Messungen der Valdivia in Elbe und Weser - FRIEDENSBLITZ Copy ...
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eiche Zukunft s<strong>in</strong>d schon ge-<br />
schmiedet:<br />
b Fortgesetzte Erweiterung des Ham-<br />
burger Hafens <strong>und</strong> Ansiedlung wei-<br />
terer Industriebetriebe.<br />
Bau e<strong>in</strong>er Autobahn-EI bbrücke<br />
über den Pagensand.<br />
b Ansiedlung von Industriebetrie-<br />
ben bei Drochtersen auf e<strong>in</strong>er FIä-<br />
che von ca. 900 ha.<br />
b Auf bau e<strong>in</strong>es Ca. 100 ha großen Ge-<br />
werbe <strong>und</strong> Industriegebietes bei<br />
Glückstadt.<br />
b Absperrung von Elbmündung,<br />
Schaffung e<strong>in</strong>es Pol<strong>der</strong>s, Aufspü-<br />
lung von 20.000 ha für Industriege-<br />
Iände, Hafen, Flughafen auf dem<br />
Me<strong>der</strong>nsand bei Cuxhaven, evt. Bau<br />
e<strong>in</strong>es Elbtunnels (Projekt "Medem-<br />
land").<br />
Anlage e<strong>in</strong>esTiefwasserhafens mit In-<br />
dustriegelände auf 6.000 ha Fläche bei<br />
Neuwrk/Scharhörn.<br />
All diese Pläne ruhen zur Zeit noch <strong>in</strong><br />
Irn Rahmen dieser Arbeiten wurden<br />
unter an<strong>der</strong>em die Konzentrationen<br />
e<strong>in</strong>iger Schwermetalle <strong>in</strong> Sediment-<br />
proben untersucht. DieErgebnisselie-<br />
gen uns vor <strong>und</strong> können daher mit den<br />
den Schubladen o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d wegen<br />
Getdmangels zurückgestellt, sobald<br />
die Wirtschaft aber wie<strong>der</strong> auf Touren<br />
kommt, werden sie nach Verwirkli-<br />
chung drängen. ,<br />
Die Folge <strong>der</strong> laufenden <strong>und</strong> geplan-<br />
ten Entwicklungen liegen klar zutage<br />
<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d auch den Verantwortlichen<br />
genau bekannt. Wer die ehrgeizigen<br />
Ausbaupläne trotzdem verfolgt,<br />
nimmt diese Folgen bewuM <strong>in</strong> Kauf,<br />
weil er die Erhaltung <strong>in</strong>takter Lebens-<br />
rärurne für zweitrangig hält. (Man er-<br />
hält hier e<strong>in</strong> wichtiges Kriterium zur<br />
Beurteilung <strong>der</strong> Handlung <strong>der</strong> "Ver-<br />
antwortungsträger"). Da hilft es auch<br />
nicht viel, wenn landschaftspflegeri-<br />
sche Begleitmaßnahmen verspru<br />
chen werden, o<strong>der</strong> wenn, nachdem<br />
die Planungen schon fängst festliegen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Bau schon begonnen hat, als<br />
Trostpflästerchen auch noch e<strong>in</strong> öko-<br />
logisches Gutachten bestellt wird. (So<br />
wurde bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>deichung <strong>der</strong> Hasel-<br />
dorier Marsch verfahren.) E<strong>in</strong>en "Ge-<br />
<strong>Messungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Valdivia</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Elbe</strong> <strong>und</strong> <strong>Weser</strong><br />
Weiter elbabwärts ist bei allen 4<br />
Schwermetallen e<strong>in</strong> Belastungs-<br />
schwerpunkt bei Brunsbüttel zu f<strong>in</strong>-<br />
den. Über den E<strong>in</strong>flußdeszweiten gio-<br />
Ben Industriegebietes bei Stade kön-<br />
samtlastplan" für die Unterelbe, <strong>der</strong><br />
dieGr<strong>und</strong>lagefüre<strong>in</strong>eBeurteilung<strong>der</strong><br />
Verträglichkeit <strong>der</strong> bereits durchge<br />
führten <strong>und</strong> <strong>der</strong> geplanten Maßnah-<br />
men wäre, existiert jedenfalls noch<br />
nicht.<br />
Sollten die Pläne tatsächlich wahrge-<br />
macht werden, <strong>und</strong> wenig spricht da-<br />
gegen, daß diesauch geschehen wird,<br />
so kann man den "Lebensraum <strong>Elbe</strong>"<br />
abschreiben, <strong>der</strong>, ges<strong>und</strong>em wirt-<br />
schaftlichen Denken gemäß, jasowie<br />
so "für die Idylle zu teuer" ist (Zitat H.<br />
Kern).<br />
Sollte dann späterjemand auf die Idee<br />
verfallen, daß die Menschen e<strong>in</strong>er<br />
Großstadt wie Harnburg doch nicht<br />
ohne Ausgleichsräume <strong>und</strong> Erho-<br />
lungsgebiete auskommen <strong>und</strong> daß es<br />
obendre<strong>in</strong> nicht sehr schlau war. aus-<br />
gerechnet auf <strong>der</strong> Seite Hamburgs,<br />
von <strong>der</strong> meistens diew<strong>in</strong>dewehen-e<strong>in</strong><br />
lndustrierevier zu schaffen, so kann<br />
man es ja immer noch mit Rekultivie-<br />
rung versuchen ...<br />
Nachdem im Dezember 1980<strong>der</strong> erste Ergebnissen <strong>der</strong> ARGE-<strong>Elbe</strong> vergli- nen wegen fehlen<strong>der</strong> Daten ke<strong>in</strong>eAus<strong>und</strong><br />
bisher e<strong>in</strong>zige behördliche Be- chen werden. ln den nebenstehenden sagen gemacht werden.<br />
richt über "Schwermetalldaten <strong>der</strong> El- Abbildungen s<strong>in</strong>d die Konzentratiobe"<br />
von <strong>der</strong>ARGE-<strong>Elbe</strong>vorgeregtwur- nen <strong>der</strong> 4 Schwermetalle Cadmium, Bei Betrachtung <strong>der</strong> weiteren bisher<br />
de, haben wir <strong>in</strong> unserer Broschüre Kupfer, Z<strong>in</strong>k <strong>und</strong> Mangan für den Un- vorliegenden<br />
.<br />
Meßwerte <strong>der</strong> <strong>Valdivia</strong>-<br />
'Wasser <strong>in</strong> Harnbura1kritisiert.daßauf- terlauf <strong>der</strong> <strong>Elbe</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Weser</strong> darge- - Fahrt fallen auf:<br />
gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> ~uswahl <strong>der</strong> probenorte stellt.<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kommentierung <strong>der</strong> Ergeb-<br />
starke Zunahme <strong>der</strong> Leitfähigkeit<br />
nisse die Elbverschmutzung durch <strong>Elbe</strong>: Die Zahl <strong>der</strong> Probeorte ist - vor (also Salzkonzentration), speziell<br />
Hamburg unter den Tisch gekehrt allem zwischen Hamburg <strong>und</strong> Glück- auch <strong>der</strong> Chlorid-Konzentration,<br />
wird. Allerd<strong>in</strong>gs war es immerh<strong>in</strong> rnög- Stadt - lei<strong>der</strong> sehr spärlich. Immerh<strong>in</strong> wie<strong>der</strong>um bei Brunsbüttel. Weiter<br />
lich, aus dem Bericht Schwerpunkte kann festgestellt werden, daß die elbabwärts nimmt die Leitfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Belastung durch giftige Schwer- Hamburger Werte fur Cadmium <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> ab, die Erhöhung bei Brunsmetalle<br />
im Unterlauf <strong>der</strong> <strong>Elbe</strong> festzu- Z<strong>in</strong>k (die Proben wurden bei den büttel kann also nicht nur mit dem<br />
stellen: Hamburg, Stade, Brunsbuttel. Brücken über die Nor<strong>der</strong>elbe genom- zunehmenden Effekt des Meerwas-<br />
Irn Oktober 1981 hat nun e<strong>in</strong>e Gruppe men; e<strong>in</strong> Wert für Kupfer liegt nicht sers erklärt werden.<br />
von Wissenschaftlern aus 6 Instituten vor) um e<strong>in</strong> Mehrfaches die Daten <strong>der</strong><br />
(aus Hamburg waren die Geochemie an<strong>der</strong>en <strong>Elbe</strong>-Proben weiter flußab- r Abfall <strong>der</strong> Sauerstoffkonzentration<br />
<strong>und</strong> die Geophysik beteiligt) e<strong>in</strong>e For- wärts übersteigen. Wir f<strong>in</strong>den also zu- auf 40% (15. /16.10.81), also <strong>in</strong> den<br />
schungsfahrt auf <strong>der</strong> F/S <strong>Valdivia</strong>, ei- nächst e<strong>in</strong>e Bestätigung <strong>der</strong> Ergebnis- für Fische kritischen Bereich, zw<strong>in</strong>em<br />
Forschungsschiff <strong>der</strong> Uni Ham- se des ARGE-<strong>Elbe</strong>-Berichts, <strong>in</strong> dem ja schen Krückau <strong>und</strong> Krautsand<br />
burg, unternommen. Zweck dieser erklärt wurde, das sei allesauf die Ver-<br />
Fahrt auf dem Unterlauf <strong>der</strong> <strong>Elbe</strong>, We- schmutzung durch dieDDRzurückzu- b Erhöhung <strong>der</strong> Temperatur um fast<br />
ser <strong>und</strong> Erns sowie küstennahen Ge- führen. Spätestens seit <strong>der</strong>veröffentli- 20C über die normalen <strong>Elbe</strong>Werte<br />
bieten <strong>der</strong> Nordsee war es, die Wech- chung <strong>der</strong> Ergebnisse unserer Mes- bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>mündung <strong>der</strong> Krückau,<br />
selwirkung von gelösten <strong>und</strong> su- sungen im Hamburger Hafen ist dage- während im allgeme<strong>in</strong>en die Temspendierten<br />
Stoffen zu untersuchen gen klargeworden, woherdieschwer- peratur zwischen Hamburg <strong>und</strong><br />
(suspendierte Stoffe: Stoffe, die nicht metallbelastung im Bereich Hamburg Nordsee um höchstens 0.5oC<br />
i.m ~asser gelöst, son<strong>der</strong>n Bestandtei- kommt: ausden Rohren diverser Indu- schwankt.<br />
le kle<strong>in</strong>er Feststoff-Teilchen s<strong>in</strong>d).<br />
striebetriebe im Hafen.<br />
<strong>Weser</strong>: Bei <strong>der</strong> <strong>Weser</strong> f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong><br />
ähnliches Bild wie <strong>der</strong> <strong>Elbe</strong>. Wie <strong>in</strong><br />
Hamburg liegen die Werte <strong>in</strong> Bremen<br />
für Cadmium <strong>und</strong> Z<strong>in</strong>k, ebenso auch<br />
für Kupfer, wesentlich über den Konz-<br />
entrationen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Weser</strong>pro-
Abb- 143 <strong>Valdivia</strong> - <strong>Messungen</strong> von Schwermetallkonzentrationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Elbe</strong><br />
125<br />
ZINK
Abb. 144 <strong>Valdivia</strong> - <strong>Messungen</strong> von Sch wermetallkonzentrationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Weser</strong>
en. Sollte hier etwa e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluß von<br />
lndustriee<strong>in</strong>leitungen im Bremer Ge-<br />
biet zu vermuten se<strong>in</strong>? Zu bedenken<br />
ist allerd<strong>in</strong>gs, daß die DDR über die<br />
Werra auch auf die <strong>Weser</strong> Zugriff hat.<br />
Weiter flußabwärts f<strong>in</strong>det man bei<br />
sämtlichen dargestellten Schwerme<br />
tallen nochmals e<strong>in</strong>e beträchtlichezu-<br />
nahme <strong>der</strong> Konzentration im Gebiet<br />
von Brernerhaven. Zu vermuten s<strong>in</strong>d<br />
auch hier Industriee<strong>in</strong>flüsse. Interes-<br />
sant ist weiterh<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergleich zwi-<br />
schen zwei benachbarten Meßpunk-<br />
ten, e<strong>in</strong>mal vor <strong>und</strong> e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong><br />
Die katastrophale Verschrnutzung <strong>der</strong><br />
Flüsse ist allgeme<strong>in</strong> bekannt. Trotz<br />
zahlreicher Gutachten <strong>und</strong> Beteue-<br />
rungen s<strong>in</strong>d sie krank geworden <strong>und</strong><br />
wurden zu trüben, schaumführenden<br />
<strong>und</strong> st<strong>in</strong>kenden Grabstätten für alle<br />
empf<strong>in</strong>dlichen Lebensformen.<br />
"Und alles das, was im Landes<strong>in</strong>neren<br />
<strong>in</strong> die Flüsse geleitet o<strong>der</strong>gespült wird,<br />
gelangt schließlich <strong>in</strong> die offene See<br />
<strong>und</strong> leistet zusammen mitden Olunfäl-<br />
len <strong>und</strong> dem Versenken von Giftmüll<br />
e<strong>in</strong>en stattlichen Beitrag zur Ver-<br />
schmutzung <strong>der</strong> Meere. Zusatzlich<br />
regnen Schadstoffe, diezuvor auf dem<br />
Festland <strong>in</strong> die Atmosphäre geblasen "<br />
wurden, als Falloutwie<strong>der</strong>auf diewas-<br />
seroberiläche hernie<strong>der</strong>." /2/ Und<br />
was im Wasser ist, f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong>größe-<br />
rem Maße angereichert wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />
abgelagerten Sedimenten, <strong>in</strong> den<br />
Kle<strong>in</strong>stlebewesen, <strong>in</strong> den Meerestie-<br />
ren <strong>und</strong> <strong>in</strong> den sich von Meerestieren<br />
ernährenden Lebewesen.<br />
Schon <strong>in</strong> den 60er Jahren gab es den<br />
Begriff vom Rhe<strong>in</strong> als"P<strong>in</strong>ke1r<strong>in</strong>ne Eu-<br />
ropas" <strong>und</strong> die berechtigte Warnung,<br />
die Nordsee nicht zum "<strong>in</strong>dustriellen<br />
Nachttopf Europas" werden zu lassen.<br />
Aberfür mehr <strong>und</strong> mehrunternehmen<br />
schien die Nordsee e<strong>in</strong>e ideale <strong>und</strong><br />
riesige Abfallgrube zu se<strong>in</strong>, wurde<br />
doch e<strong>in</strong>mal ausgerechnet, daß sel bst,<br />
wenn die lO.OO@facheMenge an Indu-<br />
strieabfällen <strong>in</strong>s Meergekippt <strong>und</strong> oze-<br />
anweit völlig gleichmäßig vermischt<br />
würde, ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Was-<br />
serqualität chemisch nachweisbar<br />
se<strong>in</strong> würde <strong>und</strong> demnach auch ke<strong>in</strong>e<br />
nachteiligen biologischen Konse-<br />
quenzen zu erwarten wären. /3/<br />
Aber auch heute denken viele Men-<br />
schen noch so <strong>und</strong> betrachten die<br />
Nordsee z.B. als bequeme Müllkippe,<br />
gerade auch Leute, die es eigentlich<br />
besser wissen sollten. So z.B. Klaus<br />
Tiews, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esfor-<br />
E<strong>in</strong>mündung <strong>der</strong> Hunte. Der Meß-<br />
punkt im E<strong>in</strong>flußbereich <strong>der</strong> Hunte<br />
zeigt deutlich höhere Konzentration<br />
an Z<strong>in</strong>k, Cadmium <strong>und</strong> Kupfer, wenn<br />
auch nicht die Werte von Bremerha-<br />
ven <strong>und</strong> Bremen erreicht werden. Die<br />
Forschungsfahrt <strong>der</strong> F/S <strong>Valdivia</strong> hat<br />
also trotz <strong>der</strong> für uns etwas spärlichen<br />
Ergebnisse bestätigt, waswirschonim<br />
Bericht <strong>der</strong> ARGE-<strong>Elbe</strong> sehen konn-<br />
ten, auch wenn die Arbeitsgeme<strong>in</strong>-<br />
schaft selbst die D<strong>in</strong>ge nicht beim Na-<br />
Düstere Prognosen für die<br />
Nordsee<br />
schungsanstalt für Fischerei <strong>in</strong> Harn-<br />
burg. Hietzue<strong>in</strong> Zitataus<strong>der</strong> Frankfur-<br />
ter Allgeme<strong>in</strong>en Zeitung vom Januar<br />
1980: "Tiews betonte, er wolle nicht<br />
den Naturschützer um jeden Preis<br />
spielen; die Belastbarkeit des Meeres<br />
solle ruhig so weit wie möglich ausge-<br />
nutzt werden."<br />
Dem wurde allerd<strong>in</strong>gs schon 1967 auf<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen Tagung auf Hel-<br />
goland zur Problematik <strong>der</strong> Wasser-<br />
verunre<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordsee wi<strong>der</strong>-<br />
sprochen: "In <strong>der</strong> Nordsee ist die Ge-<br />
fahr <strong>der</strong> Wassewerunre<strong>in</strong>igung be-<br />
son<strong>der</strong>s akut ... Die Gründe dafür ...<br />
s<strong>in</strong>d rasch aufgezählt:<br />
Die Nordsee ist e<strong>in</strong> flaches Neben-<br />
meer, ihr südlichster Teil hat nur<br />
e<strong>in</strong>e Durchschnittstiefevon 20 m.<br />
F Der Wasseraustausch zwischen<br />
Nordsee <strong>und</strong> Atlantik ist begrenzt.<br />
F Die Nordsee ist umgeben von hoch-<br />
<strong>in</strong>dustialisierten Län<strong>der</strong>n, ... ihrdro-<br />
hen Abfallbelastungen größten<br />
Ausmaßes.<br />
b Als ertragreiches Fischereigewäs-<br />
ser repräsentiert die Nordsee die<br />
Existenzgr<strong>und</strong>lage für zahlreiche<br />
Fischereiu nternehrne n.<br />
In <strong>der</strong> flachen Nordsee laichen viele<br />
unserer Nutzfischarten; sie dient als<br />
'K<strong>in</strong><strong>der</strong>stube' für Larven <strong>und</strong> Jung-<br />
tiere zahlreicher Fisch- <strong>und</strong> Krebs-<br />
arten, sowie an<strong>der</strong>er pflanzlicher<br />
<strong>und</strong> tierischer Organismen." /3/<br />
Wenden wir uns nun dem Zahlen-<br />
material zu. Wir werfen dafür e<strong>in</strong>mal<br />
e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> dasson<strong>der</strong>gutachten<br />
"Umweltprobleme <strong>der</strong> Nordsee",<br />
das <strong>der</strong> 1971 vom B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>ister<br />
des Inneren geschaffene Rat von<br />
Sachverständigen für Umweltfra-<br />
gen im Juni 1980 vorlegte. Dieses<br />
Gutachten gibt e<strong>in</strong>en umfassenden<br />
Überblick über die Ökologie <strong>der</strong><br />
Nordsee, die <strong>in</strong>dustrielle Nutzung,<br />
den Schadstoffe<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> die Nord-<br />
see <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Auswirkungen, die<br />
men pennen möchte: Die Belastung<br />
<strong>der</strong> <strong>Elbe</strong> durch giftige Schwermetalle<br />
zeigt Schwerpunkte, vor allem aber <strong>in</strong><br />
Hamburg. Aus unseren eigenen Mes-<br />
sungen im Hamburger Hafen wird<br />
klar: Die Ursache für die Verschmut-<br />
zung ist <strong>in</strong> Hamburg selbst zu suchen.<br />
Ahnlich f<strong>in</strong>det man im Bereich <strong>der</strong> Un-<br />
tenveser Belastungsschwerpunkte <strong>in</strong><br />
den Gebieten Bremerhaven <strong>und</strong> vor<br />
allem Bremen; über die Ursachen hier<br />
darf gerätselt werden.<br />
Fischerei, die Belastungen im Kü-<br />
stenbereich <strong>und</strong> den Natursct-iutz<br />
im Wattenmeer.<br />
Bemerkenswert ist, daß die zuflie-<br />
ßende Wassermenge <strong>der</strong> Flüssevon<br />
<strong>in</strong>sgesamt 290 km3 irn Jahr nuretwa<br />
0,5% des gesamten Wasseraustau-<br />
sches <strong>der</strong> Nordsee mit dem Atlantik<br />
ausmacht. Zeigen also die Schad-<br />
stoffe <strong>in</strong> den Flussen doch ke<strong>in</strong>e<br />
bzw. kaum meßbare schädliche<br />
Auswirkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordsee?<br />
Ne<strong>in</strong>!, denn <strong>in</strong> Wirklichkeit belasten<br />
die Schmutzfrachten <strong>der</strong> Flusse nur<br />
e<strong>in</strong>en sehr kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> dazu emp<br />
f<strong>in</strong>dlichen Raum. Wir wollen uns<br />
dies an e<strong>in</strong>igen Punkten veran-<br />
schaulichen:<br />
Das Strömungsfeld <strong>der</strong> Oberflächenströme<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordsee zei t,<br />
grob gesagt, daß das durch den r-<br />
melkanal <strong>in</strong>die Nordseee<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen-<br />
de Wassq sich entlang <strong>der</strong> Ostkü-<br />
ste, also entlang <strong>der</strong> französischen,<br />
nie<strong>der</strong>ländischen, deutschen <strong>und</strong><br />
dänischen Küste, bis h<strong>in</strong> zum Ska-<br />
gerrak bewegt. In <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bucht bildet sich e<strong>in</strong> Wirbel.<br />
b Transportmessungen von radioak-<br />
tivem Caesium (Cs 137), das bei<br />
Störfällen <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>auf berei-<br />
tungsanlagen La Hague <strong>in</strong> Frank-<br />
reich, Dounreay <strong>in</strong> Nordschottland<br />
<strong>und</strong> W<strong>in</strong>dscale an <strong>der</strong> Irischen See<br />
<strong>in</strong> großen Mengen ausgetreten ist,<br />
unterstreichen 0.a. Aussagen<br />
(Abb.146). Deutlich wird auch, daß<br />
das Wasser, das aus Norden vom<br />
Atlantik here<strong>in</strong>strömt, sich kaum mit<br />
dem Wasser vermischt, das durch<br />
den Ärrnelkanal kommt.<br />
F In örtlich begrenzten Gebieten bil-<br />
den sich ebenfalls zirkulierende<br />
Wasser- <strong>und</strong> Sedirnentströme, wie<br />
z.6. zwischen den Vormündungs-<br />
bereichen von <strong>Elbe</strong> <strong>und</strong> <strong>Weser</strong>.<br />
F Durchmischungsvorgänge <strong>in</strong> veni-<br />
kaler Richtung werden durch<br />
f