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Heft 1/2010 - bei Hunde-logisch.de

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trächtlichen Teil auch <strong>de</strong>r Ton, <strong>de</strong>r die<br />

Musik macht. Das Tabuisierungswort<br />

„No!“ ist das einzige Wort, dass ich oft<br />

mehr o<strong>de</strong>r weniger barsch ausspreche.<br />

Alle an<strong>de</strong>ren verbalen Anweisungen, die<br />

erwünschtes (positives) Verhalten hervorrufen<br />

sollen wie: komm, sitz, down,<br />

bleib usw. sage ich in freundlichem Ton.<br />

Das Erfolgswort „Fein!“ soll also auch<br />

im Tonfall ganz <strong>de</strong>utlich vom Tabuisierungswort<br />

unterscheidbar sein.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Sache ist, dass je<strong>de</strong>r Hund<br />

mit Lobesworten unterschiedlich zurecht<br />

kommt.<br />

Manche <strong>Hun<strong>de</strong></strong> vertragen zu viele jubilieren<strong>de</strong><br />

„Feins!“ nicht gut und manche<br />

rasten sogar regelrecht aus da<strong>bei</strong>. Sie<br />

glauben dann, man sei nicht mehr ernst<br />

zu nehmen und reagieren <strong>de</strong>mentsprechend.<br />

Dann heißt es, die Begeisterung<br />

etwas herunterfahren und <strong>de</strong>n Vier<strong>bei</strong>ner<br />

zukünftig in entsprechend gedämpfterer<br />

Tonlage bestätigen.<br />

Männer tun sich dagegen naturgemäß<br />

oft schwer, ihren Hund freundlich und<br />

freudig verbal zu bestätigen.<br />

Ich wur<strong>de</strong> vor einiger Zeit von einem<br />

sympathischen, aber auch sehr respekteinflößen<strong>de</strong>n<br />

älteren Herrn, einem<br />

pensionierten Polizisten mit Deutschem<br />

Schäferhund, aufgesucht. Ich hatte<br />

<strong>de</strong>n Eindruck, dass von <strong>de</strong>m sonoren<br />

Gebrummel, das sein Herrchen an ihn<br />

richtete, nur wenig <strong>bei</strong> Astor ankam. Ich<br />

erklärte <strong>de</strong>m Herrn, wie wichtig die Art<br />

<strong>de</strong>s Tonfalls für eine klare Verständigung<br />

zwischen ihm und Astor sei.<br />

Das Training führte immerhin zu einigem<br />

Erfolg, obwohl <strong>de</strong>r wackere Recke auch<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s zweiten Tages kein wirklich<br />

gutes „Fein“! hinter seinem Schnurrbart<br />

zustan<strong>de</strong> brachte.<br />

Bevor man „Strafmaßnahmen“ anwen<strong>de</strong>t,<br />

sollte man sich immer fragen, ob<br />

man das unerwünschte Verhalten seines<br />

<strong>Hun<strong>de</strong></strong>s nicht zuvor durch eigene Fehler<br />

geför<strong>de</strong>rt hat.<br />

Durch toben<strong>de</strong> und lärmen<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r<br />

wird sich je<strong>de</strong>r Welpe und fast je<strong>de</strong>r erwachsene<br />

Hund veranlasst fühlen, auf<br />

„hündische“ Art in das Geschehen einzugreifen.<br />

Der Spielbereich <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r ist somit generell<br />

kein geeigneter Aufenthaltsort für<br />

<strong>Hun<strong>de</strong></strong>.<br />

Durch Zernagen von Gegenstän<strong>de</strong>n<br />

bis hin zur Zerstörungswut, bringen<br />

<strong>Hun<strong>de</strong></strong> auch oft Langeweile und Frust<br />

zum Ausdruck. Hier ist insbeson<strong>de</strong>re<br />

auf ausreichen<strong>de</strong> gemeinsame Beschäftigung<br />

zu achten, um die Ursache abzustellen,<br />

statt darüber nachzu<strong>de</strong>nken, wie<br />

man seinen Hund für das unerwünschte<br />

Verhalten bestraft.<br />

Trotz<strong>de</strong>m wird es, beson<strong>de</strong>rs am Anfang<br />

einer Mensch-Hund-Beziehung, immer<br />

mal notwendig sein, unerwünschte Verhaltensweisen<br />

zu been<strong>de</strong>n. Da<strong>bei</strong> sollte<br />

man aber konsequent darauf achten,<br />

dass diese auch wirklich sofort been<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n - will man nicht bald zu <strong>de</strong>nen<br />

gehören, die <strong>bei</strong> ihrem lieben Vier<strong>bei</strong>ner<br />

auch noch nach <strong>de</strong>m zehnten Neeeiiiiin!<br />

auf taube Ohren stoßen!<br />

Das Abbruchsignal No! muss also tatsächlich<br />

einen sofortigen Verhaltensabbruch<br />

zur Folge haben.<br />

Befin<strong>de</strong>t man sich allerdings in einer Situation,<br />

die es gera<strong>de</strong> nicht ermöglicht,<br />

einen Verhaltensabbruch unverzüglich<br />

durchzusetzen, sollte man das Abbruchsignal<br />

lieber gar nicht geben Der<br />

Hund wür<strong>de</strong> sonst lernen, dass er dieses<br />

auch ignorieren kann. Zum Beispiel<br />

sollte man einen noch nicht zuverlässig<br />

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