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Psychischer Druck & die Folgen - Der Kassenarzt

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Migranten vernetzen <strong>die</strong> Welt – auch, was Krankheiten<br />

anlangt<br />

Stabile Zuwanderung nach Österreich notwendig<br />

und zu erwarten<br />

dass in der türkischen Ägäis-Region<br />

nur noch zehn Prozent der vierjährigen<br />

Kinder eine Hepatitis A durchgemacht haben.<br />

Dort fahren ‚wir‘ auf Urlaub hin. In der<br />

Region Ostanatolien sind es aber unter den<br />

Vier-jährigen 95 Prozent. Dorthin fahren<br />

aber <strong>die</strong> ehemaligen „Migranten“ zu Freunden<br />

und Verwandten. Man wandert ja aus<br />

ärmeren Regionen aus.“<br />

Mittlerweile haben Nachkommen<br />

der ehemaligen Emigranten in Westeuropa<br />

natürlich keinen natürlichen Schutz<br />

mehr vor der Infektion. Bei Besuchen ins<br />

Land ihrer Eltern aber können sie infiziert<br />

werden und <strong>die</strong> Krankheit auch wieder<br />

nach Österreich bringen.<br />

foto: fotolia<br />

Hepatitis A – Hohe Prävalenz im Osten der Türkei<br />

Besuch „zu Hause“ –<br />

„Komm g’sund zurück!“<br />

Gerade jetzt, vor den Sommerferien, wären<br />

auch in Österreich verstärkte Anstrengungen<br />

zur Verbesserung der Vorsorge bei<br />

Menschen mit Migrationshintergrund –<br />

auch speziell in der zweiten und dritten<br />

Generation – notwendig. Was nämlich<br />

für den vordergründig „Eingeborenen“<br />

schon eine Fernreise ist, wegen der er zu<br />

Österreich ist ein Einwanderungsland<br />

seinem Hausarzt pilgert, um sich eventuell<br />

reisemedizinisch beraten zu lassen<br />

oder beim Allgemeinmediziner eben auf<br />

mögliche Risiken hingewiesen wird, ist<br />

für <strong>die</strong>se Menschen wegen der kulturellen<br />

und verwandtschaftlichen Vertrautheit ein<br />

„Besuch bei uns“ – fällt als weitere Reise<br />

gar nicht auf.<br />

Beispiel: Hepatitis A – Kollaritsch:<br />

„Eine wissenschaftliche Stu<strong>die</strong> hat gezeigt,<br />

Beweis aus Dänemark<br />

Da <strong>die</strong>ses Risiko real ist, beweisen<br />

wichtige Forschungsarbeiten aus Ländern,<br />

<strong>die</strong> mit Migration und den Betroffenen<br />

deutlich aktiver und positiver umgehen<br />

als Österreich. <strong>Der</strong> Wiener Experte:<br />

„Eine wissenschaftliche Untersuchung aus<br />

Dänemark hat gezeigt, dass dänische Immigranten,<br />

<strong>die</strong> in der Türkei zwischen 1995<br />

und 2006 Verwandte besuchten, ein um das<br />

600-fache höheres Hepatitis A-Risiko hatten<br />

als dänische Touristen, <strong>die</strong> in das Land als<br />

Urlaubsreisende kamen.“<br />

Dazu trägt innerhalb von Familie<br />

und Bekannten natürlich auch<br />

der engere Kontakt bei – im Vergleich<br />

zu Touristen, welche <strong>die</strong> lokale<br />

Bevölkerung womöglich bloß als Hotelmitarbeiter<br />

sehen.<br />

(ww) n<br />

<strong>Der</strong> <strong>Kassenarzt</strong> | 7

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