Geschäftsbericht 2006 (PDF/2 MB) - Knappschaft-Bahn-See
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geschäftsbericht <strong>2006</strong>
auf einen blick –<br />
deutsche rentenversicherung knappschaft-bahn-see <strong>2006</strong><br />
Versicherte Insgesamt werden rund 4,6 Millionen Versichertenkonten betreut<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung Rentenzahlungen 1.049.886<br />
aktive Beitragszahler 659.980<br />
Allgemeine Rentenversicherung Rentenzahlungen 572.077<br />
aktive Beitragszahler 735.040<br />
Renten-Zusatzversicherung Rentenzahlungen 133.696<br />
Pflichtversicherte 51.916<br />
Krankenversicherung insgesamt 1.431.046<br />
Pflichtmitglieder 242.258<br />
Freiwillige Mitglieder 40.501<br />
Rentner 866.790<br />
Familienangehörige 281.497<br />
Pflegeleistungen Pflegebedürftige insgesamt (rd. 70 % ambulante und rd. 30 % vollstationäre Fälle) 120.930<br />
Rentenanträge Rentenanträge jährlich ca. 150.000<br />
Medizinisches Netz 6 Krankenhäuser und Beteiligungen an 5 Krankenhausgesellschaften mit insgesamt rund 6.800 Betten, in denen rund<br />
230.000 Patienten behandelt werden (davon entfallen auf die Eigenbetriebe rund 2.500 Betten)<br />
10 Rehabilitationskliniken mit rund 1.380 Betten und 135 ambulanten/teilstationären Behandlungsplätzen, in denen rund<br />
21.500 Patienten jährlich aufgenommen werden<br />
Verträge über ärztliche Behandlung ihrer Mitglieder mit etwa 1.480 <strong>Knappschaft</strong>särzten (niedergelassene Allgemeinund<br />
Fachärzte sowie Zahnärzte)<br />
22 Sozialmedizinische Dienststellen an 25 Standorten mit rund 200 Ärzten zur Durchführung von Untersuchungen im<br />
Krankheitsfall einschließlich Diagnose, Feststellung der Pflegebedürftigkeit sowie zur Begutachung in Rehabilitationsund<br />
Rentenverfahren<br />
Rehabilitation Rund 96.000 Versicherte erhalten eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
Minijobs Minijob-Zentrale betreut 1,9 Millionen Arbeitgeberkonten und rund 6,3 Millionen Minijobber<br />
Haushalt Im Jahr <strong>2006</strong> wurden insgesamt 23,63 Mrd. Euro aufgewendet: Krankenversicherung 4,66 Mrd. Euro; knappschaftliche<br />
Rentenversicherung 15,06 Mrd. Euro; allgemeine Rentenversicherung 2,80 Mrd. Euro; Pflegeversicherung 1,10 Mrd. Euro;<br />
zzgl. Renten-Zusatzversicherung 0,62 Mrd. Euro, zzgl. Pauschalabgaben (Minijob-Zentrale) 5,57 Mrd. Euro<br />
Mitarbeiter Insgesamt rund 16.000 Mitarbeiter (ohne Auszubildende), davon sind rund 10.500 im Verwaltungsbereich und im Sozialmedizinischen<br />
Dienst tätig, rund 4.600 in Krankenhäusern und rund 840 in Rehabilitationskliniken<br />
Ausbildung Rund 1.200 junge Menschen befinden sich in Ausbildung; die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> bildet über den Eigenbedarf aus<br />
Älteste Rund 1.400 ehrenamtlich tätige Versichertenälteste bzw. Versichertensprecher sind bundesweit in der Beratungs- und<br />
Betreuungsarbeit flächendeckend vor Ort tätig<br />
Stand Dezember <strong>2006</strong>
geschäftsbericht <strong>2006</strong>
2 Inhaltsverzeichnis<br />
I<br />
jahresbilanz<br />
<strong>2006</strong><br />
rückblick<br />
<strong>2006</strong><br />
II<br />
1<br />
selbstverwaltung<br />
und geschäftsführung<br />
1.1 Kooperative Führung | 18<br />
1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />
1.3 Gliederung | 21<br />
rentenversicherung<br />
2.1 Entwicklungen in der<br />
Rentenversicherung | 24<br />
2.2 Versicherungsangelegenheiten<br />
| 29<br />
2.3 Rentenstatistik | 31<br />
2.4 Rentenversicherung<br />
international | 33<br />
2<br />
kranken- und<br />
pfl egeversicherung<br />
renten-zusatzversicherung<br />
3.1 Entwicklungen in der<br />
Renten-Zusatzversicherung | 36<br />
3.2 Versicherungsangelegenheiten | 40<br />
3.3 Rentenstatistik | 41<br />
3<br />
4.1 Versicherungs- und<br />
Beitragsangelegenheiten | 44<br />
4.2 Leistungsmanagement<br />
Krankenhäuser | 46<br />
4.3 Leistungsmanagement<br />
Ärzte und Arzneimittel | 47<br />
4.4 Management sonstiger<br />
Leistungen | 51<br />
4.5 Akupunktur | 53<br />
4.6 Leistungsmanagement<br />
Pfl egeversicherung | 54<br />
4.7 Kundenservice | 56<br />
4
5<br />
rehabilitation<br />
und teilhabe<br />
medizinisches netz<br />
6.1 Krankenhäuser | 69<br />
6.2 Rehabilitationskliniken | 80<br />
6.3 Sozialmedizinischer Dienst | 83<br />
6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 87<br />
6.5 Integrierte Patientenversorgung<br />
| 90<br />
5.1 Die Teilhabe<br />
(Rehabilitation) | 58<br />
5.2 Leistungen zur<br />
medizinischen<br />
Rehabilitation | 59<br />
5.3 Leistungen zur Teilhabe<br />
am Arbeitsleben | 63<br />
5.4 Sonstige Leistungen<br />
zur Teilhabe | 64<br />
5.5 Arbeitsgemeinschaft<br />
für Krebsbekämpfung | 66<br />
6<br />
7<br />
service vor ort<br />
minijob-zentrale<br />
7.1 Hauptverwaltung und<br />
Verwaltungsstellen | 95<br />
7.2 Auskunft und Beratung | 99<br />
8.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 102<br />
8.2 Standorte und Service | 104<br />
8.3 Entwicklung der Minijobs | 108<br />
8.4 Insolvenzen | 113<br />
8<br />
9<br />
haushalt, fi nanzen und<br />
datenverarbeitung<br />
9.1 Haushalt <strong>2006</strong> | 116<br />
9.2 Finanzentwicklung <strong>2006</strong> | 117<br />
9.3 Controlling | 134<br />
9.4 Datenverarbeitung | 136<br />
personal<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
10.1 Personaldaten und<br />
Personalpolitik | 140<br />
10.2 Berufl iche Bildung | 145<br />
10
I<br />
jahresbilanz <strong>2006</strong>
6 Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />
Fusionsprozess im personellen und<br />
organisatorischen Bereich<br />
weiter gefestigt und vertieft<br />
Ulrich Freese Dr. Georg Greve<br />
Nachhaltige Veränderungen –<br />
optimistische Aufbruchstimmung<br />
Das Jahr <strong>2006</strong> war für die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> durch zwei Schwerpunkte geprägt: Zum einen durch das weitere<br />
Zusammenwachsen der durch die Organisationsreform in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung bedingten Fusion der drei ehemaligen Träger Bundesknappschaft,<br />
<strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt und <strong>See</strong>kasse zur Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (KBS). Zum anderen war die <strong>Knappschaft</strong><br />
frühzeitig konstruktiv beteiligt im Entscheidungsfindungsprozess zur<br />
Gesundheitsreform und konnte so ihren Standpunkt verdeutlichen, um die<br />
knappschaftliche Krankenkasse, aber auch das gesamte Verbundsystem der<br />
KBS weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu gestalten.<br />
Im Bereich der Rentenversicherung galt es, den im Jahr 2005 begonnenen<br />
Fusionsprozess im personellen und organisatorischen Bereich weiter zu<br />
festigen und zu vertiefen. Heute steht bereits fest: Die Fusion der drei Träger<br />
war richtig und wichtig. Sie hat den neuen Träger <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
im Bereich der Rentenversicherung stabilisiert und Arbeitsplätze gesichert.<br />
Aufgrund der neuen Regelungen des Gesetzes zur Organisationsreform in<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung konnten bis Ende <strong>2006</strong> bereits insgesamt<br />
rund 720.000 neue branchenübergreifende Rentenversichertenkonten<br />
im Zuge der Quotenregelung bei der KBS angelegt werden. Die KBS bleibt<br />
damit auch langfristig ein verlässlicher Partner im Bereich der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung.<br />
Der Gesetzgeber hat mit der Organisationsreform in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung auch mehr Wirtschaftlichkeit und Einsparungen bei<br />
den Trägern eingefordert. Um diesen Vorgaben gerecht zu werden, hat<br />
die KBS bereits damit begonnen, in erheblichem Maße durch den Einsatz<br />
intelligenter Verfahren in der Datenverarbeitung und weiterer Verschlan-<br />
kungen und Optimierungen der Geschäftsprozesse in allen Arbeitsbereichen<br />
zusätzliche Effizienzverbesserungen zu realisieren.
Die Öffnung unserer Krankenkasse<br />
ist ein zentraler Baustein<br />
im Wettbewerb mit anderen frei<br />
wählbaren Krankenkassen<br />
Hohe Kundenbindung durch<br />
günstigen Beitragssatz<br />
und hohe Kundenzufriedenheit<br />
Im Bereich der Krankenversicherung hat die <strong>Knappschaft</strong> als fünftgrößte<br />
bundesweit agierende Krankenkasse im Jahr <strong>2006</strong> um ihre Interessen bei der<br />
Gesundheitsreform gekämpft. Ab dem 1. April 2007 wird die <strong>Knappschaft</strong><br />
eine geöffnete Krankenkasse sein. Die Öffnung der Krankenkasse bietet der<br />
<strong>Knappschaft</strong> eine hervorragende Chance, erstmals in ihrer Geschichte branchenunabhängig<br />
neue Versicherte zu gewinnen und somit ihre Position als<br />
große und leistungsstarke Krankenkasse zu behaupten. Wir sind überzeugt,<br />
dass die Qualität unserer Leistungen im Vergleich zu anderen Gesundheitseinrichtungen<br />
und Sozialversicherungsträgern am hart umkämpften Gesundheitsmarkt<br />
bestehen wird.<br />
Insgesamt ist die Öffnung der <strong>Knappschaft</strong> ein weiterer Meilenstein auf dem<br />
Weg der Weiterentwicklung des Verbundsystems der KBS. Insofern hat die<br />
Gesundheitsreform 2007 nicht nur Auswirkungen auf die <strong>Knappschaft</strong> als<br />
Krankenversicherung, sondern auch auf den gesamten Träger der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />
Trotz einer günstigen Entwicklung der Verwaltungskosten und guter Control-<br />
lingergebnisse bei den Leistungsausgaben war in der Krankenversicherung<br />
leider aufgrund der Finanzsituation eine Beitragssatzanhebung auf 12,7<br />
Prozent zum 1. Oktober <strong>2006</strong> unvermeidbar. Die <strong>Knappschaft</strong> bleibt jedoch<br />
weiterhin eine günstige Krankenkasse in Deutschland. Der gute Service mit<br />
kompetenter Beratung in allen Sozialversicherungsfragen sowie die gute<br />
Betreuung am kostenlosen Servicetelefon und in den Verwaltungs- und<br />
Geschäftsstellen der <strong>Knappschaft</strong> wird von den Versicherten hoch geschätzt.<br />
Die Kundenzufriedenheit liegt seit Jahren bei über 90 Prozent. Das bestätigen<br />
repräsentative Umfragen verschiedener Institute.<br />
Insgesamt ist es der <strong>Knappschaft</strong> bei einem günstigen Beitragssatz und<br />
hoher Kundenzufriedenheit gelungen, seit dem Jahr 2000 aufgrund des<br />
Stabilisierungsgesetzes und der Ein-Monats-Regelung rund 420.000 Versi-<br />
cherte für die knappschaftliche Krankenkasse zu gewinnen. Darunter sind<br />
rund ein Drittel Versicherte, die nach Aufgabe eines bergbaulichen Betriebes<br />
unmittelbar gehalten werden konnten – die Bleibequote lag in den letzten<br />
Jahren bei rund 95 Prozent –, und zwei Drittel Neuzugänge, die von anderen<br />
Krankenkassen zurück gekommen sind. Seit Beginn der Akquise im Jahr 2000<br />
hat sich jeder dritte Wahlberechtigte für eine Mitgliedschaft bei der <strong>Knappschaft</strong><br />
entschieden.<br />
Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />
7
8 Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />
Medizinisches Netz hat<br />
Vorbildfunktion und arbeitet<br />
weiterhin erfolgreich<br />
Viertes Netz der Integrierten<br />
Vollversorgung / <strong>Knappschaft</strong> mit<br />
Abstand größter Anbieter<br />
Diese Erfolgsbilanz soll mit der Öffnung der <strong>Knappschaft</strong> zum 1. April 2007<br />
fortgesetzt werden. Die Öffnung der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
und damit die Gleichstellung im Wettbewerb mit anderen frei wählbaren<br />
Krankenkassen wird hierzu die Möglichkeit geben.<br />
Durch drei Jubiläen im Bereich der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser – Bardenberg<br />
150 Jahre, Recklinghausen 100 Jahre, Bottrop 75 Jahre – sowie dem 75.<br />
Jubiläum der Reha-Klinik in Marquartstein konnte im Jahr <strong>2006</strong> eindrucksvoll<br />
die Leistungsfähigkeit und große Tradition des Verbundsystems der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
einer breiten Öffentlichkeit unter Beweis gestellt werden.<br />
Die KBS ist heute mit ihrem Verbundsystem mehr denn je ein wichtiger<br />
Leistungsanbieter auf dem Gesundheitsmarkt in ihren Kernregionen und<br />
darüber hinaus als Krankenhaus- und Rehaträgerin der medizinischen Regionalversorgung<br />
nicht mehr wegzudenken. Mit schlüssigen Gesamtkonzepten,<br />
moderner Infrastruktur und leistungsstarken Kliniken sind die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
– ebenso wie die Reha-Einrichtungen – gut aufgestellt und<br />
für die Zukunft gerüstet. Mit dem Neubau einer Orthopädischen Reha-Klinik<br />
in Gelsenkirchen wird im kommenden Jahr die Klinikgruppe und das Medizinisches<br />
Netz weiter ausgebaut und den veränderten Reha-Anforderungen<br />
zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten angepasst.<br />
Als viertes Netz der Integrierten Patientenversorgung der <strong>Knappschaft</strong><br />
konnte im Jahr <strong>2006</strong> das Integrationsprojekt prosper im Ruhrgebiet auf<br />
Gelsenkirchen und Gladbeck ausgeweitet werden. Rund zusätzlich 40.000<br />
Versicherte können nunmehr die Vorteile der <strong>Knappschaft</strong> nutzen. Mit der<br />
Ausweitung des Gesundheitsnetzes auf die Region Gelsenkirchen/Gladbeck<br />
wird im Norden des Ruhrgebiets die bisherige Lücke innerhalb des knappschaftlichen<br />
Versorgungsnetzes zwischen Recklinghausen und Bottrop geschlossen.<br />
Damit ist die <strong>Knappschaft</strong> jetzt im nördlichen Ruhrgebiet flächendeckend<br />
im Bereich der integrierten Patientenversorgung vertreten und nun<br />
endgültig mit Abstand der größte Anbieter von integrierter Vollversorgung in<br />
Deutschland.
Zahl der Minijobber liegt seit<br />
Gründung der Minijob-Zentrale<br />
konstant bei über sechs Millionen<br />
Ausbildung hat bei der KBS<br />
hohen Stellenwert<br />
Die Minijob-Zentrale unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hat am 1. April 2003 durch Beschluss des Deutschen<br />
Bundestages ihre Arbeit aufgenommen. Nahm die Entwicklung der Minijobs<br />
in den beiden ersten Jahren des Bestehens der Minijob-Zentrale noch einen<br />
rasanten Aufstieg bis auf rund 6,8 Millionen geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />
im gewerblichen Bereich, so sank ihre Anzahl bis Ende <strong>2006</strong> auf rund<br />
6,2 Millionen Erwerbstätige. Festzuhalten bleibt dennoch, dass die ersten vier<br />
Jahre des Bestehens der Minijob-Zentrale eine Erfolgsgeschichte waren und<br />
zusätzliche Beschäftigung in Deutschland ermöglicht haben. Seit Bestehen<br />
der Minijob-Zentrale lag die Zahl der Minijobber konstant über sechs Millionen.<br />
Dies zeigt nachdrücklich die Notwendigkeit und Berechtigung dieses<br />
Arbeitsmarktsegmentes sowohl im gewerblichen Bereich als auch in Privathaushalten.<br />
Mit einiger Sorge wurde in der Minijob-Zentrale die vom Gesetzgeber<br />
beschlossene Abgabenerhöhung für Minijobs von 25 auf 30 Prozent zur<br />
Jahreshälfte <strong>2006</strong> verfolgt. Im Quartalsvergleich des Jahres <strong>2006</strong> fällt auf,<br />
dass die Beschäftigtenzahl bei den Minijobbern zunächst vom ersten zum<br />
zweiten Quartal leicht um 0,3 Prozent gestiegen ist, um dann vom zweiten<br />
zum dritten Quartal um 2,1 Prozent und vom dritten zum vierten Quartal um<br />
1,3 Prozent zurückzugehen. Dieser Rückgang ist wahrscheinlich bedingt durch<br />
den Anstieg der Pauschalabgaben. Es bleibt zu hoffen, dass der Gesetzgeber<br />
das Arbeitsmarktsegment der Minijobs nicht weiter schwächt und die nach<br />
wie vor hohe Nachfrage nach dieser Art von Beschäftigung seitens der Arbeitgeber<br />
und der Beschäftigten weiterhin anerkennt.<br />
Die Ausbildung junger Menschen ist für die KBS ein selbstverständliches<br />
Anliegen. Rund 1.200 Menschen befanden sich im Jahr <strong>2006</strong> bei der KBS<br />
in verschiedenen Ausbildungsberufen. Ausbildung ist für uns eine sozialpolitische<br />
Verpflichtung, der wir angesichts der Arbeitsmarktlage und der<br />
Jugendarbeitslosigkeit bereits seit vielen Jahren nachkommen, wohlwissend,<br />
dass auch die KBS nicht jedem nach der Ausbildung ein festes Arbeitsverhältnis<br />
angeboten werden kann. Die KBS investiert in die Ausbildung junger<br />
Menschen jährlich weit über 20 Millionen Euro – ein Betrag, den letztlich die<br />
Beitragszahler der knappschaftlichen Versicherungen aufbringen. Die KBS<br />
wird auch in Zukunft an der qualifizierten Ausbildung junger Menschen festhalten<br />
und so mithelfen, der nachwachsenden Generation eine Perspektive<br />
zu geben.<br />
Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />
9
10 Jahresbilanz <strong>2006</strong><br />
Als umfassendes Verbundsystem ist der neue Träger Deutsche Rentenversi-<br />
cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hervorragend aufgestellt. Er bietet auf viele<br />
sozialpolitische Fragen, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen,<br />
vernünftige, zukunftsweisende Antworten. Wir werden dafür arbeiten, diese<br />
strategische Position zu nutzen und weiter auszubauen – zum Wohle unserer<br />
Versicherten und nicht zuletzt unserer Gesellschaft.<br />
Ulrich Freese Dr. Georg Greve<br />
Vorstandsvorsitzender Erster Direktor
II<br />
rückblick <strong>2006</strong>
12 Rückblick <strong>2006</strong><br />
Dr. Konrad Schily<br />
und Michael Kauch<br />
(beide MdB) sowie<br />
Erster Direktor<br />
Dr. Georg Greve<br />
vor dem Paternoster<br />
der KBS<br />
Januar<br />
Minijobs noch einfacher versichert: Zu<br />
Jahresbeginn übernimmt die Minijob-Zentrale<br />
auch die Anmeldung zur gesetzlichen Unfallversicherung<br />
in Privathaushalten und zieht die<br />
Beiträge zusammen mit den anderen Abgaben<br />
ein. Der Beitrag für die Unfallversicherung<br />
beträgt 1,6 Prozent des Arbeitsentgeltes.<br />
Patienten gehen über den Klinischen Pfad:<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach startet<br />
offiziell mit der Einführung der Klinischen<br />
Pfade im Rahmen des Projektes Sektorenübergreifende<br />
Pfade und Kostenträgerrechnung<br />
der <strong>Knappschaft</strong>.<br />
Informationsbesuch: Als Gesundheitsexperten<br />
und Mitglieder des Deutschen<br />
Bundestages informieren sich Dr. Konrad<br />
Schily und Michael Kauch über die Integrierte<br />
Patientenversorgung der <strong>Knappschaft</strong>.<br />
Hohe Kundenzufriedenheit: Über 90 Prozent<br />
der Mitglieder würden sich noch einmal für<br />
die <strong>Knappschaft</strong> als Krankenkasse entscheiden.<br />
Das Image der <strong>Knappschaft</strong> gilt als sympathisch,<br />
leistungsfähig, modern und dienstleistungsorientiert.<br />
Das bestätigen repräsentative<br />
Umfragen des Instituts für angewandte<br />
Marketing- und Kommunikationsforschung<br />
GmbH (IMK) und von Kundenmonitor<br />
Deutschland.<br />
Februar<br />
Ankündigung: Auf dem Neujahrsempfang<br />
der Bergmannsheil und Kinderklinik Buer<br />
gGmbH (BKB) kündigt der Vorstandsvorsitzende<br />
der KBS, Ulrich Freese, den Neubau einer<br />
stationären Orthopädischen Reha-Klinik auf<br />
dem Gelände des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Bergmannsheil-Buer an.<br />
MS-Zentren anerkannt: Die Kliniken für<br />
Neurologie an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Recklinghausen und Sulzbach werden<br />
als MS-Zentren anerkannt und haben durch<br />
die Deutsche Gesellschaft für Multiple Sklerose<br />
ein Leistungszertifikat erhalten.<br />
März<br />
Premiere: Erste Personalversammlung des<br />
fusionierten Trägers Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im RuhrCongress<br />
in Bochum.<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Ulrich Freese bei<br />
seiner Rede auf dem<br />
Neujahrsempfang<br />
der BKB<br />
Erwartungsvolle<br />
Zuhörer bei der<br />
Personalversammlung
Aufwendig gestaltete<br />
Festschrift zum<br />
Jubiläum des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Bardenberg<br />
Eröffnung: Im Rahmen eines Schlaganfall-<br />
Symposiums am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer wird dort durch grundlegende<br />
Umbauten eine neue Stroke-Unit-Station<br />
eröffnet.<br />
Startschuss: Als große Krankenkasse im<br />
Ruhrgebiet beteiligt sich die <strong>Knappschaft</strong> an<br />
der Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte<br />
in Nordrhein-Westfalen. Erste Testregion<br />
sind die Städte Bochum und Essen.<br />
April<br />
Prosper wächst: Als viertes Netz der Integrierten<br />
Patientenversorgung der <strong>Knappschaft</strong><br />
wird das Integrationsprojekt prosper im Ruhrgebiet<br />
in Gelsenkirchen und Gladbeck ausgeweitet.<br />
Rund zusätzlich 40.000 Versicherte<br />
können jetzt die Vorteile der <strong>Knappschaft</strong><br />
nutzen.<br />
Festakt: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bardenberg als heutiger Betriebsteil des<br />
Medizinischen Zentrums Kreis Aachen gGmbH<br />
feiert im Rahmen eines Festaktes unter großer<br />
Beteiligung der Öffentlichkeit sein 150jähriges<br />
Bestehen. Es ist damit das älteste noch bestehende<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus.<br />
Mai<br />
Ehrung: Nach einem langen Berufsleben<br />
und großen Verdiensten für die <strong>Knappschaft</strong><br />
werden die Ärztlichen Direktoren der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
Dortmund und Recklinghausen,<br />
Dr. Kurt Georg Hering und Prof.<br />
Dr. Rita Schlimgen, in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Als Nachfolger wird in Dortmund<br />
Privatdozent Dr. Karl-Heinz Bauer und in Recklinghausen<br />
Prof. Dr. Helmut Buchner ernannt.<br />
Auf einen Kaffee ins Caré: Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund wird der Neubau für<br />
eine neue Gastronomie eröffnet.<br />
Rückblick <strong>2006</strong><br />
Große Verdienste<br />
um das<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund: Dr. Kurt<br />
Georg Hering (2.v.l.)<br />
wird verabschiedet<br />
Frau mit Charme<br />
und Charakter:<br />
Professor Dr. Rita<br />
Schlimgen tritt in<br />
den Ruhestand<br />
Neue Gastronomie<br />
mit vielseitigem<br />
Angebot im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund<br />
13
14 Rückblick <strong>2006</strong><br />
Als „Local Medical<br />
Officer“ der FIFA<br />
koordinierte Dr. med.<br />
Christoph Haurand<br />
die medizinische<br />
Versorgung in<br />
Gelsenkirchen bei der<br />
FIFAWM<br />
Große Tradition mit<br />
hohem medizinischen<br />
Niveau in idyllischer<br />
Lage: Die Chiemgau<br />
Klinik der KBS<br />
Kongress: Die Deutsche Dermatologische<br />
Lasergesellschaft führt ihre 15. Jahrestagung<br />
im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />
durch. Es ist die größte Veranstaltung dieser<br />
Art in Europa.<br />
Juni<br />
FIFA-WM <strong>2006</strong>: Im Rahmen der FIFA-WM <strong>2006</strong><br />
in Deutschland hat die FIFA offiziell das Bergmannsheil-Buer<br />
in Gelsenkirchen als Delegationsklinik<br />
benannt. Dort wurden spezielle<br />
Behandlungsräume zur Verfügung gestellt<br />
und ein Ärzteteam war bei allen Spielen im<br />
Stadion zugegen – backstage in den Katakomben<br />
des Stadions oder direkt am Spielfeldrand.<br />
Juli<br />
Jubiläum: In der Klinikgruppe der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
feiert die Chiemgau-Klinik in Marquartstein/<br />
Oberbayern ihr 75jähriges Bestehen.<br />
Verteuerung: Die Pauschalabgaben für<br />
Minijobs werden durch den Gesetzgeber von<br />
25 Prozent auf 30 Prozent erhöht.<br />
August<br />
Aufwartung: Am Tag der offenen Tür im Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales in Berlin<br />
besucht Bundesminister Franz Müntefering<br />
den Stand der Minijob-Zentrale der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />
Hoffnung: Bei der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beginnen<br />
150 Auszubildende in verschiedenen Ausbildungsberufen<br />
ihre berufliche Laufbahn. Im<br />
September nehmen zusätzlich rund<br />
50 junge Verwaltungsinspektorsanwärter/<br />
innen ihre Ausbildung bei der <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> auf.<br />
Bundesminister<br />
Franz Müntefering<br />
informiert sich am<br />
Stand der Minijob<br />
Zentrale<br />
Die Ausbildung hat<br />
bei der KBS einen<br />
hohen Stellenwert
NRWLandesminister<br />
KarlJosef Laumann<br />
und Vorstandsvorsitzender<br />
Ulrich<br />
Freese freuen sich<br />
über die Festschrift<br />
zum 100jährigen<br />
Jubiläum des<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Recklinghausen<br />
Viele interessierte<br />
Besucher nehmen<br />
am 75jährigen<br />
Jubiläum des<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Bottrop teil<br />
Bundesgesund<br />
heitsministerin<br />
Ulla Schmidt<br />
am Stand der KBS<br />
September<br />
Doppeltes Jubiläum: Mit den <strong>Knappschaft</strong>s-<br />
krankenhäusern Recklinghausen und Bottrop<br />
feiern zwei traditionsreiche und renommierte<br />
Krankenhäuser Geburtstag: das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen wird 100 Jahre<br />
und das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />
wird 75 Jahre alt.<br />
Hoher Besuch: Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt besucht den Messestand<br />
der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> auf der Messe Vital<br />
<strong>2006</strong> in Aachen.<br />
Oktober<br />
Neubesetzung: In feierlichem Rahmen<br />
wird der ehemalige Direktor der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>,<br />
Ministerialdirektor Dr. Ulrich Roppel, offiziell<br />
aus seinem Amt verabschiedet. Zu seinem<br />
Nachfolger in der Geschäftsführung wird der<br />
langjährige Leiter der Abteilung Rentenversicherung,<br />
Ulrich Pott, ernannt.<br />
Novum: Als erste Ärztliche Direktorin leitet<br />
Dr. Svenja Hennigs das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop. Ihr Vorgänger Dr. Reiner Kornblum<br />
wird in den Ruhestand verabschiedet.<br />
November<br />
Verabschiedung: Mit dem Leiter der Verwaltungsstelle<br />
München, Heinrich Brück, verabschiedet<br />
die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein knappschaftliches<br />
Urgestein aus ihren Diensten in den Ruhestand.<br />
Rückblick <strong>2006</strong><br />
Ministerialdirektor<br />
Dr. Ulrich<br />
Roppel (rechts)<br />
wünscht seinem<br />
Nachfolger in der<br />
Geschäftsführung<br />
der KBS, Ulrich Pott,<br />
Glück und Erfolg<br />
Dr. Reiner Kornblum<br />
(rechts) übergibt das<br />
Amt des Ärztlichen<br />
Direktors an Frau<br />
Dr. Svenja Hennigs<br />
und geht in den<br />
wohlverdienten<br />
Ruhestand<br />
15
16 Rückblick <strong>2006</strong><br />
Erster Direktor<br />
Dr. Georg Greve und<br />
Chefarzt Professor<br />
Dr. Michael Zenz<br />
eröffnen die neue<br />
Operative<br />
Intensivstation<br />
Dezember<br />
Hochmodern: Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer wird die Operative Inten-<br />
sivstation nach einem kompletten Umbau<br />
und Anbau neu eröffnet.<br />
Turnusgemäß: Anfang Dezember übernimmt<br />
Dr. Helmut Jäger die Funktion des Ärztlichen<br />
Direktors im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Püttlingen. Er tritt turnusgemäß die Nachfolge<br />
von Dr. Gerhard Fenzl an.<br />
Mehr Service: In der Verwaltungsstelle<br />
Frankfurt am Main der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> werden die<br />
Versicherten nunmehr auch in Angelegenheiten<br />
der Krankenversicherung beraten.<br />
Wegweisende Entscheidung: Der Vorstand<br />
der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
beschließt die Gründung<br />
eines Sportmedizinischen Instituts am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund zur ganzheitlichen<br />
Versorgung der Patienten im Bereich<br />
der Physiotherapie.
1<br />
selbstverwaltung und geschäftsführung<br />
1.1 Kooperative Führung | 18<br />
1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />
1.3 Gliederung | 21
18 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Abnahme der<br />
Jahresrechnung<br />
2005<br />
Präsidium der Vertreterversammlung<br />
Günter Herfarth, Hans-Jörg Hering,<br />
Udo Kummerow<br />
1.1 Kooperative Führung<br />
Vertreterversammlung<br />
Die Vertreterversammlung der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
hat im Jahr <strong>2006</strong> viermal in öffentlichen<br />
Sitzungen getagt und dabei folgende wesent-<br />
liche Beschlüsse gefasst:<br />
In der Sitzung am 13. Oktober <strong>2006</strong> wurde<br />
einstimmig die Jahresrechnung für das Rech-<br />
nungsjahr 2005 abgenommen und Vorstand<br />
und Geschäftsführung Entlastung erteilt.<br />
Jahresrechnung 2005<br />
in Milliarden Euro (Gesamtausgaben 23,148 Mrd. Euro)<br />
Krankenversicherung —— 4.524<br />
Pflegeversicherung —— 1.056<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 14.796<br />
Allgemeine Rentenversicherung —— 2.772<br />
Die Jahresrechnung enthält auch die Jahresabschlüsse<br />
der Eigenbetriebe der Kranken- und<br />
Rentenversicherung und die Rechnungsergebnisse<br />
der Renten-Zusatzversicherung.<br />
Außerdem nahmen die Arbeitgebervertreter<br />
die geprüfte Jahresrechnung 2005 für den<br />
Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen nach<br />
dem Lohnfortzahlungsgesetz ab.<br />
Gemäß § 70 Abs. 1 SGB IV wurde der Haushaltsplan<br />
2007 mit einem Gesamtvolumen<br />
von 25,064 Milliarden Euro in der 6. Sitzung<br />
der Vertreterversammlung der KBS festgestellt.<br />
Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen für<br />
den Bereich der Krankenhäuser ein Ausgabevolumen<br />
von 335,5 Millionen Euro und für<br />
die Eigenbetriebe der Rentenversicherung ein<br />
Betrag von 56,2 Millionen Euro etatisiert.<br />
Unter Hinzurechnung der sogenannten<br />
durchlaufenden Posten, des Ausgleichs<br />
der Arbeitgeberaufwendungen nach dem<br />
Aufwendungsausgleichsgesetz und des<br />
Nachweises der Einnahmen und Ausgaben der<br />
Renten-Zusatzversicherung errechnet sich ein<br />
festgestelltes Haushaltsvolumen von 32, 994<br />
Milliarden Euro.<br />
Aufteilung Ausgabenvolumen des festgestellten Haushalts 2007<br />
in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 25,064 Mrd. Euro) / „originärer“ Haushalt (ohne durchlaufende Posten u. Anlagen)<br />
Krankenversicherung —— 4.752<br />
Pflegeversicherung —— 1.115<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 14.858<br />
Allgemeine Rentenversicherung —— 4.339<br />
Feststellung des<br />
Haushaltsplans<br />
2007
Satzungsänderungen<br />
Beschlussfassungen<br />
der Vertreterversammlung<br />
gemäß<br />
§ 10 Ziffer 13 der<br />
Satzung<br />
Daneben hat sich die Vertreterversammlung<br />
regelmäßig der Geschäftslage gewidmet,<br />
insbesondere der Situation der <strong>Knappschaft</strong>s-<br />
krankenhäuser sowie den Bereichen Renten-<br />
versicherung, Rehabilitation und Renten-Zu-<br />
satzversicherung. Darüber hinaus wurden<br />
aktuelle sozialpolitische Fragen erörtert sowie<br />
gemeinsam mit dem Bundeswahlbeauf-<br />
tragten für die Sozialversicherungswahlen,<br />
Hans-Eberhard Urbaniak, die Ergebnisse der<br />
Sozialversicherungswahlen 2005 analysiert.<br />
Außerdem hat die Vertreterversammlung nach<br />
entsprechenden Vorberatungen im Vorstand<br />
und der Kommission für Rechts- und Grund-<br />
satzfragen einige wichtige Änderungen der<br />
Satzung der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beschlossen.<br />
Zu den Aufgaben der Vertreterversammlung<br />
gehört u.a. die Beschlussfassung über die<br />
Errichtung oder Auflösung von Eigenbetrie-<br />
ben bzw. Veränderung von Eigenbetrieben,<br />
sofern die finanziellen Aufwendungen hierfür<br />
einen gesetzlich festgesetzten Höchstbetrag<br />
überschreiten.<br />
Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Präsidium des Vorstandes<br />
Ulrich Freese, Dr. Christian Gravert, Gert Hüfner<br />
In diesem Zusammenhang hat die Vertreter-<br />
versammlung im Jahr <strong>2006</strong> folgende Maß-<br />
nahmen beschlossen:<br />
Neuordnung der Pflegebereiche am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />
Ausbau der Zentralen Patientenaufnahme<br />
am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Recklinghausen<br />
Vorstand und Geschäftsführung<br />
Vorstand und Geschäftsführung sind für die<br />
Wahrnehmung des operativen Geschäfts so-<br />
wie für die Erarbeitung von strategischen Kon-<br />
zepten zur Weiterentwicklung des Verbund-<br />
systems verantwortlich. Das Jahr <strong>2006</strong> war<br />
insbesondere durch folgende Schwerpunkte<br />
geprägt:<br />
Stabilisierung der Verwaltungsstrukturen<br />
und -abläufe aufgrund der Fusion zur KBS,<br />
Optimierung der Behandlungsprozesse im<br />
Krankenhausbereich (zum Beispiel Klinische<br />
Pfade),<br />
Entwicklung eines Organisations- und Per-<br />
sonalwirtschaftskonzepts (Agenda 2011),<br />
vorbereitende Maßnahmen zur Umsetzung<br />
des „Gesetzes zur Stärkung des Wettbe-<br />
werbs in der Gesetzlichen Krankenversiche-<br />
rung (GKV-WSG)“ insbesondere im Hinblick<br />
auf die Öffnung der <strong>Knappschaft</strong> als KV-<br />
Träger.<br />
19
20 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. Georg Greve, Rolf Stadié,<br />
Ulrich Pott<br />
1.2 Regionale Selbstverwaltung<br />
Regionalausschüsse<br />
Die achtzehn bundesweit eingerichteten Regi-<br />
onalausschüsse haben auch im Jahr <strong>2006</strong> die<br />
Zulassung unter anderem von Leistungser-<br />
bringern für die Durchführung von häuslicher<br />
Krankenpflege und Haushaltshilfen begleitet<br />
und im Rahmen der Richtlinien für die<br />
Regionalausschüsse Vorstand und Geschäfts-<br />
führung bei der Wahrnehmung des operativen<br />
Geschäfts beraten.<br />
Erstmals wechselte der Vorsitz in den<br />
Regionalausschüssen zwischen den Gruppen<br />
(Versicherte/Arbeitgeber) jeweils zum<br />
1. Oktober. Dieser Vorgang wiederholt sich in<br />
der laufenden Wahlperiode jährlich.<br />
Widerspruchsstelle<br />
Bei den 64 Widerspruchsausschüssen gingen<br />
im Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 38.342 Widersprüche<br />
ein, die in den Ausschüssen zu beraten waren.<br />
Einspruchsausschuss für die Renten-<br />
Zusatzversicherung<br />
In den Sitzungen des Einspruchsausschusses<br />
der Renten-Zusatzversicherung wurden im<br />
Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 104 Einsprüche behan-<br />
delt.<br />
Versichertenälteste<br />
Die Versichertenältesten stehen auch wei-<br />
terhin für Kundenorientierung und Versi-<br />
chertennähe. Derzeit sind insgesamt 1.389<br />
Versichertenälteste im ganzen Bundesgebiet<br />
ehrenamtlich tätig. Zusätzlich zu den Aus-<br />
kunfts- und Beratungsstellen bieten sie im<br />
Rahmen von Beratung und Betreuung einen<br />
kompletten Versichertenservice für die Sozial-<br />
versicherungszweige der Deutschen Renten-<br />
versicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> an.<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> fanden umfangreiche<br />
Schulungen der Versichertenältesten auf Ver-<br />
waltungs- und Geschäftsstellenebene statt,<br />
um weiterhin eine qualifizierte Beratung auf<br />
hohem Niveau zu gewährleisten.<br />
Versichertensprecher<br />
Die Aufgaben der – ebenfalls ehrenamtlich<br />
tätigen – Versichertensprecher unterscheiden<br />
Verteilung der <strong>2006</strong> eingegangenen Widersprüche nach Versicherungsbereichen<br />
Rentenversicherung —— 21.841<br />
Krankenversicherung —— 10.234<br />
Pflegeversicherung —— 6.267<br />
sich von den Aufgaben der Versichertenältes-<br />
ten insofern, als sie in den Angelegenheiten<br />
der Renten-Zusatzversicherung (vormals<br />
Abteilung B der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt)<br />
beraten und in den damit verbundenen Be-<br />
langen auch die Versicherten aus der Branche<br />
„<strong>Bahn</strong>“ in der allgemeinen Rentenversiche-<br />
rung informieren. Bundesweit sind insgesamt<br />
12 Versichertensprecher beratend tätig.
1.3 Gliederung der Selbstverwaltung<br />
48 Mitglieder<br />
48 Stimmen<br />
ehem. Bundesknappschaft<br />
32 Versichertenvertreter<br />
16 Arbeitgebervertreter<br />
Vertreterversammlung<br />
69 Mitglieder<br />
80 Stimmen<br />
13 Mitglieder<br />
24 Stimmen<br />
ehem. <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
12 Versichertenvertreter<br />
1 Arbeitgebervertreter<br />
Vertreterversammlung<br />
Vorsitzender: Günter Herfarth | 1. stellv. Vorsitzender: Hans-Jörg Hering | 2. stellv. Vorsitzender: Udo Kummerow<br />
Erweitertes Präsidium<br />
Jürgen Eikhoff Prof. Werner Huth Lothar Jonas<br />
Kommission für Rechts- Kommission für Haus- Kommission für Ange- Kommission für Rechund<br />
Grundsatzfragen/ halts-/Finanzangelegenheiten legenheiten der Renten- nungsprüfung/Abnahme<br />
Satzungsangelegenheiten einschl. Angelegenheiten der Zusatzversicherung der Jahresrechnung einschl.<br />
Lohnausgleichskasse Angelegenheiten der<br />
Lohnausgleichskasse<br />
Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />
Manfred Freitag Ulrich Pausch Udo Kummerow Prof. Werner Huth<br />
Mitglieder der Vertreterversammlung<br />
8 Mitglieder<br />
8 Stimmen<br />
ehem. <strong>See</strong>kasse<br />
4 Versichertenvertreter<br />
4 Arbeitgebervertreter<br />
Versicherte<br />
Walter Antesberger, Nürnberg Hans-Dieter Herrmann, Helmstedt Peter Obramski, Bottrop<br />
Volkmar Bendl, Castrop-Rauxel Friedhelm Hundertmark, München Manfred Pferner, Apfelstädt<br />
Werner Bolz, Essen Prof. Werner Huth, Oststeinbek Robert Prill, Krefeld<br />
Bernd Clemens, Gera Johannes Karmann, St. Ingbert Klaus Puddig, Duisburg<br />
Thorsten Dellmann, Neuwied Klaus Peter, Velbert Heinz-Gert Richter, Elsterwerda<br />
Klaus Dieckheuer, Kamen-Methler Herbert Koch, Hirschfeld Edeltraud Ritter, Wiednitz<br />
Jutta Diekamp, Ellerbek Udo Kummerow, Neumünster Klaus-Peter Schäfer, Siegen<br />
Hans-Jürgen Dorneau, Oerlinghausen Steffi Laube, Leipzig Werner Scheibel, Cottbus<br />
Manfred Freitag, Kassel Detlef Loosz, Alsdorf Jörg Schröter, Oederquart<br />
Peter Geitmann, Rostock Wolfgang Maaßen, Grevenbroich Egon Schumann, Neubukow<br />
Helmut Gille, Oberhausen Rolf Maul, Dresden Vlatko Stark, Darmstadt<br />
Jürgen Grunwald, Bochum Detlev Mischke, Herten Rainer Theunert, Lutherstadt-Wittenberg<br />
Bernd Gutheil, Hannover Gottfried Mitreuter, Pirna Marcel Wachenheim, Titisee-Neustadt<br />
Günter Herfarth, Hannover Peter Nettelmann, Hamm Erhardt Weilbeer, Wolmirstedt<br />
Dieter Hermann, Marl Arno Netzel, Gelsenkirchen Ulrich Wolk, Lehrte<br />
Marion Herrmann, Großalmerode Hans-Jürgen Neuenhoff, Dinslaken Matthias Zeyner, Frankfurt/Main<br />
Arbeitgeber<br />
Dr. Peter Breckling, Hamburg Dr. Wolfgang Herting, Essen Ulrich Pausch, Wunstorf<br />
Friedrich Breinig, Gelsenkirchen Alfred Höllerbauer, Haigerloch Wolfgang Peters, Dortmund<br />
Jürgen Eikhoff, Herne Joachim Hüttenrauch, Hannover Wolfgang Quecke, Essen<br />
Reinhard Fox, Kamp-Lintfort Lothar Jonas, Bonn Peter Savelsberg, Essen<br />
Bernd Heggemann, Theißen Arnold Lipinski, Hamburg Hans-Jürgen Stegemann, Helmstedt<br />
Klaus Heinig, Hamburg Gerhard Ludwig, Köln Wolfram Zilligen, Marl<br />
Hans-Jörg Hering, <strong>See</strong>vetal Michael Meyer, Cottbus<br />
24 Mitglieder<br />
24 Stimmen<br />
ehem. Bundesknappschaft<br />
16 Versichertenvertreter<br />
8 Arbeitgebervertreter<br />
Vorstand<br />
35 Mitglieder<br />
40 Stimmen<br />
7 Mitglieder<br />
12 Stimmen<br />
ehem. <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
6 Versichertenvertreter<br />
1 Arbeitgebervertreter<br />
Vorstand<br />
Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Vorsitzender: Ulrich Freese | 1. stellv. Vorsitzender: Dr. Christian Gravert | 2. stellv. Vorsitzender: Gert Hüfner<br />
Erweitertes Präsidium<br />
Prof. Dr. Karl-Friedrich Jakob Herbert Juniel Günter Knoll<br />
Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Einspruchsfür<br />
Bau/Ver- für Rechts- für Finanz- für Angelegen- für Personal- für Angelegen- ausschuss für<br />
waltungs- und und Grund- angelegen- heiten der angelegen- heiten der die Renten-<br />
Organisations- satzfragen/ heiten kn. KV einschl. heiten Renten-Zusatz- Zusatzangelegen-<br />
Rentenver- <strong>Knappschaft</strong>s- versicherung versicherung<br />
heiten sicherung und krankenhäuser<br />
Rehabilitation<br />
einschl.<br />
Kliniken<br />
Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />
Ludwig Dr. Christian Herbert Juniel Prof. Dr. Karl- Kemo Razanica Günter Knoll Lothar Jonas<br />
Ladzinski Gravert Friedrich Jakob<br />
Mitglieder des Vorstandes<br />
4 Mitglieder<br />
4 Stimmen<br />
ehem. <strong>See</strong>kasse<br />
2 Versichertenvertreter<br />
2 Arbeitgebervertreter<br />
Versicherte<br />
Jörg Degelmann, Hamm Monika Heinrich, Senftenberg Eckehard Linnemann, Hannover<br />
Gabriele Dengler, Mainz Wolfgang Horstig, Neumarkt Rudi Ludwig, Karlsruhe<br />
Andreas Detemple, Neunkirchen Gert Hüfner, Hamburg Georg Meier, Marl<br />
Rudolf Ernesti, Bochum Richard Käch, Issum Rainer Neuwardt, Broderstorf<br />
Ulrich Freese, Hannover Günter Kaschel, Weiherhammer Kemo Razanica, Bochum<br />
Dietmar Geuskens, Saarbrücken Günter Knoll, Frankfurt/Main Gisbert Schöne, Rauschau<br />
Joachim Hannes, Nürnberg Dieter Kowalsky, Partenstein Heinrich Wirtz, Hürtgenwald<br />
Kurt Hay, Bochum Ludwig Ladzinski, Bottrop Erich Wolf, Heringen<br />
Arbeitgeber<br />
Dr. Arne Brockhoff, Kassel Steffen Kirchhof, Kassel Uwe Penth, Herne<br />
Dr. Christian Gravert, Berlin Dr. Rainer Konietzka, Essen Gerd Rückert, Cottbus<br />
Prof. Dr. Karl-Friedrich Jakob, Essen Dr. Bernd Kröger, Hamburg Dr. Rolf Schönewerk, Essen<br />
Herbert Juniel, Bremen Elmar Milles, Essen<br />
Stand: 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
21
Stand: 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
22 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />
Gesamtübersicht über die Geschäftsgliederung<br />
Referat 0.1<br />
Selbstverwaltung<br />
– Hubert Altenkamp –<br />
Referat 0.2<br />
Geschäftsführung, Kommunikation,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
– Herbert Metzger –<br />
Abteilung I<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
– Hans-Jürgen Fries –<br />
Büro der Abteilungsleitung<br />
Dezernat I.1<br />
Service, Markt und Vertrieb,<br />
Dienststellensteuerung<br />
Dezernat I.2<br />
KV/PV der Rentner, Aufstockungsversicherung,<br />
Freiwillige KV/PV, KV/PV der<br />
Studenten, KV/PV nach dem SGB III, Kassenwahlrechte,<br />
Familienversicherung<br />
Dezernat I.3<br />
Leistungsmanagement<br />
Krankenhäuser und Rehabilitationsleistungen<br />
der Krankenversicherung<br />
Dezernat I.4<br />
Leistungsmanagement Häusliche<br />
Krankenpflege, Pflegeversicherung<br />
Dezernat I.5<br />
Leistungsmanagement Hilfsmittel,<br />
Heilmittel, Fahrkosten, Sonstige<br />
Dezernat I.6<br />
DV-Verbindungsstelle<br />
Dezernat 1.7<br />
Leistungsmanagement Ärzte,<br />
Leistungsmanagement Arzneimittel,<br />
Diseasemanagement<br />
Referat 0.3<br />
Renten-Zusatzversicherung<br />
– Jessica Irle –<br />
Abteilung II<br />
Rentenversicherung<br />
– N. N. –<br />
Büro der Abteilungsleitung<br />
Dezernat II.1<br />
DV-Verbindungsstelle<br />
Dezernat II.2<br />
Grundsatzangelegenheiten des<br />
innerstaatlichen Rentenrechts<br />
Dezernat II.3<br />
Grundsatzangelegenheiten des über-<br />
und zwischenstaatlichen Rentenrechts,<br />
Fremdrentenrecht, Auslandsrentenzahlungsrecht<br />
Dezernat II.4<br />
Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />
Einzelfällen,<br />
Versicherungskontenführung<br />
– Leitdezernat –<br />
Dezernat II.5<br />
Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />
Einzelfällen,<br />
Versicherungskontenführung<br />
Dezernat II.6<br />
Zwischen- und überstaatliche<br />
Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />
in Einzelfällen<br />
Dezernat II.7<br />
Zwischen- und überstaatliche<br />
Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />
in Einzelfällen<br />
– Leitdezernat –<br />
Dezernat II.8<br />
Zwischen- und überstaatliche Rentenversicherung,<br />
Auslandsrentenzahlungen<br />
in Einzelfällen, Versicherungskontenführung/Datenaufbereitung<br />
Dezernat II.9<br />
Innerstaatliche Rentenversicherung<br />
in Einzelfällen<br />
Dezernat II.10<br />
Auskunfts- und Beratungsstelle der<br />
Hauptverwaltung, Betriebsprüfung<br />
Abteilung III<br />
Leistungen zur Teilhalbe<br />
(Rehabilitation)<br />
– Hermann-Josef Bahl –<br />
Mitglied der Geschäftsführung<br />
– Rolf Stadié –<br />
Dezernat III.1<br />
Grundsatzangelegenheiten<br />
der Rehabilitation und Rehabilitationseinrichtungen;<br />
Zentrale Bereiche<br />
Dezernat III.2<br />
Rehabilitationsleistungen<br />
in Einzelfällen<br />
Dezernat II.11<br />
Innerstaatliche Rentenversicherung<br />
in Einzelfällen,<br />
Versicherungskontenführung<br />
- Münster -<br />
Abteilung IV<br />
Haushalt, Finanzen,<br />
Vermögen, Controlling<br />
– Heinz-Günter Held –<br />
Büro der Abteilungsleitung<br />
Dezernat IV.1<br />
Haushalts- und Rechnungswesen<br />
Dezernat IV.2<br />
Zahlungsverkehr, Rentenrechnungs-<br />
stelle, Grundstücks- und<br />
Vermögensverwaltung<br />
Dezernat IV.3<br />
Arbeitgeberversicherung,<br />
Krankheit / Mutterschaft<br />
Dezernat IV.4<br />
Controlling<br />
Dezernat IV.5<br />
DV-Verbindungsstelle<br />
Dezernat II.12<br />
Inner- und zwischenstaatliche<br />
Rentenversicherung in Einzelfällen,<br />
Renten-Zusatzversicherung/<br />
zwischenstaatlich<br />
- Wuppertal -<br />
Geschäftsführung<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
– Dr. Georg Greve –<br />
Abteilung V<br />
Personal, Berufliche Bildung,<br />
Innerer Dienst<br />
– Peter Grothues –<br />
Büro der Abteilungsleitung<br />
Dezernat V.1<br />
Personal<br />
Dezernat V.2<br />
Berufliche Bildung<br />
Dezernat V.3<br />
Innerer Dienst<br />
Mitglied der Geschäftsführung<br />
– Ulrich Pott –<br />
Abteilung VI<br />
Organisation, Planung/Statistik,<br />
Datenverarbeitung<br />
– Frank Karnitzki –<br />
Büro der Abteilungsleitung<br />
Dezernat VI.1<br />
Organisation,<br />
Planung/Statistik<br />
Dezernat VI.2<br />
DV-Durchführung,<br />
Systemtechnik, Netzwerke,<br />
DV-Support<br />
Dezernat VI.3<br />
Dienstleistungszentrum<br />
DV-Anwendungsentwicklung<br />
Dezernat VI.4<br />
DV-Renten-Zusatzversicherung<br />
Referat 0.4<br />
Innenrevision<br />
– Werner Schommers –<br />
Abteilung VII<br />
Zentrale Stelle für Melde- und<br />
Beitragswesen<br />
– Dr. Erik Thomsen –<br />
Büro der Abteilungsleitung<br />
Dezernat VII.1<br />
Grundsatzsaufgaben des<br />
Versicherungs-, Beitrags- und<br />
Melderechts<br />
Dezernat VII.2<br />
Beleggutverarbeitung für die<br />
Zentrale Einzugsstelle und die<br />
Arbeitgeberversicherung<br />
Dezernat VII.3<br />
Meldeverfahren und Beitragsabrechnung<br />
für geringfügig Beschäftigte, Überprüfung<br />
der Beschäftigungsverhältnisse,<br />
Haushaltsscheckverfahren<br />
Dezernat VII.4<br />
Meldeverfahren und<br />
Beitragsabrechnung für<br />
geringfügig Beschäftigte<br />
Dezernat VII.5<br />
Insolvenzen<br />
Dezernat VII.6<br />
Meldeverfahren und<br />
Beitragsabrechnung für<br />
geringfügig Beschäftigte<br />
Dezernat VII.7<br />
Meldeverfahren und<br />
Beitragsabrechnung für<br />
geringfügig Beschäftigte<br />
Dezernat VII.8<br />
Meldeverfahren und<br />
Beitragsabrechnung für<br />
geringfügig Beschäftigte<br />
Dezernat VII.9<br />
DV-Verbindungsstelle<br />
Fachabteilung 0.6<br />
Recht<br />
– Christian Hennig –<br />
Fachabteilung 0.9<br />
Planen und Bauen<br />
– Elisabeth Lause –<br />
Abteilung VIII<br />
Integrierte Versorgung und<br />
Gesundheitsdienstleistungen<br />
– Hans Adolf Müller –<br />
Dezernat VIII.1<br />
Integrierte Versorgung,<br />
<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Dezernat VIII.2<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />
Beteiligungscontrolling<br />
Dezernat VIII.3<br />
Sozialmedizinischer Dienst<br />
Dezernat VIII.4<br />
Kliniken
2<br />
rentenversicherung<br />
2.1 Entwicklungen in der Rentenversicherung | 24<br />
2.2 Versicherungsangelegenheiten | 29<br />
2.3 Rentenstatistik | 31<br />
2.4 Rentenversicherung international | 33
24 Rentenversicherung<br />
2.1 Entwicklungen in der Rentenversicherung<br />
Das Jahr <strong>2006</strong> war in der Rentenver-<br />
sicherung hauptsächlich geprägt durch die<br />
weitere Umsetzung der Maßnahmen der<br />
Organisationsreform in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung. Nachdem im Jahr 2005<br />
die Fusion von Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
und <strong>See</strong>kasse im Vordergrund<br />
stand, ging es in <strong>2006</strong> in der Hauptsache darum,<br />
mehr Wirtschaftlichkeit und Effektivität<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung zu<br />
erreichen. Hierfür wurde durch das Organisationsreformgesetz<br />
ein Benchmarking zwischen<br />
den Rentenversicherungsträgern eingeführt,<br />
aufgrund dessen ein Wettbewerb um die<br />
Optimierung der Arbeitsprozesse und der<br />
Erledigung der Aufgaben entsteht. Ziel ist es,<br />
auf diesem Weg bis zum Jahr 2010 die Verwaltungs-<br />
und Verfahrenskosten dauerhaft um<br />
zehn Prozent zu senken. Bezugspunkt hierfür<br />
sind die Verwaltungs- und Verfahrenskosten<br />
für das Kalenderjahr 2004.<br />
Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
hat im Hinblick auf die<br />
Ermittlung von Einsparpotenzialen und der<br />
damit einhergehenden Optimierung der<br />
Arbeitsprozesse im Mai <strong>2006</strong> eine Geschäftsprozessoptimierung<br />
in der Rentenversicherung<br />
begonnen, die voraussichtlich im Jahr 2007<br />
abgeschlossen wird.<br />
Des Weiteren sind einige gesetzliche Rege-<br />
lungen in Kraft getreten und im Dezember<br />
<strong>2006</strong> Gesetzentwürfe zur nachhaltigen Finanzierbarkeit<br />
der gesetzlichen Rente (insbesondere<br />
das RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz)<br />
in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht<br />
worden.<br />
Vorgezogene<br />
Sozialversicherungsbeiträge<br />
Mit dem zum 1. Januar <strong>2006</strong> in Kraft getretenen<br />
„Gesetz zur Änderung des Vierten und<br />
Sechsten Buches SGB“ wurden die Fälligkeitstermine<br />
für die Beitragszahlung vorverlegt.<br />
Die Arbeitgeber müssen seitdem die Sozialabgaben<br />
für ihre Beschäftigten am drittletzten<br />
Arbeitstag des Beschäftigungsmonats<br />
abführen. Zuvor war der 15. des Folgemonats<br />
maßgeblich. Dadurch wurden im Jahr<br />
<strong>2006</strong> einmalig 13 statt wie normalerweise 12<br />
Beitragszahlungen für die Sozialversicherung<br />
fällig.<br />
Die Neuregelung hat unter anderem das Ziel,<br />
die Liquiditätssituation der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
zu verbessern. Als Alternative<br />
zum Vorziehen des Fälligkeitstermins des Gesamtsozialversicherungsbeitrages<br />
wäre neben<br />
einer Erhöhung des Bundeszuschusses nur<br />
eine Anhebung des Beitragssatzes der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung in Frage gekommen.<br />
Dies sollte jedoch verhindert werden.<br />
Tatsächlich betragen die Mehreinnahmen<br />
gegenüber dem Vorjahr nach dem Ergebnis<br />
der Herbstschätzung ungefähr 10 Milliarden<br />
Euro. Dementsprechend konnte die Nachhaltigkeitsrücklage,<br />
die Ende 2005 noch 1,7<br />
Milliarden Euro (entsprechend 0,11 Monatsausgaben)<br />
betragen hatte, nach dem vorläufigen<br />
Ergebnis auf 9,6 Milliarden Euro (0,6 Monatsausgaben)<br />
erhöht werden. Der Anstieg beruht<br />
- neben einem Anziehen der konjunkturellen<br />
Entwicklung - insbesondere auf dem Vorziehen<br />
der Beitragsfälligkeit des Gesamtsozialversicherungsbeitrages.
Verlängerung der „58er Regelung”<br />
nach § 428 SGB III<br />
Die Möglichkeit für ältere Arbeitslose, sich per<br />
Erklärung vom Arbeitsmarkt zurückzuziehen<br />
(58er Regelung), wurde durch das SGB III-Änderungsgesetz<br />
um zwei Jahre bis Ende 2007<br />
verlängert. Hiernach können auch weiterhin<br />
ältere Arbeitslose über 58 Jahre Arbeitslosengeld<br />
I oder Arbeitslosengeld II beziehen, ohne,<br />
wie dies an sich notwendig ist, dem Arbeitsmarkt<br />
zur Verfügung zu stehen. Sie sind nicht<br />
mehr verpflichtet, sich eine Beschäftigung<br />
zu suchen, angebotene Beschäftigungen<br />
anzunehmen oder auch Trainings und andere<br />
Maßnahmen zu absolvieren.<br />
Die Verlängerung der 58er Regelung ist für die<br />
Rentenversicherung insofern von Bedeutung,<br />
als auch für Arbeitslose, die von der Erklärung<br />
des § 428 SGB III Gebrauch gemacht haben,<br />
Anspruch auf die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit<br />
besteht.<br />
Die Regelung verliert jedoch durch Verände-<br />
rung der Rahmenbedingungen an Bedeutung:<br />
Zum einen sinkt die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes<br />
ab 1. Februar <strong>2006</strong> stufenweise<br />
auf maximal 12 bzw. 18 Monate. Bisher konnten<br />
Ältere bis zu 32 Monate Arbeitslosengeld<br />
beziehen. Zum anderen schließt sich an das<br />
Arbeitslosengeld nicht mehr die einkommensabhängige<br />
Arbeitslosenhilfe an, sondern das<br />
bedürftigkeitsabhängige Arbeitslosengeld II.<br />
Des Weiteren wird das Renteneintrittsalter<br />
nach Arbeitslosigkeit seit 1. Januar <strong>2006</strong> von<br />
derzeit 60 auf 63 Jahre angehoben. Für alle<br />
zwischen 1946 und 1948 Geborenen erfolgt<br />
dies stufenweise. Wer nach 1948 geboren ist,<br />
kann frühestens ab 63 vorzeitig in Altersrente<br />
gehen. 2012 läuft die Altersrente nach Arbeits-<br />
Elektronische Verwaltung der Versicherungskonten<br />
losigkeit aus. Der Jahrgang 1951 ist der letzte,<br />
der diese Rente noch in Anspruch nehmen<br />
kann.<br />
Gesetz über die Weitergeltung der<br />
aktuellen Rentenwerte<br />
Am 15. Juni <strong>2006</strong> wurde das Gesetz über die<br />
Weitergeltung der aktuellen Rentenwerte ab<br />
1. Juli <strong>2006</strong> verkündet. Artikel 1 bestimmt, dass<br />
der aktuelle Rentenwert und der aktuelle Rentenwert<br />
(Ost) zum 1. Juli <strong>2006</strong> nicht verändert<br />
werden.<br />
Daher bleibt es bei dem aktuellen Rentenwert<br />
von 26,13 € und dem aktuellen Rentenwert<br />
(Ost) von 22,97 €. Die Aussetzung der Rentenanpassung<br />
bleibt jedoch vorerst auf das<br />
Jahr <strong>2006</strong> beschränkt. Ziel des Gesetzes ist es,<br />
eine durch eine negative Rentenanpassung<br />
zum 1. Juli <strong>2006</strong> drohende Rentenkürzung zu<br />
verhindern.<br />
Nach Maßgabe der §§ 64 ff. SGB VI wird die<br />
Höhe der Bruttorenten jährlich mithilfe der<br />
Rentenanpassungsformel per Rechtsverordnung<br />
der Bundesregierung festgelegt. Einfluss<br />
auf die Höhe der Rente nehmen dabei die<br />
Entwicklung derjenigen Bruttolöhne und<br />
Bruttogehälter, für die Beiträge zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung gezahlt werden,<br />
sowie die weiteren Faktoren der Rentenanpassungsformel:<br />
das zahlenmäßige Verhältnis<br />
von Rentnern zu Beitragszahlern (Nachhaltigkeitsfaktor)<br />
und die Belastungsveränderungen<br />
bei den Beschäftigten für ihre Altersvorsorge.<br />
Beide Faktoren weisen eine dämpfende Wirkung<br />
auf. Damit profitieren Rentner nicht nur<br />
von Einkommensverbesserungen. Sinken die<br />
Arbeitseinkommen, so käme es auch zu einer<br />
Minusanpassung der Renten.<br />
Rentenversicherung<br />
25
26 Rentenversicherung<br />
Die Minderung kann durch die mit dem<br />
Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz<br />
im Jahr 2004 eingeführte Schutzklausel nicht<br />
verhindert werden, da diese lediglich eine<br />
rentenmindernde Wirkung durch die<br />
Dämpfungsfaktoren (Nachhaltigkeitsfaktor,<br />
Altersvorsorge-Anteil) ausschließt, nicht<br />
jedoch eine solche, die auf sinkenden<br />
beitragspflichtigen Löhnen beruht.<br />
Daher war die gesetzliche Regelung notwen-<br />
dig, um die Zusage der Bundesregierung, dass<br />
es im Jahr <strong>2006</strong> keine Rentenkürzungen geben<br />
wird, einhalten zu können.<br />
Verlängerung der<br />
Aufbewahrungsfristen<br />
Lohn- und Gehaltsunterlagen für Beschäftigungszeiten<br />
in der ehemaligen DDR mussten<br />
nach der ursprünglichen Regelung nur bis<br />
Ende Dezember <strong>2006</strong> aufbewahrt werden.<br />
Danach hätten die Nachfolgeunternehmen<br />
und Archive die dort lagernden Beitrags- und<br />
Gehaltsnachweise vernichten dürfen. Dies<br />
hätte dazu geführt, dass bei einer Vielzahl<br />
von Arbeitnehmern, die Beschäftigungszeiten<br />
in der ehemaligen DDR zurückgelegt haben,<br />
das Rentenversicherungskonto nicht mehr<br />
vollständig hätte geklärt werden können und<br />
somit Lücken in der Rentenversicherungsbiografie<br />
entstanden wären. Um dies zu verhindern,<br />
wurden durch eine gesetzliche Änderung<br />
die Aufbewahrungsfristen für DDR-Lohnunterlagen<br />
um fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2011<br />
verlängert.<br />
RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz<br />
Am 12. Dezember <strong>2006</strong> wurde vor dem<br />
Hintergrund der sich wandelnden demografischen<br />
sowie ökonomischen und gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen von den<br />
Koalitionsparteien der Entwurf des „Gesetzes<br />
zur Anpassung der Regelaltersgrenze an die<br />
demografische Entwicklung und zur Stärkung<br />
der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung“ (RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz)<br />
in das Gesetzgebungsverfahren<br />
eingebracht.<br />
Ziel des Reformvorhabens ist es, die bereits<br />
im RV-Nachhaltigkeitsgesetz festgelegten Beitragssatz-<br />
und Niveausicherungsziele einhalten<br />
zu können. Der Beitragssatz soll bis zum<br />
Jahr 2020 20 Prozent und bis zum Jahr 2030<br />
22 Prozent nicht überschreiten, gleichzeitig<br />
soll das Rentenniveau 46 Prozent bis zum Jahr<br />
2020 und 43 Prozent bis zum Jahr 2030 nicht<br />
unterschreiten.<br />
Im Mittelpunkt des Gesetzentwurfs steht die<br />
bereits im Koalitionsvertrag beschlossene<br />
schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze<br />
von 65 auf 67 Jahre. Die Anhebung soll im Jahr<br />
2012 mit dem Jahrgang 1947 beginnen und im<br />
Jahr 2029 abgeschlossen sein. Für die Versicherten<br />
der Geburtsjahrgänge 1964 und jünger<br />
gilt dann die neue Regelaltersgrenze von 67<br />
Jahren. Daneben sind unter anderem entsprechende<br />
Anhebungen bei den vorgezogenen<br />
Altersrenten und die Einführung einer neuen<br />
abschlagsfreien Altersrente ab 65 Jahren für<br />
besonders langjährig Versicherte mit mindestens<br />
45 Jahren an Pflichtbeiträgen aus<br />
Beschäftigung, selbständiger Tätigkeit und<br />
Pflege und Kindererziehung vorgesehen.<br />
Weitere zentrale Maßnahme des RV-Alters-<br />
grenzenanpassungsgesetzes ist die Modifizie-<br />
rung der durch das RV-Nachhaltigkeitsgesetz<br />
eingeführten Schutzklausel. Ab 2011 sollen bei<br />
den Rentenanpassungen seit 2005 unterbliebene<br />
Anpassungsdämpfungen realisiert
werden, wenn aufgrund der Lohnentwicklung<br />
Rentensteigerungen möglich sind. Die positive<br />
Anpassung darf hierbei jedoch maximal<br />
halbiert werden.<br />
Entscheidung des Landessozialgerichts<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
zur „zusätzlichen Belohnung“ der<br />
Reichsbahner<br />
Seit Ende 2005 gehen bei der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
vermehrt Anträge ehemaliger Reichsbahner<br />
auf Neufeststellung ihrer Rente unter Berücksichtigung<br />
der sog. „zusätzlichen Belohnung“<br />
während der früheren Dienstzeit bei der Deutschen<br />
Reichsbahn ein. Die meisten Antragsteller<br />
beziehen sich hierbei auf das Urteil des LSG<br />
Mecklenburg-Vorpommern vom 10. November<br />
2004 (L 4 RA 134/02).<br />
Inwieweit der in der ehemaligen DDR erzielte<br />
Verdienst bei der Rentenberechnung berücksichtigt<br />
werden kann, ist grundsätzlich in<br />
§ 256a SGB VI geregelt.<br />
Nach übereinstimmender Rechtsauffassung<br />
der Rentenversicherungsträger stellt § 256a<br />
SGB VI allein auf die Lohnteile ab, die - zumindest<br />
dem Grunde nach - der Beitragspflicht<br />
nach den Vorschriften der DDR unterlegen<br />
hatten. Hierzu gehört die „zusätzliche Belohnung“<br />
der Reichsbahner aber nicht.<br />
In diesem Sinne hatte auch bereits das Bun-<br />
dessozialgericht mit Urteil vom 11. Dezember<br />
2002 entschieden. Es hatte in seinem Urteil<br />
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass zusätzlich<br />
geltend gemachte Prämienzahlungen<br />
und Belohnungen der ehemaligen Deutschen<br />
Reichsbahn, für die keine Pflichtbeiträge<br />
bezahlt worden sind bzw. die auch nach den<br />
Steigender Informationsbedarf<br />
insbesondere im Bereich der Altersvorsorge<br />
Rechtsvorschriften der DDR keiner Beitragspflicht<br />
unterlagen, von § 256a SGB VI nicht<br />
erfasst werden. Dieses Urteil wurde durch den<br />
Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes<br />
vom 30. August 2005 ausdrücklich bestätigt.<br />
Das Urteil des Landessozialgerichts Meck-<br />
lenburg-Vorpommern hat nach Auffassung<br />
der Rentenversicherungsträger nur Auswirkungen<br />
für Versicherte mit Zeiten der Zugehörigkeit<br />
zu einem Zusatzversorgungssystem<br />
im Sinne des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes<br />
(AAÜG), die während<br />
dieser Zeit eine „zusätzliche Belohnung“<br />
erhalten haben.<br />
Für Zeiten der Zugehörigkeit zu einem<br />
Zusatzversorgungssystem ist nicht § 256a<br />
SGB VI, sondern § 259b SGB VI in Verbindung<br />
mit dem AAÜG die maßgebliche Vorschrift.<br />
Hiernach ist für die Feststellung des Verdienstes<br />
auf den Begriff des Arbeitsentgeltes im<br />
Sinne des § 14 SGB IV abzustellen, so dass alle<br />
im Zusammenhang mit der Beschäftigung<br />
erzielten Einnahmen als relevanter Verdienst<br />
in Betracht kommen.<br />
Das Landessozialgericht hat mit seinem Urteil<br />
entschieden, dass die „zusätzliche Belohnung“<br />
von der Definition des Begriffes des<br />
Arbeitsentgeltes nach § 14 SGB IV erfasst wird.<br />
Dementsprechend setzt die Deutsche Rentenversicherung<br />
Bund in ihrer Eigenschaft als<br />
Versorgungsträger für die Zusatzversorgungssysteme<br />
die Rechtsprechung bei der Feststellung<br />
der Verdienste nach dem AAÜG um.<br />
Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
hat sich im Hinblick auf die<br />
Vielzahl der eingehenden Anträge auf Neufeststellung<br />
mit der Gewerkschaft TRANSNET,<br />
Rentenversicherung<br />
27
28 Rentenversicherung<br />
der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer<br />
(GDL) und der Verkehrsgewerkschaft GDBA<br />
darauf verständigt, durch Musterverfahren<br />
zu klären, ob die „zusätzliche Belohnung“<br />
bei der Berechnung einer SGB VI-Rente zu<br />
berücksichtigen ist, obwohl dieser Lohnbestandteil<br />
seinerzeit der Beitragspflicht nicht<br />
unterlag. Hierfür wurden bereits entsprechend<br />
geeignete Fälle ausgesucht. Der Ausgang der<br />
Verfahren bleibt abzuwarten.<br />
Entscheidungen des<br />
Bundessozialgerichts<br />
Das Bundessozialgericht hat in einem Urteil<br />
vom 16. Mai <strong>2006</strong> entschieden, dass die seit<br />
Anfang 2001 bei Renten wegen Erwerbsminderung<br />
eingeführten Abschläge diejenigen<br />
Rentner, die bei Rentenbeginn jünger als 60<br />
Jahre sind, nach dem Gesetz und dessen Entstehungsgeschichte<br />
erst treffen dürfen, wenn<br />
sie die Erwerbsminderungsrente über das<br />
60. Lebensjahr hinaus beziehen.<br />
Das Bundessozialgericht begründet seine<br />
Entscheidung damit, dass es gesetz- und<br />
grundrechtswidrig sei, dass die Beklagte den<br />
Geldwert des Rechts der Klägerin auf Rente<br />
wegen Erwerbsminderung wegen „vorzeitigen“<br />
Rentenbezugs niedriger festgesetzt<br />
habe; es beruft sich darauf, dass § 77 Abs. 2<br />
Satz 3 SGB VI als die für den Zugangsfaktor<br />
maßgebliche Vorschrift ausdrücklich besagt,<br />
dass die Zeit des Bezuges einer Rente vor Vollendung<br />
des 60. Lebensjahres des Versicherten<br />
nicht als Zeit einer „vorzeitigen Inanspruchnahme“<br />
gilt.<br />
Des Weiteren sei Sinn und Zweck der Kür-<br />
zungen, ein spekulativ unterstelltes Auswei-<br />
chen der Versicherten in die Erwerbsminde-<br />
rungsrenten wegen der Rentenabschläge bei<br />
vorzeitigen Altersrenten zu verhindern; ein<br />
solches „Ausweichen“ komme aber frühestens<br />
ab Vollendung des 60. Lebensjahres in<br />
Betracht.<br />
Die Fachgremien der Deutschen Rentenversi-<br />
cherung haben beschlossen, dass dem Urteil<br />
des Bundessozialgerichts über den entschiedenen<br />
Einzelfall hinaus nicht gefolgt wird.<br />
Es sollen zunächst weitere Musterverfahren<br />
geführt werden, um Widersprüche und Fehlinterpretationen<br />
in dem Urteil aufzuklären. Bis<br />
zum Abschluss dieser Verfahren wird deshalb<br />
der Zugangsfaktor weiterhin auch bei Renten<br />
wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, die vor<br />
Vollendung des 60. Lebensjahres in Anspruch<br />
genommen werden, gemindert.<br />
Während allgemein bei Inanspruchnahme der<br />
Rente wegen Erwerbsminderung vor dem 60.<br />
Lebensjahr der Abschlag 10,8 Prozent beträgt,<br />
gilt bei der Rente für Bergleute die Besonderheit,<br />
dass anstelle des 60. Lebensjahres das<br />
62. Lebensjahr tritt und der höchstmögliche<br />
Abschlag für 12 Monate bei insgesamt 3,6<br />
Prozent liegt.
2.2 Versicherungsangelegenheiten<br />
Versicherungskonten<br />
Bestand an Versicherungsnummern<br />
31. Dezember <strong>2006</strong> 7.136.188<br />
31. Dezember 2005 6.668.965<br />
Neue Konten im Jahr <strong>2006</strong> 467.223<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> ist der Bestand der Versiche-<br />
rungsnummern um knapp sieben Prozent<br />
angestiegen. Die Gründe für den erheblichen<br />
Anstieg des Bestandes liegen in der Zuweisung<br />
von sog. Quotenfällen bei der Vergabe<br />
von Versicherungsnummern aufgrund einer<br />
Beschäftigungsaufnahme oder als Basis für<br />
eine zu vergebende Krankenversicherungsnummer<br />
auch bei einer Beschäftigungsaufnahme<br />
außerhalb der Bereiche Bergbau, <strong>Bahn</strong><br />
oder <strong>See</strong>fahrt.<br />
Betriebsprüfung<br />
Gegenstand von Betriebsprüfungen sind<br />
unter anderem die Einhaltung der Vorschriften<br />
über die Versicherungspflicht und Versicherungsfreiheit<br />
sowie die Berechnung und<br />
Zuordnung der Beiträge zur Sozialversicherung.<br />
Ebenso wird bei den Arbeitgebern die<br />
Führung der Lohnunterlagen, die Abführung<br />
der Gesamtsozialversicherungsbeiträge und<br />
die Abgabe von Meldungen zur Sozialversicherung<br />
geprüft. Darüber hinaus gehört es zu den<br />
Aufgaben der Betriebsprüfung, die Arbeitgeberdatei<br />
ständig zu aktualisieren und zu pflegen.<br />
Hierbei sind die branchenspezifischen<br />
Besonderheiten der KBS zu berücksichtigen.<br />
Die Betriebsprüfung ermittelt ferner die Höhe<br />
der Umlagen zur Renten-Zusatzversicherung der<br />
KBS und prüft das dazugehörige Meldewesen.<br />
900.000 Renteninformationen wurden<br />
im Jahr <strong>2006</strong> über die Poststraße versandt<br />
Im Berichtszeitraum <strong>2006</strong> ergaben sich aus<br />
dem Prüfauftrag nach § 28p SGB IV bei 2.395<br />
geprüften Arbeitgebern folgende Ergebnisse:<br />
Prüfungsergebnisse<br />
Nachgeforderte Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />
3.513.716,30 €<br />
- davon Rentenversicherungsbeiträge<br />
1.916.402,90 €<br />
- davon Pauschalbeiträge für<br />
geringfügig Beschäftigte 13.314,00 €<br />
Gutgeschriebene Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />
457.488,71 €<br />
- davon Rentenversicherungsbeiträge<br />
346.112,97 €<br />
- davon Pauschalbeiträge für<br />
geringfügig Beschäftigte 55.150,36 €<br />
Geforderte Säumniszuschläge 358.876,04 €<br />
Insgesamt konnten damit im Jahr <strong>2006</strong><br />
Beiträge und Säumniszuschläge in Höhe von<br />
4,3 Millionen Euro gutgeschrieben bzw. nachgefordert<br />
werden.<br />
Renteninformation<br />
Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
hat im Jahre <strong>2006</strong> in zirka<br />
900.000 Fällen eine Renteninformation erteilt.<br />
Der Inhalt und die Berechnungsweise der Ren-<br />
teninformation wurden zuletzt aufgrund des<br />
Rentenversicherungsberichts 2005 angepasst.<br />
Die Dynamisierungswerte in der Renteninformation<br />
wurden auf ein Prozent und zwei<br />
Prozent abgesenkt.<br />
Bei der Berechnung der dynamisierten Ren-<br />
tenbeträge werden die jeweiligen Dynamisie-<br />
rungswerte für jedes Jahr bis zur Vollendung<br />
des 65. Lebensjahres zu Grunde gelegt.<br />
Rentenversicherung<br />
29
30 Rentenversicherung<br />
Für Versicherte, die in <strong>2006</strong> das 55. Lebensjahr<br />
vollendeten bzw. bereits vollendet hatten,<br />
wurde in den folgenden Renteninformationen<br />
nur eine Dynamisierungsvariante mit einem<br />
Dynamisierungswert von einem Prozent<br />
ausgewiesen. Darüber hinaus wurden für<br />
die Versicherten, die in <strong>2006</strong> bereits das 60.<br />
Lebensjahr vollendet hatten, in den folgenden<br />
Renteninformationen keine dynamisierten<br />
Rentenbeträge ausgewiesen.<br />
Nach dem von der Bundesregierung beschlossenen<br />
Entwurf eines RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes<br />
ergeben sich erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Renteninformation.<br />
Aufgrund der Anhebung der Regelaltersgrenze<br />
sind die Berechnungen über die Höhe der<br />
künftigen Regelaltersrente für die Versicherten<br />
der Jahrgänge 1947 bis 1963 schrittweise um<br />
1 bis 22 Monate über die Vollendung des 65.<br />
Lebensjahres hinaus und für die Versicherten<br />
der Jahrgänge ab 1964 bis zum vollendeten<br />
67. Lebensjahr vorzunehmen. Dies gilt entsprechend<br />
für die beispielhafte Berechnung<br />
des Kaufkraftverlustes bis zum Rentenbeginn<br />
in den Erläuterungen zur Renteninformation.<br />
Wegen der anstehenden Änderungen erfolgt<br />
die Erteilung von Renteninformationen im<br />
Jahre 2007 zunächst nur noch auf Antrag<br />
des Versicherten. Der generelle Versand wird<br />
wieder aufgenommen, sobald die gesetzlichen<br />
Änderungen beschlossen worden sind und<br />
deren technische Umsetzung erfolgt ist.<br />
Versorgungsausgleich<br />
Von der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> wurden im Berichtsjahr<br />
<strong>2006</strong> insgesamt 15.347 Auskünfte über<br />
die während der Ehezeit erworbenen Rentenanwartschaften<br />
an die Familiengerichte<br />
in anhängigen Scheidungsverfahren erteilt.<br />
Gegenüber dem Stand des Jahres 2005 (11.563<br />
Auskünfte) ergibt sich damit ein deutlicher<br />
Anstieg der Bearbeitungszahlen.
2.3 Rentenstatistik<br />
Entwicklung der Rentenantragseingänge<br />
In Fallzahlen<br />
114.217<br />
| 1993 <strong>2006</strong> |<br />
Rentenanträge nach Leistungsarten <strong>2006</strong><br />
In Fallzahlen (Gesamtzahl 140.983)<br />
140.983<br />
Altersrenten —— 64.788<br />
Renten wegen Todes —— 50.471<br />
Witwen- und Witwerrenten/<br />
Waisenrenten/Erziehungsrente<br />
Renten wegen verminderter —— 24.031<br />
Erwerbsfähigkeit<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.693<br />
Entwicklung der Rentenzugänge<br />
In Fallzahlen<br />
73.121<br />
| 1993 <strong>2006</strong> |<br />
Rentenzugang nach Leistungsarten <strong>2006</strong><br />
In Fallzahlen (Gesamtzahl 107.961)<br />
107.961<br />
Renten wegen Todes —— 47.915<br />
Witwen- und Witwerrenten/<br />
Waisenrenten/Erziehungsrente<br />
Altersrenten —— 46.188<br />
Renten wegen verminderter —— 12.382<br />
Erwerbsfähigkeit<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.476<br />
Rentenversicherung<br />
31
32 Rentenversicherung<br />
Entwicklung des Rentenbestandes<br />
In Fallzahlen<br />
975.884<br />
Anpassungsgeld<br />
| 1993 <strong>2006</strong> |<br />
Rentenbestand nach Leistungsarten <strong>2006</strong><br />
In Fallzahlen (Gesamtzahl 1.655.552)<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> ist die Zahl der neu bewilligten<br />
Anpassungsgelder für entlassene Arbeitnehmer<br />
des Steinkohlenbergbaus deutlich gestiegen.<br />
Die sachbearbeitenden Dienststellen der<br />
Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> berechneten im Auftrag des Bundesamtes<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in<br />
2.914 Fällen die Anpassungsgelder für aus dem<br />
Bergbau ausgeschiedene Versicherte. Gegenüber<br />
dem Kalenderjahr 2005 ergibt sich damit<br />
eine Steigerung von 9,3 Prozent.<br />
1.655.552<br />
Altersrenten —— 927.016<br />
Renten wegen Todes<br />
Witwen- und Witwerrenten/<br />
Waisenrenten/Erziehungsrente<br />
—— 630.827<br />
Renten wegen verminderter<br />
Erwerbsfähigkeit<br />
—— 89.766<br />
<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 7.943<br />
Zum Ende des Jahres <strong>2006</strong> bezogen insgesamt<br />
11.635 Personen Anpassungsgeld, das<br />
heißt knapp sieben Prozent mehr als zum<br />
Vergleichszeitpunkt des Vorjahres.<br />
Überbrückungsgeld aus der<br />
<strong>See</strong>mannskasse<br />
Die KBS berechnet im Auftrag der <strong>See</strong>-Berufsgenossenschaft<br />
die Überbrückungsgelder aus<br />
der <strong>See</strong>mannskasse für ehemalige <strong>See</strong>leute.<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2006</strong> sind in 341 Fällen<br />
Überbrückungsgelder bewilligt worden.
2.4 Rentenversicherung international<br />
Die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist als Rentenversicherungsträger<br />
weltweit tätig. Sie ist auf dem<br />
Gebiet der Rentenversicherung für sämtliche<br />
Regelungen des über- und zwischenstaatlichen<br />
Rechts (EU-Recht und Sozialversicherungsabkommen)<br />
als Verbindungsstelle für<br />
alle von ihr in der Rentenversicherung zu<br />
betreuenden Versicherten zuständig. Hinzu<br />
kommen weitere Auslandsberührungen aus<br />
der Anwendung des nationalen deutschen<br />
Auslandsrentenrechts.<br />
Bei den Rentenantragsmengen wurden im<br />
Jahr <strong>2006</strong> 27.416 Antragseingänge verzeichnet.<br />
28.293 Anträge wurden im Berichtsjahr<br />
erledigt.<br />
Der Anteil der Rentenanträge im Auslandsbereich<br />
am gesamten Rentenantragseingang<br />
betrug 19,5 Prozent.<br />
Auslandsrentenzahlungen<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> wurden über das<br />
knappschaftliche Zahlverfahren rund 380.000<br />
Renten an Berechtigte in fast 80 Staaten<br />
überwiesen. Insgesamt betrugen die Rentenzahlungen<br />
an Berechtigte im Ausland im Jahre<br />
<strong>2006</strong> rund 144,6 Millionen Euro. Davon wurde<br />
mit zirka 28,6 Millionen Euro der höchste<br />
Betrag an Rentenempfänger in der Türkei<br />
transferiert.<br />
Allein im Monat Dezember <strong>2006</strong> zahlte die<br />
Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> insgesamt 38.243 Renten mit einem<br />
Gesamtbetrag von rund 13,9 Millionen Euro an<br />
Berechtigte mit Wohnsitz im Ausland.<br />
In über 80 Staaten der Welt werden Renten der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> überwiesen<br />
Über den Rentenservice der Deutschen Post<br />
AG zahlt die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> außerdem noch fast<br />
29.000 Renten monatlich mit einem Gesamtbetrag<br />
von rund 8,8 Millionen Euro an Berechtigte<br />
mit Wohnsitz im Ausland.<br />
Neue Sozialversicherungsabkommen<br />
Im Berichtsjahr sind die Gespräche über den<br />
Abschluss neuer Abkommen mit Russland<br />
und der Ukraine fortgesetzt worden. An diesen<br />
Gesprächen der Ministerien haben auch<br />
Vertreter der Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beratend teilgenommen.<br />
Das am 8. April 2005 in Bukarest unterzeich-<br />
nete deutsch-rumänische Abkommen über<br />
Soziale Sicherheit ist am 1. Juni <strong>2006</strong> in Kraft<br />
getreten.<br />
EU-Bereich<br />
Der Europäischen Union (EU) gehörten <strong>2006</strong><br />
insgesamt 25 Mitgliedstaaten an. Ein wesentlicher<br />
Aspekt der Europapolitik des Jahres<br />
<strong>2006</strong> lag in der Vorbereitung des Beitritts<br />
Bulgariens und Rumäniens zur EU, der zum<br />
1. Januar 2007 verwirklicht wurde.<br />
Nachdem im Jahr 2004 die Arbeiten an der<br />
neuen sog. Wanderarbeitnehmerverordnung,<br />
der Verordnung (EG) Nr. 883/2004, die die Verordnung<br />
(EWG) Nr. 1408/71 ablösen wird, abgeschlossen<br />
waren, lag der Schwerpunkt der<br />
Arbeiten im Jahr <strong>2006</strong> auf der bestmöglichen<br />
Ausgestaltung der neuen Durchführungsverordnung<br />
dazu, die die bisherige Verordnung<br />
(EWG) Nr. 574/72 ersetzen soll.<br />
Rentenversicherung<br />
33
34 Rentenversicherung<br />
Auch hier haben sich Vertreter der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
mit viel Sachverstand in die Diskussion eingebracht.<br />
Ein weiterer interessanter Punkt ergab sich im<br />
Bereich der Rechtsprechung und betrifft die<br />
Vorlagebeschlüsse deutscher Sozialgerichte<br />
(AZ: C-396/05, C-419/05 und C-450/05) an den<br />
Europäischen Gerichtshof. In den Verfahren<br />
geht es um die Klärung der Frage, ob das<br />
deutsche Auslandsrentenrecht, wonach Rentenanteile<br />
aus sog. reichsdeutschen Zeiten<br />
außerhalb der Bundesrepublik Deutschland<br />
und Zeiten nach dem Fremdrentengesetz<br />
(zum Beispiel für Vertriebene in die deutsche<br />
Rentenversicherung übernommene Zeiten<br />
aus den osteuropäischen Ländern) nicht ins<br />
Ausland - auch nicht ins europäische Ausland<br />
- geleistet werden, mit höherrangigem<br />
Europarecht, insbesondere dem Freizügigkeitsgebot,<br />
im Einklang steht. Je nachdem,<br />
wie sich der Europäische Gerichtshof in diesen<br />
Verfahren entscheidet, könnte dies größere<br />
finanzielle Auswirkungen auf die deutsche<br />
Rentenversicherung haben.<br />
Die modernen Kommunikationswege verändern<br />
zunehmend die Verwaltungspraxis. Dies<br />
gilt auch für den Bereich der internationalen<br />
Zusammenarbeit. Ein wichtiges Thema<br />
im Jahr <strong>2006</strong> war der weitere Ausbau des<br />
elektronischen Datenaustausches. Er betrifft<br />
die Bereiche Sterbedatenabgleich, Online-<br />
Auskunftsverfahren der Deutschen Rentenversicherung,<br />
Austausch von Rentenbeträgen<br />
für die Durchführung der Einkommensanrechnung<br />
sowie maschineller Austausch von<br />
Formblättern. In diesem Zusammenhang<br />
wurden unter Beteiligung der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
Gespräche mit Großbritannien, Finnland, der<br />
Republik Polen, Österreich, den Niederlanden,<br />
der Schweiz und Luxemburg geführt.<br />
Internationale Beratungstage<br />
Die individuelle Information der Versicherten<br />
findet regelmäßig in Form von länderübergreifenden<br />
Beratungstagen statt. Die Deutsche<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
war mit sachkundigen Beratern an den<br />
internationalen Beratungstagen mit Frankreich,<br />
Italien, Österreich, Polen, der Schweiz<br />
und der Türkei beteiligt.<br />
Kontakte mit ausländischen<br />
Versicherungsträgern<br />
Die Vertretung der Interessen ihrer Versicherten<br />
gegenüber ausländischen Versicherungsträgern<br />
ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe<br />
der KBS. In Besprechungen mit ausländischen<br />
Versicherungsträgern werden von der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />
<strong>See</strong> daher Verfahrensabläufe mitgestaltet, die<br />
zur Beschleunigung von Rentenverfahren im<br />
Rahmen der EWG-Verordnungen sowie der<br />
bilateralen Sozialversicherungsabkommen<br />
beitragen.<br />
Auch im Jahre <strong>2006</strong> fanden wieder Gespräche<br />
zu einer Vielzahl von Themen statt: mit<br />
Versicherungsträgern aus Estland, Finnland,<br />
Griechenland, Lettland, den Niederlanden, der<br />
Republik Serbien, der Slowakischen Republik,<br />
der Türkei und Ungarn. Die Gespräche mit<br />
Finnland, Lettland und Ungarn wurden von<br />
der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
ausgerichtet. Auch mit<br />
Vertretern aus China wurden verschiedene<br />
Fragen zur Finanzierung der knappschaftlichen<br />
Rentenversicherung sowie zum Verbundsystem<br />
erörtert.
3<br />
renten-zusatzversicherung<br />
3.1 Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung | 36<br />
3.2 Versicherungsangelegenheiten | 40<br />
3.3 Rentenstatistik | 41
36 Renten-Zusatzversicherung<br />
Verbundsystem der<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
3.1 Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung<br />
Die Renten-Zusatzversicherung der<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des<br />
öffentlichen Dienstes gehört zum Bereich der<br />
betrieblichen Altersversorgung. Sie ergänzt<br />
die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung.<br />
Verbundsystem<br />
Im Verbundsystem der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (KBS)<br />
bildet die Renten-Zusatzversicherung einen<br />
weiteren Baustein. Die KBS ist nicht nur Träger<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern<br />
gleichzeitig auch Träger der Zusatzversorgung<br />
des öffentlichen Dienstes. Die KBS deckt<br />
damit zwei Bereiche der Altersvorsorge ab und<br />
bietet mit der Zusatzversorgung des öffentlichen<br />
Dienstes den Versicherten und Rentnern<br />
eine Versorgung aus einer Hand an.<br />
Historie<br />
Von 1967 bis zum Jahr 2000 wurde die Renten-<br />
Zusatzversicherung durch ein sogenanntes<br />
Gesamtversorgungssystem geprägt, durch<br />
das für die Gesamtheit der Altersbezüge<br />
ein an der Höhe der Beamtenversorgung<br />
orientiertes Niveau erreicht werden sollte.<br />
Da dieses Gesamtversorgungssystem unter<br />
anderem aus demografischen Gründen vor<br />
gravierenden finanziellen Schwierigkeiten<br />
stand, haben die Tarifvertragsparteien im<br />
Jahr 2001 eine grundlegende Reform der<br />
Zusatzversorgung vereinbart. Das bisherige<br />
Gesamtversorgungssystem wurde mit<br />
Ablauf des 31. Dezember 2000 geschlossen<br />
und durch ein Betriebsrentensystem - das<br />
Punktemodell - abgelöst. Altes und neues<br />
System weisen signifikante Unterschiede<br />
auf. Während das Gesamtversorgungssystem<br />
sich an der Beamtenversorgung orientierte<br />
und die gesetzliche Rente bis zur Höhe der<br />
Gesamtversorgung auffüllte, richtet sich die<br />
Höhe der Betriebsrente nunmehr nach der<br />
Versicherungszeit in einer Zusatzversorgungseinrichtung<br />
des öffentlichen Dienstes und<br />
nach dem in jedem Jahr gezahlten Entgelt<br />
während der gesamten Versicherungszeit.<br />
Auf diesen Grundlagen wird die monatliche<br />
Betriebsrente mit Hilfe eines nach versicherungsmathematischen<br />
Grundlagen kalkulierten<br />
Versorgungspunktemodells errechnet. Dieses<br />
System ist wesentlich einfacher und transparenter<br />
als das Gesamtversorgungssystem,<br />
das von verschiedenen Bezugssystemen<br />
abhängig war. Mit der Reform der Zusatzversorgung<br />
ist auch eine moderate Verringerung<br />
des Versorgungsniveaus verbunden, was sich<br />
durch Übergangsregelungen erst längerfristig<br />
auswirken wird.<br />
Unterschiedliche Satzungsteile<br />
Die Satzung der KBS unterscheidet hinsichtlich<br />
der Leistungen aus der Renten-Zusatzversicherung<br />
und deren Finanzierung nach den<br />
Teilen C und D. Nach dem Teil C der Satzung<br />
(altes Recht vor dem 1. August 1979) werden<br />
ausschließlich Zusatzrenten noch im Rahmen<br />
einer Gesamtversorgung gewährt, für die die<br />
erforderlichen Mittel durch das Bundeseisenbahnvermögen<br />
erstattet werden. Versicherte<br />
sind nicht mehr vorhanden.<br />
Am 1. August 1979 ist der am 31. Juli 1979 vor-<br />
handene Versichertenbestand in das Versi-<br />
cherungs- und Leistungsrecht nach Teil D der<br />
Satzung übernommen worden. Dieser Teil der<br />
Satzung ist grundsätzlich inhaltsgleich mit der<br />
Satzung der VBL.
Riesterförderung<br />
Mit der Neuordnung des Eisenbahnwesens im<br />
Jahre 1994 ist für die vorhandenen Pflichtversicherten<br />
und Rentenbezieher die Zuständigkeit<br />
von der Deutschen Bundesbahn auf<br />
das Bundeseisenbahnvermögen (BEV) übergegangen.<br />
Es bleiben nicht nur Bestandsrentner,<br />
sondern alle bereits vor der Privatisierung<br />
bei der Deutschen Bundesbahn bzw. deren<br />
Rechtsnachfolgern tätigen Beschäftigten<br />
versichert. Insofern handelt es sich für den<br />
vom Bundeseisenbahnvermögen als Beteiligten<br />
fortgeführten Bereich um einen geschlossenen<br />
Bestand.<br />
Aktuelle Entwicklungen/<br />
Änderungen der Satzung<br />
Neben der fusionsbedingten Neuorganisation<br />
von Arbeitsabläufen in der Renten-Zusatzversicherung<br />
der KBS gab es im Jahr <strong>2006</strong> weitere<br />
wichtige Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung.<br />
Zu nennen sind insbesondere<br />
die Durchführung des sogenannten Riesterverfahrens,<br />
Änderungen im Finanzierungsbereich<br />
der Renten-Zusatzversicherung, die<br />
satzungsrechtliche Einbindung der übernommenen<br />
Altbestände der Abteilungen D, E und<br />
F der Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen<br />
und Straßenbahnen sowie Entscheidungen<br />
der Zivilgerichte im Bereich der Zusatzversorgung<br />
des öffentlichen Dienstes.<br />
Die pflichtversicherten Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer im Abrechnungsverband I<br />
Ost beteiligen sich mit einem Arbeitnehmerbeitrag<br />
am Aufbau einer teilweise kapitalgedeckten<br />
Betriebsrente. Für diese Arbeitnehmerbeiträge<br />
kann die steuerliche Förderung<br />
durch Altersvorsorgezulage (sogenannte<br />
Riesterförderung) beantragt werden. Darüber<br />
hinaus besteht die Möglichkeit, für die Beiträge<br />
den Sonderausgabenabzug im Rahmen der<br />
Einkommenssteuererklärung geltend zu machen.<br />
Auch die ab dem 1. Oktober 2005 neubeschäftigten<br />
Mitarbeiter der KBS führen einen<br />
Arbeitnehmerbeitrag in die Kapitaldeckung ab<br />
und hatten im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> erstmalig<br />
die Möglichkeit, die sogenannte Riesterförderung<br />
zu beantragen.<br />
Die KBS ist verpflichtet, im Rahmen des<br />
Zulagenverfahrens umfangreichen Bescheinigungspflichten<br />
nachzukommen und den<br />
elektronischen Datenaustausch zwischen der<br />
Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen<br />
und der KBS durchzuführen. Da das Zulagenverfahren<br />
aufgrund seiner Komplexität erklärungsbedürftig<br />
ist, spielt der Dialog mit den<br />
Versicherten eine große Rolle. Anlässlich der<br />
Versandaktionen gab es vermehrt telefonische<br />
und schriftliche Rückfragen der Versicherten<br />
bei der KBS.<br />
Bereits seit dem 1. Januar 2003 beteiligen<br />
sich die pflichtversicherten Beschäftigten im<br />
Abrechnungsverband I Ost mit einem Arbeitnehmerbeitrag<br />
am Aufbau einer teilweise<br />
kapitalgedeckten Betriebsrente. Gleichzeitig<br />
wurden Regelungen eingeführt, die die schrittweise<br />
Umstellung auf eine vollständige<br />
Kapitaldeckung ermöglichen. Ab dem 1. Januar<br />
<strong>2006</strong> wurde für den Bereich des Abrechnungsverbandes<br />
I Ost auch ein Arbeitgeberbeitrag<br />
zur Kapitaldeckung eingeführt. Der Gesamtbeitrag<br />
von derzeit einem Prozent des zusatzversorgungspflichtigen<br />
Entgelts ist hälftig<br />
vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu tragen.<br />
Die Einführung des Arbeitgeberbeitrags wurde<br />
satzungsrechtlich umgesetzt und die betroffenen<br />
Arbeitgeber entsprechend informiert.<br />
Renten-Zusatzversicherung<br />
Einführung<br />
eines Arbeitgeberbeitrags<br />
im Abrechnungsverband<br />
I Ost<br />
37
38 Renten-Zusatzversicherung<br />
Neue Deckungsabschnitte<br />
im<br />
Abrechnungsverband<br />
I West<br />
- Übrige Beteiligte<br />
und Abrechnungsverband<br />
I Ost<br />
Renten-Zusatzversicherung:<br />
Betriebsrente des öffentlichen Dienstes<br />
für Eisenbahner<br />
Für die Beteiligten im Abrechnungsverband I<br />
West/Übrige Beteiligte beginnt am 1. Januar<br />
2007 ein neuer fünfjähriger Deckungsabschnitt.<br />
Die Höhe des Umlagesatzes für einen<br />
Deckungsabschnitt ist nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen so festzusetzen,<br />
dass die für den Deckungsabschnitt zu<br />
entrichtenden Umlagen zusammen mit den<br />
Zuwendungen und den sonstigen jeweils zu<br />
erwartenden Einnahmen und dem zu Beginn<br />
des Deckungsabschnitts jeweils verfügbaren<br />
Vermögen voraussichtlich ausreichen, um die<br />
jeweiligen Ausgaben für den Deckungsabschnitt<br />
und weitere sechs Monate zu bestreiten.<br />
Nach den versicherungsmathematischen<br />
Berechnungen wurde ein neuer Umlagesatz<br />
in Höhe von 11,02 Prozent des zusatzversorgungspflichtigen<br />
Entgelts ermittelt. Davon<br />
tragen die Versicherten eine Eigenbeteiligung<br />
zur Umlage in Höhe von 1,39 Prozentpunkten.<br />
Die von der Arbeitgeberseite zu leistenden<br />
Zuwendungen belaufen sich in dem neuen<br />
Deckungsabschnitt jährlich auf 4,54 Millionen<br />
Euro. Der neue Umlagesatz sowie die Höhe<br />
der Zuwendungen ab dem 1. Januar 2007 sind<br />
im Jahr <strong>2006</strong> in den Organen der KBS beschlossen<br />
worden.<br />
Nach versicherungsmathematischer<br />
Überprüfung im Jahr <strong>2006</strong> wird für den<br />
ab dem 1. Januar 2007 beginnenden<br />
neuen Deckungsabschnitt im Bereich des<br />
Abrechnungsverbandes I Ost der bisherige<br />
Umlagesatz in Höhe von 1 Prozent des<br />
zusatzversorgungspflichtigen Entgelts<br />
beibehalten.<br />
Überschüsse werden jährlich zum Ende für<br />
das vorangegangene Jahr festgestellt. Im Jahr<br />
<strong>2006</strong> entschied die Vertreterversammlung<br />
über die Verwendung von Überschüssen,<br />
die im Jahr 2003 und 2004 auf der Grundlage<br />
einer versicherungstechnischen Bilanz<br />
ermittelt wurden. Die satzungsrechtlich<br />
vorgegebene versicherungsmathematische<br />
Begutachtung konnte erstmals im Jahr <strong>2006</strong><br />
durchgeführt werden, da für die Begutachtung<br />
eine abgeschlossene Überführung der<br />
Versicherten in das Punktemodell Voraussetzung<br />
ist. Nach der Beschlussfassung der Vertreterversammlung<br />
erfolgte die Versendung<br />
der Versicherungsnachweise. Die Versicherten<br />
wurden in den Versicherungsnachweisen über<br />
die Höhe ihrer zum 31. Dezember des jeweiligen<br />
Jahres erreichten Versorgungspunkte<br />
und die sich daraus ergebende Anwartschaft<br />
auf Betriebsrente wegen Alters informiert.<br />
Durch die jährliche Versendung der Versicherungsnachweise<br />
haben die Versicherten eine<br />
wesentlich größere Planungssicherheit für ihre<br />
Altersvorsorge.<br />
Aufgrund des Artikels 2 des Gesetzes zur<br />
Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes<br />
und anderer Gesetze vom 15. Dezember 2004<br />
wurden die Versicherungsverhältnisse der Abteilungen<br />
D, E und F der Pensionskasse Deutscher<br />
Eisen- und Straßenbahnen zum 1. Januar<br />
<strong>2006</strong> auf die KBS übertragen. Es handelt sich<br />
bei den Abteilungen D, E und F der Pensionskasse<br />
Deutscher Eisenbahnen und Straßenbahnen<br />
um geschlossene Rentenbestände.<br />
Verwendung<br />
von Überschüssen<br />
und Versendung<br />
der Versicherungsnachweise<br />
für die<br />
Kalenderjahre<br />
2003 und 2004<br />
Übernahme der<br />
Altbestände der<br />
Pensionskasse<br />
Deutscher Eisenbahnen<br />
und<br />
Straßenbahnen
Entscheidungen<br />
der Zivilgerichte<br />
im Bereich<br />
der Zusatzversorgung<br />
des<br />
öffentlichen<br />
Dienstes<br />
Bei den Leistungen der Pensionskasse Deut-<br />
scher Eisenbahnen und Straßenbahnen han-<br />
delt es sich um Leistungen, deren Berechnung<br />
sich nach dem Beamtenversorgungsgesetz<br />
richtet. Zur satzungsrechtlichen Einbindung<br />
dieser übernommenen Altbestände wurden<br />
die Regelungen im Gesetz zur Neuordnung<br />
der Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen<br />
und Straßenbahnen vom 05. März 1956 in<br />
der Fassung der Änderungen durch Art. 2 des<br />
Gesetzes zur Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes<br />
und anderer Gesetze in<br />
die Anlage 7 zur Satzung der KBS übernommen.<br />
Des weiteren wurden Festlegungen zur<br />
Aufsicht, zur Zuständigkeit der Organe sowie<br />
den anzuwendenden Verfahrensregelungen<br />
getroffen.<br />
Der Bundesgerichtshof hat mit Urteil vom<br />
20. September <strong>2006</strong> entschieden, dass vom<br />
verstorbenen Ehegatten abgeleitete Zusatzversorgungsbezüge<br />
des überlebenden Ehegatten<br />
nicht durch Anrechnung eigenen Arbeitseinkommens<br />
vollständig aufgezehrt werden<br />
dürfen. Die Ruhensbestimmung des § 41 Abs.<br />
5 der Satzung der Versorgungsanstalt des<br />
Bundes und der Länder (§ 162 Abs. 6 der Anlage<br />
7 zur Satzung der KBS) ist wegen Verstoßes<br />
gegen Art. 3 Abs. 1 GG unwirksam.<br />
Bei der KBS findet das Urteil derzeit keine<br />
Berücksichtigung bei Berechnung von Hinter-<br />
bliebenenrenten bis zu einer Neuregelung<br />
durch die Tarifvertragsparteien und darauf<br />
basierend einer Änderung der entsprechenden<br />
Satzungsregelungen der Zusatzversorgungseinrichtungen<br />
des öffentlichen Dienstes. Die<br />
Betriebsrente der betroffenen Hinterbliebenen<br />
wird von Amts wegen bei Änderung der Anlage<br />
7 zur Satzung der KBS neu berechnet. Eine<br />
Berufung der KBS auf die satzungsrechtliche<br />
Ausschlussfrist zur Einlegung von Einsprüchen<br />
erfolgt in diesen Fällen nicht.<br />
Am 6. Dezember <strong>2006</strong> hat das Oberlandes-<br />
gericht Karlsruhe in elf Fällen über Klagen<br />
gegen die Startgutschriften Pflichtversicherter<br />
rentennaher Jahrgänge entschieden und die<br />
Rechtmäßigkeit der Startgutschriften für rentennahe<br />
Pflichtversicherte bestätigt.<br />
Alle Fallgruppen der rentennahen Über-<br />
führung lagen dem Oberlandesgericht zur<br />
Entscheidung vor. Bei bereits eingetretenem<br />
Versicherungsfall hat das Gericht einen Eingriff<br />
in erworbene Rentenanwartschaften verneint.<br />
Bei den Anwartschaften ist der Eingriff<br />
in die erworbene Dynamik gerechtfertigt. Es<br />
liegt kein Verstoß der Besitzstandsregelungen<br />
für rentennahe Pflichtversicherte gegen<br />
höherrangiges Recht vor. Wegen der grundsätzlichen<br />
Bedeutung wurde die Revision zum<br />
Bundesgerichtshof zugelassen.<br />
Renten-Zusatzversicherung<br />
39
40 Renten-Zusatzversicherung<br />
3.2 Versicherungsangelegenheiten<br />
Pflichtversicherte und Beteiligte<br />
Der Gesamtbestand an Pflichtversicherten<br />
war im Berichtsjahr weiter rückläufig. Er verringerte<br />
sich von 53.592 um 1.676 auf 51.916<br />
Versicherte.<br />
Für diese Entwicklung ist in erster Linie aus-<br />
schlaggebend, dass dem Bestand des Bun-<br />
deseisenbahnvermögens (BEV) kaum noch<br />
Neuzugänge zugeführt werden.<br />
Zusammensetzung Versichertenbestand<br />
Von den 51.916 Pflichtversicherten des Jahres<br />
<strong>2006</strong> waren 44.850 männlich und 7.066 weiblich.<br />
Von den 51.916 Pflichtversicherten hatten<br />
am Ende des Jahres <strong>2006</strong> 48.965 die Wartezeit<br />
erfüllt und 2.951 die Wartezeit noch nicht erfüllt.<br />
Bundeseisenbahnvermögen ___________________________________________________________ 40.206<br />
Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen des Bundes ___________________________________________ 8.280<br />
Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft und öffentliche Arbeiten ____________________________ 314<br />
Niedersächsisches Umweltministerium ____________________________________________________ 108<br />
Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen _______________ 20<br />
Land Rheinland-Pfalz, Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ___________________________ 19<br />
Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein _____________________________________________ 381<br />
<strong>Bahn</strong>betriebskrankenkasse ______________________________________________________________ 690<br />
KBS (nur BVA) ________________________________________________________________________ 847<br />
KBS neu _____________________________________________________________________________ 816<br />
Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten ________________________________________________ 128<br />
Eisenbahn-Waisenhort __________________________________________________________________ 41<br />
Eisenbahn-Unfallkasse __________________________________________________________________ 66
3.3 Rentenstatistik<br />
Entwicklung des Versichertenbestandes<br />
In Fallzahlen<br />
Pflichtversicherte<br />
139.301<br />
| 1985 <strong>2006</strong> |<br />
Beitragsfrei Versicherte<br />
46.681<br />
| 1985 <strong>2006</strong> |<br />
Zu- und Abgänge von Pflichtversicherten<br />
Renten-Zusatzversicherung<br />
51.916<br />
116.675<br />
Zugang im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> 1.109<br />
Abgang im Geschäftsjahr <strong>2006</strong> ___________________________________________________________ 2.271<br />
davon<br />
a) Tod ______________________________________________________________________________ 107<br />
b) Rentenbewilligung ________________________________________________________________ 1.292<br />
c) Ausscheiden _______________________________________________________________________ 831<br />
d) Wechsel ____________________________________________________________________________ 1<br />
e) andere Ursachen _____________________________________________________________________ 40<br />
Versichertenbestand Ende <strong>2006</strong> _________________________________________________________ 51.916<br />
41
42 Renten-Zusatzversicherung<br />
Rentenanträge - Teil C<br />
Summe / Jahr <strong>2006</strong><br />
An Anträgen waren zu bearbeiten Von den zu bearbeitenden Anträgen sind<br />
Anträge auf auf andere<br />
Zusatz- Neuanträge anerkannt abgelehnt Weise zusammen<br />
rente für erledigt erledigt<br />
Versicherte 0 0 0 0 0<br />
Witwen(er) 397 321 6 0 327<br />
Waisen 6 2 0 0 2<br />
zusammen 403 323 6 0 329<br />
Erledigt in v. H. 80,1 1,5 0,0 81,6<br />
Anträge auf Betriebsrente - Teil D<br />
Summe / Jahr <strong>2006</strong><br />
An Anträgen waren zu bearbeiten Von den zu bearbeitenden Anträgen sind<br />
Anträge auf auf andere<br />
Betriebs- Neuanträge anerkannt abgelehnt Weise erledigt<br />
rente für erledigt<br />
Versicherte 2.487 1.965 181 284 2.430<br />
Witwen(er) 2.135 2.079 13 13 2.105<br />
Waisen 197 154 7 9 170<br />
zusammen 4.819 4.198 201 306 4.705<br />
Gesamtbestand aller Renten der Renten-Zusatzversicherung<br />
In Fallzahlen<br />
Gesamtrentenbestand - Teil C<br />
57.187<br />
| 1999 <strong>2006</strong> |<br />
Gesamtrentenbestand - Teil D<br />
93.320<br />
| 1999 <strong>2006</strong> |<br />
29.453<br />
104.243
4<br />
kranken- und pflegeversicherung<br />
4.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten | 44<br />
4.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser | 46<br />
4.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel | 47<br />
4.4 Management sonstiger Leistungen | 51<br />
4.5 Akupunktur | 53<br />
4.6 Leistungsmanagement Pflegeversicherung | 54<br />
4.7 Kundenservice | 56
44 Kranken- und Pflegeversicherung<br />
4.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten<br />
Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />
in Fallzahlen (Gesamtzahl 1.431.046)<br />
Rentner —— 866.790<br />
Familienversicherte —— 281.497<br />
Pflichtmitglieder —— 242.258<br />
Freiwillige Mitglieder —— 40.501<br />
Entwicklung des Versichertenbestandes in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
in Fallzahlen<br />
1.854.796<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> hat auch im Jahr <strong>2006</strong><br />
mit über 1,4 Millionen Versicherten ihre Markt-<br />
position als fünftgrößte bundesweit tätige<br />
Krankenkasse weiter behaupten können.<br />
| 1992 <strong>2006</strong> |<br />
Trotz guter Controllingergebnisse bei den<br />
Leistungsausgaben und einer günstigen Entwicklung<br />
der Verwaltungskosten war aufgrund<br />
der Finanzsituation eine Beitragssatzanhebung<br />
um 1,2 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent<br />
zum 1. Oktober <strong>2006</strong> unvermeidbar. Die<br />
<strong>Knappschaft</strong> bleibt jedoch weiterhin eine der<br />
günstigsten Krankenkassen in Deutschland.<br />
1.431.046<br />
Der exzellente Service mit kompetenter<br />
Beratung in allen Sozialversicherungsfragen<br />
sowie die gute Betreuung am kostenlosen<br />
Service-Telefon und in den Verwaltungs- und<br />
Geschäftsstellen der <strong>Knappschaft</strong> wird von<br />
den Versicherten hoch geschätzt. Die Kundenzufriedenheit<br />
liegt bei über 95 Prozent.
Beitragssatzentwicklung<br />
in Prozent / ohne Zusatz von 0,9%<br />
| 1991 Febr. 2007 |<br />
Beitragssätze in der knappschaftlichen Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />
in Prozent<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
13,9%<br />
12,7%<br />
<strong>Knappschaft</strong><br />
Gesetzliche Krankenversicherung<br />
Bundeseinheitlich<br />
Der Beitragssatz beträgt für pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder ab 01.07.2005 ab 01.10.<strong>2006</strong><br />
mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 11,5% 12,7%<br />
mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 12,8% 14,2%<br />
ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />
Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 10,0% 11,1%<br />
Der Beitragssatz beträgt für pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder<br />
mit Leistungsansprüchen nach § 59 Absatz 1 der Satzung* ab 01.07.2005 ab 01.10.<strong>2006</strong><br />
mit Entgeltfortzahlung für mindestens 6 Wochen 12,9% 14,1%<br />
mit sofortigem Anspruch auf Krankengeld 14,2% 15,6%<br />
ohne Anspruch auf Krankengeld und für<br />
Rentenantragsteller mit Anpassungsgeldbezug 11,4% 12,5%<br />
Der Beitragssatz beträgt für die in der KVdR versicherten Rentner aus der Rente ab 01.07.2005 ab 01.10.<strong>2006</strong><br />
11,5% 11,5%<br />
zusätzlicher Beitragssatz für alle pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder ab 01.07.2005<br />
0,9%<br />
* nur in den alten Bundesländern einschließlich Berlin<br />
45
46 Kranken- und Pflegeversicherung<br />
4.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser<br />
Die im Jahre 2004 begonnenen<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb<br />
der Krankenhaus-Leistungszentren wurden<br />
mit der Zusammenlegung der Krankenhaus-<br />
Leistungszentren Bergheim und Moers zum<br />
1. Oktober <strong>2006</strong> am Standort Moers abgeschlossen.<br />
Damit stehen bundesweit sieben<br />
ausgewählte „schlagkräftige“ Standorte fest,<br />
die wesentlicher Bestandteil eines langfristig<br />
orientierten Qualitäts- und Kostenmanagements<br />
im Bereich der Krankenhausversorgung<br />
sind und letztlich für die Abwicklung der operativen<br />
Prozesse mit den ihnen zugeordneten<br />
Krankenhäusern verantwortlich sind.<br />
Da die Aufwendungen für die Krankenhaus-<br />
behandlung den größten Ausgabenbereich in-<br />
nerhalb der knappschaftlichen Krankenversi-<br />
cherung ausmachen, muss insofern in diesem<br />
Segment auch das größtmögliche Einsparpotential<br />
realisiert werden. Nach den Erfolgen<br />
in den Jahren 2004 und 2005 ist dies auch im<br />
Jahre <strong>2006</strong> insofern eindrucksvoll gelungen,<br />
als das bereits hoch angesetzte Einsparziel<br />
von rund 36 Millionen Euro mit einem aktuell<br />
realisierten Einsparvolumen von rund 46 Millionen<br />
Euro noch gesteigert werden konnte.<br />
Unter Berücksichtigung eines Rechnungs-<br />
Nachlaufes von sechs Monaten wird eine<br />
nochmals rund zehnprozentige Steigerung des<br />
Gesamt-Einsparvolumens erwartet.<br />
Flexibilität der strategischen Überlegungen,<br />
die Überarbeitung vorhandener bzw. Erarbeitung<br />
neuer diverser Prüfansätze sowie<br />
die Optimierung eines effektiven Controlling-<br />
und Kennzahlensystems waren hierfür<br />
maßgebend.<br />
Organisations- und strukturbedingt hat der<br />
Bereich „Leistungsmanagement Krankenhäuser“<br />
bei der Lösung komplexer und<br />
richtungsweisender Aufgabenstellungen auf<br />
verbandspolitischer und kassenartenübergreifender<br />
Ebene mitgewirkt.<br />
Auf der Landesebene waren insbesondere die<br />
Verhandlungen zur Vereinbarung des landesweiten<br />
Basisfallwertes sowie die krankenhausplanerischen<br />
Aktivitäten zu begleiten.<br />
Die Verhandlungen mit den Krankenhäusern<br />
wurden durch die Veränderungen innerhalb<br />
des Fallpauschalenkataloges, die Höhe des<br />
Basisfallwertes, den zweiten Schritt der Konvergenzphase<br />
und krankenhausplanerische<br />
Aspekte nicht nur zeitkritisch beeinflusst.
Disease-<br />
Management-<br />
Programme<br />
Disease-Management-Programme<br />
für Diabetiker<br />
4.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel<br />
Neue Versorgungsformen<br />
Zur Verbesserung der Versorgung chronisch<br />
Kranker und zum Abbau von Über-, Unter- und<br />
Fehlversorgungen haben Krankenkassen die<br />
Möglichkeit, für bestimmte Krankheitsbilder<br />
strukturierte Behandlungsprogramme, so<br />
genannte Disease-Management-Programme<br />
(DMP), anzubieten. Das vor diesem Hintergrund<br />
von der <strong>Knappschaft</strong> entwickelte<br />
Gesundheitsprogramm ,gut DABEI’ kann nunmehr<br />
flächendeckend angeboten werden.<br />
Schwerpunktmäßig wurde im Jahr <strong>2006</strong> die<br />
Betreuung der eingeschriebenen Versicherten<br />
intensiviert und die im Rahmen der Qualitätssicherung<br />
vermittelten zusätzlichen Informationen<br />
über einzelne Aspekte des jeweiligen<br />
Krankheitsbildes ausgeweitet. In diesem<br />
Zusammenhang ist für eine erfolgreiche Teilnahme<br />
die aktive Mitarbeit des Versicherten<br />
unerlässlich.<br />
Die Zahl der in ,gut DABEI’ für die Indikationen<br />
Diabetes mellitus (Typ 1 und Typ 2), Brustkrebs<br />
und koronare Herzkrankheit eingeschriebenen<br />
Versicherten ist im Berichtsjahr kontinuierlich<br />
angestiegen.<br />
Darüber hinaus wurden im Jahr <strong>2006</strong> erstmals<br />
für die Diagnosen Asthma bronchiale und<br />
COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)<br />
Verträge geschlossen (Schleswig-<br />
Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Bayern,<br />
Nordrhein und Westfalen-Lippe). Damit<br />
können nun auch die von dieser chronischen<br />
Krankheit Betroffenen von einer koordinierten,<br />
sektorübergreifenden Behandlung nach aktuellen<br />
medizinischen Erkenntnissen profitieren.<br />
Somit kann die <strong>Knappschaft</strong> für alle chronischen<br />
Erkrankungen, für die der Gesetzgeber<br />
die Einführung von DMP ermöglicht,<br />
ihren Versicherten entsprechende Angebote<br />
unterbreiten. Zum Angebot zählt auch die<br />
vertragliche Einbindung vieler knappschaftlicher<br />
Eigenbetriebe in DMP, so zum Beispiel<br />
der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser Bochum,<br />
Dortmund, Recklinghausen, Püttlingen und<br />
Sulzbach sowie der Kliniken für Rehabilitation<br />
in Bad Neuenahr und Bad Driburg.<br />
Zur Verbesserung der palliativmedizinischen<br />
und palliativpflegerischen Versorgung hat die<br />
<strong>Knappschaft</strong> – zunächst als Pilotphase für die<br />
Region der Stadt Köln – einen Vertrag mit der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung abgeschlossen.<br />
Ziel des Vertrages ist insbesondere, dem<br />
Patienten ein menschenwürdiges Sterben<br />
zu Hause zu ermöglichen, wann immer dies<br />
möglich ist und gewünscht wird.<br />
Die Versorgung der Patienten erfolgt durch<br />
in Palliativmedizin geschulte Haus- und<br />
Fachärzte, die an dem Hausarztvertrag im<br />
Rheinland teilnehmen. Der teilnehmende<br />
Hausarzt übernimmt gemeinsam mit einem<br />
ambulanten palliativ-pflegerischen Dienst<br />
die Koordination diagnostischer, therapeutischer<br />
und pflegerischer Maßnahmen sowie<br />
die Betreuung und Beratung seiner Patienten.<br />
In dieses Behandlungskonzept einbezogen<br />
werden auch die Angehörigen. Soweit es die<br />
Versorgung des Patienten erfordert, kann der<br />
Hausarzt einen qualifizierten Palliativarzt<br />
hinzuziehen, wenn spezielle palliativmedizinische<br />
Kenntnisse dies erfordern.<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
Palliativ-Vertrag<br />
47
48 Kranken- und Pflegeversicherung<br />
Arzneimittelmanagement<br />
Über 2.500 Ärzte<br />
nehmen am<br />
Arzneimittel-<br />
Management teil<br />
Im Einzelfall berät er auch die Angehörigen<br />
und ist bei der Erstellung einer Patientenverfügung<br />
behilflich. Hervorzuheben ist, dass der<br />
Palliativarzt eine „Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit“<br />
gewährleistet.<br />
Die enge Zusammenarbeit aller Kooperati-<br />
onspartner führt zu einer guten und umfassenden<br />
Betreuung der Patienten in ihrer<br />
letzten Lebensphase.<br />
Auf der Basis der in diesem Pilotprojekt ge-<br />
wonnenen Erkenntnisse wird eine flächendeckende<br />
Umsetzung des Vertrages im Rheinland<br />
angestrebt. In Westfalen-Lippe ist ebenfalls<br />
ein ähnliches Modell – Stadt Bielefeld<br />
– vereinbart. Auch hier wird eine Ausweitung<br />
auf andere Städte angestrebt.<br />
Um den stetig steigenden Arzneimittelaus-<br />
gaben zu begegnen, wurde Mitte <strong>2006</strong> ein<br />
Konzept zum Arzneimittelmanagement<br />
entwickelt, das alle Akteure bei der Arzneimittelversorgung<br />
einbindet. Ziel dieses<br />
Konzeptes ist es, über den Dialog Versicherte,<br />
verordnende Ärzte, abgebende Apotheken<br />
und die Pharmaindustrie zur Erschließung<br />
vorhandener Wirtschaftlichkeitspotenziale zu<br />
bewegen.<br />
Auf Basis der Verordnungsdaten des ersten<br />
Halbjahres <strong>2006</strong> wurden Ende <strong>2006</strong> zunächst<br />
2.515 niedergelassene Ärzte aus den Regionen<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg,<br />
Niedersachsen, Hessen und Bayern<br />
angeschrieben und umfassend über ermittelte<br />
Einsparpotenziale in ihrem Verordnungsspektrum<br />
informiert. Im Focus der Auswertung<br />
stand unter anderem, ob der niedergelassene<br />
Arzt statt vorhandener Generika teure Original-<br />
oder Analogpräparate verordnet hat.<br />
Im Rahmen der Arzt-Anschreiben wurde<br />
aufgezeigt, wie hoch das zu erzielende<br />
Einsparpotenzial für den einzelnen Arzt<br />
wäre, wenn er seine Verordnungsweise in der<br />
vorgeschlagenen Form umstellen würde. Für<br />
Rückfragen der Ärzte wurde ein kostenloses<br />
Telefon zur Arzneimittelberatung zur Verfügung<br />
gestellt. Zudem wurde den betroffenen<br />
Ärzten zeitgleich mit dem schriftlichen Dialog<br />
eine persönliche Pharmakotherapieberatung<br />
angeboten.<br />
Der Erfolg der Maßnahme wird nach Vorliegen<br />
der Abrechnungsergebnisse der nachfolgenden<br />
Quartale überprüft. Die Ärzte, die ihr Verordnungsverhalten<br />
nicht in der gewünschten<br />
Weise umgestellt haben, werden nochmals<br />
mit den festgestellten Auffälligkeiten konfrontiert.<br />
Zudem werden niedergelassene Ärzte<br />
weiterer Schwerpunktregionen in die Maßnahme<br />
einbezogen.<br />
In einem weiteren Schritt wurde der Dialog<br />
mit den Apotheken eröffnet. Apotheken aus<br />
den genannten Regionen, die viele knappschaftlich<br />
Versicherte betreuen, wurden<br />
angeschrieben und auf festgestelltes Wirtschaftlichkeitspotenzial<br />
im Abgabeverhalten<br />
aufmerksam gemacht. Im Focus dieser<br />
Auswertungen stand insbesondere, ob der<br />
Apotheker Arzneimittel von Herstellern abgegeben<br />
hat, mit denen die <strong>Knappschaft</strong> einen<br />
Rabattvertrag geschlossen hat.<br />
Die Versicherten werden zukünftig in das<br />
Projekt einbezogen. Um eine möglichst hohe<br />
Parallelität der eingeleiteten Maßnahmen<br />
zu erreichen, werden in einem ersten Schritt<br />
Versicherte der genannten Regionen eingebunden.<br />
Unseren Versicherten soll aufgezeigt<br />
werden, wie sie Zuzahlungen sparen könnten,<br />
Dialog mit<br />
Apotheken
wenn sie von dem tatsächlich in Anspruch<br />
genommenen Medikament zukünftig auf<br />
ein zuzahlungsbefreites oder -reduziertes<br />
Medikament umsteigen würden. Anhand<br />
dieser Information soll der Versicherte in die<br />
Lage versetzt werden, in Kontakt zu seinem<br />
behandelnden Arzt zu treten und diesen zu<br />
einer Umstellung seines Verordnungsverhaltens<br />
zu bewegen. Begleitend können sich die<br />
angesprochenen Versicherten mit etwaigen<br />
Nachfragen an das kostenlose Telefon zur<br />
Arzneimittelberatung wenden.<br />
Auch bei den Apotheken und Versicherten<br />
wird der Erfolg der Maßnahme nachträglich<br />
kontrolliert und gegebenenfalls nochmals<br />
aufgegriffen.<br />
Apothekenabrechnung /<br />
Pharmazeutische Beratung<br />
Aufgrund der allgemein steigenden Arzneimittelausgaben<br />
wurde im Frühjahr <strong>2006</strong> eine<br />
Organisationsuntersuchung der Apothekenabrechnungsstelle<br />
Moers durchgeführt.<br />
Schwerpunkte der Analyse waren die Aufbauund<br />
Ablauforganisation und Maßnahmen im<br />
Bereich des Controllings. Um höhere Einsparpotenziale<br />
zu erreichen, wurde zum Beispiel<br />
eine qualitativ bessere personelle Ausstattung<br />
und eine intensivere Schulung der Mitarbeiter<br />
im Umgang mit den eingesetzten Prüfprogrammen<br />
empfohlen. Die Umsetzung der<br />
Empfehlungen erfolgt schrittweise seit Ende<br />
des Jahres <strong>2006</strong>.<br />
Die Kürzungen gegenüber den Apotheken<br />
wurden im Vergleich zum Vorjahr um rund<br />
33 Prozent gesteigert.<br />
Die Pharmazeutische Beratung berät knappschaftliche<br />
Dienststellen, verordnende Ärzte<br />
und abgebende Apotheken hinsichtlich der<br />
Verordnungs- und Übernahmefähigkeit von<br />
Arzneimitteln zu Lasten der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung.<br />
Den hohen Beratungsbedarf auch vor dem<br />
Hintergrund des Gesetzes zur Verbesserung<br />
der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung<br />
zeigte der starke Anstieg der<br />
telefonischen Anfragen um rund 70 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahr auf fast 11.000<br />
Anfragen. Die Zahl der schriftlichen Anfragen<br />
ist im gleichen Zeitraum von 6.000 auf 8.000<br />
gestiegen.<br />
Rabattverträge<br />
nach § 130a Abs. 8 SGB V<br />
Mit Wirkung zum 1. September <strong>2006</strong> hat die<br />
knappschaftliche Krankenversicherung mit<br />
der Firma ALIUD® Pharma GmbH & Co. KG<br />
einen Rabattvertrag nach § 130a Abs. 8 SGB V<br />
geschlossen. ALIUD® ist ein Tochterunternehmen<br />
der STADA AG.<br />
Im Jahr 2005 hat ALIUD® zu Lasten der Knapp-<br />
schaft rund 11,6 Millionen Euro umgesetzt.<br />
Zusätzlich zu den angebotenen Rabatten war<br />
maßgeblich für die Wahl dieses Vertragspartners,<br />
dass ALIUD® es sich zur Geschäftsphilosophie<br />
gemacht hat, sämtliche Produkte<br />
im unteren Preisdrittel anzubieten. Dies hat<br />
zur Folge, dass bereits durch den Wechsel<br />
von einem teureren Hersteller hin zu ALIUD®<br />
beträchtliche Wirtschaftlichkeitspotenziale<br />
erschlossen werden können. Ein Vorteil für<br />
unsere Versicherten ist zudem, dass ALIUD®<br />
alle Produkte, bei denen dies möglich ist, auf<br />
die für die Zuzahlungsbefreiung maßgebliche<br />
Preislinie abgesenkt hat.<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
49
50 Kranken- und Pflegeversicherung<br />
Befundbezogene Festzuschussregelung<br />
bei Zahnersatz<br />
Mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2006</strong> hat die<br />
knappschaftliche Krankenversicherung zudem<br />
einen Vertrag nach § 130a Abs. 8 SGB V mit der<br />
Firma betapharm geschlossen.<br />
Die knappschaftliche Krankenversicherung<br />
wird das Instrument der Rabattverträge zukünftig<br />
noch intensiver nutzen, um vorhandene<br />
Wirtschaftlichkeitspotenziale im Arzneimittelmarkt<br />
zu erschließen.<br />
Verordnungsfähigkeit von<br />
kurzwirksamen Analoginsulinen<br />
Am 18. Juli <strong>2006</strong> hat der Gemeinsame Bundesausschuss<br />
beschlossen, kurzwirksame Insulinanaloga<br />
zur Therapie von Typ-2-Diabetikern<br />
als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
insoweit auszuschließen, als eine Verordnung<br />
zu Mehrkosten für die Krankenkasse im<br />
Vergleich zu Humaninsulinen führt.<br />
Um die Verordnungsfähigkeit von kurzwirk-<br />
samen Analoginsulinen für unsere Versicher-<br />
ten kurzfristig wieder herzustellen, hat die<br />
<strong>Knappschaft</strong> Rabattverträge mit den führenden<br />
Herstellern geschlossen. Auf Grund dieser<br />
Rabattvereinbarungen, die eine Kompensation<br />
der Mehrkosten für Analoginsuline<br />
bewirken, können unsere Versicherten die<br />
entsprechenden Insulinpräparate wieder über<br />
Kassenrezept von ihren behandelnden Ärzten<br />
verordnet bekommen.<br />
Zahnersatzbeschwerden<br />
Insbesondere im Rahmen der Versorgung mit<br />
Zahnersatz kann es zu Problemen zwischen<br />
Patient und Zahnarzt kommen, wenn der<br />
eingegliederte Zahnersatz nicht passt, nicht<br />
funktionstüchtig ist oder den ästhetischen<br />
Anforderungen nicht entspricht. Im § 136 b<br />
Abs. 2 SGB V in Verbindung mit den bundesmantelvertraglichen<br />
Vereinbarungen sind<br />
die Gewährleistungsansprüche der Krankenkassen<br />
gegenüber den Zahnärzten geregelt.<br />
Danach besteht ein genereller Gewährleistungsanspruch<br />
für zwei Jahre nach Behandlungsabschluss.<br />
In diesem Zeitraum notwendige<br />
Wiederherstellungen oder Erneuerungen<br />
von Zahnersatz muss der Zahnarzt kostenlos<br />
durchführen, wenn er für die vorhandenen<br />
Mängel verantwortlich ist.<br />
Unabhängig von den Ansprüchen der Kran-<br />
kenkasse gegen den Zahnarzt im Rahmen der<br />
Gewährleistung nach dem SGB V kann der Versicherte<br />
aufgrund einer Pflichtverletzung aus<br />
einem Dienstvertrag nach dem Bürgerlichen<br />
Gesetzbuch Ansprüche gegen seinen Zahnarzt<br />
geltend machen.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> unterstützt ihre Versicherten<br />
bei Beschwerden über die zahnprothetische<br />
Versorgung bereits seit Jahren. Es besteht hier<br />
die Möglichkeit, spezielle zahnärztliche Gutachter<br />
einzuschalten. Die Begutachtung ist<br />
für die Versicherten kostenfrei. Im Jahr <strong>2006</strong><br />
haben in zirka 70 Prozent der eingereichten<br />
Beschwerden die beauftragten Gutachter die<br />
von den Versicherten vorgebrachten Mängel<br />
bestätigt, so dass den Versicherten mit einer<br />
kostenfreien Nachbesserung oder vollständigen<br />
Neuanfertigung des Zahnersatzes geholfen<br />
werden konnte.
4.4 Management sonstiger Leistungen<br />
Belastungsgrenze § 62 SGB V<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> hat wie in den Jahren zuvor<br />
auch in diesem Jahr den Versicherten die<br />
Möglichkeit eingeräumt, durch Vorauszahlung<br />
der Belastungsgrenze einen Befreiungsausweis<br />
zu erhalten. Damit konnte erneut auch<br />
eine Arbeitsentlastung der Mitarbeiter der<br />
Dienststellen erreicht werden.<br />
Im Rahmen einer Anschreibeaktion wurde<br />
allen bis zu einem Stichtag bereits aufgrund<br />
eines Überschreitens der Belastungsgrenze<br />
für den Rest des Kalenderjahres befreiten<br />
Rentnern und Anpassungsgeld-Beziehern die<br />
Vorauszahlung für das Folgejahr angeboten.<br />
Neben den von der Anschreibeaktion erfassten<br />
Personen existiert generell ein unverändertes<br />
großes Interesse seitens der Versicherten<br />
an einer Vorauszahlung.<br />
Neue Untersuchungs- und<br />
Behandlungsmethoden<br />
Aus dem Kreis der Versichertengemeinschaft<br />
ist bei der <strong>Knappschaft</strong> auch im Jahre <strong>2006</strong><br />
in großer Zahl die Übernahme der Kosten<br />
von ambulant angebotenen neuen bzw.<br />
alternativen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden<br />
beantragt worden. Eine<br />
solche Kostenübernahme kann grundsätzlich<br />
nicht in Betracht kommen, wenn den jeweils<br />
nachgefragten Methoden eine allgemeine<br />
Anerkennung durch den dafür zuständigen<br />
Gemeinsamen Bundesausschuss fehlt.<br />
Das Bundessozialgericht hat für eine posi-<br />
tive Kostenentscheidung durch die Kasse in<br />
diesen Fällen enge Kriterien gesetzt und seine<br />
Rechtsprechung in den letzten Jahren ständig<br />
fortentwickelt. Auch das Bundesverfassungs-<br />
gericht hat sich mit den häufig sehr sensiblen<br />
Sachverhalten in den letzten Jahren in mehreren<br />
Grundsatzbeschlüssen befasst. Themen<br />
waren hier insbesondere die Anwendung<br />
von Arzneimitteln außerhalb der arzneimittelrechtlichen<br />
Zulassung, der Wirksamkeitsnachweis<br />
bei seltenen Erkrankungen und die<br />
Kostenübernahme für neue Behandlungsmethoden<br />
bei fehlender Behandlungsmöglichkeit<br />
in der Standardtherapie.<br />
Über die Auswirkungen dieser Rechtsprechung<br />
und über das Ergebnis ständiger Beratungen<br />
der Krankenkassen (-verbände) zu diesem<br />
Thema werden die örtlichen Verwaltungs- und<br />
Geschäftsstellen regelmäßig unterrichtet.<br />
Ambulante Vorsorgeleistungen in<br />
einem anerkannten Kurort<br />
Ambulante Vorsorgeleistungen in einem<br />
anerkannten Kurort kommen zu Lasten der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung in Betracht,<br />
wenn die zur Verfügung stehenden Leistungen<br />
und Behandlungsmöglichkeiten zur<br />
Verhütung oder Beseitigung von Krankheiten<br />
am Wohnort nicht ausreichend bzw. nicht<br />
geeignet sind.<br />
Für die Zuschussgewährung beträgt die<br />
Höchstgrenze bei der “normalen“ ambulanten<br />
Vorsorgeleistung 13 Euro. Für chronisch kranke<br />
Kleinkinder beträgt der Zuschuss 21 Euro.<br />
Die Zahl der im Jahr <strong>2006</strong> bewilligten Maß-<br />
nahmen ist mit 19.077 gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht gestiegen. Ein wesentlicher Grund für<br />
die anhaltend hohen Bewilligungszahlen ist<br />
nach wie vor die auf politischer Ebene beschlossene<br />
EU-Ost-Erweiterung und die damit<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
51
52 Kranken- und Pflegeversicherung<br />
in Zusammenhang stehenden neuen Kurorte<br />
(beispielsweise an der polnischen Ostseeküste,<br />
im deutsch-tschechischen Grenzgebiet/<br />
Karlsbad, oder auch in Ungarn/Budapest). Unsere<br />
Versicherten nutzen weiterhin vermehrt<br />
die Möglichkeit, ambulante Vorsorgeleistungen<br />
in den neuen EU-Mitgliedsstaaten mit<br />
einem Kostenzuschuss der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung in Anspruch nehmen zu<br />
können.<br />
Bewilligte ambulante Kuren<br />
in Fallzahlen<br />
2003 —— 13.087<br />
2004 —— 10.576<br />
2005 —— 17.661<br />
<strong>2006</strong> —— 19.077<br />
Ergänzende Leistungen zur<br />
Rehabilitation<br />
Um die Durchführung von Rehabilitationssport<br />
und Funktionstraining zu regeln, wurde<br />
auf der Ebene der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation (BAR) im Jahr <strong>2006</strong> eine<br />
neue bundesweite und trägerübergreifende<br />
BAR-Rahmenvereinbarung beraten. In dieser<br />
Vereinbarung wird unter anderem der Leistungsumfang<br />
für Rehabilitationssport bei<br />
bestimmten Patientengruppen im Bereich der<br />
Krankenversicherung von 50 Übungseinheiten<br />
in 18 Monaten auf 120 Übungseinheiten in<br />
36 Monaten erweitert. Sofern den Versicherten<br />
die eigenverantwortliche, langfristige<br />
Durchführung des Übungsprogramms wegen<br />
geistiger oder psychischer Krankheiten/Behinderungen<br />
nicht möglich ist, kann darüber<br />
hinaus eine noch längere Leistungsdauer<br />
gewährt werden.<br />
Mammographie-Screening<br />
Die Referenzzentren für das Mammographie-<br />
Screening haben mit Beginn des Jahres <strong>2006</strong><br />
ihre Arbeit aufgenommen. Zudem sind neben<br />
den bereits gestarteten Screening-Einheiten in<br />
den Bundesländern Westfalen-Lippe, Bremen,<br />
Niedersachsen und Bayern weitere in Nordrhein,<br />
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Berlin und Baden-Württemberg im laufenden<br />
Jahr an den Start gegangen. Der letzte Schritt<br />
bei der Einführung des Mammographie-Screening<br />
ist damit eingeleitet worden. Frauen<br />
zwischen 50 und 69 Jahren werden seitdem<br />
erstmals routinemäßig zu einem qualitätsgesicherten<br />
Mammographie-Screening nach<br />
europäischen Leitlinien bzw. auf hierauf beruhenden<br />
deutschen Richtlinien eingeladen.<br />
Brustkrebs soll auf diesem Wege so frühzeitig<br />
entdeckt werden, dass eine schonendere und<br />
effektivere Therapie möglich ist und die Brustkrebssterblichkeit<br />
in Deutschland sinkt.
Aufgabenwahrnehmung<br />
für<br />
andere Kassenverbände<br />
Studienergebnisse<br />
4.5 Akupunktur<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> hat in der Zeit vom<br />
1. April 2001 bis zum 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
gemeinsam mit den Bundesverbänden der<br />
Betriebs-, Innungs- und Landwirtschaftlichen<br />
Krankenkassen sowie der <strong>See</strong>-Krankenkasse<br />
ein Modellvorhaben nach §§ 63 ff. SGB V<br />
durchgeführt, um die Wirksamkeit von Nadelakupunkturen<br />
des Körpers bei chronischen<br />
Kopfschmerzen, chronischen Lendenwirbelsäulensyndromen<br />
und chronischen<br />
Schmerzen bei entzündlichen Knie- und<br />
Hüftgelenksarthrosen zu erproben. Mit der<br />
wissenschaftlichen Begleitforschung wurde<br />
in diesem Zusammenhang das Institut für<br />
Biometrie an der Ruhr-Universität Bochum<br />
beauftragt. Das Modell trägt den Namen<br />
gerac-Studien (german acupuncture trials).<br />
Die vorgenannten Krankenkassenverbände<br />
haben die <strong>Knappschaft</strong> bevollmächtigt, auch<br />
in ihrem Namen Verträge mit interessierten<br />
Ärzten abzuschließen sowie den erforderlichen<br />
Schriftwechsel mit allen Beteiligten zu führen.<br />
Zum Jahresende <strong>2006</strong> waren an dem Modell-<br />
vorhaben neben der <strong>Knappschaft</strong> 190 Betriebskrankenkassen,<br />
19 Innungskrankenkassen<br />
sowie alle landwirtschaftlichen Krankenkassen<br />
und die <strong>See</strong>-Krankenkasse beteiligt. Etwa<br />
12.500 ärztliche Akupunkteure konnten in das<br />
Modellvorhaben einbezogen werden.<br />
Die Analyse der zu den gerac-Studien vorge-<br />
legten Abschlussberichte hat gezeigt, dass die<br />
nach der traditionellen chinesischen Medizin<br />
ausgerichtete Nadelakupunktur des Körpers<br />
bei Patienten mit chronischen Lendenwirbelsäulensyndromen<br />
und chronischen Kniegelenksschmerzen<br />
durch Gonarthrose in der<br />
Auswertung der Ergebnisse des<br />
Modellvorhabens Akupunktur<br />
Routineversorgung eine wirksame und sichere<br />
Behandlungsmethode ist.<br />
Am 31. Dezember <strong>2006</strong> konnten nach mehr als<br />
fünf Jahren in der Erprobung und durch das<br />
Bundesministerium für Gesundheit bestätigten<br />
Entscheidungen des für die allgemeine<br />
Anerkennung von neuen bzw. alternativen<br />
Methoden in Deutschland zuständigen<br />
Gemeinsamen Bundesausschusses die gerac-<br />
Studien offiziell beendet werden.<br />
Übernahme in die Regelversorgung<br />
Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2007 werden<br />
neu begonnene Akupunkturserien - bei den<br />
vorgenannten Diagnosen - in den allgemeinen<br />
Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
aufgenommen. An den im<br />
Vorfeld nötigen Vergütungsverhandlungen mit<br />
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung war<br />
die <strong>Knappschaft</strong> unmittelbar beteiligt, ebenso<br />
an den Beratungsprozessen im Gemeinsamen<br />
Bundesausschuss. Die <strong>Knappschaft</strong> hat ferner<br />
gemeinsam mit den übrigen Spitzenverbänden<br />
und der KBV eine Qualitätssicherungsvereinbarung<br />
Akupunktur erarbeitet, um insbesondere<br />
den aus der Modellerprobung gewonnenen<br />
Negativ-Erfahrungen Rechnung zu tragen.<br />
Ausgabenentwicklung<br />
Das Ausgabevolumen der <strong>Knappschaft</strong> für<br />
durchgeführte Akupunkturbehandlungen<br />
belief sich im Haushaltsjahr <strong>2006</strong> bundesweit<br />
auf zirka 11,8 Millionen Euro. Bei einem<br />
Kostenaufwand von maximal 255,60 Euro je<br />
Akupunkturserie (10 Sitzungen) entspricht<br />
dies mindestens 46.300 zu Lasten der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung durchgeführten<br />
Akupunkturtherapien.<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
53
54 Kranken- und Pflegeversicherung<br />
4.6 Leistungsmanagement Pflegeversicherung<br />
Ambulante Pflege<br />
Der leistungsrechtliche Bereich der sozialen<br />
Pflegeversicherung war bei der <strong>Knappschaft</strong><br />
auch im Kalenderjahr <strong>2006</strong> durch unvermindert<br />
hohe Antragseingänge auf dem<br />
ambulanten Sektor (rund 2.800 Neuanträge<br />
und rund 1.400 Umstufungsanträge monatlich)<br />
gekennzeichnet. Hierbei ist besonders<br />
signifikant, dass die Anzahl der Anträge auf<br />
häusliche Pflegeleistungen auf konstant hohem<br />
Niveau geblieben ist. Die Bearbeitungszeit<br />
der Neuanträge beläuft sich weiterhin auf<br />
Leistungsfälle der ambulanten Pflege<br />
in Fallzahlen bzw. Prozent (84.782 Fälle)<br />
durchschnittlich zwei Monate, wodurch das<br />
Ziel einer zeitnahen Erledigung der Anträge<br />
wiederum erreicht werden konnte.<br />
Die Zahl der ambulanten Leistungsfälle<br />
beläuft sich Ende Dezember <strong>2006</strong> auf 84.782<br />
Fälle. Hiervon wurde die Pflegesachleistung,<br />
also die Hilfe durch professionelle Pflegedienste,<br />
gegenüber dem Pflegegeld auch<br />
<strong>2006</strong> bei der <strong>Knappschaft</strong> deutlich weniger<br />
beansprucht.<br />
Pflegestufe I —— 51.289 (60,5%)<br />
Pflegestufe II —— 27.681 (32,64%)<br />
Pflegestufe III —— 5.796 (6,84%)<br />
Härtefälle<br />
—— 16 (0,02%)<br />
Leistungsarten der ambulanten Pflege<br />
in Fallzahlen<br />
Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />
Pflegesachleistungen<br />
einschließlich Tagesund<br />
Nachtpflege<br />
12.948 9.972 2.683 16 25.619 30,2<br />
Pflegegeld einschl.<br />
Kombinationsleistung<br />
38.341 17.709 3.113 0 59.163 69,8
Vollstationäre Pflege<br />
Die Anzahl der vollstationären Leistungsfälle<br />
betrug zum Stichtag 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
36.148 Fälle.<br />
Leistungsfälle der stationären Pflege<br />
in Fallzahlen bzw. Prozent (36.148 Fälle)<br />
Pflegestufe I —— 11.589 (32,06%)<br />
Pflegestufe II —— 16.987 (46,99%)<br />
Pflegestufe III —— 7.507 (20,77%)<br />
Härtefälle<br />
—— 65 (0,18%)<br />
Leistungsarten der vollstationären Pflege<br />
in Fallzahlen<br />
vollstationäre Pflege<br />
nach § 43 SGB XI<br />
Insgesamt hat die <strong>Knappschaft</strong> im Berichtjahr<br />
<strong>2006</strong> für insgesamt 120.930 Versicherte Leistungen<br />
der ambulanten bzw. vollstationären<br />
Pflege übernommen.<br />
Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />
10.528 16.226 7.199 65 34.018 94,1<br />
vollstationäre Pflege<br />
in einer Behinderten- 1.061 761 308 0 2.130 5,9<br />
einrichtung<br />
nach § 43 a SGB XI<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
55
56 Kranken- und Pflegeversicherung<br />
97,9 Prozent<br />
Zufriedenheit<br />
Hohe Beteiligung<br />
an Bonusprogrammen<br />
4.7 Kundenservice<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> zählt zu den kundenfreundlichen<br />
Krankenkassen in Deutschland. Das ist<br />
ein Ergebnis von „Kundenmonitor Deutschland<br />
<strong>2006</strong>“, der europaweit größten, unabhängigen<br />
Umfrage zur Kundenzufriedenheit.<br />
97,9 Prozent der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten<br />
fühlen sich mit ihrer Krankenversicherung<br />
richtig abgesichert. Mit diesem Wert erreicht<br />
die <strong>Knappschaft</strong> ein weit überdurchschnittliches<br />
Ergebnis. Erfreulich hoch sind auch die<br />
Werte für Kundentreue und die Weiterempfehlungsbereitschaft.<br />
Knapp 29 Prozent der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten<br />
geben an, an einem Bonusprogramm der<br />
<strong>Knappschaft</strong> teilzunehmen. Auch mit diesem<br />
Beteiligungswert erreicht die <strong>Knappschaft</strong><br />
eine Spitzenplatzierung.<br />
Fühlen Sie sich mit Ihrer Krankenversicherung<br />
richtig abgesichert?<br />
97,9 % der <strong>Knappschaft</strong>sversicherten beantworten<br />
diese Frage mit ja / Angaben in Prozent<br />
<strong>Knappschaft</strong> —— 97,9<br />
TK —— 91,3<br />
GEK —— 90,7<br />
IKK —— 90,7<br />
BKK —— 87,5<br />
AOK —— 86,6<br />
KKH —— 86,2<br />
DAK —— 85,6<br />
Barmer —— 83,8<br />
Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2006</strong><br />
Um die Kundenzufriedenheit auf diesem hohen<br />
Niveau zu halten und die Kundenbedürfnisse<br />
möglichst früh und präzise zu erkennen,<br />
baut die <strong>Knappschaft</strong> ihr Qualitätsmanagement<br />
kontinuierlich aus.<br />
Regionale Teams<br />
In 14 regionalen Teams Markt und Vertrieb<br />
waren im Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 144 Mitarbeiter<br />
tätig. Neben der Privatkundenakquise und<br />
der Firmenkundenbetreuung sind diese<br />
Teams für viele weitere Aufgaben zuständig.<br />
Sie organisierten und betreuten Messen und<br />
Veranstaltungen, übernahmen regionale Pressearbeiten<br />
und planten die Gesundheitskurse<br />
der <strong>Knappschaft</strong>.<br />
Zufriedenheit <strong>Knappschaft</strong> /<br />
Gesetzliche Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />
Vergleich<br />
Zufriedenheit<br />
insgesamt<br />
Leistungsumfang<br />
Service<br />
Preis/Leistung<br />
Mehr Vorteile<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
——<br />
Teilnahme ——<br />
Bonusprogramm ——<br />
<strong>Knappschaft</strong> <strong>2006</strong><br />
Durchschnitt GKV <strong>2006</strong><br />
Quelle: Kundenmonitor Deutschland <strong>2006</strong>
5<br />
rehabilitation und teilhabe<br />
5.1 Die Teilhabe (Rehabilitation) | 58<br />
5.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation | 59<br />
5.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben | 63<br />
5.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe | 64<br />
5.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung | 66
58 Rehabilitation und Teilhabe<br />
5.1 Die Teilhabe (Rehabilitation)<br />
Im Bereich der Rehabilitation haben<br />
die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> als Rentenversicherungsträger<br />
bzw. die <strong>Knappschaft</strong> als Trägerin<br />
der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
auch im Jahr <strong>2006</strong> die Ausgestaltung und Umsetzung<br />
der durch das Neunte Buch Sozialgesetzbuch<br />
(SGB IX) vorgegebenen gesetzlichen<br />
Regelungen fortgeführt.<br />
Selbstverständlich bleibt es auch weiterhin<br />
das Ziel des neuen Trägers, die Leistungen zur<br />
Teilhabe zügig zu erbringen, um<br />
eine Behinderung abzuwenden, zu beseitigen,<br />
zu mindern, ihre Verschlimmerung zu<br />
verhüten oder ihre Folgen zu mildern,<br />
Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit oder<br />
Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, zu überwinden,<br />
zu mindern oder eine Verschlimmerung<br />
zu verhüten sowie den vorzeitigen<br />
Bezug von Sozialleistungen zu vermeiden<br />
oder laufende Sozialleistungen zu mindern,<br />
die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend<br />
den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft<br />
zu sichern oder<br />
die persönliche Entwicklung ganzheitlich<br />
zu fördern und die Teilhabe am Leben in der<br />
Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige<br />
und selbstbestimmte Lebensführung<br />
zu ermöglichen oder zu erleichtern.<br />
Dazu beitragen sollen die eingerichteten „Gemeinsamen<br />
Servicestellen für Rehabilitation“<br />
in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis<br />
in der Bundesrepublik Deutschland, um<br />
dieses Ziel möglichst kurzfristig zu erreichen.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong> beteiligt<br />
sich bundesweit mit Dienststellen, die<br />
als gemeinsame Servicestellen für Rehabilitation<br />
arbeiten. Trotz intensiver Bemühungen<br />
finden diese Servicestellen leider immer noch<br />
nicht den Zuspruch, den sich der Gesetzgeber<br />
davon versprochen hat. Hier forcieren die<br />
Rehabilitationsträger eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit,<br />
um die Servicestellen für Rehabilitation<br />
den behinderten Menschen und<br />
den sie vertretenden Organisationen näher zu<br />
bringen. Es ist allerdings festzustellen, dass<br />
die erfolgreich durchgeführten Beratungen für<br />
eine verbesserte Kooperation der Beteiligten<br />
und eine Verfahrensbeschleunigung sorgten.<br />
Fast abgeschlossen ist der Auftrag des<br />
Gesetzgebers im Bereich der Rehabilitation<br />
„Gemeinsame Empfehlungen“ aller Rehabilitationsträger<br />
im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation zu<br />
entwickeln, an deren Vorbereitung auch die<br />
Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in den verschiedenen Gremien<br />
beteiligt ist.
Reha-Kliniken<br />
in Heusweiler<br />
und Bottrop<br />
Reha-Zentrum prosper in Bottrop<br />
5.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
Ambulante Rehabilitation<br />
Durch das Sozialgesetzbuch IX ist unter ande-<br />
rem die ambulante Rehabilitation gesetzlich<br />
normiert worden. Die Träger der Renten- und<br />
Krankenversicherung haben sich auf einheitliche,<br />
an ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />
zu stellende Qualitätsanforderungen<br />
verständigt und nehmen laufend die Prüfung<br />
dieser Standards zur Anerkennung solcher Einrichtungen<br />
vor. Die Nachfrage auf Seiten der<br />
Versicherten steigt weiterhin an und bestätigt<br />
somit den Bedarf an Einrichtungen für die ambulante<br />
medizinische Rehabilitation. Durch<br />
die Anerkennung geeigneter Einrichtungen ist<br />
in Zukunft mit einem bundesweit flächendeckenden<br />
Angebot zu rechnen.<br />
Damit sollen Versicherte, die einer Rehabilitation<br />
- bei stationärer Durchführung - bisher<br />
fern standen, erreicht werden. In Pilotprojekten<br />
wurden Erfahrungen mit dieser<br />
Behandlungsart bei orthopädischen und<br />
kardiologischen Erkrankungen sowie Krebserkrankungen<br />
gesammelt.<br />
Besonders hervorzuheben sind die von<br />
der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> betriebenen<br />
Reha-Einrichtungen in Heusweiler/Saarland<br />
(Reha-Klinik Schloss Bietschied) und am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus in Bottrop. Von der<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong> wurden<br />
im Jahre <strong>2006</strong> in Heusweiler 438 Versicherte<br />
(plus 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und<br />
in Bottrop 302 Versicherte (plus 35,4 Prozent)<br />
ambulant rehabilitiert.<br />
Stationäre Leistungen zur<br />
medizinischen Rehabilitation<br />
Im Bereich der stationären Rehabilitation hat<br />
die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zur frühzeitigen<br />
Erreichung der rehabilitationsbedürftigen Versicherten<br />
ebenfalls neue Wege eingeschlagen.<br />
Durch ihr integratives Konzept sozialer Sicherheit<br />
bestehen hierfür optimale Bedingungen.<br />
Der Sozialmedizinische Dienst prüft bei<br />
Versicherten, die in den letzten zwei Jahren<br />
aufgrund von Erkrankungen derselben Indikationsgruppe<br />
häufig bzw. lange Zeit arbeitsunfähig<br />
waren, ob diese in Abstimmung mit<br />
ihrem Hausarzt eine medizinische Leistung<br />
zur Rehabilitation beantragen sollten, um<br />
die Gefahr einer Chronifizierung ihrer Leiden<br />
abzuwenden. Von den Sozialmedizinischen<br />
Diensten wurden in zirka 28 Prozent der vorgelegten<br />
Fälle Reha-Anträge empfohlen.<br />
Für die stationäre Rehabilitation ihrer Versicherten<br />
betreibt die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
zehn eigene Kliniken. Darüber hinaus stehen<br />
insbesondere für spezielle Erkrankungen<br />
(zum Beispiel Erkrankungen des zentralen und<br />
peripheren Nervensystems, psychosomatische<br />
und psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen)<br />
im gesamten Bundesgebiet Rehabilitationskliniken<br />
anderer Rentenversicherungsträger<br />
und privater Betreiber zur Verfügung,<br />
die von der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong><br />
mit anderen Rentenversicherungs- und<br />
Krankenversicherungsträgern gemeinsam<br />
belegt werden.<br />
Zusammen mit den Kliniken Daun und<br />
den Kliniken Bad Liebenwerda führt die<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein Pilotprojekt zur<br />
integrierten Entgiftungs- und Entwöhnungs-<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
Zehn eigene<br />
Reha-Kliniken<br />
Pilotprojekt mit<br />
den Kliniken<br />
Daun<br />
59
60 Rehabilitation und Teilhabe<br />
behandlung Alkoholabhängiger durch. Die<br />
der Entwöhnungsbehandlung voran gestellte<br />
Entgiftungsphase erfolgt nicht wie allgemein<br />
üblich durch eine Krankenhausbehandlung,<br />
sondern in der Aufnahmestation der Kliniken<br />
Daun bzw. Bad Liebenwerda. Hierdurch wird<br />
eine kompakte Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung<br />
mit einem vereinfachten<br />
Einweisungsverfahren und einer kurzfristigen<br />
Aufnahme sicher gestellt und der Gefahr eines<br />
möglichen Alkoholkonsums und einer zusätzlichen<br />
Krankenhausbehandlung vor Beginn<br />
der Rehabilitation vorgebeugt. Im Jahr <strong>2006</strong><br />
nahmen 52 Versicherte der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />
<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong> an diesen Modellprojekten<br />
teil.<br />
Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation der Rentenversicherung<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung <strong>2006</strong><br />
Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2005 —— 30.953<br />
—— 10.104<br />
<strong>2006</strong> —— 37.398<br />
—— 10.098<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist für Leistungen<br />
zur Teilhabe zuständig, wenn die Antragsteller<br />
mindestens einen Beitrag aufgrund einer<br />
Beschäftigung zur knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
gezahlt haben.<br />
In der allgemeinen Rentenversicherung ist die<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zuständig, wenn ein<br />
Beitrag aufgrund einer Beschäftigung<br />
beim Bundeseisenbahnvermögen,<br />
bei der Deutschen <strong>Bahn</strong> AG,<br />
bei <strong>Bahn</strong>-Versicherungsträgern, der<br />
Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten<br />
und dem <strong>Bahn</strong>sozialwerk,<br />
in der <strong>See</strong>fahrt (<strong>See</strong>schifffahrt und<br />
<strong>See</strong>fischerei),<br />
oder aufgrund von Versicherungspflicht als<br />
selbständiger <strong>See</strong>lotse, Küstenschiffer oder<br />
Küstenfischer gezahlt worden ist.<br />
Die Anträge auf Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation (alle Leistungsarten) stiegen<br />
um 18,6 Prozent, die Bewilligungen um<br />
20,8 Prozent. Ein besonders hoher Anstieg<br />
ist erneut bei den bewilligten ambulanten<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
mit 43,7 Prozent zu verzeichnen.<br />
Bewilligungen<br />
davon Anteil AHB<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist bemüht, für die<br />
von ihr betreuten Menschen auch weiterhin<br />
eine möglichst hohe Qualität bei den Leistungen<br />
zur medizinischen Rehabilitation zu<br />
sichern. Dazu beteiligt sie sich unter anderem<br />
mit den eigenen und den federführend belegten<br />
Reha-Kliniken am Qualitätssicherungsprogramm<br />
des früheren Verbandes Deutscher<br />
Rentenversicherungsträger (VDR) - jetzt<br />
Deutsche Rentenversicherung Bund.
Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation der Krankenversicherung<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />
Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2005 —— 30.593<br />
—— 27.458<br />
<strong>2006</strong> —— 30.579<br />
—— 27.607<br />
In der Krankenversicherung kommt eine<br />
stationäre Leistung zur medizinischen Rehabilitation<br />
(§§ 26 SGB IX i.V.m. 40 Abs. 2 SGB V)<br />
in Betracht, wenn eine solche Maßnahme<br />
aus sozialmedizinischer Sicht notwendig ist,<br />
weil eine ambulante Krankenbehandlung am<br />
Wohnort oder eine ambulante Rehabilitation<br />
in wohnortnahen Einrichtungen nicht ausreichen<br />
und kein anderer Rehabilitationsträger<br />
vorrangig zuständig ist.<br />
Die Anzahl der stationären Leistungen zur<br />
medizinischen Rehabilitation (einschließlich<br />
Anschlussrehabilitationsleistungen) ist im<br />
Jahre <strong>2006</strong> gegenüber dem Vorjahr bundesweit<br />
annähernd gleich geblieben.<br />
Klinikbelegung und Abrechnung<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> stellt die Belegung<br />
der von ihr in Anspruch genommenen<br />
Reha-Kliniken durch eine zentrale Stelle für<br />
die Kranken- und Rentenversicherung sicher<br />
und rechnet zentral die Pflegekosten mit den<br />
Behandlungsstätten ab. Dies hat sich sowohl<br />
für die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> als auch für<br />
die Reha-Kliniken als Vorteil erwiesen, weil es<br />
für die Verhandlungen, die Belegung und die<br />
Abrechnungen nur einen Ansprech-/Verhandlungspartner<br />
gibt.<br />
Bewilligungen<br />
davon Anteil AHB<br />
Anschlussrehabilitation<br />
(Kranken- und Rentenversicherung)<br />
Ziel der Anschlussrehabilitation (AHB) ist<br />
es, dass der in Betracht kommende Patient<br />
möglichst nahtlos vom Akut-Krankenhaus in<br />
eine sogenannte AHB-Klinik verlegt werden<br />
kann. Um dies sicher zu stellen, wird die Antragstellung<br />
bereits während des Aufenthaltes<br />
des Versicherten im Akut-Krankenhaus vom<br />
ärztlichen Personal bzw. Sozialdienst dieses<br />
Krankenhauses vorbereitet.<br />
Die zügige Abwicklung der Anschlussrehabilitation<br />
wird durch ein besonderes Verfahren<br />
der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> geregelt. Die<br />
zentrale Dienststelle bei der Hauptverwaltung<br />
ist als Schnelleinweisungsstelle für die<br />
Bewilligung und Einleitung von Anschlussrehabilitationsleistungen<br />
der Kranken- und<br />
Rentenversicherung zuständig. Sie sorgt dafür,<br />
dass in diesen Fällen die stationären Rehabilitationsbehandlungen<br />
möglichst unmittelbar<br />
an einen Krankenhausaufenthalt anschließen,<br />
um den Versicherten eine zügige und vollständige<br />
Rehabilitation zu sichern.<br />
Gegenüber dem Jahr 2005 hat die Anzahl<br />
der Bewilligungen bei den Anschlussrehablitationsleistungen<br />
der knappschaftlichen<br />
Krankenversicherung um 0,5 Prozent<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
61
62 Rehabilitation und Teilhabe<br />
zugenommen. Der Anteil der Anschlussrehabilitationen<br />
an den gesamten Leistungen<br />
zur medizinischen Rehabilitation beträgt<br />
nunmehr 90,3 Prozent. Bei den Anschlussrehabilitationsleistungen<br />
der Rentenversicherung<br />
liegt der Anteil an den insgesamt bewilligten<br />
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
im Jahr <strong>2006</strong> bei zirka 27 Prozent.<br />
Damit setzt sich der bereits in den vergan-<br />
genen Jahren festgestellte Trend einer deut-<br />
lichen Verschiebung der Behandlungsformen<br />
in Richtung der Anschlussheilbehandlungen<br />
in der Krankenversicherung fort.<br />
Anteil Anschlussheilbehandlungen an den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />
Bewilligungen in Prozent / Gesamtbereich KBS<br />
56,4 %<br />
10,5 %<br />
Ergänzende Leistungen zur<br />
Rehabilitation<br />
Die Renten- und Krankenversicherung erbringen<br />
während bzw. im Zusammenhang mit<br />
den vorstehenden Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation ergänzende Leistungen,<br />
die erforderlich sind, um das Ziel der<br />
Rehabilitation zu erreichen oder zu sichern.<br />
Dazu zählen unter anderem der Rehabilitationssport<br />
und das Funktionstraining in<br />
Gruppen.<br />
Außerdem werden die Leistungen zur Rehabi-<br />
litation insbesondere um Reisekosten, Haus-<br />
haltshilfe und Kinderbetreuungskosten sowie<br />
in der Rentenversicherung um das Übergangsgeld<br />
als Entgeltersatzleistung ergänzt.<br />
| 1992 <strong>2006</strong> |<br />
Bewilligte stationäre Leistungen der Krankenversicherung<br />
Bewilligte Leistungen der Rentenversicherung<br />
90,3 %<br />
34,5 %
Wiederherstellung der körperlichen<br />
Leistungsfähigkeit zur Verbesserung<br />
der Integration im Alltag<br />
5.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> dienen<br />
der beruflichen Rehabilitation behinderter<br />
oder von Behinderung bedrohter Menschen.<br />
Sie verfolgen das Ziel, Versicherten, deren<br />
Erwerbsfähigkeit aufgrund von Krankheit oder<br />
Behinderung eingeschränkt ist oder bei denen<br />
dies bei Weiterverrichtung ihrer bisherigen Berufstätigkeit<br />
einzutreten droht, den Übergang<br />
in eine neue, behinderungsgerechte Tätigkeit<br />
zu ermöglichen und sie dadurch möglichst<br />
dauerhaft (wieder) in das Erwerbsleben einzugliedern.<br />
Im Jahre <strong>2006</strong> sind bei der <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die Anträge und Bewilligungen bei<br />
den Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />
kräftig gestiegen, und zwar die Anträge<br />
um 53,1 Prozent und die Bewilligungen um<br />
68,8 Prozent. Bei den bewilligten Leistungen<br />
handelte es sich vorwiegend um Hilfen<br />
zur Erhaltung oder Erlangung eines behinderungsgerechten<br />
Arbeitsplatzes und um<br />
Leistungen zur beruflichen Bildung, also z.B.<br />
Umschulung, Fortbildung und Ausbildung.<br />
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben <strong>2006</strong><br />
Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2005 —— 9.064<br />
Dabei standen die Bereitschaft zur Erbringung<br />
von Zuschüssen für den Fall der Vermittlung<br />
eines Arbeitsplatzes sowie die Hinzuziehung<br />
von Integrationsfachdiensten und privaten<br />
Arbeitsvermittlern im Vordergrund der Eingliederungsbemühungen.<br />
Daneben kam es auch<br />
zu Leistungen an Arbeitgeber, zur ergonomischen<br />
Ausstattung von Arbeitsplätzen und<br />
zur Erbringung technischer Arbeitshilfen. Des<br />
weiteren wurden in nicht unerheblichem Umfang<br />
Leistungen in Werkstätten für behinderte<br />
Menschen durchgeführt, um ihnen einen Arbeitsplatz<br />
auf dem besonderen Arbeitsmarkt<br />
dieser Werkstätten zu erschließen.<br />
Zudem hat die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> weiter-<br />
hin neue Leistungen, zum Beispiel Profiling<br />
und assistierte Arbeitsvermittlung modellhaft<br />
erprobt.<br />
Ausgewirkt haben sich auch im Jahre <strong>2006</strong><br />
die durch das SGB IX eingeführten kürzeren<br />
Zuständigkeitsklärungs- und Bearbeitungsfristen.<br />
Die Bearbeitungszeiten konnten<br />
erfreulicherweise weiter verkürzt werden.<br />
<strong>2006</strong> —— 15.301<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
63
64 Rehabilitation und Teilhabe<br />
5.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe<br />
Stationäre medizinische Leistungen zur<br />
Sicherung der Erwerbsfähigkeit<br />
Aktive Versicherte der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
können stationäre medizinische Leistungen<br />
zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit erhalten,<br />
wenn bei ihnen aufgrund einer besonders gesundheitsgefährdenden,<br />
ihre Erwerbsfähigkeit<br />
ungünstig beeinflussenden Beschäftigung<br />
erste Gesundheitsstörungen - allerdings ohne<br />
Krankheitswert - vorliegen. Zu dem anspruchsberechtigten<br />
Personenkreis können in erster<br />
Linie Untertagebeschäftigte gehören. Im Jahre<br />
<strong>2006</strong> wurden insgesamt 113 dieser Leistungen<br />
durch die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erbracht .<br />
Onkologische Nachsorgeleistungen bei<br />
malignen Geschwulst- und Systemerkrankungen<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erbringt für ihre<br />
Versicherten, Bezieher einer Rente sowie<br />
Onkologische Nachsorgeleistungen <strong>2006</strong><br />
Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2005 —— 9.390<br />
<strong>2006</strong> —— 10.463<br />
deren nichtversicherte Angehörige und<br />
gleichgeschlechtliche Lebenspartner onkologische<br />
Nachsorgeleistungen bei malignen<br />
Geschwulst- und Systemerkrankungen mit<br />
dem Ziel, nach erfolgreicher Akutbehandlung<br />
die Erkrankten medizinisch, psychisch und<br />
sozial bestmöglich zu rehabilitieren.<br />
Für Berechtigte aus den alten Bundesländern<br />
werden diese von der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Krebsbekämpfung in Bochum im Auftrag<br />
der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> durchgeführt. Für<br />
Berechtigte aus den neuen Bundesländern<br />
erbringt die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die<br />
Leistungen selbst.<br />
Im Jahre <strong>2006</strong> ergab sich im Vergleich zum<br />
Vorjahr bei den Bewilligungen ein Anstieg um<br />
11,4 Prozent im gesamten Bundesgebiet.
Kinderheilbehandlungen<br />
Die Deutsche Rentenversicherung Knapp-<br />
schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> führt für die nicht selbst<br />
rentenversicherten Kinder ihrer Versicherten<br />
und Rentenbezieher Kinderheilbehandlungen<br />
durch, wenn durch diese eine erhebliche<br />
Gesundheitsgefährdung beseitigt oder eine<br />
beeinträchtigte Gesundheit wesentlich gebessert<br />
oder wiederhergestellt werden und dies<br />
positiven Einfluss auf die spätere Erwerbsfähigkeit<br />
haben kann.<br />
Bundesweit haben im Berichtsjahr <strong>2006</strong> bei<br />
den beantragten Kinderheilbehandlungen die<br />
Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahr um<br />
12,4 Prozent zugenommen.<br />
Kinderheilbehandlungen <strong>2006</strong><br />
Bewilligungen in Fallzahlen<br />
2005 —— 1.707<br />
<strong>2006</strong> —— 1.918<br />
Beteiligung und Entwicklung an den<br />
Forschungsvorhaben/-aufträgen<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> unterstützt im<br />
Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zur<br />
Förderung von Einrichtungen, die auf dem<br />
Gebiet der Rehabilitation forschen, den NRW-<br />
Forschungsverbund, den Forschungsverbund<br />
Baden-Württemberg und den Forschungsverbund<br />
Nord. Diese arbeiten im Rahmen des<br />
Förderschwerpunktes „Reha-Wissenschaften“<br />
des Bundesministeriums für Bildung, Forschung<br />
und Wissenschaft und des früheren<br />
Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />
(jetzt Deutsche Rentenversicherung Bund).<br />
Sie befassen sich mit den Zukunftsstrategien<br />
für die Rehabilitation und sind eingerichtet<br />
worden, um reha-wissenschaftliche Strukturen<br />
aufzubauen. Zwischenzeitlich befinden<br />
sich die Förderschwerpunkte in der Umsetzungsphase.<br />
Rehabilitation und Teilhabe<br />
65
66 Rehabilitation und Teilhabe<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Borkum<br />
5.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />
Versicherte der Deutschen Renten-<br />
versicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> haben<br />
nach einer Krebsbehandlung bei Erfüllung<br />
der gesetzlichen und persönlichen Voraussetzungen<br />
Anspruch auf Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation. Sie werden, soweit sie<br />
ihren Wohnsitz in den ‚alten’ Bundesländern<br />
haben, von der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Krebsbekämpfung im Lande Nordrhein-Westfalen<br />
betreut. Dies schließt die Mitglieder der<br />
knappschaftlichen Krankenversicherung ein.<br />
Rechtsgrundlagen der Auftragstätigkeit sind<br />
§ 94 SGB X, weitere sozialrechtliche Vorschriften,<br />
die Satzung der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Krebsbekämpfung und die<br />
„Richtlinien für die Gewährung von Leistungen<br />
zur Rehabilitation bzw. onkologischen<br />
Nachsorgeleistungen bei malignen<br />
Geschwulst- und Systemerkrankungen“.<br />
Bewilligte Maßnahmen für KBS-Versicherte<br />
Jahr <strong>2006</strong> / in Fallzahlen (insgesamt 6.691)<br />
Indikationen der bewilligten Maßnahmen für KBS-Versicherte<br />
Jahr <strong>2006</strong> / in Fallzahlen (insgesamt 6.691)<br />
Urologie —— 2.539<br />
Gastroenterologie —— 1.522<br />
Mamma-Karzinom / Gynäkologie —— 870<br />
Atemwegserkrankungen —— 674<br />
Dermatologie / sonstige Erkrankungen —— 429<br />
HNO / Zunge-Mund-Kiefer —— 384<br />
Systemerkrankungen —— 273<br />
Jahr <strong>2006</strong> Anträge Bewilligungen<br />
insgesamt 45.952 39.443<br />
davon KBS 7.132 6.691<br />
Die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />
belegt 32 spezialisierte Reha-Einrichtungen,<br />
davon drei Kliniken der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />
KBS-Kliniken Bewilligungen<br />
gesamt KBS-Versicherte<br />
Borkum 941 126<br />
Bad Neuenahr 1.539 181<br />
Badenweiler 240 96<br />
Durchgeführt und abgerechnet werden konn-<br />
ten im Jahre <strong>2006</strong> zu Lasten der DRV Knapp-<br />
schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> 6.298 Maßnahmen mit einem<br />
Aufwand von 17,14 Millionen Euro. Die durch-<br />
schnittliche Verweildauer betrug 23,1 Tage.<br />
Erstmaßnahmen<br />
- davon Anschlussrehabilitationen<br />
——<br />
—— 4.501<br />
5.937<br />
zweite Reha-Maßnahmen —— 737<br />
dritte Reha-Maßnahmen<br />
—— 17<br />
Rehabilitationsmaßnahmen der Arge Krebs NRW <strong>2006</strong> für Versicherte der KBS<br />
in Fallzahlen bzw. Millionen Euro (Gesamtzahl 6.298)<br />
Fälle nach SGB VI § 15 —— 1.845 (5,026 Mio. Euro)<br />
Fälle nach SGB VI § 31 —— 4.402 (11,972 Mio. Euro)<br />
Fälle nach SGB V § 40 —— 51 (0,138 Mio. Euro)
6<br />
medizinisches netz<br />
6.1 Krankenhäuser | 69<br />
6.2 Rehabilitationskliniken | 80<br />
6.3 Sozialmedizinischer Dienst | 83<br />
6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 87<br />
6.5 Integrierte Patientenversorgung | 90
68 Medizinisches Netz<br />
n <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
n Krankenhausbeteiligungen<br />
n Recklinghausen<br />
n Bottrop<br />
Gelsenkirchen n<br />
n Dortmund<br />
Essen n n Bochum<br />
n Würselen<br />
Idar-Oberstein<br />
n<br />
Merzig<br />
n<br />
Püttlingen<br />
n n Sulzbach<br />
Völklingen n n Saarbrücken<br />
Berlin<br />
Weilheim<br />
Schongau n n<br />
n n Penzberg<br />
Peißenberg
6.1 Krankenhäuser<br />
Im Berichtsjahr <strong>2006</strong> unterhielt die<br />
<strong>Knappschaft</strong> sechs Krankenhäuser als Eigenbetriebe<br />
der knappschaftlichen Krankenversicherung.<br />
Außerdem ist die <strong>Knappschaft</strong> an<br />
13 Krankenhäusern in fünf Beteiligungsgesellschaften<br />
beteiligt. Im Mittelpunkt unserer Arbeit<br />
steht dabei, für unsere Patientinnen und<br />
Patienten eine bedarfsgerechte medizinische<br />
Versorgung in hoher Qualität bereit zu stellen.<br />
In den Eigenbetrieben und den Beteiligungs-<br />
häusern wurden im Jahr <strong>2006</strong> insgesamt 6.839<br />
Betten vorgehalten. Damit konnten in unseren<br />
Krankenhäusern im Jahr <strong>2006</strong> über 225.000<br />
Patienten behandelt werden.<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
In unseren sechs modern ausgestatteten<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern stellen wir<br />
eine umfassende Versorgung auf hohem medizinischen<br />
Niveau sicher. Manche unserer<br />
Kliniken haben einen anerkannten guten nationalen<br />
oder sogar internationalen Ruf. Wir<br />
unterhalten Häuser in Bochum-Langendreer,<br />
Bottrop, Dortmund, Püttlingen, Recklinghausen<br />
und Sulzbach.<br />
Daten zu den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Jahr <strong>2006</strong><br />
Medizinisches Prozessmanagement<br />
in den Integrierten Vollversorgungsnetzen<br />
der <strong>Knappschaft</strong><br />
Der Verdrängungswettbewerb im deutschen<br />
Krankenhausmarkt hat sich im letzten Jahr<br />
weiter verschärft. Erlösminderungen durch<br />
das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz,<br />
Mehrbelastungen aus Tarifabschlüssen sowie<br />
allgemeine Kostensteigerungen gehen nicht<br />
spurlos an den Krankenhäusern vorbei, sondern<br />
verschärfen die wirtschaftliche Lage. Die<br />
<strong>Knappschaft</strong> legt aber großen Wert darauf,<br />
ihren Patienten weiterhin eine bezahlbare<br />
qualitativ hochwertige Medizin zur Verfügung<br />
zu stellen. Dazu müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit<br />
unserer Krankenhäuser und Netzregionen<br />
weiter stärken.<br />
Ein wichtiges Hilfsmittel, um diese Ziele<br />
zu erreichen, sind für die <strong>Knappschaft</strong> die<br />
Klinischen Pfade, die seit dem Jahr 2003<br />
entwickelt wurden und inzwischen bereits<br />
in allen Managementbereichen eingesetzt<br />
werden. Klinische Pfade werden heute bereits<br />
genutzt – zum Beispiel im Erlösmanagement<br />
für die DRG-Dokumentation und Rechnungslegung,<br />
im Kostenmanagement für die<br />
Personal<br />
<strong>Knappschaft</strong>s- Betten in Vollkräfte behandelte davon <strong>Knappschaft</strong>s- Ø Ausnutzung<br />
krankenhaus (inkl. Service- Patienten versicherte in % Verweildauer in %<br />
gesellschaften<br />
Bochum-<br />
Langendreer 485 845,42 15.771 15,1 8,8 78,0<br />
Bottrop 358 610,88 13.004 48,7 8,5 86,5<br />
Dortmund 451 625,03 16.605 15,8 8,7 75,8<br />
Püttlingen 393 639,03 12.293 31,7 9,8 84,9<br />
Recklinghausen 462 790,69 15.782 45,0 8,6 80,5<br />
Sulzbach 310 491,17 12.606 30,5 6,5 72,2<br />
Medizinisches Netz<br />
Einführung<br />
Sektorenübergreifender<br />
und<br />
Klinischer<br />
Behandlungspfade<br />
69
70 Medizinisches Netz<br />
Digitale<br />
Steuerung<br />
medizinischer<br />
Prozesse<br />
Berichtswesen<br />
mit einem<br />
integrierten<br />
Controllingsystem<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />
Leistungserfassung und Kostenstellenhar-<br />
monisierung, im Informationsmanagement<br />
für die Mitarbeitereinarbeitung, im Qualitätsmangement<br />
für Zertifizierungen sowie im<br />
Projektmanagement und bei der Krankenhausplanung.<br />
Insgesamt laufen inzwischen 50 Prozent der<br />
Patienten über Klinische Pfade. Der qualitative<br />
Erfolg zeigt sich auch in der Reduktion von<br />
Verweildauern, denn der durchschnittliche<br />
Patient wird heute 1,5 Tage früher gesund<br />
entlassen als noch vor drei Jahren.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> wurde damit begonnen, die<br />
medizinischen Prozesse in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
digital zu steuern. Dazu hat<br />
die <strong>Knappschaft</strong> eine Entwicklungskooperation<br />
mit der Firma TietoEnator gegründet.<br />
Die gemeinsam entwickelte Software wird<br />
bereits in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Dortmund und Bottrop eingesetzt und in den<br />
nächsten Jahren auf alle <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
ausgeweitet. Mit Hilfe der digitalen<br />
Steuerung lassen sich Untersuchungen,<br />
Aufenthalte, Prozesse, Termine, Visiten und<br />
Transporte wesentlich zeiteffektiver steuern<br />
als bisher. Außerdem lassen sich so Engpässe<br />
entlang der medizinischen Wertschöpfungskette<br />
schneller identifizieren als bisher.<br />
Wichtig ist jedoch, dass auch nach Einführung<br />
der Klinischen Behandlungspfade die Therapiefreiheit<br />
des Arztes erhalten bleibt und das<br />
Wohl des Patienten im Mittelpunkt unserer<br />
Bemühungen bleibt.<br />
Bei sich verschärfendem Wettbewerb steigt<br />
auch die Bedeutung des Controllings. Denn<br />
das zentrale Controlling wie auch das Controlling<br />
in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
untersützt die wirtschaftliche und qualitative<br />
Steuerung im operativen und strategischen<br />
Bereich. Das Ziel ist dabei insbesondere die<br />
Stärkung der Eigenverantwortlichkeit aller<br />
Leistungsbeteiligten.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> hat in den vergangenen Jah-<br />
ren angefangen, ein Berichtswesen mit einem<br />
integrierten Controllingsystem aufzubauen,<br />
um so erweiterte Datenanalysemöglichkeiten<br />
zu gewinnen und die Flexibilität des Reporting<br />
bei Vergleichs- und Abweichungsanalysen zu<br />
erhöhen. Zudem lassen sich nunmehr zeitnah<br />
Kennzahlen zur Identifikation von Schwachstellen<br />
generieren, die die faktenbasierte zielorientierte<br />
Steuerung des medizinischen und<br />
betriebswirtschaftlichen Leistungsgeschehens<br />
erlauben.<br />
Durch den Aufbau des integrierten Control-<br />
lingsystems lassen sich jetzt mit Hilfe von<br />
krankenhausübergreifenden Vergleichsanalysen<br />
Effizienzpotentiale einzelner Häuser bzw.<br />
Kliniken identifizieren. Das bietet die frühzeitige<br />
Chance, über geeignete Maßnahmen die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
zu erhöhen und die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
langfristig zu stärken.<br />
Nachdem in allen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäu-<br />
sern das neue Krankenhausinformations-<br />
system und ein neues Finanzbuchhaltungssys-<br />
tem erfolgreich installiert wurde, standen im<br />
Jahr <strong>2006</strong> Funktionserweiterungen durch neue<br />
Softwaremodule im Mittelpunkt der Arbeit des<br />
zentralen IT-Managements. Hervorzuheben<br />
sind insbesondere der flächendeckende Ein-<br />
satz der Point of Care-Diagnostic für die Blut-<br />
zuckerbestimmung sowie die Konsolidierung<br />
und Vereinheitlichung von Systemparametern<br />
und die Harmonisierung der Kostenstellen.<br />
Verbessertes<br />
IT-Management
Ausbildung hat<br />
hohen Wert<br />
Andere Software-Module wurden bisher nur<br />
in einzelnen Häusern eingeführt. So bekam<br />
zum Beispiel das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Dortmund eine neue integrierte OP-Planung<br />
mit geplanten Patientenaufenthalten und das<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach ein neues<br />
Anästhesiedokumentationssystem. Außerdem<br />
wurde in den Radiologischen Kliniken der<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser Bochum, Dortmund<br />
und Sulzbach ein neues, verbessertes<br />
System zur Bildbearbeitung und Bildverarbeitung<br />
eingeführt.<br />
Erfreulich ist, dass trotz zusätzlicher Lizenz-<br />
käufe die gesamten IT-Kosten im Jahr <strong>2006</strong><br />
stabil gehalten werden konnten. Auch konnten<br />
die zentralen Supportkapazitäten im<br />
Jahr <strong>2006</strong> sowohl in qualitativer wie auch in<br />
quantitativer Hinsicht kostenneutral deutlich<br />
erweitert werden.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
als Arbeitgeber<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> legt viel Wert auf die Ausbildung<br />
junger Menschen. Unsere <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
sind in ihren Regionen<br />
bedeutsame Ausbildungsstätten. Dabei ist<br />
uns besonders wichtig, dass unsere Auszubildenden<br />
eine qualitativ hochwertige Ausbildung<br />
erhalten.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> haben wir in unseren Knapp-<br />
schaftskrankenhäusern über 400 Krankenpfle-<br />
geschüler/innen und über 30 Bürokaufleute<br />
und Gesundheitskaufleute ausgebildet. Zusätzlich<br />
befinden sich an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Recklinghausen und Bochum<br />
Schulen zur Ausbildung Medizinisch-Technischer<br />
Assistenten/innen, an denen sich im<br />
Jahr <strong>2006</strong> 78 junge Menschen in der Berufsausbildung<br />
befanden.<br />
Klinik für Naturheilkunde<br />
am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> und ihre angegliederten Servicegesellschaften<br />
beschäftigen in ihren sechs<br />
Krankenhäusern insgesamt mehr als 4.600<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit sind<br />
wir nicht nur im Bereich der Ausbildung ein<br />
bedeutender Arbeitgeber, sondern bieten in<br />
Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit vielen<br />
Menschen eine Perspektive.<br />
Neubau und<br />
Modernisierungsmaßnahmen<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> hat die <strong>Knappschaft</strong> zahlreiche<br />
Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen<br />
durchgeführt, um ihre Krankenhäuser<br />
zeitgemäß zu gestalten und den Anforderungen<br />
einer modernen Medizin gerecht zu<br />
werden.<br />
Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />
wurde damit begonnen, die baulichen Voraussetzungen<br />
für den Betrieb einer Zentralen<br />
Patientenaufnahme für ambulante und stationäre<br />
Patienten zu schaffen. Die geplante Einheit<br />
ist der Liegendkrankenanfahrt und dem<br />
Haupteingang sowie den Diagnostikräumen<br />
kurzwegig zugeordnet. Zusätzlich sollen die<br />
Behandlungsräume der Zentralen Patientenaufnahme<br />
noch von der Notaufnahme und<br />
der chirurgischen Ambulanz genutzt werden.<br />
Zwischen Liegendkrankenanfahrt und Haupteingang<br />
wird die administrative Aufnahme<br />
angeordnet. Da bei dieser Ausrichtung die Flächen<br />
im Gebäudebestand zu gering sind, ist<br />
eine Erweiterungsfläche erforderlich, die aus<br />
wirtschaftlichen und logistischen Gründen<br />
durch vorgefertigte Raummodule erstellt wird.<br />
Als Gesamtinvestition dieser bis Juli 2008<br />
dauernden Baumaßnahme sind 3,16 Millionen<br />
Euro bewilligt.<br />
Medizinisches Netz<br />
Recklinghausen:<br />
Zentrale<br />
Patientenaufnahme<br />
71
72 Medizinisches Netz<br />
Dortmund:<br />
Umbau Pflegebereiche<br />
Ostflügel<br />
Sulzbach:<br />
Zentrale<br />
Aufnahmestation<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach<br />
Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />
wurden bis zum Sommer <strong>2006</strong> die Pflegebereiche<br />
des Ostflügels und der jeweilige zentrale<br />
Stützpunkt umgebaut. Vorgehalten wird<br />
nunmehr eine differenzierte Anzahl von Ein-,<br />
Zwei- und Dreibettzimmern mit zugeordneter<br />
Sanitärzone. Die Zimmer sind im Wesentlichen<br />
nach Süden orientiert und nur vereinzelt<br />
nach Norden. Die grundsanierten Patientenzimmer<br />
bieten nunmehr einen hohen<br />
Komfort. Zusammen mit der angenehmen<br />
Atmosphäre des neuen Caré, dem Café und<br />
Restaurant, haben die Umbaumaßnahmen<br />
dazu geführt, dass die Patienten oft für einige<br />
Zeit das „Krankenhausgefühl“ vergessen<br />
können. Ab dem Sommer <strong>2006</strong> erfolgt nun die<br />
Sanierung der Pflegebereiche des Westflügels.<br />
Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach haben<br />
im August <strong>2006</strong> die Baumaßnahmen für die<br />
Zentrale Aufnahmestation begonnen. Wenn<br />
nach Investitionen von über 4 Millionen Euro<br />
im Jahr 2008 die Station in Betrieb gehen wird,<br />
wird ein optimaler Ablauf bei der Aufnahme<br />
und Behandlung von Notfallpatienten gewährleistet<br />
sein. In der Zentralen Aufnahmestation<br />
arbeiten dann ein Internist, ein Neurologe und<br />
ein Chirurg, um möglichst schnell eine fundierte<br />
Diagnose stellen zu können.<br />
Klinische Innovationen<br />
Die <strong>Knappschaft</strong> verfügt in ihren sechs<br />
eigenen Krankenhäusern über fast alle Fachdisziplinen,<br />
so dass wir unsere Versicherten in<br />
den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern umfassend<br />
versorgen können.<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> sind in unseren Knapp-<br />
schaftskrankenhäusern wieder bedeutsame<br />
klinische Innovationen entwickelt bzw.<br />
eingeführt worden.<br />
An vielen Stellen stand im Jahr <strong>2006</strong> in un-<br />
seren <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern das The-<br />
ma Kooperationen im Mittelpunkt der Verbes-<br />
serung von Behandlungsmöglichkeiten. Am<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen ist es<br />
durch eine Kooperation von interventioneller<br />
Radiologie und Gefäßchirurgie gelungen, die<br />
endovaskuläre Therapie der Bauchaortenaneurysmen<br />
(Erweiterung der Bauchschlagader)<br />
erfolgreich einzuführen. Der Eingriff und die<br />
Implantation der Aortenprothese erfolgt ohne<br />
großen Bauchschnitt, so dass der stationäre<br />
Aufenthalt des Patienten auf drei bis vier Tage<br />
verkürzt werden kann. Das neue Verfahren<br />
bietet somit eine schonende und unkomplizierte<br />
Behandlung von Hochrisikopatienten.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem Herz-<br />
zentrum der Universitätsklinik Essen hat die<br />
Radiologische Klinik Püttlingen mit Erfolg ein<br />
neues bildgebendes Verfahren zur Untersuchung<br />
des Herzens, die so genannte Cardio-<br />
MRT, eingeführt. Diese Methode erlaubt eine<br />
Analyse der Herzanatomie und der Herzfunktion<br />
ohne Verwendung von Röntgenstrahlen.<br />
Durch den Einsatz dieser Hochtechnologie<br />
können vielfältige funktionelle Aussagen<br />
getroffen werden – wie zum Beispiel das Bestimmen<br />
von Herzgröße und Herzvolumina,<br />
das Darstellen von angeborenen Herzfehlern<br />
und Myopathien sowie die Bestimmung von<br />
Blutfließgeschwindigkeiten, Blutflussvolumina<br />
und der Durchblutung des Herzmuskels in<br />
Ruhe und unter Belastung.<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund hat<br />
im Jahr <strong>2006</strong> eine interdisziplinäre Station<br />
für Onkologie auf- und ausgebaut, in der der<br />
Sachverstand vieler medizinischer Experten<br />
zum Wohl der Erkrankten gebündelt wird.<br />
Kooperationen<br />
in Püttlingen<br />
Cardio-MRT in<br />
Püttlingen<br />
Interdisziplinäre<br />
Station für<br />
Onkologie in<br />
Dortmund
Neues operatives<br />
Verfahren<br />
für Bandscheibenvorfälle<br />
in Bochum-<br />
Langendreer<br />
1.000 Nierentransplantationen<br />
in<br />
Bochum-<br />
Langendreer<br />
Die Neurochirurgische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Bochum-Langendreer<br />
wendet ein neues, schonendes operatives<br />
Verfahren für Bandscheibenvorfälle und verschleißbedingte<br />
Knochenveränderungen im<br />
Halswirbelbereich an. Wenn die Nervenwurzeln<br />
schon so sehr eingeengt sind, dass nur<br />
noch eine Operation helfen kann, „bohren“<br />
sich die Neurochirurgen von der Seite durch<br />
den betroffenen Wirbelkörper und entfernen<br />
die Einengung durch dieses Schlüsselloch. Die<br />
Bandscheibe selbst und auch die Bewegung<br />
des operierten Segmentes bleiben erhalten.<br />
Die so genannte „Uncoforaminotomie“ ist<br />
eine minimal invasive Operationstechnik<br />
bei der Behandlung von alterungsbedingten<br />
Erkrankungen der Halswirbelsäule, die nur<br />
von wenigen Kliniken in Deutschland eingesetzt<br />
wird. Außerdem wurde im Jahr <strong>2006</strong> im<br />
Bereich der Wirbelsäulenchirurgie zur Stabilisierung<br />
der Lendenwirbel ein Robotersystem<br />
zur exakten Platzierung von Pedikelschrauben<br />
in den klinischen Alltag integriert. Dieses in<br />
Israel entwickelte neue Roboterverfahren wird<br />
erst von ganz wenigen Kliniken eingesetzt.<br />
Im September <strong>2006</strong> erhielt bereits der 1.000.<br />
Organempfänger im Transplantationszentrum<br />
des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bochum-<br />
Langendreer eine neue Niere. Damit gehört<br />
das Bochumer Transplantationszentrum zu<br />
den fünf aktivsten Einrichtungen im Bereich<br />
der Nierentransplantationen im Bundesgebiet.<br />
Im Bereich der kombinierten Organtransplantation<br />
von Niere und Bauchspeicheldrüse<br />
nimmt das Transplantationszentrum sogar<br />
einen Spitzenplatz in Europa ein.<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />
mit dem Rehabilitationszentrum prosper<br />
Ende <strong>2006</strong> wurde im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer die neue Operative<br />
Intensivstation eröffnet. Der Umzug der<br />
Intensivstation konnte im laufenden Voll-<br />
betrieb realisiert werden. Die neue Station<br />
ermöglicht dem medizinischen Personal, die<br />
zukunftsorientierte Hochleistungsmedizin<br />
anzuwenden und gleichzeitig über die Möglichkeiten<br />
der Technik hinaus den Mensch in<br />
den Mittelpunkt der Medizin zu stellen, was<br />
gerade auf Intensivstationen nicht immer<br />
einfach ist.<br />
Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin<br />
des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bottrop hat<br />
das Stenten der Arteria Carotis (Kopfschlagader)<br />
als neues Verfahren aufgenommen und<br />
im Rahmen eines fachübergreifenden interdisziplinären<br />
Konzeptes integriert.<br />
Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />
wurde im Jahr <strong>2006</strong> damit begonnen, die<br />
Akutschmerztherapie auszubauen mit dem<br />
Ziel, das schmerzfreie Krankenhaus zu realisieren.<br />
Denn Patienten mit starken postoperativen<br />
Schmerzen haben ein erheblich größeres<br />
Risiko, Komplikationen zu entwickeln und<br />
auch an diesen Komplikationen zu versterben.<br />
Eine bestmögliche Schmerztherapie ist<br />
deshalb für alle Ärzte und Pflegekräfte eine<br />
ethische, rechtliche und medizinische Verpflichtung.<br />
In der Klinik für Chirurgie des <strong>Knappschaft</strong>s-<br />
krankenhauses Recklinghausen ist ein beson-<br />
derer Schwerpunkt die Adipositaschirurgie.<br />
Hier geht es insbesondere um das Legen eines<br />
Magenbandes bzw. eines Magenbypasses.<br />
Inzwischen konnte auch eine Patientenselbsthilfegruppe<br />
gegründet werden.<br />
Medizinisches Netz<br />
Neue Operative<br />
Intensivstation<br />
in Bochum-<br />
Langendreer<br />
Stenten der<br />
Arteria Carotis<br />
in Bottrop<br />
Ausbau der<br />
Akutschmerztherapie<br />
in<br />
Recklinghausen<br />
Adipositaschirurgie<br />
in<br />
Recklinghausen<br />
73
74 Medizinisches Netz<br />
Möglichkeit der<br />
Nabelschnurblutspende<br />
in<br />
Recklinghausen<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bochum-Langendreer / Universitätsklinik<br />
Fachdisziplinen an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
Jahr <strong>2006</strong><br />
Fachdisziplin<br />
Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
Augenheilkunde<br />
Chirurgie<br />
Gefäßchirurgie<br />
Unfallchirurgie<br />
Gynäkologie<br />
Geburtshilfe<br />
Haut-, Allergie-, Venen und Umwelterkrankungen<br />
Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde<br />
Innere Medizin<br />
Gastroenterologie<br />
Hämatologie / Onkologie<br />
Angiologischer Schwerpunkt<br />
Nephrologie und Dialyse<br />
Pneumologie<br />
Naturheilkunde<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
Neurochirurgie<br />
Neurologie<br />
Orthopädie<br />
Radiologie<br />
Nuklearmedizin<br />
Rheumatologie<br />
Schmerztherapie<br />
Urologie<br />
Einheit für Sprachdiagnostik und -therapie<br />
Apotheke<br />
Arbeitsmedizinische Untersuchungsstelle<br />
Seit dem Jahr <strong>2006</strong> ist bei Geburten im<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />
die Nabelschnurblutspende möglich, bei der<br />
das nach dem Abnabeln aus der Nabelschnur<br />
entnommene Blut der Stammzellbank der<br />
Universität Düsseldorf zur Verfügung gestellt<br />
wird. Außerdem können Neugeborene an der<br />
so genannten Teddy-Studie teilnehmen, bei<br />
der die Neugeborenen auf Wunsch der Eltern<br />
auf Risikofaktoren für die Entwicklung einer<br />
Zuckerkrankheit untersucht werden. Dabei<br />
erfolgt die Blutabnahme aus der Nabelschnur,<br />
Bochum-<br />
Langendreer<br />
Bottrop<br />
Dortmund<br />
Püttlingen<br />
Recklinghausen<br />
Sulzbach<br />
so dass das Neugeborene nicht beeinträchtigt<br />
wird. Stellt sich bei der Untersuchung heraus,<br />
dass ein Erkrankungsrisiko vorliegt, wird den<br />
Eltern eine Begleitung und Zusatzbetreuung<br />
durch das Diabetesinstitut München angeboten.<br />
Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />
wurde eine Station für Neurologische Frührehabilitation<br />
gegründet. Damit können rehabilitative<br />
Maßnahmen bei neurologischen<br />
Ausfallsymptomatiken zum frühestmöglichen<br />
Neue Station für<br />
Neurologische<br />
Frührehabilitation<br />
in<br />
Püttlingen
Arzneimittelinformationssystem<br />
in<br />
Püttlingen<br />
Erweiterung der<br />
Schmerztherapie<br />
in Püttlingen<br />
Präventivmedizin<br />
in der<br />
Naturheilkunde<br />
in Püttlingen<br />
Greenlight-<br />
Laser in<br />
Dortmund<br />
Zeitpunkt vorgenommen werden, was die<br />
Versorgung der Patienten erheblich optimiert.<br />
Auf der Station arbeitet ein Team aus Logopäden,<br />
Ergotherapeuten, Physiotherapeuten<br />
und Ärzten Hand in Hand zusammen.<br />
Zusammen mit der Universität Heidelberg<br />
wurde am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />
ein Arzneimittelinformationssystem zur<br />
Bewertung der Arzneimittelverordnungen entwickelt.<br />
Mit Hilfe dieser datenbankgestützten<br />
Software wird verhindert, dass Patienten<br />
Medikamente in Dosierungen oder Kombinationen<br />
erhalten, die eventuell gefährlich sind.<br />
In der Klinik für Schmerztherapie des Knapp-<br />
schaftskrankenhauses Püttlingen wurde das<br />
medizinische Spektrum zur Behandlung von<br />
chronisch-neuropatischen Schmerzen um<br />
die Austestung des Schneckengiftes rückenmarksnah<br />
erweitert.<br />
In der Naturheilkunde des <strong>Knappschaft</strong>skran-<br />
kenhauses Püttlingen wurde im Jahr <strong>2006</strong> ein<br />
Schwerpunkt auf das Engagement in der Präventivmedizin<br />
gelegt. So konnte zum Beispiel<br />
mit finanzieller Unterstützung des Saarlandes<br />
ein kommunales Präventionsprojekt initiiert<br />
werden, das auf die Beeinflussung der Lebensgewohnheiten<br />
von Familien mit übergewichtigen<br />
Kindern abzielt.<br />
Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund wird<br />
ein Greenlight-Laser eingesetzt, der die Behandlungsmöglichkeiten<br />
bei Prostatatumoren<br />
komplettiert. Mit Hilfe dieses Lasers wird das<br />
erkrankte Gewebe verdampft, ohne dass faktisch<br />
Blut austritt.<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />
Zertifizierungen<br />
Zertifizierungen spielen für Krankenhäuser<br />
eine immer wichtigere Rolle, da Zertifikate für<br />
Patienten gut erkennbar die Kompetenz der<br />
einzelnen Fachgebiete aufzeigen. Auch im Jahr<br />
<strong>2006</strong> haben die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
etliche neue Zertifikate verliehen bekommen.<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bochum-<br />
Langendreer ist von 600 bis 700 Darmzentren<br />
in Deutschland das nun einzig zertifizierte.<br />
Damit bietet das „Darmzentrum Ruhr“ – ein<br />
Verbund aus Bochumer, Dortmunder und<br />
Castroper Kliniken – Spitzenmedizin im Ruhr-<br />
gebiet. Der Vorteil für die Patienten liegt darin,<br />
dass Vorsorge, Operation und Nachsorge nun-<br />
mehr in einer Hand liegen und zudem einer<br />
ständigen unabhängigen Qualitätskontrolle<br />
unterliegen. Das „Darmzentrum Ruhr“ hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, eine Heilungsquote von min-<br />
destens 60 Prozent der Patienten zu erreichen.<br />
Die Diabetologie des <strong>Knappschaft</strong>skranken-<br />
hauses Bottrop nimmt seit dem Jahr <strong>2006</strong> am<br />
Benchmarking des Forums für Qualitätssicherung<br />
in der Diabetologie teil. Um die Lebensqualität<br />
der Patienten zu verbessern, wurde<br />
eine Diabetessportgruppe und eine Diabetes-<br />
Gewichtsreduktionsgruppe eingerichtet.<br />
Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop wurde<br />
weiterhin im Jahr <strong>2006</strong> der Dialysebereich des<br />
Nephrologischen Zentrums Emscher-Lippe<br />
nach DIN ISO zertifiziert und erhielt das Prädikat<br />
„Good Dialysis Practice“.<br />
Seit dem 1. Februar <strong>2006</strong> trägt das Knapp-<br />
schaftskrankenhaus Sulzbach als erstes Kran-<br />
kenhaus im Saarland den Titel „Anerkanntes<br />
MS-Zentrum“. Jedes Jahr werden in der Neurologie<br />
rund 400 MS-Patienten behandelt.<br />
Medizinisches Netz<br />
Darmzentrum<br />
Bochum-<br />
Langendreer<br />
Diabetologie<br />
Bottrop<br />
Dialyse Bottrop<br />
„Anerkanntes<br />
MS-Zentrum“<br />
Sulzbach<br />
75
76 Medizinisches Netz<br />
KTQ 5.0<br />
Sulzbach<br />
Stroke Unit<br />
Recklinghausen<br />
„Anerkanntes<br />
Gefäßzentrum“<br />
Püttlingen<br />
Außerdem ist das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Sulzbach das erste saarländische und das<br />
erste Krankenhaus der <strong>Knappschaft</strong>, welches<br />
die Rezertifizierung nach KTQ 5.0 bestanden<br />
hat. Das Thema Qualitätsmanagement ist<br />
damit ein fortlaufender Prozeß in den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />
und bleibt weiterhin<br />
ganz oben auf der Tagesordnung.<br />
Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghau-<br />
sen erreichte die Klinik für Neurologie im April<br />
<strong>2006</strong> die Rezertifizierung der Stroke Unit. In<br />
den letzten Jahren wurden die Behandlungskonzepte<br />
weiterentwickelt und systematisiert,<br />
das moderne Verfahren der Thrombolysetherapie<br />
etabliert und eine früh-rehabilitative<br />
postakute Behandlung gemäß den Vorgaben<br />
einer Früh-Reha-Abteilung eingeführt. So<br />
konnten im Jahr <strong>2006</strong> zirka 700 Schlaganfallpatienten<br />
behandelt werden. Die Stroke Unit<br />
ist inzwischen als überregionale Versorgungseinrichtung<br />
in den offiziellen Bettenbedarfsplan<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen<br />
worden.<br />
Am 1. Juni <strong>2006</strong> wurde das <strong>Knappschaft</strong>skran-<br />
kenhaus Püttlingen als zweites Krankenhaus<br />
bundesweit als „Anerkanntes Gefäßzentrum“<br />
rezertifiziert. Die Gefäßchirurgie konnte im<br />
Jahr <strong>2006</strong> die Operationszahlen um rund 20<br />
Prozent steigern. Der Schwerpunkt liegt dabei<br />
auf Eingriffen in peripheren Gefäßsegmenten<br />
wie Unterschenkel und Fuß bei Diabetikern<br />
sowie auf so genannte „Hybrid-Eingriffen“, bei<br />
denen konventionelle OP- und endovaskuläre<br />
Technik kombiniert werden. Außerdem konnte<br />
beim 2. Gefäßtag im Oktober <strong>2006</strong> bei rund<br />
800 Patienten ein Gefäßcheck durchgeführt<br />
werden.<br />
Weiterbildung des<br />
medizinischen Personals<br />
Die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin<br />
des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Püttlingen<br />
bietet für Ärzte und Pflegepersonal regelmäßig<br />
Fortbildungsveranstaltungen am Patientensimulator<br />
SimMan ® an. Dieser Patientensimulator<br />
verfügt über eine spezielle Software zur<br />
Simulation von klinischen Notfallsituationen,<br />
so dass mit einem interaktiven, technologisch<br />
hochmodernen Gerät ein Teamtraining in der<br />
praktischen Notfallversorgung eines Patienten<br />
durchgeführt werden kann. Ergänzend dazu<br />
finden Fortbildungen an den Geräten zur Frühdefibrillation<br />
statt. Diese Maßnahmen führen<br />
dazu, dass für jeden Patienten eine frühzeitige<br />
effiziente kardio-pulmonale Reanimation<br />
gesichert ist.<br />
In der Klinik für Anästhesiologie und operative<br />
Intensivmedizin des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Recklinghausen findet zur Verbesserung<br />
der Fort- und Weiterbildung von<br />
ärztlichen Mitarbeitern eine einstündige<br />
wöchentliche Fortbildung in der Regelarbeitszeit<br />
statt. Außerdem wurde ein strukturiertes<br />
Weiterbildungskonzept für die Facharztweiterbildung<br />
und die fakultative Weiterbildung<br />
Intensivmedizin, regelmäßige Fachgespräche<br />
mit den Assistenten und eine verstärkte Förderung<br />
externer Fortbildungen aller ärztlichen<br />
Mitarbeiter eingeführt.<br />
Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bottrop<br />
gehört zu den von der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft<br />
Minimal Invasive Chirurgie der<br />
Deutschen Gesellschaft für Viszeralschirurgie<br />
empfohlenen Ausbildungs- und Hospitationskliniken.<br />
Seit dem Sommer <strong>2006</strong> fungiert<br />
die Klinik auch als Ausbildungsstätte für
Studenten im letzten Studienjahr der<br />
Semmelweis-Universität Budapest, die zu<br />
achtwöchigen Chirurgie-Praktika nach Bottrop<br />
kommen. Außerdem können im Rahmen einer<br />
neuen Kooperation ungarische Fachärzte für<br />
einen dreimonatigen Studienaufenthalt zum<br />
Erlernen laparoskopischer Arbeitstechniken in<br />
die Bottroper Klinik kommen.<br />
Ein neues Schwergewicht der Forschung ist<br />
in der Universitätsaugenklinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />
Bochum-Langendreer<br />
die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden<br />
im Bereich des Akkomodationsverhaltens des<br />
Auges (Fähigkeit des Auges, sich vom Sehen<br />
in der Ferne auf das Sehen in der Nähe umzustellen).<br />
Die Universitätsaugenklinik des Knapp-<br />
schaftskrankenhauses Bochum-Langendreer<br />
engagiert sich sehr in der Konzeptentwicklung<br />
und Durchführung des Modellstudiengangs<br />
Medizin der Ruhr-Universität Bochum, bei<br />
dem jeweils 42 Studierende mit einem völlig<br />
anderen, sehr viel praktischer orientierten<br />
Lernkonzept im Wintersemester ihr Medizinstudium<br />
beginnen können.<br />
Beteiligung der <strong>Knappschaft</strong> an<br />
KrankenhausGmbH’s<br />
Neben den als Eigenbetrieben geführten Einrichtungen<br />
ist die <strong>Knappschaft</strong> an mehreren<br />
Krankenhausgesellschaften beteiligt (s. folgende<br />
Tabelle). An dieser Stelle sollen, wie in den<br />
vergangenen Jahren auch, die wichtigsten<br />
Maßnahmen, Innovationen und sonstigen<br />
Ereignisse des Jahres <strong>2006</strong> vorgestellt werden.<br />
Die Bergmannsheil und Kinderklinik Buer<br />
gGmbh und die Evangelischen Kliniken<br />
Gelsenkirchen GmbH wollen als Partner<br />
die Zukunft der Krankenhauslandschaft in<br />
Gelsenkirchen maßgeblich gestalten. Ziel<br />
dieser engen Zusammenarbeit ist es, die<br />
medizinischen Strukturen beider Krankenhäu-<br />
ser zu ergänzen und für die Gelsenkirchener<br />
Bevölkerung im Norden wie im Süden ein<br />
breites medizinisches Angebot aus einer Hand<br />
zu schaffen. Dieser Verbund wird in Zukunft<br />
mehr als ein Drittel aller stationären medizinischen<br />
Leistungen in Gelsenkirchen anbieten.<br />
Die Kliniken Essen-Mitte haben die Kooperation<br />
mit niedergelassenen Ärzten insbesondere im<br />
Bereich der Urologie weiter ausgebaut. Neben<br />
der schon länger bestehenden Kooperation im<br />
Bereich der Behandlung von bösartigen Neubildungen<br />
der Prostata wurde die Kooperation<br />
nun auf die Behandlung des Harnblasenkarzinoms<br />
ausgeweitet.<br />
Medizinisches Netz<br />
Neue<br />
Kooperationen<br />
77
78 Medizinisches Netz<br />
Krankenhausbeteiligungen der <strong>Knappschaft</strong><br />
Jahr <strong>2006</strong><br />
Anteil der<br />
<strong>Knappschaft</strong><br />
Krankenhäuser /<br />
Betriebsteile<br />
Bergmannsheil und Bergmannsheil Buer 290 452 10.291 7,15 71,81<br />
Kinderklinik Buer gGmbH 72,5 % Kinderklinik 88 181 3.545 5,81 78,33<br />
Medizinisches Zentrum<br />
Bardenberg<br />
Kreis Aachen gGmbH inkl. 50 %<br />
Marienhöhe<br />
Tochtergesellschaften<br />
Im April <strong>2006</strong> ist die Bergmannsheil und Kin-<br />
derklinik Buer gGmbH Teil des knappschaft-<br />
lichen Gesundheitsnetzes prosper in Gelsen-<br />
kirchen geworden. Somit wurde im Ruhrge-<br />
biet eine Lücke im Bereich der Integrierten<br />
Versorgung der <strong>Knappschaft</strong> geschlossen, da<br />
diese in Bottrop und Recklinghausen bereits<br />
eingeführt ist.<br />
Mit der BKK futur wurde von den Kliniken<br />
Essen-Mitte im Jahr <strong>2006</strong> ein Vertrag zur Integrierten<br />
Versorgung im Bereich der Naturheilkunde<br />
abgeschlossen.<br />
753 996 24.131 8,40 74,50<br />
Kliniken Essen-Mitte 35,29 % <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus 696 824 30.294 6,60 80,30<br />
(KEM) – Ev.-Huyssens- Essen-Stelle<br />
Stiftung/<strong>Knappschaft</strong> Huyssens-Stift<br />
gGmbH<br />
Krankenhaus GmbH 13,79 % Krankenhäuser 510 663 16.235 7,77 67,73<br />
Landkreis Weilheim- Schongau, Weilheim,<br />
Schongau inkl. Penzberg, Peißenberg<br />
Tochtergesellschaften<br />
Saarland-Heilstätten 9,17 % Kliniken Sonnenberg 436 606 6.952 21,54 94,09<br />
GmbH (SHG) inkl. Kliniken Völklingen 321 565 12.295 8,16 85,67<br />
Tochtergesellschaften Reha-Klinik Quierschied 156 106 2.132 22,57 87,13<br />
Reha-Bereiche Saarbrücken 212 106 1.105 60,91 86,98<br />
Betten<br />
Personal<br />
– in Vollkräften<br />
Kliniken Merzig gGmbH 341 554 12.284 8,15 80,43<br />
Klinikum Ida-Oberstein GmbH 555 647 19.088 7,71 78,87<br />
KMT-Klinik GmbH 22 58 1.230 6,65 100,86<br />
behandelte Patienten<br />
Ø Verweildauer<br />
Ausnutzung in %<br />
Die Versicherten dieser Kasse können nun<br />
neben der stationären und tagesklinischen<br />
Behandlung auch die ambulante Behandlung<br />
in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)-Ambulanz<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Auch in den Beteiligungskrankenhäusern der<br />
<strong>Knappschaft</strong> sind Klinische Innovationen im<br />
Jahr <strong>2006</strong> entwickelt bzw. eingeführt worden,<br />
die für die Patienten deutliche Verbesserungen<br />
mit sich bringen. An dieser Stelle sollen einige<br />
dieser Innovationen kurz vorgestellt werden:<br />
Klinische<br />
Innovationen
Die Klinik für Neurochirurgie des Bergmanns-<br />
heils Buer hat im Bereich der Halswirbelsäule<br />
mit der beweglichen Bandscheibenprothese<br />
eine neue Therapieform eingeführt. Die Halswirbelsäule<br />
wird in dem betroffenen Bereich<br />
nicht mehr versteift, sondern es wird eine Prothese<br />
aus Titan mit einem Kunststoffgelenk<br />
eingesetzt. Die Halswirbelsäule bleibt somit<br />
beweglich und der Patient ist schon nach vier<br />
Wochen wieder arbeitsfähig und kann dann<br />
auch Sport treiben. Im Bergmannsheil Buer<br />
werden jährlich rund 800 Operationen an der<br />
Wirbelsäule durchgeführt, davon 100 an der<br />
Halswirbelsäule.<br />
Die Kliniken Essen-Mitte haben im November<br />
<strong>2006</strong> die Station zur Behandlung von Drogenabhängigen<br />
(Qualifizierte Entgiftung) als Teil<br />
der Psychiatrie in Betrieb genommen. Bereits<br />
nach acht Wochen war diese Station voll ausgelastet.<br />
Die Kliniken Essen-Mitte sind inzwischen auch<br />
Onkologisches Schwerpunktkrankenhaus mit<br />
einer hohen Fachärztequote. So wurden im<br />
Jahr <strong>2006</strong> 13.500 onkologische Fälle in den<br />
Kliniken Essen-Mitte behandelt.<br />
Im Bergmannsheil Buer wurde im Jahr <strong>2006</strong><br />
die Digitalisierung von Röntgenbildern eingeführt.<br />
Damit hat sich nicht nur die Qualität<br />
des Röntgenbildes extrem verbessert, es<br />
können nun auch Bildausschnitte vergrößert<br />
und Kontraste dargestellt werden. Außerdem<br />
ergeben sich neue Perspektiven in der Befun-<br />
dung und Nutzung der Bilder wie zum Beispiel<br />
das Aufrufen der Bilder in jedem Arztzimmer<br />
und bei der Visite auf der Station.<br />
Im Medizinischen Zentrum Kreis Aachen wur-<br />
de im März <strong>2006</strong> die Geriatrische Tagesklinik<br />
eingeweiht, die durch die enge Anbindung an<br />
das Medizinsche Zentrum den Patienten alle<br />
diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten<br />
zur Verfügung stellen kann.<br />
Im November <strong>2006</strong> erhielt das Medizinsche<br />
Zentrum Kreis Aachen das Zertifikat „Kontinenz-Zentrum<br />
Würselen“. Damit wurde die<br />
kompetente interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
der Klinik für Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe, der Klinik für Urologie und<br />
Kinderurologie, der Klinik für Allgemein-,<br />
Gefäß- und Thoraxchirurgie, der Klinik für<br />
Neurologie sowie der Klinik für Geriatrie und<br />
geriatrische Rehabilitation ausgezeichnet.<br />
Das Bergmannsheil Buer wurde vom Weltfuß-<br />
ballverband FIFA während der FIFA-WM <strong>2006</strong><br />
zur FIFA-Delegationsklinik ernannt. Das Bergmannsheil<br />
Buer wurde mit der medizinischen<br />
Versorgung aller Spieler, Crewmitglieder und<br />
Funktionäre betraut. Darüber hinaus stellten<br />
die Notärzte bei den fünf WM-Spielen in der<br />
Veltins Arena das medizinische Team, das in<br />
den Katakomben des Stadions oder direkt am<br />
Spielfeldrand zum Einsatz kam.<br />
Medizinisches Netz<br />
FIFA-WM<br />
Delegationsklinik<br />
79
80 Medizinisches Netz<br />
6.2 Rehabilitationskliniken<br />
n Borkum<br />
Berlin<br />
n Bad Driburg<br />
n Bottrop<br />
n Bad Neuenahr<br />
Bad Homburg n n Bad Soden/<br />
Salmünster<br />
n Heusweiler<br />
n Badenweiler<br />
Marquartstein<br />
n<br />
n Warmbad<br />
Klinikgruppe der Deutschen Renten<br />
versicherung <strong>Knappschaft</strong><strong>Bahn</strong><strong>See</strong><br />
Die Deutsche Rentenversicherung Knapp-<br />
schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist Trägerin von zehn Reha-<br />
bilitationskliniken. Sie betreibt die Knapp-<br />
schafts-Kliniken Bad Driburg, Bad Neuenahr,<br />
Bad Soden-Salmünster, Borkum, Warmbad,<br />
die Römerberg-Klinik Badenweiler, die Paul<br />
Ehrlich Klinik Bad Homburg, die Chiemgau-<br />
Klinik Marquartstein, die Reha-Tagesklinik<br />
Schloss Bietschied und das Reha-Zentrum<br />
prosper am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop.<br />
Die KBS bietet ihren Versicherten als Träger<br />
von Reha-Kliniken, Akut-Krankenhäusern,<br />
einem eigenen Sozialmedizinischen Dienst<br />
und ihrem <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem eine<br />
ganzheitliche und sektorübergreifende Versorgung.<br />
Veränderung der Nachfragestruktur<br />
in den Kliniken<br />
Die Rehabilitation ist weiterhin eine wichtige<br />
Säule im deutschen Gesundheitssystem,<br />
die durch die in immer kürzeren Intervallen<br />
stattfindenden Reformen und Veränderungen<br />
im Gesundheitswesen ständig neuen<br />
Anforderungen gegenüber steht. Dazu zählt<br />
unter anderem die Einführung der DRG‘s,<br />
der extreme Preisdruck auf die Reha-Einrichtungen<br />
bedingt durch ein Überangebot<br />
an Reha-Betten, die steigende Bedeutung<br />
der Anschlussheilbehandlungen, die Einführung<br />
von Disease-Management-Programmen<br />
sowie die vermehrte Einführung von Strukturen<br />
der integrierten Versorgung. Dies sind<br />
die strategischen Herausforderungen für die<br />
Rehabilitationskliniken im sich wandelnden<br />
Gesundheitsmarkt.<br />
Die Einführung des pauschalierten Entgelt-<br />
systems führt nach wie vor zu starken Verän-<br />
derungen im Gesundheitssystem und in den<br />
Reha-Kliniken. Durch die Vergütung der akutstationären<br />
Leistung als Fallpauschale ist eine<br />
nicht unerhebliche Verkürzung der Verweildauern<br />
in den Akut-Kliniken zu beobachten.<br />
Die Patienten werden demzufolge erheblich<br />
früher in die Rehabilitation verlegt, wodurch<br />
die Anforderung sowohl an das medizinische<br />
als auch an das pflegerisch tätige Personal<br />
extrem ansteigt.<br />
Ein weiterer Faktor, der zukünftig neue Her-<br />
ausforderungen an die Rehabilitationskliniken<br />
der KBS stellen wird, bleibt die demographische<br />
Entwicklung in Deutschland. Die zu<br />
behandelnden Versicherten werden im statistischen<br />
Durchschnitt immer älter und damit
Daten zu den knappschaftlichen Rehabilitationseinrichtungen <strong>2006</strong><br />
in Fallzahlen<br />
Klinik Pflegetage * Personal Betten/Behandlungsplätze **<br />
Bad Driburg 70.567 91,04 203<br />
Badenweiler 53.063 79,86 184<br />
Bad Homburg 59.459 63,25 175<br />
Bad Neuenahr 57.405 86,62 161<br />
Bad Soden-Salmünster 49.326 80,14 150<br />
Heusweiler/Bietschied 20.385 14,72 75 ***<br />
Borkum 53.698 86,03 154<br />
Bottrop 24.047 43,82 90 ****<br />
Marquartstein 52.045 65,46 154<br />
Warmbad 63.198 96,81 176<br />
Klinikgruppe 503.193 707,75 1522<br />
* Berechnungstage einschl. der Unterbringung von Begleitpersonen<br />
** Inklusive der Betten für Begleitpersonen<br />
*** davon 75 ambulante Plätze<br />
**** davon 60 ambulante Plätze<br />
in der Regel auch morbider. Insbesondere bei<br />
den älteren Patienten lässt sich ein zunehmender<br />
Wunsch nach wohnortnaher Rehabilitation<br />
verzeichnen. Diese Nachfrage kann in<br />
der Zukunft nur durch Schaffung von Reha-<br />
Einrichtungen in Ballungsgebieten befriedigt<br />
werden.<br />
Konzepte zur wohnortnahen<br />
Rehabilitation<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hat durch die<br />
Eröffnung des Rehabilitationszentrums<br />
prosper am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />
Bottrop ein wichtiges Angebot wohnortnaher<br />
Rehabilitation im Ruhrgebiet geschaffen. Ihr<br />
Angebot umfasst die stationäre als auch die<br />
ambulante Betreuung von Patienten mit neurologischen<br />
Erkrankungen. Die hohe Akzeptanz<br />
spiegelt sich auch in der Belegung durch<br />
fremde Kostenträger wider.<br />
<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />
Bad Soden-Salmünster<br />
Durch das Angebot sowohl von stationärer<br />
als auch ambulanter Rehabilitation wird eine<br />
Flexibilisierung der Rehabilitation ermöglicht.<br />
Diese bietet dem Patienten – nach oftmals<br />
langem Krankenhausaufenthalt – die Möglichkeit,<br />
frühzeitig in die häusliche Umgebung<br />
zurückzukehren und die während der Maßnahme<br />
erlernten oder wiedererlangten Fähigkeiten<br />
in der häuslichen Umgebung weiter<br />
einzuüben und anzuwenden. Bedingt durch<br />
die unmittelbare Nähe der Reha-Klinik prosper<br />
zum <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop ist<br />
ein weiterer Schritt zur Stärkung des Verbundsystems<br />
der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erfolgt. In<br />
Kombination mit dem seit 1999 bestehenden<br />
integrierten Versorgungsnetz prosper kann in<br />
der Region Bottrop die sektorübergreifende,<br />
wohnortnahe Versorgung von neurologischen<br />
Patienten gewährleistet werden.<br />
Medizinisches Netz<br />
81
82 Medizinisches Netz<br />
Chiemgau-Klinik in Marquartstein<br />
Diese erstreckt sich nunmehr über die gesamte<br />
Versorgungskette von der ambulanten<br />
über die stationäre bis hin zur rehabilitativen<br />
Versorgung der Patienten.<br />
Dieser zukunftsweisende Ansatz der wohnortnahen<br />
Rehabilitation mit direkter Anbindung<br />
an ein Akut-Krankenhaus wird auch<br />
zukünftig richtungsweisend für weitere<br />
Vorhaben der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> sein.<br />
In diesem Sinne wird mit dem Neubau einer<br />
Orthopädischen Reha-Klinik in Gelsenkirchen<br />
im kommenden Jahr die Klinik-Gruppe der KBS<br />
und das Medizinische Netz weiter ausgebaut<br />
und den veränderten Reha-Anforderungen<br />
zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten<br />
angepasst.<br />
Integrierte Versorgung<br />
An Projekten zur integrierten Versorgung<br />
können neben dem Kostenträger eine Vielzahl<br />
von Leistungserbringern - unter anderem auch<br />
Rehabilitationskliniken - teilnehmen. Ziel<br />
dabei ist die engere Verzahnung zwischen den<br />
einzelnen Leistungserbringern unter Ausschöpfung<br />
von Wirtschaftlichkeitspotentialen<br />
durch Etablierung institutionsübergreifender<br />
Behandlungspfade voranzutreiben. Die<br />
Umsetzung solcher integrierten Konzepte<br />
ist in der Klinik Bad Neuenahr und Bottrop<br />
erfolgt. Die <strong>Knappschaft</strong>sklinik Bad Neuenahr<br />
ist vertraglich in das Projekt „Endoprothetik<br />
Euskirchen“ und das Rehabilitationszentrum<br />
prosper in Bottrop in das „Schlaganfallnetz<br />
Krefeld“ eingebunden.<br />
DiseaseManagementProgramme<br />
Disease-Management-Programme (DMP) sind<br />
strukturierte Behandlungsprogramme. Sie<br />
sollen dazu beitragen, die medizinische Versorgung<br />
von chronisch Kranken zu verbessern.<br />
Denn im Gegensatz zu einer hervorragenden<br />
Akutversorgung ist die Betreuung chronisch<br />
Kranker in Deutschland im internationalen<br />
Vergleich nicht optimal organisiert.<br />
Inzwischen gibt es DMP für Diabetes mellitus,<br />
für Brustkrebs, koronare Herzerkrankungen<br />
(KHK) und Asthma/COPD.<br />
Gesetzliche Grundlage der Programme ist das<br />
Anfang 2002 in Kraft getretene Gesetz zur<br />
Reform des Risikostrukturausgleichs in der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung. Es sorgt<br />
dafür, dass Krankenkassen, die sich gezielt<br />
um chronisch Kranke kümmern, daraus im<br />
Kassenwettbewerb kein finanzieller Nachteil<br />
entsteht. DMP müssen gesetzlich festgelegten<br />
Qualitätskriterien entsprechen, deren Erfüllung<br />
vertraglich geregelt werden.<br />
Entsprechend ihrer Indikationsschwerpunkte<br />
wurden für die <strong>Knappschaft</strong>s-Kliniken Bad<br />
Driburg, Bad Neuenahr, Borkum und Warmbad<br />
mit verschiedenen Landesvertretungen der<br />
Krankenkassen Verträge zur Durchführung<br />
von strukturierten Behandlungsprogrammen<br />
nach § 137 f SGB V abgeschlossen und für<br />
die weitere Zukunft ist noch mit weiteren<br />
Abschlüssen zu rechnen. Somit wird in den<br />
Kliniken der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> den<br />
aktuellen Anforderungen im Gesundheitswesen<br />
Rechnung getragen.
6.3 Sozialmedizinischer Dienst<br />
Der Sozialmedizinische Dienst beant-<br />
wortet die medizinischen Fragen des seit<br />
1. Oktober 2005 fusionierten Trägers Deutsche<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
und der knappschaftlichen Kranken- und<br />
Pflegeversicherung, die im Zusammenhang<br />
mit der Leistungserbringung gestellt werden.<br />
Angesichts der immer stärker werdenden<br />
betriebswirtschaftlichen Orientierung der<br />
Leistungsanbieter auf dem Gesundheitsmarkt<br />
mit der Zielsetzung der Ertragsoptimierung<br />
stellt sich in zunehmendem Maße die Frage<br />
nach der medizinischen Notwendigkeit des<br />
Umfangs von Leistungen, wobei die hohe<br />
Qualität der medizinischen Versorgung garantiert<br />
bleiben muss. Mit dieser Problemstellung<br />
ist der Sozialmedizinische Dienst in vollem<br />
Umfang in das Leistungscontrolling der<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> eingebunden.<br />
Leistungssegmente dieses Gesamtkonzeptes<br />
sind:<br />
Krankenhauscontrolling<br />
Häusliche Krankenpflege<br />
Anschlussheilbehandlungen<br />
alternative Therapien<br />
Die bereits seit 1997 laufenden Controllingaktivitäten<br />
im Rahmen der häuslichen<br />
Krankenpflege wurden zwischenzeitlich auf<br />
weitere Leistungssegmente ausgedehnt.<br />
Die erzielten Ergebnisse bestätigen weiterhin<br />
die Richtigkeit des eingeschlagenen<br />
Weges. Angesichts der knappschaftlichen<br />
Versichertenstruktur bildete die Pflegeversicherung<br />
auch <strong>2006</strong> einen Schwerpunkt in der<br />
Aufgabenstellung des Sozialmedizinischen<br />
Dienstes.<br />
Einrichtung einer SMD-Verbunddienststelle<br />
in der Paul-Ehrlich-Klinik / Bad Homburg<br />
An der weiteren Umsetzung und Optimierung<br />
des diagnoseorientierten Fallpauschalensystems<br />
(DRG) ist der SMD ebenfalls beteiligt.<br />
Zum Ende des Geschäftsjahres <strong>2006</strong> unterhielt<br />
die KBS bundesweit 25 Standorte für<br />
Sozialmedizinische Dienststellen.<br />
Standorte<br />
Bad Homburg<br />
Bergheim<br />
Bottrop<br />
Castrop-Rauxel<br />
Chemnitz<br />
Cottbus<br />
Dinslaken<br />
Essen<br />
Gelsenkirchen-Buer<br />
Gera<br />
Halle<br />
Hamm<br />
Hannover<br />
Ibbenbüren<br />
Leipzig<br />
Lünen<br />
Magdeburg<br />
Moers<br />
München<br />
Recklinghausen<br />
Saarbrücken<br />
Senftenberg<br />
Siegen<br />
Sondershausen<br />
Vacha<br />
In Bad Homburg wurde eine Verbunddienststelle<br />
des SMD Siegen in den Räumen der<br />
Paul-Ehrlich-Klinik eingerichtet. Des Weiteren<br />
wird am Standort Hamburg der <strong>See</strong>ärztliche<br />
Dienst über eine Dienstleistungsvereinbarung<br />
beauftragt, für rentenrechtliche Begutachtungsaufträge<br />
vollinhaltlich im Sinne eines SMD’s<br />
nach den Prinzipien der KBS tätig zu werden.<br />
Medizinisches Netz<br />
83
84 Medizinisches Netz<br />
Hinzu kommen in Gebieten mit geringer<br />
knappschaftlicher Versichertendichte<br />
bedarfsgerecht externe Ärzte, die vom<br />
SMD eingehend in die sozialmedizinische<br />
Aufgabenstellung eingeführt sind und einer<br />
Qualitätskontrolle nach einheitlichen Beurteilungskriterien<br />
unterliegen.<br />
SMD und Verbundsystem<br />
Den 22 Sozialmedizinischen Dienststellen<br />
an 25 Standorten mit insgesamt 560 Mitarbeitern,<br />
davon rund 200 Ärzte, kommt im<br />
Verbundsystem der KBS eine wichtige Rolle zu.<br />
Die Integration in das System der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
bietet den Auftraggebern<br />
des SMD, zum Beispiel Rentenversicherung<br />
und Krankenversicherung, die Vorteile einer<br />
vereinfachten Interaktion und der Bündelung<br />
aller sozialmedizinischen Informationen.<br />
Der SMD als sozialmedizinischer Kompetenzträger<br />
stärkt auch die Seite der medizinischen<br />
Leistungserbringer der <strong>Knappschaft</strong><br />
- <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser, <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
und integrierte Netze. Hieraus ergibt<br />
sich eine Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />
der <strong>Knappschaft</strong>, beispielsweise durch erfolgreiche<br />
Ausübung der Controlling-Funktion<br />
und versichertengerechte, abteilungsübergreifende<br />
Steuerung von Leistungen.<br />
Aufgaben<br />
Die Aufgabenstellungen des SMD entsprechen<br />
dem knappschaftlichen Verbundsystem;<br />
insbesondere für die Untersuchungen im<br />
Rahmen der Rentenversicherung steht eine<br />
apparative Ausstattung zur Verfügung, die<br />
der sozialmedizinischen Bedeutung für<br />
die Leistungsentscheidung angemessen<br />
und geboten ist. So erstellt der SMD nach<br />
ausführlicher körperlicher Untersuchung<br />
und erforderlicher Diagnostik Gutachten<br />
im Rentenverfahren, zu medizinischen<br />
Rehabilitationsmaßnahmen sowie zur Prüfung<br />
beruflicher Umschulungsmaßnahmen<br />
und bei Personaluntersuchungen nach den<br />
tarifvertraglichen Regelungen. Darüber hinaus<br />
untersucht der SMD Versicherte im Rahmen<br />
des vertrauensärztlichen Dienstes. Die Gutachter<br />
des SMD führen dabei gegebenenfalls<br />
notwendige diagnostische Zusatzuntersuchungen<br />
durch oder veranlassen in geeigneten<br />
Fällen stationäre Rehabilitationsmaßnahmen.<br />
Wenn sicher ist, dass ein Versicherter<br />
die zuletzt verrichtete Tätigkeit auf Dauer<br />
nicht mehr ausführen kann, leitet der SMD<br />
bei Einverständnis des Versicherten Arbeitsplatzwechselmaßnahmen<br />
in die Wege.<br />
Die Sozialmediziner des SMD beraten die<br />
knappschaftliche Krankenversicherung sachverständig<br />
in Fragen genehmigungspflichtiger<br />
Heil- und Hilfsmittelverordnungen, zur<br />
Krankenhausverweildauer und zum Krankenhauscontrolling,<br />
zu neuen Untersuchungs-<br />
sowie Behandlungsmethoden und vielem<br />
mehr.<br />
Im Rahmen der Pflegeversicherung obliegt<br />
dem SMD die Begutachtung und Einstufung<br />
von Versicherten, die entsprechende<br />
Leistungen beantragt haben. Die Gutachter<br />
sind gehalten, Untersuchungen in häuslicher<br />
Umgebung durchzuführen sowie Empfehlungen<br />
zur Prävention, Rehabilitation und<br />
Versorgung mit Pflegehilfsmitteln abzugeben.<br />
Des Weiteren werden Pflegepläne erstellt.<br />
Wenn Pflegegeld beantragt wurde, bleibt zu<br />
prüfen, ob die häusliche Pflege in geeigneter<br />
Weise sichergestellt ist. Regelmäßige Fortund<br />
Weiterbildungsmaßnahmen garantieren
ein gleichbleibend hohes Niveau bei der<br />
Bewältigung der zahlreichen Alltagsarbeiten<br />
und der Übernahme weiterer Aufgabenfelder.<br />
Insgesamt wird der SMD vor weitere neue<br />
Herausforderungen gestellt, die neben den<br />
traditionellen Aufgaben sowohl Steuerungsund<br />
Beratungsfunktionen als auch Maßnahmen<br />
der Qualitätssicherung vorsehen.<br />
Apparative Ausstattung<br />
Sonographie, Farbdopplersonographie<br />
Ultraschallgefäßdoppler<br />
Echokardiographie<br />
Elektrokardiographie mit Ergometrie/Ruhe- und<br />
Belastungs-EKG<br />
Hör- und Sehtesteinrichtungen<br />
Langzeitdiagnostik mit Langzeit-Blutdruckmessung<br />
einschl. Auswertung<br />
Lungenfunktionsuntersuchungen (von Spirometrie<br />
bis hin zur Bodyplethysmographie)<br />
und Blutgasanalyse<br />
Schlaf-Apnoe-Recorder zur Feststellung von<br />
Atemstillständen während der Schlafphase<br />
leistungsfähiges Zentrallabor in Moers<br />
z. T. Röntgenanlagen mit Bildwandlern<br />
Gastroskopie in Moers<br />
Personal<br />
Wegen des hohen Anspruchs verfügen die bei<br />
Sozialmedizinischen Dienststellen tätigen<br />
Ärzte in der Regel über eine fachärztliche,<br />
meist internistische Ausbildung. Hinzu<br />
kommen Spezialausbildungen in Röntgenologie,<br />
Arbeits- und Betriebsmedizin sowie<br />
Sozialmedizin und Rehabilitationswesen.<br />
Im ärztlichen Spektrum des Sozialmedizinischen<br />
Dienstes sind aber auch Ärzte mit der<br />
Viele Ärzte des SMD verfügen<br />
zusätzlich über Spezialausbildungen<br />
Qualifikation eines Chirurgen, Nervenarztes,<br />
Lungenfacharztes und Psychiaters vertreten.<br />
Pflegefachkräfte, medizinisch-technische<br />
Assistentinnen (MTA), Arzthelferinnen und<br />
Verwaltungspersonal vervollständigen den<br />
Kreis der SMD-Mitarbeiter.<br />
Trägerübergreifende Aktivitäten<br />
Der SMD ist angesichts der breiten Palette der<br />
Aufgabenstellung der KBS besonders in die<br />
trägerübergreifende Meinungsbildung eingebunden<br />
und wegen der umfassenden Praxiserfahrung<br />
ein gefragter Beratungsteilnehmer.<br />
Hierzu zählt die sachverständige Inanspruchnahme<br />
von SMD-Ärzten im Ärztegremium<br />
und der Reha-Kommission des Verbandes<br />
Deutscher Rentenversicherungsträger, bei der<br />
Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />
in Nordrhein-Westfalen sowie den ärztlichen<br />
Gremien des Medizinischen Dienstes der<br />
Spitzenverbände der Krankenkassen. Nicht<br />
zuletzt aus dieser breitgefächerten Kooperation<br />
resultiert die Sensibilisierung der Ärzte<br />
des SMD für aktuelle sozialmedizinische<br />
Fragestellungen, die unter anderem in der<br />
lehrenden und lernenden Teilnahme an Fortund<br />
Weiterbildungsveranstaltungen ihren<br />
Niederschlag findet. Zudem moderieren Ärzte<br />
des SMD die Lehrveranstaltungen der Akademie<br />
für Sozialmedizin Münster, die in Bochum<br />
stattfinden. Darüber hinaus arbeiten sie in<br />
den Ausschüssen „Sozialmedizin“ der beiden<br />
nordrhein-westfälischen Ärztekammern sowie<br />
im Ausschuss „Rehabilitationswesen“ der<br />
Ärztekammer Nordrhein.<br />
Medizinisches Netz<br />
85
86 Medizinisches Netz<br />
Leistungen des Sozialmedizinischen Dienstes<br />
Jahr <strong>2006</strong> *<br />
33.134 Rentengutachten aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt<br />
(Rentengewährungen, Rentenentziehungen, Widersprüche)<br />
35.904 aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt erstattete Gutachten im Zusammenhang<br />
mit Anträgen auf medizinische beziehungsweise berufsfördernde Maßnahmen<br />
69.743 Begutachtungen zur Feststellung von ambulanter Pflegebedürftigkeit, davon 58.527 Hausbesuche<br />
21.550 Begutachtungen zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit, im Rahmen der stationären Pflege, davon<br />
13.821 Hausbesuche<br />
35.449 Stellungnahmen zu stationären Maßnahmen beziehungsweise ambulanten Vorsorgeleistungen<br />
19.601 Begutachtungen zur Arbeitsunfähigkeit<br />
107 Untersuchungen von länger arbeitsunfähig Erkrankten zum Zwecke der Rehabilitation<br />
451 Untersuchungen zur Klärung der Diagnose<br />
83.736 Überprüfungen genehmigungspflichtiger Verordnungen<br />
102.520 Stellungnahmen zur Prüfung des Anspruchs auf häusliche Krankenpflege, davon 6.626 Hausbesuche<br />
2.778 gezielte Aufträge der Hausärzte für Röntgenaufnahmen und -durchleuchtungen<br />
7.456 gezielte Aufträge der Hausärzte für funktionsdiagnostische Untersuchungen<br />
7.488 gezielte Aufträge der Hausärzte für Laboruntersuchungen<br />
1.109 gezielte Aufträge der Hausärzte für Ultraschalluntersuchungen<br />
* Die Leistungszahlen basieren auf Angaben<br />
aller Sozialmedizinischen Dienststellen<br />
(ausgenommen Standort Hamburg)
6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem ist<br />
ein historisch gewachsener Bestandteil des<br />
knappschaftlichen Verbundsystems. Die direkte<br />
Abrechnung von erbrachten Leistungen mit<br />
einer Krankenkasse ist ebenso einzigartig im<br />
Gesundheitswesen, wie zukunftsweisend.<br />
Basierend auf der Idee, den besonderen<br />
Anforderungen der Versorgung der Bergleute<br />
gerecht zu werden, hat die <strong>Knappschaft</strong> einen<br />
engen Kontakt zu niedergelassenen Ärzten<br />
und Zahnärzten aufgebaut und gepflegt. Daraus<br />
entstanden ist ein regional konzentriertes,<br />
einzelvertragliches System, welches bis heute<br />
die Versorgung knappschaftlich Versicherter<br />
flexibel und qualitativ hochwertig sicherstellt.<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
Die gesetzlichen Regelungen in § 72 Abs. 3<br />
und § 75 Abs. 5 SGB V erlauben der <strong>Knappschaft</strong><br />
bis heute, die ärztliche Versorgung<br />
nach den örtlichen Verhältnissen zu regeln.<br />
Damit ist das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />
gleichgestellt mit den kollektivvertraglichen<br />
<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Insgesamt 1.486 (Mittelwert <strong>2006</strong>)<br />
Regelungen zwischen Krankenkassen und<br />
Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen.<br />
Die <strong>Knappschaft</strong>särzte nehmen auch an der<br />
vertragsärztlichen Versorgung teil, das heißt,<br />
sie behandeln Versicherte aller gesetzlichen<br />
Krankenkassen. Ebenso ist die freie Arztwahl<br />
knappschaftlich Versicherter nach § 76 SGB V<br />
nicht eingeschränkt.<br />
Sicherung der Grundversorgung<br />
Im Jahre <strong>2006</strong> standen insgesamt 1.486<br />
<strong>Knappschaft</strong>särzte und <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />
in einem besonderen Vertragsverhältnis<br />
mit der <strong>Knappschaft</strong>. Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />
erstreckt sich regional auf<br />
die Gebiete des Aachener Reviers, das Ruhrgebiet<br />
einschließlich Niederrhein, den Braunkohlebezirk<br />
Köln und das Steinkohlerevier an<br />
der Saar.<br />
Abgerechnet wurden im Geschäftsjahr <strong>2006</strong><br />
rund 1,78 Millionen Behandlungsfälle mit einem<br />
Honorarvolumen von rund 83 Millionen Euro.<br />
Praktische Ärzte /<br />
allgemeine Ärzte / Internisten<br />
—— 681<br />
Zahnärzte —— 204<br />
Augenärzte —— 144<br />
HNO-Ärzte —— 110<br />
Frauenärzte —— 76<br />
Hautärzte —— 71<br />
Orthopäden —— 70<br />
Urologen —— 57<br />
Kinderärzte —— 38<br />
Nervenärzte —— 33<br />
Sonstige —— 2<br />
Medizinisches Netz<br />
87
88 Medizinisches Netz<br />
Im knappschaftszahnärztlichen Bereich wur-<br />
den rund 115.000 Behandlungsfälle mit einem<br />
Honorarvolumen von insgesamt rund 10 Millionen<br />
Euro abgerechnet. Die Ausgaben der<br />
knappschaftszahnärztlichen Versorgung sind<br />
im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben,<br />
wobei sich aufgrund der Festzuschüsse im<br />
Bereich Zahnersatz eine Ausgabenminderung<br />
von 11 Prozent ergeben hat. Demgegenüber<br />
sind die Kosten für konservierend-chirurgische<br />
Behandlungen um neun Prozent angestiegen.<br />
Funktion als<br />
Kassenärztliche Vereinigung<br />
Da die <strong>Knappschaft</strong> unmittelbar die Abrechnung<br />
der erbrachten Leistungen übernimmt,<br />
ist ihre Funktion mit der einer Kassenärztlichen<br />
Vereinigung vergleichbar.<br />
Die Rolle der Standesvertretung der Knapp-<br />
schaftsärzte übernehmen die voneinander<br />
unabhängigen Verbände der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
und <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte. Die Honorarverhandlungen<br />
werden zwischen der <strong>Knappschaft</strong><br />
und diesen Verbänden geführt, von<br />
der <strong>Knappschaft</strong> vorbereitet und umgesetzt;<br />
sie wirken sich unmittelbar auf die Einzelverträge<br />
aus. Maßgeblich sind die gesetzlichen<br />
Regelungen des SGB V, deren Intention auch<br />
das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem gerecht werden<br />
muss. Allerdings können Spielräume bei der<br />
Ausgestaltung der Honorarverteilung genutzt<br />
werden:<br />
Im <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem wurde eine<br />
eigene Systematik entwickelt, um der<br />
Ausweitung der Leistungsausgaben differenziert<br />
entgegenzuwirken. Diese Limitierung<br />
hat sich über alle Finanzierungsumstellungen<br />
der letzten Jahre bewährt und<br />
bewirkt eine große Stabilität in der Vergütung<br />
der <strong>Knappschaft</strong>särzte.<br />
Die Umsetzung der Neuregelungen der<br />
Vergütung nach dem EBM 2000plus sind<br />
zu Beginn des Jahres <strong>2006</strong> abgeschlossen<br />
worden. Der Gesetzgeber intendierte mit<br />
der stärkeren Komplexierung der Vergütung<br />
und einer kompletten Neubewertung der<br />
Leistungen eine Umverteilung der Vergütung<br />
zwischen verschiedenen Arztgruppen.<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem konnte diese<br />
Umstellung - im Gegensatz zu allen anderen<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen - reibungslos<br />
verkraften, weil die in den Jahren zuvor<br />
getroffenen Vereinbarungen viele Fehlentwicklungen<br />
bereits im Vorfeld verhindert<br />
hatten.<br />
Ein IV-Vertrag zur Förderung ambulanter<br />
Operationen zur Vermeidung medizinisch<br />
nicht notwendiger stationärer Versorgung<br />
konnte im Jahr <strong>2006</strong> abgeschlossen werden.<br />
Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem führt eigene<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfungen sowie Prüfund<br />
Schiedsgerichtsverfahren durch.
Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Insgesamt 1.784.824<br />
Kurative Tätigkeit —— 1.604.393 (89,9 %)<br />
Schutzimpfungen —— 88.715 (5,0 %)<br />
Gesundheitsuntersuchungen —— 50.335 (2,8 %)<br />
Früherkennung bei Männern/Frauen —— 36.945 (2,1 %)<br />
Früherkennung bei Kindern<br />
Mutterschaftsvorsorge<br />
—— 3.306 (0,2 %)<br />
—— 1.130 (0,1 %)<br />
Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />
Insgesamt 83.226.631,61 Euro<br />
Kurative Tätigkeit —— 71.675.225,16 (86,1 %)<br />
Ambulantes Operieren —— 5.352.061,21 (6,4 %)<br />
Früherkennungsmaßnahmen —— 3.303.315,41 (4,0 %)<br />
Ambulante Operationen/Sachkosten —— 1.574.223,46 (1,9 %)<br />
Belegärztliche Leistungen/2-Bett-Zi. —— 698.852.19 (0,8 %)<br />
Allgemeine belegärztliche Leistungen —— 578.437,44 (0,7 %)<br />
Honorar für Rentengutachten —— 44.516,74 (0,1 %)<br />
Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />
Insgesamt 115.570<br />
Allgemeine,<br />
chirurg. und konserv. Behandlung<br />
—— 87.761 (75,9 %)<br />
Zahnersatz —— 20.422 (17,7 %)<br />
Individualprophylaxe —— 4.919 (4,3 %)<br />
Paradentosebehandlung —— 1.076 (0,9 %)<br />
Kieferbruchbehandlung —— 901 (0,8 %)<br />
Kieferorthopädische Behandlung —— 491 (0,4 %)<br />
Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />
Insgesamt 10.024.360,88 Euro<br />
Zahnersatz —— 3.904.492,64 (39,0 %)<br />
Allgemeine,<br />
chirurg. und konserv. Behandlung<br />
—— 5.304.372,49 (52,9 %)<br />
Paradentosebehandlung —— 370.554,02 (3,7 %)<br />
Individualprophylaxe —— 255.658,72 (2,6 %)<br />
Kieferbruchbehandlung —— 135.871,78 (1,4 %)<br />
Kieferorthopädische Behandlung —— 53.411,23 (0,5 %)<br />
Medizinisches Netz<br />
89
90 Medizinisches Netz<br />
Rahmenbedingungen<br />
<strong>2006</strong><br />
Indikationsbezogene<br />
Integrierte<br />
Versorgung<br />
6.5 Integrierte Patientenversorgung<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> war das Bemühen<br />
der Krankenversicherungen und Leistungserbringer<br />
um integrierte Versorgungsverträge<br />
ungebrochen hoch. Nach wie vor standen<br />
dabei allerdings indikationsbezogene Modelle<br />
im Vordergrund. Die Versorgung einer<br />
Region über einen möglichst großen Teil des<br />
Versorgungsgeschehens hinweg ist nach wie<br />
vor auf wenige Verträge beschränkt.<br />
Die Vollversorgungsmodelle der <strong>Knappschaft</strong><br />
- prosper Bottrop, prosper Saar, proGesund<br />
Recklinghausen und seit dem 1. April <strong>2006</strong><br />
prosper Gelsenkirchen/Gladbeck - sind nach<br />
wie vor wegweisend für die Integrierte Vollversorgung<br />
in Deutschland.<br />
In einer Region mit ambulanten und statio-<br />
nären Leistungserbringern gemeinsam durch<br />
verbesserte und strukturierte Kommunikation<br />
aller Beteiligten eine qualitativ hochwertige<br />
medizinische Versorgung bei mehr wirtschaftlicher<br />
Effizienz zu erreichen, ist Ziel der<br />
<strong>Knappschaft</strong>, die als Gestalter und Koordinator<br />
die Versorgung vor Ort aktiv mitgestaltet.<br />
Seit dem Jahr 2004 nutzt die <strong>Knappschaft</strong> im<br />
Rahmen der indikationsbezogenen Integrierten<br />
Versorgung vermehrt die Möglichkeit,<br />
Ärzte verschiedener Fachgebiete sowie<br />
ambulante und stationäre Leistungserbringer<br />
vertraglich zusammenzuführen, um darauf<br />
basierend neue, zukunftsorientierte medizinische<br />
Versorgungsmodelle aufzubauen.<br />
Ziel dieser Modelle ist, dass die beteiligten<br />
Vertragspartner enger und aufeinander abgestimmt<br />
zusammenarbeiten. Dem Patienten<br />
wird dadurch eine verbesserte und effektivere<br />
Behandlung nach den neuesten medizinischen<br />
Erkenntnissen angeboten. Darüber hinaus<br />
wird den Vertragspartnern die Möglichkeit<br />
eröffnet, die vorhandenen Ressourcen besser<br />
zu nutzen.<br />
Auf dieser Grundlage hat die <strong>Knappschaft</strong><br />
in mehreren Bundesländern eine Vielzahl<br />
von Projekten ins Leben gerufen. Allein im<br />
KV-Bezirk Nordrhein hat die <strong>Knappschaft</strong> in<br />
kassenartenübergreifender Zusammenarbeit<br />
neben der Hausarztzentrierten Versorgung<br />
innerhalb der letzten drei Jahre 22 Pilotprojekte<br />
zur indikationsbezogenen Integrierten<br />
Versorgung aufgebaut und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Weitere Konzepte befinden<br />
sich in Vorbereitung. Zu den in die einzelnen<br />
Projekte eingegliederten Erkrankungsbildern<br />
gehören z. B. der Herzinfarkt, die Krebserkrankung,<br />
der diabetische Fuß, die Knie- und<br />
Hüftgelenkserkrankung, die Gefäßerkrankung<br />
und die Wundheilstörung.<br />
Darüber hinaus wurden Konzepte zur<br />
verbesserten medizinischen Versorgung von<br />
Bewohnern in Pflegeheimen entwickelt, die<br />
jetzt erfolgreich eingesetzt werden.<br />
Im Sinne des Verbundgedankens wurden im<br />
Rahmen der indikationsbezogenen Integrierten<br />
Versorgung knappschaftliche Eigeneinrichtungen<br />
beziehungsweise Beteiligungsgesellschaften<br />
vertraglich eingebunden.<br />
Obwohl der Gesetzgeber die Phase, in der<br />
Integrierte Versorgungsformen durch entsprechende<br />
Kürzung der Gesamtvergütung und<br />
der Krankenhausrechnungen ausgabenneutral<br />
erprobt werden können, ursprünglich bis
Neues Netz in<br />
Gelsenkirchen/<br />
Gladbeck<br />
Schwerpunkte<br />
der Netzarbeit<br />
zum 31. Dezember <strong>2006</strong> befristet hatte, hat<br />
die Bundesregierung diese Möglichkeit der<br />
Refinanzierung durch das Gesetz zur Stärkung<br />
des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
bis zum 31. Dezember 2008<br />
verlängert. Zusätzlich kann davon ausgegangen<br />
werden, dass die Integrierte Versorgung<br />
über diesen Zeitpunkt hinaus zukunftssicher<br />
geregelt wird.<br />
Die guten Erfahrungen in den Netzen pro-<br />
sper Bottrop, prosper Saar und proGesund<br />
Recklinghausen haben den weiteren Ausbau<br />
des prosper-Modells im Jahre <strong>2006</strong> möglich<br />
gemacht.<br />
Am 1. April <strong>2006</strong> startete das Netz prosper<br />
Gelsenkirchen/Gladbeck. Vertragspartner<br />
sind in dieser Region die <strong>Knappschaft</strong>särzte,<br />
die Vertragsärzte der Qualitätsgemeinschaft<br />
Praxisnetz Gelsenkirchen (QPG) und des<br />
Gladbecker Ärztenetzes (Gla-Net), die Berg-<br />
mannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH und<br />
das Marienhospital Gelsenkirchen-Ückendorf.<br />
Aufgrund der Größe der Region wurde mit<br />
dem Marienhospital erstmalig ein Krankenhaus<br />
vertraglich eingebunden, das nicht in<br />
Trägerschaft oder Beteiligung der KBS geführt<br />
wird. Zirka 20.000 Versicherte haben sich im<br />
Laufe des Jahres <strong>2006</strong> bereits eingeschrieben.<br />
Ein Schwerpunkt der Netzarbeit im Jahr<br />
<strong>2006</strong> war das Thema des Arzneimittelmanagements.<br />
Es wurde gemeinsam mit allen<br />
Netzbeteiligten folgendes Vorgehen verein-<br />
bart, um die Ausgaben für die Pharmakotherapie<br />
nachhaltig zu beeinflussen:<br />
Ausarbeitung von Rabattverträgen nach<br />
§ 130 a Abs. 8 SGB V mit einem Generikahersteller.<br />
Entwicklung und Umsetzung von sektorübergreifendenArzneimitteltherapieempfehlungen.<br />
Ausarbeitung von Rabattverträgen nach<br />
§ 130 a Abs. 8 SGB V mit Originalpräparateherstellern<br />
für Arzneimittel, die für<br />
Netzpatienten besonders häufig eingesetzt<br />
werden.<br />
Für die Netzbereiche prosper und proGesund<br />
wurde ein netzübergreifendes Beschwerdemanagement<br />
mit dem Ziel installiert, mit den<br />
gewonnenen Informationen aus Zufriedenheitsbefragungen<br />
und persönlichen Anmerkungen<br />
der Versicherten die Netzarbeit weiterzuentwickeln.<br />
Durch die Möglichkeit der<br />
elektronischen Erfassung kann eine Verdichtung<br />
der Beschwerden jederzeit erfolgen und<br />
entsprechenden Schwachstellen mit gezielten<br />
Maßnahmen entgegengewirkt werden. Laut<br />
der letzten Zufriedenheitsbefragung im Mai<br />
<strong>2006</strong> gaben 97 Prozent der Befragten an, mit<br />
dem Gesundheitsnetz zufrieden beziehungsweise<br />
sehr zufrieden zu sein.<br />
Medizinisches Netz<br />
Beschwerdemanagement<br />
91
92 Medizinisches Netz<br />
Ausgabenentwicklung <strong>2006</strong> im Vergleich zur Regelversorgung<br />
in Prozent pro Versicherten pro Quartal<br />
prosper Bottrop 1. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 9,4<br />
2. Quartal <strong>2006</strong> _________________________________- 10,3<br />
3. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 8,5<br />
4. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 7,4<br />
prosper Saar 1. Quartal <strong>2006</strong> _________________________________- 12,5<br />
2. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 7,3<br />
3. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 9,8<br />
4. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 8,8<br />
proGesund Recklinghausen 1. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 6,7<br />
2. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 6,3<br />
3. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 4,2<br />
4. Quartal <strong>2006</strong> __________________________________- 0,2<br />
Versorgungsnetze der <strong>Knappschaft</strong><br />
Teilnehmer in Fallzahlen / Stand Dezember <strong>2006</strong><br />
prosper Bottrop Versicherte _______________________________ 21.930<br />
Hausärzte ___________________________________ 51<br />
Fachärzte ____________________________________ 27<br />
prosper Saarland Versicherte _______________________________ 29.713<br />
Hausärzte ___________________________________ 74<br />
Fachärzte ____________________________________ 48<br />
Assoziierte Netze des<br />
Saarland-Netzes:<br />
(Geneva, GENESU, Dudweiler, Hausärzte ___________________________________ 98<br />
Völklingen Plus, Illingen/Merchweiler) Fachärzte ____________________________________ 67<br />
proGesund Recklinghausen Versicherte _______________________________ 43.195<br />
Hausärzte ___________________________________ 96<br />
Fachärzte ____________________________________ 68<br />
Assoziierte Netze des<br />
proGesund-Netzes:<br />
(MAN/Marler Arzt-Netz, Hausärzte ___________________________________ 94<br />
Raniq/Recklinghäuser Arzt-Netz, Fachärzte ____________________________________ 53<br />
HeP/Hertener Praxisnetz)<br />
prosper Gelsenkirchen/Gladbeck Versicherte _______________________________ 19.927<br />
Hausärzte ___________________________________ 62<br />
Fachärzte ____________________________________ 55<br />
Assoziierte Netze des<br />
Netzes Gelsenkirchen/Gladbeck:<br />
(QPG, Gla-Net) Hausärzte __________________________________ 118<br />
Fachärzte ___________________________________ 104
7<br />
service vor ort<br />
7.1 Hauptverwaltung und Verwaltungsstellen | 95<br />
7.2 Auskunft und Beratung | 99
94 Service vor Ort<br />
Dienststellennetz
7.1 Hauptverwaltung und Verwaltungsstellen<br />
Die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist regional in den<br />
Bereich der Hauptverwaltung Bochum und<br />
in acht weitere Verwaltungsstellen in<br />
Bergheim, Chemnitz, Cottbus, Frankfurt,<br />
Hamburg, Hannover, München und Saarbrücken<br />
sowie die Dienststelle Berlin<br />
gegliedert, die mit insgesamt rund 3.700<br />
Mitarbeitern (inklusive der zugeordneten<br />
Geschäftsstellen) die zentrale Sachbearbeitung<br />
und Versichertenbetreuung in ihren<br />
jeweiligen Regionen übernehmen. Die Versicherten<br />
werden in der Rentenversicherung<br />
und Rehabilitation von der zuständigen Verwaltungsstelle<br />
betreut. Für Angelegenheiten<br />
der Kranken- und Pflegeversicherung stehen<br />
unseren Versicherten neben den Verwaltungsstellen<br />
selbstverständlich auch unsere<br />
Geschäftsstellen offen.<br />
Insgesamt entfällt fast die Hälfte des bundes-<br />
weit anfallenden Arbeitsaufkommens auf die<br />
acht Verwaltungsstellen und die Dienststelle<br />
Berlin.<br />
Im Zuge der Fusion der drei ehemaligen Träger<br />
Bundesknappschaft, <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
und <strong>See</strong>kasse im Jahr 2005 mit ihren<br />
traditionell gewachsenen unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten und Versichertenstrukturen<br />
sowie einem geografisch diversifizierten<br />
Dienststellen- und Servicenetz wurde eine<br />
grundlegende und umfassende Restrukturierung<br />
des gesamten Dienststellennetzes des<br />
neuen Trägers KBS notwendig, um Arbeitsmengen,<br />
Versichertenbestände und Personalstrukturen<br />
gleichmäßig zu verteilen.<br />
Hauptverwaltung<br />
Die Hauptverwaltung ist zusammen mit der<br />
Verwaltungsstelle Bergheim zuständig für das<br />
Bundesland Nordrhein-Westfalen.<br />
Das der Hauptverwaltung zugewiesene Gebiet<br />
des Bundeslandes wird im innerstaatlichen<br />
Bereich von den Standorten Bochum (Hauptverwaltung)<br />
und den dazugehörigen Rentenbüros<br />
in Moers und Münster abgedeckt. Eine<br />
Aufteilung der Arbeitsmengen auf die einzelnen<br />
Standorte erfolgt nach dem Geburtstag<br />
der Versicherten. Bei der Hauptverwaltung<br />
und in dem Rentenbüro in Wuppertal erfolgt<br />
die Bearbeitung zwischenstaatlicher Rentenfälle.<br />
Die Aufteilung erfolgt nach Verträgen<br />
bzw. Vertragsstaaten. Am Standort Wuppertal<br />
werden darüber hinaus alle zwischenstaatlichen<br />
Rentenfälle aus dem Bereich der Renten-<br />
Zusatzversicherung bearbeitet. Die Bearbeitung<br />
im Bereich Rehabilitation und im Bereich<br />
SG-Verfahren erfolgt bei der Hauptverwaltung.<br />
Geschäftsstellen der Hauptverwaltung<br />
Mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
betreuen in den regional dem Bereich<br />
der Hauptverwaltung Bochum zugeordneten<br />
Bezirken Gelsenkirchen-Buer, Hamm, Moers,<br />
Recklinghausen und Siegen mit insgesamt<br />
27 ortsnahen Geschäftsstellen sowie einer<br />
Beratungsstelle unsere Versicherten.<br />
Kurze Wege zu unseren ortsnahen Geschäfts-<br />
stellen in Ahlen, Altenessen, Bochum, Bottrop,<br />
Castrop-Rauxel, Dinslaken, Dortmund,<br />
Dorsten, Duisburg, Essen, Essen-Altenessen,<br />
Gelsenkirchen-Buer, Gelsenkirchen-Mitte,<br />
Gladbeck, Hamm, Herne, Herten, Ibbenbüren,<br />
Service vor Ort<br />
95
96 Service vor Ort<br />
Verwaltungsstelle<br />
Bergheim<br />
Verwaltungsstelle<br />
Hamburg<br />
Verwaltungsstelle Hamburg<br />
Kamen, Kamp-Lintfort, Lennestadt-Meg-<br />
gen, Lünen, Marl-Hüls, Moers, Oberhausen,<br />
Recklinghausen und Siegen sowie unserer<br />
Beratungsstelle in Datteln ermöglichen<br />
während kundenfreundlicher Geschäftszeiten<br />
persönliche Beratungen zur Kranken- und<br />
Pflegeversicherung in angenehmer Gesprächsatmosphäre.<br />
Verwaltungsstellen<br />
Ähnliche Strukturen bestehen auch bei<br />
unseren Verwaltungsstellen einschließlich<br />
der jeweiligen Dienststellen vor Ort, die den<br />
Kunden dort den gleichen Service anbieten.<br />
Darüber hinaus werden unsere Kunden in den<br />
küstennahen Gebieten aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung<br />
mit der <strong>See</strong>-Krankenkasse<br />
in Hamburg von dort bzw. deren Kundenzentren<br />
betreut.<br />
Der Standort Bergheim ist als Verwaltungs-<br />
stelle zuständig für eine eigenständige Region<br />
innerhalb von Nordrhein-Westfalen für die Arbeitsbereiche<br />
innerstaatliche Rentenversicherung,<br />
Rehabilitation und SG-Verfahren. In dem<br />
Rentenbüro in Aachen erfolgt die Bearbeitung<br />
zwischenstaatlicher Rentenfälle.<br />
Die Verwaltungsstelle Hamburg ist zuständig<br />
für die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />
Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Teilbereiche<br />
des Landes Niedersachsen, und zwar<br />
für die Arbeitsbereiche innerstaatliche Rentenversicherung,<br />
Rehabilitation und SG-Verfahren.<br />
Des Weiteren obliegt der Verwaltungsstelle<br />
Hamburg die Bearbeitung zwischenstaatlicher<br />
Rentenfälle.<br />
Die Verwaltungsstelle Hannover erhält die<br />
Zuständigkeit für einen Teilbereich des Landes<br />
Niedersachsen für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />
Rentenversicherung, Rehabilitation<br />
und SG-Verfahren.<br />
Die Verwaltungsstelle Cottbus ist zuständig<br />
für das Land Sachsen-Anhalt und einen Teilbereich<br />
des Landes Brandenburg für die Arbeitsbereiche<br />
innerstaatliche Rentenversicherung,<br />
Rehabilitation und SG-Verfahren.<br />
Die Verwaltungsstelle Chemnitz ist zuständig<br />
für das Land Sachsen für die Arbeitsbereiche<br />
innerstaatliche Rentenversicherung, Rehabilitation<br />
und SG-Verfahren.<br />
Die Zuständigkeit der Verwaltungsstelle<br />
Frankfurt umfasst die Länder Hessen und<br />
Thüringen. Die Arbeitsmengen aus dem<br />
Bereich innerstaatliche Rentenversicherung<br />
werden nach dem Geburtstag der Versicherten<br />
auf die Rentenbüros in Kassel und Frankfurt<br />
aufgeteilt. Die Bearbeitung in den Bereichen<br />
Rehabilitation und SG-Verfahren erfolgt entsprechend<br />
an beiden Standorten.<br />
Die Verwaltungsstelle Saarbrücken ist zustän-<br />
dig für die Länder Saarland und Rheinland-<br />
Pfalz für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />
Rentenversicherung, Rehabilitation und SG-<br />
Verfahren.<br />
Die Zuständigkeit der Verwaltungsstelle Mün-<br />
chen umfasst die Länder Bayern und Baden-<br />
Württemberg. Die Arbeitsmengen aus dem<br />
Bereich innerstaatliche Rentenversicherung<br />
sind nach dem Geburtstag der Versicherten<br />
auf die Standorte München, Rosenheim und<br />
Karlsruhe aufgeteilt. Die Bearbeitung im Bereich<br />
Rehabilitation erfolgt ausschließlich am<br />
Verwaltungsstelle<br />
Hannover<br />
Verwaltungsstelle<br />
Cottbus<br />
Verwaltungsstelle<br />
Chemnitz<br />
Verwaltungsstelle<br />
Frankfurt<br />
Verwaltungsstelle<br />
Saarbrücken<br />
Verwaltungsstelle<br />
München
Dienststelle<br />
Berlin<br />
Standort München. Im Bereich SG-Verfahren<br />
erfolgt eine Aufteilung auf die Standorte München<br />
und Rosenheim.<br />
Die Dienststelle Berlin ist zuständig für das<br />
Land Berlin und einen Teilbereich des Landes<br />
Brandenburg für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />
Rentenversicherung, Rehabilitation<br />
und SG-Verfahren.<br />
Geschäftsstellen der<br />
Verwaltungsstellen<br />
Im Hinblick auf die Verteilung der Versicherten<br />
bzw. Arbeitsmengen in den Bereichen Rentenversicherung<br />
und Rehabilitation war es im<br />
Jahr 2005 erforderlich, die Strukturen in der<br />
knappschaftlichen Krankenversicherung im<br />
Sinne eines „gemeinsamen Hauses“ mittelfristig<br />
an die Zuständigkeiten im Bereich der<br />
Rentenversicherung anzupassen. Dieser Anpassungsprozess<br />
ist im Jahr <strong>2006</strong> fortgesetzt<br />
worden.<br />
Zudem konnte im Bereich der Verwaltungs-<br />
stelle Frankfurt am Main der Service für die<br />
Krankenversicherten deutlich ausgeweitet<br />
werden. Denn seit dem Jahr <strong>2006</strong> werden dort<br />
die Versicherten nunmehr auch in Angelegenheiten<br />
der Krankenversicherung beraten.<br />
Verwaltungsstelle Frankfurt<br />
Leistungsbilanz der Verwaltungsstellen<br />
in der Krankenversicherung<br />
Die Krankenversicherung der <strong>Knappschaft</strong><br />
leidet bereits seit Jahren aufgrund der Altersstruktur<br />
ihrer Mitglieder an einer hohen Morbiditätsrate<br />
der Versicherten. Aufgrund der<br />
Ein-Monats-Regelung und der umfassenden<br />
Akquisition neuer Mitglieder gelingt es seit<br />
einigen Jahren, den Morbiditätsverlust durch<br />
die Neugewinnung von Mitgliedern in die<br />
knappschaftliche Krankenversicherung<br />
auszugleichen und die knappschaftliche<br />
Versicherung damit insgesamt stabil zu halten.<br />
Die Verwaltungsstellen sind mit ihren Teams<br />
„Markt und Vertrieb“ entscheidend an der<br />
Akquisition neuer Mitglieder beteiligt und<br />
verwenden hierauf große Anstrengungen. Im<br />
Jahr <strong>2006</strong> ist es im Bereich der Verwaltungsstellen<br />
gelungen, die Zahl der Versicherten in<br />
der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
bei knapp über 800.000 Versicherten konstant<br />
zu halten. Dies ist für den Bestand des<br />
knappschaftlichen Verbundsystems ein großer<br />
Erfolg – auch vor dem Hintergrund, dass<br />
56,2 Prozent aller knappschaftlich Krankenversicherten<br />
durch die Verwaltungsstellen und<br />
deren zugeordneten Geschäftsstellen betreut<br />
werden.<br />
Service vor Ort<br />
97
98 Service vor Ort<br />
Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />
Stand Dezember <strong>2006</strong> / Aufteilung nach Dienststellen<br />
Hauptverwaltung Bochum 626.205<br />
Verwaltungsstelle Bergheim 93.871<br />
Verwaltungsstelle Chemnitz 142.895<br />
Verwaltungsstelle Cottbus 149.723<br />
Verwaltungsstelle Frankfurt 124.513<br />
Verwaltungsstelle Hannover 82.718<br />
Verwaltungsstelle München 79.935<br />
Verwaltungsstelle Saarbrücken 113.808<br />
Dienststelle Berlin 17.367
210.000 Kunden<br />
in den<br />
A+B-Stellen<br />
7.2 Auskunft und Beratung<br />
Nach dem Gesetz zur Organisationsre-<br />
form in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
führen die Bundesträger an ihren jeweiligen<br />
Standorten Beratungen in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung durch. Die Standorte<br />
wurden in einem von allen Rentenversiche-<br />
rungsträgern erarbeiteten Rahmenkonzept<br />
festgelegt. Hiernach kann die Deutsche<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
an 16 Standorten mit Rentensachbearbeitung<br />
Auskunft und Beratung für alle Versicherten<br />
der Deutschen Rentenversicherung durchfüh-<br />
ren. In den Geschäftsstellen der Krankenver-<br />
sicherung der <strong>Knappschaft</strong> ist Auskunft und<br />
Beratung grundsätzlich nur für Versicherte mit<br />
Beiträgen zur knappschaftlichen Rentenversi-<br />
cherung möglich. In den ehemaligen Stand-<br />
orten der <strong>See</strong>kasse (außer Verwaltungsstelle<br />
Hamburg) dürfen ausschließlich Versicher-<br />
te/Rentner der ehemaligen <strong>See</strong>kasse beraten<br />
werden.<br />
Insgesamt stellte die Deutsche Rentenversi-<br />
cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Jahr <strong>2006</strong><br />
in insgesamt 68 Auskunfts- und Beratungsstel-<br />
len ihr umfangreiches Beratungsangebot den<br />
Versicherten zur Verfügung.<br />
Neben den Fragen zur Rentenversicherung,<br />
Renten-Zusatzversicherung, <strong>See</strong>mannskasse<br />
und Rehabilitation, zu privater Altersvorsorge<br />
und Altersteilzeit trug die Diskussion um das<br />
Gesetz zur Anpassung der Regelaltersrente<br />
an die demografische Entwicklung und zur<br />
Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung dazu bei,<br />
dass wieder mehr als 210.000 Kunden in den<br />
Auskunfts- und Beratungsstellen der Knapp-<br />
schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> vorsprachen.<br />
Termintelefon<br />
Bundesweit nahmen rund 67.000 Versicherte<br />
die Möglichkeit wahr, über die gebührenfreien<br />
Termintelefone in Bergheim, Berlin, Bochum,<br />
Chemnitz, Cottbus, Hamburg, Hannover,<br />
Kassel, Moers, Münster, Rosenheim, Saar-<br />
brücken und Wuppertal Termine für ein per-<br />
sönliches Beratungsgespräch zu vereinbaren<br />
und somit längere Wartezeiten zu vermeiden.<br />
Servicetelefon<br />
Zum 1. Januar <strong>2006</strong> hat die Deutsche Renten-<br />
versicherung ein gemeinsames trägerübergrei-<br />
fendes Servicetelefon eingerichtet. Die gebüh-<br />
renfreie Nummer wird in den gemeinsamen<br />
bundesweiten Medien und Presseveröffentli-<br />
chungen der Deutschen Rentenversicherung<br />
kommuniziert. Die Deutsche Rentenversi-<br />
cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hat sich von<br />
Beginn an personell engagiert und auf diesem<br />
Wege im ersten Jahr bereits über 5.000 Anru-<br />
fern in allgemeinen Rentenangelegenheiten<br />
weiterhelfen können.<br />
Darüber hinaus betreibt die Deutsche Renten-<br />
versicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>, wie die<br />
anderen Rentenversicherungsträger auch, ein<br />
eigenes gebührenfreies Servicetelefon. Hier<br />
wird ein kundenspezifisches Informationsan-<br />
gebot unterbreitet, welches über das gemein-<br />
same Servicetelefon nicht abgedeckt wird, wie<br />
zum Beispiel Fragen zu knappschaftlichen und<br />
„seemännischen“ Besonderheiten oder Angele-<br />
genheiten der Renten-Zusatzversicherung.<br />
Dass die Nachfrage nach einer kompetenten<br />
telefonischen Auskunft nach wie vor ungebro-<br />
chen ist, belegt die im Vergleich zum Vorjahr<br />
um mehr als 15 Prozent gestiegene Zahl der<br />
geführten Gespräche.<br />
Service vor Ort<br />
67.000<br />
Versicherte<br />
nutzen Termintelefon<br />
150.000<br />
Beratungsgespräche<br />
am<br />
Servicetelefon<br />
99
100 Service vor Ort<br />
Internet/E-Mail<br />
Der in den vergangenen Jahren zu beobachtende<br />
Trend der stetigen Zunahme der<br />
elektronischen Anfragen rund um Rente und<br />
Rehabilitation hat sich erneut bestätigt und<br />
sogar weiter verstärkt: Die von Öffnungszeiten<br />
unabhängige Kontakaufnahme zur<br />
Rentenversicherung wurde <strong>2006</strong> rund 11.000<br />
mal genutzt, dies entspricht innerhalb eines<br />
Jahres einem Zuwachs von 75 Prozent.<br />
Messen, Ausstellungen, Betriebsberatungen,<br />
Telefonaktionen<br />
Wie in den Jahren zuvor präsentierte sich<br />
die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
sowohl als Verbundsystem<br />
als auch gemeinsam mit anderen Trägern<br />
der Deutschen Rentenversicherung auf<br />
über 30 Großmessen und Veranstaltungen<br />
von regionaler Bedeutung wie zum Beispiel<br />
Dortmunder Herbst, Heim und Handwerk in<br />
München, INFA in Hannover, „Du und Deine<br />
Welt“ in Hamburg, Messe „Vital“ in Aachen,<br />
Siegerlandschau, Kasseler Herbstausstellung,<br />
Saarmesse, Lausitzer Gewerbemesse in Hoyerswerda<br />
und der Herbstmesse in Cottbus.<br />
Die Kompetenz von Mitarbeitern der Deut-<br />
schen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> war erneut gefragt bei Aktionen der<br />
örtlichen Presse, so zum Beispiel beim Tele-<br />
fonforum der Bildzeitung in Berlin oder beim<br />
Fernseh-Interview des WDR-Regional in Aachen.<br />
Die von der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> nicht nur in von Stilllegungsmaßnahmen<br />
betroffenen Betrieben<br />
durchgeführten Betriebsberatungen werden<br />
nach wie vor gut angenommen. So führten<br />
Berater auch Betriebssprechtage, zum Beispiel<br />
für die Beschäftigten auf der Scandlines-Fähre<br />
Rostock-Schweden-Rostock, auf hoher <strong>See</strong><br />
durch.<br />
Vorträge und Seminare<br />
Auch im Jahr <strong>2006</strong> waren die Informationsveranstaltungen<br />
des Info-Programms der<br />
Deutschen Rentenversicherung wieder gut<br />
besucht.<br />
Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
dehnte ihr Angebot im<br />
vergangenen Jahr auf insgesamt 88 Vortragsund<br />
Informationsveranstaltungen gegenüber<br />
73 Veranstaltungen im Vorjahr aus.<br />
Nach wie vor erfreute sich der Vortrag rund<br />
um das Thema „Rente und Steuern“ eines<br />
besonderen Interesses; auch waren steigende<br />
Besucherzahlen bei dem Vortrag „Arbeitslosigkeit!<br />
Altersteilzeit! – Auswirkungen auf die<br />
Rente“ zu verzeichnen.<br />
Die Themenvielfalt des Info-Programms konnte<br />
in diesem Jahr erstmalig auch den Interes-<br />
senten in Siegen und Moers vorgestellt werden.<br />
Schulung der Versicherungsämter<br />
Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
beteiligte sich auch im Jahr<br />
<strong>2006</strong> bundesweit an 21 Fortbildungsveranstaltungen<br />
für Mitarbeiter von Versicherungsämtern<br />
und Gemeindebehörden.<br />
Nach der Fusion der Bundesknappschaft<br />
mit der <strong>Bahn</strong>-Versicherungsanstalt und der<br />
<strong>See</strong>kasse werden die besonderen Leistungen<br />
der ehemals drei Träger in dem neuen Vortrag<br />
„Besonderheiten der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>“<br />
erläutert. Hierbei werden regional bedingte<br />
Interessensschwerpunkte in den angebotenen<br />
Veranstaltungen besonders berücksichtigt.<br />
88 VortragsundInformationsveranstaltungen
8<br />
minijob-zentrale<br />
8.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale | 102<br />
8.2 Standorte und Service | 104<br />
8.3 Entwicklung der Minijobs | 108<br />
8.4 Insolvenzen | 113
102 Minijob-Zentrale<br />
8.1 Aufgaben der Minijob-Zentrale<br />
Seit dem 1. April 2003 ist die bei der<br />
Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> errichtete Minijob-Zentrale in<br />
Deutschland die zentrale Stelle für die Abwicklung<br />
des Melde- bzw. Beitragsverfahrens für<br />
geringfügige Beschäftigungen. Arbeitgeber<br />
müssen seitdem nur mit einer einzigen Stelle<br />
abrechnen und nicht wie zuvor, mit zirka 350<br />
Krankenkassen und rund 700 Finanzämtern.<br />
Auch bietet die Minijob-Zentrale ein einheitliches<br />
Service- und Informationsangebot rund<br />
um Minijobs.<br />
Ein wichtiges Anliegen der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
ist seit der Übernahme dieser Aufgabe die<br />
Vereinfachung der Verwaltungsvorgänge, um<br />
den Arbeitgebern und Arbeitnehmern einen<br />
bestmöglichen Service bieten zu können.<br />
Das facettenreiche Aufgabenspektrum der Minijob-Zentrale<br />
stellt sich dabei wie folgt dar:<br />
das Meldeverfahren und der Einzug von<br />
Pauschalabgaben bei allen geringfügig<br />
Beschäftigten,<br />
die Durchführung des Haushaltsscheckverfahrens<br />
für geringfügige Beschäftigungen in<br />
Privathaushalten,<br />
die Weiterleitung der Beiträge an die zuständigen<br />
Stellen; das heißt, die tägliche<br />
Weiterleitung der Rentenversicherungsbeiträge<br />
sowie die gleichmäßige Aufteilung<br />
der Beiträge für die Krankenversicherung<br />
über den beim Bundesversicherungsamt<br />
eingerichteten Risikostrukturausgleich,<br />
die Prüfung der Versicherungspflicht bzw.<br />
der Versicherungsfreiheit in Einzelfällen,<br />
die Überwachung der Zahlungseingänge,<br />
die Bearbeitung von Rückstandsfällen und<br />
Insolvenzfällen,<br />
die Durchführung des Ausgleichsverfahrens<br />
nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />
für Arbeitgeberaufwendungen bei Krankheit/Rehabilitation<br />
bzw. Schwangerschaft/Mutterschaft,<br />
den Einzug der zweiprozentigen einheitlichen<br />
Pauschsteuer und die Weiterleitung<br />
an das Bundeszentralamt für Steuern sowie<br />
die Beratung der Arbeitgeber und der<br />
Beschäftigten.<br />
Das Sozialgesetzbuch unterscheidet zwei ver-<br />
schiedene Arten von geringfügigen Beschäfti-<br />
gungen:<br />
geringfügig entlohnte Beschäftigungen<br />
(§ 8 Abs. 1 Nr. 1. Sozialgesetzbuch Viertes<br />
Buch – SGB IV) und<br />
kurzfristige Beschäftigungen (§ 8 Abs. 1<br />
Nr. 2. SGB IV)<br />
Diese werden jeweils danach unterschieden,<br />
ob sie in Privathaushalten oder im gewerblichen<br />
Bereich ausgeübt werden.<br />
Ein geringfügig entlohnter Minijob liegt vor,<br />
wenn die Entgeltgrenze (Geringfügigkeitsgrenze)<br />
von 400 Euro pro Monat nicht überschritten<br />
wird. Bis zu dieser Entgeltgrenze zahlen<br />
Arbeitnehmer keine Sozialversicherungsbeiträge.<br />
Arbeitgeber müssen in der Regel für<br />
einen 400-Euro-Minijob Pauschalbeiträge zur<br />
Kranken- und Rentenversicherung und gegebenenfalls<br />
die einheitliche Pauschsteuer sowie<br />
die Umlagen zum Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen<br />
bei Krankheit und Mutterschaft<br />
an die Minijob-Zentrale abführen.<br />
Diese Regelung gilt ebenfalls für einen ge-<br />
ringfügig entlohnten Minijob, der neben einer
versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung<br />
ausgeübt wird. Bei mehreren Minijobs ist dies<br />
stets derjenige, der zuerst aufgenommen<br />
worden ist. Der zweite und jeder weitere 400-<br />
Euro-Minijob wird hingegen mit der Hauptbeschäftigung<br />
zusammengerechnet und<br />
begründet damit Sozialversicherungspflicht.<br />
Werden mehrere Minijobs ausgeübt, ohne<br />
dass eine Hauptbeschäftigung besteht, darf<br />
die Summe der Arbeitsentgelte aus diesen Beschäftigungen<br />
zusammen 400 Euro im Monat<br />
nicht überschreiten. Anderenfalls begründen<br />
die Beschäftigungen Versicherungspflicht<br />
Rechengrößen für geringfügig entlohnte Beschäftigte <strong>2006</strong><br />
Beitragssätze<br />
Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte außerhalb von Privathaushalten<br />
a) Krankenversicherung —— 11,0 %<br />
—— 13,0 % seit 1. Juli <strong>2006</strong><br />
b) Rentenversicherung —— 12,0 %<br />
—— 15,0 % seit 1. Juli <strong>2006</strong><br />
Arbeitgeberbeitrag für geringfügig entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten<br />
a) Krankenversicherung —— 5,0 %<br />
b) Rentenversicherung —— 5,0 %<br />
Einheitliche Pauschsteuer —— 2,0 %<br />
Umlagesätze nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />
a) Umlage 1 = Krankheit, Reha —— 0,1 %<br />
b) Umlage 2 = Mutterschutz wurde im Jahr <strong>2006</strong> nicht erhoben<br />
und gelten nicht als geringfügige Beschäftigungen,<br />
auch wenn sie jeweils für sich<br />
betrachtet die Geringfügigkeitsgrenze nicht<br />
überschreiten.<br />
Kurzfristige Beschäftigungen sind für Arbeit-<br />
nehmer und Arbeitgeber sozialabgabenfrei.<br />
Vorraussetzung ist eine Befristung der Arbeitszeit,<br />
die im Laufe eines Kalenderjahres nicht<br />
mehr als zwei Monate oder – bei weniger als<br />
fünf Arbeitstagen in der Woche – insgesamt<br />
50 Arbeitstage betragen darf.<br />
Erstattungssätze: zu a) 80 Prozent des fortgezahlten Bruttoentgelts ohne Einmalbezüge<br />
zu b) 100 Prozent des fortgezahlten Bruttoentgelts ohne Einmalbezüge<br />
Minijob-Zentrale<br />
103
104 Minijob-Zentrale<br />
8.2 Standorte und Service<br />
Die Minijob-Zentrale nimmt ihre<br />
Aufgaben in drei Städten an sechs einzelnen<br />
Standorten mit jeweils klar abgegrenzten<br />
Tätigkeitsbereichen wahr: in Cottbus, in Essen<br />
und in Gelsenkirchen.<br />
Standort Cottbus<br />
Im brandenburgischen Cottbus befindet sich<br />
unter anderem das Service-Center der Minijob-<br />
Zentrale. Von dort aus werden Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber telefonisch in allen Fragen zu<br />
geringfügigen Beschäftigungen kompetent<br />
beraten und betreut. Auch der Versand von<br />
Informationsbroschüren, Haushaltsschecks<br />
und anderen Formularen sowie der Arbeitgeber-Info-CD<br />
gehört zu den Aufgaben. Darüber<br />
hinaus wird die Beantwortung der Anfragen,<br />
die über das Service-Angebot der Homepage<br />
www.minijob-zentrale.de eingehen, vom<br />
Service-Center übernommen.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> gingen insgesamt 2,8 Millionen<br />
Anrufe im Service-Center ein, von denen<br />
2,1 Millionen Anrufe angenommen werden<br />
konnten.<br />
Die monatliche Erreichbarkeits-Quote lag im<br />
Durchschnitt bei rund 80 Prozent und schloss<br />
so nahtlos an die Leistungen des Vorjahres<br />
an. In den Monaten November und Dezember<br />
<strong>2006</strong> konnten sogar deutlich über 90 Prozent<br />
der eingehenden Anrufe angenommen werden.<br />
In der Rangfolge der Themenschwerpunkte<br />
lagen an erster Stelle mit fast der Hälfte aller<br />
Anrufe (zirka 47 Prozent) Fragen, die direkt<br />
mit dem Beitragseinzug im Zusammenhang<br />
standen, insbesondere mit der Änderung der<br />
Beitragsfälligkeit zum 1. Januar <strong>2006</strong> und der<br />
Anpassung der Pauschalbeiträge zum 1. Juli<br />
<strong>2006</strong>.<br />
Anrufe und Erreichbarkeit im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2006</strong><br />
Anzahl pro Monat<br />
400.000<br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
| Jan. 06 Dez. 06 |<br />
Anrufe Annahme-Quote<br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %
Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2006</strong><br />
Anfragen nach Themen<br />
Beitragseinzug —— 957.885<br />
Meldeverfahren —— 553.169<br />
allgemein —— 295.091<br />
Vollständigkeitskontrolle —— 104.870<br />
Mahnungen —— 100.758<br />
Haushaltsscheckverfahren —— 24.831<br />
Überschneidungen<br />
—— 20.989<br />
Bedingt durch die zu Beginn des Jahres <strong>2006</strong><br />
wirksam gewordene Gesetzesänderung ist<br />
das Melde- und Beitragsverfahren auch für<br />
Minijobs nur noch in elektronischer Form<br />
(zum Beispiel per E-Mail) möglich. Anfragen<br />
zum Themenkomplex des Meldeverfahrens<br />
bildeten mit jedem vierten Anruf (zirka 27<br />
Prozent) einen weiteren Themenschwerpunkt.<br />
Allgemeine Anfragen rund um das Thema Minijobs<br />
sind inzwischen ein fester Bestandteil<br />
des täglichen Anrufvolumens.<br />
Zu mehr als 50 Prozent riefen Arbeitgeber<br />
an, die ausschließlich aufgrund von Minijobs<br />
Kontakt mit der KBS unterhalten. Weitere 26<br />
Prozent waren Rechtsanwälte, Steuerberater<br />
oder andere Vertretungsbevollmächtigte, die<br />
im Auftrag ihrer Mandanten angerufen haben.<br />
Die verbleibende Zahl der Anrufe verteilt sich<br />
Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2006</strong><br />
nach Anrufer - prozentuale Verteilung<br />
Service-Center in Cottbus<br />
zum einen auf Arbeitgeber, die gleichzeitig<br />
auch zur <strong>Knappschaft</strong> versicherungspflichtige<br />
Arbeitnehmer beschäftigen und zum anderen<br />
auf Krankenkassen, Arbeitsagenturen, Behörden<br />
und ähnliche Einrichtungen.<br />
Das Service-Center beantwortet ebenso<br />
Anfragen, die über die Homepage der Minijob-<br />
Zentrale eingehen. Im Jahr <strong>2006</strong> wurde der<br />
Internet-Auftritt www.minijob-zentrale.de<br />
zirka 1,4 Millionen mal besucht. Mehr als<br />
135.000 Anfragen gingen per E-Mail ein.<br />
Die insgesamt zirka drei Millionen Anfragen<br />
an das Service-Center sind ein Zeichen für das<br />
große Informationsbedürfnis rund um das<br />
Thema Minijobs.<br />
Minijob-Arbeitgeber<br />
Vertretungsbevollmächtige<br />
—— 54 %<br />
von Arbeitgebern<br />
Minijob-Arbeitgeber mit<br />
knappschaftlich<br />
—— 26 %<br />
Versicherten<br />
Träger der<br />
Sozialversicherung,<br />
—— 9 %<br />
Behörden u.ä. —— 6 %<br />
Minijob-Zentrale<br />
105
106 Minijob-Zentrale<br />
Arbeitgeber-<br />
Info-CD-ROM<br />
Workflow<br />
papierloses<br />
Büro<br />
Scanner ermöglichen bereits beim Posteingang<br />
ein digitales Dokumentenmanagement<br />
Wie bereits im Jahr 2005 bewährt, hat die<br />
Minijob-Zentrale per CD-ROM über die<br />
gesetzlichen Änderungen informiert, die zum<br />
Jahreswechsel im Sozialversicherungsrecht in<br />
Kraft getreten sind. Hierzu wurden insgesamt<br />
1,6 Millionen Info-CDs an die Unternehmen<br />
versandt.<br />
Auf der CD-ROM befinden sich aktuelle und<br />
detaillierte Informationen der Minijob-<br />
Zentrale zum Versicherungs-, Beitrags- und<br />
Melderecht sowie die kostenlose Software<br />
sv.net/classic. Hintergrund für die Bereitstellung<br />
der Software sv.net/classic ist, dass<br />
seit dem 1. Januar <strong>2006</strong> das Melde- und<br />
Beitragsverfahren ausschließlich elektronisch<br />
durchzuführen ist.<br />
Standort Essen<br />
In Essen befindet sich unter anderem das<br />
Finanz- und Logistikzentrum der Minijob-<br />
Zentrale. Dort ist der Post- und Scheckeingang<br />
angesiedelt.<br />
Zur Bewältigung des enormen Schriftverkehrs<br />
sowie für eine hohe Bearbeitungseffizienz<br />
wird die eingehende Post in einer zentralen<br />
Datenannahmestelle gescannt, gegebenenfalls<br />
nachbearbeitet und mit Hilfe eines<br />
hochmodernen Datenverarbeitungssystems<br />
den entsprechenden Arbeitsbereichen in<br />
Cottbus, Essen und Gelsenkirchen in einer<br />
elektronischen Beitragsakte zur Verfügung<br />
gestellt (papierloses Büro). Rund 1,9 Millionen<br />
Arbeitgeberakten werden so bei der Minijob-<br />
Zentrale geführt. Mitteilungen an Arbeitgeber<br />
oder Beschäftigte werden über die zentrale<br />
Druckstraße in Bochum, der Hauptverwaltung<br />
der KBS erstellt und ebenso in den elektronischen<br />
Arbeitgeberakten archiviert.<br />
Durch die zu Beginn des Jahres <strong>2006</strong> wirksam<br />
gewordene Gesetzesänderung ist das Meldeund<br />
Beitragsverfahren auch für Minijobs nur<br />
noch in elektronischer Form (zum Beispiel per<br />
E-Mail) möglich. Damit verlagerte sich das<br />
hohe Aufkommen an Papier-Post zunehmend<br />
zum elektronischen Posteingang.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> wurden durchschnittlich 381.000<br />
Dokumente im Monat gescannt. Im Jahr 2005<br />
waren es noch über 750.000. Insgesamt belief<br />
sich die Zahl der gescannten Dokumente im<br />
Jahr <strong>2006</strong> auf 4.570.217 Belege, zirka halb so<br />
viele wie im Vorjahr.
Minijob-Zentrale in Zahlen<br />
Jahr <strong>2006</strong><br />
eingegangen sind rund<br />
25,8 Millionen übermittelte Sozialversicherungsmeldungen,<br />
- davon 23,2 Millionen elektronische Meldungen<br />
- davon 2,6 Millionen manuelle Meldungen<br />
21,9 Millionen übermittelte Beitragsnachweise<br />
- davon 20,8 Millionen elektronische<br />
Beitragsnachweise<br />
- davon 1,1 Millionen manuelle Beitragsnachweise<br />
3,4 Millionen Poststücke<br />
1,1 Millionen Faxbriefe<br />
2,8 Millionen Anrufe beim Service-Center<br />
1,4 Millionen Besuche der Homepage<br />
versandt wurden rund<br />
7,2 Millionen Poststücke über die Poststraße<br />
1,6 Millionen Arbeitgeber-Info-CDs<br />
130.000 Broschüren „Minijobs - Informationen für<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer“<br />
120.000 Broschüren „Minijobs in Privathaushalten“<br />
100.000 Haushaltsschecks<br />
Minijob-Zentrale<br />
107
108 Minijob-Zentrale<br />
8.3 Entwicklung der Minijobs<br />
Ende des Jahres <strong>2006</strong> waren insgesamt<br />
6,3 Millionen geringfügig entlohnte Beschäf-<br />
tigte bei der Minijob-Zentrale gemeldet,<br />
davon wurden rund 6,2 Millionen Personen im<br />
gewerblichen Bereich und rund 131.000 Personen<br />
in Privathaushalten beschäftigt. Im Vorjahr<br />
standen dagegen noch rund 117.000 Personen<br />
mehr in einem geringfügig entlohnten<br />
Beschäftigungsverhältnis. Die Gesamtzahl der<br />
gemeldeten 400-Euro-Minijobber lag Ende<br />
Dezember 2005 bei noch rund 6,4 Millionen.<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />
in Fallzahlen / Stand 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
Der zahlenmäßig leichte Rückgang der Mini-<br />
jobber bezieht sich dabei ausschließlich auf<br />
die Beschäftigten im gewerblichen Bereich.<br />
Seit Bestehen der zentralen Einzugs- und<br />
Meldestelle bei der KBS ist der Anstieg bei den<br />
über das Haushaltsscheckverfahren gemeldeten<br />
400-Euro-Minijobbern in Privathaushalten<br />
ungebrochen.<br />
Bedingt dadurch, dass einige Personen mehrere<br />
Minijobs ausüben, ist die Zahl der geringfügigen<br />
Beschäftigungsverhältnisse stets höher<br />
als die der Beschäftigten. Insgesamt waren<br />
Ende Dezember <strong>2006</strong> im Datenbestand der<br />
Minijob-Zentrale rund 6,5 Millionen geringfügige<br />
Beschäftigungsverhältnisse erfasst.<br />
Minijobs im gewerblichen Bereich<br />
Zum 31. Dezember <strong>2006</strong> waren 6.170.248<br />
geringfügig entlohnte Beschäftigte bei der<br />
West Ost Gesamt<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigte 5.404.968 765.280 6.170.248<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten 120.319 10.337 130.656<br />
Geringfügig Beschäftigte 5.525.287 775.617 6.300.904<br />
Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />
in Fallzahlen / Stand 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
Minijob-Zentrale gemeldet. Im Vergleich zum<br />
Dezember 2005 ist die Beschäftigtenzahl um<br />
2,2 Prozent zurückgegangen. Damit liegt der<br />
aktuelle Wert annähernd auf gleichem Niveau<br />
mit dem vom 31. Dezember 2003. Seinerzeit<br />
waren bei der Minijob-Zentrale 6.144.355 geringfügig<br />
entlohnte Beschäftigte verzeichnet.<br />
West Ost Gesamt<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />
5.582.519 810.285 6.392.804<br />
in Privathaushalten 128.386 11.556 139.942<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />
(insgesamt) 5.710.905 821.841 6.532.746
Im Jahresvergleich wurden mit rund<br />
6,8 Millionen Minijobbern die höchsten Beschäftigtenzahlen<br />
im Dezember 2004 erreicht.<br />
Im Quartalsvergleich des Jahres <strong>2006</strong> fällt<br />
auf, dass die Beschäftigtenzahl zunächst vom<br />
ersten zum zweiten Quartal leicht um 0,3<br />
Prozent gestiegen ist und anschließend vom<br />
zweiten zum dritten um 2,1 Prozent und vom<br />
dritten zum vierten Quartal um 1,3 Prozent<br />
– wahrscheinlich durch die Anhebung der<br />
Pauschalbeiträge zum 1. Juli <strong>2006</strong> – zurückgegangen<br />
ist.<br />
Im Dezember <strong>2006</strong> waren mit einem Anteil<br />
von 64 Prozent weit mehr Frauen geringfügig<br />
beschäftigt als Männer. Insgesamt spiegelt<br />
sich der leichte Rückgang der Beschäftigtenzahl<br />
im Vergleich zum Vorjahreswert<br />
annähernd gleich mit minus 2,3 Prozent bei<br />
den Männern und minus 2,1 Prozent bei den<br />
Frauen wider.<br />
Die große Mehrzahl der 6,2 Millionen gering-<br />
fügig entlohnten Beschäftigten – fast 88<br />
Prozent – waren zum 31. Dezember <strong>2006</strong> in<br />
Westdeutschland beschäftigt, in den östlichen<br />
Bundesländern waren es rund 12 Prozent.<br />
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich<br />
Jahres- und Quartalsvergleich<br />
März <strong>2006</strong> —— 6.372.466<br />
Juni <strong>2006</strong> —— 6.389.989<br />
September <strong>2006</strong> —— 6.253.551<br />
Dezember <strong>2006</strong> —— 6.170.248<br />
Dezember 2003 —— 6.144.355<br />
Dezember 2004 —— 6.837.866<br />
Dezember 2005 —— 6.308.732<br />
Dezember <strong>2006</strong> —— 6.170.248<br />
Quartalsvergleich Jahresvergleich<br />
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich<br />
in Fallzahlen und Prozent<br />
Veränderung zum Vorquartal<br />
(absolut) (in Prozent)<br />
Dezember <strong>2006</strong> 6.170.248 -83.303 -1,33<br />
September <strong>2006</strong> 6.253.551 -136.438 -2,14<br />
Juni <strong>2006</strong> 6.389.989 17.523 0,27<br />
März <strong>2006</strong> 6.372.466<br />
Veränderung zum Vorjahr<br />
Dezember <strong>2006</strong> 6.170.248 -138.484 -2,20<br />
Dezember 2005 6.308.732 -529.134 -7,74<br />
Dezember 2004 6.837.866 693.511 11,29<br />
Dezember 2003 6.144.355<br />
Minijob-Zentrale<br />
109
110 Minijob-Zentrale<br />
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl zeigt sich,<br />
dass die meisten 400-Euro-Minijobber in<br />
Bremen (9,3 Prozent), Baden-Württemberg<br />
(8,9 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (8,5<br />
Prozent) tätig sind. Damit geht in Bremen fast<br />
jeder zehnte Einwohner einer geringfügigen<br />
Beschäftigung nach. Die drei Bundesländer,<br />
in denen es im Verhältnis zur Einwohnerzahl<br />
die wenigsten geringfügig entlohnten<br />
Beschäftigten gibt, stellen Sachsen-Anhalt<br />
(4,0 Prozent), Brandenburg (4,2 Prozent) und<br />
Mecklenburg-Vorpommern (4,4 Prozent) dar.<br />
Am häufigsten wurden die geringfügigen Be-<br />
schäftigungen dabei in den Wirtschaftszwei-<br />
gen „Grundstücks- und Wohnungswesen“,<br />
„Handel und Instandhaltung und Reparatur<br />
von Kfz und Gebrauchsgütern“ sowie „Verarbeitendes<br />
Gewerbe“ ausgeübt.<br />
Der Altersgruppenvergleich vom Dezember<br />
<strong>2006</strong> macht deutlich, dass die 40 bis unter<br />
45-jährigen mit insgesamt 766.291 Beschäftigten<br />
die am stärksten ausgeprägte Gruppe<br />
bilden. Die wenigsten Beschäftigten gehören<br />
der Altersgruppe „60 bis unter 65 Jahre“ an.<br />
Sie zählt 390.793 Minijobber und ist im Jahresvergleich<br />
zu Dezember 2005 mit minus 9,0<br />
Prozent am stärksten zurückgegangen. Den<br />
größten Zuwachs hatte mit 5,8 Prozent die<br />
Altersgruppe der 55 bis unter 60-jährigen.<br />
Die Unterscheidung nach der Herkunft zeigt,<br />
dass der Anteil der Beschäftigten mit ausländischer<br />
Staatsbürgerschaft an der Gesamtzahl<br />
der Beschäftigten im Vergleich zu Dezember<br />
2005 leicht zugenommen hat, obwohl die<br />
Anzahl der ausländischen Beschäftigten<br />
insgesamt um 8,7 Prozent zurückgegangen<br />
ist. Im Dezember <strong>2006</strong> betrug der Anteil mit<br />
620.750 Beschäftigten nur 10,1 Prozent der<br />
Gesamtzahl, im Dezember 2005 waren es 10,8<br />
Prozent.<br />
Haushaltsscheckverfahren<br />
Am 31. Dezember <strong>2006</strong> waren bei der Minijob-<br />
Zentralen rund 131.000 geringfügig entlohnte<br />
Beschäftigte in Privathaushalten gemeldet.<br />
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />
Jahres- und Quartalsvergleich<br />
März <strong>2006</strong> —— 117.476<br />
Juni <strong>2006</strong> —— 123.512<br />
September <strong>2006</strong> —— 128.206<br />
Dezember <strong>2006</strong> —— 130.656<br />
Dezember 2003 —— 38.495<br />
Dezember 2004 —— 102.907<br />
Dezember 2005 —— 108.710<br />
Dezember <strong>2006</strong> —— 130.656<br />
Quartalsvergleich Jahresvergleich
Verglichen mit dem Vorquartal ist die Zahl der<br />
ausschließlich über das so genannte Haushaltsscheckverfahren<br />
gemeldeten 400-Euro-<br />
Minijobber um 2.450 gestiegen, was einem<br />
Plus von 1,9 Prozent entspricht. Im Jahresverlauf<br />
hat sich die Zahl der Beschäftigten<br />
konstant von einem Quartal zum nächsten<br />
erhöht. Allein im zweiten Quartal ist die<br />
Anzahl der Minijobs in Privathaushalten um<br />
rund 17.000 gestiegen. Der Vorjahreswert vom<br />
31. Dezember 2005 wuchs insgesamt um rund<br />
20 Prozent.<br />
Der Vergleich der Dezemberwerte seit der<br />
Neuregelung der Minijobs zeigt, dass die Zahl<br />
der geringfügig Beschäftigten in Privathaushalten<br />
stetig zugenommen hat. Der stärkste<br />
Zuwachs wurde mit einem Plus von knapp<br />
64.000 (167 Prozent) von Dezember 2003 zu<br />
Dezember 2004 verzeichnet.<br />
Von den insgesamt rund 131.000 geringfügig<br />
entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />
waren zum Ende des Jahres <strong>2006</strong> rund<br />
120.000 in Westdeutschland und 10.000 in<br />
Ostdeutschland beschäftigt. Gegenüber dem<br />
Vorjahr ist die Anzahl dieser Minijobber im<br />
Westen um 19,9 Prozent um im Osten um 24,2<br />
Prozent angestiegen.<br />
Hoher Frauenanteil bei den geringfügig<br />
entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />
Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />
Veränderung zum Vorquartal<br />
(absolut) (in Prozent)<br />
Dezember <strong>2006</strong> 130.656 2.450 1,91<br />
September <strong>2006</strong> 128.206 4.694 3,80<br />
Juni <strong>2006</strong> 123.512 6.036 5,14<br />
März <strong>2006</strong> 117.476<br />
Veränderung zum Vorjahr<br />
Dezember <strong>2006</strong> 130.656 21.946 20,19<br />
Dezember 2005 108.710 5.803 5,64<br />
Dezember 2004 102.907 64.412 147,33<br />
Dezember 2003 38.495<br />
Gemessen an der Einwohnerzahl entspricht<br />
das einem Anteil in Höhe von 0,18 Prozent im<br />
Westen und 0,06 Prozent im Osten. Die Anzahl<br />
der Minijobs in Privathaushalten ist allein<br />
in der ersten Jahreshälfte in Westdeutschland<br />
um rund 17 Prozent und in Ostdeutschland<br />
um rund 13 Prozent gestiegen. Ferner ist<br />
festzustellen, dass sich der Gesamtanstieg<br />
der 400-Euro-Minijobber in Privathaushalten<br />
seit Dezember 2005 bei allen Bundesländern<br />
widerspiegelt. Die größten Zuwächse<br />
gegenüber Dezember 2005 waren im Verhältnis<br />
zur Einwohnerzahl in Rheinland-Pfalz, in<br />
Schleswig-Holstein und in Niedersachsen zu<br />
verzeichnen.<br />
Der weibliche Anteil an der Gesamtzahl der<br />
geringfügig entlohnten Beschäftigten in<br />
Privathaushalt ist mit rund 93 Prozent weiterhin<br />
deutlich höher als der männliche Anteil<br />
mit rund 7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr<br />
hat sich die Gruppe der Männer um rund 22<br />
Prozent und die Gruppe der Frauen um genau<br />
20 Prozent vergrößert. Im Quartalsvergleich<br />
<strong>2006</strong> fällt auf, dass vom ersten zum zweiten<br />
Quartal die Zahl der weiblichen Beschäftigten<br />
um 4,4 Prozent und die Zahl der Männer um<br />
15,4 Prozent gestiegen ist.<br />
Minijob-Zentrale<br />
111
112 Minijob-Zentrale<br />
Im Anschluss vom zweiten zum dritten Quar-<br />
tal ist die weibliche Anzahl um 3,7 Prozent und<br />
die männliche um 5,0 Prozent gestiegen.<br />
Bei der Betrachtung der einzelnen Altersgrup-<br />
pen ist auffällig, dass die meisten 400-Euro-<br />
Minijobber in Privathaushalten zwischen<br />
40 und 55 Jahre alt sind. Die am stärksten<br />
ausgeprägte Gruppe stellen die „45 bis unter<br />
50-jährigen“ mit insgesamt 20.451 Beschäftigten<br />
dar.<br />
Entwicklung Haushaltsscheckverfahren<br />
Geringfügig entlohnte Beschäftige in Privathaushalten / in Fallzahlen<br />
26.000<br />
Insgesamt übten zum 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
112.743 deutsche und 17.913 ausländische<br />
Staatsbürger eine geringfügig entlohnte<br />
Beschäftigung im Privathaushalt aus. Mit 86,3<br />
Prozent besitzt der stark überwiegende Teil<br />
der Minijobber somit die deutsche Staatsbürgerschaft.<br />
130.656<br />
| März Dez. |<br />
2003 <strong>2006</strong>
8.4 Insolvenzen<br />
Die Zuständigkeit des Insolvenzbe-<br />
reichs der Minijob-Zentrale an den Standorten<br />
Essen und Cottbus ist grundsätzlich immer<br />
dann gegeben, wenn offensichtliche Zahlungsunfähigkeit<br />
eines Arbeitgebers vorliegt<br />
und er somit seinen Zahlungsverpflichtungen<br />
gegenüber der Minijob-Zentrale nicht nachkommt.<br />
Je nach Umfang der finanziellen Probleme und<br />
der Rolle der KBS im Verfahren, gibt es nach<br />
erfolgter Mahnung und fruchtloser Pfändung<br />
durch die Hauptzollämter eine bestimmte<br />
Reihenfolge von Bearbeitungsschritten:<br />
vorläufiges Insolvenzverfahren – die Minijob-Zentrale,<br />
ein anderer Gläubiger oder<br />
der Arbeitgeber haben die Eröffnung des<br />
Insolvenzverfahrens beim zuständigen<br />
Amtsgericht beantragt, ein vorläufiger<br />
Insolvenzverwalter oder ein Gutachter<br />
werden eingesetzt,<br />
Eröffnung des Insolvenzverfahrens oder<br />
Abweisung des Insolvenzverfahrens<br />
mangels Masse oder<br />
Laufende Fälle im Insolvenzbereich<br />
Vergleich Dezember 2003 bis <strong>2006</strong><br />
Weiterführung des Betriebes und Rücknahme<br />
des Insolvenzantrages oder<br />
Betriebseinstellung ohne Insolvenzverfahren,<br />
gegebenenfalls Prüfung der Geschäftsführerhaftung.<br />
Dezember 2003 —— 5.950<br />
Dezember 2004 —— 21.634<br />
Dezember 2005 —— 43.989<br />
Dezember <strong>2006</strong> —— 56.762<br />
Pauschalbeiträge, die in den letzten drei Monaten<br />
vor der Eröffnung der Insolvenz, der Abweisung<br />
mangels Masse oder der Betriebseinstellung<br />
nicht gezahlt werden, beantragt die<br />
Minijob-Zentrale im Rahmen des Insolvenzgeldes<br />
bei den Agenturen für Arbeit.<br />
Des Weiteren werden bei bereits eröffneten<br />
Insolvenzverfahren die Gesamtforderungen<br />
bei dem Insolvenzverwalter angemeldet. Nach<br />
Abschluss des Insolvenzverfahrens erhalten<br />
die Gläubiger aus der noch vorhandenen Insolvenzmasse<br />
entweder den vollen geschuldeten<br />
Betrag, oder – falls nicht genug Masse vorhanden<br />
ist – einen Anteil ihrer angemeldeten<br />
Forderung nach einer bestimmten Quote.<br />
Minijob-Zentrale<br />
113
114 Minijob-Zentrale<br />
Laufende Fälle <strong>2006</strong> im Insolvenzbereich<br />
nach Fallgruppen / Stichtag 31. Dezember <strong>2006</strong><br />
eröffnete Insolvenzverfahren —— 36.053<br />
Betriebseinstellung —— 8.383<br />
fruchtlose Pfändung —— 6.381<br />
Abweisung mangels Masse —— 5.007<br />
vorläufige Insolvenzverfahren —— 800<br />
Geschäftsführerhaftung<br />
—— 138
9<br />
haushalt, finanzen und datenverarbeitung<br />
9.1 Haushalt <strong>2006</strong> | 116<br />
9.2 Finanzentwicklung <strong>2006</strong> | 117<br />
9.3 Controlling | 134<br />
9.4 Datenverarbeitung | 136
116 Haushalt und Finanzen<br />
9.1 Haushalt <strong>2006</strong><br />
Grundlage für die Haushalts- und Wirt-<br />
schaftsführung im Jahre <strong>2006</strong> war der von der<br />
Vertreterversammlung verabschiedete und<br />
von der Bundesregierung genehmigte Haushaltsplan<br />
mit einem Gesamtausgabenvolumen<br />
von 23,635 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr fiel dieses um 885,8 Millionen<br />
Euro (+ 3,9 Prozent) höher aus. Dieser Haushaltsplan<br />
war der erste von der neuen Selbstverwaltung<br />
des fusionierten Trägers verabschiedete.<br />
Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen für<br />
den Bereich der Krankenhäuser ein Ausgabenvolumen<br />
von 330,8 Millionen Euro und für<br />
Aufteilung Ausgabenvolumen Haushalt <strong>2006</strong>*<br />
in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 23,635 Milliarden Euro)<br />
Krankenversicherung —— 4,664<br />
Pflegeversicherung —— 1,101<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 15,065<br />
Allgemeine Rentenversicherung —— 2,805<br />
* „originärer“ Haushalt (ohne durchlaufende Posten und Anlagen)<br />
die Eigenbetriebe der Rentenversicherung ein<br />
Betrag von 55,1 Millionen Euro etatisiert.<br />
Hinzu kommen die Beträge für die Renten-Zu-<br />
satzversicherung in Höhe von 644,2 Millio-<br />
nen Euro und die Arbeitgeberversicherung<br />
Krankheit/Mutterschaft mit 8,0 Millionen<br />
Euro. Weiterhin waren Pauschalbeiträge und<br />
Pauschsteuern von 4,468 Milliarden Euro aus<br />
geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />
(Minijobs) veranschlagt.
Vermögen<br />
9.2 Finanzentwicklung <strong>2006</strong><br />
Krankenversicherung<br />
Die Vermögensübersicht der Krankenversicherung<br />
zum 31. Dezember <strong>2006</strong> weist eine<br />
Bilanzsumme von insgesamt 1,94 Milliarden<br />
Euro aus; sie liegt damit um 130,6 Millionen<br />
Euro unter dem Vorjahresniveau. Das Reinvermögen,<br />
das in den Kontengruppen 09/19<br />
(Überschuss der Aktiva/Passiva) ausgewiesen<br />
ist und im betriebswirtschaftlichen Sinne als<br />
Eigenkapital bezeichnet wird, hat sich durch<br />
den Fehlbetrag des Jahres <strong>2006</strong> von 133,7<br />
Krankenversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ____________ 2,3 4,0<br />
01 Kurzfristige<br />
Geldanlagen ___________ 909,7 1.016,6<br />
02 Forderungen ___________ 200,9 256,5<br />
04 Andere Geldanlagen ______ 90,5 68,2<br />
05 Zeitliche<br />
Rechnungsabgrenzung _____ 2,6 2,5<br />
06 Sonstige Aktiva __________ 0,0 0,0<br />
07 Bestände des<br />
Verwaltungsvermögens __ 506,6 503,5<br />
08 Dem AAG-Sondervermögen<br />
zuzuordnende Forderungen 105,6 102,2<br />
09 Überschuss der Passiva ___ 122,7 118,0<br />
Millionen Euro auf 763,0 Millionen Euro vermindert.<br />
Die Höhe der Rücklage entspricht 50<br />
Prozent einer Monatsausgabe. Der Zahlungsmittelkredit<br />
(Kontengruppe 10) resultiert aus<br />
einer Änderung der Bilanzierungsvorschriften<br />
und weist den von der Krankenversicherung<br />
verwalteten Barmittelbestand des Sondervermögens<br />
der Arbeitgeberversicherung Krankheit/Mutterschaft<br />
für die Aufgaben nach dem<br />
Aufwendungsausgleichsgesetz (AAG) aus.<br />
10 Zahlungsmittelkredite _______ 0,1 0,0<br />
11 Kurzfristige Kredite _________ 0,0 0,0<br />
12 Kurzfristige<br />
Verpflichtungen __________ 620,0 593,9<br />
14 Andere Verpflichtungen ______ 0,0 0,0<br />
15 Zeitliche<br />
Rechnungsabgrenzung _____ 170,3 163,4<br />
16 Sonstige Passiva ____________ 3,8 0,0<br />
17 Dem Verwaltungsvermögen<br />
zuzuordnende<br />
Verpflichtungen __________ 155,4 168,3<br />
18 Dem AAG-Sondervermögen<br />
zuzuordnende<br />
Verpflichtungen ____________ 5,2 2,2<br />
19 Reinvermögen (Überschuss<br />
der Aktiva) ______________ 986,1 1.143,7<br />
davon:<br />
- Betriebsmittel _________ (231,7) (179,1)<br />
- Rücklage _____________ (191,6) (382,1)<br />
- Verwaltungsvermögen ___ (462,3) (453,5)<br />
- Sondervermögen nach<br />
dem AAG _____________ (100,5) (129,0)<br />
Summe der Aktiva 1.940,9 2.071,5 Summe der Passiva 1.940,9 2.071,5<br />
Haushalt und Finanzen<br />
117
118 Haushalt und Finanzen<br />
Erfolgsrechnung<br />
Höhere Ausgaben für ärztliche Behandlung<br />
und Krankenhausbehandlung<br />
Die Gesamtsituation der Krankenversicherung<br />
hat sich im Jahr <strong>2006</strong> negativ entwickelt. Bei<br />
einer bundesweiten Betrachtung ergibt sich<br />
ein Defizit von 133,7 Millionen Euro. Ursächlich<br />
hierfür sind neben dem bis zum 30. September<br />
<strong>2006</strong> (für aktive Mitglieder) bzw. 31.<br />
Dezember <strong>2006</strong> (für Rentner) äußerst geringen<br />
allgemeinen Beitragsatz unter anderem Mehrausgaben<br />
für die ärztliche Behandlung sowie<br />
bei der Krankenhausbehandlung.<br />
Insgesamt haben sich die Einnahmen in der<br />
Krankenversicherung gegenüber dem Vorjahr<br />
um 123,1 Millionen Euro oder 2,8 Prozent auf<br />
4,53 Milliarden Euro erhöht. Bei den Beiträgen<br />
ist ein Anstieg von 11,7 Millionen Euro oder 0,5<br />
Prozent zu verzeichnen. In diesen Mehreinnahmen<br />
ist die zum 1. Oktober <strong>2006</strong> wirksam<br />
gewordene Beitragssatzerhöhung für die aktiven<br />
Mitglieder von 1,2 Prozent-Punkten enthalten.<br />
Die Beitragssatzveränderungen für die<br />
Rentner wirken sich erst ab dem 1. Januar 2007<br />
aus. Aus den Finanzausgleichen Risikostrukturausgleich<br />
und Risikopool sind Einnahmen<br />
von 1,78 Milliarden Euro (+ 141,6 Millionen Euro<br />
gegenüber dem Jahr <strong>2006</strong>) ausgewiesen.<br />
Ausgabenentwicklung Krankenversicherung <strong>2006</strong><br />
je Versicherten / in Prozent<br />
<strong>2006</strong> 2005<br />
Ärztliche Behandlung __________________________________________________ 6,9 0,7<br />
Zahnärztliche Behandlung ______________________________________________ 8,1 - 4,7<br />
Zahnersatz ___________________________________________________________ 10,7 - 31,4<br />
Arzneimittel … aus Apotheken *) __________________________________________ 0,7 -0,5<br />
Heil- und Hilfsmittel … von anderen Stellen ________________________________ 0,4 2,5<br />
Krankenhausbehandlung *) ______________________________________________ 3,8 3,3<br />
Krankengeld **) ________________________________________________________ - 5,0 0,4<br />
Rehabilitation/Anschlussrehabilitation ____________________________________ - 0,8 6,5<br />
Häusliche Krankenpflege ________________________________________________ 5,4 4,5<br />
Fahrkosten ___________________________________________________________ 1,5 9,0<br />
Leistungsausgaben insgesamt ___________________________________________ 3,7 3,4<br />
*) einschl. Ausgaben im Rahmen der integrierten Versorgung<br />
**) auf Mitglieder der Krankenversicherung der Aktiven bezogen<br />
Positiv wirkt sich die Beteiligung des Bundes<br />
an den Aufwendungen für versicherungsfremde<br />
Leistungen gemäß § 221 SGB V aus.<br />
Die Ausgaben der Krankenversicherung sind<br />
im Jahre <strong>2006</strong> gegenüber dem Vorjahr von<br />
4,52 Milliarden Euro auf 4,67 Milliarden Euro<br />
angewachsen; das sind 143,2 Millionen Euro<br />
bzw. 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Je Versicherten sind die Leistungsausgaben<br />
von 2 975,57 Euro im Jahr 2005 auf<br />
3 086,85 Euro im Jahr <strong>2006</strong>, also um 111,28<br />
Euro oder 3,7 Prozent angestiegen. Dieser<br />
Ausgabenanstieg ist im Wesentlichen auf den<br />
Kostenanstieg bei ärztlicher Behandlung (+ 6,9<br />
Prozent), Zahnärzte/Zahnersatz (+ 9,1 Prozent)<br />
und Krankenhausbehandlung (+ 3,8 Prozent)<br />
zurückzuführen. Der zurückhaltende Anstieg<br />
bei den Arzneikosten im Vergleich zum<br />
Vorjahr (+ 0,7 Prozent) dürfte auf das zum 1.<br />
Mai <strong>2006</strong> in Kraft getretene Arzneimittel-Wirtschaftlichkeitsgesetz<br />
(AVWG) zurückzuführen<br />
sein.
Krankenversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
20 Beiträge für versicherungspflichtige<br />
Mitglieder ___ 2.427,5 2.422,2<br />
21 Beiträge der versicherungsberechtigten<br />
Mitglieder ___173,5 168,6<br />
22 Beiträge für Rehabilitanden __3,2 3,7<br />
27 Beiträge aus geringfügiger<br />
Beschäftigung ____________0,0 - 0,1<br />
28 Säumniszuschläge auf Beiträge<br />
der KV __________________2,2 0,3<br />
30 Vermögenserträge ________25,9 35,8<br />
31 Rechnungsmäßiger Überschuss<br />
der Eigenbetriebe __________1,5 1,5<br />
32/34 Erstattungen Dritter ______26,3 22,0<br />
35 Bußgelder _______________0,0 0,0<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva _________4,4 0,1<br />
37 Einnahmen aus<br />
Finanzausgleichen _____ 1.777,8 1.636,2<br />
38 Ausgleichszahlungen und<br />
Einbehalte _______________0,0 0,0<br />
39 Sonstige Einnahmen ______91,4 120,3<br />
40 Ärztliche Behandlung ____614,7 576,0<br />
41 Zahnärztliche Behandlung _110,2 102,1<br />
42 Zahnersatz _____________68,5 62,0<br />
43 Arznei-, Verband-, Heil- und<br />
Hilfsmittel aus Apotheken _852,6 860,9<br />
44/45 Heil- und Hilfsmittel … von<br />
anderen Stellen _________230,0 229,2<br />
46 Krankenhausbehandlung 1.825,2 1.784,6<br />
47 Krankengeld und Beiträge<br />
aus Krankengeld _________89,0 91,7<br />
48 Aufwendungen für Leistungen<br />
im Ausland _____________14,1 9,3<br />
49 Fahrkosten _____________128,0 126,3<br />
50 Vorsorge- und Reha-Leistungen<br />
- einschließlich<br />
Anschluss-Reha __________87,9 88,7<br />
51 Soziale Dienste, Prävention<br />
und Selbsthilfe __________26,4 20,0<br />
56 Haushaltshilfe und häusliche<br />
Krankenpflege __________122,4 116,2<br />
57 Integrierte Versorgung ____202,1 156,5<br />
52 - 55<br />
58/59 }<br />
Sonstige Leistungen ______77,4 70,1<br />
67 Ausgaben für<br />
Finanzausgleiche _________26,5 32,1<br />
69 Verwaltungskosten ______160,7 165,9<br />
60 - 69 Sonstige Aufwendungen ___31,7 32,6<br />
Summe der Erträge 4.533,7 4.410,6 Summe der Aufwendungen 4.667,4 4.524,2<br />
Haushalt und Finanzen<br />
119
120 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Erfolgsrechnung<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />
Die Bilanz der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
weist zum Jahresende <strong>2006</strong> eine<br />
Bilanzsumme von 1,74 Milliarden Euro aus; das<br />
sind 18,0 Millionen Euro (1,0 Prozent) mehr als<br />
im Vorjahr.<br />
Der beim Eigenkapital zu verzeichnende<br />
Anstieg um 0,2 Millionen Euro (0,1 Prozent)<br />
auf 297,7 Millionen Euro ist im Wesentlichen<br />
auf eine Zunahme des Verwaltungsvermögens<br />
zurückzuführen. Die Rücklage nach § 293 SGB<br />
VI zeigt weiterhin abnehmende Tendenz.<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ____________ 4,8 7,5<br />
01 Termin- und Spareinlagen _ 456,3 393,0<br />
02/03 Forderungen ____________ 35,7 52,9<br />
04 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _ 0,0 0,0<br />
05 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit von<br />
über 4 Jahren _____________ 0,0 0,0<br />
06 Darlehen ________________ 0,0 0,0<br />
07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />
Versorgungsrücklage und<br />
Beteiligungen ____________ 5,2 4,9<br />
08 Verwaltungsvermögen ____ 111,4 111,0<br />
09 Rechnungsabgrenzung und<br />
sonstige Aktiva _______ 1.128,3 1.154,4<br />
11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />
12/13 Verpflichtungen _________ 283,6 245,9<br />
14 Verwahrungen ____________ 9,8 21,6<br />
15 Versorgungsrücklage _______ 4,3 3,7<br />
16 Aufgenommene Darlehen<br />
und Liquiditätsabhilfe<br />
des Bundes ______________ 0,0 0,0<br />
17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />
18 Rechnungsabgrenzung und<br />
19<br />
sonstige Passiva _______1.146,3 1.155,00<br />
Reinvermögen (Überschuss<br />
der Aktiva) _____________ 297,7<br />
davon:<br />
297,5<br />
- Verwaltungsvermögen __ (111,4)<br />
- Rücklage nach<br />
(111,0)<br />
- § 293 SGB VI ____________ (0,9) (1,1)<br />
- Sonstiges Reinvermögen (185,4) (185,4)<br />
Summe der Aktiva 1.741,7 1.723,7 Summe der Passiva 1.741,7 1.723,7<br />
Insgesamt hat die knappschaftliche Rentenversicherung<br />
im Berichtsjahr Ausgaben in<br />
Höhe von 14,64 Milliarden Euro geleistet; das<br />
sind 156,8 Millionen Euro (1,1 Prozent) weniger<br />
als im Vorjahr.<br />
Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die<br />
niedrigeren Rentenaufwendungen zurückzuführen,<br />
da bei gestiegenem Rentenbestand<br />
die - im Regelfall höheren - Rentenanteile<br />
der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />
gesunken sind. Entsprechend sind auch die<br />
Ausgaben für die Krankenversicherung der<br />
Rentner gesunken.<br />
Für Renten, Zusatzleistungen und Beitrags-<br />
erstattungen wurden 13,46 Milliarden Euro<br />
und somit 66,0 Millionen Euro (0,5 Prozent)<br />
weniger als im Jahr 2005 verausgabt.<br />
Die Aufwendungen für Leistungen zur medi-<br />
zinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am<br />
Arbeitsleben haben von 116,4 Millionen Euro<br />
gegenüber dem Jahr 2005 um 9,3 Millionen<br />
Euro oder 7,4 Prozent abgenommen.
Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang<br />
bei den Ausgaben für Leistungen zur Teilhabe<br />
am Arbeitsleben zurückzuführen.<br />
Auf der Einnahmenseite haben sich die<br />
Pflichtbeiträge um 94,7 Millionen Euro<br />
(9,7 Prozent) auf 1,07 Milliarden Euro erhöht.<br />
Ursächlich hierfür ist die Neuregelung zum<br />
1. Januar <strong>2006</strong> über die Fälligkeit des Gesamtsozialversicherungsbeitrages.<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
20/22 Pflichtbeiträge ________ 1.068,8 974,1<br />
21 Freiwillige Beiträge _______ 0,0 0,0<br />
23 Sonstige Beiträge _________ 0,3 0,2<br />
24 Einnahmen aus Schadensersatzansprüchen<br />
aus dem Beitragseinzugsverfahren,<br />
Buß- und<br />
Zwangsgelder ___________ 2,0 2,5<br />
25 Einnahmen aus<br />
Bundesmitteln ________ 6.448,8 6.831,2<br />
26 Erstattungen von den<br />
Versorgungsstellen ______ 22,2 26,8<br />
30/31 Zinsen und sonstige<br />
Vermögenserträge ________ 6,6 5,4<br />
33-35 Ersatz und<br />
Erstattungen Dritter ___ 7.090,5 6.955,7<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />
39 Sonstige Einnahmen ______ 0,3 0,4<br />
<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung weist<br />
mehr Rentner als Aktiv-Versicherte auf<br />
Aufgrund der bekannten ungünstigen<br />
Versichertenstruktur der knappschaftlichen<br />
Rentenversicherung - auf 100 Aktiv-Versicherte<br />
entfallen ca. 800 Rentner, während in der allgemeinen<br />
Rentenversicherung ein Verhältnis<br />
von 100 Aktiven zu ca. 50 Rentnern vorliegt -,<br />
mussten wiederum erhebliche Mittel aus dem<br />
Bundeshaushalt zur Defizitdeckung gemäß<br />
§ 215 SGB VI herangezogen werden. Der<br />
Bundeszuschuss betrug im Jahre <strong>2006</strong><br />
6,45 Milliarden Euro, das sind 382,4 Millionen<br />
Euro oder 5,6 Prozent weniger als im Vorjahr.<br />
40-47 Leistungen zur Teilhabe __ 116,4 125,7<br />
51/54 Renten/Rentenanteile<br />
sowie Zusatzleistungen<br />
der allg. RV __________ 5.003,4 4.865,9<br />
52/55 Renten/Rentenanteile<br />
sowie Zusatzleistungen<br />
der kn. RV ___________ 8.157,6 8.344,0<br />
53 Sonstige Rentenleistungen 302,3 319,3<br />
56 Aufwendungen für die PVdR 0,0 0,0<br />
58 Aufwendungen für die KVdR 879,2 941,1<br />
59 Beitragserstattungen ______ 0,6 0,6<br />
60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />
Vermögensaufwendungen _ - 0,1 0,4<br />
66 Verluste der<br />
Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />
69 Verwaltungskosten sowie<br />
sonstige Aufwendungen _ 180,1 199,3<br />
Summe der Erträge 14.639,5 14.796,3 Summe der Aufwendungen 14.639,5 14.796,3<br />
Haushalt und Finanzen<br />
121
122 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Erfolgsrechnung<br />
Allgemeine Rentenversicherung<br />
Die Bilanz der allgemeinen Rentenversicherung<br />
weist zum Jahresende <strong>2006</strong> eine Bilanzsumme<br />
von 398,7 Millionen Euro aus; das sind<br />
127,0 Millionen Euro (46,7 Prozent) mehr als im<br />
Vorjahr.<br />
Der beim Reinvermögen zu verzeichnende<br />
Anstieg um 184,2 Millionen Euro auf 231,4 Mil-<br />
lionen Euro ist auf den Überschuss der Erfolgs-<br />
rechnung in gleicher Höhe zurückzuführen.<br />
Insgesamt sind im Bereich der allgemeinen<br />
Rentenversicherung im Berichtsjahr Ausgaben<br />
in Höhe von 3,01 Milliarden Euro zu<br />
Allgemeine Rentenversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und Giroguthaben _1,5 6,0<br />
01 Termin- und Spareinlagen ___6,0 19,6<br />
02/03 Forderungen ___________164,0 128,1<br />
04 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _0,0 0,0<br />
05 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit über 4 Jahre ___0,0 0,0<br />
06 Darlehen ________________0,0 0,0<br />
07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />
Versorgungsrücklage<br />
und Beteiligungen _________0,4 0,4<br />
08 Verwaltungsvermögen _____69,5 67,3<br />
09 Rechnungsabgrenzung und<br />
sonstige Aktiva _________157,3 50,3<br />
11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />
12/13 Verpflichtungen __________ 14,9 215,4<br />
14 Verwahrungen ____________ 3,0 0,4<br />
15 Versorgungsrücklage _______ 0,4 0,3<br />
16 Aufgenommene Darlehen und<br />
Liquiditätshilfe des Bundes __ 2,1 2,5<br />
17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />
18 Rechnungsabgrenzung und<br />
sonstige Passiva ________ 146,9 5,9<br />
19 Reinvermögen (Überschuss<br />
der Aktiva) _____________ 231,4<br />
davon:<br />
47,2<br />
- Verwaltungsvermögen ___ (69,5)<br />
- Nachhaltigkeitsrücklage nach<br />
(67,3)<br />
§ 216 SGB VI __________ (101,7) (5,6)<br />
- Sonstige Reinvermögen __ (60,2) (- 25,7)<br />
Summe der Aktiva 398,7 271,7 Summe der Passiva 398,7 271,7<br />
verzeichnen; das sind 240,2 Millionen Euro<br />
oder 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser<br />
Anstieg beruht im Wesentlichen auf erhöhten<br />
Abführungen im Rahmen des Finanzver-<br />
bundes in der allgemeinen Rentenversiche-<br />
rung. Der Überschuss der erfolgswirksamen<br />
Einnahmen in Höhe von 184,2 Millionen Euro<br />
wird in der Kontengruppe 68 – Ausgleich der<br />
Erfolgsrechnung – nachgewiesen.<br />
Für Renten, Zusatzleistungen, Leistungen für<br />
Kindererziehung und Beitragserstattungen<br />
wurden 2,23 Milliarden Euro und somit 3,0<br />
Millionen Euro (0,1 Prozent) weniger als im<br />
Jahr 2005 verausgabt.<br />
Die Aufwendungen für Leistungen zur medi-<br />
zinischen Rehabilitation und zur Teilhabe am<br />
Arbeitsleben haben sich mit 82,1 Millionen<br />
Euro gegenüber dem Jahr 2005 um 24,8 Millionen<br />
Euro oder 43,3 Prozent erhöht.
Ursächlich hierfür ist vor allem die hohe Inanspruchnahme<br />
der Leistungen aufgrund des<br />
starken Anstiegs der Versichertenzahl.<br />
Auf der Einnahmenseite ist bei den Pflicht-<br />
beiträgen ein Anstieg um 318,1 Millionen<br />
Euro oder 17,7 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro<br />
festzustellen; dies ist im Wesentlichen auf die<br />
aktualisierte schlüsselmäßige Aufteilung der<br />
Allgemeine Rentenversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
20/22 Pflichtbeiträge ________ 2.114,7 1.796,7<br />
21 Freiwillige Beiträge ______ 17,1 6,2<br />
23 Sonstige Beiträge _________ 4,2 0,6<br />
24 Einnahmen aus Schadensersatzansprüchen<br />
aus dem Beitragseinzugsverfahren,<br />
Buß- und<br />
Zwangsgelder ___________ 0,4 0,0<br />
25 Einnahmen aus<br />
Bundesmitteln _________ 597,5 646,6<br />
26 Erstattungen von den<br />
Versorgungsdienststellen __ 7,7 8,0<br />
30/31 Zinsen und sonstige<br />
Vermögenserträge ________ 2,4 3,2<br />
33-35 Ersatz und<br />
Erstattungen Dritter _____ 10,7 10,2<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />
37 Einnahmen aus dem<br />
Finanzverbund _________ 441,4 69,6<br />
38 Ausgleich der Erfolgsrechnung<br />
_______________ 0,0 229,0<br />
39 Sonstige Einnahmen ______ 0,0 1,6<br />
Pflichtbeiträge über die Einzugsstellen auf die<br />
Rentenversicherungsträger sowie die Neuregelung<br />
der Beitragsfälligkeit zum 1. Januar <strong>2006</strong><br />
zurückzuführen.<br />
Die Einnahmen aus Bundesmitteln haben im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 49,1 Millionen Euro<br />
(7,6 Prozent) auf 597,5 Millionen Euro abgenommen.<br />
40-47 Leistungen zur Teilhabe ___ 82,1 57,3<br />
50/54 Durch die Post gezahlte<br />
Renten sowie Zusatzleistungen<br />
und Leistungen<br />
für Kindererziehung ____ 2.152,4 2.160,1<br />
51 Unmittelbar gezahlte<br />
Renten _________________ 3,0 2,7<br />
53 Sonstige Rentenleistungen 76,4 72,0<br />
56 Aufwendungen für die Pflegeversicherung<br />
der Rentner ___ 0,0 0,0<br />
57 Überführte Leistungen aus<br />
Zusatz- und Sonderversorgungssystemen<br />
nach dem AAÜG und<br />
gleichgestellte Leistungen nach<br />
dem ZVsG ______________ 0,0 41,1<br />
58 Aufwendungen für die KVdR 143,5 148,4<br />
59 Beitragserstattungen ______ 1,2 1,2<br />
60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />
Vermögensaufwendungen __ 0,0 0,0<br />
66 Verluste der<br />
Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />
67 Ausgaben für den<br />
Finanzverbund _________ 478,2 209,1<br />
68 Ausgleich der Erfolgsrechnung<br />
_____________ 184,2 0,0<br />
69 Sonstige Aufwendungen __ 75,1 79,8<br />
Summe der Erträge 3.196,1 2.771,7 Summe der Aufwendungen 3.196,1 2.771,7<br />
Haushalt und Finanzen<br />
123
124 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Erfolgsrechnung<br />
Pflegeversicherung<br />
Für die vollstationäre Pflege wurden<br />
mehr als 500 Millionen Euro aufgewandt<br />
Die Vermögensübersicht der Pflegeversi-<br />
cherung zum 31. Dezember <strong>2006</strong> weist eine<br />
Bilanzsumme von 182,9 Millionen Euro aus.<br />
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 12,2<br />
Millionen Euro erklärt sich im Wesentlichen<br />
durch den erfolgswirksamen Fehlbetrag des<br />
Jahres <strong>2006</strong> in Höhe von 12,0 Millionen Euro.<br />
Die Anpassungen der Betriebsmittel und der<br />
Rücklage erfolgten in der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Höhe.<br />
Wie im Vorjahr lag auch im Rechnungsjahr<br />
<strong>2006</strong> der Schwerpunkt der Ausgaben mit<br />
509,4 Millionen Euro im Bereich der vollstationären<br />
Pflege; in diesem Bereich ergab sich<br />
ein Anstieg von 9,2 Millionen Euro bzw.<br />
1,8 Prozent.<br />
Das Ausgabenvolumen für Pflegegeld hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig entwickelt,<br />
dennoch stellt es mit 245,9 Millionen<br />
Euro weiterhin den Hauptanteil der Ausgaben<br />
für die ambulante Pflege dar.<br />
Pflegeversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ____________ 1,4 1,2<br />
01 Kurzfristige Geldanlagen ___ 70,1 78,7<br />
02 Forderungen ____________ 83,3 89,1<br />
04 Andere Geldanlagen ________ 6,9 5,3<br />
05 Zeitliche Rechnungsabgrenzung<br />
_____________ 21,2 20,8<br />
06 Sonstige Aktiva ___________ 0,0 0,0<br />
09 Überschuss der Passiva _____ 0,0 0,0<br />
Der Rückgang ist durch eine verringerte Inanspruchnahme<br />
des Pflegegeldes bei gleichzeitig<br />
erhöhter Gewährung von Pflegesachleistungen<br />
bedingt. Ein Ausgabenrückgang lässt<br />
sich bei den Leistungen für Pflegepersonen<br />
feststellen. Hier wurden 65,0 Millionen Euro<br />
verausgabt; das sind 3,1 Millionen Euro weniger<br />
als im Vorjahr. Wegen der relativ hohen<br />
Rentnerzahl besteht bei der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein<br />
stärkeres Versicherungsrisiko und damit ein<br />
höheres Ausgabenniveau als im Bundesdurchschnitt.<br />
Die anfallenden Ausgaben können<br />
nicht allein aus den eigenen Beitragseinnahmen<br />
bestritten werden.<br />
Ein für derartige Fälle beim Bundesversicherungsamt<br />
eingerichteter Ausgleichsfonds<br />
(§ 66 SGB XI) korrigiert diese ungünstige Versichertenstruktur<br />
durch monatliche Finanzzuweisungen.<br />
So hat die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Jahre<br />
<strong>2006</strong> rund 686,1 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds<br />
zur Finanzierung ihrer Ausgaben<br />
zugewiesen bekommen.<br />
10 Zahlungsmittelkredite ______ 0,0 0,0<br />
11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />
12 Kurzfristige Verpflichtungen 25,7 25,3<br />
15 Zeitliche Rechnungsabgrenzung<br />
_____________ 17,8 18,4<br />
16 Sonstige Passiva __________ 0,0 0,0<br />
19 Reinvermögen<br />
(Überschuss der Aktiva) ___ 139,4 151,4<br />
davon:<br />
- Betriebsmittel _________ (93,5) (104,8)<br />
- Rücklage _____________ (45,9) (46,6)<br />
Summe der Aktiva 182,9 195,1 Summe der Passiva 182,9 195,1
Pflegeversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
20 Beiträge für versicherungspflichtige<br />
Mitglieder _____ 134,9 134,5<br />
21 Beiträge der freiwilligen<br />
Mitglieder _______________ 0,0 0,0<br />
28 Säumniszuschläge auf<br />
Beiträge der PV ___________ 0,2 0,3<br />
30 Vermögenserträge _________ 2,2 1,3<br />
34 Einnahmen aus Ersatzansprüchen<br />
gegen Dritte _____________ 1,5 1,2<br />
35 Bußgelder _______________ 0,0 0,0<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva _________ 0,0 0,0<br />
37 Einnahmen aus dem<br />
Finanzausgleich _________ 686,1 696,7<br />
37 Beiträge aus knappschaftlichen<br />
Renten ________________ 221,6 222,9<br />
39 Sonstige Einnahmen _______ 0,0 0,0<br />
90 Entnahme aus der Rücklage<br />
und den Betriebsmitteln ____ 12,0 –<br />
40 - 44 Leistungen bei häuslicher<br />
Pflege ________________ 416,2 420,1<br />
45 Leistungen für Pflegepersonen<br />
_______________ 65,0 68,1<br />
46 - 47 Häusliche Beratungseinsätze<br />
und zusätzliche Betreuungsleistungen<br />
_______________ 4,0 3,8<br />
50 - 51 Teilstationäre Pflege und<br />
Kurzzeitpflege ___________ 17,4 17,0<br />
52 - 54 Vollstationäre Pflege _____ 509,4 500,2<br />
55 Pflege in vollstationären<br />
Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />
____________________ 6,9 6,6<br />
58 Aufwendungen für Leistungen<br />
im Ausland ______________ 0,0 0,0<br />
69 Sonstige Aufwendungen ____ 0,1 0,1<br />
70/75 Verwaltungskosten _______ 39,5 39,6<br />
91 Zuführung zur Rücklage und<br />
zu den Betriebsmitteln _______– 1,4<br />
Summe der Erträge 1.058,5 1.056,9 Summe der Aufwendungen 1.058,5 1.056,9<br />
Haushalt und Finanzen<br />
125
126 Haushalt und Finanzen<br />
Renten-Zusatzversicherung<br />
Die Einnahmen, Leistungsaufwendungen<br />
und die aus Einnahmen zu finanzierenden<br />
Verwaltungsausgaben der Renten-Zusatzversicherung<br />
bei der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> sind getrennt von<br />
ihrem sonstigen Vermögen in einem Sondervermögen<br />
zu verwalten.<br />
Für die Renten-Zusatzversicherung gilt ab<br />
dem 1. August 1979 ein unterschiedliches<br />
Leistungsrecht, das für den Altrentenbestand<br />
zum 31. Juli 1979 im Teil C und für Versicherte<br />
und Neurentner ab 1. August 1979 im Teil D der<br />
Anlage 7 zu § 95 der Satzung geregelt ist.<br />
Grundlage für die Haushaltsführung im Rech-<br />
nungsjahr <strong>2006</strong> war der von der Vertrterversammlung<br />
festgestellte Nachweis der Einnah-<br />
Renten-Zusatzversicherung<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ____________ 4,9 0,4<br />
01 Termin- und Spareinlagen __ 35,8 43,2<br />
02/03 Forderungen _____________ 1,8 0,0<br />
04 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _ 0,0 0,0<br />
05 Schuldverschreibungen mit<br />
einer Laufzeit von<br />
über 4 Jahren _____________ 0,0 0,0<br />
06 Darlehen ________________ 0,0 0,0<br />
07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />
Versorgungsrücklage und<br />
Beteiligungen ____________ 0,2 0,1<br />
08 Verwaltungsvermögen ______ 0,7 0,9<br />
09 Rechnungsabgrenzung und<br />
sonstige Aktiva __________ 40,7 31,6<br />
men und Ausgaben der Renten-Zusatzversicherung<br />
für das Haushaltsjahr <strong>2006</strong> mit einem<br />
Gesamtvolumen von 644,2 Millionen Euro.<br />
Zum Jahresende <strong>2006</strong> ergibt sich in der<br />
gesamten Renten-Zusatzversicherung eine<br />
Bilanzsumme von 84,1 Millionen Euro. Das<br />
Reinvermögen ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
um 2,7 Millionen Euro (3,3 Prozent)<br />
auf 80,2 Millionen Euro gesunken. Wesentliche<br />
Ursache hierfür ist die Verlängerung des<br />
Deckungsabschnitts im Bereich des Teils D<br />
„Übrige Beteiligte“ um 2 Jahre bis Ende <strong>2006</strong>.<br />
Die Aufwendungen der Renten-Zusatzversi-<br />
cherung betragen insgesamt 634,9 Millionen<br />
Euro, wobei die Rentenausgaben in Höhe von<br />
616,7 Millionen Euro (97,1 Prozent) die größte<br />
Ausgabenposition darstellen.<br />
11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />
12/13 Verpflichtungen ___________ 3,3 1,2<br />
14 Verwahrungen ____________ 0,5 - 8,0<br />
15 Versorgungsrücklage _______ 0,1 0,1<br />
16 Aufgenommene Darlehen ___ 0,0 0,0<br />
17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />
18 Rechnungsabgrenzung und<br />
sonstige Passiva __________ 0,0 0,0<br />
19 Reinvermögen (Überschuss<br />
der Aktiva) ______________ 80,2 82,9<br />
davon:<br />
- Verwaltungsvermögen ____ (0,7) (0,9)<br />
- Rücklage _____________ (40,2) (51,5)<br />
- Sonstiges Reinvermögen _ (39,3) (30,5)<br />
Summe der Aktiva 84,1 76,2 Summe der Passiva 84,1 76,2<br />
Vermögen<br />
Erfolgsrechnung
Renten-Zusatzversicherung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
20 Umlagen, Eigenbeteiligung<br />
und Beiträge __________ 125,6 130,9<br />
22 Überleitungen ___________ 0,0 0,0<br />
23 Kapitalbeträge zur Abwendung<br />
der Kürzung vom Versorgungsausgleich<br />
_______________ 0,0 0,0<br />
24 Zuwendungen der Arbeitgeber<br />
aus Anlass der Beendigung des<br />
Arbeitsverhältnisses ______ 6,7 5,0<br />
25/29 Zuschüsse ____________ 483,0 489,3<br />
28 Erstattungen aus öffentlichen<br />
Mitteln _______________ 13,1 0,2<br />
30/31/33 Vermögenserträge ________ 1,3 1,0<br />
32 Erstattungen Dritter ______ 0,1 0,1<br />
36 Gewinne der<br />
Aktiva und Passiva ________ 0,1 0,0<br />
38 Überschuss<br />
der Aufwendungen _______ 5,0 9,2<br />
39 Sonstige Einnahmen ______ 0,0 0,0<br />
41/42 Beitragsrückgewähr _______ 0,0 0,0<br />
50 Renten für Versicherte ___ 444,7 442,6<br />
51 Renten für Witwen und<br />
Witwer _______________ 168,2 170,6<br />
52 Renten für Waisen ________ 3,8 3,9<br />
53 Sterbegeld ______________ 1,3 2,0<br />
54 Abfindungen ____________ 0,1 1,2<br />
55 Versorgungsausgleich _____ 2,4 2,8<br />
59 Beitragserstattungen ______ 0,1 0,0<br />
60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />
Vermögensaufwendungen __ 0,0 0,0<br />
66 Verluste der<br />
Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />
68 Überschuss der Erträge ____ 2,3 1,0<br />
69 Sonstige Aufwendungen ___ 0,0 0,0<br />
7 Verwaltungskosten ______ 12,0 11,6<br />
Summe der Erträge 634,9 635,7 Summe der Aufwendungen 634,9 635,7<br />
Haushalt und Finanzen<br />
127
128 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Eigenbetriebe:<br />
<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />
Die Bilanzsumme der sechs Eigenbetriebe der<br />
Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />
beläuft sich auf 343,5 Millionen Euro<br />
(Vorjahr: 343,7 Millionen Euro), von denen<br />
236,8 Millionen Euro auf das Anlagevermögen<br />
entfallen.<br />
Bei Investitionen in Höhe von 26,0 Millionen<br />
Euro ergab sich nach Abschreibungen und<br />
sonstigen Abgängen im Saldo eine Netto-<br />
Eigenbetriebe der Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
01 - 04 Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Gebäude _____ 168,6 164,0<br />
06 Technische Anlagen _______ 14,0 15,1<br />
07 Einrichtungen und<br />
Ausstattungen ___________ 31,2 30,5<br />
08 Geleistete Anzahlungen und<br />
Anlagen im Bau __________ 19,3 14,5<br />
09 Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
__________________ 3,7 4,7<br />
10 Vorräte __________________ 9,3 7,9<br />
12 Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen __________ 48,9 54,0<br />
13 Kassenbestand, Guthaben bei<br />
Kreditinstituten ___________ 8,7 7,8<br />
15 Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht<br />
____ 13,4 19,5<br />
davon nach dem KHEntgG __ (5,5) (7,7)<br />
160 Forderungen gegenüber<br />
dem Träger _______________ 0,5 –<br />
163 Sonstige Vermögensgegenstände<br />
_____________ 4,8 5,0<br />
17 Rechnungsabgrenzungsposten<br />
__________________ 0,7 0,7<br />
18 Ausgleichsposten<br />
nach dem KHG ___________ 20,4 20,0<br />
bestandserhöhung des Anlagevermögens von<br />
8,0 Millionen Euro.<br />
Im Jahre <strong>2006</strong> standen für vollstationäre<br />
Krankenhausbehandlungen 2 458 Betten<br />
zur Verfügung. Es wurden 85 999 Patienten<br />
behandelt. Insgesamt konnte bei 713 204<br />
geleisteten Tagen eine Bettenausnutzung von<br />
79,5 Prozent erzielt werden.<br />
In den 12 Planbetten für Dialysebehandlungen<br />
im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop wurden<br />
20 Eigenkapital ____________ 118,9 109,8<br />
21 - 23 Sonderposten aus Zuwendungen<br />
zur Finanzierung des<br />
Anlagevermögens _______ 128,1 128,4<br />
24 Ausgleichsposten aus Darlehensförderung<br />
_______________ 9,1 9,5<br />
27 - 28 Rückstellungen __________ 20,4 15,7<br />
32 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen __________ 11,4 10,0<br />
35 Verbindlichkeiten nach dem<br />
Krankenhausfinanzierungsrecht<br />
__________________ 21,8 25,9<br />
davon nach dem KHEntgG _ (10,3) (10,5)<br />
370 Verbindlichkeiten gegenüber<br />
dem Träger ______________ 20,8 32,8<br />
371 Verbindlichkeiten aus sonstigen<br />
Zuwendungen zur Finanzierung<br />
des Sachanlagevermögens ___ 6,9 4,5<br />
374 Sonstige Verbindlichkeiten __ 5,6 6,6<br />
38 Rechnungsabgrenzungsposten<br />
__________________ 0,5 0,5<br />
Summe der Aktiva 343,5 343,7 Summe der Passiva 343,5 343,7<br />
Erfolgsrechnung
neben 7 493 teilstationären Dialysebehand-<br />
lungen weitere 3 188 Dialysen im Rahmen<br />
von stationären Krankenhausbehandlungen<br />
erbracht. Die im Krankenhaus Püttlingen mit<br />
8 Betten eingerichtete Abteilung für neurologische<br />
Frührehabilitation wurde für 139<br />
Patienten bei 2 520 Behandlungstagen mit<br />
86,3 Prozent ausgenutzt.<br />
Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2005<br />
haben sich die Erträge um 7,1 Millionen Euro<br />
(2,1 Prozent) und die Aufwendungen um 6,9<br />
Millionen Euro (2,1 Prozent) erhöht. Nach<br />
Bereinigung der Rechnungsergebnisse um<br />
Eigenbetriebe der Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
40 Erlöse aus Krankenhausleistungen<br />
_____________ 262,9 252,7<br />
41 Erlöse aus Wahlleistungen ___ 3,7 3,7<br />
42 Erlöse aus ambulanten Leistungen<br />
des Krankenhauses _______ 14,3 13,7<br />
43 Nutzungsentgelte (Kostenerstattung<br />
und Vorteilsausgleich) und<br />
sonstige Abgaben der Ärzte _ 16,0 15,9<br />
44 Rückvergütungen, Vergütungen<br />
und Sachbezüge __________ 1,0 1,0<br />
45 Erträge aus Hilfs- und Nebenbetrieben,<br />
Notarztdienst ____ 2,7 2,5<br />
46 Erträge aus Fördermitteln nach<br />
dem KHG ________________ 6,2 9,0<br />
47 Zuweisungen und Zuschüsse der<br />
öffentlichen Hand sowie<br />
Zuwendungen Dritter ______ 5,6 5,3<br />
48 Erträge aus der Einstellung von<br />
Ausgleichsposten für<br />
Eigenmittelförderung ______ 0,4 0,4<br />
49 Erträge aus der Auflösung von<br />
Sonderposten, Verbindlichkeiten<br />
nach dem KHG und Ausgleichsposten<br />
aus Darlehensförderung 11,3 11,6<br />
51 - 59 Andere Erträge ___________ 19,1 20,3<br />
Fördermittelzuweisungen, die erfolgsneutral<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung nachgewiesen<br />
werden, ergaben sich infolge der<br />
höheren Erlöse aus Krankenhausleistungen<br />
einerseits und höherer Aufwendungen für<br />
Personal, medizinischen Bedarf und Wirtschaftsbedarf<br />
andererseits Steigerungen<br />
bei den Erträgen von 10,0 Millionen Euro<br />
(3,1 Prozent) und bei den Aufwendungen von<br />
9,8 Millionen Euro (3,0 Prozent). Letztlich<br />
haben die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser im<br />
Jahre <strong>2006</strong> einen Überschuss in Höhe von<br />
1,4 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />
60 - 64 Personalaufwendungen ___ 194,6 191,6<br />
65 Lebensmittel _____________ 4,9 4,9<br />
66 Medizinischer Bedarf ______ 57,1 52,8<br />
67 Wasser, Energie, Brennstoffe _ 6,7 6,5<br />
68 Wirtschaftsbedarf ________ 16,5 14,2<br />
69 Verwaltungsbedarf ________ 5,8 5,4<br />
70 Aufwendungen für zentrale<br />
Dienstleistungen __________ 1,4 1,4<br />
72 Instandhaltung __________ 19,1 20,0<br />
73 Steuern, Abgaben,<br />
Versicherungen ___________ 2,7 2,7<br />
74 Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen ___________ 0,1 0,1<br />
75 Auflösung von Ausgleichsposten<br />
und Zuführung der Fördermittel<br />
nach dem KHG zu Sonderposten<br />
oder Verbindlichkeiten ______ 7,4 10,3<br />
76 Abschreibungen __________ 19,0 20,1<br />
77 Aufwendungen für die Nutzung<br />
von Anlagegütern nach<br />
§ 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG ________ 0,8 0,8<br />
78 Sonstige ordentliche<br />
Aufwendungen ___________ 1,7 1,3<br />
79 Übrige Aufwendungen ______ 3,9 2,8<br />
Summe der Erträge 343,2 336,1 Summe der Aufwendungen 341,7 334,9<br />
Haushalt und Finanzen<br />
129
130 Haushalt und Finanzen<br />
Vermögen<br />
Erfolgsrechnung<br />
Reha-Klinik Bad Neuenahr<br />
Eigenbetriebe: Rehabilitationskliniken<br />
Die Bilanzsumme der zehn Rehabilitationskliniken<br />
der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beträgt 132,5 Millionen<br />
Euro, von denen 126,9 Millionen Euro auf<br />
das Anlagevermögen entfallen. Die für die<br />
Kliniken bei ihrem Träger, der Rentenversicherung,<br />
gebundenen Mittel sind gegenüber<br />
dem Vorjahr um 0,3 Millionen Euro auf<br />
129,0 Millionen Euro gestiegen.<br />
Die Rehabilitationskliniken haben im Rech-<br />
nungsjahr <strong>2006</strong> im Rahmen der Leistungen<br />
zur Teilhabe stationäre und teilstationäre/<br />
ambulante medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />
und medizinische Maßnahmen zur<br />
Erhaltung der Erwerbsfähigkeit für 20 638 Patienten<br />
erbracht. Dafür standen im Jahresdurchschnitt<br />
1 383 Betten (davon 1 283 Betten für<br />
Patienten und 100 Betten für Begleitpersonen)<br />
und 135 Behandlungsplätze zur Verfügung. Im<br />
Eigenbetriebe der Rentenversicherung (Rehabilitationskliniken)<br />
Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Aktiva Passiva<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
00 Barmittel und<br />
Giroguthaben ____________ 0,1 0,6<br />
02 Forderungen _____________ 3,7 2,9<br />
05 Vorräte __________________ 0,2 0,2<br />
08 Grundstücke, bauliche und<br />
technische Anlagen, bewegliche<br />
Einrichtung ____________ 126,9 127,3<br />
091 Forderungen auf Betriebsmittel<br />
und sonstige Verrechnungen _ 1,5 1,2<br />
093 Sonstige<br />
Rechnungsabgrenzung _____ 0,1 0,6<br />
Rechnungsjahr <strong>2006</strong> sind insgesamt 503 193<br />
Berechnungstage angefallen. Darin enthalten<br />
sind 27 390 Tage für Begleitpersonen. Gegenüber<br />
dem Vorjahr ergibt sich eine Erhöhung<br />
bei den Berechnungstagen für Patienten um<br />
27 566 Tage. Dieser Anstieg ist in erster Linie<br />
auf die ganzjährigen Betriebszeiten in allen<br />
Kliniken zurückzuführen.<br />
Die bereits in den Vorjahren eingesetzten<br />
Controllingmaßnahmen wurden auch im Jahr<br />
<strong>2006</strong> fortgeführt.<br />
Die Rechnungsergebnisse <strong>2006</strong> der Rehabilita-<br />
tionskliniken schließen insgesamt mit einem<br />
Gewinn in Höhe von 2,5 Millionen Euro ab.<br />
Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2005<br />
haben sich die Erträge um 3,8 Millionen Euro<br />
(7,4 Prozent) und die Aufwendungen um<br />
0,7 Millionen Euro (1,3 Prozent) erhöht.<br />
12 Verpflichtungen ___________ 1,7 2,6<br />
18 Rechnungsabgrenzung und<br />
sonstige Passiva ___________ 1,3 3,3<br />
19 Reinvermögen ___________ 129,5 126,9<br />
davon:<br />
- Kapitalkonto__________ (126,9) (127,3)<br />
- Gewinnvortrag /<br />
- Verlustvortrag ___________ (0,1) (0,2)<br />
- Jahresüberschuss /<br />
- Jahresfehlbetrag _________ (2,5) (- 0,6)<br />
Summe der Aktiva 132,5 132,8 Summe der Passiva 132,5 132,8
Eigenbetriebe der Rentenversicherung (Rehabilitationskliniken)<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2006</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
Erträge Aufwendungen<br />
Pos. des Pos. des<br />
Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005 Konten- Bezeichnung <strong>2006</strong> 2005<br />
rahmens rahmens<br />
20 Erlöse aus stationärer<br />
Behandlung _____________ 52,7 48,9<br />
21 Erlöse aus ambulanter<br />
Behandlung ______________ 0,4 0,4<br />
22 Abgaben der Ärzte aus<br />
Nebentätigkeit ___________ 0,1 0,1<br />
23 Einnahmen aus Unterkunft<br />
und Verpflegung __________ 1,5 1,5<br />
24 Miet- und Pachteinnahmen __ 0,1 0,1<br />
26 Verkäufe und Leistungen<br />
an Dritte ________________ 0,0 0,0<br />
28 Sonstige Einnahmen _______ 0,6 0,6<br />
29 Periodenfremde Erträge _____ 0,1 0,1<br />
40 Personalaufwendungen ____ 30,5 30,8<br />
41 Lebensmittel _____________ 3,3 2,9<br />
42 Heilbehandlung ___________ 3,0 2,9<br />
43 Brennstoffe, Energie, Wasser _ 2,5 2,2<br />
44 Wirtschaftsbedarf _________ 2,3 2,3<br />
45 Verwaltungsbedarf ________ 1,8 1,8<br />
46 Steuern, Abgaben,<br />
Versicherungen ___________ 0,7 0,7<br />
47 Instandhaltung und nicht<br />
aktivierungspflichtige<br />
Gegenstände _____________ 2,0 1,9<br />
48 Übrige Aufwendungen ______ 1,3 1,3<br />
49 Abschreibungen ___________ 5,6 5,5<br />
Summe der Erträge 55,5 51,7 Summe der Aufwendungen 53,0 52,3<br />
Verwaltungskosten<br />
Das im Leistungsbereich der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
realisierte Verbundsystem führt dazu, dass<br />
eine Vielzahl von MitarbeiterInnen gleichzeitig<br />
für die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung<br />
tätig ist. Wegen der getrennten Finanzierung<br />
der einzelnen Versicherungszweige<br />
müssen die anfallenden Verwaltungskosten<br />
jedoch verursachungsgemäß auf die einzelnen<br />
„Kostenträger“ aufgeteilt werden. Dies<br />
geschieht in der Form, dass die Gesamt-Verwaltungskosten<br />
nach einem Schlüssel, der<br />
mit Hilfe eines Betriebsabrechnungsbogens<br />
ermittelt wird, auf die verschiedenen Versicherungszweige<br />
aufgeteilt werden.<br />
Nach dem SGB XI führt die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die<br />
Pflegeversicherung für die in ihrer Krankenversicherung<br />
versicherten Personen durch.<br />
Sie ist verpflichtet, ihre räumliche, sächliche<br />
und personelle Infrastruktur der Pflegekasse<br />
zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltungskosten<br />
einschließlich der Personalkosten, die der<br />
Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> aufgrund des PflegeVG entstehen,<br />
werden von der Pflegeversicherung im Rahmen<br />
der gesetzlichen Vorschriften erstattet.<br />
Die Verwaltungs- und Verfahrenskosten be-<br />
liefen sich im Jahr <strong>2006</strong> auf insgesamt 380,6<br />
Millionen Euro; dies entspricht einem Anteil<br />
an den Gesamtaufwendungen von 1,6 Prozent.<br />
Sie sind damit gegenüber dem Vorjahr um<br />
27,1 Millionen Euro bzw. 6,6 Prozent gesunken.<br />
Haushalt und Finanzen<br />
131
132 Haushalt und Finanzen<br />
Investitionen bei apparativen Ausstattungen<br />
in den Krankenhäusern<br />
Sozialmedizinische Dienststellen<br />
Bei den Sozialmedizinischen Dienststellen<br />
ergab sich mit einem Ausgabenvolumen von<br />
insgesamt 34,0 Millionen Euro ein um 1,2<br />
Millionen Euro (3,7 Prozent) höheres Ergebnis<br />
als im Vorjahr.<br />
Diese Kosten wurden in Abhängigkeit von der<br />
jeweiligen Inanspruchnahme auf die Kranken-,<br />
Renten- und Pflegeversicherung verteilt.<br />
Arbeitgeberversicherung Krankheit/<br />
Mutterschaft<br />
Die defizitäre Finanzentwicklung des Vorjahres<br />
hat sich im Rechnungsjahr <strong>2006</strong> planmäßig<br />
fortgesetzt. Durch den seit dem 1. Januar<br />
2005 im Bereich der Arbeitgeberversicherung<br />
bei Krankheit von 1,2 Prozent auf 0,1 Prozent<br />
herabgesetzten Umlagesatz und den von 70<br />
Prozent auf 80 Prozent angehobenen Erstattungssatz<br />
sowie die Aussetzung des Umlagesatzes<br />
bei der Arbeitgeberversicherung bei<br />
Mutterschaft ergab sich insgesamt ein Defizit<br />
von 28,5 Millionen Euro.<br />
Arbeitgeberversicherung<br />
Erträge - Aufwendungen - Rechnungsergebnis /<br />
Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />
<strong>2006</strong> 2005<br />
Erträge 18,7 20,2<br />
Aufwendungen 47,2 27,6<br />
Überschuss (+) / - 28,5 - 7,4<br />
Fehlbetrag (-)<br />
Investitionen<br />
Das Investitionsvolumen der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
belief sich im Jahre <strong>2006</strong> insgesamt auf<br />
54,0 Millionen Euro.<br />
Investitionen <strong>2006</strong><br />
in Millionen Euro<br />
Investitionen in die Verwaltung _________ 17,5<br />
Investitionen in die Krankenhäuser ______ 31,0<br />
Investitionen in die Reha-Kliniken ________ 5,5<br />
Summe __________________________ 54,0<br />
Ausgabenschwerpunkte waren im Bereich der<br />
Verwaltung die Neuordnung des Rechenzentrums<br />
und die Brandschutzmaßnahmen in<br />
verschiedenen Verwaltungsgebäuden sowie<br />
die Teilsanierung des Verwaltungsgebäudes<br />
Chemnitz. Bedeutend ist auch die laufende<br />
Anpassung der apparativen Ausstattung der<br />
Dienststellen einschl. Minijob-Zentrale mit<br />
Datenverarbeitungskomponenten an aktuelle<br />
technische Standards.<br />
Im Bereich der Krankenhäuser sind erhebliche<br />
bauliche Investitionen (15,3 Millionen Euro)<br />
aus Förder- und Eigenmitteln erfolgt. Für die<br />
apparative Ausstattung der Krankenhäuser,<br />
insbesondere im medizinisch-technischen<br />
Bereich, wurden Investitionen in Höhe von<br />
8,8 Millionen Euro getätigt.<br />
In den Rehabilitationskliniken wurden die<br />
Maßnahmen zur Neuordnung und Modernisierung<br />
von verschiedenen Klinikbereichen<br />
einschl. Brandschutzmaßnahmen fortgesetzt.
Minijob-Zentrale<br />
Die zum 1. April 2003 errichtete Minijob-Zen-<br />
trale hat im Jahr <strong>2006</strong> an pauschalen Beiträ-<br />
gen aus geringfügigen Beschäftigungsverhält-<br />
nissen 5,223 Milliarden Euro zugunsten der<br />
gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung<br />
sowie 0,363 Milliarden Euro an einheitlicher<br />
Pauschsteuer zugunsten des Bundeszentralamtes<br />
für Steuern eingezogen. Die in<br />
diesem Zusammenhang angefallenen Verwaltungskosten<br />
in Höhe von 102,7 Millionen Euro<br />
wurden finanziert durch die Vergütungen von<br />
den begünstigten Versicherungsträgern und<br />
von dem Bundeszentralamt für Steuern.<br />
Der deutliche Anstieg der Einnahmen im Jahr<br />
<strong>2006</strong> geht auf die Erhöhung der Pauschalbeiträge<br />
zum 1. Juli <strong>2006</strong> zurück.<br />
Aufteilung der pauschalen Beiträge aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />
in Milliarden Euro (Gesamtbetrag <strong>2006</strong>: 5,586 Mrd. Euro)<br />
Rentenversicherungsbeitrag —— 2,786<br />
—— 2,235<br />
Krankenversicherungsbeitrag —— 2,437<br />
—— 1,992<br />
Einheitliche Pauschsteuer —— 0,362<br />
—— 0,317<br />
Jahr <strong>2006</strong><br />
Jahr 2005<br />
Haushalt und Finanzen<br />
133
134 Haushalt und Finanzen<br />
9.3 Controlling<br />
Krankenversicherung<br />
Budgetierung<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Prognosen<br />
Treiberbäume<br />
Kennzahlen<br />
Regionale und<br />
„produktbezogene“<br />
Zuordnungskriterien<br />
Standardanalysen<br />
Controllingrunden<br />
Rentenversicherung Reha-Kliniken<br />
Teilbereich<br />
Rehabilitation<br />
Budgetierung<br />
Reha-Bereich<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Benchmarking<br />
Das Controlling-System der<br />
Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
Kosten-/<br />
Leistungsrechnung<br />
Budgetierung<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Kennzahlen<br />
Das Controllingsystem der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
unterstützt die Kranken- und Rentenversicherung<br />
inclusive Eigenbetriebe der Rentenversicherung<br />
bei ihrer wirtschaftlichen<br />
Aufgabenwahrnehmung im operativen und<br />
strategischen Leistungsgeschehen. Auf der<br />
Basis eines Zielsystems sollen durch den<br />
Einsatz verschiedener Controllinginstrumente<br />
eventuelle Schwachstellen festgestellt und<br />
Gegensteuerungsmaßnahmen zur Ergebnisverbesserung<br />
initiiert werden.<br />
Darüber hinaus kommt dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit<br />
im Verwaltungskostenbereich<br />
eine immer größere Bedeutung zu. Dies gilt<br />
nicht nur generell für das Benchmarking gemäß<br />
§ 69 Abs. 5 SGB IV, sondern auch für die<br />
von der Rentenversicherung zu erwirtschaftende<br />
Einsparung gemäß § 220 Abs. 3 SGB VI<br />
sowie die gesetzlich vorgegebene Ausgaben-<br />
Optimierung der<br />
Belegungssteuerung<br />
Controllingrunden<br />
Konzept der<br />
personifizierten<br />
Verantwortung<br />
Verwaltungskosten Bildungsstätten<br />
Kostenstellenrechnung<br />
Betriebsabrechnungsbogen<br />
Kostenträgerrechnung<br />
Teilbereich Rentenversicherung<br />
Budgetierung<br />
Prognosen<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Kennzahlen<br />
Controllingrunden<br />
Kostenstellenrechnung<br />
Budgetierung<br />
lfd. Berichtswesen<br />
Kennzahlen<br />
begrenzung der Verwaltungskosten in der<br />
Krankenversicherung gemäß § 4 Abs. 4 SGB V.<br />
Krankenversicherung<br />
Die generellen Controllingmaßnahmen, nämlich<br />
ein stringentes Genehmigungsverfahren,<br />
Preisverhandlungen mit Leistungserbringern<br />
und die Intensivierung und Optimierung der<br />
Rechnungsprüfung, wurden im Jahr <strong>2006</strong> fortgeführt<br />
bzw. weiter optimiert. Obgleich in den<br />
Leistungsbereichen Krankenhaus und Apotheken<br />
durch eine intensive Rechnungsprüfung<br />
die vereinbarten operativen Einsparziele im<br />
Wesentlichen realisiert wurden, konnten die<br />
insgesamt zu verzeichnenden Kostensteigerungseffekte<br />
hierdurch nicht vollständig<br />
kompensiert werden.<br />
Die Hauptcontrollingziele (Budgeteinhaltung<br />
im Bereich der vereinbarten Versichertenzahlen
und der Ausgaben sowie Unterschreitung der<br />
GKV-Ausgabenveränderungsraten) konnten<br />
im Jahr <strong>2006</strong> nicht erreicht werden. Ursächlich<br />
für die Abweichungen sind Überschreitungen<br />
in den Leistungsbereichen ärztliche und<br />
zahnärztliche Behandlung (inclusive Zahnersatz)<br />
sowie Krankenhaus. Der Vergleich der<br />
Veränderung der Leistungsausgaben der Jahre<br />
2005/<strong>2006</strong> weist unter Berücksichtigung der<br />
Altersstandardisierung für die Krankenversicherung<br />
eine um 0,5 Prozentpunkte höhere<br />
Steigerungsrate als die der GKV aus, wobei<br />
auch hier die Bereiche ärztliche und zahnärztliche<br />
Behandlung die Hauptausgabentreiber<br />
im Jahr <strong>2006</strong> waren.<br />
Reha-Kliniken<br />
Alle Eigenbetriebe konnten im Jahr <strong>2006</strong> einen<br />
Gewinn erzielen. Die Budgetvereinbarungen<br />
über die Belegung/Auslastung konnten von<br />
den meisten Kliniken noch übertroffen werden.<br />
Die Entwicklung der kostendeckenden<br />
Pflegesätze zeigt, dass die Kliniken mit den<br />
bereits vor Jahren eingeleiteten Maßnahmen<br />
zur Erreichung wettbewerbsfähiger Pflegesätze<br />
auf dem richtigen Weg sind.<br />
Verwaltungskosten<br />
Das Verwaltungskosten-Controlling gewinnt<br />
wegen der gesetzlichen Ausgabenbegrenzung<br />
immer mehr an Gewicht. In den Jahren 2004<br />
bis 2007 dürfen nach § 4 Abs. 4 SGB V die jährlichen<br />
Verwaltungsausgaben der gesetzlichen<br />
Krankenkassen je Versicherten im Vergleich<br />
zum Vorjahr die Veränderungsrate der beitragspflichtigen<br />
Einnahmen nach § 71 Abs. 3<br />
SGB V nicht überschreiten.<br />
Aufgrund verstärkter Controllingaktivitäten<br />
hat sich im Rechnungsergebnis <strong>2006</strong> der<br />
Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />
<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein deutlicher Rückgang der Verwaltungskosten<br />
ergeben. Die Verwaltungskosten<br />
betragen insgesamt 380,6 Millionen Euro. Im<br />
Vergleich zum Vorjahresergebnis in Höhe von<br />
407,7 Millionen Euro bedeutet dies eine Reduzierung<br />
um 27,1 Millionen Euro bzw. 6,6 Prozent.<br />
Von den Gesamtverwaltungskosten entfällt<br />
auf die Krankenversicherung ein Anteil von<br />
160,7 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert<br />
von 165,9 Millionen Euro beträgt<br />
der Rückgang hier 5,2 Millionen Euro bzw.<br />
3,1 Prozent. Je Versicherten ergibt sich somit<br />
ein Wert von 111,54 Euro (Vorjahr 114,98 Euro)<br />
und damit ein Rückgang von 3,0 Prozent.<br />
Nach den endgültigen Rechnungsergebnissen<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
für das Jahr <strong>2006</strong> (Statistik KJ 1) ergeben sich<br />
für die GKV insgesamt Verwaltungskosten je<br />
Versicherten von 115,27 Euro. Die <strong>Knappschaft</strong><br />
unterschreitet diesen Wert um 3,2 Prozent.<br />
Der Anteil der knappschaftlichen und der<br />
allgemeinen Rentenversicherung an den<br />
Gesamtverwaltungskosten beläuft sich auf<br />
219,8 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert<br />
von 228,0 Millionen Euro ist hier<br />
ein Rückgang von 8,2 Millionen Euro bzw.<br />
3,6 Prozent zu verzeichnen.<br />
Für den Bereich der Rentenversicherung<br />
besteht die Zielsetzung darin, die jährlichen<br />
Verwaltungs- und Verfahrenskosten bis zum<br />
Jahr 2010 entsprechend den Einsparvorgaben<br />
des Gesetzgebers zu verringern (gemäß § 220<br />
Abs. 3 SGB VI). Im Jahr <strong>2006</strong> ist es gelungen, die<br />
maßgebliche Orientierungsgröße um 2,6 Milli-<br />
onen Euro zu unterschreiten (- 1,19 Prozent).<br />
Die Fortsetzung und Optimierung der Einspar-<br />
bemühungen stehen auch künftig im Fokus<br />
der Controllingaktivitäten.<br />
Haushalt und Finanzen<br />
135
136 Haushalt und Finanzen<br />
9.4 Datenverarbeitung<br />
Das Rechenzentrum der KBS in<br />
Bochum versorgt an sieben Tagen der Woche<br />
rund um die Uhr die Sachbearbeitung an<br />
über 100 Standorten bundesweit mit klassischen<br />
Großrechneranwendungen, wie zum<br />
Beispiel KKVS, GRVS oder LDMS, und mit<br />
Client-/Server-Anwendungen, bei denen die<br />
Personal Computer (PCs) der Sachbearbeitung<br />
auf einen Rechner der mittleren Datentechnik<br />
(Server) zugreifen. Im Bereich der Client-/<br />
Server-Anwendung SAP (Finanzbuchhaltung,<br />
Minijobzentrale usw.) beziehen die von den<br />
PCs angesprochenen Server ihrerseits die zu<br />
liefernden Daten vom Großrechner mit seinen<br />
angeschlossenen Datenspeicherplatten. Im<br />
Jahr <strong>2006</strong> hat das Rechenzentrum insbesondere<br />
die engere Verzahnung der Client-/Server-<br />
Anwendungen mit den klassischen Host-<br />
Strukturen forciert.<br />
Kennzahlen über die Verfügbarkeit der Daten-<br />
verarbeitung (DV) belegen, dass die Leistungs-<br />
fähigkeit der Mitarbeiter und der wirtschaft-<br />
liche Einsatz der technischen Ressourcen<br />
einen Produktionsbetrieb mit hoher Stabilität<br />
und Qualität sicherstellen. Die Leistungsfähigkeit<br />
der DV bei der KBS wird technisch<br />
durch den Betrieb eines IBM Großrechners<br />
ermöglicht. Anfang <strong>2006</strong> wurde im Austausch<br />
ein Host der neuesten Generation z9 installiert.<br />
Hierdurch konnten die DV-Anwendungen<br />
nach den fusionsbedingten Erweiterungen des<br />
Vorjahres weiterhin in gewohnter Performance<br />
und Stabilität zur Verfügung gestellt werden.<br />
Außerdem sind über 500 produktive Server<br />
(480 auf Intel- und 20 auf Linux- / Unix/AIX-<br />
Basis) in Betrieb, um auf diesen zusätzlichen<br />
Systemplattformen das Spektrum der verschiedenen<br />
Anwendungen zu komplettieren.<br />
Insgesamt wurden in <strong>2006</strong> über 13.000 Endgeräte<br />
(11.000 PC, 2.000 Arbeitsplatzdrucker) mit<br />
mehr als 60 großrechner-basierten und mit<br />
über 170 PC- und Client/Server-Anwendungen<br />
versorgt.<br />
Sämtliche Anwendungen werden der Sachbe-<br />
arbeitung in einem bundesweiten Netzwerk<br />
- zentral von Bochum aus gesteuert - zur Verfügung<br />
gestellt. Bei der im DFÜ-Bereich eingesetzten<br />
Netzwerktechnik wurden in <strong>2006</strong> die<br />
ersten Umstellungen auf die performantere<br />
und gleichzeitig kostengünstigere DSL-Plattform<br />
vorgenommen. Diese Maßnahmen<br />
werden im kommenden Jahr fortgesetzt. Sie<br />
sind eingebunden in die Planungen eines<br />
gemeinsamen Datennetzes in der Deutschen<br />
Rentenversicherung.<br />
Die Arbeiten bei der KBS stehen in zunehmend<br />
größerer Abhängigkeit zu DV-Anwendungen.<br />
Mit dem generellen Ziel, die Fortführung des<br />
Geschäftsbetriebes auch im Fall einer Katastrophe<br />
möglichst störungsfrei sicherzustellen,<br />
werden kritische Systemkomonenten redundant<br />
- also doppelt - ausgelegt. Im Jahr <strong>2006</strong><br />
wurden im Rechenzentrum dazu Maßnahmen<br />
zur Optimierung der Datenspeicherung und<br />
-sicherung ergriffen.<br />
Die Sicherung der gespeicherten Daten erfolgt<br />
an zwei getrennten Orten auf Magnetband-<br />
Kassetten. Die für das Kassetten-Handling<br />
eingesetzten Robotersysteme wurden,<br />
beginnend im Jahr <strong>2006</strong>, gegen neue, größere<br />
Einheiten mit erweiterter Funktionalität<br />
ausgetauscht, da auf Grund des Volumens<br />
die Sicherungen der gesamten Speicherplatten-Peripherie<br />
nicht mehr in den wenigen
Nachtstunden außerhalb der Online-Verfüg-<br />
barkeit durchführbar war.<br />
Die neuen Robotersysteme nutzen zusätzlich<br />
eine vorgelagerte Virtualisierungsschicht,<br />
die ebenfalls an beiden Standorten verfügbar<br />
ist. Bei dieser Technologie greift das Betriebssystem<br />
nicht mehr direkt, sondern über<br />
eine Virtualisierungsschicht auf die angeschlossene<br />
Hardware zu. Dadurch kann diese<br />
Hardware mehreren Betriebssystemen und<br />
Anwendungen gleichzeitig zur Verfügung<br />
gestellt und somit optimaler ausgelastet<br />
werden.<br />
Die Datenmengen der produktiven Anwen-<br />
dungen aus dem Host- und Client-/Server-<br />
Bereich, aber auch die Daten aus den zahlreichen<br />
Entwicklungs-Projekten der KBS<br />
werden je nach Leistungs-Anforderung in unterschiedlichen<br />
Plattensystemen gespeichert.<br />
So werden die Daten der Online-Datenbanken<br />
in sog. hochperformanten Enterprise Systemen<br />
gespeichert, während Daten für Archiv-<br />
Anwendungen in preisgünstigeren Systemen<br />
vorgehalten werden. Das Datenwachstum hat<br />
sich in den letzten Jahren drastisch verstärkt.<br />
Zur Zeit werden bei der KBS insgesamt 45<br />
Terabyte an Daten im zentralen Rechenzentrum<br />
auf Festplatten vorgehalten.<br />
Auf Grund des zu erwartenden, weiterhin<br />
rasanten Datenwachstums auch aus den<br />
aktuell anlaufenden Projekten („Inkasso 2008“<br />
für die Minijob-Zentrale, „Dataware-House“<br />
für die Krankenversicherung, Öffnung der<br />
Krankenversicherung für neue Mitgliedergruppen,<br />
„diVA - Digitale Vorgangsbearbeitung<br />
und Archivierung“ für die Rentenversicherung)<br />
wird zu Beginn des Jahres 2007 die Speicherperipherie<br />
nicht nur quantitativ, sondern auch<br />
qualitativ zu erweitern sein. Hiermit verbunden<br />
werden zukünftig auch die Speicherplatten-Systeme<br />
redundant betrieben. Damit<br />
wird der schon für Magnetband-Kassetten<br />
eingeschlagene Weg, doppelte Systeme an<br />
getrennten Orten zu installieren, ebenso für<br />
die Speicherplatten-Systeme verfolgt, um die<br />
Hochverfügbarkeit auch in diesem Systemsegment<br />
sicherzustellen.<br />
Im Zuge dieser Maßnahme wird ein weiteres<br />
Plattensystem im Partner-Rechenzentrum<br />
Würzburg (RZW) installiert. Diese Erweiterung<br />
ist Bestandteil eines Rahmenkonzeptes „Business<br />
Continuity“, das gemeinsam in der Deutschen<br />
Rentenversicherung zur Absicherung<br />
der Service-Kontinuität und zur Erhöhung der<br />
Verfügbarkeit der Rechenzentren entwickelt<br />
wurde. Auf der Grundlage dieses Konzeptes<br />
wurden Ende des Jahres <strong>2006</strong> Vorbereitungen<br />
für eine erste Stufe von Backup-Maßnahmen<br />
zwischen dem Rechenzentrum der KBS und<br />
dem RZW getroffen. Ein Ziel dieser Maßnahmen<br />
ist es, einen möglichst unterbrechungsfreien<br />
Geschäftsbetrieb über den jeweils<br />
anderen Standort unter Mitnutzung der dort<br />
vorhandenen Großrechnerkapazität und der<br />
eigenen, dort gespiegelt vorliegenden Daten<br />
bereit stellen zu können.<br />
Ein vergleichbarer Ansatz wird bei den Vorbe-<br />
reitungen für den Einsatz der „Elektronischen<br />
Gesundheitskarte“ (eGK) in der Krankenversicherung<br />
berücksichtigt. Zukünftig ist von<br />
den Kostenträgern, also auch von der KBS, ein<br />
Kartenmanagement (Kartenausgabe, Kartenverwaltung,<br />
Abgleich mit den Bestandssystem<br />
usw.) für die eGK durchzuführen. In einer<br />
IT-Kooperation mit anderen Krankenversicherungen<br />
bzw. Krankenversicherungsverbänden<br />
wurden unter dem Gesichtspunkt einer Hoch-<br />
Haushalt und Finanzen<br />
137
138 Haushalt und Finanzen<br />
verfügbarkeit im Jahr <strong>2006</strong> Konzepte für den<br />
Betrieb eines derartigen Kartenmanagements<br />
entwickelt.<br />
Unter Mitwirkung der KBS wurde im April<br />
<strong>2006</strong> in der Deutschen Rentenversicherung ein<br />
Projekt aufgesetzt, um das GRVS als Hauptanwendung<br />
zur Versichertenkontenführung auf<br />
die Systemplattform Linux zu portieren. Vor<br />
dem Hintergrund der zu erbringenden Einsparung<br />
von Verwaltungskosten in der Deutschen<br />
Rentenversicherung ist ein Ziel des Projektes,<br />
Aussagen über vorhandene Rationalisierungspotentiale<br />
eines Linux-Rechenzentrums unter<br />
Produktionsbedingungen zu treffen. Eine<br />
Pilotumgebung mit zLinux/Host und DB2 z/os<br />
ist im Rechenzentrum der KBS eingerichtet.<br />
Die jetzt laufende Arbeit im Projekt ist die<br />
Portierung der CICS-Funktionalitäten in eine<br />
Dialogkomponente auf der zLinux-Plattform.<br />
Speicherkapazität im zentralen Rechenzentrum<br />
in Gigabyte<br />
2001 —— 1.700<br />
2002 —— 5.900<br />
2003 —— 14.600<br />
2004 —— 18.500<br />
2005 —— 24.340<br />
<strong>2006</strong> —— 38.594<br />
Der „Proof of Concept“ mit einer Pilotanwendung<br />
erfolgt in 2007.<br />
Um die Leistungsfähigkeit der Datenverar-<br />
beitung nachhaltig erbringen zu können, ist<br />
neben einer permanenten Weiterbildung der<br />
Mitarbeiter auch die Nachwuchsförderung<br />
wichtig. Hierzu bilden die DV-Fachbereiche<br />
ständig durchschnittlich zehn junge Kolleginnen<br />
und Kollegen (Fachinformatiker und<br />
Informatik-Kaufleute) aus.<br />
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die<br />
Datenverarbeitung der KBS den Spagat zwischen<br />
traditionellen Großrechnerstrukturen<br />
und neuen Client-/Server-Architekturen durch<br />
Integration der Vorzüge beider Systeme geschafft<br />
und durch die wirtschaftliche Ausrichtung<br />
den Weg zum modernen IT-Dienstleister<br />
gefunden hat.<br />
Großrechner<br />
Open-Systems
10 personal<br />
10.1 Personaldaten und Personalpolitik | 140<br />
10.2 Berufliche Bildung | 144
140 Personal<br />
Personalbestand<br />
10.1 Personaldaten und Personalpolitik<br />
Gesamtpersonal der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
Stand Dezember <strong>2006</strong> / Gesamtpersonal 16.607<br />
Verwaltungsdienst —— 9.920<br />
Krankenhäuser —— 4.588<br />
Reha-Kliniken —— 842<br />
SMD —— 586<br />
Auszubildende —— 671<br />
Personalstatistik<br />
Personalbestand im Verwaltungsbereich<br />
Stand Dezember <strong>2006</strong> / Gesamtpersonal 10.591<br />
Tarifbeschäftigte —— 7.820<br />
Beamtinnen/Beamte —— 2.100<br />
Nachwuchskräfte —— 671<br />
Personalbestand im Sozialmedizinischen Dienst<br />
Stand Dezember <strong>2006</strong> / Gesamtpersonal 586<br />
Arbeitnehmer/innen —— 167<br />
—— 381<br />
Beamtinnen/Beamte —— 38<br />
Am 31. Dezember <strong>2006</strong> standen im Verwal-<br />
tungsbereich insgesamt 16.607 Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeiter einschließlich der<br />
Nachwuchskräfte in den Diensten der Deut-<br />
schen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />
<strong>See</strong>. In den Sozialmedizinischen Dienststellen<br />
waren zu diesem Zeitpunkt 586 Personen<br />
beschäftigt.<br />
Im Verwaltungsbereich und Sozialmedizini-<br />
schen Dienst der Deutschen Rentenversi-<br />
cherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> sind im Jahr<br />
Ärztlicher Dienst<br />
Verwaltungs, medizinischtechnischer, Pflegefachdienst<br />
<strong>2006</strong> insgesamt 462 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter ausgeschieden, die sich wie folgt<br />
auf die verschiedenen Ebenen und Bereiche<br />
verteilen: höherer Verwaltungsdienst 7 Mitarbeiter/innen;<br />
gehobener Verwaltungsdienst:<br />
84 Mitarbeiter/innen; sonstiger Verwaltungsdienst<br />
319 Mitarbeiter/innen; Sozialmedizinischer<br />
Dienst 52 Mitarbeiter/innen (davon 17<br />
Ärztinnen/Ärzte).<br />
Trotz Verwaltungskosteneinsparung und<br />
Benchmarking konnte im Verwaltungsbereich
Altersstruktur<br />
einer großen Zahl von Nachwuchskräften<br />
(132 im gehobenen Dienst und 64 im mittleren<br />
Dienst) zumindest ein zeitlich befristeter<br />
Arbeitsvertrag angeboten werden.<br />
Der weitere Personalbedarf wurde durch die<br />
Neueinstellung von insgesamt 167 Mitarbei-<br />
ter/innen in den folgenden Funktionsebenen<br />
kompensiert: höherer Verwaltungsdienst<br />
3 Mitarbeiter/innen; gehobener Verwaltungs-<br />
dienst 6 Mitarbeiter/innen; sonstiger Verwal-<br />
tungsdienst 111 Mitarbeiter/innen; Sozialmedi-<br />
zinischer Dienst 47 Mitarbeiter/innen (davon<br />
14 Ärztinnen/Ärzte).<br />
Das gegenüber den Vorjahren im Wesentlichen<br />
konstant gebliebene Durchschnittsalter er-<br />
höhte sich leicht und betrug im Dezember<br />
<strong>2006</strong> im Verwaltungsbereich 41,9 Jahre und im<br />
Sozialmedizinischen Dienst 48,1 Jahre.<br />
Altersstruktur <strong>2006</strong><br />
(ohne Nachwuchskräfte und langfristig Beurlaubte)<br />
> = 60 —— 164<br />
—— 30<br />
50 - 59 —— 2.164<br />
—— 195<br />
40 - 49 —— 3.131<br />
—— 234<br />
30 - 39 —— 2.432<br />
—— 82<br />
20 - 29 —— 1.447<br />
—— 11<br />
< 20<br />
—— 12<br />
—— 0<br />
Funktionsbezogen sind im Verwaltungsbe-<br />
reich der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die Beamtinnen/<br />
Beamten vorwiegend im gehobenen Dienst<br />
und die Arbeitnehmer/innen überwiegend im<br />
mittleren Dienst beschäftigt.<br />
Zur Wahrnehmung der Führungsaufgaben<br />
sind zirka zwei Prozent des Verwaltungspersonals<br />
der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im höheren Dienst<br />
eingesetzt.<br />
In den Sozialmedizinischen Dienststellen wird<br />
der höhere Dienst ausschließlich durch die<br />
ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
repräsentiert, die rund ein Drittel des dortigen<br />
Gesamtpersonals ausmachen.<br />
Verwaltungsdienst<br />
Sozialmedizinischer Dienst<br />
Funktionsstruktur<br />
Personal<br />
141
142 Personal<br />
Nachwuchskräfte<br />
Beamtinnen und Beamte<br />
Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht / ohne langfristig beurlaubte Mitarbeiter/innen<br />
Höherer Dienst —— 126<br />
—— 32<br />
Gehobener Dienst —— 907<br />
—— 813<br />
Mittlerer/Einfacher —— 95<br />
Dienst —— 48<br />
Nachwuchskräfte —— 93<br />
—— 121<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht / ohne langfristig beurlaubte Mitarbeiter/innen<br />
Höherer Dienst —— 101<br />
—— 113<br />
Gehobener Dienst —— 896<br />
—— 1.496<br />
männlich<br />
weiblich<br />
Mittlerer/Einfacher —— 1.268<br />
Dienst —— 4.007<br />
Nachwuchskräfte —— 161<br />
—— 296<br />
Im Jahre <strong>2006</strong> wurden im Verwaltungsbe-<br />
reich der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> Nachwuchskräfte für<br />
verschiedene Berufsbilder eingestellt:<br />
Nachwuchskräfte<br />
Einstellungen <strong>2006</strong><br />
Auszubildende für den Beruf<br />
Sozialversicherungsfachangestellte/r ______________________________________ 141<br />
Verwaltungsinspektoranwärter/innen _______________________________________ 40<br />
Auszubildende für den Beruf ITKaufleute _____________________________________ 3<br />
Auszubildende für den Beruf<br />
Kaufleute im Gesundheitswesen ____________________________________________ 5<br />
männlich<br />
weiblich
Teilzeitbeschäftigung<br />
Minijob<br />
Zentrale<br />
Telearbeit<br />
Bei der Teilzeitbeschäftigung ist im Jahre <strong>2006</strong><br />
wiederum ein Zuwachs zu verzeichnen. Der<br />
Anteil der teilzeitbeschäftigten Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeitern lag bei der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
zum Ende des Berichtsjahres <strong>2006</strong> bei 23,7<br />
Prozent.<br />
Anteil der Teilzeitbeschäftigten<br />
20,2 %<br />
| Dez. 2000 Dez. <strong>2006</strong> |<br />
Zu Beginn des Jahres 2003 sind die „Gesetze<br />
für moderne Dienstleistungen am Arbeits-<br />
markt“ in Kraft getreten. Sie beinhalten unter<br />
anderem Neuregelungen zu den geringfügigen<br />
Beschäftigungen, den so genannten Minijobs.<br />
Die Neuregelungen für die geringfügigen<br />
Beschäftigungen gelten seit dem 1. April 2003.<br />
Im Bereich der Minijob-Zentrale sind insge-<br />
samt 1.852 Mitarbeiter/innen beschäftigt.<br />
Zum Jahresende <strong>2006</strong> endeten hier 120 befris-<br />
tete Zeitverträge bei vier Neuzugängen.<br />
Das Pilotprojekt zur Einführung alternierender<br />
Telearbeit bei der Deutschen Rentenversiche-<br />
rung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> konnte im Jahr<br />
<strong>2006</strong> erfolgreich abgeschlossen werden. Es<br />
wird auch in Zukunft bei der KBS Telearbeit als<br />
Arbeitsmodell geben.<br />
Tarifrecht<br />
Nach der erfolgreich vollzogenen Fusion<br />
und der Zusammenführung des Personals<br />
der Bundesknappschaft, der <strong>Bahn</strong>versiche-<br />
rungsanstalt und der <strong>See</strong>kasse zur Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
zum 1. Oktober 2005 und dem gleichzeitigen<br />
23,7 %<br />
Inkrafttreten des neuen Tarifvertrages für den<br />
öffentlichen Dienst (TVöD) galt es im Jahr<br />
<strong>2006</strong> die umfassenden tariflichen Neuerungen<br />
für die KBS angesichts der besonderen<br />
Struktur des Verbundssystems mit passge-<br />
nauen Regelungen für die einzelnen Dienst-<br />
leistungssektoren des Verwaltungs-, Kran-<br />
kenhaus- und Reha-Klinikbereich und ihren<br />
unterschiedlichen arbeitsrechtlichen und<br />
tarifpolitischen Schwerpunkten zu tarifieren.<br />
Hierbei verhandelte die KBS erstmalig ge-<br />
meinsam mit der Deutschen Rentenversi-<br />
cherung Bund und der Tarifgemeinschaft der<br />
Deutschen Rentenversicherung mit dem Ziel<br />
möglichst einheitlicher Regelungen in der ge-<br />
samten Deutschen Rentenversicherung unter<br />
Berücksichtigung der individuellen Belange<br />
der einzelnen Bereiche.<br />
Personal<br />
143
144 Personal<br />
Kernpunkte des neuen Tarifrechts sind<br />
die Hinwendung zu einer leistungsorientier-<br />
ten Bezahlung bei gleichzeitigem Wegfall<br />
aller leistungsunabhängigen Bezahlungsin-<br />
strumente wie Lebensalter, Familienstand<br />
und Bewährungsaufstiege (mit umfassen-<br />
den Besitzschutzregelungen für die Be-<br />
standsbeschäftigten),<br />
die Aufhebung der Unterscheidung zwi-<br />
schen Angestellten und Arbeitern,<br />
die weitere Angleichung der Arbeitsbedin-<br />
gungen der Tarifgebiete West und Ost durch<br />
eine einheitliche 39-Stunden-Woche,<br />
die Flexibilisierung der Arbeitszeit,<br />
die Modifizierung der Regelungen über<br />
Urlaubs- und Weihnachtsgeld.<br />
Die Tarifierung der Besonderheiten des Kran-<br />
kenhaussektors und die Ausgestaltung der<br />
variablen leistungsorientierten Bezahlung<br />
sowie der neuen Entgeltordnung stehen im<br />
Mittelpunkt der weiteren Tarifarbeit.
10.2 Berufliche Bildung<br />
Überblick über die Ausbildung bei der<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
Insgesamt befanden sich Ende Dezember<br />
<strong>2006</strong> 673 Nachwuchskräfte in Ausbildung bei<br />
der Deutschen Rentenversicherung Knapp-<br />
schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (ohne Eigenbetriebe).<br />
Ausbildung <strong>2006</strong><br />
(Gesamtzahl 673)<br />
—— 429<br />
Sozialversicherungsfachangestellte/r —— 0<br />
—— 212<br />
Verwaltungsinspektoranwärter/innen —— 16<br />
—— 8<br />
Fachinformatiker —— 0<br />
—— 3<br />
Informatikkaufleute —— 0<br />
—— 5<br />
Gesundheitskaufleute —— 0<br />
Für das Bundesversicherungsamt wurden im<br />
Jahr <strong>2006</strong> 16 Verwaltungsinspektoranwärter<br />
(innen) ausgebildet. Sie sind in Theorie und<br />
Praxis in den Ausbildungsbetrieb der Knapp-<br />
schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> integriert.<br />
Ende <strong>2006</strong> wurden<br />
673 Nachwuchskräfte ausgebildet<br />
Fachhochschulstudium der Verwal-<br />
tungsinspektoranwärter(innen)<br />
Das Studium der Verwaltungsinspektoranwär-<br />
ter(innen) der KBS an der Fachhochschule des<br />
Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbe-<br />
reich Sozialversicherung (FHB-FBSV) gliedert<br />
sich in das Grundstudium (6 Monate) am<br />
Studienort Berlin, in das Hauptstudium (12<br />
Monate) am Studienort Bochum und in berufspraktische<br />
Studienzeiten (18 Monate) in<br />
Bochum und im Großraum Ruhrgebiet. Das<br />
Studium dauert insgesamt drei Jahre.<br />
Die Altlehrgänge der ehemaligen <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />
führen ihre Studiengänge an<br />
der Fachhochschule des Bundes - in der Fachrichtung<br />
Deutsche Rentenversicherung Bund<br />
- bis zur Laufbahnprüfung fort.<br />
<strong>Knappschaft</strong><strong>Bahn</strong><strong>See</strong><br />
Bundesversicherungsamt<br />
Ebenso beenden die ehemaligen Anwärter der<br />
<strong>See</strong>kasse ihr Studium an der Fachhochschule<br />
für Verwaltung und Dienstleistung, Fachbereich<br />
Rentenversicherung.<br />
Zum 18. September <strong>2006</strong> wurden 44 Verwaltungsinspektoranwärter/innen<br />
(davon 3 für<br />
das Bundesversicherungsamt) eingestellt.<br />
Zusammen mit den Einstellungsjahrgängen<br />
2004 und 2005 befanden sich Ende Dezember<br />
<strong>2006</strong> insgesamt 228 Nachwuchskräfte in der<br />
Ausbildung für gehobene Funktionsebene:<br />
Personal<br />
145
146 Personal<br />
Ausbildung der Nachwuchskräfte für die gehobene Funktionsebene<br />
Einstellungsjahrgänge 2004 <strong>2006</strong> / in Mitarbeiterzahlen (Gesamtzahl 228)<br />
März 2004 —— 26<br />
September 2004 —— 76<br />
März 2005 —— 22<br />
September 2005 —— 59<br />
September <strong>2006</strong> —— 44<br />
Die Zwischenprüfung zum Ende des Grund-<br />
studiums wurde im März <strong>2006</strong> von 61 Verwal-<br />
tungsinspektoranwärter/innen erfolgreich<br />
abgelegt.<br />
58 Verwaltungsinspektoranwärter/innen der<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> haben im Jahr <strong>2006</strong><br />
mit erfolgreichem Ablegen der Laufbahnprü-<br />
fung ihren Vorbereitungsdienst beendet.<br />
Ausbildung zum Sozialversicherungs-<br />
fachangestellten<br />
Die Ausbildung zum Sozialversicherungs-<br />
fachangestellten umfasst 36 Monate, die sich<br />
* September 2003: 1 Wiederholer<br />
in drei Abschnitte (praktische Ausbildung,<br />
theoretischer Unterricht und Unterricht in der<br />
Berufsschule) gliedert.<br />
Zum 1. August <strong>2006</strong> wurden 141 Nachwuchs-<br />
kräfte bundesweit eingestellt. Hiervon wurde<br />
bei sieben Nachwuchskräften das Ausbil-<br />
dungsverhältnis mit Ablauf der Probezeit<br />
beendet.<br />
Auszubildung zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />
(Gesamtzahl 429)<br />
Fachrichtung <strong>Knappschaft</strong>sversicherung<br />
2004 —— 74<br />
—— 54<br />
Am Ende des Jahres <strong>2006</strong> befanden sich ins-<br />
gesamt 429 Auszubildende in der Ausbildung<br />
zum Sozialversicherungsfachangestellten.<br />
2005 —— 87<br />
—— 57<br />
<strong>2006</strong> —— 70<br />
—— 64<br />
Fachrichtung Rentenversicherung<br />
2004 —— 0<br />
—— 23<br />
2005 —— 0<br />
—— 0<br />
<strong>2006</strong> —— 0<br />
—— 0<br />
Hautverwaltung<br />
Verwaltungs und Geschäftsstellen
Im Sommer <strong>2006</strong> hat die Abschlussprüfung<br />
für die im Jahre 2003 eingestellten Auszubil-<br />
denden stattgefunden. 133 Prüfungsteilneh-<br />
mer(innen) haben die Ausbildung erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Fortbildung zum/zur Sozial-<br />
versicherungsfachwirt/in<br />
Die Deutsche Rentenversicherung Knapp-<br />
schaft-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> führt für Angestellte eine<br />
30monatige Sachbearbeiterfortbildung nach<br />
dem Fortbildungstarifvertrag vom 16. April<br />
2004 in Verbindung mit der Prüfungsordnung<br />
des Bundesversicherungsamtes vom 26. Januar<br />
2004 durch.<br />
Die nach Ablauf des theoretischen Unter-<br />
richts, welcher dienstbegleitend oder in Form<br />
von Vollzeitlehrgängen durchgeführt wird,<br />
abzulegende Prüfung dient der Feststellung,<br />
ob die Teilnehmer(innen) über die zur Erfül-<br />
lung der Aufgaben in der Funktionsebene des<br />
gehobenen Dienstes in der Sozialversicherung<br />
erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />
Erfahrungen verfügen.<br />
Erfolgreich abgelegte Prüfungen führen zum<br />
Abschluss „Sozialversicherungsfachwirtin /<br />
Sozialversicherungsfachwirt - Fachrichtung<br />
knappschaftliche Sozialversicherung“.<br />
Demgegenüber wurde vor der Fusion bei der<br />
<strong>See</strong>kasse ein Aufbaustudienlehrgang zur<br />
Qualifizierung von Angestellten für Aufgaben<br />
auf der Funktionsebene des gehobenen<br />
Dienstes in der Fachrichtung Rentenversicherung<br />
angeboten. Damit war die Teilnahme<br />
an fachtheoretischen Studienzeiten an der<br />
„Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung,<br />
Fachbereich Rentenversicherung“<br />
in Reinfeld (Schleswig-Holstein) verbunden.<br />
Ein vor der Fusion begonnener Lehrgang wird<br />
derzeit noch fortgesetzt und zu Ende geführt.<br />
Beginn 2005<br />
Sachbearbeiterfortbildung 22<br />
nach dem Fortbildungstarifvertrag<br />
Aufbaustudienlehrgang in<br />
Reinfeld<br />
5<br />
Gesamt 27<br />
Weiterbildung<br />
Im Berichtsjahr <strong>2006</strong> nahmen insgesamt 6.764<br />
Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen<br />
teil.<br />
Das Spektrum reichte von fachbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />
für die Leistungsund<br />
Querschnittsbereiche der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
über PC-Schulungen bis hin zu verschiedenen<br />
Seminaren im Rahmen der Führungskräfteentwicklung.<br />
Hervorzuheben sind an dieser Stelle zahlreiche<br />
Schulungsmaßnahmen, in denen<br />
Führungskräfte im Hause auf ihre Aufgabe der<br />
Durchführung von Förder- und Beurteilungsgesprächen<br />
vorbereitet wurden.<br />
Daneben wurden Veranstaltungen zu den<br />
Themen Arbeits- und Tarifrecht, Haushalts-,<br />
Kassen- und Rechnungswesen, Allgemeine<br />
Datenverarbeitung sowie Berufspädagogik<br />
angeboten. Betriebliche Suchtarbeit und<br />
Kommunikation waren Themenkreise weiterer<br />
Veranstaltungen.<br />
Ein weiteres Handlungsfeld im Bereich Weiterbildung<br />
war der berufliche Wiedereinstieg<br />
für Mitarbeiter(innen) aus dem Bereich der<br />
Rentenversicherung, die nach der Inanspruch-<br />
Personal<br />
147
148 Personal<br />
nahme von Elternzeit bzw. Sonderurlaub ihren<br />
Dienst in Kürze wieder aufnehmen werden<br />
bzw. vor kurzer Zeit wieder aufgenommen<br />
haben.<br />
Im Rahmen der durchgeführten Schulungen<br />
wurde ein Überblick über Rechtsänderungen<br />
sowie deren Auswirkungen auf die praktische<br />
Arbeit gegeben und der Umgang mit verschie-<br />
denen PC-Programmen trainiert.<br />
Neben der innerbetrieblich organisierten<br />
Weiterbildung mit internen und externen<br />
Dozenten werden Mitarbeitern der Deutschen<br />
Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
Bildungsveranstaltungen der Bundesakademie<br />
für öffentliche Verwaltung oder anderer An-<br />
bieter funktionsbezogen angeboten. Darüber<br />
hinaus ist die Deutsche Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> auch in das Weiterbil-<br />
dungsprogramm der Deutschen Rentenversi-<br />
cherung Bund eingebunden.
impressum<br />
Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>,<br />
Pieperstraße 14-28, 44789 Bochum<br />
Redaktion, Referat 0.2, Geschäftsführung – Kommunikation – Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gestaltung: Gilbert Gratzel, Norbert Klein, Herbert Metzger (verantwortlich), Rainer Rode,<br />
Patricia Strenger<br />
in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen,<br />
Fachabteilungen, Referaten, Verwaltungs- und Dienststellen<br />
Fotos: Christian Brinkmann, Monica Goldwasser, Norbert Klein, Georg Niederprüm,<br />
Jürgen Schumann, Jochen Strack, Patricia Strenger<br />
Firma Neopost GmbH & Co. KG (Foto S. 106)<br />
DB AG/Lautenschläger (Foto S. 38)<br />
Minijob-Zentrale,<br />
Reha-Kliniken und Krankenhäuser der Deutschen Rentenversicherung<br />
<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />
Gesamtherstellung:<br />
Grafische Betriebe der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>