Rote Liste Moose
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4 ROTE LISTE MOOSE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 11 (4) 2002<br />
2 Entwicklung der bryologischen<br />
Aktivitäten<br />
Die bryologische Erforschung Brandenburgs<br />
begann bereits am Ende des 18. Jahrhunderts.<br />
Die erste Veröffentlichung, in der auch <strong>Moose</strong><br />
erwähnt wurden, geht auf WILLDENOW (1787)<br />
zurück. Danach mehrte sich das Interesse an<br />
<strong>Moose</strong>n allmählich, und es erschienen in den<br />
folgenden Jahrzehnten zahlreiche Arbeiten,<br />
meist in den Verhandlungen des Botanischen<br />
Vereins der Provinz Brandenburg. Eine ausführliche<br />
Darstellung der bryologischen Erforschung<br />
Brandenburgs mit einer <strong>Liste</strong> der nachgewiesenen<br />
Arten und einer weitgehend vollständigen<br />
Bibliografie gibt BENKERT (1975), sodass<br />
hier auf eine detaillierte Beschreibung der<br />
Entwicklung verzichtet werden kann. Erwähnt<br />
sei nur, dass die Bryologie in Brandenburg mit<br />
der Herausgabe der beiden großen Moosfloren<br />
über Leber- und Torfmoose (WARNSTORF 1903)<br />
und Laubmoose (WARNSTORF 1906) einen vorläufigen<br />
Höhepunkt erreichte.<br />
Eine erste <strong>Rote</strong> <strong>Liste</strong> der <strong>Moose</strong> mit 515 Arten,<br />
die sich auf die brandenburgischen Bezirke der<br />
DDR bezog (Potsdam, Frankfurt, Cottbus und<br />
Berlin), legte BENKERT (1978) vor. Er musste sich<br />
bei der Einschätzung der Gefährdung der einzelnen<br />
Arten vor allem auf seine eigenen<br />
Untersuchungen im Potsdamer Raum (v. a.<br />
BENKERT 1974) stützen. Nach 1980 erfolgte eine<br />
intensive Bearbeitung der Moosflora des Westberliner<br />
Raums durch KLAWITTER (1984) und<br />
SCHAEPE (1986), die sich auch in einer <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong><br />
(KLAWITTER & SCHAEPE 1985) niederschlug.<br />
Etwas später begannen Untersuchungen von<br />
Teilen der Niederlausitz durch LINKE (1989), der<br />
Prignitz (Linke unveröffentlicht) und der Uckermark<br />
durch Steinland (unveröffentlicht).<br />
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands<br />
setzte eine verstärkte bryofloristische Tätigkeit<br />
in verschiedenen Landesteilen ein, die zu vielen<br />
bemerkenswerten Funden und insgesamt zu<br />
einem erheblich besseren Kenntnisstand der<br />
aktuellen Moosflora führte und die Veröffentlichung<br />
einer ersten <strong>Rote</strong>n <strong>Liste</strong> mit 548 Arten<br />
für das neue Bundesland Brandenburg (incl.<br />
Berlin) ermöglichte (BENKERT et al. 1995). Hier<br />
ist auch die Entwicklung seit 1989 im Einzelnen<br />
dargestellt.<br />
Der Aufschwung der Bryofloristik in Brandenburg<br />
setzte sich nach 1995 fort. Die innerhalb<br />
des Botanischen Vereins von Berlin und Bran-<br />
Abb.1<br />
Funaria hygrometrica, ein Pioniermoos eutrophierter Standorte, charakteristisch für Brandstellen.<br />
Uckermark bei Pinnow, 13.4.2001, Foto: M. Jahn