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Ökotourismus 03. Andalusien Landeinwärts

Dem Naturtourismus, als im Landesinneren von Andalusien eine in Spanien einzigartiges Angebot, das eines der besten Europas darstellt.

Dem Naturtourismus, als im Landesinneren von Andalusien eine in Spanien einzigartiges Angebot, das eines der besten Europas darstellt.

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#öt03<br />

20<br />

VORSCHLÄGEN<br />

ANDALUSIEN<br />

LANDEINWÄRTS<br />

("TIERRA ADENTRO")<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 1


Sobald du andalusischen Boden betrittst,<br />

bist du nicht mehr du selbst. Du bist:<br />

Dein <strong>Andalusien</strong><br />

2 <strong>Ökotourismus</strong><br />

andalucia.org


INHALTSVERZEICHNIS<br />

04. WEISSEN DÖRFER Diese ist<br />

eine der spektakulärsten <strong>Andalusien</strong>s,<br />

wo der Völker die sich hier ansiedelten<br />

tiefe Spuren hinterlassen haben.<br />

nº 03<br />

Vorschlägen<br />

<strong>Andalusien</strong> <strong>Landeinwärts</strong><br />

STAFF<br />

[Herausgeber] Concha Manjón/<br />

Entropía Ediciones<br />

[Redaktionelle Bearbeitung]<br />

Salvador Hernáez<br />

[Texte] Comunicación y Turismo,<br />

S.L. / Handbook of tourism in<br />

Andalucía. Consejería de Turismo y<br />

Comercio de la Junta de Andalucía<br />

[Layout] Alberto Álvarez de Perea<br />

[Community Manager] Alberto<br />

Álvarez de Perea<br />

[internationalen] José Antonio<br />

Sierra<br />

[Geschäft Abteilung]<br />

Concha Manjón / Estrella Torres<br />

[Webmaster] obolo.com<br />

[Übersetzer] Roland Kothlow<br />

[Titelfoto]<br />

Castellar de la Frontera (Cádiz)<br />

© Lorenzo Martín Iglesias<br />

08. CAZORLA Sein reicher Jagdwildbestand<br />

erlaubte die Erklärung<br />

zum Nationalen Jagdrevier von<br />

Cazorla und Segura.<br />

12. ALPUJARRA Eine abrupte und<br />

bunte Landschaft, deren Orographie<br />

von Schluchten, Cañons und Tälern.<br />

16. SIERRA NEVADA Er ist von<br />

seiner Ausdehnung her das größte<br />

Schutzgebiet Spaniens.<br />

24. BURGEN <strong>Andalusien</strong> war immer<br />

umkämpftes Land der Conquista<br />

und Durchzugsgebiet übersät von<br />

Burgen.<br />

32. WANDERN Das Wandern ist<br />

ein idealer Weg, um mit der Natur<br />

in Kontakt zu treten. Es gibt Routen<br />

für alle Altersgruppen.<br />

36. MITTELSTÄDTE Dank des<br />

gewaltigen Erbes von Kultur und<br />

Baudenkmälern, das diese Städte<br />

bieten.<br />

42. IBERISCHEN SCHWEIN<br />

Der iberische Schinken ist der<br />

Botschafter der andalusischen Gastronomie<br />

in der Welt.<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 3


Weißen Dörfer<br />

Cadiz<br />

Zahara de la Sierra (Cádiz)<br />

4 <strong>Ökotourismus</strong>


Route der Weißen Dörfer<br />

SHEMSU.HOR<br />

Diese ist eine der<br />

spektakulärsten<br />

<strong>Andalusien</strong>s, wo<br />

Geschichte und Kulturen der<br />

Völker, die sich hier ansiedelten,<br />

tiefe Spuren hinterlassen<br />

haben. Die Weißen<br />

Dörfer verdanken ihren<br />

Namen dem traditionellen<br />

Brauch ihrer Bewohner, die<br />

Hausfassaden häufig zu<br />

kalken und haben mit ihren<br />

engen Gassen und roten<br />

Dächern einen speziellen<br />

Charakter.<br />

In vielen sind eine Burg oder<br />

deren Ruinen erhalten. Die<br />

traditionelle Route nimmt<br />

ihren Anfang in Arcos de la<br />

Frontera (Cádiz), führt bis<br />

nach Ronda (Málaga) und<br />

dann bergab bis Castellar de<br />

la Frontera, insgesamt 250<br />

Kilometer mitten in der Natur.<br />

Unterwegs findet man<br />

endemische Arten wie etwa<br />

den Pinsapo im Naturpark<br />

von Los Alcornocales und<br />

von Sierra de Grazalema. Es<br />

gibt zahlreiche Landhotels,<br />

Bauernhöfe und zu ländlichen<br />

Unterkünften umgestaltete,<br />

ehemalige Herrenhäuser,<br />

Campingplätze und<br />

Freizeitzonen.<br />

In der Sierra de Cádiz ist<br />

El Gastor besonders interessant,<br />

der wegen seiner<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 5


Weißen Dörfer<br />

Cadiz<br />

weißen Häuser und der grandiosen Aussicht<br />

vom höchsten Punkt des Ortes (1060 m)<br />

auf die umliegenden Dörfer, als „Balkon der<br />

Weißen Dörfer“ bekannt ist.<br />

Im Gebirgszug Sierra de Cádiz mit seinen<br />

umfangreichen archäologischen Schätzen<br />

verläuft im Norden der Provinz auf gewundenen,<br />

steil ansteigenden Wegen eine<br />

abenteuerliche Tour in saftig grüner Natur,<br />

die Route der Pueblos Blancos, der weißen<br />

Dörfer.<br />

Die Route führt in den Naturpark<br />

Grazalema, der zum Biosphärenreservat<br />

erklärt worden ist. Hier kann man<br />

den gleichnamigen Ort besuchen, ebenso<br />

wie Zahara de la Sierra mit einer der spektakulärsten<br />

Landschaften in der Gegend.<br />

Und schließlich kommt man nach Alcalá<br />

del Valle und Setenil de las Bodegas, wo<br />

die Häuser ganz besonderer Art sind: Sie<br />

wurden entlang des Fußlaufs in die Berge<br />

gegraben.<br />

Olvera (Cádiz)<br />

Arcos de la Frontera wurde zum<br />

historisch-künstlerischen Denkmal<br />

erklärt und ist eines der berühmtesten<br />

dieser weißen Dörfer.<br />

Danach kommen Ubrique, El<br />

Bosque und Prado del Rey,<br />

die nicht nur wegen der<br />

Schönheit ihrer Landschaft,<br />

sondern auch für ihr Kunsthandwerk<br />

bekannt sind.<br />

Algar, Algodonales, El<br />

Gastor, Puerto Serrano<br />

und Villaluenga del Rosario<br />

gehören ebenfalls<br />

zur Route, ebenso wie<br />

Benaocaz, Bornos, Espera,<br />

Villamartín und Olvera. Jeder<br />

dieser Orte hat seine eigenen<br />

Patronatsfeste, Burgen und<br />

seine speziellen Eigenheiten.<br />

JAMES GORDON<br />

6 <strong>Ökotourismus</strong>


Setenil de las Bodegas (Cádiz)<br />

JMANTEAU<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 7


Cazorla (Jaén)<br />

Cazorla<br />

Jaen<br />

Naturpark von Cazorla,<br />

Segura und Las Villas<br />

Dieser Naturpark ist mit 214<br />

300 Hektar einer der ausgedehntesten<br />

Spaniens und<br />

wurde bereits von der UNESCO zum<br />

Reservat der Biosphäre und von der<br />

Europäischen Union zum Besonderen<br />

Vogelschutzgebiet erklärt. Sein<br />

reicher Jagdwildbestand erlaubte die<br />

Erklärung zum Nationalen Jagdrevier<br />

von Cazorla und Segura. Diese<br />

Schutzkategorien machten ihn zum<br />

einem bevorzugten Ziel für Urlauber,<br />

die einen direkten Kontakt mit der<br />

Natur suchen. Er verfügt über ein<br />

ausgezeichnetes Angebot von Hotels<br />

und Landhäusern sowie zahlreiche<br />

Anreize für Sport in freier Natur.<br />

In diesem Naturpark entspringen<br />

die Flüsse Guadalquivir und Segura,<br />

die sich ihren Weg durch unvergleichliche<br />

Landschaften bahnen<br />

und man hat die Möglichkeit, über<br />

einhundert endemische Arten<br />

kennen zu lernen, darunter das besonders<br />

interessante „Veilchen von<br />

Cazorla“ sowie mehr als 36 Säugetierarten<br />

in freier Natur wie Iberischer<br />

Steinbock, Hirsch, Damwild und<br />

Mufflon, Fischotter, Ginsterkatze<br />

und Fuchs, bei den Raubvögeln<br />

Königs- und Schlangenadler sowie<br />

der weite Horizonte beherrschender<br />

Gänsegeier. Auf dem Boden kann<br />

man die Echse von Valverde, eine<br />

exklusive Art, beobachten.<br />

Orte von Interesse im Einflussbereich<br />

des Parks:<br />

• Stauseen von Tranco de Beas,<br />

Ruinen des Castillo de San Miguel,<br />

von Bujaraiza, von La Bolera<br />

und von Aguas Negras<br />

• Lagunen von Anchuricas und<br />

Valdeazores<br />

• Fuente Negra, Cañada Catena,<br />

Montiñana, Los Parrales und<br />

Fuenta Higuera<br />

• Bayona, Fresnedilla und El Robledo<br />

• Coto Ríos, Llanos de Arance,<br />

Fuente de la Pascuala<br />

• El Yelmo<br />

• Schutzhütte von Saucejo und<br />

Höhle von Peinero<br />

• Cañada de las Fuentes, wo der<br />

Guadalquivir entspringt<br />

• Las Buitreras<br />

• „Salto de los Órganos“-<br />

Wasserfall<br />

am Fluss Borosa<br />

• Jagdpark Collado<br />

del Almendral<br />

• Templerburg und<br />

Wachtturm von<br />

Tíscar<br />

• Arabische und<br />

christliche Burgen<br />

von Cazorla<br />

• Segura de la Sierra<br />

TREVOR HUXHAM<br />

8 <strong>Ökotourismus</strong>


RANDI HAUSKEN<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 9


Úbeda / Baeza<br />

Jaen<br />

Úbeda und Baeza,<br />

Weltkulturerbe<br />

Wunderschöne Kirchen, beeindruckende<br />

Paläste, Herrenhäuser<br />

oder überraschende Strassen<br />

bilden ein Kulturerbe von Baudenkmälern,<br />

das vom ästhetischen und Erneuerungsgeist<br />

der Renaissance geprägt ist. In Úbeda<br />

und Baeza, die zum Weltkulturerbe<br />

erklärt wurden, ist die Zeit stehen<br />

geblieben.<br />

Baeza (Jaén)<br />

von San Felipe Neri, die Kathedrale und das<br />

Gebäudeensemble der Plaza del Pópulo<br />

sowie die Kirche von San Francisco hervorzuheben.<br />

In Jaén stößt der Reisende auf die<br />

Kathedrale, ein Werk an dem Vandelvira beteiligt<br />

war, dem der Kapitelsaal und<br />

die Sakristei zu verdanken sind, ein<br />

Meisterwerk der spanischen Architektur.<br />

In Úbeda, rund um<br />

die Plaza del Salvador,<br />

sind fundamentale<br />

Werke<br />

von Andrés<br />

de Vandelvira<br />

zu sehen wie<br />

der Palacio de<br />

los Vázquez,<br />

der Palacio<br />

del Marqués<br />

de Mancera, El<br />

Pósito, das Gebäude<br />

des Parador<br />

de Turismo sowie die<br />

Kirche von El Salvador,<br />

die von Diego de Siloé geplant<br />

wurde.<br />

ANNA & MICHAL<br />

Der Route durch die<br />

Provinz Jaén folgend<br />

kommen wir nach<br />

Martos mit dem<br />

Rathaus, Helma<br />

mit der Pfarrkirche,<br />

Canena<br />

und Sabiote mit<br />

ihren großartigen<br />

Renaissance-<br />

Schlössern,<br />

in Villacarillo<br />

steht die Kirche<br />

von La Asunción und<br />

in Cazorla, außer den<br />

Ruinen der Pfarrkirche,<br />

finden wir die Fuente de las<br />

Cadenas.<br />

Auf der Route sollte man den Palacio del<br />

Conde de Guadiana, die Casa de las Torres<br />

mit einem schönen Renaissance- Innenhof<br />

und das Hospital de Santiago besichtigen.<br />

In Baeza sind das Rathaus, der Komplex<br />

des Palacio de Jabalquinto, das Seminar<br />

Die Route von Vandelvira und der Renaissance<br />

möchte zivile, sakrale und militärische<br />

Bauten des 16. Jahrhunderts<br />

wieder für den Fremdenverkehr nutzbar<br />

machen und ein Gebiet, das reich an Baudenkmälern<br />

und Geschichte ist, konsolidieren.<br />

10 <strong>Ökotourismus</strong>


Sacra Capilla del Salvador. Úbeda (Jaén)<br />

RANDI HAUSKEN<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 11


Bubión (Granada)<br />

Die Alpujarra<br />

Granada<br />

Route der Alpujarra<br />

Die Alpujarra liegt<br />

zwischen der Sierra<br />

Nevada in der Provinz<br />

Granada, der Sierra de Lújar<br />

und der Sierra de Gádor in der<br />

Provinz Almería. Vom Mulhacén,<br />

dem höchsten Gipfel der<br />

Iberischen Halbinsel, öffnet<br />

sie sich zum Mittelmeer<br />

hin. Eine abrupte und bunte<br />

Landschaft, deren Orographie<br />

von Schluchten, Cañons<br />

und Tälern durchfurcht wird,<br />

wo die Dörfer dieser Region<br />

ruhen und manchmal auch die<br />

Berge erklimmen.<br />

Die Alpujarra wurde von<br />

Reisenden auf der Suche nach<br />

Frieden und Ruhe, gutem<br />

Essen und einem Angebot,<br />

bei dem der Erlebnisurlaub<br />

im Vordergrund steht. Wanderrouten,<br />

Reittouren durch<br />

die Berge und Wälder, wo<br />

gestresste Manager im simulierten<br />

„Guerillakrieg“<br />

Adrenalin freisetzen können.<br />

Hier siedelten Phönizier und<br />

Römer, die heutige Gestalt jedoch<br />

erhielt die Region durch<br />

die acht Jahrhunderte Präsenz<br />

der Araber mit seiner gestuften<br />

Architektur, dem Bewässerungssystem<br />

über Rinnen,<br />

Gastronomie und Traditionen<br />

und sogar einer Lebensart, bei<br />

der die Zeit relativist.<br />

12 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Durch die Abgeschiedenheit<br />

und über Jahrhunderte<br />

schwierigen Zugang hat sich<br />

dieses Gebiet bis vor kurzem<br />

fast unberührt erhalten. Die<br />

Dörfer der Alpujarra mit ihren<br />

weißgekalkten Häusern,<br />

den typischen Schornsteinen<br />

und den mit Geranien und<br />

Nelken bepflanzten „terraos“<br />

schmiegen sich an die Hänge<br />

inmitten des Grüns der Kastanien-<br />

und Nussbaumwälder<br />

und des Geräuschs des Wassers<br />

der Sturzbäche, über<br />

die das Schmelzwasser der<br />

Gipfel der Sierra Nevada zu<br />

Tal fließt.<br />

Die Schönheit dieser<br />

Dörfer ist nur einer ihrer<br />

Anziehungspunkte. Der<br />

Thermalkurort Lanjarón,<br />

ist berühmt für die<br />

Langlebigkeit und<br />

gute Gesundheit<br />

seiner Einwohner,<br />

ist das Tor<br />

zur erstaunlichen<br />

Region der<br />

Alpujarra.<br />

Durch das<br />

Tal des<br />

Porqueira,<br />

von<br />

Órgiva<br />

aus geht<br />

Capilerilla (Granada)<br />

ARCHIVE


JEANNE MENJ<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 13


Die Alpujarra<br />

Granada<br />

Trevélez (Granada)<br />

Hier siedelten Phöni<br />

erhielt die Region dur<br />

14 <strong>Ökotourismus</strong><br />

RANDI HAUSKEN


zier und Römer, die heutige Gestalt jedoch<br />

ch die acht Jahrhunderte Präsenz der Araber<br />

ARCHIVE<br />

es hinauf nach Trévelez,<br />

dem höchstgelegenen Dorf<br />

Spaniens, das für seine<br />

ausgezeichneten Schinken<br />

berühmt ist. Pampaneira,<br />

Bubión und Capileira sind<br />

weitere Dörfer, die sich<br />

gegen die Veleta hin an die<br />

Hänge klammern. Es wird<br />

erzählt, dies sei eine Gegend<br />

von Kobolden und Zauberinnen,<br />

der kräftige Charakter<br />

ihrer Gastronomie<br />

basiert auf dem Schwein.<br />

Der Fluss Guadalfeo teilt<br />

die Region in ihrer Mitte in<br />

die Hoch- und die Nieder-<br />

Alpujarra. Die Hoch- Alpujarra<br />

liegt an der Südseite<br />

der Sierra Nevada mit den<br />

schönen Dörfern Bérchules,<br />

Busquístar, Mecina Fondales,<br />

Jubiles oder Yegen.<br />

Die Nieder- Alpujarra<br />

besteht aus<br />

der Contraviesa<br />

und<br />

birgt<br />

Dörfer<br />

mit<br />

starkem,<br />

eigenen<br />

Charakter<br />

wie Lújar,<br />

Sorvilán,<br />

Albondón und<br />

andere. Diese Dörfer<br />

entzückten Spanier wie<br />

Ausländer.<br />

Pedro Antonio Alarcón widmete<br />

ihnen das erste Reisebuch<br />

in spanischer Sprache<br />

und der Hispanist Gerarld<br />

Brenan, der in Yegen lebte,<br />

widmete ihnen ein hervorragendes<br />

Buch mit dem Titel<br />

„Südlich von Granada“.<br />

Für Federico García Lorca<br />

war die Alpujarra das „Land<br />

Nirgendwo“. Volkstanz,<br />

Tanz und Lieder sind wichtige<br />

Bestandteile einer<br />

reichen Folklore und einer<br />

uralten Tradition. Die Fest<br />

von Mauren und Christen<br />

werden in vielen Dörfern<br />

gefeiert, wobei die Troubadure<br />

der Alpujarra einer der<br />

originellesten Beiträge sind.<br />

Dabei singen die Troubadure<br />

abwechselnd und improvisieren<br />

die Antwort auf den<br />

Gesang des anderen.<br />

Der Alpujarra benachbart<br />

liegt das fruchtbare Tal von<br />

Lecrín, wo Orangen- und Zitronenpflanzungen<br />

im Frühjahr<br />

die Luft mit Orangenblütenduft<br />

erfüllen.<br />

Alte Getreidemühlen, arabische<br />

Burgen und bezaubernde<br />

Bauernhöfe liegen<br />

über diese lichterfüllte<br />

Region verstreut.<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 15


Sierra Nevada<br />

Granada<br />

Lagunas de Yeguas. Sierra Nevada (Granada)<br />

16 <strong>Ökotourismus</strong>


Nationalpark von<br />

Sierra Nevada<br />

JOSÉ Mª LUQUE<br />

Im Herzen der Penibetischen<br />

Gebirgskette liegt<br />

der Nationalpark Sierra<br />

Nevada in den Provinzen<br />

von Granada und Almería<br />

mit einer Fläche von 169<br />

239 Hektar und bezieht 67<br />

Gemeinden ein, von denen<br />

44 zur Provinz Granada<br />

und 23 zur Provinz Almería<br />

gehören.<br />

Er ist von seiner Ausdehnung<br />

her das größte<br />

Schutzgebiet Spaniens. Dort<br />

erheben sich die höchsten<br />

Gipfel der Iberischen Halbinsel,<br />

Veleta und Mulhacén<br />

mit ewigem Schnee auf der<br />

Nordseite der Sierra Nevada<br />

und gegen Osten, in Richtung<br />

der Provinz Almería,<br />

reicht er bis an die ersten<br />

Ausläufer der einzigen Wüste<br />

Europas bei Tabernas.<br />

Er wurde von der UNESCO<br />

zum Reservat der Biosphäre<br />

erklärt und ist von hohem<br />

ökologischen und kulturellen<br />

Wert mit Dörfern, vor<br />

allem in der Alpujarra von<br />

Granada wie auch von Almería,<br />

die ihre Moriskenvergangenheit<br />

bewahren und viele<br />

landwirtschaftliche Techniken<br />

aus dem Mittelalter, wie<br />

etwa bei der Bewässerung<br />

mittels Gräben und Rinnen,<br />

die die Hänge durchfurchen<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 17


Sierra Nevada<br />

Granada<br />

Sierra Nevada stellt ei<br />

biologischen Reich<br />

18 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Sierra Nevada (Granada)


n außergewöhnliches Refugium für Flora und<br />

tum auf dem europäischen Kontinent dar<br />

und das Schmelz- und Oberflächenwasser<br />

sammeln, um<br />

so kleine Obst- und Gemüsegärten<br />

bewässern zu<br />

können.<br />

Sierra Nevada stellt ein<br />

außergewöhnliches Refugium<br />

für Flora und biologischen<br />

Reichtum auf dem<br />

europäischen Kontinent dar,<br />

aufgrund ihrer geographischen<br />

Lage, ihrer Unzugänglichkeit<br />

und den abrupten<br />

ökologischen Kontrasten<br />

sowie der Verschiedenartigkeit<br />

der ökologischen<br />

Nischen mit 2 100 katalogisierten<br />

Pflanzenarten, von<br />

denen 116 bedroht sind.<br />

DOCTOR CANON<br />

Orte in der Nähe der Sierra<br />

Nevada von besonderem<br />

Interesse:<br />

• Picos de Mulhacén (3481<br />

m), Veleta, Alcazaba und<br />

Cartujo<br />

• Aguja del Trevenque<br />

• Gletscherlagunen von<br />

Altera (in 3146 m Höhe)<br />

• La Hoya del Mulhacén,<br />

La Caldera, Corral de la<br />

Veleta oder De Valdeinfierno;<br />

Aguas Verdes und<br />

Guarnón sowie das Gebiet<br />

der Lagunen (Larga,<br />

Caldera, Mosca, Aguas<br />

Verdes, Siete Lagunas<br />

und andere)<br />

• Wintersportzentren von<br />

Borreguiles und Pradollano<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 19


Doñana<br />

Huelva<br />

Nationalpark<br />

von Doñana<br />

Weltkulturerbe<br />

Die Erklärung des Nationalparks der<br />

Doñana zum Reservat der Biosphäre<br />

und Weltkulturerbe durch die<br />

UNESCO ist lediglich eine Anerkennung der<br />

Verdienste um das möglicherweise umfangreichste<br />

Naturschutzgebiet Spaniens.<br />

Dieser Park wurde 1969 geschaffen und<br />

erstreckt sich über 50 720 Hektar in den Provinzen<br />

Huelva und Cádiz. Die Doñana und<br />

ihre Region sind ebene Landschaften mit<br />

Marschen und Dünen zwischen den ehemaligen<br />

Terrassen des Flusses Guadalquivir in<br />

den Provinzen von Huelva und Cádiz.<br />

Das Fehlen von Erhebungen ist eines seiner<br />

charakteristischen Elemente und diese<br />

Orographie ermöglichte die Ansiedlung<br />

verschiedener Kulturen mit einer<br />

Wirtschaft auf der Grundlage<br />

der Nutzung von<br />

Boden, Bächen, Flüssen<br />

und Meer. Hier gab es<br />

Weiden für das Vieh,<br />

artenreiche Jagdbeute<br />

im Überfluss sowie<br />

Fischerei an den<br />

weitläufigen Küsten,<br />

zudem Honig, Salz und<br />

typische Erzeugnisse<br />

des Marschlandes.<br />

Heute hält der Nationalpark<br />

ARCHIVE<br />

Mazagón (Huelva)<br />

20 <strong>Ökotourismus</strong>


Parc National de Doñana en Almonte (Huelva)<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 21


Doñana<br />

Huelva<br />

der Doñana seine Traditionen<br />

lebendig und ist doch<br />

den neuen Zeiten gegenüber<br />

aufgeschlossen mit dem<br />

Hauptziel, das bedeutendste<br />

Feuchtgebiet Europas zu<br />

bleiben. Jedes Jahr richten<br />

Zehntausende von Wasservögeln<br />

ihr Winterquartier<br />

in den Marschlandschaften<br />

ein. Große Kolonien<br />

von Löfflern, Fischreihern,<br />

Nachtreihern, Rallenreihern<br />

und Weisstörchen machen<br />

die Kronen der alten Korkeichen<br />

zu riesigen Vogelhäusern<br />

und bieten vor<br />

allem bei Sonnenuntergang<br />

ein einzigartiges Schauspiel.<br />

Iberischer Luchs und<br />

Kaiseradler sind die emblematischen<br />

Arten des Nationalparks<br />

der Doñana. Für<br />

Naturbegeisterte organisieren<br />

die Erlebnisurlaub- Unternehmen<br />

Exkursionen.<br />

römischen Ursprungs<br />

und Zentren für Empfang<br />

und für Erläuterung<br />

der Natur<br />

• Laguna del Acebuche<br />

• Arroyo de la Rocina<br />

• Der Pinienwald von Coto<br />

del Rey und Del Faro<br />

• Marschen von Hinojos<br />

• Steilküste von El Asperillo<br />

an der Küste von<br />

Almonte<br />

• Wallfahrt von El Rocío in<br />

Almonte<br />

• Wälder von Marimillas<br />

und Matasgordas<br />

• Torres del Loro, La Higuera,<br />

Carbonero, Zalabar<br />

und San Jacinto<br />

• Lagune Del Aviario<br />

• Palacio und Charco del<br />

Acebrón<br />

Orte in der Nähe des<br />

Nationalparks der<br />

Doñana von besonderem<br />

Interesse:<br />

• Der größte<br />

Strand der gesamten<br />

Küste der<br />

Iberischen Halbinsel<br />

von Sanlúcar de<br />

Barrmeda (Cádiz) bis<br />

Mazagón (Huelva).<br />

• Der Pozo de los Caveros<br />

22 <strong>Ökotourismus</strong><br />

ARCHIVE<br />

PEDRO CARRILLO


Matalascañas (Huelva)<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 23


Burgen<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Burgen La Mota. Alcalá la Real (Jaén)<br />

24 <strong>Ökotourismus</strong>


Route der Burgen<br />

AYTO. ALCALÁ LA REAL<br />

<strong>Andalusien</strong> war immer<br />

umkämpftes Land<br />

der Conquista und<br />

Durchzugsgebiet, besaß<br />

schon sehr früh zahlreiche,<br />

befestigte Städte und seine<br />

Geographie war übersät von<br />

Burgen, Alcazabas, Alcázares<br />

und Wachttürmen.<br />

Außer von den Heeren, die<br />

durch <strong>Andalusien</strong> zogen,<br />

waren die Kriegsherren<br />

begleitet von Mönchen,<br />

die Zönobien und Klöster<br />

errichteten und ein Teil des<br />

Adels konnte, vor allem<br />

während der Renaissance,<br />

die Burgen zu Schlössern<br />

machen.<br />

Mit dem Einzug der napoleonischen<br />

Truppen, der<br />

liberalen Säkularisierung<br />

und der Aufgabe der Burgen<br />

und Paläste durch den Adel<br />

beginnt eine Zeit der Vernachlässigung<br />

und der Hof des<br />

Castillo de Vélez Blanco wurde<br />

sogar ans Museum von<br />

New York verschleudert. Die<br />

Junta de Andalucía hat alle<br />

ihre Bemühungen darauf<br />

konzentriert, Baudenkmäler<br />

als historisches Kulturerbe<br />

von <strong>Andalusien</strong> Erbe zu restaurieren.<br />

Jaén ist historisch betrachtet<br />

aufgrund seiner strategischen<br />

Lage der Schlüssel<br />

zu <strong>Andalusien</strong> und in diesem<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 25


Burgen<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Jaén ist historis<br />

La<br />

26 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Burgen Baños de la Encina (Jaén)


ch betrachtet aufgrund seiner strategischen<br />

ge der Schlüssel zu <strong>Andalusien</strong><br />

Gebiet entstanden zahlreiche<br />

Befestigungsanlagen,<br />

vor allem zur Zeit der Taifas-<br />

Reiche. Diese beeindruckenden<br />

Festungen verdanken<br />

ihren Grundriss den Arabern,<br />

wurden jedoch von den<br />

Christen wiederaufgebaut.<br />

Diese Route führt uns nach<br />

Baños de la Encina mit<br />

seiner Burg zur Kontrolle<br />

des Zugangs nach <strong>Andalusien</strong><br />

von Kastilien aus, über<br />

Despeñaperros und die Burg<br />

von Santa Catalina in Jaén,<br />

die Residenz des Königs San<br />

Fernando war. In Iegura de<br />

la Sierra, Cazorla, Sabiote,<br />

und La Iruela gibt es beeindruckende<br />

militärische<br />

Festungen.<br />

Sevilla bewahrt den Alcázar,<br />

wo arabische und christliche<br />

Kunst verschmelzen und<br />

weitere Türme wie die Torre<br />

de la Plata, die Torre del<br />

Oro und die Cartuja de las<br />

Cuevas, die für einige Zeit<br />

Wohnort und Grabstätte von<br />

Christoph Kolumbus war.<br />

Der König Fernando El Católico<br />

war der bedeutendste<br />

Förderer von Burgen und<br />

Klöstern in dieser Provinz.<br />

Von Sevilla aus kommt man<br />

nach Espartinas, Santiponce<br />

(Kloster von San Isidro del<br />

DIPUTACIÓN DE JAÉN<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 27


Burgen<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Die Provinze<br />

28 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Burgen Otíñar (Jaén)


n von Cádiz und Málaga waren Grenzland<br />

und daher stark befestigt<br />

JOSÉ JIMÉNEZ GARRIDO<br />

Campo) bis man Cazalla de<br />

la Sierra erreicht.<br />

Ein zweiter Reiseweg ab<br />

Carmona mit Resten seiner<br />

römischen und arabischen<br />

Befestigungsanlagen<br />

kommt man nach Alcalá de<br />

Guadaira und nach Utrera<br />

mit drei großartigen Burgen<br />

in der Kulturlandschaft, der<br />

von Los Molares, der von<br />

Las Aguzaderas und der von<br />

Cote hinter Montellano.<br />

Die Spur der mit Kolumbus<br />

verbundenen Orte ist augenscheinlich<br />

besonders in<br />

La Rábida mit dem kleinen<br />

Franziskanerkloster und, auf<br />

derselben Route, in Moguer,<br />

mit dem Kloster von Santa<br />

Clara, das kürzlich restauriert<br />

wurde. Man sollte auch<br />

Niebla besuchen und sich<br />

am einzigartigen Charakter<br />

der Burg de los Guzmanes<br />

zu begeistern und in Lucena<br />

del Puerto an der Hacienda<br />

de la Luz.<br />

Eine andere Route geht von<br />

Aroche und Cortegana aus,<br />

dann durch die Sierra de<br />

Aracena, wo Befestigungen<br />

wegen der Angst vor<br />

möglichen Invasionen aus<br />

Portugal erbaut wurden. Der<br />

Reiseweg wird abgeschlossen<br />

mit einem Besuch von<br />

Almonáster, Cumbres Ma-<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 29


Burgen<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

In Córdoba einige d<br />

befinde<br />

30 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Burgen Luque (Córdoba)


er Burgen und Schlösser in der Hand des Adels<br />

n, wie etwa die Burg von Almodóvar<br />

ARCHIVE<br />

yores und Santa Olalla mit<br />

seiner Burg.<br />

Die Provinzen von Cádiz und<br />

Málaga waren Grenzland<br />

und daher stark befestigt.<br />

Es gibt eine Route ab Olvera<br />

mit seinem mittelalterlichen<br />

Ortsbild und Ruinen der<br />

Burg, bis Ronda, wo nur Reste<br />

der Stadtmauern erhalten<br />

sind. Die Burgen von Atajate<br />

und Benaladid sind heute<br />

Friedhöfe, während die<br />

Kriegsbastionen von Jimena<br />

und Castellar de la Frontera,<br />

auf dessen Gebiet das von<br />

Mercedariermönchen bewohnte<br />

Kloster von.<br />

La Almoraima aus dem 16.<br />

Jahrhundert steht, erhalten<br />

blieben. In Tarifa, am Ende<br />

dieser Route steht die beeindruckende<br />

Burg von Guzmán<br />

El Bueno (11. Jahrhundert),<br />

das an die legendäre<br />

Heldentat dieses Ritters<br />

erinnert, der lieber seinen<br />

Sohn opferte, als sich den<br />

Arabern zu ergeben.<br />

In Córdoba tritt die Macht<br />

und das Aufstreben der<br />

Adelsgüter deutlich zu Tage,<br />

bis zu dem Punkt, dass<br />

sich einige der Burgen und<br />

Schlösser in der Hand des<br />

Adels befinden, wie etwa<br />

die Burg von Almodóvar am<br />

Ufer des Guadalquivir.<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 31


Erlebnistourismus<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Rivera de Huesna. Vía Verde Sierra Norte de Sevilla<br />

32 <strong>Ökotourismus</strong>


Wandern und Bergsteigen<br />

ARCHIVE<br />

Das Wandern ist ein idealer<br />

Weg, um mit der Natur in<br />

Kontakt zu treten. Es gibt<br />

Routen für alle Altersgruppen und<br />

mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.<br />

Die Naturparks des<br />

Landesinneren und die Naturreservate<br />

bieten äußerst attraktive<br />

Wanderwege. Auch Wanderungen<br />

zu Fuß oder Radwanderungen auf<br />

stillgelegten Bahnstrecken nehmen<br />

immer mehr zu.<br />

Für das Wandern wurden Königliche<br />

Weide- und Wanderwege für Schafe,<br />

natürliche Flussbetten<br />

und sogar Dünen in<br />

Strandnähe wie in<br />

der Umgebung<br />

der Nationalparks<br />

der<br />

Doñana oder<br />

in den Marschlandschaften<br />

an der<br />

Mündung des<br />

Guadalquivir<br />

wiederentdeckt.<br />

In Málaga genießen<br />

die ausgewiesenen Pfade<br />

in El Torcal von Antequera<br />

sowie die Routen<br />

durch die alten Dörfer der<br />

Axarquía von Málaga wie die von<br />

Torrox hinunter nach Frigiliana und<br />

bis Nerja und dann den Fluss Chillar<br />

hinauf, einen sehr guten Ruf.<br />

Sierra Nevada (Granada)<br />

In Cazorla gibt es den berühmten<br />

Weg von Félix Rodríguez de la<br />

Fuente zu Ehren dieses bedeutenden<br />

Naturforscher über mehr als<br />

16 Kilometer auf einem Naturpfad<br />

von großer Schönheit. In der Alpujarra<br />

von Granada kann man das<br />

so genannte „weiße Wandern” mit<br />

Schneeschuhen in schneebedeckter<br />

Landschaft praktizieren.<br />

<strong>Andalusien</strong> bietet tatsächlich mit<br />

der Förderung des Tourismus im<br />

Landesinneren ein weites Netz von<br />

großartigen und attraktiven Landschaften,<br />

die es erlauben, in engen<br />

Kontakt mit der Gebirgsflora oder<br />

der vielfältigen Fauna der Berge<br />

und Naturparks zu treten.<br />

Bergsteigen<br />

<strong>Andalusien</strong> ist sehr<br />

gebirgig und hier<br />

erheben sich die<br />

höchsten Gipfel<br />

der Iberischen<br />

Halbinsel, der<br />

Mulhacén und<br />

die Veleta in der<br />

Sierra Nevada in<br />

der Provinz Granada.<br />

Zudem gibt es<br />

ein ausgezeichnetes<br />

Netz von Paradores,<br />

Unterkünfte und<br />

Hochgebirgshütten sowie<br />

Naturzeltplätze in den mythischen<br />

Gebirgszügen <strong>Andalusien</strong>s wie<br />

Sierra Morena, die Betischen Kordilliere,<br />

Cazorla, Segura y Las Villas,<br />

die Gebirge in der Provinz Cádiz wie<br />

Grazalema und Los Alcornocales<br />

oder die Picos de Aroche und Sierra<br />

de Aracena in Huelva.<br />

JUANPOL.COM<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 33


Erlebnistourismus<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Río Borosa. Cazorla (Jaén)<br />

34 <strong>Ökotourismus</strong>


Reitrouten<br />

Das Pferd ist in der<br />

andalusischen Geschichte<br />

und Kultur<br />

ständig präsent und eines<br />

der Symbole, die <strong>Andalusien</strong><br />

definieren. Es war Protagonist<br />

großer Heldentaten in<br />

der Geschichte und dient<br />

heute Sport und Freizeit.<br />

Die Möglichkeiten, die das<br />

Pferd für den Tourismus<br />

bietet sind mehrere und<br />

diese in der freien Natur<br />

zu entdecken, ist eines der<br />

begeisterndsten Angebote<br />

eines Urlaubs in <strong>Andalusien</strong>.<br />

Bei vielen Wallfahrten und<br />

Ferias, die in <strong>Andalusien</strong> gefeiert<br />

werden, hat das Pferd<br />

eine zentrale Bedeutung.<br />

Es gibt eine sehr einfache<br />

und vielleicht die bereicherndste<br />

Option: Tourismus<br />

zu Pferd, das heißt<br />

über mehrere Tage durch<br />

Naturlandschaften von<br />

provozierender Schönheit,<br />

Dörfer mit uraltem Lebensrhythmus<br />

und erleben von<br />

Traditionen, die zum Kennen<br />

lernen von <strong>Andalusien</strong><br />

beitragen. Man kann ein<br />

unbekanntes <strong>Andalusien</strong><br />

entdecken, wenn man zu<br />

Pferd die hohen Gipfel der<br />

Sierra Nevada in Granada<br />

erklimmt oder den Wegen<br />

folgt, die die Geschichte<br />

der Alpujarras von Granada<br />

zeichneten.<br />

ARCHIVE<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 35


Mittelstädte<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Mittelstädte:<br />

Herzen von<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Antequera, mitten im Herzen <strong>Andalusien</strong>s, die,<br />

nach einem Satz von Gerado Diego, „Stadt der<br />

weißen und an Góngora erinnerden Kirchen”, ist<br />

eine Stadt der Baudenkmäler bei denen die Alcazaba,<br />

die Colegiata de Santa María la Mayor, das<br />

Kloster von Nuestra Señora de los Remedios und<br />

der Arco de los Gigantes unter anderen besonders<br />

hervorstechen. Von der Colegiata aus hat<br />

man eine Aussicht auf die Stadt mit den Glockenmauern<br />

der zahlreichen Kirchen, die in den<br />

Himmel ragen.<br />

Archidona ist nicht nur berühmt wegen der<br />

Plaza Ochavada (18. Jahrhundert), sondern<br />

auch für seine reiche Vergangenheit mit verschiedenen<br />

Völker und Kulturen, die sich dank<br />

der privilegierten geographischen Lage hier<br />

ansiedelten. Die Stadt wurde zum<br />

Historisch- Künstlerischen Ensemble<br />

erklärt. Unter den<br />

Baudenkmälern stehen<br />

die punisch- arabische<br />

Burg, die zum<br />

Sanktuar der Virgen<br />

de Gracía umgewandelt<br />

wurde, das<br />

Kloster von Santo<br />

Domingo aus dem 16.<br />

Jahrhundert sowie das<br />

Kloster von Jesús y María<br />

aus demselben Jahrhundert<br />

im Vordergrund.<br />

36 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Torcal de Antequera (Málaga)<br />

ARCHIVE


Alcazaba. Antequera (Málaga)<br />

TREVORD HUXHAM<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 37


Mittelstädte<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Antequera im Herzen A<br />

Barock die<br />

Osuna ist ein Juwel von Kunst, Geschichte<br />

und Baudenkmälern. Es ist Bestandteil der<br />

Route von Washington Irving des Erbes von<br />

Al- Andalus, und ein Referenzpunkt des<br />

andalusischen Barocks mit seinen Zivilbauten<br />

in der Calle San Pedro und der die Stadt<br />

beherrschenden Colegiata und Universität.<br />

Auf einer Route durch den Ort finden sich<br />

bedeutende Kirchen und Klöster mit dem<br />

Palast der Herzöge von Osuna.<br />

Écija ist als die Stadt der Sonne oder Stadt<br />

der Türme bekannt. Ihre Glanzzeit lag in<br />

der römischen Epoche. Es gibt zwei Routen<br />

durch die Stadt, die man einschlagen muss,<br />

um die Persönlichkeit dieser Stadt zu entdecken.<br />

Eine davon ist die Route der Türme<br />

und Paläste und die andere ist die Route<br />

der Glockenmauern mit den zwölf Türmen,<br />

die die Dächer von Écija krönen. Wichtig<br />

ist auch ein Besuch seines Museums mit<br />

wertvollen Resten aus der Römerzeit.<br />

Carmona ist karthagischen Ursprungs, war<br />

während der römischen Epoche eine der<br />

bedeutendsten Siedlungen in der<br />

Kulturlandschaft von Sevilla<br />

und zurzeit von Al- Andalus<br />

Hauptstadt eines Fürstentums,<br />

was erklärt, dass<br />

das Angebot von Kultur<br />

und Baudenkmälern<br />

auf dieser reichen Vergangenheit<br />

basiert. So<br />

haben wir das römische<br />

Carmona mit der<br />

Nekropolis, die mittelalterliche<br />

Stadt im Stil von<br />

Al- Andalus verschmolzen<br />

mit christlichen Elementen und<br />

38 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Carmona (Sevilla)<br />

ARCHIVO


ndalusiens ist eine Stadt, in der der andalusische<br />

bekannt ist auch als „Klöster- Stadt“<br />

Osuna (Sevilla).<br />

ARTEALIA<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 39


Mittelstädte<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Loja in der Provinz<br />

d<br />

40 <strong>Ökotourismus</strong><br />

Loja (Granada)


Granada zeichnet sich durch das Wasser aus,<br />

as seinen Quellen entströmt<br />

eine starke Präsenz der Spur<br />

des Barock in seinen Kirchen<br />

und Palästen.<br />

Loja in der Provinz Granada<br />

hat den Fluss Genil als<br />

untrennbaren Weggefährten<br />

durch seine Geschichte,<br />

denn das aus den Quellen<br />

sprudelnde Wasser ist eines<br />

seiner Identitätsmerkmale,<br />

und Baudenkmäler wie den<br />

Bezirk der Alcazaba, der<br />

Kirche de la Encarnación<br />

mit achtseitigem Turm oder<br />

die Kirche von San Gabriel,<br />

eines der interessantesten<br />

Werke der andalusischen<br />

Renaissance.<br />

Alcalá la Real liegt in der<br />

Sierra Sur von Jaén und hatte<br />

aufgrund seines strategischen<br />

Wertes eine Schlüsselposition<br />

in der Geschichte<br />

der verschiedenen hier<br />

siedelnden Völker.<br />

Baeza gehört zum Weltkulturerbe<br />

und seine Strassen<br />

und Plätze bewahren ein<br />

außergewöhnliches Renaissance-Erbe.<br />

Úbeda ist gleichfalls Stadt<br />

des Weltkulturerbes und<br />

erhebt sich über das mittlere<br />

Guadalquivir- Tal gegenüber<br />

den sanften Hängen der<br />

Sierra Mágina, wie in einer<br />

Savanne aus Olivenbäumen.<br />

ARCHIVE<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 41


Gastronomie<br />

<strong>Andalusien</strong><br />

Iberischen Schwein. Valle de los Pedroches (Córdoba)<br />

42 <strong>Ökotourismus</strong>


Der iberische Schinken<br />

JAVIER<br />

Der iberische Schinken<br />

ist der Botschafter<br />

unserer Gastronomie<br />

in der Welt, wie etwa<br />

Kaviar als der von Russland<br />

oder Iran oder Foie Gras als<br />

der von Frankreich gilt.<br />

Dieser Schinken, der<br />

volkstümlich als „pata negra”<br />

bekannt ist, wird vor<br />

allem in der Provinz Huelva<br />

produziert und besitzt eine<br />

kontrollierte Ursprungsbezeichnung<br />

mit Ausläufern<br />

in die Los Pedroches-Sierra<br />

Morena (Córdoba), Serranía<br />

de Ronda (Málaga), in die<br />

Sierra Norte von Sevilla und<br />

in die Sierras von Cádiz. In<br />

Trevelez, dem höchstgelegenen<br />

Dorf Spaniens,<br />

erzeugt man einen anderen<br />

Schinken von erstklassiger<br />

Qualität, der gleichfalls<br />

über eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung<br />

verfügt.<br />

Alle andalusischen Gebirgszüge<br />

haben abgesehen<br />

vom Schinken ihre eigenen<br />

Produkte vom Schwein<br />

wie Lende, Chorizo- Wurst,<br />

Blutwurst und Speckschwarten.<br />

Die Käse <strong>Andalusien</strong>s erobern<br />

nach und nach Märkte<br />

außerhalb der Autonomen<br />

Region, werden jedoch<br />

hauptsächlich hier gegessen.<br />

<strong>Ökotourismus</strong> 43


Sobald du andalusischen Boden betrittst,<br />

bist du nicht mehr du selbst. Du bist:<br />

Dein <strong>Andalusien</strong><br />

andalucia.org

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