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Ausgabe 4 - 22. Juni 2011<br />

Neue Energien<br />

1<br />

... im Norden<br />

Wirtschaftsmotor Solarenergie


2<br />

Neue Energien im Norden<br />

• Süderlügum<br />

•Niebüll<br />

•Leck<br />

•Risum-Lindholm<br />

•<br />

Harrislee<br />

•Schafflund<br />

•Handewitt<br />

•<br />

• Flensbur<br />

Steinbergk<br />

•Tarp<br />

•Bredstedt<br />

•Viöl<br />

•Husum<br />

•Husum-Mildstedt<br />

Silberstedt<br />

•<br />

Schleswig•<br />

Fahr<br />

•Friedrichstadt<br />

•<br />

Die Kraft der Sonne<br />

Wertschöpfung aus der Kraft der Sonne: Die Solarenergie<br />

ist zum Motor der Wirtschaft in der Bioenergie-Region<br />

Nordfriesland Nord, ja, in ganz Nordfriesland<br />

geworden. Lesen Sie mehr dazu unter anderem<br />

auf den Seiten 8/9 und in den Unternehmensporträts<br />

auf den Seiten 6und 12.<br />

•<br />

Wesselburenerkoog<br />

•Lunden<br />

•Erfde<br />

• Hennstedt<br />

•Weddingstedt<br />

•Heide<br />

Fockbeck<br />

»Neue Energien im Norden« jetzt für den ganzen Norden: Erstmals mit dieser<br />

Ausgabe erscheint unser Magazin in ganz Nordfriesland in einer Auflage von<br />

56.000 Exemplaren. Aktuelles aus der AktivRegion Nordfriesland Nord finden Sie<br />

hier weiterhin, diesmal auf der Seite 14.<br />

Kontakt zur Redaktion dieses Magazins:<br />

<strong>Kromrey</strong> <strong>Kommunikation</strong><br />

Gudrun <strong>Kromrey</strong>, Katja Rosenburg,<br />

Heike Wells<br />

Westen de Kark 21<br />

25872 Ostenfeld<br />

www.kromrey-kommunikation.de<br />

E-Mail: info@kromrey-kommunikation.de<br />

Tel. 04845 790424<br />

Fax 04845 790411<br />

Kontakt für Anzeigenschaltung:<br />

Christiane Stoltenberg, Telefon 0461 588228<br />

stoltenberg@moinmoin.de<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im September 2011<br />

Download dieser Ausgabe:<br />

www.nf-palette.de<br />

www.aktivregion-nf-nord.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

LAG AktivRegion<br />

Nordfriesland Nord e.V.<br />

in Kooperation mit dem<br />

Kopp & Thomas Verlag GmbH<br />

Am Friedenshügel 2, 24941 Flensburg<br />

Telefon 0461 588-0, Fax 0461 588-58<br />

www.moinmoin.de<br />

ktv-verlag@moinmoin.de<br />

Redaktion: Heike Wells<br />

Gudrun <strong>Kromrey</strong><br />

Andreas Birresborn (Fotograf)<br />

Marion Laß<br />

Nicola Jahn (v.f.d. Layout)<br />

Anzeigen: Christiane Stoltenberg • Gudrun <strong>Kromrey</strong> • Katja Rosenburg<br />

Jürgen Carstensen • Ulf Meyer<br />

Technischer Leiter: Rüdiger Bendorff<br />

Layout/Produktion: Karsten Behrendt<br />

Vertrieb: Anette Düring • Sabrina Pittelkow<br />

Geschäftsführung: Friedrich Bork (v.i.S.d.P.)<br />

Druck: Frank Druck GmbH & Co. KG • Industriestraße 20 • 24211 Preetz<br />

Nachdruck oder Vervielfältigungen nur mit Genehmigung des Verlages. Anzeigenentwürfe des Verlages sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Keine Gewährleistung für die Richtigkeit telefonisch und digital übermittelter Anzeigen, Änderungen oder Druckfehler. Anzeigeninhalte<br />

in der Verantwortung der Auftraggeber. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.<br />

Anzeigen-Preisliste Nr. 34 vom 1.1.2011


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ich freue mich, dass »Neue<br />

Energien im Norden«, die Zeitschrift<br />

der Bioenergie-Region<br />

Nordfriesland Nord, ab jetzt<br />

kreisweit erscheint. Entstanden<br />

ist sie aus der nördlichsten<br />

der nordfriesischen Aktivregionen.<br />

Die von der EU geförderten<br />

Aktivregionen verfolgen<br />

das Ziel, ihre jeweilige Region<br />

mit starker Bürgerbeteiligung<br />

weiterzuentwickeln, also Politik<br />

»aus der Region für die<br />

Region« zu betreiben. Welche<br />

Handlungsfelder dabei im<br />

Mittelpunkt stehen, entscheidet<br />

jede Region selbst. Das<br />

nördliche Nordfriesland hat<br />

einen deutlichen Schwerpunkt<br />

auf die Förderung der erneuerbaren<br />

Energien gelegt. Doch<br />

Windkraft, Sonnenenergie,<br />

Erdwärme und Biogas stoßen<br />

im gesamten Kreisgebiet auf<br />

großes Interesse. Deshalb ist<br />

es nur folgerichtig, diese Zeitschrift<br />

ab jetzt kreisweit zu<br />

veröffentlichen.<br />

Immer stärker setzt sich die<br />

Erkenntnis durch, dass der<br />

weltweit wachsende Energiebedarf<br />

langfristig nicht mehr<br />

durch Atomkraft und fossile<br />

Energieträger gestillt werden<br />

darf. Ausschlaggebend sind<br />

die Gefahren der Atomkraftwerke<br />

und der Klimawandel.<br />

Gerade unsere Heimat, die ja<br />

zu großen Teilen unter dem<br />

Meeresspiegel liegt, ist vom<br />

Klimawandel und dem daraus<br />

resultierenden Anstieg des<br />

Meeresspiegels bedroht.<br />

Deshalb – und begünstigt<br />

durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

– haben zahlreiche<br />

Neue Energien im Norden 3<br />

Menschen in Nordfriesland in<br />

den letzten 20 Jahren eine gewaltige<br />

Entwicklung in Gang<br />

gesetzt: Einzelne Windenergieanlagen<br />

wurden errichtet,<br />

dann Windparks mit vielen<br />

»Mühlen«, die mittlerweile<br />

meist durch weniger, aber leistungsfähigere<br />

Anlagen ersetzt<br />

worden sind. Photovoltaikanlagen<br />

auf Dächern und im<br />

Freiland fangen die Energie<br />

der Sonne ein. Etliche Landwirte<br />

haben Biogasanlagen<br />

gebaut, und auch eine lange<br />

Reihe von Ingenieur- und Planungsbüros,<br />

Industrie-, Handels-<br />

und Handwerksbetrieben<br />

sowie Kreditinstituten haben<br />

zu diesem Boom beigetragen<br />

und selbst davon profitiert.<br />

Inzwischen sichern die »Erneuerbaren«<br />

tausenden Familien<br />

in Nordfriesland ihr tägliches<br />

Auskommen. Lag das nordfriesische<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

je Erwerbstätigem vor zehn<br />

Jahren noch bei 90 Prozent<br />

des Landesdurchschnitts, sind<br />

wir heute bei 98,2 Prozent angekommen.<br />

Das verdanken wir<br />

zum größten Teil dem Wachstum<br />

im Energiesektor.<br />

Als außerordentlich kluger<br />

Schachzug hat sich die<br />

Entscheidung der meisten<br />

nordfriesischen Gemeinden<br />

herausgestellt, nur Bürgerwindparks<br />

zuzulassen. Später<br />

kamen Bürgersolarparks<br />

und -biogasanlagen hinzu. So<br />

fließt der Ertrag aus der Windenergie<br />

nicht in die Taschen<br />

auswärtiger Investoren, sondern<br />

bleibt in der Region, wird<br />

hier ausgegeben, stärkt die<br />

heimische Wirtschaft und die<br />

öffentlichen Haushalte und<br />

sichert zahlreiche Arbeitsplätze<br />

im Kreisgebiet.<br />

Selbstverständlich hat auch<br />

der Kreis Nordfriesland die<br />

Entwicklung nach Kräften<br />

gefördert: Mit unserer Windkraftplanung<br />

waren wir Vorreiter<br />

für das gesamte Land,<br />

seit 1997 betreiben wir eine<br />

eigene Energieleitstelle, und<br />

zur Zeit erarbeiten wir mit vielen<br />

Partnern ein umfassendes<br />

Klimaschutzkonzept. Damit<br />

wollen wir in breiter Kooperation<br />

mit anderen Maßnahmen<br />

fördern, die zu einer<br />

messbaren Reduzierung des<br />

Ausstoßes von Treibhausgasen<br />

führen. Unser Ziel ist es,<br />

der klimafreundlichste Kreis<br />

Deutschlands zu werden.<br />

Trotz aller Fortschritte bleibt<br />

viel zu tun: Auf Landes- und<br />

Bundesebene werden wir weiterhin<br />

als Mahner gegen den<br />

Irrweg CCS und für den schnellen<br />

Ausbau der Stromnetze<br />

auftreten – denn was nützt<br />

der viele Ökostrom, wenn die<br />

Netze fehlen, durch die er zu<br />

den großen Verbrauchern weit<br />

südlich von Hamburg kommen<br />

kann?<br />

Gleichzeitig stehen wir gegenüber<br />

den kommenden Generationen<br />

in der Verantwortung,<br />

auch selbst alles zu tun, um<br />

den Klimawandel nicht noch<br />

weiter anzuheizen. Dazu gehört<br />

unter anderem der weitere<br />

Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien in Nordfriesland<br />

– allerdings mit Augenmaß,<br />

denn eine ausreichende Energieerzeugung<br />

stellt ja nicht<br />

das einzige Kriterium für Lebensqualität<br />

dar. Der Ausbau<br />

der »Erneuerbaren« darf nicht<br />

zu Lasten des Erholungswertes<br />

unseres wunderschönen<br />

Kreises für Einheimische und<br />

Urlaubsgäste gehen.<br />

Auch unter diesem Aspekt benötigt<br />

ein Mammutprojekt wie<br />

die Sicherung der zukünftigen<br />

Energieversorgung, das von<br />

vielen Akteuren gleichzeitig<br />

und unabhängig voneinander<br />

vorangetrieben wird, vernünftige<br />

<strong>Kommunikation</strong>sstränge.<br />

Einer davon kann die<br />

Zeitschrift »Erneuerbare Energien«<br />

werden. Ich wünsche ihr<br />

im gesamten Kreisgebiet viele<br />

aufmerksame Leserinnen und<br />

Leser.<br />

Dieter Harrsen<br />

Landrat des<br />

Kreises Nordfriesland<br />

Für weitere Informationen, Beratung und<br />

Projektförderungen wenden Sie sich bitte an:<br />

LAG AktivRegion Nordfriesland Nord e.V.<br />

Ansprechpartner: T. Schmidt-Baum<br />

Marktstr. 7-9<br />

25917 Leck<br />

Tel. 04661-601 572<br />

E-Mail: t.schmidt-baum@aktivregion-nf-nord.de<br />

FoTo: KREIS NoRDFRIESLAND


4<br />

Neue Energien im Norden<br />

Nordfriesland, Heimat der regenerativen Energien: Schon frühzeitig hat die Region auf die Erneuerbaren gesetzt ...<br />

Erneuerbare Energien in Nordfriesland:<br />

Wertschöpfung für eine ganze Region<br />

NIEBÜLL/BREDSTEDT/HUSUM<br />

– Nordfriesland, Heimat der<br />

regenerativen Energien: Schon<br />

frühzeitig setzten mutige Menschen<br />

hier auf die Erneuerbaren,<br />

bauten die ersten Windparks<br />

Deutschlands, investierten in<br />

Photovoltaik und Biogasanlagen.<br />

So sind Sonne, Wind und<br />

Biomasse neben Tourismus und<br />

Landwirtschaft zum dritten<br />

wirtschaftlichen Standbein und<br />

wichtigen Wertschöpfungsfaktor<br />

für die Region geworden.<br />

Alles begann mit der Windenergie.<br />

Von Beginn der Entwicklung<br />

allein bis Ende 2007 sind<br />

in Nordfriesland 735 Millionen<br />

Euro in Windkraftanlagen und<br />

deren Infrastruktur geflossen,<br />

hat der Bundesverband Wind-<br />

Energie (BWE) errechnet. In den<br />

mehr als drei Jahren seitdem<br />

sind viele weitere Millionen<br />

dazu gekommen. Für Investitionen<br />

in dieser Größenordnung<br />

braucht es vertrauenswürdige<br />

Finanzierungspartner, und da<br />

sind die Banken und Sparkassen<br />

vor Ort die erste Adresse. Die<br />

Bürgerwindparks etwa, die in<br />

Nordfriesland 90 Prozent aller<br />

Windenergieprojekte ausmachen,<br />

sind nach BWE-Informationen<br />

fast ausschließlich über<br />

regionale Kreditinstitute finanziert.<br />

Umgekehrt sind die Betreiber<br />

von Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />

für die Geldhäuser<br />

eine wichtige Größe – als gute<br />

Kunden aus einer Wachstumsbranche,<br />

die Kreditvolumen und<br />

somit Arbeitsplätze sichern.<br />

Was mit der Energiegewinnung<br />

aus Wind seinen Auftakt<br />

fand, hat sich in der Solar- und<br />

Bioenergie fortgesetzt. »Die<br />

Erfolgsgeschichte der Windenergie<br />

hat den erneuerbaren<br />

Energien in der Region den Weg<br />

bereitet«, sagt Asmus Thomsen<br />

von der VR Bank Niebüll.<br />

Kein Wunder, dass diese heute in<br />

den Bank-Bilanzen einen großen<br />

Posten ausmachen. »Sie sind für<br />

die Regionalbanken in Nordfriesland<br />

und damit auch für unser<br />

Haus ein wichtiges strategisches<br />

Geschäftsfeld«, erklärt Peter Pauly,<br />

Leiter des Firmenkundengeschäfts<br />

bei der Volksbank-Raiffeisenbank<br />

Husum-Eiderstedt-Viöl. Bei einigen<br />

der Institute entfallen bis zu<br />

annähernd 50 Prozent des Kreditvolumens<br />

auf Sonne, Wind &Co..<br />

»Unsere Erfahrungen in der Finanzierung<br />

von Produkten zur<br />

CO 2<br />

-neutralen Energiegewinnung<br />

reichen bis ins Jahr 1985<br />

zurück«, berichtet Frank Stäcker,<br />

Vorstandsvorsitzender der Sparund<br />

Leihkasse zu Bredstedt.<br />

Auch der VR-Bank-Beauftragte<br />

für erneuerbare Energien Asmus<br />

Thomsen hat die Entwicklung<br />

von Anfang an begleitet und<br />

erinnert sich gut an diese Anfänge:<br />

»1989 haben wir die erste<br />

Windkraftanlage finanziert. Da<br />

gab es noch kein Erneuerbares-<br />

Energien-Gesetz, und kaum<br />

jemand in der Bankenbranche<br />

kannte sich mit diesem Thema<br />

überhaupt aus – auch wir nicht«,<br />

räumt er freimütig ein. Ähnlich<br />

ging es Wolfgang Mommsen<br />

von der Nord-Ostsee-Sparkasse<br />

(NOSPA): »Wir mussten uns da<br />

erst herantasten.« Die damals<br />

finanzierten Windkraftanlagen<br />

der ersten Stunde sind beziehungsweise<br />

werden zwischenzeitlich<br />

übrigens alle »repowert«,<br />

das heißt durch leistungsfähigere<br />

Modelle ersetzt.<br />

Ob die Solaranlage auf dem<br />

Dach oder ein kompletter Windpark,<br />

die Biogasanlage auf dem<br />

Hof oder die eigene Kleinwindanlage:<br />

Heute verstehen sich<br />

die regionalen Banken in allen<br />

Bereichen der Erneuerbaren als<br />

kompetente Anlaufstellen für<br />

investitionswillige Menschen<br />

aus der Region. »Die frühzeitige<br />

Einbindung der Bank ist dabei<br />

bei auf jeden Fall der optimale<br />

Weg«, betont Peter Pauly.


Neue Energien im Norden 5<br />

... und sorgt damit für konstante Wertschöpfung, stetiges Wachstum und Arbeitsplätze. Fotos: BirresBorn<br />

Aber auch über die reine Kreditfinanzierung<br />

hinaus engagieren<br />

sich die Geldinstitute,<br />

jedes auf seine Art, etwas für<br />

die Erneuerbaren: mit Informationsveranstaltungen<br />

wie<br />

zum Beispiel NOSPA und VR<br />

Bank Niebüll, die seit einigen<br />

Wochen auch ein –selbstverständlich<br />

bei einem regionalen<br />

Unternehmen erworbenes<br />

– Elektroauto als Dienstfahrzeug<br />

unterhält. Die Spar- und<br />

Leihkasse wiederum verweist<br />

unter anderem auf die Unterstützung<br />

des örtlichen Energie<br />

Kompetenz Centrums sowie<br />

die Mitgliedschaft in der Genossenschaft<br />

eE4mobile und in<br />

der AktivRegion Nordfriesland<br />

Nord.<br />

Was die Zukunft angeht, wird<br />

nach übereinstimmender Überzeugung<br />

der Finanzexperten<br />

viel von der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

abhängen, die 2012 in Kraft<br />

treten soll und an die Bundesregierung<br />

und Bundestag in<br />

diesen Tagen letzte Hand anlegen.<br />

Nach dem Boomjahren<br />

2008 bis 2010 sagen sie für die<br />

Solarenergie, die in der Region<br />

die Windkraft als stärkstes<br />

Finanzierungsfeld unter den<br />

Erneuerbaren zwischenzeitlich<br />

abgelöst hat, ein stetiges, aber<br />

moderates Wachstum voraus.<br />

Ähnliches gilt für die Bioenergie,<br />

und für die Windenergie<br />

erwarten sie einen großen<br />

Entwicklungsschub. Kein Wunder,<br />

dass die regionalen Banken<br />

weiter auf Sonne, Wind<br />

und Biomasse setzen. »Neben<br />

den beteiligten Bürgerinnen<br />

und Bürgern profitieren davon<br />

ganze Wirtschaftszweige –wie<br />

zum Beispiel die Landwirtschaft<br />

über die Erzeugung von<br />

Strom aus Biogasanlagen –sowieder<br />

vor- und nachgelagerte<br />

Bereich«, betont Gabriele Hansen,<br />

Firmenkundenbetreuerin<br />

bei der Spar- und Leihkasse.<br />

»Damit kommt der Erfolg der<br />

erneuerbaren Energien nicht<br />

nur Einzelnen zugute, sondern<br />

fördert die gesamte Region.«<br />

eine der ersten im norden finanzierten Windenenergieanlagen von 1989 (im Vordergrund) mit 200 kW<br />

Leistung wird in Kürze abgebaut, im Hintergrund die neueste 3-MW-Anlagengeneration.


6<br />

Neue Energien im Norden<br />

Der erst kürzlich eingeweihte Solarpark Achtrup gehört zu den größten von solar-energie andresen realiserten Projekten. Foto: BirreSBorn<br />

Unternehmensporträt solar-energie andresen:<br />

Vater, Sohn und ein Spezialistenteam<br />

SPRAKEBÜLL – Hans-Christian<br />

Andresen konzentriert sich auf<br />

die Photovoltaik: »Es gibt keinen<br />

besseren Verkäufer als ihn«,<br />

sagt Christian Andresen über<br />

seinen Vater. Der Sohn selbst ist<br />

für den Einkauf zuständig, für<br />

Aquise, Kontaktpflege, hat den<br />

Bereich Elektromobilität neu<br />

eingebracht. Beide haben schon<br />

2005 eine Biogasanlage gebaut:<br />

Das »Unternehmen Andresen« in<br />

Sprakebüll steht wirtschaftlich<br />

auf mehreren Beinen, das kräftigste<br />

ist die solar-energie andresen<br />

GmbH.<br />

Senior Hans-Christian ist Landwirtschaftsmeister,<br />

seit 1971 auf<br />

dem von den Eltern übernommenen<br />

Milchviehbetrieb, hat<br />

parallel ein landwirtschaftliches<br />

Lohnunternehmen aufgebaut<br />

und sich früh, schon zu Beginn<br />

der 1990er Jahre, für die Windenergie<br />

interessiert. »Damals<br />

sah man die ersten Anlagen an<br />

der Küste stehen, das hat mich<br />

an meine Kindheit erinnert«,<br />

erzählt Andresen. Denn schon<br />

sein Vater hatte eine kleine<br />

Windenergieanlage mit Batterie<br />

konstruiert, damit es Elektrizität<br />

gab in Haus und Stall.<br />

Dann kam der Fortschritt in<br />

Form eines Stromnetzes für alle<br />

auch nach Sprakebüll. »In Wind«<br />

machte Hofnachfolger Hans-<br />

Christian Andresen Jahrzehnte<br />

später durch die Planung und<br />

Gründung des ersten Sprakebüller<br />

Bürgerwindparks.<br />

teambesprechung bei solar-energie andresen: Christian (rechts) und Hans-Christian Andresen (2. von links)<br />

mit Vertriebsleiter Andrej Hoch (links) und dem leitenden Mitarbeiter Christian Gershoff. Foto:WeLLS<br />

Junior Christian Andresen hat<br />

in Osnabrück Landwirtschaft<br />

studiert, wollte erst in die Entwicklungshilfe<br />

gehen. Mehrere<br />

Aufenthalte in Südamerika<br />

brachten ihm die Erkenntnis,<br />

»dass ich die Entwicklung der erneuerbaren<br />

Energien hier besser<br />

voranbringen kann.« Also stieg<br />

er in die väterliche Firma ein,<br />

das 2003 mit dem so genannten<br />

1000-Dächer-Programm<br />

der Bundesregierung, dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

und<br />

der ersten eigenen Solaranlage<br />

Fahrt aufnahm.<br />

Heute sind Planung und Projektierung,<br />

Verkauf, Monitoring<br />

und Betriebsführung von<br />

Solaranlagen und -parks das<br />

umsatz- und mit 17 Beschäftigten<br />

auch mitarbeiterstärkste<br />

Segment des Unternehmens.<br />

Der Solarpark Meldorf und,<br />

erst vor wenigen Wochen offiziell<br />

eingeweiht, der Solarpark<br />

Achtrup mit 40.000 einzelnen<br />

Modulen und über acht MWp<br />

Leistung sind nur einige der realisierten<br />

Projekte, dazu kommen<br />

zahlreiche Dachanlagen;<br />

insgesamt wurden bis heute<br />

mehr als 50 MW PV-Leistung<br />

installiert.<br />

2009 kam das Geschäftsfeld<br />

Elektromobilität dazu. Als<br />

Partner im Verbund »Lautlos<br />

durch Deutschland« werden<br />

in Sprakebüll jetzt, neben E-<br />

Fahrzeugen mit zwei und drei<br />

Rädern, moderne Autos vertrieben,<br />

»mit denen man bei<br />

vollem Komfort elektrisch<br />

unterwegs ist«, wie Christian<br />

Andresen es formuliert. Dass es<br />

sich bei dem dafür eingesetzten<br />

»Treibstoff« um Ökostrom<br />

handelt (handeln muss), ist<br />

für ihn selbstverständlich. Gemeinsam<br />

mit Partnern hat er<br />

zudem gerade in Flensburg ein<br />

Geschäft eröffnet mit Verkauf<br />

von Elektrofahrrädern plus<br />

Service. »Damit verdienen wir<br />

noch kein Geld«, so Andresen<br />

junior: »Wir investieren in einen<br />

neuen Markt.«


Neue Energien im Norden 7


8<br />

NORDFRIESLAND - Erst kam die<br />

Windenergie, nun ist auch die<br />

Photovoltaik zum Motor der<br />

Wirtschaft in Nordfriesland<br />

geworden. Was das Finanzierungsvolumen<br />

angeht, hat die<br />

Sonnen- die Windenergie in<br />

den Boomjahren 2009 und 2010<br />

nach Aussage der regionalen<br />

Kreditinstitute sogar abgelöst.<br />

In ganz Schleswig-Holstein<br />

wurden nach Berechnungen<br />

der Landwirtschaftskammer allein<br />

im vergangenen Jahr 6752<br />

neue Anlagen mit insgesamt<br />

366 Megawattpeak (MWp) Solarleistung<br />

neu installiert, und<br />

der Westküstenkreis hat daran<br />

einen erheblichen Anteil: Neben<br />

hunderten von Dach- sind<br />

hier etliche große, zumeist mit<br />

Bürgerbeteiligung realisierte<br />

Freiflächenanlagen ans Netz gegangen,<br />

darunter die erst kürzlich<br />

offiziell eingeweihten in<br />

Achtrup und Ellhöft.<br />

Neue Energien im Norden<br />

Solarenergie:<br />

Motor für die Wirtschaft in Nordfriesland<br />

Millionen für<br />

die Region<br />

Photovoltaik sorgt für Wirtschaftskraft<br />

und Wertschöpfung<br />

auf vielen Ebenen. Da ist einmal<br />

die Einspeisevergütung. Deren<br />

Höhe hat der Projektmanager<br />

der Bioenergie-Region Nordfriesland<br />

Nord Torsten Schmidt-<br />

Baum anhand von Daten der<br />

Netzbetreiber für ganz Nordfriesland<br />

mit 26,6 Millionen<br />

Euro errechnet. Und das allein<br />

für das Jahr 2009, also noch vor<br />

dem Boom von 2010. Geld, das<br />

direkt in die Kassen zumeist privaten<br />

Anlagenbetreiber geflossen<br />

ist.<br />

Dazu kommen die positiven<br />

Auswirkungen für Industrie,<br />

Handel und Handwerk sowie<br />

den regionalen Arbeitsmarkt.<br />

Denn von den Millioneninvestitionen<br />

in die Solaranlagen<br />

profitieren nicht nur die Solarunternehmen<br />

selbst, von denen<br />

es in Nordfriesland etliche gibt,<br />

sondern auch Handwerker vom<br />

Zimmerer bis zum Sanitärbetrieb,<br />

Baumärkte, Banken sowie<br />

andere Dienstleister.<br />

Und die regionale Solarbranche<br />

bleibt auch für die Zukunft optimistisch,<br />

trotz der Entscheidung<br />

der Bundesregierung, die<br />

Einspeisevergütung deutlich zu<br />

reduzieren. Unternehmen berichten<br />

von einer guten Auftragslage,<br />

und findige Betreiber<br />

nutzen die verbliebenen Optionen.<br />

So hat die Politik Solaranlagen<br />

auf Ackerflächen einen<br />

Riegel vorgeschoben, möglich<br />

bleiben sie aber unter anderem<br />

an Autobahnen, Bahnlinien und<br />

auf Konversionsflächen. Einige<br />

Projekte dieser Art sind in der<br />

Region denn auch in Planung<br />

oder bereits im Bau wie der Solarpark<br />

mit Bürgerbeteiligung in<br />

Süderende/Niebüll.<br />

So viel Solarleistung<br />

wie ein AKW<br />

In Sachen Photovoltaik steht<br />

übrigens nicht nur Nordfriesland,<br />

sondern ganz Schleswig-<br />

Holstein gut da: Was das Verhältnis<br />

der neu installierten<br />

Leistung zur Einwohnerzahl<br />

angeht, hat sich das nördlichste<br />

Bundesland 2010 nach Informationen<br />

des Bundesverbandes<br />

Solarwirtschaft (BSW) auf Platz<br />

drei hinter Bayern und Brandenburg<br />

vorgeschoben (siehe<br />

Grafik). Bundesweit gingen im<br />

vergangenen Jahr insgesamt<br />

rund 7400 MWp Sonnenstromleistung<br />

ans Netz, das bedeutet<br />

nahezu eine Verdoppelung<br />

der Neuinstallation gegenüber<br />

2009. Die damit erzeugte Menge<br />

Strom entspricht dem BSW<br />

zufolge etwa der eines Atomkraftwerkes.<br />

Sonne sorgt für Arbeitsplätze: Von den Investitionen profieren Handwerk, Handel und Dienstleister in der ganzen Region. FotoS: BIRReSBoRn


»Watt’n-Zähler« in Bredstedt:<br />

Hier sieht man die<br />

Leistung der Region<br />

BREDSTEDT - Dieses digitale Display<br />

hat es in sich: Die jeweils<br />

aktuelle Leistung der Windkraft-,<br />

Solar- und Biogasanlagen<br />

ist auf dem »Watt’n-Zähler« am<br />

Energie Kompetenz Centrum<br />

(EKC) in Bredstedt jederzeit ablesbar,<br />

ebenso wie die CO 2<br />

-Ersparnis,<br />

die sich dadurch ergibt.<br />

Unter dem Motto »So viel Power<br />

steckt in unserer Region« wurde<br />

das Projekt kürzlich im Beisein<br />

vieler Gäste mit einem stilgerechten<br />

Countdown eingeweiht.<br />

Der »Watt‘n-Zähler« biete die<br />

Chance, »In Zusammenarbeit<br />

mit der AktivRegion Nordfriesland<br />

ein Modellprojekt zum Klimaschutz<br />

für die Stadt und die<br />

Region unter dem Leitbild der<br />

CO 2<br />

-Neutralität durchzuführen«,<br />

heißt es dazu beim EKC.<br />

Nordfriesland Nord, ohnehin<br />

Neue Energien im Norden 9<br />

Vorreiter in Sachen erneuerbare<br />

Energien, unterstreiche hier<br />

diese Vorreiterrolle ein weiteres<br />

Mal, so das Vorstandsmitglied<br />

der AktivRegion Nordfriesland<br />

Nord Hans-Jakob Paulsen bei<br />

der Einweihung. Umgesetzt werden<br />

konnte das Vorhaben dank<br />

vieler Sponsoren aus der Region,<br />

darunter Unternehmen der<br />

Erneuerbare-Energien-Branche,<br />

Banken und Sparkassen. Die Daten<br />

für den Zähler werden von<br />

der Schleswig-Holstein Netz AG<br />

direkt an das EKC gemeldet.<br />

Der »Watt’n Zähler« am Energie<br />

Kompetenz Centrum in Bredstedt<br />

gibt unter anderem Aufschluss<br />

über die CO 2<br />

-Ersparnis durch in<br />

der Region erzeugte erneuerbare<br />

Energien. FOTO: BIRRESBORN<br />

Frauen machen mobil:<br />

»Women of Wind Energy Deutschland« gegründet<br />

HANNOVER/NORDFRIESLAND<br />

-Frauen sind in technischen Berufen<br />

und in Führungspositionen<br />

in Deutschland deutlich unterrepräsentiert<br />

–das ist in den erneuerbaren<br />

Energien nicht anders.<br />

Zumindest in der Windbranche<br />

machen die Frauen jetzt mobil:<br />

Sie gründeten das bundesweit<br />

erste Netzwerk für Frauen in der<br />

Windenergie, den Verein »Women<br />

of Wind Energy Deutschland«. Unter<br />

den rund 30 Initiatorinnen und<br />

den Mitgliedern sind auch zahlreiche<br />

aktive Frauen aus Nordfriesland.<br />

Die Windindustrie als<br />

einer der innovativsten und am<br />

schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige<br />

weise ein Defizit<br />

auf: Frauen besetzten Schätzungen<br />

zufolge »gerade einmal zehn<br />

bis zwanzig Prozent der Arbeitsplätze«,<br />

heißt es dazu. Besonders<br />

in den technisch-handwerklichen<br />

Arbeitsfeldern und unter<br />

den Führungskräften seien die<br />

stark unterrepräsentiert. Das<br />

Frauennetzwerk will hier für<br />

Abhilfe sorgen, unter anderem<br />

durch die Förderung von Frau-<br />

Bürgersolarpark Ellhöft<br />

offiziell eingeweiht<br />

ELLHÖFT - Die ersten Ertragsmeldungen<br />

haben die Betreiber<br />

fröhlich gestimmt. Einige<br />

Monate, nachdem er ans Netz<br />

gegangen ist, wurde der Bürgersolarpark<br />

Ellhöft darum –<br />

gewissermaßen nachträglich –<br />

auch offiziell eingeweiht. Das<br />

Projekt mit 22 Gesellschaftern<br />

verfügt über eine Solarleistung<br />

von zwei MWp; Bestandteil<br />

des Bürgersolarparks ist<br />

außerdem eine Dachfläche auf<br />

dem Ellhöfter Gemeindehaus.<br />

Vereinsgründung in Hannover: Die »Women of Wind Energy Deutschland«<br />

wollen Frauenkarrieren in der Windbranche fördern.<br />

FOTO: WOMEN OF WIND ENERGY DEuTSCHlAND<br />

enkarrieren, durch Veranstaltungen<br />

und Informationen über<br />

Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

»Dem Women of Wind Energy<br />

Deutschland e.V. liegt es am<br />

Herzen, über die reine Diskussion<br />

hinaus jetzt Fakten zu schaffen«,<br />

sagte die bei der Gründungsversammlung<br />

in Hannover gewählte<br />

Präsidentin Marie-Louise Bornemann,<br />

Vice President People &<br />

Culture beim Windkraftanlagenhersteller<br />

Vestas Central Europe.<br />

Zum engeren Vorstand gehören<br />

außerdem Sylvia Pilarsky-Grosch<br />

(Vizepräsidentin des Bundesverbandes<br />

WindEnergie) sowie Ruth<br />

Vijande, Key Account Manager<br />

Wind Energy bei der Bosch Rexroth<br />

AG.


10<br />

Neue Energien im Norden


HUSUM/STRUCKUM - Selbst der<br />

für Europaangelegenheiten zuständige<br />

Staatssekretär in der<br />

Kieler Staatskanzlei staunte: Da<br />

müsse man erst durchs Land und<br />

nach Nordfriesland Nord fahren,<br />

um mit eigenen Augen zu sehen,<br />

wie die Menschen und Unternehmen<br />

sich hier für die regenerativen<br />

Energien engagieren, erklärte<br />

Heinz Maurus, als er kürzlich mit<br />

einer Delegation aus Ostnorwegen<br />

die Westküste bereiste und<br />

dabei auch in der Bioenergieregion<br />

Nordfriesland Nord Station<br />

machte. Und die norwegischen<br />

Gäste staunten nicht minder, was<br />

die Region in Sachen Erneuerba-<br />

Neue Energien im Norden 11<br />

Norweger zu Gast in der Bioenergieregion<br />

Rathaus als<br />

Stützpunkt in<br />

Sachen Energie<br />

HUSUM – Welche Heiztechnik<br />

ist die umweltfreundlichste?<br />

Welche Haushaltsgeräte<br />

sind »Energiefresser«,<br />

wie kann ich den Verbrauch<br />

senken? Antworten auf derlei<br />

Fragen, sprich Beratung<br />

rund um die Energieversorgung<br />

bietet die Verbraucherzentrale<br />

nun auch im<br />

Husumer Rathaus. An jedem<br />

zweiten und vierten Montag<br />

im Monat steht Peter Sönnichsen<br />

Interessierten im<br />

neuen »Energiestützpunkt«<br />

zur Verfügung.<br />

Fördermöglichkeiten bei<br />

der energetischen Haussanierung,<br />

energiebewusstes<br />

Heizen und Lüften, Energie<br />

sparen ... Themen, die Verbraucher<br />

interessieren, gibt<br />

es viele. Als Energieberater<br />

und Bauingenieur ist Peter<br />

Sönnichsen dafür ein kompetenter<br />

Ansprechpartner.<br />

Interessierte sollten vorher<br />

einen Termin absprechen,<br />

denn die individuelle Beratung<br />

benötigt Zeit: Rund<br />

eine halbe Stunde wird pro<br />

Gespräch veranschlagt, die<br />

Kosten betragen fünf Euro<br />

(Terminabstimmung über die<br />

Rathauszentrale unter Telefon<br />

04841-6660).<br />

Die norwegischen Gäste und ihre deutsche Gastgeber am NCC in Husum. FOTO: BIRRESBORN<br />

re alles zu bieten hat, von internationalen<br />

Messen (in Husum)<br />

über innovative Unternehmen<br />

bis zu ebenso innovativen Ideen.<br />

Zum Besuchsprogramm der<br />

Norweger und ihrer deutschen<br />

Gastgeber gehörte das Husumer<br />

NordseeCongressCentrum<br />

(NCC) mit Informationen über<br />

die HUSUM WindEnergy und<br />

Ein Aktionstag rund um<br />

das Thema Biogas in Niebüll<br />

new energy husum sowie, vor<br />

der Weiterfahrt nach Sylt, zwei<br />

Termine in der Bioenergieregion<br />

Nordfriesland Nord: in<br />

Struckum beim Unternehmen<br />

S.A.T. sowie in Niebüll, um<br />

dort mehr über das Biogas-<br />

Wärmekonzept der Stadtwerke<br />

zu erfahren. Themen waren<br />

außerdem das Energiekonzept<br />

NIEBÜLL – Anschauungsunterricht<br />

zum Thema Biogas aus<br />

erster Hand bot kürzlich ein Aktionstag<br />

des Fachverbandes Biogas<br />

in Niebüll: An einem Infostand<br />

auf dem Rathausplatz und<br />

bei einem gut besuchten Hoffest<br />

auf dem Gelände der Biogasanlage<br />

in Uhlebüll (siehe Foto<br />

rechts) konnten Interessierte<br />

viel über die Biogastechnologie,<br />

über Substrate, Gasproduktion<br />

und Wärmekonzepte erfahren<br />

und mit Betreibern diskutieren.<br />

Man könne den Unmut der<br />

Menschen über die Zunahme<br />

der Maisflächen sehr wohl<br />

nachvollziehen, erklärt dazu<br />

der Geschäftsführer des Fachverbandes<br />

Claudius da Costa<br />

Gomez. Ziel der Aktionstage –<br />

nicht nur in Nordfriesland –sei<br />

es, »die Vorteile der Biogasnutzung<br />

für die Energiewende in<br />

Deutschland deutlich zu machen,<br />

aber auch die Sorgen der<br />

Betroffenen anzuhören«. Präsentiert<br />

wurde in Niebüll auch<br />

der AktivRegion Nordfriesland<br />

Nord sowie die Genossenschaft<br />

eE4mobile. Die Bereisung fand<br />

im Rahmen des »Eastern Norway<br />

County Network« statt,<br />

einer seit 1998 bestehenden<br />

Partnerschaft zwischen Schleswig-Holstein<br />

und der Region<br />

rund um den norwegischen<br />

Oslo-Fjord.<br />

das Projekt »Farbe ins Feld« des<br />

Fachverbandes, bei dem rund<br />

um die Maisschläge Blühstreifen<br />

angelegt werden.<br />

FOTO: FACHVERBAND BIOGAS


12<br />

Neue Energien im Norden<br />

Unternehmensporträt Q1 Gruppe:<br />

Erneuerbare Energien als Investment<br />

Die Beteiligung am Solarpark Meldorf gehört zu den von Q1 realisierten Vorhaben. FOTOS: BIRRESBORN<br />

HUSUM –»Wir haben uns entschlossen,<br />

das zu tun, womit<br />

wir Erfahrung haben und was<br />

wir können: Projekte zu guten<br />

Investments entwickeln«. So<br />

beschreibt Kai Petersen den<br />

Anstoß, gemeinsam mit Timo<br />

Dwars 2009, noch mitten in<br />

der Finanzkrise, das Unternehmen<br />

Q1 zu gründen. Sie sind<br />

überzeugt, eine Marktlücke<br />

entdeckt zu haben: Viele Menschen<br />

wollen in die erneuerbaren<br />

Energien investieren – in<br />

Projekte, die für sie greifbar, in<br />

Geldanlagen, die verständlich<br />

und transparent sind.<br />

Q1 – dieser Name steht für die<br />

Umsetzung dieser Idee. Und binnen<br />

weniger als zwei Jahren ist<br />

aus Q1 eine ganze Gruppe mit<br />

Tätigkeitsschwerpunkt Solarenergie<br />

und einem 18-köpfigen<br />

Team geworden: in der Q1 Capital<br />

GmbH als Emissions- und<br />

Beratungshaus, in der Q1 Verwaltungs-<br />

und der Q1 Beteiligungs-GmbH,<br />

den für Realisierung<br />

und Betrieb der Vorhaben<br />

zuständigen Gesellschaften.<br />

Dazu kommen mit der db sun<br />

power GmbH ein Dienstleister<br />

in der Photovoltaik und mit der<br />

SH Opti Finance GmbH ein Beratungsunternehmen<br />

für Fremdkapitalfinanzierung.<br />

Was für Laien unübersichtlich<br />

scheint, ist für die Experten<br />

selbstverständlicher Alltag. Das<br />

gilt auch für Begriffe und Produkte<br />

wie Eigenkapitalquote,<br />

geschlossene Fonds, Private<br />

Placements oder Kapitalrückfluss<br />

... Die Finanzwelt hat ihre<br />

eigene Sprache, das Anlagegeschäft<br />

ist vielschichtig, dabei<br />

eine Vielzahl rechtlicher Vorgaben<br />

einzuhalten.<br />

Nicht umsonst sei es eine Sache<br />

für Spezialisten, so Kai<br />

Petersens Kommentar – ein<br />

wenig augenzwinkernd, aber<br />

mit durchaus ernstem Zungenschlag.<br />

Denn neben Seriosität<br />

sieht er die umfassende Kenntnis<br />

der Materie hinter den<br />

kaufmännischen Zahlen als<br />

unverzichtbares Rüstzeug an.<br />

Die Geschäftsführer sind stolz<br />

darauf, dass diese Sachkenntnis<br />

weit über ihr eigentliches Fachgebiet<br />

hinausgeht. Die Projekte,<br />

die sie betreuen, kennen sie bis<br />

hin zu der Frage, welches Kabel<br />

wo verlegt ist und warum.<br />

Vor allem Timo Dwars habe sich<br />

in diese Material akribisch eingearbeitet,<br />

lobt Petersen seinen<br />

Kollegen. Den fachlichen<br />

Hintergrund liefern bei beiden<br />

Ausbildung und Tätigkeit als<br />

Bankkaufleute in einer großen<br />

Sparkasse in der Region und<br />

langjährige Erfahrung im Anlagegeschäft.<br />

»Technische und<br />

kaufmännische Kompetenzen<br />

»Technische und kaufmännische Kompetenz in einer Hand, das ist<br />

unsere Stärke«, sagen Timo Dwars und Kai Petersen.<br />

in einer Hand – das ist etwas,<br />

was uns auszeichnet«, formuliert<br />

Timo Dwars. Für Kunden sei<br />

genau das entscheidend: »Der<br />

Kunde will das Gesamtpaket. Er<br />

will ohne Sorgen und Probleme<br />

in erneuerbare Energien investieren.«<br />

Ihre Fähigkeit, Eigenkapital<br />

einzuwerben, sehen beide<br />

Q1-Geschäftsführer ebenfalls<br />

als Stärke an. Dabei gehören<br />

auch Fonds für kleine Investorengruppen,<br />

das sogenannte<br />

Private Placement, zum Portfolio<br />

– ebenfalls ein seltenes Produkt<br />

auf dem Kapitalmarkt.<br />

Derzeit arbeiten Dwars und Petersen<br />

mit Hochdruck an ihrem<br />

neuen Projekt, dem Solarfonds<br />

»Q1 Solarkraft Deutschland« mit<br />

verschiedenen Dach- und Freiflächen;<br />

Gesamtvolumen voraussichtlich<br />

25 bis 35 Millionen<br />

Euro. Von den Vorgesprächen<br />

über die Pachtverträge, die Einwerbung<br />

der Kredite, Projektierung<br />

und Bau – alles in Hand der<br />

Q1 Gruppe. Die fertigen Anlagen<br />

übernimmt dann der Solarfonds<br />

und bringt dabei das zuvor eingeworbene<br />

Eigenkapital ein.<br />

»Dadurch, dass wir die gesamte<br />

Wertschöpfungkette<br />

abdecken, können wir auch<br />

bei der Rendite Maßstäbe setzen«,<br />

sagt Kai Petersen. Sicher,<br />

Fonds seien ein Risikogeschäft,<br />

darüber dürften Investoren<br />

sich nicht täuschen oder gar<br />

getäuscht werden: »Man geht<br />

da ein stückweit mit ins unternehmerische<br />

Risiko.« Dass die<br />

Photovoltaik trotz der noch<br />

in diesem Sommer zu erwartenden<br />

weiteren Degression<br />

bei der Einspeisevergütung ein<br />

zukunftsträchtiges Geschäft<br />

bleibt, davon sind beide überzeugt.<br />

Timo Dwars: »Die Sonne,<br />

das ist ein gutes Investment<br />

und der weitere Ausbau für die<br />

zukünftige Energieversorgung<br />

unabdingbar.«


Neue Energien im Norden 13


14<br />

Projekt der Kreishandwerkerschaft:<br />

NIEBÜLL – »In der Regel bauen<br />

unsere Auszubildenden etwas,<br />

und wenn es fertig ist, wird es<br />

abgerissen. Hier schaffen sie etwas<br />

Bleibendes.« So beschreibt<br />

Berthold Brodersen, Geschäftführer<br />

der Kreishandwerkerschaft<br />

Nordfriesland Nord, ein<br />

wichtiges Ziel des Projektes Niebüller<br />

Wasserturm: Angehende<br />

Gesellen aus allen Bereichen des<br />

Bauhandwerks lassen hier im<br />

Rahmen der überbetrieblichen<br />

Ausbildung ein historisches,<br />

ortsprägendes Gebäude wieder<br />

in alter Schönheit erstrahlen.<br />

Seit einigen Wochen sind die Arbeiten<br />

an dem Turm neben dem<br />

Bahnhof in vollem Gange.<br />

Die Nähe zum Bahnhof ist kein<br />

Zufall, diente das Gebäude doch<br />

der »betriebsnotwendigen Versorgung<br />

der Dampflokomotiven<br />

mit Kohle und Wasser«, wie es<br />

in einem Beitrag im »Maueranker«,<br />

der Zeitschrift der Interessengemeinschaft<br />

Baupflege,<br />

heißt. Nach einem Vorgänger<br />

wurde es, gebaut »in der aufkommenden<br />

Industriearchitektur<br />

des Jugendstils«, 1908<br />

eingeweiht. Aber mit dem Ende<br />

der Ära der Dampflok wurde es<br />

JOLDELUND -Alle reden von der<br />

mangelnden medizinischen Versorgung<br />

auf dem Land –Joldelund<br />

handelt: Mit Beharrlichkeit,<br />

Ideenreichtum und der Unterstützung<br />

der AktivRegion Nordfriesland<br />

Nord wurde erreicht, dass<br />

dem Dorf eine Arztpraxis erhalten<br />

bleibt. »Sicherung der ärztlichen<br />

Grundversorgung« heißt das Vorhabeninder<br />

Projektskizze.<br />

Zum Hintergrund: Der ortsansässige<br />

Arzt Dr.Harald Paulsen, langjährige<br />

Anlaufstelle für Patienten<br />

aus Joldelund und umliegenden<br />

Gemeinden, hat im März 2010<br />

seine Praxis aus Altersgründen<br />

aufgegeben. Seine Bemühungen<br />

um einen Nachfolger blieben<br />

erfolglos. Aber die Menschen in<br />

den betroffenen Dörfern machten<br />

mobil, bildeten eine Arbeitsgemeinschaft,<br />

sammelten Unterschriften,<br />

nahmen zum Kieler<br />

Gesundheitsministerium und zur<br />

Neue Energien im Norden<br />

Wasserturm in alter Schönheit<br />

Berthold Brodersen zeigt die Baupläne für den Turm. FOTOS: WELLS<br />

nicht mehr gebraucht und ging<br />

1972 außer Betrieb. Zwar gab<br />

es immer wieder Bestrebungen,<br />

den ehemaligen Wasserturm zu<br />

erhalten – allein, es fehlte an<br />

einer realisierbaren Nutzung.<br />

Abriss oder Erhaltung hieß es<br />

schließlich 2007: Wegen des<br />

baufälligen Zustandes war die<br />

Stadt zum Handeln gezwungen.<br />

Es war der Niebüller Bauunternehmer<br />

Sven Vogt, der gemeinsam<br />

mit Berthold Brodersen die<br />

Kreishandwerkerschaft ins Spiel<br />

kassenärztlichen Vereinigung<br />

Kontakt auf. Die warb bei umliegenden<br />

Ärzten für die Möglichkeit<br />

einer Zweitpraxis und wurde<br />

in Bredstedt, bei UrsPhilipzig und<br />

Matthias Ernst, fündig.<br />

Was jedoch fehlte, waren geeignete<br />

Räumlichkeiten. Denn die<br />

Nutzung der bisherigen in Dr.<br />

Paulsens Privathaus konnte nur<br />

eine Übergangslösung sein. »Bezahlbarer«,<br />

für eine Arztpraxis<br />

geeigneter Mietraum musste her,<br />

schildert Bürgermeister Reiner<br />

Hansen die Situation.<br />

Nach erfolgloser Investorensuche<br />

schließlich die Erkenntnis: »Für<br />

erträgliche Kosten gute Rahmenbedingungen<br />

schaffen, das kann<br />

nur die Gemeinde.« Und das hieß:<br />

selbst bauen. Günstig, dass die<br />

VR-Bank einen zentral gelegenen<br />

Standort anbot. »Dieses Grundstück<br />

hat die Gemeinde zweckgebunden<br />

erworben mit dem Ziel,<br />

brachte, die das Gebäude 2010<br />

erwarb. »Richtig Geld« muss sie<br />

nun in die Hand nehmen, um<br />

die Sanierung des Turms umzusetzen,<br />

wie Brodersen formuliert:<br />

um das alte Fachwerk<br />

wiederherzustellen, den heutigen<br />

Beton- gegen einen gebäudetypischen<br />

Fachwerkkopf<br />

auszutauschen, zwei Stockwerke<br />

einzuziehen und, und und ...<br />

Auf allein 120.000 Euro sind die<br />

Materialkosten veranschlagt, die<br />

die AktivRegion Nordfriesland<br />

Aktuelles<br />

aus der<br />

AktivRegion<br />

Nord mit 55 Prozent fördert.<br />

Ihre Arbeitskraft bringen viele,<br />

viele Handwerker aus der Region<br />

und die Auszubildenden unentgeldlich<br />

ein: Für Maurer und<br />

Dachdecker, Tischler, Zimmerer,<br />

Metallbauer, Glaser und zahlreiche<br />

andere Gewerke ist mehr als<br />

genug zu tun. Die Kreishandwerkerschaft<br />

wirbt zudem Spenden<br />

ein, und Berthold Brodersen ist<br />

begeistert von der Bereitschaft<br />

vieler Menschen, einen Beitrag<br />

zu leisten. Statiker, Architekten,<br />

Gebäudeenergieberater –<br />

etliche haben bereits Zeit und<br />

Fachwissen eingebracht.<br />

Schritt für Schritt wird der 19<br />

Meter hohe Turm nun saniert,<br />

rund zweieinhalb Jahresind dafür<br />

veranschlagt. Wie die endgültige<br />

(auf jeden Fall touristische) Nutzung<br />

aussehen wird, wissen die<br />

Eigentümer noch nicht. Ideen dafür,<br />

sagt Brodersen, »sind herzlich<br />

willkommen.«<br />

Gemeinde Joldelund lässt den Arzt im Dorf<br />

einen Neubau als Arztpraxis an die<br />

Ärzte langfristig zu vermieten«,<br />

heißt es in den Projektantrag. 55<br />

Prozent der förderfähigen Kosten<br />

von gut 120.000 Euro kamen von<br />

der AktivRegion.<br />

Vor wenigen Tagen schließlich<br />

übernahmen die beiden Ärzte das<br />

neue Praxisdomizil, dessen Innengestaltung<br />

sie von Beginn an<br />

maßgeblich bestimmen konnten,<br />

wie der Bürgermeister betont:<br />

»Das Haus gehört zwar der Gemeinde,<br />

aber eigentlich ist es ihres...«<br />

Offiziell eingeweiht werden<br />

soll die Joldelunder Arztpraxis mit<br />

einem »Tag der offenen Tür« im<br />

Sommer.<br />

Vor wenigen Tagen haben die Bredstedter Ärzte ihr Zweitdomizil in<br />

Joldelund von der Gemeinde übernommen. FOTO: BIRRESBORN


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Neue Energien im Norden 15


16<br />

BREDSTEDT - Als erste Industrienation<br />

der Welt will Deutschland<br />

auf Kernenergie verzichten. Die<br />

Bundesregierung hat den Abschied<br />

von der Atomkraft besiegelt,<br />

der Fahrplan für den Ausstieg<br />

steht: Das letzte Kraftwerk<br />

soll spätestens 2022 vom Netz<br />

gehen. »Atomenergie, nein danke«<br />

sagt die Bioenergieregion<br />

Nordfriesland Nord, die Erneuerbare-Energien-Region<br />

Schleswig-Holsteins,<br />

schon lange: Hier<br />

wird mehr Strom aus Wind, Sonne<br />

und Bioenergie produziert als<br />

verbraucht. Wir haben Stimmen<br />

zur Entscheidung der Bundesregierung<br />

eingeholt:<br />

»Den Atomausstieg begrüße ich<br />

persönlich ganz und gar, nicht<br />

erst seit Fukushima. Diese Form<br />

der Energieerzeugung mag<br />

im störungsfreien Betrieb beherrschbar<br />

sein. In der Havarie<br />

aber nicht. Wir sind als Region<br />

auch geschlossen gegen CCS,<br />

weshalb wir folgerichtig auch<br />

keinen weiteren Ausbau von<br />

Kohlekraftwerken akzeptieren<br />

können.<br />

Wir tun uns aber auch zunehmend<br />

schwer mit dem fast ungebremsten<br />

Ausbau von Biogas,<br />

Windkraft und Solarstrom – aus<br />

Neue Energien im Norden<br />

Endlich Abschied von der Atomenergie:<br />

Jetzt kommt die Zeit<br />

der Erneuerbaren!<br />

in großen Teilen auch wieder<br />

nachvollziehbaren Gründen. Wir<br />

müssen uns entscheiden, wie wir<br />

die Energiepolitik der Zukunft<br />

gestalten wollen. Und das kann<br />

nach heutigem Wissen nur mit<br />

den regenerativen Energien geschehen.<br />

Da ist gerade mit Blick<br />

auf die Grundlastfähigkeit noch<br />

viel zu tun und zu entwickeln.«<br />

Wilfried Bockholt, Vorsitzender<br />

des Vereins »LAG AktivRegion<br />

Nordfriesland Nord«<br />

...<br />

»Endlich besteht ein breiter<br />

Konsens zur Abschaltung der<br />

Atomkraftwerke! Trotzdem bewegt<br />

sich jetzt nicht alles automatisch<br />

schneller in die richtige<br />

Richtung. Viele Zahnräder im<br />

Genehmigungsgetriebe, zum<br />

Beispiel zur Ausweisung neuer<br />

Windeignungsgebiete, laufen<br />

noch behäbig und mit Sand im<br />

Getriebe. Eine große nationale<br />

Aufgabe sind auch der Ausbau<br />

der Netze, die Speichertechnologien<br />

und die Energieeinsparung!«<br />

Reinhard Christiansen, Geschäftsführer<br />

der ARGE Netz<br />

(Breklum)<br />

...<br />

»Im europäischen Vergleich ist<br />

diese Kehrtwende sicher ein-<br />

FOTO: BIRRESBORN<br />

malig, in Anbetracht der ablehnenden<br />

Haltung innerhalb<br />

unserer Gesellschaft gegenüber<br />

der Atomkraftnutzung<br />

kommt die Einsicht aber eher<br />

spät. Skepsis in Bezug auf die<br />

Belastbarkeit des durch die<br />

schwarz-gelbe Regierung demonstrierten<br />

Sinneswandels<br />

bleiben angesichts widersprüchlicher<br />

Entscheidungen<br />

zum Ausbau erneuerbarer<br />

Energien bestehen. Wer die<br />

Solar- und Windkraftnutzung<br />

als wichtigste Säule zukünftiger<br />

Energieversorgung ins Feld<br />

führt, darf nicht zeitgleich die<br />

Rahmenbedingungen für Investoren<br />

verschlechtern.«<br />

Kai Lippert, Geschäftsführer<br />

von EWS, Handewitt<br />

...<br />

»Die Erneuerbaren Energien<br />

können – das sagen wir nicht<br />

erst seit den schrecklichen Ereignissen<br />

von Fukushima – die<br />

Atomenergie ersetzen. Die<br />

Windenergie an Land als kostengünstigste<br />

erneuerbare Energie<br />

ist dabei das Zugpferd für die<br />

Energiewende.«<br />

Hermann Albers, Präsident und<br />

schleswig-holsteinischer Landesvorsitzender<br />

des Bundesverbandes<br />

WindEnergie<br />

»Keine<br />

Zukunft für<br />

Atom und<br />

Kohle«<br />

BREKLUM - »Keine Zukunft<br />

für Atom- und Kohlekraft«<br />

– so lautet die<br />

zentrale Aussage einer<br />

Erklärung der Ethik-Kommission<br />

Nordfriesland.<br />

»Wir treten für die dauerhafte<br />

Abschaltung der<br />

im Zuge des Moratoriums<br />

stillgelegten Atommeiler<br />

ein«, heißt es unter anderem<br />

indem kurz vor dem<br />

»Aus« der Bundesregierung<br />

für die Atomenergie<br />

verabschiedeten Plädoyer.<br />

Auch der »Stromerzeugung<br />

auf Grundlage fossiler<br />

Energieträger« erteilt<br />

das Gremium eine Absage.<br />

Im April und Mai hatten<br />

sich interessierte Menschen<br />

aus ganz Nordfriesland zu<br />

drei Diskussionsrunden im<br />

Christian Jensen Kolleg in<br />

Breklum getroffen. Ziel der<br />

Initiative war es eigenen<br />

Angaben zufolge, nicht<br />

nur Verantwortung für die<br />

deutsche und globale Energiedebatte<br />

zu dokumentieren,<br />

sondern auch »einen<br />

Impuls aus einer Region<br />

geben, die in den letzten<br />

Jahren im Jahresmittel einen<br />

Selbstversorgungsgrad<br />

von 170 Prozent mit erneuerbar<br />

produziertem Strom<br />

erreicht hat ...«<br />

Jetzt gelte es, die erneuerbaren<br />

Energien stark zu<br />

machen und mit Energie<br />

effizient zu wirtschaften.<br />

»Die Energiewende bedeutet<br />

auch, sich auf Veränderungen<br />

in der Energieversorgung<br />

einzulassen«, so<br />

eine Aussage in der Kurzfassung<br />

des Abschlusspapiers,<br />

das in voller Länge im<br />

Internet unter www.eknf.<br />

de oder www.christianjensenkolleg.de<br />

einsehbar ist,<br />

und: »Wir wissen aber, dass<br />

dies einer nachhaltigen<br />

Entwicklung Deutschlands<br />

dienen kann und positive<br />

Effekte haben wird.«


Neue Energien im Norden 17<br />

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Neue Energien im Norden 19<br />

Termintipp II:<br />

Fachtagung zur Windenergie<br />

Termintipp I:<br />

Endlich Sommerferien!<br />

Nicht nur Schulkinder fiebern auf diesen Termin hin: Ab dem<br />

4. Juli sind Sommerferien! Nach dem letzten Schultag am 1.<br />

Juli heißt es sechs Wochen lang Sommer, (hoffentlich) Sonne<br />

und Strandleben. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern<br />

eine schöne, entspannte Zeit! Fotos: BirresBorn<br />

KIEL/HUSUM – »Mehr Wertschöpfung<br />

aus Wind« ist das<br />

Motto einer Fachtagung von<br />

windcomm schleswig-holstein,<br />

der in Husum ansässigen<br />

Netzwerkagentur windcomm<br />

schleswig-holstein. Unter dem<br />

Titel »windWERT« bietet sie am<br />

30. August in Kiel interessante<br />

Vorträge rund um die weitere<br />

Entwicklung der Windenergie<br />

an Land in Schleswig-Holstein.<br />

Denn nach dem Beschluss der<br />

Landesregierung, die Windeignungsflächen<br />

von derzeit rund<br />

0,8 auf 1,5 der Landesfläche<br />

zu erweitern, hofft die Branche<br />

auf neue Impulse, ebenso<br />

wie durch das Repowering, das<br />

BERLIN/BREDSTEDT - Interessieren<br />

Sie sich für eine Kleinwindanlage?<br />

In der Bioenergie-Region<br />

Nordfriesland Nord drehen,<br />

neben hunderten von großen,<br />

bereits etlicher dieser<br />

kleinen Windrotoren<br />

ihre Flügel!<br />

Die »Marktübersicht<br />

KLEINWIND-<br />

ANLAGEN« des<br />

Bundesverbandes<br />

WindEnergie bietet<br />

jetzt Orientierung<br />

bei der Suche nach dem<br />

richtigen Modell.<br />

Ist mein Standort geeignet?<br />

Welches Produkt ist günstig und<br />

effizient? Brauche ich eine Baugenehmigung?<br />

Auf diese und<br />

viele andere Fragen gibt das<br />

»Handbuch der Technik, Genehmigung<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

heißt der Ersatz älterer gegen<br />

modernere und effizientere<br />

Windkraftanlagen. Mit dieser<br />

Entwicklung gehen viele Fragen<br />

einher, die in Kiel beantwortet<br />

werden sollen, von den<br />

planerischen Rahmenbedingungen<br />

bis zur Projektfinanzierung.<br />

Zielgruppen für die Veranstaltung<br />

im Haus der Wirtschaft<br />

(9.30 bis 17.00 Uhr) sind Architekten<br />

und Planer sowie Vertreter<br />

von Banken, Versicherungen,<br />

Anlagenherstellern und<br />

Kommunen. Anmeldeschluss ist<br />

der 22. August, weitere Informationen<br />

und Anmeldung unter<br />

www.windcomm.de<br />

Kleinwindanlagen im Fokus<br />

kleiner Windräder« (so der Untertitel)<br />

Antworten. Es stellt in<br />

übersichtlicher Tabellenform<br />

verfügbare Modelle vor und klärt<br />

in für jedermann verständlichen<br />

Fachaufsätzen und<br />

Interviews auf über<br />

Qualitätsstandards,<br />

Genehmigungsrecht,<br />

technische<br />

Daten, Betriebskosten<br />

und mehr.<br />

BWe-Marktübersicht<br />

spezial<br />

KLeinWinD-<br />

AnLAGen,<br />

isBn 978-3-<br />

942579018, 178 seiten, euro<br />

25,00 inkl. Mwst., zzgl. Versand,<br />

zu bestellen per e-Mail oder online<br />

beim BWe unter www.windenergy-market.de/de/marktuebersicht/kleinwindanlagen/<br />

oder<br />

unter telefon 030-28482-126.<br />

„Watt´n Zähler“<br />

So viel Power steckt in unserer Region!<br />

Schauen Sie mal vorbei!

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