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Vierter Newsletter der Union progressiver Juden in Deutschland

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<strong>Union</strong> <strong>progressiver</strong> <strong>Juden</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> November 2013 | Kislew 5774<br />

die Unvore<strong>in</strong>genommenheit und Selbstverständlichkeit im Umgang<br />

mit Diversität gesehen, die alle Menschen entwickeln und kultivieren<br />

müssen, die <strong>in</strong> pluralistischen Kontexten leben und arbeiten. Es hat<br />

Hoffnung und Mut gemacht mitzuerleben, wie e<strong>in</strong>fach das se<strong>in</strong> kann.<br />

Sie werden sich, wenn Sie bis hierher gelesen haben, so langsam fragen,<br />

was das mit <strong>der</strong> Chanukka-Ausgabe des UpJ-<strong>Newsletter</strong>s zu tun haben<br />

könnte. Die Punkt ist folgen<strong>der</strong>: diese K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben uns gezeigt, dass<br />

selbstverständlicher Umgang mit Vielfalt weniger o<strong>der</strong> jedenfalls nicht<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e moralische Grundhaltung ist, son<strong>der</strong>n vielmehr das<br />

Ergebnis von Erfahrung und Begegnung, von Kennenlernen und Wissen<br />

übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Vor wenigen Wochen<br />

konnte ich dann erleben,<br />

wie <strong>in</strong> New Yorker<br />

Supermärkten die<br />

ersten Son<strong>der</strong>stände<br />

mit Weihnachtssachen<br />

aufgebaut wurden:<br />

Kerzen, Servietten,<br />

Lebkuchen und an<strong>der</strong>e<br />

Süßigkeiten, Geschenkpapier<br />

und -aufkleber,<br />

kurzum allerlei<br />

Nützliches und allerlei<br />

Krimskrams, fast alles<br />

<strong>in</strong> Rot- und Grüntönen.<br />

Nur e<strong>in</strong>en Tag später<br />

zog <strong>der</strong> Drogeriemarkt<br />

auf <strong>der</strong> Straßenseite<br />

gegenüber nach: es<br />

tauchte noch so e<strong>in</strong><br />

großer Pappstän<strong>der</strong> auf,<br />

eher <strong>in</strong> Blau-, Weiß- und<br />

Glitzertönen gehalten, mit<br />

all den D<strong>in</strong>gen, die wir an<br />

Chanukka so lieben: Leuchter<br />

mit den passenden Kerzen <strong>in</strong> allen<br />

Größen und Ausführungen, Dreidels,<br />

Chanukkageld, Geschenktütchen,<br />

Grußkarten (sogar so richtig lustige) und jede<br />

Menge an<strong>der</strong>er Kle<strong>in</strong>igkeiten, z. B. Babylätzchen, die mit<br />

Chanukkamotiven bestickt waren.<br />

Da fielen mir die K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus dem Reliunterricht wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>,<br />

denn viele Kunden, von denen die allermeisten sicherlich<br />

ke<strong>in</strong>e <strong>Juden</strong> waren, guckten auch diesen Stän<strong>der</strong><br />

an auf <strong>der</strong> Suche nach Überraschungen o<strong>der</strong><br />

Geschenkchen für Arbeitskollegen o<strong>der</strong> Freunde.<br />

beschriebene Ebene des Alltags nur e<strong>in</strong>e oberflächliche ist im Vergleich<br />

zu den religiösen Inhalten, aber es ist gleichzeitig auch die, <strong>in</strong> <strong>der</strong> wir<br />

unseren nichtjüdischen Kollegen und Freunden, unserer Umwelt begegnen<br />

und ich möchte Sie alle herzlich e<strong>in</strong>laden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> jetzt beg<strong>in</strong>nenden<br />

Chanukkazeit das Licht unserer Freude zu teilen und mitzuteilen. Stellen<br />

Sie die Chanukkaleuchter, wie die Tradition es vorsieht, so auf, dass auch<br />

an<strong>der</strong>e das Licht sehen und sich daran erfreuen können. Br<strong>in</strong>gen Sie<br />

vielleicht e<strong>in</strong>e große Ladung Sufganiot mit an den Arbeitsplatz und laden<br />

Sie die Kollegen zu e<strong>in</strong>em Chanukkakaffeetr<strong>in</strong>ken e<strong>in</strong>. Und vielleicht<br />

erklären Ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihren nichtjüdischen Freunden bei e<strong>in</strong>er Dreidelparty,<br />

wie das Spiel richtig geht?<br />

Bestimmt haben Sie noch<br />

viel schönere Ideen<br />

und ich hoffe, dass<br />

wir alle e<strong>in</strong> wenig von<br />

<strong>der</strong> Offenheit und <strong>der</strong><br />

Selbstverständlichkeit<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus dem Religionsunterricht<br />

selbst<br />

zurückgew<strong>in</strong>nen und<br />

sie als Licht <strong>in</strong> die Welt<br />

um uns herum br<strong>in</strong>gen<br />

können.<br />

Ich wünsche Ihnen<br />

allen Chag Chanukka<br />

Sameach!<br />

Sonja Guentner<br />

Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>Union</strong><br />

<strong>progressiver</strong> <strong>Juden</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Deutschland</strong><br />

PS E<strong>in</strong>en wichtigen H<strong>in</strong>weis<br />

<strong>in</strong> ganz an<strong>der</strong>er Sache hätte<br />

ich noch: Die Anmeldung für<br />

die EUPJ Tagung <strong>in</strong> Dresden im<br />

April 2014 ist jetzt eröffnet. Uns<br />

erwartet dort e<strong>in</strong>e hervorragende<br />

Möglichkeit mit Freunden aus unseren<br />

Partnergeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> ganz Europa, den<br />

USA und Israel zusammen zu treffen, und das alles<br />

im wun<strong>der</strong>schönen Dresden. Verpassen Sie diese Gelegenheit<br />

nicht! Weitere Infos f<strong>in</strong>den Sie auf <strong>der</strong> letzten Seite <strong>in</strong> diesem<br />

<strong>Newsletter</strong>.<br />

Ich gebe gern zu, und unsere Rabb<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen und<br />

Rabb<strong>in</strong>er mögen es mir nachsehen, dass die hier<br />

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