Finanzen - ZDF Jahrbuch 2012
Finanzen - ZDF Jahrbuch 2012
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68<br />
<strong>Finanzen</strong>
<strong>Finanzen</strong><br />
I. Jahresabschluss 2009<br />
Vorbemerkungen<br />
Der Jahresabschluss des <strong>ZDF</strong> umfasst wie in den<br />
Vorjahren die drei systematisch miteinander verknüpften<br />
Einzelrechnungen Betriebsrechnung<br />
(Abrechnung des Betriebshaushalts), Investitionsrechnung<br />
(Abrechnung des Investitionshaushalts)<br />
und Bilanz (Vermögensrechnung). Seit 2004 wird<br />
zudem eine handelsrechtliche Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erstellt.<br />
Nach § 30a des <strong>ZDF</strong>-Staatsvertrags ist das <strong>ZDF</strong><br />
verpflichtet, einen Jahresabschluss nach den für<br />
große Kapitalgesellschaften geltenden HGB-Vorschriften<br />
sowie einen Lagebericht aufzustellen<br />
und nach § 316 ff HGB prüfen zu lassen. Die Prüfung<br />
der Jahresabrechnung 2009 durch die beauftragte<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat<br />
keine Beanstandungen ergeben.<br />
Die im Folgenden aufgeführten Darstellungen<br />
zum Jahresabschluss 2009 sind entsprechend<br />
der Aufbauorganisation des <strong>ZDF</strong> gegliedert und<br />
klassifizieren die Bereiche des <strong>ZDF</strong> nach den Kategorien<br />
Programm-, Gemeinkosten- und<br />
Dienstleisterbereiche.<br />
Jahresergebnis und Ergebnisverwendung<br />
Im Betriebshaushalt ergibt sich ein Ergebnis von<br />
75,5 Mio. Euro, im Investitionshaushalt ein Ergebnis<br />
von ./.46,3 Mio. Euro. Das Gesamtergebnis<br />
aus Betriebsrechnung und Investitionsrechnung<br />
von 29,3 Mio. Euro (Vorjahr: ./.72,1 Mio. Euro)<br />
wird der Gesamtergebnisrücklage zugeführt. In<br />
Höhe des Ergebnisses der Investitionsrechnung<br />
erfolgt eine Zuführung zum Anstaltskapital.<br />
Für das Jahresergebnis bedeutsame Veränderungen<br />
während des Berichtsjahres 2009 sind im<br />
Folgenden dargestellt. Die Erläuterungen beziehen<br />
sich auf die Referenzgröße Vorjahres-Ist.<br />
Betriebsrechnung<br />
Das Geschäftsjahr 2009 schließt in der Betriebsrechnung<br />
mit einem Ergebnis von 75,5 Mio. Euro.<br />
Auf der Ertragsseite sind die Fernsehgebühren mit<br />
1 767,9 Mio. Euro um 112,5 Mio. Euro gegenüber<br />
dem Vorjahr gestiegen, was vor allem auf die Gebührenerhöhung<br />
zum 1. Januar 2009 zurückzuführen<br />
ist. Die Werbeerträge sind aufgrund des<br />
von Sportgroßereignissen geprägten Vorjahres<br />
und der Konjunkturschwäche 2009 um<br />
10,6 Mio. Euro auf 110,0 Mio. Euro gesunken. Die<br />
Übrigen Erträge lagen mit 167,8 Mio. Euro um<br />
7,7 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau<br />
(175,4 Mio. Euro), unter anderem fielen die Anderen<br />
Erträge geringer aus als 2008.<br />
Auf der Aufwandsseite umfassen die Personalaufwendungen/Zentralbudget<br />
die Personalaufwendungen,<br />
die nicht den jeweiligen Geschäftsbereichen<br />
zugeordnet werden können beziehungsweise<br />
für die eine dezentrale Zuordnung nicht<br />
zweckmäßig wäre, zum Beispiel kurzfristig Beschäftigte<br />
und Auszubildende sowie die Aufwendungen<br />
für die Altersversorgung. Diese Aufwendungen<br />
liegen 2009 mit 68,2 Mio. Euro um<br />
19,2 Mio. Euro über dem Vorjahreswert, was in<br />
erster Linie aus höheren Versorgungsaufwendungen<br />
resultiert.<br />
Die Programmaufwendungen liegen mit<br />
1 459,7 Mio. Euro um 51,8 Mio. Euro unter dem<br />
Vorjahreswert von 1 511,5 Mio. Euro, da 2009 ein<br />
Jahr ohne herausragende Sportgroßereignisse<br />
wie Fußball-Weltmeisterschaft oder Olympische<br />
Spiele war.<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 269
Betriebsrechnung 2009 2008 Veränderungen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent<br />
Erträge<br />
Fernsehgebühren 1767,9 1655,5 112,5 6,8<br />
Erträge aus dem Werbefernsehen 110,0 120,6 –10,6 –8,8<br />
Übrige Erträge 167,8 175,4 –7,7 –4,4<br />
Summe Erträge 2045,7 1951,5 942 4,8<br />
1<br />
Ein negativer Zusatzaufwand<br />
entspricht einem Überschuss<br />
des Dienstleisterbereichs; ein<br />
positiver Zusatzaufwand kommt<br />
einem Defizit gleich<br />
2<br />
Einer Entnahme (Zuführung)<br />
wird ein positives (negatives)<br />
Vorzeichen zugewiesen<br />
3<br />
Abweichungen in den Summen<br />
ergeben sich aus Rundungsdifferenzen.<br />
Dasselbe gilt für<br />
die folgenden Tabellen<br />
Aufwendungen<br />
Personalaufwendungen/Zentralbudget 68,2 49,0 19,2 39,2<br />
Programmbereiche 1459,7 1511,5 –51,8 –3,4<br />
Gemeinkostenbereiche 211,7 210,5 1,1 0,5<br />
Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche –15,2 –15,3 0,1 0,7<br />
Übrige Gemeinkosten 240,1 231,4 8,7 3,8<br />
Dienstleisterbereiche 1 5,6 1,2 4,5 375,0<br />
Summe Aufwendungen 1970,1 1988,2 –18,1 –0,9<br />
Jahresergebnis 75,5 –36,7 112,3<br />
Entnahme Rücklage PHOENIX 2 0,0 0,2 –0,2<br />
Operatives Jahresergebnis 3 75,5 –36,5 112,1<br />
Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche<br />
betrugen 211,7 Mio. Euro und lagen damit nur<br />
geringfügig über dem Vorjahresniveau von<br />
210,5 Mio. Euro. Die Übrigen Gemeinkosten überstiegen<br />
mit 240,1 Mio. Euro das Volumen des<br />
Vorjahres (231,4 Mio. Euro) um 8,7 Mio. Euro.<br />
Bei den Dienstleistern wird als Zusatzaufwand<br />
(= Ergebnis) die Differenz zwischen den Aufwendungen<br />
und den Erlösen aus internen Leistungen<br />
(»Dienstleisterprodukte«) ausgewiesen. Ein positiver<br />
Zusatzaufwand entspricht demnach einem<br />
Überschuss der Kosten über die Erlöse. Der Zusatzaufwand<br />
hat 2009 rund 5,6 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
1,2 Mio. Euro) betragen.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung, die inhaltlich<br />
der Betriebsrechnung entspricht, weist 2009 betriebliche<br />
Erträge in Höhe von 2 065,1 Mio. Euro<br />
aus, die um 142,7 Mio. Euro über den Erträgen<br />
des Vorjahres von 1 922,4 Mio. Euro liegen. Der<br />
Beschaffungs-/Programmaufwand beläuft sich<br />
auf 1 184,0 Mio. Euro, der Personalaufwand auf<br />
359,3 Mio. Euro. Nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses<br />
beträgt 2009 das Ergebnis der<br />
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 90,3 Mio. Euro.<br />
Bereinigt um Steuern vom Einkommen und vom<br />
Ertrag sowie um sonstige Steuern verbleibt ein<br />
Jahresüberschuss in Höhe von 75,5 Mio. Euro. Im<br />
Vorjahr ergab sich ein Jahresfehlbetrag von<br />
./.36,7 Mio. Euro.<br />
Investitionsrechnung<br />
Der Investitionshaushalt schließt bei einem Gesamteinnahmevolumen<br />
in Höhe von 186,3 Mio. Euro<br />
und einem Gesamtausgabevolumen in Höhe<br />
von 232,6 Mio. Euro mit einem Finanzierungsergebnis<br />
von ./.46,3 Mio. Euro. Im Vergleich zum<br />
Vorjahr waren Mehreinnahmen von 40,8 Mio. Euro<br />
und Mehrausgaben in Höhe von 51,5 Mio. Euro<br />
zu verzeichnen, sodass sich das Finanzierungsdefizit<br />
um 10,7 Mio. Euro erhöht hat. Die bedeutendsten<br />
Veränderungen haben sich dabei bei<br />
270 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
Gewinn- und Verlustrechnung 2009 2008 Veränderungen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent<br />
Summe betriebliche Erträge 2065,1 1922,4 142,7 7,4<br />
Summe Beschaffungsaufwand/Programmaufwand 1184,0 1193,1 –9,2 –0,8<br />
Summe Personalaufwand 359,3 338,1 21,3 6,3<br />
Saldo weitere GuV-Positionen 431,5 412,0 19,5 4,7<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 90,3 –20,8 111,1 534,1<br />
Summe Steuern 14,8 16,0 –1,2 –7,5<br />
Jahresüberschuss (im Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 75,5 –36,7 112,3 306,0<br />
Veränderung Rücklage PHOENIX 0,0 0,2 –0,2 –100,0<br />
Zuführung Rücklage Gesamtergebnis –29,3 72,1 –101,4<br />
(im Vorjahr: Entnahme)<br />
Zuführung Anstaltskapital –46,3 –35,6 –10,7<br />
Bilanzgewinn 0,0 0,0 0,0<br />
den Programminvestitionen inklusive in das Folgejahr<br />
zu übertragender Beschaffungsreste ergeben,<br />
die um 45,2 Mio. Euro auf 91,4 Mio. Euro angestiegen<br />
sind. Darüber hinaus fallen bei den<br />
Ausgaben unter anderem die Sachinvestitionen<br />
und die Zuweisung zum Versorgungsstock höher<br />
aus als im Vorjahr. Die Höhe der Sachinvestitionen<br />
inklusive vorzutragender Ausgabenreste ist auf<br />
113,7 Mio. Euro (Vorjahr: 109,6 Mio. Euro)<br />
angestiegen.<br />
Bilanz (Vermögensrechnung)<br />
Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um<br />
118,7 Mio. Euro auf 1 734,3 Mio. Euro gestiegen<br />
(Vorjahr: 1 615,6 Mio. Euro). Dies entspricht einer<br />
Zunahme um 7,3 Prozent.<br />
Auf der Aktivseite ist das Anlagevermögen mit<br />
692,3 Mio. Euro gegenüber 644,6 Mio. Euro im<br />
Vorjahr um 47,7 Mio. Euro gestiegen. Das entspricht<br />
einer Zunahme um 7,4 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr. Diese Erhöhung ergibt sich aus der<br />
Zunahme der Finanzanlagen um 25,9 Mio. Euro<br />
auf 360,5 Mio. Euro und der Zunahme der Sachanlagen<br />
einschließlich immaterieller Vermögensgegenstände<br />
um 21,8 Mio. Euro auf 331,9 Mio. Euro.<br />
Die wesentlichen Sachinvestitionen 2009 standen<br />
im Zusammenhang mit fernsehtechnischen<br />
Einrichtungen im <strong>ZDF</strong>, wie beispielsweise die Beschaffung<br />
weiterer neuer Übertragungsfahrzeuge<br />
oder die HD-Ergänzung der Mobilen Produktionseinheit.<br />
Die Anlagenintensität (Anlagevermögen<br />
zu Bilanzsumme) hat sich mit 39,9 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr nicht verändert. Das Programmvermögen<br />
(einschließlich der Wiederholungsrechte)<br />
hat sich wertmäßig um 48,1 Mio. Euro erhöht<br />
und beträgt 774,2 Mio. Euro zum 31.<br />
Dezember 2009 (726,1 Mio. Euro zum 31. Dezember<br />
2008). Der Anteil des Programmvermögens<br />
am Gesamtvermögen ist mit 44,6 Prozent gegenüber<br />
44,9 Prozent im Vorjahr fast unverändert.<br />
Ebenso entspricht der Anteil des Umlaufvermögens<br />
(einschließlich aktivem Rechnungsabgrenzungsposten)<br />
mit 15,4 Prozent fast dem Vorjahresanteil<br />
von 15,2 Prozent.<br />
Auf der Passivseite beträgt das Eigenkapital<br />
863,1 Mio. Euro (Vorjahr: 787,5 Mio. Euro). Es<br />
deckt das langfristige Vermögen (Anlage- und<br />
Programmvermögen) zu 58,9 Prozent (Vorjahr:<br />
57,5 Prozent). Die Eigenkapitalquote beläuft sich<br />
auf 49,8 Prozent (2008: 48,7 Prozent). Die Rückstellungen<br />
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
haben sich im Vergleich zum Vorjahr um<br />
36,6 Mio. Euro auf 433,3 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
396,7 Mio. Euro) erhöht. Unter dieser Position<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 271
Investitionsrechnung 2009 2008 Veränderungen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent<br />
Mittelbeschaffung<br />
Ausgabenreste aus dem Vorjahr 43,6 47,1 –3,5 –7,4<br />
Beschaffungsreste aus dem Vorjahr 43,4 27,0 16,5 61,1<br />
Abschreibungen und Abgänge bei Sachanlagen 56,5 45,5 11,0 24,2<br />
Darlehensrückzahlung 0,2 0,3 –0,1 –33,3<br />
Zuführung zu langfristigen Rückstellungen 37,6 24,9 12,7 51,0<br />
Sonstige Einnahmen 4,8 0,7 4,1 585,7<br />
Einnahmen 186,3 145,5 40,8 28,0<br />
Mittelverwendung<br />
Sachinvestitionen 78,1 66,0 12,1 18,3<br />
Programminvestitionen 48,1 2,8 45,3 1 617,9<br />
Zuweisung zum Versorgungsstock 12,4 9,5 2,9 30,5<br />
Andere Finanzinvestitionen 1,6 1,2 0,5 41,7<br />
In das Folgejahr zu übertragende Ausgabenreste 35,5 43,6 –8,1 –18,6<br />
In das Folgejahr zu übertragende<br />
Beschaffungsreste 43,3 43,4 –0,1 –0,2<br />
Darlehensgewährung 0,2 0,2 0,0 0,0<br />
Verbrauch andere langfristige Rückstellungen 0,1 1,9 –1,8 –94,7<br />
Forderung gegen Rückdeckungsversicherung 13,1 12,4 0,7 5,6<br />
Ausgaben 232,6 181,1 51,5 28,4<br />
Finanzierungsergebnis –46,3 –35,6 –10,7<br />
Haushaltsausgleich 2009 2008<br />
Mio. € Mio. €<br />
Rücklage Gesamtergebnis 29,3 –72,1<br />
(Operatives Jahresergebnis) (75,5) (–36,5)<br />
(Operatives Finanzierungsergebnis) (–46,3) (–35,6)<br />
Veränderung Anstaltskapital 46,3 35,6<br />
werden die Altersversorgungsrückstellungen für<br />
die Mitarbeiter des <strong>ZDF</strong>, die vergleichbaren Rückstellungen<br />
für Verpflichtungen des <strong>ZDF</strong> gegenüber<br />
den selbständigen und nichtselbständigen<br />
Gemeinschaftseinrichtungen und die Rückstellungen<br />
für Beihilfeansprüche ausgewiesen. Die Altersversorgungsrückstellung<br />
für die Mitarbeiter<br />
des <strong>ZDF</strong> ist nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen errechnet. Die Steuerrückstellungen<br />
haben sich nach 15,2 Mio. Euro im Vorjahr auf<br />
24,2 Mio. Euro erhöht, was durch eine Aufstockung<br />
der Rückstellungen für Umsatzsteuerrisiken<br />
bedingt ist. Die sonstigen Rückstellungen betragen<br />
zum Bilanzstichtag 164,1 Mio. Euro nach<br />
166,3 Mio. Euro im Vorjahr. Die Summe der Verbindlichkeiten<br />
ist zum Ende des Jahres 2009 mit<br />
246,1 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresbetrag<br />
von 249,9 Mio. Euro um 3,8 Mio. Euro gesunken,<br />
während sich der passive Rückabgrenzungsposten<br />
um 3,5 Mio. Euro erhöht hat.<br />
272 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
Bilanz Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2008 Veränderung<br />
Mio. € Prozent Mio. € Prozent Mio. €<br />
AKTIVA<br />
Sachanlagen und Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 331,9 19,1 310,0 19,2 21,8<br />
Finanzanlagen 360,5 20,8 334,6 20,7 25,9<br />
Summe Anlagevermögen 692,3 39,9 644,6 39,9 47,7<br />
Programmvermögen 774,2 44,6 726,1 44,9 48,1<br />
Summe langfristig gebundenes Vermögen 1466,5 84,6 1370,7 84,8 95,8<br />
Flüssige Mittel 88,7 5,1 70,4 4,4 18,2<br />
Übrige Aktiva (einschließlich<br />
Rechnungsabgrenzungsposten) 179,1 10,3 174,4 10,8 4,7<br />
Summe kurzfristig gebundenes Vermögen 267,8 15,4 244,9 15,2 22,9<br />
Gesamtsumme Aktiva 1734,3 100,0 1615,6 100,0 118,7<br />
PASSIVA<br />
Eigenkapital<br />
Langfristig<br />
Anstaltskapital 738,5 42,6 692,2 42,8 46,3<br />
Kurzfristig<br />
Rücklage Gesamtergebnis 124,6 7,2 95,4 5,9 29,3<br />
Summe Eigenkapital 863,1 49,8 787,5 48,7 75,5<br />
Fremde Mittel<br />
Langfristig<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen 433,3 25,0 396,7 24,6 36,6<br />
Kurzfristig<br />
Steuer- und sonstige Rückstellungen 188,4 10,9 181,5 11,2 6,9<br />
Verbindlichkeiten<br />
(einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten) 249,6 14,4 249,9 15,5 –0,3<br />
Summe kurzfristige Fremdmittel 438,0 25,3 431,4 26,7 6,6<br />
Summe Fremde Mittel 871,2 50,2 828,0 51,3 43,2<br />
Gesamtsumme Passiva 1734,3 100,0 1615,6 100,0 118,7<br />
Detailerläuterung der Betriebsrechnung 2009<br />
Erträge<br />
Bei den Fernsehgebühren zeigt sich 2009 mit<br />
1 767,9 Mio. Euro ein im Vergleich zum Vorjahr<br />
(1 655,5 Mio. Euro) um 112,5 Mio. Euro erhöhtes<br />
Aufkommen. Dieses ergibt sich aus der Gebührenerhöhung<br />
zum 1. Januar 2009 um 0,95 Euro<br />
auf eine monatliche Gebühr von 17,98 Euro pro<br />
Teilnehmer, wobei sich allerdings aus dem Rückgang<br />
der Geräte gegenüber dem Vorjahr ein gegenläufiger<br />
Effekt ergab. Der Anteil des <strong>ZDF</strong> an<br />
den monatlichen Fernsehgebühren je Teilnehmer<br />
beläuft sich – nach Abzug des Anteils der Landesmedienanstalten<br />
– je Monat und Teilnehmer auf<br />
4,735 Euro einschließlich der Anteile, die auf ARTE<br />
(insgesamt anteilig 81,9 Mio. Euro p.a.), Kinderkanal<br />
und PHOENIX entfallen. Seit 2009 erhält das<br />
<strong>ZDF</strong> keinen Anteil mehr an den Gebühren für neu-<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 273
Jahresabschluss 2009<br />
Bilanz Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2008<br />
Aktiva € €<br />
Anlagevermögen<br />
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände 18 635 387 17 029 895<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich<br />
der Bauten auf fremden Grundstücken 195 748 745 209 458 360<br />
Fernsehtechnische Einrichtungen 85483 876 55064 505<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 17804 801 13842 591<br />
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 14218 314 14650 101<br />
Summe Sachanlagen 313255736 293015557<br />
Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 11312 757 10312 758<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen 1234 306 1219 239<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1412 822 1412 822<br />
Beteiligungen 10289 053 10951 968<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 248 905 748 236 513 705<br />
Sonstige Ausleihungen 87295 591 74158 297<br />
Summe Finanzanlagen 360450277 334568788<br />
Gesamtsumme Anlagevermögen 692341399 644614240<br />
Programmvermögen<br />
Programmvermögen in Arbeit 473 420 819 445 490 315<br />
Sendefähige Produktionen 238 989 087 221 272 089<br />
Wiederholungsrechte 61776 000 59331 000<br />
Gesamtsumme Programmvermögen 774185906 726093404<br />
Umlaufvermögen<br />
Vorräte<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1576 104 1544 189<br />
Summe Vorräte 1576104 1544189<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Forderungen aus Fernsehgebühren 80750 988 76394 035<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 39897 105 43035 565<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4715 762 5093 628<br />
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 6462 514 7287 016<br />
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 1457 851 903 054<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 27706 991 24896 886<br />
Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 160991211 157610185<br />
Wertpapiere 25053 484 44632 577<br />
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten 63602 944 25790 540<br />
Gesamtsumme Umlaufvermögen 251223743 229577491<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 16 550 634 15 288 095<br />
Gesamtsumme Aktiva 1 734 301 683 1 615 573 230<br />
274 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
Bilanz Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2008<br />
Passiva € €<br />
Eigenkapital<br />
Anstaltskapital 738 458 387 692 176 189<br />
Rücklage Gesamtergebnis 124 615 876 95350 868<br />
Gesamtsumme Eigenkapital 863074262 787527057<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 433 264 442 396 664 719<br />
Steuerrückstellungen 24233 797 15185 797<br />
Sonstige Rückstellungen 164 148 337 166 299 387<br />
Gesamtsumme Rückstellungen 621646576 578149902<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7 105<br />
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1 550 000<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 192 465 472 203 129 289<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 9 955 510 1 578 547<br />
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen 13 320 663 12 242 877<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 7342 829 5789 867<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 21 419 471 27 121 910<br />
Gesamtsumme Verbindlichkeiten 246 053 945 249 869 596<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 3 526 900 26 675<br />
Gesamtsumme Passiva 1 734 301 683 1 615 573 230<br />
artige Empfangsgeräte, solange für diese weiterhin<br />
nur eine Gebühr in Höhe der Grundgebühr erhoben<br />
wird.<br />
Am Jahresende 2009 betrug die Anzahl gebührenpflichtiger<br />
Fernsehgeräte 33 161 731. Gegenüber<br />
dem Vorjahr ist die Zahl der angemeldeten<br />
gebührenpflichtigen Fernsehgeräte um 307 896<br />
gesunken. Die Gebührenbefreiungsquote betrug<br />
zum Jahresende 9,6 Prozent (Vorjahr: 9,2 Prozent).<br />
Insgesamt entstanden dem <strong>ZDF</strong> befreiungsbedingte<br />
Gebührenausfälle von etwa<br />
197,0 Mio. Euro (Vorjahr: 177,2 Mio. Euro).<br />
Im Bereich der Werbung unterliegt das <strong>ZDF</strong> den<br />
bekannten gesetzlichen Beschränkungen, wonach<br />
Werbesendungen nur 20 Minuten pro Tag<br />
bis 20 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen<br />
ausgestrahlt werden dürfen. Die Erträge des Werbefernsehens<br />
beliefen sich 2009 auf 110,0 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 120,6 Mio. Euro). Der Rückgang<br />
gegenüber dem Vorjahr ist zum einen darauf zurückzuführen,<br />
dass 2009 ein Jahr ohne herausragende<br />
Sportgroßveranstaltungen wie Fußball-<br />
Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele war.<br />
Darüber hinaus ist er auch Folge der Konjunkturschwäche<br />
im Jahr 2009.<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 275
Gewinn- und Verlustrechnung 2009 2008<br />
€ €<br />
Erträge aus Rundfunkgebühren 1 767 934 272 1 655 475 132<br />
Erträge aus Werbung und Sponsoring 127 516 401 139 901 506<br />
Erhöhung des Bestandes an fertigen<br />
und unfertigen Produktionen 48092 503 2789 201<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 4 110 216 4 995 658<br />
Sonstige betriebliche Erträge 117 449 951 119 261 981<br />
Summe betriebliche Erträge 2 065 103 342 1 922 423 478<br />
Beschaffungsaufwand/Programmaufwand<br />
Urheber-, Leistungs- und Herstellervergütungen 1025 357 106 1025 526 681<br />
Produktionsbezogene Fremdleistungen 75993 195 71553 021<br />
Ausstrahlungskosten 74174 953 82058 604<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 8446 682 13986 151<br />
Summe Beschaffungsaufwand/Programmaufwand 1183971936 1 193124457<br />
Personalaufwand<br />
Löhne und Gehälter 253 416 808 247 263 670<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung<br />
(davon für Altersversorgung € 64 953 705; 2008: € 51913 307) 105 895 625 90788 774<br />
Summe Personalaufwand 359312434 338052444<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 55143 215 44105 269<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 380 501 622 378 468 612<br />
Erträge aus Beteiligungen<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen € 0; 2008: € 0) 300 745 308 894<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen € 9748 714;<br />
2008: € 10 000 000) 9748 714 10000 000<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren<br />
und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen € 0; 2008: € 0) 13043 125 10431 741<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
(davon aus verbundenen Unternehmen € 43678; 2008: € 169 645) 2292 805 8273 486<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />
(davon an verbundene Unternehmen € 0; 2008: € 1458) 0 1458<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
(davon an verbundene Unternehmen € 15405;<br />
2008: € 74 804) 21232 697 18417 861<br />
Abschreibung Finanzanlage 0 39501<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 90326827 –20772002<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14268 702 15425 905<br />
Sonstige Steuern 510 920 539 461<br />
Jahresüberschuss (im Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 75547206 –36737368<br />
Entnahme Rücklage PHOENIX 0 204 876<br />
Zuführung Rücklage Gesamtergebnis (im Vorjahr: Entnahme) –29265 007 72132 728<br />
Zuführung Anstaltskapital –46282 198 –35600 236<br />
Bilanzgewinn 0 0<br />
276 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
Haushaltsrechnung 2009 2008<br />
Betriebsrechnung € €<br />
Erträge<br />
Fernsehgebühren 1767 934 272 1655 475 132<br />
Erträge aus dem Werbefernsehen 109 971 154 120 607 557<br />
Kostenerstattungen 7143 172 3479 472<br />
Sponsoring 17545 247 19293 949<br />
Verwertungserlöse 34115 920 32018 100<br />
Mieten und Pachten 3711 117 4081 217<br />
Zinserträge 15492 930 19324 987<br />
Andere Erträge 89755 726 97225 800<br />
Summe Erträge 2045669537 1951506213<br />
Aufwendungen<br />
Personalaufwendungen/Zentralbudget 68228 897 49024 137<br />
Programmbereiche 1459 730 063 1511 503 270<br />
Gemeinkostenbereiche 211 669 403 210 530 317<br />
Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche –15224 626 –15333 832<br />
Übrige Gemeinkosten 240 093 536 231 359 456<br />
Dienstleisterbereiche 1 5625 058 1160 233<br />
Summe Aufwendungen 1970122331 1988243581<br />
Jahresergebnis 75547206 –36737368<br />
Veränderung Rücklagen:<br />
PHOENIX (2008: Entnahme) 204 876<br />
Operatives Jahresergebnis 75547206 –36532492<br />
1<br />
Ein negativer Zusatzaufwand<br />
entspricht einem Überschuss<br />
des Dienstleisterbereichs; ein<br />
positiver Zusatzaufwand kommt<br />
einem Defizit gleich<br />
Der Rückgang der Erträge aus Sponsoring um<br />
1,7 Mio. Euro auf 17,5 Mio. Euro steht im Wesentlichen<br />
auch im Zusammenhang mit den gegenüber<br />
dem Vorjahr fehlenden Sportgroßereignissen.<br />
Der Anstieg der Verwertungserlöse um 2,1 Mio.<br />
Euro auf 34,1 Mio. Euro (Vorjahr: 32,0 Mio. Euro)<br />
resultiert im Wesentlichen aus höheren Erträgen<br />
aus dem Programmvertrieb, der durch die <strong>ZDF</strong><br />
Enterprises GmbH in Geschäftsbesorgung für das<br />
<strong>ZDF</strong> erfolgt und aus Kooperationsverträgen.<br />
Von den Anderen Erträgen entfielen 47,0 Prozent<br />
auf Erstattungen von ARTE als Vergütung für Programmzulieferungen<br />
seitens des <strong>ZDF</strong>. Darüber<br />
hinaus wird unter dieser Position eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Ertragskomponenten zusammengefasst.<br />
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr<br />
um 7,5 Mio. Euro ist unter anderem bedingt durch<br />
geringere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />
und sonstige periodenfremde Erträge.<br />
Aufwendungen<br />
Die folgenden Darstellungen beziehen sich auf<br />
die EBS-Systematik.<br />
Die Personalaufwendungen/Zentralbudget haben<br />
sich 2009 im Vergleich zum Vorjahr (49,0 Mio.<br />
Euro) um 19,2 Mio. Euro auf 68,2 Mio. Euro erhöht.<br />
Der Anstieg ist primär auf Mehraufwendungen<br />
im Bereich der Versorgung zurückzuführen.<br />
Die Mehraufwendungen der Versorgung sind<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 277
Investitionsrechnung 2009 2008<br />
€ €<br />
Einnahmen<br />
Vorgetragene Ausgabenreste 43633 896 47092 800<br />
Vorgetragene Beschaffungsreste 43416 673 26954 160<br />
Abschreibungen/Abgänge 56520 277 45482 331<br />
Darlehensrückzahlung 229 553 344 414<br />
Versorgungsrückstellungen 26010 891 17871 236<br />
Andere langfristige Rückstellungen 11638 779 7034 280<br />
Sonstige Einnahmen 4839 545 728 441<br />
Summe Einnahmen 186289613 145507661<br />
1<br />
Inklusive der vorzutragenden<br />
Ausgabenreste<br />
2<br />
Inklusive der vorzutragenden<br />
Beschaffungsreste<br />
Ausgaben<br />
Sachinvestitionen 1 113 651 154 109 615 655<br />
Programminvestitionen 2 91391 546 46205 874<br />
Darlehensgewährung 239 309 216 770<br />
Verbrauch andere langfristige Rückstellungen 105 425 1938 518<br />
Zuweisung zum Versorgungsstock 12392 043 9523 506<br />
Forderung gegen Rückdeckungsversicherung 13142 605 12416 796<br />
Andere Finanzinvestitionen 1649 729 1190 778<br />
Summe Ausgaben 232571811 181107897<br />
Finanzierungsergebnis –46282198 –35600236<br />
vor allem zurückzuführen auf die Tarifsteigerung<br />
zum 1. April 2009 sowie gesetzliche Steuer- und<br />
Sozialversicherungsentlastungen (Konjunkturpaket<br />
II, Bürgerentlastungsgesetz und Wachstumsbeschleunigungsgesetz),<br />
die zu einem Anstieg<br />
des Nettovergleichseinkommens geführt haben.<br />
Die gesamten Personalaufwendungen einschließlich<br />
der dezentral abgerechneten betrugen<br />
359,3 Mio. Euro (Vorjahr: 338,1 Mio. Euro). Die<br />
Personalaufwendungen ohne die Versorgungsaufwendungen<br />
haben sich mit 286,6 Mio. Euro<br />
gegenüber dem Vorjahreswert von 274,0 Mio.<br />
Euro um 12,6 Mio. Euro erhöht, was vor allem auf<br />
die tarifliche Entgeltsteigerung zurückzuführen ist.<br />
Der Anteil der Personalaufwendungen ohne Versorgungsaufwendungen<br />
am Gesamtaufwand liegt<br />
Übrige Erträge 2009 2008 Veränderungen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent<br />
Kostenerstattungen 7,1 3,5 3,7 105,7<br />
Sponsoring 17,5 19,3 –1,7 –8,8<br />
Verwertungserlöse 34,1 32,0 2,1 6,6<br />
Mieten und Pachten 3,7 4,1 –0,4 –9,8<br />
Zinserträge 15,5 19,3 –3,8 –19,7<br />
Andere Erträge 89,8 97,2 –7,5 –7,7<br />
Summe Übrige Erträge 167,8 175,4 –7,7 –4,4<br />
278 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
Personalaufwendungen 2009 2008 Veränderungen<br />
Zentralbudget Mio. € Mio. € Mio. € Prozent<br />
Vergütungen 10,7 9,6 1,0 10,4<br />
Zulagen 0,6 0,7 –0,1 –14,3<br />
Gesetzliche Sozialabgaben 3,9 3,3 0,6 18,2<br />
Versorgung 52,6 35,4 17,2 48,6<br />
Personalnebenkosten 0,5 0,5 0,0 0,0<br />
Personalgestellung 0,0 –0,5 0,5 100,0<br />
Summe Personalaufwendungen/Zentralbudget 68,2 49,0 19,2 39,2<br />
mit 14,5 Prozent über dem Wert der Vorperiode<br />
von 13,8 Prozent.<br />
Die Programmaufwendungen beliefen sich 2009<br />
auf 1 459,7 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr<br />
(1 511,5 Mio. Euro) sanken die Programmaufwendungen<br />
um 51,8 Mio. Euro beziehungsweise 3,4<br />
Prozent. Der Sendeaufwand betrug 1 155,7 Mio.<br />
Euro nach 1 199,5 Mio. Euro im Jahr 2008, dies ist<br />
ein Rückgang um 3,7 Prozent.<br />
Die Sendezeit aller Programmbereiche hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht um 0,8<br />
Prozent erhöht (2009: 2 683 681 Sendeminuten,<br />
2008: 2 662 630 Sendeminuten). Die um 16,1<br />
Prozent gestiegene Sendeleistung bei ARTE resultiert<br />
aus einer Erhöhung des Anteils der gesendeten<br />
Zulieferungen des <strong>ZDF</strong> an ARTE, wobei es<br />
sich im Wesentlichen um Wiederholungen<br />
handelte.<br />
Bezogen auf die Aufwendungen ergaben sich in<br />
den einzelnen Programmbereichen gegenüber<br />
dem Vorjahr folgende Entwicklungen:<br />
Der Sendeaufwand der Programmdirektion lag mit<br />
675,7 Mio. Euro um 25,4 Mio. Euro über dem Vorjahreswert<br />
(650,3 Mio. Euro). Beim Sendeaufwand<br />
der Chefredaktion zeigte sich vor allem infolge<br />
einer geringeren Anzahl von Übertragungen der<br />
kostenintensiven Sportgroßereignisse (2008: Fußball-Europameisterschaft<br />
und Olympische Spiele)<br />
ein Rückgang der Aufwendungen um 74,0 Mio.<br />
Euro auf 356,1 Mio. Euro (Vorjahr: 430,1 Mio.<br />
Euro).<br />
Bei der Hauptredaktion Kinder und Jugend führte<br />
unter anderem die Ausstrahlung der Kinderserie<br />
»Da kommt Kalle« auf dem Serientermin Samstag,<br />
19.25 Uhr, zu einem höheren Sendeaufwand.<br />
Mehr Serien-Erstsendungen bei der Hauptredaktion<br />
Reihen und Serien (Vorabend) sowie fiktionale<br />
Programme bei der Hauptredaktion Unterhaltung-<br />
Wort (Wochenende/Feiertagsprogramm) verursachten<br />
im Wesentlichen den höheren Sendeaufwand.<br />
Bei der Programmpräsentation resultiert<br />
der Anstieg des Sendeaufwands im Jahr 2009 aus<br />
der Auslagerung der kommerziellen Tätigkeiten<br />
des Werbefernsehens und der damit verbundenen<br />
Zuordnung programmhoheitlicher Aufgaben<br />
zur Programmpräsentation. Bei konstantem Sendeaufwand<br />
wurden bei der Hauptredaktion Spielfilm<br />
im Jahr 2009 141 Spielfilm-Erstsendungen<br />
(2008: 110 Erstsendungen) ausgestrahlt, darunter<br />
auch kostenintensive Programmhighlights.<br />
Der Sendeaufwand der Chefredaktion lag im Wesentlichen<br />
aufgrund der geringeren Anzahl von<br />
Sportgroßereignissen unter dem Vorjahr. Höhere<br />
Aufwendungen hingegen ergaben sich durch die<br />
Übertragung der Bundestagswahl, diverser Landtagswahlen<br />
sowie der Bundespräsidenten- und<br />
Europawahl.<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 279
Aufwendungen der<br />
Programmbereiche<br />
2009 2008 Veränderungen 2009 2008 Veränderungen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent Sendeminuten Prozent<br />
Programmdirektion 736,4 708,3 28,1 4,0<br />
davon Sendeaufwand 675,5 650,3 25,4 3,9 300 905 303 327 –0,8<br />
Chefredaktion 410,8 483,3 –72,5 –15,0<br />
davon Sendeaufwand 356,1 430,1 –74,0 –17,2 220 108 219 323 0,4<br />
3sat 60,5 64,1 –3,6 –5,6<br />
davon Sendeaufwand 47,7 51,6 –4,0 –7,8 525 625 527 027 –0,3<br />
ARTE 39,5 35,9 3,6 10,0<br />
davon Sendeaufwand 35,2 31,6 3,6 11,4 84 205 72 513 16,1<br />
PHOENIX 18,0 19,0 –0,9 –4,7<br />
Der Kinderkanal 41,9 42,7 –0,8 –1,9<br />
davon Sendeaufwand 20,5 22,9 –2,4 –10,5 108 853 115 182 –5,5<br />
<strong>ZDF</strong>theaterkanal 7,9 6,5 1,4 21,5<br />
davon Sendeaufwand 7,3 5,8 1,4 24,1 392 786 371 178 5,8<br />
<strong>ZDF</strong>infokanal 8,4 6,1 2,3 37,7<br />
davon Sendeaufwand 7,1 4,9 2,2 44,9 525 600 527 040 –0,3<br />
<strong>ZDF</strong>dokukanal 12,3 8,1 4,2 51,9<br />
davon Sendeaufwand 6,3 2,3 4,1 178,3 525 599 527 040 –0,3<br />
Neue Medien 23,2 22,9 0,3 1,3<br />
Nicht zuordenbare<br />
Programmgemeinkosten 100,8 114,7 –14,0 –12,2<br />
Summe Aufwendungen<br />
Programmbereiche 1459,7 1511,5 –51,8 –3,4<br />
davon Sendeaufwand 1 155,7 1 199,5 –43,8 –3,7 2 683 681 2 662 630 0,8<br />
Die nicht zuordenbaren Programmgemeinkosten<br />
betreffen die Aufwendungen für die Programmverteilung,<br />
Sendepauschalverträge, Funkausstellung<br />
und Sicherung der Programmbestände. Sie lagen<br />
mit 100,8 Mio. Euro um 14,0 Mio. Euro unter dem<br />
Vorjahreswert, was vor allem durch den Rückgang<br />
der Ausstrahlungskosten bedingt ist.<br />
Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche<br />
lagen mit 211,7 Mio. Euro um 1,1 Mio. Euro über<br />
dem Vorjahreswert (210,5 Mio. Euro). Der Anstieg<br />
beruht unter anderem auf höheren Aufwendungen<br />
der Intendanz und der Produktionsdirektion,<br />
denen Einsparungen, unter anderem bei der Verwaltungsdirektion,<br />
gegenüberstehen.<br />
Die Intendanz lag mit 70,1 Mio. Euro um<br />
2,1 Mio. Euro über den Vorjahresaufwendungen<br />
(68,0 Mio. Euro). Höhere Aufwendungen ergaben<br />
sich unter anderem im Zusammenhang mit der<br />
Ausgliederung der kommerziellen Tätigkeiten des<br />
<strong>ZDF</strong> im Bereich Werbung und Sponsoring zum<br />
1. Januar 2009 in eine rechtlich selbständige<br />
Tochtergesellschaft, die <strong>ZDF</strong> Werbefernsehen<br />
GmbH. Die <strong>ZDF</strong> Werbefernsehen GmbH ist ermächtigt,<br />
im eigenen Namen und auf Rechnung<br />
des <strong>ZDF</strong> Werbung und Sponsoring an die werbungtreibende<br />
Wirtschaft zu vermarkten. Das <strong>ZDF</strong><br />
gewährt für die Leistungen eine marktkonforme<br />
Provision. Darüber hinaus ergaben sich höhere<br />
Aufwendungen durch die Einrichtung der Position<br />
des Beauftragten für digitale Strategien, verbun-<br />
280 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche 2009 2008 Veränderungen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent<br />
Intendanz 70,1 68,0 2,1 3,1<br />
Verwaltungsdirektion 55,5 62,4 –6,8 –10,9<br />
Chefredaktion 43,9 42,6 1,4 3,3<br />
Produktionsdirektion 17,8 13,0 4,9 37,7<br />
Zentrale Aufgaben Programm 14,9 15,3 –0,4 –2,6<br />
Programmdirektion/Leitung 3,7 4,0 –0,3 –7,5<br />
Direktion ESP 3,1 3,3 –0,1 –3,0<br />
Gremien 2,3 2,1 0,2 9,5<br />
Summe Aufwendungen Gemeinkostenbereiche 211,7 210,5 1,1 0,5<br />
Umlageentlastung Gemeinkostenbereiche –15,2 –15,3 0,1 0,7<br />
Übrige Gemeinkosten 240,1 231,4 8,7 3,8<br />
den mit der Zuweisung entsprechender Mitarbeiter<br />
sowie durch den Drei-Stufen-Test.<br />
Die Aufwendungen der Verwaltungsdirektion betrugen<br />
55,5 Mio. Euro (Vorjahr: 62,4 Mio. Euro).<br />
Die Ausgründung der Abteilung Werbefernsehen<br />
in eine eigenständige Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung führt zu entsprechenden Einsparungen<br />
an dieser Stelle. Die Aufwendungen<br />
der Produktionsdirektion stiegen mit 17,8 Mio.<br />
Euro um 4,9 Mio. Euro über das Vorjahresniveau,<br />
was vor allem auf höhere Aufwendungen beim<br />
Leistungsaustausch mit der ARD und Dritten,<br />
unter anderem im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen<br />
(unter anderem die Leichtathletik-<br />
Weltmeisterschaft in Berlin) und politischen Ereignissen<br />
zurückzuführen ist.<br />
Die Umlageentlastung betrug ./.15,2 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: ./.15,3 Mio. Euro). Die Übrigen Gemeinkosten<br />
beinhalten die nicht absetzbare Vorsteuer,<br />
die Ertragsteuern, die Kosten des Gebühreneinzugs,<br />
die Zinsaufwendungen und die sonstigen<br />
Gemeinkosten. Sie liegen mit 240,1 Mio. Euro um<br />
8,7 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau<br />
(231,4 Mio. Euro), was unter anderem auf eine<br />
außerplanmäßige Abschreibung auf das ehemalige<br />
Landesstudio Hamburg zurückzuführen ist.<br />
Bei den Dienstleisterbereichen zeigt sich 2009 ein<br />
Verlust in Höhe von 5,6 Mio. Euro (Vorjahr: Verlust<br />
von 1,2 Mio. Euro). Die Dienstleister der Produktionsdirektion<br />
weisen dabei einen Überschuss von<br />
2,7 Mio. Euro bei einer Ergebnisverschlechterung<br />
gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mio. Euro aus,<br />
und bei den Dienstleistern der Verwaltungsdirektion<br />
ergibt sich ein Verlust von 8,4 Mio. Euro bei<br />
einer Ergebnisverschlechterung gegenüber dem<br />
Vorjahr um 4,2 Mio. Euro.<br />
Bei den Dienstleistern der Produktionsdirektion<br />
ergaben sich gegenüber dem Vorjahr höhere Aufwendungen<br />
unter anderem beim Fremdpersonal,<br />
Miete, Sachleistungen und Material aufgrund der<br />
höheren Leistungsinanspruchnahme durch das<br />
Programm. Höhere Abschreibungen stehen im<br />
Zusammenhang mit dem neuen Nachrichtenstudio.<br />
Bei den Dienstleistern der Verwaltungsdirektion<br />
ergibt sich die Ergebnisverschlechterung<br />
gegenüber dem Vorjahr beim Dienstleister Gebäudemanagement.<br />
Instandhaltungsmaßnahmen<br />
fielen, neben dem notwendigen laufenden Unterhalt<br />
der Gebäude, vor allem beim Brandschutz<br />
sowie der bau- und versorgungstechnischen Begleitung<br />
der fernsehtechnischen Investitionen in<br />
den Bereichen Sendeabwicklung, Übertragungszentrum<br />
und Zentraler Geräteraum an.<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 281
Zusatzaufwand der Dienstleisterbereiche 2009 2008 Veränderungen<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Prozent<br />
Zusatzaufwand Produktionsdirektion 1<br />
Produktions- und Sendebetrieb 2,8 2,0 0,8 40,0<br />
Bildgestaltung & Design –3,8 –4,8 1,1 22,9<br />
Außenstudios 1,5 –0,6 2,1 350,0<br />
Informations- und Systemtechnologie –3,3 0,5 –3,7 –740,0<br />
Zwischensumme –2,7 –3,0 0,2 6,7<br />
1<br />
Ein negativer Zusatzaufwand<br />
entspricht einem Überschuss<br />
des Dienstleisterbereichs; ein<br />
positiver Zusatzaufwand kommt<br />
einem Defizit gleich<br />
Zusatzaufwand Verwaltungsdirektion 1<br />
Archiv-Bibliothek-Dokumentation –0,4 –0,8 0,5 62,5<br />
Gebäudemanagement 8,7 5,0 3,8 76,0<br />
Zwischensumme 8,4 4,1 4,2 102,4<br />
Summe Zusatzaufwand Dienstleisterbereiche 5,6 1,2 4,5 375,0<br />
Detailerläuterung der Investitionsrechnung 2009<br />
Der Investitionshaushalt schließt mit einem Finanzierungsergebnis<br />
von ./.46,3 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
./.35,6 Mio. Euro), das sich aus Einnahmen in<br />
Höhe von 186,3 Mio. Euro (Vorjahr: 145,5 Mio.<br />
Euro) und Ausgaben in Höhe von 232,6 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 181,1 Mio. Euro) zusammensetzt.<br />
Auf der Einnahmenseite zeigt sich eine um<br />
12,7 Mio. Euro höhere Zuführung zu den Versorgungsrückstellungen,<br />
die im Berichtsjahr<br />
37,6 Mio. Euro betrug (Vorjahr: 24,9 Mio. Euro).<br />
Die Abschreibungen und Abgänge bei Sachanlagen<br />
und immateriellen Vermögensgegenständen<br />
beliefen sich auf 56,5 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
45,5 Mio. Euro).<br />
Auf der Ausgabenseite beliefen sich die Investitionen<br />
in immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen 2009 auf 78,1 Mio. Euro nach<br />
66,0 Mio. Euro im Vorjahr (jeweils ohne Ausgabenreste).<br />
Davon betrafen 47,3 Mio. Euro fernsehtechnische<br />
und sonstige technische Einrichtungen<br />
und 14,8 Mio. Euro die Informationstechnologie.<br />
Der verbleibende Betrag entfiel auf Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattungen, Kfz sowie auf Anlagen<br />
im Bau und Anzahlungen auf Anlagen sowie auf<br />
bebaute eigene Grundstücke. Die Investitionen in<br />
das Programmvermögen (einschließlich Beschaffungsreste)<br />
betrugen 91,4 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
46,2 Mio. Euro). Im Programmvermögen enthalten<br />
ist neben sendefähigen Produktionen, in Arbeit<br />
befindlichen Produktionen und Wiederholungsrechten<br />
auch die darauf entfallende nicht<br />
abzugsfähige Vorsteuer.<br />
II. Haushaltsplan 2011<br />
Die nachfolgenden Erläuterungen zum Wirtschaftsplan<br />
2011 beziehen sich ausschließlich auf<br />
die EBS-Systematik.<br />
Betriebshaushalt 2011<br />
Der Betriebshaushalt 2011 schließt mit einem<br />
Überschuss von 27,7 Mio. Euro.<br />
Erträge<br />
Die Summe der Erträge im Geschäftsjahr 2011<br />
beträgt 1 993,4 Mio. Euro und liegt damit um<br />
52,3 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert.<br />
Der Ansatz für die Erträge aus Fernsehgebühren<br />
reduziert sich im Vergleich zum Planwert des Vorjahres<br />
um 33,9 Mio. Euro auf 1 718,6 Mio. Euro.<br />
Damit geht die aktuelle Gebührenplanung der<br />
282 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
GEZ, die Grundlage für die Planung ist, weiterhin<br />
von Gebührenrückgängen aus. Dieser negative<br />
Trend ergibt sich zum einen aus der demografischen<br />
Entwicklung und zum anderen aus der<br />
sinkenden Gebührenakzeptanz. Die Gebührenausfälle<br />
aufgrund der sozialpolitisch veranlassten<br />
Befreiungen betragen gemäß Planung 215,4 Mio.<br />
Euro. Gegenüber dem Vorjahr erhöhen sich die<br />
entgehenden Forderungen aufgrund von Befreiungen<br />
im Jahr 2011 um rund 8,5 Mio. Euro. Dadurch<br />
wird die Befreiungsquote vom Gebührenaufkommen<br />
bis Ende 2011 erneut steigen auf voraussichtlich<br />
dann 10,4 Prozent (+0,5<br />
Prozentpunkte).<br />
Bei den Netto-Werbeerträgen ist gegenüber dem<br />
Vorjahr ein um 14,0 Mio. Euro reduzierter Ansatz<br />
von 111,0 Mio. Euro eingeplant. Der Rückgang<br />
begründet sich aus der Tatsache, dass im Jahr<br />
2011 keine so hochkarätigen Sportgroßereignisse<br />
wie die Fußball-Weltmeisterschaft und die Olympischen<br />
Winterspiele anstehen. Damit liegt der<br />
Anteil der Werbeerträge an den Gesamterträgen<br />
mit 5,6 Prozent um 0,5 Prozentpunkte unter dem<br />
Niveau des Vorjahres. Für das stärker unmittelbar<br />
vom Sport abhängige Sponsoring verringert sich<br />
der Ansatz gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Mio.<br />
Euro auf 20,0 Mio. Euro.<br />
Die Verwertungserlöse liegen mit 31,6 Mio. Euro<br />
etwa auf dem Niveau des Vorjahres<br />
(+0,5 Mio. Euro).<br />
Aufwendungen<br />
Den Erträgen stehen im Jahr 2011 geplante Aufwendungen<br />
in Höhe von 1 965,7 Mio. Euro gegenüber.<br />
Davon entfallen gemäß der EBS-Systematik<br />
1 486,2 Mio. Euro auf die Programmbereiche und<br />
rund 226,5 Mio. Euro auf die Gemeinkostenbereiche.<br />
Für die Übrigen Gemeinkosten sind Aufwendungen<br />
in Höhe von 233,3 Mio. Euro veranschlagt.<br />
Bei den Dienstleisterbereichen ist als<br />
Saldo von Erlösen und Kosten ein Verlust (= positiver<br />
Zusatzaufwand) von rund 10,5 Mio. Euro kalkuliert.<br />
Zudem sind die zentral budgetierten Personalaufwendungen<br />
mit 26,7 Mio. Euro vorgesehen.<br />
Dabei handelt es sich im Wesentlichen um<br />
Personalaufwendungen, die nicht den jeweiligen<br />
Geschäftsbereichen zugeordnet werden können<br />
beziehungsweise für die eine dezentrale Zuordnung<br />
nicht zweckmäßig wäre (kurzfristig Beschäftigte,<br />
Auszubildende).<br />
Die Personalaufwendungen insgesamt, also unter<br />
Berücksichtigung der dezentral verursachungsgerecht<br />
veranschlagten Personalkosten, sind mit<br />
340,4 Mio. Euro geplant und beinhalten eine prognostizierte<br />
durchschnittliche Tarifsteigerung von<br />
2,0 Prozent für das Jahr 2011. Ohne die Aufwendungen<br />
für Versorgung beläuft sich der Anteil der<br />
Personalaufwendungen an den Gesamtaufwendungen<br />
im Jahr 2011 auf 14,2 Prozent, einschließlich<br />
der Versorgung ergibt sich eine Quote von<br />
17,3 Prozent. Ursächlich für diese Entwicklung<br />
sind die besonderen Sparanstrengungen, zu<br />
denen das Haus sich gegenüber den Ländern<br />
verpflichtet hat. So wurden in der Gebührenperiode<br />
2005 bis 2008 insgesamt zusätzlich über 300<br />
Funktionen eingespart. Im Haushaltsplan 2011 ist<br />
eine Kürzung von 15 Funktionen vorgesehen. Darüber<br />
hinaus erforderte die von der KEF vorgegebene<br />
weitere Einsparauflage von rund 100 zusätzlichen<br />
Funktionen beziehungsweise 18 Mio. Euro<br />
innerhalb der Gebührenperiode 2009 bis <strong>2012</strong><br />
eine weitere anteilige pauschale Reduktion der<br />
Personalaufwendungen um 4,5 Mio. Euro. Insgesamt<br />
wurden seit 1993 mehr als 1 000 Stellen/<br />
Funktionen erwirtschaftet.<br />
Die Aufwendungen der Programmbereiche sinken<br />
gegenüber dem Vorjahr um rund 75,8 Mio. Euro<br />
(./.4,9 Prozent) auf 1 486,2 Mio. Euro. Der darin<br />
enthaltene Sendeaufwand beträgt 1 155,2 Mio. Euro<br />
und liegt um 84,0 Mio. Euro (./.6,8 Prozent)<br />
unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang ist fast<br />
ausschließlich auf den Minderaufwand von<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 283
110,5 Mio. Euro für die im Jahr 2011 entfallenden<br />
Sportgroßereignisse zurückzuführen. Dem steht<br />
im Vergleich zum Vorjahr ein Mehraufwand aus<br />
dem für die Sport-Events wieder eingesetzten Regelprogramm<br />
von 14,9 Mio. Euro gegenüber. Abgesehen<br />
von dem Sondereffekt der Sportgroßereignisse<br />
bleibt festzuhalten, dass das <strong>ZDF</strong> seine<br />
Bemühungen um eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit<br />
bei der Programmerstellung konsequent<br />
und erfolgreich fortsetzt.<br />
Im Zuge der dynamisch fortschreitenden Digitalisierung<br />
verschmilzt das klassische Fernsehen<br />
weiter mit dem Metamedium Internet. Dabei wird<br />
das bisherige programmstrukturierte Fernsehen<br />
mit vorgegebenem linearem Zeitablauf durch die<br />
technische Konvergenz mehr und mehr zu einem<br />
Teil des multimedialen Netzes. Allerdings verdrängt<br />
das World Wide Web das klassische Fernsehen<br />
keineswegs vollständig, sondern ergänzt<br />
es um weitere Funktionsmerkmale. Beschleunigt<br />
wird die Entwicklung durch den sukzessiven Einzug<br />
von Internet-Features auf dem Bildschirm<br />
moderner Hybrid-Fernsehgeräte. Parallel zur kompetitiven<br />
Koexistenz unterschiedlicher Mediengattungen<br />
intensiviert sich der Wunsch der Menschen<br />
nach permanenter Erreichbarkeit von Medienangeboten<br />
zu jeder Zeit und an möglichst jedem Ort.<br />
Leistungsfähigere Übertragungsnetze und mobile<br />
Endgeräte stützen diesen Trend, lösen dabei entsprechende<br />
neue Bedürfnisse gerade bei jungen<br />
Menschen überhaupt erst aus und tragen im umfassenden<br />
Wettbewerb der elektronischen Medien<br />
folglich selbst zu einer steigenden Markt- und Publikumsfragmentierung<br />
bei. Trotz wachsender<br />
Konkurrenz erfährt das Fernsehen aber auch eine<br />
neue Aufwertung durch einen der wichtigsten<br />
technologischen Trends im deutschsprachigen<br />
Broadcast-Markt, den Übergang zum hochauflösenden<br />
Fernsehen (HDTV).<br />
Im digitalen Zeitalter ist es für das <strong>ZDF</strong>-Hauptprogramm<br />
mit einem Informationsanteil von rund 50<br />
Prozent eine große Herausforderung, sich erfolgreich<br />
auf einem der wettbewerbsintensivsten TV-<br />
Märkte der Welt zu positionieren. Das <strong>ZDF</strong> bleibt<br />
weiterhin der Sender mit dem höchsten Informationsanteil<br />
aller deutschen Vollprogramme und mit<br />
einem entsprechend herausragenden Programmprofil.<br />
In der Informationsflut der digitalen Welt<br />
kommt ihm als öffentlich-rechtlichem Medienunternehmen<br />
durch seinen publizistischen Auftrag<br />
im Sinne eines qualitativ zuverlässigen und professionellen<br />
Journalismus ein unverzichtbarer<br />
Stellenwert zu, indem es eine publizistische Öffentlichkeit<br />
frei von Wirtschaftsinteressen herzustellen<br />
hat. So übernimmt es in einer immer komplexeren<br />
globalisierten Welt intensive Anstrengungen,<br />
über die aktuelle Berichterstattung hinaus<br />
seine Kompetenz im Aufzeigen und Erklären von<br />
Hintergründen und Zusammenhängen unter Beweis<br />
zu stellen: Gesellschaftliche Kernprobleme,<br />
demokratische Prozesse, politische und wirtschaftliche<br />
Positionen werden etwa in der Wahlberichterstattung<br />
und an aktuellen Schwerpunkttagen<br />
dargestellt und diskutiert.<br />
Auch im Jahr 2011 wird das <strong>ZDF</strong> erneut mitdefinieren,<br />
was im deutschen Fernsehen interessant,<br />
gut und erfolgreich ist. Die <strong>ZDF</strong>-Programme zeigen,<br />
wie Fernsehen zeitgemäß informieren, unterhalten,<br />
bilden und insgesamt orientieren kann.<br />
Dabei gilt es für das <strong>ZDF</strong> als öffentlich-rechtlicher<br />
Sender, auf Programmqualität zu bauen und<br />
deren Kern eines vielfältigen, journalistisch unabhängigen,<br />
der gesellschaftlichen Integration verpflichteten<br />
und auf die Grundwerte unserer Gesellschaft<br />
bauenden Kanal-, Portal- und Sendungsangebots<br />
wettbewerbsorientiert und zeitgemäß<br />
fortzuentwickeln.<br />
Das Fernsehen ist Umfragen zufolge für die Bundesbürger<br />
nach wie vor die wichtigste Informationsquelle<br />
in Wahlkampfzeiten. Für das <strong>ZDF</strong> ist<br />
dies Auftrag und Ansporn zugleich, die im Jahr<br />
2011 anstehenden Wahlgänge in seinen Sen-<br />
284 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
dungen publizistisch zu spiegeln und einzuordnen<br />
sowie darüber hinaus Bürgern vielfältige Möglichkeiten<br />
zu bieten, sich aktiv an den Debatten zu<br />
beteiligen. Die Wahlberichterstattung des Jahres<br />
2011 umfasst die Landtagswahlen in Sachsen-<br />
Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, die Bürgerschaftswahl<br />
in Bremen sowie die Abgeordnetenhauswahl in<br />
Berlin.<br />
Das Sportjahr 2011 wird nicht wie das Jahr 2010<br />
von herausragenden Großereignissen wie der<br />
Fußball-Weltmeisterschaft der Männer und den<br />
Olympischen Winterspielen geprägt. Besondere<br />
Ereignisse werden die Alpine Ski-Weltmeisterschaft<br />
sowie die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft<br />
in Deutschland sein, die gemeinsam mit der ARD<br />
übertragen werden. Des Weiteren wird sich die<br />
Sportberichterstattung auf die Wintersport-Wochenenden<br />
im Wechsel mit der ARD konzentrieren,<br />
einschließlich der Übertragung der Vierschanzentournee<br />
im Skispringen. Livefußball wird, außer<br />
bei den Spielen der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft,<br />
auch bei Länderspielen der deutschen<br />
Nationalmannschaft (Männer und Frauen) sowie<br />
im Rahmen des DFB-Pokals zu sehen sein.<br />
Die Lebenswelt der Menschen wird insgesamt<br />
immer komplexer. Das <strong>ZDF</strong> will für die unterschiedlichen,<br />
zum Teil neuartigen Lebenssituationen<br />
Orientierung bieten und dabei nahe an den<br />
Menschen sein. Zusammenhänge werden aufgezeigt,<br />
Hintergründe werden erhellt, Geschehnisse<br />
werden emotional nacherlebbar, aber gleichzeitig<br />
wird auch der kritische Blick der Zuschauer geschärft.<br />
Auch die Vermittlung von Wissen und die<br />
Darstellung der Vielfältigkeit von Kultur und Natur<br />
ist eine der Domänen des <strong>ZDF</strong>. Historische und<br />
zeitgeschichtliche Dokumentationen, Wissenschafts-<br />
und Kulturmagazine, Natur- und Tiersendungen<br />
ordnen die verschiedenartigsten Phänomene<br />
sinnvoll in einen Gesamtzusammenhang<br />
ein mit dem Anspruch, komplexe Sachverhalte<br />
möglichst vielen Zuschauern nachvollziehbar darzustellen.<br />
Auch im Jahr 2011 wird das <strong>ZDF</strong> seine<br />
Kompetenz in Highend-Dokumentationen ausbauen<br />
und setzt dabei verstärkt auf die Erfahrungen<br />
und Erfolge der letzten Jahre. Größere Zusammenhänge<br />
werden hergestellt und übergreifende<br />
Fragestellungen angegangen, die die<br />
essentiellen Herausforderungen unserer Gesellschaft,<br />
aber auch der gesamten Menschheit betreffen.<br />
Die kulturwissenschaftlichen Dokumentationen<br />
bereiten Themen über Länder, Menschen,<br />
Geschichte und Kultur so auf, dass sie auf unterhaltende<br />
und spannende Weise einem breiten<br />
Publikum leichter zugänglich werden.<br />
Der andauernde Erfolg bei Zuschauerschaft und<br />
Fernsehkritik ist Ausweis für die Reputation, mit<br />
der die historischen, kultur- und zeitgeschichtlichen<br />
Dokumentationen, aber auch die Naturdokumentationen<br />
des <strong>ZDF</strong> bedacht werden.<br />
Programmhighlights zu setzen, Events mit Wiedererkennbarkeit<br />
anzubieten sowie eine Verbindung<br />
aus Erlebnis, unterhaltendem Zeitgeschehen<br />
und Alltagskultur herzustellen, sind die Herausforderungen,<br />
denen sich das <strong>ZDF</strong> im Bereich<br />
der Show nach wie vor zu stellen hat. Im Blick auf<br />
die Erreichbarkeit der jüngeren Zielgruppe ist die<br />
konsequente Modernisierung und Weiterentwicklung<br />
der Wissensshows ein besonderer<br />
Schwerpunkt.<br />
Zeitgemäß, lebendig und nah am öffentlichen Diskurs:<br />
Nach diesen Kriterien wählt das <strong>ZDF</strong> bei<br />
Fernsehfilmen und Mehrteilern seine Geschichten,<br />
Themenfelder und Lebenswirklichkeiten, seine<br />
Sujets und Milieus aus. Die fiktionalen Programme<br />
sollen dabei nicht nur unterhalten, sondern auch<br />
die Reflexion individueller wie gesellschaftlicher<br />
Verhaltensweisen und Prozesse anregen. Im Jahr<br />
2011 soll die gewohnt abwechslungsreiche Mischung<br />
aus Komödien, Krimis, melodramatischen<br />
und sozialen Filmstoffen fortgeführt werden.<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 285
Gekonnt inszeniert und hochkarätig besetzt, werden<br />
weiterhin die emotionalen Verfilmungen von<br />
melodramatischen Stoffen das erfolgreiche Format<br />
des <strong>ZDF</strong>-Sonntagsfilms repräsentieren. Anrührende<br />
Romantik in faszinierender Landschaft<br />
bleibt das bestimmende Element auf dem sonntäglichen<br />
Sendeplatz.<br />
Das <strong>ZDF</strong> wird als Anbieter hochwertiger, moderner<br />
Kinounterhaltung auf den Sendeplätzen im<br />
Montagskino sowie unter dem Label KinoMagie<br />
mit Erstsendungen in der Primetime, an Feiertagen<br />
und an Sonntagnachmittagen wieder starke<br />
Akzente setzen.<br />
Die Sendeleistung des Gemeinschaftsprogramms<br />
3sat entspricht mit 525 600 Minuten dem Ansatz<br />
des Vorjahres und geht mit einem um 2,8 Mio. Euro<br />
geringeren Sendeaufwand von 40,8 Mio. Euro<br />
einher. Die Kürzung resultiert in erster Linie aus<br />
der internen Umschichtung von Finanzmitteln insbesondere<br />
für die Weiterentwicklung des<br />
<strong>ZDF</strong>kulturkanals.<br />
Der Sendeaufwand für ARTE beträgt 37,7 Mio. Euro<br />
und ist gegenüber dem Vorjahr mit einem Anstieg<br />
von 0,7 Mio. Euro verbunden. Dabei erhöht<br />
sich die Sendeleistung gegenüber dem Vorjahresansatz<br />
um 10 000 Minuten auf nunmehr 80 000<br />
Minuten. Dem Sendeaufwand stehen entsprechende<br />
ARTE-Erträge gegenüber, die dem <strong>ZDF</strong><br />
von ARTE Deutschland zufließen. Für PHOENIX ist<br />
2011 ein Betrag von 18,6 Mio. Euro (./.0,3 Mio. Euro)<br />
vorgesehen.<br />
Der Ansatz für den Kinderkanal beim <strong>ZDF</strong> beträgt<br />
41,4 Mio. Euro. Er beinhaltet sowohl den Aufwand<br />
für vom <strong>ZDF</strong> zugelieferte Programme als auch die<br />
Kostenbeteiligung des <strong>ZDF</strong> an den in der Zentrale<br />
in Erfurt erstellten Programmbeiträgen.<br />
Die Aufwendungen für <strong>ZDF</strong>neo liegen mit<br />
30,2 Mio. Euro um 5,1 Mio. Euro unter dem Ansatz<br />
des Vorjahres. Diese Reduzierung im Vergleich<br />
zum Vorjahr resultiert in erster Linie aus der<br />
Kostenumgliederung der Digitalen Sendeleitung<br />
und stellt somit keine Schwächung von <strong>ZDF</strong>neo<br />
dar.<br />
Der Haushaltsplan 2011 sieht für den weiteren<br />
Ausbau des <strong>ZDF</strong>infokanals, der zukünftig die Informations-Kernkompetenz<br />
des <strong>ZDF</strong> in die multimediale<br />
Welt verlängern soll, um 3,6 Mio. Euro<br />
höhere Aufwendungen von 17,9 Mio. Euro vor.<br />
Für den am 1. April 2011 auf Sendung gehenden<br />
<strong>ZDF</strong>kulturkanal ist eine Aufstockung des Ansatzes<br />
um 4,6 Mio. Euro auf 13,4 Mio. Euro vorgesehen.<br />
Mit der Weiterentwicklung des 1999 gegründeten<br />
<strong>ZDF</strong>theaterkanals zum <strong>ZDF</strong>kulturkanal wird das<br />
<strong>ZDF</strong> neue Akzente unter den kulturellen audiovisuellen<br />
Medien setzen. Damit sollen die Zugangsbarrieren<br />
zu kulturellen Inhalten gesenkt, jüngere<br />
Zuschauer verstärkt an kulturelle Inhalte herangeführt<br />
und gleichzeitig an die Marke <strong>ZDF</strong> gebunden<br />
werden.<br />
Neben den programminhaltlichen Entwicklungen<br />
ist das hochauflösende Fernsehen ein unverwechselbares<br />
Positionierungsmerkmal im<br />
Medienwettbewerb. Mit dem Start der HDTV-Regelausstrahlung<br />
für die Hauptprogramme von<br />
<strong>ZDF</strong> und ARD gingen die Olympischen Winterspiele<br />
2010 mit ihren rasanten Sportarten vor<br />
spektakulärer Kulisse als die bislang »schärfsten<br />
Spiele aller Zeiten« in die Geschichte des Mediums<br />
Fernsehen ein. Hochauflösende Bilder von<br />
herausragender Brillanz und Schärfe und mit digitalem<br />
Surround-Ton lassen die Vorzüge moderner<br />
großflächiger Flachbildschirme für die Zuschauerinnen<br />
und Zuschauer erst richtig erfahrbar werden.<br />
Exzellente Qualität in Bild und Ton verleihen,<br />
gerade bei hochklassigen Liveübertragungen, gemeinsamen<br />
Fernseherlebnissen in der Familie<br />
oder im Freundeskreis eine schon verloren geglaubte<br />
Attraktivität.<br />
286 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>
Die Aufwendungen der Gemeinkostenbereiche,<br />
die für die Gesamtheit des <strong>ZDF</strong> tätig sind und<br />
folglich nicht unmittelbar Produktionen oder dem<br />
Programm zugeordnet werden können, sind im<br />
Haushalt 2011 um rund 2,8 Mio. Euro beziehungsweise<br />
rund 1,3 Prozent höher angesetzt als<br />
noch im Vorjahr und betragen nunmehr<br />
226,5 Mio. Euro. Ursächlich für den Anstieg der<br />
Aufwendungen ist zunächst die Erhöhung der<br />
Personalaufwendungen innerhalb der Programmdirektion/Leitung<br />
insbesondere aufgrund der Zuordnung<br />
des Produktionsmanagements von <strong>ZDF</strong>neo<br />
direkt zum Bereich Produktionsmanagement<br />
Programmdirektion sowie durch notwendige personelle<br />
Ergänzungen. Dazu kommen innerhalb<br />
der Chefredaktion/Außenstudios neben vielen<br />
kleinen Änderungen und Anpassungen bei einzelnen<br />
Außenstudios insbesondere höhere Ansätze<br />
bei den DLP-Kosten des Studios London und des<br />
Hauptstadt-/Landesstudios Berlin. Darüber hinaus<br />
fallen Mehraufwendungen innerhalb der Verwaltungsdirektion/Leitung/Zentrale<br />
Bereiche bei<br />
der Hauptabteilung Personal hauptsächlich aufgrund<br />
der gestiegenen Verrechnung von Leistungen<br />
der Dienstleisterbereiche Informations- und<br />
Systemtechnologie und Gebäudemanagement<br />
an. Entlastet werden die Gemeinkostenbereiche<br />
durch eine Umlage an die Dienstleister in Höhe<br />
von ./.17,5 Mio. Euro. Die Übrigen Gemeinkosten<br />
belaufen sich auf 233,3 Mio. Euro. In dieser Position<br />
sind nicht unmittelbar beeinflussbare Kostenkomponenten<br />
wie der betriebliche Steueraufwand,<br />
der Gebühreneinzug und die Zinsaufwendungen<br />
zentral unter einer Haushaltsstellenuntergruppe<br />
veranschlagt.<br />
Die Dienstleisterbereiche sind mit dem Saldo aus<br />
Erlösen und Kosten in Höhe von rund 10,5 Mio. Euro<br />
budgetiert, was einem positiven Zusatzaufwand<br />
in dieser Höhe entspricht. Damit verschlechtert<br />
sich das Ergebnis der Dienstleister gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2,8 Mio. Euro. Insgesamt stehen<br />
dem von den Dienstleistern abgegebenen Leistungsvolumen<br />
− also den Erlösen − in Höhe von<br />
393,3 Mio. Euro Kosten von 403,8 Mio. Euro<br />
gegenüber.<br />
Investitionshaushalt 2011<br />
Der Investitionshaushalt weist Einnahmen in Höhe<br />
von 97,0 Mio. Euro und Ausgaben in Höhe von<br />
158,4 Mio. Euro auf. Daraus ergibt sich ein negatives<br />
Finanzierungsergebnis von ./.61,5 Mio. Euro,<br />
das ist ein um 94,3 Mio. Euro geringeres Ergebnis<br />
als im Vorjahr, bedingt im Wesentlichen durch höhere<br />
Sach- und Programminvestitionen.<br />
Auf der Einnahmenseite sind hauptsächlich Abschreibungen<br />
auf Sachanlagen in Höhe von<br />
68,1 Mio. Euro, Versorgungsrückstellungen von<br />
26,8 Mio. Euro und andere langfristige Rückstellungen<br />
in Höhe von 1,5 Mio. Euro eingestellt.<br />
Von den Ausgaben entfallen 82,7 Mio. Euro auf<br />
die Sachinvestitionen. Der Anteil der Sachinvestitionen<br />
an den Gesamtausgaben liegt damit bei<br />
rund 52 Prozent.<br />
Der größte Anteil der Sachinvestitionen entfällt auf<br />
die Geschäftsbereiche Informations- und Systemtechnologie<br />
(26,8 Mio. Euro) und Produktionsund<br />
Sendebetrieb (24,0 Mio. Euro) der Produktionsdirektion.<br />
Dabei handelt es sich um umfassende<br />
Reinvestitionen bei den<br />
produktionstechnischen Einrichtungen und der IT-<br />
Infrastruktur, um beispielsweise veraltete Systeme<br />
auszutauschen oder die sukzessive Einführung<br />
der HDTV-Technologie im Produktions- und Sendeumfeld<br />
fortzusetzen. Die größte Erneuerungsinvestition<br />
innerhalb der Verwaltungsdirektion stellt<br />
die weitere Umsetzung des Sicherheitskonzeptes<br />
im Sendezentrum Mainz durch den Geschäftsbereich<br />
Gebäudemanagement dar. Die beschriebenen<br />
Maßnahmen werden grundsätzlich eng<br />
nach den gesetzlichen, programmlichen und medienpolitischen<br />
Vorgaben beziehungsweise auf<br />
die Rahmenbedingungen und strategischen Ziele<br />
<strong>Finanzen</strong><br />
I 287
Haushaltspläne<br />
2011 und 2010<br />
Betriebshaushalt 2011 1 2010 2 2011 1 2010 2<br />
Erträge<br />
Mio. € Mio. € Mio. € Mio. €<br />
Aufwendungen<br />
Anteil an den Fernsehgebühren 1 718,6 1 752,5 Personalaufwand/Zentralbudget 26,7 20,5<br />
Erträge aus dem Werbefernsehen 111,0 125,0 Programmbereiche 1 486,2 1 562,0<br />
Zinserträge 15,6 15,6 Gemeinkostenbereiche 226,5 223,7<br />
Übrige Erträge 148,3 152,7 Umlageentlastung<br />
Gemeinkostenbereiche –17,5 –15,6<br />
Übrige Gemeinkosten 233,3 249,4<br />
Dienstleisterbereiche 3 10,5 0,8<br />
Summe Erträge 1 993,4 2 045,8 Summe Aufwendungen 1 965,7 2 040,8<br />
Jahresergebnis 27,7 5,0<br />
1<br />
Der Haushaltsplan für das<br />
Geschäftsjahr 2011 ist am<br />
26. November 2010 vom Verwaltungsrat<br />
beschlossen und am<br />
10. Dezember 2010 vom Fernsehrat<br />
in öffentlicher Sitzung beraten<br />
und genehmigt worden<br />
2<br />
Der Haushaltsplan für das<br />
Geschäftsjahr 2010 ist am<br />
27. November 2009 vom Verwaltungsrat<br />
beschlossen und am<br />
11. Dezember 2009 vom Fernsehrat<br />
in öffentlicher Sitzung beraten<br />
und genehmigt worden<br />
3<br />
Ein negativer (positiver)<br />
Zusatzaufwand entspricht<br />
einem Überschuss (Defizit)<br />
des jeweiligen Dienstleisters<br />
Investitionshaushalt<br />
Einnahmen<br />
Abschreibungen und<br />
Anlagenabgänge 68,1 68,8<br />
Ausgaben<br />
Sachinvestitionen 82,7 77,3<br />
Programminvestitionen 43,8<br />
Verminderung Programmvermögen 45,9 Forderung<br />
Langfristige Rückstellungen 28,3 13,6 Rückdeckungsversicherung 14,8 14,7<br />
Sonstige Einnahmen 0,6 0,2 Zuweisung Versorgungsstock 16,2 3,2<br />
Finanzinvestitionen 0,9 0,4<br />
Summe Einnahmen 97,0 128,5 Summe Ausgaben 158,4 95,7<br />
Finanzierungsergebnis –61,5 32,8<br />
Zuführung zur Rücklage 37,8<br />
Entnahme aus der Rücklage 33,7<br />
(Ergebnis Betriebshaushalt) (27,7) (5,0)<br />
(Ergebnis Investitionshaushalt) (–61,5) (32,8)<br />
Zuführung zum Anstaltskapital 61,5<br />
Entnahme aus dem Anstaltskapital 32,8<br />
des <strong>ZDF</strong> hin ausgerichtet. Anders als im Vorjahr<br />
ist bei den Programminvestitionen ein Zuführungssaldo<br />
in Höhe von 43,8 Mio. Euro im Wesentlichen<br />
aus der Anzahlung für Sportrechte vorgesehen.<br />
In den Ansätzen für die Anderen Investitionen<br />
von rund 31,9 Mio. Euro sind vor allem<br />
Mittel für den Aufbau des Versorgungsstocks und<br />
den Forderungsaufbau gegen die Rückdeckungsversicherung<br />
enthalten.<br />
288 I<br />
2010.<strong>Jahrbuch</strong>