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Insel Reichenau - Schlangen in der Sonnenuhr - Helios Sonnenuhren

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<strong>Insel</strong> <strong>Reichenau</strong> ‐ <strong>Schlangen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonnenuhr</strong><br />

St. Pirm<strong>in</strong> war e<strong>in</strong> Wan<strong>der</strong>bischof vermutlich iro – fränkischer<br />

Herkunft. Er gründete im 8. Jahrhun<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Reihe von Klöstern wie<br />

z. B. Murbach im Elsaß o<strong>der</strong> Gengenbach. Im Jahre 724 kommt er mit<br />

etwa vierzig Mönchen auf die <strong>Insel</strong> <strong>Reichenau</strong> im Bodensee, auf <strong>der</strong> das<br />

erste rechtsrhe<strong>in</strong>ische Kloster entsteht. Die Mönche leben nach <strong>der</strong> Regel<br />

des Hl. Benedikt und haben es sich zum Ziel gesetzt, die Alemannen<br />

zum Christentum zu bekehren. S<strong>in</strong>nbild für das Wirken Pirm<strong>in</strong>s ist die<br />

Vertreibung <strong>der</strong> <strong>Schlangen</strong> von <strong>der</strong> <strong>Insel</strong>, wie sie die Chronik berichtet<br />

und wie sie e<strong>in</strong> barockes Gemälde darstellt, das im südlichen<br />

Seitenschiff des <strong>Reichenau</strong>er Münsters hängt. Nach <strong>der</strong> Legende soll sich<br />

bei Pirm<strong>in</strong>s Ankunft alles kriechende Getier, das die <strong>Insel</strong> schädigte, <strong>in</strong>s<br />

Wasser gestürzt haben und für immer verschwunden se<strong>in</strong>. Der<br />

H<strong>in</strong>tergrund dieser Legende ist wohl die Tatsache, daß dem Gottesmann<br />

die Kraft zugeschrieben wurde, das Böse zu vertreiben und daß die<br />

Mönche die <strong>Insel</strong> gerodet und zu e<strong>in</strong>er fruchtbaren Landschaft gemacht<br />

haben, zur reichen Aue.<br />

Foto: Christoph Hoppe


Das Kloster wurde im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t aufgehoben, war jedoch während<br />

se<strong>in</strong>er Blütezeit e<strong>in</strong> religiöses, geistiges und kulturelles Zentrum<br />

Europas. Die <strong>Reichenau</strong>er Äbte waren Räte und Beamte am Kaiserhof,<br />

Pr<strong>in</strong>zenerzieher, Diplomaten und Gesandte, bedeutende Bischöfe. Unter<br />

den Mönchen waren Gelehrte wie Walahfrid Strabo o<strong>der</strong> Hermann <strong>der</strong><br />

Lahme. Sie hatten E<strong>in</strong>fluß auf Politik, Architektur, Literatur, Musik,<br />

Malerei. Die <strong>Reichenau</strong>er Schule <strong>der</strong> Buchmalerei ist auf <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt bekannt. Der großen Zeit als Kloster<strong>in</strong>sel verdankt die <strong>Reichenau</strong><br />

die Tatsache, daß sie im Jahre 2000 <strong>in</strong> die UNESCO – Liste<br />

Weltkulturerbe aufgenommen wurde.<br />

Der Hl. Pirm<strong>in</strong> ist 753 gestorben, se<strong>in</strong>e Reliquien bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Jesuitenkirche <strong>in</strong> Innsbruck, er ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Patrone <strong>der</strong> Stadt. Se<strong>in</strong><br />

Attribut ist e<strong>in</strong>e Schlange o<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>e Kröte und bezieht sich auf die<br />

Legende se<strong>in</strong>er Ankunft auf <strong>der</strong> <strong>Reichenau</strong>. Auf <strong>der</strong> <strong>Reichenau</strong>er<br />

<strong>Sonnenuhr</strong> w<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Schlange um se<strong>in</strong>en Bíschofsstab, e<strong>in</strong>e<br />

weitere f<strong>in</strong>det sich unter se<strong>in</strong>em Fuß, das <strong>Reichenau</strong>er Münster ist<br />

dargestellt und im Spruchband lesen wir die Maxime <strong>der</strong> Benedikt<strong>in</strong>er:<br />

ORA ET LABORA – bete und arbeite.

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