Räuchern im Kugelgrill Während - Grill-Magazin
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Selbst räuchern leicht gemacht<br />
„Selbst zu räuchern, ist gar nicht<br />
so schwer. Sie müssen nicht nur<br />
<strong>im</strong>mer auf gefertigte Räucherware<br />
vom Fischmarkt oder<br />
Metzger zurückgreifen. Mit<br />
kleinen Mitteln können Sie Ihre<br />
Speisen auch selbst zubereiten.“<br />
Michael Plura,<br />
Autor und Hobbykoch<br />
<strong>Räuchern</strong> <strong>im</strong> <strong>Kugelgrill</strong><br />
Geräucherter Fisch ist für viele eine Delikatesse. Da das <strong>Räuchern</strong> an sich<br />
eher ein einfacher technischer Vorgang ist, lassen sich die goldfarbenen<br />
Leckereien auch locker zu Hause machen. Ein alter Topf, ein <strong>Kugelgrill</strong><br />
und selbst ein Umzugskarton reichen dazu aus. Wir zeigen erste Schritte<br />
und leichte Rezepte für den Einstieg, die garantiert gelingen (Micheal Plura/mw)<br />
<strong>Während</strong> wohl jeder schon einmal<br />
einen Fisch in einer Pfanne oder<br />
auf dem <strong>Grill</strong> zubereitet hat, schrecken<br />
viele davor zurück, Fisch selbst zu räuchern<br />
– selbst wenn sie diese Delikatesse<br />
regelmäßig und gerne genießen.<br />
Schade eigentlich, denn Fisch oder<br />
auch Fleisch und selbst Würste zu räuchern,<br />
ist fast noch einfacher, als sie zu<br />
braten. Die ganz einfache und billige<br />
Methode geht so: Sie füllen eine Hand<br />
voll Sägespäne in einen alten Topf, legen<br />
einen Siebeinsatz oder hängen ein<br />
Stück feinen Maschendraht möglichst<br />
hoch hinein und platzieren darauf zuvor<br />
gesalzene und leicht gezuckerte<br />
Fischfilets. Der Topf wird nun stark erhitzt,<br />
bis die Sägespäne zu qualmen<br />
anfangen, dann kommt der Deckel<br />
fest darauf und die Hitze wird<br />
heruntergeregelt – und<br />
nach 10 bis 15 Minu-<br />
ten haben Sie superfrische, heiß-geräucherte<br />
Fischfilets. Wirklich s<strong>im</strong>pel.<br />
Der Rauch macht's<br />
<strong>Räuchern</strong> ist eine sehr alte Methode des<br />
Menschen, seine Nahrung haltbar zu<br />
machen. Entstanden ist es vermutlich,<br />
als unsere Ururväter be<strong>im</strong> Trocknen<br />
von Fisch ein kleines rauchendes Feuer<br />
unter dem Fang angezündet haben, um<br />
lästige Insekten zu vertreiben, die den<br />
wertvollen Fisch ansonsten verdorben<br />
hätten. Offenbar hat das gut geschmeckt.<br />
Im Laufe der Zeit ist dann<br />
neben dem Pökeln oder Einlegen in<br />
Salzlake (Hering) und dem Trocknen<br />
Die goldbraune Farbe<br />
der Makrelen, die be<strong>im</strong><br />
<strong>Räuchern</strong> entsteht, ist<br />
schon allein optisch<br />
sehr delikat. Warten<br />
Sie aber erst einmal<br />
den geräucherten<br />
Geschmack ab, der steht<br />
der Optik in nichts nach<br />
(Stockfisch) das <strong>Räuchern</strong> populär geworden,<br />
weil man den Fisch damit nicht<br />
nur haltbar machen, sondern auch dessen<br />
Geschmack besonders gut beeinflussen<br />
kann. Typische Fische für das<br />
<strong>Räuchern</strong> sind Lachs, Heilbutt, Sprotten<br />
und Bückling (kleine Heringe), Makrelen,<br />
Forellen und natürlich vor allem<br />
der Aal. Auch Teile von Fischen eignen<br />
sich, wie die Schillerlocken (fette<br />
Bauchlappen des Dornhai, die Rückenstücke<br />
werden als Seeaal vermarktet)<br />
oder Stremellachs (heißgeräucherte<br />
Lachsstreifen). Auch Schalentiere wie<br />
Shr<strong>im</strong>ps oder Muscheln können geräuchert<br />
werden, wobei sich dabei schon<br />
ein interessanter, aber spezieller<br />
Geschmack ergibt. Natürlich<br />
lassen sich auch fast<br />
alle Arten von Fleisch räuchern,<br />
nicht nur Schweineschinken<br />
und -würste, sondern<br />
auch Rindersteak,<br />
Entenbrust, Hühnerschenkel<br />
und fast alles<br />
andere, was auf den<br />
<strong>Grill</strong> oder in die<br />
14 GRILL <strong>Magazin</strong> 2/2011
Räucherkiste passt. Selbst vor Gemüse<br />
schreckt so mancher echte Räucher-<br />
Fan nicht zurück.<br />
Heiß oder kalt?<br />
Grundlegend unterschieden wird dabei<br />
zwischen dem Heiß- und dem Kalt -<br />
räuchern. Be<strong>im</strong> Heißräuchern wird rohes<br />
Fleisch oder Fisch über max<strong>im</strong>al ein<br />
paar Stunden auf 50–85° C gegart und<br />
dabei von schwelendem Holzrauch<br />
konserviert. Kalträuchern hingegen<br />
kann mehrere Tage oder gar Monate<br />
dauern (Dielenräuchern), wobei Temperaturen<br />
von 15° bis 25° C nicht überschritten<br />
werden. Der Vorteil: Das Eiweiß<br />
gerinnt auf keinen Fall, der Fisch<br />
bleibt glasig. Erreicht wird dies, indem<br />
man den Rauch über lange Rohre leitet<br />
und so abkühlt, bevor er auf das Räuchergut<br />
trifft. Zu Hause lässt sich mit<br />
einfachen Mitteln das Heißräuchern gut<br />
nachvollziehen. In einem <strong>Kugelgrill</strong> mit<br />
<strong>Räuchern</strong> <strong>im</strong> Tischräucherofen<br />
GRILL <strong>Magazin</strong> 2/2011<br />
Selbst räuchern leicht gemacht<br />
schwelenden Holzchips entstehen allerdings<br />
auch bei vorsichtigem Umgang<br />
schnell Temperaturen von<br />
100–150° C, sodass es sich eigentlich<br />
nicht mehr um echtes <strong>Räuchern</strong> handelt.<br />
Egal, es schmeckt trotzdem! Kalt -<br />
räuchern kann man – ohne große bauliche<br />
Installationen – mithilfe von zwei<br />
Umzugskartons und einem Abwasserrohr<br />
aus Plastik: Im ersten Karton wird<br />
auf zwei Steinen in einer Metallschale<br />
Räuchermehl vergl<strong>im</strong>mt. Dessen Rauch<br />
wird über das Rohr zur Seite in den<br />
zweiten Karton geleitet, in dem Fische,<br />
Würste oder Fleisch aufgehängt sind.<br />
Im Internet finden sich dazu viele Bauanleitungen.<br />
Googeln Sie beispielsweise<br />
nach „räuchern karton“.<br />
<strong>Räuchern</strong> auf dem Tisch<br />
Recht elegant, allerdings wegen der Geruchsentwicklung<br />
nicht wirklich für<br />
Innenräume geeignet sind die Tisch -<br />
Wer hin und wieder seinen selbstgefangenen Fisch räuchern will, ist mit einem<br />
Tischräucherofen für 20–40 Euro sehr gut bedient. Im Gegensatz zum <strong>Räuchern</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Kugelgrill</strong> mit den Holzchips entsteht be<strong>im</strong> Tischräucherofen wesentlich<br />
weniger Hitze und gleichzeitig mehr Rauch, sodass das Ergebnis <strong>im</strong> Endeffekt<br />
besser schmeckt.<br />
Ein Tischräucherofen ist <strong>im</strong> Grunde nichts weiter als eine große Metallschale<br />
mit einem Deckel und einem Siebeinsatz. Zuerst werden auf dem Boden des<br />
Tischräucherofens etwa 2–3 EL Räuchermehl verteilt. Setzen Sie dann den Siebeinsatz<br />
ein und platzieren Sie das Räuchergut darauf. Nachdem Sie den Deckel<br />
geschlossen haben, sodass so gut wie kein Luftaustausch mehr stattfinden<br />
kann, erhitzen Sie das geschlossene Paket auf einem Rechaud (eine Art kräftiges<br />
Stövchen). Das Räuchermehl beginnt schließlich zu schwelen, kann jedoch<br />
ohne Sauerstoff nicht verbrennen, sondern produziert nur eine Menge Rauch.<br />
Der Fisch oder andere Räucherware wie beispielsweise Fleisch, Geflügel oder<br />
Würste ziehen bei niedriger Temperatur über Stunden gar und erhalten dadurch<br />
ein kräftig-würziges Räucheraroma.<br />
Der Einweg-Räucherofen<br />
Wer aber gerne einmal selbst räuchern will, muss sich nicht<br />
zwanghaft einen <strong>Kugelgrill</strong> oder einen Tischräucherofen anschaffen.<br />
Für weniger als 10 Euro können Sie sich Ihren eige-<br />
nen Einweg-Räucherofen basteln. Die Idee stammt von Herbert<br />
Weber (eine ausführlichere Anleitung finden Sie unter www.<br />
angler-online.de/allgemein/der-einweg-raucherofen_5143.<br />
html). Benötigt werden nur ein Umzugskarton, 5 Metallstangen,<br />
eine Aluschale und Räuchermehl oder Holzchips:<br />
1. Kleben Sie den Deckel mit Klebeband zu und stellen Sie den<br />
Karton hochkant. Schneiden Sie in die obere Hochkantseite mit<br />
einem scharfen Teppichmesser ein großes Quadrat, sodass etwa<br />
5 cm Rand überbleiben. An der vorderen Seite schneiden Sie<br />
die Längsseite etwa<br />
10 cm ein, damit<br />
Sie Platz für eine<br />
Einschubmöglichkeit<br />
erhalten. Das<br />
ist Ihr Boden.<br />
Tipp: Zwei Ziegelsteine<br />
links und<br />
rechts auf den<br />
Übersatz des Kartonbodens<br />
gelegt,<br />
bringen Stabilität.<br />
2. Drehen Sie den<br />
Karton nun auf die<br />
Bodenseite. Schneiden<br />
Sie den Deckel<br />
in der Mitte einmal<br />
quer und an den<br />
Rändern längs<br />
(wieder 5 cm Rand<br />
behalten) ein, um<br />
oben einen Klappdeckel<br />
zu erhalten.<br />
3. Schieben Sie<br />
jetzt die Metallstangen<br />
etwa 10<br />
cm unter dem De -<br />
ckel quer durch<br />
den Karton. Stechen<br />
Sie dafür<br />
vorher mit einem<br />
Schraubendreher<br />
Löcher. Die Stangen<br />
dienen als Halterungen<br />
für den<br />
Fisch. Sie sollten<br />
auf jeder Seite etwa<br />
5 cm aus dem<br />
Karton ragen.<br />
4. Wenn Sie Ihren<br />
Fisch aufgehängt<br />
haben, schließen<br />
Sie den Deckel des<br />
Kartons und kleben<br />
ihn mit etwas Klebeband<br />
zu.<br />
5. Geben Sie nun<br />
das Räuchermehl /<br />
die Holzchips in die<br />
Aluschale, zünden<br />
Sie es an, bringen<br />
Sie sie zum Rauchen<br />
und schieben<br />
Sie sie in das Kartoninnere.<br />
Das <strong>Räuchern</strong> <strong>im</strong> Karton klappt gut und ermöglicht, größere<br />
Mengen zu räuchern. Doch Vorsicht: Platzieren Sie für den<br />
Notfall <strong>im</strong>mer einen Feuerlöscher in der Nähe, falls der Karton<br />
doch einmal Feuer fangen sollte.<br />
15
Feuchten Sie die Holzchips etwas an,<br />
dadurch erhalten Sie eine noch größere<br />
Rauchentwicklung und das Holz vergl<strong>im</strong>mt<br />
nicht so schnell. Allerdings wird das<br />
Anzünden dann etwas zeitaufwändiger<br />
räucheröfen. Ab etwa 20 Euro bekommen<br />
Sie eine Räucherbox, in der sich<br />
ein paar Fische, aber auch Würste oder<br />
auch mal zwei Entenbrüste räuchern<br />
lassen. Das dazu nötige Buchensägemehl<br />
gibt es für wenige Euro <strong>im</strong> Ang-<br />
<strong>Räuchern</strong> auf dem <strong>Kugelgrill</strong> mit Holzchips<br />
ler-Shop oder <strong>im</strong> <strong>Grill</strong>-<br />
Fachzubehörhandel. Gerade<br />
zum Exper<strong>im</strong>entieren<br />
sind die kleine Büchsen<br />
praktisch. Wer später mehr<br />
will, muss 200–500 Euro in<br />
einen Edelstahl-Räucherofen<br />
investieren, der<br />
schnell die Ausmaße eines<br />
Kühlschranks annehmen<br />
kann. Hier lässt sich dann<br />
aber elektrisch beheizt und<br />
temperatur- sowie zeitgesteuert<br />
die hohe Kunst<br />
des <strong>Räuchern</strong>s zelebrieren. Aber Vorsicht,<br />
man wird leicht vom Räucher-<br />
Virus infiziert: Wer einmal ein saftigwürziges<br />
Lachsfilet direkt aus dem<br />
Rauch genossen hat, wird diesen Genuss<br />
garantiert wiederholen wollen. ■<br />
Der Handel bietet diverse Holzchips als „Räucherholz“ an. Eine Stunde eingeweicht, in<br />
Alufolie eingewickelt und dann einfach auf die Kohle gelegt, lässt sich <strong>im</strong> <strong>Kugelgrill</strong><br />
ein leichtes Räucheraroma über das <strong>Grill</strong>gut legen. Die üblichen Hölzer haben folgende<br />
„Geschmacksrichtungen“:<br />
Kirsch- und Apfelholz-Chips räuchern süßlich-fruchtig, wobei Kirsche das etwas feinere<br />
Aroma entwickelt. Sie eignen sich für Rind, Schwein, Geflügel und Wild.<br />
Hickory-Chips sind die Klassiker. Sie entwickeln ein scharfes, rauchiges und schon fast<br />
speckartiges Räucheraroma. Der kräftige Geschmack passt am besten zu Schwein oder<br />
Halloumi-Käse.<br />
Exotisch Sorten wie Pecanuss- oder Mesquiteholz-Chips gehen in dieselbe Richtung<br />
wie Hickory, rauchen aber schon bei tieferen Temperaturen und sind daher für Fisch<br />
und Gemüse gut geeignet. Der frühe Rauchpunkt hat aber den Nachteil, dass diese<br />
Hölzer auch wesentlich eher anfangen zu brennen, statt zu räuchern und dann das<br />
<strong>Grill</strong>gut gefährden.<br />
Selbst räuchern leicht gemacht<br />
Übrigens: Zum <strong>Räuchern</strong> kann man auch getrocknetes Holz oder Sägespäne aus dem eigenen<br />
Garten nehmen, solange es sich um unbelastetes und unbehandeltes Holz handelt und<br />
solange es nur wenig Harz enthält. Buche, Eiche, Birke und Obstbäume sind daher gut geeignet,<br />
der Tannenbaum vom letzten Jahr nicht. Bei der Verbrennung von Harzen entstehen<br />
große Mengen an krebserregenden polyzyklisch-aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />
(PAK). Darum sollte man auch keine Sägespäne von der letzten Parkett-Verlegeaktion verwenden.<br />
Kaufen Sie besser gleich für Lebensmittel geeignete Holzspäne und -chips.<br />
Wacholdergeräucherte Regenbogenforelle<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
2 frische Regenbogenforellen<br />
1 großer Wacholderast<br />
(oder Wacholder-Räuchermehl)<br />
1 TL Meersalz<br />
2 TL brauner Zucker<br />
10–20 Pfefferkörner<br />
20 Wacholderbeeren<br />
Zitrone, Meerrettichsahne<br />
Zubereitung<br />
Forellen ausnehmen, mit kaltem Wasser gut reinigen<br />
und über Nacht in einer Salzlake (ca. 75 g<br />
pro Liter Wasser) einlegen. Danach Forellen mit<br />
Küchenpapier gründlich trocken tupfen. Grobes<br />
Meersalz, braunen Zucker, Pfefferkörner und<br />
Wacholderbeere n <strong>im</strong> Mörser grob zerstoßen und<br />
Forellen damit von innen und außen einreiben.<br />
Forellen abdecken und die Würzung bei Z<strong>im</strong>mertemperatur<br />
1–2 Stunden einwirken lassen. <strong>Während</strong>dessen<br />
den <strong>Kugelgrill</strong> starten. Verwenden Sie<br />
möglichst die <strong>im</strong> Zubehörhandel erhältlichen Seitentaschen<br />
für die <strong>Grill</strong>briketts, so tropfen Saft<br />
und Fett der Forellen nicht in die Glut. Schneiden<br />
Sie Wacholderzweige in handliche Stücke, besprenkeln<br />
Sie sie mit etwas Wasser und bilden Sie<br />
daraus mit Alufolie zwei dicke Kissen. Stechen Sie<br />
für die Rauchentwicklung Löcher in die Alufolie<br />
und legen Sie die Kissen jeweils auf die beiden<br />
<strong>Grill</strong>brikett-Seitentaschen. Ohne Wacholderäste<br />
und Seitentaschen schieben Sie die <strong>Grill</strong>briketts<br />
an den Rand. Die mit Räucherspänen gefüllten<br />
Alufolien-Taschen auf den Rand der Kohle platzieren<br />
– also zur Mitte des <strong>Grill</strong>s. Wichtig: <strong>Grill</strong>rost<br />
gut einölen, damit am Ende die Forellen<br />
nicht am Rost kleben bleiben. Die Forellen nicht<br />
direkt über die Glut legen, sondern über den Alu-<br />
Taschen platzieren. Nun <strong>Kugelgrill</strong> schließen und<br />
ein paar Minuten für die Rauchentwicklung warten.<br />
Regeln Sie dann die Öffnungen recht weit<br />
zu, sodass die Hitze deutlich sinkt, das Holz aber<br />
noch schwelt. Den Deckel nur selten öffnen, nach<br />
30 Minuten Forellen überprüfen. Sie sollten nun<br />
goldbraun sein und auf Druck leicht und saftig<br />
nachgeben. Spätestens nach 45 Minuten sollten<br />
normalgroße Forellen komplett durchgegart sein.<br />
Servieren Sie den Fisch mit etwas Zitrone und frischer<br />
Meerrettichsahne.<br />
Zubereitungszeit: ca. 45–60 Minuten<br />
16 GRILL <strong>Magazin</strong> 2/2011
Schweinenacken und<br />
Bauchspeck, grillgeräuchert<br />
Zutaten für 8 Personen<br />
8 Scheiben Schweinenacken<br />
8 Scheiben Bauchspeck<br />
250 g Hickory-Holzchips<br />
2 EL Salz<br />
2 EL Zucker<br />
Pfeffer, weitere Gewürze nach Geschmack<br />
Zubereitung<br />
In einer kleinen Schüssel übergießen Sie die<br />
Hickory-Holzchips mit Wasser. Die Chips gibt<br />
es für ein paar Euro pro Kilo in verschiedenen<br />
„Geschmacksrichtungen“ <strong>im</strong> grillspezialisierten<br />
Einzelhandel. Die Chips sollten vor<br />
dem <strong>Grill</strong>en <strong>im</strong>mer kurz eingeweicht werden,<br />
um nicht zu schnell zu verbrennen und um<br />
<strong>im</strong> <strong>Kugelgrill</strong> eine feuchte Räucherum -<br />
gebung zu schaffen. Wickeln Sie die feuchten<br />
Chips in Alufolie und stechen Sie das<br />
Paket mehrfach mit etwas Spitzem ein,<br />
damit der Rauch später an mehreren Stellen<br />
entweichen kann. Vermischen Sie Salz,<br />
Zucker und frisch gemahlenen Pfeffer und<br />
reiben Sie das gesamte <strong>Grill</strong>gut damit ein.<br />
Wer will, kann auch Kräuter wie Rosmarin,<br />
Anis, Kardamom, Kümmel, Paprika, Szechuanpfeffer,<br />
Chili oder Wacholder hinzufügen.<br />
Ist der <strong>Kugelgrill</strong> wie üblich auf Temperatur<br />
und sind die <strong>Grill</strong>briketts verteilt, legen Sie<br />
das Hickory-Chips-Paket in die Mitte direkt<br />
auf die Kohle. Legen Sie dann sofort den ein -<br />
geölten <strong>Grill</strong>rost auf und verteilen Sie Na -<br />
cken und Bauch <strong>im</strong> <strong>Grill</strong>. Achtung, das<br />
Hicko ry-Holz entwickelt einen scharfen<br />
Rauch, der unangenehm in den Augen beißt.<br />
Schließen Sie schnell den Deckel und regeln<br />
Sie die Luftzufuhr weit herunter, sodass die<br />
Temperatur merklich sinkt. Nach etwa 5 Minuten<br />
sollte es aus dem <strong>Kugelgrill</strong> heftig<br />
qualmen. Wer will, kann das <strong>Grill</strong>gut nach<br />
10 Minuten umdrehen – wegen der Oberhitze<br />
<strong>im</strong> <strong>Kugelgrill</strong> kommt man aber auch ohne<br />
das Wenden aus. Nach etwa 15 bis 20 Minuten<br />
<strong>im</strong> <strong>Grill</strong> sollte das Fleisch gar und etwas<br />
knusprig sein. Wahlweise können Sie für<br />
mehr Räuchergeschmack die <strong>Grill</strong>temperatur<br />
weiter senken und so länger räuchern.<br />
Zubereitungszeit: ca. 25 Minuten<br />
GRILL <strong>Magazin</strong> 2/2011<br />
Selbst räuchern leicht gemacht<br />
30-Minuten-Räucherlachs<br />
<strong>im</strong> <strong>Kugelgrill</strong><br />
Zutaten für 6 Personen<br />
1 Lachshälfte, filetiert<br />
2 Tüten „Fischgewürz“<br />
1 EL brauner Zucker<br />
1 TL Meersalz<br />
1 EL rote Pfefferkörner<br />
Zubereitung<br />
Schneiden Sie die Lachshälfte (inklusive<br />
Haut) in zwei Teile, um sie besser handhaben<br />
und <strong>im</strong> <strong>Kugelgrill</strong> platzieren zu können. Zerstoßen<br />
Sie den Inhalt von zwei Fertigmischungen<br />
„Fischgewürz“ von Oltmann,<br />
Ubena o. Ä. in einem Mörser zu einem groben<br />
Pulver. Fügen Sie einen gehäuften EL<br />
braunen Zucker und einen gehäuften TL<br />
Meersalz hinzu. Reiben Sie den zuvor mit<br />
einem Küchentuch trockengetupften Lachs<br />
nur auf der Fleischseite dick mit der Würzmischung<br />
ein und lassen Sie ihn eine Stunde<br />
abgedeckt bei Z<strong>im</strong>mertemperatur ziehen. Legen<br />
Sie zwei Hand voll Holzchips 30 Minuten<br />
in Wasser ein. Bereiten Sie den <strong>Kugelgrill</strong> vor,<br />
indem Sie an einer Seite einen kleinen Haufen<br />
(ca. 6–8 Stück) <strong>Grill</strong>briketts gut zum<br />
Glühen bringen. Legen Sie die abgetropften<br />
Holzchips auf eine Alufolie und formen Sie<br />
ein kleines flaches Päckchen, das Sie mit einem<br />
Messer mehrfach einstechen. Legen Sie<br />
zusätzlich zwei Briketts auf die Glut und<br />
platzieren Sie das Holzchip-Päckchen darauf.<br />
Halten Sie den <strong>Kugelgrill</strong> offen, bis das Holz<br />
stark zu rauchen beginnt. Legen Sie nun den<br />
Lachs mit der Hautseite nach unten auf den<br />
<strong>Grill</strong>rost – um ihn später besser vom Rost<br />
nehmen zu können, eventuell etwas Alufolie<br />
darunterlegen. Steigt richtig Rauch aus dem<br />
Holzchip-Päckchen, <strong>Kugelgrill</strong> schließen. Regeln<br />
Sie die Luftzufuhr weit herunter, sodass<br />
die Temperatur nicht weit über 110° C steigt.<br />
Sinkt diese zu sehr und droht die Glut abzusterben,<br />
öffnen Sie den Deckel kurz. Solange<br />
Rauch entsteht, sind kurze Unterbrechungen<br />
be<strong>im</strong> <strong>Räuchern</strong> nicht dramatisch. Nach 30<br />
bis 45 Minuten ist die Lachshälfte mit einem<br />
geräucherten Aroma versehen und fertig.<br />
Servieren Sie dann den fertigen Lachs warm.<br />
Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten<br />
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