Kasseler Sparkasse Geschäftsbericht 2006 10. Geschäftsjahr

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ersten Halbjahr 2006 bei den deutschen
Banken weiterhin auf recht hohem
Niveau. Im Mittel konnten die
deutschen Banken ihre Eigen- und
Kernkapitalquoten im abgelaufenen
Jahr spürbar verbessern. Die mit der
Bilanzsumme gewichteten Mittelwerte
von Eigen- und Kernkapitalquote wurden,
getragen durch eine große Anzahl
von Instituten, innerhalb dieses Jahres
gesteigert.
Im Bereich der Marktrisiken sind die
deutschen Banken etwas höhere Positionen
eingegangen. Die Kreditbanken
haben – vor allem im ersten Quartal
2006 – ihr Aktienkursrisiko gesteigert.
Die kleineren und mittleren Banken zeigen
ein erhöhtes Zinsänderungsrisiko,
weil sie vor dem Hintergrund der flacher
gewordenen Zinsstrukturkurve die
durchschnittliche Laufzeit ihrer Aktiva
verlängert haben.
Die Ertragslage im deutschen Bankensystem
hat sich deutlich verbessert. Die
durchschnittliche Eigenkapitalrentabilität
(vor Steuern) stieg im Jahr 2005
auf rund 12,7 % nach 4, 2 % im Jahr
2004. Zwar zeigt sich dieser Trend auch
bei den im Verbund organisierten Sparkassen
und Genossenschaftsbanken,
sie bleiben jedoch hinter den international
tätigen Banken zurück. Da die
genannten Bankengruppen große Teile
des Zinsüberschusses aus der Fristentransformation
ziehen, werden die augenblickliche
Entwicklung sowie die
Aussicht für die nächsten Jahre eher
kritisch beurteilt. Zusätzlich ist zu bedenken,
dass das Kerngeschäft dieser
Institute, das Kreditgeschäft im Hypotheken-
und Konsumentengeschäft, von
der Bundesbank als wettbewerbsintensiv
bezeichnet wird. Auch diese Entwicklung
erschwert die Erzielung auskömmlicher
Zinsspannen.
Trotz der insgesamt positiven Ertragsentwicklung,
insbesondere auch getragen
durch geringeren Wertberichtigungsbedarf,
gelang es den deutschen
Banken zuletzt nicht, in der Aufwand/
Ertragsrelation den in den Vorjahren zu
beobachtenden Trend des Aufschliessens
gegenüber den europäischen Mitbewerbern
fortzusetzen.
Fusionen und Übernahmen finden im
deutschen Bankensektor in einem beträchtlichen
Umfang statt. Durch die
Konsolidierungswelle im deutschen
Bankensektor hat sich die Zahl der Kreditinstitute
in den letzten Jahren deutlich
verringert. Dabei lag der Schwerpunkt
bei kleineren und mittleren Instituten
des Sparkassen- und Genossenschaftssektors.
Inzwischen liegen
Konsolidierungsprozesse aber nicht nur
durch Zusammenschlüsse, sondern
auch durch – teilweise bankensektorübergreifende
– Kooperationen vor.
Die besonderen regulatorischen
Anforderungen
Wesentliche Herausforderungen für die
Branche stellen nach wie vor die Anforderungen
im Rahmen des Baseler Akkords
dar. Im Hinblick auf den Umsetzungstermin
1. Januar 2008 sind die
Institute intensiv mit der Umsetzung
der Richtlinien beschäftigt.
Besondere Bedeutung erlangte die
Veröffentlichung der Mindestanforderungen
an das Risikomanagement
(MaRisk) Ende 2005. Die MaRisk stellen
neue Anforderungen, insbesondere in
Bezug auf die Ermittlung der Risikotragfähigkeit
sowie den Umgang mit
operationellen sowie liquiditätsbezogenen
Risiken. Neben der Implementierung
der auf die Eigenkapitalunterlegung
abzielenden Säule I der neuen
Baseler Richtlinien stellt die Umsetzung
der MaRisk für die Institute die zentrale
regulatorische Herausforderung des
Jahres 2006 bzw. 2007 dar.
Zusätzlich kommen erhebliche
Umsetzungsanforderungen über die
per November 2007 zu erfüllenden
Regelungen im Rahmen der MiFID auf
die Kreditinstitute zu.