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+++ 25 Jahre Rote Flora +++ 29 Mehr zum Thema ➞<br />
Die Rote Flora gilt als Trutzburg<br />
der Linksautonomen, die den Bau<br />
am Schulterblatt seit 25 Jahren<br />
besetzt halten –ungeachtet der<br />
Eigentumsverhältnisse.<br />
Fotos: dpa<br />
Foto:hfr<br />
Der SPD-Sprecher<br />
Foto:Sun<br />
Dirk Kienscherf, Parlamentarischer<br />
Geschäftsführer und<br />
stadtentwicklungspolitischer<br />
Sprecher der SPD-Fraktion:<br />
„Auch solche Projekte<br />
wie die Rote Flora können<br />
in einer Metropole<br />
wie Hamburg ihren Platz<br />
haben. Daher wird die<br />
Flora aus unserer Sicht<br />
auch in Zukunftbestehen<br />
bleiben. Die Grundvoraussetzung<br />
dafür ist und<br />
bleibt aber das Thema<br />
Gewaltlosigkeit.“<br />
Der CDU-Vorstand<br />
linkeTrutzburg!<br />
wieder den Besitzer gewechselt. Den Floristen ist das aber weitgehend egal<br />
zu Theorie und Praxis.“ Lesben-<br />
und Schwulenpartys.<br />
Techno-Feste. Im Fitness-<br />
Raum veranstalten Sportler<br />
Selbstverteidigungskurse. Eine<br />
Baugruppe hält das Haus<br />
in Schuss. Statiker und Architekten<br />
würden regelmäßig<br />
prüfen, was gemacht werden<br />
müsse, alle drei Jahre dürfe<br />
die Feuerwehr rein: Um zu<br />
gucken, ob das Gebäude sicher<br />
ist, so die Rotfloristen.<br />
180 Menschen haben nach<br />
MOPO-Informationen einen<br />
Schlüssel für das Haus. Nach<br />
eigenen Angaben der Autonomen<br />
umfasst die Gruppe<br />
der Rotfloristen etwa 400<br />
Mitglieder. Es klingt nach<br />
kunterbuntem Stadtteilkultur-Treiben,<br />
was indem ehemaligen<br />
Theater über die<br />
Bühne geht. Mit dem Unterschied,<br />
dassder Verfassungsschutz<br />
drauf guckt –für die<br />
Sicherheitsbehörden ist die<br />
Immer wieder entzünden sich auf dem Schulterblatt<br />
vor der Roten Flora Proteste und Krawalle.<br />
Rote Flora ein Problem.<br />
„Brandanschläge und Sachbeschädigungen<br />
sind für weite<br />
Teile der autonomen Szene<br />
ein wesentlicher Bestandteil<br />
des Widerstandes gegen die<br />
Demokratie in Deutschland“,<br />
sagt Marco Haase <strong>vom</strong> Landesamt<br />
für Verfassungsschutz<br />
in Hamburg.<br />
2011 hatte Klausmartin<br />
Kretschmer der Stadtdie Flora<br />
für 190000 Euroabgekauft<br />
–genau diese Summe wollte<br />
Straßenschlachten im Dezember 2013: Beamte<br />
tragen einen bewusstlosen Kollegen weg.<br />
die Stadt auch eigentlich mal<br />
für den Rückkauf des Gebäudes<br />
zahlen. Zuletzt hatte<br />
Kretschmer mit wüsten Räumungsdrohungen<br />
kräftig gezündelt<br />
rund um die linke<br />
TrutzburgamSchulterblatt.<br />
Karl-Heinz Warnholz (CDU):<br />
„Mein Appell an die Rotfloristen:<br />
Schaffen Sie eine<br />
Keimzelle für Frieden.<br />
Ich wünsche mir die Rote<br />
Floraals kulturelle Begegnungsstätte<br />
mit Zutrittfür<br />
jedermann.“<br />
(Anm. d. Red.: Mehrfach<br />
waren Warnholz und seine<br />
Familie Ziel von Attacken<br />
geworden. Unbekannte<br />
hatten 2001 Steine<br />
in die Fenster seines<br />
Wohnhauses geworfen,<br />
ein Bekennerschreiben<br />
deutete an, dass die Täter<br />
aus dem Umfeld der RotenFlorastammten.)<br />
Foto:Jens Herrndorf/hfr<br />
DieMusiker<br />
König Boris von der HipHop-<br />
Combo Fettes Brot (M.): „Da<br />
hocken keine Schwarzvermummten<br />
und planen<br />
den ganzen Tag eine<br />
Weltrevolution. Es ist eine<br />
besondere Kulturstätte,die<br />
Hamburgauch aushalten<br />
muss.“