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NOIR 13 - Jugendpresse BW

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Thema<br />

Sind wir wirklich<br />

die Generation<br />

Egoismus?<br />

Sport<br />

Fussballspiel<br />

im italienischen<br />

O-Ton<br />

Sonderausgabe Oktober '09<br />

Facts<br />

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Druck & Verlag


~ Editorial ~<br />

TEAMARBEIT<br />

Diese Ausgabe der Noir ist keine normale Noir. Es ist<br />

die Sonderausgabe zu den Jugendmedientagen 2009<br />

in Mannheim. Und das Beste daran: Jeder von uns hat seinen<br />

Teil dazu beigetragen.<br />

So ist diese Zeitschrift nicht nur für uns, sondern auch<br />

von uns gemacht – und zwar von der Themenzusammenstellung<br />

über die Texte und Fotos bis hin zum schlussendlichen<br />

Layout.<br />

„Wir. Generation Egoismus?“ lautet das Motto der diesjährigen<br />

Jugendmedientage. Diese These war bewusst provokativ<br />

gewählt und regte uns zur Diskussion an. Mit diesem<br />

Heft haben wir jedoch bewiesen, dass wir Teamfähigkeit besitzen<br />

und bereit waren, in kürzester Zeit gemeinsam etwas<br />

auf die Beine zu stellen.<br />

Die Erstellung des Heftes hat jedem von uns viel praktische<br />

Erfahrung beim Medien machen gebracht. Von solchen Erfahrungswerten<br />

können alle Beteiligten nur profitieren.<br />

Genug geredet – jetzt wünschen wir euch viel Spaß mit<br />

dieser Erinnerung an drei spannende Jugendmedientage.<br />

Julius von Polenz und Yannik Buhl<br />

für den Workshop Redaktionsmanagement<br />

Foto: Tobias Fischer (groß), Cathrin Kaupat/jugendfotos.de (o.re.)<br />

Warum auf Sören Binders Laptop Traktoren<br />

fahren steht in dem Porträt über den Projektleiter<br />

der JMT Mannheim auf Seite 15.<br />

<strong>NOIR</strong> – JMT Sonderausgabe<br />

002 Versuch einer Definition<br />

003 Wir Egoisten. Leitartikel<br />

006 Umfrage: Generation Egoismus<br />

007 Egoismus, Fußball und Luca<br />

008 Die Menschen in Pink<br />

010 Kurz und knapp<br />

011 Schubladendenken<br />

012 An die Wand gepinnt<br />

014 Auf dem Laufsteg<br />

015 Traktoren im Orga-Büro<br />

016 Hinter den Kulissen<br />

001 Editorial<br />

015 Impressum<br />

1


Wenn ich zu spät zu einem Treffen<br />

komme, weil ich noch schnell den<br />

guten Artikel fertig lesen wollte, wenn<br />

ich nicht wahrnehme, dass es meiner besten<br />

Freundin schlecht geht, wenn ich ein<br />

Gespräch nur führe, um meine Meinung<br />

mitzuteilen - bin ich dann egoistisch?<br />

Wenn ich in Kauf nehme, jemandem<br />

weh zu tun, um mein Ziel zu erreichen,<br />

wenn ich stärker als andere sein will,<br />

wenn ich gewinnen will, wenn ich auffallen<br />

will, wenn ich nehmen, aber nicht<br />

geben will, bin ich dann egoistisch?<br />

Egoist!<br />

Wo hört Selbstlosigkeit auf und fängt<br />

Egoismus an? Was ist Egoismus überhaupt?<br />

Im Duden wird der Begriff auch<br />

als Ich-Bezogenheit, Ich-Sucht, oder Eigenliebe<br />

bezeichnet. Negativ besetzte<br />

Worte, die einen Vorwurf in den Raum<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

ME, MYSELF AND I<br />

Wie viel Egoismus ist gesund? Wo fängt er überhaupt an und wo er auf?<br />

stellen. Aber ist es wirklich schlimm, sich<br />

selbst zu lieben, sich zu achten und zu<br />

schätzen? Wenn man von uns erwartet,<br />

andere zu respektieren, dann sollten wir<br />

unsere eigenen Bedürfnisse auch respektieren<br />

dürfen. Denn im Duden steht:<br />

„Egoisten handeln uneingeschränkt zu<br />

ihrem eigenen Zweck und Vorteil.“<br />

Selbstlos<br />

Das Szenario muss in den Ohren derer,<br />

die sich engagieren, schrecklich klingen.<br />

Die Alltagshelden können sich wahrscheinlich<br />

nur schwer vorstellen, etwas<br />

wegen des eigenen Nutzens zu tun. Jemand<br />

der alten Leuten zuhört, die ihre<br />

Sorgen mitteilen wollen, jemand der<br />

Spenden sammelt, damit in Afrika ein Jugendzentrum<br />

errichtet werden kann oder<br />

jemand der an Obdachlose Frühstück<br />

verteilt, kann kein Egoist sein. Oder?<br />

Vielleicht steckt ein wenig Eigennutzen<br />

dahinter. Vielleicht braucht er einen Ego-<br />

Push, will sich nützlicher vorkommen<br />

und braucht eine Aufgabe und Anerkennung.<br />

Die goldene Mitte<br />

Eigentlich ist jeder ein bisschen egoistisch<br />

und das ist auch gut so. Denn bedeutet<br />

der Begriff „Selbstlosigkeit“ nicht<br />

auch „ohne sich zu sein“? Wir sollten niemals<br />

vergessen, auf unsere Bedürfnisse<br />

zu hören. Wir müssen uns nur daran<br />

erinnern, dabei offen für unser Gegenüber<br />

zu bleiben, ihm wirklich zuzuhören<br />

und vielleicht, wenn es das nächste Mal<br />

ein bisschen später wird, den anderen<br />

als Entschuldigung auf einen Kaffee einladen.<br />

Und nicht vergessen: Liebe dich<br />

selbst. Celina Ponz<br />

(Workshop "Schreiben – die Basics")<br />

2 Noir - Sonderausgabe JMT 2009 Foto: Workshop "Fotografie Fortgeschrittene"


<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

BRENNT ALLES NIEDER<br />

IN DER AULA NICHTS NEUES<br />

Wir Jugendliche – Generation Egoismus?<br />

Layout: Workshop "Layout Print für Fortgeschrittene"; Illustration: Henrike W. Ledig (Workshop "Schreiben Basics")<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009<br />

3


4<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

In dem hellen Raum flimmert der Beamer<br />

und wirft leise brummend sein Bild<br />

an die Wand. Jeder versucht, zwischen<br />

den Köpfen seiner Vordermänner einen<br />

Blick auf das abgespielte Video zu erhaschen.<br />

Zunächst wird eine kurze Umfrage<br />

eingespielt. Vorwiegend Erwachsene tun<br />

ihre Ansichten zur heutigen Jugend kund.<br />

Genervte Gesichter, manche sprechen Dialekt.<br />

Eine kleine Oma mit grauen Löckchen<br />

regt sich fürchterlich über die rücksichtslosen<br />

Jugendlichen auf und eine etwa<br />

Sechzigjährige im grünen Pulli konstatiert<br />

schulterzuckend: „Früher ist es auch schon<br />

so gewesen“.<br />

Drei junge Experten und eine Professorin<br />

diskutieren nach dem Film über das<br />

Thema „Jugendliche – Generation Egoismus“.<br />

Ich habe mich unter das Plenum<br />

gemischt und will mir mal anhören, was<br />

mir Leute, die bis vor Kurzem selbst noch<br />

zu den Jugendlichen zählten, über meine<br />

Generation erzählen können. Kennen sie<br />

meine Probleme tatsächlich oder sind sie<br />

auch schon dazu übergegangen, die altbekannten<br />

Klischees aufzulisten, jetzt wo sie<br />

endlich erwachsen sind?<br />

Die Referenten in der Aula legen los.<br />

Sie belehren uns Zuschauer, dass Vorurteile<br />

wie Egoismus, Faulheit und fehlendes


soziales Engagement auf jeden Fall nur auf<br />

einen Teil der Jugendlichen zutreffen, welcher<br />

keineswegs die Mehrheit ist. Somit<br />

wird immerhin eine meiner größten Ängste<br />

nicht bestätigt. Aber dann fängt die erste<br />

Referentin, Frau Lang von der Hochschule<br />

Mannheim, auch schon an, abzuschweifen<br />

und nur noch über ihr Lieblingsthema zu<br />

reden. Sie vertritt die Meinung, dass „insbesondere<br />

Frauen noch egoistischer sein<br />

sollen“, damit irgendwann eine Gleichstellung<br />

von Männern und Frauen erreicht<br />

werden kann. Meine Sitznachbarin schaut<br />

mich mit hochgezogenen Augenbrauen<br />

an. Was hat das mit dem eigentlichen Diskussionsthema<br />

zu tun? Ist das vielleicht<br />

ein Egothema der Professorin? Ich richte<br />

meine Hoffnungen auf die anderen Teilnehmer.<br />

Diese enttäuschen mich zunächst<br />

nicht und konzentrieren sich nicht auf<br />

ein Geschlecht, sondern sprechen über<br />

die Jugend allgemein. Der Jugendforscher<br />

Philipp Ikrath verkündet mit stark österreischem<br />

Akzent: „Die heutige Generation<br />

ist sicherheitsorientiert und materialistisch.<br />

Dies ist aber auch vollkommen verständlich<br />

in einer Welt, in der Sicherheit<br />

in Form von festen Arbeitsplätzen und<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

Familie immer weiter verloren geht.“ Darin<br />

erkenne ich mich als junge Berufseinsteigerin<br />

schon eher wieder. Was bleibt<br />

uns schließlich auch anderes übrig? Aber<br />

was ist mit den Jüngeren? Und ist das wirklich<br />

„die“ heutige Generation? Auch die<br />

anderen Referenten kommen um Verallgemeinerungen<br />

letztlich nicht herum. Julia<br />

Reda von den „Jungen Piraten“ politisiert<br />

diese Diskussion endgültig: „Der Beruf ist<br />

für Jugendliche nur ein Mittel zum Zweck<br />

der Selbstverwirklichung. Junge Menschen<br />

sind postmaterialistisch eingestellt.“ Der<br />

25-jährige radikale Pessimist Markus Maier,<br />

Vorstand von „dialog e.V.“, behauptet,<br />

dass wir gar keine Veränderungen mehr<br />

erreichen wollen und nur noch funktionieren,<br />

um erfolgreich zu sein. Laut ihm<br />

sind wir alle nur noch „Individuen ohne<br />

Gemeinschaftssinn“! Andererseits betont<br />

er, dass in der Arbeitswelt immer engagierte<br />

Personen gesucht werden und Sozialkompetenz<br />

wichtiger ist denn je. Einige<br />

rollen die Augen, Blicke schweifen durch<br />

den Raum. Mein Vordermann gähnt.<br />

Mittlerweile kann man die Luft schneiden,<br />

aber nicht aufgrund der hitzigen<br />

Debatte, sondern weil sich niemand getraut<br />

hat, ein Fenster zu öffnen. Auch der<br />

Diskussion ist schon vor einiger Zeit der<br />

Sauerstoff ausgegangen und beim Thema<br />

sind wir schon lange nicht mehr. Die Jugendlichen<br />

sind auch für die noch jungen<br />

Referenten nur eine gesichtslose Masse.<br />

Woran liegt das? Aber bemühen wir uns,<br />

unser Bild in der Gesellschaft zu verbessern?<br />

Auch ich habe mich in der Debatte<br />

heute nicht zu Wort gemeldet. Sollten wir<br />

uns nicht selbst mehr ins Gespräch bringen,<br />

anstatt wortlos den ewig wiederkehrenden<br />

Argumenten zu lauschen?<br />

Der Film ist aus, die Debatte auch, Stühle<br />

rücken. Alle drängeln nach draußen, auch<br />

ich, und gehen weiter ihre eigenen Wege.<br />

Typisch! Julia Jochim<br />

(Workshop "Schreiben – die Basics")<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009 5


<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

JUGENDMEDIENTAGE-UMFRAGE<br />

„Minderjährig zwei Schulen geschmissen<br />

ohne jemandem Bescheid zu sagen.“<br />

Alex, 24, Student HS Mannheim<br />

„Allein in einer 2er-Dusche geduscht.“ “<br />

Cora, 17, Mit Film dokumentieren n<br />

„Ich wollte in der Mensa eine Extrawurst.<br />

Die im Nachhinein eklig war.“<br />

Simone, 33, Studentin HS Mannheim<br />

„Ich hab mir heute beim Frühstück gleich<br />

drei Brötchen auf einmal genommen.“<br />

Daniel, 20, Gast und Grafiker<br />

der Tagungsbroschüre<br />

„Ich habe meinen Freunden heute<br />

nichts von meinem Essen abgegeben.“<br />

Helen, 17, Produktion eines Spielfilms<br />

„Ich habe mir einen Kaffee geholt und<br />

meiner Freundin keinen mitgebracht.“<br />

Jonathan, 24, Student HS Mannheim<br />

„Ich habe mich heute von meiner<br />

Gruppe abgesetzt und einen eigenen<br />

Text geschrieben.“<br />

Leonie, 16, Von der Idee zum Medium<br />

Was war das Egoistischste was<br />

du heute / jemals getan hast?<br />

6 Noir - Sonderausgabe JMT 2009 Portrait-Fotos: Anna Miehlich / Workshop "Fotografie Fortgeschrittene"


„Mein Kommentar zu einer anonymen<br />

Handynummer-Sammel-Aktion war: Ich<br />

sammle auch gerne Handynummern!“<br />

Stefan, 21, Referent des Workshops<br />

"Fotografieren für Fortgeschrittene"<br />

„Ich bin jemandem ins Wort gefallen.“<br />

Marina, 19, Mit Film dokumentieren<br />

Foto: knipseline / pixelio.de (ob.re.)<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

„Ich habe mich bei der Essensausgabe vorgedrängt,<br />

indem ich ein Gespräch mit einem<br />

Bekannten angefangen habe der weiter vorne<br />

in der Schlange stand.“<br />

Sebastian, 17, Team und<br />

Redakteur bei Noir<br />

„Ich habe ungefragt im Innenhof geparkt.“<br />

Steffen, 20, Gast und Grafiker<br />

der Tagungsbroschüre<br />

Umfrage:<br />

Maria Schorn und Fatou Diop (Workshop<br />

"Redaktionsmanagement")<br />

Luca und die Egoismus<br />

Mamma mia, Thomas darfe nicht schon<br />

wieder als entscheidende Torschütze in<br />

Gazetta stehe. No, Überschrift musse lauten:<br />

Luca schraube wieder wie in alten Zeiten an<br />

seine Ohre. Spiele iche Ball ab oder schieße<br />

iche selber, das isse die große Frage. Mamma<br />

hatte immer gesagt, Luca, gucke nach dir, mache<br />

deine Zeug und gut isse. Aber was sage<br />

Louis, der Trainer, der Diktator, der mich nicht<br />

möge? Er immer sage im Training, musse finde<br />

den besser stehende Mitspieler. Was solle iche<br />

mache, nur noch 20 Meter bis zum Tore, nur<br />

iche und Thomas nebe mir, allein vor Jens. Iche<br />

unter Druck. Oh, mamma mia. Iche kein dolce<br />

Vita in Monaco di Bavaria, iche nur harte deutsche<br />

Leben, wenn iche Tor nicht mache und in<br />

dritte Liga gegen Ingolstadt spiele musse statt<br />

gegen große Juve. Kein Tor, kein Geld, kein<br />

neue Unterwäsche für verwöhnte Marta. Meine<br />

Kopfe brenne, auch für Pappa musse iche<br />

Tore schießen, der zum ersten Male komme zu<br />

gucke meine Spiele in deutsche Stadion. Mamma<br />

mia, nur noch zehn Meter bis zum Tore, nur<br />

iche und Thomas nebe mir. Plötzlich wie Blitz,<br />

Franck, das dumme Baguette, links nebe mir.<br />

Mache alles noch schlimmer. Was bloß tun? Nur<br />

noch fünf Meter bis zum Tore. Jetzt isse Jens<br />

vor mir, Thomas rechts, Franck links, Ball am<br />

Fuß. Sehe iche gute aus für Foto in Gazetta,<br />

sitze meine Haare, sehe iche aus wie bello italiano,<br />

wenn iche mache Siegtore? Also Schuss,<br />

Ball fliege… Pfoste! Mamma mia, mamma mia,<br />

no, das kanne nicht sein, Thomas mache wiedera<br />

entscheidende Tore, meine Tore, blöde<br />

Abstauber. Er wieder groß, iche nur klein. La<br />

vita è so ungerechte. Ganze Stadion juble. Armer<br />

Luca traurig.<br />

Nikolai Diwisch, Laura Strobel,<br />

Patrick Pfeil, Johanna Schobert, Felicitas<br />

Wolf, Timo Bäuerle, Josephine<br />

Reischel (Workshop "Sportjournalismus")<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009 7


Niemals aufgeben<br />

Die Exkursionen ins SWR-Studio, das<br />

Nationaltheater und das Reiß-Engelhorn-Museum<br />

– all das hat Anastasiya<br />

Broytman durch ihr ehrenamtliches<br />

Engagement ermöglicht. Die siebzehnjährige<br />

Mannheimerin berichtet im Interview<br />

mit Annika Franke von ihren<br />

Aufgaben und ermutigt zum Kämpfen.<br />

Wie bist du ins Organisationsteam<br />

der Jugendmedientage gekommen?<br />

Ich schreibe schon lange für Majo-Online,<br />

eine Jugendzeitung in Mannheim.<br />

Dort werden uns immer verschiedene<br />

Projekte zugeteilt und so wurde ich auf<br />

die Jugendmedientage aufmerksam.<br />

Das hat mich sofort interessiert, da ich<br />

sehr gerne organisiere. Diese Veranstaltung<br />

ist meine Premiere – davor war ich<br />

noch nie bei den Jugendmedientagen.<br />

Was sind deine Vorsätze für die Jugendmedientage<br />

im nächsten Jahr?<br />

Es wäre besser, wenn die Teilnehmer<br />

nicht in einer Turnhalle schlafen<br />

müssten.<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

Engagiert in Pink<br />

Ein Blick auf die Menschen in Pink, ihre Motivation<br />

und ihre Vorstellungen von den Jugendmedientagen 2009<br />

Aus der anderen Perspektive<br />

Erst war er Teilnhemer, jetzt hilft er<br />

als Teamer mit: Ram C. Paudel weiß<br />

Dinge, die die Teilnehmer nicht wissen<br />

Was ist deine Aufgabe bei den Jugendmedientagen?<br />

Ich habe als Teamer keine feste Aufgabe,<br />

sondern helfe wo Not am Mann ist.<br />

Heute war ich beispielsweise Kassierer<br />

bei der Getränkeausgabe in der Mensa.<br />

Warum hast du dich angemeldet?<br />

Ich war im Juni Teilnehmer bei den<br />

Jugendmedientagen in Hannover.<br />

Danach bekam ich eine Anfrage vom<br />

Mannheimer Organisationsteam, ob<br />

ich hier als Teilnehmer oder Teamer<br />

teilnehmen will. Das hat mich gereizt,<br />

ich wollte die Jugendmedientage aus<br />

einer anderen Perspektive kennen lernen.<br />

Außerdem studiere ich gerade Medienproduktion<br />

und Journalismus, was<br />

Auch mal auf die Pauke hauen<br />

Der zwanzigjährige Andreas Hensler<br />

hat viel zu tun. Dieses Jahr kümmert<br />

er sich um die Referenten, die Betreuung<br />

der Workshops und die Podiumsdiskussion.<br />

Trotzdem nahm er sich<br />

Zeit, um die Fragen von Annika Franke<br />

zu beantworten.<br />

Wie bist du zur <strong>Jugendpresse</strong> Baden-<br />

Württemberg gekommen?<br />

Ich habe schon lange für unsere Schülerzeitung<br />

geschrieben und kam so zur<br />

<strong>Jugendpresse</strong>. 2007 und 2008 war ich<br />

Projektleiter der Jugendmedientage.<br />

Weshalb engagierst du dich in der <strong>Jugendpresse</strong>?<br />

Eigentlich hat sich das einfach so ergeben.<br />

Aber es macht total Spaß und<br />

ich habe über meine Tätigkeit bei der<br />

<strong>Jugendpresse</strong> viele neue Leute kennen<br />

gelernt. Irgendwann hat man einen<br />

richtigen Freundeskreis in der <strong>Jugendpresse</strong>.<br />

Vor allem wurde ich in der Arbeit<br />

oft mit Situationen konfrontiert,<br />

die nicht leicht zu meistern waren.<br />

Dabei habe ich viel gelernt und auch<br />

8 Noir - Sonderausgabe JMT 2009 Fotos: privat (li.); privat (mitte); Anna Miehlich (re.)


Was würdest du in der Gesellschaft<br />

verändern, wenn du es könntest?<br />

Ich wünsche mir, dass Jugendliche interessierter<br />

werden und sich mehr für<br />

Politik und Kultur einsetzen.<br />

Was würdest du jungen Leuten, die etwas<br />

bewegen wollen, mit auf den Weg<br />

geben?<br />

Wir Jugendlichen sollten nicht aufgeben<br />

und niemals aufhören, für unsere<br />

Ziele zu kämpfen. Ich möchte andere<br />

dazu ermutigen, immer ihre Meinung<br />

zu vertreten – egal, wie hart das sein<br />

kann.<br />

Interview: Annika Franke<br />

(Workshop "Schreiben - die Basics")<br />

Fotos: Tobias Fischer<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

ja in die gleiche Richtung geht. Also<br />

habe ich zugesagt.<br />

Was erlebst du hinter den Kulissen<br />

was man als Teilnehmer nicht erlebt?<br />

Ich fühle mich anders und weiß auch<br />

über interne Sachen Bescheid. Ich<br />

konnte mit organisieren und bin über<br />

das informiert, was Teilnehmer nicht<br />

wissen.<br />

Was würdest du verändern wenn du<br />

könntest?<br />

Schwachstellen sind immer irgendwo<br />

zu finden. An der Organisation könnte<br />

man bestimmt etwas verbessern. Doch<br />

generell bin ich sehr damit zufrieden,<br />

was in kurzer Zeit organisiert und geschafft<br />

wurde.<br />

Was würdest du den jungen Leuten,<br />

die etwas bewegen wollen mit auf den<br />

Weg geben?<br />

Sie sollen sich politisch und gesellschaftlich<br />

engagieren. Es bringt nichts<br />

vor dem PC zu sitzen oder Playstation<br />

zu spielen. Sie sollen aktiv sein und versuchen<br />

etwas zu leisten!<br />

meine persönlichen Stärken entdeckt.<br />

Was sind deine Vorsätze für die Jugendmedientage<br />

im nächsten Jahr?<br />

Ich hoffe, dass wir eine noch bessere<br />

Veranstaltung organisieren und aus unseren<br />

Fehlern lernen können. Und dass<br />

ich etwas mehr zum Schlafen komme.<br />

Was würdest du an unserer Gesellschaft<br />

verändern, wenn du es könntest?<br />

Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft<br />

toleranter wird. Ich persönlich<br />

empfinde sie oft als konservativ und<br />

nur auf alte Werte bedacht.<br />

Was würdest du jungen Menschen,<br />

die etwas bewegen wollen, mit auf den<br />

Weg geben?<br />

Ich würde ihnen mit auf den Weg geben,<br />

mehr Mut zu haben für Veränderung<br />

und für ihre Vorstellungen zu<br />

kämpfen. Sie müssen auch mal etwas<br />

wagen und, wenn es nicht anders geht,<br />

auf die Pauke hauen. Aber auf keinen<br />

Fall dürfen sie aufgeben und sich mit<br />

der Situation abfinden.<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009 9


KURZ UND KNAPP<br />

10<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

Unternehmen müssen ihre Nachrichten präzise, kurz und<br />

verständlich vermitteln. Meldungen aus dem Workshop<br />

Unternehmskommunikation<br />

Die Lüge von der Politikverdrossenheit<br />

Die geringe Wahlbeteiligung junger Er-<br />

wachsener lässt auf großes politisches<br />

Desinteresse schließen. Dabei gibt es viele<br />

Wege sich ins politische Geschehen<br />

einzumischen. Gerade Medien<br />

werden immer beliebter.<br />

Anika Zidar<br />

Teilnehmerrekord:<br />

Jugendliches Medieninteresse<br />

so hoch wie noch nie!<br />

Generation Egoismus<br />

Jugendlichen fehlt oft die Zeit, sich<br />

sozial zu engagieren. Das Interesse aber<br />

ist da, zeigen die Jugendmedientage in<br />

Mannheim.<br />

Mannheim - bei den Jugendmedientagen Baden-<br />

Württemberg tummelten sich so viele Medieninte-<br />

ressierte wie noch nie. Mit über 300 Teilnehmern<br />

verdoppelte sich das Engagement im Verlgeich zum<br />

Vor jahr.<br />

Felix Thiessen<br />

Das nennt ihr egoistisch<br />

Egoismus kam bei den Jugendme-<br />

dientagen in Mannheim nicht in Frage.<br />

Jugendliche zeigten, dass sie mehr als ein<br />

Klischee erfüllen können.<br />

Marlene Kukral<br />

Denise Eisenbreiser!<br />

Illustration: Simon Staib


Illustration: Illus Simon Staib<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

DAS WIR-GEFÜHL<br />

Schublade auf, Generation rein, Schublade zu. Der Jugend von heute wird gerne ein Stempel aufgedrückt. Bei<br />

der Podiumsdiskussion wurde wirklich jede Schublade aufgemacht und die Kommode gründlich durchwühlt<br />

Die 68er Generation ist wohl das<br />

Paradebeispiel für eine Gemeinschaft,<br />

die sich als eine Einheit sieht und<br />

in gemeinsamer Initiative für ihre Forderungen<br />

eintritt. Wie ist das bei uns? „Wir.<br />

Generation Egoismus“, lautet das Thema<br />

der Diskussion. Aber sind wir wirklich<br />

alle selbstbezogene Einzelkämpfer?<br />

Klagen über die Jugend sind ein historisches<br />

Phänomen. Auch die 68er Jugend<br />

wird bei den älteren Semestern wohl kaum<br />

Begeisterung ausgelöst haben. Heute gibt<br />

es andere Werte als damals, die die jetzige<br />

Altersgruppe prägen. Das wurde von<br />

den Diskutanten der Podiumsdiskussion<br />

thematisiert. „Die Jugend von<br />

heute ist sicherheitsorientierter:<br />

Die Sicherung von Konsum<br />

und Einkommen ist ihnen<br />

besonders wichtig“, erklärte<br />

Philipp Ikrath,<br />

Geschäftsführer von ju-<br />

gendkulturforschung.<br />

de. Kein Wunder!<br />

Sicherheit ist ein utopisches<br />

Szenario geworden<br />

in einer Zeit,<br />

in der man sich auf<br />

nichts mehr verlassen<br />

kann, in einer Gesellschaft<br />

mit einer Scheidungsrate<br />

von über 50<br />

Prozent und einem Job,<br />

in dem man jederzeit gefeuert<br />

werden kann. Da<br />

ist es doch ganz natürlich,<br />

dass man sich nach Sicherheit<br />

sehnt. Oder?<br />

Konkurenz<br />

kurenz<br />

Druck<br />

Sicherheit<br />

Konkurenz<br />

Kampf<br />

Kampf<br />

Sicherheit<br />

Druck<br />

Sicherheit<br />

Druck<br />

Kampf<br />

Kampf<br />

Konkurenz<br />

Druck<br />

Kampf<br />

Wir sind überlegen<br />

Unsere Generation unterscheidet sich<br />

in vielen Dingen von dem so weltverändernden<br />

68er Jahrgang. Wir sehen<br />

unsere Eltern zum Beispiel nicht als<br />

Gegner. Damals wollten Jugendliche<br />

aus der Kontrolle ihrer Eltern ausbrechen<br />

und alte Erziehungsstrukturen umwälzen.<br />

Es ging darum zu rebellieren. Heute sagen<br />

71 Prozent der Jugendlichen, sie würden<br />

ihre Kinder genauso erziehen, wie ihre Eltern<br />

es mit ihnen gemacht haben. Anders<br />

Kampf<br />

als die 68er sind wir unseren Eltern zu<br />

ähnlich – und in einigen Bereichen sogar<br />

überlegen. Was zum Beispiel den Umgang<br />

mit Internet, Handy und Co. angeht, sind<br />

wir unseren Eltern um einiges voraus. „Die<br />

Jugend konsumiert Medien nicht nur, sie<br />

gestaltet sie, sagte Jung-Piratin Julia Reda,<br />

„und sie ist damit ein wichtiger Bestandteil<br />

der Demokratie.“ Auch im Bereich<br />

der kulturellen Offenheit sind wir besser<br />

angepasst. Während ein Schüleraustausch<br />

vor 20 Jahren noch eine Be-<br />

Kampf<br />

Kampf<br />

Kampf Konkurenz<br />

Konkurenz ku ku<br />

Kampf<br />

Konkurenz<br />

Druck<br />

Druck<br />

ICH<br />

Konkurenz<br />

Druck<br />

Sicherheit<br />

Kampf<br />

Sicherheit<br />

Sicherheit Sicherheit<br />

Kampf<br />

Konkurenz<br />

Sicherheit<br />

Kampf<br />

Druck<br />

Sicherheit<br />

Kampf<br />

Kampf<br />

Kampf<br />

Konkurenz<br />

Sicherheit<br />

Druck<br />

Konkurenz<br />

Sicherheit<br />

Sicherheit<br />

Kampf<br />

Druck<br />

Konkurenz<br />

Kampf<br />

Kampf<br />

sonder- heit<br />

war, so ist es heute Gang und Gebe. Mit<br />

anderen Sprachen und Kulturen können<br />

wir darum viel selbstverständlicher umgehen.<br />

Es ist eine Zeit: Egoismusfabrik G8<br />

In der Diskussion kamen die Referenten<br />

auch auf das Thema „Druck auf die Jugend“<br />

zu sprechen. In einem waren sich alle einig:<br />

Druck<br />

Sicherheit<br />

Kampf<br />

Konkurenz<br />

Druck<br />

Er ist in den letzten Jahren stark gestiegen.<br />

Komasaufen, Ballerspiele und Null-Bock-<br />

Haltung: Dieses Bild eines Jugendlichen<br />

dominiert die Medien und die öffentliche<br />

Meinung. Dass das Bild aus extremen<br />

Einzelfällen entstanden ist, wird zur Nebensache.<br />

„Die Zeit für Sport, Freunde<br />

und soziales Engagement muss man sich<br />

nehmen!“, findet Markus Maier aus dem<br />

Vorstand von dialog e.V. Aber genau das<br />

wird für Jugendliche ein immer größeres<br />

Problem. Alles muss möglichst schnell passieren.<br />

Trotzdem wollen die Jugendlichen<br />

alles was nur geht sehen und erleben. Ist<br />

das der Grund warum viele Schüler<br />

Kampf<br />

an einem lernfreien Wochenende<br />

mit einer Alkoholvergiftung im<br />

Krankenhaus landen? Herrn<br />

Maier ist es wahrscheinlich<br />

nicht klar, dass Zehntklässler<br />

ein Unterrichtspensum<br />

von 40 Stunden<br />

in der Woche haben.<br />

Ohne Hausaufgaben<br />

Siche<br />

versteht sich. Nur so<br />

nebenbei: Wegen dieser<br />

Arbeitszeit gingen<br />

Sicherheit die lokalen Müllentsorgungsfirmen<br />

in<br />

den Streik. Wie also<br />

soll man es schaffen<br />

Schule, Freunde, Hob-<br />

Kampf bys und soziales Engagement<br />

unter einen Hut<br />

Kampf<br />

zu bekommen? Man muss<br />

egoistisch werden. Darauf<br />

achten, dass man das schafft,<br />

was man sich vorgenommen hat.<br />

Wir werden zu Egoisten erzogen.<br />

Konkuren<br />

Druck<br />

Druck<br />

Wir sind qualifiziert<br />

Wer nicht ehrgeizig ist und sich nicht ständig<br />

weiter bilden will, ist schnell weg vom<br />

Fenster. Abitur, Bachelor, Praktika, Auslandsemester,<br />

Master: Erwartungsdruck<br />

fördert Konkurrenzverhalten. Weg vom<br />

Teamplayer, hin zum Einzelkämpfer. Es<br />

fehlt das Wir-Gefühl. Dabei können wir<br />

zusammen viel erreichen. Fazit? Kommode<br />

wegschmeißen! Lisa Niederauer<br />

(Workshop "Schreiben – die Basics")<br />

11


Der JMT-Ticker<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

Pinnwand<br />

• Das Organisationsteam der <strong>Jugendpresse</strong> <strong>BW</strong> begann bereits<br />

vor einem Jahr mit den Vorbereitungen der Jugendmedientage<br />

Mannheim 2009.<br />

• Insgesamt sind bei den Jugendmedientagen 80 Teamer im<br />

Einsatz.<br />

• Zum Mittagessen am Freitag wurden 750 Brötchen bestellt.<br />

• Dieses Jahr sind alle Plätze bei den Jugendmedientagen<br />

belegt, Anmeldestopp war drei Tage vor Veranstal-<br />

spruchs spruc<br />

ließ nicht nur<br />

tungsbeginn.<br />

Kai sein Schnitzel stehen -<br />

• Das ganze Wochenende lang ist für die JMT<br />

fast das gesamte Orga-Team<br />

ein kleiner Fuhrpark mit fünf Autos im<br />

stürmte panisch-besorgt ins<br />

Einsatz.<br />

Orga-Büro.<br />

• Der dramatischste Funkspruch des<br />

• Schließlich stellte sich heraus:<br />

Wochenendes lautet: „Wir brau-<br />

Grund für den „Notruf “ war ein Gechen<br />

Sanitäter – dringend!“.<br />

schwür am Fuß einer Teilnehmerin.<br />

• Aufgrund dieses Funk-<br />

• Am Samstag um 16 Uhr fuhr Pascal die<br />

Patientin zum Arzt.<br />

• Sören Binder teilt am Samstag Nachmittag mit, zuletzt<br />

am Donnerstag Abend etwas „Richtiges“ gegessen zu<br />

haben.<br />

• Samstag Mittag trifft man einige Teilnehmer im Haus<br />

beim Mittagsschlaf an. Sie konnten in der Turnhalle<br />

offensichtlich nicht gut schlafen.<br />

• Kai, Sebastian und Sören bewachen das Notfall-<br />

• Sören hat sich für<br />

handy - der Klingelton ist Sörens Meinung nach „wirk-<br />

die Nächte den Luxus<br />

lich grässlich “.<br />

eines günstigen Hotel-<br />

• Ein weiterer Hilferuf erreicht Sören: Der Feueralarm<br />

zimmers gegönnt, „damit<br />

im PC-Pool wurde ausgelöst.<br />

das Notfallhandy in der<br />

Turnhalle niemanden weckt“.<br />

• Die Duschkabine in Sörens<br />

Hotelzimmer ist undicht, beim<br />

Duschen verursachte er bisher immer eine Überschwemmung.<br />

• Am Sonntag werden die Teamer insgesamt 7200 Getränkeflaschen<br />

zusammensuchen und sie in 300 Kästen<br />

einsortieren.<br />

• Das Orga-Team erwartet für den Sonntag folgende obligatorische<br />

Hilferufe: „Wo ist mein roter Pulli? Mein Koffer<br />

ist weg! Wie komme ich zum Hauptbahnhof?“<br />

• Die Nachbereitung der Jugendmedientage 2009 wird sich<br />

voraussichtlich ein halbes Jahr hinziehen.<br />

• Schon jetzt laufen die ersten Vorbereitungen für 2010<br />

12 Noir - Sonderausgabe JMT 2009 Illustration: Simon Staib, Texte: Workshop "Redaktionsmanagement"


Doch nicht so egoistisch?<br />

Fotos: Tobias Fischer; Fabian Markus Sommer<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

Unternehmen sind an Gewinnmaximierung interessiert. Warum<br />

stecken sie Geld in Veranstaltungen wie die Jugendmedientage?<br />

Sascha Kirmeß, Pressereferent der AOK, gibt Antworten.<br />

Warum engagiert sich die AOK bei den Jugendmedientagen?<br />

Die AOK möchte Gesundheitsthemen in die Jugend tragen und ein Bewusstsein für gesunde<br />

Ernährung wecken. Außerdem unterstützen wir eine gute Ausbildung von angehenden Journalistinnen<br />

und Journalisten, da dieser Beruf eine wichtige Funktion in der Öffentlichkeit ausübt.<br />

Sie arbeiten als Pressereferent für die AOK. Besteht die Gefahr, dass sich durch Ihre Mitarbeit an<br />

Magazinen wie dem <strong>Jugendpresse</strong>dienst JUST PR und Journalismus vermischen?<br />

Auch wenn wir in erster Linie die Menschen von unserer Firma überzeugen wollen, achten wir darauf,<br />

dass unsere Öffentlichkeitsarbeit journalistischen Regeln, wie eine gründliche Recherche und<br />

der Wahrheitsanspruch, einhält. Nicht umsonst erhalten PR-Leute eine journalistische Ausbildung.<br />

Was bleibt?<br />

Die Arbeitsergebnisse der Workshops<br />

Neugierig was in den Workshops passier<br />

ist? So viel kann verraten werden: Kreativ<br />

und produktiv waren sie alle!<br />

Die Ergebnisse könnt ihr auf<br />

www.jugendmedientage-mannheim.de bewundern.<br />

Für die Ohren<br />

Wie stellt man neue CDs im Radio vor? Mit dieser<br />

Aufgabe beschäftigte sich der Musikjournalismus-Workshop.<br />

Das Ergebnis könnt ihr auf<br />

www.flashazine.de nachlesen. Der Flash-Workshop<br />

hat die Texte in Szene gesetzt.<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009 <strong>13</strong>


und verleiht<br />

auf<br />

lockert loc - -<br />

Karohemd<br />

Karohemd<br />

Individualität<br />

14<br />

leihtt In Individualität<br />

me Nacht<br />

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Nacht<br />

erholsame<br />

auf<br />

eine für fü - -<br />

Isomatte<br />

Isomatte<br />

Turnhalltenboden<br />

boden<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

EN VOGUE<br />

Das perfekt Outfi t für drei Tage Medien Non-Stop:<br />

Noir - Sonderausgabe erausgabe JMT 2009 Layout: Workshop "Layout Print für<br />

ge Ta<br />

Medienmacher benö<br />

junge<br />

die<br />

Utensilien<br />

alle für<br />

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geräumige<br />

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Mode victims<br />

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besten<br />

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Herbstmatsch<br />

gegen<br />

Stiefel St<br />

halbhohe<br />

halbhohe<br />

Layout: Workshop "Layout Print für Fortgeschrittene", Fotos: Sebastian Czub<br />

Idee und<br />

Konzeption: Workshop "Fashion-Blogging"<br />

tigen<br />

sch - am besten in lila


Gebäude drei, zweiter Stock, Raum<br />

210, 15:15 Uhr. Das Orga-Büro<br />

in der Hochschule Mannheim. Sören<br />

Binder sitzt entspannt, hin und wieder<br />

schnaufend, auf seinem Bürostuhl und<br />

denkt nach. „Wie viele Eiswürfel brauchen<br />

wir? Und wie viele Servietten? Tausend?“,<br />

fragt er in die Runde und tippt<br />

unaufhörlich Zahlen in seinen Laptop,<br />

ohne eine genaue Antwort zu erhalten.<br />

Dabei habe er das Kopfrechnen in den<br />

letzten 24 Stunden schon völlig verlernt,<br />

lacht Sören. „Gestern wusste ich nicht,<br />

was 20 mal 300 ist“, gibt er zu. Der<br />

19-jährige Schwabe ist im Geschäftsführenden<br />

Vorstand der <strong>Jugendpresse</strong><br />

Baden-Württemberg und hat die diesjährigen<br />

Jugendmedientage organisiert.<br />

Nun ist er dabei die Party am Abend zu<br />

planen. Während er am Freitag noch zur<br />

selben Zeit bei der Eröffnung des Events<br />

mit Sponsoren und Gästen geredet hat<br />

und in der ganzen Hochschule hin und<br />

her gerannt ist, geht er seine Arbeit heute<br />

etwas entspannter an. „Anpacken<br />

muss man aber trotzdem“, meint er im<br />

Tonfall eines waschechten Pragmatikers.<br />

„Die Computer gehen nicht“, schallt es<br />

in den Raum hinein. „Dann mach sie<br />

wieder gehend“, ruft Sören zurück.<br />

15:45 Uhr: Das Walkie-Talkie<br />

klingelt, er meldet sich mit<br />

den Worten: „Sören hört!“<br />

„Zwei bezaubernde Mädchen<br />

wollen dich interviewen“,<br />

sagt die Stimme<br />

am anderen Ende der Leitung.<br />

Wenig später stehen<br />

die angekündigten Damen<br />

im Orga-Raum. Sören<br />

gibt sich Gentleman-like,<br />

schenkt<br />

Kaffee ein und<br />

öffnet eine Packung<br />

Toffifee.<br />

Was bei der<br />

Organisation<br />

Fotos: Fabian Sommer;<br />

Fritz Schumann/jugendfotos.de<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

IM HERZEN EIN LANDWIRT<br />

Sören Binder sitzt im Chefsessel der Jugendmedientage-<br />

Organisation. 60 Minuten Alltag im Orga-Büro.<br />

eines solchen Events alles schief gehe,<br />

möchten die Nachwuchsjournalistinnen<br />

wissen. „Ich glaube da können wir ganz<br />

offen reden“, verkündet er und berichtet<br />

von falsch verstandenen Walkie-<br />

Talkie-Meldungen, die Verletzungen im<br />

unteren Körperbereich bei einem der<br />

Teilnehmer suggerieren – sich aber als<br />

Geschwür an den Füßen herausstellten.<br />

Um etwas über Sören zu erfahren,<br />

muss man ihm nicht unbedingt Interviewfragen<br />

stellen – es reicht auch,<br />

den Konversationen im Orga-Büro zu<br />

lauschen. Die Kollegen plaudern, trotz<br />

Anwesenheit der Presse, über Sörens<br />

Macken: „Einmal saßen wir gemeinsam<br />

mit ihm im Büro und er konnte es fast<br />

nicht aushalten. Er wollte einfach raus<br />

in die Natur“, verrät ein Kollege und offenbart<br />

ganz nebenbei das geheime Doppelleben<br />

des Jugendpresslers: Sören ist<br />

neben seinem Job in der hektischen Medienbranche<br />

auch Zivildienstleistender<br />

in der Landwirtschaft. Der Blick fällt<br />

auf den Bildschirmschoner von Sörens<br />

Laptop: 3D-animierte Traktoren und<br />

landwirtschaftliche Maschinen fahren<br />

durch eine Idylle, die authentischer nicht<br />

sein könnte. „Im Herzen ist er eben ein<br />

echter Landwirt“, so ein Kollege.<br />

16:15 Uhr: Sören ist nicht nur selbstbewusst,<br />

er ist auch selbstlos. „Ich habe<br />

fast meinen ganzen Jahresurlaub<br />

für die <strong>Jugendpresse</strong> verbraten“,<br />

sagt er ohne eine Spur von Wehmut.<br />

Doch darüber denkt er jetzt<br />

nicht mehr nach. Die Getränkepreise<br />

für die Abendparty stehen<br />

zur Diskussion.<br />

Marcus<br />

Latton<br />

(Workshop<br />

"Redaktionsmanagement")<br />

Impressum<br />

Noir ist das junge Magazin der<br />

<strong>Jugendpresse</strong> Baden-<br />

Württemberg e.V.<br />

Ausgabe <strong>13</strong> – Oktober 2009<br />

Eine Sonderausgabe im Rahmen der<br />

Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

Herausgeber<br />

<strong>Jugendpresse</strong> Baden-Württemberg e.V.<br />

Schlossstr. 23<br />

74372 Sersheim<br />

Tel.: 07042 8155-35 www.jpbw.de<br />

Fax: 07042 8155-40 buero@jpbw.de<br />

Chefredaktion und V.i.S.d.P.<br />

Miriam Kumpf miriam.kumpf@noirmag.de<br />

(Anschrift wie Herausgeber)<br />

Noir Art-Director<br />

Tobias Fischer tobias.fischer@noirmag.de<br />

Layout-Koordination (Sonderausgabe)<br />

Simon Staib simon.staib@noirmag.de<br />

Tobias Fischer tobias.fischer@noirmag.de<br />

Layout-Team & 24-Stunden-Redaktion<br />

Tobias Fischer, Miriam Kumpf, Luca Leicht, Fabian<br />

Markus Sommer, Simon Staib, Jan Zaiser<br />

Foto-Redaktion<br />

Fabian Sommer fabian.sommer@noirmag.de<br />

Titelbilder<br />

Alexander Zimmermann (Titelbild); Fabian<br />

Markus Sommer (links; mitte); Tobias Fischer<br />

(rechts)<br />

Redaktion<br />

Die Sonderausgabe wurde geplant und koordiniert<br />

vom Workshop "Redaktionsmanagement"<br />

unter der Leitung von Frauke C. Müller<br />

(wdv Verlag).<br />

Die Seiten 3-5 und 14 wurden gestaltet vom<br />

Workshop "Layout Fortgeschrittene" unter<br />

der Leitung von Michael Heinz (auto motor<br />

sport).<br />

Ein Großteil der Fotos stammt aus dem Workshop<br />

"Foto für Fortgeschrittene" unter der<br />

Leitung von Stefan Franke (freier Fotograf).<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009 15


... nach einer langen Layoutnacht möchten wir uns bedanken bei:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

16<br />

Um die Ecke<br />

Daniel und Steffen (beide 20) wollen<br />

in keine Schublade passen – und<br />

schon gar nicht dem Klischee eines<br />

Designers entsprechen. Die beiden<br />

ausgebildeten Grafi kdesigner aus der<br />

Nähe von Stuttgart haben die Materialien<br />

zu den Jugendmedientagen<br />

gestaltet.<br />

Sie sind Designer aus Leidenschaft<br />

und haben dabei den Anspruch, dass<br />

ihr Design argumentierbar bleibt.<br />

Noir - Sonderausgabe JMT 2009<br />

<strong>NOIR</strong>-Sonderausgabe – Jugendmedientage Mannheim 2009<br />

„Wir machen individuelle Sachen und<br />

haben kein Raster, das wir aus der<br />

Schublade ziehen“, beschreibt Steffen<br />

ihre Arbeit. Dabei denken sie um<br />

die Ecke – und das zeichnet sie aus.<br />

Am Anfang einer Gestaltungsidee<br />

steht die Recherchearbeit: „Wir<br />

surfen viel im Internet, denn es ist<br />

wichtig, dass man absolut von der<br />

Materie Bescheid weiß“, fi ndet Steffen.<br />

Die konzeptionelle Phase nimmt<br />

rund 75 Prozent der Zeit ein. Zwei<br />

DANKE, DANKE, DANKE ...<br />

Köpfe und noch mehr Ideen. Das<br />

spannende ist: Was kommt am Ende<br />

dabei heraus? „Irgendwann ist man<br />

gierig zu wissen wie es aussieht und<br />

möchte das fertige Produkt endlich in<br />

der Hand halten.“<br />

Das Material für die Jugendmedientage<br />

zu gestalten war für Daniel und<br />

Steffen „wie ein Jahr schwanger sein“<br />

– mit allen Höhen und Tiefen.<br />

Kontakt: www.absolutgrafi k.de<br />

Jonas für den Taxi-Service zur Party und Pascal, der nach einer Stunde Schlaf die Druckdatei zum Copy-Shop gefahren hat<br />

dem Sandmann<br />

Fred fürs Pizzaverteilen<br />

dem blau-silbernen Kühlschrank für seinen schier unerschöpfl ichen Vorrat an Red-Bull-Dosen<br />

der FH Mannheim für Räumlichkeiten und WLAN<br />

den Ü-Eiern für jeden siebten Hippo<br />

<strong>NOIR</strong> Live-Ticker<br />

06:30 Uhr: Morgäääään! Mirkos Stimme weckt die Turnhalle. Für die nächsten 24 Stunden werden wir kein Auge zu machen.<br />

15:20 Uhr: Der Redaktionshubschrauber begibt sich auf kreative Höhenflüge. Leider haben wir noch nichts zum Layouten.<br />

19:00 Uhr: War da was? Achso, die Teilnehmer waren in der Mensa, oder? Bei uns gab es kalte Pizza Margarita.<br />

20:30 Uhr: Zwei Workshopleiter können sich nicht trennen, sitzen bei uns und arbeiten (Danke für die Unterstützung!).<br />

21:17 Uhr: Wir dekorieren die Fensterbank mit U-Eier-Figuren und leeren Red-Bull-Dosen.<br />

23:49 Uhr: Wir räumen Bier in den Red Bull Kühlschrank.<br />

00:12 Uhr: Jonas chauffiert uns zur Party. Rückkehr etwa 90 Minuten später mit stark unterschiedlichem Alkoholpegel.<br />

02:11 Uhr: Forderung nach Musik. Wir hören PUR.<br />

03:00 Uhr: Uhrumstellung. Fluch oder Segen? Mehr Zeit oder noch länger aufbleiben?<br />

04:12 Uhr: Tiefpunkt. Fabian versucht den Mülleimer zu treffen und sorgt damit kurzfristig für Erheiterung.<br />

04:22 Uhr: Obligatorischer Ausraster. Tobi erschlägt fast seinen Laptop.<br />

05:04 Uhr: Ab jetzt: Alles egal. Hauptsache es funktioniert. Irgendwie. Simons Credo: Quick and dirty.<br />

Foto: Workshop "Fotografie Fortgeschrittene", Texte: Noir-Redaktion


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