Warum die Elbe so attraktiv ist - FRIEDENSBLITZ Copy + Daten
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vom Hamburger Hafen ins Industrie-<br />
gebiet um Salzgitter und Braun-<br />
schweig. Da essich beim Kanal,genau<br />
wie bei der Köhlbrandbrückemit i hren<br />
verrosteten (rostfreien!) Tragseilen,<br />
um ein Jahrhundertbauwerk handelt,<br />
brach kurznach Fertigstellung ein Ka-<br />
naldamm und große Gebiete im <strong>so</strong>nst<br />
nicht gefährdeten Binnenland durften<br />
erfahren, was eine Uberschwem-<br />
mungskatastrophe <strong>ist</strong>. Zum Glück<br />
darf <strong>die</strong> Bundesbahn auf Konkurrenz-<br />
strecken mit der Binnenschiffahrt für<br />
ihre Kunden Sondertarife anbieten<br />
(Zufall?). Sogleich wurde ein 10-Jah-<br />
resverlrag gemacht, und seitdem be-<br />
fördert <strong>die</strong> DB das Erz 20°h biHiger als<br />
Normaltarif - in werkseigenen Wag-<br />
gons. Die wären nämlich beim Erz-<br />
transport mit dem Binnenschiff uber-<br />
flüssig geworden. Aber wo nun <strong>so</strong> viel<br />
für <strong>die</strong>Salzgitter AGgetan wurde, wer-<br />
den dort <strong>die</strong> Arbeitsplätze bestimmt<br />
sicher sein. Hören wir dazu noch ein-<br />
mal <strong>die</strong> 'Salzgitter-Informationen':<br />
"Der außerordentlich harte Wettbe-<br />
werb auf dem Weltmarkt hat uns dazu<br />
gezwungen, immer mehr auf <strong>die</strong> För-<br />
derung des eigenen Erzes zu verzich-<br />
ten und in einemstärkeren Maßeunse-<br />
re Produktion auf preisgünstigere Im-<br />
porterze umzustellen. Für <strong>die</strong>se Zu-<br />
rückfuhrung des einheimischen Erz-<br />
bergbaus nurzwei Zahlen: Vor andert-<br />
halb Jahrzehnten beschäftigte der<br />
Erzberg bau im Revier von Peine und<br />
Salzgitter noch 7.500 Menschen, ge-<br />
genwärtig (1977) sind es noch 700.<br />
Damit wird praktisch eine seit vielen<br />
Jahren aus wirtschaftlichen Gründen<br />
betriebene schrittweise Zurückfüh-<br />
rung unseres Erzbergbaues weitge-<br />
hend abgeschlossen sein." Die ge-<br />
samte Hansaport-Aktion entpuppt<br />
sich al<strong>so</strong> als eine ganz Norddeutsch-<br />
land umfassende Rationalisierungs-<br />
aktionfür <strong>die</strong> Salzgitter AG!<br />
Fassen wir noch einmal zusammen:<br />
1. Vernichtung eines Dorfes und<br />
Vertreibung der Einwohner, um Platz<br />
f ur Hafenerweiterungen zu schaffen.<br />
Begründung: Schaffung von angeb-<br />
li ch 250 Arbeitsplätzen, Sicherung der<br />
vom Hafen abhängigen 70.000 bis<br />
100.000 bis 200.000 bis ... Arbeitsplät-<br />
ze.<br />
Abb. 137<br />
Ferngesteuerte Rangierlokom~tive im Hansaport - ein moderner und sauberer<br />
Arbeitsplatz. Er hat nur einen Nachteil: Menschen sind auf ihm überflüssig!<br />
2. Zerstörungder Arbeitsplätzein Al-<br />
tenwerder, mindestens 60 in Landwirt-<br />
schaft und Fischerei. Bau des Hansa-<br />
ports und dort Schaffung von 150,<br />
nicht 250, Arbeitsplätzen. Der Bau<br />
wird mit 56 Millionen DM aus Steuer-<br />
geldern subventioniert.<br />
3. Weil der Erzumschlag jetzt in<br />
Nordenham und Emden fehlt, sind<br />
dort Arbeitsplätze gefährdet und z.T.<br />
schon verloren.<br />
4. Bau des <strong>Elbe</strong>-Seiten-Kanals. Be-<br />
gründung: billiger Binnenschiffsan-<br />
schlußvom Hamburger Hafen zum In-<br />
dustriegebiet Braunschweig und Salz-<br />
gitter-Peine. Der Kanal - ein Jahrhun-<br />
dertbauwerk - geht erstmal kaputt.<br />
5. Die DB bietet <strong>so</strong>fort als Ersatzbilli-<br />
ge Sondertarife an. Der Kanal <strong>ist</strong> heute<br />
nur zum Bruchteil ausgelastet.<br />
<strong>Warum</strong> <strong>die</strong> <strong>Elbe</strong> <strong>so</strong> <strong>attraktiv</strong><br />
<strong>ist</strong> = und welche Freier<br />
dadurch angelockt werden<br />
6. Der Hintergrund - <strong>die</strong> Salzgitter<br />
AG, ein z.T. bundeseigener Stahlkon-<br />
zern, möchte nicht mehr ihr eigenes<br />
Erz, <strong>so</strong>ndern lieber billigeres Impor-<br />
terz verarbeiten. Folge - im Bergbau<br />
von Salzgitterwerden in den letzten 15<br />
Jahren 6.800 Arbeitsplätze wegratie<br />
nalisiert. Dazu werden noch welche in<br />
der Umladung, Lagerung und Mi-<br />
schung der Erze rationalisiert, <strong>die</strong>s<br />
wird jetzt im Hansaport erledigt.<br />
Im Zusammenhang mit dem Bau des<br />
Hansports wurden in Norddeutsch-<br />
land al<strong>so</strong> rund 7.000Arbeitsplätzever-<br />
nichtet - der Hamburger Senat und<br />
Ex-Senator Kern können stolz auf ihre<br />
Arbeitsplatzsicherungcpolitik sein!<br />
Im Juni 1982 hielt der Biologe R. Wasserstraße?" Die Zuhörer erleb- ergab: "Wasserstraße!" Es wurde<br />
Grimm im Rahmen desallgemeinen ten eine anschauliche und lebendi- dann noch <strong>die</strong> schwache Hoffnung<br />
Vorlesungswesens der Uni Ham- ge Darstellung derökologischen Si- ausgesprochen, wenigstens einige<br />
burg einen Vortrag zum Thema: tuation an der Unterelbe, an deren kleine Stückchen der Elblandschaft<br />
"Die <strong>Elbe</strong> - lebendiger Fluß oder Ende sich <strong>die</strong> Antwort von selbst als "Inseln des Naturschutzes" der
Nachwelt erhalten zu können.<br />
Nachfolgenden Generationen wur-<br />
den an<strong>so</strong>nsten Rekultivierungs-<br />
maßnahmen empfohlen, wiesie2.B.<br />
an der Thernse mit Erfolg praktiziert<br />
wurden: Dort wurde Sauerstoff ins<br />
Wasser eingeblasen, Schilf und<br />
Röhricht angepflanzt und ehemals<br />
dort heimische Fische neu ausge-<br />
setzt. Allerdings wurde dort zuvor<br />
<strong>die</strong> Einleitung von Schadstoffen in<br />
den Fluß drastisch reduziert.<br />
Die <strong>Elbe</strong> <strong>ist</strong> al<strong>so</strong>zwar nicht völlig tot,<br />
aber auch nicht mehr richtig lebendig.<br />
Doch warum <strong>so</strong>llte man <strong>die</strong>s<br />
beklagen? DieWelt <strong>ist</strong>weit und Flüs-<br />
Se gibtes überall. FürdenFortschritt<br />
muß man eben einen gewissen<br />
Prei~ zahlen und <strong>die</strong> große ökologische<br />
Katastrophe <strong>ist</strong> doch deswegen<br />
noch nicht über uns gekommen,<br />
oder? Und in der Tat: Der ökologische<br />
Nutzen von Zwergschwan,<br />
Nonnengans oder Wiebelschmiele<br />
(Vogel- und Pflanzenarten, <strong>die</strong> an<br />
der Unterelbe vorkommen und <strong>die</strong><br />
, vom Aussterben bedroht sind) <strong>ist</strong><br />
nur sehr schwer nachzuweisen.<br />
Aber immerhin, daß ihrewissentlich<br />
in Kauf genommene Ausrottung der<br />
"Preis für den Fortschritt" sein <strong>so</strong>ll,<br />
deutet darauf hin, daß <strong>die</strong> Ausbeutung<br />
und Benutzung der Natur zum<br />
alleinigen Wohle des (heute lebenden)<br />
Menschen mit dem unguten<br />
Gefühl einhergeht, dafür etwas<br />
wertvolles verloren zu haben. Hier<br />
nun lohnt es, tiefer nachzuforschen.<br />
Denn was zunächst nur leichtes Unbehagen<br />
an der Fortschritts-Religion<br />
verursacht, erwe<strong>ist</strong> sich<br />
schließlich als ihr fundamentales<br />
Prinzip. Dieses Prinzip heißt:<br />
Der Mensch hat sich durch seine<br />
Zivilisation von der Natur unabhän-<br />
gig gemacht, hat aber <strong>die</strong> Freiheit,<br />
von ihren Annehmlichkeitenzu pro-<br />
fitieren, z.B. zur Erholung oder aus<br />
ästhetischen Gründen, <strong>so</strong> zum<br />
schamvol len Verbergen haßli cher<br />
Betonmauern oderzurBevöIkerung<br />
von Pflanzenkübeln und Balkonkä-<br />
sten.<br />
Um <strong>die</strong> Naturzur Erholung nutzbarzu<br />
machen, wird sie in kleinei<strong>so</strong>lierte Ge-<br />
biete eingepfercht. <strong>die</strong> "Erholungsge-<br />
biete" oder gar "Naturschutzgebiete"<br />
genannt werden und <strong>die</strong> mehr auf <strong>die</strong><br />
Bewältigung des Massenansturmes<br />
der Erholungssuchenden, <strong>die</strong> wenig-<br />
stens für kurze Zeit ihren unwirtlichen<br />
Wohnvierteln entfliehen möchten, als<br />
auf Erhalt natürlicher Lebensräume<br />
ausgelegt sind (wer einmal <strong>die</strong> Lüne-<br />
burger Heide an <strong>so</strong>nnigen Wochenen-<br />
den erlebt hat, weiß, was gemeint <strong>ist</strong> ),<br />
während drumherum <strong>die</strong>Verödung im<br />
Namen des Fortschritts durch Flurbe-<br />
reinigung, Begradigung und Uferver-<br />
bau von Bächen und Flüssen,Straßen-<br />
bau, Zersiedlung etc. ihren gewohn-<br />
ten und gewollten Gang geht. Jede<br />
einzelne <strong>die</strong>ser Maßnahmen<strong>ist</strong> an sich<br />
.<br />
harmlos, doch alle zusammengenom-<br />
men wirken fatal, weil sie ans Einge-<br />
machte, an <strong>die</strong> Substanz der natürli-<br />
chen Lebensgrundlagen (Luft, Was-<br />
ser, Boden, Pflanzen, Wälder und<br />
Landschaften) gehen und zwar nicht<br />
nur an der <strong>Elbe</strong>, <strong>so</strong>ndern leider über<br />
den ganzen Globus verstreut, <strong>so</strong>daß<br />
von Menschen unbeschädigte Gebie-<br />
te nur nochsehrschwerzufindensind.<br />
(Als Stichworte seien hier genannt:<br />
Radioaktive Niederschläge am Süd-<br />
pol, ODT in Pinguinen, Waldsterben<br />
durch sauren Regen, Abholzung der<br />
Regenwälder in den Tropen und Aus-<br />
breitung der Wüsten, Aussterben vie-<br />
ler Tier- und Pflanzenarten)<br />
In <strong>die</strong>ser Situation kann jede weitere<br />
Schädigung, <strong>so</strong> harmlos sie für sich<br />
auch sein mag, den Anstoß zum Zu-<br />
sammenbruch geben. Zwar versteht<br />
sich der Mensch als Kulturwesen und<br />
als außerhalb - genauer: über - der<br />
Natur stehend, doch <strong>ist</strong> er eben auch<br />
Tier und deshalb der Natur genau<strong>so</strong><br />
zugehorig, genau<strong>so</strong> eingewoben in<br />
natürlicheSysteme und Kreisläufewie<br />
<strong>die</strong> Tiere, <strong>die</strong> er meint, schadlos aus-<br />
rotten zu dürfen. (Daß er es kann, hat<br />
er mehr als genug bewiesen.)<br />
Jede Handlung, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Abhängig-<br />
keit des Menschen von der Natur, von<br />
den Pflanzen und Tieren, <strong>die</strong> zusam-<br />
men mit dem Menschen dasLebenauf<br />
der Erde sind, außer acht Iäßt, läuft<br />
prinzipiell auf eine Schädigung der<br />
Menschheit selbt hinaus,auch undge-<br />
rade, wenn siekurzfr<strong>ist</strong>igeVorteilever-<br />
spricht.<br />
Nach <strong>die</strong>sem Ausflug in <strong>die</strong> Philose<br />
phiedes Umgangesmit Natur <strong>so</strong>ll jetzt<br />
am Beispiel der Unterel be gezeigtwer-<br />
den, welche Auswirkungen es für eine<br />
naturnahe Landschaft hat, wenn Poli-<br />
tiker, Wirtschaftsleute, Verkehrspla-<br />
ner, Bauern, Fremdenverkehrsmana-<br />
ger und irgendwie auch <strong>die</strong> Bürger im<br />
geschilderten Sinne "an einem<br />
Strang" ziehen:<br />
Den Anstoß gab<strong>die</strong>Sturmflußvom 17.<br />
Februar 1962. Damals lief das Wasser<br />
in Hamburg 578 m über Normalnull<br />
(NN) auf, ließ zahlreiche Deiche bre<br />
chen, überschwemmte weite Flächen<br />
beiderseits der Unterelbe und hinter-<br />
ließ in Hamburg 317 Tote und über<br />
20.000 Obdachlose. Alle waren sich<br />
daraufhin einig, daß <strong>so</strong> etwas nicht<br />
noch einmal geschehen <strong>so</strong>llte. Eswur-<br />
de dann 1963 beschlossen, damals na-<br />
türlich ohne Beteiligung von Ökolo-<br />
gen oder Naturschützern, <strong>die</strong> Deiche<br />
zu verstärken und zuerhöhen (in Ham-<br />
burg auf 7,2 m über NN. stellenweise<br />
auch 9 m über NN) und <strong>die</strong> Deichli-<br />
nie zur leichteren "Verteidigung" ge-<br />
gen künftige Fluten und zur Verbilli-<br />
gung der Unterhaltung zu verküizen.<br />
Die ersten beiden Maßnahmen sind<br />
durchaus vernünftig und sinnvoll. Die<br />
letzte Maßnahme aber, <strong>die</strong> Verkür-<br />
zung der Deichlinie, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> "Vordeichung",<br />
d.h. Abschottung von ins<br />
Land hineingreifenden Uferzonen<br />
und Nebenarmen der <strong>Elbe</strong> hinausläuft,<br />
<strong>ist</strong> geignet, den ganzen Küstenschutz<br />
wieder in Frage zu stellen.<br />
Denn schon in einer Dokumentation<br />
des Hamburger Abendblattes über <strong>die</strong><br />
Flutkatastrophe heißt es: "Das Wasser<br />
wäre wahrscheinlich noch viel höher<br />
aufgelaufen, vielleicht bis 6m über N N,<br />
wenn nicht <strong>die</strong> vielen Deichbrüche eine<br />
Gelegenheit zum Abflußgeboten<br />
hätten." Seitdem sind ander Unterelbe<br />
insgesamt 250 qkm Land neu eingedeicht<br />
worden. Es fällt auf und <strong>ist</strong> sicher<br />
kein reiner Zufall, daß <strong>die</strong> letzte<br />
größere Sturmflut vor 1962 im Jahre<br />
1855, al<strong>so</strong> 107 Jahre vorher, eintrat,<br />
während nach Vollendung der Deichverkürzung<br />
in kurzer Folge zwei<br />
Sturmfluten eintraten (1976 und<br />
1981), <strong>die</strong> <strong>die</strong>jenige von 1962 noch an<br />
Höhe übertrafen. Die Flut vom 3. Janurar<br />
1976 erreichte mit 6,45 m über NN<br />
den höchsten in Hamburg gemessenen<br />
Wasserstand überhaupt.<br />
Inwieweit <strong>die</strong>se Verkürzung der<br />
Deichlinie durch Gründe und Interes- .<br />
Sen betrieben wurde, .<strong>die</strong> mit dem Küstenschutz<br />
nichts zu tun haben, <strong>ist</strong> natürlich<br />
kaum herauszubringen. Fest<br />
steht, daß sich <strong>so</strong> mancher von den<br />
neuen Landesschutzdeichen handfeste<br />
Vorteile erhoffen konnte: Die neu<br />
gewonnenen Flächen direkt an der <strong>Elbe</strong>,<br />
<strong>die</strong> ja auch ein internationaler<br />
Schiffahrtsweg <strong>ist</strong>, waren geradezu<br />
wie geschaffen zur Ansiedlung von Industriebetrieben,<br />
denen mit der <strong>Elbe</strong><br />
ein billiger Transportweg für Rohstoffe<br />
und Produkte zur Verfügu ng stand.<br />
Diese Betriebe bringen den Gemeinden<br />
außerdem einen dicken Batzen<br />
Gewerbesteuer ein. Das ehemalige<br />
Vordeichland, das früher oit überschwemmt<br />
war und nur als Weide genutzt<br />
werden konnte, lag nach der Eindeichung<br />
trocken und konnte <strong>so</strong> als<br />
vorzügliche,r Ackerboden unter den<br />
Pflug genommen werden, wodurch<br />
sich für <strong>die</strong> Bauern eine willkommene<br />
Steineruno ihrer Erträne ergab.<br />
Daß man <strong>die</strong>se Vorteile schon frühzeitig<br />
erkannt hatte und<strong>die</strong>neuen Deiche<br />
keineswegs nur nach Gesichtspunkten<br />
des Küstenschutzes (und erst<br />
recht nicht denen des Naturschutz-<br />
sec) hatte, geplant wird klaraus und an An ele flsionen t des<br />
früheren Wirtschaftssentors Helmuth<br />
Kern aus densechzigerJahren. In dem<br />
Buch "Hamburg auf dem Weg in das<br />
Jahr2000" beschreibt er, wieesaussehen<br />
könnte, wenn man sich im Jahre<br />
2000 von Westen kommend Per Flugzeug<br />
auf Hamburg zubewegt. Man<br />
sieht dort ein großes Industrie und<br />
Vorhafengebiet bei Neuwerk, mit großen<br />
Chemie- und Metallbetrieben, einem<br />
Kernkraftwerk, einer Werft <strong>so</strong>wie<br />
einem großein Massengut- und Containerhafen,<br />
das vor der See durch<br />
Aufspulen der Wattflächen mit Sand<br />
geschützt <strong>ist</strong>, wodurch gleichzeitig at-
L<br />
~euwerk<br />
Ölkraffwerk (1 10 MW)<br />
A bb. ' 138 lndustriebetriebe an der Unterelbe<br />
Abb. 139<br />
Do W Chemical<br />
Kernkraftwerk Stade (662 MW)<br />
Kraftwerk Schilling<br />
119<br />
Glückstadt<br />
Himbvrgcr S~llnvkC<br />
HA W (früher Reynolds Alurnin~urn werke)<br />
Litergtur zum Thema Unterelbe:<br />
Bürgerinitiative Umweltschutz Unter-<br />
elbe (BUU) , Arbeitsgruppe gegen<br />
Unterelbe-Industrialisierung (AGUI):<br />
Elbwasser macht schlank, 4.Aufl.,2/81<br />
Büü (Hrsg.)<br />
Autonome Industriegruppe der<br />
BUU Bamburg und Stadtteilgrup-<br />
pe ItSchäne Holstenstraße"<br />
Die Katastrophe wird zum All-<br />
tag; gegen Industrialisierung<br />
der Unterelbe,<br />
Bamburg, j.Auflage, Juni 1981<br />
Deutscher Rat für Landeepflege:<br />
LanaespTlenerische Probleme an der<br />
Unterelbe, Heft 25. I976<br />
EWK-Verband (VerPand zur Förderung<br />
aer $lbe-weser-~ustenregion) :<br />
Medemland - Land aus der See,<br />
Projekterlauterung, Hamburg 1971<br />
R.Grimm, N.Peters, 0-Rohweder:<br />
Vorstu<strong>die</strong> zu einem okolo&iscnen<br />
Gesamtlastplan der <strong>Elbe</strong>,<br />
Uni HH Forscnung, Nr. 1.0, 1976<br />
Horst Stern: ElPe - Induetriekanal<br />
mit Zukunft, natur, 4/1982<br />
Kilfried Thomas: Die Standortdynamik<br />
des Wirtschaftsraumes Unterelbe/Staae,<br />
Neues Archiv für' Niedersachsen,<br />
Bd.20,1971 ,S.285 und Bd.21 ,1972.S.26<br />
Umweltscnutzgruppe Physik/Geowissea-<br />
schaften: Wasser in Hamburq, 3/198f
J<br />
traktive Strandflächen, d.h. <strong>so</strong>lche, <strong>die</strong><br />
schnell mit dem Auto zu erreichen<br />
sind, entstanden sind. Bei Brunsbüttel<br />
überspannt eine Autobahn das lästige<br />
Verkehrshindernis der <strong>Elbe</strong> wodurch<br />
<strong>die</strong> Küstenautobahn in Schleswig-<br />
Holstein direkt mit der Autobahn von<br />
Neuwerk nach Bremen verbunden<br />
wird. Beiderseits der <strong>Elbe</strong> fallen <strong>die</strong><br />
"Verkehrsbänder" nach Hamburg mit<br />
ihren mehrspurigen Autobahnen auf;<br />
<strong>die</strong> Stückgutabfuhr vom Neuwerker<br />
Hafen <strong>so</strong>ll nämlich per Lastwagen geschehen,<br />
<strong>die</strong> Bahn <strong>ist</strong> doch gar zu unwirtschaftlich.<br />
Vorbei aneinigen Industrieschwerpunkten<br />
wie Brunsbüttel,<br />
Glückstadt, Stade gelangt man<br />
schließlich nach Hamburg, wo man,<br />
nachdem man <strong>die</strong>neuen Verwaltungs-<br />
Zentren in Hamburg und Altona erschaut<br />
hat, auf dem neuen Großflughafen<br />
Kaltenkirchen landet. Zwar <strong>ist</strong><br />
auch <strong>die</strong> Redevon Freizeitzentren, von<br />
der EI be als Sportbootrevier, von Wasser,<br />
dessen "ursprüngliche Farbe<br />
nicht durch Abwässer entstellt" <strong>ist</strong><br />
(was natürlich nicht bedeutet, daß<strong>die</strong>sec<br />
Wasser unschädlich <strong>ist</strong>), von einer<br />
liebenswür~gen Stadt mit urbanem Leben<br />
darin, doch <strong>so</strong>llte ein Wirtschafts-<br />
Senator <strong>die</strong> Wirkungsweise unserer<br />
Wirtschaft<strong>so</strong>rdnung eigentlich <strong>so</strong> weit<br />
verstanden haben, daß er nicht mehr<br />
dem Glauben anhängt, <strong>die</strong>se Dinge<br />
fallen automatisch als Nebenprodukt<br />
einer kräftig wachsenden Wirtschaft<br />
an. Es <strong>ist</strong> im Gegenteil <strong>so</strong>, daß der<br />
über 250 qkm neu eingedeicnt<br />
(graue Flächen)<br />
I Nordkehdinger Marsch<br />
2 Asseler ~and/~rautsand<br />
3 Bützflether Sand<br />
+ Haseldorf cr Marsch<br />
Schutz der Umwelt und gesunder Le-<br />
bensbedingungen me<strong>ist</strong> mühsam ge-<br />
gen <strong>die</strong> Anforderungen einer wach-<br />
senden Wirtschaft erkämpft werden<br />
mußten. DieanderenTeileder Kernzu-<br />
kunftsschau dagegen gehen zügig ih-<br />
rer Verwirklichung entgegen:<br />
1. Es wurden über 250 qkm Land neu<br />
eingedeicht (Nordkehdinger<br />
Marsch , Krautsand, Asseler Sand,<br />
Bützflether Sand, Haseldorfer<br />
Marsch ... siehe Karte)<br />
2. Der Hamburger Hafen wurde groß-<br />
zügig nach Westen erweitert und<br />
Großindustrien auf den Neuen Flä-<br />
chen angesiedelt (Reynolds Alumi-<br />
nium werke, Korf Stahlwerke)<br />
3. Auf dem, Bützflether Sand entste-<br />
hen ein Olkraftwerk (375 MW) und<br />
1972 das Kernkraftwerk Stade (662<br />
MW). Darauf erfolgte <strong>die</strong> Ansied-<br />
lung der Großbetriebe DOW-Che-<br />
mical (Herstellung von Chlor, Na-<br />
tronlauge, Vinylchlorid, Propyleno-<br />
xid und anderen Basischemikalien<br />
für <strong>die</strong> Kunststoffindustrie) und<br />
VAW (Vereinigte Aluminiumwerke)<br />
und AOS (Aluminium-Oxid-Stade)<br />
4. Bei Brokdorf <strong>ist</strong> ein Kernkraftwerk<br />
mit 1.200 MW Le<strong>ist</strong>ung im Bau.<br />
5. Bei Brunsbüttel entsteht ein großes<br />
Industriezentrum mit einem805MW<br />
Kernkraftwerk, einem 110 MW 01-<br />
kraftwerk und Neuansiedlung von<br />
chemischen Großbetrieben der Fir-<br />
men Veba, Bayer und Schelde-Che-<br />
mie.<br />
Triebfeder der ganzen Unternehmung<br />
war der Ruf nach A*itsplätzen, we<br />
bei nicht darauf geachtet wurde, ob<br />
dafür überhaupt geeignete Arbeits-<br />
kräfte in der Näheverfügbarwaren. In<br />
der Tat wurden z.B. bei VAW/AOS in<br />
Stade vorwiegend Hilfsarbeiter -für<br />
den Schicht<strong>die</strong>nst benötigt. Im Kreis<br />
Stade sind vor allem Frauen von Ar-<br />
beitslosigkeit betroffen, <strong>die</strong> aber nach<br />
den Arbeitsschutzgesetzen nicht in<br />
Nachtschichten eingesetzt werden<br />
dürfen. Die Folge <strong>ist</strong>, daß das Werk<br />
seine Arbeiter mit einem eigenen Bus-<br />
<strong>die</strong>nst von weit her heranholen muß,<br />
um überhaupt genügend zusammen-<br />
zubekommen. Andere Betriebe, wie<br />
z.6. DOW-Chemical, benötigen hoch-<br />
qualifizierte Fachkräfte, <strong>die</strong> sich in ei-<br />
ner vorher industriearmen Region<br />
auch nicht <strong>so</strong> schnell auftreiben las-<br />
sen. Viele Fachkräfte wurden deshalb<br />
aus anderen DOW-Werken importiert.<br />
Zwar wurden auch Einheimische zu<br />
Fachkräften ausgebildet, aber das wa-<br />
ren gerade nicht <strong>die</strong>, <strong>die</strong> unter der<br />
"Strukturschwäche" der Region zu Iei-<br />
den hatten, wie z.6. Bauern, <strong>die</strong> ihre<br />
Höfe aufgeben mußten. Desweiteren<br />
wurde angesichts der Aussicht auf<br />
Glückstadt
Abb. 141 Haseldorfer Binnenelbe (abgeschottet durch den neuen Deich)<br />
Abb. 142 Haseldorfer BNinenelbe (begradigt) hinter dem neuen Deich<br />
121
den Segen von 2.300 industriellen Ar-<br />
beitspfätzen versäumt, an den Erhalt<br />
der schon vorhandenen Arbeitsplätze<br />
in Handwerk, Kleingewerbeund Land-<br />
wirtschaft zu denken. Die Ansiedlung<br />
der Großbetriebe in Stade war für viele<br />
Kleinbauern der letzte Anstoß, ihre<br />
Höfe mit ihrer erheblichen Arbeitsbe-<br />
lastung aufzugeben, um sich willig in<br />
das Heer derjenigen einzureihen, <strong>die</strong><br />
angeblich besser dran sind, weil sie<br />
nach ihrer Acht-Stunden-Schicht<br />
wirklich Feierabend haben. Dafür<br />
rnußten sie allerdings Entwurzelung<br />
und Entfremdung durch <strong>die</strong> völlige<br />
Trennungvon Arbeits- und Lebensbe-<br />
reich <strong>so</strong>wie den Verlust ihrerSe1 bstän-<br />
digkeit in Kauf nehmen. Ob der durch<br />
<strong>die</strong> lndustrieansiedlung eingeleitete<br />
Strukturwandel überhaupt positive<br />
Wirkungen auf den Arbeitsmarkt hat-<br />
te, <strong>ist</strong> höchst fraglich. Jetzt jedenfalls<br />
sind irn Kreis Stade über 10.000 Men-<br />
schen arbeitslos gemeldet, 1970 wa-<br />
ren es nur 1.000.<br />
Wenn eine Firma einen großen Pro-<br />
duktionsbetrieb irgendwö ansiedelt,<br />
dann muß es sich nach den Gesetzen<br />
der Kapital-Rendite-Wirtschaft (Auch<br />
"Marktwirtschaft" genannt) für sie<br />
auch lohnen, d.h. es muß recht billig<br />
sein und derPlatzmußviele"Standort-<br />
vorteile" aufweisen. Der wichtigste<br />
Standortvorteil an der Unterelbe<strong>ist</strong><strong>die</strong><br />
Lage direkt am seeschifftiefen Wasser.<br />
Dies allein reicht aber langst nicht aus,<br />
<strong>so</strong>ndern es braucht weitere staatliche<br />
Vorle<strong>ist</strong>ungen:<br />
t Die "Bereitschaft, eine auf <strong>die</strong> Be-<br />
dürfnisse der Industrie und der dort<br />
arbeitenden Menschen zugeschnit-.<br />
tene Infrastruktur zu schaffen" (aus<br />
einer Bayer-Broschüre zum Werk<br />
Brunsbüttel, 1977).<br />
' Beispiele:<br />
b Stade ... Vordeichung (45 Mio DM),<br />
Aufspülung des Geländes mit Sand,<br />
Straßen- und Bahnanschluß, Bau<br />
eines Anlegers am Fahrwasser (130<br />
Mio DM), Energiever<strong>so</strong>rgung (Das<br />
Kernkraftwerk Stade liefert 662 MW<br />
Le<strong>ist</strong>ung, das VAW-Werk ver-<br />
braucht Ca. 600 MW elektrische<br />
Energie)<br />
F Brunsbüitel ... Bau von Häfen an El-<br />
be und Nord-OstseeKanal, Bau ei-<br />
nes Wasserwerkes für 10 Mio m3<br />
Wasser pro Jahr, Geiändeerschlie-<br />
ßung und Anlage einer Mülldeponie<br />
von 50 ha Fläche (insgesamt 530<br />
Mi0 DM)<br />
Billige Grundstücke<br />
Beispiele:<br />
In Stade-Bützfleth wurden <strong>die</strong> An-<br />
siedlungsflächen (700 ha) für 1,50<br />
DM pro ms an <strong>die</strong> Firmen verkauft,<br />
während sie von den Vorbesitzern<br />
für den fünffachen Preis erworben<br />
wurden (Kosten 40 Mio DM).<br />
b Förderungsprogramme für "wirt-<br />
schaftsschwache" Regionen, d.h.<br />
Regionen mit wenig Industrie, biszu<br />
15% der lnvestitionssumme<br />
Beispiele:<br />
DOW-Chemical erhielt 175 Mio DM<br />
Investitionshilfe und 5,6 Mio DM<br />
zweckgebundene Zuschüsse, VAW<br />
/AOS erhielten 90 Mio DM Zu-<br />
& schuß.<br />
b Sonstige Fördermaßnahmen<br />
Beispiele:<br />
DOW-Chemical erhielt für Erschließungskosten<br />
15 Mio DM, 3 % Zinssubvention<br />
auf einen 20-Jahre-Kre<br />
dit (60 Mio DM) <strong>so</strong>wie eine Kreditzusage<br />
der Niedersächsischen Landesbank<br />
über 1 Mrd DM.<br />
Das Land Niedersachsen zahlte für<br />
<strong>die</strong> Ansiedlung von Industriebetrie<br />
ben in Bützfleth für 2.300 Arbeitsplätze<br />
insgesamt Ca. 630Mio DM,<br />
al<strong>so</strong> etwa 270.000 DM für jeden Arbeitsplatz.<br />
Die Ansiedlung von Firmen in<br />
Brunsbüttel Iäßt sich das Land<br />
Schleswig-Holstein bis 1985 insge-<br />
samt 1 Mrd DM kosten. Man rechnet<br />
mit 2.500 neuen Arbeitsplätzen, <strong>so</strong>-<br />
daß sich pro Arbeitsplatzein staatli-<br />
cher Zuschuß von 400.000 DM er-<br />
gibt!<br />
Durch Unterstützung von kleineren<br />
Gewerbebetrieben, Handwerkern<br />
oder Landwirten wären mit <strong>die</strong>sen<br />
gewaltigen Geldsummen sicherlich<br />
viel mehr Arbeitsplätze zu schaffen<br />
gewesen, <strong>die</strong> außerdem gut zur<br />
Wirtschaftsstruktur der Region ge-<br />
paßt hätten. Vor allem aber wäredas<br />
Elbufer vor der Vordeichung mit ih-<br />
ien üblen Folgen fürden Naturhaus-<br />
halt verschont geblieben. Statt des-<br />
sen wurde das Heil in dergroßange-<br />
legten Ansiedlung industrieller<br />
Großbetriebe gesucht. In den sech-<br />
ziger Jahren begann deshalbeineif-<br />
riges Werben. Es war <strong>so</strong>gar<strong>die</strong>Rede<br />
vom "Sex-Appeal", das der Ort<br />
Brunsbüttel durch den Neubau ei-<br />
nes Hafens gewonnen hatte, <strong>so</strong>daß<br />
<strong>die</strong> "Freier", d.h. potente Industrie-<br />
firmen, jetzt wohl nicht mehr wider-<br />
stehen könnten. Und <strong>die</strong> Freier ka-<br />
men in Scharen (nicht nur in Bruns-<br />
büttel), sehr zum Leidwesen der El-<br />
beundderum ihrenErhaltalsnatur-<br />
nahen Lebensraum Be<strong>so</strong>rgten, <strong>die</strong><br />
sich plötzlich in der Ro1leder"bösen<br />
Schwiegermutter" sahen, <strong>die</strong> eine<br />
Bindung, <strong>die</strong> an sich natürlich und<br />
gut <strong>ist</strong>, aus reiner Boshaftigkeit ver-<br />
hindern will. Die Hochzeit fand statt<br />
und heute liegt <strong>die</strong> <strong>Elbe</strong> schwer-<br />
krank danieder, weil sie von ihren<br />
Lebensquellen abgeschnitten wur-<br />
de. Diese Lebensquellen waren <strong>die</strong><br />
Uferzonen des Flusses mit ihrenstil-<br />
len Nebenarmen, Watiflächen, Prie-<br />
len und Gräben, Schilf- und Röh-<br />
richtgürteln und Feuchtwiesen, <strong>die</strong><br />
im steten Wechsel von Ebbe und<br />
Flut überschwemmt wurden und<br />
wieder trockenfielen. Das eindrin-<br />
gende Wasser brachte viele Nähr-<br />
stoffe mit sich, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>sen Uferzo-<br />
nen ein reiches Tier- und Pflanzen-<br />
leben mit hoher Prokuktivität gedei-<br />
hen ließen. Indenzahlreichverästel-<br />
ten Nebengewässern kam das Was-<br />
ser bald zur Ruhe, wodurch sich vie<br />
le mitgeführte Schw8bstoffeabsetj.ten,<br />
<strong>die</strong>, <strong>so</strong>weit sie Nährstoffe<br />
enthielten, von den Kleinlebewesen<br />
(Bakterien, Algen, Pilze, kleine<br />
Krebse, Würmer etc.) aufgenommen<br />
wurden. In <strong>die</strong>sen Gebieten geschieht<br />
al<strong>so</strong> genau das, was auch in<br />
den Klärwerken mit großem Aufwand<br />
betrieben wird: Das Wasser<br />
wird "voll biologisch" geklärt und<br />
von Sinkstoffen befreit. DiesenSelbstreinigung"<br />
der Flüsse findet praktisch<br />
nur in den seichten Uferbereichen<br />
statt, da nur hier gute Lebensbedingungen<br />
für <strong>die</strong> Kleinlebewesen<br />
anzutreffen sind: Wegen der ge ringen Tiefe des Wassers <strong>ist</strong> genug<br />
Licht für sauerstoffproduzierende<br />
Pflanzen [Alle Pflanzen, <strong>die</strong>chlorophyll<br />
(Blattgrün) enthalten, setzen<br />
Sauerstoff frei, wenn sie mit Licht<br />
bestrahlt werden (Photosynthese)]<br />
(z.B. Algen) vorhanden. Durch das<br />
zweimalige tägliche Trockenfallen<br />
und durch wirbeligeStrömung beim<br />
Auf- und AblaufendesWasserswerden<br />
<strong>die</strong> oberen Bodenschichten gut<br />
durchlüftet und auch das Wasser<br />
mit Sauerstoff angereichert. Erst<br />
<strong>die</strong>ser Sauerstoff ermöglicht vielen<br />
Kleintierchen das Leben in den<br />
Uferzonen. Die ständig erneuerte<br />
Nährstoffzufuhr erlaubt eine außerordentlich<br />
dichte Besiedlung der<br />
Flächen, be<strong>so</strong>ndersder Schlickwatten,<br />
und damit eine hohe Reinigungsle<strong>ist</strong>ung.<br />
All <strong>die</strong>se Bedingungen<br />
fehlen im offenen Wasser, <strong>so</strong><br />
daß <strong>die</strong> Selbstreinigung im Wasserkörper<br />
der <strong>Elbe</strong>selbst nurgering <strong>ist</strong>.<br />
Schneidet man einen Fluß nun von<br />
seinen natürlichen "Klärwerken" in<br />
den Uferzonen ab, ~ndem man ihn<br />
begradigt, das Ufer mit Mauern,<br />
Steinen, Buhnen etc. verbaut, Deiche<br />
vor <strong>die</strong> Wattflächen zieht oder<br />
sie mit ausgebaggertem Sand überspült,<br />
<strong>so</strong> <strong>die</strong>nt er bald nur noch als<br />
ein Kanal, in dem Wasser ohne Leben<br />
darin dem Meer zufließt und<br />
dessen einziae Aufaabe der Abtransport<br />
von ~bwäisern und <strong>die</strong><br />
Beförderung von Schiffen <strong>ist</strong>.<br />
Ein <strong>so</strong>lcher, "biologisch toter" Fluß<br />
fällt für <strong>die</strong> Gewinnung von Trink-<br />
wasser völlig aus, ja, gefährdet <strong>so</strong>-<br />
gar das Trinkwasser aus ufernahen<br />
Brunnen, indem vergiftetes Fluß-<br />
Wasser in das Grundwasser ein-<br />
sickert. (Deswegen <strong>so</strong>llen zahlrei-<br />
che Brunnen in den Wasserwerken<br />
Kalten hofe und Curslack geschlos-<br />
sen werden)<br />
Iäßt keine gesunden Fische mehr<br />
gedeihen.<br />
(Seit 1974 konnte man öfters Mas-<br />
sen von toten Fischen auf der <strong>Elbe</strong><br />
treiben sehen; ein Großteil der El-<br />
aale leidet an der "Blumenkohl-<br />
krankheit" (einem Hautgeschwür),<br />
weil <strong>die</strong> Fische durch <strong>die</strong>allgemeine<br />
Vergiftung weniger widerstandsfä-<br />
hig geworden sind; <strong>die</strong> Elbfischer<br />
dürfen ihre Aale wegen zu hoher<br />
Schwermetallgehalte nicht mehr<br />
verkaufen)
F <strong>ist</strong> als Erholungsgebiet für <strong>die</strong> Be-<br />
wohner einer Großstadt wie Ham-<br />
burg nicht mehr zu gebrauchen.<br />
(Vom Baden in der <strong>Elbe</strong> <strong>ist</strong> schon<br />
heute wegen Erkrankungsgefahr<br />
fast überall ,dringend1 abzuraten)<br />
F trägt auch zur Verbesserung des<br />
Stadtklimas nicht mehr bei. (Es <strong>ist</strong><br />
eben ein Unterschied, ob <strong>die</strong> be-<br />
rühmte "frische Luft", <strong>die</strong> von der<br />
See nach tlamburg weht, über ei-<br />
nen stinkenden Abwasserkanal in<br />
einem Industrierevier oder durch ei-<br />
ne natürliche, mit Leben erfüllte<br />
Flußniederung strömt).<br />
Die <strong>Elbe</strong> hat, wie <strong>die</strong>s auch in dem<br />
anfangs zitierten Vortrag deutlich be-<br />
tont wurde, schon ein gewaltiges<br />
Stückauf dem Wegezum industrieka-<br />
nal zurückgelegt und <strong>die</strong> Entwicklung<br />
hin zu <strong>die</strong>sem traurigen Endzustand<br />
<strong>ist</strong> noch lange nicht gestoppt.<br />
Wodurch <strong>die</strong> <strong>Elbe</strong> direkt bedroht <strong>ist</strong>,<br />
sei hier noch einmal kurz aufgel<strong>ist</strong>et:<br />
1) Der gravierendste Eingriff war <strong>die</strong><br />
Vowerlegung der Landesschutzdei-<br />
che, wodurch <strong>die</strong> Fläche der biolo-<br />
gisch aktiven Uferzonen von 336<br />
qkm auf 82 qkm abnahm.<br />
2) Viele der vorgedeichten Flächen<br />
wurden mit Sand aufgespült, um<br />
darauf Industriebetriebe anzusie<br />
deln. Die darunterliegenden<br />
Feuchtgebiete sind al<strong>so</strong> endgültig<br />
verloren. Aber auch <strong>die</strong> noch erhal-<br />
tenen Feuchtgebiete sind jetzt von<br />
der <strong>Elbe</strong> abgetrennt und werden<br />
nicht mehr regelmäßig überflutet,<br />
<strong>so</strong>daß sie für <strong>die</strong> Selbstreinigung<br />
der <strong>Elbe</strong> ausfallen.<br />
3) Durch <strong>die</strong> Vertiefung der Fahrwas-<br />
serrinne auf 13,5 m unter mTNw<br />
(mittl. Tide-Niedrigwasser), <strong>die</strong><br />
hauptsächlich wegen der großen<br />
Containerschiffe der "3. Genera-<br />
tion" mit über 12 m Tiefgang betrie-<br />
ben wurde, fielen große Massen von<br />
Sand an (ca. 50 Miom3),<strong>die</strong>zumTeil<br />
in den Uferzonen undauf Inselnauf-<br />
gespült wurden, wodurch weitere<br />
biologisch aktive Flächen verschüt-<br />
tet wurden.<br />
4) Feuchtgebiete hinter den neuen<br />
Deichen, <strong>die</strong> man durch den Bau<br />
geeigneter Sperrwerke weiter einer<br />
regelmäßigen Uberflutung ausset-<br />
zen könnte, wurden trockengelegt<br />
und zur Beackerung umgepflügt.<br />
5) Die Einleitung von Kühlwasser<br />
durch Kraftwerke und Industriebe-<br />
triebe erhöht <strong>die</strong> Wassertempera-<br />
tur. Dadurch wird gelöster Sauer-<br />
stoff aus dem Wasser ausgetrieben,<br />
wodurch den Fischen und anderen<br />
Tieren weniger zum Atmen bleibt.<br />
6)ln Hamburg wird das Elbwasser<br />
durch Industrieabwasser, aber be-<br />
<strong>so</strong>nders durch Stadtabwasser aus<br />
dem Klärwerk Köhlbrandhöft stark<br />
mit Salzen und organischen Stoffen<br />
angereichert. (Die Wassergütekarte<br />
der BBNUzeigt,daß<strong>die</strong>Wassergüte<br />
der <strong>Elbe</strong> unterhalb des Klarwerkes<br />
Köhlbrandhöft ptötzlich um zwei<br />
Klassen schlechter wird).Von<strong>die</strong>sen<br />
Stoffen ernähren sich bestimmte<br />
Bakterien, <strong>die</strong> sich dank der reich-<br />
lich vorhandenen Nahrung kräftig<br />
vermehren. Beim Abbau derorgani-<br />
schen Stoffe verbrauchen <strong>die</strong>se<br />
Bakterien allerdings viel Sauerstoff,<br />
der den anderen Lebewesen damit<br />
verlorengeht. Wird <strong>die</strong> Konzentra-<br />
tion des gelösten Sauerstoffes zu<br />
gering (unter 5 mg Sauerstoff pro<br />
Liter Wasser), <strong>so</strong> können Fische<br />
nicht mehr in <strong>die</strong>sem Wasser leben.<br />
Tatsächlich <strong>ist</strong> es seit 1974 rnehr-<br />
mals zu Massensterben von Fischen<br />
gekommen.<br />
7)An vielen Stellen werden mitoffiziel-<br />
ler Genehmigung giftige Stoffe (Lö-<br />
sungsmittel, Säuren und Laugen,<br />
chlorierte Kohlenwasserstoffe, Phe<br />
nole, Schwermetalle, Cyanide und<br />
viele andere) in <strong>die</strong> EI beabgelassen<br />
Alle <strong>die</strong>se Stoffe schädigen <strong>die</strong> L e<br />
bewesen des Wassers und stören<br />
vor allem <strong>die</strong>selbstreinigung durch<br />
<strong>die</strong> Kleinlebewesen in den Uferzo-<br />
nen. da viele <strong>die</strong>ser Stoffe sich dort<br />
absetzen und ihre Giftwirkung ent-<br />
falten. Außerdem gefährden <strong>die</strong>se<br />
Stoffedas Trinkwasser dort, wo Elb-<br />
Wasser in ufernahe Grundwasser-<br />
vorkommen einsickert. Schließlich<br />
werden durch <strong>die</strong>se Stoffe <strong>die</strong> Fi-<br />
schevergiftet, und <strong>die</strong>, <strong>die</strong>nicht um-<br />
kommen. sind <strong>so</strong>vollerRuckstände.<br />
däß man' cie nicht mehr unbeschai<br />
det essen kann.<br />
8)Schließlich wird <strong>die</strong> <strong>Elbe</strong>auch noch<br />
durch <strong>die</strong> Schiffahrt gefährdet. Be<strong>so</strong>nders<br />
schädlich <strong>ist</strong> das Abpumpen<br />
von Altöl oder Bilgenöl ins Wasser<br />
oder gar Tankerunfälle z.B.<br />
6<br />
"Afran Zenith", Juli 1981,400t 1 im<br />
Wasser; oder März 1982, "Odina"<br />
verliert 200 t Öl). Unter einer 01-<br />
Schicht kann im Wasser kein Leben<br />
mehr gedeihen, weil der Luftaus-<br />
tausch völlig abgeschnitten <strong>ist</strong>.<br />
Doch damit hat es noch lange kein<br />
Bewenden. Die Pläne für eine glor-
eiche Zukunft sind schon ge-<br />
schmiedet:<br />
b Fortgesetzte Erweiterung des Ham-<br />
burger Hafens und Ansiedlung wei-<br />
terer Industriebetriebe.<br />
Bau einer Autobahn-EI bbrücke<br />
über den Pagensand.<br />
b Ansiedlung von Industriebetrie-<br />
ben bei Drochtersen auf einer FIä-<br />
che von ca. 900 ha.<br />
b Auf bau eines Ca. 100 ha großen Ge-<br />
werbe und Industriegebietes bei<br />
Glückstadt.<br />
b Absperrung von Elbmündung,<br />
Schaffung eines Polders, Aufspü-<br />
lung von 20.000 ha für Industriege-<br />
Iände, Hafen, Flughafen auf dem<br />
Medernsand bei Cuxhaven, evt. Bau<br />
eines Elbtunnels (Projekt "Medem-<br />
land").<br />
Anlage einesTiefwasserhafens mit In-<br />
dustriegelände auf 6.000 ha Fläche bei<br />
Neuwrk/Scharhörn.<br />
All <strong>die</strong>se Pläne ruhen zur Zeit noch in<br />
Irn Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeiten wurden<br />
unter anderem <strong>die</strong> Konzentrationen<br />
einiger Schwermetalle in Sediment-<br />
proben untersucht. DieErgebnisselie-<br />
gen uns vor und können daher mit den<br />
den Schubladen oder sind wegen<br />
Getdmangels zurückgestellt, <strong>so</strong>bald<br />
<strong>die</strong> Wirtschaft aber wieder auf Touren<br />
kommt, werden sie nach Verwirkli-<br />
chung drängen. ,<br />
Die Folge der laufenden und geplan-<br />
ten Entwicklungen liegen klar zutage<br />
und sind auch den Verantwortlichen<br />
genau bekannt. Wer <strong>die</strong> ehrgeizigen<br />
Ausbaupläne trotzdem verfolgt,<br />
nimmt <strong>die</strong>se Folgen bewuM in Kauf,<br />
weil er <strong>die</strong> Erhaltung intakter Lebens-<br />
rärurne für zweitrangig hält. (Man er-<br />
hält hier ein wichtiges Kriterium zur<br />
Beurteilung der Handlung der "Ver-<br />
antwortungsträger"). Da hilft es auch<br />
nicht viel, wenn landschaftspflegeri-<br />
sche Begleitmaßnahmen verspru<br />
chen werden, oder wenn, nachdem<br />
<strong>die</strong> Planungen schon fängst festliegen<br />
und der Bau schon begonnen hat, als<br />
Trostpflästerchen auch noch ein öko-<br />
logisches Gutachten bestellt wird. (So<br />
wurde bei der Eindeichung der Hasel-<br />
dorier Marsch verfahren.) Einen "Ge-<br />
Messungen der Valdivia in<br />
<strong>Elbe</strong> und Weser<br />
Weiter elbabwärts <strong>ist</strong> bei allen 4<br />
Schwermetallen ein Belastungs-<br />
schwerpunkt bei Brunsbüttel zu fin-<br />
den. Über den Einflußdeszweiten gio-<br />
Ben Industriegebietes bei Stade kön-<br />
samtlastplan" für <strong>die</strong> Unterelbe, der<br />
<strong>die</strong>GrundlagefüreineBeurteilungder<br />
Verträglichkeit der bereits durchge<br />
führten und der geplanten Maßnah-<br />
men wäre, ex<strong>ist</strong>iert jedenfalls noch<br />
nicht.<br />
Sollten <strong>die</strong> Pläne tatsächlich wahrge-<br />
macht werden, und wenig spricht da-<br />
gegen, daß <strong>die</strong>sauch geschehen wird,<br />
<strong>so</strong> kann man den "Lebensraum <strong>Elbe</strong>"<br />
abschreiben, der, gesundem wirt-<br />
schaftlichen Denken gemäß, ja<strong>so</strong>wie<br />
<strong>so</strong> "für <strong>die</strong> Idylle zu teuer" <strong>ist</strong> (Zitat H.<br />
Kern).<br />
Sollte dann späterjemand auf <strong>die</strong> Idee<br />
verfallen, daß <strong>die</strong> Menschen einer<br />
Großstadt wie Harnburg doch nicht<br />
ohne Ausgleichsräume und Erho-<br />
lungsgebiete auskommen und daß es<br />
obendrein nicht sehr schlau war. aus-<br />
gerechnet auf der Seite Hamburgs,<br />
von der me<strong>ist</strong>ens <strong>die</strong>windewehen-ein<br />
lndustrierevier zu schaffen, <strong>so</strong> kann<br />
man es ja immer noch mit Rekultivie-<br />
rung versuchen ...<br />
Nachdem im Dezember 1980der erste Ergebnissen der ARGE-<strong>Elbe</strong> vergli- nen wegen fehlender <strong>Daten</strong> keineAusund<br />
bisher einzige behördliche Be- chen werden. ln den nebenstehenden sagen gemacht werden.<br />
richt über "Schwermetalldaten der El- Abbildungen sind <strong>die</strong> Konzentratiobe"<br />
von derARGE-<strong>Elbe</strong>vorgeregtwur- nen der 4 Schwermetalle Cadmium, Bei Betrachtung der weiteren bisher<br />
de, haben wir in unserer Broschüre Kupfer, Zink und Mangan für den Un- vorliegenden<br />
.<br />
Meßwerte der Valdivia-<br />
'Wasser in Harnbura1kritisiert.daßauf- terlauf der <strong>Elbe</strong> und der Weser darge- - Fahrt fallen auf:<br />
grund der ~uswahl der probenorte stellt.<br />
und der Kommentierung der Ergeb-<br />
starke Zunahme der Leitfähigkeit<br />
nisse <strong>die</strong> Elbverschmutzung durch <strong>Elbe</strong>: Die Zahl der Probeorte <strong>ist</strong> - vor (al<strong>so</strong> Salzkonzentration), speziell<br />
Hamburg unter den Tisch gekehrt allem zwischen Hamburg und Glück- auch der Chlorid-Konzentration,<br />
wird. Allerdings war es immerhin rnög- Stadt - leider sehr spärlich. Immerhin wiederum bei Brunsbüttel. Weiter<br />
lich, aus dem Bericht Schwerpunkte kann festgestellt werden, daß <strong>die</strong> elbabwärts nimmt <strong>die</strong> Leitfähigkeit<br />
der Belastung durch giftige Schwer- Hamburger Werte fur Cadmium und wieder ab, <strong>die</strong> Erhöhung bei Brunsmetalle<br />
im Unterlauf der <strong>Elbe</strong> festzu- Zink (<strong>die</strong> Proben wurden bei den büttel kann al<strong>so</strong> nicht nur mit dem<br />
stellen: Hamburg, Stade, Brunsbuttel. Brücken über <strong>die</strong> Norderelbe genom- zunehmenden Effekt des Meerwas-<br />
Irn Oktober 1981 hat nun eine Gruppe men; ein Wert für Kupfer liegt nicht sers erklärt werden.<br />
von Wissenschaftlern aus 6 Instituten vor) um ein Mehrfaches <strong>die</strong> <strong>Daten</strong> der<br />
(aus Hamburg waren <strong>die</strong> Geochemie anderen <strong>Elbe</strong>-Proben weiter flußab- r Abfall der Sauerstoffkonzentration<br />
und <strong>die</strong> Geophysik beteiligt) eine For- wärts übersteigen. Wir finden al<strong>so</strong> zu- auf 40% (15. /16.10.81), al<strong>so</strong> in den<br />
schungsfahrt auf der F/S Valdivia, ei- nächst eine Bestätigung der Ergebnis- für Fische kritischen Bereich, zwinem<br />
Forschungsschiff der Uni Ham- se des ARGE-<strong>Elbe</strong>-Berichts, in dem ja schen Krückau und Krautsand<br />
burg, unternommen. Zweck <strong>die</strong>ser erklärt wurde, das sei allesauf <strong>die</strong> Ver-<br />
Fahrt auf dem Unterlauf der <strong>Elbe</strong>, We- schmutzung durch <strong>die</strong>DDRzurückzu- b Erhöhung der Temperatur um fast<br />
ser und Erns <strong>so</strong>wie küstennahen Ge- führen. Spätestens seit derveröffentli- 20C über <strong>die</strong> normalen <strong>Elbe</strong>Werte<br />
bieten der Nordsee war es, <strong>die</strong> Wech- chung der Ergebnisse unserer Mes- bei der Einmündung der Krückau,<br />
selwirkung von gelösten und su- sungen im Hamburger Hafen <strong>ist</strong> dage- während im allgemeinen <strong>die</strong> Temspen<strong>die</strong>rten<br />
Stoffen zu untersuchen gen klargeworden, woher<strong>die</strong>schwer- peratur zwischen Hamburg und<br />
(suspen<strong>die</strong>rte Stoffe: Stoffe, <strong>die</strong> nicht metallbelastung im Bereich Hamburg Nordsee um höchstens 0.5oC<br />
i.m ~asser gelöst, <strong>so</strong>ndern Bestandtei- kommt: ausden Rohren diverser Indu- schwankt.<br />
le kleiner Feststoff-Teilchen sind).<br />
striebetriebe im Hafen.<br />
Weser: Bei der Weser findet man ein<br />
ähnliches Bild wie der <strong>Elbe</strong>. Wie in<br />
Hamburg liegen <strong>die</strong> Werte in Bremen<br />
für Cadmium und Zink, eben<strong>so</strong> auch<br />
für Kupfer, wesentlich über den Konz-<br />
entrationen der anderen Weserpro-