Energieverbrauch in der Wohnmeditation
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<strong>Wohnmeditation</strong> -<br />
Energiebewusst durch den Wohnalltag<br />
1 Vorwort / E<strong>in</strong>leitung<br />
Das Wort "<strong>Wohnmeditation</strong>" ist aus e<strong>in</strong>em persönlichen<br />
Bedürfnis entstanden, welches vor allem beabsichtigt,<br />
alle Vorgänge, die mit dem Wohnen zusammenhängen,<br />
bewusst und ursprünglich wahrzunehmen.<br />
Durch e<strong>in</strong>e verän<strong>der</strong>te Wohnsituation sollen<br />
assoziativ und auf e<strong>in</strong>fachste Weise, tiefgründigere<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Energieabläufe heutigen Wohnens<br />
gewonnen werden. Bei <strong>der</strong> <strong>Wohnmeditation</strong> geht es<br />
hauptsächlich darum, alles wegzulassen, was nicht<br />
notwendigerweise zur Behausung e<strong>in</strong>es Menschen<br />
gehört, und die D<strong>in</strong>ge hervorzuheben, die lebenserhaltend<br />
s<strong>in</strong>d. Damit soll e<strong>in</strong> Gespür dafür geweckt<br />
werden, welchen Anspruch an Energiemenge wir<br />
eigentlich hätten. Ferner soll man dadurch wie<strong>der</strong> zu<br />
schätzen lernen, was uns die Natur jeden Tag aufs<br />
Neue schenkt.<br />
Heutzutage s<strong>in</strong>d wir <strong>der</strong>massen damit beschäftigt,<br />
unser Heim zu gestalten, dass wir die D<strong>in</strong>ge, die das<br />
Wohnen grundsätzlich ausmachen, völlig ausschliessen<br />
wollen! Für uns geht es hauptsächlich darum,<br />
möglichst wenig Zeit mit D<strong>in</strong>gen zu verbr<strong>in</strong>gen, die<br />
getan werden müssen, um somit mehr Zeit für an<strong>der</strong>e,<br />
freiwillige Sachen zu haben. Dies ist erst e<strong>in</strong>mal<br />
nichts Ungewöhnliches und nichts Neues, denn wir<br />
streben generell nach dem, was für uns e<strong>in</strong>facher und<br />
erfreulicher ersche<strong>in</strong>t. Was für mich aber bedeuten<strong>der</strong><br />
ist, s<strong>in</strong>d die Folgen, die aus dieser immer anspruchsvolleren<br />
E<strong>in</strong>stellung entstehen.<br />
Die Auswirkungen auf die Umwelt, die durch diese<br />
fortschreitende Entwicklung entstehen, s<strong>in</strong>d erschre-<br />
ckend. Diese s<strong>in</strong>d mir erstmals bewusst geworden,<br />
als ich e<strong>in</strong> persönliches ökologisches Profil erstellt<br />
und ausgearbeitet habe. Anhand dieses Profils wurde<br />
mir klar, wie wir täglich unserem gewohnten verschwen<strong>der</strong>ischen<br />
Lebensstil nachgehen, und damit<br />
unsere Erde völlig übernutzen. Unser heutiges System<br />
und unser mo<strong>der</strong>ner Lebensstil funktioniert nur<br />
deshalb, weil <strong>der</strong> grösste Teil unserer Weltbevölkerung<br />
gegenwärtig noch mit massiven E<strong>in</strong>schränkungen<br />
<strong>der</strong> Lebensqualität dafür bezahlt. Ausserdem<br />
wird durch dieses anspruchsvolle, aber unbewusste<br />
Leben auch noch die persönliche Entwicklung sehr<br />
negativ bee<strong>in</strong>flusst. Das ist mir vor allem durch eigene<br />
negative Erfahrungen aufgefallen (Beispiel: Passive<br />
Lebensweise durch viel fernsehen / computern<br />
und die daraus resultierenden sozialen, kommunikativen<br />
und körperlichen Langzeitschäden). Der eigentliche<br />
S<strong>in</strong>n, Zeit und Erholung durch unterstützende<br />
und unterhaltende Technologie zu erhalten, erweist<br />
sich letztendlich als beson<strong>der</strong>s heimtückisch. E<strong>in</strong>erseits<br />
gew<strong>in</strong>nen wir durch fortschrittliche Technik und<br />
Entwicklung im Wohnbereich überreichlich Zeit, an<strong>der</strong>erseits<br />
füllen wir diese Zeit mit belanglosen, unterhaltenden<br />
Sachen aus und verlieren dadurch den wirklichen<br />
S<strong>in</strong>n des Wohnens aus den Augen.<br />
Me<strong>in</strong> Anliegen ist es, diesen S<strong>in</strong>n wie<strong>der</strong> hervorzuheben,<br />
und dabei e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Möglichkeit aufzuzeigen,<br />
auf e<strong>in</strong>fache Weise den eigenen ökologischen<br />
Fussabdruck auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum zu reduzieren.<br />
Um dies zu erreichen, braucht es, me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung<br />
nach, e<strong>in</strong>e tiefere Erfahrung als e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tellektuelle. Die<br />
<strong>Wohnmeditation</strong> soll dazu e<strong>in</strong>e Möglichkeit bieten,<br />
weil man sich dabei "aktiv" mit dem Thema Wohnen<br />
beschäftigt. Als Projekt für me<strong>in</strong>e Arbeit möchte ich<br />
e<strong>in</strong>en Selbstversuch durchführen. Das heisst, ich<br />
möchte selbst diese <strong>Wohnmeditation</strong> gemäss me<strong>in</strong>en<br />
Vorgaben ausführen und erleben. Nur auf diese Weise<br />
ist es me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach möglich, die gemachten<br />
Erfahrungen an<strong>der</strong>en glaubwürdig mitzuteilen<br />
o<strong>der</strong> zu empfehlen. Ich erhoffe mir, neben baubiologischen<br />
und bauökologischen Möglichkeiten auch mehr<br />
über mich selbst zu erfahren. Wie reagiert <strong>der</strong> Körper<br />
auf e<strong>in</strong>e solche Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebensumstände?<br />
Was bewirkt es geistig <strong>in</strong> mir? Wie wirkt es sich auf<br />
me<strong>in</strong>e Gefühle, me<strong>in</strong>e Zufriedenheit aus? Ist es möglich,<br />
sich auf diese Weise, auf e<strong>in</strong>e positive Art zu<br />
verän<strong>der</strong>n?<br />
Diesen und noch weiteren Fragen werde ich im<br />
Selbstversuch auf den Grund gehen. Aus dem Ergebnis<br />
dieser Erfahrung soll dann e<strong>in</strong>e konzeptionelle<br />
<strong>Wohnmeditation</strong>s-E<strong>in</strong>heit geplant werden, die als<br />
alternative Aufklärungsmöglichkeit e<strong>in</strong>en Beitrag zur<br />
zukünftigen Baubiologie / Bauökologie leisten soll.<br />
Eidgenössische Fachprüfung Baubiologie/Bauökologie - Abschlussarbeit - Steivan Canal 4