Auftrag_277_150dpi.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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AUFTRAG <strong>277</strong> • MÄRZ 2010 • 50. JAHRGANG<br />
editorial:<br />
Liebe Leserschaft,<br />
zu Beginn des neuen Jahres sorgte die damalige<br />
Vorsitzende des Rates der Evangelischen<br />
Kirchen Deutschlands (EKD) für gewisse Aufregung.<br />
Einmal postulierte sie, dass nichts in<br />
Afghanistan gut sei und zum anderen gab sie der<br />
Presse zu verstehen, dass sie von Papst Benedikt<br />
in Sachen Ökumene „nichts erwarte“. Landesbischöfin<br />
Margot Käßmann wurde von vielen<br />
Seiten in Sachen Afghanistan widersprochen, in<br />
Sachen Ökumene nur von Walter Kardinal Kasper<br />
gerügt, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates<br />
zur Förderung der Einheit der Christen.<br />
Bischöfin Käßmann verdrängt einerseits vollkommen,<br />
dass über 3.000 Schulen gebaut worden<br />
sind, in denen auch Mädchen unterrichtet<br />
werden. Man erinnere sich an die Zeit vor dem<br />
Eingreifen der internationalen <strong>Gemeinschaft</strong>,<br />
als die Taliban Mädchen nicht zur Schule gehen<br />
ließen und unter der Burkha versteckten. Ein hoher<br />
Prozentsatz der Menschen in Afghanistan hat<br />
Zugang zu sauberem Trinkwasser, eine Tatsache,<br />
die ein im Überfluss lebender Mitteleuropäer gar<br />
nicht würdigen kann. Das alles soll nicht gut<br />
sein? Die damalige Vorsitzende der EKD musste<br />
erleben, dass in einer exponierten Position leicht<br />
einzelne Teile einer Predigt oder eines Interviews<br />
zu Gesamtpositionen werden, die komplexe Dinge<br />
in einer verkürzten Sicht darstellen, die zum<br />
Widerspruch auffordern.<br />
Dass andererseits die Ökumene auf einem guten<br />
Weg ist, zeigen die intensiven Vorbereitungen<br />
zum zweiten ökumenischen Kirchentag. Hier soll<br />
gemeinsam Flagge gezeigt werden, es wird aber<br />
auch deutlich werden, dass die römisch-katholische<br />
Kirche als Weltkirche in Ökumene nicht<br />
nur die evangelischen / protestantischen / lutherischen<br />
/ reformierten / unierten Glaubensbrüder<br />
kennt, sondern auch die in Sakramentsgemeinschaft<br />
verbundenen Orthodoxen Kirchen. Die Öffnung<br />
zur anglikanischen Kirche war zwar nicht<br />
so spektakulär wie die Hinwendung zur Piusbruderschaft,<br />
aber all dies zeigt überdeutlich, dass<br />
Benedikt XVI. der Berufung als pontifex maximus<br />
mehr als nachkommt. Dazu braucht man keine<br />
Beurteilung, die sich auf den deutschsprachigen<br />
Raum beschränkt.<br />
In diesem AUFTRAG werden wir neben der<br />
Dokumentation des 12. Seminars der Akademie<br />
Korn unter anderem zur Afghanistan Problematik<br />
berichten und werden einen evangelischen Theologen<br />
zu Wort kommen lassen, denn Ökumene, die<br />
<strong>Gemeinschaft</strong> in Vielfalt, braucht verschiedene<br />
Meinungen, damit die eigene Meinung überprüft<br />
werden kann. Nur wer auf festem Boden steht,<br />
kann in einem Dialog mit Andersgläubigen seinen<br />
Glauben überzeugend darstellen. Somit bleibt die<br />
eigene Glaubensschulung immer die Grundlage<br />
für den interreligiösen Dialog, der in gegenseitigem<br />
Respekt erfolgen sollte. Dazu hilft auch das<br />
kleine Büchlein „Perlenschnur und Rosenkranz“,<br />
welches ich Ihnen in der Buchbesprechung vorstellen<br />
werde. Viel Spaß bei der Lektüre des Heftes!<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein<br />
schönes Fest der Auferstehung unseres Herrn sowie<br />
ein gnadenreiches Pfingstfest<br />
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