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Journal 5/10 - BSLA

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<strong>Journal</strong> 5/<strong>10</strong><br />

„Der Aussenraum ist für alle da“<br />

Wilde Naturgärten eignen sich für Wohnsiedlungen<br />

ebenso wenig wie minimalistische Designerpärke. Vielmehr<br />

gilt es in der Aussenraumgestaltung, eine Synthese<br />

zwischen Nutzerbedürfnissen und ökologischen Anforderungen<br />

zu finden. Das sagt die Landschaftsarchitektin<br />

Brigitte Nyffenegger, Präsidentin des Bundes Schweizer<br />

Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen<br />

(<strong>BSLA</strong>). Und: Oft lassen sich Grünräume schon mit<br />

kleinen Eingriffen aufwerten.<br />

Wohnen: Frau Nyffenegger, beginnen wir mit einem<br />

Praxisbeispiel. Die Baugenossenschaft X. steht vor<br />

der Totalsanierung der Siedlung Y. Dabei möchte<br />

sie auch die Aussenräume aufwerten. Wie soll sie<br />

vorgehen?<br />

Brigitte Nyffenegger: Die Baugenossenschaft sollte<br />

sich zuerst überlegen, welche bestehenden Werte sie<br />

im Aussenraum hat. Das betrifft die Nutzungsmöglichkeiten,<br />

die Pflanzen oder die ökologischen Qualitäten.<br />

Die zweite Frage lautet dann: Was wollen wir? Um<br />

sie zu beantworten, müssen eine Reihe von Punkten<br />

geklärt sein: Wer wohnt jetzt in der Siedlung? Wie wird<br />

sich die Bewohnerstruktur in den nächsten Jahren verändern?<br />

Welchen Stellenwert hat der Aussenraum für<br />

die Gemeinschaft? Auch Fragen des Unterhalts und der<br />

Pflegekosten gehören dazu.<br />

Soll Baugenossenschaft X. in diesem Stadium schon<br />

Fachhilfe in Anspruch nehmen?<br />

Ja, sie sollte sich schon für die Bestandesaufnahme der<br />

Werte und Ziele an eine Landschaftsarchitektin oder an<br />

einen Landschaftsarchitekten wenden. Die Fachperson<br />

weiss, welche Fragen gestellt werden müssen. Grundsätzlich<br />

ist es wichtig, die Aussenraumgestaltung zusammen<br />

mit dem Bauprojekt aufzugleisen, sei dies nun<br />

eine Gebäudesanierung oder ein Neubau. Dadurch kann<br />

sie im Gesamtbudget einkalkuliert und mit den übrigen<br />

Bauarbeiten koordiniert werden. Die vorhandenen finanziellen<br />

Mittel können so optimal eingesetzt werden.<br />

Wie findet man einee Landschaftsarchitekten?<br />

Auf der Homepage des Bundes Schweizer Landschaftsarchitekten<br />

und Landschaftsarchitektinnen<br />

(<strong>BSLA</strong>) sind alle vierhundert Mitglieder aufgeführt. Sie<br />

bürgen für fachliche Qualität.<br />

Was bietet ein Landschaftsarchitekt?<br />

Der Landschaftsarchitekt hat eine Hochschul- oder<br />

Fachhochschulausbildung durchlaufen, die sowohl<br />

Entwurf und Ausführung als auch Pflanzenkunde und<br />

Ökologie umfasst. Er weiss um die Prozesse der Natur,<br />

kennt aber auch die Bedürfnisse der Menschen und<br />

versteht es, diese unterschiedlichen Bereiche unter<br />

einen Hut zu bringen.<br />

Wie grenzt er sich vom Architekten und vom Gärtner<br />

ab, die beide ebenfalls gestalterische Aufgaben im<br />

Aussenraum wahrnehmen?<br />

Beim Architekten fehlt hauptsächlich das Wissen über<br />

Pflanzen und ökologische Prozesse, beim Gärtner<br />

dasjenige über den Entwurf und die Erholungsnutzung.<br />

Wichtig zu wissen ist auch: Im Gegensatz zum Land-<br />

1


schaftsarchitekten verdient der Gärtner Geld über die<br />

Lieferung von Pflanzen. Landschaftsarchitekten verdienen<br />

ihr Honorar ausschliesslich durch ihre planerische<br />

Tätigkeit.<br />

Zurück zu Baugenossenschaft X. Wie tief muss<br />

sie eingreifen, um die Grünräume der Siedlung Y.<br />

aufzuwerten?<br />

Aus der Klärung der genannten Fragen ergibt sich, ob<br />

eine Instandstellung oder punktuelle Eingriffe ausreichen<br />

oder ob ein Umbau nötig ist. Tatsächlich meinen die<br />

Leute oft, man müsse bauen, um etwas zu verbessern.<br />

Man kann im Freiraum jedoch schon mit verhältnismässig<br />

kleinem Aufwand viel Mehrwert schaffen.<br />

Baugenossenschaften besitzen viele Siedlungen<br />

aus der Nachkriegszeit, die aus brav aufgereihten<br />

Mehrfamilienhäusern bestehen. Dazwischen findet<br />

sich zwar viel Grünraum, doch wird dieser von der<br />

zumeist älteren Bewohnerschaft oft wenig genutzt.<br />

Diese Anlagen sind meist in grosszügige Grünräume<br />

eingebettet, bieten jedoch bisweilen wenig Aneignungsmöglichkeiten.<br />

Oft sind sie auch etwas strukturarm, es<br />

finden sich vor allem Rasenflächen. Einer grösseren<br />

Baugenossenschaft würde ich empfehlen, diese Aussenräume<br />

einer Bewertung zu unterziehen, um herauszufinden,<br />

welches Potenzial sie haben. Daraus lassen sich<br />

Konzepte zur Aufwertung entwickeln. Veränderungen<br />

kann man auch über den Unterhalt erreichen. Zum<br />

Beispiel: Muss wirklich überall der Mäher wöchentlich<br />

oder alle vierzehn Tage drüber? Gibt es nicht Bereiche,<br />

die man belassen kann? Welche Ziele verfolgt der<br />

Gehölzschnitt? Gibt es Rabatten, die grösser wachsen<br />

dürfen?<br />

Eine weitere wichtige Kategorie von Genossenschaftsbauten<br />

sind die Siedlungen aus der Zeit der<br />

Hochkonjunktur, die oft aus grösseren Anlagen<br />

bestehen. Sind die Aussenräume dieser Überbauungen,<br />

wo nach wie vor meist Familien leben, noch<br />

zeitgemäss?<br />

Viele Siedlungen aus jener Zeit besitzen hochwertige<br />

Freiräume. Sie sind zwar auf ein bestimmtes Publikum<br />

ausgerichtet, aber bezüglich räumlicher Situation, Wegnetz<br />

usw. oft reichhaltig. Diese Qualitäten sollte man<br />

auf jeden Fall bewahren und nur punktuell eingreifen.<br />

Wie bei jeder Aussenraumgestaltung ist es hier wichtig,<br />

zwischen der tragenden Struktur einer Anlage – Grünflächen,<br />

Hartflächen, Baumbestand usw. – und der<br />

Redaktion | Rédaction:<br />

Sabine Breitenstein, Raymond Bulliard, Regina Steiner<br />

Redaktionsadresse | Adresse postale:<br />

Sabine Breitenstein, Kilchbergerweg 1, 3052 Zollikofen<br />

T: 079 337 35 09 E: sabine.breitenstein@sunway.ch<br />

Stelleninserate | Offres d’emploi:<br />

A4-Seite Fr. 225.-| A5-Seite Fr. 150.-| A6-Seite Fr. 75.-<br />

Inserate | annonces:<br />

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auswechselbaren Ausstattung – etwa Spielplätze und<br />

Mobiliar – zu unterscheiden.<br />

Das Stichwort „Unterhalt“ ist gefallen.<br />

Grundsätzlich ist festzuhalten: Pflegen heisst immer<br />

gestalten. Werte werden durch die Pflege geschaffen,<br />

erhalten oder können auch zerstört werden. Ob ich eine<br />

Wiese alle vierzehn Tage oder zweimal im Jahr mähe,<br />

macht einen grossen Unterschied bezüglich Erscheinung,<br />

Benutzbarkeit und ökologische Werte. Auch die<br />

Schnittart der Sträucher oder die Förderung oder das<br />

Herausnehmen von einzelnen Gehölzen sorgen für ganz<br />

unterschiedliche Wirkungen. Tatsächlich gibt es viele<br />

Anlagen, wo sehr intensiv und mit viel Liebe gepflegt<br />

wird, aber mit dem gleichen Aufwand mehr Aussenraumqualität<br />

erreicht werden könnte. Landschaftsarchitekten<br />

bieten auch Pflegeberatung. Dadurch lassen sich Anlagen<br />

aufwerten und gleichzeitig die Unterhaltskosten<br />

optimieren.<br />

Gibt es dafür spezielle Instrumente?<br />

Es gibt das Instrument des Pflegeplans, mit dem beispielsweise<br />

die FGZ schon lange arbeitet. Er hält die<br />

gestalterischen und ökologischen Absichten fest und<br />

beschreibt die langfristigen Ziele. Die Werte eines Aussenraums<br />

wie Gestalt, Ökologie, Identität und Benutzbarkeit<br />

müssen sich über Jahre entwickeln können.<br />

Lohnt sich eine externe Vergabe der Grünpflege?<br />

Erfahrungen von Gemeinden zeigen, dass die Kosten<br />

dadurch nicht gesenkt werden, da der gesamte Prozess<br />

– Ausschreibung der Arbeit, Begleitung, Kontrolle, Administration<br />

– komplizierter wird. Ich beobachte zudem,<br />

dass die Pflegequalität besser ist, wenn die Personen,<br />

die für den Unterhalt zuständig sind, einen Bezug zur<br />

Anlage haben.<br />

Die meisten Baugenossenschaften richten ihr Angebot<br />

auf Familien aus. Kinder gehören denn auch<br />

zu den wichtigsten Nutzern des Aussenraums. Was<br />

soll man ihnen bieten?<br />

Man muss sich zunächst bewusst sein, dass für Kinder<br />

das gesamte Wohnumfeld Spielraum ist, nicht nur der<br />

Spielplatz. Wir unterscheiden zwischen drei Arten von<br />

Kinderspiel: Bewegungsspiele wie klettern, schaukeln,<br />

rennen oder velofahren, Gestaltungsspiele mit Sand,<br />

Wasser, Pflanzenteilen, Steinen usw. sowie soziale<br />

Spiele wie Verkäuferlis, Indianerlis. Wichtig sind auch<br />

Rückzugsorte, ein Gebüsch, eine Baumgruppe, die den<br />

Herausgeber | Editions:<br />

<strong>BSLA</strong> FSAP Secrétariat<br />

Rue du Doubs 32<br />

2300 La Chaux-de-Fonds<br />

T: 032 968 88 89<br />

F: 032 968 88 33<br />

E: bsla@bsla.ch | fsap@fsap.ch<br />

W: www.bsla.ch | www.fsap.ch<br />

Redaktionsschluss | Date limite de publication:<br />

<strong>Journal</strong> 6/<strong>10</strong> 7. Oktober 20<strong>10</strong><br />

<strong>Journal</strong> 7/<strong>10</strong> 2. Dezember 20<strong>10</strong><br />

<strong>Journal</strong> 1/11 3. Februar 2011<br />

2


Blicken der Erwachsenen nicht ausgesetzt sind. Für all<br />

diese Nutzungen braucht es ganz einfach Raum und die<br />

entsprechende pflanzliche und bauliche Ausstattung.<br />

Bedeutet dies, dass man gar nicht so viel Aufwand<br />

betreiben muss?<br />

Einen gewissen Aufwand darf man sicher betreiben.<br />

Genauso wichtig ist aber, was Kinder dürfen. Dass man<br />

ihnen nämlich erlaubt, sich einen Raum anzueignen und<br />

nicht gleich der Hauswart interveniert oder Bewohner<br />

reklamieren. Toleranz ist viel wichtiger als ein teures<br />

Klettergerät.<br />

Ein Problem ist der fehlende Platz für Jugendliche.<br />

Wo sie sich treffen, kommt es rasch zu Klagen.<br />

Natürlich brauchen auch Jugendliche Orte, wo sie skaten<br />

und tschutten, sich in Szene setzen oder ganz einfach<br />

zusammensitzen können. Allerdings gehen sie auf Distanz<br />

zu den Erwachsenen und suchen sich ihre Treffpunkte<br />

selber. Oft ist die Wohnsiedlung nicht der richtige<br />

Ort, um ein Angebot für Jugendliche zu schaffen.<br />

Vandalismus ist auch in manchen Wohnsiedlungen<br />

ein Problem. Wie kann man vorbeugen?<br />

Sicher darf man nicht einfach alles abmontieren und<br />

entfernen, was kaputtgehen kann. Sonst ist der Aussenraum<br />

für niemanden mehr attraktiv. Was man tun kann:<br />

die Anlage auf einem hohen Pflegestandard halten und<br />

Reparaturen sofort ausführen. Wenn etwas einen verlotterten<br />

Eindruck macht, sinkt auch die Hemmschwelle<br />

für Zerstörungen.<br />

Kommen wir zu einem ganz anderen Thema: den<br />

Tendenzen in der Landschaftsarchitektur. Viele<br />

Baugenossenschaften setzen auf naturnahe Gestaltungen,<br />

manchenorts sind eigentliche Naturgärten<br />

entstanden, die auch der Vielfalt der einheimischen<br />

Fauna und Flora dienen sollen.<br />

Die Naturgartenbewegung stammt aus den 1980er-<br />

Jahren, als man nach der Erdölkrise ein möglichst natürliches,<br />

sich selbst überlassenes Umfeld wollte. Meine<br />

Kritik daran: Naturgärten sind auch gebauter und gestalteter<br />

Raum. Der Aussenraum hat aber ebenfalls den<br />

Bedürfnissen des Menschen zu genügen. Anzustreben<br />

ist vielmehr eine Synthese der Bedürfnisse der Nutzer<br />

und dem, was man Tieren und Pflanzen zugesteht. Der<br />

Aussenraum ist für alle da.<br />

Von den neuen Stadtpärken und gewissen Vorzeigesiedlungen<br />

der Landschaftsarchitekten- und<br />

Architektenprominenz wissen wir, dass die Gestaltungen<br />

inzwischen strenger und nüchterner<br />

geworden sind.<br />

Tatsächlich erlebten wir in den letzten Jahren eine<br />

Tendenz zum „Designerpark“, zum Freiraum, der dem<br />

Umfeld Identität stiften soll. Damit gingen eine urbane<br />

Auffassung, was Parks und Plätze sein sollen, und eine<br />

starke formale Reduktion einher. Dafür bieten diese Gestaltungen<br />

Weite, Offenheit und Multifunktionalität. Diese<br />

Tendenz ist jedoch meines Erachtens am Abklingen.<br />

Worum geht es heute? Der Begriff Nutzerbedürfnisse<br />

ist mehrmals gefallen.<br />

Im Bereich Wohnsiedlung sind drei Tendenzen zu<br />

nennen: Nutzungsqualität, Vielfalt und Biodiversität.<br />

Man gibt sich nicht mehr mit schönen grünen Flächen<br />

zufrieden, sondern fragt sich wieder vermehrt: Wie kann<br />

man den Freiraum überhaupt nutzen, wie können sich<br />

die unterschiedlichen Bewohnergruppen – Pensionierte,<br />

Kinder oder wer immer sonst in der Siedlung lebt – den<br />

Freiraum aneignen? Da man die meiste Zeit im Wohnumfeld<br />

und in der Wohnung verbringt: Gibt es Vielfalt?<br />

Gibt es etwas zu betrachten oder neu zu entdecken?<br />

Gleichzeitig fehlen Ökologie und Nachhaltigkeit in<br />

kaum einem genossenschaftlichen Leitbild.<br />

Um der Natur Raum zu geben, ist Artenvielfalt und<br />

Strukturreichtum im Aussenraum wichtig. Ein Reichtum<br />

an Pflanzen und Tieren bedeutet auch Lebensqualität:<br />

wenn man abends auf dem Balkon den Fledermäusen<br />

zuschauen kann oder die Kinder Bekanntschaft mit dem<br />

Distelfink oder dem Aurorafalter schliessen können... Ich<br />

stelle fest, dass Baugenossenschaften mit ihrem langfristigen<br />

Denken und dem Engagement für Mensch und<br />

Natur für solche Postulate besonders offen sind.<br />

„Biodiversität“ ist derzeit in aller Munde. Können<br />

wir mit der Aussenraumgestaltung in den Wohnsiedlungen<br />

überhaupt etwas gegen den Verlust an<br />

Pflanzen- und Tierarten unternehmen?<br />

Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist heute weltweit<br />

gesehen Tatsache. Wir können diese Entwicklung zwar<br />

nicht aufhalten, aber wir können sie verlangsamen. Im<br />

Wohnumfeld kann Folgendes getan werden: Vielfalt an<br />

standortgerechten Arten und Lebensräumen, insbeson-<br />

Alleebäume vom Spezialisten<br />

Wir führen ein umfassendes Sortiment an<br />

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3


dere Förderung seltener Arten, die in einem lokalen Biotopverbund<br />

stehen. Bei notwendigen Neupflanzungen:<br />

Pflanzung von Ökotypen. Auch seltene Sorten von Kulturpflanzen<br />

– Blumen ebenso wie Gewürze oder Gemüse<br />

– können gehalten und dadurch gefördert werden.<br />

Gleichzeitig leben in der Schweiz immer mehr Menschen<br />

immer enger aufeinander.<br />

Die bauliche Verdichtung hat bereits eingesetzt und<br />

wird weiter zunehmen. Wir wollen das Siedlungsgebiet<br />

in der Schweiz ja nicht weiter ausdehnen und trotzdem<br />

Raum für mehr Einwohner schaffen. Gleichzeitig leben<br />

immer mehr Menschen auch in der Agglomeration in<br />

einem städtischen Umfeld. Daraus stellen sich wichtige<br />

Fragen: Wie kann man bei einer grösseren Dichte ein<br />

lebenswertes Wohnungsumfeld erhalten oder neu schaffen?<br />

Wie kann man den verstädterten Menschen ein<br />

Naturerlebnis in ihrem Wohnumfeld bieten? Da kommen<br />

grosse Herausforderungen auf uns zu.<br />

Interview: Richard Liechti<br />

Aus „Wohnen“ 7–8/20<strong>10</strong><br />

http://www.svw.ch/data/S14-17_1883.PDF<br />

«Les espaces extérieurs sont destinés<br />

à tout le monde»<br />

Les jardins naturels sauvages ne conviennent pas davantage<br />

aux ensembles résidentiels que les parcs minimalistes<br />

des designers. Il s’agit au contraire de trouver<br />

dans la conception des espaces extérieurs une synthèse<br />

entre les besoins des utilisateurs et les exigences écologiques.<br />

C’est ce qu’affirme l’architecte paysagistes<br />

Brigitte Nyffenegger, présidente de la Fédération suisse<br />

des architectes paysagistes (FSAP). Et de préciser aussitôt<br />

que les espaces verts peuvent fréquemment être<br />

valorisés grâce à des interventions minimales.<br />

Wohnen: Madame Nyffenegger, pouvons-nous<br />

commencer par un exemple tiré de la pratique. La<br />

coopérative immobilière X. est sur le point de réaliser<br />

une réhabilitation totale de l’ensemble Y. Au<br />

cours de cette démarche, elle souhaite également<br />

revaloriser les espaces extérieurs. Comment doitelle<br />

s’y prendre?<br />

Brigitte Nyffenegger: Dans un premier temps, la<br />

coopérative devrait déterminer la valeur actuelle de<br />

l’espace extérieur. Ceci concerne aussi bien son potentiel<br />

d’utilisation que ses plantations ou ses qualités<br />

écologiques. La seconde question est de connaître ses<br />

objectifs. Pour y répondre, toute une série de points doivent<br />

faire l’objet d’une clarification. Qui habite aujourd’hui<br />

l’ensemble ? De quelle manière la composition sociologique<br />

des habitants se modifiera-t-elle au cours des prochaines<br />

années ? Quelle importance l’espace extérieur<br />

présente-t-il pour la collectivité? Des questions portant<br />

sur l’entretien et les coûts de maintenance s’inscrivent<br />

également dans cette problématique.<br />

La coopérative immobilière X. doit-elle à ce stade<br />

déjà faire appel à l’aide d’un spécialiste?<br />

Il est clair qu’elle devrait prendre conseil d’un ou d’une<br />

architecte paysagiste dès la détermination de la valeur de<br />

l’objet et de la fixation des objectifs. Le ou la spécialiste<br />

sait quelles sont les questions qu’il convient de poser.<br />

Fondamentalement, il est important d’initier la conception<br />

de l’espace extérieur en même temps que le projet<br />

de construction, qu’il s’agisse d’une réhabilitation ou de<br />

la réalisation d’un nouveau bâtiment. De cette manière,<br />

la coopérative a la possibilité d’établir un budget global<br />

et d’assurer la coordination avec le restant du chantier.<br />

Les moyens financiers à disposition peuvent ainsi être<br />

mis en œuvre de manière optimale.<br />

Comment trouve-t-on un ou une architecte paysagiste?<br />

Sur le site de la Fédération suisse des architectes paysagistes<br />

(FSAP) figure la liste complète des quatre cent<br />

membres. Ils sont les garants d’une qualité de niveau<br />

professionnel.<br />

Qu’offre un ou une architecte paysagiste?<br />

L’architecte paysagiste est au bénéfice d’une formation<br />

du niveau d’une haute école spécialisée ou universitaire,<br />

qui englobe aussi bien le projet et l’exécution que des<br />

connaissances en matière de plantes et d’écologie. Il<br />

ou elle connaît les processus de la nature, mais également<br />

les besoins des êtres humains et sait comment<br />

harmoniser les différents domaines.<br />

Comment se différencie-t-il de l’architecte ou du jardinier,<br />

qui maîtrisent tous deux également les tâches<br />

conceptuelles liées à l’espace extérieur?<br />

En ce qui concerne l’architecte, il lui manque avant tout la<br />

connaissance des plantes et des processus écologiques,<br />

tandis que le jardinier ne maîtrise qu’imparfaitement la<br />

conception et la fonction de détente. Il est également<br />

important de savoir que, contrairement aux architectes<br />

paysagistes, qui sont uniquement rémunérés par les<br />

honoraires correspondant à leur activité conceptuelle,<br />

les jardiniers gagnent leur vie en livrant des plantes.<br />

Revenons à notre coopérative immobilière X. Dans<br />

quelle mesure doit-elle intervenir pour revaloriser<br />

les espaces verts de l’ensemble Y.?<br />

La clarification des questions mentionnées ci-dessus<br />

permet de décider si une réhabilitation ou des interventions<br />

ponctuelles sont suffisantes ou si une transformation<br />

générale est nécessaire. Souvent, les gens pensent qu’il<br />

faut une intervention majeure pour redresser la situation.<br />

En ce qui concerne les espaces extérieurs, il est souvent<br />

possible d’obtenir une amélioration spectaculaire grâce<br />

à des interventions mineures.<br />

Les coopératives immobilières possèdent un nombre<br />

élevé d’ensembles datant de l’immédiat après-guerre,<br />

composés d’immeubles d’habitation disposés en<br />

rangées. Ils sont sans doute reliés par des espaces<br />

verts importants, mais ces derniers sont en général<br />

peu utilisés par des habitants souvent âgés.<br />

Ces ensembles sont fréquemment nichés dans des<br />

espaces verts généreux, tout en offrant aujourd’hui un<br />

faible potentiel d’appropriation pour les habitants. Ils sont<br />

souvent peu structurés et se composent pour l’essentiel<br />

de surfaces de gazon. A une coopérative d’une certaine<br />

importance, je recommanderais de procéder à<br />

une évaluation de ces espaces extérieurs, dans le but<br />

d’identifier leur potentiel. Sur cette base, il est possible<br />

de développer des concepts de revalorisation. Des modifications<br />

peuvent également être réalisées en recourant


à un entretien idoine. Un exemple parmi d’autres. Faut-il<br />

absolument passer partout avec la tondeuse toutes les<br />

semaines ou tous les quinze jours ? N’existe-t-il pas<br />

des surfaces que l’on peut laisser en friche ? Quel est<br />

l’objectif visé par la taille des bosquets ? Existe-t-il des<br />

massifs qui pourraient croître de manière plus libre ?<br />

Une autre catégorie importante de bâtiments coopératifs<br />

est constituée par les ensembles datant de<br />

l’époque de la haute conjoncture, qui se composent<br />

souvent de complexes de taille importante. Les espaces<br />

extérieurs de ces complexes, dans lesquels<br />

vivent aujourd’hui encore la grande majorité des familles,<br />

sont-ils toujours adaptés à notre époque ?<br />

De nombreux ensembles de cette période possèdent<br />

des espaces extérieurs de grande qualité. Ils sont certes<br />

conçus pour un public bien particulier, mais sont souvent<br />

d’une grande richesse au niveau de la situation, du réseau<br />

des voies, etc. Ces qualités devraient être sauvegardées<br />

à tout prix, en se limitant à des interventions<br />

ponctuelles. Comme dans le cas de n’importe quelle<br />

conception d’espaces extérieurs, il est nécessaire de faire<br />

la différence entre la structure générale d’un complexe<br />

– espaces verts, espaces minéralisés, arborisation, etc.<br />

– et les installations pérennes – qu’il s’agisse des places<br />

de jeu ou des équipements mobiliers.<br />

Nous abordons ainsi la notion de l‘ «entretien».<br />

Il convient de retenir que l’entretien revient en fin de<br />

compte toujours à créer. Des valeurs sont engendrées<br />

grâce à l’entretien, sont conservées ou peuvent<br />

également être détruites. Au niveau de l’aspect, le fait<br />

que je tonde un pré tous les quinze jours ou deux fois<br />

par années engendre une grande différence au niveau<br />

de l’aspect. Il s’agit en l’occurrence de la confrontation<br />

entre valeurs d’usage et écologique. De même, la taille<br />

des arbustes, l’activation ou la suppression de certains<br />

bosquets aboutit à un résultat totalement différent. Il<br />

existe de nombreux sites qui sont entretenus de manière<br />

intensive et avec beaucoup d’amour, alors qu’avec un investissement<br />

identique, il serait possible de générer bien<br />

plus de qualité environnementale. Les architectes paysagistes<br />

offrent également des prestations d’entretien.<br />

Grâce à elles, il est possible de revaloriser les installations,<br />

tout en optimisant les frais d’entretien.<br />

Existe-t-il à cet effet des instruments spécifiques?<br />

L’un des outils privilégiés est celui du plan d’entretien,<br />

avec lequel la coopérative familiale de Zurich FGZ travaille<br />

depuis de nombreuses années. Il fixe les objectifs<br />

conceptuels et écologiques et décrit les orientations sur<br />

le long terme. Les valeurs d’un espace extérieur telles<br />

que la morphologie, l’écologie, l’identité et l’utilisation<br />

doivent pouvoir être développées sur une longue période.<br />

Une adjudication externe de l’entretien des espaces<br />

verts se justifie-t-elle?<br />

Des expériences faites par les communes révèlent<br />

que les coûts ne peuvent pas être réduits par une telle<br />

démarche, dans la mesure où le processus général<br />

– appel d’offre, suivi, contrôle, administration – devient<br />

plus difficile à gérer. Je remarque en outre que la qualité<br />

de l’entretien est meilleur lorsque les personnes qui sont<br />

en charge de l’opération ont une relation personnelle<br />

avec le site.<br />

La plupart des coopératives immobilières orientent<br />

leur offre en faveur des familles. Les enfants font<br />

ainsi partie des principaux utilisateurs de l’espace<br />

extérieur. Que doit-on leur offrir?<br />

Il convient tout d’abord d’être conscient du fait que,<br />

pour des enfants, non seulement les places de jeu,<br />

mais l’ensemble des prolongements du logement servent<br />

d’espace de détente. Nous identifions trois types<br />

d’activités ludiques, avec d’une part les jeux d’animation,<br />

qui consistent à grimper, se balancer, courir ou faire de<br />

la bicyclette, d’autre part les jeux créatifs faisant appel<br />

au sable, à l’eau, aux végétaux, aux pierres, etc. et les<br />

jeux de socialisation, dans lesquels l’enfant s’identifie<br />

à l’épicier ou à l’indien. Les lieux de refuge, un taillis,<br />

un bosquet, une futaie qui échappent au regard des<br />

adultes jouent également un rôle primordial. Toutes ces<br />

utilisations exigent beaucoup d’espace, ainsi que des<br />

installations végétales et des équipements ad hoc.<br />

Cela signifie-t-il qu’il n’est pas indispensable de<br />

recourir à des installations sophistiquées?<br />

Un certain niveau d’équipement est certes nécessaire.<br />

Mais il est tout aussi important de définir ce que<br />

les enfants ont le droit de faire. Ils doivent pouvoir<br />

s’approprier un espace sans que le gardien d’immeuble<br />

n’intervienne immédiatement ou que les habitants ne<br />

protestent. La tolérance est bien plus importante que<br />

des agrès dispendieux.<br />

Un problème est certainement celui de l’absence<br />

d’espaces réservés aux adolescents. Leurs lieux de<br />

rencontre suscitent rapidement des plaintes.<br />

Les adolescents ont naturellement besoin de lieux leur<br />

permettant d’utiliser leurs planches à roulettes, où ils<br />

peuvent jouer au ballon, parader ou tout simplement se<br />

réunir. Il est clair qu’ils souhaitent s’écarter des adultes<br />

et s’inventer un lieu de rencontre par eux-mêmes. Souvent,<br />

l’ensemble résidentiel ne se prête pas à une offre<br />

à destination des adolescents.<br />

Le vandalisme constitue un problème dans nombre<br />

d’ensembles résidentiels. Comment peut-on prévenir<br />

cette dérive ?<br />

Il est évident qu’il n’est pas possible de démonter ou<br />

d’éloigner tout ce qui peut être abîmé. Sinon, l’espace<br />

extérieur n’exerce plus aucun attrait pour qui que ce<br />

soit. Ce qu’il est possible de faire, c’est de maintenir les<br />

installations à un niveau d’entretien élevé et de procéder<br />

immédiatement aux réparations nécessaires. Si le<br />

site est laissé à l’abandon, le niveau de résistance aux<br />

destructions augmente en parallèle.<br />

Abordons un thème totalement différent, celui<br />

des tendances dans le domaine de l’architecture<br />

paysagère. De nombreuses coopératives immobilières<br />

recherchent des aménagements proches de<br />

la nature. Dans différents sites ont été réalisés de<br />

véritables jardins naturels, destinés à favoriser la<br />

diversité de la faune et de la flore indigènes.<br />

Le mouvement des jardins naturels remonte aux années<br />

1980, lorsque la population, suite à la crise du pétrole,<br />

souhaita un environnement le plus naturel possible,<br />

abandonné à lui-même. Ma critique tient au fait que


les jardins naturels constituent également un espace<br />

construit et aménagé. Or, l’espace extérieur doit aussi<br />

répondre aux besoins de la population. L’objectif recherché<br />

est avant tout la synthèse entre les besoins<br />

des utilisateurs et ceux que l’on concède aux animaux<br />

et aux plantes. L’espace extérieur est destiné à les<br />

accueillir tous.<br />

Au vu des nouveaux parcs urbains et de certains<br />

ensembles d’habitation précurseurs réalisés par<br />

des architectes paysagistes et des architectes<br />

réputés, nous découvrons que les aménagements<br />

sont entretemps devenus plus rigoureux et plus<br />

prosaïques.<br />

Il est indubitable que nous avons connu au cours de ces<br />

dernières années une tendance au « parc de designer<br />

», à l’espace ouvert destiné à conférer une identité à<br />

l’environnement. Cela s’est accompagné d’une vision<br />

urbaine de ce que les parcs et les places devaient être,<br />

ainsi que d’une réduction formelle renforcée. En revanche,<br />

ces aménagements magnifient l’espace, les perspectives<br />

et les aspects multifonctionnels. Il me semble<br />

néanmoins que cette tendance est en recul.<br />

Quelle est la préoccupation majeure de nos jours ?<br />

Le concept des besoins des utilisateurs a été évoqué<br />

à plusieurs reprises.<br />

Dans le domaine des ensembles d’habitation, il convient<br />

de mentionner trois tendances, qui sont la qualité<br />

d’usage, la pluralité des fonctions et la biodiversité.<br />

La population ne se contente plus de beaux espaces<br />

verts, mais s’interroge de plus en plus sur l’usage de<br />

l’espace libre, sur la manière dont les différents groupes<br />

d’habitants – pensionnés, enfants ou toute autre personne<br />

vivant dans ce lieu – peuvent s’approprier l’espace<br />

libre. Dans la mesure où les gens passent la plus grande<br />

partie du temps dans le logement et dans ses prolongements,<br />

ils exigent qu’il existe une diversité suffisante,<br />

quelque chose à contempler ou à découvrir.<br />

Parallèlement, l’écologie et le développement durable<br />

font partie de la grande majorité des images<br />

directrices des coopératives.<br />

Afin de donner de la place à la nature, la diversité<br />

des espèces et la richesse des structures de l’espace<br />

extérieur sont essentiels. Une profusion de plantes et<br />

d’animaux participe à la qualité de la vie. C’est le cas<br />

lorsque, le soir venu, il est possible d’assister au vol des<br />

chauves-souris depuis son balcon ou que les enfants<br />

peuvent faire connaissance du chardonneret ou du<br />

papillon portant le joli nom d’Aurore... Je constate que<br />

les coopératives immobilières, avec leur vision à long<br />

terme et leur engagement en faveur de l’être humain et<br />

de la nature, sont particulièrement ouvertes à de telles<br />

démarches<br />

Le terme de «biodiversité» est actuellement dans<br />

toutes les bouches. Pouvons-nous réellement entreprendre<br />

quelque chose à l’encontre de la disparition<br />

de variétés de plantes et d’animaux dans nos<br />

ensembles d’habitation ?<br />

Le recul de la diversité biologique est aujourd’hui un fait<br />

reconnu sur toute la planète. Il nous est certes difficile<br />

d’arrêter cette évolution, mais nous pouvons indubitablement<br />

la ralentir. Dans le cadre de l’habitat, nous<br />

6<br />

pouvons entreprendre un certain nombre de démarches,<br />

en offrant par exemple une variété d’espaces de vie<br />

respectueux du lieu et, notamment, en encourageant<br />

la culture de variétés rares liées à un biotope local ou<br />

adaptées sur le plan écologique. De même, en cas de<br />

nécessité de nouvelles plantations, nous pouvons tenter<br />

de rechercher des variétés respectueuses de l’écologie.<br />

De même, des formes rares de plantes cultivées – aussi<br />

bien des fleurs, des fines herbes ou des légumes – peuvent<br />

être semées et ainsi favorisées.<br />

Parallèlement, la Suisse compte un nombre croissant<br />

d’habitants qui vivent de plus en plus les uns<br />

sur les autres.<br />

La densification des constructions est déjà largement<br />

engagée et continuera à se renforcer. Nous ne souhaitons<br />

pas étendre davantage les surfaces urbanisées de<br />

notre pays, tout en créant de la place pour davantage<br />

d’habitants. Simultanément, de plus en plus d’être humains<br />

habitent dans des agglomérations situées dans<br />

un environnement urbain. Il en résulte des questions<br />

prioritaires. Comment est-il possible de conserver ou de<br />

créer un environnement résidentiel digne dans le cadre<br />

d’une telle densification? De quelle manière est-il possible<br />

d’offrir au citadin un environnement naturel dans le<br />

prolongement de son logement? Il s’agit en l’occurrence<br />

de défis majeurs.<br />

Entretien : Richard Liechti<br />

Reproduction traduit de la Revue „Wohnen“ 7/8-20<strong>10</strong><br />

International Federation of<br />

Landscape Architects IFLA<br />

Was läuft aktuell in der IFLA?<br />

Das IFLA World Council Meeting wie auch der 47. IFLA<br />

World Congress fanden dieses Jahr vom 26. bis 30. Mai<br />

in Suzhou, China statt. Das Kongress-Thema war mit<br />

„Harmony and Prosperity – Traditional Inheritance and<br />

Sustainable Development“ durchaus passend und mit<br />

Blick auf das Gastland gewählt. Und prosperieren tun sie<br />

ja mittlerweile auch sehr, die Chinesischen Metropolen,<br />

doch wie harmonisch diese Entwicklung geschieht, lässt<br />

sich von aussen nur schwer beurteilen. Von der gebauten<br />

Tradition bleibt jedenfalls nur sehr wenig übrig, und<br />

im Neuen tritt das westlich-internationale meist deutlich<br />

stärker hervor als das östlich-lokale.


Rund 30 Delegierte trafen sich im Suzhou Conference<br />

Center (Bild) zum jährlichen World Council Meeting.<br />

Desiree Martinez aus Mexiko wurde zur neuen Präsidentin<br />

gewählt. Als Prioritäten Ihrer Amtszeit nannte die<br />

neue Präsidentin neben der Landscape Convention das<br />

Zugehen auf junge Leute und die Erschliessung neuer<br />

finanzieller Quellen für die Organisation. John Weier<br />

aus Luxemburg wurde zum neuen Kassier erkoren.<br />

Als neue Mitglieder wurden dieses Jahr die Landesverbände<br />

von Polen, der Türkei und Rumänien in die<br />

IFLA aufgenommen. Weiter soll es bald ein Corporate<br />

Membership geben.<br />

Die Sir Geoffrey Jellicoe Gold Metall wird neu zum<br />

IFLA Sir Geoffrey Jellicoe Award und ab 2011 jedes<br />

Jahr vergeben. Die Übergabe erfolgt im Rahmen des<br />

IFLA World Congress und wird mit einem Vortrag des<br />

Ausgezeichneten verbunden.<br />

Der beliebte Studentenwettbewerb verzeichnete dieses<br />

Jahr 354 Beiträge, viele davon wieder aus China. Nach<br />

Aussage der 5-köpfigen internationalen Jury unter der<br />

Leitung von Thorbjörn Andersen, sei die Qualität der<br />

Beiträge mittlerweile sehr beachtlich. Auch dieses Jahr<br />

gewann ein Team aus China den ersten Preis.<br />

Einer der zeremoniellen Höhepunkte war sicherlich die<br />

feierliche Eröffnung einer Wand mit den Plaketten aller<br />

Landesverbände der Welt (Bild). Inszeniert mit rotem<br />

Vorhang, Fanfaren und Photomodels, geriet der Anlass<br />

zu einem einzigartigen Bilderreigen, vor allem für unsere<br />

östlichen Kollegen. Was nicht heisst, dass sich auch<br />

der eine oder andere Westler vor der Plakette seines<br />

Verbandes ablichten liess ...<br />

Die Bemühungen um eine Landschaftskonvention sind<br />

mittlerweile auf globaler Ebene angekommen. In einem<br />

Workshop zum Thema wurde beschlossen, keine eigene<br />

Version zu erarbeiten sondern die UNESCO in Ihren<br />

Bemühungen darin zu unterstützen. Zum World Landscape<br />

Convention Koordinator wurde Kathryn Moore<br />

aus Grossbritannien ernannt.<br />

Landscape Architects without Borders: Künftig soll es<br />

auch im Berufsstand der Landschaftsarchitekten ein<br />

Gefäss geben das der internationalen Hilfe verpflichtet<br />

ist. Dabei wird zum einen an Einsätze im Wiederaufbau<br />

nach Naturkatastrophen wie den Erdbeben in Haiti und<br />

Chile gedacht aber auch an Entwicklungshilfe-Projekte<br />

in Drittweltländern. Zum Einsatz kommen sollen, neben<br />

jungen Idealisten, auch alt gediente Profis wie zum Beispiel<br />

frisch pensionierte Landschaftsarchitekten. Als Koordinator<br />

amtet vorerst Perry Howard aus den USA.<br />

Der IFLA Delegierte des <strong>BSLA</strong> präsentierte ein kurzes<br />

Video um das Interesse für den nächsten Kongress<br />

in der Schweiz zu wecken. Darin wird zum einen mit<br />

wunderbaren Landschaften für unser Land geworbe,n<br />

zum anderen Zürich und seine vielfältigen Freiräume<br />

vorgestellt, inklusive glücklich radelnder Städter und<br />

einiger Kühe am Stadtrand. Die bewegten und bewegenden<br />

Bilder sind demnächst auf www.ifla2011.com<br />

zu finden.<br />

Die feierliche Übergabe der IFLA-Fahne markierte das<br />

Ende des Weltkongresses 20<strong>10</strong>. Mit über 2000 Teilnehmern,<br />

vielen davon natürlich aus China selber, dürfte der<br />

diesjährige einer der bisher grössten IFLA Kongresse<br />

gewesen sein. Hayal Oezkan von Grün Stadt Zürich und<br />

Christian Tschumi IFLA-Delegierter des <strong>BSLA</strong> nahmen<br />

die Fahne unter starkem Applaus und Geblitze entgegen<br />

(Bild). Die Erwartungen an den nächsten Kongress sind<br />

gross. Aber nach bigger is better ist nächstes Jahr wohl<br />

eher small is beautiful angesagt - ganz im Sinne des<br />

Kongressthemas 2011.<br />

Der nächste Welt-Kongress – Stand der<br />

Planungen<br />

Ende Juli stattete Desiree Martinez, die neue IFLA<br />

Präsidentin, der Schweiz einen kurzen Besuch ab um<br />

sich vom Stand der Planungen ein Bild zu machen. Sie<br />

zeigte sich vom Kongresshaus und seiner Lage sehr<br />

beeindruckt, und informierte sich zu Programminhalten<br />

und Exkursionszielen.<br />

Das nächste World Council Meeting findet definitiv<br />

in Rapperswil statt. Gastgeber ist die Hochschule für<br />

Technik Rapperswil, Abteilung Landschaftsarchitektur.<br />

Auch der alljährliche Studentenwettbewerb wird von<br />

der HSR durchgeführt. Und eine Charette (kurzes Entwurfsseminar)<br />

mit ausländischen Studenten ist ebenfalls<br />

in Planung. Das Kongress-OK hat mit der HSR eine<br />

entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.<br />

Das Kongressprogramm steht inhaltlich in seinen groben<br />

Zügen und der thematische Rahmen ist abgesteckt. Wir<br />

haben die Referenten für die Keynotes bereits angefragt<br />

und die einzelnen Sessions ausgeschrieben.<br />

Anthos wird sein Heft 2 / 2011 dem Kongress widmen.<br />

Zusätzlich wird ein Sonderheft mit gleichem Inhalt in<br />

englischer Sprache publiziert. Dieses wird allen Kongress-Teilnehmern<br />

abgegeben.<br />

Es sind neun Vorschläge für Post-Congress Touren in<br />

der ganzen Schweiz eingegangen. Diese werden von<br />

Peter Wullschleger koordiniert.<br />

Und, wir suchen noch Gastgeber. Es bietet sich die<br />

einmalige Chance, während dem Kongress einen Berufskollegen<br />

bei sich zu beherbergen und so direkte<br />

Kontakte zu knüpfen! (mehr unter: www.hostfamilies.<br />

ifla2011.com)<br />

Dann suchen wir noch Sponsoren: Wer kennt Firmen<br />

oder Individuen die einen Teil des Kongressprogramms<br />

unterstützen, sprich mit-finanzieren könnten? Bitte meldet<br />

Euch bei Christian Tschumi (cts@metron.ch) oder<br />

Hayal Oezkan (Hayal.Oezkan@zuerich.ch).<br />

Jetzt gilt es, für den kongress aktiv die Werbetrommel zu<br />

rühren. Nächste Gelegenheit bietet das Planerforum des<br />

BDLA im Oktober, wo der Kongress ebenfalls vorgestellt<br />

wird. Wir bitten auch alle Schweizer Landschaftsarchitekten,<br />

ihre Netzwerke zu aktivieren, Kolleginnen und<br />

Kollegen aus dem Ausland einzuladen und selbstverständlich<br />

- ab September 20<strong>10</strong> - sich selber für den<br />

Kongress anzumelden. Wir freuen uns.<br />

Christian Tschumi, IFLA Delegierter<br />

7


Que se passe-t-il actuellement à l’IFLA?<br />

L’IFLA World Council Meeting, ainsi que le 47e IFLA<br />

World Congress ont eu lieu cette année du 26 au 30<br />

mai à Suzhou, en Chine. Le thème du congrès s’intitulait<br />

« Harmony and Prosperity – Traditional Inheritance<br />

and Sustainable Development », un sujet tout à fait<br />

d’actualité et choisi eu égard au pays hôte. Il est vrai<br />

que les métropoles chinoises prospèrent actuellement<br />

de manière incroyable, même si, de l’extérieur, il est<br />

difficile de juger à quel point ce développement est harmonieux.<br />

En ce qui concerne le patrimoine architectural,<br />

peu de choses sont conservées tandis que, dans les<br />

constructions nouvelles, l’apport occidental et international<br />

l’emporte en général sur les influences orientales<br />

et locales.<br />

Environ trente délégués se sont rencontrés au Suzhou<br />

Conference Center (cf. illustration) dans le cadre du<br />

World Council Meeting annuel. Desiree Martinez de<br />

Mexico a été élue en tant que nouvelle présidente. En<br />

ce qui concerne les priorités de son mandat, la nouvelle<br />

présidente a mentionné, outre la Convention sur le<br />

paysage, le contact avec la jeunesse et la recherche<br />

de nouvelles ressources financières pour l’organisation.<br />

John Weier du Luxembourg a été élu en tant que nouveau<br />

caissier. L’IFLA a accueilli cette année en son sein<br />

les associations nationales de Pologne, de Turquie et<br />

de Roumanie. Par ailleurs un Corporate Membership<br />

devrait être prochainement instauré.<br />

La Sir Geoffrey Jellicoe Gold Medal devient dorénavant<br />

l’IFLA Sir Geoffrey Jellicoe Award et sera décernée tous<br />

les ans à partir de 2011. La remise de ce prix aura lieu<br />

dans le cadre de l’IFLA World Congress et sera associée<br />

à une conférence donnée par le lauréat.<br />

Le concours réservé aux étudiants, toujours très populaire,<br />

a reçu pas moins de 354 contributions cette année,<br />

dont un grand nombre issu de Chine. A en croire le jury<br />

international de cinq membres, placé sous la présidence<br />

de Thorbjörn Andersen, la qualité des contributions est<br />

de plus en plus élevée. Cette année aussi, le premier<br />

prix a été décerné à une équipe chinoise.<br />

L’un des points forts des cérémonies a certainement<br />

été l’inauguration solennelle d’une paroi portant les<br />

écussons de toutes les associations nationales de<br />

notre planète (cf. illustration). Mise en scène avec rideau<br />

rouge, fanfares et projections de diapositives, la<br />

manifestation s’est transformée en une série de scènes<br />

exceptionnelles, notamment en ce qui concerne nos<br />

collègues orientaux. Ce qui ne veut pas dire que l’un<br />

ou l’autre membre venu de l’occident ne se soit pas fait<br />

photographier devant l’écusson de son association...<br />

Les efforts destinés à mettre sur pied une convention du<br />

paysage ont entretemps rejoints un niveau global. Dans<br />

un atelier consacré à ce thème, il fut décidé que l’IFLA<br />

n’élaborerait pas sa propre version, mais soutiendrait<br />

les démarches de l’UNESCO dans ce domaine. Kathryn<br />

Moore de Grande-Bretagne a été nommée Coordinatrice<br />

de la World Landscape Convention.<br />

En ce qui concerne le projet Landscape Architects without<br />

Borders (architectes paysagistes sans frontières),<br />

la profession entend dorénavant créer une structure<br />

engagée dans l’aide internationale. Cette dernière est<br />

destinée d’une part à être mobilisée dans le cadre de la<br />

reconstruction faisant suite à des catastrophes naturelles<br />

telles que les tremblements de terre survenus à Haïti<br />

et au Chili, mais pourrait également servir à suivre des<br />

projets d’aide au développement dans le Tiers-monde.<br />

Le recrutement devrait aussi bien englober de jeunes<br />

idéalistes que des professionnels aguerris, par exemple<br />

des architectes paysagistes ayant récemment pris leur<br />

retraite. Perry Howard des Etats-Unis joue actuellement<br />

le rôle de coordinateur.<br />

Le délégué IFLA de la FSAP a présenté une courte vidéo<br />

destiné à éveiller l’attention sur le prochain congrès qui<br />

sera organisé en Suisse. Elle promeut d’une part notre<br />

pays grâce à de magnifiques paysages et, d’autre part,<br />

Zurich et ses multiples espaces libres, en y intégrant<br />

aussi bien des citadins à bicyclette que quelques vaches<br />

paissant à la périphérie de la ville. Ces images animées<br />

et évocatrices seront prochainement disponibles sur le<br />

site www.ifla2011.com<br />

La remise solennelle du drapeau de l’IFLA a marqué la<br />

fin du congrès mondial 20<strong>10</strong>. Avec plus de 2000 participants,<br />

dont une majorité venus de Chine, le congrès IFLA<br />

de cette année pourrait être le plus important de tous les<br />

temps. Hayal Oezkan de Grün Stadt Zürich et Christian<br />

Tschumi, délégué IFLA de la FSAP, ont reçu cet objet<br />

symbolique sous un tonnerre d’applaudissements et les<br />

flashes des photographes (cf. illustration). Les attentes<br />

auxquelles doit répondre le prochain congrès sont élevées.<br />

Or, après bigger is better, le mot d’ordre small is<br />

beautiful devrait être à l’ordre du jour l’année prochaine<br />

– dans la droite ligne du thème du congrès 2011.<br />

Le prochain congrès mondial – état<br />

d’avancement de l’organisation<br />

Fin juillet, Desiree Martinez, la nouvelle présidente de<br />

l’IFLA, a fait un court séjour en Suisse pour se faire une<br />

idée de l’avancement des préparatifs. Elle fut profondément<br />

impressionnée tant par le bâtiment du Kongresshaus<br />

que par sa situation et s’informa du contenu du<br />

programme et des divers lieux d’excursion.<br />

La prochaine réunion du World Council Meeting aura<br />

lieu à Rapperswil. L’hôte est la Haute école spécialisée<br />

de Rapperswil et son département d’architecture<br />

paysagère. De même, le concours annuel réservé aux<br />

8


Stelleninserate<br />

Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir einen<br />

Landschaftsarchitekten (m/w) als Projektleiter.<br />

Sie betreuen anspruchsvolle Projekte in der Objekt- und Landschaftsplanung und<br />

übernehmen mittelfristig eine leitende Funktion im Büro.<br />

Sie haben einen Hochschulabschluss und vorzugsweise eine gärtnerische Grundausbildung<br />

sowie den Anforderungen entsprechende Berufserfahrung.<br />

Wir erwarten konzeptionelles Denken, überdurchschnittliche gestalterische und schriftliche<br />

Fähigkeiten, Teamgeist, Bereitschaft Verantwortung zu tragen, unternehmerisches Denken<br />

und umfassende Kenntnis aller Geschäftsabläufe.<br />

Unser Büro im Raum St. Gallen besteht zurzeit aus 6 Mitarbeiterinnen. Wir bieten<br />

interessante und vielseitige Projekte, fortschrittliche Anstellungsbedingungen und einen<br />

Arbeitsplatz im Grünen.<br />

Stellenantritt nach Vereinbarung.<br />

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte per Post an<br />

Lüthi Landschaftsarchitekten <strong>BSLA</strong> SIA<br />

Rudolf Lüthi<br />

Gatterwies 18, 9300 Wittenbach<br />

Tel 071 290’02’55 / www.luethi-la.ch<br />

9


étudiants sera organisé par la HES Rapperswil. Une «<br />

charrette » (séminaire de courte durée consacré à la<br />

mise au point d’un projet) à laquelle participeront des<br />

étudiants étrangers est également prévue. Le comité<br />

d’organisation du congrès a d’ores et déjà signé un<br />

accord avec la HES à ce sujet.<br />

Le programme du congrès est défini dans ses lignes<br />

principales et le cadre thématique est fixé. Nous avons<br />

d’ores et déjà contacté les conférenciers pour les Keynotes<br />

et établi le thème des diverses sessions.<br />

Anthos consacrera son numéro 2 / 2011 au congrès. Un<br />

numéro spécial avec le même contenu sera également<br />

publié en langue anglaise. Ce dernier sera remis à tous<br />

les participants au congrès.<br />

Neuf programmes d’excursions organisées dans toute<br />

la Suisse après la fin du congrès ont été proposés. La<br />

coordination en sera assurée par le secrétaire général<br />

de notre association, Peter Wullschleger.<br />

Nous recherchons toujours des familles d’accueil. Vous<br />

avez une chance unique d’accueillir chez vous un collègue<br />

durant le congrès et de nouer ainsi des contacts<br />

directs avec lui ! (vous trouverez des renseignements<br />

complémentaires sur le site www.hostfamilies.ifla2011.<br />

com).<br />

Nous recherchons également des sponsors. Au cas où<br />

vous connaîtriez des firmes ou des personnes disposées<br />

à soutenir une partie du programme du congrès et à le<br />

cofinancer, nous vous prions de prendre contact avec<br />

Christian Tschumi (cts@metron.ch) ou Hayal Oezkan<br />

(Hayal.Oezkan@zuerich.ch).<br />

Il s‘agit dorénavant de faire une publicité active en faveur<br />

du congrès. La prochaine occasion qui se présente<br />

est celle du forum des planificateurs de la Fédération<br />

allemande des architectes paysagistes BDLA, au cours<br />

duquel le congrès sera également évoqué. Nous prions<br />

également tous les architectes paysagistes suisses<br />

d’activer leurs réseaux, d’inviter des collègues étrangers<br />

et de s’inscrire personnellement pour le congrès – à<br />

partir de septembre 20<strong>10</strong>. Nous nous réjouissons de<br />

vous y rencontrer.<br />

Christian Tschumi, délégué IFLA<br />

<strong>10</strong><br />

Publikationen<br />

Publications<br />

Der Seeuferweg in Zürich<br />

Der 1963 entstandene Seeuferweg Zürichhorn ist ein<br />

Schlüsselwerk der Schweizer Landschaftsarchitektur.<br />

Mit seinem Konzept erneuerte Willi Neukom den<br />

traditionellen Spaziergang am Wasser und öffnete im<br />

wahrsten Sinne des Wortes einen Weg zur Erfahrung<br />

von Landschaft. Er entwarf keine Uferpromenade im Stil<br />

des 19. Jahrhunderts, sondern einen schmalen Weg<br />

direkt am See, intim, vielschichtig, voller Ausblicke und<br />

Einsichten. Dabei erfüllte das Projekt die von Architekten<br />

und Künstlern erhobene Forderung nach einer<br />

funktionalen und modernen Gestaltung, ohne dass die<br />

Rolle der Natur, des Pflanzenmaterials und der Einbettung<br />

in die Landschaft vernachlässigt wurden, die zum<br />

Berufsverständnis der Landschaftsarchitekten gehören.<br />

Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren für die<br />

Landschaftsarchitektur international und in der Schweiz<br />

eine Zeit der tastenden Suche nach Lösungen für die<br />

neuen Anforderungen und Aufgaben sowie eine Zeit<br />

der Öffnung gegenüber fremden Anregungen. Wichtige<br />

Inspirationsquellen fanden die Landschaftsarchitekten in<br />

der japanischen Gartenkunst, in der funktionalistischen<br />

Parkbewegung Schwedens und in der zeitgenössischen<br />

Kunst. Am 25. April 1959 wurde in Zürich die<br />

Erste Schweizerische Gartenbauausstellung (G/59)<br />

eröffnet: eine Leistungsschau des Verbandes Schweizerischer<br />

Gärtnermeister und gleichzeitig ein Manifest<br />

der Schweizer Landschaftsarchitektur der Moderne. Die<br />

Suche nach einer neuen Professionalität äusserte sich<br />

in der Heterogenität der ausgestellten Projekte, die sich<br />

– je nach Inspirationsquelle und Grad der Aneignung<br />

– zwischen Naturalismus und Abstraktion, zwischen<br />

dem Staudengarten von Ernst Baumann und dem<br />

Garten des Poeten von Ernst Cramer bewegten. Der<br />

Seeuferweg von Willi Neukom, einem der planenden<br />

Landschaftsarchitekten der G/59, entstand vier Jahre<br />

nach der Ausstellung und zeigt eine Synthese beider<br />

Tendenzen. Die vorliegende Publikation gibt einen<br />

Einblick in die Situation der europäischen Landschaftsarchitektur<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg und zeichnet


detailliert die Rezeptionsgeschichte der japanischen<br />

Gartenkunst und ihre Auswirkungen auf die Schweizerische<br />

Gartenbau-Ausstellung G/59 nach. Im Zentrum der<br />

Untersuchung stehen die Entstehungsgeschichte des<br />

Seeuferweges, die japanischen und skandinavischen<br />

Einflüsse, die Stellung im Werk Willi Neukoms und in der<br />

internationalen Entwicklung sowie Fragen der Typologie<br />

und des denkmalpflegerischen Umgangs. Integraler Bestandteil<br />

dieses landschaftsarchitektonischen Denkmals<br />

ist ein fünf Meter langer Plan, eine kraftvolle, souveräne<br />

Bleistiftzeichnung, die dieser Publikation auf die Hälfte<br />

verkleinert als Leporello beiliegt.<br />

les 4 semaines suivantes la publication dans le journal.<br />

Selon les articles 7.2 et 7.3 du règlement d‘admission,<br />

l‘opposition doit être motivée et fait par écrit.<br />

Aufgenommen als Jungmitglied wurde:<br />

A été admis en tant que membre junior:<br />

(Vorstandskompetenz / compétence du comité)<br />

• Lauener Sarah, Wald, Studentin an der Abteilung<br />

Landschaftsarchitektur der HSR Rapperswil.<br />

Aufgenommen als Gastmitglied wurde:<br />

A été admis en tant que membre invité:<br />

(Vorstandskompetenz / compétence du comité)<br />

• Bruhin Eva, eva bruhin design - gärten und Landschaften,<br />

Bern. www.evabruhindesign.ch<br />

Audio<br />

Die Wiederkehr der Landschaft<br />

Raimund Rodewald, Geschäftsführer der Stiftung Landschaftsschutz<br />

Schweiz und die Landschaftsarchitektin<br />

Sabine Wolf, erklären unsere Blindheit gegenüber der<br />

Landschaft und diskutieren das Potenzial des bewegten<br />

Bildes.<br />

DRS2 Reflexe vom Montag, 5.7.20<strong>10</strong><br />

http://pod.drs.ch/mp3/reflexe/reflexe_20<strong>10</strong>07051205_<br />

<strong>10</strong>143521.mp3<br />

Brigitt Sigel, Erik de Jong<br />

Der Seeuferweg in Zürich<br />

Eine Spazierlandschaft der Moderne von 1963<br />

Zürich Scheidegger & Spiess, 20<strong>10</strong> 88 Seiten Abbildungen<br />

Neue Mitglieder<br />

Nouveaux membres<br />

Landschaftsarchitektur im 21. Jahrhundert<br />

Gerade heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts, erfreut<br />

sich die Gartenkunst, also das aktive Gestalten von<br />

Grünflächen, wieder großer Beliebtheit, wenn auch der<br />

Begriff „Gartenkunst“ selbst heute als historisch gilt und<br />

man von „Landschaftsarchitektur“ spricht. Lili Licka und<br />

Iris Meder im Gespräch<br />

OE1, Kulturjournal, 12.08.20<strong>10</strong><br />

http://oe1.orf.at/artikel/255<strong>10</strong>2<br />

Wettbewerbe<br />

Concours<br />

Aufgenommen als Einzelmitglied wurden:<br />

Ont été admis en tant que membre individuel:<br />

(Aufnahmekommission / commission d‘admission)<br />

• Ulrich Adrian, Dipl. Ing. Landschaftsarchitekt FH (HSR<br />

2001), Zürich. Mitarbeiter im Büro Rotzler Krebs Partner<br />

in Winterthur<br />

Einsprachen gegen die Beschlüsse der Aufnahmekommission<br />

sind gemäss Art. 7.2 und 7.3 der Aufnahmeordnung<br />

in schriftlicher Form mit ausführlicher Begründung<br />

innerhalb von 4 Wochen nach Veröffentlichung im <strong>Journal</strong><br />

an den Vorstand zu richten.<br />

D‘eventuelles oppositions contre les décisions de la commission<br />

d‘admission sont à transmettre au comité dans<br />

11<br />

Agora für den Deutschen Bundestag<br />

Mitten in Berlin, an der Dorotheen- und der Wilhelmstraße,<br />

baut die Bundesregierung ein Dienstgebäude<br />

für den Deutschen Bundestag mit 2<strong>10</strong> Büroräumen.<br />

Jetzt sind die Ergebnisse zur Gestaltung des Foyers,<br />

des Innenhofs und eines Verbindungstunnels im „Kunst-


Raum im Deutschen Bundestag“ ausgestellt, den jeder<br />

bei freiem Eintritt, aber mit strenger Sicherheitskontrolle,<br />

besuchen kann. Der zweite Wettbewerb bestand aus<br />

zwei Aufgaben: Für den Eingangsbereich des Hauses<br />

war ein künstlerisches Konzept gefragt, das „zur Identifikation<br />

der Mitarbeiter mit dem Gebäude“ beiträgt, und<br />

der 3000 Quadratmeter große umbaute Innenhof sollte<br />

von Landschaftsarchitekten und Künstlern gemeinsam<br />

gestaltet werden.<br />

Das Foyer gewann der Künstler Peter Wüthrich aus Bern<br />

mit zwei Wandinstallationen aus jeweils 300 geschlossenen,<br />

deutschsprachigen, antiquarischen Büchern.<br />

Den größten der drei Wettbewerbe, die Gestaltung des<br />

Innenhofes, gewann die Hager Landschaftsarchitektur<br />

AG aus Zürich zusammen mit dem Künstler Beat Zoderer.<br />

Ihr kreisrundes Dach auf bunten Stützen über der<br />

„hainartigen Bepflanzung“ verstehen die Entwerfer als<br />

offenen Pavillon „wie die Agora in der Polis“, als einen<br />

„Ort der Kontemplation und des Diskurses“.<br />

Ob sich so ein Diskurs im Entwurf von „Vogt Landschaftsarchitekten“<br />

mit Karin Sander wohl anders entwickeln<br />

würde? Dort tanzt ein einziger Baum in einem<br />

angepflanzten Hainbuchenhain buchstäblich aus der<br />

Reihe. Angetrieben von einer eingebauten Mechanik<br />

dreht er sich unablässig um sich selbst.<br />

Stadtteilpark Hauptbahnhof Wien<br />

Erlangung von Vorentwürfen für die Errichtung eines<br />

ca. 6,7 ha großen Stadtteilparks unter besonderer Berücksichtigung<br />

dessen Einbindung in das zu errichtende<br />

neue Stadtviertel am Gelände des heutigen Wiener<br />

Süd-Ost-Bahnhofs. Der Stadtteilpark wird der zentrale<br />

Freiraum der Stadtentwicklungszone im Nahbereich des<br />

künftigen Hauptbahnhofs Wien sein.<br />

1. PREIS: Hager Landschaftsarchitektur AG, Zürich<br />

(CH)<br />

Parc du Reposoir Nyon<br />

L’objet du Concours du Parc du Reposoir portait sur<br />

l’aménagement d‘une zone situéee au Nord de la ville de<br />

Nyon. Ce parc public aura pour fonction de constituer:<br />

- un lien entre les quartiers périphériques, mais également<br />

les quartiers existants dans le haut de la ville,<br />

- un lieu de détente et de loisir,<br />

- un concept polyvalent pour intégrer l’évolution du projet<br />

des constructions scolaires et d’utilité publique,<br />

- l’intégration de bassins de rétention des eaux claires<br />

issues du projet du quartier de la «Petite-Prairie» et<br />

du projet de la RDU.<br />

Le concours avait comme but l’obtention d’un projet<br />

paysager cohérent, intégré et agréable pour la ville de<br />

Nyon et permettant de mettre en œuvre suffisamment tôt<br />

la régulation des eaux de surface servant à l’ensemble<br />

des secteurs en développement (premiers besoins du<br />

quartier de la «Petite Prairie») par le biais de bassins de<br />

retenue.Dix-huit dossiers de candidature ont été étudiés<br />

par un jury composé d’un président, huit membres, un<br />

suppléant et deux experts.<br />

Le lauréat est le projet N°16 – AU FIL DE L’EAU, réalisé<br />

par Hüsler et associés / Graf et Rouault Architectes.<br />

Inserat<br />

Aus dem Duden:<br />

Gar ten, der; -s, Gärten<br />

Aus der Praxis:<br />

Gar ten bau ge nos sen schaft Zü rich, die<br />

Gartenbau Genossenschaft Zürich<br />

044 377 85 85 ggz-gartenbau.ch<br />

12


And at least<br />

Abschiedsgeschenk des Vorstandes an<br />

Bernd Schubert<br />

Mit sichtlicher Freude und begeisternder Überraschung<br />

(„hatte den üblichen Wein erwartet...“) hat der FC<br />

Bayern-Anhänger Bernd Schubert eine komplette Fan-<br />

Ausstattung entgegengenommen, zu der auch noch ein<br />

Zwerg für die Fan-Zone im eigenen Garten gehört. Das<br />

Geschenk, mit dem Brigitte Nyffenegger und Joachim<br />

Wartner im Namen des <strong>BSLA</strong>-Vorstandes Bernd Schubert<br />

nochmals für seinen langjährigen Einsatz dankten,<br />

umfasst auch einen Gutschein für einen Ausflug nach<br />

München und den Besuch eines Spiels in der Arena.<br />

Wir wünschen Bernd viel Spass!<br />

Agenda<br />

27. Februar Ausstellung "Stadt vor Augen - Landschaft im Kopf"<br />

bis 24. Oktober 20<strong>10</strong> Ort Naturama Aarau, Infos unter<br />

www.naturama.ch/museum/sonderausstellung/landschaft/mus_ls_index.cfm<br />

11./12. 17. Europäische Tage des Denkmals: Am Lebensweg<br />

September. 20<strong>10</strong> 17èmes Journées européennes du patrimoine: Cycles de vie<br />

Infos unter http://www.nike-kultur.ch/index.php?id=78&L=0<br />

<strong>10</strong>. bis Der älteste Bewohner des Hasli – Eine Architour mit dem Mountainbike<br />

12. September 20<strong>10</strong> Ort Berner Oberland, Zeit wird noch bekannt gegeben, Infos unter<br />

http://www.ahb.bfh.ch/ahb/de/Schule/Veranstaltungen/architekturreiseaeltesterBewohnerdesHasli.htm<br />

13


15. September 20<strong>10</strong> Seminar „Qualität im Wohnumfeld: Gestaltungspotenziale für mehr Bewegung, Begegnung und<br />

Ökologie - Kinder und Jugendliche freut's“<br />

Organisation durch sanu, Ort Basel, Infos unter<br />

http://www.sanu.ch/html/angebot/seminare/GM<strong>10</strong>BL-de.cfm<br />

16./ Seminar „Freizeit im Wald“ – Triple Win Strategien“<br />

17. September 20<strong>10</strong> Zukunftsmodelle in der Reihe „Freizeit und Erholung im Wald, Fortbildung Wald und Landschaft,<br />

Lugano, Infos unter<br />

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.bsla.ch%2Fmedia%2Fsprachfrei%2F<br />

agenda%2Fwald_lugano.pdf<br />

21 september 20<strong>10</strong> Cours sanu „Terrains de sport engazonnés“<br />

Lieu Macolin, Infos sous www.sanu.ch<br />

30. September 20<strong>10</strong> 4. Bauvernetzungstreffen : Wie werden nachhaltige Bauten gesellschaftsfähig?<br />

Organisiert von Hochschule Luzern, ffu, svin und kommission frau und sia. Ort Messe Luzern,<br />

Luzerner Allmend, Raum club 94 in Halle 3, Zeit 17.30 Uhr, Infos unter<br />

http://www.hslu.ch/hochschule-luzern/h-veranstaltungen.htm?ve_id=2997 oder<br />

isabelle.kaltscholl@hslu.ch<br />

7. Oktober 20<strong>10</strong> Seminar „Wald in der Landschaftsanalyse“<br />

Fortbildung Wald und Landschaft in Zusammenarbeit mit der HSR, der Schweizerischen<br />

Hochschule für Landwirtschaft, der WSL und der Arbeitsgruppe Waldplanung und –management<br />

des SFV, Ort Hochschule für Technik, Rapperswil, Infos unter<br />

http://www.fowala.ch/kursliste.asp<br />

8. - <strong>10</strong>. Oktober 20<strong>10</strong> bdla-Planerforum „Stadt macht Landschaft“<br />

Ort Köln D, ermässigte Tagungspauschale für <strong>BSLA</strong>-Mitglieder, Infos unter<br />

http://www.bdla.de/seite3<strong>10</strong>.htm<br />

14./15. Oktober 20<strong>10</strong> Spiel- und Freiraumsymposium „Über Grenzen hinweg - Spielen verbindet“<br />

IFAU - Institut für angewandte Umweltbildung, Dornbirn, Österreich, Infos unter<br />

http://www.ifau.at/index.php?id=403<br />

Zertifikatskurs «Öffentliche Freiräume:<br />

21.-22. Oktober 20<strong>10</strong> Trotz Bauboom erhalten und gemeinsam aufwerten! Multifunktionalität Freiräume.<br />

2.-3. Dezember 20<strong>10</strong> Infos unter http://www.sanu.ch/html/angebot/seminare/GM<strong>10</strong>OR-de.cfm<br />

26. Januar 2011<br />

29. und Tagung Netzwerk Kulturlandschaft - erhalten und gestalten<br />

30. Oktober 20<strong>10</strong> Ort Fribourg, Infos bei Weiterbildung ICOMOS, NIKE, BAK oder http://www.nikekultur.ch/agenda.php<br />

4. November 20<strong>10</strong> Fachtagung Grünflächenmanagement - Wert und Nutzen von Grünräumen<br />

Ort ZHAW in Wädenswil, Campus Grüental, Infos unter mehr<br />

http://www.iunr.zhaw.ch/de/science/iunr/weiterbildung/berufsleute/fachtagungen/fachtagungendetails/news/fachtagung-gruenflaechenmanagement-20<strong>10</strong>.html<br />

4. November 20<strong>10</strong> 20. Forum Nachhaltige Entwicklung<br />

Biodiversität aus der Perspektive der Nachhaltigen Entwicklung<br />

Biodiversité sous l'angle du développement durable<br />

Ort Bern<br />

18. November 20<strong>10</strong> Seminar «Alltagslandschaften | Les paysages du quotidien »<br />

18 novembre 20<strong>10</strong> Organisation sanu, Ort Bern, Infos unter<br />

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.bsla.ch%2Fmedia%2Fsprachfrei%2F<br />

agenda%2Fsanu_NL<strong>10</strong>AL.pdf<br />

23. November 20<strong>10</strong> Forum „Landschaftsqualität - Konzepte, Indikatoren und Datengrundlagen“<br />

Organisation FORUM für Wissen 20<strong>10</strong>, Ort WSL Birmensdorf, Infos unter<br />

http://www.wsl.ch/forum/index_DE<br />

30 novembre 20<strong>10</strong> Journée „Potentiels insoupçonnés des projets d'agglomération (de 2ème et de 3ème<br />

génération)“<br />

Journée d'étude ASPAN-SO, Lieu Lausanne, Infos sous http://www.vlpaspan.ch/fr/agenda/course.php?id=66<br />

FLA Worldcongress 2011 Zürich Switzerland<br />

27. bis 29. Juni 2011 Registration starts 1. September 20<strong>10</strong>. Info unter www.ifla2011.com<br />

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