ForestFinest 2/2014
Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben. Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern
Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt
Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben.
Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern
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Premiere: Indigene beim UN-Weltklimagipfel<br />
Dieses Mädchen gehört zu einem der größten indigenen<br />
Völker Perus, den Quechua. Sie leben zusammen<br />
mit der anderen großen Gemeinschaft, den Aymara,<br />
im peruanischen Hochland. Im Amazonasgebiet leben<br />
etwa 65 verschiedene indigene Völker mit über<br />
300000 Menschen. Zum ersten Mal dürfen ihre<br />
Vertreter an einem Klimagipfel teilnehmen.<br />
Foto: wikipedia/Thomas Quine<br />
Investitionen in Hunger<br />
Klimawandel, Flächenversiegelung, Bodenerosion,<br />
die Nachfrage nach Agrartreibstoffen und<br />
pflanzlichem Ersatz für Plastik, der wachsende<br />
Fleischkonsum sowie der dank des Bevölkerungswachstum<br />
steigende Bedarf an Nahrungsmitteln<br />
machen Investitionen in Ackerboden<br />
zu einer attrak ti ven Geldanlage. Anleger<br />
wie Entwicklungs banken oder Pensionskassen<br />
bewerten Geldanlagen in Agrarfonds als langfristig<br />
stabile Möglichkeiten, Vermögen zu mehren.<br />
Welche Folgen hat aber der massive Aufkauf<br />
von Ackerland für die regionale Bevölkerung?<br />
Was kann und muss politisch getan werden, um<br />
Agrarinvestitionen zu verhindern, die Hunger<br />
und Armut vergrößern? Die von der Stiftung<br />
Umwelt & Entwicklung geförderte Initiative<br />
„FoodFirst Informations- und Aktionsnetzwerk<br />
Deutsch land“ (FIAN) beleuchtet diese Fragen,<br />
informiert mit Veranstaltungen und Pressearbeit<br />
die Öffentlichkeit und sucht mit Entscheidungsträgern<br />
den Dialog. Wenn Sie sich über das<br />
Informationsnetzwerk informieren wollen:<br />
www.fian.de<br />
Erstmals in der Geschichte der Weltklimaverhandlungen<br />
der Vereinten Nationen werden<br />
indigene Völker an der offiziellen COP20-<br />
Konferenz in Lima Ende des Jahres teilnehmen<br />
können. Die peruanische Tageszeitung<br />
„La República“ berichtet, dass das UN-Programm<br />
für Entwicklung (PNUD) die Kongress-Finanzierung<br />
für Indigenen-Organisationen<br />
aus Lateinamerika und den Rest der<br />
Welt bestätigt.<br />
Während der zehn Tage des Mega-Ereig -<br />
nisses soll auf dem Kongressgelände ein<br />
Pavillon eingerichtet werden, der als „Kommunikationsplattform<br />
für 300 führende Indigenen-Vertreter<br />
aus dem Amazonas und<br />
der ganzen Welt“ dienen wird, so PNUD-<br />
Vertreterin Rebeca Arias in Peru. Gegenüber<br />
Permakultur – eine alternative (Land-)Wirtschaft<br />
Permakulturelle Landwirtschaft nutzt kleine<br />
Räume nachhaltig und effizient durch Vielfalt<br />
und sogenannten „kooperative Nischen“.<br />
Foto: wikipedie/EwigLernender<br />
Permakultur setzt sich aus der Verknüpfung<br />
der Begriffe „permanent“ und „agriculture“<br />
zusammen und bedeutet dauerhafte<br />
Landwirtschaft. Begründet hat diesen Begriff<br />
der Australier Bill Mollison, der 1981 den<br />
alternativen Nobelpreis für seine „Vision der<br />
Permakultur“ erhielt. Vorbild Mollisons waren<br />
natürliche und naturnahe Ökosysteme,<br />
aber auch die Art und Weise, wie indigene<br />
Völker mit ihren Ressourcen umgehen.<br />
Die Wirtschaftsweise der Permakultur<br />
steht im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft<br />
und ihrem Streben nach Produktions-<br />
und Profitmaximierung ohne<br />
Rücksicht auf die ökologischen Auswirkungen.<br />
Permakultur setzt auf natürliche Sys-<br />
den Staatsvertretern könnten indigene<br />
Gemeinschaften ihre Ansichten zum Klimawandel,<br />
seinen Auswirkungen und zu den<br />
Lösungsvorschlägen wie REDD+ unterbreiten.<br />
Edwin Vásquez Campos von der Indigenenorganisation<br />
für den Amazonas (COI-<br />
CA) begrüßte das Abkommen zwischen dem<br />
peruanischen Umweltministerium, PNUD<br />
und der norwegischen Regierung. Die drei<br />
Geldgeber werden für die Teilnahme der indigenen<br />
Völker rund 1,3 Millionen US-Dollar<br />
bereitstellen. Das COP20-Treffen Anfang Dezember<br />
<strong>2014</strong> ist der letzte Weltklimagipfel vor<br />
dem entscheidenden COP21 in Paris 2015,<br />
auf dem der Weltklimavertrag von Kyoto<br />
verlängert werden soll. Quelle:<br />
www.blickpunkt-lateinamerika.de<br />
teme und versucht über deren „Übersetzung“<br />
in eine landwirtschaftliche Kultur, ein<br />
dauerhaftes und stabiles Landnutzungssystem<br />
zu schaffen. Grundprinzip ist ein ökologisch,<br />
ökonomisch und sozial nachhaltiges<br />
Wirtschaften mit allen Ressourcen. Permakultur<br />
ist ein Denkprinzip, das mittlerweile<br />
auch in der Gestaltung sozialer Strukturen,<br />
Landschaftsplanung, Architektur, Stadtplanung<br />
und Energieversorgung Anwendung<br />
findet. Leider konnte sich die Idee in der modernen<br />
Landwirtschaft bislang kaum durchsetzen.<br />
Die meisten Landwirte betrachten<br />
Systeme wie die Permakultur als urbane<br />
„Modeerscheinungen“, weil sie in Städten<br />
die meisten Unterstützer findet. Eine Ausnahme<br />
ist der Landwirt Sepp Holzer, der aus<br />
dem „Krameterhof“ im Salzburger Lungau<br />
ein international bekanntes Permakultur-<br />
Projekt gemacht hat. Er freut sich über<br />
Städter, die den Permakultur-Gedanken in<br />
die Welt tragen, damit sie sich aber langfristig<br />
durchsetzen kann wünscht er sich neben<br />
aufgeschlossenen Konsumenten und<br />
Quereinsteigern mehr Landwirte, die die Permakultur-Initiative<br />
übernehmen.<br />
Permakultur-Projekte in Deutschland<br />
finden Sie unter permakultur-info.de. Den<br />
Hof in Österreich unter www.krameterhof.at<br />
Bücher dazu hat der pala-Verlag veröffentlicht,<br />
u.a. „Permakultur konkret. Entwürfe für<br />
eine ökologische Zukunft“ von Bill Mollison.<br />
30 FF www.forestfinance.de