong><br />
<strong>Scheer</strong> kein Modewort sondern ein Auftrag.<br />
Die neuen Produkte sollen Unternehmen dabei<br />
unterstützen, für die nächste Wachstumswelle<br />
Fahrt aufzunehmen. Wir wollen die<br />
Zeit nutzen, um in klarer Orientierung an den<br />
Wünschen unserer Kunden und Partner die<br />
Produkte und Dienstleistungen, die sich bereits<br />
in der Entwicklung befinden, zu optimieren.<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> verfolgt dabei ein klares Ziel:<br />
seinen Kunden zu helfen wieder zu wachsen<br />
und dabei eigenes stabiles Wachstum sicher<br />
zu stellen!<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />
August-Wilhelm <strong>Scheer</strong><br />
33
webcast-termine | impressum<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> Webcasts<br />
Interaktiv direkt an Ihrem Arbeitsplatz<br />
Die themenbezogenen Webcasts von<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> geben Ihnen einen Überblick zu<br />
branchenorientierten Beratungslösungen oder<br />
ARIS-Produkten und -Solutions. Sehen Sie als<br />
Erster die neuen Produkte und deren Funktionen<br />
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➞ Fragen & Antworten – interaktiv<br />
➞ Diskussion mit anderen Entscheidern<br />
➞ Präsentation von Experten der<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong><br />
Impressum<br />
herAUsgeber<br />
ids scheer aG<br />
altenkesseler straße 17<br />
d-66115 saarbrücken<br />
tel. +49 (0)681 210-0<br />
fax +49 (0)681 210-1000<br />
mail info@ids-scheer.de<br />
www.ids-scheer.de<br />
VerAntwortlich für den inhAlt<br />
peter Gérard<br />
vorstandsvorsitzender der ids scheer aG<br />
objeKtleitUng<br />
miriam reiß, ids scheer aG<br />
tel. +49 (0)681 210-3205<br />
chefredAKtion<br />
irmhild plaetrich, ids scheer aG<br />
marc voland, storymaker Gmbh<br />
redAKtion Und leKtorAt<br />
storymaker Gmbh<br />
d-72070 tübingen,<br />
tel +49 (0)70 71 9 38 72-0<br />
fax +49 (0)70 71 9 38 72-29<br />
mail info@storymaker.de<br />
www.storymaker.de<br />
achim born, ines brunner, manfred buchner,<br />
kristina frayne, bernd müller, filiz schulz,<br />
frank siering, kety Quadrino, diane baumann,<br />
fred keicher<br />
die wichtigsten termine im überblicK<br />
schöpfen sie das volle potenzial aus<br />
SAP SOA – Zielbewusst mit ARIS for SAP<br />
➞ 25. März 2009 – 17 Uhr<br />
das „1x1“ des prozessmanagements<br />
Praxistipps für jedermann<br />
➞ 26. März 2009 – 13 Uhr<br />
mehr transparenz, Qualität<br />
und flexibilität in ihren prozessen<br />
Automatisierte Governance-Prozesse<br />
mit ARIS Governance Engine<br />
➞ 08. April 2009 – 17 Uhr<br />
ein erfolgreiches duo –<br />
aris for sap und sap solution manager<br />
Zentrales Management, Kostenreduzierungen<br />
und schnellere SAP-Implementierungen<br />
➞ 09. April 2009 – 17 Uhr<br />
redAKtionsbeirAt<br />
ids scheer aG:<br />
nynke barenholz, elke bastian,<br />
etienne de la dure, marikit klein-smith,<br />
sybille langenbahn, peter pritchard, martina Zeller<br />
gestAltUng<br />
nicola bernhart<br />
visuelle kommunikation & corporate design<br />
d-81667 münchen<br />
tel.: +49 (0) 89 54 04 20 58<br />
mail: mail@nicola-bernhart.de<br />
www.nicola-bernhart.de<br />
drUcK<br />
druckerei heinz klein Gmbh, saarlouis<br />
erscheinUngsort<br />
saarbrücken<br />
coPyright<br />
ids scheer aG, 2009.<br />
das urheberrecht für veröffentlichte beiträge liegt<br />
ausschließlich bei der ids scheer aG. nachdruck sowie<br />
vervielfältigungen oder sonstige verwer tungen von texten<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des herausgebers.<br />
fremdbeiträge geben nicht unbedingt die meinung des<br />
herausgebers wider. „aris“, „ids“ und das symbol „Y“<br />
sind eingetragene marken der ids scheer aG, saarbrücken.<br />
„sap solution manager“ ist eine eingetragene marke der<br />
sap aG, walldorf. alle anderen marken sind eigentum ihrer<br />
jewei ligen inhaber.<br />
erfolgsfaktor projektmanagement<br />
Großprojekte im öffentlichen<br />
Sektor sicher „managen“<br />
➞ 30. April 2009 – 13 Uhr<br />
enterprise data Warehouse<br />
Verbessern Sie Ihre Business Intelligence<br />
➞ 14. Mai 2009 – 17 Uhr<br />
sap im personalbereich<br />
Die elektronische Personalakte<br />
➞ 28. Mai 2009 – 13 Uhr<br />
„process-driven sap“<br />
macht den unterschied<br />
➞ 25. Juni 2009 – 13 Uhr<br />
bildnAchweise<br />
Melden Sie sich gleich online an<br />
www.ids-scheer.de/webcasts<br />
portrait peter Gérard © ids scheer aG (3)<br />
ralf ortmanns © swd aG (4)<br />
andré dreißen © ids scheer aG (5)<br />
stromwellen © complize – photocase.de (Titel, 3, 5, 6)<br />
Gebäude enbw und logo © enbw (8,10)<br />
wolfgang rüffler © enbw (9)<br />
strommast © frank-peter funke – fotolia.com (3, 11)<br />
Gert brunekreeft © Gert brunekreeft (11)<br />
algen © hannoverconny – photocase.de (12)<br />
sonne © a. kleinschmidt – digitalstock.de (12)<br />
wasserfall © mario adelbrecht – fotolia.com (13)<br />
parabolrinnen-spiegel © schott (13)<br />
e.coli bakterien © sebastian kaulitzki - fotolia.com (13)<br />
Globus © pryce – photocase.de (14,15)<br />
krankenschwester © photoconcepts01 – fotolia.com (17)<br />
rfid chip © twinea – fotolia.com (17)<br />
Grafik © ids scheer aG (18)<br />
patrick büch, kilian heinz © ids scheer aG (KNOW-HOW)<br />
piazza del popolo, rom © claudio toscani (20)<br />
swisscom Gebäude und logo © swisscom (3, 21,22)<br />
markus witschi © swisscom (22,23)<br />
stadtplan © nof – fotolia.com (25)<br />
dirk oevermann © ids scheer aG (26)<br />
torsten Grünewald © boehringer ingelheim (26)<br />
aquarium mit fisch © sax – fotolia.com (27)<br />
torwart © nicola bernhart (28)<br />
helge heß, tafelbild © ids scheer aG (29)<br />
brücke, Grafik © ids scheer aG (30,31)<br />
btc-ctb logo © btc-ctb (30)<br />
Joseph vardi © hubert burda media (32)<br />
august-wilhelm scheer © ids scheer aG (33)<br />
34 scheer <strong>Magazin</strong> 1|09
Learning World<br />
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© Copyright (C) <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>, 2001 – 2008. All rights reserved. The contents of this document is subject to copyright law. Changes,<br />
abridgments, extensions and supplements require the prior written consent from <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>, Saarbrücken, Germany. Reproduction<br />
is only permitted provided that this copyright notice is retained on the reproduced document. Each publication or translation requires<br />
the prior written consent from <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong>, Saarbrücken, Germany. “ARIS”, “<strong>IDS</strong>”, “ProcessWorld”, “PPM”, ARIS with Platform<br />
symbol and Y symbol are trademarks or registered trademarks of <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> in Germany and in many countries all over the world.<br />
“SAP NetWeaver” is a trademark of SAP <strong>AG</strong>, Walldorf. All other trademarks are the property of their respective owners.<br />
U.S. pat. D561,778, pat. D561,777, pat. D547,322, pat. D547,323, pat. D547,324<br />
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KNOW-HOW<br />
GepfleGte It-landschaften<br />
Mit der ARIS Solution for Enterprise<br />
Architecture Management (EAM)<br />
können Unternehmen ihre IT-Landschaften<br />
dokumentieren, verwalten,<br />
planen und weiterentwickeln. Dabei<br />
gilt nach wie vor: Ohne Integration<br />
mit den Geschäftsprozessen ergibt<br />
EAM keinen Sinn.<br />
In der IT vieler Unternehmen herrscht Wildwuchs.<br />
Über Jahre hinweg entstand bei Hard<br />
und Software eine unterschiedliche und oft<br />
komplizierte ITInfrastruktur mit zahlreichen<br />
Schnittstellen und Sys tem brü chen. Damit<br />
die IT flexibel auf Anfor der ungen im Business<br />
und damit auf die Ge schäftsstrategie<br />
reagieren kann, muss jedoch ein hoher Grad<br />
an Standardisierung und Harmonisierung in<br />
der ITLandschaft er reicht werden. Das reduziert<br />
den Aufwand bei Pfle ge und Wartung<br />
und erweitert den Hand lungsspielraum. Eine<br />
Lösung für diese Auf gabe bieten die von<br />
Forrester als marktführend eingestuften Produkte<br />
der ARIS Solu tion for EAM.<br />
wer braucht dIe<br />
arIs solutIon for eaM?<br />
Alle Unternehmen, die mit ITUnterstützung<br />
ihre Geschäfte flexibel gestalten wollen, brauchen<br />
solch eine Lösung. Ne ben großen Unternehmen<br />
ist EAM auch für mittelständische<br />
Betriebe interessant. Auch dort laufen<br />
die Geschäftsprozesse nur so gut, wie sie von<br />
den vorhandenen IT Systemen unterstützt<br />
werden. Deshalb ist EAM eine Sache des IT<br />
arIs-eXpertentIpp<br />
„Prozessorientierte Vorgehensweise<br />
sorgt für unternehmensweite<br />
Standardisierung von Technologien!“<br />
Patrick Büch ist Product Manager Enterprise Ar-<br />
chi tecture bei <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong>. Er rät Unterneh men,<br />
die arIs solutIon for enterprIse<br />
archItecture ManaGe Ment (eaM)<br />
im Unternehmen organisatorisch zu verankern.<br />
Sein Tipp zur Einführung: »Starten Sie in einem<br />
Bereich, in dem Sie gut organisiert sind, anschließend<br />
empfiehlt es sich, die EAM-Lösung im gesamten<br />
Unter nehmen schrittweise auszurollen.«<br />
SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09<br />
Managements, doch beim Aufbau einer Enter<br />
prise Architecture sind viele andere Rollen<br />
involviert. Klassische Rollen sind ITArchitekten,<br />
Bebauungsplaner, Sys temver ant <br />
wortliche. Auch Prozessverantwortliche, Be <br />
t r i e b s r ä t e u n d D a t e n s i c h e r h e i t s b e a u f t r a g t e<br />
sind Teil einer EAMLö sung.<br />
welches lösunGspotenzIal<br />
bIetet enterprIse<br />
archItecture ManaGeMent?<br />
EAM erfasst die ITLandschaft und die ge <br />
samte Unternehmensarchitektur in einer<br />
Do kumentation. Schlüssel ist das integrierte<br />
Repository, auf dem alle beteiligten Rol len<br />
arbeiten. Abhängigkeiten können aus gewertet,<br />
Redundanzen gefunden, die Aus wirkungen<br />
einer Systemmigration analysiert<br />
werden. Damit wird Harmonisierung und<br />
Standardisierung von ITTechnologien und<br />
Anwendungssystemen möglich. Es er höht die<br />
Transparenz, sorgt für schnellere Re ak tionsfähigkeit<br />
bei Veränderungen und für mehr<br />
Planungssicherheit. Schnittstellen und System<br />
brüche werden abgebaut. Die Folge sind<br />
unter anderem geringere Kosten bei Wartung,<br />
Schulung, Betrieb und Einfüh rung.<br />
was sInd dIe<br />
KNOW-HOW<br />
eInsatzvoraussetzunGen?<br />
EAM gewährleistet die Ausrichtung der IT<br />
am Geschäft. Es registriert die Daten der IT<br />
Landschaft zentral, so dass sie allen In te ressierten<br />
aktuell zur Verfügung stehen. Zum<br />
Beispiel bei Umsetzung der ITStrategie aus<br />
der Geschäftsstrategie heraus, beim Aufbau<br />
einer SollArchitektur und den dazu nötigen<br />
Planungsschritten sowie beim Über führen<br />
der Entscheidungen ins Pro jekt ma nagement.<br />
Voraus setzung für EAM ist eine enge Verz<br />
a h n u n g m i t d e n G e s c h ä f t s p r o z e s s e n . D i e<br />
ARISMethode und das darin enthaltene Enterprise<br />
Architecture Framework beruhen<br />
auf einem objektorientierten Ansatz zur Wiederverwendung<br />
von Architektur artefakten –<br />
über alle Ansichten hinweg. Das Zusam menspiel<br />
von Geschäfts prozessen und ITArchitekturen<br />
kann so in tegriert, dokumentiert<br />
und gemanagt werden.<br />
I
KNOW-HOW<br />
fünf schrItte zuM zIel<br />
01.<br />
Als erstes gilt es, Daten über die IT-Land schaft (Hard- und Soft-<br />
ware, Organisation, Prozesse, IT-Systembeschreibungen etc.)<br />
zusammen zu stellen. Hier kommt es auf eine aktuelle und exakte<br />
Dokumentation an. Dazu müssen alle vorhandenen Daten quel len<br />
ausfindig gemacht und die Regeln für die Übernahme ins ARIS Re-<br />
pository vor gegeben werden.<br />
02.<br />
Importieren Sie nun die ermittelten Daten in die EAM-Daten bank<br />
des ARIS Reposi tory. Laufende Daten, etwa aus CMDB (CMDB =<br />
Configuration Management Data base) Systemen oder Projekt -<br />
management-Lösungen, müssen direkt angebunden wer den. Bei<br />
Be darf kann man die Informationen zur schnel len Übersicht gra -<br />
fisch aufbereiten.<br />
03.<br />
In dieser Phase werden die IT-Governance-Prozesse definiert, etabliert<br />
und dokumentiert, die es innerhalb einer EAM-Lö sung zu er-<br />
wo lIeGen dIe haken?<br />
Ein Werkzeug muss im Unternehmen akzeptiert<br />
sein, sonst droht Nichtnutzung.<br />
Deshalb sollten die Initiatoren eine breite<br />
Anwendergruppe für EAM schaffen. Die beteiligten<br />
Gruppen müssen in der Lösung einen<br />
Mehrwert erkennen. Dazu sind Ko mmu<br />
nikation und Planung nötig. Schulungen<br />
helfen den Mehrwert einer EAM Lösung zu<br />
verstehen. Das Motto „klein anfangen“ lohnt<br />
sich! Am besten in ITAbteilungen beginnen,<br />
die bereits über gute Dokumentationen<br />
der ITLandschaft verfügen. Die Daten kön<br />
Bebauungsmatrix für die IT-Landschaft mit<br />
Einsatzorten und Planungsstand<br />
www.ids-scheer.de/Enterprise_Architecture_Management<br />
füllen gilt. Klären Sie Fragen wie: Wer hat die Daten hoheit? Wer<br />
beantragt Systeme, wer legt diese an? Wer hat welche Rechte auf<br />
welche Daten? Wie arbeitet das Prozessmanagement mit der IT<br />
zusammen? Wer ist an einem Sys temlebenszyklus beteiligt?<br />
04.<br />
Jetzt erfolgt der Roll-out der EAM-Soft ware, inklusive der Go ver -<br />
nance-Pro zesse und der Maßnahmen. Die IT-Ar chitekten bzw.<br />
Architekturmanager ermitteln und prüfen den Befüllungsgrad<br />
der System beschreibungen mit Hilfe von Analysen, Reports, Mel-<br />
dungen und so weiter.<br />
05.<br />
EAM braucht eine breite Anwendergruppe, alle betroffenen Gruppen<br />
sollten mitziehen. Dazu ist es wichtig, internes Marke ting zu<br />
betreiben und die Anwender zu überzeugen, dass es sich lohnt, mit<br />
dem neuen Werkzeug zu arbeiten. Die Ziel setzungen müssen ver-<br />
ständlich gemacht werden!<br />
nen typischerweise auch in Excel, Access<br />
oder sonstigen Werkzeugen vorliegen. Die<br />
Informationen werden im Rahmen eines<br />
Projektes in das ARIS Repository migriert.<br />
wer hIlft beI<br />
der eInführunG und danach?<br />
Bei fachlicher Aufgabenstellung während der<br />
Projektarbeit ist ARIS Product Consul ting<br />
der richtige Ansprechpartner. Die Abteilung<br />
ARIS Customized Solutions tritt bei kundenspezifischen<br />
Anpassungen in Ak tion. ARIS<br />
Managed Services übernimmt bei Bedarf den<br />
Betrieb der EAM Solution, die ein Unternehmen<br />
einsetzt.<br />
was anwender von eaM MIt<br />
arIs halten<br />
Sie wollen mehr über ARIS Solution for EAM<br />
wissen? Diskutieren Sie im ARIS Blog mit<br />
Nutzern und Experten.<br />
www.arisblog.com/<br />
category/enterprise-architecture/<br />
Beispiel für ein Applikationsportfolio: Zeigt die Einsatzstrategie<br />
in Form von Quadranten mit Einsatzempfehlungen<br />
II SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09
durchblIck beI der It-ausstattunG<br />
Unternehmen erfassen mit ARIS IT Inventory ihre bestehende IT-Landschaft.<br />
Sie können sich damit über ihre IT-Systeme aktuell informieren und den Ausbau<br />
zukunftssicher planen.<br />
Heterogene ITLandschaft, Integration un<br />
terschiedlicher ITApplikationen, sinkende<br />
Budgets, Flexibilisierung und Virtua lisierung.<br />
Das sind Herausforderun gen, denen<br />
sich moderne ITManager stellen müssen.<br />
Natürlich ist auch der tägliche ITBetrieb sicherzustellen.<br />
Für ITVerant wortliche ist es<br />
deshalb wichtig, einen schnellen Überblick<br />
über die ITLandschaft zu bekommen und<br />
den aktuellen Status von ITPlanung und<br />
Migrationen jederzeit abrufen zu können.<br />
Mit ARIS IT Inventory steht Unternehmen<br />
ein benutzerfreundliches Portal mit Zugriff<br />
auf alle wichtigen ITSystemdaten zur<br />
Verfügung. Über einen WebBrowser erhalten<br />
die Anwender neben dem reinen<br />
Lesezugriff auf das ITSystemInventar auch<br />
Schreibrechte zur Beschreibung einzelner<br />
ITSysteme. So mit können System verantwortliche<br />
die Da ten Ihrer ITSysteme einfach<br />
und schnell aktualisieren. ARIS IT<br />
Inventory basiert auf ARIS Business Pu blisher<br />
Technologie und ist damit voll integriert<br />
mit diesem Produkt.<br />
wer braucht arIs It Inventory?<br />
Alle Unternehmen, die ihre ITLandschaft<br />
dokumentieren, den Datenbestand ständig<br />
pflegen und aktuell halten wollen. Das<br />
ARISInstrument zielt auf die Mit arbeitergruppe<br />
der Systemverant wortlichen ab.<br />
Diese sind klassischerweise nicht in der IT<br />
Abteilung, sondern in den einzelnen Fachbereiche<br />
angesiedelt und dort für die fachliche<br />
Betreuung der ITSysteme zuständig.<br />
Der Einsatz von ARIS IT Inventory ist weder<br />
von der Branche noch von der Größe eines<br />
Unternehmens abhängig, lediglich die Anzahl<br />
der zu verwaltenden ITSysteme ist ausschlaggebend.<br />
welches lösunGspotenzIal<br />
bIetet arIs It Inventory?<br />
Unternehmen können damit alle ITSys tembeschreibungen<br />
und daten dezentral erfassen<br />
und pflegen. Bei größeren Unter nehmen<br />
sind oft mehrere tausend Systeme im Einsatz<br />
– für eine zentrale ITAbteilung ist die<br />
Aktualisierung eine schwierig zu bewältigende<br />
Aufgabe. Das größte Knowhow zu<br />
SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09<br />
Dialog zur Pflege von Schnittstelleninformationen in ARIS IT Inventory<br />
Beispiel für einen Systemsteckbrief: Tabellarische Darstellung der Systeminformationen<br />
www.ids-scheer.de/ARIS_IT_Inventory<br />
www.ids-scheer.de/de/ARIS<br />
KNOW-HOW<br />
III
KNOW-HOW<br />
arIs-eXpertentIpp<br />
„Halten Sie die<br />
IT-Systemdaten immer aktuell!“<br />
Kilian Heinz ist im ARIS Product Marketing<br />
der <strong>IDS</strong> <strong>Scheer</strong> <strong>AG</strong> verantwortlich für<br />
arIs It Inven tory: »Die Erfassung und<br />
Pflege der Daten ist durch intuitive Benutzer-<br />
führung und klar verständ liche Dialoge leicht<br />
durchführbar. Spezielles ARIS-Know-how<br />
ist nicht erforderlich.«<br />
einzelnen Systemen ist in der Regel in den<br />
Köpfen der Systemverantwortlichen vorhanden,<br />
das macht eine Pflege durch diese sinnvoll.<br />
Das wiederum führt zu einer höheren<br />
Qualität der Daten und zu einer Entlastung<br />
der ITAb teilungen. Alle Eingabemasken werden<br />
im Browserfenster in tabellarischer Form<br />
angeboten, der Anwender benötigt damit<br />
keine „ARISModellierungsKenntnisse“.<br />
was sInd dIe<br />
eInsatzvoraussetzunGen?<br />
ARIS IT Inventory arbeitet auf der Datenbasis,<br />
die in ARIS IT Architect angelegt wurde.<br />
In den Auswahlboxen von ARIS IT Inventory<br />
stehen nur Informationen zur Verfügung,<br />
die dort zuvor modelliert wurden.<br />
Dadurch wird die Qualität der System beschreibungen<br />
sichergestellt. So wird zum<br />
Bei spiel die unterschiedliche Benennung<br />
durch Groß und Kleinschreibung von Daten<br />
bank systemen vermieden.<br />
was sInd dIe erfolGsfaktoren<br />
beI der eInführunG?<br />
Die dezentrale Pflege von ITInformationen<br />
ist durch einfach zugängliche Browser mit<br />
Eingabemasken wesentlich erleichtert. Die<br />
Einarbeitungszeit wird durch intuitive Benutzerführung<br />
und durch klar verständliche<br />
Dialoge verkürzt. Unternehmen erreichen<br />
durch aktuelle und korrekte Informa tionen<br />
über ihre ITSysteme eine hohe Planungs<br />
qualität. Die Wiederverwendung von bestehenden<br />
Informationen aus dem ARIS Repository<br />
ermöglicht die Durch setzung von<br />
Standards, die zum Beispiel mit ARIS IT<br />
Architect definiert wurden (beispielsweise<br />
Technologie und Architekturstandards).<br />
Die skalierbare Ar chi tektur ermöglicht die<br />
Zusammenarbeit weltweit verteilter Anwender<br />
gruppen auch in extrem komplexen und<br />
gewachsenen ITSzenarien.<br />
wo lIeGen dIe haken?<br />
Gespeicherte Daten über die ITSystem ausstattung<br />
veralten meist schnell, sie müssen<br />
deshalb ständig aktualisiert werden. Damit<br />
dies passiert, sollte ARIS IT Inventory mit<br />
der Einführung einer ITGovernance verbunden<br />
sein. Das soll die Erreichung der<br />
Unter neh mensziele mit Hilfe der IT sicherstellen.<br />
Die Mitarbeiter und die Fachabteilungen<br />
sind danach verpflichtet, für die ständige<br />
Aktuali sierung der Daten zu sorgen.<br />
wer hIlft beI der<br />
eInführunG und danach?<br />
ARIS Product Consulting ist der richtige<br />
Ansprechpartner, wenn es um die fachliche<br />
Aufgabenstellungen und um die Projektarbeit<br />
geht. Bei kundenspezifischen Anpassungen<br />
unterstützt der Bereich ARIS Customized<br />
Solutions. ARIS Managed Services übernimmt<br />
für Unternehmen bei Bedarf den<br />
Betrieb der Lösung.<br />
fünf schrItte zuM zIel<br />
Iv SCHEER <strong>Magazin</strong> know-how 1|09<br />
01.<br />
Führen Sie einen Workshop durch, in<br />
dem Sie klären, wie die Informationen<br />
abgebildet und welche Modelle und<br />
Objekte wie verwendet werden sollen.<br />
02.<br />
Nun gilt es, Datenquellen für Systembeschreibungen<br />
(aus vorhandenen Systeminventaren<br />
oder CMDBs = Con figu-<br />
ration Management Databases) zu iden-<br />
tifizieren und eine einheitliche<br />
Beschrei bungssprache zu definieren.<br />
03.<br />
Ist dies geschehen, sollten alle Daten-<br />
quellen in ein Repository unter eventu-<br />
eller CMDB-Anbindung zusammenge-<br />
führt werden; es folgt das Mapping der<br />
Informationen auf ARIS-Objekte und die<br />
Erstellung von System-Steckbriefen für<br />
die einzelnen Anwendungssysteme.<br />
04.<br />
Zur ständigen Überprüfung der Pflegeund<br />
Datenqualität sowie dem Füllstand<br />
an Informationen werden nun Reporte<br />
und Auswertungen definiert.<br />
05.<br />
Und zu guter Letzt: Am Schluss stehen<br />
Training und Schulung der Benutzer,<br />
Marketing, um die neue Anwendung bei<br />
den Nutzern bekannt zu machen, sowie<br />
der Roll-out in den einzelnen Unter neh-<br />
mensbereichen.<br />
KNOW-HOW