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Butzbacher Seniorenzeitung - Seniorenbeirat Butzbach

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Geschichte der Wohnsiedlung Degerfeld – Entstehung und Entwicklung<br />

Bis zum Zweiten Weltkrieg war in <strong>Butzbach</strong> das oberhalb<br />

der Main-Weser-Bahn gelegene Gelände kaum<br />

bebaut: Entlang der Taunusstraße und der Kleeberger<br />

Straße reihten sich mehrere Häuser wie an einer<br />

Perlenschnur den Schrenzerhang hinauf, dazwischen<br />

lagen ausgedehnte Grünflächen mit wenigen Gebäuden.<br />

Jenseits der Kleeberger Straße beschränkte sich<br />

das bebaute Areal weitgehend auf die Strafanstalt<br />

und die benachbarten Backsteinhäuser, in denen die<br />

Vollzugsbeamten mit ihren Familien wohnten. Jenseits<br />

der „Gefängnissiedlung“ begann das offene Feld.<br />

Erst die eklatante Wohnungsnot in Folge des Zweiten<br />

Weltkrieges bewirkte in <strong>Butzbach</strong> eine rasante Bautätigkeit,<br />

die das Gelände westlich der Bahnlinie in den<br />

Fokus rückte.<br />

Zur Vorgeschichte: In <strong>Butzbach</strong> sind bereits während<br />

des Krieges etliche Evakuierte aus den großen Städten<br />

des Rhein-Main-Gebiets aufgenommen worden.<br />

Das Problem der Wohnungsnot verschärft sich gegen<br />

Kriegsende, als die kleine Stadt selbst Bombenschäden<br />

erleidet. Dramatisch verschlimmert sich die<br />

Situation 1945/1946 mit der Ankunft der Heimatvertriebenen<br />

und Flüchtlinge aus den Ostgebieten. Um die<br />

Menschen aus Zwangseinquartierungen, Baracken,<br />

ausgedienten Eisenbahnwaggons und anderen Notunterkünften<br />

wieder in menschenwürdige Verhältnisse zu<br />

bringen, entstehen in <strong>Butzbach</strong> in den 1950er Jahren<br />

zahlreiche Mietwohnbauten im Rahmen des Sozialen<br />

Wohnungsbaues. Den ersten großen Wohnblock errichtet<br />

die Wohnungsbaugesellschaft „Nassauische<br />

Heimstätte“ 1950 in der Falkensteiner Straße – weitere<br />

sollen folgen. Innerhalb weniger Jahre entsteht südlich<br />

der Taunusstraße am Schrenzerhang ein neues Wohngebiet<br />

mit großen Mehrfamilienhäusern.<br />

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Luftaufnahme des Degerfeldes im Jahr 1964 vom Stadtwald<br />

aus fotografiert. Am rechten Bildrand verläuft die Mozartstraße,<br />

im Vordergrund ist die Pohlgönser Straße bis zur Höhe<br />

des ersten, noch im Bau befindlichen Hochhauses ausgebaut.<br />

Links dieser Baustelle ist bereits die Baugrube für das<br />

zweite Hochhaus ausgehoben. Dahinter sind Grabungsarbeiten<br />

im Gange: Mittels kreuzförmiger Suchgräben soll die<br />

römische Vergangenheit von <strong>Butzbach</strong> freigelegt werden,<br />

bevor sie unter den Neubauten der jungen Siedlung wieder<br />

für immer verschwindet. Die Straße, die später zwischen den<br />

beiden ersten Hochhäusern angelegt wurde, trug bis zur<br />

Umbenennung 2009 die Bezeichnung „Limesstraße“ und<br />

erinnerte an den römischen Wall mit dem kleinen Kastell,<br />

das hier den Grenzverkehr überwachte (heute „Astrid-<br />

Lindgren-Straße“). Aus der Vogelperspektive zeichnet sich<br />

im Hintergrund deutlich der Umriss des Kastell Degerfeld<br />

nach Nordosten im Feld ab. Die Befliegung unternahm der<br />

Apotheker Karl Fink, das Foto selbst wurde von Bodo Heil<br />

aufgenommen und dem Stadtarchiv dankenswerterweise<br />

zur Verfügung gestellt. (Stadtarchiv <strong>Butzbach</strong>, Bildarchiv)<br />

Ein weiteres Großbauprojekt ist die amerikanische<br />

Wohnsiedlung für Besatzungsangehörige im <strong><strong>Butzbach</strong>er</strong><br />

Nordwesten. Ende 1953 beanspruchen die Amerikaner<br />

hierfür 10 000 m 2 Ackerfläche. Zunächst sind<br />

18 Wohnblocks mit 288 Wohnungen vorgesehen, doch<br />

schon bald ist die Rede von 738 Wohnungen und am<br />

Ende sind weit über 30 der riesenhaften Wohnblöcke<br />

aus dem Boden gestampft.<br />

Zwischen der Kleeberger Straße und der Housing Area<br />

<br />

nimmt die Nassauische Heimstätte ihr zweites großes<br />

<br />

Baugebiet in Angriff: Zwischen Eduard-Otto-Straße<br />

<br />

und Sudetenstraße entsteht 1955 die „Nebenerwerbssiedlung“,<br />

ein optisch in sich geschlossener Stadtteil<br />

<br />

mit 21 Doppelhäusern in gleichartiger Bauweise mit<br />

Grünland, so dass die Bewohner – Vertriebene, die zuvor<br />

in der Landwirtschaft tätig waren – hier in kleinem<br />

<br />

<br />

Stil Gemüse und Obst anbauen können, um sich<br />

damit einen „Nebenerwerb“ zu schaffen. So hat sich<br />

nach 1948 im Westen <strong>Butzbach</strong>s die bebaute Fläche<br />

zwischen dem Stadtwald und der B3 in nur acht Jahren<br />

fast verdoppelt. Doch am Ende der 1960er Jahre<br />

<br />

<br />

herrscht immer noch dringender Bedarf an Wohnraum.<br />

Die wachsende Industrie in <strong>Butzbach</strong> bietet<br />

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Wasserverbrauch Reich<br />

vielen Menschen eine Arbeit. Etliche pendeln täglich<br />

www.reich-elektro.de • re@reich-elektro.de in die Schrenzerstadt ein, suchen aber langfristig eine<br />

Wohnung vor Ort. Außerdem drängen bis zum Bau der<br />

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