Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
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New Work – Büroarbeit <strong>im</strong> Wandel<br />
Charakteristisch für die Kombibüros ist die Abtrennung der<br />
Einzelbüros zur Multifunktionszone durch eine verglaste<br />
Wand, die zusätzlich mit verglasten Türen versehen ist. Über<br />
die verglaste Wand gelangt Tageslicht in die Multifunktionszone.<br />
Einer der Hauptgründe für die Entwicklung des Kombibüros<br />
liegt in dem hohen Maß an Individualisierbarkeit der <strong>Arbeit</strong>sumgebung.<br />
Die Beschäftigten können in den Einzelbüros<br />
das Kl<strong>im</strong>a individuell regeln und auch die Beleuchtung ihren<br />
Bedürfnissen anpassen (zumeist eine Kombination aus<br />
Allgemeinbeleuchtung und <strong>Arbeit</strong>splatzbeleuchtung).<br />
Hinzu kommt, dass die Kombibüros relativ ruhiges <strong>Arbeit</strong>en<br />
erlauben, da die Einzelbüros über geschlossene Trennwände<br />
und eine Tür zur Multifunktionszone verfügen. Dies entspricht<br />
dem Wunsch von vielen Beschäftigten, die konzentrierte<br />
Bildschirmarbeit zu leisten haben, ganz abgesehen<br />
von der ebenfalls von vielen Beschäftigten gewünschten<br />
Möglichkeit einen <strong>Arbeit</strong>splatz an einem Fenster zu haben.<br />
Im Kombibüro ist konzentriertes <strong>Arbeit</strong>en in akustischer<br />
Abgeschirmtheit in den Einzelbüros ebenso möglich, wie<br />
kommunikative Zusammenarbeit in der Multifunktionszone.<br />
Es empfiehlt sich vor allem für Tätigkeiten, die bspw. einen<br />
Wechsel von Projekt- und Einzelarbeit beinhalten. Dies ist<br />
auch ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung der Konzepte<br />
Gruppenbüro und Kombibüro, da das Gruppenbüro<br />
vornehmlich auf projektorientierte Teamarbeit ausgelegt ist<br />
und das Kombibüro eher auf störungsfreie Einzelarbeit und<br />
sporadische Teamarbeit.<br />
In der Regel sind die einzelnen Büros durch versetzbare<br />
raumhohe Wände voneinander getrennt. Sie lassen sich<br />
vergleichsweise einfach entfernen und aus Einzelbüros<br />
lassen sich auch Doppelbüros oder gar Büros für drei oder<br />
vier Personen machen. Diese Flexibilität gilt auch für die<br />
Multifunktionszone, die auf Grund ihrer offenen Struktur<br />
jederzeit umgebaut bzw. neu möbliert werden kann.<br />
Bei der Ausgestaltung von Kombibüros ist allerdings darauf<br />
zu achten, dass die Flächenverdichtung nicht zu weit getrieben<br />
wird. Flächenverdichtung bedeutet in diesem Fall, dass<br />
die Einzelbüros zu klein d<strong>im</strong>ensioniert werden. Dies ist auch<br />
deshalb schlecht, weil die notwendige Stellfläche für Büromobiliar<br />
fehlt; diese ist ja ohnehin durch die Glaswände zur<br />
Multifunktionszone hin begrenzt. Darüber hinaus können<br />
die Glaswände auch dazu führen, dass sich Beschäftigte<br />
beobachtet oder gar kontrolliert fühlen. Auch die Aktivitäten<br />
in der Multifunktionszone, die unabhängig von dem einzelnen<br />
Beschäftigten stattfinden, können zu visuellen Störungen<br />
und Ablenkungen von konzentrierter <strong>Arbeit</strong> führen.<br />
Schaut man sich Kombibüros in Deutschland an, so fällt auf,<br />
dass die Multifunktionszonen nicht sehr belebt sind. Dies<br />
kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, die einer genaueren<br />
Betrachtung bedürfen. Mögliche Ursachen sind die<br />
manchmal nicht ausreichend beleuchteten Multifunktionszonen<br />
oder ihre unpraktische Einrichtung. Sicher kann es<br />
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